https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=LabrangWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-27T21:22:23ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.2https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sandra_Roelofs&diff=255922957Sandra Roelofs2025-05-11T18:15:21Z<p>Labrang: /* Leben und Leistungen */Not relevant here, and outdated already.</p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|Es gibt bisher keine Einzelnachweise über das hier geschriebene - außer Wiki- und Web-Links [[Benutzerin:IvaBerlin|Iva]] 21:14, 24. Sept. 2017 (CEST)}}<br />
<br />
[[Datei:Sandra Roelofs (cropped from Saakasvili - Obama meeting).jpg|mini|Sandra Roelofs (2009)]]<br />
[[Datei:Sandra Roelofs Signature.svg|rahmenlos|rechts|klasse=skin-invert-image]]<br />
'''Sandra Elisabeth Saakaschwili-Roelofs''' ({{kaS|სანდრა რულოვსი}}; * [[23. Dezember]] [[1968]] in [[Terneuzen]], [[Niederlande]]) ist die Ehefrau des früheren [[Georgien|georgischen]] Präsidenten [[Micheil Saakaschwili]]. Die promovierte [[Sprachwissenschaft]]lerin arbeitete als [[Radiomoderatorin]] und nahm mit ihrem Mann Repräsentationspflichten für Georgien wahr. Seit 2008 hat sie neben der [[Niederländische Staatsangehörigkeit|niederländischen]] auch die georgische Staatsbürgerschaft. <br />
<br />
== Leben und Leistungen ==<br />
Roelofs wuchs in einer wohlhabenden Familie auf. In ihrer Jugend jobbte sie als Verkäuferin in einer Bäckerei. 1991 schloss sie ein Studium am ''Staatlichen Wirtschaftsinstitut für Übersetzer'' in [[Brüssel]] ab und arbeitete als Übersetzerin für [[Deutsche Sprache|Deutsch]] und [[Französische Sprache|Französisch]].<br />
<br />
1993 lernte Roelofs ihren späteren Ehemann Micheil Saakaschwili am ''Internationalen Institut für Menschenrechte'' in [[Straßburg]] kennen, zog mit ihm nach [[New York City]] und heiratete Ende des gleichen Jahres. Sie arbeitete dort an der [[Columbia University]] und für eine niederländische Anwaltskanzlei.<br />
<br />
1996 zog das Ehepaar in die georgische Hauptstadt [[Tiflis]]. Roelofs arbeitete für das niederländische Konsulat und das niederländische Radio, organisierte ein Austauschprogramm für Manager aus den Niederlanden und galt bald als ''erste inoffizielle Botschafterin der Niederlande'' in Georgien. Bis heute hält sie Kontakte zu ihrem Geburtsland, brachte im Oktober 2004 eine Partnerschaft zwischen den Hafenstädten [[Poti]] (Georgien) sowie Terneuzen und [[Vlissingen]] (Niederlande) zustande.<br />
<br />
Im Auftrag der [[Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften|Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften]] arbeitete Roelofs an der Entwicklung von Wohlfahrtsstrukturen in Georgien. 1997 gründete sie die gemeinnützige Stiftung ''SOCO'', die sich Schulkindern, kinderreichen Familien, Flüchtlingen und hilfsbedürftigen Senioren widmet. 2004 sammelte sie Spenden für die internationale ''HALO-Stiftung'' zur Räumung von [[Landminen]], übernahm die Schirmherrschaft für ein Anti-[[AIDS]]-Programm in Georgien und das ''[[Jazz]]-Festival'' in Tiflis.<br />
<br />
Von 1999 bis 2003 war Roelofs Gastdozentin an der [[Staatliche Universität Tiflis|Staatlichen Universität Tiflis]], schrieb eine Doktorarbeit über linguistische Aspekte der französischen Sprache in [[Belgien]] und lehrte Französisch an der ''Caucasus School of Business''. 2005 bis 2008 absolvierte sie ein [[Krankenpflege]]-Studium in Tiflis. 2007 gründete sie den ersten Klassik-Radiosender in [[Transkaukasien]], ''Radio Musa''. Einmal pro Woche moderierte sie dort eine eigene Sendung.<br />
<br />
Roelofs ist in der [[Vereinte Nationale Bewegung|Vereinten Nationalen Bewegung]] (ENM), die Saakaschwili mitbegründete, politisch tätig. Zur [[Parlamentswahl in Georgien 2016|Parlamentswahl 2016]] trat sie als Zweitplatzierte auf der Parteiliste und als Direktkandidatin im Wahlkreis Sugdidi an.<ref>[https://agenda.ge/en/news/2016/1979 ''UNM names ex-first lady Sandra Roelofs as its majoritarian candidate''], agenda.ge, 19. August 2016, abgerufen am 2. März 2023.</ref> Sie boykottierte die Stichwahl in ihrem Wahlkreis und nahm ihr über die Liste errungenes Abgeordnetenmandat nicht an.<ref>[https://agenda.ge/en/news/2016/2780 ''UNM’s Sandra Roelofs refuses to enter Parliament''], agenda.ge, 8. November 2016, abgerufen am 2. März 2023.</ref> Die ENM nominierte sie zur Bürgermeisterwahl in [[Sugdidi]] 2019. Sie unterlag dem Kandidaten des [[Georgischer Traum|Georgischen Traums]] bereits im ersten Wahlgang.<ref>[https://www.rferl.org/a/georgians-go-to-the-polls-for-by-elections/29950932.html ''Candidates Of Ruling Party On Track To Win Georgia By-Election''], Radio Free Europe, 19. Mai 2019, abgerufen am 28. Februar 2023.</ref><br />
<br />
Gemeinsam mit Saakaschwili hat Roelofs zwei Söhne (*&nbsp;1995 und 2005). Neben ihrer [[Niederländische Sprache|Muttersprache]] spricht sie [[Georgische Sprache|Georgisch]], [[Englische Sprache|Englisch]], Deutsch, Französisch und [[Russische Sprache|Russisch]].<br />
<br />
== Schriften ==<br />
* Sandra Elisabeth Roelofs: ''De first lady van Georgië: Het verhaal van een idealiste''. Uitgeverij Archipel, Amsterdam/Antwerpen 2005, ISBN 90-6305-170-0<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|audio=0|video=0}}<br />
<!--* [http://www.novatv.nl/index.cfm?fuseaction=videoaudio.details&reportage_id=3250 Video: Sandra Roelofs – Biografie und Interview (nl)]--><br />
* [http://soco.ge/ SOCO-Stiftung (en, ge)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=173862047|LCCN=n2006048275|VIAF=65897587}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Roelofs, Sandra}}<br />
[[Kategorie:Übersetzer]]<br />
[[Kategorie:Hörfunkmoderator]]<br />
[[Kategorie:Ehepartner eines Staatsoberhauptes oder Regierungschefs]]<br />
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Niederländer]]<br />
[[Kategorie:Georgier]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Roelofs, Sandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Saakaschwili-Roelofs, Sandra Elisabeth (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=niederländisch-georgische Ehefrau des früheren georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili<br />
|GEBURTSDATUM=23. Dezember 1968<br />
|GEBURTSORT=[[Terneuzen]], [[Niederlande]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Parlamentswahl_in_Georgien_2012&diff=229425016Parlamentswahl in Georgien 20122023-01-02T19:49:39Z<p>Labrang: /* Ergebnisse */ Korrektur von Zahlen, Parteifarben</p>
<hr />
<div>{{Wahldiagramm<br />
| LAND = GE<br />
| PROZENT = nein<br />
| JAHRALT = 2008<br />
| JAHRNEU = 2012<br />
| TITEL = Parlamentswahl 2012<br />
| TITEL2 = <br />
| WAHLDAVORLINK = Parlamentswahl in Georgien 2008<br />
| WAHLDAVORTEXT = 2008<br />
| WAHLDANACHLINK = Parlamentswahl in Georgien 2016<br />
| WAHLDANACHTEXT = 2016<br />
| SPERRKLAUSEL = 5<br />
| PARTEI1 = KO<br />
| ERGEBNIS1 = 54.92<br />
| ERGEBNISALT1 = 3.78<br />
| FARBEHELL1 = {{Wahldiagramm/Partei|SRP|hell|GE}}<br />
| ANMERKUNG1 = Vergleichswert 2008: [[Republikanische Partei Georgiens|SRP]]. 2012 trat die SRP als Teil des Parteienbündnisses „Georgischer Traum“ an.<br />
| PARTEI2 = ENM<br />
| ERGEBNIS2 = 40.22<br />
| ERGEBNISALT2 = 59.18<br />
| PARTEI3 = KDM<br />
| ERGEBNIS3 = 2.02<br />
| ERGEBNISALT3 = 8.66<br />
| PARTEI4 = SLP<br />
| ERGEBNIS4 = 1.24<br />
| ERGEBNISALT4 = 7.44<br />
| PARTEI5 = AM<br />
| ERGEBNIS5 = 0.44<br />
| ERGEBNISALT5 = 17.73<br />
| ANMERKUNG5 = Vergleichswert 2008: [[Vereinter Nationalrat]]<br />
| FARBEHELL5 = {{Wahldiagramm/Partei|EES|hell|GE}}<br />
| PARTEI6 = Sonst.<br />
| ERGEBNIS6 = 1.03<br />
| ERGEBNISALT6 = 3.21<br />
| KEINFEHLER = ja<br />
}}<br />
Die '''Parlamentswahl in [[Georgien]] 2012''' fand am 1. Oktober 2012 statt. Seit der Unabhängigkeit Georgiens von der [[Sowjetunion]] 1991 war dies die 7. Parlamentswahl. Bei den Wahlen erreichte die erst im April des Jahres neu gegründete Partei ''[[Georgischer Traum|Georgischer Traum – Demokratisches Georgien]]'' des Geschäftsmannes [[Bidsina Iwanischwili]] die absolute Mehrheit der Stimmen und Mandate.<br />
[[Datei:Poti,election12.jpg|mini|Vor einem Wahllokal in [[Poti]]]]<br />
<br />
== Politische Ausgangslage ==<br />
Die letzten [[Parlamentswahlen in Georgien 2008|Parlamentswahlen im Jahr 2008]] hatte die [[Vereinte Nationale Bewegung]] unter ihrem Vorsitzenden und georgischen Präsidenten [[Micheil Saakaschwili]] mit einer Dreiviertelmehrheit gewonnen. Die Oppositionsparteien sprachen nach ihrer Niederlage von Wahlfälschung, jedoch bestätigte die große Mehrheit der internationalen Wahlbeobachter, das es zu keinen größeren Unregelmäßigkeiten gekommen war.<ref>[http://civil.ge/eng/article.php?id=18359 First International Reaction on Georgia’s Polls], Civil.ge, abgerufen 29. September 2012</ref><ref>[http://civil.ge/eng/article.php?id=18372 Germany Hails Georgian Polls], Civil.ge, abgerufen 29. September 2012</ref><ref>[http://civil.ge/eng/article.php?id=18377 Solana Hails ‘Peaceful Conduct’ of Polls], Civil.ge, abgerufen 29. September 2012</ref> In den folgenden Jahren konnte sich Saakaschwili daher auf eine komfortable Parlamentsmehrheit stützen. Das folgenschwerste Ereignis während seiner Regierungszeit war der [[Kaukasuskrieg 2008|militärische Konflikt mit Russland]] im August 2008. Dieser Konflikt entzündete sich beim Versuch Georgiens, das unter russischem Schutz stehende, international nicht als unabhängiger Staat anerkannte [[Südossetien]] in einer militärischen Offensive zurückzugewinnen. Auch wenn die Aktion in der georgischen Bevölkerung populär war, war sie für Georgien ein Desaster. Die georgischen Truppen wurden innerhalb weniger Tage von den russischen Truppen zurückgeschlagen und der Krieg hinterließ auch auf georgischem Boden schwere Zerstörungen. Georgien brach die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab und Russland erkannte die abtrünnigen georgischen Regionen [[Abchasien]] und Südossetien als unabhängige Staaten (de facto als quasi [[Satellitenstaat]]en Russlands) an. In den Jahren 2009 und 2011 kam es mehrfach zu Massendemonstrationen der Opposition gegen Saakaschwili. Am 15. Oktober 2010 wurden durch das georgische Parlament mit großer Mehrheit fünf Verfassungszusätze zur georgischen Verfassung beschlossen. Diese Verfassungszusätze sehen vor, dass die Verfassung dahingehend geändert wird, dass der Präsident weniger Machtbefugnisse hat und dafür die Position des Premierministers und der Regierung gestärkt wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=22756 |titel=New Constitution Adopted |hrsg=civil.ge |datum=2010-10-15 |zugriff=2012-09-29 |sprache=en}}</ref> Diese Verfassungsänderung soll mit der Wahl des nächsten Präsidenten, die für das Jahr 2013 vorgesehen ist, in Kraft treten. Außerdem wurde eine Verlegung des Parlamentssitzes aus der Hauptstadt Tiflis in die zweitgrößte Stadt [[Kutaisi]] beschlossen. Dies soll der Dezentralisierung dienen. Am 26. Mai 2012 hielt das Parlament seine erste Sitzung in dem erst halbfertigen neuen Parlamentsgebäude ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=24737 |titel=MPs to Hold Session in Partially Constructed Parliament Building in Kutaisi on May 26 |hrsg=civil.ge |zugriff=2012-09-29 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Kurz vor dem Wahltermin tauchten im Internet Videos auf, die Folterungen von Häftlingen in georgischen Gefängnissen zeigten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.civil.ge/eng/article.php?id=25220 |titel=Videos of Inmates Abuse, Rape Emerge |hrsg=civil.ge |datum=2012-09-19 |zugriff=2012-09-29 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1184398.html |titel=Foltervideos sorgen für Proteste |hrsg=tagesschau.de |datum=2012-09-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120923033914/http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1184398.html |archiv-datum=2012-09-23 |zugriff=2012-09-30 |kommentar=Video nicht mehr verfügbar}}</ref> Die Vorkommnisse wurden von allen politischen Parteien verurteilt und führten zu Massenprotesten vor allem in Tiflis. Es kam zu Verhaftungen von Gefängniswärtern und -leitern.<ref>{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=25265 |titel=Four More Prison Officials Arrested |hrsg=civil.ge |datum=2012-09-27 |zugriff=2012-09-29 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Parteien ==<br />
Der ''Vereinten Nationalen Bewegung'' unter Micheil Saakaschwili standen 9 Oppositionsparteien gegenüber.<br />
Am 7. Oktober 2011 erklärte der Geschäftsmann und Milliardär [[Bidsina Iwanischwili]] öffentlich seine Absicht eine politische Partei zu gründen.<ref name="Bidsina">{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=24005 |titel=Billionaire Outlines Political Goals |hrsg=civil.ge |datum=2011-10-07 |zugriff=2012-09-29}}</ref> In einer Erklärung verlautete Iwanischwili, dass er neben der doppelten georgischen und russischen Staatsbürgerschaft auch einen französischen Pass besitze. Daraufhin wurde ihm die georgische Staatsbürgerschaft entzogen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-15261961 |titel=BBC News – Saakashvili foe Ivanishvili loses Georgian citizenship |hrsg=BBC.co.uk |datum=2011-10-11 |zugriff=2019-03-23 |sprache=en}}</ref> Kurz darauf beschloss das georgische Parlament, dass auch Bürger der Europäischen Gemeinschaft als Abgeordnete wählbar sind. Am 19. April 2012 gründete Iwanischwili die Partei ''Georgischer Traum – Demokratisches Georgien'' (ქართული ოცნება–დემოკრატიული საქართველო) und begann den Wahlkampf am 27. Mai 2012.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-18228575 |titel=Mass opposition rally in Tbilisi, Georgia |hrsg=BBC News |datum=2012-05-27 |zugriff=2012-09-21 |sprache=en}}</ref> Zu den politischen Zielen Iwanischwilis gehört eine Entspannung im Verhältnis zu Russland auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet, weswegen er prompt von der regierungstreuen Presse als „Agent [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putins]]“ bezeichnet wurde. Iwanischwili versprach im Falle eines Wahlsiegs seine französische und russische Staatsbürgerschaft aufzugeben und seine Unternehmensbeteiligungen in Russland zu verkaufen. Er bezichtigte Präsident Saakaschwili des Machtmissbrauchs und warf ihm vor, nach dem Ende von dessen zweiter Amtsperiode Anfang 2013 weiter die Politik des Landes als Premierminister bestimmen zu wollen.<ref name="Bidsina" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/georgien-demonstration-parlamentswahl |titel=Parlamentswahl Hunderttausende demonstrieren gegen georgische Regierung |hrsg=Zeit Online |datum=2012-09-30 |zugriff=2012-09-30}}</ref><br />
<br />
<gallery caption="Parteipolitiker" perrow='4"'><br />
Ivane Merabishvili.jpg|[[Wano Merabischwili]]<br />(''Vereinte Nationale Bewegung'')<br />
Bidzina Ivanishvili.jpg|[[Bidsina Iwanischwili]]<br />(''Georgischer Traum – Demokratisches Georgien'')<br />
Kukava.jpg|[[Kacha Kukawa]]<br />(''Konservative Partei Georgiens'')<br />
</gallery><br />
<br />
== Wahlmodus ==<br />
[[Datei:Georgian parliamentary election 2012-de.svg|mini|Wahlkreiseinteilung]]<br />
Wahlberechtigt waren 3.613.851 Personen, darunter 305.315 Auslandsgeorgier, von denen sich allerdings nur 43.176 bei georgischen Konsulaten registrieren ließen.<ref name="CEC">{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=25271 |titel=CEC: Number of Voters 3,613,851 |hrsg=civil.ge |datum=2012-09-29 |zugriff=2012-09-29 |sprache=en}}</ref> Die Zahl der Parlamentssitze betrug 150, von denen 73 in Einzelwahlkreisen gewählt wurden. Die restlichen 77 Sitze wurden entsprechend dem proportionalen Stimmenanteil der Parteien über Parteilisten aufgefüllt. Es galt eine 5-Prozent-[[Sperrklausel]].<ref>{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=23674 |titel=New Electoral System Outlined |hrsg=civil.ge |datum=2011-06-27 |zugriff=2012-09-29 |sprache=en}}</ref> Die Wahlkreise hatten eine sehr unterschiedliche Wählerzahl, der größte ([[Kutaissi]]) umfasste 162.732 Wähler, der kleinste (die flächenmäßig große aber dünn besiedelte Region [[Kazbegi]]) zählte nur 5.810 Wähler.<ref name="CEC" /><br />
<br />
== Umfragen ==<br />
<br />
Anfang Februar 2012 wurde in Georgien eine Umfrage des US-amerikanischen [[National Democratic Institute for International Affairs]] (NDI) durchgeführt. Demnach kam die [[Vereinte Nationale Bewegung]] auf 47 %, der [[Georgischer Traum|Georgische Traum]] auf 10 % und die Christdemokraten auf 3 %. Im Mai wurde eine Umfrage im Auftrag des [[International Republican Institute]] (IRI) veröffentlicht – die ''Vereinte Nationale Bewegung'' erhielt 45 %, der Georgische Traum 15 % und die Christdemokraten 9 %. Der Georgische Traum warf den US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituten vor, die mögliche Fälschung der Wahlen durch die Partei des amtierenden georgischen Präsidenten unterstützen und legitimieren zu wollen. Im Juli wurde von ''Penn Schoen Berland'' eine Umfrage zu Parlamentswahlen in Georgien durchgeführt – der Georgische Traum bekam 42 % und die Vereinte Nationale Bewegung 41 %. Nach der Meinung der regierenden Partei wurde die Umfrage gefälscht. Im August veröffentlichte ''Greenberg Quinlan Rosner'' zu den Parlamentswahlen eine Umfrage – die Vereinte Nationale Bewegung bekam 46 %, der Georgische Traum 24 % und die Christdemokraten 5 %. Einen Monat vor den Parlamentswahlen wurde noch eine Umfrage von NDI veröffentlicht. Demnach hatte die Partei des amtierenden Präsidenten Michail Saakaschwili 37 %, der Georgische Traum kam hingegen nur auf 12 %. Die Opposition protestierte wieder gegen die Umfrageergebnisse der US-Wahlforschungsinstitute. Die letzte Umfrage vor den Wahlen führte [[Forsa]] durch. Nach Angaben des deutschen Meinungsforschungsinstituts erhielt der Georgische Traum 49 %, Vereinte Nationale Bewegung 43 % und die Christdemokraten 6 %.<br />
<br />
== Unregelmäßigkeiten während der Wahl ==<br />
Kurz nach Schließung der Wahllokale stürmten Spezialeinheiten der georgischen Polizei Wahllokale im Bezirk [[Chaschuri]]. Beobachter wurden vertrieben und Wahlprotokolle wurden „verändert“. Nach Berichten der lokalen Beobachtergruppe ''[[Transparency International]] Georgien'' habe der ''Georgische Traum'' in Chaschuri weit in Führung gelegen, bevor die Wahllokale von den Sondereinheiten der Regierung gestürmt wurden. Das danach veröffentlichte lokale Wahlergebnis wies dann einen Sieg der ''Vereinten Nationalen Bewegung'' aus. In derselben Nacht kam es daraufhin zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizeieinheiten und den Bewohnern von Chaschuri.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.civil.ge/eng/article.php?id=25294 |titel=Reports of Masked Men Breaking into Polling Stations in Khashuri |hrsg=civil.ge |datum=2012-10-02 |zugriff=2012-11-23 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.humanrights.ge/index.php?a=main&pid=15649&lang=eng |titel=Riot Police Faked Election Results in Khashuri |hrsg=humanrights.ge |datum=2012-10-02 |zugriff=2012-11-23}}</ref> Auch in einigen Wahllokalen in [[Gori]] und [[Sighnaghi]] kam es zu Unregelmäßigkeiten. Das offizielle Wahlergebnis zeigte auch dort einen Sieg der Kandidaten von Saakaschwilis ''Vereinter Nationaler Bewegung''.<br />
<br />
Auf Druck der Opposition kam daraufhin es in einigen Wahllokalen in [[Chaschuri]], [[Gori]] und [[Sighnaghi]] zu Neuwahlen. In Gori bekam der ''Georgische Traum'' 91,9 % der Stimmen, in Chaschuri 93,6 % und in Sighnaghi 85,97 %. Die Regierungspartei blieb weit abgeschlagen und erhielt in Gori 7,41 %, in Sighnaghi 14,03 % der Stimmen. In Chaschuri verzichtete der Kandidat der Vereinten Nationalen Bewegung auf seine Kandidatur.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.saqinform.ge/index.php?option=com_content&view=article&id=11974:2012-10-15-09-19-42&catid=99:actual1&Itemid=419#axzz2D5AdleSm |titel=Ergebnisse der Neuwahlen |hrsg=saqinform.ge |datum=2012-10-15 |zugriff=2012-11-23}}</ref><br />
<br />
== Ergebnisse ==<br />
Direkt nach der Wahl beanspruchten beide Hauptkontrahenten, Saakaschwili und Iwanischwili, den Sieg für sich. Nach ersten Vorabergebnissen zeichnete sich jedoch ab, dass der ''Georgische Traum'' von Iwanischwili die Wahl gewonnen hatte und Saakaschwili räumte am 2. Oktober die Niederlage seiner Partei ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=25299 |titel=Saakashvili Concedes Defeat in Parliamentary Election |hrsg=civil.ge |datum=2012-10-02 |zugriff=2012-10-02 |sprache=en |archiv-url=https://archive.today/20130107143326/http://civil.ge/eng/article.php?id=25299 |archiv-datum=2013-01-07 |offline=ja |archiv-bot=2019-05-06 04:09:43 InternetArchiveBot }}</ref> Die Wahlbeteiligung betrug 59,8 % und war damit etwas höher als bei den Parlamentswahlen 2008 (damals 53,9 %). Am höchsten war die Wahlbeteiligung in der Hauptstadt Tiflis, in der etwa ein Viertel aller Georgier lebt und die eine Hochburg der Opposition gegen Saakaschwili ist.<ref>{{Internetquelle |url=http://civil.ge/eng/article.php?id=25292 |titel=CEC: Voter Turnout 60.8% |datum=2012-10-02 |zugriff=2012-10-02 |sprache=en}}</ref> Die internationalen Reaktionen auf den Wahlsieg der Partei Iwanischwilis waren überwiegend positiv. Die [[Europäische Kommission|EU-Kommission]], US-Außenministerin [[Hillary Clinton]] und der russische Regierungschef [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] gratulierten dem Wahlgewinner. Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE) bezeichnete die Wahlen als frei und demokratisch, beklagte aber auch eine Atmosphäre der Einschüchterung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.de/ausland/georgien844.html |titel=Nach Sieg bei Parlamentswahl: Das Ausland glaubt an den Georgischen Traum |hrsg=tagesschau.de |datum=2012-10-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121005233654/http://www.tagesschau.de/ausland/georgien844.html |archiv-datum=2012-10-05 |zugriff=2012-10-03}}</ref><br />
<br />
Im Endergebnis waren nur noch zwei Parteien im neu gewählten Parlament vertreten, Saakaschwilis ''Vereinte Nationale Bewegung'' und Iwanischwilis ''Georgischer Traum''. Alle anderen Parteien scheiterten an der 5 %-Hürde.<br />
<br />
Die Opposition gewann in allen Großstädten des Landes außer [[Sugdidi]]. In [[Tiflis]] erreichte die Opposition 72 %, in [[Kutaissi]] 57,4 %, in [[Batumi]] 65,4 %, in [[Rustawi]] 56,3 %, in [[Gori]] 47,9 %, in [[Poti]] 58,6 %, in [[Samtredia]] 65,0 %, in [[Chaschuri]] 58,2 %. Ein besonders hohes Ergebnis von über 90 % erzielte der ''Georgische Traum'' im Wahlbezirk [[Satschchere]], wo Iwanischwili geboren ist und sich vielfach als [[Philanthropie|Philanthrop]] (das heißt Finanzier von Schulen, Kirchen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden) betätigt hat. Die Partei des amtierenden Präsidenten [[Micheil Saakaschwili]] bekam die meisten Stimmen in [[Niederkartlien]] und [[Samzche-Dschawachetien]], wo [[Armenier]] und [[Aserbaidschaner]] die Mehrheit der Bevölkerung bilden. In [[Ninozminda]] siegte die Vereinte Nationale Bewegung mit 79,59 % der Stimmen, in [[Marneuli]] 78,9 %, in [[Achalkalaki]] 76,5 %, in [[Achalziche]] 75,0 %, in [[Aspindsa]] 71,4 %, in [[Zalka]] 67,8 %, in [[Dmanissi]] 69,8 %, in [[Bolnissi]] 67,0 %.<br />
<br />
66,3 % der Auslandsgeorgier stimmten für den ''Georgischen Traum'' und 28,1 % für die ''Vereinte Nationale Bewegung''. Von den in Deutschland lebenden Georgiern bekam der Georgische Traum 77,3 % der Stimmen, die Partei des Präsidenten kam auf 18 %.<br />
=== Landesweite Ergebnisse ===<br />
[[Datei:Georgia Parliament 2012.svg|mini|Zusammensetzung des neu gewählten georgischen Parlaments: {{Farblegende|#27509c|''Georgischer Traum'' (85)}}{{Farblegende|#e4012e|''Vereinte Nationale Bewegung'' (65)}}]]<br />
{| class="wikitable"<br />
|- style="background:#E9E9E9;"<br />
|rowspan=2 colspan=2 style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''Partei'''<br />
|colspan=3 style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''Parteiliste'''<br />
|colspan=2 style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''Wahlkreise'''<br />
|rowspan=2 style="text-align:center" | '''Sitze<br />gesamt'''<br />
|rowspan=2 style="text-align:center" | '''+/−'''<br />
|- style="background:#E9E9E9;"<br />
|style="text-align:center" | '''Stimmen'''<br />
|style="text-align:center" | '''%'''<br />
|style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''Sitze'''<br />
|style="text-align:center" | '''Sitze'''<br />
|style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''%'''<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:#27509c;"|<br />
| style="text-align:left;" scope="row" style="border-right:2px solid"| [[Georgischer Traum – Demokratisches Georgien]]<br />(ქართული ოცნება–დემოკრატიული საქართველო)<br />
| style="text-align:center" | 1.179.930<br />
| style="text-align:center" | 54,92 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 44<br />
| style="text-align:center" | 41<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 58,9 %<br />
| style="text-align:center" | 85<br />
| style="text-align:left" | +{{0}}85<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:#e4012e;" |<br />
| style="text-align:left;" scope="row" style="border-right:2px solid"| [[Vereinte Nationale Bewegung]]<br />(ერთიანი ნაციონალური მოძრაობა)<br />
| style="text-align:center" | 867.102<br />
| style="text-align:center" | 40,22 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 33<br />
| style="text-align:center" | 32<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 41,1 %<br />
| style="text-align:center" | 65<br />
| style="text-align:left" | −{{0}}54<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:#A52A2A;" |<br />
| style="text-align:left;" scope="row" style="border-right:2px solid"| [[Christlich-Demokratische Bewegung Georgiens|Christdemokraten]]<br />(ქრისტიანულ-დემოკრატიული მოძრაობა)<br />
| style="text-align:center" | 43.913<br />
| style="text-align:center" | 2,04 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0 %<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:left" | −{{0}}6<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:#16166B;" |<br />
| style="text-align:left;" scope="row" style="border-right:2px solid"| [[Georgische Arbeiterpartei]]<br />(საქართველოს ლეიბორისტული პარტია)<br />
| style="text-align:center" | 26.674<br />
| style="text-align:center" | 1,24 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0 %<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:left" | −{{0}}6<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:#7FFF00;" |<br />
| style="text-align:left;" scope="row" style="border-right:2px solid"| [[Neue Rechte Partei]]<br />(ახალი მემარჯვენეები)<br />
| style="text-align:center" | 9.297<br />
| style="text-align:center" | 0,44 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0 %<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:left" |−{{0}}17<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:orange" |<br />
| style="text-align:left;" scope="row" style="border-right:2px solid"| Freies Georgien<br />
| style="text-align:center" | 1.024<br />
| style="text-align:center" | 0,05 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0 %<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:left" | ±{{0}}0<br />
|-<br />
| style="width:5px; background-color:grey" |<br />
| style="text-align:left" style="border-right:2px solid"|Andere<br />
| style="text-align:center" | 20.996<br />
| style="text-align:center" | 0,98 %<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | 0 %<br />
| style="text-align:center" | 0<br />
| style="text-align:center" | ±{{0}}0<br />
|-<br />
| colspan=2 style="border-right:2px solid"| Ungültige Stimmen<br />
| style="text-align:center" | 19.945<br />
| style="text-align:center" | —<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | —<br />
| style="text-align:center" | —<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | —<br />
| style="text-align:center" | —<br />
| style="text-align:center" | —<br />
|-<br />
! colspan="2" style="border-right:2px solid"| Gesamt<br />
| style="text-align:center" | '''3.613.851'''<br />
| style="text-align:center" | '''100,00 %'''<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''77'''<br />
| style="text-align:center" | '''73'''<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | '''100,0 %'''<br />
| style="text-align:center" | '''150'''<br />
| style="text-align:center" | '''—'''<br />
|-<br />
! colspan="2" style="border-right:2px solid"| Wähler und Wahlbeteiligung<br />
| style="text-align:center" | '''2.148.936'''<br />
| style="text-align:center" | '''59,79 %'''<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | —<br />
| style="text-align:center" | —<br />
| style="border-right:2px solid" style="text-align:center" | —<br />
| style="text-align:center" | —<br />
| style="text-align:center" | —<br />
|-<br />
|style="text-align:left" colspan=9|<small>Quelle: [http://www.cec.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=1 Zentrale Wahlkommission Georgiens] </small><br />
|}<br />
<br />
=== Ergebnisse nach Wahlbezirken ===<br />
<gallery perrow="2" widths="333px" heights="182px"><br />
Georgischer Traum.svg|Relativer Stimmenanteil für den ''Georgischen Traum'':<div style="column-count:3;">{{Farblegende|#EBEBFF|>10–20 %}}{{Farblegende|#E3E3FF|>20–30 %}}{{Farblegende|#CCCCFF|>30–40 %}}{{Farblegende|#BDBDFF|>40–50 %}}{{Farblegende|#9999FF|>50–60 %}}{{Farblegende|#6666FF|>60–70 %}}{{Farblegende|#0000CC|>70–80 %}}{{Farblegende|#0800A5|>80–90 %}}{{Farblegende|#000072|>90 %}}</div><br />
Vereinte Nationale Bewegung.svg|Relativer Stimmenanteil für die ''Vereinte Nationale Bewegung'':<div style="column-count:3;">{{Farblegende|#FFF5F5|≤10%}}{{Farblegende|#FFE6E6|>10–20 %}}{{Farblegende|#FFD7D7|>20–30 %}}{{Farblegende|#FFC0C0|>30–40 %}}{{Farblegende|#FF9999|>40–50 %}}{{Farblegende|#FF6666|>50–60 %}}{{Farblegende|#FF3333|>60–70 %}}{{Farblegende|#FF0000|>70–80 %}}</div><br />
</gallery><br />
=== Ergebnisse nach Regionen ===<br />
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"<br />
! Name der Region<br />
! [[Georgischer Traum]]<br />
! [[Vereinte Nationale Bewegung]]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Adscharien]] ||class="hintergrundfarbe6"| '''57,6 %''' || 37 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Gurien]] ||class="hintergrundfarbe6"| '''58,8 %''' || 37,3 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Mingrelien und Oberswanetien]] || 35,6 % ||class="hintergrundfarbe7"| '''55,4 %'''<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien]] || 46,5 % || 48,6 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Imeretien]] ||class="hintergrundfarbe6"| '''58,1 %''' || 37,5 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Mzcheta-Mtianeti]] (ohne [[Munizipalität Achalgori]]) ||class="hintergrundfarbe6"| '''63,4 %''' || 32,7 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Innerkartlien]] (ohne Stadt [[Zchinwali]] und [[Munizipalität Dschawa]]) ||class="hintergrundfarbe6"| '''52,2 %''' || 42,61 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kachetien]] || 48,1 % || 47,1 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederkartlien]] || 38,81 % ||class="hintergrundfarbe7"| '''57,1 %'''<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Samzche-Dschawachetien]] || 29,5 % ||class="hintergrundfarbe7"| '''67,1 %'''<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tiflis]] ||class="hintergrundfarbe6"| '''72,4 %''' || 28,8 %<br />
|-<br />
! style="text-align:left"|'''Insgesamt'''!!class="hintergrundfarbe6"| '''55,0 %''' !! 40,3 %<br />
|}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Wahlen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Parlamentswahlen In Georgien 2012}}<br />
[[Kategorie:Parlamentswahl 2012|Georgien Parlament]]<br />
[[Kategorie:Parlamentswahl in Georgien|#2012]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Kaukasuskrieg_2008&diff=226190747Diskussion:Kaukasuskrieg 20082022-09-15T18:08:24Z<p>Labrang: Reverted: Wenn Sie versuchen, diesen Artikel basierend auf Mari's Facebook-Post zu zerstören, tun Sie dies an der falschen Stelle. An die deutschen Redakteure: Jemand hat in diesem deutschen Artikel "zur Korrektur russischer Propaganda" angestiftet.</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=halbmonatlich|Ziel='Diskussion:Kaukasuskrieg 2008/Archiv/2'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|2008]]<br />
* [[/Archiv/2|ab 2009]]<br />
}}<br />
<br />
== Rußland contra Georgien ==<br />
<br />
Rußland besteht zwar auf der "Souveränität" Südossetiens und Abchasiens, weigert sich aber, dasselbe für Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan anzuerkennen. Daraus erhellt ebenso <br />
wie aus der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim die lügnerische Aggressionspolitik Rußlands.<br />
Schon im Jahre 1903 (!) schrieb ein britischer Minister an den Ersten Lord der britischen Admi-ralität: "Die Geschichte der russischen Diplomatie ist eine lange Geschichte von lauter Lügen."<br />
(aus Christopher Clark "Die Schlafwandler", DVA 7. Auflage 2013). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Wilhelm Kratochwil|Wilhelm Kratochwil]] ([[Benutzer Diskussion:Wilhelm Kratochwil|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Wilhelm Kratochwil|Beiträge]]))</small> 20:13, 31. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
-Was soll die Aussage des Admirals bestätigen oder beweisen? Praktisch jede Regierung ist bekannt gelogen zu haben mit Britanien ganz vorne. EU erkennt die Unabhängigkeit von Kosovo an, aber nicht diese von Osetien oder Barselona. Solche "Analyse" hat bei WP nicht zu suchen. --Grip--[[Spezial:Beiträge/149.233.78.30|149.233.78.30]] 16:19, 20. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
:: Ich stimme dem Punkt zum Kosovo nicht ganz zu (impliziert die sogenannte westliche Heuchelei), stimme aber zu, dass solche Dinge hier keinen Platz haben. Ich werde nur eine kleine Erklärung für den Unterschied geben. Der Weg des Kosovo war ein von der UN geführter Weg zur Bestimmung seines Status. Unter anderem verpflichtete dieser Weg das Kosovo, Flüchtlinge (IDP, Binnenvertriebene), auch von Minderheitengruppen, aufzunehmen, an seinen Institutionen und Standards seines Staates (Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte) zu arbeiten – ein sogenannter „Standards before Status“-Ansatz, zuerst Standards, dann Anerkennung ihres (unabhängigen) Status. Kosovos Folgemaßnahmen unter UN-Führung führten dazu, den Weg für den Status einer unabhängigen Republik zu ebnen, wie von der UNO empfohlen. Um das nach Südossetien (oder Abchasien) zurückzubringen, weigern sie sich beide, Vertriebene (Georgier) zurückzunehmen, trotz jährlicher Aufrufe der Vereinten Nationen, der EU, der OSZE und des Europarates, und sie weigern sich, an den „Standards vor dem Status“ zu arbeiten. Es gibt keine westliche Heuchelei, tatsächlich ist der Westen ziemlich direkt damit. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 11:18, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
:Hier geht es allerdings u.a. um Russland, und die Außensicht ist da schon wichtig. Nicht hingegen der Vergleich oder gar die Gleichsetzung mit vermeintlich ähnlichen/gleichwertigen Vorgängen weltweit ("[[Whataboutism]]"). <small>Übrigens: "Britannien" (2 "n"), Ossetien (2 "s"), Barcelona (c, und du meinst Katalonien), im Unterschied zum Russischen. Sollte man vielleicht wissen, wenn man (auf Deutsch) seine "Meinung" zum Thema kundtut.</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:59, 21. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Infobox; Causus ==<br />
<br />
Hallo!, <br />
<br />
sollte man in der Infobox nicht auch den Grund für den Kriegsausbruch angeben, wie in den meisten anderssprachigen Wikis? Und vielleicht Quellen zu gefallenen und Truppenstärke? {{unsigniert|Kedr26|01:16, 25. Apr. 2020 (CEST)}}<br />
<br />
Ich Korrigiere nur zu den Gefallenen. <br />
<br />
--[[Benutzer:Kedr26|Kedr26]] ([[Benutzer Diskussion:Kedr26|Diskussion]]) 01:26, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild ==<br />
<br />
Einige Abschnitte sind widersprüchlich und sind überladen mit zeitgeschichtlicher pro-NATO-Propaganda. Beispiel: Die Wiedereingliederung der jahrhundertelang zu Russland gehörenden georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert. In dem Fall genügt dem Artikelabschnitt für Rechtmäßigkeit das einfache "sich lossagen", ohne jegliche internationale Anerkennung. Die kurze georgische Invasion 2008 des faktisch seit 1990 unabhängigen Südossetien wird im Artikel hingegen als rechtmäßig hingestellt, und nicht als das was es war - eine völkerrechtswidrige Annexion. Denn Südossetien hat nie zum 1991 proklamierten Staat Georgien gehört, weder in den Jahren 1918 bis 1921, da es sich gleich 1918 vom fragwürdigen selbsternannten und nicht anerkannten Staatsgebilde Georgien losgesagt hatte. Und hat auch nach 1991 nie zum Staat Georgien gehört, da sich Südossetien nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion der zwangsweisen Einverleibung durch die georgische proamerikanische Separatisten erfolgreich widersetzte. Die Zugehörigkeit zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik impliziert keine rechtsgültige Zugehörigkeit zum separatistischen georgischen Staatsgebilde, zum Südossetien schon 1 Jahr vor der Gründung Georgiens von der Sowjetunion losgesagt hatte. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/89.204.137.194|89.204.137.194]] ([[Benutzer Diskussion:89.204.137.194|Diskussion]]) 11:20, 18. Apr. 2021 (CEST))</small><br />
<br />
:"Jahrhundertelang", wow, das sind ja profunde Geschichtskenntnisse. Gerade mal seit 1801, davor Teil Kartli-Kachetiens, also des östlichen der in dieser Zeit zwei georgischen Reiche; andere Teile des heutigen Georgien gehörten sogar erst seit 1864 zu Russland. Also wenn hier jemand "schizophren" ist bzw. ganz einfach nicht über genügende Kenntnisse verfügt, irgendwelche Tipps zur Artikelgestaltung zu geben, dann eher nicht die bisherigen Autoren... --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:53, 18. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Nach der letzten sowjetischen Verfassung 1977, und das war in allen sowjetischen Verfassungen so, hatten nur die [[Unionsrepublik]]en ([[SSR]]) innere „Souveränität“ mit formalem, einseitig erklärbaren Austrittsrecht, was (ob vorher de facto fiktiv oder nicht) die völkerrechtlich verbindliche Grundlage ihrer internationalen Anerkennung als nunmehr unabhängige Staaten mit ihren Grenzen war. Endgültig löste den [[Zerfall der Sowjetunion]] aber Russland selbst aus (die [[RSFSR]] unter Jelzin), als es die Initiative ergriff, im [[:en:Belovezha Accords|Belowescha-Abkommen]] am 8.12.91 mit Belarus und der Ukraine die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] zu beschließen, also die Auflösung der Sowjetunion an den Grenzen der Unionsrepubliken, und daraufhin am 12. 12. 91 den Austritt aus der SU zum nächsten Jahreswechsel erklärte. Damit wäre Russland selbst nach deiner Logik ein separatistisches proamerikanisches Staatsgebilde. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:Für alle weiteren Souveränitäts- und Unabhängigkeitserklärungen, die in kleineren autonomen Teilrepubliken zu der Zeit modern wurden, gilt nach Völkerrecht, dass sie nicht einseitig erklärt werden dürfen, sondern beidseitig anerkannt werden müssen. Die Logik des völkerrechtlich verbindlichen Realität des "erfolgreich widersetzen" als verbindlich, die du da gerade zusammenbaust, bedeutet, dass die Unabhängigkeitserklärung der [[Tschetschenische Republik Itschkerien|Tschetschenischen Republik Itschkerien]] (siehe Liste im Artikel [[Zerfall der Sowjetunion]]-sogar noch vor Südossetien) völkerrechtlich verbindlich war und der 2. Tschetschenienkrieg gegen sie somit auch eine völkerrechtswidrige Aggression. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:(Übrigens hatte sich Südossetien am 28.11.91 von Georgien unabhängig erklärte, über ein halbes Jahr nach der georgischen Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion am 9.4.91.)--[[Benutzer:WajWohu|WajWohu]] ([[Benutzer Diskussion:WajWohu|Diskussion]]) 15:33, 19. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Wer pro-NATO und proamerikanisch als negative Begriffe verwendet und damit Gewalthandlungen legitimieren will, hat sich bereits weit von einer neutralen Betrachtungsweise entfernt. --[[Spezial:Beiträge/217.70.172.130|217.70.172.130]] 09:48, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
::''"georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert."'' --> Diese Aussage verdeutlicht alles über die „Neutralität“ bzw. „historische Genauigkeit“ des Autors. Die Sowjets erkannten durch den ([[:en:Treaty of Moscow (1920)]]) die unabhängige, souveräne [[Demokratische Republik Georgien]] an (einschließlich des Territoriums des modernen Südossetien), und denunziert formell jeden Anspruch auf ihr Territorium. Es gibt kein "illegales Losgesagt", und die Behauptung, es sei illegal (mit militärischer Gewalt) annektiert worden, ist keine "Diffamierung", sondern sachlich richtig. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 10:58, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
== Reliable Quellen ==<br />
<br />
Radio Free Europe - Radio Liberty (u.a. Fn 83) ist als staatlich finanzierter Propagandasender wirklich keine zitierfähige (im Sinne von zuverlässige) Quelle. Da könnte man auch Russia today als Quelle angeben. Auch amerikanische Thinktanks sind nicht unbedingt neutrale Quellen. <br />
Ich will hier nicht im Artikel herumschmieren und Absätze löschen. Daher gebe ich das nur zu bedenken. {{unsigniert|77.87.224.99|18:30, 14. Feb. 2022 (CET)}}<br />
<br />
:RT = staatlicher Sender einer der direkten Konfliktparteien. RFE/RL nicht. Von daher schlechter Vergleich. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] 🇺🇦 [[BD:Amga|(d)]] 12:27, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
::AMGA nach dieser kruden Logik müsste man dann aber Russia Today als Quelle für den Krieg in Afghanistan zulassen und RFE/RL nicht, da Amerika und nicht Russland eine direkte Kriegspartei ist. [[Spezial:Beiträge/2003:CA:A726:8E72:46:816C:2221:D6C5|2003:CA:A726:8E72:46:816C:2221:D6C5]] 12:46, 30. Jun. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::[[Benutzer:77.87.224.99|@77.87.224.99]] Diese Wikipedia Regeln zu reliable Sources sind ohnehin nicht mehr ernsthaft nachvollziehbar [[Spezial:Beiträge/2003:CA:A726:8E72:46:816C:2221:D6C5|2003:CA:A726:8E72:46:816C:2221:D6C5]] 12:48, 30. Jun. 2022 (CEST)<br />
::Das kannst du beim Artikel zum Afghanistankrieg diskutieren. Und Zeitform anpassen: in Afghanistan *ist* kein Krieg mit den Vereinigten Staaten. <small>(Mal ganz davon abgesehen, dass die ernsthafte Gleichsetzung der - sicherlich in Vielem auch kritikwürdigen, klar! - Vereinigten Staaten mit dem faschistoiden Aggressor Russland jegliche weitere Diskussion sowieso erübrigt.)</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] 🇺🇦 [[BD:Amga|(d)]] 13:30, 30. Jun. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::[[Benutzer:77.87.224.99|@77.87.224.99]] Ach kommen sie was soll an Russland denn faschistoid sein? Wo werden denn Minderheiten unterdrückt? Wird dort irgendeine Rassenlehre propagiert? Und mal abgesehen davon, die USA haben seit 1991 völkerrechtswidrige Kriege gegen Irak, Syrien, Serbien, Libyen, Afghanistan usw geführt. Russland lediglich einen. [[Spezial:Beiträge/2003:CA:A726:8E4B:5D62:BD41:B40E:8643|2003:CA:A726:8E4B:5D62:BD41:B40E:8643]] 20:05, 6. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
::::[[Benutzer:77.87.224.99|@77.87.224.99]] Zudem: Ich rede über den Artikel zum Afghanistankrieg 2001-2021. Da war ein Krieg, an dem die USA beteiligt war. Es geht mir darum, dass RT (berechtigterweise) nicht als reliable Source gilt aber RL/RFE genauso wie das US State Departement und etliche von den USA finanzierten NGOs schon. Das ist nicht nachvollziehbar. [[Spezial:Beiträge/2003:CA:A726:8E4B:5D62:BD41:B40E:8643|2003:CA:A726:8E4B:5D62:BD41:B40E:8643]] 20:09, 6. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::::[[Benutzer:77.87.224.99|@77.87.224.99]] Zudem ist RFE aufgrund seiner US Finanzierunh und folglich unkritischen Haltung zur US Außenpolitik und der drakonischen und in keinster Weise ausgewogenen Verurteilung Russlands immer noch keine neutrale Quelle. [[Spezial:Beiträge/2003:CA:A726:8E4B:5D62:BD41:B40E:8643|2003:CA:A726:8E4B:5D62:BD41:B40E:8643]] 20:11, 6. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Vorbereitungen für einen Angriffskrieg ==<br />
<br />
''Es waren jahrelange Vorbereitungen für einen Angriffskrieg von Seiten Russlands bekannt; im Frühjahr 2008 verdichteten sich diese Hinweise.''<br />
Das sollte mit einer Quelle belegt werden ansonsten ist es Non-NPOV und gehört gelöscht oder umformuliert. Wieso die Vergabe von Pässen eine Vorbereitung für einen Krieg sein sollen wird nicht erklärt. {{unsigniert|Heilongjian|23:53, 10. Jul. 2022 (CEST)}}<br />
<br />
:Es sind zwei Quellen angegeben. Die Vergabe von Pässen dient dazu, einen Kriegsbeginn mit dem Schutz russischer Staatsbürger begründen zu können. --[[Benutzer:Don-kun|Don-kun]] • <small> [[Benutzer Diskussion:Don-kun|Diskussion]]</small> 06:39, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
::Die Quellen belegen aber diese Hypothese nicht. Dass die Vergabe von Pässen eine Kriegsvorbereitung wäre wird gar nicht belegt. Und die Quellen sind exakt eine Person die ausweislich ihrer Bio nicht NPOV ist. --[[Benutzer:Heilongjian|Heilongjian]] ([[Benutzer Diskussion:Heilongjian|Diskussion]]) 13:01, 15. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::<small>OT: Neutralität gibt es nicht, gerade in solchen Fragen/Themenbereichen. Entweder du bist für die Bösen, oder für die Guten, und das meine ich völlig unironisch. "Und das ist auch gut so." "Heilongjian", eh? Auch so'n Verbrecherregime, da. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] 🇺🇦 [[BD:Amga|(d)]] 14:41, 15. Jul. 2022 (CEST)</small><br />
::::<small>PS [[Spezial:Beiträge/Heilongjian|Wie is'n dein "richtiger" Name]] und wieso benutzt du ihn nicht? --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] 🇺🇦 [[BD:Amga|(d)]] 14:45, 15. Jul. 2022 (CEST)</small><br />
::Und jetzt ist klar wieso man die Passe in der EU verteilt. Man bereutet uns für ein Krieg. Danke fürs Aufklärung --[[Spezial:Beiträge/92.60.14.211|92.60.14.211]] 09:12, 7. Sep. 2022 (CEST)</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S2_(Georgien)&diff=224443639S2 (Georgien)2022-07-12T10:07:52Z<p>Labrang: additional background from nl/en wiki</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 2<br />
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* [[Gurien]]<br />
* [[Adscharien]] <br />
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|LISTE = <br />
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{{AB|GE|KR|| [[Supsa (Georgien)|Supsa]] (სუფსა) {{RSIGN|GE|ს|12|S12 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|692}}}}<br />
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{{AB|GE|Grenze|| [[Türkei]] }}<br />
{{AB|TR|Weiter|| {{RSIGN|TR|D|110}} {{RSIGN|TR|E|70}}}}<br />
}}<br />
Die '''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S2''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-2}}), auch bekannt als [[Senaki]]-[[Poti]]-[[Sarpi (Georgien)|Sarpi]] ([[Türkei|türkische]] Grenze), , ist eine 119 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|„Straße von internationaler Bedeutung“]] innerhalb des [[Georgien|georgischen]] Straßennetzes, die von Senaki über Poti, [[Kobuleti]] und [[Batumi]] bis zur Grenze zur Türkei bei Sarpi ([[Adscharien]]) mit einer Länge verläuft von 119 Kilometern.<ref name="list2014">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|titel=2014 List of highways of international and domestic importance|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=2014-06-18|abruf=2022-07-11}}</ref> Nach dem Überqueren der georgisch-türkischen Grenze führt die Autobahn als D.010 weiter nach [[Trabzon]]. Die Autobahn S2 ist Teil der europäischen [[Europastraße 60|E60]], [[Europastraße 70|E70]], [[Europastraße 97|E97]] und asiatischen [[Asian Highway 5|AH5]]-Routen und wird hauptsächlich als zweispurige Straße durch Dörfer und Städte gebaut. Ein Teil der Autobahn wurde in den letzten Jahren zu einer einspurigen Straße mit Seitenstreifen ausgebaut, die Wohngebiete umgeht.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Seit einem sowjetischen Dekret von 1960 war der Abschnitt Kobuleti-Batumi der heutigen S2 Teil der sowjetischen Hauptstraße 19, einer von nur 37 aufgeführten Strecken in der Sowjetunion, die zwischen [[Novorossiysk]] und Batumi über [[Samtredia]] und [[Osurgeti]] verlief.<ref name="list1960">{{Internetquelle |url=http://lawru.info/dok/1960/12/22/n1192368.htm|titel=Resolution of the USSR Council of Ministers of 12/22/1960 N 1303 "On approval of the List of highways of national importance"|werk=USSR Law|sprache=ru|datum=1960-12-22|archiv-url=https://web.archive.org/web/20190404020652/http://lawru.info/dok/1960/12/22/n1192368.htm|abruf=2022-07-11|archiv-datum=2019-04-04}}</ref> Der Samtredia-Osurgeti-Kobuleti-Teil dieser Route 19 folgte der aktuellen Sh2-Route. 1982 wurde das sowjetische Straßennummerierungssystem überarbeitet und der Grundstein für die heutige S2 gelegt: Die A-305-Nummer wurde Mikha Tskhakaya (Senaki) - Batumi via Poti zugewiesen.<ref name="list1982">{{Internetquelle |url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|titel=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|werk=USSR Law|sprache=ru|datum=1982-08-27|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Georgiens im Jahr 1991 wurde die Bezeichnung A-305 bis 1996 beibehalten, als das aktuelle Streckennummerierungssystem eingeführt wurde. In diesem Jahr wurde die Kategorie "Straßen von internationaler Bedeutung" (S-) eingeführt und die Nummer "'''ს2''' Senaki-Poti-Sarpi (türkische Grenze)" ersetzte die Nummer A-305.<ref name="decree1996">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|titel=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=1996-12-16|abruf=2022-07-11}}</ref> Im Vergleich zur A-305 wurde die S2-Route von der Nordseite Batumis durch die Stadt bis zur türkischen Grenze bei Sarpi verlängert. Ursprünglich wurde die Straße mit einer Länge von 121 Kilometern km registriert, aber die Eröffnung des Chakvi-Makhinjauri-Tunnels nördlich von Batumi reduzierte die Länge auf 119 Kilometer.<br />
<br />
Die S2-Autobahn ist als einfache zweispurige Straße gebaut, aber Teile wurden im Rahmen des 2005 initiierten '''Ost-West-Highway-Projekts''' verlegt und auf höhere Standards ausgebaut. In einem separaten Projekt war der vierspurige 650 m lange Chakvi-Makhinjauri-Tunnel mit zwei Röhren, der einen kurvigen Abschnitt der Autobahn umgeht, der erste größere Ausbau der Autobahn S2. Es wurde im September 2005 fertiggestellt.<ref name=chakvitunnel>{{Internetquelle |url=http://www.saakashviliarchive.info/ge/PressOffice/News?3933|titel=Mikheil Saakashvili Attends Opening Ceremony of Chakvi-Makhinjauri New Road Tunnel|werk=Saakashvili Archive|sprache=Georgian|datum=2005-09-30|abruf=2022-07-11}}</ref> Der Bau des Tunnels begann ursprünglich im Jahr 2001, kam jedoch im April 2004 aufgrund der damaligen Adjara-Krise zum Stillstand. Die Krise führte dazu, dass die georgische Zentralregierung die Autorität über die Autonome Republik Adscharien, den Standort des Tunnels, wiedererlangte. Im Frühjahr 2005 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen,<ref name="chakvitunnellaw">{{Internetquelle |url=https://matsne.gov.ge/ka/document/view/2056132?publication=0|titel=About construction of Chakvi-Makhinjauri section of the Senaki-Poti-Sarpi highway (with tunnels)|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=2005-03-05|abruf=2022-07-11}}</ref> und der Tunnel wurde im September 2005 fertiggestellt.<br />
<br />
== Städte und Orte an der Autobahn ==<br />
* [[Senaki]]<br />
* [[Poti]]<br />
* [[Supsa (Georgien)|Supsa]]<br />
* [[Batumi]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 2|S2 (Georgien)}}<br />
* [https://i.imgur.com/yO3La.jpg Bild des geplanten Ausbaus der S2]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 02}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Mingrelien und Oberswanetien]]<br />
[[Kategorie:Gurien]]<br />
[[Kategorie:Adscharien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 002]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 002]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 70|S Georgien 002]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S3_(Georgien)&diff=224442639S3 (Georgien)2022-07-12T09:23:21Z<p>Labrang: /* Gudauri-Umgehung */</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
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|ENUMMER = 117<br />
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|BEGINN-REGION = Mzcheta-Mtianeti<br />
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|ENDE-NAME = Grenzübergang Dariali<br />
|ENDE-REGION = Mzcheta-Mtianeti<br />
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|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
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|BILD-BESCHREIBUNG = Die S3 bei [[Gudauri]]<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Mzcheta]] (მცხეთა) {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} {{RSIGN|GE|E|117}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Duscheti]] (დუშეთი) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Russland]] }}<br />
{{AB|RU|Weiter|| {{RSIGN|RU|A|161}} {{RSIGN|RU|E|117}}}}<br />
}}<br />
Die '''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S3''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-3}}), auch bekannt als '''[[Mzcheta]]-[[Stepanzminda]]-Larsi (Grenze zwischen [[Georgien]] und [[Russland]])''' oder '''[[Georgische Heerstraße|Georgischen Heerstraße]]''', ist eine 139 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]], die durch den [[Kaukasus]] führt.<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=2014-06-18|accessdate=2022-01-31}}</ref> Die Straße führt von der [[S1 (Georgien)|S1]] bei Mzcheta an [[Duscheti]] vorbei zur Grenze von Russland und ist somit Teil der Georgischen Heerstraße. In Russland führt die Straße als [[A161 (Russland)|A161]] nach [[Wladikawkas]] weiter. Der gesamte S3 ist Teil der [[Europastraße 117|E117]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Zu Zeiten der [[Sowjetunion]] war die S3 ein wichtiges Bindeglied über die Berge des Kaukasus, in der Tat die einzige Hauptverkehrsstraße zwischen dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und dem [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]]. Zwischen 1960 und 1982 war die heutige S3 Teil einer der wenigen nummerierten Strecken in der Sowjetunion, der Hauptstraße 16 zwischen [[Beslan]] und [[Eriwan]] über [[Wladikawkas]] und [[Tiflis]].<ref name="list1960">{{Internetquelle |url=http://lawru.info/dok/1960/12/22/n1192368.htm|titel=Resolution of the USSR Council of Ministers of 12/22/1960 N 1303 "On approval of the List of highways of national importance"|werk=USSR Law|sprache=ru|datum=1960-12-22|archiv-url=https://web.archive.org/web/20190404020652/http://lawru.info/dok/1960/12/22/n1192368.htm|abruf=2022-07-11|archiv-datum=2019-04-04}}</ref> 1982 wurde das sowjetische Straßennummerierungssystem geändert und die Georgische Heerstraße wurde Teil der A301 zwischen Beslan und der Kreuzung mit der M27, der heutigen S1, bei Mzcheta.<ref name="list1982">{{Internetquelle |url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|titel=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|werk=USSR Law|sprache=ru|datum=1982-08-27|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
Seit 1991 befindet sich die Straße auf dem Territorium der Staaten Russland und Georgien. Etwa drei Viertel der ehemaligen A301 befinden sich in Georgien. Die Bezeichnung A301 wurde bis 1996 beibehalten, als das aktuelle Streckennummerierungssystem übernommen wurde und der georgische Teil der A301 zu S3 wurde.<ref name="decree1996">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|titel=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=1996-12-16|abruf=2022-07-11}}</ref> Die Straße ist eine relativ einfache Strecke mit einem Pass von 2.379 Metern. Seit 1993 ist sie auch die einzige Route zwischen Georgien und Russland, da zwei weitere grenzüberschreitende Straßen praktisch nicht der zentralen Kontrolle unterliegen.<br />
<br />
Der Grenzübergang wurde von Russland zwischen 2006 und 2010 aufgrund des politischen Klimas zwischen den beiden Ländern geschlossen. Die Grenze wurde 2010 nach armenischem Druck wieder geöffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://reliefweb.int/report/georgia/georgia-russia-border-crossing-point-reopen-march-1 |titel=Georgia-Russia Border Crossing Point to Reopen on March 1 |werk=Reliefweb |datum=2010-03-01 |abruf=2021-09-09}}</ref> Diese Route ist von entscheidender Bedeutung für den armenischen Handel mit Russland. Seitdem wurde die Grenze aus politischen Gründen nicht mehr geschlossen. Im Jahr 2014 führten große Erdrutsche in der [[Darialschlucht]] zu langen Grenzschließungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://civil.ge/archives/123959 |titel=Dariali Landslide Cleanup Underway |werk=Civil.ge |datum=2014-08-22 |abruf=2021-09-09}}</ref> Daraufhin wurden Verbesserungen vorgenommen.<br />
<br />
== Gudauri-Umgehung ==<br />
Im Jahr 2021 wurde im Rahmen des Projekts „Nord-Süd-Korridor“ zur Modernisierung der Route [[Armenien]] – [[Russland]] mit dem Bau einer 23 Kilometer langen Umgehungsstraße des Skigebiets [[Gudauri]] zwischen Kvesheti und Kobi begonnen. Die Umgehungsstraße soll nicht nur das Skigebiet, sondern auch den 2.379 Meter hohen Dschwaripass vermeiden, der für starken Schneefall und Störungen des kommerziellen grenzüberschreitenden Verkehrs anfällig ist. Es wird durch das Khada-Tal geführt und besteht aus einer zweispurigen Straße plus einer separaten Bergaufspur für den Schwerverkehr (2 + 1) und einem 9,06 Kilometer langen Tunnel durch das Sadzele-Gebirge, dem längsten im Kaukasus.<ref name="kveshetitunnel">{{Internetquelle|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1623399992&pid=1340628946|titel=Construction of a new Kvesheti-Kobi road and 9 km long tunnel has been launched|werk=Roads Department Georgia|sprache=ka|datum=2021-06-11 |abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
Kvesheti liegt auf einer Höhe von 1.380 Metern, während Kobi auf 1.970 Metern liegt, was dann der höchste Punkt der Straße sein wird. Der Höhenunterschied von 600 Metern wird hauptsächlich bei Kvesheti und im Khada-Tal überwunden. Das Südportal des Tunnels wird etwa 1.800 Meter über dem Meeresspiegel liegen, während das Nordportal bei Kobi etwa 1.970 Meter betragen wird. Die Passage durch den Berg reduziert einen großen Anstieg und Abstieg von 400 Metern von der Route. Abgesehen von dem langen Tunnel wird die Umgehungsstraße 4 kleinere Tunnel und 6 Brücken umfassen, darunter eine 426 Meter lange Bogenbrücke und eine Höhe von 176 Metern, die das Khada-Tal und den Fluss Khadistskali überspannt.<br />
<br />
Die Tunnelbohrungen begannen 2021 und werden mit einer Tunnelbohrmaschine aus China durchgeführt.<ref name="TBM">{{Internetquelle|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1611037091&pid=1340628946|titel=Kvesheti-Kobi road and 9 km long tunnel will ensure uninterrupted traffic at any time of the year|werk=Roads Department Georgia|sprache=ka|datum=2021-01-19|abruf=2022-07-11}}</ref> Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 558,6 Millionen US-Dollar und werden von der Asiatischen Entwicklungsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) finanziert, mit zusätzlichen Mitteln aus dem Staatshaushalt von der georgischen Regierung.<ref name="kvesheti-kobi">{{Internetquelle|url=https://www.adb.org/sites/default/files/project-documents/51257/51257-001-dpta-en.pdf|titel=Georgia: North-South Corridor (Kvesheti-Kobi) Road Project FAQ|werk=[[Asian Development Bank]]|sprache=en|datum=2019-09-01|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
== Orte an der Fernstraße ==<br />
* [[Mzcheta]]<br />
* [[Duscheti]]<br />
* [[Stepanzminda]]<br />
<br />
== Galerie ==<br />
<gallery><br />
Dariali (Georgia-Russia border).jpg|Grenzübergang nach Russland (2008)<br />
Georgian Military Road on May 2013 - 07.jpg|Straßenverlauf nördlich des [[Kreuzpass (Georgien)|Kreuzpasses]] bei dem Dorf [[Sioni (Qasbegi)|Sioni]] (Richtung [[Stepanzminda]], 2013)<br />
Gruzińska Droga Wojenna.JPG|Straßenverlauf nördlich des Kreuzpasses an den Thermalquellen (links im Bild) in der Bajdur-Schlucht (2010)<br />
Georgian Military Road Krestovy pass IMG 8682 1920.jpg|Straßenverlauf südlich des Kreuzpasses (2014)<br />
Georgia Georgian Military Road Ananuri IMG 8771 1920.jpg|Straßenbrücke bei [[Ananuri]] (2014)<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 3|S3}}<br />
* [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.8904%2C44.7173%3B42.7469%2C44.6230#map=8/42.176/43.572 Route OpenStreetMap]<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=UUbom3ylMmA Videoeindruck Gudauri tunnel bypass (YouTube)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 03}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Mzcheta-Mtianeti]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 003]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S3_(Georgien)&diff=224442596S3 (Georgien)2022-07-12T09:22:00Z<p>Labrang: gudauri bypass from nl/en wiki</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 3<br />
|ENUMMER = 117<br />
|ENUMMER1 = <br />
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{{AB|GE|KR|| [[Mzcheta]] (მცხეთა) {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} {{RSIGN|GE|E|117}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Duscheti]] (დუშეთი) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Russland]] }}<br />
{{AB|RU|Weiter|| {{RSIGN|RU|A|161}} {{RSIGN|RU|E|117}}}}<br />
}}<br />
Die '''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S3''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-3}}), auch bekannt als '''[[Mzcheta]]-[[Stepanzminda]]-Larsi (Grenze zwischen [[Georgien]] und [[Russland]])''' oder '''[[Georgische Heerstraße|Georgischen Heerstraße]]''', ist eine 139 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]], die durch den [[Kaukasus]] führt.<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=2014-06-18|accessdate=2022-01-31}}</ref> Die Straße führt von der [[S1 (Georgien)|S1]] bei Mzcheta an [[Duscheti]] vorbei zur Grenze von Russland und ist somit Teil der Georgischen Heerstraße. In Russland führt die Straße als [[A161 (Russland)|A161]] nach [[Wladikawkas]] weiter. Der gesamte S3 ist Teil der [[Europastraße 117|E117]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Zu Zeiten der [[Sowjetunion]] war die S3 ein wichtiges Bindeglied über die Berge des Kaukasus, in der Tat die einzige Hauptverkehrsstraße zwischen dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und dem [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]]. Zwischen 1960 und 1982 war die heutige S3 Teil einer der wenigen nummerierten Strecken in der Sowjetunion, der Hauptstraße 16 zwischen [[Beslan]] und [[Eriwan]] über [[Wladikawkas]] und [[Tiflis]].<ref name="list1960">{{Internetquelle |url=http://lawru.info/dok/1960/12/22/n1192368.htm|titel=Resolution of the USSR Council of Ministers of 12/22/1960 N 1303 "On approval of the List of highways of national importance"|werk=USSR Law|sprache=ru|datum=1960-12-22|archiv-url=https://web.archive.org/web/20190404020652/http://lawru.info/dok/1960/12/22/n1192368.htm|abruf=2022-07-11|archiv-datum=2019-04-04}}</ref> 1982 wurde das sowjetische Straßennummerierungssystem geändert und die Georgische Heerstraße wurde Teil der A301 zwischen Beslan und der Kreuzung mit der M27, der heutigen S1, bei Mzcheta.<ref name="list1982">{{Internetquelle |url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|titel=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|werk=USSR Law|sprache=ru|datum=1982-08-27|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
Seit 1991 befindet sich die Straße auf dem Territorium der Staaten Russland und Georgien. Etwa drei Viertel der ehemaligen A301 befinden sich in Georgien. Die Bezeichnung A301 wurde bis 1996 beibehalten, als das aktuelle Streckennummerierungssystem übernommen wurde und der georgische Teil der A301 zu S3 wurde.<ref name="decree1996">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|titel=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=1996-12-16|abruf=2022-07-11}}</ref> Die Straße ist eine relativ einfache Strecke mit einem Pass von 2.379 Metern. Seit 1993 ist sie auch die einzige Route zwischen Georgien und Russland, da zwei weitere grenzüberschreitende Straßen praktisch nicht der zentralen Kontrolle unterliegen.<br />
<br />
Der Grenzübergang wurde von Russland zwischen 2006 und 2010 aufgrund des politischen Klimas zwischen den beiden Ländern geschlossen. Die Grenze wurde 2010 nach armenischem Druck wieder geöffnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://reliefweb.int/report/georgia/georgia-russia-border-crossing-point-reopen-march-1 |titel=Georgia-Russia Border Crossing Point to Reopen on March 1 |werk=Reliefweb |datum=2010-03-01 |abruf=2021-09-09}}</ref> Diese Route ist von entscheidender Bedeutung für den armenischen Handel mit Russland. Seitdem wurde die Grenze aus politischen Gründen nicht mehr geschlossen. Im Jahr 2014 führten große Erdrutsche in der [[Darialschlucht]] zu langen Grenzschließungen.<ref>{{Internetquelle |url=https://civil.ge/archives/123959 |titel=Dariali Landslide Cleanup Underway |werk=Civil.ge |datum=2014-08-22 |abruf=2021-09-09}}</ref> Daraufhin wurden Verbesserungen vorgenommen.<br />
<br />
== Gudauri-Umgehung ==<br />
Im Jahr 2021 wurde im Rahmen des Projekts „Nord-Süd-Korridor“ zur Modernisierung der Route [[Armenien]] – [[Russland]] mit dem Bau einer 23 Kilometer langen Umgehungsstraße des Skigebiets [[Gudauri]] zwischen Kvesheti und Kobi begonnen. Die Umgehungsstraße soll nicht nur das Skigebiet, sondern auch den 2.379 Meter hohen Dschwaripass vermeiden, der für starken Schneefall und Störungen des kommerziellen grenzüberschreitenden Verkehrs anfällig ist. Es wird durch das Khada-Tal geführt und besteht aus einer zweispurigen Straße plus einer separaten Bergaufspur für den Schwerverkehr (2 + 1) und einem 9,06 Kilometer langen Tunnel durch das Sadzele-Gebirge, dem längsten im Kaukasus.<ref name="kveshetitunnel">{{Internetquelle|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1623399992&pid=1340628946|titel=Construction of a new Kvesheti-Kobi road and 9 km long tunnel has been launched|werk=Roads Department Georgia|sprache=ka|datum=2021-06-11 |abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
Kvesheti liegt auf einer Höhe von 1.380 Metern, während Kobi auf 1.970 Metern liegt, was dann der höchste Punkt der Straße sein wird. Der Höhenunterschied von 600 Metern wird hauptsächlich bei Kvesheti und im Khada-Tal überwunden. Das Südportal des Tunnels wird etwa 1.800 Meter (5.900 Fuß) über dem Meeresspiegel liegen, während das Nordportal bei Kobi etwa 1.970 Meter (6.460 Fuß) betragen wird. Die Passage durch den Berg reduziert einen großen Anstieg und Abstieg von 400 Metern (1.300 Fuß) von der Route. Abgesehen von dem langen Tunnel wird die Umgehungsstraße 4 kleinere Tunnel und 6 Brücken umfassen, darunter eine 426 Meter (1.398 Fuß) lange Bogenbrücke und eine Höhe von 176 Metern (577 Fuß), die das Khada-Tal und den Fluss Khadistskali überspannt.<br />
<br />
Die Tunnelbohrungen begannen 2021 und werden mit einer Tunnelbohrmaschine aus China durchgeführt.<ref name="TBM">{{Internetquelle|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1611037091&pid=1340628946|titel=Kvesheti-Kobi road and 9 km long tunnel will ensure uninterrupted traffic at any time of the year|werk=Roads Department Georgia|sprache=ka|datum=2021-01-19|abruf=2022-07-11}}</ref> Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 558,6 Millionen US-Dollar und werden von der Asiatischen Entwicklungsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) finanziert, mit zusätzlichen Mitteln aus dem Staatshaushalt von der georgischen Regierung.<ref name="kvesheti-kobi">{{Internetquelle|url=https://www.adb.org/sites/default/files/project-documents/51257/51257-001-dpta-en.pdf|titel=Georgia: North-South Corridor (Kvesheti-Kobi) Road Project FAQ|werk=[[Asian Development Bank]]|sprache=en|datum=2019-09-01|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
== Orte an der Fernstraße ==<br />
* [[Mzcheta]]<br />
* [[Duscheti]]<br />
* [[Stepanzminda]]<br />
<br />
== Galerie ==<br />
<gallery><br />
Dariali (Georgia-Russia border).jpg|Grenzübergang nach Russland (2008)<br />
Georgian Military Road on May 2013 - 07.jpg|Straßenverlauf nördlich des [[Kreuzpass (Georgien)|Kreuzpasses]] bei dem Dorf [[Sioni (Qasbegi)|Sioni]] (Richtung [[Stepanzminda]], 2013)<br />
Gruzińska Droga Wojenna.JPG|Straßenverlauf nördlich des Kreuzpasses an den Thermalquellen (links im Bild) in der Bajdur-Schlucht (2010)<br />
Georgian Military Road Krestovy pass IMG 8682 1920.jpg|Straßenverlauf südlich des Kreuzpasses (2014)<br />
Georgia Georgian Military Road Ananuri IMG 8771 1920.jpg|Straßenbrücke bei [[Ananuri]] (2014)<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 3|S3}}<br />
* [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.8904%2C44.7173%3B42.7469%2C44.6230#map=8/42.176/43.572 Route OpenStreetMap]<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=UUbom3ylMmA Videoeindruck Gudauri tunnel bypass (YouTube)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 03}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Mzcheta-Mtianeti]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 003]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S9_(Georgien)&diff=224441936S9 (Georgien)2022-07-12T08:57:23Z<p>Labrang: typo</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
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|NUMMER = 9<br />
|ENUMMER = 60<br />
|ENUMMER1 = 117 <br />
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* [[Mzcheta-Mtianeti]]<br />
* [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
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|BILD = Tbilisi Bypass Rd, Georgia - panoramio (3).jpg<br />
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|BILD-BESCHREIBUNG = Die S9, die östliche Ringstraße um [[Tiflis]]<br />
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{{AB|GE|KR|| [[Mzcheta]] (მცხეთა) {{RSIGN|GE|ს|1}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
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{{AB|GE|KR|| [[Rustawi]] (რუსთავი) {{RSIGN|GE|ს|4}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S9''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-9}}), auch bekannt als „Tiflis Bypass“, ist eine 49 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]] innerhalb des georgischen Straßennetzes. Die S9 bildet die östliche Umgehungsstraße der Hauptstadt Tiflis zwischen der Autobahn [[S1 (Georgien)|S1]] auf der Nordseite der Stadt bei [[Mzcheta]] und der Autobahn [[S4 (Georgien)|S4]] südlich von [[Tiflis]] bei [[Rustawi]].<ref name="list2014">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|titel=2014 List of highways of international and domestic importance|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=2014-06-18|abruf=2022-07-11}}</ref> Die Straße kreuzt den [[S5 (Georgien)|S5]] „Kacheti Highway“ in der Nähe des internationalen [[Flughafen Tiflis]] und ist Teil der Europastraßen [[Europastraße 60|60]] und der asiatischen [[Asian Highway 5|AH5]] und AH81. Transitverkehr ist erforderlich, um die S9 um Tiflis herum zu nehmen.<br />
<br />
Die Umgehungsstraße ist vollständig zweispurig und hat eine begrenzte Anzahl von Kreuzungen, von denen einige eine (teilweise) Steigungstrennung aufweisen, obwohl das Mtskheta-Ende der Umgehungsstraße durch ein Wohngebiet führt. Die nördliche Endstation befindet sich in der Region [[Mzcheta-Mtianeti]], während sich der nördliche Teil der Umgehungsstraße in der Hauptstadtregion Tiflis befindet und der größte Teil der Umgehungsstraße in der Region [[Niederkartlien]] liegt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Über die Geschichte der Ringstraße ist wenig bekannt. Aus [[Sowjetunion|sowjetischen]] topografischen Karten, Satellitenbildern und archivierten Meldungen des Straßenbauamtes<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/old/?que=eng/home&info=2485 |titel=Traffic is restored at 549m long upgraded bridge located at Tbilisi bypass road |werk=Road Department of Georgia |datum=2013-06-14 |abruf=2022-07-11 |sprache=en}}</ref> lässt sich schließen, dass die Umgehungsstraße Mitte der 1980er Jahre gebaut wurde. Der nördliche Teil bestand bereits vor dem Bau der Umgehungsstraße. In den Jahren 2011-13 wurden im nördlichen Teil 7 Kilometer verlegt (km 14-21).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/old/?que=eng/home&info=2648|titel=Charmain of Roads Department and his deputies inspected construction of Tbilisi bypass road|werk=Road Department of Georgia|sprache=en|datum=2013-08-26|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
1996 wurde das aktuelle georgische Straßennummerierungssystem eingeführt, um das alte sowjetische System zu ersetzen, und die Umgehungsstraße wurde als "S9 Tbilisi Bypass" eingerichtet.<ref name="decree1996">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|titel=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=1996-12-16|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Machbarkeits- und Designstudien zur Erweiterung der Umgehungsstraße S9 Tiflis auf vierspurige Autobahnstandards werden 2020 abgeschlossen. Die von der Asiatischen Entwicklungsbank finanzierten Studien umfassen auch eine 27 km nördliche Verlängerung über Natachtari nach Zhinvali, parallel zur aktuellen Fernstraße S3 am linken Ufer des Flusses Aragvi.<ref name="study2020">{{Internetquelle |url=https://irdeng.com/portfolio-items/preparation-of-feasibility-study-and-detailed-design-for-the-e-60-highway-section-from-natakhtari-to-rustavi-tbilisi-bypass/|titel=Preparation of Feasibility Study and Detailed Design for the E-60 Highway Section from Natakhtari to Rustavi (Tbilisi Bypass)|werk=IRD Engineering|sprache=en|datum=2020|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Mzcheta]]<br />
* [[Rustawi]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 9|S9}}<br />
* [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.8295%2C44.7331%3B41.5848%2C44.9501#map=11/41.7175/44.8792 Route OpenStreetMap]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 09}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Mzcheta-Mtianeti]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 009]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 009]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S4_(Georgien)&diff=224441153S4 (Georgien)2022-07-12T08:28:03Z<p>Labrang: /* Geschichte */ wikilink</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 4<br />
|ENUMMER = 60<br />
|ENUMMER1 = 117<br />
|ENUMMER2 = <br />
|ENUMMER3 = <br />
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|AHNUMMER1 = <br />
|TANUMMER = <br />
|TANUMMER1 = <br />
|KARTE = Georgia S4 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Tiflis]]<br />
|BEGINN-REGION = GE-TB<br />
|BEGINN-LAT = 41.675595<br />
|BEGINN-LON = 44.831088<br />
|ENDE-NAME = [[Rote Brücke (Chrami)|Rote Brücke (Ziteli Chidi)]]<br />
|ENDE-REGION = GE-KK<br />
|ENDE-LAT = 41.328544<br />
|ENDE-LON = 45.071096<br />
|GESAMTLÄNGE = 57<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = <br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
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|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Tiflis]]<br />
* [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S4 highway Rustavi - Tbilisi.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Straßenschild auf der S4<br />
|LISTE = {{AB|GE|Ort|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|ს|6|S6 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Rustawi]] (რუსთავი) {{RSIGN|GE|ს|9|S9 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} }}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Aserbaidschan]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|AZ|Weiter|| {{RSIGN|AZ|M|2|M2 (Aserbaidschan)}}}} → [[Gəncə]]<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S4''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-4}}) ist eine 57 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]]. Sie verläuft von der Hauptstadt [[Tiflis]] über [[Rustawi]] bis zum [[Aserbaidschan|aserbaidschanische]] Grenzübergang [[Rote Brücke (Chrami)|Rote Brücke]]. In Aserbaidschan führt die Straße als [[M2 (Aserbaidschan)|M2]] weiter über [[Gəncə]] nach [[Baku]].<br />
<br />
Zwischen Tiflis und Rustawi ist sie [[autobahn]]artig ausgebaut. Zwischen der Einmündung der als [[S9 (Georgien)|S9]] ausgezeichneten Tiflisser Umgehungsstraße nordwestlich von Rustawi und dem Grenzübergang nach Aserbaidschan ist die S4 Teil der [[Europastraße 60]]. Von Zentrum Tiflis bis zur Abzweigung der [[S6 (Georgien)|S6]] im Südosten von Tiflis ist die Straße auf etwa sechs Kilometern Bestandteil der [[Europastraße 117]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert gab es auf der Höhe des aktuellen Grenzübergangs eine Brücke über den Fluss [[Chrami]]. Die Brücke wurde im 17.&nbsp;Jahrhundert ersetzt und war bis 1998 die primäre Verbindung zwischen Georgien und Aserbaidschan. Sie wurde 1998 durch eine sich etwas weiter westlich befindende Brücke ersetzt. Die alte Brücke aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert existiert noch und wird aufgrund ihrer Farbe als „Rote Brücke“ bezeichnet (georgisch {{lang|ka|წითელი ხიდი}}, ''Ziteli chidi;'' {{azS-Latn|''Qırmızı Körpü;''}} {{ruS|Красный мост}}, ''Krasny most''). Diese Bezeichnung trägt auch der 2009 modernisierte Grenzübergang.<br />
<br />
Mit der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Einführung der M-Straßen im Jahr 1982 wurde die S4-Strecke vollständig Teil der Hauptstraße M27, die von [[Baku]] nach [[Noworossijsk]] auf einer Länge von über 1400&nbsp;km verlief.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=1982-08-27|accessdate=2022-02-22}}</ref> Vorher war die Route der heutigen S4 wie bei den meisten sowjetischen Straßen nicht nummeriert. Seit 1991 liegt die M27 in drei Ländern: [[Russland]], Georgien und Aserbaidschan. Außer des Abschnitts Noworossijsk bis Dschubga, der in den 1990er Jahren zur M4 hinzugefügt wurde, existierte der russische Teil der M27 bis 2018 (obwohl der M27 im Jahr 2010 die Nummer A147 zugewiesen wurde).<ref>''Zur Liste der Fernstraßen des öffentlichen Verkehrs föderaler Bedeutung.'' Anordnung Nr. 928 der Regierung der Russischen Föderation vom 17. November 2010 (russisch, [http://mvf.klerk.ru/auto/auto_101.htm online])</ref> In Georgien wurde sie 1996 als [[S1 (Georgien)|S1]] (von Tiflis nach Westen) und S4 neu nummeriert.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=1996-12-16|accessdate=2022-02-22}}</ref> In Aserbaidschan erhielt sie zwischen Baku und [[Mingəçevir]] die Bezeichnung [[M4 (Aserbaidschan)|M4]], das kurze Stück zwischen Mingəçevir und [[Yevlax (Stadt)|Yevlax]] ist Teil der [[M5 (Aserbaidschan)|M5]] und der weitere Abschnitt bis zur georgischen Grenze ist Teil der M2.<br />
<br />
Die S4 ist die beliebteste Route zwischen Tiflis und Baku, und auf beiden Seiten der Grenze werden oder werden die Straßen auf Autobahnstandard ausgebaut. Die S4 wurde in das ehrgeizige georgische '''Ost-West-Autobahnprojekt''' aufgenommen, das darauf abzielt, einen 450 Kilometer langen Ost-West-Verkehrskorridor durch Georgien zu schaffen, der [[Aserbaidschan]], [[Armenien]] und die [[Türkei]] verbindet. Im Rahmen dieses Projekts werden georgische Abschnitte der Autobahnen [[Europastraße 60|E60]] (Poti-Tiflis-Rote Brücke, Aserbaidschan) und [[Europastraße 70|E70]] (Poti-Batumi-Sarpi, Türkei) modernisiert und integriert, um Georgiens Position als Verkehrsknotenpunkt im Südkaukasus zu stärken.<ref name=EWpresentation>{{cite web|url=https://ec.europa.eu/transport/sites/default/files/themes/international/european_neighbourhood_policy/european_eastern_partnership/doc/tenth-eastern-partnership-transport-panel/georgia_road_sector_overview.pdf|title=Road Sector of Georgia Overview - Presentation at 10th Eastern partnership transport panel|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|date=2016-05-11|accessdate=2022-02-22}}</ref> Das Ost-West-Autobahnprojekt umfasst die Umgestaltung großer Abschnitte der georgischen Autobahnen [[S1 (Georgien)|S1]], [[S2 (Georgien)|S2]], S4, [[S12 (Georgien)|S12]] und in jüngerer Zeit der [[S7 (Georgien)|S7]]-Autobahn zu Autobahnen mit getrennten Steigungen, hauptsächlich als 2x2 Autobahn.<ref name="S4redesign">{{cite web|url=https://eeas.europa.eu/topics/education/101078/team-europe-eib-provides-%E2%82%AC1067-million-georgia-major-upgrades-its-east-west-highway_en|title=Team Europe: EIB provides €106.7 million to Georgia for major upgrades of its East-West highway|publisher=[[European External Action Service]]|language=English|date=2021-07-01|accessdate=2022-02-22}}</ref><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Im Jahr 2021 stellte die [[Europäische Investitionsbank]] Georgien weitere 106,7 Mio. EUR für umfassende Modernisierungen seiner Ost-West-Autobahn zur Verfügung.<ref name="S4redesign" /> Diese zusätzlichen Mittel sind für ein Neuausrichtungs- und Modernisierungsprojekt vorgesehen, an dem die Autobahnen S4 und S7 beteiligt sind. Die Autobahn S4 wird zwischen Rustawi und dem Grenzübergang Rote Brücke nach Aserbaidschan umgeleitet und als 2x2-Autobahn gebaut. Auf halber Strecke dieses Abschnitts wird eine neue 2x2-Autobahn in südwestlicher Richtung in Richtung der aktuellen S7 im Dorf Kvemo Sarali gebaut. Von hier aus werden die südlichen 16 Kilometer der S7 nach Sadakhlo und der armenischen Grenze neu ausgerichtet und als 2x2-Autobahn neu gebaut. Die Neugestaltung des südlichen Teils der Schnellstraße S4 steht seit einigen Jahren auf der Agenda. Obwohl eine zusätzliche Finanzierung gefunden wurde, ist nicht bekannt, wann der Bau beginnen wird.<br />
<br />
== Großstädte an der Straße ==<br />
* [[Tiflis]]<br />
* [[Rustawi]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 04}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tiflis]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 004]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 004]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S9_(Georgien)&diff=224440699S9 (Georgien)2022-07-12T08:09:16Z<p>Labrang: extra text from en/nl wiki with sources</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 9<br />
|ENUMMER = 60<br />
|ENUMMER1 = 117 <br />
|AHNUMMER = 5<br />
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|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Mzcheta]]<br />
|BEGINN-REGION = <br />
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|ENDE-NAME = [[Rustawi]]<br />
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|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
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|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = <br />
* [[Mzcheta-Mtianeti]]<br />
* [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = Tbilisi Bypass Rd, Georgia - panoramio (3).jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Die S9, die östliche Ringstraße um [[Tiflis]]<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Mzcheta]] (მცხეთა) {{RSIGN|GE|ს|1}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|ს|5}}}}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Rustawi]] (რუსთავი) {{RSIGN|GE|ს|4}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S11''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-11}}), auch bekannt als „Tiflis Bypass“, ist eine 49 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]] innerhalb des georgischen Straßennetzes. Die S9 bildet die östliche Umgehungsstraße der Hauptstadt Tiflis zwischen der Autobahn [[S1 (Georgien)|S1]] auf der Nordseite der Stadt bei [[Mzcheta]] und der Autobahn [[S4 (Georgien)|S4]] südlich von [[Tiflis]] bei [[Rustawi]].<ref name="list2014">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|titel=2014 List of highways of international and domestic importance|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=2014-06-18|abruf=2022-07-11}}</ref> Die Straße kreuzt den [[S5 (Georgien)|S5]] „Kacheti Highway“ in der Nähe des internationalen [[Flughafen Tiflis]] und ist Teil der Europastraßen [[Europastraße 60|60]] und der asiatischen [[Asian Highway 5|AH5]] und AH81. Transitverkehr ist erforderlich, um die S9 um Tiflis herum zu nehmen.<br />
<br />
Die Umgehungsstraße ist vollständig zweispurig und hat eine begrenzte Anzahl von Kreuzungen, von denen einige eine (teilweise) Steigungstrennung aufweisen, obwohl das Mtskheta-Ende der Umgehungsstraße durch ein Wohngebiet führt. Die nördliche Endstation befindet sich in der Region [[Mzcheta-Mtianeti]], während sich der nördliche Teil der Umgehungsstraße in der Hauptstadtregion Tiflis befindet und der größte Teil der Umgehungsstraße in der Region [[Niederkartlien]] liegt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Über die Geschichte der Ringstraße ist wenig bekannt. Aus [[Sowjetunion|sowjetischen]] topografischen Karten, Satellitenbildern und archivierten Meldungen des Straßenbauamtes<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/old/?que=eng/home&info=2485 |titel=Traffic is restored at 549m long upgraded bridge located at Tbilisi bypass road |werk=Road Department of Georgia |datum=2013-06-14 |abruf=2022-07-11 |sprache=en}}</ref> lässt sich schließen, dass die Umgehungsstraße Mitte der 1980er Jahre gebaut wurde. Der nördliche Teil bestand bereits vor dem Bau der Umgehungsstraße. In den Jahren 2011-13 wurden im nördlichen Teil 7 Kilometer verlegt (km 14-21).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/old/?que=eng/home&info=2648|titel=Charmain of Roads Department and his deputies inspected construction of Tbilisi bypass road|werk=Road Department of Georgia|sprache=en|datum=2013-08-26|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
1996 wurde das aktuelle georgische Straßennummerierungssystem eingeführt, um das alte sowjetische System zu ersetzen, und die Umgehungsstraße wurde als "S9 Tbilisi Bypass" eingerichtet.<ref name="decree1996">{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|titel=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|werk=The Legislative Herald of Georgia|sprache=ka|datum=1996-12-16|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Machbarkeits- und Designstudien zur Erweiterung der Umgehungsstraße S9 Tiflis auf vierspurige Autobahnstandards werden 2020 abgeschlossen. Die von der Asiatischen Entwicklungsbank finanzierten Studien umfassen auch eine 27 km nördliche Verlängerung über Natachtari nach Zhinvali, parallel zur aktuellen Fernstraße S3 am linken Ufer des Flusses Aragvi.<ref name="study2020">{{Internetquelle |url=https://irdeng.com/portfolio-items/preparation-of-feasibility-study-and-detailed-design-for-the-e-60-highway-section-from-natakhtari-to-rustavi-tbilisi-bypass/|titel=Preparation of Feasibility Study and Detailed Design for the E-60 Highway Section from Natakhtari to Rustavi (Tbilisi Bypass)|werk=IRD Engineering|sprache=en|datum=2020|abruf=2022-07-11}}</ref><br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Mzcheta]]<br />
* [[Rustawi]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 9|S9}}<br />
* [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.8295%2C44.7331%3B41.5848%2C44.9501#map=11/41.7175/44.8792 Route OpenStreetMap]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 09}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Mzcheta-Mtianeti]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 009]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 009]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S12_(Georgien)&diff=224434556S12 (Georgien)2022-07-11T23:17:59Z<p>Labrang: added extra (but not all) content from nl-wiki</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 12<br />
|ENUMMER = 692<br />
|KARTE = <br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Samtredia]]<br />
|BEGINN-REGION = <br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = [[Grigoleti]]<br />
|ENDE-REGION = <br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 57<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = <br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = <br />
* [[Imeretien]]<br />
* [[Gurien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = E60 and E692 crossroad in Supsa.JPG<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Westliches Ende der S12 in [[Grigoleti]] an der [[S2 (Georgien)|S2]]-Kreuzung<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|Ort|| [[Samtredia]] (სამტრედია) {{RSIGN|GE|ს|1}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Lantschchuti]] (ლანჩხუთი) }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Grigoleti]] (სუფსა) {{RSIGN|GE|ს|2}} {{RSIGN|GE|E|70}} {{RSIGN|GE|E|97}}}}<br />
}}<br />
<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S12''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-12}}) ist eine 57 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]].<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=2014-06-18|accessdate=2022-01-31}}</ref> Die Straße beginnt an der [[S1 (Georgien)|S1]] in [[Samtredia]] und verläuft über [[Lantschchuti]] bis zur [[S2 (Georgien)|S2]] bei [[Grigoleti]] am [[Schwarzes Meer]] und ist damit eine schnellere und 20&nbsp;km kürzere Strecke Verbindung zwischen [[Tiflis]] und [[Batumi]] als die Route über [[Senaki]] und [[Poti]]. Die Straße führt durch die Regionen [[Imeretien]] und [[Gurien]] und ist die gesamte europäische [[Europastraße 692|E692]]. Der größte Teil der S12 ist eine zweispurige Straße durch Dörfer und Städte, ein begrenzter Teil ist seit 2020 eine [[Autobahn]]. Der Ausbau der gesamten S12 zu einer Autobahn ist im Gange, erfährt jedoch erhebliche Verzögerungen.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Zu Zeiten der [[Sowjetunion]] hatte die Straße S12 keine wichtige Funktion und bestand seit 1982 aus drei R-Strecken. Mit der Überarbeitung des georgischen Straßennummernsystems im Jahr 1996 wurde die Strecke jedoch als S12 in die höchste Kategorie befördert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0 |titel=Über die Genehmigung von Indikatoren und Liste zur Bestimmung der internationalen, nationalen und lokalen Straßen von Georgien |werk=The Legislative Herald of Georgia |datum=1996-12-19 |abruf=2021-09-08}}</ref> Ursprünglich wurde die S12 als "S12 Samtredia-Lanchkhuti-Ureki" aufgezeichnet, aber in späteren Jahren wurde das westliche Ende der Straße einen Kilometer nach Grigoleti verlegt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=pages&func=menu&pid=1386667041 |titel=List of Roads |werk=Georoad - Straßenabteilung des Ministeriums für regionale Entwicklung und Infrastruktur |abruf=2021-09-09}}</ref> Die S12 dient hauptsächlich als Verkürzung und Verbesserung der Strecke von [[Tiflis]] nach [[Batumi]], eine wichtige Hafenstadt in der [[Adscharien|Autonomen Republik Adscharien]], und integriert die Region [[Gurien]] in das georgische Fernstraßennetz.<br />
<br />
== Verlängerung zur Autobahn ==<br />
[[Datei:Samtredia - Grigoleti highway (S12).jpg|mini|hochkant=1.45|Neue Autobahn zwischen Japana und Lantschchuti]]<br />
Nach Erkundungen im Jahr 2009 und Einholung finanzieller Unterstützung<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/old/?que=geo/projects&info=2775 |titel=E-60 მაგისტრალის სამტრედია-გრიგოლეთის მონაკვეთის მოდერნიზაციის პროექტი (Samtredia-Grigoleti section of E-60 highway modernization project) |werk=Roads Department of Georgia |datum=2013-11-18 |abruf=2021-12-05 |sprache=ka }}</ref> wird die S12 seit 2014 auf ihrer gesamten Länge zu einer zweispurigen Autobahn in beiden Richtungen ausgebaut. Die Europäische Union unterstützt das Projekt mit einem Darlehen der Europäischen Investitionsbank und einem Zuschuss.<ref>{{Internetquelle |url=https://eu4georgia.ge/georgia-east-west-highway-samtredia-grigoleti-kobuleti-section/ |titel=Georgia East-West Highway – Samtredia-Grigoleti-Kobuleti Section |werk=EU for Georgia |abruf=2021-12-05 |sprache=en }}</ref><br />
<br />
Das Projekt ist in vier Lose unterteilt,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=project&func=menu&uid=1393243709|titel=Samtredia-Grigoleti Road|werk=Road department Ministry of Regional Development and Infrastructure of Georgia|sprache=en|datum=2014|abruf=2021-12-05}}</ref> und Teil des großen East-West-Highway-Projekts. Dieses ehrgeizige Projekt zielt darauf ab, einen mehr als 450 Kilometer langen Ost-West-Verkehrskorridor durch Georgien auf höhere Standards aufzurüsten und [[Aserbaidschan]], [[Armenien]] und die [[Türkei]] über die georgischen Teile der europäischen Routen [[Europastraße 60|E60]] und [[Europastraße 70|E70]] zu verbinden. Dadurch soll auch die Position Georgiens als Verkehrsknotenpunkt im Südkaukasus gestärkt werden.<ref name=EWpresentation>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/transport/sites/default/files/themes/international/european_neighbourhood_policy/european_eastern_partnership/doc/tenth-eastern-partnership-transport-panel/georgia_road_sector_overview.pdf|titel=Road Sector of Georgia Overview - Presentation at 10th Eastern partnership transport panel|werk=Roads Department of Georgia|sprache=en|datum=2016-05-11|abruf=2021-12-05}}</ref> Das Ost-West-Autobahnprojekt umfasst auch die S1 zwischen Tiflis und Samtredia, die S2 zwischen Grigoleti und der türkischen Grenze bei Sarpi, die S4 zwischen Rustavi und der aserbaidschanischen Grenze und die S7 zur armenischen Grenze.<ref>{{Internetquelle |url=https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-homepage/101078/team-europe-eib-provides-%E2%82%AC1067-million-georgia-major-upgrades-its-east-west-highway_en|titel=EIB provides €106.7 million to Georgia for major upgrades of its East-West highway|werk=European External Action Service|sprache=en|datum=2021-07-01|abruf=2021-12-05}}</ref><br />
<br />
Die S12 wird auf ihrer gesamten Länge nach Norden verlegt, um vollständig außerhalb der bebauten Gebiete zu liegen. Durch diese Verlegung wird die Autobahn auf 51,5 Kilometer verkürzt und die Fahrtstrecke nach Batumi um weitere 2 Kilometer verkürzt, indem die S2-Kreuzung weiter nach Süden verlegt wird. Das Gelände ist auf den ersten Blick einfach und geht durch flaches Gelände. Der Höhepunkt ist der Bau einer neuen langen Brücke über die [[Rioni]], die sich in Lot 1 befindet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mrdi.gov.ge/ka/press-center/%E1%83%A4%E1%83%9D%E1%83%A2%E1%83%9D-%E1%83%92%E1%83%90%E1%83%9A%E1%83%94%E1%83%A0%E1%83%94%E1%83%90/%E1%83%A1%E1%83%90%E1%83%9B%E1%83%A2%E1%83%A0%E1%83%94%E1%83%93%E1%83%98%E1%83%90-%E1%83%92%E1%83%A0%E1%83%98%E1%83%92%E1%83%9D%E1%83%9A%E1%83%94%E1%83%97%E1%83%98%E1%83%A1-%E1%83%92%E1%83%96%E1%83%98%E1%83%A1-%E1%83%9B%E1%83%A8%E1%83%94%E1%83%9C.html|titel=Construction of Samtredia-Grigoleti road (foto gallery May 2020)|werk=Ministry of Regional Development and Infrastructure of Georgia|sprache=ka|datum=2020-05-12|abruf=2021-12-05}}</ref> Der erste Abschnitt von 18,5 Kilometern (Lot 2) zwischen Japana und [[Lantschchuti]] wurde im Sommer 2020 fertiggestellt, davon sind 14 Kilometer als Autobahn für den Verkehr freigegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://agenda.ge/en/news/2020/2283|titel="Crucial" modern highway nearing completion, set to connect Tbilisi with Batumi|werk=Agenda.ge|sprache=en|datum=2020-07-18|abruf=2021-12-05}}</ref> Die verbleibenden drei Strecken haben eine unbekannte Verzögerung mit unterschiedlichem Fortschritt.<br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Samtredia]]<br />
* [[Lantschchuti]]<br />
* [[Supsa (Georgien)|Supsa]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 12|S12 (Georgien)}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien|S12]]<br />
[[Kategorie:Imeretien]]<br />
[[Kategorie:Gurien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 012]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georgian_Airways&diff=222189009Georgian Airways2022-04-19T10:30:07Z<p>Labrang: /* Zwischenfälle */ added the source</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fluggesellschaft<br />
| Name = Georgian Airways <br />
| Logo = [[Datei:Georgian Airways.png|250px|Logo der Georgian Airways]]<br />
| Bild = [[Datei:Georgian Airways, 4L-TGU, Embraer ERJ-190AR (41163439781).jpg|250px|Embraer 190 der Georgian Airways]]<br />
| Jahr = 1993 <small>(als Airzena)</small><br />
| Jahr_Ende = <br />
| IATA = A9<br />
| ICAO = TGZ<br />
| Rufzeichen = TAMAZI<br />
| Sitz = [[Tbilissi]], {{GEO}}<br />
| Unternehmensform = Privatbesitz<br />
| ISIN = <br />
| IATA-Prefixcode = <br />
| Leitung = Roman Bokeria<br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Bilanzsumme = <br />
| Fluggastaufkommen = <br />
| Frachtaufkommen = <br />
| Drehkreuz = <br />
* [[Flughafen Tbilissi|Tbilissi]]<br />
| Homebase = Tbilissi<br />
| Allianz = <br />
| Vielfliegerprogramm = <br />
| Flugzeuge = 5<br />
| Ziele = National und International<br />
| Website = [http://www.georgian-airways.com/ www.georgian-airways.com]<br />
}}<br />
<br />
'''Georgian Airways''' ist die nationale [[Fluggesellschaft]] [[Georgien]]s mit Sitz in [[Tbilissi]] und Basis auf dem [[Flughafen Tbilissi]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Unternehmen wurde im September 1993 unter dem Namen ''Airzena'' gegründet und konzentrierte sich zunächst auf Charterflüge. Ab 1997 wurden Linienflüge nach [[Wien]], [[Dubai]] und [[Taschkent]] aufgenommen. Die Firma kooperiert seither mit [[Austrian Airlines]] und [[Lufthansa]].<br />
<br />
1999 schloss sich ''Airzena'' mit ''Air Georgia'' zu ''Airzena Georgian Airlines'' zusammen und wurde zur größten Fluglinie in Georgien. Im Oktober 2004 wurde das Unternehmen in ''Georgian Airways'' umbenannt.<br />
<br />
Am 16. Oktober 2011 wurde bekannt, dass Georgian Airways einen Vertrag mit Boeing über den Kauf von zwei [[Boeing 737#Boeing 737-700|Boeing 737-700]] abgeschlossen und Interesse am Kauf der [[Boeing 787]] zur Auslieferung ab 2018 bekundet hat.<br />
<br />
Logo der Firma ist eine weiße [[Bordschgali]] auf rotem Grund. Am [[Seitenleitwerk]] der Flugzeuge wurde die Bordschgali jedoch 2004 entfernt, an ihrer Stelle die [[Flagge Georgiens]] auf rotem Grund angebracht.<br />
<br />
== Russische Sanktionen ==<br />
Nach den von Russland als antirussisch empfundenen Protesten im Juni 2019 verbot es ab dem 8. Juli 2019 alle Flüge von/nach Georgien.<ref name="flightban" >{{cite news | url=https://www.rferl.org/a/putin-ban-on-direct-russia-georgia-flights-comes-into-force/30042902.html | title=Putin's Ban On Direct Russia-Georgia Flights Comes Into Force | date=2019-07-08 | work=Radio Free Europe/Radio Liberty | accessdate=2022-04-19}}</ref> Georgian Airways-Flüge nach [[Flughafen Moskau-Wnukowo|Moskau-Wnukowo]] werden seitdem von der [[Armenia Aircompany]] über [[Flughafen Jerewan|Jerewan]] durchgeführt. Das Verbot galt noch im 2022.<br />
<br />
== Konkurs ==<br />
Georgian Airways meldete am 31. Dezember 2021 im Zusammenhang mit einem Umstrukturierungsverfahren Insolvenz an,<ref name=bankruptcy>{{Cite web | url=https://bm.ge/ka/article/quotjorjian-earveismaquot-gakotrebareabilitaciis-procesi-daiwyo/99411/ | title=Georgian Airways has filed for Bankruptcy / Rehabilitation | date=2019-07-08 | work=Business Media Georgia | accessdate=2022-04-19 |language=ka}}</ref> und die Fluggesellschaft wurde im Januar 2022 zum Verkauf angeboten.<ref name=forsale>{{Cite web | url=https://civil.ge/archives/467467 | title=Indebted Georgian Airways Up for Sale | date=2022-01-18 | work=Civil Georgia | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref><ref>{{Cite web | url=https://eurasianet.org/georgian-airways-files-for-insolvency-put-up-for-sale | title=Georgian Airways files for insolvency, put up for sale | date=2022-01-20 | work=Eurasianet | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref> Die Fluggesellschaft hat Schulden in Höhe von 175 Millionen GEL (52 Millionen Euro) gegenüber 21 Millionen GEL an Vermögenswerten. <br />
<br />
Zu den Ursachen gehört das russische Flugverbot seit Juli 2019,<ref name="flightban" /><ref>{{Cite web | url=https://www.ch-aviation.com/portal/news/80290-georgian-airways-estimates-25mn-loss-from-russia-flight-ban | title=Georgian Airways estimates $25mn loss from Russia flight ban | date=2019-08-01 | work=Ch Aviation | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref> aber vor allem die Corona-Pandemie hat die Airline hart getroffen. Die georgischen Behörden verboten den internationalen Flugverkehr für 11 Monate,<ref>{{Cite web | url=https://agenda.ge/en/news/2021/264 | title=Georgia resumes regular flights today |date=2021-02-01 |work=Agenda.ge |access-date=2022-04-19 |language=en}}</ref> mit Ausnahme einer Reihe von monatlichen, von der Regierung angeordneten Flügen zu Rückführungszwecken (durchgeführt von Georgian Airways). Georgian Airways reduzierte seine Flotte (wie die Entsorgung seiner Embraer-Flugzeuge), konnte aber mit der georgischen Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs im Februar 2021 nur noch sechs Ziele anbieten.<br />
<br />
Der Insolvenzplan konzentriert sich auf die ganzjährig profitablen Strecken (Amsterdam, Tel Aviv und Minsk<ref name=minsknote>In der Praxis verkehren die Minsk-Flüge nicht.</ref>) und einige profitable Saisoncharter, wobei diese Flüge garantiert werden.<ref name=bankruptcy /> Georgian Airways gab im Januar 2022 an, die Flüge weiterhin durchzuführen.<ref>{{Cite web | url=https://www.georgian-airways.com/en/news/latest-news/attention-93 | title=Attention! | work=Georgian Airways |date=2022-01-18 | access-date=2022-04-19 |language=en}}</ref><br />
<br />
== Flugziele ==<br />
Mit Stand April 2022, bedient Georgian Airways von ihren [[Luftfahrt-Drehkreuz]] [[Flughafen Tiflis]] Zielen in Österreich, Israel und den Niederlanden, während es gemeinsam Flüge nach Armenien und Frankreich verkauft (aber nicht durchführt).<br />
<br />
{| class="wikitable" style="font-size: 100%"<br />
! width="20%" | !! class="unsortable" | Zielen<br />
|-<br />
| National || -<br />
|-<br />
| International || [[Flughafen Amsterdam Schiphol|Amsterdam]], [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris-Charles de Gaulle]],<ref>Betrieben von [[Air France]]</ref> [[Flughafen Ben Gurion|Tel Aviv]], [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien]], [[Flughafen Jerewan|Jerewan]]<ref>Betrieben von [[Armenia Aircompany]], verbindet sich mit Jerewan - [[Flughafen Moskau-Wnukowo|Moskau-Wnukowo]] wegen russischer Sanktionen gegen Georgien.</ref><br />
|}<br />
<br />
== Flotte ==<br />
[[Datei:Airzena Bombardier CRJ-200LR Ates-1.jpg|mini|Bombardier CRJ200 der Georgian Airways]]<br />
Mit Stand April 2022 besteht die Flotte der Georgian Airways aus fünf Flugzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/flottecie/Georgian%20Airways.htm |titel=Georgian Airways Fleet |abruf=2022-04-19}}</ref> mit einem Durchschnittsalter von 17,1 Jahren:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/airline/Airzena-Georgian-Airways?refresh=1 |titel=Airzena Georgian Airways Fleet Details and History |abruf=2022-04-19}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- bgcolor=lavender<br />
! Flugzeugtyp<br />
! Anzahl<br />
! bestellt<br />
! Sitzplätze<ref>[http://www.georgian-airways.com/?l=E&m=6&sm=38 Our Fleet], georgian-airways.com (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2014</ref> <br /> <small>([[Beförderungsklasse|Business/Economy]])</small> <br />
! Anmerkungen <br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-700|Boeing 737-700]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | 132 (12/120)<br />
|<br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]]<br />
| align="center" | –<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | 189<br />
| Eine an [[Armenia Aircompany]] ausgeliehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b737ng-35105.htm|titel=737 NG / Max - MSN 35105 - EK-73705<br />
Airline Armenia Aircompany |abruf=2022-04-19}}</ref>, Eine an [[Armenia Airways]] ausgeliehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b737ng-35092.htm|titel=Boeing 737 NG / Max - MSN 35092 - EK-73792<br />
Airline Armenia Airways |abruf=2022-04-19}}</ref><br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800F]]<br />
| align="center" | 2<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | –<br />
| Frachter: eine SF und eine BCF<br />
|-<br />
| [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ200|Bombardier CRJ200LR]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" | <br />
| align="center" | 50 (6/44)<br />
| <br />
|-<br />
| [[Bombardier Challenger 850]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | <abbr title="VIP configuration>VIP</abbr><br />
| Nur für Regierungs- und VIP-Gebrauch.<br />
|-<br />
! Gesamt<br />
! 5<br />
! –<br />
!<br />
!<br />
|}<br />
=== Ehemalige Flugzeugtypen ===<br />
<br />
* [[Boeing 737|Boeing 737-300/400/500]]<br />
* [[Bombardier CRJ100]]<br />
* [[Embraer-E-Jet-Familie#Embraer 190|Embraer 190]]<br />
* [[Embraer-E-Jet-Familie#Embraer 195|Embraer 195]]<br />
<br />
== Zwischenfälle ==<br />
[[Datei:Georgian Airways CRJ-100ER 4L-GAE.jpeg|mini|Die am 4. April 2011 verunglückte [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ100|Bombardier CRJ100]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] ''4L-GAE'').]]<br />
* Am 5. September 2021 startete eine Boeing 737-800 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 4L-TGC und der Flugnummer TGZ681 zu einem planmäßigen Flug von Tiflis nach Wien. Das Bugrad konnte nach dem Start nicht eingefahren werden. Nach etwa 2 Stunden Warteschleifen über dem VOR TBS, landete das Flugzeug sicher in Tiflis.<ref>{{Cite web | url=https://agenda.ge/en/news/2021/2539 | title=Georgian Airways plane flying from Tbilisi to Vienna made emergency landing at Tbilisi Airport, no one injured | date=2021-09-06 | work=Agenda.ge | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref><br />
<br />
* Am 4. April 2011 stürzte eine [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ100|Bombardier CRJ100]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] ''4L-GAE'') der Georgian Airways, welche im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] betrieben wurde, während des Landeanflugs auf den [[Flughafen Ndjili|Flughafen Kinshasa-Ndjili]] in der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]] ab. Das Flugzeug war mit 33 Personen, davon 20 UN-Mitarbeitern, in der ostkongolesischen Stadt [[Kisangani]] gestartet. Nur ein Passagier überlebte ''(siehe auch [[United-Nations-Organization-Flug 834]])''.<ref>[[The Aviation Herald]] - [http://avherald.com/h?article=43a6f804 Crash: Georgian Airways CRJ1 at Kinshasa on Apr 4th 2011, missed the runway and broke up] (englisch), abgerufen am 25. August 2015</ref><ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20110404-0 Unfallbericht CRJ-100 4L-GAE], [[Aviation Safety Network]] (englisch), abgerufen am 18. November 2016.</ref><br />
<br />
== Trivia ==<br />
In der georgischen Stadt [[Rustawi]] wird eine ausgemusterte und umgebaute [[Jakowlew Jak-42]] der Fluggesellschaft als [[Kindergarten]] genutzt.<ref>{{Webarchiv| url=http://www.zeit.de/news/2012-10/30/georgien-georgischer-lehrer-macht-flugzeug-zu-kindergarten-30174215| wayback=20161010145234| text=Georgischer Lehrer macht Flugzeug zu Kindergarten}}, [[Die Zeit]], 30. Oktober 2012</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste von Fluggesellschaften]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.georgian-airways.com/ Webpräsenz der Georgian Airways] (englisch, georgisch, russisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Fluggesellschaft (Georgien)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1993]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Tiflis)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georgian_Airways&diff=222188863Georgian Airways2022-04-19T10:24:30Z<p>Labrang: Änderung 216642647 von Tromla rückgängig gemacht; lazy revert: evidence is easy to find on internet to add to the incident.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fluggesellschaft<br />
| Name = Georgian Airways <br />
| Logo = [[Datei:Georgian Airways.png|250px|Logo der Georgian Airways]]<br />
| Bild = [[Datei:Georgian Airways, 4L-TGU, Embraer ERJ-190AR (41163439781).jpg|250px|Embraer 190 der Georgian Airways]]<br />
| Jahr = 1993 <small>(als Airzena)</small><br />
| Jahr_Ende = <br />
| IATA = A9<br />
| ICAO = TGZ<br />
| Rufzeichen = TAMAZI<br />
| Sitz = [[Tbilissi]], {{GEO}}<br />
| Unternehmensform = Privatbesitz<br />
| ISIN = <br />
| IATA-Prefixcode = <br />
| Leitung = Roman Bokeria<br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Bilanzsumme = <br />
| Fluggastaufkommen = <br />
| Frachtaufkommen = <br />
| Drehkreuz = <br />
* [[Flughafen Tbilissi|Tbilissi]]<br />
| Homebase = Tbilissi<br />
| Allianz = <br />
| Vielfliegerprogramm = <br />
| Flugzeuge = 5<br />
| Ziele = National und International<br />
| Website = [http://www.georgian-airways.com/ www.georgian-airways.com]<br />
}}<br />
<br />
'''Georgian Airways''' ist die nationale [[Fluggesellschaft]] [[Georgien]]s mit Sitz in [[Tbilissi]] und Basis auf dem [[Flughafen Tbilissi]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Unternehmen wurde im September 1993 unter dem Namen ''Airzena'' gegründet und konzentrierte sich zunächst auf Charterflüge. Ab 1997 wurden Linienflüge nach [[Wien]], [[Dubai]] und [[Taschkent]] aufgenommen. Die Firma kooperiert seither mit [[Austrian Airlines]] und [[Lufthansa]].<br />
<br />
1999 schloss sich ''Airzena'' mit ''Air Georgia'' zu ''Airzena Georgian Airlines'' zusammen und wurde zur größten Fluglinie in Georgien. Im Oktober 2004 wurde das Unternehmen in ''Georgian Airways'' umbenannt.<br />
<br />
Am 16. Oktober 2011 wurde bekannt, dass Georgian Airways einen Vertrag mit Boeing über den Kauf von zwei [[Boeing 737#Boeing 737-700|Boeing 737-700]] abgeschlossen und Interesse am Kauf der [[Boeing 787]] zur Auslieferung ab 2018 bekundet hat.<br />
<br />
Logo der Firma ist eine weiße [[Bordschgali]] auf rotem Grund. Am [[Seitenleitwerk]] der Flugzeuge wurde die Bordschgali jedoch 2004 entfernt, an ihrer Stelle die [[Flagge Georgiens]] auf rotem Grund angebracht.<br />
<br />
== Russische Sanktionen ==<br />
Nach den von Russland als antirussisch empfundenen Protesten im Juni 2019 verbot es ab dem 8. Juli 2019 alle Flüge von/nach Georgien.<ref name="flightban" >{{cite news | url=https://www.rferl.org/a/putin-ban-on-direct-russia-georgia-flights-comes-into-force/30042902.html | title=Putin's Ban On Direct Russia-Georgia Flights Comes Into Force | date=2019-07-08 | work=Radio Free Europe/Radio Liberty | accessdate=2022-04-19}}</ref> Georgian Airways-Flüge nach [[Flughafen Moskau-Wnukowo|Moskau-Wnukowo]] werden seitdem von der [[Armenia Aircompany]] über [[Flughafen Jerewan|Jerewan]] durchgeführt. Das Verbot galt noch im 2022.<br />
<br />
== Konkurs ==<br />
Georgian Airways meldete am 31. Dezember 2021 im Zusammenhang mit einem Umstrukturierungsverfahren Insolvenz an,<ref name=bankruptcy>{{Cite web | url=https://bm.ge/ka/article/quotjorjian-earveismaquot-gakotrebareabilitaciis-procesi-daiwyo/99411/ | title=Georgian Airways has filed for Bankruptcy / Rehabilitation | date=2019-07-08 | work=Business Media Georgia | accessdate=2022-04-19 |language=ka}}</ref> und die Fluggesellschaft wurde im Januar 2022 zum Verkauf angeboten.<ref name=forsale>{{Cite web | url=https://civil.ge/archives/467467 | title=Indebted Georgian Airways Up for Sale | date=2022-01-18 | work=Civil Georgia | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref><ref>{{Cite web | url=https://eurasianet.org/georgian-airways-files-for-insolvency-put-up-for-sale | title=Georgian Airways files for insolvency, put up for sale | date=2022-01-20 | work=Eurasianet | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref> Die Fluggesellschaft hat Schulden in Höhe von 175 Millionen GEL (52 Millionen Euro) gegenüber 21 Millionen GEL an Vermögenswerten. <br />
<br />
Zu den Ursachen gehört das russische Flugverbot seit Juli 2019,<ref name="flightban" /><ref>{{Cite web | url=https://www.ch-aviation.com/portal/news/80290-georgian-airways-estimates-25mn-loss-from-russia-flight-ban | title=Georgian Airways estimates $25mn loss from Russia flight ban | date=2019-08-01 | work=Ch Aviation | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref> aber vor allem die Corona-Pandemie hat die Airline hart getroffen. Die georgischen Behörden verboten den internationalen Flugverkehr für 11 Monate,<ref>{{Cite web | url=https://agenda.ge/en/news/2021/264 | title=Georgia resumes regular flights today |date=2021-02-01 |work=Agenda.ge |access-date=2022-04-19 |language=en}}</ref> mit Ausnahme einer Reihe von monatlichen, von der Regierung angeordneten Flügen zu Rückführungszwecken (durchgeführt von Georgian Airways). Georgian Airways reduzierte seine Flotte (wie die Entsorgung seiner Embraer-Flugzeuge), konnte aber mit der georgischen Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs im Februar 2021 nur noch sechs Ziele anbieten.<br />
<br />
Der Insolvenzplan konzentriert sich auf die ganzjährig profitablen Strecken (Amsterdam, Tel Aviv und Minsk<ref name=minsknote>In der Praxis verkehren die Minsk-Flüge nicht.</ref>) und einige profitable Saisoncharter, wobei diese Flüge garantiert werden.<ref name=bankruptcy /> Georgian Airways gab im Januar 2022 an, die Flüge weiterhin durchzuführen.<ref>{{Cite web | url=https://www.georgian-airways.com/en/news/latest-news/attention-93 | title=Attention! | work=Georgian Airways |date=2022-01-18 | access-date=2022-04-19 |language=en}}</ref><br />
<br />
== Flugziele ==<br />
Mit Stand April 2022, bedient Georgian Airways von ihren [[Luftfahrt-Drehkreuz]] [[Flughafen Tiflis]] Zielen in Österreich, Israel und den Niederlanden, während es gemeinsam Flüge nach Armenien und Frankreich verkauft (aber nicht durchführt).<br />
<br />
{| class="wikitable" style="font-size: 100%"<br />
! width="20%" | !! class="unsortable" | Zielen<br />
|-<br />
| National || -<br />
|-<br />
| International || [[Flughafen Amsterdam Schiphol|Amsterdam]], [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris-Charles de Gaulle]],<ref>Betrieben von [[Air France]]</ref> [[Flughafen Ben Gurion|Tel Aviv]], [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien]], [[Flughafen Jerewan|Jerewan]]<ref>Betrieben von [[Armenia Aircompany]], verbindet sich mit Jerewan - [[Flughafen Moskau-Wnukowo|Moskau-Wnukowo]] wegen russischer Sanktionen gegen Georgien.</ref><br />
|}<br />
<br />
== Flotte ==<br />
[[Datei:Airzena Bombardier CRJ-200LR Ates-1.jpg|mini|Bombardier CRJ200 der Georgian Airways]]<br />
Mit Stand April 2022 besteht die Flotte der Georgian Airways aus fünf Flugzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/flottecie/Georgian%20Airways.htm |titel=Georgian Airways Fleet |abruf=2022-04-19}}</ref> mit einem Durchschnittsalter von 17,1 Jahren:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/airline/Airzena-Georgian-Airways?refresh=1 |titel=Airzena Georgian Airways Fleet Details and History |abruf=2022-04-19}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- bgcolor=lavender<br />
! Flugzeugtyp<br />
! Anzahl<br />
! bestellt<br />
! Sitzplätze<ref>[http://www.georgian-airways.com/?l=E&m=6&sm=38 Our Fleet], georgian-airways.com (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2014</ref> <br /> <small>([[Beförderungsklasse|Business/Economy]])</small> <br />
! Anmerkungen <br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-700|Boeing 737-700]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | 132 (12/120)<br />
|<br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]]<br />
| align="center" | –<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | 189<br />
| Eine an [[Armenia Aircompany]] ausgeliehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b737ng-35105.htm|titel=737 NG / Max - MSN 35105 - EK-73705<br />
Airline Armenia Aircompany |abruf=2022-04-19}}</ref>, Eine an [[Armenia Airways]] ausgeliehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b737ng-35092.htm|titel=Boeing 737 NG / Max - MSN 35092 - EK-73792<br />
Airline Armenia Airways |abruf=2022-04-19}}</ref><br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800F]]<br />
| align="center" | 2<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | –<br />
| Frachter: eine SF und eine BCF<br />
|-<br />
| [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ200|Bombardier CRJ200LR]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" | <br />
| align="center" | 50 (6/44)<br />
| <br />
|-<br />
| [[Bombardier Challenger 850]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | <abbr title="VIP configuration>VIP</abbr><br />
| Nur für Regierungs- und VIP-Gebrauch.<br />
|-<br />
! Gesamt<br />
! 5<br />
! –<br />
!<br />
!<br />
|}<br />
=== Ehemalige Flugzeugtypen ===<br />
<br />
* [[Boeing 737|Boeing 737-300/400/500]]<br />
* [[Bombardier CRJ100]]<br />
* [[Embraer-E-Jet-Familie#Embraer 190|Embraer 190]]<br />
* [[Embraer-E-Jet-Familie#Embraer 195|Embraer 195]]<br />
<br />
== Zwischenfälle ==<br />
Am 5. September 2021 startete eine Boeing 737-800 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 4L-TGC und der Flugnummer TGZ681 zu einem planmäßigen Flug von Tiflis nach Wien. Das Bugrad konnte nach dem Start nicht eingefahren werden. Nach etwa 2 Stunden Warteschleifen über dem VOR TBS, landete das Flugzeug sicher in Tiflis.<br />
[[Datei:Georgian Airways CRJ-100ER 4L-GAE.jpeg|mini|Die am 4. April 2011 verunglückte [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ100|Bombardier CRJ100]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] ''4L-GAE'').]]<br />
<br />
* Am 4. April 2011 stürzte eine [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ100|Bombardier CRJ100]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] ''4L-GAE'') der Georgian Airways, welche im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] betrieben wurde, während des Landeanflugs auf den [[Flughafen Ndjili|Flughafen Kinshasa-Ndjili]] in der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]] ab. Das Flugzeug war mit 33 Personen, davon 20 UN-Mitarbeitern, in der ostkongolesischen Stadt [[Kisangani]] gestartet. Nur ein Passagier überlebte ''(siehe auch [[United-Nations-Organization-Flug 834]])''.<ref>[[The Aviation Herald]] - [http://avherald.com/h?article=43a6f804 Crash: Georgian Airways CRJ1 at Kinshasa on Apr 4th 2011, missed the runway and broke up] (englisch), abgerufen am 25. August 2015</ref><ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20110404-0 Unfallbericht CRJ-100 4L-GAE], [[Aviation Safety Network]] (englisch), abgerufen am 18. November 2016.</ref><br />
<br />
== Trivia ==<br />
In der georgischen Stadt [[Rustawi]] wird eine ausgemusterte und umgebaute [[Jakowlew Jak-42]] der Fluggesellschaft als [[Kindergarten]] genutzt.<ref>{{Webarchiv| url=http://www.zeit.de/news/2012-10/30/georgien-georgischer-lehrer-macht-flugzeug-zu-kindergarten-30174215| wayback=20161010145234| text=Georgischer Lehrer macht Flugzeug zu Kindergarten}}, [[Die Zeit]], 30. Oktober 2012</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste von Fluggesellschaften]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.georgian-airways.com/ Webpräsenz der Georgian Airways] (englisch, georgisch, russisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Fluggesellschaft (Georgien)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1993]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Tiflis)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georgian_Airways&diff=222188818Georgian Airways2022-04-19T10:22:27Z<p>Labrang: update</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fluggesellschaft<br />
| Name = Georgian Airways <br />
| Logo = [[Datei:Georgian Airways.png|250px|Logo der Georgian Airways]]<br />
| Bild = [[Datei:Georgian Airways, 4L-TGU, Embraer ERJ-190AR (41163439781).jpg|250px|Embraer 190 der Georgian Airways]]<br />
| Jahr = 1993 <small>(als Airzena)</small><br />
| Jahr_Ende = <br />
| IATA = A9<br />
| ICAO = TGZ<br />
| Rufzeichen = TAMAZI<br />
| Sitz = [[Tbilissi]], {{GEO}}<br />
| Unternehmensform = Privatbesitz<br />
| ISIN = <br />
| IATA-Prefixcode = <br />
| Leitung = Roman Bokeria<br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Bilanzsumme = <br />
| Fluggastaufkommen = <br />
| Frachtaufkommen = <br />
| Drehkreuz = <br />
* [[Flughafen Tbilissi|Tbilissi]]<br />
| Homebase = Tbilissi<br />
| Allianz = <br />
| Vielfliegerprogramm = <br />
| Flugzeuge = 5<br />
| Ziele = National und International<br />
| Website = [http://www.georgian-airways.com/ www.georgian-airways.com]<br />
}}<br />
<br />
'''Georgian Airways''' ist die nationale [[Fluggesellschaft]] [[Georgien]]s mit Sitz in [[Tbilissi]] und Basis auf dem [[Flughafen Tbilissi]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Unternehmen wurde im September 1993 unter dem Namen ''Airzena'' gegründet und konzentrierte sich zunächst auf Charterflüge. Ab 1997 wurden Linienflüge nach [[Wien]], [[Dubai]] und [[Taschkent]] aufgenommen. Die Firma kooperiert seither mit [[Austrian Airlines]] und [[Lufthansa]].<br />
<br />
1999 schloss sich ''Airzena'' mit ''Air Georgia'' zu ''Airzena Georgian Airlines'' zusammen und wurde zur größten Fluglinie in Georgien. Im Oktober 2004 wurde das Unternehmen in ''Georgian Airways'' umbenannt.<br />
<br />
Am 16. Oktober 2011 wurde bekannt, dass Georgian Airways einen Vertrag mit Boeing über den Kauf von zwei [[Boeing 737#Boeing 737-700|Boeing 737-700]] abgeschlossen und Interesse am Kauf der [[Boeing 787]] zur Auslieferung ab 2018 bekundet hat.<br />
<br />
Logo der Firma ist eine weiße [[Bordschgali]] auf rotem Grund. Am [[Seitenleitwerk]] der Flugzeuge wurde die Bordschgali jedoch 2004 entfernt, an ihrer Stelle die [[Flagge Georgiens]] auf rotem Grund angebracht.<br />
<br />
== Russische Sanktionen ==<br />
Nach den von Russland als antirussisch empfundenen Protesten im Juni 2019 verbot es ab dem 8. Juli 2019 alle Flüge von/nach Georgien.<ref name="flightban" >{{cite news | url=https://www.rferl.org/a/putin-ban-on-direct-russia-georgia-flights-comes-into-force/30042902.html | title=Putin's Ban On Direct Russia-Georgia Flights Comes Into Force | date=2019-07-08 | work=Radio Free Europe/Radio Liberty | accessdate=2022-04-19}}</ref> Georgian Airways-Flüge nach [[Flughafen Moskau-Wnukowo|Moskau-Wnukowo]] werden seitdem von der [[Armenia Aircompany]] über [[Flughafen Jerewan|Jerewan]] durchgeführt. Das Verbot galt noch im 2022.<br />
<br />
== Konkurs ==<br />
Georgian Airways meldete am 31. Dezember 2021 im Zusammenhang mit einem Umstrukturierungsverfahren Insolvenz an,<ref name=bankruptcy>{{Cite web | url=https://bm.ge/ka/article/quotjorjian-earveismaquot-gakotrebareabilitaciis-procesi-daiwyo/99411/ | title=Georgian Airways has filed for Bankruptcy / Rehabilitation | date=2019-07-08 | work=Business Media Georgia | accessdate=2022-04-19 |language=ka}}</ref> und die Fluggesellschaft wurde im Januar 2022 zum Verkauf angeboten.<ref name=forsale>{{Cite web | url=https://civil.ge/archives/467467 | title=Indebted Georgian Airways Up for Sale | date=2022-01-18 | work=Civil Georgia | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref><ref>{{Cite web | url=https://eurasianet.org/georgian-airways-files-for-insolvency-put-up-for-sale | title=Georgian Airways files for insolvency, put up for sale | date=2022-01-20 | work=Eurasianet | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref> Die Fluggesellschaft hat Schulden in Höhe von 175 Millionen GEL (52 Millionen Euro) gegenüber 21 Millionen GEL an Vermögenswerten. <br />
<br />
Zu den Ursachen gehört das russische Flugverbot seit Juli 2019,<ref name="flightban" /><ref>{{Cite web | url=https://www.ch-aviation.com/portal/news/80290-georgian-airways-estimates-25mn-loss-from-russia-flight-ban | title=Georgian Airways estimates $25mn loss from Russia flight ban | date=2019-08-01 | work=Ch Aviation | accessdate=2022-04-19 |language=en}}</ref> aber vor allem die Corona-Pandemie hat die Airline hart getroffen. Die georgischen Behörden verboten den internationalen Flugverkehr für 11 Monate,<ref>{{Cite web | url=https://agenda.ge/en/news/2021/264 | title=Georgia resumes regular flights today |date=2021-02-01 |work=Agenda.ge |access-date=2022-04-19 |language=en}}</ref> mit Ausnahme einer Reihe von monatlichen, von der Regierung angeordneten Flügen zu Rückführungszwecken (durchgeführt von Georgian Airways). Georgian Airways reduzierte seine Flotte (wie die Entsorgung seiner Embraer-Flugzeuge), konnte aber mit der georgischen Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs im Februar 2021 nur noch sechs Ziele anbieten.<br />
<br />
Der Insolvenzplan konzentriert sich auf die ganzjährig profitablen Strecken (Amsterdam, Tel Aviv und Minsk<ref name=minsknote>In der Praxis verkehren die Minsk-Flüge nicht.</ref>) und einige profitable Saisoncharter, wobei diese Flüge garantiert werden.<ref name=bankruptcy /> Georgian Airways gab im Januar 2022 an, die Flüge weiterhin durchzuführen.<ref>{{Cite web | url=https://www.georgian-airways.com/en/news/latest-news/attention-93 | title=Attention! | work=Georgian Airways |date=2022-01-18 | access-date=2022-04-19 |language=en}}</ref><br />
<br />
== Flugziele ==<br />
Mit Stand April 2022, bedient Georgian Airways von ihren [[Luftfahrt-Drehkreuz]] [[Flughafen Tiflis]] Zielen in Österreich, Israel und den Niederlanden, während es gemeinsam Flüge nach Armenien und Frankreich verkauft (aber nicht durchführt).<br />
<br />
{| class="wikitable" style="font-size: 100%"<br />
! width="20%" | !! class="unsortable" | Zielen<br />
|-<br />
| National || -<br />
|-<br />
| International || [[Flughafen Amsterdam Schiphol|Amsterdam]], [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris-Charles de Gaulle]],<ref>Betrieben von [[Air France]]</ref> [[Flughafen Ben Gurion|Tel Aviv]], [[Flughafen Wien-Schwechat|Wien]], [[Flughafen Jerewan|Jerewan]]<ref>Betrieben von [[Armenia Aircompany]], verbindet sich mit Jerewan - [[Flughafen Moskau-Wnukowo|Moskau-Wnukowo]] wegen russischer Sanktionen gegen Georgien.</ref><br />
|}<br />
<br />
== Flotte ==<br />
[[Datei:Airzena Bombardier CRJ-200LR Ates-1.jpg|mini|Bombardier CRJ200 der Georgian Airways]]<br />
Mit Stand April 2022 besteht die Flotte der Georgian Airways aus fünf Flugzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/flottecie/Georgian%20Airways.htm |titel=Georgian Airways Fleet |abruf=2022-04-19}}</ref> mit einem Durchschnittsalter von 17,1 Jahren:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.planespotters.net/airline/Airzena-Georgian-Airways?refresh=1 |titel=Airzena Georgian Airways Fleet Details and History |abruf=2022-04-19}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- bgcolor=lavender<br />
! Flugzeugtyp<br />
! Anzahl<br />
! bestellt<br />
! Sitzplätze<ref>[http://www.georgian-airways.com/?l=E&m=6&sm=38 Our Fleet], georgian-airways.com (englisch), abgerufen am 23. Dezember 2014</ref> <br /> <small>([[Beförderungsklasse|Business/Economy]])</small> <br />
! Anmerkungen <br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-700|Boeing 737-700]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | 132 (12/120)<br />
|<br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800]]<br />
| align="center" | –<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | 189<br />
| Eine an [[Armenia Aircompany]] ausgeliehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b737ng-35105.htm|titel=737 NG / Max - MSN 35105 - EK-73705<br />
Airline Armenia Aircompany |abruf=2022-04-19}}</ref>, Eine an [[Armenia Airways]] ausgeliehen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.airfleets.net/ficheapp/plane-b737ng-35092.htm|titel=Boeing 737 NG / Max - MSN 35092 - EK-73792<br />
Airline Armenia Airways |abruf=2022-04-19}}</ref><br />
|-<br />
| [[Boeing 737#Boeing 737-800|Boeing 737-800F]]<br />
| align="center" | 2<br />
| align="center" |<br />
| align="center" | –<br />
| Frachter: eine SF und eine BCF<br />
|-<br />
| [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ200|Bombardier CRJ200LR]]<br />
| align="center" | 1<br />
| align="center" | <br />
| align="center" | 50 (6/44)<br />
| <br />
|-<br />
| [[Bombardier Challenger 850]]<br />
| align="center" | 1<br />
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| align="center" | <abbr title="VIP configuration>VIP</abbr><br />
| Nur für Regierungs- und VIP-Gebrauch.<br />
|-<br />
! Gesamt<br />
! 5<br />
! –<br />
!<br />
!<br />
|}<br />
=== Ehemalige Flugzeugtypen ===<br />
<br />
* [[Boeing 737|Boeing 737-300/400/500]]<br />
* [[Bombardier CRJ100]]<br />
* [[Embraer-E-Jet-Familie#Embraer 190|Embraer 190]]<br />
* [[Embraer-E-Jet-Familie#Embraer 195|Embraer 195]]<br />
<br />
== Zwischenfälle ==<br />
[[Datei:Georgian Airways CRJ-100ER 4L-GAE.jpeg|mini|Die am 4. April 2011 verunglückte [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ100|Bombardier CRJ100]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] ''4L-GAE'').]]<br />
<br />
* Am 4. April 2011 stürzte eine [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ100|Bombardier CRJ100]] ([[Luftfahrzeugkennzeichen|Kennzeichen]] ''4L-GAE'') der Georgian Airways, welche im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] betrieben wurde, während des Landeanflugs auf den [[Flughafen Ndjili|Flughafen Kinshasa-Ndjili]] in der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]] ab. Das Flugzeug war mit 33 Personen, davon 20 UN-Mitarbeitern, in der ostkongolesischen Stadt [[Kisangani]] gestartet. Nur ein Passagier überlebte ''(siehe auch [[United-Nations-Organization-Flug 834]])''.<ref>[[The Aviation Herald]] - [http://avherald.com/h?article=43a6f804 Crash: Georgian Airways CRJ1 at Kinshasa on Apr 4th 2011, missed the runway and broke up] (englisch), abgerufen am 25. August 2015</ref><ref>[http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20110404-0 Unfallbericht CRJ-100 4L-GAE], [[Aviation Safety Network]] (englisch), abgerufen am 18. November 2016.</ref><br />
<br />
== Trivia ==<br />
In der georgischen Stadt [[Rustawi]] wird eine ausgemusterte und umgebaute [[Jakowlew Jak-42]] der Fluggesellschaft als [[Kindergarten]] genutzt.<ref>{{Webarchiv| url=http://www.zeit.de/news/2012-10/30/georgien-georgischer-lehrer-macht-flugzeug-zu-kindergarten-30174215| wayback=20161010145234| text=Georgischer Lehrer macht Flugzeug zu Kindergarten}}, [[Die Zeit]], 30. Oktober 2012</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste von Fluggesellschaften]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.georgian-airways.com/ Webpräsenz der Georgian Airways] (englisch, georgisch, russisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Fluggesellschaft (Georgien)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1993]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Tiflis)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Achalkalaki&diff=221256777Achalkalaki2022-03-17T22:33:07Z<p>Labrang: refs as asked. There are no sources whatsoever that show that this train is already in service. This is a prestige project for all 3 countries, and would lead to news headlines once running.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Georgien<br />
|Name = Achalkalaki<br />
|NameGeorgisch = ახალქალაქი<br />
|Wappen = <br />
|Flagge = Flag of Akhalkalaki.svg<br />
|Provinz = Samzche-Dschawachetien<br />
|Munizipalität = Achalkalaki<br />
|Gegründet = <br />
|lat_deg = 41 |lat_min = 24 |lat_sec = 20<br />
|lon_deg = 43 |lon_min = 29 |lon_sec = 10<br />
|Höhe = <br />
|Einwohner = 8295<br />
|EinwohnerStand = 2014<br />
|Fläche = <br />
|Zeitzone = Georgian Time (UTC+4)<br />
|Telefonvorwahl = <br />
|Postleitzahl = <br />
|Kfz-Kennzeichen = <br />
|Gemeindeart = Stadt<br />
|Gliederung = <br />
|Bürgermeister = <br />
|BürgermeisterStand = <br />
|Partei = <br />
|AnschriftStraße = <br />
|AnschriftOrt = <br />
|Webpräsenz = <br />
|Schutzpatron = <br />
|Stadtfest = <br />
|Karte = <br />
|Kartenbreite = 260<br />
|Beschriftung = <br />
}}<br />
[[Datei:Akhalkalaki. Ruined fort.jpg|mini|Osmanische Festungsruine]]<br />
'''Achalkalaki''' ({{kaS|ახალქალაქი|de=Neustadt}}; {{hyS|Ախալքալաք|Achalgalag}}; {{RuS|Ахалкалаки}}) ist eine Stadt in [[Georgien]].<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Die Stadt liegt 30 Kilometer von der [[Türkei|türkischen]] Grenze entfernt im Süden der Verwaltungsregion [[Samzche-Dschawachetien]] am Rande des [[Dschawacheti-Plateau]]s.<br />
<br />
Sie hat 8.295 Einwohner (Stand 2014). Die Zahl der Einwohner ist seit der Unabhängigkeit Georgiens gesunken. 1989 lebten noch 15.192 Menschen in der Stadt. Bis 2002 wanderten 5.390 Einwohner aus Achalkalaki ab. Vor allem junge Männer zogen nach [[Russland]] oder [[Armenien]]. 90 % der Einwohner gehören zur armenischen [[Volksgruppe]]. Sie sind [[bilingual]], sprechen hauptsächlich [[Russische Sprache|russisch]] und [[Umgangssprache|umgangssprachliches]] [[Armenische Sprache|Armenisch]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Achalkalaki wurde in der ersten Hälfte 11.&nbsp;Jahrhunderts durch die georgischen Könige [[Bagrat III.]] und [[Bagrat IV.]] an einer strategisch günstigen Stelle als Festungsstadt errichtet.<ref>Samvel Karapetian, Javakhk. Scientific Research Series of Research on Armenian Architecture. Book 9 (Jerewan 2011), S. 53.</ref> Der Name ''Achalkalaki'' bedeutet im [[Georgische Sprache|Georgischen]] in etwa ''Neustadt''.<ref>Josef Marquart, Skizzen zur historischen Topographie und Geschichte von Kaukasien: Das Itinerar von Artaxata nach Armastica auf der römischen Weltkarte (1928), S. 48.</ref><br />
<br />
1064 drangen die [[Seldschuken]] unter Sultan [[Alp Arslan]] über Armenien in Georgien ein und belagerten Achalkalaki. Da die Festungsanlagen der Stadt noch nicht ganz fertiggestellt waren, war eine Verteidigung aussichtslos, weshalb die Stadt am dritten Tag von den Seldschuken eingenommen wurde. Laut dem Chronisten [[Matthias von Edessa]] wurde dabei die gesamte Bevölkerung ermordet.<ref>Ara Edmond Dostourian, The Chronicle of Matthew of Edessa. Translated from the Original Armenian with a Commentary and Introduction (Lanham 1993), S. 101–102.</ref><br />
<br />
1637 wurde die Stadt von den Türken erobert und dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] einverleibt. Die Einwohner wurden islamisiert. Aus der türkischen Zeit stammen auch die heutige Zitadelle, die [[Moschee]] und [[Karawanserei]].<br />
<br />
Im [[Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)|8. Russischen Türkenkrieg]] wurde die Stadt am 16.&nbsp;Juli 1828 von [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Truppen]] unter dem Kommando General [[Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch]]s eingenommen und dem russischen [[Gouvernement Tiflis]] eingegliedert. Die bei der Eroberung zerstörte Stadt wurde unmittelbar südöstlich der alten Festungsmauern im Schachbrettmuster neu errichtet und mit Armeniern aus dem osmanischen [[Vilâyet Erzurum|Vilayet Erzurum]] besiedelt.<br />
<br />
Im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] trat [[Sowjetrussland]] Achalkalaki vorübergehend an das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] ab. Nach Abschluss des [[Vertrag von Kars|Vertrags von Kars]] zwischen Sowjetrussland und der Türkei wurde die Stadt 1921 der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]] zugeschlagen. 1944 ließ Stalin sämtliche ca. 20.000 [[Mescheten]] aus der Region [[Samzche-Dschawachetien]] nach [[Zentralasien]] deportieren.<br />
<br />
Bis 1991 lag die Stadt im sogenannten Grenzgebiet. Besucher von außerhalb benötigten eine Sondergenehmigung, um sie besuchen zu können. Es gab um diese Zeit lokale armenische Nationalbewegungen, die eine territoriale Autonomie forderten. Armenische Kampfeinheiten der Region beteiligten sich am [[Bergkarabachkonflikt]].<ref>Uwe Halbach: ''Ethnische Vielfalt in Georgien'', in: Bernd Schröder (Hrsg.): ''Georgien: Gesellschaft und Religion an der Schwelle Europas'', Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2005, S. 27.</ref><br />
<br />
In Achalkalaki war die 62. Militärbasis der ''[[Gruppe der Russischen Streitkräfte in Transkaukasien]]'' mit 30.000 Soldaten stationiert. Sie wurde zum 1. Oktober 2007 geschlossen, Soldaten und Waffen aus Georgien abgezogen. Bereits 2006 waren viele Fahrzeuge und Waffen aus der Basis entfernt worden.<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
In den [[Basar]]en Achalkalakis wird neben [[Georgischer Lari|georgischen Lari]] auch [[Armenischer Dram|armenische]] und [[Russischer Rubel|russische Währung]] angenommen.<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
=== Eisenbahn ===<br />
Die [[Bahnstrecke Kars–Tiflis|Bahnstrecke Tiflis–Achalkalaki]] wurde zwischen 1982 und 1986 in drei Abschnitten eröffnet. Sie zweigt in [[Marabda]] von der [[Bahnstrecke Tiflis–Jerewan]] ab und endete im [[Bahnhof]] ''Achalkalaki Samsg.''<ref>Neil Robinson: ''World Rail Atlas''. Bd. 8: ''The Middle East and Caucasus''. 2006. ISBN 954-12-0128-8, S. 15f</ref> Dieser war im Sommer 2017 nicht mehr in Betrieb. Die Gleise waren im Bereich der Baustelle des [[Spurwechselbahnhof]]s unterbrochen und die elektrischen Oberleitung unbenutzbar.<br />
<br />
Der neue [[Bahnhof Achalkalaki]] liegt 8&nbsp;km südlich der Stadt in freiem Gelände in der Nähe des Dorfes [[Kulalisi]]. Er ist der [[Georgien|georgische]] [[Grenzbahnhof|Grenz-]] und [[Spurwechselbahnhof]] für die [[Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku|Eisenbahnverbindung Kars–Achalkalaki–Tiflis]]. Dazu wurde nicht nur der neue Bahnhof errichtet, sondern auch die [[Bahnstrecke]] nach [[Tiflis]] saniert. Sie dient allerdings überwiegend dem Güterverkehr. Im Personenverkehr soll hier nur der internationale Fernzug [[Baku]]–[[Türkei]] der [[Azərbaycan Dəmir Yolları|Aserbaidschanischen Eisenbahn]] hälten. Neue Schlafwagen der Firma Stadler wurden 2019 für einen Dienst Istanbul/Ankara - Tiflis - Baku nach Baku überführt.<ref>{{cite web|url=https://caspiannews.com/news-detail/stadler-prepares-to-send-next-batch-of-ultra-modern-wagons-for-baku-tbilisi-kars-route-2019-8-22-40/ |title=Stadler Prepares to Send Next Batch of Ultra-Modern Wagons for Baku-Tbilisi-Kars Route| work=Caspian News| date=2019-08-23|accessdate=2022-03-17 |language=en}}</ref> Die Einführung dieses Personenverkehrs wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.<ref>{{cite web|url=https://www.seat61.com/georgia-armenia-and-azerbaijan-by-train.htm |title=The Caucasus by train? | work=Seat61| accessdate=2022-03-17 |language=en}}</ref> Sicherheits- und Stromversorgungsbedenken sowie die Nichteinhaltung von EU-Sicherheitsrichtlinien, die im georgischen EU-Assoziierungsvertrag vorgeschrieben sind, schränken die Linie ein, um aus dem sogenannten Testmodus herauszukommen.<ref>{{cite web|url=https://www.ifact.ge/karsi/ |title=Ბაქო-თბილისი-ყარსი “ევროპის კარიბჭედ” ვერ იქცა (Baku-Tiflis-Kars konnte kein "Tor Europas" werden) | work=iFact | date=2021-06-17|accessdate=2022-03-17 |language=ka}}</ref><br />
<br />
=== Straße ===<br />
Von Tiflis aus kann Achalkalaki auf der Straße entweder nördlich über die Straßenverbindung [[Gori]]–[[Bordschomi]]–[[Achalziche]] erreicht werden, oder südlich über [[Ninotsminda]]–[[Tsalka (Stadt)|Tsalka]] zu einem großen Teil entlang der [[Bahnstrecke]].<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
<!-- Chronologisch sortiert nach Geburtsjahr. --><br />
* [[Ruben Ter-Minasjan]] (1882–1951), armenischer Politiker<br />
* [[Benjamin Bagdasarjanz]] (1893–1984), russisch-schweizerischer Kulturtechniker<br />
* [[Wagharschak Harutjunjan]] (* 1956), armenischer Generalleutnant, Verteidigungsminister, Botschafter<br />
* [[Benur Paschajan]] (1959–2019), sowjetischer Ringer und armenischer Sportfunktionär<br />
* [[Otar Eranossian]] (* 1993), georgischer Boxer<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Akhalkalaki|Achalkalaki}}<br />
* [https://web.archive.org/web/20040328052524/http://www.policy.hu/sumbadze/IPfpartnershpolicy.htm ''Policy paper of IPF fellow Nana Sumbadze on the project: “Preparation of the program for opening the Center for Social Partnership”.''] policy.hu (Geschichte und Politik der Region Achalkalaki)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Samzche-Dschawachetien]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kaukasuskrieg_2008&diff=220754750Kaukasuskrieg 20082022-03-03T17:07:00Z<p>Labrang: literatur</p>
<hr />
<div>{{Infobox Militärischer Konflikt<br />
| KONFLIKT = <br />
| TEILVON = [[Georgisch-Ossetischer Konflikt]]<br />
| BILD = 2008 South Ossetia war de.svg<br />
| BILDBREITE = <br />
| BESCHREIBUNG = Verlauf des Kaukasuskriegs 2008<br />
| DATUM = 7. August 2008<br />
| DATUMBIS = 16. August 2008<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kremlin.ru/eng/text/news/2008/08/205406.shtml |text=President of Russia Dmitry Medvedev signed a plan to resolve the Georgian-South Ossetian conflict, based on the six principles previously agreed on. |wayback=20080914071231}} Homepage des russischen Präsidenten, 16. August 2008</ref><br />
| ORT = [[Georgien]]<br />
| CASUS =Einmarsch georgischer Truppen in Südossetien <br />
| GEBIETE = <br />
| AUSGANG = georgische Niederlage<br />
| FOLGEN = Anerkennung von [[Abchasien]] und [[Südossetien]] als unabhängige Staaten durch Russland am [[26. August]] [[2008]].<ref>{{Internetquelle |url=http://kremlin.ru/eng/speeches/2008/08/26/1543_type82912_205752.shtml |titel=Statement by President of Russia Dmitry Medvedev |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-26 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081010201134/http://kremlin.ru/eng/speeches/2008/08/26/1543_type82912_205752.shtml |archiv-datum=2008-10-10 |offline=1 |abruf=2019-06-05}}</ref><br />
| FRIEDENSSCHLUSS = <br />
| KONTRAHENT1 = {{RUS}}<br /> {{SOS}}<br /> {{ABC}}<br />
| KONTRAHENT2 = {{GEO}}<br />
| BEFEHLSHABER1 = {{RUS|#}} Ministerpräsident [[Wladimir Putin]]<br /><br />
{{SOS|#}} Generalleutnant [[Anatoli Barankewitsch]]<br /> {{ABC|#}} Oberst [[Alexander Melnik]]<br /> [[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant Anatoli Chruljow<br /><br />
[[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant [[Wladimir Anatoljewitsch Schamanow|Wladimir Schamanow]]<ref>{{Internetquelle |url=https://english.hotnews.ro/stiri-top_news-3925990-russias-symbolic-move-vladimir-samanov-lead-peace-keeping-troops-abkhazia.htm |titel=Russia’s symbolic move: Vladimir Samanov to lead peace keeping troops in Abkhazia |werk=hotnews.ro |datum=2008-08-12 |abruf=2022-02-23 |sprache=en}}</ref><br /> [[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] GenMaj Murat Kulachmetow<br /> [[Datei:Naval Ensign of Russia.svg|20px]] [[Vizeadmiral|V.Adm.]] [[Alexander Dmitrijewitsch Klezkow|Alexander Klezkow]]<br /> [[Datei:Flag of the Air Force of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant Igor Miroschnitschenko<br />
| BEFEHLSHABER2= {{GEO|#}} Präsident [[Mikheil Saakashvili]]<br /><br />
[[Datei:Georgia. Standard of Chief of General Staff.svg|20px]] BrigGen [[Sasa Gogawa]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mod.gov.ge/?l=E&m=5&sm=1 |text=Chief of Joint Staff of the Armed Forces of Georgia |wayback=20111209092011}} Ministry of Defense of Georgia; abgerufen am 2. April 2008.</ref><br /> [[Datei:Georgia. Main Military flag.svg|20px]] BrigGen Mamuka Kuraschwili<ref>{{Webarchiv |url=http://www.medianews.ge/Zone-of-the-conflict/2956.html |text=Blasts occur in conflict zone. |archive-is=20120911033043}} Medianews, 12. Juni 2008</ref><br /> [[Datei:Naval Ensign of Georgia.svg|20px]] Kapitän zur See Bessik Schengelia<br /> [[Datei:Flag of the Georgian Air Force.svg|20px]] Oberst Dawit Nairaschwili<br />
| TRUPPENSTÄRKE1 = <!-- Derzeit keine sinnvolle Angabe möglich --><br />
| TRUPPENSTÄRKE2 = <!-- Derzeit keine sinnvolle Angabe möglich --><br />
| VERLUSTE1 = Russland: 67 Gefallene, 3 Vermisste und 283 Verwundete <small>(Russische Angaben)</small><br /> ~400 Gefallene <small>(Georgische Angaben)</small><br /> ~12 Gefangene<br /> Südossetien: ~360 Tote insgesamt davon 162 Zivilisten.<ref name="IIFFMCG 223">IIFFMCG Report: Vol. 2, S. 223.</ref><br /> Abchasien: Insg. 1 Toter und 2 Verwundete<ref>Pilar Bonet: [http://www.elpais.com/articulo/internacional/Rusia/interviene/Caucaso/quedarse/controlar/espacio/vital/elpepiint/20080817elpepiint_5/Tes ''Guerra en el Cáucaso Rusia interviene en el Cáucaso para quedarse y controlar su espacio vital''.] In: [[El País]], 17. August 2008; abgerufen 2. März 2011.</ref><br />
| VERLUSTE2= Bewaffnete Kräfte:<br /> 171 Gefallene, 13 Vermisste und 1174 Verwundete (davon 11/3/227 Polizei)<small>(georgische Angaben)</small><ref>{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=597 |titel=Consequences of Russian Aggression In Georgia |werk=mfa.gov.ge |hrsg=Georgisches Außenministerium |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140802211733/http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=597 |archiv-datum=2014-08-02 |offline=1 |abruf=2019-12-07}}</ref><br /><br />
170 gefallene und 1,964 verwundete Soldaten. 14 gefallene und 227 verwundete Polizisten<br /> <small>(russische Angaben)</small><ref>{{cite web|url=http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf|title=The Tanks of August|publisher=Centre for Analysis of Strategies and Technologies (CAST)|page=107|date=2010-08|accessdate=2018-01-17}}</ref><br /> 42 Gefangene<br /> Zivilisten: 228 Tote und 547<br />
Verwundete <small>(georgische Angaben)</small> und 3 getötete Journalisten.<ref name="IIFFMCG 223" /><br />
| NOTIZEN = Nach Angaben des [[UNHCR]] waren 20.000 Zivilisten in Georgien auf der Flucht. Nach [[Human Rights Watch|HRW]] sind aus Südossetien 24.000 Zivilisten (nach russischen Angaben 30.000) nach Russland geflohen.<ref>{{cite web|url=https://www.welt.de/english-news/article2286845/Georgian-army-moves-to-retake-South-Ossetia.html|title=Associated Press: Georgian army moves to retake South Ossetia (Original-Artikel nicht mehr verfügbar)|work=[[Die Welt|Welt Online]]|date=2008-08-08|accessdate=2015-09-11}}</ref><br /> Es gibt keine genauen und von unabhängiger Seite bestätigten Berichte über die Stärke der involvierten Truppen.<br />
}}<br />
<br />
Der '''Kaukasuskrieg 2008''' (auch als ''Augustkrieg'', ''Georgienkrieg'' oder ''Kaukasischer Fünftagekrieg'' bezeichnet) war ein militärischer Konflikt im [[Südkaukasus]] zwischen [[Georgien]] auf der einen und [[Russland]] sowie den von Russland unterstützten, international nicht anerkannten Republiken [[Südossetien]] und [[Abchasien]] auf der anderen Seite. Der Konflikt wurde auf georgischem Staatsgebiet ausgetragen.<br />
<br />
Zuvor hatte Russland bereits Truppen in das Gebiet verlegt und Schritte zur [[Annexion]] vorbereitet. Die offenen [[Kampfhandlung]]en zwischen Soldaten der [[Streitkräfte Georgiens|georgischen Armee]] und südossetischen Milizverbänden begannen bereits im Juli 2008 und eskalierten in der Nacht zum 8.&nbsp;August, in der georgische Einheiten eine Offensive zur Rückgewinnung der Kontrolle über die ganze Region begannen. Daraufhin griffen aus dem Nordkaukasus [[Russische Streitkräfte|russische Truppen]] ein, drängten die georgische Armee zurück und rückten bis ins georgische Kernland vor. Bis zum [[Waffenstillstand]] am 12.&nbsp;August wurden insgesamt etwa 850&nbsp;Menschen getötet sowie zwischen 2500 und 3000&nbsp;Menschen verwundet.<ref name="IIFFMCG 223" /><br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
{{Neutralität}}<br />
=== Auflösung der Sowjetunion ===<br />
[[Datei:President of Georgia Mikheil Saakashvili in Tbilisi, March 22, 2008.jpg|mini|hochkant|Micheil Saakaschwili]]<br />
{{Hauptartikel|Südossetien#Geschichte|titel1=Geschichte Südossetiens}}<br />
Die [[Ethnie]]n im Kaukasus unterscheiden sich stark [[Soziokultur|sozial-kulturell]] und [[Sozialstruktur|sozial-strukturell]]. Während einige Volksgruppen früh Staaten bildeten, verfügten andere nie über eine eigene Staatlichkeit. Immer wieder gab es durch Kriege verursachte bzw. durch Kriegsparteien erzwungene Wanderungen.<br />
<br />
1918, als sich Georgien vom [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] lossagte, versuchten die Südosseten während der [[Oktoberrevolution]] den Bruch mit [[Tiflis]]. Es kam zum [[Georgisch-Südossetischer Konflikt (1918–1920)|Georgisch-Südossetischen Konflikt von 1918 bis 1920]], in dem südossetische Rebellen, unterstützt durch [[Bolschewiki|bolschewistische]] Truppen, eine gewaltsame Loslösung von Georgien erzwingen wollten. Dabei griffen die Osseten und Bolschewiki die örtliche georgische Verwaltung und Bevölkerung an und töteten jeden, der sich ihnen in den Weg stellte, darunter Politiker und Vertreter der Öffentlichkeit.<ref>{{Literatur |Autor=Heinz Fähnrich |Titel=Geschichte Georgiens |Auflage=1 |Verlag=BRILL |Ort=Leiden |Datum=2010 |ISBN=978-90-04-18450-3 |Seiten=456}}</ref> Hunderte georgische Nationalgardisten wurden gefangen genommen und die Stadt [[Zchinwali]] in Brand gesteckt.<ref>{{Literatur |Autor=Stephen F. Jones |Titel=The Making of Modern Georgia, 1918–2012: The First Georgian Republic and its Successors |Auflage=1 |Verlag=Routledge |Datum=2014 |ISBN=978-0-415-59238-3}}</ref> Bevor Georgien 1921 von der [[Sowjetunion]] annektiert wurde, marschierte die georgische Armee in Zchinwali ein. Der ossetische Aufstand wurde niedergeschlagen, bis zu oder mehr als 5000 Osseten kamen ums Leben, etwa 4143 davon auf der Flucht, infolge von Hunger und Krankheiten.<ref>[http://iratta.com/2007/04/27/1920.html Etwa 20.000 Menschen sollen nach Nordossetien, Russland, geflohen sein. Das Parlament von Südossetien gab eine politische Bewertung der Ereignisse von 1918–1920], 27. April 2007; „Die Zahl der Toten Osseten im Jahr 1920 belief sich auf 6–8 % der Bevölkerung von Südossetien“.</ref> Viele Osseten sehen diese Ereignisse als von Georgiern verübten [[Genozid]] an ihrem Volk an, was jedoch nach Definition nicht zutrifft und von der UN auch nicht als solches anerkannt wird. Die georgische Seite weist solche Behauptungen zurück und betrachtet diese als Verzerrung von Ereignissen, welche ohnehin von Bolschewiki angezettelt worden seien.<br />
<br />
Kurz nach Zerschlagung der Rebellion wurde Georgien 1921 von Sowjetrussland angegriffen und vollständig annektiert. Nach der Annexion Georgiens durch die Sowjetunion wurde der früher historische Teil [[Kartlien]]s 1922 auf Anordnung der Sowjetregierung eine autonome [[Oblast]] der [[Georgische SSR|georgischen Sowjetrepublik]] und erhielt die entsprechende Bezeichnung [[Südossetisches Autonomes Gebiet]].<ref name="KAS">{{Internetquelle |autor=Thomas Kunze |url=http://www.kas.de/wf/doc/kas_14356-1522-1-30.pdf?100913113555 |titel=Krieg um Südossetien. NATO und EU zwischen Russland und Georgien |hrsg=[[Konrad-Adenauer-Stiftung]] |datum=2008-08-12 |format=PDF; 36&nbsp;kB |abruf=2014-08-31}}</ref> Seit den 1920er Jahren sank der ossetische Bevölkerungsanteil in der Region, während die Zahl der Georgier stetig stieg. 1989 waren nur noch knapp zwei Drittel der Bevölkerung Osseten, während der Anteil der Georgier etwa 29 % betrug. Die restlichen etwa fünf Prozent setzten sich insbesondere aus Russen und Armeniern zusammen. Während der Zeit der Sowjetunion waren die Beziehungen zwischen Osseten und Georgiern weitgehend friedlich.<br />
<br />
1985 begann [[Gorbatschow]] [[Glasnost]] und [[Perestroika]] und erklärte die [[Breschnew-Doktrin]] für beendet. Ab 1989 strebte [[Südossetien]] eine Erweiterung seines Autonomiestatus zur [[Autonomie (Politikwissenschaft)|Autonomen Republik]] an; 1990 sagte es sich von Georgien los. Im Zuge des [[Zerfall der Sowjetunion|Zerfalls der Sowjetunion]] sagten sich einige Sowjetrepubliken vom Unionsverbund los.<ref>Am 11. März 1990 erklärten zunächst [[Litauen]], am 9. April 1991 [[Georgien]] sowie am 20. und 21. August 1991 [[Estland]] und [[Lettland]] ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Es folgten am 24., 25., 27. und 31. August 1991 [[Belarus]], die [[Ukraine]], [[Moldawien]] und [[Kirgisistan]], am 1., 9. und 21. September 1991 [[Usbekistan]], [[Tadschikistan]] und [[Armenien]], am 18. und 27. Oktober 1991 [[Aserbaidschan]] und [[Turkmenistan]] sowie am 16. Dezember 1991 [[Kasachstan]].</ref><br />
<br />
Im Herbst 1991 wurde die ''Südossetische Demokratische Sowjetrepublik'' ausgerufen, die sich um russische Anerkennung bemühte. Georgien beanspruchte das Gebiet weiterhin; es hob als Antwort auf die Unabhängigkeitserklärung alle Autonomierechte der Region auf und versuchte Südossetien militärisch zurückzuerobern. Im darauffolgenden Bürgerkrieg, dem [[Georgisch-Südossetischer Krieg|Georgisch-Südossetischen Krieg]], starben geschätzt 1500 Menschen.<ref name="KAS" /> 100.000 Südosseten flohen aus Georgien und Südossetien nach Russland, 20.000 Georgier flohen nach Georgien ([[Ethnische Säuberung|ethnische Entmischung]]). In diese Auseinandersetzungen griff Russland ein; es trennte die Kontrahenten. Im Juni 1992 unterzeichneten Russland und Georgien ein Waffenstillstandsabkommen zur Aufstellung einer [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]]-Friedenstruppe für Südossetien, für die russische, ossetische und georgische Soldaten abgestellt wurden. Russland und Georgien zogen daraufhin ihre regulären Truppen aus Südossetien zurück. Südossetien verblieb ab dann lange Zeit in einem Status der [[De-facto-Regime|De-facto-Unabhängigkeit]].<br />
<br />
2000 wurde Putin Präsident. Ab 2002 verteilte Russland Pässe an Einwohner Abchasiens und Südossetiens.<ref>Van Herpen, Marcel H. (2014). ''Putin's Wars: The Rise of Russia's New Imperialism''. [[Rowman & Littlefield]]. ISBN 9781442231382.</ref><br />
<br />
Im September 2004 legte der neue georgische Präsident [[Micheil Saakaschwili]] der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen|UN-Generalversammlung]] einen Plan vor, der unter anderem Südossetien und Abchasien wieder in Georgien eingliedern sollte. Die beiden abtrünnigen Gebiete lehnten den Plan ab. Nach der Errichtung eines Kontrollpunktes an der [[Transkaukasische Fernstraße|Transkaukasischen Fernstraße]] durch Georgien verschlechterten sich die Beziehungen deutlich. Wiederholt kam es zu Schusswechseln zwischen georgischen und südossetischen Einheiten. Ein im Juli 2004 in Moskau unterzeichnetes Waffenstillstandsabkommen konnte die Region nicht dauerhaft befrieden. 2005 stellte Saakaschwili bei der [[Parlamentarische Versammlung des Europarates|Parlamentarischen Versammlung des Europarats]] einen weiteren Friedensplan vor, der eine gemeinsame Republik vorsah. Der südossetische Führer [[Eduard Kokoity]] lehnte diesen aber erneut ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20090213185317/http://en.rian.ru/analysis/20080813/116006455.html |titel=Chronicle of the Georgian-Ossetian conflict: Fact sheet |hrsg=RIA Novosti |datum=2009-02-13 |abruf=2021-02-07}}</ref><br />
<br />
Schon jahrelang gab es [[Scharmützel]] zwischen Georgien und den [[Separatist]]en.<ref>Kathleen H. Hicks, Lisa Sawyer Samp (Hrsg.): ''Recalibrating U.S. Strategy toward Russia: A New Time for Choosing'', CSIS Reports, Rowman & Littlefield, 2017, ISBN 978-1-4422-8006-9, Seite 41</ref> Der ehemalige georgische Verteidigungsminister [[Irakli Okruaschwili]] erklärte im September 2008, dass Georgien bereits 2005 eine Militäroperation zur Rückeroberung Südossetiens und Abchasiens geplant habe.<ref>{{Internetquelle |autor=Brian Rohan |url=http://www.reuters.com/article/wtMostRead/idUSLD12378020080914 |titel=Saakashvili „planned S. Ossetia invasion“ |hrsg=[[Reuters]] |datum=2008-09-14 |sprache=en |abruf=2008-10-09}}</ref> Ende 2006 führten beide Seiten konkurrierende Volksabstimmungen und Präsidentschaftswahlen durch, an denen die Gegenseite jeweils nicht teilnehmen konnte. Während die Osseten nahezu einheitlich für eine Unabhängigkeit stimmten, sprachen sich die südossetischen Georgier genauso geschlossen für eine Wiedervereinigung aus. Der [[Europarat]] nannte das südossetische Referendum „ungerecht, unnötig und nicht hilfreich“, während das russische Außenministerium erklärte, man hätte es mit einer „freien Meinungsäußerung des Volkes“ von Südossetien zu tun, die durch „demokratische Prozeduren“ zustande gekommen sei.<ref name="KAS" /><br />
<br />
Am 22. Januar 2006, während der [[Heizperiode]], unterbrachen zwei Explosionen die Erdgas-Pipeline aus Nord-Ossetien nach [[Tiflis]]; zur gleichen Zeit kam es in derselben Gegend durch Sabotage an Elektrizitätsleitungen auch zu Stromausfällen in Georgien. Am 27. September 2006 verhaftete Georgien vier russische GRU-Offiziere und elf georgische Staatsangehörige wegen Spionageverdachts.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=13658 4 Russian Officers Arrested, Charged with Espionage]</ref> Am Tag darauf berief Russland seinen Botschafter Wjatscheslaw Kowalenko und weitere Mitarbeiter aus Tiflis zurück. Präsident [[Putin]] bezeichnete die Verhaftung als Geiselnahme und Staatsterrorismus.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/5397102.stm Putin fury at Georgia 'terrorism']</ref> Am 2. Oktober übergab Georgien die russischen Geheimdienstler an die OSZE; sie reisten noch am selben Tag nach Moskau.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=13734 Russian Spy Suspects Released]</ref> Tags darauf brach Moskau alle Verbindungen nach Georgien ab; EU und USA plädierten vergeblich gegen die Sanktionen.<ref>{{Webarchiv |url=http://tvnz.co.nz/view/page/411319/842389 |text=Russia refuses to lift Georgia ban |wayback=20061028005902}}</ref><br />
<br />
=== Geopolitischer Hintergrund ===<br />
[[Datei:Caucasus-political de.svg|mini|Die Republiken des Kaukasus]]<br />
Für Russland gilt die Kaukasusregion als „[[Nahes Ausland]]“, in dem es für sich Sicherheitsinteressen reklamiert. Während es seit Jahren die teilweise bewaffneten Unabhängigkeitsbewegungen in [[Tschetschenien]], [[Inguschetien]] und [[Dagestan]] ablehnt, unterstützte es schon früh die Sezessionisten in Südossetien und Abchasien finanziell, militärisch und personell, wenn auch eine formelle Anerkennung als unabhängige Staaten mit Blick auf die eigenen Minderheiten zunächst vermieden wurde. Russland bot den Südosseten kostenlose medizinische Versorgung und Schulbildung, die Einwohner konnten zudem russische Mobilfunknetze benutzen.<ref name="KAS" /><br />
<br />
Südossetien und Abchasien waren seit Anfang der 1990er Jahre [[de facto]] unabhängig, auch wenn dies bis 2008 von keinem souveränen Staat weltweit anerkannt wurde.<br />
<br />
Die Mehrheit der Südosseten (85 %) und Abchasier nutzte die Möglichkeit der erleichterten Einbürgerung von ehemaligen Bürgern der Sowjetunion und nahm die russische Staatsbürgerschaft an. Moskau fühlte sich dadurch in seiner Ansicht bestätigt, es müsse im Kaukasus seine Staatsbürger schützen.<ref name="SZ 12.08" /> Die vereinfachte Einbürgerung war zeitweilig ausgesetzt und wurde 2005 wieder möglich<ref>{{Internetquelle |url=http://www.translatednews.de/2006/01/05/news-31284.html |titel=Die Laufzeit der erleichterten Ordnung des Erhaltens der russischen Staatsangehörigkeit ist auf die drei Jahre verlängert |werk=translatednews.de |datum=2006-01-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081009234349/http://www.translatednews.de/2006/01/05/news-31284.html |archiv-datum=2008-10-09 |offline=1 |abruf=2019-05-27}}</ref>, nachdem von einigen Beobachtern massive Kritik am russischen Einbürgerungsgesetz von 2002 geäußert worden war.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.migration-info.de/migration_und_bevoelkerung/artikel/020609.htm |text=Neue Gesetze zu Staatsbürgerschaft und Ausländerstatus. |wayback=20071030151119}} migration-info.de</ref> Die Vergabe von Staatsbürgerschaften in umstrittenen Gebieten durch einen der Konfliktpartner gilt als völkerrechtlich umstritten. Im Weiteren wies Russland von September 2006 bis Januar 2007 mindestens 4600 Georgier menschenrechtswidrig aus Russland aus.<ref>[http://www.swissinfo.ch/ger/gerichtshof-verurteilt-russland-wegen-vertreibung-von-georgiern/40486166 ''Gerichtshof verurteilt Russland wegen Vertreibung von Georgiern''.] Swissinfo, 3. Juli 2014</ref><br />
<br />
Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] sehen Georgien und [[Aserbaidschan]], die beide zur [[Koalition der Willigen]] gehörten, als einen wichtigen Brückenkopf in der bis nach Zentralasien und Iran angrenzenden Region. In den letzten Jahren ließen die Vereinigten Staaten Georgien moderne Militärausrüstung zukommen und investierten in die Ausbildung georgischer Soldaten. Im Zeitraum von 2003 bis 2008 hatte Georgien zudem seinen [[Verteidigungsetat]] von 18 auf 900 Millionen Dollar gesteigert.<ref>[https://www.welt.de/politik/article2420257/Russland-will-UN-Waffenembargo-gegen-Georgien.html ''Russland will UN-Waffenembargo gegen Georgien''.] [[Die Welt|Welt Online]], 9. September 2008</ref> Darüber hinaus hatten mehrere NATO-Staaten den Wunsch, Georgien vom Standard des IPAP (Individual Partnership Action Plan) zu MAP (Membership Action Plan) aufzuwerten, der direkten Vorstufe eines NATO-Beitritts. Dies wurde am 3. April 2008 auf dem NATO-Gipfel in [[Bukarest]] abgelehnt, Georgien aber grundsätzlich die Möglichkeit für einen NATO-Beitritt bestätigt.<ref name="SZ 12.08">''Spirale der Eskalation''. Süddeutsche Zeitung, 12. August 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.nato.int/issues/nato-georgia/index.html |text=NATO’s relations with Georgia |wayback=20070508193632}}</ref> Die Diskussionen über Südossetien führten –&nbsp;neben anderen Gründen&nbsp;– dazu, dass die NATO-Mitgliedsstaaten die Anpassung des [[KSE-Vertrag]]s (AKSE) nicht ratifizierten. Russland setzte den KSE-Vertrag daraufhin am 14. Juli 2007 außer Kraft. Kurz nach dem NATO-Gipfel<ref>[http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/69728/nato-gipfel-03-04-2008 Nato-Gipfel in Bukarest.] bpb.de</ref> baute Russland die Beziehungen mit Südossetien weiter aus.<br />
<br />
Die [[Europäische Union]] unterzeichnete 2006 ein [[Europäische Nachbarschaftspolitik|Nachbarschaftsabkommen]] mit Georgien, ähnlich jenen mit [[Armenien]] und [[Aserbaidschan]]. Dem Land soll dadurch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt erleichtert werden.<ref name="KAS" /><br />
<br />
Russland sieht im amerikanischen Engagement in Georgien den Versuch, eine [[Polarität (Internationale Beziehungen)|unipolare Welt]] unter der Führung der USA aufzubauen.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Sicherheitskonferenz/2007-putin.html W. Putin: Das unipolare Modell ist für die heutige Welt unannehmbar.] 43. [[Münchner Sicherheitskonferenz]]</ref><br />
<br />
Eine im November 2007 im georgischen Parlament vorgestellte Risikoanalyse des georgischen Verteidigungsministeriums wies die Wahrscheinlichkeit einer großangelegten Invasion von Georgien durch andere Staaten als „extrem gering“ mit in Zukunft „sinkender Tendenz“ aus.<ref>{{Literatur |Titel=Strategic Defence Review – Final Report 2007 Unclassified |Verlag=Verteidigungsministerium Georgiens |Datum=2007 |Kapitel=Kapitel 5, Tabelle „Threat Category and Risk Assessment“ |Seiten=77; PDF-Seite 78 |Sprache=en ka |Online={{Webarchiv |url=http://www.mod.gov.ge/2007/downloads/The_Strategic_Defence_Review(www.mod.gov.ge).pdf |text=Digitalisat |wayback=20120119210338}} |Format=PDF |KBytes=14300 |Abruf=2018-08-16}}</ref><br />
<br />
== Kriegsverlauf ==<br />
=== Weg in den Krieg ===<br />
[[Datei:Georgia until 2008 map de.png|mini|Ausgangssituation in Georgien vor dem Krieg]]<br />
[[Datei:Südossetien 2007 2.png|mini|Von Georgien kontrollierte Teile Südossetiens vor dem 8. August 2008]]<br />
[[Datei:Ambassador Tefft addresses the Georgian graduates of the SSOP II Program.jpg|mini|US-Botschafter John F. Tefft spricht zu georgischen Absolventen des II. [[Georgia Sustainment and Stability Operations Program|Georgia SSOP]]-Programms]]<br />
Schon zuvor waren jahrelange Vorbereitungen für einen [[Angriffskrieg]] von Seiten Russlands bekannt; im Frühjahr 2008 verdichteten sich diese Hinweise. Eine der schon Jahre andauernden Vorbereitungen war die Vergabe von [[Russische Staatsbürgerschaft|russischen Staatsbürgerschaften]] an Abchasier und Ossetier.<ref>Marcel De Haas: ''Russia’s Foreign Security Policy in the 21st Century: Putin, Medvedev and Beyond'', Contemporary Security Studies, Verlag Routledge, 2010, ISBN 978-1-136-99032-8</ref><ref name="Svyatets">Ekaterina Svyatets: ''Energy Security and Cooperation in Eurasia: Power, Profits and Politics'', Routledge Studies in Energy Policy Verlag Routledge, 2015, ISBN 978-1-317-44957-7, Seite 96</ref><br />
<br />
Am 1. März 2008 wurde der russische General Wassili Lunew zum Verteidigungsminister Südossetiens ernannt.<ref>{{Literatur |Titel=Как готовилась война |Sammelwerk=[[Nowaja Gaseta]] |Nummer=68 |Datum=2009-06-29 |Sprache=ru |Online=[https://novayagazeta.ru/articles/2009/06/28/42316-kak-gotovilas-voyna novayagazeta.ru] |Abruf=2020-02-04}}</ref> Am 6. März 2008 hob Russland die Sanktionen auf, welche die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] 1996 gegen Abchasien verhängt hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ln.mid.ru/Brp_4.nsf/arh/79C58F476CAEC4E8C32574040058934C?OpenDocument |titel=Russian Federation Withdraws from Regime of Restrictions Established in 1996 for Abkhazia |titelerg=Pressemitteilung des russischen Außenministeriums |werk=ln.mid.ru |datum=2008-03-06 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080901193119/http://www.ln.mid.ru/Brp_4.nsf/arh/79C58F476CAEC4E8C32574040058934C?OpenDocument |archiv-datum=2008-09-01 |offline=1 |abruf=2020-08-11}}</ref> Europäische Außenminister wie [[Dimitrij Rupel]] und [[Carl Bildt]] warnten daraufhin vor einer [[Annexion]].<ref name="reutersidUSL10832593">{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/article/asiaCrisis/idUSL10832593 |titel=EU concerned at Russian moves on Abkhazia |werk=reuters.com |datum=2008-03-10 |sprache=en |zitat={{lang|en|The EU insists Kosovo is a unique case and does not constitute a model for any other territory.}} |abruf=2020-08-31}}</ref><br />
<br />
Am 21. März beschloss die russische [[Duma]], Abchasien und Südossetien als eigenständige Staaten anzuerkennen.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20190127201419/http://www.ng.ru/cis/2008-03-24/1_nepriznannye.html |titel=Дума разочаровала непризнанных / СНГ / Независимая газета |datum=2019-01-27 |abruf=2021-02-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20100621102456/http://www.jamestown.org/single/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=33560 |titel=Russia Moves Toward Open Annexation Of Abkhazia, South Ossetia |hrsg=The Jamestown Foundation |datum=2010-06-21 |abruf=2021-02-07}}</ref> Schon vor der internationalen [[Anerkennung des Kosovo]] im Februar 2008 hatte Russland angekündigt, nach einem solchen Schritt würden auch Südossetien und Abchasien ihre Unabhängigkeit erklären.<ref name="Ellison_354">Brian J. Ellison: ''Russian Grand Strategy in the South Ossetia War''. In: ''Demokratizatsiya'', Herbst 2011, Band 19, Ausgabe 4, S. 354.</ref> Die EU erklärte dagegen ihre Unterstützung für die [[territoriale Integrität]] Georgiens und betonte den Einzelfallcharakter des [[Kosovo]].<ref name="reutersidUSL10832593" /><ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', St. Martin’s Press, 2010 ISBN 978-0-230-10228-6, Seite 106</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wikileaks.org/plusd/cables/06MOSCOW1324_a.html |titel=Pressing Russia for restraint on Georgia |werk=wikileaks.org |sprache=en |kommentar=[[Leak|geleakte]] E-Mail der US-Botschaft in Moskau vom 2. November 2006 |abruf=2020-02-01}}</ref><br />
<br />
Am 21. April 2008 drang eine georgische [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Aufklärungsdrohne]] in den [[Luftraum]] über Abchasien ein und wurde über dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] von einem russischen Kampfflugzeug abgeschossen.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7360864.stm |titel=Russia says rebels downed plane |hrsg=BBC news |datum=2008-04-22 |kommentar=BBC-Artikel mit dem Film der Drohne |abruf=2014-08-31}}</ref> Russland bestritt dies zunächst.<ref>[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/04/30/AR2008043003256_2.html Russia’s Moves Add To Strains With Georgia]</ref> Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]], der den russischen Abschuss am 26. Mai bestätigte, betonte, der Abschuss der Drohne durch ein russisches Kampfflugzeug wie auch der Einsatz von Drohnen durch die georgische Seite verstießen gegen das Moskauer Abkommen von 1994, das nur die Präsenz von Friedenstruppen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Abchasien erlaubte.<ref>[http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=26810&Cr=georgia&Cr1=&Kw1=Georgia&Kw2=&Kw3= ''Georgia: UN says Russian air force shot down aircraft over Abkhazia''.] UN News Center, 27. Mai 2008; abgerufen am 30. Mai 2008 (englisch)</ref><br />
<br />
Im Mai 2008 schickte Russland [[Eisenbahntruppen]], angeblich zur Erneuerung der Schienenwege, nach [[Abchasien]]. Diese Truppen waren keine zugelassenen [[Friedenstruppe]]n. Georgien nahm dies zum Anlass, seine Streitkräfte in erhöhte [[Gefechtsbereitschaft]] zu versetzen.<ref name="Svyatets" /> Später wurden die Schienenwege verwendet, um 9000 russische Soldaten in das Land zu transportieren.<ref>[https://web.archive.org/web/20110904000630/http://www.crisisgroup.org/~/media/files/europe/195_russia_vs_georgia___the_fallout.pdf crisisgroup.org] (PDF)</ref><br />
<br />
Im Juni 2008 meldete die [[OSZE]] nahezu täglich militärische Zusammenstöße in den Konfliktgebieten.<ref name="SZ 12.08" /> Die Chefin der OSZE-Mission für Georgien, Terhi Hakala, berichtete, dass OSZE-Beobachter angegriffen würden und die Konfliktparteien nicht miteinander sprächen.<ref>[http://www.jamestown.org/publications_details.php?volume_id=427&&issue_id=4583 Pavel Felgenhauer, Eurasia Daily Monitor, 7. August 2008]{{Toter Link|url=http://www.jamestown.org/publications_details.php?volume_id=427&&issue_id=4583 |date=2019-04 |archivebot=2019-04-19 13:35:17 InternetArchiveBot }}</ref> Die russische Armee trainiere südossetische Milizen:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandfunk.de/machtpolitik-russland-und-die-eingefrorenen-konflikte.724.de.html?dram:article_id=300401 |titel=Russland und die „eingefrorenen Konflikte“ |hrsg=[[Deutsche Welle]] |datum=2014-10-15 |zitat=Putin: Es gab einen Plan, in dessen Rahmen hat Russland gehandelt. Er wurde vom Generalstab Ende 2006 oder Anfang 2007 ausgearbeitet; ich habe ihn genehmigt. Im Rahmen dieses Planes haben wir Angehörige des südossetischen Volkssturms ausgebildet. |abruf=2015-04-14}}</ref> Diese Milizen forcierten die Eskalation zum Sommer 2008 hin immer offener mit „Schießereien und Anschlägen“,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/russland850.html |text=''Sicherheitspolitik ohne Rücksicht – Ein geplanter Krieg'' |wayback=20140304050035}}, ARD, 3. März 2014</ref> der EU-Bericht sprach von „Provokationen und Zwischenfällen“.<ref name="S22" /><br />
<br />
Die Tötung eines südossetischen Milizenführers und ein Anschlag auf [[Dimitri Sanakojew]],<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18674 Three Injured in Attack on Georgian Convoy in S.Ossetia]. ''Civil Georgia''. 3. Juli 2008</ref> Chef der gegenüber Georgien loyalen „Gegenregierung“ in Südossetien, am 3. Juli 2008 führten für zwei Tage zu Granatgefechten. Die südossetische Regierung beschuldigte Georgien, seine Stellungen auszubauen. US-Außenministerin Condoleezza Rice rief beide Seiten auf, provokative Handlungen zu unterlassen.<ref>Arshad Mohammed: [https://www.reuters.com/article/us-russia-georgia-usa/rice-urges-russia-and-georgia-to-avoid-provocation-idUSL0841062620080708 ''Rice urges Russia and Georgia to avoid provocation.''] In: ''reuters.com''. 8.&nbsp;Juli 2008, abgerufen am 18.&nbsp;Juli 2021 (englisch).</ref><br />
<br />
Am 9. Juli drang die [[russische Luftwaffe]] mehrfach in den georgischen Luftraum ein, gemäß russischer Erklärung, „um die Heißsporne in Tiflis abzukühlen“. Mehr als eine „Missbilligung“ durch [[Javier Solana]] als [[Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik]] der EU konnte Georgien trotz diplomatischer Anstrengungen in diesem Fall nicht erreichen;<ref>{{Internetquelle |url=http://georgiandaily.com/index.php?option=com_content&task=view&id=4234&Itemid=65&lang=ka |titel=Georgia looks for strong response to Russian flyover |werk=Georgiandaily |datum=2008-07-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080901030533/http://georgiandaily.com/index.php?option=com_content&task=view&id=4234&Itemid=65&lang=ka |archiv-datum=2008-09-01 |offline=1 |abruf=2010-12-19}}</ref> die [[Jamestown Foundation]] hatte über mehrere Jahre festgestellt, dass Scharmützel in Georgien während der Ferien der EU-Offiziellen im August stattfanden.<ref name="Jamestown">[http://www.jamestown.org/single/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=33872&no_cache=1#.VEZILPmsVs0 jamestown.org] THE GOALS BEHIND MOSCOW’S PROXY OFFENSIVE IN SOUTH OSSETIA</ref><br />
<br />
Am 15. Juli 2008 begannen [[Russische Streitkräfte|russische Truppen]] der [[58. Armee (Russland)|58. Armee]] und der [[4. Luftarmee (Rote Armee)|4. Luftarmee]] mit etwa 8000 Soldaten und 700 Fahrzeugen auf den Gebieten von [[Nordossetien-Alanien|Nordossetien]], [[Tschetschenien]], [[Inguschetien]], [[Kabardino-Balkarien]] und [[Karatschai-Tscherkessien]] mit [[Militärmanöver]]n.<ref>[https://web.archive.org/web/20080721165354/http://en.rian.ru/world/20080715/114038236.html Russia begins active stage of Caucasus 2008 military exercise], ''[[RIA Novosti]]'', 15. August 2008</ref> Am selben Tag begannen daraufhin auch [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Truppen]] gemeinsam mit georgischen, [[Armenien|armenischen]], [[aserbaidschan]]ischen und [[Ukraine|ukrainischen]] Truppen Militärmanöver bei Wasiani.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.army.mil/article/10953/security-cooperation-exercise-immediate-response-2008-begins-with-official-ceremony-in-republic-of-georgia/ |titel=US Army, Security cooperation exercise Immediate Response 2008 |werk=army.mil |datum=2008-07-17 |sprache=en |abruf=2014-07-01}}</ref><br />
<br />
Am 27. Juli 2008 wurden OSZE-Beobachter durch südossetische Truppen gehindert, Berichte über Stellungsbau nahe Chorbauli zu überprüfen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.iqpc.co.za/News.aspx?id=119557567&m=defence |text=Aircraft Spotted Over Georgian-Ossetian Conflict Zone. |wayback=20080827150518}} [[Interfax]], 26. Juli 2008 („…&nbsp;during the monitoring, the South Ossetian side did not allow a group of military observers to enter the site of alleged fortification work.“)</ref><br />
<br />
Am 31. Juli wurden sechs georgische Polizisten bei einem Bombenanschlag in [[Eredwi]] an der ossetischen Grenze verletzt. Hier führt die Straße von Georgien in den von Tiflis kontrollierten Teil Südossetiens.<ref name="SZ 12.08" /> Tags darauf brachen heftige Kämpfe zwischen georgischen Truppen und [[Paramilitär|paramilitärischen]] Einheiten der südossetischen Regierung von [[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]] aus. Es gab auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Südossetien gab den Verlust von drei eigenen Soldaten durch georgisches Scharfschützenfeuer bekannt. Die georgische Seite belegte Zchinwali mit Artilleriefeuer, dem drei Zivilisten zum Opfer fielen. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, die Kämpfe begonnen zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7539282.stm |titel=South Ossetia evacuates children |werk=news.bbc.co.uk |datum=2008-08-02 |sprache=en |abruf=2015-04-12}}</ref> Außerdem meldete die Regierung Kokoity die Ankunft von 300 Kämpfern aus Nordossetien, die die eigenen Milizen unterstützen wollten.<ref name="SZ 12.08" /><br />
<br />
Am 1. August wurden nach Angaben des südossetischen Präsidenten in Georgien 5000 [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]] einberufen und mit einer allgemeinen Mobilmachung begonnen. Die russische Regierung erlaubte ab 3. August die Evakuierung von südossetischen Zivilisten nach [[Nordossetien]].<ref>[http://www.1tv.ru/owa/win/ort6_main.main?p_news_title_id=125640&p_news_razdel_id=9 Вывезли из-под огня. В Россию прибывают беженцы из Южной Осетии]. ''[[Perwy kanal]]'', 3. August 2008.</ref> Vorwürfe Georgiens, russische Friedenstruppen hätten die Südosseten in den Kämpfen in den Vortagen unterstützt, wurden von Moskau zurückgewiesen. Die russische Nachrichtenagentur [[Interfax]] meldete, dass russische [[Luftlandetruppen (Russland)|Luftlandetruppen]] zu einem Einsatz in Südossetien bereitstünden. Südossetische Regierungsvertreter verweigerten ein georgisches Verhandlungsgesuch.<ref name="SZ 12.08" /> Nach Angaben des Premierministers Gurgenidse anlässlich der Pressekonferenz vom 14. August hätten die russischen Medien am dritten August eine massive [[Propaganda]]kampagne gestartet,<ref>Rick Fawn (Hrsg.): ''Georgia: Revolution and War'', Verlag Routledge, 2016, ISBN 978-1-134-93018-0</ref> welche in einem „selbst bei sowjetischen Massstäben erstaunlichen“ Maß die eigene Bevölkerung „bombardierte“.<ref name="PutinGenozid">Arkadi Ostrowski: ''The Invention of Russia: The Rise of Putin and the Age of Fake News''. Verlag Penguin, 2016, ISBN 978-0-399-56418-5, S. 298 ff.</ref><br />
<br />
Am 4. August sollen laut Presseberichten fünf Bataillone der russischen 58. Armee in die Nähe des [[Roki-Tunnel]]s, der Nordossetien mit Südossetien verbindet, verlegt worden sein.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tol.cz/look/TOL/article.tpl?IdLanguage=1&IdPublication=4&NrIssue=281&NrSection=1&NrArticle=19821 |text=''Talking Through Gritted Teeth'' |wayback=20090504121022}} [[British Broadcasting Corporation|BBC]] Monitoring, 6. August 2008</ref><br />
<br />
Am 5. August 2008 teilte der südossetische Gesandte, Dmitri Medojew, in Moskau mit, dass russische Freiwillige, überwiegend aus Nordossetien, bereits Südossetien erreicht hätten. Russische Regionen im Nordkaukasus und Vertreter der Kosaken hätten ihre Bereitschaft bekundet, Südossetien zu unterstützen.<ref>[http://www.interfax.ru/politics/news.asp?id=25175 „В Южную Осетию уже прибывают добровольцы“], [[Interfax]], Agenturmeldung auf Russisch</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.interfax.com/3/416284/news.aspx |text=„Volunteers arriving in South Ossetia – president’s envoy“ |wayback=20080828054440}}, [[Interfax]], Agenturmeldung auf English (im Google Cache)</ref><ref name="S22" /> Ebenfalls am 5. August trafen elf Panzerhaubitzen [[2S1]] aus Russland im Gebiet ein. Am 6. August waren alle Büros und Läden in Zchinwali geschlossen; die Evakuierung der Bevölkerung wurde eiligst durchgeführt, während zusätzliche [[Freischärler]] und russische Journalisten eintrafen: 50 anwesende russische Journalisten wandten sich am 8. August an internationale Institutionen.<ref>Svante E. Cornell, S. Frederick Starr: ''The Guns of August 2008: Russia’s War in Georgia'', Studies of Central Asia and the Caucasus, Verlag Routledge, 2015 ISBN 978-1-317-45652-0</ref><br />
<br />
Sporadische Kämpfe und Artillerieduelle hielten die nächsten Tage an.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18924 ''Georgia Says its Armoured Vehicle Blown Up''.] Civil Georgia, 7. August 2008.</ref><ref>{{cite web|url=http://news.yahoo.com/s/afp/20080807/wl_afp/georgiasossetiarussiaunrestbattle_080807131144|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a0lkaiQ5|title=Georgia reports ‘large-scale battles’ in rebel region|publisher=[[Agence France-Presse]]|date=2008-08-07|archivedate=2008-08-12|accessdate=2008-08-12|language=englisch}}</ref> Am 7. August verlegte Georgien Panzer, Artillerie und Truppen an die Grenze. Das georgische Innenministerium gab bekannt, dass bis zum 7. August bei den Kämpfen zehn georgische Soldaten getötet worden seien.<ref>{{cite web|url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7546639.stm|title=Heavy fighting in South Ossetia|publisher=[[British Broadcasting Corporation]]|date=2008-08-08|accessdate=2008-08-12|language=en}}</ref><br />
<br />
Am 7. August sollen, laut georgischen Angaben, südossetische Einheiten georgische Soldaten und Dörfer in Südossetien angegriffen haben. Die georgische Seite behauptete den Verlust eines Schützenpanzers nahe Awnewi.<ref name="SZ 12.08" /><ref>[http://www.police.ge/en/curview.aspx?newsid=31658&categoryid=1 police.ge] Georgisches Innenministerium, Today in the village of „Avnevi“ the armored vehicle owned by Peacekeeping Forces of Georgia has been exploded by Ossetian separatists in the conflict zone of South Ossetia.</ref> Am Nachmittag (gegen 16 Uhr Ortszeit) sprach das (an sich illegale) südossetische „Verteidigungsministerium“ von einem Beschuss der Stadt „durch Unbekannte“ aus Richtung georgischer Dörfer.<ref>[https://ria.ru/20080807/150168004.html Цхинвали подвергся артобстрелу, заявляет Миноброны Южной Осетии], ''[[RIA Novosti]]'', 7. August 2008</ref> Die in Zchinwali angesetzten Friedensgespräche kamen nach Darstellung des georgischen Verhandlungsführers Temur Iakobaschwili nicht zustande, weil die südossetische Delegation und der russische Gesandte Juri Popow nicht erschienen seien.<ref name="Telegraph UK 17.8.">[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/georgia/2570754/Georgia-conflict-How-a-flat-tyre-took-the-Caucasus-to-war.html telegraph.co.uk] How a flat tyre took the Caucasus to war</ref> Iakobaschwili hatte die Stadt am 7. August als irritierend menschenleer erlebt. Da die Südosseten nicht erschienen, sprach er mit dem Kommandanten der Friedenstruppen, Marat Kulachmetow. Dieser gab zu, dass die Freischärler den Beschuss aus seinen eigenen Stellungen hinaus betrieben, die Friedenstruppen also als Schutzschilde brauchten. Iakobaschwili musste Kulachmetow Aussagen so interpretieren, wonach jener vermutlich die Kontrolle über die Freischärler verloren hätte, oder aber, dass diese von „höherer Stelle“ befohlen würden.<ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', Seite 34</ref><br />
<br />
Aufgrund dieser Informationen verkündete gegen 19:10 Uhr Ortszeit der georgische Präsident in einer Fernsehansprache die sofortige Bereitschaft seiner Regierung für einen einseitigen Waffenstillstand, Friedensgespräche jeder Art, für eine vollständige Autonomie Südossetiens und eine Generalamnestie.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18931 Saakashvili Appeals for Peace in Televised Address.] ''Civil Georgia'', 7. August 2008; Sakaschwili: “The Georgian side has been in constant contact with the Russian leadership of the peacekeepers and several hours ago they said that they had fully lost control over the actions of the separatists”</ref><ref name="Jamestown" /> Er kündigte zudem eine einseitige Waffenruhe für die georgischen Streitkräfte in Südossetien an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.undemocracy.com/securitycouncil/meeting_5951 |text=undemocracy.com |wayback=20080926113508}} Protokoll der UN-Sicherheitsratssitzung 5951</ref><br />
<br />
Georgische Stellen berichteten von verstärktem Beschuss georgischer Dörfer in Südossetien gegen 22:30 Uhr Ortszeit als einziger Reaktion auf das Angebot des Präsidenten. Beobachter der OSZE konnten kein Feuern von Artillerie aus Stellungen der südossetischen Milizen in Zchinwali protokollieren.<ref name="washingtonpost-AR2008081600502_pf">{{Internetquelle |autor=Peter Finn |url=https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/08/16/AR2008081600502_pf.html |titel=A Two-Sided Descent Into Full-Scale War |werk=washingtonpost.com |datum=2008-08-17 |sprache=en |abruf=2020-12-17}}</ref> Am selben späten Abend wurden georgische Regierungs-Internetseiten Opfer von [[Cyberattacke|Cyber-Attacken]], die bis zum 13. August andauerten.<ref>Christoph Berlich: ''Was ist dran am Cyber-Krieg? Eine Analyse moderner Kriegsführung am Beispiel des russisch-georgischen Krieges 2008'', disserta Verlag, 2016 ISBN 978-3-95935-246-8, Seite 59</ref> Die Regierung gab bekannt, sie sehe sich gezwungen, „angemessene Maßnahmen“ zu ergreifen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=459&info_id=7170 |text=mfa.gov.ge: Statement of the Government of Georgia regarding the situation in the South Ossetia region of Georgia, vom 8. August 2008, 00:45h |wayback=20080814030551}}</ref> Auch der amerikanische Sicherheitsexperte [[Richard Clarke]] berichtete von Cyber-Angriffen gegen Georgien, die mit dem Vorrücken russischer Truppen koordiniert waren.<ref>[[Klaus Scherer (Journalist)]]: {{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/scherer138.html |text=Angriffe aus dem Internet |wayback=20110129021132}} ARD, 26. Januar 2011.</ref><br />
<br />
Der georgische Präsident erklärte später, dass zu diesem Zeitpunkt russische Schützenpanzer durch den Roki-Tunnel von Nord- nach Südossetien unterwegs gewesen seien. Er habe nur eine Möglichkeit gesehen den Konvoi zu stoppen, nämlich durch Artilleriefeuer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/dossier/Saakaschwilis-Version-article14711.html |titel=Wie der Krieg begann – Saakaschwilis Version |titelerg=Dossier |werk=n-tv.de |datum=2008-08-10 |abruf=2019-09-23}}</ref> Die Abfolge der Ereignisse und der offiziellen Erklärungen ist widersprüchlich.<ref name="SPON-615160">{{Internetquelle |autor=Uwe Klußmann |url=https://www.spiegel.de/international/world/georgia-s-murky-motives-saakashvili-under-pressure-from-eu-probe-a-615160.html |titel=Georgia’s Murky Motives – Saakashvili under Pressure from EU Probe |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2009-03-23 |sprache=en |abruf=2022-01-25}}</ref><br />
<br />
Gegen 24:00 Uhr Ortszeit sollen nach georgischen Berichten südossetische Truppen einen Angriff auf die nahe Zchinwali stationierten georgischen Soldaten begonnen haben. Es sollen zehn Georgier getötet worden sein. Auch seien in der Nacht Artillerie, Panzer und [[Reaktive Panzerbüchse|RPGs]] illegal nach Südossetien gebracht worden. Laut den Südosseten war die Nacht vor dem Angriff der Georgier ruhig.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.aktuell.ru/russland/kommentar/saakaschwili_spielt_im_pulverfass_mit_dem_feuer_388.html |titel=Saakaschwili spielt im Pulverfass mit dem Feuer |werk=[[Russland-Aktuell]] |datum=2008-08-08 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080809193540/http://www.aktuell.ru/russland/kommentar/saakaschwili_spielt_im_pulverfass_mit_dem_feuer_388.html |archiv-datum=2008-08-09 |abruf=2022-03-02}}</ref> Von der südossetischen und russischen Seite wurde argumentiert, dass Saakaschwili den einseitigen Waffenstillstand nur ausrief, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen. Die ossetische Seite beschoss nach georgischen Angaben jedoch selbst überwiegend von Georgiern bewohnte Dörfer, nachdem sie deren ossetische Zivilisten evakuiert hatte.<ref name="War Peace Reporting">Dmitry Avaliani, Sopho Bukia, Alan Tskhurbayev, Thomas de Waal: [https://iwpr.net/global-voices/how-georgian-war-began ''Special Report – How the georgian war began.''] In: ''iwpr.net''. 28.&nbsp;August 2008, abgerufen am 14.&nbsp;Dezember 2021 (englisch).</ref><br />
<br />
Die Analytiker Pawel Felgenhauer und [[Andrei Nikolajewitsch Illarionow|Andrei Illarionow]] erklärten, die Militärintervention in Georgien sei von russischer Seite schon lange vorbereitet gewesen; der russische Analytiker Alexandr Golts glaubte, dass der Krieg von Russland nicht zu genau jenem Zeitpunkt geplant war, sondern der Konflikt das Resultat der russischen Strategie der vergangenen Jahre sei.<ref>[https://www.rferl.org/a/Did_Russia_Plan_Its_War_In_Georgia__/1191460.html Did Russia Plan Its War In Georgia?], RFERL, 15. August 2008</ref> Wie der Krieg begonnen habe, so Brian Ellison, liege in der Strategie Russlands begründet.<ref name="Ellison_355">Brian J. Ellison: ''Russian Grand Strategy in the South Ossetia War.'' Demokratizatsiya, Herbst 2011, Band 19, Ausgabe 4, Seite 355.</ref> Im Laufe der Ereignisse, so Fawn 2012, sei es ohnehin nicht möglich, ein Einzelereignis als Beginn des Krieges festzustellen.<ref name="Fawn">Rick Fawn: ''The difficulties of knowing the start of war in the information age: Russia, Georgia and the War over South Ossetia, August 2008'', Taylor&Francis, Publiziert 12. März 2012, Seiten 57–89</ref> Armin Huttenlocher zeichnet „das Bild einer sorgfältig durchdachten, penibel orchestrierten Eskalation“ durch Russland, wodurch sich die georgischen Führung zum Angriff habe provozieren lassen, welcher dann wiederum als Legitimation für einen russischen „Verteidigungskrieg“ genutzt werden konnte.<ref>[https://libmod.de/armin-huttenlocher-recherche-putins-schattenmann-mh17/ libmod.de]</ref><br />
<br />
=== Georgische Offensive – Beginn des Fünf-Tage-Krieges ===<br />
[[Datei:Dom v Tshinvali.jpg|mini|Zerstörungen in Zchinwali nach dem georgischen Artilleriebeschuss]]<br />
[[Datei:Peacekeepers barracks Ossetia 2008.jpg|mini|Angegriffene Kaserne russischer Friedenstruppen in Zchinwali]]<br />
Am 8. August um 0:53 Uhr Ortszeit (am 7. August um 20:53 Uhr [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]) berichtete eine russische Agentur, dass georgische Kräfte am Vorabend aus den Grenzsiedlungen Nikosi und Ergneti die Stadt Zchinwali mit Mörsern beschossen und dabei auch die als Flüchtlingsroute dienende Straße in Richtung Russland ins Visier genommen hätten.<ref>[https://ria.ru/20080808/150178662.html Грузинская сторона обстреливает дорогу, которая ведет из Цхинвали в РФ], ''[[RIA Novosti]]'', 8. August 2008</ref><br />
<br />
Nach dem nächtlichen Beschuss der Hauptstadt Südossetiens mit [[Haubitze]]n, [[BM-21]] ''Grad'' und [[LAR-160]] Mehrfachraketenwerfern sowie Mörsern drang die georgische Armee mit [[Kampfpanzer]]n und [[Transportpanzer]]n in Richtung Zchinwali vor. Die georgischen Streitkräfte rückten in einer Formation eines umgekehrten Dreiecks auf Zchinwali vor, mit der 3. und 4. Brigade an beiden vorderen Enden und der Artillerie im Hintergrund. Die 2. Brigade blieb in Reserve.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 209 vom 6. September 2008, S. 6.</ref> Trotz der südossetischen Gegenwehr kontrollierte die georgische Armee am Ende des Tages einen großen Teil der Stadt. Bereits am frühen Morgen hatte der georgische Wiedervereinigungsminister Temur Jakobaschwili erklärt, die Stadt sei nahezu eingeschlossen und zwei Drittel Südossetiens werde von Georgien kontrolliert.<ref name="it08">{{cite web|url=http://www.itar-tass.com/eng/level2.html?NewsID=12933348&PageNum=0|title=Tskhinvali almost surrounded – Georgian official|publisher=[[ITAR-TASS]]|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a2Sg0FSE|archivedate=2008-08-13|date=2008-08-08|language=en<br />
| accessdate=2011-01-07}}</ref> Laut georgischen Angaben war die Stadt um 14:30 „zu 100 Prozent unter georgischer Kontrolle“. Danach sei ein dreistündiger Waffenstillstand ausgerufen worden, damit Verwundete versorgt werden und Flüchtlinge die Stadt verlassen konnten.<ref name="timeline">{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=461&info_id=7312 |titel=Timeline by 12th of August 20:30 |werk=mfa.gov.ge |hrsg=Außenministerium Georgiens |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080812235243/http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=461&info_id=7312 |archiv-datum=2008-08-12 |offline=1 |abruf=2019-01-27}}</ref> Nach südossetischen und russischen Angaben wurden durch die georgische Offensive 30.000 Zivilisten vertrieben, das hätte jedoch der gesamten Bevölkerung der bereits zuvor zum Großteil evakuierten Stadt entsprochen. Die Zahl der getöteten südossetischen Zivilisten wurde von Russland zunächst auf über 2000 beziffert, dann auf 1400<ref>Lenta.ru: [http://lenta.ru/news/2008/08/20/victims/ У Грузии обнаружили 170 пленных осетин], 20. August 2008</ref> und schließlich im Dezember auf 162 korrigiert.<ref>[https://www.welt.de/welt_print/article2927216/Moskau-korrigiert-Zahl-der-Toten-in-Suedossetien-von-Tausenden-auf-162.html ebenda.] In: ''[[Die Welt]]'', 24. Dezember 2008</ref><br />
<br />
Kurze Zeit darauf gab Georgien bekannt, auch die Kontrolle über die Dörfer [[Snauri]], Sarabuk, Chetagurow, Atoci, Kwemo Okona, Dmenisi, Muguti und Didmucha erlangt zu haben. Die südossetischen Truppen seien geflohen.<br />
<br />
Während der georgischen Offensive wurden auch russische Friedenstruppen angegriffen, die in Zchinwali seit 1992 mit einem GUS-Mandat zusammen mit georgischen Truppen stationiert waren. Bereits am ersten Tag wurden 15 russische Friedenssoldaten getötet.<ref>Lenta.ru: [http://lenta.ru/news/2008/08/09/more/index.htm В Цхинвали погибли еще три российских миротворца], 9. August 2008</ref> Die Garnison der Friedenstruppen wurde unter Beschuss genommen, nachdem ein ossetischer Offizier vom Dach der Basis, aus einem Beobachtungsposten heraus, Artilleriefeuer gegen die anrückenden georgischen Truppen koordinierte.<ref>{{Webarchiv |url=http://osradio.ru/genocid/10778-oleg-galavanov-pogib-projaviv-muzhestvo-i-geroizm.html |text=Олег Галаванов погиб, проявив мужество и героизм на боевом посту |wayback=20090618062044}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mk.ru/editions/daily/article/2008/08/12/28212-poka-esche-nichego-ne-zakonchilos.html |titel=“Пока еще ничего не закончилось” |werk=mk.ru |datum=2008-08-12 |sprache=ru |abruf=2019-08-22}}</ref> Nach georgischer Sicht handelte man aus Selbstverteidigung. Die Friedenstruppen seien von der bevorstehenden Operation in Kenntnis gesetzt worden und man hatte sie aufgefordert, sich aus Kämpfen herauszuhalten.<ref>[http://www.mpil.de/files/pdf4/IIFFMCG_Volume_III1.pdf mpil.de] (PDF)</ref><br />
<br />
=== Russisches und abchasisches Eingreifen ===<br />
[[Datei:Ruins of a burnt apartment building in Gori.jpg|mini|Ausgebranntes Gebäude in Gori]]<br />
[[Datei:A Russian missile lies largely intact in a home in Gori.jpg|mini|Teile einer russischen [[Iskander (Rakete)|9M723-Rakete]] in einem Wohnzimmer in Gori]]<br />
Um 5:30 Uhr Ortszeit durchquerte nach georgischen Angaben ein russischer Konvoi mit 150 Panzern den Roki-Tunnel und stieß auf der [[Transkaukasische Fernstraße|Transkaukasischen Fernstraße]] in Richtung<br />
Zchinwali vor.<ref name="timeline" /> Daraufhin versuchten georgische Einheiten, die Kurta-Brücke wenige Kilometer nördlich der südossetischen Hauptstadt zu sprengen, was aber nach georgischen Angaben durch den Angriff russischer Truppen um 6:00 Uhr verhindert wurde, so dass die strategisch wichtige Brücke nur beschädigt wurde und die georgischen Truppen sich zurückziehen mussten.<ref name="Telegraph UK 17.8." /> Andere Augenzeugen berichteten, dass die Russen erst einige Stunden nach 6:00 Uhr angegriffen hätten. Beobachter des ''Institute for War and Peace Reporting'' konnten keine zerstörten Brücken im Gebiet um Kurta finden. Es scheint, dass die russischen Truppen bestens über die starken georgischen Truppenbewegungen vor und bei Ausbruch des Krieges informiert waren und sehr schnell reagieren konnten.<ref name="War Peace Reporting" /><br />
<br />
Russland beantragte um 8:00 Uhr <!-- Ortszeit New York 7. August 23 Uhr (UTC-5)= Georgien 8 Uhr (UTC+4) 8. August--> eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats unter Beteiligung Georgiens, die zwei Stunden später abgehalten wurde. Die Teilnehmer konnten sich aber nicht auf einen gemeinsamen Aufruf zur Einstellung der Feindseligkeiten einigen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.securitycouncilreport.org/site/c.glKWLeMTIsG/b.4423477/#CM |text=Council Meetings |wayback=20080907042847}} Security Council Report, 12. August 2008</ref><br />
<br />
Der russische Ministerpräsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] hielt sich am 8. August wegen der Eröffnungsfeier der [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele]] in [[Peking]] auf und machte bei seiner Rückkehr einen Zwischenstopp im Kaukasus. Putin verurteilte das georgische Vorgehen als aggressive Maßnahme, die Russland zur Vergeltung veranlasse.<ref>{{cite web|url=http://afp.google.com/article/ALeqM5jyKyd9Ec7wS37o9n0z_0IvC9AK2w|title=AFP: Georgia surrounds capital in rebel province|publisher=afp.google.com|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a2Uni92i|archivedate=2008-08-13|language=en| accessdate=2011-01-07}}</ref><br />
<br />
Das offizielle Eingreifen Russlands in den Krieg um die abtrünnige georgische Region begründete die russische Regierung unter anderem mit dem Schutz der dortigen und der in [[Abchasien]] lebenden Bevölkerung vor der Gewalt der georgischen Truppen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/08/1522_type63374type63378type82634_205027.shtml |titel=Заявление в связи с ситуацией в Южной Осетии |titelerg=Erklärung des Präsidenten der Russischen Föderation zur Situation in Süd-Ossetien |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-08 |sprache=ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080823111745/http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/08/1522_type63374type63378type82634_205027.shtml |archiv-datum=2008-08-23 |offline=1 |abruf=2019-04-25}}</ref> Ministerpräsident Putin warf Georgien vor, an den [[Osseten]] [[Völkermord]] zu begehen,<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7552012.stm Mr Putin described the actions of Georgian soldiers as genocide against the South Ossetian people]</ref> diese Behauptung, welche [[Russia Today]] nonstop als [[Kriechtitel|Kriechtext]] am unteren Bildrand laufen hatte,<ref>Peter Pomerantsev: ''Nichts ist wahr und alles ist möglich: Abenteuer in Putins Russland'', Verlag DVA, 2015 ISBN 978-3-641-16573-4, Seite 67</ref> wurde aber von der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia ([[IIFFMCG]]) widerlegt.<ref name="Ceiig26">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 26.</ref> Nach georgischen Angaben begannen um 16:30 am Freitag russische Bombardierungen im georgischen Kernland,<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7552012.stm Russia accused Georgia of genocide against the South Ossetian people]</ref> was von russischer Seite für diesen Zeitpunkt bestritten wurde.<ref>Putin kündigt Vergeltung für tote russische Soldaten an, ''Spiegel-Online'', 8. August 2008</ref><br />
<br />
Der abchasische Präsident [[Sergei Bagapsch]] berief eine Sondersitzung des nationalen Sicherheitsrats ein, der die Verlegung von Truppen an die georgische Grenze sowie die Entsendung von 1000 Kriegsfreiwilligen nach Südossetien beschloss.<br />
<br />
Bereits wenige Stunden nach der georgischen Meldung über die Einnahme der südossetischen Hauptstadt Zchinwali begann mobile russische Artillerie aus dem Gebiet um die Stadt [[Dschawa]] mit dem heftigen Beschuss vermuteter georgischer Positionen in der georgischen Enklave Kurta und von georgischen Stellungen in Zchinwali.<ref>[http://stateminister.blogspot.com/2008/08/transcript-of-teleconference-briefing.html smr.gov.ge]</ref><ref name="washingtonpost-AR2008081600502_pf" /><br />
<br />
Die russische 58. Armee besetzte gegen 18:20 Ortszeit nördliche Teile von Zchinwali. Auch rund 200 Kriegsfreiwillige aus Nordossetien trafen in Südossetien ein.<ref name="Chronik">RIA Novosti: [https://web.archive.org/web/20080822230329/http://de.rian.ru/analysis/20080819/116140896.html Chronik des Krieges in Südossetien], 10. August 2008</ref><br />
<br />
Am 9. August rief die georgische Regierung das [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] aus.<ref>{{Webarchiv |url=http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/79118 |text=Kriegszustand in Georgien offiziell in Kraft |wayback=20080820082618}}, ''Süddeutsche Zeitung'', 9. August 2008</ref> Georgien meldete Angriffe der russischen Luftwaffe auf insgesamt 15 georgische Städte,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/kaukasus-krieg-georgien-verkuendet-einseitige-waffenruhe/1298240.html |titel=Kaukasus-Krieg – Georgien verkündet einseitige Waffenruhe |werk=tagesspiegel.de |datum=2008-08-10 |abruf=2021-01-08}}</ref> darunter auf [[Poti]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/ausland/news/story/27668343?httpredirect |titel=Schwarzmeerhafen Poti «vollständig zerstört» |werk=20min.ch |datum=2008-08-09 |abruf=2019-04-04}}</ref> und verschiedene Gemeinden im oberen [[Kodori-Tal]].<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18990 Upper Kodori Attacked.] Civil Georgia, 9. August 2008</ref> Auch die [[Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline]] soll nach Angaben des georgischen Premierministers [[Lado Gurgenidse]] bombardiert, wenn auch nicht getroffen worden sein.<ref>„…we do have the information that the Russian aircraft have bombed our strategic pipelines. The pipelines escaped unharmed but the bomb dropped nearby, which leads us to believe that they have determined to knock out our strategic facilities.“ {{Webarchiv |url=http://www.government.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=147&info_id=1757 |text=Meeting of the Government of Georgia |wayback=20140219155930}} vom 9. August 2008</ref> Der Mehrheitseigentümer des Pipeline-Konsortiums [[BP]] bestätigte diese Angriffe nicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1455405_Der-Propaganda-Krieg.html |text=''Der Propaganda-Krieg''. |wayback=20080816030530}} FR-online</ref> Daneben bombardierten um 10:00 Ortszeit vier [[Tupolew Tu-22M]]3 den [[Flughafen Kopitnari]]. Die Bomber waren zuvor auf der Luftwaffenbasis [[Mosdok]] gestartet und führten je 27 FAB-250 Bomben mit.<ref name="Análisis Militares">[http://charly015.blogspot.com.es/2013/03/ataque-aereo-contra-el-aeropuerto-de.html Ataque Aéreo contra el aeropuerto de Kopitnari en Georgia] – Análisis Militares, März 2013</ref><br />
<br />
Soldaten des russischen 234. Luftlande-Regiments aus [[Pskow]] marschierten am 9. August gegen Mittag in Zchinwali ein. Zusätzlich verlegte Russland Einheiten der 98. Luftlandedivision (217. oder 229. Luftlande-Regiment) aus [[Iwanowo]] sowie Spezialeinheiten des 45. Aufklärungsregiments nach Südossetien. Rund zwölf georgische Panzer sollen am Südrand von Zchinwali zerstört worden sein.<ref name="Chronik" /> Die heftigsten Kämpfe fanden am Nachmittag des 9. August statt, als das Führungsbataillon der russischen 58. Armee unter Panzer- oder Artilleriebeschuss und anschließend in einen Hinterhalt der georgischen Spezialkräfte geriet.<ref>[http://www.atlanticcouncil.org/publications/articles/here-s-how-nato-can-open-a-path-to-membership-for-georgia atlanticcouncil.org]</ref> Dabei erlitten die russischen Truppen schwere Verluste und verloren fast alle Fahrzeuge.<ref>[http://ssi.armywarcollege.edu/pdffiles/pub1069.pdf ssi.armywarcollege.edu] (PDF)</ref> General Chruljow sowie zwei begleitende Journalisten wurden bei dem Angriff verwundet.<ref>[http://www.apn.ru/publications/article20625.htm apn.ru]</ref> Am 11. August trafen russische Fallschirmjäger in Abchasien ein.<br />
<br />
Rund 2000 georgische Soldaten, die als Teil der [[Koalition der Willigen|Koalitionsstreitkräfte]] in der [[irak]]ischen Provinz [[Diyala]] und in [[Bagdad]] stationiert waren, wurden am 11. August durch eine US-amerikanische [[Luftbrücke]] nach Georgien zurückgeflogen.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571152,00.html|title=Truppentransport: USA verlegen georgische Truppen aus dem Irak in die Heimat|publisher=[[Spiegel Online]]|date=2008-08-10|accessdate=2008-08-11}}</ref><br />
<br />
Bei einem Angriff auf [[Gori]] am Morgen des 12. August wurde der [[Niederlande|niederländische]] Kameramann Stan Storimans getötet, ein weiterer Kollege wurde verletzt; insgesamt sollen fünf Menschen gestorben sein.<ref>{{cite web|url=http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/LC344627.htm|title=Blasts rock Georgian town Gori, several dead|publisher=[[Reuters]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref><ref>{{cite web|url=http://newsinfo.inquirer.net/breakingnews/world/view/20080812-154197/Georgian-journalist-driver-killed-in-Gori--witness|title=Georgian journalist, driver killed in Gori--witness|publisher=[[Agence France-Presse]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref> Nach verschiedenen Berichten bombardierten russische Kampfflugzeuge die Stadt.<ref>{{cite web|url=http://www.iht.com/articles/ap/2008/08/12/news/Georgia-Journalist-Killed.php|title=Dutch journalist killed in Russian bombing of Gori|publisher=[[Associated Press]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hrw.org/news/2008/08/15/georgia-russian-cluster-bombs-kill-civilians |titel=Georgia: Russian Cluster Bombs Kill Civilians |werk=hrw.org |hrsg=[[Human Rights Watch]] |datum=2008-08-15 |sprache=en |abruf=2019-06-04}}</ref> Von Experten der UNO ausgewertete [[Satellitenfotografie|Satellitenfotos]] stellten jedoch nur geringe Schäden in Gori fest.<ref name="unosat" /><br />
<br />
Am 12. August drangen [[Streitkräfte Abchasiens|abchasische]] und russische Truppen in den georgischen Verwaltungsbezirk [[Ober-Abchasien]] im oberen [[Kodori-Tal]] vor und besetzten die Verwaltungshauptstadt [[Tschchalta]].<ref>{{Internetquelle |autor=Ilya Kachayev |url=https://www.reuters.com/article/idUSLD243285 |titel=Abkhaz rebels exult over “liberation” from Georgians |werk=reuters.com |datum=2008-08-13 |sprache=en |abruf=2021-01-02}}</ref><ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=19073&search=Upper%20Kodori Kodori Under Abkhaz Control.] Civil Georgia, 12. August 2008</ref><ref name="Ceiig25">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 25.</ref><br />
<br />
=== Rückzug der georgischen Truppen ===<br />
[[Datei:Tskhinval Yana Amelina 9.jpg|mini|Georgisches Panzerwrack in Zchinwali]]<br />
[[Datei:Gori military base.jpg|mini|Zerstörte georgische Militärbasis nahe der Stadt Gori]]<br />
<br />
Georgien gab am 10. August 2008 bekannt, seine Truppen aus Südossetien zurückgezogen zu haben.<ref>{{cite web|url=http://www.focus.de/politik/ausland/suedossetien-georgische-armee-weicht-zurueck_aid_323744.html|title=Georgische Armee weicht zurück|publisher=[[Focus]]|date=2008-08-10|accessdate=2008-08-10}}</ref><br />
<br />
Präsident Saakaschwili musste einen Besuch in der Stadt Gori mit dem französischen Außenminister [[Bernard Kouchner]], der als Vermittler nach Georgien gereist war, aufgrund eines befürchteten russischen Luftangriffs am Abend des 11. August abbrechen.<ref name="times A" /> Mit der Offensive in der Umgebung von Gori erreichte die russische Führung eine Unterbrechung der Hauptverbindung von [[Tiflis]] in den Westen des Landes, womit georgische Truppen in Abchasien und in der Stadt [[Senaki]] eingekesselt waren und das Land praktisch in zwei Hälften geteilt wurde.<ref>[http://www.usatoday.com/news/world/2008-08-11-russia-georgia_N.htm usatoday.com]</ref><br />
<br />
Augenzeugenberichten und Aufnahmen zufolge war der Rückzug der georgischen Truppen eher eine Flucht unter massenweiser Zurücklassung von Kriegsgerät.<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-1043236/Georgia-overrun-Russian-troops-scale-ground-invasion-begins.html ''Georgia ‘overrun’ by Russian troops as full-scale ground invasion begins''.] Mail Online</ref><ref>[http://forum.pravda.com.ua/read.php?2,203113855,page=1 Фото брошенной грузинской армией техники при бегстве из Гори.] Українська правда, 13. August 2008</ref><br />
Gori, Senaki, Poti und andere georgische Städte wurden ohne Gegenwehr den [[Russische Streitkräfte|russischen Streitkräften]] überlassen. Zeitungsberichten zufolge verlief die Flucht aus Gori am Abend des 11. August in Panik und Unordnung.<ref name="times A">[http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article4507980.ece timesonline.co.uk] Times: Russian troops invade Georgia and 'take the town of Gori'</ref><br />
<br />
Am Abend des 11. August zogen sich die russischen Truppen wieder aus der Stadt Senaki zurück, in der sie die Offensive einer georgischen Infanteriebrigade verhindern sollten.<ref name="Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden">Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden</ref><br />
Am 12. August ordnete der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] die Einstellung der Kampfhandlungen in Georgien an. Die Operation im Südkaukasus sei abgeschlossen, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax.<ref name="Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden" /><br />
<br />
Am 13. August kontrollierten trotz gegenteiliger Ankündigungen noch immer russische Streitkräfte die Stadt Gori. Auch die georgische Hafenstadt Poti und andere Orte außerhalb der umstrittenen Republiken blieben bis zum 13. September von Russen besetzt, darunter der Kolchi-Militärflugplatz bei [[Senaki]]. Präsident Saakaschwili kündigte zwischenzeitlich den Austritt Georgiens aus der GUS an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/kaukasuskrieg106.html |text=ARD Tagesschau, 14. August 2008, Georgien will GUS verlassen |wayback=20080817235718}}</ref><ref>{{ZDFmediathek| ID=562490 |Titel=ZDF heute Nachrichten: Lage im Kaukasus weiter unübersichtlich (14. August 2008) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref><br />
<br />
Als Resultat der Kämpfe waren die 1. und 2. georgische Infanteriebrigade, das unabhängige georgische Panzerbataillon mit Hauptquartier in Gori sowie ein Großteil der georgischen Artillerie nicht länger einsatzbereit.<ref>''Intelligence Briefing Update Armed Forces Of Georgia – Orbat''. oraclesyndicate.twoday.net</ref> Laut F.A.Z. wurden auch die zwölf georgischen Jagdbomber noch am Boden zerstört sowie alle acht Schiffe der georgischen Marine.<ref>''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', Nr. 209, 6. September 2008, S. 6.</ref> Einige dieser Informationen, unter anderem der Verlust aller zwölf Jagdbomber, erwiesen sich später jedoch als falsch. Teilweise wurden russische Flugzeuge durch Eigenbeschuss abgeschossen, weil sie fälschlicherweise für georgische gehalten wurden. Insgesamt verlor die georgische Luftwaffe drei Transportflugzeuge und vier Hubschrauber.<ref>[http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf The Tanks of August / Edited by Ruslan Pukhov Foreword by David Glantz] (PDF; 3,0&nbsp;MB)</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://mercury.ethz.ch/serviceengine/Files/ISN/92062/ipublicationdocument_singledocument/b5b29dd2-3210-4b0b-bc85-d3c626a257fb/en/mdb_3_2008.pdf |text=Moscow Defense Brief 3/2008 |wayback=20160305031006}}</ref><ref>[http://www.globalsecurity.org/military/world/georgia/af.htm Georgia Air Force]</ref> Die russischen Truppen verloren bei den Kämpfen drei Panzer, über 20 gepanzerte, sowie 32 nicht gepanzerte Fahrzeuge und sechs oder sieben Kampfflugzeuge, darunter ein [[Tupolew Tu-22M|Tu-22M3]] Überschallbomber.<ref>[http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf cast.ru] (PDF; 3,0&nbsp;MB)</ref><br />
<br />
Ungeachtet des Waffenstillstandes setzte nach russischen Angaben die georgische Luftwaffe unbemannte Aufklärungsflüge über Südossetien fort.<ref>[http://www.interfax.ru/news.asp?id=29383&sec=1484 interfax.ru] Georgisches UAV führt am 26. August Aufklärungsfluge über russischen Truppen in Südossetien durch (ru)</ref> Nach Angaben des russischen Generalstabs wurde am 27. August ein georgisches unbemanntes Aufklärungsflugzeug über Südossetien abgeschossen.<ref>[http://www.interfax.ru/news.asp?id=29568&sec=1484 interfax.ru] Am Mittwoch wurde über dem Territorium Süd-Ossetiens ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug abgeschossen (ru)</ref><br />
<br />
=== Seeblockade gegen Georgien ===<br />
Die [[Schwarzmeerflotte (Russland)|russische Schwarzmeerflotte]] errichtete russischen Medienberichten zufolge ab dem 9. August mit sieben Kriegsschiffen eine [[Seeblockade]] gegen Georgien. Dadurch sollten Lieferungen von Waffen und anderem Kriegsmaterial verhindert werden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Marinekommando. Laut Nachrichtenagentur [[RIA Nowosti]] erreichten Kriegsschiffe im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] die Grenze der georgischen Gewässer.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1120077.html |text=Russland errichtet Seeblockade gegen Georgien |wayback=20080810193041}} Netzeitung, 10. August 2008</ref> Russische Schiffe liefen abchasische Häfen an.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571091,00.html|title=Russische Schwarzmeerflotte landet in Abchasien<br />
|work=[[Spiegel Online]] |date=2008-08-10|accessdate=2008-08-10}}</ref> Nach russischen Angaben wurde ein georgisches Schnellboot versenkt, das zuvor das Feuer eröffnet haben soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/USA-schalten-sich-ein-article14716.html |titel=Kriegsschiff versenkt – USA schalten sich ein |werk=n-tv.de |datum=2008-08-10 |abruf=2019-09-16}}</ref><br />
<br />
Am 14.&nbsp;August drangen vorgeschobene Einheiten der russischen Armee mit Panzern und Infanterie in die georgische Hafenstadt Poti ein und zerstörten mehrere Schiffe der georgischen Marine und Küstenwache an ihren Liegeplätzen.<ref>{{Internetquelle |url=http://tvnz.co.nz/view/page/425822/2004181 |titel=Russian tanks enter Georgia’s Poti |werk=tvnz.co.nz |datum=2008-08-14 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080830074528/http://tvnz.co.nz/view/page/425822/2004181 |archiv-datum=2008-08-30 |offline=1 |abruf=2019-08-18}}</ref><br />
<br />
=== Überlegungen eines amerikanischen Eingreifens ===<br />
Nach Angaben des amerikanischen Diplomaten [[Ronald D. Asmus|Ron Asmus]] wurde bei einer Besprechung von [[George W. Bush]], [[Dick Cheney]], [[Stephen Hadley]] und anderen amerikanischen Kabinettsmitgliedern am 11. August ein militärisches Eingreifen in Georgien erwogen. Um den Bitten der georgischen Regierung nach militärischer Hilfe zur Schließung der wichtigsten Einfallstraßen russischer Soldaten wie des [[Roki-Tunnel]]s nachzukommen, seien gezielte militärische Angriffe erwogen worden. Die Runde entschied sich jedoch gegen eine militärische Konfrontation mit Russland.<ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', Seite 187</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Gideon Rachman |url=https://www.ft.com/content/3189c20b-251d-3345-a475-0d9093a98567 |titel=Did Dick Cheney want to start a war with Russia? |werk=Financial Times |datum=2010-02-19 |abruf=2022-03-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Ben Smith |url=https://www.politico.com/story/2010/02/us-pondered-military-use-in-georgia-032487 |titel=U.S. pondered military use in Georgia |werk=Politico |datum=2010-02-03 |abruf=2022-03-03}}</ref><br />
<br />
=== Krieg im Internet ===<br />
Schon am 8. August 2008 bei Kriegsausbruch waren die Internetseiten der südossetischen De-facto-Regierung nicht mehr erreichbar, zudem blockierte Georgiens Regierung alle russischen Internetseiten der Endung .ru, was aber nur vorübergehend erfolgreich war, und machte den Empfang aller russischen Fernsehsender in Georgien unmöglich.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1455405_Der-Propaganda-Krieg.html |text=''Der Propagandakrieg''. |wayback=20080816030530}} [[Frankfurter Rundschau]], 13. August 2008</ref><br />
Mutmaßlich russische [[Hacker]] legten die Webserver einiger georgischer Regierungsstellen für einige Tage lahm, die Seite des georgischen Außenministeriums war davon jedoch nicht betroffen.<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,571317,00.html Hacker fegen georgische Regierungsseiten aus dem Netz.] [[Spiegel Online]], 11. August 2008</ref><br />
<br />
== Kriegsfolgen ==<br />
=== EU-Friedensplan und Reaktionen des Auslands ===<br />
[[Datei:Condoleezza Rice Visit to Georgia, Press Conference with Mikheil Saakashvli.JPG|mini|[[Condoleezza Rice]] bei einem Solidaritätsbesuch mit Micheil Saakaschwili]]<br />
Georgien und Russland unterzeichneten am 15. und 16. August 2008 einen Friedensplan, den sogenannten [[Sechs-Punkte-Plan]], für [[Transkaukasien]]. Vermittelt wurde er durch den Vorsitzenden des [[Europäischer Rat|Europäischen Rats]], den französischen Präsidenten [[Nicolas Sarkozy]]. Der Plan sah unter anderem vor, dass die russischen Friedenstruppen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, bis internationale Mechanismen vereinbart sind. Dies war für Russland die Begründung, Soldaten in sogenannten „Pufferzonen“ solange im georgischen Kernland zu belassen, bis eine internationale Mission dieses Gebiet besetzt und damit die Konfliktparteien trennt. Russland hätte aus dieser Sicht den Sechs-Punkte-Plan streng einhalten müssen und erklärte, es werde ihn auch als Basis für eine zukünftige Resolution des UN-Sicherheitsrats sehen.<ref>[https://web.archive.org/web/20081014214918/http://www.de.rian.ru/world/20080905/116573150-print.html Moskau drängt auf UN-Resolution zum Sechs-Punkte-Plan.] RIA Novosti, 5. September 2008</ref><br />
<br />
Die Mitgliedsstaaten der [[NATO]] und der [[Europäische Union|Europäischen Union]] drängten Russland am 19. August 2008 erneut zu einem sofortigen Abzug aus Georgien. NATO-Generalsekretär [[Jaap de Hoop Scheffer]] erklärte bei einem Krisentreffen in Brüssel: „Die Zukunft unserer Beziehungen wird davon abhängen, welche Schritte Russland unternimmt, um das Abzugsversprechen einzulösen, das Präsident Medwedew gegeben hat“. Zuvor wurden die direkten Kontakte im [[NATO-Russland-Rat]] bis auf Weiteres ausgesetzt. Außerdem wurde die Einsetzung einer NATO-Georgien-Kommission („NATO Georgia Commission“) beschlossen, die die Aufnahme Georgiens in die NATO vorbereiten helfen soll.<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Georgien/Aktuell/KonfliktNato,navCtx=253502.html Nato unterstützt Lösung des Kaukasus-Konflikts.] Auswärtiges Amt</ref> Der russische Präsident Dmitri Medwedew gab unterdessen einen Truppenabzug bis zum 22. August bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wn.de/archiv/georgien-nato-und-eu-fordern-sofortigen-russischen-abzug-2343182 |titel=Georgien: Nato und EU fordern sofortigen russischen Abzug |werk=wn.de |datum=2008-08-19 |abruf=2021-11-06}}</ref><br />
<br />
Vor der NATO hatte bereits [[Schweden]] die militärische Zusammenarbeit mit Russland eingestellt. Die [[Folkpartiet liberalerna|Liberale Volkspartei]] fordert einen Beitritt des Landes zur NATO und eine Beteiligung der [[Schwedische Luftstreitkräfte|schwedischen Luftwaffe]] an den NATO-Flugpatrouillen über den [[Baltikum|baltischen Staaten]]. Auch [[Finnland]]s Außenminister [[Alexander Stubb]] fordert, über einen Beitritt zur NATO nachzudenken.<ref>''Längst nicht mehr neutral.'' In: ''Süddeutsche Zeitung'', 1. September 2008.</ref><br />
<br />
Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE) plante mit Zustimmung Russlands und Georgiens die Anzahl von Beobachtern um 100 zu erhöhen.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19115 |title=OSCE Chair Wants 100 More Observers in Conflict Zone |date=2008-08-14| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref> Trotz häufiger Appelle und Verhandlungen hat Russland dem nie zugestimmt. Vor dem Krieg waren 8 OSZE-Beobachter in Südossetien stationiert, aber danach durften sie nicht mehr zurückkehren. Russland erlaubte zunächst nur maximal 20 in den Gebieten nahe der Konfliktzone, aber nicht innerhalb Südossetiens.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19196 |title=Reports: No Decision on More OSCE Observers in S.Ossetia |date=2008-08-18| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.amnesty.org/en/documents/eur04/005/2008/en/ |title=Georgia/Russia: Civilians in the line of fire: The Georgia-Russia conflict |chapter=6. International Monitoring Missions |pages=54 |date=2008-11-18 | accessdate=2022-02-23| publisher=Amnesty International |language=en }}</ref> Russland blockierte schließlich die Verlängerung der Mission per 1. Juli 2009.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=21181 |title=OSCE Georgia Mission Shuts |date=2009-06-30 | accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref><br />
<br />
Am 8. September 2008 unterzeichnete Präsident Medwedew nach Verhandlungen mit dem amtierenden Ratspräsidenten der Europäischen Union Sarkozy Zusatzvereinbarungen zum Sechs-Punkte-Plan.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19435 |title=New Agreement in Force |date=2008-09-08| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref> Diese regelten den Abzug der russischen Friedenstruppen aus dem Kerngebiet Georgiens bis Mitte Oktober, internationale Kontrollmechanismen sowie Beginn und Inhalte der internationalen Gespräche über die Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität in der Region.<br />
<br />
Die Europäische Union übernahm eine Garantie für den Gewaltverzicht der georgischen Seiten gegenüber Abchasien und Südossetien. Sie sollte rund 300 Beobachter in der Region stationieren. Die ersten Patrouillen der EU-Mission begannen am 1. Oktober 2008, dabei traten allerdings Probleme bei der Kontrolle der Sicherheitszone um Südossetien auf. Russland hatte zuvor zugesichert, bis zum 10. Oktober alle Soldaten aus der Sicherheitszone abzuziehen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/beobachtergeorgien102.html ''EU-Beobachter starten Einsatz in Georgien''.] [[Tagesschau (ARD)]], 1. Oktober 2008.</ref> Am 8. Oktober bestätigte die georgische Seite, dass Russland alle Truppen aus den Pufferzonen um Südossetien und Abchasien abgezogen habe.<ref>{{cite web|url=http://www.tagesschau.de/ausland/georgien624.html|title=Russische Truppen sind abgezogen|date=2008-10-08|accessdate=2008-10-09|publisher=Tagesschau|archiveurl=https://web.archive.org/web/20081011012648/http://www.tagesschau.de/ausland/georgien624.html|archivedate=2008-10-11}}</ref><br />
<br />
=== Flüchtlingsströme aus Südossetien ===<br />
Die Kriegshandlungen führten zu Flüchtlingsströmen aus Südossetien.<br />
<br />
Nach Schätzungen des [[UNHCR]] waren 158.000 Zivilisten in Georgien und Südossetien auf der Flucht. Davon sind 30.000 Zivilisten aus Südossetien nach Russland geflohen.<ref>{{Internetquelle |url=http://religionv1.orf.at/projekt03/news/0808/ne080818_kaukasus_fr.htm |titel=Kaukasus-Konflikt. Hilfe für Flüchtlinge |datum=2008-08-18 |abruf=2014-04-04}}</ref><br />
<br />
Die Vertreibung der georgischen Bevölkerung aus Südossetien und die Zerstörung von zuvor von Georgiern bewohnten Dörfern wird von der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG) als [[Ethnische Säuberung]] eingestuft.<ref name="Ceiig25" /><ref>{{Internetquelle |url=http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080808/115902561.html |titel=Südossetien droht humanitäre Katastrophe: Moskau spricht von ethnischen Säuberungen |werk=[[RIA Novosti|de.rian.ru]] |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080830074033/http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080808/115902561.html |archiv-datum=2008-08-30 |abruf=2022-02-28}}</ref> Deutsche Reporter bestätigten die Zerstörung georgischer Dörfer in Südossetien.<ref>[https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts6644.html Tagesschau vom 13. August 2008, 20 Uhr (nur noch Inhaltsangabe)]</ref> Kartiert wurden die Zerstörungen im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] von [[UNOSAT]]. Das Gebiet zwischen [[Kechwi]] und Zchinwali war am stärksten betroffen.<ref>[http://www.unitar.org/unosat/maps/GEO Georgia maps.] UNOSAT</ref><br />
<br />
=== Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Kaukasuskrieg ===<br />
[[Datei:Tbilisi-2008-08-10.jpg|mini|Georgische Flüchtlinge fordern Hilfe vor dem Parlament in Tiflis]]<br />
Der Bericht der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG), erstellt unter Leitung der Schweizer Diplomatin [[Heidi Tagliavini]], schrieb beiden Seiten Verletzungen des internationalen Rechts während des Kaukasus-Konflikts zu. Die Zuordnung zu den Konfliktparteien war aufgrund der teilweise identischen Ausrüstung oft unmöglich.<ref name="Ceiig26" /><br />
<br />
Im Oktober 2008 berichtete die [[BBC]] von Anschuldigungen, dass georgische Soldaten beim Artilleriebeschuss von Zchinwali den Tod von Zivilisten in Kauf nahmen und bei der Erstürmung der Stadt wahllos auf Wohnhäuser und zivile Autos schossen.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_depth/7692751.stm news.bbc.co.uk] [[BBC]] Georgia accused of targeting civilians; 28. Oktober 2008></ref> Vorwürfe, dass Granaten in Keller geworfen worden seien, in denen sich Zivilisten versteckten<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview |titel=„Natürlich haben wir im Rahmen des Völkerrechts gehandelt“ |werk=Tagesschau |hrsg=ARD |datum=2008-08-29 |archiv-url=https://archive.today/20120910055511/http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview |archiv-datum=2012-09-10 |offline=1 |abruf=2008-11-26}}</ref>, konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.<br />
<br />
Es kam in den Siedlungen der georgischen Einwohner Südossetiens zu Plünderungen und Brandstiftungen, deren genauer Umfang nicht klar ist.<ref>[https://content.time.com/time/world/article/0,8599,1833920,00.html The Ethnic Toll in Georgia.] Time, 20. August 2008</ref> Von der [[Vereinte Nationen|UNO]] veröffentlichte [[Satellitenfotografie|Satellitenfotos]] belegen jedoch das Aufflammen zahlreicher Feuer in den Dörfern der georgischen Enklaven um Zchinwali zwischen dem 12. und 19. August 2008 – zu einem Zeitpunkt also, zu dem sich schon seit mindestens zwei Tagen keine georgischen Truppen mehr in dem Gebiet aufhielten.<ref name="unosat">{{Webarchiv |url=http://unosat.web.cern.ch/unosat/freeproducts/Georgia/Russia_ConflictAug08/UNOSAT_Tskhinvali_MOD_Fire_20Aug08_Highres_v2.pdf |text=Active Fire Locations for Tskhinvali, South Ossetia, Georgia. |format=PDF |wayback=20080903230606}} UNOSAT, 20. August 2008</ref> Eine abschließende Bewertung der Ereignisse war ohne eine umfassende Untersuchung am Boden zur damaligen Zeit nicht möglich.<br />
<br />
Südossetiens Präsident Eduard Kokoity teilte der russischen Presse gegenüber am 15. August mit, dass es georgischen Zivilisten, die geflohen waren, nicht erlaubt werde, in ihre Siedlungen in Südossetien zurückzukehren. Die Georgier, die sich noch in Südossetien aufhielten, könnten das Gebiet jederzeit durch einen „humanitären Korridor“ verlassen.<ref>{{Internetquelle |url=http://en.rian.ru/world/20080815/116056096.html |titel=S. Ossetia says Georgian refugees unable to return to region |werk=en.ria.eu |datum=2008-08-15 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080818075721/http://en.rian.ru/world/20080815/116056096.html |archiv-datum=2008-08-18 |offline=1 |abruf=2021-03-07}}</ref><br />
<br />
Am 26. August teilte der [[Generalsekretär der Vereinten Nationen]] mit, dass es vermehrt Berichte über Plünderungen, Raub, Morde und [[Vertreibung]]en auf georgischem Gebiet gebe. Dies sei eine Folge fehlender Strafverfolgung in dem Bereich zwischen der Grenze Südossetiens und der Außengrenze der von Russland besetzten Sicherheitszone in Georgien.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.un.org/en/story/2008/08/270752-resolving-georgian-crisis-may-be-harder-after-russian-move-ban |titel=Resolving Georgian crisis may be harder after Russian recognition move&nbsp;–&nbsp;Ban |werk=un.org |datum=2008-08-26 |sprache=en |abruf=2021-02-10}}</ref> Auch Südossetiens Präsident berichtete von „[[Brigant]]entum“ in diesem „[[Niemandsland]]“.<ref>Guy Faulconbridge: [https://www.reuters.com/article/uk-georgia-ossetia-base-interview/south-ossetia-seeks-permanent-russian-base-idUKLI322020080818 ''South Ossetia seeks permanent Russian base.''] In: ''reuters.com''. 18. August 2008, abgerufen am 4. Mai 2020 (englisch).</ref><br />
<br />
=== Militärische Folgen ===<br />
[[Datei:Humanitarian supplies for Georgia.jpg|mini|Beladung einer US-Transportmaschine in Ramstein am 13. August, die Hilfsgüter nach Georgien transportierte]]<br />
[[Datei:U.S. Coast Guard Cutter Dallas, WHEC-716, and the guided-missile destroyer USS McFaul, DDG-74, transit through the Black Sea.jpg|mini|Der U.S. Coast Guard Cutter Dallas und die USS McFaul auf dem Weg nach Georgien im Schwarzen Meer]]<br />
[[Datei:Russian Military bases in Tskhinvali Region of Georgia.svg|mini|Georgische Region [[Innerkartlien]] (Shida Kartli) mit russischen Militärbasen, Grenzen Südossetiens gestrichelt.<ref>Zu den Einzelheiten der Basen und Grenzposten mit Google-Earth-Luftbildern, siehe [https://occupied.eastwatch.eu/south-ossetia/russian-military-infrastructure-in-south-ossetia-region/ diese Erklärung der Seite ''occupied.eu''], die der Karte zugrunde liegt.</ref>]]<br />
[[Datei:Russian Military Bases in Abkhazia (2011-2016 Data).svg|mini|Russische Militärbasen in Abchasien<ref>Zu den Einzelheiten der Basen und Grenzposten mit Google-Earth-Luftbildern, siehe [https://occupied.eastwatch.eu/category/abkhazia/ diese Erklärung der Seite ''occupied.eu''], die der Karte zugrunde liegt.</ref>]]<br />
Während des jahrelangen Konflikts um Südossetien, vor dem Ausbruch des Krieges im August 2008, wurden zahlreiche Landminen verlegt.<ref name="FN18">[http://www.icbl.org/lm/2007/georgia Georgia (Fußnote 18).] Landminemonitor 2007</ref> In Südossetien und Abchasien kam es nach Recherchen des [[ICBL]] zwischen 2001 und 2007 zu 383 Verletzten und Toten durch Landminen bei allen beteiligten Parteien.<ref name="FN18" /> Nach georgischen Angaben explodierte am 24. August 2008 nahe Gori ein mit Öl beladener Zug, der auf eine Mine gefahren sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/7579506.stm |titel=US warship reaches Georgian port |werk=bbc.co.uk |datum=2008-08-24 |sprache=en |abruf=2014-04-04}}</ref> Menschenrechtsorganisationen, insbesondere [[Human Rights Watch]], warfen der russischen Seite auch den Einsatz von [[Streubombe]]n vor,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hrw.org/news/2008/08/21/georgia-civilians-killed-russian-cluster-bomb-duds |titel=Georgia: Civilians Killed by Russian Cluster Bomb ‘Duds’ |werk=[[Human Rights Watch|hrw.org]] |datum=2008-08-21 |abruf=2021-08-16 |sprache=en}}</ref> zogen dies allerdings später zurück,<ref>[https://www.hrw.org/news/2008/09/03/clarification-regarding-use-cluster-munitions-georgia ''Clarification Regarding Use of Cluster Munitions in Georgia.''] In: ''hrw.org''. 3.&nbsp;September 2008, abgerufen am 4.&nbsp;August 2020 (englisch).</ref> nachdem Georgiens Verteidigungsministerium seinerseits offiziell den Einsatz von eigenen Streubomben gegen mehrere Ziele in Südossetien zugegeben hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jpost.com/international/human-rights-group-georgia-admits-to-dropping-cluster-bombs |titel=Human rights group: Georgia admits to dropping cluster bombs |werk=jpost.com |datum=2008-09-01 |sprache=en |abruf=2021-03-15}}</ref><br />
<br />
Russland hielt seine Truppen bis in den Oktober 2008 auf dem Territorium „Kerngeorgiens“. Sie bildeten eine 20 Kilometer breite russische Pufferzone um Südossetien und Abchasien.<ref>{{ZDFmediathek| ID=568784 |Titel=ZDF heute Nachrichten (23. August 2008, 19:00 Uhr) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref> Durch die Pufferzone verliefen die Eisenbahn von Ost- nach Westgeorgien und nördlich von Gori die wichtigste Verbindungsstraße Georgiens zur Hafenstadt Poti. Dort und an dieser Straße in [[Teklati]] und [[Senaki]] hatte Russland Kontrollpunkte und Stützpunkte errichtet. Russland kündigte zunächst an, in der Zone 2600 Soldaten zu stationieren; 2142 vor Abchasien und 452 vor Südossetien.<ref>''Moskau erklärt Abzug aus Georgien für beendet''. Süddeutsche Zeitung, 23./24. August 2008</ref> Als Begründung wurde erklärt, man wolle georgische Waffentransporte und Sabotageakte verhindern. Zudem drohte der russische Vize-Generalstabschef [[Anatoli Alexejewitsch Nogowizyn|Anatoli Nogowizyn]], sollten die USA Georgien wieder aufrüsten, werde man die russischen Friedenstruppen weiter verstärken. Tausende Einwohner Potis demonstrierten gegen die Anwesenheit der russischen Soldaten in der Stadt.<br />
<br />
In der Operation ''Assured Delivery'' wurden ab dem 13. August von der amerikanischen [[Ramstein Air Base]] in Deutschland mit Transportflugzeugen Hilfsgüter nach Tiflis geflogen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.eucom.mil/english/FullStory.asp?art=1804 |titel=U.S. military humanitarian efforts dubbed ‘Operation Assured Delivery’ |werk=eucom.mil |datum=2008-08-23 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080828035021/http://www.eucom.mil/english/FullStory.asp?art=1804 |archiv-datum=2008-08-28 |offline=1 |abruf=2019-08-10}}</ref> Am 25. August erreichte der amerikanische Zerstörer [[USS McFaul]] den georgischen Hafen [[Batumi]].<ref name="SZ 25.8">''Moskaus Verständnis vom Rückzug''. Süddeutsche Zeitung, 25. August 2008; in Teilen unter [http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/444733 Jetzt.de]</ref> Er brachte zusammen mit weiteren amerikanischen Kriegsschiffen, wie beispielsweise dem Kommandoschiff [[USS Mount Whitney (LCC-20)]], Hilfsgüter nach Georgien.<br />
<br />
Russland bezeichnete dies als einen Versuch der NATO, ihre Stellung in Georgien auszubauen.<ref name="SZ 25.8" /> und kritisierte die aus seiner Sicht zunehmende Zahl an NATO-Schiffen im Schwarzen Meer.<ref>Friederike Freiburg: [https://www.spiegel.de/politik/ausland/schwarzes-meer-russland-wirft-dem-westen-kanonenboot-show-vor-a-575066.html ''Russland wirft dem Westen Kanonenboot-Show vor.''] In: ''[[Spiegel Online]]''. 28.&nbsp;August 2008, abgerufen am 3.&nbsp;Januar 2021.</ref> Gemeint waren vier Fregatten der [[Standing NATO Maritime Group 1]], die nach Angaben der NATO nahe Rumänien und Bulgarien an einem lange geplanten Manöver teilnahmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mccnwd.info/ |titel=NATO ships visit new NATO member |hrsg=NATO |kommentar=Die am NATO-Manöver teilnehmenden Schiffe waren die ''[[Álvaro-de-Bazán-Klasse|Almirante Juan de Borbon (F-102)]]'' ([[Spanien]]), die ''[[Lübeck (F&nbsp;214)]]'' (Deutschland), die ''General Kazimierz Pulaski'' – [[Oliver-Hazard-Perry-Klasse]] ([[Polen]]) und die US-amerikanische ''[[USS Taylor (FFG-50)]]''. |abruf=2014-04-04}}</ref><br />
<br />
In abchasischen Sochumi legten Ende August der Lenkwaffenkreuzer [[Slawa-Klasse|Moskwa]] und die [[Tarantul-Klasse|Flugkörperkorvette Ivanovets (954)]] der russischen Marine an.<ref>[http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3596204,00.html Deutschland schickt Militärbeobachter nach Georgien.] [[Deutsche Welle]], 27. August 2008</ref> Moskau erklärte am 29. August außerdem, Russland wolle in Abchasien und Südossetien Militärbasen errichten. Laut der südossetischen Regierung sind entsprechende Verträge in Vorbereitung.<ref>{{ZDFmediathek| ID=166 |Titel=ZDF heute (29. August 2008, 19:00 Uhr) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20080920105437/http://de.rian.ru/safety/20080829/116372032.html Russland richtet doch Militärstützpunkt in Südossetien ein.] RIA Novosti, 29. August 2008</ref><br />
<br />
Als 2009 der von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht zum Kaukasuskrieg 2008 veröffentlicht wurde, wurden in ihm die meisten georgischen Behauptungen widerlegt. Dies führte zu einem Imageverlust der georgischen Regierung. [[Der Spiegel]] sprach davon, dass der einstige Hoffnungsträger Saakaschwili nun öffentlich als „Lügner und Brandstifter“ dastehe.<ref>Uwe Klußmann: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/vergessene-krisen-kalter-krieg-im-kaukasus-a-772272.html Vergessene Krisen: Kalter Krieg im Kaukasus.] [[Spiegel Online]], 9.&nbsp;Juli 2011</ref> Die [[AG Friedensforschung]] der [[Universität Kassel]] schrieb auf ihrer Website, Georgien sei als Aggressor festgestellt worden.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Georgien/eu-bericht.html Georgien als Aggressor festgestellt.] [[AG Friedensforschung]]</ref> NATO-Generalsekretär [[Anders Fogh Rasmussen]] erklärte jedoch, dass die Schuldfrage in dem Konflikt keine Rolle für Georgiens NATO-Beitrittsperspektiven spiele.<ref>[https://web.archive.org/web/20091011122120/http://de.rian.ru/world/20091007/123394811.html Nato-Chef: Südossetien-Bericht ohne Folgen für Beitrittsperspektiven Georgiens.] [[RIA Novosti]]</ref><br />
<br />
=== Wirtschaftliche Folgen ===<br />
Während die EU mit Geld den Wiederaufbau und die Stabilisierung Georgiens anstrebte<ref>{{Internetquelle |autor=Charles Grant, Mark Leonard |url=https://www.cer.eu/publications/archive/policy-brief/2005/georgia-and-eu-can-europes-neighbourhood-policy-deliver |titel=Georgia and the EU: Can Europe’s neighbourhood policy deliver? |werk=cer.eu |hrsg=[[Centre for European Reform]] |datum=2005-10-03 |sprache=en |abruf=2018-01-14}}</ref>, verlor der russische [[Rubel]] kurzzeitig an Wert. Einige Investoren verloren aufgrund des Kaukasus-Konflikts das Vertrauen in Russland und zogen ihr Kapital ab.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,576487,00.html Russland droht neue Rubelkrise.] [[Spiegel Online]], 5. September 2008</ref><ref>[http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aId2Vv67FPTY Russia Ruble’s ‘Georgia’ Drop Offers Value, Morgan Stanley Says.] Bloomberg, 5. September 2008</ref><ref>[http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aLpysXQs9WQY Ruble Falls to Lowest in Year Against Dollar, Drops Versus Euro.] Bloomberg, 4. September 2008</ref> Die [[Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Russlands|wirtschaftliche Entwicklung Russlands]] wurde durch den Konflikt jedoch nur marginal beeinflusst, eine wesentlich größere Rolle spielte die [[Finanzkrise ab 2007|internationale Finanzkrise]].<ref>[https://web.archive.org/web/20090528103119/http://en.rian.ru/russia/20090203/119949215.html Russia’s GDP grew 5.6% in 2008 – statistics]</ref><br />
<br />
Russland ließ sowohl Abchasien als auch Südossetien seit 2008 großzügige Finanzhilfen zukommen, die zur wirtschaftlichen Erholung der Region maßgeblich beitrugen. In Abchasien führte die Anerkennung der Unabhängigkeit zu einer starken Wiederbelebung des Tourismus.<ref>{{Internetquelle |autor=Gocha Gvaramia |url=http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |titel=Tourist season in Abkhazia: so who is lying? |werk=eng.expertclub.ge |datum=2010-07-22 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110721030206/http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |archiv-datum=2011-07-21 |offline=1 |abruf=2018-08-13}}</ref><ref>[http://abkhasia.kavkaz-uzel.ru/articles/165554/ В 2009 году туристический поток в Абхазии увеличился на 20 %.] Kawkaski Usel (russisch)</ref><br />
<br />
=== Weitere Vorkommnisse 2015 ===<br />
Die vereinbarten Grenzlinien wurden im Jahr 2015 auf Kosten georgischen [[Staatsgebiet|Gebietes]] verschoben. Truppen, die Beobachter der Russischen Föderation zuordneten, drangen am 10. Juli nachts nach Georgien vor und verschoben Grenzmarkierungen. Beobachter der Europäischen Union bestätigten eine Verschiebung zweier Grenzmarkierungen um 300 und um 1000 Meter. Die betroffenen georgischen Landwirte wurden nach eigenen Angaben durch russische Truppen von ihren Feldern vertrieben. Das georgische Außenministerium gab an, die Föderationssoldaten hätten damit ein Teilstück der dort unterirdisch verlaufenden Pipeline Baku-[[Supsa (Georgien)|Supsa]] unter Kontrolle gebracht. Der Sprecher von [[BP|British Petroleum]] in Georgien gab an, Wartungsaufgaben an der Pipeline trotzdem ausführen zu können.<ref>Andrew North: [https://www.theguardian.com/world/2015/jul/14/georgia-accuses-russia-of-violating-international-law-over-south-ossetia ''Georgia accuses Russia of violating international law over South Ossetia''] In: ''The Guardian'', 14. Juli 2015.</ref> Russische Stellen gaben an, nichts mit der Aktion zu tun zu haben, und man riet, sich an die Regierung von Südossetien zu wenden.<ref>[http://www.nytimes.com/reuters/2015/07/22/world/europe/22reuters-russia-georgia-border.html Reuters: ''Russia Denies It Violates Georgian Sovereignty With Border Markers''] In: ''The New York Times.'' 22. Juli 2015.</ref><ref>Daniel Wechlin: [http://www.nzz.ch/international/europa/zwist-um-jeden-meter-erde-1.18581172 ''Zwist um jeden Meter Erde''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 16. Juli 2015.</ref><br />
<br />
=== Mord an ukrainischem Staatsbürger 2016 ===<br />
Im Frühjahr 2019 veröffentlichte die New York Times eine Recherche des Journalisten Michael Schwirtz zu einem Mord an einem Elektriker in der Ukraine im Jahr 2016. Eine Liste mit den Namen von sechs ukrainischen Männern, einschließlich des Opfers, von denen russische Medien oder Behörden offenbar annehmen, sie hätten im Kaukasuskrieg geholfen, die georgische Luftabwehr zu bedienen, fand sich bei dem geständigen Mörder. Er sei von russischen Geheimdienstoffizieren in Moskau für das Aufspüren der Männer und den späteren Mord angeheuert worden.<ref>Michael Schwirtz: [https://www.nytimes.com/2019/03/31/world/europe/russian-assassinations-putin-ukraine.html ''Russia Ordered a Killing That Made No Sense. Then the Assassin Started Talking''.] The New York Times, 31. März 2019</ref><br />
<br />
== Standpunkte der Konfliktparteien ==<br />
[[Datei:Tbilisi-2008-08-08.jpg|mini|Georgische Proteste gegen den Krieg vor der russischen Botschaft in Tiflis]]<br />
<br />
Nach den Worten des georgischen Generals Mamuka Kuraschwili wollte Georgien mit seinem militärischen Vorstoß die „verfassungsgemäße Ordnung“ in der abtrünnigen Region wiederherstellen. Ziel der georgischen Truppen sei es nicht, Zchinwali zu besetzen, sondern man wolle die „Stellungen der [[Sezession|Separatisten]] zerstören“.<ref>[http://www.zoomer.de/news/news-zoom/politics/abtruennige-provinz/georgien-startet-militaeroffensive ''Georgien startet Militäroffensive''.] Zoomer, 8. August 2008</ref> Zwischenzeitlich wurde von georgischer Seite behauptet, die Offensive diene dazu, eine russische Invasion abzuwehren, was jedoch schnell bezweifelt wurde.<ref>C. J. Chivers, Ellen Barry: [http://www.nytimes.com/2008/11/07/world/europe/07georgia.html ''Georgia Claims on Russia War Called Into Question.'']</ref><ref>[http://www.spiegel.de/international/world/did-saakashvili-lie-the-west-begins-to-doubt-georgian-leader-a-578273.html ''Did Saakashvili Lie? The West Begins to Doubt Georgian Leader''.] [[Spiegel Online]] (englisch)</ref><br />
<br />
[[Datei:A rally in Tskhinvali after the war.jpg|mini|Feierlichkeiten in Zchinwali nach dem Ende der Kampfhandlungen]]<br />
<br />
Der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] begründete die [[Intervention (Politik)|Intervention]] mit dem Schutz russischer [[Zivilperson|Zivilisten]] in Südossetien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/12/2004_type63374type63377type63380type82634_205199.shtml |titel=Заявления для прессы и ответы на вопросы журналистов по итогам переговоров с Президентом Франции Николя Саркози |titelerg=Presseerklärungen [des Präsidenten der Russischen Föderation] und Antworten auf Fragen der Journalisten nach Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-12 |sprache=ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090124231941/http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/12/2004_type63374type63377type63380type82634_205199.shtml |archiv-datum=2009-01-24 |offline=1 |abruf=2019-01-19}}</ref> <!--Die russische Armee agiere weiterhin auf Grundlage des Mandates, das sie von der internationalen Gemeinschaft bekommen habe, und setze so den Schutz der Friedensmission in der umstrittenen Region durch.--> Allein in den ersten beiden Tagen des Konflikts sollen 12 Angehörige der russischen Truppen ums Leben gekommen und mehr als 50 verletzt worden sein.<ref>[http://www.nytimes.com/2008/08/09/world/europe/09georgia.html Russia and Georgia Clash Over Separatist Region.] nytimes.com</ref><br />
<br />
Die südossetische Regierung erklärte, die georgische Armee habe eine brutale Bombardierung und Invasion des Landes begonnen,<ref>[http://cominf.org/en/archive/all/2008/8/8 Tskhinval is under the most frightful fire.] Südossetische Nachrichtenagentur</ref> während die russischen Truppen schließlich zur Unterstützung Südossetiens eingetroffen seien. Südossetiens Regierung wies auch den Begriff „Separatismus“ für die eigenen Absichten zurück, da man nach eigener Angabe von Anfang an abgelehnt habe, Teil des unabhängigen Georgiens zu sein. Man sei daher nie ein Teil Georgiens gewesen.<ref>Uwe Klussmann: [http://www.spiegel.de/international/world/georgian-tanks-vs-ossetian-teenagers-the-story-of-tskhinvali-s-resistance-a-574516.html Georgian Tanks vs. Ossetian Teenagers: The Story of Tskhinvali’s Resistance.] [[Spiegel Online]] (englisch), 26. August 2008.</ref><br />
<br />
[[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]], der südossetische Präsident, erklärte im September 2008, sein Land habe Interesse an einem Beitritt zur Russischen Föderation.<ref name="vereinigtesossetien">[http://www.rferl.org/content/Kokoity_Says_South_Ossetia_Will_Become_Part_Of_Russia/1198058.html ''Kokoity Says South Ossetia Will Become Part Of Russia''.] [[Radio Liberty]], 11. September 2008</ref> In Russland leben in der autonomen Republik [[Nordossetien-Alanien]], die an Südossetien angrenzt, fast eine halbe Million Osseten.<br />
<br />
== Untersuchungen zum Kaukasuskrieg ==<br />
[[Datei:Ossetian protest in the Hague-1.jpg|mini|Südossetische Demonstranten in Den Haag]]<br />
<br />
Am 9. September wandte sich Georgien an den [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof]] in [[Den Haag]] (IGH) mit dem Vorwurf, Russland habe in Südossetien und Abchasien gegen das [[Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung|Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung]] von 1965 verstoßen. Die Vorwürfe reichen bis zu den Vertreibungen von Georgiern aus Abchasien und Südossetien in den 1990ern zurück. Russland argumentiert, dass eventuelle Verstöße nur von Georgiern, Abchasen und Osseten begangen worden seien. Außerdem gelte die Konvention nicht extraterritoral, sondern nur für Verfolgungen innerhalb eines Landes.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.icj-cij.org/docket/?case=140 |text=Application of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination (Georgia v. Russian Federation). |wayback=20080907091345}} International Court of Justice</ref><br />
<br />
Russland seinerseits hatte mehrfach angekündigt den [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof]] anzurufen. Mitte August hatte ein russisches Ermittlungskomitee Beweise in Südossetien gesammelt.<ref>Kommersant: {{Webarchiv |url=http://www.kommersant.com/p1023304/r_527/Georgia_brings_a_suit_against_Russia |text=Georgia Opened the Hague Front |wayback=20140219130125}}, 9. September 2008</ref> Am 10. September legte das Ermittlungskomitee in Moskau seinen Bericht vor. Es hatte 2500 Personen befragt, um Beweise für den behaupteten Völkermord an den Südosseten zu sammeln. Die [[Süddeutsche Zeitung]] meldet, dass statt der bisher angegebenen 2000 Toten das Komitee nun von 134 zivilen Opfern berichtet.<ref name="SZ 12.9" /><!-- In der Online-Version dieses Artikels der SZ<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/808/309743/text/] Online-Version SZ ohne Zahlen des Komitees</ref> ist davon allerdings nicht die Rede. Auch gibt es keine anderen übereinstimmenden Berichte über die Zahlen des Komitees.--><br />
<br />
Der [[Internationaler Gerichtshof|Internationale Gerichtshof in Den Haag]] hat durch eine Entscheidung im Rahmen des einstweiligen Rechtsschutzes am 15. Oktober 2008 in dem Konflikt beide Seiten zur Wahrung der vertraglichen Pflichten aus dem Anti-Rassendiskriminierung-Übereinkommen ermahnt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.icj-cij.org/docket/files/140/14803.pdf |text=Pressemitteilung, 15. Oktober 2008 |wayback=20161226065010}} (PDF; 93&nbsp;kB) IGH; abgerufen am 15. Oktober 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/255/314155/text/ |text=Konferenz gescheitert |wayback=20081019222010}} sueddeutsche.de; abgerufen am 15. Oktober 2008</ref> Die Entscheidung hat wegen ihres vorläufigen Sicherungscharakters nichts zur Klärung der Schuldfrage beigetragen; sie war wegen eines Sondervotums durch immerhin sieben der 15 Richter höchst umstritten. Zum einen legte die Entscheidung beiden Parteien keine Maßnahmen auf, zu denen sie nicht bereits direkt aufgrund des Anti-Rassendiskriminierung-Übereinkommens verpflichtet gewesen wären, zum anderen hielten die abweichenden Richter die Streitfrage nicht für eine Frage der Rassendiskriminierung, sondern für eine Territorialstreitigkeit. Sie verneinten auch die für eine vorläufige Sicherungsanordnung notwendige Dringlichkeit, da zu diesem Zeitpunkt die Situation durch den Einsatz von EU-, UN- sowie OSZE-Beobachtern bereits hinreichend gesichert gewesen sei.<ref name="Nußberger">[[Angelika Nußberger]]: ''Der ‚Fünf-Tage-Krieg‘ vor Gericht – Russland, Georgien und das Völkerrecht''. In: ''[[Osteuropa (Zeitschrift)|Osteuropa]]'', 58. Jg., 11/2008, S. 19 ff, 21 ff.</ref><br />
<br />
Am 1. April 2011 entschied der IGH dann, dass er in dem Streitfall nicht zuständig sei, weil Russland und Georgien sich nicht um eine Verhandlungslösung ihres Disputs bemüht hätten, bevor die Klage eingereicht wurde.<ref>[http://www.focus.de/panorama/vermischtes/igh-georgiens-klage-gegen-russland-abgewiesen_aid_614175.html IGH: Georgiens Klage gegen Russland abgewiesen]</ref><br />
<br />
=== Bericht der Europäischen Union ===<br />
<br />
Die im Auftrag der Europäischen Union tätige ''Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia'' (IIFFMCG) legte im September 2009 ihren Bericht zum Kaukasus-Konflikt vor. Der Bericht sei dazu da, Fakten zu beschreiben, jedoch nicht, einen Schuldigen zu finden.<ref name="Fawn" /><br />
<br />
Der Bericht sprach von Kampfhandlungen „im großen Maßstab“ in der Nacht vom 7. zum 8. August durch georgische Streitkräfte, was jedoch nur die Kulmination eines längeren Zeitraums von zunehmenden Spannungen, Provokationen und Zwischenfällen war. (“The shelling of Tskhinvali by the Georgian armed forces during the night of 7 to 8. August 2008 marked the beginning of the large-scale armed conflict in Georgia, yet it was only the culminating point of a long period of increasing tensions, provocations and incidents.”) Die Kommission war nicht in der Lage, die georgische Darstellung eines russischen Einmarsches nach Südossetien vor dem 8. August 2008 zu bestätigen (“The Mission is not in a position to consider as sufficiently substantiated the georgian claims”),<ref name="Ceiig20-1">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 20.</ref> hielt jedoch fest, dass Ausbildung und Kriegsmaterial von Russland zur Verfügung gestellt worden war. Zusätzlich seien Freischärler Anfang August ins Gebiet gelangt und es seien andere als die russischen Friedenstruppen vor 14:30 Uhr am 8. August anwesend gewesen (“as well as the presence of some Russian forces in South Ossetia, other than the Russian JPKF battalion, prior to 14.30 hours on 8. August 2008”). Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde als Verstoß gegen internationales Recht<ref name="S22">IIFFMCG Report, Vol. 1, S. 22f.</ref> eingestuft. Eine anfängliche russische Intervention zur Verteidigung der Friedenstruppen auf südossetischem Gebiet sei durch das [[Völkerrecht]] gedeckt gewesen. Andererseits wurde der Einmarsch russischer Truppen in georgisches Gebiet außerhalb Südossetiens als durch kein internationales Recht gedeckt beurteilt und als sehr unverhältnismäßig bezeichnet,<ref>IIFFMCG Report, Vol. 1, S. 23f.</ref> dazu die Operationen südossetischer Truppen und Freischärler nach dem Waffenstillstand am 12. August. Zusätzlich wird die Besetzung Ober-Abchasiens durch russische und abchasische Truppen ausdrücklich eingeschlossen.<ref name="Ceiig20-2">IIFFMCG Report, Vol 1., S. 25. und S. 26: Numerous violations were committed by South Ossetian irregular armed groups, by volunteers or mercenaries or by armed individuals.</ref><br />
<br />
== Russlands Veto 2009 zur Weiterführung der UNO-Beobachtermission UNOMIG ==<br />
Der [[Sechs-Punkte-Plan]] zur Beilegung des Kaukasus-Konflikts 2008 sah vor, das Mandat der [[UNOMIG]] im vollen Umfang fortzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat verlängerte Anfang Oktober 2008 das Mandat der Beobachtermission bis zum 15. Februar 2009<ref>{{Internetquelle |url=http://unscr.com/en/resolutions/1839 |titel=Resolution 1839 – The situation in Georgia |werk=unscr.com |datum=2008-10-09 |sprache=en |abruf=2019-03-09}}</ref> und letztmals am 13. Februar 2009 bis zum 15. Juni 2009.<ref>{{Internetquelle |url=http://dag.un.org/bitstream/handle/11176/12259/S_RES_1866%282009%29-DE.pdf |titel=Resolution 1866 (2009) |werk=dag.un.org |hrsg=Sicherheitsrat der Vereinten Nationen |datum=2009-02-13 |format=PDF; 21 kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180816194643/http://dag.un.org/bitstream/handle/11176/12259/S_RES_1866%282009%29-DE.pdf |archiv-datum=2018-08-16 |offline=1 |abruf=2018-08-16}}</ref> Am 15. Juni 2009 legte Russland ein Veto gegen die Verlängerung ein. Damit endete UNOMIG.<br />
<br />
== Russlands Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien ==<br />
[[Datei:Medvedev meets with Kokoity and Bagapsh.jpg|mini|Präsident Medwedew bei einem Treffen mit Sergei Bagapsch und Eduard Kokoity am 14. August 2008]]<br />
[[Datei:Representation of Abkhazia and South Ossetia in Tiraspol.JPG|mini|hochkant|Abchasische und südossetische Vertretung in Tiraspol, Transnistrien]]<br />
<br />
Jahrelang waren Südossetien und Abchasien zunächst nur von den mit ihnen in der [[Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten]] zusammengeschlossenen [[De-facto-Regime]]n [[Transnistrien]] und [[Bergkarabach|Nagorny Karabach]] anerkannt worden.<br />
<br />
Am 25. August 2008 sprachen sich der [[Föderationsrat (Russland)|russische Föderationsrat]] und die [[Duma]] ohne Gegenstimme für die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien aus. Dieser Aufforderung kam Präsident Medwedew am Tag darauf nach und unterzeichnete die Anerkennung der Unabhängigkeit für beide Republiken. Russland verwies dabei auf Parallelen zum Kosovo.<ref>[http://www.cap-lmu.de/aktuell/interviews/2008/merkur.php CAP. „Kreml hält dem Westen den Kosovo-Spiegel vor“ (28. August 2008)]</ref><br />
<br />
Am 27. August 2008 verurteilten die [[Gruppe der Acht|G-7-Staaten]] die Anerkennung der Konfliktregionen und erklärten, Russland habe damit {{"|Text=sein Engagement für Frieden und Sicherheit im Kaukasus in Frage gestellt|Quelle=<ref>[http://www.focus.de/politik/ausland/georgien-g-7-verurteilen-russlands-georgien-politik_aid_328179.html ''G-7 verurteilen Russlands Georgien-Politik''.] Focus, 27. August 2008</ref>}}.<br />
<br />
Georgien brach am 29. August die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab und beorderte sein Botschaftspersonal aus Moskau zurück. Eine EU-Delegation unter Leitung der [[Belgien|belgischen]] Senatorin [[Anne-Marie Lizin]] bestätigte am selben Tag die von den russischen Streitkräften eingerichtete Pufferzone von mindestens 18 Kilometern außerhalb von Abchasien und Südossetien auf dem Kerngebiet Georgiens. Auf einem Sondergipfel in Brüssel am 1. September verurteilten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die russische Anerkennung von Südossetien und Abchasien. Die EU forderte außerdem andere Staaten dazu auf, die Anerkennung dieser georgischen Gebiete zu verweigern.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575637,00.html EU verurteilt Moskaus Anerkennung von Südossetien und Abchasien.] [[Spiegel Online]], 1. September 2008</ref><br />
<br />
Am 5. September folgte die zweite Anerkennung von Abchasien und Südossetien durch [[Nicaragua]].<ref>[http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf El Presidente de la República Nicaragua Decreto No. 47-2008] (PDF; 230&nbsp;kB) Archiviert von [[WebCite]]® bei {{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=webcitation.org/5ajFHstLY |webciteID=5ajFHstLY}}.</ref><ref>[http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_osetia_s.pdf El Presidente de la República Nicaragua Decreto No. 46-2008] (PDF; 228&nbsp;kB) Archiviert von [[WebCite]]® bei {{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_osetia_s.pdf |text=webcitation.org/5ajFTB665 |webciteID=5ajFTB665}}</ref> Mehrere zentralasiatische Staaten und die [[Volksrepublik China]] erklärten bereits einige Tage zuvor im Rahmen der Konferenz der [[Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit]] (SOZ) 2008 in [[Duschanbe]], die Anerkennungspolitik Russlands nicht unterstützen zu wollen.<ref>''Kaukasus-Krise: Russland bleibt international isoliert''. Münchner Merkur, 29. August 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/politik/international/:Kaukasuskonflikt_China_versagt_Russland_R%FCckendeckung/406986.html |text=Kaukasuskonflikt:China versagt Russland Rückendeckung |archive-is=20120801233625}} FTD.de</ref> Die SOZ unterstütze aber „die aktive Rolle Russlands in den Friedenseinsätzen“ und den von der französischen EU-Ratspräsidentschaft vermittelten Sechs-Punkte-Plan.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=1219725178261%26sap=2%26_pid=10460801 kostenpflichtiger Artikel.] der Standard</ref> In der russischen Presse wurde das Auftreten Medwedews in Duschanbe als diplomatischer Fehlschlag vermerkt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kommersant.com/p1017558/SCO_refused_to_support_Russia/ |text=''Allies let him down''. |wayback=20080910140635}} Kommersant online, 29. August 2008</ref> [[Belarus]] hat, trotz gegenteiliger Aussagen seines Präsidenten, die beiden abtrünnigen Republiken bisher nicht anerkannt.<br />
<br />
Der südossetische Präsident [[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]] erklärte am 11. September 2008 auf einer Tagung des [[Waldai-Klub]]s, dass Südossetien nicht unabhängig bleiben, sondern der Russischen Föderation beitreten wolle.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,577608,00.html Kaukasus-Konflikt: Südossetien will Russland beitreten.] [[Spiegel Online]]</ref> Kokoity hatte bereits zuvor den Beitritt gefordert. Im Mai 2008 erklärte er: „Unser größtes Ziel ist die Vereinigung mit Russland.“ Am 12. August wiederholte Kokoity den Anschlusswunsch.<ref name="SZ 12.9">Süddeutsche Zeitung, 12. September 2008, Das Anschluss-Dementi</ref> Georgien hatte schon zuvor Befürchtungen geäußert, dass die Anerkennung der beiden Republiken durch Russland nur ein erster Schritt Richtung Annexion sei.<ref name="SZ 25.8" /> Nachdem sich diese Aussage über Nachrichtenagenturen verbreitet hatte, sah sich Russlands Außenminister Lawrow zu einem Dementi veranlasst. Kokoity verlautbarte, seine Äußerungen seien „offensichtlich missverstanden“ worden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kommersant.com/p1024665/r_538/Valdai_Club_2008/ |titel=So, Let’s Negotiate for It |werk=Kommersant |datum=2008-09-12 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141129024504/http://www.kommersant.com/p1024665/r_538/Valdai_Club_2008/ |archiv-datum=2014-11-29 |kommentar=Hintergrundbericht zur Tagung des Valdai-Clubs |offline=1 |abruf=2014-09-03}}</ref><br />
<br />
Bislang wurden Abchasien und Südossetien außer von Russland und Nicaragua noch von [[Venezuela]] am 10. September 2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Chávez in Russland – Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru; abgerufen am 16. Dezember 2009.</ref> und [[Nauru]] am 15. Dezember 2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an |wayback=20100329095545}} net-tribune.de; abgerufen am 16. Dezember 2009.</ref> anerkannt, während [[Syrien]] die Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Mai 2018 verlauten ließ<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/05/29/142049-siriya-priznala-nezavisimost-yuzhnoy-osetii-i-abhazii Syrien anerkannte die Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens], Nowaja Gaseta, 29. Mai 2018</ref> und im Juli die Anerkennung unterzeichnete.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/07/22/143516-siriya-ustanovila-diplomaticheskie-otnosheniya-s-yuzhnoy-osetiey Syrien hat diplomatische Beziehungen mit Südossetien aufgenommen.] [[Nowaja Gaseta]], 22. Juli 2018</ref><br />
<br />
Abchasien wurde 2011 zunächst von [[Tuvalu]]<ref>[https://web.archive.org/web/20110923184910/http://de.rian.ru/politics/20110923/260679308.htmlPazifik-Staat Tuvalu erkennt Unabhängigkeit Abchasiens an]</ref> und [[Vanuatu]] anerkannt,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.governmentofvanuatu.gov.vu/index.php?option=com_content&view=article&id=127:vanuatus-recognition-to-the-republic-of-abkhazia&catid=70:archived-news&Itemid=1 |text=Vanuatu’s recognition to the Republic of Abkhazia. |wayback=20131218140303}} Government of Vanuatu, 7. Oktober 2011</ref> die allerdings 2013<ref>[http://www.globalpost.com/dispatch/news/afp/130520/vanuatu-scraps-recognition-georgia-breakaway-region#1 Vanuatu scraps recognition of Georgia breakaway region.] globalpost, 20. Mai 2013</ref> bzw. 2014<ref>{{Webarchiv |url=http://www.interpressnews.ge/en/politicss/56198-tuvalu-takes-back-recognition-of-independence-of-abkhazia-and-so-called-south-ossetia.html?ar=A |text=Tuvalu takes back recognition of independence of Abkhazia and so-called South Ossetia. |wayback=20140903143919}} Interpressnews, 31. März 2014</ref> ihre Anerkennungen wieder zurückzogen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Krieg in Abchasien 1992–1993]]<br />
* [[Abchasien#Kaukasuskrieg|Abchasien im Kaukasuskrieg 2008]]<br />
* [[Südossetien#Erneute Eskalation 2008|Südossetien im Kaukasuskrieg 2008]]<br />
* [[European Union Monitoring Mission|European Union Monitoring Mission in Georgia]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Ronald D. Asmus<br />
|Titel=A Little War that Shook the World. Georgia, Russia, and the Future of the West<br />
|Verlag=Palgrave Macmillan<br />
|Ort=New York<br />
|Datum=2010<br />
|ISBN=978-0-230-61773-5<br />
|Sprache=en<br />
|Online=[https://us.macmillan.com/books/9780230102286 macmillan.com]<br />
|Abruf=2022-03-03 }}<br />
* Svante E. Cornell, S. Frederick Starr (Hrsg.): ''The Guns of August 2008 – Russia’s War in Georgia.'' M. E. Sharpe, London 2009, ISBN 978-0-7656-2508-3.<br />
* {{Literatur<br />
|Titel=Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia Report<br />
|TitelErg=Vol. I–III<br />
|Verlag=[[Rat der Europäischen Union]]<br />
|Datum=2009<br />
|Sprache=en<br />
|Online=[http://www.mpil.de/en/pub/publications/archive/independent_international_fact.cfm mpil.de]<br />
|Abruf=2019-01-24}}<br />
* Erich Reiter (Hrsg.): ''Die Sezessionskonflikte in Georgien.'' (Schriftenreihe zur internationalen Politik, Band 1) Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78325-1.<br />
* Thomas De Waal: ''The Caucasus: An Introduction.'' University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-068309-2.<br />
* Heinz Fähnrich: ''Geschichte Georgiens.'' BRILL, 2010, ISBN 978-90-04-18450-3<br />
* Stephen F. Jones: ''The Making of Modern Georgia, 1918–2012: The First Georgian Republic and its Successors (Routledge Contemporary Russia and Eastern Europe Series)'' Routledge, 2014, ISBN 978-0-415-59238-3<br />
<br />
== Filme ==<br />
2009 wurde in Russland der Film ''[[Olympus Inferno]]'' ausgestrahlt.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,616124,00.html über ''Olympius Inferno''.] [[Spiegel Online]]</ref> 2011 wurde ein amerikanischer Spielfilm veröffentlicht, der den Namen ''[[5 Days of War]]'' trägt. Im Februar 2012 kam in Russland der Film ''Awgust Wosmowo'' („August des Jahres ’08“) in die Kinos, der realen Hintergrund mit Fantasy-Elementen verknüpft. Produzent war Fjodor Bondartschuk.<ref>[http://www.kinopoisk.ru/level/1/film/565158/ ''Awgust Wosmowo.''] kinopoisk.ru</ref><ref>{{IMDb|tt2094767|Avgust Vosmogo}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Russo-Georgian War|Kaukasus-Konflikt 2008}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|url=https://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen169.pdf<br />
|titel=Analysen, Chroniken, Tabellen und Grafiken zum Kauskasuskrieg<br />
|werk=Russlandanalysen Nr. 169<br />
|hrsg=Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen<br />
|seiten=2–19<br />
|datum=2008-09-19<br />
|format=PDF; 457&nbsp;kB<br />
|abruf=2020-02-24<br />
|abruf-verborgen=1}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|autor=Wolfgang Richter<br />
|url=http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen193.pdf<br />
|titel=Militärische Anfangsoperationen während des Georgienkriegs im August 2008<br />
|werk=Russlandanalysen Nr. 193<br />
|hrsg=Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen<br />
|seiten=26–31<br />
|datum=2009-12-04<br />
|format=PDF; 691&nbsp;kB<br />
|kommentar=Militärische Analyse des Kauskasuskrieges<br />
|abruf=2014-07-02}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|url=https://amnesty.dk/media/2025/civilians_in_the_aftermath_of_war.pdf<br />
|titel=Civilians in the aftermath of war – The Georgia-Russia conflict one year on<br />
|hrsg=Amnesty International<br />
|datum=2009-06-08<br />
|format=PDF; 3,44&nbsp;MB<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2020-03-09<br />
|abruf-verborgen=1}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Krieg (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Bewaffneter Konflikt]]<br />
[[Kategorie:Politik (Abchasien)]]<br />
[[Kategorie:Krieg (Russische Föderation)]]<br />
[[Kategorie:Russische Geschichte (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Politik (Südossetien)]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Abchasien)]]<br />
[[Kategorie:Georgisch-russische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Postsowjetischer Konflikt]]<br />
[[Kategorie:Konflikt 2008]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Südossetien)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Achalkalaki&diff=220695978Achalkalaki2022-03-01T16:15:23Z<p>Labrang: /* Eisenbahn */ this train is still not running, despite long time delivery of trains. So it is a future stop. Not a current one.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Georgien<br />
|Name = Achalkalaki<br />
|NameGeorgisch = ახალქალაქი<br />
|Wappen = <br />
|Flagge = Flag of Akhalkalaki.svg<br />
|Provinz = Samzche-Dschawachetien<br />
|Munizipalität = Achalkalaki<br />
|Gegründet = <br />
|lat_deg = 41 |lat_min = 24 |lat_sec = 20<br />
|lon_deg = 43 |lon_min = 29 |lon_sec = 10<br />
|Höhe = <br />
|Einwohner = 8295<br />
|EinwohnerStand = 2014<br />
|Fläche = <br />
|Zeitzone = Georgian Time (UTC+4)<br />
|Telefonvorwahl = <br />
|Postleitzahl = <br />
|Kfz-Kennzeichen = <br />
|Gemeindeart = Stadt<br />
|Gliederung = <br />
|Bürgermeister = <br />
|BürgermeisterStand = <br />
|Partei = <br />
|AnschriftStraße = <br />
|AnschriftOrt = <br />
|Webpräsenz = <br />
|Schutzpatron = <br />
|Stadtfest = <br />
|Karte = <br />
|Kartenbreite = 260<br />
|Beschriftung = <br />
}}<br />
[[Datei:Akhalkalaki. Ruined fort.jpg|mini|Osmanische Festungsruine]]<br />
'''Achalkalaki''' ({{kaS|ახალქალაქი|de=Neustadt}}; {{hyS|Ախալքալաք|Achalgalag}}; {{RuS|Ахалкалаки}}) ist eine Stadt in [[Georgien]].<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Die Stadt liegt 30 Kilometer von der [[Türkei|türkischen]] Grenze entfernt im Süden der Verwaltungsregion [[Samzche-Dschawachetien]] am Rande des [[Dschawacheti-Plateau]]s.<br />
<br />
Sie hat 8.295 Einwohner (Stand 2014). Die Zahl der Einwohner ist seit der Unabhängigkeit Georgiens gesunken. 1989 lebten noch 15.192 Menschen in der Stadt. Bis 2002 wanderten 5.390 Einwohner aus Achalkalaki ab. Vor allem junge Männer zogen nach [[Russland]] oder [[Armenien]]. 90 % der Einwohner gehören zur armenischen [[Volksgruppe]]. Sie sind [[bilingual]], sprechen hauptsächlich [[Russische Sprache|russisch]] und [[Umgangssprache|umgangssprachliches]] [[Armenische Sprache|Armenisch]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Achalkalaki wurde in der ersten Hälfte 11.&nbsp;Jahrhunderts durch die georgischen Könige [[Bagrat III.]] und [[Bagrat IV.]] an einer strategisch günstigen Stelle als Festungsstadt errichtet.<ref>Samvel Karapetian, Javakhk. Scientific Research Series of Research on Armenian Architecture. Book 9 (Jerewan 2011), S. 53.</ref> Der Name ''Achalkalaki'' bedeutet im [[Georgische Sprache|Georgischen]] in etwa ''Neustadt''.<ref>Josef Marquart, Skizzen zur historischen Topographie und Geschichte von Kaukasien: Das Itinerar von Artaxata nach Armastica auf der römischen Weltkarte (1928), S. 48.</ref><br />
<br />
1064 drangen die [[Seldschuken]] unter Sultan [[Alp Arslan]] über Armenien in Georgien ein und belagerten Achalkalaki. Da die Festungsanlagen der Stadt noch nicht ganz fertiggestellt waren, war eine Verteidigung aussichtslos, weshalb die Stadt am dritten Tag von den Seldschuken eingenommen wurde. Laut dem Chronisten [[Matthias von Edessa]] wurde dabei die gesamte Bevölkerung ermordet.<ref>Ara Edmond Dostourian, The Chronicle of Matthew of Edessa. Translated from the Original Armenian with a Commentary and Introduction (Lanham 1993), S. 101–102.</ref><br />
<br />
1637 wurde die Stadt von den Türken erobert und dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] einverleibt. Die Einwohner wurden islamisiert. Aus der türkischen Zeit stammen auch die heutige Zitadelle, die [[Moschee]] und [[Karawanserei]].<br />
<br />
Im [[Russisch-Türkischer Krieg (1828–1829)|8. Russischen Türkenkrieg]] wurde die Stadt am 16.&nbsp;Juli 1828 von [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Truppen]] unter dem Kommando General [[Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch]]s eingenommen und dem russischen [[Gouvernement Tiflis]] eingegliedert. Die bei der Eroberung zerstörte Stadt wurde unmittelbar südöstlich der alten Festungsmauern im Schachbrettmuster neu errichtet und mit Armeniern aus dem osmanischen [[Vilâyet Erzurum|Vilayet Erzurum]] besiedelt.<br />
<br />
Im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] trat [[Sowjetrussland]] Achalkalaki vorübergehend an das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] ab. Nach Abschluss des [[Vertrag von Kars|Vertrags von Kars]] zwischen Sowjetrussland und der Türkei wurde die Stadt 1921 der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]] zugeschlagen. 1944 ließ Stalin sämtliche ca. 20.000 [[Mescheten]] aus der Region [[Samzche-Dschawachetien]] nach [[Zentralasien]] deportieren.<br />
<br />
Bis 1991 lag die Stadt im sogenannten Grenzgebiet. Besucher von außerhalb benötigten eine Sondergenehmigung, um sie besuchen zu können. Es gab um diese Zeit lokale armenische Nationalbewegungen, die eine territoriale Autonomie forderten. Armenische Kampfeinheiten der Region beteiligten sich am [[Bergkarabachkonflikt]].<ref>Uwe Halbach: ''Ethnische Vielfalt in Georgien'', in: Bernd Schröder (Hrsg.): ''Georgien: Gesellschaft und Religion an der Schwelle Europas'', Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2005, S. 27.</ref><br />
<br />
In Achalkalaki war die 62. Militärbasis der ''[[Gruppe der Russischen Streitkräfte in Transkaukasien]]'' mit 30.000 Soldaten stationiert. Sie wurde zum 1. Oktober 2007 geschlossen, Soldaten und Waffen aus Georgien abgezogen. Bereits 2006 waren viele Fahrzeuge und Waffen aus der Basis entfernt worden.<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
In den [[Basar]]en Achalkalakis wird neben [[Georgischer Lari|georgischen Lari]] auch [[Armenischer Dram|armenische]] und [[Russischer Rubel|russische Währung]] angenommen.<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
=== Eisenbahn ===<br />
Die [[Bahnstrecke Kars–Tiflis|Bahnstrecke Tiflis–Achalkalaki]] wurde zwischen 1982 und 1986 in drei Abschnitten eröffnet. Sie zweigt in [[Marabda]] von der [[Bahnstrecke Tiflis–Jerewan]] ab und endete im [[Bahnhof]] ''Achalkalaki Samsg.''<ref>Neil Robinson: ''World Rail Atlas''. Bd. 8: ''The Middle East and Caucasus''. 2006. ISBN 954-12-0128-8, S. 15f</ref> Dieser war im Sommer 2017 nicht mehr in Betrieb. Die Gleise waren im Bereich der Baustelle des [[Spurwechselbahnhof]]s unterbrochen und die elektrischen Oberleitung unbenutzbar.<br />
<br />
Der neue [[Bahnhof Achalkalaki]] liegt 8&nbsp;km südlich der Stadt in freiem Gelände in der Nähe des Dorfes [[Kulalisi]]. Er ist der [[Georgien|georgische]] [[Grenzbahnhof|Grenz-]] und [[Spurwechselbahnhof]] für die [[Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku|Eisenbahnverbindung Kars–Achalkalaki–Tiflis]]. Dazu wurde nicht nur der neue Bahnhof errichtet, sondern auch die [[Bahnstrecke]] nach [[Tiflis]] saniert. Sie dient allerdings überwiegend dem Güterverkehr. Im Personenverkehr soll hier nur der internationale Fernzug [[Baku]]–[[Türkei]] der [[Azərbaycan Dəmir Yolları|Aserbaidschanischen Eisenbahn]] hälten.<ref> Jürgen Zbinden: ''Die Überführung des ersten Stadler-Schlafwagenzuges nach Aserbaidschan'' – Teil 3. In: [[Eisenbahn-Revue International]] 1/2020, S. 20–23 (21). </ref><br />
<br />
=== Straße ===<br />
Von Tiflis aus kann Achalkalaki auf der Straße entweder nördlich über die Straßenverbindung [[Gori]]–[[Bordschomi]]–[[Achalziche]] erreicht werden, oder südlich über [[Ninotsminda]]–[[Tsalka (Stadt)|Tsalka]] zu einem großen Teil entlang der [[Bahnstrecke]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Akhalkalaki|Achalkalaki}}<br />
* [https://web.archive.org/web/20040328052524/http://www.policy.hu/sumbadze/IPfpartnershpolicy.htm ''Policy paper of IPF fellow Nana Sumbadze on the project: “Preparation of the program for opening the Center for Social Partnership”.''] policy.hu (Geschichte und Politik der Region Achalkalaki)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Samzche-Dschawachetien]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Kaukasuskrieg_2008&diff=220686901Diskussion:Kaukasuskrieg 20082022-03-01T10:19:35Z<p>Labrang: /* Rußland contra Georgien */</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=halbmonatlich|Ziel='Diskussion:Kaukasuskrieg 2008/Archiv/2'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|2008]]<br />
* [[/Archiv/2|ab 2009]]<br />
}}<br />
<br />
== Ausgang des Krieges ==<br />
<br />
Der Artikel ist mit Sicherheit gut, aber für einen schnelleren Überblick, sollte man erklären, was denn letztlich die Folgen waren: "Georgien verlor in dem Konflikt jegliche Kontrolle über Abchasien und Südossetien." aus dem entsprechenden Artikel über Abchasien. Erst wenn man sich den Artikel durchliest, kann man sich die Folgen zusammenreimen. Die Folgen dieses Krieges als: "Anerkennung von Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland am 26. August 2008." zu beschreiben ist selbstverständlich richtig. Aber für jemanden, der sich schnell darüber informieren möchte, wäre sicherlich hilfreich, dass Georgien hier Gebietsverluste hinnehmen musste und, wie auch im ZDF beispielsweise erwähnt wurde, als Verlierer dieses Krieges angesehen wird (und zwar "ohne wenn und aber"). Das kommt leider nicht wirklich rüber. Der Hergang dieses Krieges wird ausgezeichnet dargestellt, aber die Folgen wenig verständlich. Erst dem Artikel über Abchasien konnte ich wirklich entnehmen, was die Folgen des Krieges waren. Vor dem Punkt "militärische Folgen" sollte klar gestellt werden, und zwar unmissverständlich, dass die beiden Staaten, nach Rückgriffsversuchen Georgiens, mit Hilfe der Russischen Förderation ihre Unabhängigkeit erlangten. <br />
<br />
Ich persönliche finde es gut, wenn ein Artikel über ein entsprechende Niveau verfügt. Hier sollte aber doch klar gestellt werden, dass das georgische Militär geschlagen wurde. Ich finde, dass der Verlauf des Krieges sehr gut wiedergegeben wird - also was wirklich geschah - aber das Resultat wenig bis gar nicht erklärt wird. Z.B.: wird erklärt, dass unter "Rückzug der georgischen Truppen" gewisse Truppenteile nicht mehr einsatzbereit waren. War das Militär geschlagen (im strategischen Sinne), war es aufgerieben oder zog es sich lediglich vor der Übermacht zurück? Dies wie auch die tatsächlichen Folgen des Krieges bleibt dieser Artikel schuldig. <br />
<br />
Ich finde im Ergebnis den Inhalt dieses Artikels nicht prägnant genug. Es sollte prägnant dargestellt werden, dass Georgien seine Ziele, also den Erhalt seiner (ggf. subjektiven empfundenen) Grenzen nicht wahren konnte und den Verlust der beiden Staaten nebst Gebieten nicht verhindern und den Wegfall nicht militärisch umsetzen konnte. Ansonsten finde ich den Artikel sehr gut und vor allem die Erwähnung, dass Russland (explizit jetzt nicht von mir als die Russische Förderation bezeichnet), die Erstarkung seiner alten Grenzen vorantreiben wollte.--[[Spezial:Beiträge/217.232.162.230|217.232.162.230]] 11:09, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Die Wikipedia ist ein fragiles Netz von Kompromissen. Gerade bei Thema Kaukasus haben wir das Problem, daß die verschiedenen Seiten Leute mit guten Deutschkenntnissen haben, welche meinen, jeweils ihre Sichtweise als die Richtige weitergeben zu müssen. Darum sieht man hier Texte von sehr unterschiedlicher Qualität, denn während man Fakten relativ problemlos aneinander fügen kann, sind Bewertungen flüchtig, und mangels Gesamtredaktion gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Texten, aber bei Abchasien mussten sich wesentlich weniger Benutzer auf eine Formulierung einigen.[[Benutzer:Oliver S.Y.|Oliver S.Y.]] ([[Benutzer Diskussion:Oliver S.Y.|Diskussion]]) 11:28, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
::<small>Yo, kann mal nicht einfach mal jemand eine fremde "Sichtweise als die Richtige weitergeben"? Völlig unverständlich, warum das niemand macht. Scnr. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:47, 10. Jul. 2019 (CEST)</small><br />
<br />
== Rußland contra Georgien ==<br />
<br />
Rußland besteht zwar auf der "Souveränität" Südossetiens und Abchasiens, weigert sich aber, dasselbe für Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan anzuerkennen. Daraus erhellt ebenso <br />
wie aus der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim die lügnerische Aggressionspolitik Rußlands.<br />
Schon im Jahre 1903 (!) schrieb ein britischer Minister an den Ersten Lord der britischen Admi-ralität: "Die Geschichte der russischen Diplomatie ist eine lange Geschichte von lauter Lügen."<br />
(aus Christopher Clark "Die Schlafwandler", DVA 7. Auflage 2013). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Wilhelm Kratochwil|Wilhelm Kratochwil]] ([[Benutzer Diskussion:Wilhelm Kratochwil|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Wilhelm Kratochwil|Beiträge]]))</small> 20:13, 31. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
-Was soll die Aussage des Admirals bestätigen oder beweisen? Praktisch jede Regierung ist bekannt gelogen zu haben mit Britanien ganz vorne. EU erkennt die Unabhängigkeit von Kosovo an, aber nicht diese von Osetien oder Barselona. Solche "Analyse" hat bei WP nicht zu suchen. --Grip--[[Spezial:Beiträge/149.233.78.30|149.233.78.30]] 16:19, 20. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
:: Ich stimme dem Punkt zum Kosovo nicht ganz zu (impliziert die sogenannte westliche Heuchelei), stimme aber zu, dass solche Dinge hier keinen Platz haben. Ich werde nur eine kleine Erklärung für den Unterschied geben. Der Weg des Kosovo war ein von der UN geführter Weg zur Bestimmung seines Status. Unter anderem verpflichtete dieser Weg das Kosovo, Flüchtlinge (IDP, Binnenvertriebene), auch von Minderheitengruppen, aufzunehmen, an seinen Institutionen und Standards seines Staates (Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte) zu arbeiten – ein sogenannter „Standards before Status“-Ansatz, zuerst Standards, dann Anerkennung ihres (unabhängigen) Status. Kosovos Folgemaßnahmen unter UN-Führung führten dazu, den Weg für den Status einer unabhängigen Republik zu ebnen, wie von der UNO empfohlen. Um das nach Südossetien (oder Abchasien) zurückzubringen, weigern sie sich beide, Vertriebene (Georgier) zurückzunehmen, trotz jährlicher Aufrufe der Vereinten Nationen, der EU, der OSZE und des Europarates, und sie weigern sich, an den „Standards vor dem Status“ zu arbeiten. Es gibt keine westliche Heuchelei, tatsächlich ist der Westen ziemlich direkt damit. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 11:18, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
:Hier geht es allerdings u.a. um Russland, und die Außensicht ist da schon wichtig. Nicht hingegen der Vergleich oder gar die Gleichsetzung mit vermeintlich ähnlichen/gleichwertigen Vorgängen weltweit ("[[Whataboutism]]"). <small>Übrigens: "Britannien" (2 "n"), Ossetien (2 "s"), Barcelona (c, und du meinst Katalonien), im Unterschied zum Russischen. Sollte man vielleicht wissen, wenn man (auf Deutsch) seine "Meinung" zum Thema kundtut.</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:59, 21. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Infobox; Causus ==<br />
<br />
Hallo!, <br />
<br />
sollte man in der Infobox nicht auch den Grund für den Kriegsausbruch angeben, wie in den meisten anderssprachigen Wikis? Und vielleicht Quellen zu gefallenen und Truppenstärke? {{unsigniert|Kedr26|01:16, 25. Apr. 2020 (CEST)}}<br />
<br />
Ich Korrigiere nur zu den Gefallenen. <br />
<br />
--[[Benutzer:Kedr26|Kedr26]] ([[Benutzer Diskussion:Kedr26|Diskussion]]) 01:26, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild ==<br />
<br />
Einige Abschnitte sind widersprüchlich und sind überladen mit zeitgeschichtlicher pro-NATO-Propaganda. Beispiel: Die Wiedereingliederung der jahrhundertelang zu Russland gehörenden georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert. In dem Fall genügt dem Artikelabschnitt für Rechtmäßigkeit das einfache "sich lossagen", ohne jegliche internationale Anerkennung. Die kurze georgische Invasion 2008 des faktisch seit 1990 unabhängigen Südossetien wird im Artikel hingegen als rechtmäßig hingestellt, und nicht als das was es war - eine völkerrechtswidrige Annexion. Denn Südossetien hat nie zum 1991 proklamierten Staat Georgien gehört, weder in den Jahren 1918 bis 1921, da es sich gleich 1918 vom fragwürdigen selbsternannten und nicht anerkannten Staatsgebilde Georgien losgesagt hatte. Und hat auch nach 1991 nie zum Staat Georgien gehört, da sich Südossetien nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion der zwangsweisen Einverleibung durch die georgische proamerikanische Separatisten erfolgreich widersetzte. Die Zugehörigkeit zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik impliziert keine rechtsgültige Zugehörigkeit zum separatistischen georgischen Staatsgebilde, zum Südossetien schon 1 Jahr vor der Gründung Georgiens von der Sowjetunion losgesagt hatte. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/89.204.137.194|89.204.137.194]] ([[Benutzer Diskussion:89.204.137.194|Diskussion]]) 11:20, 18. Apr. 2021 (CEST))</small><br />
<br />
:"Jahrhundertelang", wow, das sind ja profunde Geschichtskenntnisse. Gerade mal seit 1801, davor Teil Kartli-Kachetiens, also des östlichen der in dieser Zeit zwei georgischen Reiche; andere Teile des heutigen Georgien gehörten sogar erst seit 1864 zu Russland. Also wenn hier jemand "schizophren" ist bzw. ganz einfach nicht über genügende Kenntnisse verfügt, irgendwelche Tipps zur Artikelgestaltung zu geben, dann eher nicht die bisherigen Autoren... --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:53, 18. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Nach der letzten sowjetischen Verfassung 1977, und das war in allen sowjetischen Verfassungen so, hatten nur die [[Unionsrepublik]]en ([[SSR]]) innere „Souveränität“ mit formalem, einseitig erklärbaren Austrittsrecht, was (ob vorher de facto fiktiv oder nicht) die völkerrechtlich verbindliche Grundlage ihrer internationalen Anerkennung als nunmehr unabhängige Staaten mit ihren Grenzen war. Endgültig löste den [[Zerfall der Sowjetunion]] aber Russland selbst aus (die [[RSFSR]] unter Jelzin), als es die Initiative ergriff, im [[:en:Belovezha Accords|Belowescha-Abkommen]] am 8.12.91 mit Belarus und der Ukraine die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] zu beschließen, also die Auflösung der Sowjetunion an den Grenzen der Unionsrepubliken, und daraufhin am 12. 12. 91 den Austritt aus der SU zum nächsten Jahreswechsel erklärte. Damit wäre Russland selbst nach deiner Logik ein separatistisches proamerikanisches Staatsgebilde. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:Für alle weiteren Souveränitäts- und Unabhängigkeitserklärungen, die in kleineren autonomen Teilrepubliken zu der Zeit modern wurden, gilt nach Völkerrecht, dass sie nicht einseitig erklärt werden dürfen, sondern beidseitig anerkannt werden müssen. Die Logik des völkerrechtlich verbindlichen Realität des "erfolgreich widersetzen" als verbindlich, die du da gerade zusammenbaust, bedeutet, dass die Unabhängigkeitserklärung der [[Tschetschenische Republik Itschkerien|Tschetschenischen Republik Itschkerien]] (siehe Liste im Artikel [[Zerfall der Sowjetunion]]-sogar noch vor Südossetien) völkerrechtlich verbindlich war und der 2. Tschetschenienkrieg gegen sie somit auch eine völkerrechtswidrige Aggression. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:(Übrigens hatte sich Südossetien am 28.11.91 von Georgien unabhängig erklärte, über ein halbes Jahr nach der georgischen Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion am 9.4.91.)--[[Benutzer:WajWohu|WajWohu]] ([[Benutzer Diskussion:WajWohu|Diskussion]]) 15:33, 19. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Wer pro-NATO und proamerikanisch als negative Begriffe verwendet und damit Gewalthandlungen legitimieren will, hat sich bereits weit von einer neutralen Betrachtungsweise entfernt. --[[Spezial:Beiträge/217.70.172.130|217.70.172.130]] 09:48, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
::''"georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert."'' --> Diese Aussage verdeutlicht alles über die „Neutralität“ bzw. „historische Genauigkeit“ des Autors. Die Sowjets erkannten durch den ([[:en:Treaty of Moscow (1920)]]) die unabhängige, souveräne [[Demokratische Republik Georgien]] an (einschließlich des Territoriums des modernen Südossetien), und denunziert formell jeden Anspruch auf ihr Territorium. Es gibt kein "illegales Losgesagt", und die Behauptung, es sei illegal (mit militärischer Gewalt) annektiert worden, ist keine "Diffamierung", sondern sachlich richtig. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 10:58, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
== Reliable Quellen ==<br />
<br />
Radio Free Europe - Radio Liberty (u.a. Fn 83) ist als staatlich finanzierter Propagandasender wirklich keine zitierfähige (im Sinne von zuverlässige) Quelle. Da könnte man auch Russia today als Quelle angeben. Auch amerikanische Thinktanks sind nicht unbedingt neutrale Quellen. <br />
Ich will hier nicht im Artikel herumschmieren und Absätze löschen. Daher gebe ich das nur zu bedenken. {{unsigniert|77.87.224.99|18:30, 14. Feb. 2022 (CET)}}</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Kaukasuskrieg_2008&diff=220686866Diskussion:Kaukasuskrieg 20082022-03-01T10:18:05Z<p>Labrang: /* Rußland contra Georgien */</p>
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<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=halbmonatlich|Ziel='Diskussion:Kaukasuskrieg 2008/Archiv/2'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|2008]]<br />
* [[/Archiv/2|ab 2009]]<br />
}}<br />
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== Ausgang des Krieges ==<br />
<br />
Der Artikel ist mit Sicherheit gut, aber für einen schnelleren Überblick, sollte man erklären, was denn letztlich die Folgen waren: "Georgien verlor in dem Konflikt jegliche Kontrolle über Abchasien und Südossetien." aus dem entsprechenden Artikel über Abchasien. Erst wenn man sich den Artikel durchliest, kann man sich die Folgen zusammenreimen. Die Folgen dieses Krieges als: "Anerkennung von Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland am 26. August 2008." zu beschreiben ist selbstverständlich richtig. Aber für jemanden, der sich schnell darüber informieren möchte, wäre sicherlich hilfreich, dass Georgien hier Gebietsverluste hinnehmen musste und, wie auch im ZDF beispielsweise erwähnt wurde, als Verlierer dieses Krieges angesehen wird (und zwar "ohne wenn und aber"). Das kommt leider nicht wirklich rüber. Der Hergang dieses Krieges wird ausgezeichnet dargestellt, aber die Folgen wenig verständlich. Erst dem Artikel über Abchasien konnte ich wirklich entnehmen, was die Folgen des Krieges waren. Vor dem Punkt "militärische Folgen" sollte klar gestellt werden, und zwar unmissverständlich, dass die beiden Staaten, nach Rückgriffsversuchen Georgiens, mit Hilfe der Russischen Förderation ihre Unabhängigkeit erlangten. <br />
<br />
Ich persönliche finde es gut, wenn ein Artikel über ein entsprechende Niveau verfügt. Hier sollte aber doch klar gestellt werden, dass das georgische Militär geschlagen wurde. Ich finde, dass der Verlauf des Krieges sehr gut wiedergegeben wird - also was wirklich geschah - aber das Resultat wenig bis gar nicht erklärt wird. Z.B.: wird erklärt, dass unter "Rückzug der georgischen Truppen" gewisse Truppenteile nicht mehr einsatzbereit waren. War das Militär geschlagen (im strategischen Sinne), war es aufgerieben oder zog es sich lediglich vor der Übermacht zurück? Dies wie auch die tatsächlichen Folgen des Krieges bleibt dieser Artikel schuldig. <br />
<br />
Ich finde im Ergebnis den Inhalt dieses Artikels nicht prägnant genug. Es sollte prägnant dargestellt werden, dass Georgien seine Ziele, also den Erhalt seiner (ggf. subjektiven empfundenen) Grenzen nicht wahren konnte und den Verlust der beiden Staaten nebst Gebieten nicht verhindern und den Wegfall nicht militärisch umsetzen konnte. Ansonsten finde ich den Artikel sehr gut und vor allem die Erwähnung, dass Russland (explizit jetzt nicht von mir als die Russische Förderation bezeichnet), die Erstarkung seiner alten Grenzen vorantreiben wollte.--[[Spezial:Beiträge/217.232.162.230|217.232.162.230]] 11:09, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
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:Die Wikipedia ist ein fragiles Netz von Kompromissen. Gerade bei Thema Kaukasus haben wir das Problem, daß die verschiedenen Seiten Leute mit guten Deutschkenntnissen haben, welche meinen, jeweils ihre Sichtweise als die Richtige weitergeben zu müssen. Darum sieht man hier Texte von sehr unterschiedlicher Qualität, denn während man Fakten relativ problemlos aneinander fügen kann, sind Bewertungen flüchtig, und mangels Gesamtredaktion gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Texten, aber bei Abchasien mussten sich wesentlich weniger Benutzer auf eine Formulierung einigen.[[Benutzer:Oliver S.Y.|Oliver S.Y.]] ([[Benutzer Diskussion:Oliver S.Y.|Diskussion]]) 11:28, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
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::<small>Yo, kann mal nicht einfach mal jemand eine fremde "Sichtweise als die Richtige weitergeben"? Völlig unverständlich, warum das niemand macht. Scnr. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:47, 10. Jul. 2019 (CEST)</small><br />
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== Rußland contra Georgien ==<br />
<br />
Rußland besteht zwar auf der "Souveränität" Südossetiens und Abchasiens, weigert sich aber, dasselbe für Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan anzuerkennen. Daraus erhellt ebenso <br />
wie aus der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim die lügnerische Aggressionspolitik Rußlands.<br />
Schon im Jahre 1903 (!) schrieb ein britischer Minister an den Ersten Lord der britischen Admi-ralität: "Die Geschichte der russischen Diplomatie ist eine lange Geschichte von lauter Lügen."<br />
(aus Christopher Clark "Die Schlafwandler", DVA 7. Auflage 2013). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Wilhelm Kratochwil|Wilhelm Kratochwil]] ([[Benutzer Diskussion:Wilhelm Kratochwil|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Wilhelm Kratochwil|Beiträge]]))</small> 20:13, 31. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
-Was soll die Aussage des Admirals bestätigen oder beweisen? Praktisch jede Regierung ist bekannt gelogen zu haben mit Britanien ganz vorne. EU erkennt die Unabhängigkeit von Kosovo an, aber nicht diese von Osetien oder Barselona. Solche "Analyse" hat bei WP nicht zu suchen. --Grip--[[Spezial:Beiträge/149.233.78.30|149.233.78.30]] 16:19, 20. Sep. 2019 (CEST)<br />
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:: Ich stimme dem Punkt zum Kosovo nicht ganz zu (impliziert die sogenannte westliche Heuchelei), stimme aber zu, dass solche Dinge hier keinen Platz haben. Ich werde nur eine kleine Erklärung für den Unterschied geben. Der Weg des Kosovo war ein von der UN geführter Weg zur Bestimmung seines Status. Unter anderem verpflichtete dieser Weg das Kosovo, Flüchtlinge, auch von Minderheitengruppen, aufzunehmen, an seinen Institutionen und Standards seines Staates (Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte) zu arbeiten – ein sogenannter „Standards before Status“-Ansatz, zuerst Standards, dann Anerkennung ihres (unabhängigen) Status. Kosovos Folgemaßnahmen unter UN-Führung führten dazu, den Weg für den Status einer unabhängigen Republik zu ebnen, wie von der UNO empfohlen. Um das nach Südossetien (oder Abchasien) zurückzubringen, weigern sie sich beide, Vertriebene (Georgier) zurückzunehmen, trotz jährlicher Aufrufe der Vereinten Nationen, der EU, der OSZE und des Europarates, und sie weigern sich, an den „Standards vor dem Status“ zu arbeiten. Es gibt keine westliche Heuchelei, tatsächlich ist der Westen ziemlich direkt damit. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 11:18, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
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:Hier geht es allerdings u.a. um Russland, und die Außensicht ist da schon wichtig. Nicht hingegen der Vergleich oder gar die Gleichsetzung mit vermeintlich ähnlichen/gleichwertigen Vorgängen weltweit ("[[Whataboutism]]"). <small>Übrigens: "Britannien" (2 "n"), Ossetien (2 "s"), Barcelona (c, und du meinst Katalonien), im Unterschied zum Russischen. Sollte man vielleicht wissen, wenn man (auf Deutsch) seine "Meinung" zum Thema kundtut.</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:59, 21. Sep. 2019 (CEST)<br />
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== Infobox; Causus ==<br />
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Hallo!, <br />
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sollte man in der Infobox nicht auch den Grund für den Kriegsausbruch angeben, wie in den meisten anderssprachigen Wikis? Und vielleicht Quellen zu gefallenen und Truppenstärke? {{unsigniert|Kedr26|01:16, 25. Apr. 2020 (CEST)}}<br />
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Ich Korrigiere nur zu den Gefallenen. <br />
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--[[Benutzer:Kedr26|Kedr26]] ([[Benutzer Diskussion:Kedr26|Diskussion]]) 01:26, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
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== Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild ==<br />
<br />
Einige Abschnitte sind widersprüchlich und sind überladen mit zeitgeschichtlicher pro-NATO-Propaganda. Beispiel: Die Wiedereingliederung der jahrhundertelang zu Russland gehörenden georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert. In dem Fall genügt dem Artikelabschnitt für Rechtmäßigkeit das einfache "sich lossagen", ohne jegliche internationale Anerkennung. Die kurze georgische Invasion 2008 des faktisch seit 1990 unabhängigen Südossetien wird im Artikel hingegen als rechtmäßig hingestellt, und nicht als das was es war - eine völkerrechtswidrige Annexion. Denn Südossetien hat nie zum 1991 proklamierten Staat Georgien gehört, weder in den Jahren 1918 bis 1921, da es sich gleich 1918 vom fragwürdigen selbsternannten und nicht anerkannten Staatsgebilde Georgien losgesagt hatte. Und hat auch nach 1991 nie zum Staat Georgien gehört, da sich Südossetien nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion der zwangsweisen Einverleibung durch die georgische proamerikanische Separatisten erfolgreich widersetzte. Die Zugehörigkeit zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik impliziert keine rechtsgültige Zugehörigkeit zum separatistischen georgischen Staatsgebilde, zum Südossetien schon 1 Jahr vor der Gründung Georgiens von der Sowjetunion losgesagt hatte. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/89.204.137.194|89.204.137.194]] ([[Benutzer Diskussion:89.204.137.194|Diskussion]]) 11:20, 18. Apr. 2021 (CEST))</small><br />
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:"Jahrhundertelang", wow, das sind ja profunde Geschichtskenntnisse. Gerade mal seit 1801, davor Teil Kartli-Kachetiens, also des östlichen der in dieser Zeit zwei georgischen Reiche; andere Teile des heutigen Georgien gehörten sogar erst seit 1864 zu Russland. Also wenn hier jemand "schizophren" ist bzw. ganz einfach nicht über genügende Kenntnisse verfügt, irgendwelche Tipps zur Artikelgestaltung zu geben, dann eher nicht die bisherigen Autoren... --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:53, 18. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Nach der letzten sowjetischen Verfassung 1977, und das war in allen sowjetischen Verfassungen so, hatten nur die [[Unionsrepublik]]en ([[SSR]]) innere „Souveränität“ mit formalem, einseitig erklärbaren Austrittsrecht, was (ob vorher de facto fiktiv oder nicht) die völkerrechtlich verbindliche Grundlage ihrer internationalen Anerkennung als nunmehr unabhängige Staaten mit ihren Grenzen war. Endgültig löste den [[Zerfall der Sowjetunion]] aber Russland selbst aus (die [[RSFSR]] unter Jelzin), als es die Initiative ergriff, im [[:en:Belovezha Accords|Belowescha-Abkommen]] am 8.12.91 mit Belarus und der Ukraine die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] zu beschließen, also die Auflösung der Sowjetunion an den Grenzen der Unionsrepubliken, und daraufhin am 12. 12. 91 den Austritt aus der SU zum nächsten Jahreswechsel erklärte. Damit wäre Russland selbst nach deiner Logik ein separatistisches proamerikanisches Staatsgebilde. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:Für alle weiteren Souveränitäts- und Unabhängigkeitserklärungen, die in kleineren autonomen Teilrepubliken zu der Zeit modern wurden, gilt nach Völkerrecht, dass sie nicht einseitig erklärt werden dürfen, sondern beidseitig anerkannt werden müssen. Die Logik des völkerrechtlich verbindlichen Realität des "erfolgreich widersetzen" als verbindlich, die du da gerade zusammenbaust, bedeutet, dass die Unabhängigkeitserklärung der [[Tschetschenische Republik Itschkerien|Tschetschenischen Republik Itschkerien]] (siehe Liste im Artikel [[Zerfall der Sowjetunion]]-sogar noch vor Südossetien) völkerrechtlich verbindlich war und der 2. Tschetschenienkrieg gegen sie somit auch eine völkerrechtswidrige Aggression. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:(Übrigens hatte sich Südossetien am 28.11.91 von Georgien unabhängig erklärte, über ein halbes Jahr nach der georgischen Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion am 9.4.91.)--[[Benutzer:WajWohu|WajWohu]] ([[Benutzer Diskussion:WajWohu|Diskussion]]) 15:33, 19. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Wer pro-NATO und proamerikanisch als negative Begriffe verwendet und damit Gewalthandlungen legitimieren will, hat sich bereits weit von einer neutralen Betrachtungsweise entfernt. --[[Spezial:Beiträge/217.70.172.130|217.70.172.130]] 09:48, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
::''"georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert."'' --> Diese Aussage verdeutlicht alles über die „Neutralität“ bzw. „historische Genauigkeit“ des Autors. Die Sowjets erkannten durch den ([[:en:Treaty of Moscow (1920)]]) die unabhängige, souveräne [[Demokratische Republik Georgien]] an (einschließlich des Territoriums des modernen Südossetien), und denunziert formell jeden Anspruch auf ihr Territorium. Es gibt kein "illegales Losgesagt", und die Behauptung, es sei illegal (mit militärischer Gewalt) annektiert worden, ist keine "Diffamierung", sondern sachlich richtig. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 10:58, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
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== Reliable Quellen ==<br />
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Radio Free Europe - Radio Liberty (u.a. Fn 83) ist als staatlich finanzierter Propagandasender wirklich keine zitierfähige (im Sinne von zuverlässige) Quelle. Da könnte man auch Russia today als Quelle angeben. Auch amerikanische Thinktanks sind nicht unbedingt neutrale Quellen. <br />
Ich will hier nicht im Artikel herumschmieren und Absätze löschen. Daher gebe ich das nur zu bedenken. {{unsigniert|77.87.224.99|18:30, 14. Feb. 2022 (CET)}}</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Kaukasuskrieg_2008&diff=220686511Diskussion:Kaukasuskrieg 20082022-03-01T10:02:32Z<p>Labrang: /* Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild */</p>
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<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=halbmonatlich|Ziel='Diskussion:Kaukasuskrieg 2008/Archiv/2'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|2008]]<br />
* [[/Archiv/2|ab 2009]]<br />
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== Ausgang des Krieges ==<br />
<br />
Der Artikel ist mit Sicherheit gut, aber für einen schnelleren Überblick, sollte man erklären, was denn letztlich die Folgen waren: "Georgien verlor in dem Konflikt jegliche Kontrolle über Abchasien und Südossetien." aus dem entsprechenden Artikel über Abchasien. Erst wenn man sich den Artikel durchliest, kann man sich die Folgen zusammenreimen. Die Folgen dieses Krieges als: "Anerkennung von Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland am 26. August 2008." zu beschreiben ist selbstverständlich richtig. Aber für jemanden, der sich schnell darüber informieren möchte, wäre sicherlich hilfreich, dass Georgien hier Gebietsverluste hinnehmen musste und, wie auch im ZDF beispielsweise erwähnt wurde, als Verlierer dieses Krieges angesehen wird (und zwar "ohne wenn und aber"). Das kommt leider nicht wirklich rüber. Der Hergang dieses Krieges wird ausgezeichnet dargestellt, aber die Folgen wenig verständlich. Erst dem Artikel über Abchasien konnte ich wirklich entnehmen, was die Folgen des Krieges waren. Vor dem Punkt "militärische Folgen" sollte klar gestellt werden, und zwar unmissverständlich, dass die beiden Staaten, nach Rückgriffsversuchen Georgiens, mit Hilfe der Russischen Förderation ihre Unabhängigkeit erlangten. <br />
<br />
Ich persönliche finde es gut, wenn ein Artikel über ein entsprechende Niveau verfügt. Hier sollte aber doch klar gestellt werden, dass das georgische Militär geschlagen wurde. Ich finde, dass der Verlauf des Krieges sehr gut wiedergegeben wird - also was wirklich geschah - aber das Resultat wenig bis gar nicht erklärt wird. Z.B.: wird erklärt, dass unter "Rückzug der georgischen Truppen" gewisse Truppenteile nicht mehr einsatzbereit waren. War das Militär geschlagen (im strategischen Sinne), war es aufgerieben oder zog es sich lediglich vor der Übermacht zurück? Dies wie auch die tatsächlichen Folgen des Krieges bleibt dieser Artikel schuldig. <br />
<br />
Ich finde im Ergebnis den Inhalt dieses Artikels nicht prägnant genug. Es sollte prägnant dargestellt werden, dass Georgien seine Ziele, also den Erhalt seiner (ggf. subjektiven empfundenen) Grenzen nicht wahren konnte und den Verlust der beiden Staaten nebst Gebieten nicht verhindern und den Wegfall nicht militärisch umsetzen konnte. Ansonsten finde ich den Artikel sehr gut und vor allem die Erwähnung, dass Russland (explizit jetzt nicht von mir als die Russische Förderation bezeichnet), die Erstarkung seiner alten Grenzen vorantreiben wollte.--[[Spezial:Beiträge/217.232.162.230|217.232.162.230]] 11:09, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Die Wikipedia ist ein fragiles Netz von Kompromissen. Gerade bei Thema Kaukasus haben wir das Problem, daß die verschiedenen Seiten Leute mit guten Deutschkenntnissen haben, welche meinen, jeweils ihre Sichtweise als die Richtige weitergeben zu müssen. Darum sieht man hier Texte von sehr unterschiedlicher Qualität, denn während man Fakten relativ problemlos aneinander fügen kann, sind Bewertungen flüchtig, und mangels Gesamtredaktion gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Texten, aber bei Abchasien mussten sich wesentlich weniger Benutzer auf eine Formulierung einigen.[[Benutzer:Oliver S.Y.|Oliver S.Y.]] ([[Benutzer Diskussion:Oliver S.Y.|Diskussion]]) 11:28, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
::<small>Yo, kann mal nicht einfach mal jemand eine fremde "Sichtweise als die Richtige weitergeben"? Völlig unverständlich, warum das niemand macht. Scnr. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:47, 10. Jul. 2019 (CEST)</small><br />
<br />
== Rußland contra Georgien ==<br />
<br />
Rußland besteht zwar auf der "Souveränität" Südossetiens und Abchasiens, weigert sich aber, dasselbe für Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan anzuerkennen. Daraus erhellt ebenso <br />
wie aus der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim die lügnerische Aggressionspolitik Rußlands.<br />
Schon im Jahre 1903 (!) schrieb ein britischer Minister an den Ersten Lord der britischen Admi-ralität: "Die Geschichte der russischen Diplomatie ist eine lange Geschichte von lauter Lügen."<br />
(aus Christopher Clark "Die Schlafwandler", DVA 7. Auflage 2013). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Wilhelm Kratochwil|Wilhelm Kratochwil]] ([[Benutzer Diskussion:Wilhelm Kratochwil|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Wilhelm Kratochwil|Beiträge]]))</small> 20:13, 31. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
-Was soll die Aussage des Admirals bestätigen oder beweisen? Praktisch jede Regierung ist bekannt gelogen zu haben mit Britanien ganz vorne. EU erkennt die Unabhängigkeit von Kosovo an, aber nicht diese von Osetien oder Barselona. Solche "Analyse" hat bei WP nicht zu suchen. --Grip--[[Spezial:Beiträge/149.233.78.30|149.233.78.30]] 16:19, 20. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Hier geht es allerdings u.a. um Russland, und die Außensicht ist da schon wichtig. Nicht hingegen der Vergleich oder gar die Gleichsetzung mit vermeintlich ähnlichen/gleichwertigen Vorgängen weltweit ("[[Whataboutism]]"). <small>Übrigens: "Britannien" (2 "n"), Ossetien (2 "s"), Barcelona (c, und du meinst Katalonien), im Unterschied zum Russischen. Sollte man vielleicht wissen, wenn man (auf Deutsch) seine "Meinung" zum Thema kundtut.</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:59, 21. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Infobox; Causus ==<br />
<br />
Hallo!, <br />
<br />
sollte man in der Infobox nicht auch den Grund für den Kriegsausbruch angeben, wie in den meisten anderssprachigen Wikis? Und vielleicht Quellen zu gefallenen und Truppenstärke? {{unsigniert|Kedr26|01:16, 25. Apr. 2020 (CEST)}}<br />
<br />
Ich Korrigiere nur zu den Gefallenen. <br />
<br />
--[[Benutzer:Kedr26|Kedr26]] ([[Benutzer Diskussion:Kedr26|Diskussion]]) 01:26, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild ==<br />
<br />
Einige Abschnitte sind widersprüchlich und sind überladen mit zeitgeschichtlicher pro-NATO-Propaganda. Beispiel: Die Wiedereingliederung der jahrhundertelang zu Russland gehörenden georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert. In dem Fall genügt dem Artikelabschnitt für Rechtmäßigkeit das einfache "sich lossagen", ohne jegliche internationale Anerkennung. Die kurze georgische Invasion 2008 des faktisch seit 1990 unabhängigen Südossetien wird im Artikel hingegen als rechtmäßig hingestellt, und nicht als das was es war - eine völkerrechtswidrige Annexion. Denn Südossetien hat nie zum 1991 proklamierten Staat Georgien gehört, weder in den Jahren 1918 bis 1921, da es sich gleich 1918 vom fragwürdigen selbsternannten und nicht anerkannten Staatsgebilde Georgien losgesagt hatte. Und hat auch nach 1991 nie zum Staat Georgien gehört, da sich Südossetien nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion der zwangsweisen Einverleibung durch die georgische proamerikanische Separatisten erfolgreich widersetzte. Die Zugehörigkeit zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik impliziert keine rechtsgültige Zugehörigkeit zum separatistischen georgischen Staatsgebilde, zum Südossetien schon 1 Jahr vor der Gründung Georgiens von der Sowjetunion losgesagt hatte. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/89.204.137.194|89.204.137.194]] ([[Benutzer Diskussion:89.204.137.194|Diskussion]]) 11:20, 18. Apr. 2021 (CEST))</small><br />
<br />
:"Jahrhundertelang", wow, das sind ja profunde Geschichtskenntnisse. Gerade mal seit 1801, davor Teil Kartli-Kachetiens, also des östlichen der in dieser Zeit zwei georgischen Reiche; andere Teile des heutigen Georgien gehörten sogar erst seit 1864 zu Russland. Also wenn hier jemand "schizophren" ist bzw. ganz einfach nicht über genügende Kenntnisse verfügt, irgendwelche Tipps zur Artikelgestaltung zu geben, dann eher nicht die bisherigen Autoren... --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:53, 18. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Nach der letzten sowjetischen Verfassung 1977, und das war in allen sowjetischen Verfassungen so, hatten nur die [[Unionsrepublik]]en ([[SSR]]) innere „Souveränität“ mit formalem, einseitig erklärbaren Austrittsrecht, was (ob vorher de facto fiktiv oder nicht) die völkerrechtlich verbindliche Grundlage ihrer internationalen Anerkennung als nunmehr unabhängige Staaten mit ihren Grenzen war. Endgültig löste den [[Zerfall der Sowjetunion]] aber Russland selbst aus (die [[RSFSR]] unter Jelzin), als es die Initiative ergriff, im [[:en:Belovezha Accords|Belowescha-Abkommen]] am 8.12.91 mit Belarus und der Ukraine die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] zu beschließen, also die Auflösung der Sowjetunion an den Grenzen der Unionsrepubliken, und daraufhin am 12. 12. 91 den Austritt aus der SU zum nächsten Jahreswechsel erklärte. Damit wäre Russland selbst nach deiner Logik ein separatistisches proamerikanisches Staatsgebilde. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:Für alle weiteren Souveränitäts- und Unabhängigkeitserklärungen, die in kleineren autonomen Teilrepubliken zu der Zeit modern wurden, gilt nach Völkerrecht, dass sie nicht einseitig erklärt werden dürfen, sondern beidseitig anerkannt werden müssen. Die Logik des völkerrechtlich verbindlichen Realität des "erfolgreich widersetzen" als verbindlich, die du da gerade zusammenbaust, bedeutet, dass die Unabhängigkeitserklärung der [[Tschetschenische Republik Itschkerien|Tschetschenischen Republik Itschkerien]] (siehe Liste im Artikel [[Zerfall der Sowjetunion]]-sogar noch vor Südossetien) völkerrechtlich verbindlich war und der 2. Tschetschenienkrieg gegen sie somit auch eine völkerrechtswidrige Aggression. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:(Übrigens hatte sich Südossetien am 28.11.91 von Georgien unabhängig erklärte, über ein halbes Jahr nach der georgischen Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion am 9.4.91.)--[[Benutzer:WajWohu|WajWohu]] ([[Benutzer Diskussion:WajWohu|Diskussion]]) 15:33, 19. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Wer pro-NATO und proamerikanisch als negative Begriffe verwendet und damit Gewalthandlungen legitimieren will, hat sich bereits weit von einer neutralen Betrachtungsweise entfernt. --[[Spezial:Beiträge/217.70.172.130|217.70.172.130]] 09:48, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
::''"georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert."'' --> Diese Aussage verdeutlicht alles über die „Neutralität“ bzw. „historische Genauigkeit“ des Autors. Die Sowjets erkannten durch den ([[:en:Treaty of Moscow (1920)]]) die unabhängige, souveräne [[Demokratische Republik Georgien]] an (einschließlich des Territoriums des modernen Südossetien), und denunziert formell jeden Anspruch auf ihr Territorium. Es gibt kein "illegales Losgesagt", und die Behauptung, es sei illegal (mit militärischer Gewalt) annektiert worden, ist keine "Diffamierung", sondern sachlich richtig. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 10:58, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
== Reliable Quellen ==<br />
<br />
Radio Free Europe - Radio Liberty (u.a. Fn 83) ist als staatlich finanzierter Propagandasender wirklich keine zitierfähige (im Sinne von zuverlässige) Quelle. Da könnte man auch Russia today als Quelle angeben. Auch amerikanische Thinktanks sind nicht unbedingt neutrale Quellen. <br />
Ich will hier nicht im Artikel herumschmieren und Absätze löschen. Daher gebe ich das nur zu bedenken. {{unsigniert|77.87.224.99|18:30, 14. Feb. 2022 (CET)}}</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Kaukasuskrieg_2008&diff=220686420Diskussion:Kaukasuskrieg 20082022-03-01T09:58:42Z<p>Labrang: /* Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild */ indent</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=halbmonatlich|Ziel='Diskussion:Kaukasuskrieg 2008/Archiv/2'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|2008]]<br />
* [[/Archiv/2|ab 2009]]<br />
}}<br />
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== Ausgang des Krieges ==<br />
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Der Artikel ist mit Sicherheit gut, aber für einen schnelleren Überblick, sollte man erklären, was denn letztlich die Folgen waren: "Georgien verlor in dem Konflikt jegliche Kontrolle über Abchasien und Südossetien." aus dem entsprechenden Artikel über Abchasien. Erst wenn man sich den Artikel durchliest, kann man sich die Folgen zusammenreimen. Die Folgen dieses Krieges als: "Anerkennung von Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland am 26. August 2008." zu beschreiben ist selbstverständlich richtig. Aber für jemanden, der sich schnell darüber informieren möchte, wäre sicherlich hilfreich, dass Georgien hier Gebietsverluste hinnehmen musste und, wie auch im ZDF beispielsweise erwähnt wurde, als Verlierer dieses Krieges angesehen wird (und zwar "ohne wenn und aber"). Das kommt leider nicht wirklich rüber. Der Hergang dieses Krieges wird ausgezeichnet dargestellt, aber die Folgen wenig verständlich. Erst dem Artikel über Abchasien konnte ich wirklich entnehmen, was die Folgen des Krieges waren. Vor dem Punkt "militärische Folgen" sollte klar gestellt werden, und zwar unmissverständlich, dass die beiden Staaten, nach Rückgriffsversuchen Georgiens, mit Hilfe der Russischen Förderation ihre Unabhängigkeit erlangten. <br />
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Ich persönliche finde es gut, wenn ein Artikel über ein entsprechende Niveau verfügt. Hier sollte aber doch klar gestellt werden, dass das georgische Militär geschlagen wurde. Ich finde, dass der Verlauf des Krieges sehr gut wiedergegeben wird - also was wirklich geschah - aber das Resultat wenig bis gar nicht erklärt wird. Z.B.: wird erklärt, dass unter "Rückzug der georgischen Truppen" gewisse Truppenteile nicht mehr einsatzbereit waren. War das Militär geschlagen (im strategischen Sinne), war es aufgerieben oder zog es sich lediglich vor der Übermacht zurück? Dies wie auch die tatsächlichen Folgen des Krieges bleibt dieser Artikel schuldig. <br />
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Ich finde im Ergebnis den Inhalt dieses Artikels nicht prägnant genug. Es sollte prägnant dargestellt werden, dass Georgien seine Ziele, also den Erhalt seiner (ggf. subjektiven empfundenen) Grenzen nicht wahren konnte und den Verlust der beiden Staaten nebst Gebieten nicht verhindern und den Wegfall nicht militärisch umsetzen konnte. Ansonsten finde ich den Artikel sehr gut und vor allem die Erwähnung, dass Russland (explizit jetzt nicht von mir als die Russische Förderation bezeichnet), die Erstarkung seiner alten Grenzen vorantreiben wollte.--[[Spezial:Beiträge/217.232.162.230|217.232.162.230]] 11:09, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
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:Die Wikipedia ist ein fragiles Netz von Kompromissen. Gerade bei Thema Kaukasus haben wir das Problem, daß die verschiedenen Seiten Leute mit guten Deutschkenntnissen haben, welche meinen, jeweils ihre Sichtweise als die Richtige weitergeben zu müssen. Darum sieht man hier Texte von sehr unterschiedlicher Qualität, denn während man Fakten relativ problemlos aneinander fügen kann, sind Bewertungen flüchtig, und mangels Gesamtredaktion gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Texten, aber bei Abchasien mussten sich wesentlich weniger Benutzer auf eine Formulierung einigen.[[Benutzer:Oliver S.Y.|Oliver S.Y.]] ([[Benutzer Diskussion:Oliver S.Y.|Diskussion]]) 11:28, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
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::<small>Yo, kann mal nicht einfach mal jemand eine fremde "Sichtweise als die Richtige weitergeben"? Völlig unverständlich, warum das niemand macht. Scnr. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:47, 10. Jul. 2019 (CEST)</small><br />
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== Rußland contra Georgien ==<br />
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Rußland besteht zwar auf der "Souveränität" Südossetiens und Abchasiens, weigert sich aber, dasselbe für Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan anzuerkennen. Daraus erhellt ebenso <br />
wie aus der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim die lügnerische Aggressionspolitik Rußlands.<br />
Schon im Jahre 1903 (!) schrieb ein britischer Minister an den Ersten Lord der britischen Admi-ralität: "Die Geschichte der russischen Diplomatie ist eine lange Geschichte von lauter Lügen."<br />
(aus Christopher Clark "Die Schlafwandler", DVA 7. Auflage 2013). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Wilhelm Kratochwil|Wilhelm Kratochwil]] ([[Benutzer Diskussion:Wilhelm Kratochwil|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Wilhelm Kratochwil|Beiträge]]))</small> 20:13, 31. Aug. 2019 (CEST)<br />
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-Was soll die Aussage des Admirals bestätigen oder beweisen? Praktisch jede Regierung ist bekannt gelogen zu haben mit Britanien ganz vorne. EU erkennt die Unabhängigkeit von Kosovo an, aber nicht diese von Osetien oder Barselona. Solche "Analyse" hat bei WP nicht zu suchen. --Grip--[[Spezial:Beiträge/149.233.78.30|149.233.78.30]] 16:19, 20. Sep. 2019 (CEST)<br />
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:Hier geht es allerdings u.a. um Russland, und die Außensicht ist da schon wichtig. Nicht hingegen der Vergleich oder gar die Gleichsetzung mit vermeintlich ähnlichen/gleichwertigen Vorgängen weltweit ("[[Whataboutism]]"). <small>Übrigens: "Britannien" (2 "n"), Ossetien (2 "s"), Barcelona (c, und du meinst Katalonien), im Unterschied zum Russischen. Sollte man vielleicht wissen, wenn man (auf Deutsch) seine "Meinung" zum Thema kundtut.</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:59, 21. Sep. 2019 (CEST)<br />
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== Infobox; Causus ==<br />
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Hallo!, <br />
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sollte man in der Infobox nicht auch den Grund für den Kriegsausbruch angeben, wie in den meisten anderssprachigen Wikis? Und vielleicht Quellen zu gefallenen und Truppenstärke? {{unsigniert|Kedr26|01:16, 25. Apr. 2020 (CEST)}}<br />
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Ich Korrigiere nur zu den Gefallenen. <br />
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--[[Benutzer:Kedr26|Kedr26]] ([[Benutzer Diskussion:Kedr26|Diskussion]]) 01:26, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
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== Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild ==<br />
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Einige Abschnitte sind widersprüchlich und sind überladen mit zeitgeschichtlicher pro-NATO-Propaganda. Beispiel: Die Wiedereingliederung der jahrhundertelang zu Russland gehörenden georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert. In dem Fall genügt dem Artikelabschnitt für Rechtmäßigkeit das einfache "sich lossagen", ohne jegliche internationale Anerkennung. Die kurze georgische Invasion 2008 des faktisch seit 1990 unabhängigen Südossetien wird im Artikel hingegen als rechtmäßig hingestellt, und nicht als das was es war - eine völkerrechtswidrige Annexion. Denn Südossetien hat nie zum 1991 proklamierten Staat Georgien gehört, weder in den Jahren 1918 bis 1921, da es sich gleich 1918 vom fragwürdigen selbsternannten und nicht anerkannten Staatsgebilde Georgien losgesagt hatte. Und hat auch nach 1991 nie zum Staat Georgien gehört, da sich Südossetien nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion der zwangsweisen Einverleibung durch die georgische proamerikanische Separatisten erfolgreich widersetzte. Die Zugehörigkeit zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik impliziert keine rechtsgültige Zugehörigkeit zum separatistischen georgischen Staatsgebilde, zum Südossetien schon 1 Jahr vor der Gründung Georgiens von der Sowjetunion losgesagt hatte. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/89.204.137.194|89.204.137.194]] ([[Benutzer Diskussion:89.204.137.194|Diskussion]]) 11:20, 18. Apr. 2021 (CEST))</small><br />
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:"Jahrhundertelang", wow, das sind ja profunde Geschichtskenntnisse. Gerade mal seit 1801, davor Teil Kartli-Kachetiens, also des östlichen der in dieser Zeit zwei georgischen Reiche; andere Teile des heutigen Georgien gehörten sogar erst seit 1864 zu Russland. Also wenn hier jemand "schizophren" ist bzw. ganz einfach nicht über genügende Kenntnisse verfügt, irgendwelche Tipps zur Artikelgestaltung zu geben, dann eher nicht die bisherigen Autoren... --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:53, 18. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Nach der letzten sowjetischen Verfassung 1977, und das war in allen sowjetischen Verfassungen so, hatten nur die [[Unionsrepublik]]en ([[SSR]]) innere „Souveränität“ mit formalem, einseitig erklärbaren Austrittsrecht, was (ob vorher de facto fiktiv oder nicht) die völkerrechtlich verbindliche Grundlage ihrer internationalen Anerkennung als nunmehr unabhängige Staaten mit ihren Grenzen war. Endgültig löste den [[Zerfall der Sowjetunion]] aber Russland selbst aus (die [[RSFSR]] unter Jelzin), als es die Initiative ergriff, im [[:en:Belovezha Accords|Belowescha-Abkommen]] am 8.12.91 mit Belarus und der Ukraine die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] zu beschließen, also die Auflösung der Sowjetunion an den Grenzen der Unionsrepubliken, und daraufhin am 12. 12. 91 den Austritt aus der SU zum nächsten Jahreswechsel erklärte. Damit wäre Russland selbst nach deiner Logik ein separatistisches proamerikanisches Staatsgebilde. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:Für alle weiteren Souveränitäts- und Unabhängigkeitserklärungen, die in kleineren autonomen Teilrepubliken zu der Zeit modern wurden, gilt nach Völkerrecht, dass sie nicht einseitig erklärt werden dürfen, sondern beidseitig anerkannt werden müssen. Die Logik des völkerrechtlich verbindlichen Realität des "erfolgreich widersetzen" als verbindlich, die du da gerade zusammenbaust, bedeutet, dass die Unabhängigkeitserklärung der [[Tschetschenische Republik Itschkerien|Tschetschenischen Republik Itschkerien]] (siehe Liste im Artikel [[Zerfall der Sowjetunion]]-sogar noch vor Südossetien) völkerrechtlich verbindlich war und der 2. Tschetschenienkrieg gegen sie somit auch eine völkerrechtswidrige Aggression. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:(Übrigens hatte sich Südossetien am 28.11.91 von Georgien unabhängig erklärte, über ein halbes Jahr nach der georgischen Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion am 9.4.91.)--[[Benutzer:WajWohu|WajWohu]] ([[Benutzer Diskussion:WajWohu|Diskussion]]) 15:33, 19. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Wer pro-NATO und proamerikanisch als negative Begriffe verwendet und damit Gewalthandlungen legitimieren will, hat sich bereits weit von einer neutralen Betrachtungsweise entfernt. --[[Spezial:Beiträge/217.70.172.130|217.70.172.130]] 09:48, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
::''"georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert."'' --> Diese Aussage verdeutlicht alles über die „Neutralität“ bzw. „historische Genauigkeit“ des Autors. Die Sowjets erkannten durch den ([[:en:Treaty of Moscow (1920)]]) die unabhängige, souveräne [[Demokratische Republik Georgien]] an, und denunziert formell jeden Anspruch auf ihr Territorium. Es gibt kein "illegales Losgesagt", und die Behauptung, es sei illegal (mit militärischer Gewalt) annektiert worden, ist keine "Diffamierung", sondern sachlich richtig. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 10:58, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
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== Reliable Quellen ==<br />
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Radio Free Europe - Radio Liberty (u.a. Fn 83) ist als staatlich finanzierter Propagandasender wirklich keine zitierfähige (im Sinne von zuverlässige) Quelle. Da könnte man auch Russia today als Quelle angeben. Auch amerikanische Thinktanks sind nicht unbedingt neutrale Quellen. <br />
Ich will hier nicht im Artikel herumschmieren und Absätze löschen. Daher gebe ich das nur zu bedenken. {{unsigniert|77.87.224.99|18:30, 14. Feb. 2022 (CET)}}</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Kaukasuskrieg_2008&diff=220686412Diskussion:Kaukasuskrieg 20082022-03-01T09:58:15Z<p>Labrang: /* Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild */</p>
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<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=halbmonatlich|Ziel='Diskussion:Kaukasuskrieg 2008/Archiv/2'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|2008]]<br />
* [[/Archiv/2|ab 2009]]<br />
}}<br />
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== Ausgang des Krieges ==<br />
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Der Artikel ist mit Sicherheit gut, aber für einen schnelleren Überblick, sollte man erklären, was denn letztlich die Folgen waren: "Georgien verlor in dem Konflikt jegliche Kontrolle über Abchasien und Südossetien." aus dem entsprechenden Artikel über Abchasien. Erst wenn man sich den Artikel durchliest, kann man sich die Folgen zusammenreimen. Die Folgen dieses Krieges als: "Anerkennung von Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland am 26. August 2008." zu beschreiben ist selbstverständlich richtig. Aber für jemanden, der sich schnell darüber informieren möchte, wäre sicherlich hilfreich, dass Georgien hier Gebietsverluste hinnehmen musste und, wie auch im ZDF beispielsweise erwähnt wurde, als Verlierer dieses Krieges angesehen wird (und zwar "ohne wenn und aber"). Das kommt leider nicht wirklich rüber. Der Hergang dieses Krieges wird ausgezeichnet dargestellt, aber die Folgen wenig verständlich. Erst dem Artikel über Abchasien konnte ich wirklich entnehmen, was die Folgen des Krieges waren. Vor dem Punkt "militärische Folgen" sollte klar gestellt werden, und zwar unmissverständlich, dass die beiden Staaten, nach Rückgriffsversuchen Georgiens, mit Hilfe der Russischen Förderation ihre Unabhängigkeit erlangten. <br />
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Ich persönliche finde es gut, wenn ein Artikel über ein entsprechende Niveau verfügt. Hier sollte aber doch klar gestellt werden, dass das georgische Militär geschlagen wurde. Ich finde, dass der Verlauf des Krieges sehr gut wiedergegeben wird - also was wirklich geschah - aber das Resultat wenig bis gar nicht erklärt wird. Z.B.: wird erklärt, dass unter "Rückzug der georgischen Truppen" gewisse Truppenteile nicht mehr einsatzbereit waren. War das Militär geschlagen (im strategischen Sinne), war es aufgerieben oder zog es sich lediglich vor der Übermacht zurück? Dies wie auch die tatsächlichen Folgen des Krieges bleibt dieser Artikel schuldig. <br />
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Ich finde im Ergebnis den Inhalt dieses Artikels nicht prägnant genug. Es sollte prägnant dargestellt werden, dass Georgien seine Ziele, also den Erhalt seiner (ggf. subjektiven empfundenen) Grenzen nicht wahren konnte und den Verlust der beiden Staaten nebst Gebieten nicht verhindern und den Wegfall nicht militärisch umsetzen konnte. Ansonsten finde ich den Artikel sehr gut und vor allem die Erwähnung, dass Russland (explizit jetzt nicht von mir als die Russische Förderation bezeichnet), die Erstarkung seiner alten Grenzen vorantreiben wollte.--[[Spezial:Beiträge/217.232.162.230|217.232.162.230]] 11:09, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
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:Die Wikipedia ist ein fragiles Netz von Kompromissen. Gerade bei Thema Kaukasus haben wir das Problem, daß die verschiedenen Seiten Leute mit guten Deutschkenntnissen haben, welche meinen, jeweils ihre Sichtweise als die Richtige weitergeben zu müssen. Darum sieht man hier Texte von sehr unterschiedlicher Qualität, denn während man Fakten relativ problemlos aneinander fügen kann, sind Bewertungen flüchtig, und mangels Gesamtredaktion gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Texten, aber bei Abchasien mussten sich wesentlich weniger Benutzer auf eine Formulierung einigen.[[Benutzer:Oliver S.Y.|Oliver S.Y.]] ([[Benutzer Diskussion:Oliver S.Y.|Diskussion]]) 11:28, 10. Jul. 2019 (CEST)<br />
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::<small>Yo, kann mal nicht einfach mal jemand eine fremde "Sichtweise als die Richtige weitergeben"? Völlig unverständlich, warum das niemand macht. Scnr. --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:47, 10. Jul. 2019 (CEST)</small><br />
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== Rußland contra Georgien ==<br />
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Rußland besteht zwar auf der "Souveränität" Südossetiens und Abchasiens, weigert sich aber, dasselbe für Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan anzuerkennen. Daraus erhellt ebenso <br />
wie aus der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim die lügnerische Aggressionspolitik Rußlands.<br />
Schon im Jahre 1903 (!) schrieb ein britischer Minister an den Ersten Lord der britischen Admi-ralität: "Die Geschichte der russischen Diplomatie ist eine lange Geschichte von lauter Lügen."<br />
(aus Christopher Clark "Die Schlafwandler", DVA 7. Auflage 2013). <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Wilhelm Kratochwil|Wilhelm Kratochwil]] ([[Benutzer Diskussion:Wilhelm Kratochwil|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Wilhelm Kratochwil|Beiträge]]))</small> 20:13, 31. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
-Was soll die Aussage des Admirals bestätigen oder beweisen? Praktisch jede Regierung ist bekannt gelogen zu haben mit Britanien ganz vorne. EU erkennt die Unabhängigkeit von Kosovo an, aber nicht diese von Osetien oder Barselona. Solche "Analyse" hat bei WP nicht zu suchen. --Grip--[[Spezial:Beiträge/149.233.78.30|149.233.78.30]] 16:19, 20. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Hier geht es allerdings u.a. um Russland, und die Außensicht ist da schon wichtig. Nicht hingegen der Vergleich oder gar die Gleichsetzung mit vermeintlich ähnlichen/gleichwertigen Vorgängen weltweit ("[[Whataboutism]]"). <small>Übrigens: "Britannien" (2 "n"), Ossetien (2 "s"), Barcelona (c, und du meinst Katalonien), im Unterschied zum Russischen. Sollte man vielleicht wissen, wenn man (auf Deutsch) seine "Meinung" zum Thema kundtut.</small> --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:59, 21. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Infobox; Causus ==<br />
<br />
Hallo!, <br />
<br />
sollte man in der Infobox nicht auch den Grund für den Kriegsausbruch angeben, wie in den meisten anderssprachigen Wikis? Und vielleicht Quellen zu gefallenen und Truppenstärke? {{unsigniert|Kedr26|01:16, 25. Apr. 2020 (CEST)}}<br />
<br />
Ich Korrigiere nur zu den Gefallenen. <br />
<br />
--[[Benutzer:Kedr26|Kedr26]] ([[Benutzer Diskussion:Kedr26|Diskussion]]) 01:26, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Abschnitte mit schizophrenem Geschichtsbild ==<br />
<br />
Einige Abschnitte sind widersprüchlich und sind überladen mit zeitgeschichtlicher pro-NATO-Propaganda. Beispiel: Die Wiedereingliederung der jahrhundertelang zu Russland gehörenden georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert. In dem Fall genügt dem Artikelabschnitt für Rechtmäßigkeit das einfache "sich lossagen", ohne jegliche internationale Anerkennung. Die kurze georgische Invasion 2008 des faktisch seit 1990 unabhängigen Südossetien wird im Artikel hingegen als rechtmäßig hingestellt, und nicht als das was es war - eine völkerrechtswidrige Annexion. Denn Südossetien hat nie zum 1991 proklamierten Staat Georgien gehört, weder in den Jahren 1918 bis 1921, da es sich gleich 1918 vom fragwürdigen selbsternannten und nicht anerkannten Staatsgebilde Georgien losgesagt hatte. Und hat auch nach 1991 nie zum Staat Georgien gehört, da sich Südossetien nach 70 Jahren Zugehörigkeit zur Sowjetunion der zwangsweisen Einverleibung durch die georgische proamerikanische Separatisten erfolgreich widersetzte. Die Zugehörigkeit zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik impliziert keine rechtsgültige Zugehörigkeit zum separatistischen georgischen Staatsgebilde, zum Südossetien schon 1 Jahr vor der Gründung Georgiens von der Sowjetunion losgesagt hatte. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/89.204.137.194|89.204.137.194]] ([[Benutzer Diskussion:89.204.137.194|Diskussion]]) 11:20, 18. Apr. 2021 (CEST))</small><br />
<br />
:"Jahrhundertelang", wow, das sind ja profunde Geschichtskenntnisse. Gerade mal seit 1801, davor Teil Kartli-Kachetiens, also des östlichen der in dieser Zeit zwei georgischen Reiche; andere Teile des heutigen Georgien gehörten sogar erst seit 1864 zu Russland. Also wenn hier jemand "schizophren" ist bzw. ganz einfach nicht über genügende Kenntnisse verfügt, irgendwelche Tipps zur Artikelgestaltung zu geben, dann eher nicht die bisherigen Autoren... --[[Benutzer:Amga|A<small>MGA</small>]] [[BD:Amga|(d)]] 11:53, 18. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Nach der letzten sowjetischen Verfassung 1977, und das war in allen sowjetischen Verfassungen so, hatten nur die [[Unionsrepublik]]en ([[SSR]]) innere „Souveränität“ mit formalem, einseitig erklärbaren Austrittsrecht, was (ob vorher de facto fiktiv oder nicht) die völkerrechtlich verbindliche Grundlage ihrer internationalen Anerkennung als nunmehr unabhängige Staaten mit ihren Grenzen war. Endgültig löste den [[Zerfall der Sowjetunion]] aber Russland selbst aus (die [[RSFSR]] unter Jelzin), als es die Initiative ergriff, im [[:en:Belovezha Accords|Belowescha-Abkommen]] am 8.12.91 mit Belarus und der Ukraine die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] zu beschließen, also die Auflösung der Sowjetunion an den Grenzen der Unionsrepubliken, und daraufhin am 12. 12. 91 den Austritt aus der SU zum nächsten Jahreswechsel erklärte. Damit wäre Russland selbst nach deiner Logik ein separatistisches proamerikanisches Staatsgebilde. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:Für alle weiteren Souveränitäts- und Unabhängigkeitserklärungen, die in kleineren autonomen Teilrepubliken zu der Zeit modern wurden, gilt nach Völkerrecht, dass sie nicht einseitig erklärt werden dürfen, sondern beidseitig anerkannt werden müssen. Die Logik des völkerrechtlich verbindlichen Realität des "erfolgreich widersetzen" als verbindlich, die du da gerade zusammenbaust, bedeutet, dass die Unabhängigkeitserklärung der [[Tschetschenische Republik Itschkerien|Tschetschenischen Republik Itschkerien]] (siehe Liste im Artikel [[Zerfall der Sowjetunion]]-sogar noch vor Südossetien) völkerrechtlich verbindlich war und der 2. Tschetschenienkrieg gegen sie somit auch eine völkerrechtswidrige Aggression. Ist nur deine völkerrechtliche Logik.<br />
:(Übrigens hatte sich Südossetien am 28.11.91 von Georgien unabhängig erklärte, über ein halbes Jahr nach der georgischen Unabhängigkeitserklärung von der Sowjetunion am 9.4.91.)--[[Benutzer:WajWohu|WajWohu]] ([[Benutzer Diskussion:WajWohu|Diskussion]]) 15:33, 19. Apr. 2021 (CEST)<br />
:Wer pro-NATO und proamerikanisch als negative Begriffe verwendet und damit Gewalthandlungen legitimieren will, hat sich bereits weit von einer neutralen Betrachtungsweise entfernt. --[[Spezial:Beiträge/217.70.172.130|217.70.172.130]] 09:48, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
:''"georgischen Region, die sich von 1918 bis 1921 illegal von Russland "losgesagt" hatte, diese Wiedereingliederung wird als "Eroberung" und "Annexion" diffamiert."'' --> Diese Aussage verdeutlicht alles über die „Neutralität“ bzw. „historische Genauigkeit“ des Autors. Die Sowjets erkannten durch den ([[:en:Treaty of Moscow (1920)]]) die unabhängige, souveräne [[Demokratische Republik Georgien]] an, und denunziert formell jeden Anspruch auf ihr Territorium. Es gibt kein "illegales Losgesagt", und die Behauptung, es sei illegal (mit militärischer Gewalt) annektiert worden, ist keine "Diffamierung", sondern sachlich richtig. --[[Benutzer:Labrang|Labrang]] ([[Benutzer Diskussion:Labrang|Diskussion]]) 10:58, 1. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
== Reliable Quellen ==<br />
<br />
Radio Free Europe - Radio Liberty (u.a. Fn 83) ist als staatlich finanzierter Propagandasender wirklich keine zitierfähige (im Sinne von zuverlässige) Quelle. Da könnte man auch Russia today als Quelle angeben. Auch amerikanische Thinktanks sind nicht unbedingt neutrale Quellen. <br />
Ich will hier nicht im Artikel herumschmieren und Absätze löschen. Daher gebe ich das nur zu bedenken. {{unsigniert|77.87.224.99|18:30, 14. Feb. 2022 (CET)}}</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gebiete_mit_begrenzter_Anerkennung_als_Staat&diff=220647894Liste der Gebiete mit begrenzter Anerkennung als Staat2022-02-27T23:47:57Z<p>Labrang: typo</p>
<hr />
<div>[[Datei:Limited recognition.png|mini|hochkant=1.5|<br />
{{Farblegende|#FF0000|Keinerlei internationale Anerkennung}}<br />
{{Farblegende|#FF8484|Nicht-UNO-Mitglied, nur von anderen Nicht-UNO-Mitgliedern anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#FF8040|Nicht-UNO-Mitglied, von mindestens einem UNO-Mitglied anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#808040|UNO-Mitglied, von mindestens einem anderen UNO-Mitglied nicht anerkannt}}]]<br />
Diese '''Liste''' sammelt verschiedene geopolitische Einheiten, '''die nicht allgemein als selbstständige [[Staat]]en anerkannt werden'''. Nicht aufgelistet werden sogenannte [[Mikronation]]en, die meist von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen (meistens 2–15 Leute) gegründet werden. Die [[Liste von Mikronationen]] hat eine eigene Wiki-Seite.<br />
<br />
Die meisten dieser Länder sind Teile einer Nation mit einer eigenen nationalen Identität, die sich von ihrem Mutterland [[Sezession|abgespalten]] haben. Man bezeichnet sie daher als (englisch) „Break-away“-Staaten. Sie sind zwar nach der [[Drei-Elemente-Lehre|Drei-Elemente-Theorie]] Staaten, werden aber vom Großteil der etablierten Staaten nicht als solche anerkannt. Diese Länder werden im Deutschen als [[De-facto-Regime]] bezeichnet.<br />
<br />
Einige Territorien sind selbstverwaltete [[Liste von autonomen Regionen|autonome Regionen]] oder [[Protektorat]]e mit militärischem Schutz und informellen diplomatischen Auslandsvertretungen durch einen anderen Staat.<br />
<br />
== Aktuelle Staatsgebilde ==<br />
=== Nicht-Mitglieder der Vereinten Nationen mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
<br />
==== Republiken Abchasien und Südossetien ====<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republiken Abchasien und Südossetien anerkennen]]<br />
Die {{ABC|#}} [[Abchasien|Republik Abchasien]] und die {{SOS|#}} [[Südossetien|Republik Südossetien]] sind selbst ausgerufene De-facto-Regime auf dem Staatsgebiet von [[Georgien]]. Sie werden nur von [[Russland]], [[Syrien]], [[Nauru]], [[Nicaragua]] und [[Venezuela]] sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]] (darunter [[Republik Arzach|Arzach]] und [[Transnistrien]]) anerkannt.<br />
<br />
Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das [[Sowjetrussland|bolschewistische Russland]] 1921 wurden die Gebiete zunächst von [[Demokratische Republik Georgien|Georgien]] getrennt (siehe [[Georgisch-Südossetischer Konflikt (1918–1920)]]), 1931 jedoch innerhalb der [[Sowjetunion]] als [[Abchasische ASSR]] und [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] in die [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]] eingegliedert. Nach dem Ende der UdSSR rief Südossetien 1991 und der [[Oberster Sowjet|Oberste Sowjet]] Abchasiens 1992 die Unabhängigkeit aus, was zu einem Krieg führte. Der Waffenstillstand vom Juni 1994 hat im Wesentlichen standgehalten und Abchasien sowie Südossetien außerhalb der Kontrolle der Regierung Georgiens belassen.<br />
<br />
2008 kam es erneut zu einer militärischen Auseinandersetzungen mit Unterstützung Russlands (siehe [[Kaukasuskrieg 2008]]). Anschließend wurde die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens anerkannt:<br />
* am 26. August 2008 von Russland,<br />
* am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia">{{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=Anerkennungsdekret. |format=PDF; 230&nbsp;kB |webciteID=5ajFHstLY}}</ref><br />
* am 10. September 2009 von Venezuela<ref name="ru21754">{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru, 11. September 2009</ref><br />
* am 15. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune">{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=''Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an''. |wayback=20100329095545}} net-tribune.de, 15. Dezember 2009</ref><br />
* am 23. Mai 2011 von [[Vanuatu]],<br />
* am 18. September 2011 von [[Tuvalu]],<br />
* am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
* Vanuatu und Tuvalu zogen die Anerkennung 2013 bzw. 2014 wieder zurück.<br />
{{Siehe auch|Südossetien-Konflikt}}<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
[[Datei:Republik China-diplomatische Beziehungen.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China (Taiwan)]] <br />
{{TWN|#}} Die [[Republik China (Taiwan)|Republik China]] kontrolliert seit der Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 lediglich die [[Taiwan (Insel)|Insel Taiwan]] sowie einige kleine Inseln. Durch die [[Resolution 2758 der UN-Generalversammlung]] vom 25. Oktober 1971 verlor sie einen großen Teil ihrer diplomatischen Anerkennung sowie den Sitz bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] an die [[Volksrepublik China]]. Zurzeit wird die Republik China von 22 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Dazu wird sie vom UNO-Nichtmitgliedstaat [[Vatikanstadt]] als alleinige Vertreterin [[China]]s anerkannt. Sie unterhält jedoch nichtoffizielle Beziehungen zu den meisten Ländern durch Institutionen wie das [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro|Taipei-Wirtschafts-und-Kulturbüro]].<br />
{{Siehe auch|Taiwan-Konflikt|Ein-China-Politik}}<br />
<br />
==== Republik Kosovo ====<br />
[[Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Kosovo anerkennen]] <br />
{{KOS|#}} Die [[Kosovo|Republik Kosovo]] agiert seit dem [[Kosovokrieg]] 1999 unter der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo]] (UNMIK) unabhängig von [[Serbien]] auf Basis der [[Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1244]] des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Weltsicherheitsrats]]. Die vormals [[Serbien|serbische]] Provinz hat sich am 17. Februar 2008 einseitig für unabhängig erklärt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html ''Pristina: Kosovo erklärt sich für unabhängig''.] [[Spiegel Online]], 17. Februar 2008.</ref> Die Unabhängigkeit wird bisher von {{Internationale Anerkennung des Kosovo}} der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen [[Internationale Anerkennung des Kosovo|anerkannt]].<br />
{{Siehe auch|Kosovo-Konflikt|Internationale Anerkennung des Kosovo}}<br />
<br />
==== Volksrepubliken Donezk und Lugansk ====<br />
Die [[Datei:Flag of Donetsk People's Republic.svg|rahmenlos|20x20px]] '''[[Volksrepublik Donezk]]''' und die [[Datei:Flag of the Luhansk People's Republic.svg|rahmenlos|18x18px]] '''[[Volksrepublik Lugansk]]''' wurden im April 2014 während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Kriegs in der Ukraine]] ausgerufen. Völkerrechtlich sind die Gebiete Teil der Ukraine ([[Oblast Donezk]] und [[Oblast Luhansk]]), jedoch unterhalten sie von Russland gestützte Milizen, eine grundlegende Infrastruktur (auch wenn viele Geschäfte und Unternehmen sowie der [[Flughafen Donezk]] wegen des Kriegs zerstört sind) und mittlerweile auch eigene Verwaltungsstrukturen. Die von prorussischen Separatisten kontrollierten „Volksrepubliken“ möchte entweder unabhängig werden oder (am Vorbild der [[Annexion der Krim 2014]]) Teil der [[Russland|Russischen Föderation]] werden. Das Regime finanziert sich unter anderem durch [[Gulag]]-ähnliche [[Arbeitslager]].<br />
<br />
Am 21. Februar 2022 unterzeichnete der russische Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] ein Dekret, durch das die „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk von Russland als unabhängige Staaten anerkannt wurden.<ref name="welt 2022-02-21">''[https://www.welt.de/politik/ausland/article237061503/Laut-Kreml-Putin-will-Separatisten-Gebiete-in-Ostukraine-anerkennen.html Putin will Separatisten-Gebiete in Ostukraine anerkennen – EU droht mit Sanktionen.]'' In: ''welt.de'' 21. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022.</ref><br />
Am darauffolgenden Tag teilte Syrien als zweites UNO-Mitgliedsland mit, Donezk und Lugansk als unabhängigen Staat anzuerkennen.<br />
<br />
==== Türkische Republik Nordzypern ====<br />
{{TRNZ|#}} Die [[Türkische Republik Nordzypern]] geht auf den ''Türkischen Bundesstaat von Zypern'' zurück, der 1975 im nördlichen Teil [[Zypern]]s ausgerufen worden war, nachdem 1974 [[Türkei|türkische]] Truppen im [[Zypernkonflikt]] interveniert und den nördlichen Teil der Insel besetzt hatten. 1983 erklärte der ''Türkische Bundesstaat von Zypern'' unter dem Namen ''Türkische Republik Nordzypern'' seine Unabhängigkeit. Diese wird von einem UN-Mitgliedstaat, der Türkei, anerkannt. Ein [[Annan-Plan|Plan der Vereinten Nationen]] mit dem Ziel, die beiden zypriotischen Staaten zu vereinen, wurde 2004 in einem Referendum von der Bevölkerung der ''Türkischen Republik Nordzypern'' angenommen, jedoch von der Bevölkerung des von der Regierung der [[Republik Zypern]] kontrollierten Teiles der Insel abgelehnt. Weitere Versuche, eine Wiedervereinigung herbeizuführen, sind bislang erfolglos geblieben.<br />
{{Siehe auch|Zypern-Konflikt}}<br />
<br />
==== Cookinseln ====<br />
[[Datei:Foreign relations of the Cook Islands.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln]] <br />
{{COK|#}} Die [[Cookinseln]] sind ein selbstverwaltetes Territorium in [[Ozeanien]], das in freier Assoziierung mit [[Neuseeland]] steht. [[Deutschland]] hat die Cookinseln im März 2001 als selbstständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Der deutsche Botschafter in Wellington ist auch auf den Cookinseln akkreditiert. Insgesamt haben 52 Staaten bis Dezember 2018 die Cookinseln als selbstständigen Staat anerkannt, darunter China, [[Australien]] und die [[Schweiz]]. Von Neuseeland sind die Cookinseln seit 1993 anerkannt.<br />
<br />
==== Niue ====<br />
[[Datei:Foreign relations of Niue.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Niue]]<br />
{{NIU|#}} [[Niue]] ist wie die Cookinseln ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland, sowie eine [[parlamentarische Monarchie]] im [[Commonwealth of Nations]]. Bis September 2016 haben 20 Staaten Niue als selbstständigen Staat anerkannt, darunter bislang kein deutschsprachiger Staat. Ebenso wie die Cookinseln erkennt Neuseeland Niue seit 1993 an.<br />
<br />
=== Staatliche und staatsähnliche Gebiete ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* {{NKR|#}} Die '''[[Republik Arzach]]''', bis 2017 ''Republik Bergkarabach'', ist (seit 1991) ein selbsternannter und teilweise funktionsfähiger unabhängiger Staat, wird jedoch nicht als unabhängig anerkannt. Auch das angrenzende [[Armenien]] erkennt den Staat nicht an, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns von Verhandlungen vor. International wird es als Teil von [[Aserbaidschan]] gesehen, ist jedoch mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnt. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen.<br />
* {{Somaliland|#}} Die '''[[Somaliland|Republik Somaliland]]''' (seit 1991) befindet sich im Nordwesten [[Somalia]]s. Im Mai 1991 riefen Politiker im Norden eine unabhängige Republik Somaliland aus, die mittlerweile fünf der achtzehn Verwaltungsregionen von Somalia umfasst. Dies entspricht dem [[Britisch-Somaliland|Britischen Somaliland]], welches sich zwischen [[Äthiopien]], [[Dschibuti]], [[Puntland]] und dem [[Golf von Aden]] erstreckte.<br />
* {{PMR|#}} Die '''[[Transnistrien|Republik Transnistrien]]''' ist der Teil der [[Republik Moldau]] östlich des Flusses [[Dnister]] und seit 1990 ein selbsternannter, teilweise funktionsfähiger Staat ohne internationale Anerkennung irgendeines UN-Mitgliedstaates. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus [[Ostslawen]] im Gegensatz zur Gesamtheit Moldaus aus einer Majorität von [[Moldauer]]n. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen. Transnistrien hat mehrmals um eine Aufnahme in die [[Russland|Russische Föderation]] gebeten.<br />
<br />
=== Gebiete unter militärischer Okkupation ===<br />
* Der {{PSE|#}} '''[[Staat Palästina]]''' wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit {{Internationale Anerkennung Palästinas}} Staaten anerkannt. Bei der [[Vereinte Nationen|UNO]] hat der Staat einen [[Beobachterstatus]].<ref name="un.com 2012" /> Ein Teil des beanspruchten Staatsgebiets ist von [[Israel]] militärisch besetzt.<br />
: Siehe auch die Artikel [[Internationale Anerkennung des Staates Palästina]], [[Palästinensische Autonomiegebiete]], [[Gazastreifen]] sowie [[Westjordanland]], welche Beiträge über Gebiete in der Region [[Palästina (Region)|Palästina]] beinhalten.<br />
* Die {{ESH|#}} '''[[Demokratische Arabische Republik Sahara]]''' kontrolliert einen Rest der [[Westsahara]], ein seit dem Rückzug [[Spanien]]s 1976 von [[Marokko]] – anfangs teilweise auch von [[Mauretanien]] – beanspruchtes und weitgehend verwaltetes Gebiet. Die Republik wurde 1976 von der [[Frente Polisario]] ausgerufen und wird von derzeit 48 Staaten [[Internationale Anerkennung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara|anerkannt]]. (Unter diesen Staaten befindet sich aber weder Spanien noch irgendeine andere Großmacht oder irgendein europäischer Staat.)<br />
: Die DARS ist ein vollwertiges Mitglied der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], jedoch erkennt auch die Mehrheit der AU-Einzelstaaten die Republik noch nicht (oder zwischenzeitlich wieder nicht) an. Die Hoheitsansprüche sind ungeklärt, und die Vereinten Nationen streben mittels der Mission [[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ein [[Referendum]] an, um die Lage zu klären. Seit 1991 besteht ein von der UN überwachter Waffenstillstand.<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:KSS flag.svg|20px]] '''[[Khatumo|Khaatumo]]'''{{Anker|Khaatumo}} State of Somalia wurde 2012 im Norden der Bundesrepublik Somalia als ein weiterer Bundesstaat auf einem Gebiet gegründet, das sowohl der Bundesstaat [[Puntland]] als auch das nach Unabhängigkeit strebende [[Somaliland]] beansprucht und um welches es im [[Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland]] schon mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Keine der Parteien konnte bislang dauerhafte, einheitliche De-facto-Kontrolle erlangen. Von der somalischen Regierung wird Khaatumo nicht als Bundesstaat angesehen.<br />
<br />
== Historische Staatsgebilde ==<br />
=== Staaten mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
* '''{{RHO}}''' war eine britische Kolonie, die 1965 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärte, was – ebenso wie die Ausrufung der Republik 1970 – nur von Südafrika anerkannt wurde. Nach Verhandlungen zwischen der weißen Minderheitsregierung und moderaten schwarzen Führern wurde 1979 daraus [[Simbabwe-Rhodesien]], das bis zur Ausrufung der Republik [[Simbabwe]] 1980 ebenso international nicht anerkannt war.<br />
* '''{{Biafra}}''' kontrollierte ein Gebiet im Osten [[Nigeria]]s von der Abspaltung im Mai 1967 bis zum endgültigen militärischen Niedergang im Januar 1970. Es wurde von vier afrikanischen Staaten ([[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Sambia]], [[Tansania]]) sowie [[Haiti]] anerkannt.<br />
* Die '''{{KHM-1979|2=Volksrepublik Kampuchea}}''' (1979–1989) wurde nach der [[vietnam]]esischen Invasion und Besetzung und der Niederlage der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] in Kambodscha von der vietnamesischen Okkupationsmacht errichtet. Nur einige [[Ostblock]]staaten erkannten diese an, wohingegen die UN, China und die meisten anderen Staaten weiterhin das gestürzte [[Demokratisches Kampuchea|Demokratische Kampuchea]] der Roten Khmer anerkannten.<br />
* Von [[Südafrika]] während der [[Apartheid]] in formelle Unabhängigkeit entlassene [[Homeland (Apartheid)|Homelands]] (auch Bantustan genannt), die ausschließlich von Südafrika und den jeweils anderen drei Homelands anerkannt waren. Sie waren faktisch vollständig von Südafrika abhängig und sind seit dem Ende der Apartheid 1994 wieder integraler Teil Südafrikas:<br />
** '''{{Transkei}}''' (1976–1994)<br />
** '''{{Bophuthatswana}}''' (1977–1994)<br />
** '''{{Venda}}''' (1979–1994)<br />
** '''{{Ciskei}}''' (1981–1994)<br />
* '''{{RU-CE-1991}}''' (1996–1999). Die vormalige [[Tschetschenien|Tschetschenische ASSR]] erklärte 1991 als ''Tschetschenische Republik Itschkeria'' ihre Unabhängigkeit von der [[Sowjetunion]] und [[Russland]]. Seit dem [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]] ist sie wiedereingegliedert in Russland. Eine Exilregierung besteht jedoch fort.<br />
* Das '''{{AFG-1997|2=Islamische Emirat Afghanistan}}''' (1996–2001) war lediglich von [[Saudi-Arabien]], [[Pakistan]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] anerkannt, alle anderen Staaten betrachteten während des [[Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)|Afghanischen Bürgerkriegs]] die Regierung von Präsident [[Burhānuddin Rabbāni]] als legitime Vertretung Afghanistans.<br />
* {{UA-43|#}} Die '''[[Republik Krim (Sezessionsregion)|Republik Krim]]''' (11.–18. März 2014) wurde nur von Russland anerkannt,<ref>[http://rt.com/news/russia-recognize-crimea-independence-410/ Putin signs order to recognize Crimea as a sovereign independent state.] RT.com, 17. März 2014.</ref> nach Auffassung Russlands bildet das Gebiet seitdem den russischen Föderationskreis [[Krim (Föderationskreis)|Krim]]. Die [[Ukraine]] erachtet die Halbinsel weiterhin als Teil ihres Staatsgebiets.<br />
<br />
=== Staaten ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* [[Datei:MNLA flag.svg|20px]] '''[[Azawad]]''' in [[Mali]] erklärte am 6. April 2012 seine Unabhängigkeit, wurde von keinem Staat anerkannt und Anfang 2013 von malischen Truppen mit massiver französischer Hilfe zurückerobert.<br />
* '''{{CD-KA-1960}}''' erklärt 1960 die Unabhängigkeit von der kurz zuvor von Belgien unabhängig gewordenen [[Demokratische Republik Kongo|Republik Kongo]]. Die Sezession war Hauptursache der [[Kongokrise]]. Trotz Unterstützung durch Belgien wurde Katanga von keinem Staat anerkannt; 1963 wurde die abtrünnige Provinz von UN-Truppen erobert und die Sezession beendet.<br />
* [[Datei:Flag of Bougainville.svg|20px]] '''[[Bougainville]] (Republik der Nördlichen Salomonen)''' (1990–1997) unterzeichnete einen [[Friedensvertrag]] mit [[Papua-Neuguinea]], welcher der [[Insel]], abhängig von einem [[Referendum]] zur [[Souveränität|Unabhängigkeit]] innerhalb einer [[Jahrzehnt|Dekade]], [[Autonomie]] verschaffen sollte.<br />
* '''{{MD-GA}}''' (1990–1994) ist heute ein Teil der [[Republik Moldau]].<br />
* [[Datei:Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px|rand]] '''[[Republik Serbische Krajina]]''' (1991–1995) ist heute ein Teil von [[Kroatien]].<br />
* '''{{RSR}}''' (1992–1995) ist heute eine der beiden Entitäten des Bundesstaates [[Bosnien und Herzegowina]].<br />
* [[Datei:Flag of Anjouan.svg|20px]] '''[[Anjouan]]''' (1997–2002) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Flag of Mohéli (official).svg|20px]] '''[[Mohéli]]''' (1997–1998) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Tamil Eelam Flag.svg|20px]] '''[[Tamil Eelam]]''' war die Bezeichnung für die während des [[Bürgerkrieg in Sri Lanka|Bürgerkriegs in Sri Lanka]] (1983–2009) unter Verwaltung der [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) stehenden Gebiete im Norden und Osten [[Sri Lanka]]s. International wurde das Staatsgebilde von keinem Staat anerkannt; die LTTE wurden von vielen Staaten als Terrororganisation betrachtet.<br />
* Die [[Datei:Flag of Congo-Léopoldville (1960-1963).svg|20px]] '''Volksrepublik Kongo'''{{Anker|Volksrepublik Kongo (1964)}} wurde auf dem Höhepunkt der [[Simba-Rebellion]] am 7. September 1964 in Stanleyville, dem heutigen [[Kisangani]], von lumumbistischen Rebellen ausgerufen. Die Rebellen erhielten zwar Unterstützung aus dem sozialistischen Lager, allerdings keine diplomatische Anerkennung. Der Aufstand wurde bis Dezember 1964 von Regierungstruppen niedergeschlagen.<ref>Thomas Kacza: ''Die Kongo-Krise 1960–1965''. Centaurus-Verlagsgesellschaft, Pfaffenweiler 1990, ISBN 978-3-89085-477-9, S.&nbsp;164.</ref><br />
* [[Datei:Flag of Novorussia.svg|20px]] '''[[Föderativer Staat Neurussland]]''' (24. Mai 2014 – 18. Mai 2015) war eine Union zwischen der [[Volksrepublik Donezk]] und der [[Volksrepublik Lugansk]]. Im Mai 2015 wurde das Projekt für beendet erklärt.<ref>[http://www.gazeta.ru/politics/2015/05/19_a_6694441.shtml Neurussland ist beendet.] Gaseta.ru, 20. Mai 2014 (russisch).</ref><ref>[http://uatoday.tv/politics/russian-backed-novorossiya-breakaway-movement-collapses-428372.html ''Russian-backed ‘Novorossiya’ breakaway movement collapses''.] [[Ukraine Today]], 20. Mai 2015 (englisch).</ref><br />
* [[Datei:Flag of the Islamic State of Iraq and the Levant2.svg|20px]] '''[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]''', abgekürzt '''IS''', bezeichnet neben der gleichnamigen, als Terrorgruppe eingestuften Organisation, auch ein von dieser am 29. Juni 2014 in Syrien und im Irak ausgerufenes [[Kalif]]at. In den von der Organisation eroberten Gebieten entwickelten sich neben militärischen bald auch zivile staatliche Strukturen. Das Kalifat wurde jedoch von keinem anderen Staat anerkannt. In laufender militärischer Auseinandersetzung mit regulären syrischen oder irakischen Armeeverbänden, gegnerischen Rebellenmilizen und internationalen Streitkräften verlor der IS bis zum Herbst 2017 die Kontrolle über sämtliche größeren Städte, zuletzt auch über das als Hauptstadt des Kalifats fungierende [[ar-Raqqa|Rakka]].<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:Flag of South Kasai.svg|20px]] '''[[Süd-Kasai]]''' beanspruchte von Juni 1960 bis Ende 1961 regionale Autonomie innerhalb der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]].<br />
* [[Datei:Flag of the Republic of Mahabad.svg|20px]] Die '''[[Republik Mahabad|Republik Kurdistan]]''' (22. Januar – 16. Dezember 1946) war ein Staat, der um die Stadt [[Mahabad]] im [[Iran]] ausgerufen wurde. Das Gebiet ist heute Teil des Iran.<br />
* [[Datei:Flag of Kachin State.svg|20px]] '''[[Kachin-Staat]]''' ist der nördlichste Staat von [[Myanmar]] und wird seit 1962 von der [[Kachin Independence Organization]] (KIO) kontrolliert, ist jedoch von keinem Land diplomatisch anerkannt. Die KIO und die Union Myanmar formalisierten 1994 den status quo durch die Schaffung der „Kachin State Special Region&nbsp;#1“, welche noch immer Teil der Union Myanmar ist, de facto jedoch von der KIO kontrolliert wird.<br />
* '''{{GE-AJ}}''', nominell eine Autonome Republik innerhalb [[Georgien]]s, befand sich 1991–2005 de facto ausschließlich unter der Kontrolle seiner Republikregierung, außerhalb des Einflussbereiches der georgischen Zentralregierung, ohne jedoch formell den Status eines unabhängigen Staates zu beanspruchen. Heute ist es wieder Autonome Republik im Staatsverband Georgiens.<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Aserbaidschan|Republik Aserbaidschan]] in den 1990er Jahren vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of Azerbaijan.svg|20px]] '''[[Autonome Republik Nachitschewan]]''' (1990–1991) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
** [[Datei:Flag of Talysh-Mugan Autonomous Republic (the talysh national flag).jpg|20px]] '''[[Autonome Talysch-Mugan-Republik]]''' (ausgerufen 1993) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
* Auf dem Gebiet des heutigen [[Bosnien und Herzegowina]] zur Zeit der [[Jugoslawienkriege]] vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of the Croatian Republic of Herzeg-Bosnia.svg|20px]] '''[[Kroatische Republik Herceg-Bosna]]''' (1993–1994; zuvor 1992–1993 ''Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna'') beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde. Mit der Gründung der [[Föderation Bosnien und Herzegowina]] im Jahre 1994 wurde sie als eigenständige politische Einheit offiziell aufgelöst.<br />
** '''[[Autonome Provinz Westbosnien]]''' (1993–1995) beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde.<br />
* Auf dem Gebiet des [[Gescheiterter Staat|gescheiterten Staats]] [[Somalia]] ab 1991 entstandene autonome Gebilde, die sich als Teilstaaten eines gemeinsamen Bundesstaats Somalia verstanden, obwohl ein solcher zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch gar nicht existierte und bis zu dessen Entstehung ab 2012 sie entweder schon untergegangen waren oder nicht anerkannt und in andere Bundesstaaten integriert wurden.<br />
** [[Datei:Flag of Awdalland.svg|20px]] '''[[Awdal#Geschichte|Awdalland]]'''{{Anker|Saylac & Lughaya}} (1995 und 2009) wurde im äußersten Nordwesten durch Gegner des [[Somaliland]]-Regimes und in Ablehnung dessen Politik der Abspaltung von einem gemeinsamen somalischen Staat gegründet, jedoch ohne die von Somaliland auf das Gebiet ausgeübte De-facto-Kontrolle dauerhaft in Frage stellen zu können. Gleiches gilt für das etwas später mit Anspruch auf etwa dasselbe Gebiet und mit vergleichbarer politischer Zielrichtung gegründete '''Saylac & Lughaya''' State of Somalia (2011).<br />
** [[Datei:Flag of Azania.svg|20px|rand]] '''[[Jubaland#Azania State of Somalia|Azania]]''' State of Somalia (2011–2013). Vom südlichen Nachbarn [[Kenia]] unterstützte Gründung für das Gebiet des vormaligen [[Jubaland]], die im Jahr 2013 im heutigen Bundesstaat Jubaland aufgegangen ist.<br />
** [[Datei:Flag of Himan and Heeb.svg|20px]] '''Himan und Heeb'''{{Anker|Himan und Heeb}} State of Somalia (2010–2015) wurde an den heutigen Bundesstaat [[Galmudug]] angeschlossen.<br />
** [[Datei:Flag of Jubaland.svg|20px]] '''[[Jubaland]]''' (1998–2001), getragen von der [[Somali Patriotic Movement|Somalischen Patriotischen Bewegung]]. Die Neugründung als ''Jubaland State of Somalia'' im Jahr 2013 ist ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
** '''Hiiraan'''{{Anker|Hiiraan}} State of Somalia (2010–2015). Von Clanführern und Militärs in Nairobi gegründet, die in der betreffenden somalischen Region aber nur eine von mehreren nach Vorherrschaft strebenden Kriegsparteien bildeten. Seit 2015 beteiligt sich das De-facto-Regime von Hiiraan mit Anführern der Nachbarregion ''Middle Shabelle'' an der Bildung des neuen somalischen Bundesstaats Hirshabelle.<br />
** [[Datei:Flag of Maakhir.svg|20px]] '''[[Maakhir]]'''{{Anker|Northland}} State of Somalia (2007–2009), wurde von seiner Regierung mit [[Puntland]] vereinigt, ohne dass der heutige Bundesstaat Puntland über dieses auch vom nach Unabhängigkeit strebenden [[Somaliland]] beanspruchte Gebiet dauerhafte Kontrolle erlangen konnte. Im südlichen Teil des umstrittenen Gebiets wurde der [[Datei:Flag of Somalia.svg|20px]] '''Northland''' State of Somalia (2008) ausgerüfen. Die politischen Strömungen bzw. Clanstrukturen, die hinter diesen beiden Gründungen standen, sind auch für das 2012 in der gleichen Region gegründete und mit unklarem Status noch weiter existierende ''[[Khaatumo]] State of Somalia'' verantwortlich.<br />
** [[Datei:Flag of Southwestern Somalia.svg|20px]] '''[[Südwestsomalia]]''' (2002–2005), getragen von der [[Rahanweyn-Widerstandsarmee]]. Die Neugründung im Jahr 2014 als ''South West State'' ist heute ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Mikronationen]]<br />
* [[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="un.com 2012"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=43632&Cr=Palestin&Cr1=<br />
|titel=On Day of Solidarity with Palestinians, Ban stresses urgency of reaching two-state solution<br />
|werk=UN News Centre<br />
|hrsg=UN Publications<br />
|datum=2012-11-29<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2012-11-30}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Internationale Politik)|Vereinten Nationen Nicht Als Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]<br />
[[Kategorie:Liste (Staaten)|!Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gebiete_mit_begrenzter_Anerkennung_als_Staat&diff=220647880Liste der Gebiete mit begrenzter Anerkennung als Staat2022-02-27T23:47:04Z<p>Labrang: /* Republiken Abchasien und Südossetien */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Limited recognition.png|mini|hochkant=1.5|<br />
{{Farblegende|#FF0000|Keinerlei internationale Anerkennung}}<br />
{{Farblegende|#FF8484|Nicht-UNO-Mitglied, nur von anderen Nicht-UNO-Mitgliedern anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#FF8040|Nicht-UNO-Mitglied, von mindestens einem UNO-Mitglied anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#808040|UNO-Mitglied, von mindestens einem anderen UNO-Mitglied nicht anerkannt}}]]<br />
Diese '''Liste''' sammelt verschiedene geopolitische Einheiten, '''die nicht allgemein als selbstständige [[Staat]]en anerkannt werden'''. Nicht aufgelistet werden sogenannte [[Mikronation]]en, die meist von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen (meistens 2–15 Leute) gegründet werden. Die [[Liste von Mikronationen]] hat eine eigene Wiki-Seite.<br />
<br />
Die meisten dieser Länder sind Teile einer Nation mit einer eigenen nationalen Identität, die sich von ihrem Mutterland [[Sezession|abgespalten]] haben. Man bezeichnet sie daher als (englisch) „Break-away“-Staaten. Sie sind zwar nach der [[Drei-Elemente-Lehre|Drei-Elemente-Theorie]] Staaten, werden aber vom Großteil der etablierten Staaten nicht als solche anerkannt. Diese Länder werden im Deutschen als [[De-facto-Regime]] bezeichnet.<br />
<br />
Einige Territorien sind selbstverwaltete [[Liste von autonomen Regionen|autonome Regionen]] oder [[Protektorat]]e mit militärischem Schutz und informellen diplomatischen Auslandsvertretungen durch einen anderen Staat.<br />
<br />
== Aktuelle Staatsgebilde ==<br />
=== Nicht-Mitglieder der Vereinten Nationen mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
<br />
==== Republiken Abchasien und Südossetien ====<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republiken Abchasien und Südossetien anerkennen]]<br />
Die {{ABC|#}} [[Abchasien|Republik Abchasien]] und die {{SOS|#}} [[Südossetien|Republik Südossetien]] sind selbst ausgerufene De-facto-Regime auf dem Staatsgebiet von [[Georgien]]. Sie werden nur von [[Russland]], [[Syrien]], [[Nauru]], [[Nicaragua]] und [[Venezuela]] sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]] (darunter [[Republik Arzach|Arzach]] und [[Transnistrien]]) anerkannt.<br />
<br />
Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das [[Sowjetrussland|bolschewistische Russland]] 1921 wurden die Gebiete zunächst von [[Demokratische Republik Georgien|Georgien]] getrennt (siehe [[Georgisch-Südossetischer Konflikt (1918–1920)]]), 1931 jedoch innerhalb der [[Sowjetunion]] als [[Abchasische ASSR]] und [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] in die [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]] eingegliedert. Nach dem Ende der UdSSR rief Südossetien 1991 und der [[Oberster Sowjet|Oberste Sowjet]] Abchasiens 1992 die Unabhängigkeit aus, was zu einem Krieg führte. Der Waffenstillstand vom Juni 1994 hat im Wesentlichen standgehalten und Abchasien sowie Südossetien außerhalb der Kontrolle der Regierung Georgiens belassen.<br />
<br />
2008 kam es erneut zu einer militärischen Auseinandersetzungen mit Unterstützung Russlands (siehe [[Kaukasuskrieg 2008]]). Anschließend wurde die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens anerkannt:<br />
* am 26. August 2008 von Russland,detail<br />
* am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia">{{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=Anerkennungsdekret. |format=PDF; 230&nbsp;kB |webciteID=5ajFHstLY}}</ref><br />
* am 10. September 2009 von Venezuela<ref name="ru21754">{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru, 11. September 2009</ref><br />
* am 15. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune">{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=''Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an''. |wayback=20100329095545}} net-tribune.de, 15. Dezember 2009</ref><br />
* am 23. Mai 2011 von [[Vanuatu]],<br />
* am 18. September 2011 von [[Tuvalu]],<br />
* am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
* Vanuatu und Tuvalu zogen die Anerkennung 2013 bzw. 2014 wieder zurück.<br />
{{Siehe auch|Südossetien-Konflikt}}<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
[[Datei:Republik China-diplomatische Beziehungen.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China (Taiwan)]] <br />
{{TWN|#}} Die [[Republik China (Taiwan)|Republik China]] kontrolliert seit der Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 lediglich die [[Taiwan (Insel)|Insel Taiwan]] sowie einige kleine Inseln. Durch die [[Resolution 2758 der UN-Generalversammlung]] vom 25. Oktober 1971 verlor sie einen großen Teil ihrer diplomatischen Anerkennung sowie den Sitz bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] an die [[Volksrepublik China]]. Zurzeit wird die Republik China von 22 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Dazu wird sie vom UNO-Nichtmitgliedstaat [[Vatikanstadt]] als alleinige Vertreterin [[China]]s anerkannt. Sie unterhält jedoch nichtoffizielle Beziehungen zu den meisten Ländern durch Institutionen wie das [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro|Taipei-Wirtschafts-und-Kulturbüro]].<br />
{{Siehe auch|Taiwan-Konflikt|Ein-China-Politik}}<br />
<br />
==== Republik Kosovo ====<br />
[[Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Kosovo anerkennen]] <br />
{{KOS|#}} Die [[Kosovo|Republik Kosovo]] agiert seit dem [[Kosovokrieg]] 1999 unter der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo]] (UNMIK) unabhängig von [[Serbien]] auf Basis der [[Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1244]] des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Weltsicherheitsrats]]. Die vormals [[Serbien|serbische]] Provinz hat sich am 17. Februar 2008 einseitig für unabhängig erklärt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html ''Pristina: Kosovo erklärt sich für unabhängig''.] [[Spiegel Online]], 17. Februar 2008.</ref> Die Unabhängigkeit wird bisher von {{Internationale Anerkennung des Kosovo}} der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen [[Internationale Anerkennung des Kosovo|anerkannt]].<br />
{{Siehe auch|Kosovo-Konflikt|Internationale Anerkennung des Kosovo}}<br />
<br />
==== Volksrepubliken Donezk und Lugansk ====<br />
Die [[Datei:Flag of Donetsk People's Republic.svg|rahmenlos|20x20px]] '''[[Volksrepublik Donezk]]''' und die [[Datei:Flag of the Luhansk People's Republic.svg|rahmenlos|18x18px]] '''[[Volksrepublik Lugansk]]''' wurden im April 2014 während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Kriegs in der Ukraine]] ausgerufen. Völkerrechtlich sind die Gebiete Teil der Ukraine ([[Oblast Donezk]] und [[Oblast Luhansk]]), jedoch unterhalten sie von Russland gestützte Milizen, eine grundlegende Infrastruktur (auch wenn viele Geschäfte und Unternehmen sowie der [[Flughafen Donezk]] wegen des Kriegs zerstört sind) und mittlerweile auch eigene Verwaltungsstrukturen. Die von prorussischen Separatisten kontrollierten „Volksrepubliken“ möchte entweder unabhängig werden oder (am Vorbild der [[Annexion der Krim 2014]]) Teil der [[Russland|Russischen Föderation]] werden. Das Regime finanziert sich unter anderem durch [[Gulag]]-ähnliche [[Arbeitslager]].<br />
<br />
Am 21. Februar 2022 unterzeichnete der russische Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] ein Dekret, durch das die „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk von Russland als unabhängige Staaten anerkannt wurden.<ref name="welt 2022-02-21">''[https://www.welt.de/politik/ausland/article237061503/Laut-Kreml-Putin-will-Separatisten-Gebiete-in-Ostukraine-anerkennen.html Putin will Separatisten-Gebiete in Ostukraine anerkennen – EU droht mit Sanktionen.]'' In: ''welt.de'' 21. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022.</ref><br />
Am darauffolgenden Tag teilte Syrien als zweites UNO-Mitgliedsland mit, Donezk und Lugansk als unabhängigen Staat anzuerkennen.<br />
<br />
==== Türkische Republik Nordzypern ====<br />
{{TRNZ|#}} Die [[Türkische Republik Nordzypern]] geht auf den ''Türkischen Bundesstaat von Zypern'' zurück, der 1975 im nördlichen Teil [[Zypern]]s ausgerufen worden war, nachdem 1974 [[Türkei|türkische]] Truppen im [[Zypernkonflikt]] interveniert und den nördlichen Teil der Insel besetzt hatten. 1983 erklärte der ''Türkische Bundesstaat von Zypern'' unter dem Namen ''Türkische Republik Nordzypern'' seine Unabhängigkeit. Diese wird von einem UN-Mitgliedstaat, der Türkei, anerkannt. Ein [[Annan-Plan|Plan der Vereinten Nationen]] mit dem Ziel, die beiden zypriotischen Staaten zu vereinen, wurde 2004 in einem Referendum von der Bevölkerung der ''Türkischen Republik Nordzypern'' angenommen, jedoch von der Bevölkerung des von der Regierung der [[Republik Zypern]] kontrollierten Teiles der Insel abgelehnt. Weitere Versuche, eine Wiedervereinigung herbeizuführen, sind bislang erfolglos geblieben.<br />
{{Siehe auch|Zypern-Konflikt}}<br />
<br />
==== Cookinseln ====<br />
[[Datei:Foreign relations of the Cook Islands.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln]] <br />
{{COK|#}} Die [[Cookinseln]] sind ein selbstverwaltetes Territorium in [[Ozeanien]], das in freier Assoziierung mit [[Neuseeland]] steht. [[Deutschland]] hat die Cookinseln im März 2001 als selbstständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Der deutsche Botschafter in Wellington ist auch auf den Cookinseln akkreditiert. Insgesamt haben 52 Staaten bis Dezember 2018 die Cookinseln als selbstständigen Staat anerkannt, darunter China, [[Australien]] und die [[Schweiz]]. Von Neuseeland sind die Cookinseln seit 1993 anerkannt.<br />
<br />
==== Niue ====<br />
[[Datei:Foreign relations of Niue.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Niue]]<br />
{{NIU|#}} [[Niue]] ist wie die Cookinseln ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland, sowie eine [[parlamentarische Monarchie]] im [[Commonwealth of Nations]]. Bis September 2016 haben 20 Staaten Niue als selbstständigen Staat anerkannt, darunter bislang kein deutschsprachiger Staat. Ebenso wie die Cookinseln erkennt Neuseeland Niue seit 1993 an.<br />
<br />
=== Staatliche und staatsähnliche Gebiete ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* {{NKR|#}} Die '''[[Republik Arzach]]''', bis 2017 ''Republik Bergkarabach'', ist (seit 1991) ein selbsternannter und teilweise funktionsfähiger unabhängiger Staat, wird jedoch nicht als unabhängig anerkannt. Auch das angrenzende [[Armenien]] erkennt den Staat nicht an, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns von Verhandlungen vor. International wird es als Teil von [[Aserbaidschan]] gesehen, ist jedoch mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnt. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen.<br />
* {{Somaliland|#}} Die '''[[Somaliland|Republik Somaliland]]''' (seit 1991) befindet sich im Nordwesten [[Somalia]]s. Im Mai 1991 riefen Politiker im Norden eine unabhängige Republik Somaliland aus, die mittlerweile fünf der achtzehn Verwaltungsregionen von Somalia umfasst. Dies entspricht dem [[Britisch-Somaliland|Britischen Somaliland]], welches sich zwischen [[Äthiopien]], [[Dschibuti]], [[Puntland]] und dem [[Golf von Aden]] erstreckte.<br />
* {{PMR|#}} Die '''[[Transnistrien|Republik Transnistrien]]''' ist der Teil der [[Republik Moldau]] östlich des Flusses [[Dnister]] und seit 1990 ein selbsternannter, teilweise funktionsfähiger Staat ohne internationale Anerkennung irgendeines UN-Mitgliedstaates. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus [[Ostslawen]] im Gegensatz zur Gesamtheit Moldaus aus einer Majorität von [[Moldauer]]n. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen. Transnistrien hat mehrmals um eine Aufnahme in die [[Russland|Russische Föderation]] gebeten.<br />
<br />
=== Gebiete unter militärischer Okkupation ===<br />
* Der {{PSE|#}} '''[[Staat Palästina]]''' wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit {{Internationale Anerkennung Palästinas}} Staaten anerkannt. Bei der [[Vereinte Nationen|UNO]] hat der Staat einen [[Beobachterstatus]].<ref name="un.com 2012" /> Ein Teil des beanspruchten Staatsgebiets ist von [[Israel]] militärisch besetzt.<br />
: Siehe auch die Artikel [[Internationale Anerkennung des Staates Palästina]], [[Palästinensische Autonomiegebiete]], [[Gazastreifen]] sowie [[Westjordanland]], welche Beiträge über Gebiete in der Region [[Palästina (Region)|Palästina]] beinhalten.<br />
* Die {{ESH|#}} '''[[Demokratische Arabische Republik Sahara]]''' kontrolliert einen Rest der [[Westsahara]], ein seit dem Rückzug [[Spanien]]s 1976 von [[Marokko]] – anfangs teilweise auch von [[Mauretanien]] – beanspruchtes und weitgehend verwaltetes Gebiet. Die Republik wurde 1976 von der [[Frente Polisario]] ausgerufen und wird von derzeit 48 Staaten [[Internationale Anerkennung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara|anerkannt]]. (Unter diesen Staaten befindet sich aber weder Spanien noch irgendeine andere Großmacht oder irgendein europäischer Staat.)<br />
: Die DARS ist ein vollwertiges Mitglied der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], jedoch erkennt auch die Mehrheit der AU-Einzelstaaten die Republik noch nicht (oder zwischenzeitlich wieder nicht) an. Die Hoheitsansprüche sind ungeklärt, und die Vereinten Nationen streben mittels der Mission [[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ein [[Referendum]] an, um die Lage zu klären. Seit 1991 besteht ein von der UN überwachter Waffenstillstand.<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:KSS flag.svg|20px]] '''[[Khatumo|Khaatumo]]'''{{Anker|Khaatumo}} State of Somalia wurde 2012 im Norden der Bundesrepublik Somalia als ein weiterer Bundesstaat auf einem Gebiet gegründet, das sowohl der Bundesstaat [[Puntland]] als auch das nach Unabhängigkeit strebende [[Somaliland]] beansprucht und um welches es im [[Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland]] schon mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Keine der Parteien konnte bislang dauerhafte, einheitliche De-facto-Kontrolle erlangen. Von der somalischen Regierung wird Khaatumo nicht als Bundesstaat angesehen.<br />
<br />
== Historische Staatsgebilde ==<br />
=== Staaten mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
* '''{{RHO}}''' war eine britische Kolonie, die 1965 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärte, was – ebenso wie die Ausrufung der Republik 1970 – nur von Südafrika anerkannt wurde. Nach Verhandlungen zwischen der weißen Minderheitsregierung und moderaten schwarzen Führern wurde 1979 daraus [[Simbabwe-Rhodesien]], das bis zur Ausrufung der Republik [[Simbabwe]] 1980 ebenso international nicht anerkannt war.<br />
* '''{{Biafra}}''' kontrollierte ein Gebiet im Osten [[Nigeria]]s von der Abspaltung im Mai 1967 bis zum endgültigen militärischen Niedergang im Januar 1970. Es wurde von vier afrikanischen Staaten ([[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Sambia]], [[Tansania]]) sowie [[Haiti]] anerkannt.<br />
* Die '''{{KHM-1979|2=Volksrepublik Kampuchea}}''' (1979–1989) wurde nach der [[vietnam]]esischen Invasion und Besetzung und der Niederlage der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] in Kambodscha von der vietnamesischen Okkupationsmacht errichtet. Nur einige [[Ostblock]]staaten erkannten diese an, wohingegen die UN, China und die meisten anderen Staaten weiterhin das gestürzte [[Demokratisches Kampuchea|Demokratische Kampuchea]] der Roten Khmer anerkannten.<br />
* Von [[Südafrika]] während der [[Apartheid]] in formelle Unabhängigkeit entlassene [[Homeland (Apartheid)|Homelands]] (auch Bantustan genannt), die ausschließlich von Südafrika und den jeweils anderen drei Homelands anerkannt waren. Sie waren faktisch vollständig von Südafrika abhängig und sind seit dem Ende der Apartheid 1994 wieder integraler Teil Südafrikas:<br />
** '''{{Transkei}}''' (1976–1994)<br />
** '''{{Bophuthatswana}}''' (1977–1994)<br />
** '''{{Venda}}''' (1979–1994)<br />
** '''{{Ciskei}}''' (1981–1994)<br />
* '''{{RU-CE-1991}}''' (1996–1999). Die vormalige [[Tschetschenien|Tschetschenische ASSR]] erklärte 1991 als ''Tschetschenische Republik Itschkeria'' ihre Unabhängigkeit von der [[Sowjetunion]] und [[Russland]]. Seit dem [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]] ist sie wiedereingegliedert in Russland. Eine Exilregierung besteht jedoch fort.<br />
* Das '''{{AFG-1997|2=Islamische Emirat Afghanistan}}''' (1996–2001) war lediglich von [[Saudi-Arabien]], [[Pakistan]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] anerkannt, alle anderen Staaten betrachteten während des [[Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)|Afghanischen Bürgerkriegs]] die Regierung von Präsident [[Burhānuddin Rabbāni]] als legitime Vertretung Afghanistans.<br />
* {{UA-43|#}} Die '''[[Republik Krim (Sezessionsregion)|Republik Krim]]''' (11.–18. März 2014) wurde nur von Russland anerkannt,<ref>[http://rt.com/news/russia-recognize-crimea-independence-410/ Putin signs order to recognize Crimea as a sovereign independent state.] RT.com, 17. März 2014.</ref> nach Auffassung Russlands bildet das Gebiet seitdem den russischen Föderationskreis [[Krim (Föderationskreis)|Krim]]. Die [[Ukraine]] erachtet die Halbinsel weiterhin als Teil ihres Staatsgebiets.<br />
<br />
=== Staaten ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* [[Datei:MNLA flag.svg|20px]] '''[[Azawad]]''' in [[Mali]] erklärte am 6. April 2012 seine Unabhängigkeit, wurde von keinem Staat anerkannt und Anfang 2013 von malischen Truppen mit massiver französischer Hilfe zurückerobert.<br />
* '''{{CD-KA-1960}}''' erklärt 1960 die Unabhängigkeit von der kurz zuvor von Belgien unabhängig gewordenen [[Demokratische Republik Kongo|Republik Kongo]]. Die Sezession war Hauptursache der [[Kongokrise]]. Trotz Unterstützung durch Belgien wurde Katanga von keinem Staat anerkannt; 1963 wurde die abtrünnige Provinz von UN-Truppen erobert und die Sezession beendet.<br />
* [[Datei:Flag of Bougainville.svg|20px]] '''[[Bougainville]] (Republik der Nördlichen Salomonen)''' (1990–1997) unterzeichnete einen [[Friedensvertrag]] mit [[Papua-Neuguinea]], welcher der [[Insel]], abhängig von einem [[Referendum]] zur [[Souveränität|Unabhängigkeit]] innerhalb einer [[Jahrzehnt|Dekade]], [[Autonomie]] verschaffen sollte.<br />
* '''{{MD-GA}}''' (1990–1994) ist heute ein Teil der [[Republik Moldau]].<br />
* [[Datei:Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px|rand]] '''[[Republik Serbische Krajina]]''' (1991–1995) ist heute ein Teil von [[Kroatien]].<br />
* '''{{RSR}}''' (1992–1995) ist heute eine der beiden Entitäten des Bundesstaates [[Bosnien und Herzegowina]].<br />
* [[Datei:Flag of Anjouan.svg|20px]] '''[[Anjouan]]''' (1997–2002) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Flag of Mohéli (official).svg|20px]] '''[[Mohéli]]''' (1997–1998) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Tamil Eelam Flag.svg|20px]] '''[[Tamil Eelam]]''' war die Bezeichnung für die während des [[Bürgerkrieg in Sri Lanka|Bürgerkriegs in Sri Lanka]] (1983–2009) unter Verwaltung der [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) stehenden Gebiete im Norden und Osten [[Sri Lanka]]s. International wurde das Staatsgebilde von keinem Staat anerkannt; die LTTE wurden von vielen Staaten als Terrororganisation betrachtet.<br />
* Die [[Datei:Flag of Congo-Léopoldville (1960-1963).svg|20px]] '''Volksrepublik Kongo'''{{Anker|Volksrepublik Kongo (1964)}} wurde auf dem Höhepunkt der [[Simba-Rebellion]] am 7. September 1964 in Stanleyville, dem heutigen [[Kisangani]], von lumumbistischen Rebellen ausgerufen. Die Rebellen erhielten zwar Unterstützung aus dem sozialistischen Lager, allerdings keine diplomatische Anerkennung. Der Aufstand wurde bis Dezember 1964 von Regierungstruppen niedergeschlagen.<ref>Thomas Kacza: ''Die Kongo-Krise 1960–1965''. Centaurus-Verlagsgesellschaft, Pfaffenweiler 1990, ISBN 978-3-89085-477-9, S.&nbsp;164.</ref><br />
* [[Datei:Flag of Novorussia.svg|20px]] '''[[Föderativer Staat Neurussland]]''' (24. Mai 2014 – 18. Mai 2015) war eine Union zwischen der [[Volksrepublik Donezk]] und der [[Volksrepublik Lugansk]]. Im Mai 2015 wurde das Projekt für beendet erklärt.<ref>[http://www.gazeta.ru/politics/2015/05/19_a_6694441.shtml Neurussland ist beendet.] Gaseta.ru, 20. Mai 2014 (russisch).</ref><ref>[http://uatoday.tv/politics/russian-backed-novorossiya-breakaway-movement-collapses-428372.html ''Russian-backed ‘Novorossiya’ breakaway movement collapses''.] [[Ukraine Today]], 20. Mai 2015 (englisch).</ref><br />
* [[Datei:Flag of the Islamic State of Iraq and the Levant2.svg|20px]] '''[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]''', abgekürzt '''IS''', bezeichnet neben der gleichnamigen, als Terrorgruppe eingestuften Organisation, auch ein von dieser am 29. Juni 2014 in Syrien und im Irak ausgerufenes [[Kalif]]at. In den von der Organisation eroberten Gebieten entwickelten sich neben militärischen bald auch zivile staatliche Strukturen. Das Kalifat wurde jedoch von keinem anderen Staat anerkannt. In laufender militärischer Auseinandersetzung mit regulären syrischen oder irakischen Armeeverbänden, gegnerischen Rebellenmilizen und internationalen Streitkräften verlor der IS bis zum Herbst 2017 die Kontrolle über sämtliche größeren Städte, zuletzt auch über das als Hauptstadt des Kalifats fungierende [[ar-Raqqa|Rakka]].<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:Flag of South Kasai.svg|20px]] '''[[Süd-Kasai]]''' beanspruchte von Juni 1960 bis Ende 1961 regionale Autonomie innerhalb der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]].<br />
* [[Datei:Flag of the Republic of Mahabad.svg|20px]] Die '''[[Republik Mahabad|Republik Kurdistan]]''' (22. Januar – 16. Dezember 1946) war ein Staat, der um die Stadt [[Mahabad]] im [[Iran]] ausgerufen wurde. Das Gebiet ist heute Teil des Iran.<br />
* [[Datei:Flag of Kachin State.svg|20px]] '''[[Kachin-Staat]]''' ist der nördlichste Staat von [[Myanmar]] und wird seit 1962 von der [[Kachin Independence Organization]] (KIO) kontrolliert, ist jedoch von keinem Land diplomatisch anerkannt. Die KIO und die Union Myanmar formalisierten 1994 den status quo durch die Schaffung der „Kachin State Special Region&nbsp;#1“, welche noch immer Teil der Union Myanmar ist, de facto jedoch von der KIO kontrolliert wird.<br />
* '''{{GE-AJ}}''', nominell eine Autonome Republik innerhalb [[Georgien]]s, befand sich 1991–2005 de facto ausschließlich unter der Kontrolle seiner Republikregierung, außerhalb des Einflussbereiches der georgischen Zentralregierung, ohne jedoch formell den Status eines unabhängigen Staates zu beanspruchen. Heute ist es wieder Autonome Republik im Staatsverband Georgiens.<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Aserbaidschan|Republik Aserbaidschan]] in den 1990er Jahren vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of Azerbaijan.svg|20px]] '''[[Autonome Republik Nachitschewan]]''' (1990–1991) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
** [[Datei:Flag of Talysh-Mugan Autonomous Republic (the talysh national flag).jpg|20px]] '''[[Autonome Talysch-Mugan-Republik]]''' (ausgerufen 1993) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
* Auf dem Gebiet des heutigen [[Bosnien und Herzegowina]] zur Zeit der [[Jugoslawienkriege]] vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of the Croatian Republic of Herzeg-Bosnia.svg|20px]] '''[[Kroatische Republik Herceg-Bosna]]''' (1993–1994; zuvor 1992–1993 ''Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna'') beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde. Mit der Gründung der [[Föderation Bosnien und Herzegowina]] im Jahre 1994 wurde sie als eigenständige politische Einheit offiziell aufgelöst.<br />
** '''[[Autonome Provinz Westbosnien]]''' (1993–1995) beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde.<br />
* Auf dem Gebiet des [[Gescheiterter Staat|gescheiterten Staats]] [[Somalia]] ab 1991 entstandene autonome Gebilde, die sich als Teilstaaten eines gemeinsamen Bundesstaats Somalia verstanden, obwohl ein solcher zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch gar nicht existierte und bis zu dessen Entstehung ab 2012 sie entweder schon untergegangen waren oder nicht anerkannt und in andere Bundesstaaten integriert wurden.<br />
** [[Datei:Flag of Awdalland.svg|20px]] '''[[Awdal#Geschichte|Awdalland]]'''{{Anker|Saylac & Lughaya}} (1995 und 2009) wurde im äußersten Nordwesten durch Gegner des [[Somaliland]]-Regimes und in Ablehnung dessen Politik der Abspaltung von einem gemeinsamen somalischen Staat gegründet, jedoch ohne die von Somaliland auf das Gebiet ausgeübte De-facto-Kontrolle dauerhaft in Frage stellen zu können. Gleiches gilt für das etwas später mit Anspruch auf etwa dasselbe Gebiet und mit vergleichbarer politischer Zielrichtung gegründete '''Saylac & Lughaya''' State of Somalia (2011).<br />
** [[Datei:Flag of Azania.svg|20px|rand]] '''[[Jubaland#Azania State of Somalia|Azania]]''' State of Somalia (2011–2013). Vom südlichen Nachbarn [[Kenia]] unterstützte Gründung für das Gebiet des vormaligen [[Jubaland]], die im Jahr 2013 im heutigen Bundesstaat Jubaland aufgegangen ist.<br />
** [[Datei:Flag of Himan and Heeb.svg|20px]] '''Himan und Heeb'''{{Anker|Himan und Heeb}} State of Somalia (2010–2015) wurde an den heutigen Bundesstaat [[Galmudug]] angeschlossen.<br />
** [[Datei:Flag of Jubaland.svg|20px]] '''[[Jubaland]]''' (1998–2001), getragen von der [[Somali Patriotic Movement|Somalischen Patriotischen Bewegung]]. Die Neugründung als ''Jubaland State of Somalia'' im Jahr 2013 ist ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
** '''Hiiraan'''{{Anker|Hiiraan}} State of Somalia (2010–2015). Von Clanführern und Militärs in Nairobi gegründet, die in der betreffenden somalischen Region aber nur eine von mehreren nach Vorherrschaft strebenden Kriegsparteien bildeten. Seit 2015 beteiligt sich das De-facto-Regime von Hiiraan mit Anführern der Nachbarregion ''Middle Shabelle'' an der Bildung des neuen somalischen Bundesstaats Hirshabelle.<br />
** [[Datei:Flag of Maakhir.svg|20px]] '''[[Maakhir]]'''{{Anker|Northland}} State of Somalia (2007–2009), wurde von seiner Regierung mit [[Puntland]] vereinigt, ohne dass der heutige Bundesstaat Puntland über dieses auch vom nach Unabhängigkeit strebenden [[Somaliland]] beanspruchte Gebiet dauerhafte Kontrolle erlangen konnte. Im südlichen Teil des umstrittenen Gebiets wurde der [[Datei:Flag of Somalia.svg|20px]] '''Northland''' State of Somalia (2008) ausgerüfen. Die politischen Strömungen bzw. Clanstrukturen, die hinter diesen beiden Gründungen standen, sind auch für das 2012 in der gleichen Region gegründete und mit unklarem Status noch weiter existierende ''[[Khaatumo]] State of Somalia'' verantwortlich.<br />
** [[Datei:Flag of Southwestern Somalia.svg|20px]] '''[[Südwestsomalia]]''' (2002–2005), getragen von der [[Rahanweyn-Widerstandsarmee]]. Die Neugründung im Jahr 2014 als ''South West State'' ist heute ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Mikronationen]]<br />
* [[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="un.com 2012"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=43632&Cr=Palestin&Cr1=<br />
|titel=On Day of Solidarity with Palestinians, Ban stresses urgency of reaching two-state solution<br />
|werk=UN News Centre<br />
|hrsg=UN Publications<br />
|datum=2012-11-29<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2012-11-30}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Internationale Politik)|Vereinten Nationen Nicht Als Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]<br />
[[Kategorie:Liste (Staaten)|!Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abchasien&diff=220647598Abchasien2022-02-27T23:28:56Z<p>Labrang: </p>
<hr />
<div>{{Infobox De-facto-Regime<br />
|NAME = '''Аҧсны''' (abchasisch)<br /><br />
'''Абхазия''' (russisch)<br /><br />
'''აფხაზეთი''' (georgisch)<br /><br />
'''Abchasien'''<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of the Republic of Abkhazia.svg<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Abchasiens<br />
|BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br />
|BILD-WAPPEN =Coat of arms of Abkhazia.svg<br />
|BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Abchasiens<br />
|WAHLSPRUCH = <br />
|STAAT = {{Georgien}}<br /><small>([[Autonome Republik Abchasien]])</small><br />
|AMTSSPRACHE = [[Abchasische Sprache|Abchasisch]] und [[Russische Sprache|Russisch]]<br />
|HAUPTSTADT = [[Sochumi]]<br />
|REGIERUNGSFORM = [[Präsidentielles Regierungssystem]]<br />
|OBERHAUPT = Präsident [[Aslan Bschania]]<br />
|REGIERUNGSCHEF = [[Premierminister]] [[Alexander Ankwab]]<br />
|FLÄCHE = 8600<br />
|EINWOHNER = 240.705<br /><small>(Volkszählung 2011)</small><br />
|BEV-DICHTE = 28<br />
|BIP = ca. 500 Mio. [[US-Dollar|Dollar]] <small>(2011)</small><br />
|WÄHRUNG = [[Russischer Rubel]] und [[Abchasischer Apsar]]<br /><small>(geringe Nutzung)</small><br />
|UNABHÄNGIGKEIT = <br />
|GRÜNDUNG = 23. Juli 1992<br />
|NATIONALHYMNE = [[Aiaaira]]<br />
|ZEITZONE = [[UTC+3]]<br />
|KFZ-KENNZEICHEN = <br />
|ISO 3166 = nicht zugeteilt <br> <small>manchmal ersatzweise: ABC</small><ref>{{Der Spiegel|ID=66567972|Titel=Die ABC-Republik|Autor=Alexander Smoltczyk|Jahr=2009|Nr=35|Seiten=50–54|Kommentar=|Datum=2009-08-24}}</ref><br />
|INTERNET-TLD = <br />
|TELEFON-VORWAHL = [[Ländervorwahlliste sortiert nach Nummern#Zone 7|+7]]<br />
|BILD-LAGE = Abkhazia in its region (less biased).svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = Georgien1<br />
|BILD1 = Abkhazia in Georgia (semi-secession).svg<br />
|BILD1-IMAGEMAP = Georgien2<br />
|BILD2 = Abkhazia map-de.svg<br />
}}<br />
<br />
'''Abchasien''' [{{IPA|ab'xa:ziən}}] ({{abS|Аҧсны|Aṗsny}}; {{kaS|აფხაზეთი|Apchaseti}}; {{ruS|Абхазия|Abchasija}}) ist eine an das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] grenzende Region im Süden des [[Kaukasus]]. Die Einwohnerzahl betrug 2011 laut offizieller Schätzung 242.862<ref>{{Internetquelle |url=http://abkhazeti.info/news/1305685446.php |autor=Teimuraz Blumgardt |titel=Население Абхазии – Где истина?! |werk=abkhazeti.info |datum=2011-05-17 |abruf=2019-06-25 |sprache=ru}}</ref>, die Fläche umfasst 8.600&nbsp;km².<br />
<br />
Abchasien betrachtet sich unter der Bezeichnung „Republik Abchasien“ als selbständiger Staat<ref>{{Webarchiv|url=http://www.abkhazworld.com/abkhazia/156-constitution-abkhazia.html |wayback=20130514195430 |text=Artikel 1 der abchasischen Verfassung }}</ref>, wird von den meisten Staaten der Welt jedoch als Teil von [[Georgien]] betrachtet (siehe [[Autonome Republik Abchasien]]). Abchasien verfügt seit 1993 über eigenständige, von Georgien unabhängige staatliche Strukturen. Georgien übt keinerlei [[Souveränität]] über das Gebiet aus.<br />
<br />
Als bisher einzige allgemein anerkannte Staaten haben seit 2008 [[Russland]], [[Nicaragua]], [[Venezuela]]<ref name="ru21754"> {{Internetquelle |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |titel=Chávez in Russland – Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an |werk=russland.ru |datum=2009-09-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130729020820/http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |archiv-datum=2013-07-29 |abruf=2019-08-10}}</ref>, [[Nauru]] und [[Syrien]] (Stand 2020) die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Meike Dülffer |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2016-04/georgien-abchasien-suedossetien-russland-eu |titel=Georgien – Wo die Grenzen wandern |werk=zeit.de |datum=2016-04-17 |abruf=2018-08-16}}</ref><ref name="Syrien">{{Internetquelle|url=http://www.bbc.com/news/world-europe-44291091|titel=Syria recognises Russian-backed Georgia regions|hrsg=BBC News|datum=2018-05-29|abruf=2018-05-29|sprache=en}}</ref> Die pazifischen Inselstaaten [[Tuvalu]] und [[Vanuatu]] hatten ihre 2011 ausgesprochene Anerkennung wenige Jahre später, im Zuge der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Georgien, zurückgezogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rferl.org/a/tuvalu-georgia-retracts-abkhazia-ossetia-recognition/25315720.html |titel=Tuvalu Retracts Recognition Of Abkhazia, South Ossetia |werk=rferl.org |datum=2014-03-31 |abruf=2020-03-15 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Die anderen [[De-facto-Regime]] [[Republik Arzach|Arzach]], [[Transnistrien]] und [[Südossetien]] bilden mit Abchasien die [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]] und unterstützen sich wechselseitig in ihren jeweiligen Souveränitätsbestrebungen.<br />
<br />
Georgien und nahezu alle anderen Staaten der Welt betrachten Abchasien als georgisches Gebiet und sehen die in Georgien amtierende Regierung der Autonomen Republik Abchasien als rechtmäßige Regierung in der Region an.<ref>{{Internetquelle |url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19330 |titel= Abkhazia, S.Ossetia Formally Declared Occupied Territory |werk=old.civil.ge |datum=2008-08-28 |abruf=2019-11-23 |sprache=en}}</ref><ref> {{Webarchiv|text=Nato Resolution 382 über die Situation in Georgien. |url=http://www.nato-pa.int/Default.asp?CAT2=0&CAT1=0&CAT0=576&SHORTCUT=2245&SEARCHWORDS=georgia |wayback=20120313213206}}</ref><br />
Diese [[Exilregierung]] hat ihren derzeitigen Sitz in der georgischen Hauptstadt [[Tiflis]]. Sie hat keinen Einfluss auf die Region.<br />
<br />
Abchasien, für sein mildes Klima sowie für seine [[Kurort]]e und Strände bekannt, war zu Zeiten der [[Sowjetunion]] eines der beliebtesten inländischen [[Touristen]]ziele.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Abchasien liegt südlich des [[Kaukasus]] an der Nordostküste des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] westlich des Flusses [[Enguri]] in Georgien. Das bis auf einen schmalen, landwirtschaftlich genutzten Küstenstreifen gebirgige Land erreicht im [[Dombai-Ulgen]] Höhen von über 4000&nbsp;Metern. Im Arabika-Massiv liegen mit der [[Werjowkina]]-Höhle und der [[Woronja-Höhle]] die mit über 2000&nbsp;Metern tiefsten bekannten Höhlen der Erde.<br />
<br />
Dank des Schutzes durch die Gebirgszüge weist der Küstenstreifen ein subtropisches Klima auf, weswegen sich Abchasien in der Sowjetzeit zu einem beliebten Feriengebiet entwickelte. Das warme Klima begünstigt auch den Anbau von [[Tabak]], [[Tee (Pflanze)|Tee]], [[Weinrebe|Wein]] und [[Obst]], sodass die Landwirtschaft sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes gehören.<br />
<br />
=== Verwaltungsgliederung ===<br />
<div class="tright" style="clear:none"><br />
[[Datei:Abkhazia districts map numbered.svg|mini|hochkant=1|Verwaltungsgliederung]]</div><br />
[[Datei:Gagra. Аbkhazia.jpg|mini|Abchasische Schwarzmeerküste bei [[Gagra]]]]<br />
[[Datei:Gudauta Gunda.jpg|mini|Die Stadt [[Gudauta]]]]<br />
[[Datei:Gulia institute.JPG|mini|hochkant|Architektur in der Hauptstadt [[Sochumi]]]]<br />
<br />
Die de facto unabhängige Republik Abchasien besteht aus sieben [[Rajon]]s und einer kreisfreien Stadt, der Hauptstadt [[Sochumi]]. Jeder Rajon verfügt über jeweils eine Bezirkshauptstadt.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra"<br />
|- class=hintergrundfarbe6<br />
! Rajon (Nr. auf Karte)<br />
! abchasische Bezeichnung<br />
! russische Bezeichnung<br />
! Verwaltungssitz<br />
|-<br />
| [[Rajon Gagra]] (1)<br />
| Гагра араион<br />
| Гагрский район<br />
| [[Gagra]]<br />
|-<br />
| [[Rajon Gali]] (7)<br />
| Гал араион<br />
| Галский район<br />
| [[Gali]] (Gal)<br />
|-<br />
| [[Rajon Gudauta]] (2)<br />
| Гәдоуҭа араион<br />
| Гудаутский район<br />
| [[Gudauta]]<br />
|-<br />
| [[Rajon Gulrypsch]] (4)<br />
| Гәылрыҧшь араион<br />
| Гулрыпшский район<br />
| [[Gulripschi]] (Gulrypsch)<br />
|-<br />
| [[Rajon Otschamtschyra]]&nbsp;(5)<br />
| Очамчыра араион<br />
| Очамчырский район<br />
| [[Otschamtschire]] (Otschamtschyra)<br />
|-<br />
| [[Rajon Sochumi]] (3)<br />
| Аҟәа араион<br />
| Сухумский район<br />
| [[Sochumi]] (Suchum / Aqwa)<br />
|-<br />
| [[Rajon Tkuartschal]] (6)<br />
| Тҟәарчал араион<br />
| Ткуарчальский район<br />
| [[Tqwartscheli]] (Tkuartschal)<br />
|-<br />
| Stadt [[Sochumi]]<br />
| Аҟәа<br />
| Город Сухум<br />
| [[Sochumi]] (Suchum / Aqwa)<br />
|}<br />
<br />
=== Städte ===<br />
In Abchasien gibt es (nach Definition der Regierung in Sochumi) neun Orte mit Stadtstatus, von denen sieben Rajonhauptstädte sind. Nach georgischem Recht sind zwei der Orte (gekennzeichnet mit *) keine Städte, sondern „Kleinstädte“ (''daba'', entsprechend den früheren [[Siedlung städtischen Typs|Siedlungen städtischen Typs]]). Neben den unten gelisteten Städten gibt es noch mehrere andere Ortschaften, die teils höhere Einwohnerzahlen aufweisen, aber über keinen Stadtstatus verfügen, wie etwa [[Zandrypsch]], [[Dranda]], [[Bsybta]] oder [[Eschera]].<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra"<br />
|- class=hintergrundfarbe6<br />
! Abchasischer Name<br />
! Russischer Name<br />
! Georgischer Name<br />
! Einwohner<br />
! Stand<br />
! Rajon<br />
|-<br />
| '''[[Aqwa]]''' (Аҟəа) || '''Suchum''' (Сухум) || ''Sochumi'' (სოხუმი) || style=text-align:right | 64.478 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Sochumi|Sochumi]]<br />
|-<br />
| '''[[Gagra]]''' (Гагра) || '''Gagra''' (Гагра) || ''Gagra'' (გაგრა) || style=text-align:right | 12.364|| style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Gagra|Gagra]]<br />
|-<br />
| '''[[Gudauta|Gwdouta]]''' (Гəдоуҭа) || '''Gudauta''' (Гудаута) || ''Gudauta'' (გუდაუთა) || style=text-align:right | 8.514 || style=text-align:right | 2009 || [[Rajon Gwdouta|Gwdouta]]<br />
|-<br />
| '''[[Gali|Gal]]''' (Гал) || '''Gal''' (Гал) || ''Gali'' (გალი) || style=text-align:right | 7.605 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Gali|Gali]]<br />
|-<br />
| '''[[Otschamtschyra]]''' (Очамчыра) || '''Otschamtschira''' (Очамчира) || ''Otschamtschire'' (ოჩამჩირე) || style=text-align:right | 5.280 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Otschamtschyra|Otschamtschyra]]<br />
|-<br />
| '''[[Tqwartschal]]''' (Тҟәарчал) || '''Tkuartschal''' (Ткуарчал) || ''Tkwartscheli'' (ტყვარჩელი) || style=text-align:right | 5.013 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Tqwartschal|Tqwartschal]]<br />
|-<br />
| '''[[Pizunda]]''' (Пиҵунда)* || '''Pizunda''' (Пицунда) || ''Bitschwinta'' (ბიჭვინთა) || style=text-align:right | 4.198 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Gagra|Gagra]]<br />
|-<br />
| '''[[Gwylrypsch]]''' (Гәылрыҧшь)* || '''Gulrypsch''' (Гулрыпш) || ''Gulripschi'' (გულრიფში) || style=text-align:right | 3.910 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Gwylrypsch|Gwylrypsch]]<br />
|-<br />
| '''[[Achali Atoni|Afon Tschyz]]''' (Афон Ҿыц) || '''Nowy Afon''' (Новый Афон) || ''Achali Atoni'' (ახალი ათონი) || style=text-align:right | 1.518 || style=text-align:right | 2011 || [[Rajon Gudouta|Gudouta]]<br />
|}<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
Die Einwohnerzahl des Landes betrug im Jahr 2011 nach offizieller Schätzung etwa 241.000; der Anteil der namensgebenden [[Abchasen]] lag bei 50,8 %, jener der [[Georgier]] betrug 19,3 %, der der [[Armenier]] 17,4 % (siehe [[Armenier in Abchasien]]). Weitere bedeutende Minderheiten waren [[Russen]] (9,2 %), [[Ukrainer]] (0,7 %) sowie [[Griechische Minderheit in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion|Griechen]] (0,6 %). Daneben leben in Abchasien noch einige Hundert [[Türken]], [[Osseten]], [[Abasinen]] und [[Esten]]. Im Vergleich zur Volkszählung von 2003 wuchs die Bevölkerungszahl bis 2011 um fast 12,5 %, sie liegt aber immer noch weit unter dem Wert von 1989.<ref>[http://www.ethno-kavkaz.narod.ru/rnabkhazia.html ''Volkszählung 2003'']</ref><br />
<br />
Die letzte sowjetische Volkszählung von 1989 hatte noch eine Einwohnerzahl von etwa 525.000 ermittelt, davon waren 45,7 % Georgier, 17,8 % Abchasen sowie 14,3 % Russen und 14,6 % Armenier.<br />
<br />
1886 hatte der Anteil der Abchasen noch bei über 85 % gelegen, im Laufe des 20. Jahrhunderts stieg die Zahl der Georgier, bedingt durch Migration, allerdings so stark an, dass sie bereits 1926 die größte Bevölkerungsgruppe stellten. Während die Zahl der Georgier innerhalb von knapp 100 Jahren von knapp 4.200 (1886) auf fast 240.000 im Jahr 1989 und damit fast um das Sechzigfache anstieg, wuchs die Zahl der Abchasen im selben Zeitraum lediglich von etwa 59.000 auf etwa 93.000 an. Besonders Ende des 19. Jahrhunderts verließen zudem zahlreiche, meist muslimische Abchasen das Land in Richtung des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reichs]].<br />
Bereits zur Zeit des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreichs]] begann eine georgische Migrationsbewegung in das damals dünn besiedelte Abchasien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abkhazworld.com/aw/abkhazia/conflict/31-origins-and-evolutions-of-the-georgian-abkhaz-conflict |autor=Stephen D. Shenfield |titel=Origins and Evolutions of the Georgian-Abkhaz Conflict, by Stephen D. Shenfield |werk=abkhazworld.com |abruf=2019-11-08 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Die georgische Einwanderung nach Abchasien wurde in der Anfangszeit der Sowjetunion unter [[Lawrenti Beria]] und [[Josef Stalin]] gefördert,<ref>{{Webarchiv | url=http://www.cdi.org/russia/johnson/8226.cfm | wayback=20120126234416 | text=The Georgian-Abkhaz-Conflict}} by Stephen D. Shenfield</ref> sodass die Georgier bereits in den 1920er Jahren zur größten Bevölkerungsgruppe in Abchasien wurden, dabei jedoch nie die Marke von 50 % der Gesamtbevölkerung erreichten. Auch Russen, Armenier, Ukrainer und andere Bevölkerungsgruppen wanderten in großer Zahl nach Abchasien ein. Ebenfalls bedeutend war die [[Griechische Minderheit in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion|griechische Minderheit in Abchasien]], die 1939 über 11 % der Gesamtbevölkerung ausmachte.<br />
<br />
Nach der Auflösung der Sowjetunion kam es im Verlauf des Sezessionskrieges zu [[Ethnische Säuberung|ethnischen Säuberungen]] und Vertreibungen, die sich, besonders gegen Ende des Konflikts, hauptsächlich gegen Georgier richteten. 250.000 Bewohner Abchasiens, darunter zirka 200.000 Georgier, wurden vertrieben, mussten fliehen und kamen teilweise sogar bei Massakern ums Leben.<br />
Nur ein relativ kleiner Teil der georgischen Bevölkerungsgruppe kehrte seit dem Ende des Bürgerkriegs wieder zurück. Die Zahl der Georgier in Abchasien wächst seit einigen Jahren jedoch wieder kontinuierlich an. Die meisten ethnischen Georgier leben im Südteil des Landes, besonders im [[Rajon Gali]], wo sie mit einem Anteil von 98,2 % an der Bevölkerung die klare Mehrheit darstellen, sowie im [[Rajon Tkuartschal]] (62,4 %). Ein signifikanter Teil der Georgier gehört der [[Subethnie]] der [[Mingrelier]] an. Einer Schätzung von Wissenschaftlern der [[University of Colorado Boulder]] zufolge machen Mingrelier fast die Hälfte der georgischen Gemeinschaft Abchasiens aus.<ref name="unicolstudie">{{Internetquelle |autor=John O’Loughlin, Vladimir Kolossov, Gerard Toal |url=https://ibs.colorado.edu/johno/pub/InsideAbkhazia.pdf |titel=Inside Abkhazia: A Survey of Attitudes in a De Facto State |werk=ibs.colorado.edu |datum=2013 |abruf=2018-08-27 |format=PDF; 3,8 MB |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Nach dem Krieg von 2008 kehren auch vermehrt Angehörige der abchasischen Diaspora aus der [[Türkei]] nach Abchasien zurück.<ref>[http://www.nytimes.com/2009/05/08/world/europe/08abkhazia.html Abchasien bei nytimes.com]</ref><br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:center"<br />
|+ in den Zahlenangaben für die Georgier sind Mingrelier und andere georgischsprachige Gruppen enthalten<ref name="censuses">[http://www.ethno-kavkaz.narod.ru/rnabkhazia.html Volkszählungen in Abchasien: 1886, 1926, 1939, 1959, 1970, 1979, 1989, 2003]</ref><br />
|- class=hintergrundfarbe6<br />
!Jahr<br />
!Abchasen<br />
! data-sort-type="number" | Georgier<br />
! data-sort-type="number" | Russen<br />
! data-sort-type="number" | Armenier<br />
! data-sort-type="number" | Griechen<br />
!Insgesamt<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1886 Zensus<br />
|85,2 %<br /><small>(58.963)</small><br />
|{{0}}6,0 %<br /><small>(4.166)</small><br />
|{{0}}1,6 %<br /><small>(1.090)</small><br />
|{{0}}1,6 %<br /><small>(1.106)</small><br />
|{{0}}3,1 %<br /><small>(2.149)</small><br />
| style=text-align:left | {{0}}69.230<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1897 Zensus<br />
|55,3 %<br /><small>(58.697)</small><br />
|24,4 %<br /><small>(25.873)</small><br />
|4,8 %<br /><small>(5.135)</small><br />
|{{0}}6,2 %<br /><small>(6.552)</small><br />
|{{0}}7,0 %<br /><small>(14.045)</small><br />
| style=text-align:left | 106.179<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1926 Zensus<br />
|27,8 %<br /><small>(55.918)</small><br />
|33,5 %<br /><small>(67.494)</small><br />
|6,2 %<br /><small>(12.553)</small><br />
|12,8 %<br /><small>(25.677)</small><br />
|{{0}}7,0 %<br /><small>(14.045)</small><br />
| style=text-align:left | 201.016<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1939 Zensus<br />
|18,0 %<br /><small>(56.197)</small><br />
|29,5 %<br /><small>(91.967)</small><br />
|19,3 %<br /><small>(60.201)</small><br />
|15,9 %<br /><small>(49.705)</small><br />
|11,1 %<br /><small>(34.621)</small><br />
| style=text-align:left | 311.885<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1959 Zensus<br />
|15,1 %<br /><small>(61.193)</small><br />
|39,1 %<br /><small>(158.221)</small><br />
|21,4 %<br /><small>(86.715)</small><br />
|15,9 %<br /><small>(64.425)</small><br />
|{{0}}2,2 %<br /><small>(9.101)</small><br />
| style=text-align:left | 404.738<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1970 Zensus<br />
|15,9 %<br /><small>(77.276)</small><br />
|41,0 %<br /><small>(199.596)</small><br />
|19,1 %<br /><small>(92.889)</small><br />
|15,4 %<br /><small>(74.850)</small><br />
|{{0}}2,7 %<br /><small>(13.114)</small><br />
| style=text-align:left | 486.959<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1979 Zensus<br />
|17,1 %<br /><small>(83.087)</small><br />
|43,9 %<br /><small>(213.322)</small><br />
|16,4 %<br /><small>(79.730)</small><br />
|15,1 %<br /><small>(73.350)</small><br />
|{{0}}2,8 %<br /><small>(13.642)</small><br />
| style=text-align:left | 486.082<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 1989 Zensus<br />
|17,8 %<br /><small>(93.267)</small><br />
|45,7 %<br /><small>(239.872)</small><br />
|14,3 %<br /><small>(74.913)</small><br />
|14,6 %<br /><small>(76.541)</small><br />
|{{0}}2,8 %<br /><small>(14.664)</small><br />
| style=text-align:left | 525.061<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 2003 Zensus<ref name="censuses2">[http://www.ethno-kavkaz.narod.ru/rnabkhazia.html Volkszählungen in Abchasien: 1886, 1926, 1939, 1959, 1970, 1979, 1989, 2003] in den Zahlenangaben für die Georgier sind Mingrelier und andere georgischsprachige Gruppen enthalten</ref><br />
|43,8 %<br /><small>(94.606)</small><br />
|21,3 %<br /><small>(45.953)</small><br />
|10,8 %<br /><small>(23.420)</small><br />
|20,8 %<br /><small>(44.870)</small><br />
|{{0}}0,7 %<br /><small>(1.486)</small><br />
| style=text-align:left | 215.972<br />
|-<br />
| style=text-align:left | 2011 Zensus<ref name="censuses2" /><br />
|50,8 %<br /><small>(122.069)</small><br />
|19,3 %<br /><small>(46.367)</small><br />
|9,2 %<br /><small>(22.077)</small><br />
|17,4 %<br /><small>(41.864)</small><br />
|{{0}}0,6 %<br /><small>(1.380)</small><br />
| style=text-align:left | 240.705<br />
|}<br />
Etwa 90 % der Einwohner<ref name="freedomhouse">[http://www.freedomhouse.org/report/freedom-world/2012/abkhazia ''Abkhazia''] auf freedomhouse.org</ref> haben Pässe der [[Russland|Russischen Föderation]] erhalten.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,552109,00.html ''Kosovo auf dem Kaukasus''] In: ''Der Spiegel.'' vom 11. Mai 2008</ref> Die Nachfrage nach georgischen Pässen in Abchasien ist relativ gering.<ref>{{Internetquelle |url=http://english.ruvr.ru/2012/02/08/65597858.html |titel=Russia criticises Georgia’s new passports for Abkhazia, S. Ossetia |werk=english.ruvr.ru |hrsg=[[Stimme Russlands|The Voice of Russia]] |datum=2012-02-08 |archiv-url=https://archive.is/20130417122655/http://english.ruvr.ru/2012/02/08/65597858/ |archiv-datum=2013-04-17 |abruf=2018-08-13 |sprache=en}}</ref><br />
Aufgrund der sehr begrenzten internationalen Anerkennung Abchasiens benötigen Bürger Abchasiens für die meisten Reisen ins Ausland eine weitere [[Staatsbürgerschaft]].<ref name="freedomhouse" /><br />
<br />
=== Sprachen ===<br />
[[Datei:Abkhazian passport.jpg|mini|Abchasischer Pass – zweisprachig auf Abchasisch und Russisch bedruckt]]<br />
In der de facto unabhängigen Republik Abchasien sind nur [[Abchasische Sprache|Abchasisch]] und [[Russische Sprache|Russisch]] Amtssprachen. Im öffentlichen Leben dominiert das Russische, auch unter ethnischen Abchasen. Russisch ist insbesondere auch die Sprache der Wirtschaft, Bildung und Medien und wird nahezu von der gesamten Bevölkerung beherrscht.<br />
<br />
[[Georgische Sprache|Georgisch]] ist von der abchasischen Regierung nicht als Amtssprache anerkannt. Da Abchasien von der internationalen Gemeinschaft aber noch immer mehrheitlich als Teil Georgiens gesehen wird, ist Georgisch zumindest theoretisch ebenfalls Amtssprache. Anfragen bei Behörden auf Georgisch werden in der Regel jedoch konsequent ignoriert, offizielle Formulare nicht in dieser Sprache gedruckt oder bearbeitet.<br />
<br />
Abchasisch gehört zu den nordwestkaukasischen Sprachen, Russisch ist eine ostslawische Sprache. Beide Sprachen werden im kyrillischen Alphabet geschrieben, während Georgisch, ebenfalls eine kaukasische Sprache, mit der eigenen [[Georgisches Alphabet|georgischen Schrift]] geschrieben wird. Unter dem [[Stalinismus]] wurde Abchasisch zwangsweise ebenfalls in georgischer Schrift geschrieben, die Rückkehr zum kyrillischen Alphabet erfolgte 1954. Abchasisch entwickelte sich erst Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Schriftsprache, inzwischen gibt es aber eine eigene [[abchasische Literatur]]. Durch die über lange Zeit anhaltende Unterdrückung der Sprache beherrschen heute viele Abchasen nicht mehr die Sprache ihrer Vorfahren. Die [[UNESCO]] listet Abchasisch als „gefährdete“ Sprache.<ref>{{Internetquelle |autor=Виталий Шария |url=https://www.ekhokavkaza.com/a/24370014.html |titel=Исчезающий язык |werk=ekhokavkaza.com |datum=2011-10-24 |abruf=2018-09-10 |sprache=ru}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/news/datablog/2011/apr/15/language-extinct-endangered |titel=Endangered languages: the full list |werk=theguardian.com |datum=2011-04-15 |abruf=2018-10-24 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Seit der Zeit des [[Stalinismus]] war es in der [[Sowjetunion]] für Abchasen verpflichtend, sowohl Russisch als auch Georgisch zu lernen.<ref>''Eastern Europe and the Commonwealth of Independent States.'' Europa Publications Limited, London 1999, ISBN 978-1-85743-058-5, S. 36.</ref><br />
Seit der Unabhängigkeit wird Georgisch in Abchasien als Fremdsprache so gut wie nicht mehr gelehrt und ist fast nur noch unter ethnischen Georgiern verbreitet. Im Süden des Landes, wo die Mehrheit der Bevölkerung georgischer Herkunft ist, existieren allerdings zahlreiche georgische Schulen.<ref>[http://www.minorityrights.org/?lid=1928 minorityrights.org]</ref><br />
Diese sind jedoch stark unterfinanziert. Viele Georgier in Abchasien besuchen daher entweder russische Schulen oder pendeln zum Schulbesuch über die Grenze nach Georgien.<ref>{{Internetquelle |url=https://eurasianet.org/abkhazia-gali-students-dodge-russian-border-guards-for-education-in-georgian |autor=Paul Rimple, Temo Bardzimashvili |titel=Abkhazia: Gali Students Dodge Russian Border Guards for Education in Georgian |werk=eurasianet.org |datum=2010-12-22 |abruf=2019-02-26 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Ein großer Teil der in Abchasien lebenden Georgier sind [[Mingrelier]], die als Subethnie der Georgier gelten. Ihre Sprache, das [[Mingrelische Sprache|Mingrelische]], ist daher ebenfalls in Abchasien verbreitet. Es unterscheidet sich teils deutlich vom Georgischen, dient in der Regel aber nicht als Schriftsprache. Mit der Zeitschrift [[Gal (Zeitung)|Gal]] erscheint in Abchasien die nach eigenen Angaben weltweit einzige Zeitung in mingrelischer Sprache.<br />
<br />
Darüber hinaus werden in Abchasien zahlreiche Minderheitensprachen gesprochen, darunter insbesondere [[Armenische Sprache|Armenisch]]. Für die armenische Minderheit gab es 2011 insgesamt 32&nbsp;Schulen im Land.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.balcanicaucaso.org/eng/Areas/Abkhazia/Abkhazia-s-Armenians-multilingualism-is-the-future-106982 |autor=Giorgio Comai |titel=Abkhazia’s Armenians, multilingualism is the future |werk=balcanicaucaso.org |datum=2019-03-18 |abruf=2019-03-18 |sprache=en, it}}</ref> Weitere Minderheitensprachen sind [[Pontische Sprache|Pontos-Griechisch]], [[Estnische Sprache|Estnisch]], [[Rumänische Sprache|Rumänisch]] und [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]. Die estnische Minderheit siedelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Abchasien an.<br />
<br />
=== Religion ===<br />
[[Datei:Inside the New Athos Abkhazia.jpg|mini|Im Inneren des Klosters Nowy Afon]]<br />
Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2003 sind 60 % der Bevölkerung Christen ([[Abchasisch-Orthodoxe Kirche]], [[Russisch-Orthodoxe Kirche]], [[Georgisch-Orthodoxe Kirche]]), 16 % [[Islam|Muslime]], 8 % Atheisten, 8 % Anhänger traditioneller abchasischer Religionen oder [[Neopaganismus|Neopaganisten]], 2 % Anhänger anderer Religionen. Aber nur ein relativ kleiner Teil der sich zu einer Religion bekennenden Personen übt diese Religion auch aktiv aus.<ref>[http://www.portal-credo.ru/site/print.php?act=fresh&id=188 Особенности религиозного сознания в современной Абхазии] Über Religion in Abchasien, aufgerufen am 8. Dezember 2012</ref><br />
<br />
In früheren Jahrhunderten war der Anteil der abchasischen Muslime deutlich höher, ein großer Teil von ihnen emigrierte im 19. Jahrhundert in das Osmanische Reich.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Siehe auch|Liste der Herrscher von Abchasien}}<br />
[[Datei:2014 Nowy Aton, Twierdza Anakopia (02).jpg|mini|Ruinen des antiken Anacopias]]<br />
<br />
=== Antike ===<br />
Die frühesten archäologischen Funde lassen sich auf das 4. Jahrtausend v.&nbsp;Chr. datieren. Etwa seit dem 9. Jahrhundert v.&nbsp;Chr. gehörte die Region vielleicht zum Reich von [[Kolcha]], dessen Lokalisierung jedoch umstritten ist.<ref>Kemalettin Köroǧlu: ''The Northern Border of the Urartian Kingdom''. In: Altan Çilingiroǧlu/G. Darbyshire (Hrsg.): ''Anatolian Iron Ages 5, Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van'', 6.–10. August 2001. British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 (Ankara 2005)</ref> Später gehörte sie zu [[Kolchis]], das mit den [[Griechenland|Griechen]] intensiven Handel trieb. Im Rahmen der griechischen Kolonisation wurde dabei auch der Hafen von Dioskurias angelegt, das heutige [[Sochumi]]. Seit dem Jahr 63 v.&nbsp;Chr. gehörte Kolchis zum antiken georgischen Königreich [[Lasika]], das im 1. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. vom [[Römisches Reich|Römischen Reich]] und nach dessen Teilung von Ostrom bzw. [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] abhängig wurde. In der Zeit Kaiser [[Justinian I.|Justinians&nbsp;I.]] im 6. Jahrhundert wurden die Abchasen zum [[Christentum]] bekehrt. Seit dem 7. Jahrhundert war das Land unabhängiges Fürstentum des Byzantinischen Reiches. Nach den Einfällen der [[Araber]] wurde es aber zeitweise auch diesen tributpflichtig.<ref name="geschichte">Heinz Fähnrich: ''Geschichte Georgiens von den Anfängen bis zur Mongolenherrschaft.'' Shaker, Aachen 1993.</ref><br />
<br />
=== Königreich Egrisi-Abchasien ===<br />
{{Siehe auch|Königreich Abchasien}}<br />
[[Datei:Caucasus 1000 map de.png|mini|hochkant=2|[[Transkaukasien]] 1000 n. Chr. mit Egrisi-Abchasien]]<br />
<br />
Die Zugehörigkeit zu Byzanz behielt es bis ins 8. Jahrhundert. Um etwa 780 n.&nbsp;Chr. rief Leon&nbsp;II. das [[Königreich Abchasien]] aus, sagte sich von Byzanz los und erklärte sich selbst zum [[König]] Abchasiens. Zudem vertrieb er die letzten Araber aus dem Land. In den 780er Jahren konnte Leon&nbsp;II. seine Macht auf Egrisi ausdehnen und beide Königreiche vereinen. Lasika war zu dieser Zeit unbedeutend geworden und war bald Teil des Königreiches. Zu Egrisi-Abchasien gehörten [[Megrelien]], [[Imeretien]], [[Gurien]], [[Adschara]], [[Swanetien]], [[Ratscha]] und [[Letschchumi]] (heute Teile der Provinz [[Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien]]) sowie [[Argweti]]. Mitte des 9. Jahrhunderts war das Königreich stark genug, dem arabischen [[Kalifat]] keinen Tribut mehr zu zahlen.<ref name="geschichte" /><br />
<br />
Egrisi-Abchasien versuchte daraufhin immer energischer, auch in Ostgeorgien Gebiete zu gewinnen. In den 860er Jahren konnte [[Innerkartlien]] besetzt werden, das man aber Ende des Jahrhunderts wieder verlor. Mitte des 10. Jahrhunderts hatte es sich das südgeorgische [[Samzche-Dschawachetien|Dshawacheti]] einverleibt und im Norden wuchs der Einfluss auch auf die [[Osseten]]. Nun bedrohte es auch das noch junge Königreich [[Kachetien]]. Versuche unter König Leon Teile [[Heretien]]s zu erobern, waren aber erfolglos. Nach Thronstreitigkeiten um die Nachfolge Leons wurde als Kompromiss [[Bagrat III.]] aus der georgischen [[Georgische Bagratiden|Bagratiden]]-Dynastie zum König Egrisi-Abchasiens und auch [[Tao-Klardschetien]]s, durch beider Vereinigung entstand das [[Königreich Georgien]].<ref name="geschichte" /><br />
<br />
=== Fürstentum Abchasien und mongolisch-türkische Herrschaft ===<br />
Nach dem [[Mongolensturm|Mongoleneinfall]] in Georgien 1235 blieb Abchasien von der mongolischen Herrschaft verschont. Jedoch wurde es mit dem Friedensvertrag von 1243 den [[Mongolen]] tributpflichtig. Nach einem Aufstand der Georgier gegen die Mongolen floh der georgische König ''Dawit Narin'' ins Exil nach Abchasien. Auch ein Aufstand im folgenden Jahr hatte keinen Erfolg und ''Dawit Ulu'', der Anführer des zweiten Aufstandes, floh ebenfalls nach Abchasien. Er kehrte jedoch bald wieder zurück und wurde König von Georgien, als Vasall des [[Ilchane|Il-Chan-Reiches]] der Mongolen.<ref name="geschichte" /> Im 15. Jahrhundert entstand das [[Fürstentum Abchasien]], das bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eigenständig war.<br />
<br />
1578 kam das Gebiet zwischen dem Hauptkamm des Kaukasus und dem Fluss [[Aras (Fluss)|Aras]], das Aserbaidschan heißt, und Georgien sowie auch Abchasien, an das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]], das zwar 1639 Aserbaidschan und das östliche Georgien wieder verlor, das westliche Georgien und Abchasien aber weiterhin beherrschte. In der Folgezeit trat dann die Mehrheit der abchasischen Bevölkerung zum [[Islam]] über, auch wenn es nach wie vor größere Bevölkerungsteile gab, die am [[Christentum]] festhielten. Das Fürstentum Abchasien existierte jedoch auch innerhalb des Osmanischen Reichs weiter und konnte eine gewisse Autonomie bewahren.<br />
<br />
Zahlreiche mittelalterliche georgische [[Kirche (Bauwerk)|Kirchen]] und [[Kloster|Klöster]], die nach der Vereinigung Abchasiens mit Georgien gebaut wurden, bezeugen die politische und vor allem kulturelle Verbundenheit der abchasischen Adelsschicht des [[Mittelalter]]s zu Georgien.<br />
<br />
=== Abchasien im Russischen Reich ===<br />
[[Datei:Novoafonsky monastyr.jpg|mini|Das von Russen um 1880 erbaute Kloster [[Nowy Afon]] (Neu-Athos)]]<br />
<br />
Ab Ende des 18. Jahrhunderts stieß das [[Russisches Kaiserreich|russische Zarenreich]] Richtung Kaukasus vor. Das alte Königreich Georgien wurde 1801 russisch, die direkt westlich anschließenden Gebiete folgten in den Jahren darauf. Im Jahr 1810 fiel auch das Fürstentum Abchasien an das Russische Reich.<br />
<br />
Das teilautonome Fürstentum Abchasien existierte zunächst auch unter russischer Herrschaft weiter, wurde von Russland aber am Ende des [[Kaukasuskrieg (1817–1864)|Kaukasuskrieges]] 1864 endgültig beseitigt. Die Einwohner der eroberten Gebiete rebellierten mehrfach bewaffnet gegen die russischen Besatzer, so 1857 in [[Sugdidi]] und 1866 in Suchumi. Die Aufstände wurden jedoch niedergeschlagen.<br />
[[Datei:Nikanor Chernetsov. Gagra Fortress.jpg|mini|Russische Schiffe bei [[Gagra]], Gemälde von Nikanor Tschernezow aus dem 19. Jahrhundert]]<br />
[[Datei:Ridge view from pitsunda cape.jpg|mini|Blick auf den Kaukasus von [[Pizunda]] aus]]<br />
<br />
Die antimuslimische Politik der folgenden Jahre führte dazu, dass viele muslimische Abchasen in das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] auswanderten. Der genaue Ablauf der Migrationsbewegungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist bis heute nicht geklärt, aber zugleich ein Streitpunkt zwischen Georgiern und Abchasen und ihrer jeweiligen, von nationalen Interessen mitbestimmten Geschichtsschreibung.<br />
<br />
Die massive Auswanderung der Abchasen begann im Jahre 1867, als 20.000 Muslime ihre Heimat verließen. In einer zweiten Welle der Aussiedlung siedelten im Jahre 1877 31.964 Abchasen ins Osmanische Reich aus. Abchasien wurde dadurch teilweise entvölkert. In dieser Zeit wurde auf Veranlassung des Zaren die Liste der abchasischen [[Muhacir|Muhadschir]]en, darunter auch muslimische [[Georgier]], in [[Russische Sprache|Russisch]] erstellt. Diese Liste betrug über 200 Seiten und ist ein einzigartiges historisches Dokument, das in russischen Archiven aufbewahrt wird.<br />
<br />
Im Jahre 1878 begann die russische [[Kolonisation]] Abchasiens, so wurden etwa in [[Pizunda]] zahlreiche russische Familien angesiedelt. Dazu kamen mehrere Familien russischer [[Soldat]]en in anderen Teilen Abchasiens. Außerdem ließen sich auch Kolonisatoren aus anderen Teilen des russischen Reichs in Abchasien nieder, darunter etwa mehrere hundert [[Esten]] und [[Ukrainer]]. Den Abchasen war zeitweise die Ansiedlung in Küstennähe untersagt. Enteignete Besitztümer wurden häufig russischen Funktionären und Siedlern übertragen. Infolgedessen nahm der Anteil der nicht-abchasischen Bevölkerung in der Region zu. Auch Georgier zogen nun in größeren Zahlen nach Abchasien.<br />
<br />
1886 stellten Abchasen mit fast 86 % Bevölkerung aber noch immer die klare Mehrheit in der Region. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 1,6 % der Einwohner Abchasiens Russen, Georgier und [[Mingrelier]] stellten zusammen 6,1 %. Daneben machte die griechische Minderheit etwa 3,1 % der Bevölkerung aus, andere Bevölkerungsgruppen stellten den Rest.<br />
<br />
Schon Ende des 19. Jahrhunderts begann sich Abchasien zudem zu einem Touristengebiet zu entwickeln, das damals hauptsächlich noch von russischen Adligen frequentiert wurde. Im Zuge des Ersten Weltkriegs und der [[Oktoberrevolution]] 1917 zerfiel das Russische Reich allerdings.<br />
<br />
=== Zwischenkriegszeit und Zugehörigkeit zur Sowjetunion ===<br />
Nach der russischen Oktoberrevolution gab es in Abchasien Versuche, sich in die kurzlebige [[Bergrepublik|Nordkaukasische Bergrepublik]] zu integrieren, was jedoch scheiterte. Am 9. Februar 1918 traf der abchasische Volkssowjet mit dem nationalen Rat der neugegründeten [[Demokratische Republik Georgien|Demokratischen Republik Georgien]] eine Vereinbarung zur Regelung ihrer Beziehungen. Die Existenz eines „unteilbaren Abchasien in den Grenzen vom Fluss [[Enguri|Ingur]] bis zum Fluss [[Msymta]]“ wurde dabei auch von Georgien anerkannt.<ref>[[Eva-Maria Auch]]: ''[https://web.archive.org/web/20130904003653/http://www.core-hamburg.de/documents/jahrbuch/04/Auch-dt.pdf Der Konflikt in Abchasien in historischer Perspektive] (PDF; 126&nbsp;kB),'' S. 6.</ref><br />
Der neue georgische Staat schickte jedoch bereits im Juni 1918, mit Unterstützung des [[Deutsches Kaiserreich|deutschen Kaiserreichs]], Truppen nach Abchasien, die die Region besetzten. Abchasien wurde nun Teil des neuen georgischen Staats. In der abchasischen Geschichtsschreibung wird dies als gewaltsame Annexion Abchasiens durch Georgien aufgefasst. Georgische [[Historiker]] sprechen im Gegensatz dazu zumeist von der „Wiederherstellung der Einheit Georgiens“.<ref>Alexander Kokejew/Georgi Otyrba: ''Der Weg in den Abchasien-Krieg.'' In: ''Untersuchungen des FKKS'' 13/1997. Siehe auch: Bruno Coppieters: ''Westliche Sicherheitspolitik und der Konflikt zwischen Georgien und Abchasien.'' Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien, Köln 1999.</ref><br />
<br />
Nach der georgischen Parlamentswahl 1919 kam es wegen wirtschaftlicher, interethnischer und sozialer Spannungen, vor allem aber wegen des Fehlens einer modernen [[Agrarreform]], zu bewaffneten Bauernaufständen und ethnischen Konflikten in Abchasien und auch in Südossetien. Sie wurden von [[Bolschewiki|bolschewistischen]] Kräften zum Teil gezielt unterstützt. Die damalige georgische Regierung ging hart gegen bolschewistische und separatistische Bewegungen vor, die insbesondere in Abchasien Zustimmung fanden. Abchasien wurden im Jahr 1921 zwar noch gewisse Autonomierechte gewährt, doch schon im März 1921 besetzte die ''9. Armee'' der [[Rote Armee|Roten Armee]] die gesamte Demokratische Republik Georgien und damit auch Abchasien, das nun Teil der [[Sowjetunion]] wurde.<br />
<br />
==== Abchasische SSR ====<br />
[[Datei:The Soviet Union 1971 CPA 3970 stamp (Abkhaz Autonomous Soviet Socialist Republic (Established on 1921.03.31)).jpg|mini|hochkant|50 Jahre ASSR Abchasien (sowjetische Briefmarke 1971)]]<br />
<br />
Am 28. März 1921 wurde die ''[[Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik]]'' (Abchasische SSR) auf einer gemeinsamen Sitzung des ''Kaukasischen Büros'' der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|KPdSU]] gegründet. Sie war nun eine eigenständige Sowjetrepublik, die unabhängig von der georgischen Sowjetrepublik und rechtlich mit allen anderen Sowjetrepubliken gleichgestellt war. Die erste Regierung des sowjetischen Abchasiens wurde von [[Nestor Apollonowitsch Lakoba|Nestor Lakoba]] angeführt. Abchasien wurde auch 1922 bei der Bildung der [[Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Transkaukasischen Föderativen Sowjetrepublik]] als mit den anderen Teilrepubliken gleichberechtigter Bestandteil der Union behandelt.<ref>''Georgien.'' In: ''[[Munzinger-Archiv]].'' Archiv für publizistische Arbeit. Unterreihe Zeitarchiv. Ravensburg 1994, 15, S. 3.</ref><br />
<br />
In jener Zeit entstand erstmals in größerem Umfang eine abchasische Literatur, die Region entwickelte sich zudem zunehmend zu einer der populärsten Touristenregionen der Sowjetunion, teilweise wurde Abchasien als „rote Riviera“ bezeichnet.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.arte.tv/de/abchasien-krieg-auf-dem-kaukasus/2151166,CmC=2115332.html | archive-is=20130418171552 | text=Abchasien: Krieg auf dem Kaukasus?}}</ref> Bis 1926 stieg die Einwohnerzahl Abchasiens auf über 200.000 Einwohner.<br />
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==== Abchasien als Teil der Georgischen SSR ====<br />
[[Datei:Flag of Abkhazian ASSR.svg|mini|Flagge der [[Abchasische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik|Abchasischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik]] (1931–1991)]]<br />
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Auf Befehl [[Josef Stalin]]s wurde 1931 die Abchasische SSR innerhalb der georgischen Unionsrepublik als [[Abchasische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik]] eingegliedert.<ref>David Marshall Lang (1962): ''A Modern History of Georgia'', S. 256, Weidenfeld and Nicolson, London.</ref><br />
Offiziell wurde dies durch die mangelhaften Erfolge der abchasischen Führung bei der [[Kollektivierung]] der Landwirtschaft begründet. Wenige Wochen später, Mitte Februar 1931, kam es zu einem Aufstand der abchasischen Bevölkerungsteile, die gegen die zwangsweise Kollektivierung der Landwirtschaft und die Beschneidung der abchasischen Traditionen aufbegehrte. Die Führung der kommunistischen Partei Abchasiens unter dem Abchasen [[Nestor Lakoba]] nahm zunächst Verhandlungen auf und verhielt sich abwartend. Die Aufständischen versuchten auch, mehr oder weniger vergeblich, Bewohner anderer Ethnien, wie Armenier, Russen oder Georgier, auf ihre Seite zu ziehen. Lakoba versuchte auf der einen Seite, den Konflikt friedlich zu lösen und Konzessionen an die Aufständischen zu machen, auf der anderen Seite jedoch, gegenüber der Moskauer Parteiführung sein Gesicht zu wahren. Der Konflikt endete mit einer nächtlichen Verhaftung der Aufständischen.<ref>Timothy Blauvelt: ''Resistance and Accommodation in the Stalinist Periphery: A Peasant Uprising in Abkhazia''. In: ''Ab Imperio.'' 3/2012, S. 78–108. [http://www.academia.edu/2253591/Resistance_and_Accommodation_in_the_Stalinist_Periphery_A_Peasant_Uprising_in_Abkhazia (online)]</ref><br />
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Nach dem Anschluss Abchasiens an die georgische Unionsrepublik wurden die kulturellen Rechte der Abchasen beschnitten und Bestrebungen nach Wahrung der nationalen Identität als [[konterrevolution]]är bestraft. In der abchasischen Geschichtsschreibung wird vermutet, dass während des Stalinismus eine gezielte Bevorzugung der Georgier stattgefunden hat, da zahlreiche prominente sowjetische Politiker, darunter Stalin und [[Lawrenti Beria]], georgischer Nationalität waren.<ref>[http://www.berghof-conflictresearch.org/documents/publications/br12d.pdf Schwierige Begegnung - Der informelle georgisch-abchasische Dialogprozess] (PDF; 943&nbsp;kB), von Oliver Wolleh, Berghof Forschungszentrum für konstruktive Konfliktbearbeitung</ref><br />
<br />
Es wird von abchasischer Seite vermutet, dass bereits der Anschluss Abchasiens an die georgische Unionsrepublik in Zusammenhang mit der georgischen Herkunft Berias und Stalins stand,<ref> {{Literatur |Titel=Georgien – Gesellschaft und Religion an der Schwelle Europas |Hrsg=Bernd Schröder |Verlag=Röhrig Universitätsverlag |Datum=2005 |Seiten=24 |ISBN=3-861-10387-7 |Online={{Google Buch |BuchID=lxu7zU9TX |Seite=24}}}}</ref><br />
was jedoch umstritten ist. Auf Initiative Lawrenti Berias setzte eine repressive „Georgisierungspolitik“ ein,<ref>[https://csis.org/files/media/csis/pubs/ruseur_wp_018.pdf The forgotten Abkhazia] (PDF; 61&nbsp;kB), Georgi M. Derluguian, ([[Center for Strategic and International Studies|CSIS]])</ref><ref>[http://books.google.de/books?id=6X745rS5Ci8C&pg=PA151 The Caucasus: An Introduction] von Thomas de Waal, Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-974620-0, S. 151.</ref><ref>[http://books.google.de/books?id=nU3bO8uiBn0C&pg=PA59 Democracy, Ethnic Diversity, and Security in Post-communist Europe], Anita Inder Singh, Greenwood Publishing Group, 2001.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.circassianworld.com/Achugba.html | wayback=20130527041657 | text=The ethno-demographic aspect of the Georgian-Abkhaz conflict}}</ref> die Bevölkerungsverhältnisse änderten sich zugunsten der Georgier, bedingt durch systematische Ansiedlungen georgischer Siedler.<ref>[[The Economist]]: [http://www.economist.com/node/11670692 Georgia, Abkhazia and Russia: Tales from the Black Sea]</ref><br />
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Zum Schuljahr 1945/46 wurden alle abchasischsprachigen Schulen geschlossen, abchasische Schüler mussten georgischsprachige Schulen besuchen. Die abchasische Sprache, sofern sie überhaupt noch in der Öffentlichkeit verwendet werden durfte, wurde zwangsweise auf das georgische Alphabet umgestellt. Die meisten abchasischen Publikationen mussten ihre Veröffentlichung einstellen. Den [[Stalinsche Säuberungen|stalinistischen Säuberungen]] fiel in Abchasien ein großer Teil der [[Intelligenzija]] zum Opfer. 1936 wurde der populäre abchasische Parteisekretär Nestor Lakoba auf Anweisung von [[Lawrenti Beria]] vergiftet.<ref>Roy Aleksandrovich Medvedev, George Shriver, Let History Judge: ''The Origins and Consequences of Stalinism''. Columbia University Press, New York 1989, ISBN 0-231-06350-4, S. 624.</ref> Lakoba hatte bis dahin als Fürsprecher der Abchasen einen gewissen Einfluss besessen. Jahrhunderte alte abchasische [[Dorf|Dörfer]] wurden umbenannt und erhielten georgische Namen. Auch Familiennamen wurden georgisiert.<ref name="planetwissen">planet-wissen.de: [http://www.planet-wissen.de/laender_leute/georgien/georgien/der_kaukasuskonflikt.jsp Der Kaukasuskonflikt - Ursachen und Hintergründe]</ref> Die Abchasen wurden zur Minderheit im eigenen Land. 1949 wurde auch die altansässige griechische Minderheit Abchasiens nach Zentralasien deportiert (1939 etwa 11 % der Bevölkerung) und dafür georgische Siedler ins Land geholt.<ref>Thomas de Waal: [https://iwpr.net/global-voices/abkhazia-cultural-tragedy-revisited ''Abkhazia: cultural tragedy revisited.''] In: ''iwpr.net''. 28. März 2002, abgerufen am 27. März 2020 (englisch).</ref> 1952 waren 80 % der führenden Parteimitglieder in Abchasien ethnische Georgier.<ref>{{Internetquelle |url=https://abkhazworld.com/aw/history/499-stalin-beria-terror-in-abkhazia-1936-53-by-stephen-shenfield |autor=Stephen D. Shenfield |titel=The Stalin-Beria Terror in Abkhazia, 1936–1953 |werk=abkhazworld.com |datum=2010-06-30 |abruf=2020-04-27 |sprache=en}}</ref><br />
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In der abchasischen Öffentlichkeit werden die Repressionen der Sowjetzeit heute insbesondere mit Georgien und der Führung der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]] in Tiflis verbunden und weniger mit der sowjetischen Zentralmacht in Moskau.<ref name="Nowy den" /><br />
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Nach Stalins Tod und [[Lawrenti Beria|Berias]] [[Hinrichtung]] im Jahr 1953 wurde im Zuge der [[Tauwetter-Periode]] ein großer Teil der repressiven Maßnahmen gegen Abchasen wieder aufgehoben, sie konnten wieder in größerem Umfang am politischen Leben teilnehmen.<ref>[http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-18175030 bbc.co.uk: world-europe-18175030]</ref> Abchasische Schulen wurden wiedereröffnet, Zeitungen konnten erneut erscheinen. Auch die griechische Minderheit durfte wieder zurückkehren.<br />
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1959 hatte Abchasien über 400.000 Einwohner, von denen nur noch 15,1 % Abchasen waren und denen etwa 39 % Georgier gegenüberstanden. Der Rest der Bevölkerung bestand insbesondere aus Russen (21 %) und Armeniern (16 %). Wirtschaftlich entwickelte sich die Region nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] äußerst erfolgreich.<ref name="planetwissen" /> Eine letzte sowjetische Volkszählung im 1989 ergab für Abchasien eine Bevölkerungsverteilung von 45 % Georgiern und 18 % Abchasen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/kaukasische_wirren-1.804290 |autor=Ulrich M. Schmid |titel=Kaukasische Wirren |werk=nzz.ch |datum=2008-08-12 |abruf=2019-09-16}}</ref><br />
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Immer wieder kam es zu Spannungen in Abchasien. 1978 wurden unter der Anschuldigung des [[Nationalismus]] mehrere Abchasen verhaftet, die sich öffentlich gegen eine repressive Politik gegenüber dem abchasischen Volk ausgesprochen hatten. Unter dem Einfluss der [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschowschen]] Reformpolitik ([[Glasnost]] und [[Perestroika]]) erstarkten nationalistische Kräfte überall in der gesamten Sowjetunion. Auch unter Georgiern und Abchasen war dies der Fall, der Konflikt zwischen beiden Volksgruppen verschärfte sich ab Ende der 1980er-Jahre. Die georgische Nationalbewegung versuchte immer offener ihr Ziel einer Loslösung von der Sowjetunion zu erreichen, während die Abchasen dem ablehnend gegenüberstanden. Im Gegenzug dazu forderten sie eine Trennung von der georgischen Sowjetrepublik und die Wiederherstellung des Status als eigenständige Unionsrepublik.<ref name="Nowy den">{{Literatur |Autor=Е. К. Аджинджал |Titel=Кто, как и за что? |Sammelwerk=Новый день |Nummer=1 (262) |Datum=2009-01-06 |Sprache=ab |Seiten=4 |Online={{Webarchiv | url=http://www.noviden.info/pdf/41.pdf | wayback=2011-11-06| text=Digitalisat}} |Format=PDF |KBytes=474 |Abruf=2018-08-13 }} {{Webarchiv|url=http://www.noviden.info/pdf/41.pdf |wayback=20111106204956 |text=Кто, как и за что? }}</ref><br />
<br />
1989 demonstrierten im abchasischen Lychny rund 30.000 Menschen für eine Trennung Abchasiens und Georgiens, was Gegenproteste ethnischer Georgier nach sich zog.<ref>[http://poli.vub.ac.be/publi/ContBorders/rus/ch0103.htm]</ref> Kurz vor dem [[Zerfall der Sowjetunion]] hatte Abchasien etwa 525.000 Einwohner.<br />
[[Datei:Эшеры.jpg|mini|Blick auf das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] bei [[Eschera]]]]<br />
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=== Postsowjetische Zeit ===<br />
Die [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgische SSR]] war eine der ersten [[Unionsrepublik]]en, die sich von der [[Sowjetunion]] lossagte. Erster Staatspräsident wurde der Nationalist [[Swiad Gamsachurdia]], der eine sehr minderheitenfeindliche Politik verfolgte. In mehrheitlich von Minderheiten bewohnten Regionen, insbesondere in Abchasien und Südossetien, war die Lage ohnehin bereits angespannt. Es begannen dort nun größere Unruhen und Massendemonstrationen.<br />
<br />
Unter Gamsachurdias Führung stürzte ganz Georgien schließlich in einen [[Bürgerkrieg]] und mehrere Gebietsabspaltungen, auch in der mehrheitlich von ethnischen Georgiern bewohnten Region [[Adscharien]]. Auch in Abchasien eskalierte die Situation, die Forderungen nach staatlicher Unabhängigkeit wurden dort immer lauter. Neben den Abchasen sahen auch große Teile der in Abchasien lebenden Armenier, Russen und Ukrainer ihre Rechte in einem neuen georgischen [[Nationalstaat]] als bedroht an. Aus Protest gegen die Politik Georgiens solidarisierten sich daher die meisten nicht-georgischen Bewohner Abchasiens mit den Abchasen.<ref>Helen Krag, Lars Funch: ''The North Caucasus: Minorities at a Crossroads.'' Manchester 1994.</ref><br />
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==== Sezessionskrieg ====<br />
{{Hauptartikel|Krieg in Abchasien 1992–1993}}<br />
[[Datei:Сухум,Благовещенский собор.JPG|mini|hochkant|Verkündigungskirche in der Hauptstadt]]<br />
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===== Zuspitzung der Krise ab 1989 und Ausrufung der Unabhängigkeit =====<br />
Bevor sich Georgien im April 1991 von der Sowjetunion lossagte, kam es im Juli 1989 zu den schwersten Unruhen und interethnischen Konflikten in Abchasien seit den 1920er-Jahren. Anlass war die geplante Eröffnung einer Filiale der [[Staatliche Universität Tiflis|Staatlichen Universität Tiflis]] in der abchasischen Hauptstadt. Das Thema der [[Universität]] in Abchasien war damals ein äußerst sensibles Problem. Es gab in der Region keine einzige vollwertige Universität, das [[Abchasische Staatliche Universität|Pädagogische Institut Suchumi]] war jedoch eine universitätsähnliche [[Hochschule]], an der dreisprachig (abchasisch, russisch, georgisch) unterrichtet wurde. Der georgische Teil des Instituts sollte herausgelöst werden und in eine neugegründete Filiale der Tiflisser Universität überführt werden. Georgien steuerte zu diesem Zeitpunkt bereits erkennbar auf einen Austritt aus der Sowjetunion zu. Diese Entwicklung wurde von Abchasen mehrheitlich mit Skepsis gesehen. Im multiethnischen Abchasien waren öffentliche Einrichtungen meist mehrsprachig. Schon Monate zuvor hatte auf Druck der immer stärker werdenden georgischen Nationalbewegung ein Trend begonnen, bei dem der georgische Teil bestehender öffentlicher Institutionen abgetrennt und in separate Einrichtungen mit spezifisch georgisch-nationalem Charakter überführt wurde. Mit diesen Maßnahmen bezweckte man eine Reduzierung des Einflusses der sowjetischen Zentralmacht. Im Laufe des Jahres 1989 wurden etwa das städtische Theater oder Sportvereine anhand ethnischer Trennlinien aufgeteilt. Die Tatsache, dass die wichtigste und einzige höhere Bildungseinrichtung Abchasiens nun ebenfalls geteilt werden sollte und nur der georgische Teil künftig den prestigeträchtigen Titel „Universität“ führen sollte, löste unter Abchasen und anderen Nicht-Georgiern eine Welle der Empörung aus. Nach Beschwerdebriefen an den [[Oberster Sowjet der UdSSR|Obersten Sowjet der UdSSR]] wurde die Teilung von oberster sowjetischer Stelle untersagt. Die lokale georgische Führung ignorierte jedoch die Anweisungen aus Moskau.<ref>Stuart J. Kaufman (2001): Modern Hatreds: The Symbolic Politics of Ethnic War, S. 104–105. Cornell University Press, ISBN 0-8014-8736-6.</ref> 30.000 national gesinnte Georgier aus allen Teilen des Landes traten unter der Führung von [[Merab Kostawa]] einen „Marsch nach Suchumi“ an, um die Aufteilung der Universität zu unterstützen, während in Suchumi andererseits antigeorgische Demonstrationen mit Tausenden von Teilnehmern stattfanden. Weil die Lage bereits so angespannt war und ein Gewaltausbruch befürchtet wurde, versuchte man in Abchasien die Waffen privater Waffenbesitzer einzuziehen. Nichtsdestotrotz begann am 12. Juli mit der Erstürmung einer georgischen Zeitung in Suchumi durch abchasische Demonstranten eine Gewaltspirale, die über eine Woche anhielt, bis schließlich sowjetische Truppen die Ordnung wiederherstellen konnten. Es kam zu Straßenschlachten zwischen georgischen Nationalisten auf der einen Seite und abchasischen Nationalisten, teilweise unterstützt von lokal ansässigen Armeniern und Russen, auf der anderen Seite. Bis Ende Juli kamen 18 Menschen ums Leben, 448 wurden verletzt. Die Juli-Ereignisse ließen bereits einen bald bevorstehenden Krieg in Abchasien erahnen.<br />
<br />
Die Bestrebungen nach einer Sezession von Georgien wurden in Abchasien spätestens 1991 zum bestimmenden Thema der dortigen Politik. Der georgische Präsident Swiad Gamsachurdia wurde zwar im Januar 1992 durch einen [[Putsch|Militärputsch]] gestürzt, doch dessen Anhänger waren weiterhin in ganz Georgien aktiv und sorgten insbesondere auch in Abchasien für immer stärkere Unruhe.<br />
<br />
Viele Abchasen befürchteten in einem unabhängigen Georgien kulturelle Unterdrückung wie zur Zeit des Stalinismus. Fast alle nicht-georgischen Bewohner Abchasiens, darunter insbesondere auch Russen, Armenier, Ukrainer und Griechen, unterstützten bis zuletzt einen Verbleib bei der Sowjetunion.<ref>[http://www.pnp.ru/archive/18870125.html pnp.ru: 18870125.html]</ref><br />
Die Sowjetunion löste sich jedoch mit der [[Erklärung von Alma-Ata (1991)|Erklärung von Alma-Ata]] im Dezember 1991 endgültig auf.<br />
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Nachdem zuvor Georgien alle Verträge, die in der Sowjetzeit (1921–1991) unterzeichnet worden waren, für nichtig erklärt hatte, rief der Vorsitzende des Obersten Sowjets Abchasiens, [[Wladislaw Ardsinba]], am 23. Juli 1992 die Unabhängigkeit Abchasiens von Georgien aus. Er versuchte gleichzeitig, Unterstützung aus Russland zu mobilisieren und stellte Kontakte zu zahlreichen russischen Militärs und Politikern her, darunter etwa [[Ruslan Imranowitsch Chasbulatow|Ruslan Chasbulatow]] und [[Alexander Wladimirowitsch Ruzkoi|Alexander Ruzkoi]].<ref>Svante E. Cornell: ''Small Nations and Great Powers. A Study of Ethnopolitical Conflict in the Caucasus.'' Routledge, 2001, ISBN 978-0-7007-1162-8, S. 345–349.</ref> In Abchasien wurden nun eigene [[Miliz (Volksheer)|Milizen]] gebildet, Georgien verlor innerhalb kurzer Zeit die Kontrolle über den Großteil Abchasiens.<br />
<br />
===== Offener Krieg =====<br />
Georgien wollte dies jedoch nicht hinnehmen und versuchte Abchasien unter Einsatz militärischer Gewalt wieder in seinen Staatsverband einzugliedern. Am 14. August 1992 rückten [[Verteidigungskräfte Georgiens|georgische Einheiten]] unter dem Befehl des damaligen Verteidigungsministers [[Tengis Kitowani]] über die abchasisch-georgische Grenze vor. Die Abchasen leisteten Widerstand, gleichzeitig sprach Wladislaw Ardsinba im öffentlichen Fernsehen über eine Aggression Georgiens gegen den „unabhängigen abchasischen Staat“ und rief die Abchasen auf, die Georgier mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.<br />
[[Datei:1992-1993 Georgia war.svg|mini|rechts|Frontbewegungen in Abchasien von 1992–1993]]<br />
Die abchasischen Truppen waren anfangs schlecht ausgerüstet und organisiert, weshalb die georgischen Truppen die Hauptstadt Sochumi schon am 18. August vollständig einnehmen und die Abchasen stark zurückdrängen konnten.<ref>Georgiy I. Mirsky: ''On Ruins of Empire: Ethnicity and Nationalism in the Former Soviet Union.'' Greenwood Publishing Group, Westport, Conn. 1997, ISBN 0313029725, S.&nbsp;72.</ref> Unter der Führung von [[Schiuli Schartawa]] versuchte man in Abchasien eine Georgien gegenüber loyal eingestellte Regierung zu installieren.<br />
Bis September 1992 konnte Georgien über [[Gagra]] bis zur russischen Grenze bei [[Sotschi]] vorstoßen und das von Abchasen kontrollierte Gebiet in zwei Teile zerschlagen: Ein größeres Gebiet um die Stadt [[Gudauta]] und eine kleinere Enklave um [[Tkwartscheli]], eine Hochburg der Abchasen. Tkwartscheli, eine Stadt mit hohem russischen Bevölkerungsanteil, wurde belagert, woraufhin in der Stadt eine humanitäre Krise ausbrach. [[Russland]] versorgte die Stadt daraufhin über eine [[Luftbrücke]] und flog Zivilisten aus.<br />
Nachdem die [[Verteidigungskräfte Georgiens|georgische Armee]] große Teile Abchasiens unter ihre Kontrolle gebracht hatte, kam es dort zu Plünderungen, Zerstörungen abchasischer [[Kulturdenkmal|Kulturdenkmäler]] und schweren Ausschreitungen gegen nicht-georgische Zivilisten.<ref name="hrw">{{Literatur |Titel=Georgia/Abkhazia: Violations of the Laws of War and Russia's Role in the Conflict |Sammelwerk=HRW Arms Project Reports |Band=7 |Nummer=7 |Verlag=HRW Arms Project, HRW Helsinki |Datum=1995-03 |Sprache=en |Online=[https://www.hrw.org/reports/pdfs/g/georgia/georgia953.pdf hrw.org] |Format=PDF |KBytes=446 |Abruf=2020-04-21}}</ref> Laut [[Human Rights Watch]] sollen georgische Truppen in dieser Phase des Krieges aktiv an ethnischen Säuberungen gegen Abchasen beteiligt gewesen sein.<ref name="hrw" /> Besonders paramilitärische Einheiten wie die [[Sakartwelos Mchedrioni]] waren in Verbrechen verwickelt. Viele in Abchasien lebende Russen, Armenier und Angehörige anderer Minderheiten, die bereits vorher mit den Abchasen sympathisierten, ergriffen nun aktiv Partei gegen Georgien und schlossen sich den abchasischen Truppen an. Besonders Armenier kämpften in großer Zahl auf abchasischer Seite und bildeten eigene [[Bataillon]]e. Unterstützung bekamen die Abchasen auch von [[Kosaken]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.abkhaziainfo.f2o.org/publications/EpZyuAuFFZIOiFE.shtml |titel=Кубанские казаки берут Сухуми – Губернатор Александр Ткачев взялся за решение абхазской проблемы |werk=abkhaziainfo.f2o.org |datum=2004 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20041215190610/http://www.abkhaziainfo.f2o.org/publications/EpZyuAuFFZIOiFE.shtml |archiv-datum=2004-12-15 |abruf=2018-08-14 |sprache=ru}}</ref> und der [[Konföderation der Kaukasusvölker]]. Freiwillige aus dem Nordkaukasus und aus anderen Teilen Russlands reisten nach Abchasien, um dort den Unabhängigkeitskampf der Abchasen zu unterstützen. Zu den Freiwilligen in Abchasien sollen auch [[Tschetschenen|tschetschenische]] Guerillas unter dem Kommando des späteren Topterroristen [[Schamil Bassajew]] gehört haben<ref>Lukas F. Streiff: ''[https://www.spiegel.de/politik/ausland/portraet-von-bassajew-tod-eines-terrorfuersten-a-426075.html Tod eines Terrorfürsten].'' In: ''[[Spiegel Online|spiegel.de]]''. 10. Juli 2006, abgerufen am 30. September 2019.</ref>, der in dieser Zeit sogar kurzzeitig zum stellvertretenden Verteidigungsminister Abchasiens aufstieg.<ref>{{Internetquelle| url=https://www.berliner-zeitung.de/geuebt-im-aussichtslosen-kampf-li.6541 |titel=Geübt im aussichtslosen Kampf |autor=Gisbert Mrozek| werk=[[Berliner Zeitung|berliner-zeitung.de]] |datum=1999-08-18 |abruf=2020-08-22}}</ref><br />
<br />
Die [[Streitkräfte Abchasiens|abchasische Armee]] war von der georgischen Offensive im Sommer überrascht worden und hatte sich bislang eher zurückgezogen, als sich größeren Kämpfen zu stellen. Im Oktober 1992, inzwischen unterstützt von zahlreichen Freiwilligen, gingen die Abchasen erstmals selbst in die Offensive. Unter hohen Verlusten nahmen sie die Stadt Gagra ein und vertrieben georgische Einheiten aus dem gesamten Norden Abchasiens. Hier begingen nun Abchasen ebenfalls schwere Kriegsverbrechen und es kam zu ethnischen Säuberungen. Tausende Georgier flohen über die russische Grenze, von wo aus sie nach Georgien weitertransportiert wurden. Im Laufe des Jahres 1993 erlitt Georgien schwere Niederlagen in Abchasien. Schon im Frühjahr 1993 begannen die Abchasen mit der Vorbereitung einer Offensive, um Suchumi einzunehmen. Bis zum Sommer war Suchumi von zwei Seiten eingekreist worden. Am 27. Juli wurde jedoch unter russischer Vermittlung ein [[Waffenstillstand]]sabkommen zwischen den beiden Kriegsparteien ausgehandelt, das zunächst hielt. Im August 1993 brach in Westgeorgien ein bewaffneter Aufstand der Anhänger von Ex-Präsident Swiad Gamsachurdia aus, der am 24. September aus dem [[Exil]] zurückkehrte. Ausgehend von [[Sugdidi]] konnten die Gamsachurdia-Rebellen innerhalb weniger Wochen bedeutende Städte wie [[Poti]] und [[Senaki]] einnehmen, bis kurz vor [[Kutaissi]] vordringen und in den noch von Georgien kontrollierten Teil Abchasiens einrücken, wo sie unter anderem die wichtige Stadt [[Gali]] eroberten. Die regulären georgischen Einheiten in Suchumi waren nun vom Nachschub auf dem Landweg abgeschnitten, konnten nur via Seeweg versorgt werden und waren nun eingekreist: auf der einen Seite von Abchasen, auf der anderen Seite von Gamsachurdia-Anhängern. Georgien vertraute auf den Waffenstillstand mit den Abchasen und zog schwere Waffen aus Suchumi ab, teils um den Bedingungen des Waffenstillstands Folge zu leisten, teils um auf der anderen Seite der Front gegen Gamsachurdias Truppen vorzugehen.<br />
<br />
Georgien versank nun im Chaos. Neben Abchasien führte es noch immer einen weiteren Krieg gegen bewaffnete [[Separatisten]] in Südossetien und nun auch gegen die Gamsachurdia-Anhänger, zudem hatte sich der muslimisch geprägte Landesteil [[Adscharien]] ebenfalls faktisch abgespalten.<br />
Die Abchasen hielten sich anfangs an das Abkommen. Mit der schweren Krise Georgiens sahen sie aber im September 1993 eine völlig unverhoffte Chance, ihr vorher nicht mehr realistisches Kriegsziel der vollständigen Eroberung Abchasiens doch noch zu erreichen. Am 16. September 1993 brachen die Abchasen den Waffenstillstand und begannen mit einer Großoffensive auf Suchumi, das sie nach elf Tagen intensiver Kämpfe einnehmen konnten. Mit dem Fall Suchumis brach die georgische Front in Abchasien zusammen. Aus Angst vor Rache floh ein Großteil der ethnischen Georgier aus Abchasien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/abchasien118.html |autor=Sabine Klein |titel=Interview zur Anerkennung abtrünniger Regionen – Zwei Kosovo im Kaukasus? |titelerg=Interview mit Otto Luchterhandt |werk=tagesschau.de |datum=2008-08-26 |abruf=2019-08-18}}</ref> Zurückbleibende Georgier wurden auch teils Opfer weiterer schwerer Übergriffe. So kam es nach der Niederlage in Suchumi zu [[Massaker von Sochumi 1993|einem brutalen Massaker]] an der georgischen Zivilbevölkerung. Bis zum 30. September rückten die Abchasen bis an die Grenze des ehemals sowjetischen Abchasiens am Fluss [[Inguri]] vor, lediglich im dünn besiedelten [[Kodori-Tal]] konnte Georgien, gestützt auf lokale [[Warlord]]s, eine Präsenz erhalten. Damit endeten die offenen Kampfhandlungen.<br />
<br />
Der Krieg dauerte etwas über ein Jahr und führte zu schwersten Kriegsverbrechen auf beiden Seiten. [[Human Rights Watch]] geht von 4000&nbsp;Toten auf der Seite der Abchasen sowie weiteren 4000 toten Georgiern aus.<ref name="hrw" /> Insgesamt mussten durch den Konflikt rund 250.000&nbsp;Menschen fliehen. Der Großteil der Flüchtlinge, etwa 200.000, war dabei georgischer Herkunft. Die meisten georgischen Flüchtlinge strandeten in [[Tiflis]], viele von ihnen konnten später aber wieder nach Abchasien zurückkehren. Heute leben dort wieder mehr als 46.000&nbsp;Georgier, bevorzugt in der Provinz Gali, wo sie die Mehrheit der Bevölkerung bilden.<br />
<br />
[[Datei:United Nation Abkhazia small.PNG|mini|Stationierungsgebiet der UNOMIG]]<br />
<br />
Am 14. Mai 1994 wurde nach drei vergeblichen Anläufen unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] ein [[Waffenstillstand]] vereinbart. Er sah vor, dass Abchasien eine eigene Flagge, ein Wappen und eine eigene Verfassung haben darf.<ref>George Hewitt: ''Abkhazia, Georgia and the Circassians'', in: Central Asian Survey, Jg. 18 (1999), Nr. 4, S. 463–499 (hier: S. 477). [https://doi.org/10.1080/713656165 Hier abrufbar.]</ref> Fortan sorgten 1500 russische Soldaten als Friedenstruppe der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] (GUS) für die Einhaltung des 1994 geschlossenen Waffenstillstandes zwischen Georgiern und Abchasen. Die Einhaltung des Abkommens wurde durch eine 121-köpfige ''[[United Nations Observer Mission in Georgia]]'' (UNOMIG) überwacht. Deutschland stellte mit elf Soldaten ebenfalls ein Kontingent der Mission.<br />
<br />
Obschon Russland offiziell nicht involviert war, starben 46 russische Soldaten, und mehrere Flugzeuge und Hubschrauber mit russischen Piloten wurden abgeschossen.<ref>Robert Nalbandov: ''Foreign Interventions in Ethnic Conflicts: Global security in a Changing World'', Ashgate Publishing, 2009 ISBN 9780754678625, S. 88.</ref><br />
<br />
==== Friedensverhandlungen ====<br />
Wiederholt wurde vergeblich unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen über eine Beendigung des Konflikts verhandelt. Dabei ging es um eine Rückführung der Flüchtlinge und eine politische Lösung auf der Basis der territorialen Integrität Georgiens. Das scheiterte jedoch an der De-facto-Regierung Abchasiens, die stets auf einer völligen Unabhängigkeit beharrte.<br />
<br />
[[Datei:Esplanade in Gagra.jpg|mini|Esplanade in Gagra]]<br />
<br />
Im Oktober 2001 entbrannte der bewaffnete Konflikt zwischen georgischen [[Partisan]]en und abchasischen Sicherheitskräften in der georgisch-abchasischen Grenzregion erneut.<br />
<br />
[[Datei:Lykhny church.jpg|mini|Kirche in [[Lychny]]]]<br />
<br />
Die im Juli 2002 vom [[UN-Sicherheitsrat]] verabschiedete Abchasien-Resolution, die einen Verbleib als [[Autonomie (Politikwissenschaft)|autonome Republik]] im Staat Georgien vorsah, gründet auf Vorschlägen des deutschen [[Diplomat]]en [[Dieter Boden]], der von 1999 bis 2002 UNOMIG leitete. Obgleich regelmäßige Verhandlungen zur Beilegung des Konfliktes zwischen Abchasien und Georgien stattfanden, brachten sie keinen Durchbruch. [[Kofi Annan]], ehemals [[Generalsekretär der Vereinten Nationen]], rief Abchasien auf, die georgische [[Rosenrevolution]] für einen neuen Verhandlungsstart zu nutzen. Die [[Europäische Union|EU]] zeigte sich in der Erklärung des Vorsitzes des Rates der Europäischen Union vom 24. Juli 2006 sehr besorgt über die damalige Entwicklung in Abchasien, begrüßte die möglichst baldige Entsendung einer UN-Polizeitruppe und erklärte sich bereit, aktiv zum Friedensprozess beizutragen.<br />
<br />
Im Süden Abchasiens, der nach wie vor mehrheitlich von Georgiern bewohnt ist, kam und kommt es immer wieder zu Sabotageakten, die teils von Georgien aus finanziert oder unterstützt wurden.<ref name="unicolstudie" /><br />
<br />
Anfang Mai 2008 wurden von russischer Seite die Truppen auf 2500 Mann aufgestockt. Damit näherte sich das russische Kontingent der Höchstgrenze von 3000 Mann. Georgien kritisierte den Schritt als gegen seine Souveränität gerichtet und äußerte den Wunsch, aus dem gemischten Kontrollgremium, bestehend aus Russland, Georgien und Nord- und Südossetien, auszutreten. Diesen Wunsch lehnten die anderen Mitglieder des Gremiums 2008 ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://de.rian.ru/world/20080515/107488197.html |titel=Georgien wird Verlegung von Friedenstruppen nach Südossetien als Verletzung seiner Souveränität betrachten |werk=de.rian.ru |datum=2008-05-15 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080519145810/http://de.rian.ru/world/20080515/107488197.html |archiv-datum=2008-05-19 |abruf=2020-08-09}}</ref><br />
<br />
==== Kaukasuskrieg ====<br />
{{Hauptartikel|Kaukasuskrieg 2008}}<br />
<br />
Im März und April 2008 kam es erneut zu Spannungen, und am 20. April wurde ein georgisches [[Unbemanntes Luftfahrzeug|unbemanntes Flugzeug]] („Drohne“) über abchasischem Gebiet abgeschossen. Die Drohne wurde von einem russischen Kampfjet abgeschossen, was zunächst vom [[Außenministerium der Russischen Föderation|russischen Außenministerium]] bestritten wurde, das den Flug der Drohne als „militärischen Akt“ und Verstoß gegen das Waffenstillstandsabkommen bezeichnete. Untersucher der [[UNOMIG]] bestätigten drei weitere Abschüsse von georgischen Drohnen vom Typ [[Elbit Hermes 450]] der israelischen Firma ''[[Elbit Systems]]'' im März 2008.<ref>{{Internetquelle |url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=18393 |titel=UN Probe Says Russian Jet Downed Georgian Drone |werk=old.civil.ge |datum=2008-05-26 |abruf=2018-08-13 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=26249 |titel=Saakashvili Says Drones, Bought from Israel, were Compromised |werk=old.civil.ge |datum=2013-07-06 |abruf=2018-08-13 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]], der den Abschuss ebenso bestätigte, betonte, sowohl der Abschuss der Drohne durch ein russisches Kampfflugzeug als auch der Einsatz von Drohnen durch die georgische Seite verstießen gegen das Moskauer Abkommen von 1994, das nur die Präsenz von Friedenstruppen der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] in Abchasien erlaubte.<ref>[http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=26810&Cr=georgia&Cr1=&Kw1=Georgia&Kw2=&Kw3= UN News Center: ''Georgia: UN says Russian air force shot down aircraft over Abkhazia''], Nachricht vom 27. Mai 2008, abgerufen am 30. Mai 2008 (englisch)</ref><br />
<br />
Der georgische Botschafter bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], [[Irakli Alassania]], erklärte, dass Georgien durch die Untätigkeit der UNOMIG-Friedenstruppe in dieser Hinsicht zu solchen Aufklärungsflügen gezwungen gewesen sei, um abchasische und russische Truppenbewegungen auf abchasischem Gebiet im Interesse der eigenen nationalen Sicherheit im Auge zu behalten, diese aber in Zukunft einstellen wolle. Alassania warf der Friedenstruppe vor, ihre Aufgabe nicht hinreichend zu erfüllen, so dass seit 1994 bereits mehr als 2000 georgische Zivilisten ums Leben gekommen und 8000 georgische Haushalte in Abchasien zerstört worden seien. Unter dem Deckmantel der Friedenstruppen stationiere Russland immer mehr Truppen in Georgien, obwohl diese keine Friedensmission wahrnähmen.<ref>{{Internetquelle |url=https://reliefweb.int/report/georgia/press-conference-downing-air-surveillance-vehicle-over-abkhazia-georgia |titel=Press conference on downing of air surveillance vehicle over Abkhazia, Georgia |werk=reliefweb.int |kommentar=ursprünglich erschienen auf der Website der UN |datum=2008-05-29 |abruf=2019-09-27 |sprache=en}}</ref> Die Zahl der in Abchasien lebenden Georgier nahm in den letzten Jahren nicht ab, sondern stieg sogar. Die abchasische Regierung bemühte sich in den letzten Jahren auch, georgischstämmige Bewohner des Landes mit abchasischen Pässen auszustatten, damit sie an der abchasischen Politik teilhaben können<ref name="freedomhouse" /> – jedoch unter der Bedingung, dass sie ihre georgische Staatsbürgerschaft ablegen.<br />
<br />
Im Jahr 2008 kam es in der ebenfalls von Georgien abtrünnigen Region [[Südossetien]] zu einem bewaffneten Konflikt, als Georgien mit militärischen Mitteln versuchte, die Region unter seine Kontrolle zu bringen. Russland griff dabei auf Seite Südossetiens in den Konflikt ein. Am 8. August 2008 brachen bis zum 10. August auch Kämpfe an der abchasisch-georgischen Grenze in der [[Kodori-Tal|Kodori-Schlucht]] aus, die zu diesem Zeitpunkt von Georgien gehalten wurde. Die abchasischen Behörden verfügten eine [[Mobilmachung]] der Armee, und die [[Russische Streitkräfte|russischen Truppen]] im Gebiet wurden verstärkt.<ref>[http://www.focus.de/politik/ausland/kaukasus-krieg-abchasische-rebellen-machen-mobil_aid_323777.html ''Abchasische Rebellen machen mobil''], ''[[Focus]]'', 10. August 2008.</ref><ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571106,00.html ''Georgien verlagert seine Truppen'']. In: ''[[Spiegel Online]]'', 10. August 2008.</ref> In diesem Zusammenhang verlegte Russland mehr als 9000 zusätzliche Soldaten nach Abchasien, obwohl das Abkommen von 1994 nur russische Truppen bis zu einer Stärke von 3000 Mann zulässt. Am 12. August gab der russische Präsident Medwedew den Abschluss der Militäraktionen bekannt. Georgien verlor in dem Konflikt jegliche Kontrolle über Abchasien und Südossetien. Im Jahr 2014 standen im Gebiet mindestens 5000 russische Soldaten und kontrollieren [[de facto]] das Gebiet.<ref name="SchrittAnnex">[http://www.nzz.ch/international/asien-und-pazifik/der-kreml-festigt-seinen-griff-um-abchasien-1.18432199 ''Der Kreml festigt seinen Griff um Abchasien''], NZZ, 26. November 2014</ref><ref>Dimitry Kochenov, Elena Basheska: ''Good Neighbourliness in the European Legal Context'', BRILL, 2015, ISBN 9789004299788; ''Russian troops are stationed in Abkhazia and South Ossetia and de facto control their terretories.''</ref> Im selben Jahr unterzeichnete Russland ein umfassendes Kooperationsabkommen mit Abchasien, das unter anderem Finanzhilfen aus Moskau und die Einrichtung gemeinsamer Streitkräfte beinhaltet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/russland-untermauert-stellung-als-schutzmacht-abchasiens/a-18083994 |titel=Russland untermauert Stellung als Schutzmacht Abchasiens |werk=[[Deutsche Welle|dw.com]] |datum=2014-11-25 |abruf=2020-10-27}}</ref> Eine weitere Vereinbarung aus dem Jahr 2016 ermöglichte die Errichtung einer russischen Militärbasis in Abchasien. Demnach erhielt das russische Verteidigungsministerium auch das Recht, in Kriegszeiten die Befehlsgewalt über die Armee zu übernehmen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://caucasuswatch.de/news/2055.html |titel=Putin unterzeichnet Dekret zur Modernisierung der abchasischen Armee |werk=Caucasuswatch |hrsg= |datum=2019-09-24 |abruf=2020-10-27 |sprache=Deutsch}}</ref><br />
<br />
=== Internationale Anerkennung ===<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|Staaten, die Abchasien als eigenständigen Staat anerkennen]]<br />
[[Datei:Representation of Abkhazia and South Ossetia in Tiraspol.JPG|mini|hochkant|Vertretung Abchasiens (und [[Südossetien]]s) in [[Tiraspol]], [[Transnistrien]]]]<br />
[[Datei:Beach in pitsunda.jpg|mini|Strand in [[Pizunda]]]]<br />
<br />
Am 26. August 2008 ratifizierte der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Medwedew]] den an den vorherigen Tagen einstimmig gefassten Beschluss der beiden Kammern des russischen [[Parlament]]s, Abchasien gleichzeitig mit [[Südossetien]] als selbständigen Staat anzuerkennen. Er bezeichnete diesen Schritt als direkte Folge des vorangegangenen militärischen Konflikts, der es Südosseten und Abchasen unmöglich gemacht habe, mit den Georgiern weiterhin in einem Staat zusammenzuleben. Der ''[[Präzedenzfall]] des [[Kosovo]]'' wurde von Seiten hoher russischer Staatsbeamter ebenfalls erwähnt.<ref>Barbara Nazarewska: [https://www.cap-lmu.de/aktuell/interviews/2008/merkur.php ''Kreml hält dem Westen den Kosovo-Spiegel vor.''] Interview mit Mirela Isic. In: ''cap-lmu.de''. 28. August 2008, abgerufen am 18. Juni 2020.</ref><br />
Zugleich rief Medwedew weitere Staaten dazu auf, diesem Beispiel zu folgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.newsru.com/arch/russia/26aug2008/medvedev.html |titel=Медведев признал независимость Южной Осетии и Абхазии |werk=[[NEWSru.com]] |datum=2008-08-26 |abruf=2020-10-04 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
Als zweites Land nach Russland erkannte [[Nicaragua]] am 3. September die Unabhängigkeit Abchasiens und Südossetiens an. Staatspräsident [[Daniel Ortega]] erklärte dies auf einer offiziellen Veranstaltung vor der Armeeführung seines Landes.<ref>The Earth Times: [http://www.earthtimes.org/articles/show/229515,nicaragua-joins-russia-in-recognizing-south-ossetia-abkhazia.html Nicaragua joins Russia in recognizing South Ossetia, Abkhazia] (3. September 2008)</ref><ref name="dekret-nic"> {{Webarchiv|text=Anerkennungsdekret |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |webciteID=5ajFHstLY}} (PDF; 230&nbsp;kB) [[Spanische Sprache|(Spanisch)]]</ref><br />
<br />
Am 10. September 2009 erklärte der venezolanische Präsident [[Hugo Chávez]] bei einem Besuch in [[Moskau]], sein Land erkenne Abchasien und Südossetien ab sofort als unabhängige Staaten an.<ref name="ru21754" /><ref>[http://www.aktuell.ru/russland/politik/winzling_nauru_erkennt_abchasiens_unabhaengigkeit_an_3878.html Russland-Aktuell, 15. Dezember 2009, Winzling Nauru erkennt Abchasiens Unabhängigkeit an]</ref><br />
Mit dem Ende des [[UNOMIG]]-Mandates im Juni 2009, nach russischem Veto zu einer erneuten Verlängerung, verließen die letzten Militärbeobachter im Oktober 2009 das Land. Am 15. Dezember 2009 erfolgte die Anerkennung Abchasiens durch den Pazifikstaat [[Nauru]], kurz nachdem Präsident [[Bagapsch]] bei der [[Präsidentschaftswahl in Abchasien 2009|Präsidentschaftswahl am 12. Dezember 2009]] im Amt bestätigt worden war. Nauru erhielt zeitgleich russische Finanzhilfen für soziale und ökonomische Projekte im Umfang von 50 Millionen Dollar zugesprochen.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Gabuev, Gennady Sysoev |Titel=Абхазия и Южная Осетия готовят прорыв в Океанию |Sammelwerk=[[Kommersant]] |Nummer=233/2014 |Datum=2014-12-14 |Sprache=ru |Seiten=8 |Online=[https://www.kommersant.ru/doc/1292387 kommersant.ru] |Abruf=2018-09-07}}</ref><br />
<br />
[[Vanuatu]] erkannte unter Premierminister [[Sato Kilman]] im Frühjahr 2011 die Unabhängigkeit Abchasiens zunächst an. Nachdem der Oberste Gerichtshof des Landes Satos Wahl jedoch für ungültig erklärt hatte,<ref>[http://www.paclii.org/vu/cases/VUSC/2011/72.html Natapei v Korman [2011] VUSC 72; Constitutional Case 5 of 2011]</ref> nahm sein Vorgänger und Nachfolger [[Edward Natapei]] die Anerkennung Abchasiens am 19. Juni 2011 wieder zurück.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.dailypost.vu/content/natapei-withdraws-recognition-abkhazia | wayback=20130513112716 | text=Vanutatu Daily Post: Natapei withdraws recognition of Abkhazia}}</ref> Ende 2011 bestätigte jedoch die Regierung Vanuatus erneut, dass sie Abchasien anerkannt habe.<ref name="anerkennungdurchvanuatu">{{Internetquelle |url=http://www.governmentofvanuatu.gov.vu/index.php?option=com_content&view=article&id=127:vanuatus-recognition-to-the-republic-of-abkhazia&catid=70:archived-news&Itemid=1 |titel=Vanuatu’s recognition to the Republic of Abkhazia |werk=governmentofvanuatu.gov.vu |datum=2011-10-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130926051626/http://www.governmentofvanuatu.gov.vu/index.php?option=com_content&view=article&id=127:vanuatus-recognition-to-the-republic-of-abkhazia&catid=70:archived-news&Itemid=1 |archiv-datum=2013-09-26 |abruf=2018-08-14}}</ref> Im Mai 2013 wurde die Anerkennung unter [[Moana Carcasses Kalosil]] ein zweites Mal zurückgezogen.<ref>[https://www.rferl.org/a/georgia-vanuatu-recognition-abkhazia/24992623.html ''Saakashvili Says Pacific Island No Longer Recognizes Abkhazia.''] In: ''[[Radio Free Europe|rferl.com]]''. 21. Mai 2013, abgerufen am 28. Mai 2020 (englisch).</ref> Am 29. Mai 2018 erkannte die Regierung Syriens unter [[Baschar al-Assad]] die Unabhängigkeit Abchasiens an.<ref name="Syrien"/><br />
<br />
Damit erkennen nur fünf UN-Mitgliedsstaaten die Unabhängigkeit Abchasiens an. Mit den international ebenfalls nicht bzw. nur von wenigen Staaten anerkannten postsowjetischen Republiken [[Transnistrien]], [[Republik Arzach|Arzach]] und [[Südossetien]] unterhält Abchasien ebenfalls diplomatische Beziehungen.<br />
<br />
=== Jüngste Entwicklung ===<br />
Russland zahlt an Abchasien jährliche hohe Beträge an Entwicklungshilfe, die Einwohnerzahl steigt inzwischen wieder kontinuierlich an. Die Präsidentschaftswahl 2011 wurde von Wahlbeobachtern trotz der schwierigen Rahmenbedingungen (geringe internationale Anerkennung, geltende Handelsembargos) als frei und demokratischen Grundsätzen entsprechend gewertet.<ref>dpa: [http://www.stern.de/politik/ausland/konfliktregion-abchasien-prorusse-ankwab-zum-praesidenten-gewaehlt-1721343.html Konfliktregion Abchasien: Prorusse Ankwab zum Präsidenten gewählt]. "Drei Jahre nach dem Südkaukasuskrieg zwischen Russland und Georgien hat das kleine Konfliktgebiet Abchasien eine neue Führung. Die Präsidentenwahl in der umstrittenen Region am Schwarzen Meer verlief ungeachtet der Proteste aus Georgien ruhig - und demokratisch." - Stern, 28. August 2011</ref><ref>Russia Today: [http://rt.com/news/abkhazia-elections-start-187/ New head for young state – Abkhazia votes]: "Representatives from 27 countries have come to monitor the polling from the around the region and from the EU."</ref> Vor der Wahl wurden eigens 9000 abchasische Pässe an georgischstämmige Bewohner der Region [[Gali]] verteilt, damit diese ebenfalls zur Wahl gehen konnten.<br />
<br />
Während der [[Tourismus in Abchasien]] ein starkes Wachstum erlebt hatte, stagnierte die wirtschaftliche Entwicklung, sowohl aufgrund der politischen Isolation als auch aufgrund von Misswirtschaft und [[Korruption]]. Die Region ist auf [[Import]]e aus dem benachbarten Russland angewiesen, ein Großteil des Staatshaushalts wird ebenfalls von Russland finanziert.<ref>Thomas Wiede: [https://www.handelsblatt.com/politik/international/abtruenniges-abchasien-fahne-hymne-praesident-und-doch-kein-staat/2968764-all.html ''Fahne, Hymne, Präsident – und doch kein Staat.''] In: ''[[Handelsblatt|handelsblatt.com]]''. 9. Juni 2008, abgerufen am 24. März 2020.</ref><br />
<br />
Ende Mai 2014 kam es in Abchasien zu Massenprotesten gegen die damalige Regierung von Präsident [[Alexander Ankwab]]. Demonstranten stürmten schließlich dessen Sitz und forderten seinen Rücktritt.<ref>''[http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/tumulte-in-abchasien-1.18311510 Tumulte in Abchasien]''. [[Neue Zürcher Zeitung]], 28. Mai 2014.</ref> Die Opposition erklärte den Präsidenten für abgesetzt, woraufhin ein Machtkampf zwischen den politischen Kräften drohte. Am 1.&nbsp;Juni gab schließlich Ankwab seinen Rücktritt bekannt.<ref>Daniel Wechlin: [https://www.nzz.ch/machtwechsel-im-isolierten-abchasien-1.18313552 ''Machtwechsel im isolierten Abchasien.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|nzz.ch]]''. 1. Juni 2014, abgerufen am 13. August 2020.</ref><br />
Als sein interimistischer Nachfolger wurde Parlamentspräsident Waleri Bganba eingesetzt, für den 24. August 2014 wurden Präsidentschaftswahlen angekündigt. Bei der anschließenden Wahl setzte sich schließlich [[Raul Chadschimba]] mit 50,5 % der Wählerstimmen als neuer Präsident durch.<br />
<br />
Einige Politiker in Russland möchten Abchasien langfristig in die [[Eurasische Union]] aufnehmen. Dazu wäre es allerdings nötig, dass alle ihrer Mitgliedsstaaten, darunter auch [[Belarus]], [[Kasachstan]] und [[Armenien]], die Unabhängigkeit des Landes ebenfalls anerkennen. Dies brächte diese Länder in eine offene Konfrontation mit Georgien. Vorerst beschränkt sich Russland daher auf eine verstärkte Kooperation mit Abchasien, etwa im militärischen Bereich. Georgien lehnt dies weiter ab, da dies die Trennung der Region von Georgien weiter zementieren würde.<ref>[http://bazonline.ch/ausland/europa/Wendet-euch-von-Russland-ab/story/26127889 ''«Wendet euch von Russland ab»''], BAZ, 18. Oktober 2014</ref> Im November 2014 wurde ein "Abkommen über Bündnis und strategische Partnerschaft" in Sotschi unterzeichnet.<ref name="SchrittAnnex" /> Das Abkommen sieht auch die Bildung gemeinsamer Armeekräfte unter russischem Oberbefehlshaber im Bedarfsfall vor.<br />
<br />
== Politik ==<br />
Das abchasische Parlament, die „[[Volksversammlung (Abchasien)|Volksversammlung]]“, besteht aus 35 [[Abgeordneter|Abgeordneten]]. Die politische Landschaft setzt sich aus zahlreichen Parteien und mehreren größeren „soziopolitischen Bewegungen“ zusammen. Die Volksversammlung hat in den Jahren 2002, 2003 und 2004 immer wieder erfolglos an die russische Legislative appelliert, ''assoziierte Beziehungen'' zu Abchasien herzustellen, die Republik vertraglich in das russische Zoll- und Währungssystem einzubeziehen sowie militärischen Schutz zu gewähren. Im Zuge des [[Kaukasuskrieg 2008|Kaukasuskriegs 2008]] erkannte Russland schließlich die Unabhängigkeit Abchasiens im August 2008 an.<br />
<br />
Die [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] Nichtregierungsorganisation [[Freedom House]] stufte Abchasien 2012 als „teilweise freien“ Staat ein.<ref name="freedomhouse" /> Auch Georgien erhielt in dieser Studie die Einstufung als teilweise frei.<br />
<br />
=== Wahlen ===<br />
Erster Präsident Abchasiens war von 1994 bis 2005 der Historiker [[Wladislaw Ardsinba]]. Am 12.&nbsp;Februar 2005 wurde er durch [[Sergei Bagapsch]] abgelöst, der bei der Wahl vom 12.&nbsp;Januar 2005 einen Stimmanteil von 91,54 % erreichte. Sein Gegenkandidat Jakob Lakoba kam auf 4,5 %. Dem Wahlgang war eine verfälschte Wahl am 3.&nbsp;Oktober 2004 vorangegangen, bei der der frühere [[Ministerpräsident|Premierminister]] [[Raul Chadschimba]] zum Sieger erklärt worden war. Nach langwierigen Auseinandersetzungen ordnete der Oberste Gerichtshof eine Wiederholung der Wahl im Januar an. Bei der zweiten Wahl kandidierte Raul Chadschimba nicht. Vollständig ordnungsgemäß war auch die Januarwahl nicht. In der ostabchasischen Provinz Gali lebende ethnische Georgier wurden teilweise an der Stimmabgabe gehindert, besaßen häufig aber auch nicht die abchasische Staatsbürgerschaft, weshalb sie nach abchasischem Recht nicht wahlberechtigt seien.<br />
<br />
Chadschimba trat auch bei der [[Präsidentschaftswahl in Abchasien 2011]] an, unterlag dort wieder deutlich [[Alexander Ankwab]], bevor er dann in der [[Präsidentschaftswahl in Abchasien 2014]] zum Präsidenten gewählt und im Herbst 2019 vorerst wieder gewählt worden war. Am 13. Januar 2020 unterzeichnete Chadschimba ein Rücktrittsschreiben, da die Kassationsbehörde des Obersten Gerichtshofs die Wahlergebnisse vom Herbst 2019 annulliert hatte. Die Wahlkommission setzte Neuwahlen auf den 22. März 2020 fest.<ref>[https://www.interfax.ru/world/690800 Das Gericht hat die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in Abchasien annulliert], Interfax, 10. Januar 2020</ref><ref>[https://www.interfax.ru/world/690971 ''Рауль Хаджимба отказался вновь баллотироваться на пост президента Абхазии'' (Raul Chadschimba wird nicht erneut für das Präsidentschaftsamt von Abchasien kandidieren)]. In: ''interfax.ru''. 13. Januar 2020, abgerufen am 4. Mai 2020 (russisch).</ref> Diese gewann dann [[Aslan Bschania]], der seit April 2020 Präsident des Landes ist.<br />
<br />
=== Status ===<br />
Abchasien gehört [[völkerrecht]]lich zu Georgien. Die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] haben das seit 1993 immer wieder bekräftigt. Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]] {{"|bekräftigt das Bekenntnis aller Mitgliedstaaten zur Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Unversehrtheit Georgiens innerhalb seiner international anerkannten Grenzen}}.<ref>[http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_07-08/sr1808.pdf UN-Sicherheitsrats-Resolution 1808] (PDF; 500&nbsp;kB) des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrats]], 15. April 2008.</ref> Einige Völkerrechtler halten Abchasien für ein stabilisiertes [[De-facto-Regime]].<br />
<br />
[[Russland]] erkannte Abchasien am 26. August 2008 als unabhängigen Staat an,<ref>RIA Novosti: [https://web.archive.org/web/20080918035125/http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080826/116285825.html Russland erkennt Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien offiziell an], 26. August 2008.</ref> [[Nicaragua]] am 3. September 2008,<ref name="dekret-nic" /> Venezuela am 10. September 2009,<ref name="ru21754" /> [[Nauru]] am 15. Dezember 2009,<ref>{{Internetquelle|url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |titel=net-tribune: Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100329095545/http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |archiv-datum=2010-03-29 |hrsg=News.google.de |abruf=2010-07-03}}</ref> Ende Mai 2018 erweiterte [[Syrien]] die kurze Liste der anerkennenden Staaten auf fünf.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/07/22/143516-siriya-ustanovila-diplomaticheskie-otnosheniya-s-yuzhnoy-osetiey Syrien hat diplomatische Beziehungen mit Südossetien aufgenommen], Nowaja Gaseta, 22. Juli 2018 </ref><br />
<br />
=== Außenbeziehungen ===<br />
Abchasien unterhält diplomatische Kontakte mit den Ländern, die seine Unabhängigkeit anerkannt haben, und mit anderen Staaten. Botschaften im Ausland unterhält Abchasien bislang nur in Russland,<ref>[http://www.emb-abkhazia.ru/ emb-abkhazia.ru]</ref> Venezuela<ref>[http://www.abjasia.org.ve/ abjasia.org.ve]</ref> und Südossetien,<ref> {{Webarchiv|text=mfaapsny.org |url=http://mfaapsny.org/en/policy/missions.php |wayback=20130813003236}}</ref> betreibt aber auch mehrere Repräsentationsbüros in anderen Staaten, hat viele Honorarkonsuln und kooperiert mit nicht-staatlichen Organisationen, vor allem im Umfeld der [[Tscherkessen|tscherkessischen Diaspora]].<ref>Thomas Frear: ''The foreign policy options of a small unrecognised state: the case of Abkhazia'', in: Caucasus Survey, Jg. 1 (2014), Nr. 2, S. 83–107, DOI: 10.1080/23761199.2014.11417293.</ref> Um einer zu einseitigen Abhängigkeit von Russland zu entgehen, verfolgten verschiedene abchasische Regierungen in der Vergangenheit und in die aktuelle in der Gegenwart einen Ansatz der multi-vektoralen Außenpolitik (''Mnogovektornost'').<ref>Helge Blakkisrud/Nino Kemoklidze/Tamta Gelashvili/Pål Kolstø: ''Navigating de facto statehood: trade, trust, and agency in Abkhazia’s external economic relations'', in: Eurasian Geography and Economics, Jg. 62 (2021), Nr. 3, S. 347–371 (hier: S. 352), DOI: 10.1080/15387216.2020.1861957.</ref><br />
<br />
Abchasische Papiere, aber auch die in Abchasien ausgestellten russischen Pässe, werden praktisch nur von Russland akzeptiert.<ref name="SchrittAnnex" /> Am Jahrestag des Beginns des Kaukasuskrieges, dem 8. August 2017, besuchte der [[Präsident Russlands|russische Präsident]] [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] Abchasien und unterstrich, [[Moskau]] werde die Unabhängigkeit und Sicherheit der Provinz weiterhin entschieden unterstützen. Das Treffen mit dem abchasischen Regierungschef [[Raul Chadschimba]] fand erst eine Woche nach dem Besuch des US-Vizepräsidenten [[Mike Pence]] in Georgien statt, was von westlichen Beobachtern als gezielte Provokation gegen Tiflis interpretiert wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://georgien-aktuell.info/de/politik/besetzte-gebiete/article/13086-abchasien |titel=Putin besucht Abchasien |abruf=2018-01-15}}</ref><br />
<br />
=== Beziehungen zu Georgien ===<br />
Diplomatische Beziehungen zwischen abchasischen und georgischen Regierungsstellen existieren nicht. Die 2012 gewählte georgische Regierung unter [[Bidsina Iwanischwili]] signalisierte Mitte 2013 erstmals Gesprächsbereitschaft<ref>[https://web.archive.org/web/20141003210925/http://de.ria.ru/politics/20130807/266625146.html de.ria.ru]</ref><br />
und gestand auch teilweise Fehlverhalten im Kaukasuskrieg 2008 ein.<ref>[https://web.archive.org/web/20130413005011/http://de.rian.ru/politics/20130410/265911739.html de.rian.ru]</ref><br />
<br />
Die georgische Regierung unter [[Micheil Saakaschwili]] beabsichtigte, Abchasien nach dem Modell des [[Adscharien#Machtwechsel|Machtwechsels in Adscharien]] wieder in Georgien einzugliedern. Saakaschwili hatte am 22. September 2004 vor der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen|UN-Generalversammlung]] einen ''Drei-Stufen-Plan'' zur Beilegung der Konflikte in Abchasien und [[Südossetien]] vorgelegt. Eine erste Stufe sah vertrauensbildende Maßnahmen zwischen regierungsunabhängigen Organisationen, [[Student]]en, [[Journalist]]en, [[Arzt|Ärzten]], [[Sportler]]n und [[Mutter|Müttern]] vor. Auf der zweiten Stufe sollten die Konfliktzonen unter internationaler Aufsicht demilitarisiert werden. Auf der dritten schließlich wollte Georgien Abchasien und Südossetien eine größtmögliche Autonomie gewähren. Unterstützer des abchasischen Friedensprozesses sind [[Deutschland]], [[Frankreich]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], [[Russland]] und die [[Vereinigte Staaten|USA]].<br />
<br />
Die Regierung von Abchasien hatte den georgischen Plan zurückgewiesen. Auch [[Russland]] lehnte eine Wiedervereinigung Abchasiens mit Georgien ab und wollte gemäß dem mit Georgien abgeschlossenen Abkommen von Moskau aus dem Jahr 1995 seine Friedenstruppe nicht abziehen, um nach eigenen Angaben kein neues Blutvergießen an seinen Grenzen zuzulassen.<br />
<br />
Im Juli 2006 entsandte die georgische Regierung Spezialeinheiten des [[Innenministerium]]s in Abchasiens obere [[Kodori-Tal|Kodori-Schlucht]], wo [[Emsar Kwitsiani]] eine Autonomie über das Gebiet ausgerufen hatte. Sie bezwangen innerhalb weniger Tage die von Russland unterstützten Freischärler. Am 27. September 2006 verfügte Präsident Saakaschwili die Umbenennung der oberen Kodori-Schlucht in [[Ober-Abchasien]]. Zugleich nahm dort die abchasische Exilregierung unter [[Malchas Akischbaia]] ihren Sitz in der Ortschaft [[Tschchalta]]. In Tiflis akkreditierte [[Diplomat]]en, die Sochumi besuchen wollten, mussten fortan zunächst der Exilregierung in Tschchalta einen Besuch abstatten. Abchasiens Präsident Bagapsch zeigte sich verärgert. Wer die [[Exilregierung]] in Tschchalta besuche, werde in Sochumi nicht empfangen, erklärte er.<br />
<br />
Am 12. August 2008 wurde die [[Verteidigungskräfte Georgiens|georgische Armee]] von [[Streitkräfte Abchasiens|abchasischen]] und [[Russische Streitkräfte|russischen Truppen]] aus ihren letzten Stellungen in der oberen [[Kodori-Tal|Kodori-Schlucht]] vertrieben. Somit hat Georgien nach der Niederlage in Südossetien auch vollständig die Kontrolle über Abchasien verloren. Das zentrale Verwaltungsgebäude der georgischen Regierung in der Provinzhauptstadt Tschchalta wurde vollständig zerstört.<br />
<br />
=== Innere Probleme und Einstellungen zur Unabhängigkeit ===<br />
Während das Zusammenleben von Abchasen, Russen und Armeniern meist reibungslos verläuft, gibt es Probleme mit der Integration georgischstämmiger Bewohner des Landes, die häufig als [[fünfte Kolonne]] Georgiens verdächtigt werden.<ref>Fischer, Sabine, “ {{Webarchiv|text=Abkhazia and the Georgian-Abkhaz Conflict - Autumn 2009 |url=http://www.iss.europa.eu/uploads/media/Abkhazia_and_the_Georgian-Abkhaz_conflict.pdf |wayback=20120428001516}}”, [[Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien]], Dezember 2009</ref> Nur rund jeder zweite Georgier in Abchasien gab an, noch nie wegen seiner Herkunft diskriminiert worden zu sein.<ref name="unicolstudie" /> Seit das Land seine De-facto-Unabhängigkeit erreichte, kam und kommt es in den südlichen Regionen, die mehrheitlich von Georgiern bewohnt sind, immer wieder zu Sabotageakten und vereinzelt sogar Anschlägen gegen Institutionen des abchasischen Staats.<ref name="unicolstudie" /><br />
<br />
Das Verhältnis Abchasiens und dessen georgischer Minderheit ist daher von Misstrauen geprägt. Insbesondere betroffen ist der [[Rajon Gali]]. Die abchasische [[Polizei]] besitzt dort nur wenig Einfluss, was zu einer signifikant höheren Kriminalität führt.<ref>[http://www.hrw.org/news/2011/02/18/georgians-gali]</ref><br />
Laut einer Studie der [[University of Colorado Boulder]] haben sich die meisten Georgier inzwischen aber mit der Situation arrangiert. Fast 50 % der georgischen Minderheit unterstützen den Fortbestand des Landes als eigener Staat, weniger als 20 % halten eine Rückkehr zu Georgien für notwendig.<ref name="unicolstudie" /> Eine Rückkehr zu Georgien wird von allen anderen Bevölkerungsgruppen fast geschlossen abgelehnt. Nur 1 % der ethnischen Abchasen und 2 % der Armenier und Russen unterstützten dies explizit.<ref name="unicolstudie" /> Während unter Russen (38 %) und Armeniern (51 %) größere Bevölkerungsteile einen Anschluss an Russland befürworten würden, ist dies unter Abchasen nur ein kleinerer Teil (19 %). Fast 80 % von ihnen sind für eine dauerhafte Unabhängigkeit des Landes.<ref name="unicolstudie" /><br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
[[Datei:GagraColonnade.jpg|mini|Gagra – Ziel für Touristen]]<br />
[[Datei:Wines of Abkhazia.jpg|mini|Abchasischer Wein]]<br />
<br />
Im [[Krieg in Abchasien 1992–1993]] floh die Hälfte der Bevölkerung aus Abchasien. Nach dem Ende des Krieges verhängte die [[Gemeinschaft unabhängiger Staaten]] dann auch noch Sanktionen gegen Abchasien. Aufgrund dieser beider Entwicklungen kam es zu Bevölkerungsverschiebungen von Menschen in Abchasien. Darüber hinaus kam es zu einer "Verländlichung" der Städte. In vielen Städten fingen Menschen an, [[Subsistenzlandwirtschaft]] zu betreiben.<ref>Giulia Prelz Oltramonti: '' The political economy of a de facto state: the importance of local stakeholders in the case of Abkhazia'', in: Caucasus Survey, Jg. 3 (2015), Nr. 3, S. 291–308 (hier: S. 293). [https://doi.org/10.1080/23761199.2015.1102452 Hier abrufbar.]</ref> Außerdem begann der Übergang Abchasiens von der [[Planwirtschaft]] zur [[Marktwirtschaft]] erst ab 1998.<ref>Barbara Waldner: ''Can neoliberal small state theory explain de facto state behaviour?: The case study of Abkhazia's financial foreign policy towards Russia since 2008'', Master-Arbeit an der [[Universität Leiden]], 2018, S. 20. [https://studenttheses.universiteitleiden.nl/handle/1887/66352 Hier abrufbar.]</ref><br />
<br />
2011 wurde das abchasische [[Bruttoinlandsprodukt]] auf rund 15,5 Milliarden [[Russischer Rubel|Rubel]] geschätzt, umgerechnet etwa 500 Millionen Dollar.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.georgiatimes.info/en/news/37913.html |wayback=20110724172817 |text=georgiatimes.info }}</ref> Der Haushalt des Gebiets wird zu drei Vierteln von Russland alimentiert.<ref name="SchrittAnnex" /><br />
<br />
Mit Abstand wichtigster Wirtschaftspartner des Landes ist Russland.<ref>[[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]: [http://www.unpo.org/members/7854 Members: Abkhazia]</ref><br />
Georgien versucht bis heute ein Handelsembargo gegen Abchasien durchzusetzen, was die wirtschaftliche Erholung der Region behindert. Dennoch kam es insbesondere seit 2008, als Russland die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannte, zu vermehrten Investitionen aus dem Ausland. Neben dem Handel mit Russland nahmen auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Abchasien und der [[Türkei]] zu, die Türkei ist mit ihrer abchasischen [[Diaspora]] von 500.000 Personen mit Stand von 2011 der zweitwichtigste Handelspartner des Landes.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tabula.ge/en/story/70070-turkish-investment-and-trade-booms-in-abkhazia |titel=Turkish Investment and Trade Booms in Abkhazia |werk=tabula.ge |datum=2011-04-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150924112835/http://www.tabula.ge/en/story/70070-turkish-investment-and-trade-booms-in-abkhazia |archiv-datum=2015-09-24 |abruf=2018-08-14 |sprache=en}}</ref><ref>[[Apsnypress]]: {{Webarchiv|text=''Основными торговыми партнерами Абхазии продолжают оставаться Россия и Турция'' |url=http://apsnypress.info/news/6859.html |wayback=20140202183029}}. Russisch. 27. Juli 2012.</ref> Beinahe alle Lebensmittel werden aus Russland importiert.<ref name="SchrittAnnex" /><br />
<br />
Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Abchasiens ist der [[Tourismus]], der bereits vor dem Bürgerkrieg große Bedeutung hatte. Die mit Abstand meisten Touristen stammen dabei aus Russland. Seit der Anerkennung der Unabhängigkeit Abchasiens durch Russland nahm der Tourismus nach Abchasien wieder zu. Nach Angaben der abchasischen Regierung verzeichnete das Land im Jahr 2009 etwa 300.000&nbsp;Besucher,<ref>{{Internetquelle |autor=Gocha Gvaramia |url=http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |titel=Tourist season in Abkhazia: so who is lying? |werk=eng.expertclub.ge |datum=2010-07-22 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110721030206/http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |archiv-datum=2011-07-21 |sprache=en |abruf=2018-08-13}}</ref> was einem Anstieg von fast 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.<ref>Kawkaski Usdel: [http://abkhasia.kavkaz-uzel.ru/articles/165554/ В 2009 году туристический поток в Абхазии увеличился на 20 %] (russisch)</ref><br />
<br />
Wichtige Exportgüter Abchasiens sind insbesondere Obst und landwirtschaftliche Erzeugnisse,<ref>[http://www.aktuell.ru/russland/reportagen/abchasien_die_mandarinenrepublik_im_kaukasus_62print.html Abchasien - die Mandarinenrepublik im Kaukasus]</ref> Fischprodukte, Kies sowie Metallerzeugnisse. Auch der [[Weinbau]] spielt traditionell eine große Rolle in Abchasien, [[Wein]] entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Exportgut.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.georgiatimes.info/en/interview/61534.html |wayback=20140222023257 |text=georgiatimes.info}}</ref><br />
<br />
In den 2010er Jahren entwickelte sich Abchasien zu einem Hotspot für [[Bitcoin]]-Farmen, da Strom im Land wegen des [[Enguri-Staudamm]]s sehr billig ist. Im Jahr 2018 wurden die Crypto-Farmen offiziell verboten, aber bis ins Jahr 2020 hinein wurde Equipment für diese Farmen in großem Umfang importiert.<ref>[https://jamestown.org/program/despite-illegality-crypto-currency-mining-flourishes-in-abkhazia/ John C. K. Daly: ''Despite Illegality, Crypto-Currency Mining Flourishes in Abkhazia'', jamestown.org 14. August 2020.]</ref><br />
<br />
Die offizielle und allgemein übliche Währung des Landes ist der [[Russischer Rubel|russische Rubel]]. Daneben gibt es seit 2008 noch die eigens ausgegebene Währung [[Abchasischer Apsar|Apsar]], die jedoch im Alltag kaum im Umlauf ist. Das Land verfügt über eine eigenständige [[Zentralbank]], die [[Nationalbank der Republik Abchasien]].<br />
<br />
Im Land gibt es auch eine eigene Medien- und Presselandschaft, mit zahlreichen Zeitungen und Magazinen, darunter die seit 1919 erscheinende Tageszeitung [[Apsny (Zeitung)|Apsny]], die erste abchasischsprachige Zeitung. Ebenfalls bedeutend sind die russischsprachigen Publikationen [[Tschegemskaja Prawda]] und die staatliche [[Respublika Abchasija]]. Im Süden des Landes erscheint die dreisprachige Zeitung [[Gal (Zeitung)|Gal]]. Historisch bedeutend war die in den 1990er Jahren eingestellte [[Sabtschota Apchaseti]], die ehemals wichtigste georgische Zeitung der Region, sowie [[Kokinos kapnas]], eine griechischsprachige Publikation. Daneben gibt es mehrere Radiosender sowie zwei eigene Fernsehsender, das [[Staatliches Abchasisches Fernsehen|Staatliche Abchasische Fernsehen]] und den privaten Sender [[Abasa TV]]. Darüber hinaus sind die meisten russischen Medien erhältlich. Telefonie und Mobilfunk werden in Abchasien durch die beiden Anbieter [[Aquafon]] und [[A-Mobile]] abgedeckt.<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Im Jahr 2000 wurde eine eigene [[Eisenbahnunternehmen|Eisenbahngesellschaft]] für Abchasien gegründet: Die ''Aphsny Aihaamua'' (Abchasische Eisenbahn).<ref>{{Literatur | Autor=Neil Robinson | Titel=The Middle East and Caucasus | Reihe=World ail Atlas | BandReihe=8 | Datum=2006 | ISBN=954-12-0128-8 | Seiten=14}}</ref> Das Netz besteht praktisch nur aus der rund 200 km langen [[Bahnstrecke Senaki–Adler|Strecke]] vom russischen [[Adler (Sotschi)|Adler]] nach Senaki in Georgien und einem rund 20 km langen Abzweig nach Akarmara. Personenverkehr findet nur zwischen Sochumi und Adler statt. Seit dem 10. September 2004 wurde der Eisenbahnverkehr zwischen Sochumi und [[Moskau]] wieder aufgenommen. Von Mai bis Ende Juli 2008 erneuerten russische [[Eisenbahntruppen]] das Netz.<ref>{{Internetquelle |autor=RIA Novosti |url=https://web.archive.org/web/20170207025947/https://de.sputniknews.com/politik/20080730115235526/ |titel=Abchasien: Dank russischer Eisenbahntruppen Bahnstrecke wieder betriebsbereit |werk=Sputnik News |hrsg=Rossija Sewodnja |datum=2008-07-30 |abruf=2017-02-07}}</ref><br />
<br />
== Bildung, Kultur und Sport ==<br />
Die [[Abchasische Staatliche Universität]] ist die einzige Universität des Landes und hat etwa 3000 Studenten. Bis heute existiert nahe der abchasischen Hauptstadt das [[Sochumi-Institut der Physik und Technologie|Institut der Physik und Technologie]], das nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise zu den wichtigsten Standorten der [[Kernphysik|Kernforschung]] weltweit zählte. Infolge des abchasischen Bürgerkriegs hat sich das Institut jedoch in verschiedene Nachfolgeinstitutionen aufgespalten und seine wissenschaftliche Bedeutung nahezu vollständig verloren.<br />
<br />
Zu den bekanntesten abchasischen Kulturschaffenden gehörte der bis zu seinem Tod in Moskau lebende [[Fasil Abdulowitsch Iskander|Fasil Iskander]] sowie [[Samson Tschanba]], [[Dmitri Gulia]], [[Georgi Gulia]], [[Gennadi Alamija]] oder [[Bagrat Schinkuba]].<br />
<br />
Im Sport ist in Abchasien insbesondere die [[Abchasische Fußballmeisterschaft]] zu nennen. Der heute erfolgreichste Verein des Landes ist [[Nart Suchum]], in der Vergangenheit war der [[Dinamo Suchum|FK Dinamo Suchum]] die wichtigste Mannschaft der Region. Dinamo Suchum verbrachte unter anderem einige Spielzeiten in der [[Perwaja Liga (Sowjetunion)|zweiten sowjetischen Liga]] und brachte einige bekannte Spieler hervor. Da der Fußballverband Abchasiens jedoch nicht Mitglied der [[FIFA]] ist, bleiben abchasischen Mannschaften Teilnahmen an internationalen Wettbewerben bis heute verwehrt.<br />
<br />
== Galerie ==<br />
<gallery><br />
Botanical garden.Sukhum.jpg|Botanischer Garten von Sochumi<br />
Sukhum1.jpg|Sochumi<br />
Tquarchal mountains.jpg|Im Landesinneren bei [[Tkwartscheli]]<br />
Aloisi villa Sukhumi.jpg|Aloisi-Villa in der Hauptstadt<br />
Ritsa1.jpg|Der [[Riza-See]]<br />
Stone Sack Bzyb Gagra.JPG|In der Nähe von Gagra<br />
Gorskii 03946u.jpg|Bei [[Nowy Afon]]<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Verwaltungsgliederung Georgiens]]<br />
* [[Geschichte Georgiens]]<br />
* [[Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten]]<br />
* [[Organisation der nicht-repräsentierten Nationen und Völker]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Henrik Bischof: ''[http://www.fes.de/fulltext/aussenpolitik/00023.html#abch Georgien - Gefahren für die Staatlichkeit]''. (Studie zur Außenpolitik. Band 68). Electronic ed., Bonn 1995, ISBN 3-86077-417-4.<br />
* Bruno Coppieters: ''Westliche Sicherheitspolitik und der Konflikt zwischen Georgien und Abchasien''. In: ''Berichte des Bundesinstitut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien.'' Köln 1999, {{ISSN|0435-7183}}.<br />
* George Hewitt (Hrsg.): ''The Abkhazians. A Handbook''. Curzon Press, London 1998, ISBN 0-7007-0643-7.<br />
* Tamar Janelidze: ''[https://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/frontdoor/deliver/index/docId/432/file/Janelidze_Magisterarbeit.pdf Historische Hintergründe und politische Motive des abchasischen Separatismus in Georgien]''. Magisterarbeit. Universität Augsburg, 2005.<br />
* Alexander Kokeev: ''Der Kampf um das Goldene Vlies. Zum Konflikt zwischen Georgien und Abchasien''. Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-928965-31-X.<br />
* [[Thomas Kunze]], [[Thomas Vogel (Historiker)|Thomas Vogel]]: ''Das Ende des Imperiums. Was aus den früheren Sowjetrepubliken wurde.'' Links, Berlin 2015. ISBN 978-3-86153-644-4 (2016 in Lizenz bei der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] erschienen, ISBN 978-3-8389-0676-8).<br />
* Alexandr Kokejew, Georgi Otyrba: ''[https://web.archive.org/web/20040205195307/http://www.uni-mannheim.de/fkks/fkks13.pdf Der Weg in den Abchasien-Krieg]''. (Untersuchungen des FKKS, Band 13). Mannheim 1997.<br />
* Mariam Lortkipanidse: ''Georgien und seine Autonomien. Kurzer Abriß der Geschichte Abchasiens, Atscharas und Südossetiens''. In: ''Georgica''. Aachen 15.1992, {{ISSN|0232-4490}}, S. 34–37.<br />
* Tim Potier: ''Conflict in Nagorno-Karabakh, Abkhazia and South Ossetia, a legal appraisal''. Kluwer Law International, Den Haag 2001, ISBN 90-411-1477-7.<br />
* Lewan Toidse, Awtandil Menteschaschwili: ''Die Bildung der Autonomien in Georgien – 1: Abchasien''. In: ''Georgica''. Aachen 15.1992, {{ISSN|0232-4490}}, S. 38–49.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Abkhazia|Abchasien}}<br />
{{Wikiatlas|Abkhazia}}<br />
{{Wikivoyage}}<br />
{{Wiktionary}}<br />
* [http://mfaapsny.org/en/ Seite des Auswärtigen Amtes von Abchasien] (abchasisch, englisch, russisch, türkisch)<br />
* [https://www.bbc.com/news/world-europe-18175030 ''Abkhazia profile.''] In: ''bbc.com''. (englisch).<br />
* Neal Ascherson: [https://monde-diplomatique.de/artikel/!747897 ''Ein Staat für sich allein. Abchasien braucht keinen großen Bruder, sondern Nachbarn.''] In: ''[[Le Monde diplomatique|www.monde-diplomatique.de]]''. 16. Januar 2009.<br />
* [http://eng.kavkaz-uzel.eu/abhazia Englischsprachige] und [https://www.kavkaz-uzel.eu/abkhasia russischsprachige] Kurznachrichten von [[Kawkasski Usel]] aus Abchasien<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Staaten in Asien<br />
|Navigationsleiste Region in Georgien<br />
}}<br />
<br />
{{Coordinate |NS=43/00//N |EW=40/59//E |type=adm1st |region=GE}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4084629-5|VIAF=233699916}}<br />
<br />
[[Kategorie:Nicht allgemein anerkannter Staat]]<br />
[[Kategorie:Region im Kaukasus]]<br />
[[Kategorie:Abchasien| ]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kaukasuskrieg_2008&diff=220504892Kaukasuskrieg 20082022-02-23T12:52:05Z<p>Labrang: /* Kriegsfolgen */ changed a ref to an official report</p>
<hr />
<div>{{Infobox Militärischer Konflikt<br />
| KONFLIKT = <br />
| TEILVON = [[Georgisch-Ossetischer Konflikt]]<br />
| BILD = 2008 South Ossetia war de.svg<br />
| BILDBREITE = <br />
| BESCHREIBUNG = Verlauf des Kaukasuskriegs 2008<br />
| DATUM = 7. August 2008<br />
| DATUMBIS = 16. August 2008<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kremlin.ru/eng/text/news/2008/08/205406.shtml |text=President of Russia Dmitry Medvedev signed a plan to resolve the Georgian-South Ossetian conflict, based on the six principles previously agreed on. |wayback=20080914071231}} Homepage des russischen Präsidenten, 16. August 2008</ref><br />
| ORT = [[Georgien]]<br />
| CASUS =Einmarsch georgischer Truppen in Südossetien <br />
| GEBIETE = <br />
| AUSGANG = georgische Niederlage<br />
| FOLGEN = Anerkennung von [[Abchasien]] und [[Südossetien]] als unabhängige Staaten durch Russland am [[26. August]] [[2008]].<ref>{{Internetquelle |url=http://kremlin.ru/eng/speeches/2008/08/26/1543_type82912_205752.shtml |titel=Statement by President of Russia Dmitry Medvedev |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-26 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081010201134/http://kremlin.ru/eng/speeches/2008/08/26/1543_type82912_205752.shtml |archiv-datum=2008-10-10 |offline=1 |abruf=2019-06-05}}</ref><br />
| FRIEDENSSCHLUSS = <br />
| KONTRAHENT1 = {{RUS}}<br /> {{SOS}}<br /> {{ABC}}<br />
| KONTRAHENT2 = {{GEO}}<br />
| BEFEHLSHABER1 = {{RUS|#}} Ministerpräsident [[Wladimir Putin]]<br /><br />
{{SOS|#}} Generalleutnant [[Anatoli Barankewitsch]]<br /> {{ABC|#}} Oberst [[Alexander Melnik]]<br /> [[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant Anatoli Chruljow<br /><br />
[[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant [[Wladimir Anatoljewitsch Schamanow|Wladimir Schamanow]]<ref>{{Internetquelle |url=https://english.hotnews.ro/stiri-top_news-3925990-russias-symbolic-move-vladimir-samanov-lead-peace-keeping-troops-abkhazia.htm |titel=Russia’s symbolic move: Vladimir Samanov to lead peace keeping troops in Abkhazia |werk=hotnews.ro |datum=2008-08-12 |abruf=2022-02-23 |sprache=en}}</ref><br /> [[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] GenMaj Murat Kulachmetow<br /> [[Datei:Naval Ensign of Russia.svg|20px]] [[Vizeadmiral|V.Adm.]] [[Alexander Dmitrijewitsch Klezkow|Alexander Klezkow]]<br /> [[Datei:Flag of the Air Force of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant Igor Miroschnitschenko<br />
| BEFEHLSHABER2= {{GEO|#}} Präsident [[Mikheil Saakashvili]]<br /><br />
[[Datei:Georgia. Standard of Chief of General Staff.svg|20px]] BrigGen [[Sasa Gogawa]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mod.gov.ge/?l=E&m=5&sm=1 |text=Chief of Joint Staff of the Armed Forces of Georgia |wayback=20111209092011}} Ministry of Defense of Georgia; abgerufen am 2. April 2008.</ref><br /> [[Datei:Georgia. Main Military flag.svg|20px]] BrigGen Mamuka Kuraschwili<ref>{{Webarchiv |url=http://www.medianews.ge/Zone-of-the-conflict/2956.html |text=Blasts occur in conflict zone. |archive-is=20120911033043}} Medianews, 12. Juni 2008</ref><br /> [[Datei:Naval Ensign of Georgia.svg|20px]] Kapitän zur See Bessik Schengelia<br /> [[Datei:Flag of the Georgian Air Force.svg|20px]] Oberst Dawit Nairaschwili<br />
| TRUPPENSTÄRKE1 = <!-- Derzeit keine sinnvolle Angabe möglich --><br />
| TRUPPENSTÄRKE2 = <!-- Derzeit keine sinnvolle Angabe möglich --><br />
| VERLUSTE1 = Russland: 67 Gefallene, 3 Vermisste und 283 Verwundete <small>(Russische Angaben)</small><br /> ~400 Gefallene <small>(Georgische Angaben)</small><br /> ~12 Gefangene<br /> Südossetien: ~360 Tote insgesamt davon 162 Zivilisten.<ref name="IIFFMCG 223">IIFFMCG Report: Vol. 2, S. 223.</ref><br /> Abchasien: Insg. 1 Toter und 2 Verwundete<ref>Pilar Bonet: [http://www.elpais.com/articulo/internacional/Rusia/interviene/Caucaso/quedarse/controlar/espacio/vital/elpepiint/20080817elpepiint_5/Tes ''Guerra en el Cáucaso Rusia interviene en el Cáucaso para quedarse y controlar su espacio vital''.] In: [[El País]], 17. August 2008; abgerufen 2. März 2011.</ref><br />
| VERLUSTE2= Bewaffnete Kräfte:<br /> 171 Gefallene, 13 Vermisste und 1174 Verwundete (davon 11/3/227 Polizei)<small>(georgische Angaben)</small><ref>{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=597 |titel=Consequences of Russian Aggression In Georgia |werk=mfa.gov.ge |hrsg=Georgisches Außenministerium |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140802211733/http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=597 |archiv-datum=2014-08-02 |offline=1 |abruf=2019-12-07}}</ref><br /><br />
170 gefallene und 1,964 verwundete Soldaten. 14 gefallene und 227 verwundete Polizisten<br /> <small>(russische Angaben)</small><ref>{{cite web|url=http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf|title=The Tanks of August|publisher=Centre for Analysis of Strategies and Technologies (CAST)|page=107|date=2010-08|accessdate=2018-01-17}}</ref><br /> 42 Gefangene<br /> Zivilisten: 228 Tote und 547<br />
Verwundete <small>(georgische Angaben)</small> und 3 getötete Journalisten.<ref name="IIFFMCG 223" /><br />
| NOTIZEN = Nach Angaben des [[UNHCR]] waren 20.000 Zivilisten in Georgien auf der Flucht. Nach [[Human Rights Watch|HRW]] sind aus Südossetien 24.000 Zivilisten (nach russischen Angaben 30.000) nach Russland geflohen.<ref>{{cite web|url=https://www.welt.de/english-news/article2286845/Georgian-army-moves-to-retake-South-Ossetia.html|title=Associated Press: Georgian army moves to retake South Ossetia (Original-Artikel nicht mehr verfügbar)|work=[[Die Welt|Welt Online]]|date=2008-08-08|accessdate=2015-09-11}}</ref><br /> Es gibt keine genauen und von unabhängiger Seite bestätigten Berichte über die Stärke der involvierten Truppen.<br />
}}<br />
<br />
Der '''Kaukasuskrieg 2008''' (auch als ''Augustkrieg'', ''Georgienkrieg'' oder ''Kaukasischer Fünftagekrieg'' bezeichnet) war ein militärischer Konflikt im [[Südkaukasus]] zwischen [[Georgien]] auf der einen und [[Russland]] sowie den von Russland unterstützten, international nicht anerkannten Republiken [[Südossetien]] und [[Abchasien]] auf der anderen Seite. Der Konflikt wurde auf georgischem Staatsgebiet ausgetragen.<br />
<br />
Zuvor hatte Russland bereits Truppen in das Gebiet verlegt und Schritte zur [[Annexion]] vorbereitet. Die offenen [[Kampfhandlung]]en zwischen Soldaten der [[Streitkräfte Georgiens|georgischen Armee]] und südossetischen Milizverbänden begannen bereits im Juli 2008 und eskalierten in der Nacht zum 8.&nbsp;August, in der georgische Einheiten eine Offensive zur Rückgewinnung der Kontrolle über die ganze Region begannen. Daraufhin griffen aus dem Nordkaukasus [[Russische Streitkräfte|russische Truppen]] ein, drängten die georgische Armee zurück und rückten bis ins georgische Kernland vor. Bis zum [[Waffenstillstand]] am 12.&nbsp;August wurden insgesamt etwa 850&nbsp;Menschen getötet sowie zwischen 2500 und 3000&nbsp;Menschen verwundet.<ref name="IIFFMCG 223" /><br />
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== Hintergrund ==<br />
{{Neutralität}}<br />
=== Auflösung der Sowjetunion ===<br />
[[Datei:President of Georgia Mikheil Saakashvili in Tbilisi, March 22, 2008.jpg|mini|hochkant|Micheil Saakaschwili]]<br />
{{Hauptartikel|Südossetien#Geschichte|titel1=Geschichte Südossetiens}}<br />
Die [[Ethnie]]n im Kaukasus unterscheiden sich stark [[Soziokultur|sozial-kulturell]] und [[Sozialstruktur|sozial-strukturell]]. Während einige Volksgruppen früh Staaten bildeten, verfügten andere nie über eine eigene Staatlichkeit. Immer wieder gab es durch Kriege verursachte bzw. durch Kriegsparteien erzwungene Wanderungen.<br />
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1918, als sich Georgien vom [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] lossagte, versuchten die Südosseten während der [[Oktoberrevolution]] den Bruch mit [[Tiflis]]. Es kam zum [[Georgisch-Südossetischer Konflikt (1918–1920)|Georgisch-Südossetischen Konflikt von 1918 bis 1920]], in dem südossetische Rebellen, unterstützt durch [[Bolschewiki|bolschewistische]] Truppen, eine gewaltsame Loslösung von Georgien erzwingen wollten. Dabei griffen die Osseten und Bolschewiki die örtliche georgische Verwaltung und Bevölkerung an und töteten jeden der sich ihnen in den Weg stellte, darunter Politiker und Vertreter der Öffentlichkeit.<ref>{{Literatur |Autor=Heinz Fähnrich |Titel=Geschichte Georgiens |Auflage=1 |Verlag=BRILL |Ort=Leiden |Datum=2010 |ISBN=978-90-04-18450-3 |Seiten=456}}</ref> Hunderte georgische Nationalgardisten wurden gefangen genommen und die Stadt [[Zchinwali]] in Brand gesteckt.<ref>{{Literatur |Autor=Stephen F. Jones |Titel=The Making of Modern Georgia, 1918–2012: The First Georgian Republic and its Successors |Auflage=1 |Verlag=Routledge |Datum=2014 |ISBN=978-0-415-59238-3}}</ref> Bevor Georgien 1921 von der [[Sowjetunion]] annektiert wurde, schlug die georgische Armee die Rebellion und marschierte in Zchinwali ein. Der ossetische Aufstand wurde niedergeschlagen, bis zu oder mehr als 5000 Osseten kamen ums Leben, etwa 4143 davon auf der Flucht, infolge von Hunger und Krankheiten.<ref>[http://iratta.com/2007/04/27/1920.html Etwa 20.000 Menschen sollen nach Nordossetien, Russland, geflohen sein. Das Parlament von Südossetien gab eine politische Bewertung der Ereignisse von 1918–1920], 27. April 2007; „Die Zahl der Toten Osseten im Jahr 1920 belief sich auf 6–8 % der Bevölkerung von Südossetien“.</ref> Viele Osseten sehen diese Ereignisse als von Georgiern verübten [[Genozid]] an ihrem Volk an, was jedoch nach Definition nicht zutrifft und von der UN auch nicht als solches anerkannt wird. Die georgische Seite weist solche Behauptungen zurück und betrachtet diese als Verzerrung von Ereignissen, welche ohnehin von Bolschewiki angezettelt worden seien.<br />
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Kurz nach Zerschlagung der Rebellion wurde Georgien 1921 von Sowjetrussland angegriffen und vollständig annektiert. Nach der Annexion Georgiens durch die Sowjetunion wurde der früher historische Teil [[Kartlien]]s 1922 auf Anordnung der Sowjetregierung eine autonome [[Oblast]] der [[Georgische SSR|georgischen Sowjetrepublik]] und erhielt die entsprechende Bezeichnung [[Südossetisches Autonomes Gebiet]].<ref name="KAS">{{Internetquelle |autor=Thomas Kunze |url=http://www.kas.de/wf/doc/kas_14356-1522-1-30.pdf?100913113555 |titel=Krieg um Südossetien. NATO und EU zwischen Russland und Georgien |hrsg=[[Konrad-Adenauer-Stiftung]] |datum=2008-08-12 |format=PDF; 36&nbsp;kB |abruf=2014-08-31}}</ref> Seit den 1920er Jahren sank der ossetische Bevölkerungsanteil in der Region, während die Zahl der Georgier stetig stieg. 1989 waren nur noch knapp zwei Drittel der Bevölkerung Osseten, während der Anteil der Georgier etwa 29 % betrug. Die restlichen etwa fünf Prozent setzten sich insbesondere aus Russen und Armeniern zusammen. Während der Zeit der Sowjetunion waren die Beziehungen zwischen Osseten und Georgiern weitgehend friedlich.<br />
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1985 begann [[Gorbatschow]] [[Glasnost]] und [[Perestroika]] und erklärte die [[Breschnew-Doktrin]] für beendet. Ab 1989 strebte [[Südossetien]] eine Erweiterung seines Autonomiestatus zur [[Autonomie (Politikwissenschaft)|Autonomen Republik]] an; 1990 sagte es sich von Georgien los. Im Zuge des [[Zerfall der Sowjetunion|Zerfalls der Sowjetunion]] sagten sich einige Sowjetrepubliken vom Unionsverbund los.<ref>Am 11. März 1990 erklärten zunächst [[Litauen]], am 9. April 1991 [[Georgien]] sowie am 20. und 21. August 1991 [[Estland]] und [[Lettland]] ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Es folgten am 24., 25., 27. und 31. August 1991 [[Belarus]], die [[Ukraine]], [[Moldawien]] und [[Kirgisistan]], am 1., 9. und 21. September 1991 [[Usbekistan]], [[Tadschikistan]] und [[Armenien]], am 18. und 27. Oktober 1991 [[Aserbaidschan]] und [[Turkmenistan]] sowie am 16. Dezember 1991 [[Kasachstan]].</ref><br />
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Im Herbst 1991 wurde die ''Südossetische Demokratische Sowjetrepublik'' ausgerufen, die sich um russische Anerkennung bemühte. Georgien beanspruchte das Gebiet weiterhin; es hob als Antwort auf die Unabhängigkeitserklärung alle Autonomierechte der Region auf und versuchte Südossetien militärisch zurückzuerobern. Im darauffolgenden Bürgerkrieg starben geschätzt 1500 Menschen.<ref name="KAS" /> 100.000 Südosseten flohen aus Georgien und Südossetien nach Russland, 20.000 Georgier flohen nach Georgien ([[Ethnische Säuberung|ethnische Entmischung]]). In diese Auseinandersetzungen griff Russland ein; es trennte die Kontrahenten. Im Juni 1992 unterzeichneten Russland und Georgien ein Waffenstillstandsabkommen zur Aufstellung einer [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]]-Friedenstruppe für Südossetien, für die russische, ossetische und georgische Soldaten abgestellt wurden. Russland und Georgien zogen daraufhin ihre regulären Truppen aus Südossetien zurück. Südossetien verblieb ab dann lange Zeit in einem Status der [[De-facto-Regime|De-facto-Unabhängigkeit]].<br />
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2000 wurde Putin Präsident. Ab 2002 verteilte Russland Pässe an Einwohner Abchasiens und Südossetiens.<ref>Van Herpen, Marcel H. (2014). ''Putin's Wars: The Rise of Russia's New Imperialism''. [[Rowman & Littlefield]]. ISBN 9781442231382.</ref><br />
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Im September 2004 legte der neue georgische Präsident [[Micheil Saakaschwili]] der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen|UN-Generalversammlung]] einen Plan vor, der unter anderem Südossetien und Abchasien wieder in Georgien eingliedern sollte. Die beiden abtrünnigen Gebiete lehnten den Plan ab. Nach der Errichtung eines Kontrollpunktes an der [[Transkaukasische Fernstraße|Transkaukasischen Fernstraße]] durch Georgien verschlechterten sich die Beziehungen deutlich. Wiederholt kam es zu Schusswechseln zwischen georgischen und südossetischen Einheiten. Ein im Juli 2004 in Moskau unterzeichnetes Waffenstillstandsabkommen konnte die Region nicht dauerhaft befrieden. 2005 stellte Saakaschwili bei der [[Parlamentarische Versammlung des Europarates|Parlamentarischen Versammlung des Europarats]] einen weiteren Friedensplan vor, der eine gemeinsame Republik vorsah. Der südossetische Führer [[Eduard Kokoity]] lehnte diesen aber erneut ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20090213185317/http://en.rian.ru/analysis/20080813/116006455.html |titel=Chronicle of the Georgian-Ossetian conflict: Fact sheet |hrsg=RIA Novosti |datum=2009-02-13 |abruf=2021-02-07}}</ref><br />
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Schon jahrelang gab es [[Scharmützel]] zwischen Georgien und den [[Separatist]]en.<ref>Kathleen H. Hicks, Lisa Sawyer Samp (Hrsg.): ''Recalibrating U.S. Strategy toward Russia: A New Time for Choosing'', CSIS Reports, Rowman & Littlefield, 2017, ISBN 978-1-4422-8006-9, Seite 41</ref> Der ehemalige georgische Verteidigungsminister [[Irakli Okruaschwili]] erklärte im September 2008, dass Georgien bereits 2005 eine Militäroperation zur Rückeroberung Südossetiens und Abchasiens geplant habe.<ref>{{Internetquelle |autor=Brian Rohan |url=http://www.reuters.com/article/wtMostRead/idUSLD12378020080914 |titel=Saakashvili „planned S. Ossetia invasion“ |hrsg=[[Reuters]] |datum=2008-09-14 |sprache=en |abruf=2008-10-09}}</ref> Ende 2006 führten beide Seiten konkurrierende Volksabstimmungen und Präsidentschaftswahlen durch, an denen die Gegenseite jeweils nicht teilnehmen konnte. Während die Osseten nahezu einheitlich für eine Unabhängigkeit stimmten, sprachen sich die südossetischen Georgier genauso geschlossen für eine Wiedervereinigung aus. Der [[Europarat]] nannte das südossetische Referendum „ungerecht, unnötig und nicht hilfreich“, während das russische Außenministerium erklärte, man hätte es mit einer „freien Meinungsäußerung des Volkes“ von Südossetien zu tun, die durch „demokratische Prozeduren“ zustande gekommen sei.<ref name="KAS" /><br />
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Am 22. Januar 2006, während der [[Heizperiode]], unterbrachen zwei Explosionen die Erdgas-Pipeline aus Nord-Ossetien nach [[Tiflis]]; zur gleichen Zeit kam es in derselben Gegend durch Sabotage an Elektrizitätsleitungen auch zu Stromausfällen in Georgien. Am 27. September 2006 verhaftete Georgien vier russische GRU-Offiziere und elf georgische Staatsangehörige wegen Spionageverdachts.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=13658 4 Russian Officers Arrested, Charged with Espionage]</ref> Am Tag darauf berief Russland seinen Botschafter Wjatscheslaw Kowalenko und weitere Mitarbeiter aus Tiflis zurück. Präsident [[Putin]] bezeichnete die Verhaftung als Geiselnahme und Staatsterrorismus.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/5397102.stm Putin fury at Georgia 'terrorism']</ref> Am 2. Oktober übergab Georgien die russischen Geheimdienstler an die OSZE; sie reisten noch am selben Tag nach Moskau.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=13734 Russian Spy Suspects Released]</ref> Tags darauf brach Moskau alle Verbindungen nach Georgien ab; EU und USA plädierten vergeblich gegen die Sanktionen.<ref>{{Webarchiv |url=http://tvnz.co.nz/view/page/411319/842389 |text=Russia refuses to lift Georgia ban |wayback=20061028005902}}</ref><br />
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=== Geopolitischer Hintergrund ===<br />
[[Datei:Caucasus-political de.svg|mini|Die Republiken des Kaukasus]]<br />
Für Russland gilt die Kaukasusregion als „[[Nahes Ausland]]“, in dem es für sich Sicherheitsinteressen reklamiert. Während es seit Jahren die teilweise bewaffneten Unabhängigkeitsbewegungen in [[Tschetschenien]], [[Inguschetien]] und [[Dagestan]] ablehnt, unterstützte es schon früh die Sezessionisten in Südossetien und Abchasien finanziell, militärisch und personell, wenn auch eine formelle Anerkennung als unabhängige Staaten mit Blick auf die eigenen Minderheiten zunächst vermieden wurde. Russland bot den Südosseten kostenlose medizinische Versorgung und Schulbildung, die Einwohner konnten zudem russische Mobilfunknetze benutzen.<ref name="KAS" /><br />
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Südossetien und Abchasien waren seit Anfang der 1990er Jahre [[de facto]] unabhängig, auch wenn dies bis 2008 von keinem souveränen Staat weltweit anerkannt wurde.<br />
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Die Mehrheit der Südosseten (85 %) und Abchasier nutzte die Möglichkeit der erleichterten Einbürgerung von ehemaligen Bürgern der Sowjetunion und nahm die russische Staatsbürgerschaft an. Moskau fühlte sich dadurch in seiner Ansicht bestätigt, es müsse im Kaukasus seine Staatsbürger schützen.<ref name="SZ 12.08" /> Die vereinfachte Einbürgerung war zeitweilig ausgesetzt und wurde 2005 wieder möglich<ref>{{Internetquelle |url=http://www.translatednews.de/2006/01/05/news-31284.html |titel=Die Laufzeit der erleichterten Ordnung des Erhaltens der russischen Staatsangehörigkeit ist auf die drei Jahre verlängert |werk=translatednews.de |datum=2006-01-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081009234349/http://www.translatednews.de/2006/01/05/news-31284.html |archiv-datum=2008-10-09 |offline=1 |abruf=2019-05-27}}</ref>, nachdem von einigen Beobachtern massive Kritik am russischen Einbürgerungsgesetz von 2002 geäußert worden war.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.migration-info.de/migration_und_bevoelkerung/artikel/020609.htm |text=Neue Gesetze zu Staatsbürgerschaft und Ausländerstatus. |wayback=20071030151119}} migration-info.de</ref> Die Vergabe von Staatsbürgerschaften in umstrittenen Gebieten durch einen der Konfliktpartner gilt als völkerrechtlich umstritten. Im Weiteren wies Russland von September 2006 bis Januar 2007 mindestens 4600 Georgier menschenrechtswidrig aus Russland aus.<ref>[http://www.swissinfo.ch/ger/gerichtshof-verurteilt-russland-wegen-vertreibung-von-georgiern/40486166 ''Gerichtshof verurteilt Russland wegen Vertreibung von Georgiern''.] Swissinfo, 3. Juli 2014</ref><br />
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Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] sehen Georgien und [[Aserbaidschan]], die beide zur [[Koalition der Willigen]] gehörten, als einen wichtigen Brückenkopf in der bis nach Zentralasien und Iran angrenzenden Region. In den letzten Jahren ließen die Vereinigten Staaten Georgien moderne Militärausrüstung zukommen und investierten in die Ausbildung georgischer Soldaten. Im Zeitraum von 2003 bis 2008 hatte Georgien zudem seinen [[Verteidigungsetat]] von 18 auf 900 Millionen Dollar gesteigert.<ref>[https://www.welt.de/politik/article2420257/Russland-will-UN-Waffenembargo-gegen-Georgien.html ''Russland will UN-Waffenembargo gegen Georgien''.] [[Die Welt|Welt Online]], 9. September 2008</ref> Darüber hinaus hatten mehrere NATO-Staaten den Wunsch, Georgien vom Standard des IPAP (Individual Partnership Action Plan) zu MAP (Membership Action Plan) aufzuwerten, der direkten Vorstufe eines NATO-Beitritts. Dies wurde am 3. April 2008 auf dem NATO-Gipfel in [[Bukarest]] abgelehnt, Georgien aber grundsätzlich die Möglichkeit für einen NATO-Beitritt bestätigt.<ref name="SZ 12.08">''Spirale der Eskalation''. Süddeutsche Zeitung, 12. August 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.nato.int/issues/nato-georgia/index.html |text=NATO’s relations with Georgia |wayback=20070508193632}}</ref> Die Diskussionen über Südossetien führten –&nbsp;neben anderen Gründen&nbsp;– dazu, dass die NATO-Mitgliedsstaaten die Anpassung des [[KSE-Vertrag]]s (AKSE) nicht ratifizierten. Russland setzte den KSE-Vertrag daraufhin am 14. Juli 2007 außer Kraft. Kurz nach dem NATO-Gipfel<ref>[http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/69728/nato-gipfel-03-04-2008 Nato-Gipfel in Bukarest.] bpb.de</ref> baute Russland die Beziehungen mit Südossetien weiter aus.<br />
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Die [[Europäische Union]] unterzeichnete 2006 ein [[Europäische Nachbarschaftspolitik|Nachbarschaftsabkommen]] mit Georgien, ähnlich jenen mit [[Armenien]] und [[Aserbaidschan]]. Dem Land soll dadurch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt erleichtert werden.<ref name="KAS" /><br />
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Russland sieht im amerikanischen Engagement in Georgien den Versuch, eine [[Polarität (Internationale Beziehungen)|unipolare Welt]] unter der Führung der USA aufzubauen.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Sicherheitskonferenz/2007-putin.html W. Putin: Das unipolare Modell ist für die heutige Welt unannehmbar.] 43. [[Münchner Sicherheitskonferenz]]</ref><br />
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Eine im November 2007 im georgischen Parlament vorgestellte Risikoanalyse des georgischen Verteidigungsministeriums wies die Wahrscheinlichkeit einer großangelegten Invasion von Georgien durch andere Staaten als „extrem gering“ mit in Zukunft „sinkender Tendenz“ aus.<ref>{{Literatur |Titel=Strategic Defence Review – Final Report 2007 Unclassified |Verlag=Verteidigungsministerium Georgiens |Datum=2007 |Kapitel=Kapitel 5, Tabelle „Threat Category and Risk Assessment“ |Seiten=77; PDF-Seite 78 |Sprache=en ka |Online={{Webarchiv |url=http://www.mod.gov.ge/2007/downloads/The_Strategic_Defence_Review(www.mod.gov.ge).pdf |text=Digitalisat |wayback=20120119210338}} |Format=PDF |KBytes=14300 |Abruf=2018-08-16}}</ref><br />
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== Kriegsverlauf ==<br />
=== Weg in den Krieg ===<br />
[[Datei:Georgia until 2008 map de.png|mini|Ausgangssituation in Georgien vor dem Krieg]]<br />
[[Datei:Südossetien 2007 2.png|mini|Von Georgien kontrollierte Teile Südossetiens vor dem 8. August 2008]]<br />
[[Datei:Ambassador Tefft addresses the Georgian graduates of the SSOP II Program.jpg|mini|US-Botschafter John F. Tefft spricht zu georgischen Absolventen des II. [[Georgia Sustainment and Stability Operations Program|Georgia SSOP]]-Programms]]<br />
Schon zuvor waren jahrelange Vorbereitungen für einen [[Angriffskrieg]] von Seiten Russlands bekannt; im Frühjahr 2008 verdichteten sich diese Hinweise. Eine der schon Jahre andauernden Vorbereitungen war die Vergabe von [[Russische Staatsbürgerschaft|russischen Staatsbürgerschaften]] an Abchasier und Ossetier.<ref>Marcel De Haas: ''Russia’s Foreign Security Policy in the 21st Century: Putin, Medvedev and Beyond'', Contemporary Security Studies, Verlag Routledge, 2010, ISBN 978-1-136-99032-8</ref><ref name="Svyatets">Ekaterina Svyatets: ''Energy Security and Cooperation in Eurasia: Power, Profits and Politics'', Routledge Studies in Energy Policy Verlag Routledge, 2015, ISBN 978-1-317-44957-7, Seite 96</ref><br />
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Am 1. März 2008 wurde der russische General Wassily Lunew zum Verteidigungsminister Süd-Ossetiens ernannt.<ref>{{Literatur |Titel=Как готовилась война |Sammelwerk=[[Nowaja Gaseta]] |Nummer=68 |Datum=2009-06-29 |Sprache=ru |Online=[https://novayagazeta.ru/articles/2009/06/28/42316-kak-gotovilas-voyna novayagazeta.ru] |Abruf=2020-02-04}}</ref> Am 6. März 2008 hob Russland die Sanktionen auf, welche die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] 1996 gegen Abchasien verhängt hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ln.mid.ru/Brp_4.nsf/arh/79C58F476CAEC4E8C32574040058934C?OpenDocument |titel=Russian Federation Withdraws from Regime of Restrictions Established in 1996 for Abkhazia |titelerg=Pressemitteilung des russischen Außenministeriums |werk=ln.mid.ru |datum=2008-03-06 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080901193119/http://www.ln.mid.ru/Brp_4.nsf/arh/79C58F476CAEC4E8C32574040058934C?OpenDocument |archiv-datum=2008-09-01 |offline=1 |abruf=2020-08-11}}</ref> Europäische Außenminister wie [[Dimitrij Rupel]] und [[Carl Bildt]] warnten daraufhin vor einer [[Annexion]].<ref name="reutersidUSL10832593">{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/article/asiaCrisis/idUSL10832593 |titel=EU concerned at Russian moves on Abkhazia |werk=reuters.com |datum=2008-03-10 |sprache=en |zitat={{lang|en|The EU insists Kosovo is a unique case and does not constitute a model for any other territory.}} |abruf=2020-08-31}}</ref><br />
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Am 21. März beschloss die russische [[Duma]], Abchasien und Südossetien als eigenständige Staaten anzuerkennen.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20190127201419/http://www.ng.ru/cis/2008-03-24/1_nepriznannye.html |titel=Дума разочаровала непризнанных / СНГ / Независимая газета |datum=2019-01-27 |abruf=2021-02-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20100621102456/http://www.jamestown.org/single/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=33560 |titel=Russia Moves Toward Open Annexation Of Abkhazia, South Ossetia |hrsg=The Jamestown Foundation |datum=2010-06-21 |abruf=2021-02-07}}</ref> Schon vor der internationalen [[Anerkennung des Kosovo]] im Februar 2008 hatte Russland angekündigt, nach einem solchen Schritt würden auch Süd-Ossetien und Abchasien ihre Unabhängigkeit erklären.<ref name="Ellison_354">Brian J. Ellison: ''Russian Grand Strategy in the South Ossetia War''. In: ''Demokratizatsiya'', Herbst 2011, Band 19, Ausgabe 4, S. 354.</ref> Die EU erklärte dagegen ihre Unterstützung für die [[territoriale Integrität]] Georgiens und betonte den Einzelfallcharakter des [[Kosovo]].<ref name="reutersidUSL10832593" /><ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', St. Martin’s Press, 2010 ISBN 978-0-230-10228-6, Seite 106</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wikileaks.org/plusd/cables/06MOSCOW1324_a.html |titel=Pressing Russia for restraint on Georgia |werk=wikileaks.org |sprache=en |kommentar=[[Leak|geleakte]] E-Mail der US-Botschaft in Moskau vom 2. November 2006 |abruf=2020-02-01}}</ref><br />
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Am 21. April 2008 drang eine georgische [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Aufklärungsdrohne]] in den [[Luftraum]] über Abchasien ein und wurde über dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] von einem russischen Kampfflugzeug abgeschossen.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7360864.stm |titel=Russia says rebels downed plane |hrsg=BBC news |datum=2008-04-22 |kommentar=BBC-Artikel mit dem Film der Drohne |abruf=2014-08-31}}</ref> Russland bestritt dies zunächst.<ref>[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/04/30/AR2008043003256_2.html Russia’s Moves Add To Strains With Georgia]</ref> Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]], der den russischen Abschuss am 26. Mai bestätigte, betonte, der Abschuss der Drohne durch ein russisches Kampfflugzeug wie auch der Einsatz von Drohnen durch die georgische Seite verstießen gegen das Moskauer Abkommen von 1994, das nur die Präsenz von Friedenstruppen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Abchasien erlaubte.<ref>[http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=26810&Cr=georgia&Cr1=&Kw1=Georgia&Kw2=&Kw3= ''Georgia: UN says Russian air force shot down aircraft over Abkhazia''.] UN News Center, 27. Mai 2008; abgerufen am 30. Mai 2008 (englisch)</ref><br />
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Im Mai 2008 schickte Russland [[Eisenbahntruppen]], angeblich zur Erneuerung der Schienenwege, nach [[Abchasien]]. Diese Truppen waren keine zugelassenen [[Friedenstruppe]]n. Georgien nahm dies zum Anlass, seine Streitkräfte in erhöhte [[Gefechtsbereitschaft]] zu versetzen.<ref name="Svyatets" /> Später wurden die Schienenwege verwendet, um 9000 russische Soldaten in das Land zu transportieren.<ref>[https://web.archive.org/web/20110904000630/http://www.crisisgroup.org/~/media/files/europe/195_russia_vs_georgia___the_fallout.pdf crisisgroup.org] (PDF)</ref><br />
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Im Juni 2008 meldete die [[OSZE]] nahezu täglich militärische Zusammenstöße in den Konfliktgebieten.<ref name="SZ 12.08" /> Die Chefin der OSZE-Mission für Georgien, Terhi Hakala, berichtete, dass OSZE-Beobachter angegriffen würden und die Konfliktparteien nicht miteinander sprächen.<ref>[http://www.jamestown.org/publications_details.php?volume_id=427&&issue_id=4583 Pavel Felgenhauer, Eurasia Daily Monitor, 7. August 2008]{{Toter Link|url=http://www.jamestown.org/publications_details.php?volume_id=427&&issue_id=4583 |date=2019-04 |archivebot=2019-04-19 13:35:17 InternetArchiveBot }}</ref> Die russische Armee trainiere südossetische Milizen:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandfunk.de/machtpolitik-russland-und-die-eingefrorenen-konflikte.724.de.html?dram:article_id=300401 |titel=Russland und die „eingefrorenen Konflikte“ |hrsg=[[Deutsche Welle]] |datum=2014-10-15 |zitat=Putin: Es gab einen Plan, in dessen Rahmen hat Russland gehandelt. Er wurde vom Generalstab Ende 2006 oder Anfang 2007 ausgearbeitet; ich habe ihn genehmigt. Im Rahmen dieses Planes haben wir Angehörige des südossetischen Volkssturms ausgebildet. |abruf=2015-04-14}}</ref> Diese Milizen forcierten die Eskalation zum Sommer 2008 hin immer offener mit „Schießereien und Anschlägen“,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/russland850.html |text=''Sicherheitspolitik ohne Rücksicht – Ein geplanter Krieg'' |wayback=20140304050035}}, ARD, 3. März 2014</ref> der EU-Bericht sprach von „Provokationen und Zwischenfällen“.<ref name="S22" /><br />
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Die Tötung eines südossetischen Milizenführers und ein Anschlag auf [[Dimitri Sanakojew]],<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18674 Three Injured in Attack on Georgian Convoy in S.Ossetia]. ''Civil Georgia''. 3. Juli 2008</ref> Chef der gegenüber Georgien loyalen „Gegenregierung“ in Südossetien, am 3. Juli 2008 führten für zwei Tage zu Granatgefechten. Die südossetische Regierung beschuldigte Georgien, seine Stellungen auszubauen. US-Außenministerin Condoleezza Rice rief beide Seiten auf, provokative Handlungen zu unterlassen.<ref>Arshad Mohammed: [https://www.reuters.com/article/us-russia-georgia-usa/rice-urges-russia-and-georgia-to-avoid-provocation-idUSL0841062620080708 ''Rice urges Russia and Georgia to avoid provocation.''] In: ''reuters.com''. 8.&nbsp;Juli 2008, abgerufen am 18.&nbsp;Juli 2021 (englisch).</ref><br />
<br />
Am 9. Juli drang die [[russische Luftwaffe]] mehrfach in den georgischen Luftraum ein, gemäß russischer Erklärung, „um die Heißsporne in Tiflis abzukühlen“. Mehr als eine „Missbilligung“ durch [[Javier Solana]] als [[Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik]] der EU konnte Georgien trotz diplomatischer Anstrengungen in diesem Fall nicht erreichen;<ref>{{Internetquelle |url=http://georgiandaily.com/index.php?option=com_content&task=view&id=4234&Itemid=65&lang=ka |titel=Georgia looks for strong response to Russian flyover |werk=Georgiandaily |datum=2008-07-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080901030533/http://georgiandaily.com/index.php?option=com_content&task=view&id=4234&Itemid=65&lang=ka |archiv-datum=2008-09-01 |offline=1 |abruf=2010-12-19}}</ref> die [[Jamestown Foundation]] hatte über mehrere Jahre festgestellt, dass Scharmützel in Georgien während der Ferien der EU-Offiziellen im August stattfanden.<ref name="Jamestown">[http://www.jamestown.org/single/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=33872&no_cache=1#.VEZILPmsVs0 jamestown.org] THE GOALS BEHIND MOSCOW’S PROXY OFFENSIVE IN SOUTH OSSETIA</ref><br />
<br />
Am 15. Juli 2008 begannen [[Russische Streitkräfte|russische Truppen]] der [[58. Armee (Russland)|58. Armee]] und der [[4. Luftarmee (Rote Armee)|4. Luftarmee]] mit etwa 8000 Soldaten und 700 Fahrzeugen auf den Gebieten von [[Nordossetien-Alanien|Nordossetien]], [[Tschetschenien]], [[Inguschetien]], [[Kabardino-Balkarien]] und [[Karatschai-Tscherkessien]] mit [[Militärmanöver]]n.<ref>[https://web.archive.org/web/20080721165354/http://en.rian.ru/world/20080715/114038236.html Russia begins active stage of Caucasus 2008 military exercise], ''[[RIA Novosti]]'', 15. August 2008</ref> Am selben Tag begannen daraufhin auch [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Truppen]] gemeinsam mit georgischen, [[Armenien|armenischen]], [[aserbaidschan]]ischen und [[Ukraine|ukrainischen]] Truppen Militärmanöver bei Wasiani.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.army.mil/article/10953/security-cooperation-exercise-immediate-response-2008-begins-with-official-ceremony-in-republic-of-georgia/ |titel=US Army, Security cooperation exercise Immediate Response 2008 |werk=army.mil |datum=2008-07-17 |sprache=en |abruf=2014-07-01}}</ref><br />
<br />
Am 27. Juli 2008 wurden OSZE-Beobachter durch südossetische Truppen gehindert, Berichte über Stellungsbau nahe Chorbauli zu überprüfen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.iqpc.co.za/News.aspx?id=119557567&m=defence |text=Aircraft Spotted Over Georgian-Ossetian Conflict Zone. |wayback=20080827150518}} [[Interfax]], 26. Juli 2008 („…&nbsp;during the monitoring, the South Ossetian side did not allow a group of military observers to enter the site of alleged fortification work.“)</ref><br />
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Am 31. Juli wurden sechs georgische Polizisten bei einem Bombenanschlag in [[Eredwi]] an der ossetischen Grenze verletzt. Hier führt die Straße von Georgien in den von Tiflis kontrollierten Teil Südossetiens.<ref name="SZ 12.08" /> Tags darauf brachen heftige Kämpfe zwischen georgischen Truppen und [[Paramilitär|paramilitärischen]] Einheiten der südossetischen Regierung von [[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]] aus. Es gab auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Südossetien gab den Verlust von drei eigenen Soldaten durch georgisches Scharfschützenfeuer bekannt. Die georgische Seite belegte Zchinwali mit Artilleriefeuer, dem drei Zivilisten zum Opfer fielen. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, die Kämpfe begonnen zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7539282.stm |titel=South Ossetia evacuates children |werk=news.bbc.co.uk |datum=2008-08-02 |sprache=en |abruf=2015-04-12}}</ref> Außerdem meldete die Regierung Kokoity die Ankunft von 300 Kämpfern aus Nordossetien, die die eigenen Milizen unterstützen wollten.<ref name="SZ 12.08" /><br />
<br />
Am 1. August wurden nach Angaben des südossetischen Präsidenten in Georgien 5000 [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]] einberufen und mit einer allgemeinen Mobilmachung begonnen. Die russische Regierung erlaubte ab 3. August die Evakuierung von südossetischen Zivilisten nach [[Nordossetien]].<ref>[http://www.1tv.ru/owa/win/ort6_main.main?p_news_title_id=125640&p_news_razdel_id=9 Вывезли из-под огня. В Россию прибывают беженцы из Южной Осетии]. ''[[Perwy kanal]]'', 3. August 2008.</ref> Vorwürfe Georgiens, russische Friedenstruppen hätten die Südosseten in den Kämpfen in den Vortagen unterstützt, wurden von Moskau zurückgewiesen. Die russische Nachrichtenagentur [[Interfax]] meldete, dass russische [[Luftlandetruppen (Russland)|Luftlandetruppen]] zu einem Einsatz in Südossetien bereitstünden. Südossetische Regierungsvertreter verweigerten ein georgisches Verhandlungsgesuch.<ref name="SZ 12.08" /> Nach Angaben des Premierministers Gurgenidse anlässlich der Pressekonferenz vom 14 August hätten die russischen Medien am dritten August eine massive [[Propaganda]]kampagne gestartet,<ref>Rick Fawn (Hrsg.): ''Georgia: Revolution and War'', Verlag Routledge, 2016, ISBN 978-1-134-93018-0</ref> welche in einem „selbst bei sowjetischen Massstäben erstaunlichen“ Maß die eigene Bevölkerung „bombardierte“.<ref name="PutinGenozid">Arkadi Ostrowski: ''The Invention of Russia: The Rise of Putin and the Age of Fake News''. Verlag Penguin, 2016, ISBN 978-0-399-56418-5, S. 298 ff.</ref><br />
<br />
Am 4. August sollen laut Presseberichten fünf Bataillone der russischen 58. Armee in die Nähe des [[Roki-Tunnel]]s, der Nordossetien mit Südossetien verbindet, verlegt worden sein.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tol.cz/look/TOL/article.tpl?IdLanguage=1&IdPublication=4&NrIssue=281&NrSection=1&NrArticle=19821 |text=''Talking Through Gritted Teeth'' |wayback=20090504121022}} [[British Broadcasting Corporation|BBC]] Monitoring, 6. August 2008</ref><br />
<br />
Am 5. August 2008 teilte der südossetische Gesandte, Dmitri Medojew, in Moskau mit, dass russische Freiwillige, überwiegend aus Nordossetien, bereits Südossetien erreicht hätten. Russische Regionen im Nordkaukasus und Vertreter der Kosaken hätten ihre Bereitschaft bekundet, Südossetien zu unterstützen.<ref>[http://www.interfax.ru/politics/news.asp?id=25175 „В Южную Осетию уже прибывают добровольцы“], [[Interfax]], Agenturmeldung auf Russisch</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.interfax.com/3/416284/news.aspx |text=„Volunteers arriving in South Ossetia – president’s envoy“ |wayback=20080828054440}}, [[Interfax]], Agenturmeldung auf English (im Google Cache)</ref><ref name="S22" /> Ebenfalls am 5. August trafen elf Panzerhaubitzen [[2S1]] aus Russland im Gebiet ein. Am 6. August waren alle Büros und Läden in Zchinwali geschlossen; die Evakuierung der Bevölkerung wurde eiligst durchgeführt, während zusätzliche [[Freischärler]] und russische Journalisten eintrafen: 50 anwesende russische Journalisten wandten sich am 8. August an internationale Institutionen.<ref>Svante E. Cornell, S. Frederick Starr: ''The Guns of August 2008: Russia’s War in Georgia'', Studies of Central Asia and the Caucasus, Verlag Routledge, 2015 ISBN 978-1-317-45652-0</ref><br />
<br />
Sporadische Kämpfe und Artillerieduelle hielten die nächsten Tage an.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18924 ''Georgia Says its Armoured Vehicle Blown Up''.] Civil Georgia, 7. August 2008.</ref><ref>{{cite web|url=http://news.yahoo.com/s/afp/20080807/wl_afp/georgiasossetiarussiaunrestbattle_080807131144|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a0lkaiQ5|title=Georgia reports ‘large-scale battles’ in rebel region|publisher=[[Agence France-Presse]]|date=2008-08-07|archivedate=2008-08-12|accessdate=2008-08-12|language=englisch}}</ref> Am 7. August verlegte Georgien Panzer, Artillerie und Truppen an die Grenze. Das georgische Innenministerium gab bekannt, dass bis zum 7. August bei den Kämpfen zehn georgische Soldaten getötet worden seien.<ref>{{cite web|url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7546639.stm|title=Heavy fighting in South Ossetia|publisher=[[British Broadcasting Corporation]]|date=2008-08-08|accessdate=2008-08-12|language=en}}</ref><br />
<br />
Am 7. August sollen, laut georgischen Angaben, südossetische Einheiten georgische Soldaten und Dörfer in Südossetien angegriffen haben. Die georgische Seite behauptete den Verlust eines Schützenpanzers nahe Awnewi.<ref name="SZ 12.08" /><ref>[http://www.police.ge/en/curview.aspx?newsid=31658&categoryid=1 police.ge] Georgisches Innenministerium, Today in the village of „Avnevi“ the armored vehicle owned by Peacekeeping Forces of Georgia has been exploded by Ossetian separatists in the conflict zone of South Ossetia.</ref> Am Nachmittag (gegen 16 Uhr Ortszeit) sprach das (an sich illegale) südossetische „Verteidigungsministerium“ von einem Beschuss der Stadt „durch Unbekannte“ aus Richtung georgischer Dörfer.<ref>[https://ria.ru/20080807/150168004.html Цхинвали подвергся артобстрелу, заявляет Миноброны Южной Осетии], ''[[RIA Novosti]]'', 7. August 2008</ref> Die in Zchinwali angesetzten Friedensgespräche kamen nach Darstellung des georgischen Verhandlungsführers Temur Iakobaschwili nicht zustande, weil die südossetische Delegation und der russische Gesandte Juri Popow nicht erschienen seien.<ref name="Telegraph UK 17.8.">[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/georgia/2570754/Georgia-conflict-How-a-flat-tyre-took-the-Caucasus-to-war.html telegraph.co.uk] How a flat tyre took the Caucasus to war</ref> Iakobaschwili hatte die Stadt am 7. August als irritierend menschenleer erlebt. Da die Südosseten nicht erschienen, sprach er mit dem Kommandanten der Friedenstruppen, Marat Kulachmetow. Dieser gab zu, dass die Freischärler den Beschuss aus seinen eigenen Stellungen hinaus betrieben, die Friedenstruppen also als Schutzschilde brauchten. Iakobaschwili musste Kulachmetow Aussagen so interpretieren, wonach jener vermutlich die Kontrolle über die Freischärler verloren hätte, oder aber, dass diese von „höherer Stelle“ befohlen würden.<ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', St. Martin’s Press, 2010 ISBN 978-0-230-10228-6, Seite 34</ref><br />
<br />
Aufgrund dieser Informationen verkündete gegen 19:10 Uhr Ortszeit der georgische Präsident in einer Fernsehansprache die sofortige Bereitschaft seiner Regierung für einen einseitigen Waffenstillstand, Friedensgespräche jeder Art, für eine vollständige Autonomie Südossetiens und eine Generalamnestie.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18931 Saakashvili Appeals for Peace in Televised Address.] ''Civil Georgia'', 7. August 2008; Sakaschwili: “The Georgian side has been in constant contact with the Russian leadership of the peacekeepers and several hours ago they said that they had fully lost control over the actions of the separatists”</ref><ref name="Jamestown" /> Er kündigte zudem eine einseitige Waffenruhe für die georgischen Streitkräfte in Südossetien an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.undemocracy.com/securitycouncil/meeting_5951 |text=undemocracy.com |wayback=20080926113508}} Protokoll der UN-Sicherheitsratssitzung 5951</ref><br />
<br />
Georgische Stellen berichteten von verstärktem Beschuss georgischer Dörfer in Südossetien gegen 22:30 Uhr Ortszeit als einziger Reaktion auf das Angebot des Präsidenten. Beobachter der OSZE konnten kein Feuern von Artillerie aus Stellungen der südossetischen Milizen in Zchinwali protokollieren.<ref name="washingtonpost-AR2008081600502_pf">{{Internetquelle |autor=Peter Finn |url=https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/08/16/AR2008081600502_pf.html |titel=A Two-Sided Descent Into Full-Scale War |werk=washingtonpost.com |datum=2008-08-17 |sprache=en |abruf=2020-12-17}}</ref> Am selben späten Abend wurden georgische Regierungs-Internetseiten Opfer von [[Cyberattacke|Cyber-Attacken]], die bis zum 13. August andauerten.<ref>Christoph Berlich: ''Was ist dran am Cyber-Krieg? Eine Analyse moderner Kriegsführung am Beispiel des russisch-georgischen Krieges 2008'', disserta Verlag, 2016 ISBN 978-3-95935-246-8, Seite 59</ref> Die Regierung gab bekannt, sie sehe sich gezwungen, „angemessene Maßnahmen“ zu ergreifen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=459&info_id=7170 |text=mfa.gov.ge: Statement of the Government of Georgia regarding the situation in the South Ossetia region of Georgia, vom 8. August 2008, 00:45h |wayback=20080814030551}}</ref> Auch der amerikanische Sicherheitsexperte [[Richard Clarke]] berichtete von Cyber-Angriffen gegen Georgien, die mit dem Vorrücken russischer Truppen koordiniert waren.<ref>[[Klaus Scherer (Journalist)]]: {{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/scherer138.html |text=Angriffe aus dem Internet |wayback=20110129021132}} ARD, 26. Januar 2011.</ref><br />
<br />
Der georgische Präsident erklärte später, dass zu diesem Zeitpunkt russische Schützenpanzer durch den Roki-Tunnel von Nord- nach Südossetien unterwegs gewesen seien. Er habe nur eine Möglichkeit gesehen den Konvoi zu stoppen, nämlich durch Artilleriefeuer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/dossier/Saakaschwilis-Version-article14711.html |titel=Wie der Krieg begann – Saakaschwilis Version |titelerg=Dossier |werk=n-tv.de |datum=2008-08-10 |abruf=2019-09-23}}</ref> Die Abfolge der Ereignisse und der offiziellen Erklärungen ist widersprüchlich.<ref name="SPON-615160">{{Internetquelle |autor=Uwe Klußmann |url=https://www.spiegel.de/international/world/georgia-s-murky-motives-saakashvili-under-pressure-from-eu-probe-a-615160.html |titel=Georgia’s Murky Motives – Saakashvili under Pressure from EU Probe |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2009-03-23 |sprache=en |abruf=2022-01-25}}</ref><br />
<br />
Gegen 24:00 Uhr Ortszeit sollen nach georgischen Berichten südossetische Truppen einen Angriff auf die nahe Zchinwali stationierten georgischen Soldaten begonnen haben. Es sollen zehn Georgier getötet worden sein. Auch seien in der Nacht Artillerie, Panzer und [[Reaktive Panzerbüchse|RPGs]] illegal nach Südossetien gebracht worden. Laut den Südosseten war die Nacht vor dem Angriff der Georgier ruhig.<ref>[http://www.aktuell.ru/russland/kommentar/saakaschwili_spielt_im_pulverfass_mit_dem_feuer_388.html ''Saakaschwili spielt im Pulverfass mit dem Feuer.''] In: ''[[Russland-Aktuell]]''. 8.&nbsp;August 2008, abgerufen am 30.&nbsp;Juni 2020.</ref> Von der südossetischen und russischen Seite wurde argumentiert, dass Saakaschwili den einseitigen Waffenstillstand nur ausrief, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen. Die ossetische Seite beschoss nach georgischen Angaben jedoch selbst überwiegend von Georgiern bewohnte Dörfer, nachdem sie deren ossetische Zivilisten evakuiert hatte.<ref name="War Peace Reporting">Dmitry Avaliani, Sopho Bukia, Alan Tskhurbayev, Thomas de Waal: [https://iwpr.net/global-voices/how-georgian-war-began ''Special Report – How the georgian war began.''] In: ''iwpr.net''. 28.&nbsp;August 2008, abgerufen am 14.&nbsp;Dezember 2021 (englisch).</ref><br />
<br />
Die Analytiker Pawel Felgenhauer und [[Andrei Nikolajewitsch Illarionow|Andrei Illarionow]] erklärten, die Militärintervention in Georgien sei von russischer Seite schon lange vorbereitet gewesen; der russische Analytiker Alexandr Golts glaubte, dass der Krieg von Russland nicht zu genau jenem Zeitpunkt geplant war, sondern der Konflikt das Resultat der russischen Strategie der vergangenen Jahre sei.<ref>[https://www.rferl.org/a/Did_Russia_Plan_Its_War_In_Georgia__/1191460.html Did Russia Plan Its War In Georgia?], RFERL, 15. August 2008</ref> Wie der Krieg begonnen habe, so Brian Ellison, liege in der Strategie Russlands begründet.<ref name="Ellison_355">Brian J. Ellison: ''Russian Grand Strategy in the South Ossetia War.'' Demokratizatsiya, Herbst 2011, Band 19, Ausgabe 4, Seite 355.</ref> Im Laufe der Ereignisse, so Fawn 2012, sei es ohnehin nicht möglich, ein Einzelereignis als Beginn des Krieges festzustellen.<ref name="Fawn">Rick Fawn: ''The difficulties of knowing the start of war in the information age: Russia, Georgia and the War over South Ossetia, August 2008'', Taylor&Francis, Publiziert 12. März 2012, Seiten 57–89</ref> Armin Huttenlocher zeichnet „das Bild einer sorgfältig durchdachten, penibel orchestrierten Eskalation“ durch Russland, wodurch sich die georgischen Führung zum Angriff habe provozieren lassen, welcher dann wiederum als Legitimation für einen russischen „Verteidigungskrieg“ genutzt werden konnte.<ref>[https://libmod.de/armin-huttenlocher-recherche-putins-schattenmann-mh17/ libmod.de]</ref><br />
<br />
=== Georgische Offensive – Beginn des Fünf-Tage-Krieges ===<br />
[[Datei:Dom v Tshinvali.jpg|mini|Zerstörungen in Zchinwali nach dem georgischen Artilleriebeschuss]]<br />
[[Datei:Peacekeepers barracks Ossetia 2008.jpg|mini|Angegriffene Kaserne russischer Friedenstruppen in Zchinwali]]<br />
Am 8. August um 0:53 Uhr Ortszeit (am 7. August um 20:53 Uhr [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]) berichtete eine russische Agentur, dass georgische Kräfte am Vorabend aus den Grenzsiedlungen Nikosi und Ergneti die Stadt Zchinwali mit Mörsern beschossen und dabei auch die als Flüchtlingsroute dienende Straße in Richtung Russland ins Visier genommen hätten.<ref>[https://ria.ru/20080808/150178662.html Грузинская сторона обстреливает дорогу, которая ведет из Цхинвали в РФ], ''[[RIA Novosti]]'', 8. August 2008</ref><br />
<br />
Nach dem nächtlichen Beschuss der Hauptstadt Südossetiens mit [[Haubitze]]n, [[BM-21]] ''Grad'' und [[LAR-160]] Mehrfachraketenwerfern sowie Mörsern drang die georgische Armee mit [[Kampfpanzer]]n und [[Transportpanzer]]n in Richtung Zchinwali vor. Die georgischen Streitkräfte rückten in einer Formation eines umgekehrten Dreiecks auf Zchinwali vor, mit der 3. und 4. Brigade an beiden vorderen Enden und der Artillerie im Hintergrund. Die 2. Brigade blieb in Reserve.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 209 vom 6. September 2008, S. 6.</ref> Trotz der südossetischen Gegenwehr kontrollierte die georgische Armee am Ende des Tages einen großen Teil der Stadt. Bereits am frühen Morgen hatte der georgische Wiedervereinigungsminister Temur Jakobaschwili erklärt, die Stadt sei nahezu eingeschlossen und zwei Drittel Südossetiens werde von Georgien kontrolliert.<ref name="it08">{{cite web|url=http://www.itar-tass.com/eng/level2.html?NewsID=12933348&PageNum=0|title=Tskhinvali almost surrounded – Georgian official|publisher=[[ITAR-TASS]]|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a2Sg0FSE|archivedate=2008-08-13|date=2008-08-08|language=en<br />
| accessdate=2011-01-07}}</ref> Laut georgischen Angaben war die Stadt um 14:30 „zu 100 Prozent unter georgischer Kontrolle“. Danach sei ein dreistündiger Waffenstillstand ausgerufen worden, damit Verwundete versorgt werden und Flüchtlinge die Stadt verlassen konnten.<ref name="timeline">{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=461&info_id=7312 |titel=Timeline by 12th of August 20:30 |werk=mfa.gov.ge |hrsg=Außenministerium Georgiens |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080812235243/http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=461&info_id=7312 |archiv-datum=2008-08-12 |offline=1 |abruf=2019-01-27}}</ref> Nach südossetischen und russischen Angaben wurden durch die georgische Offensive 30.000 Zivilisten vertrieben, das hätte jedoch der gesamten Bevölkerung der bereits zuvor zum Großteil evakuierten Stadt entsprochen. Die Zahl der getöteten südossetischen Zivilisten wurde von Russland zunächst auf über 2000 beziffert, dann auf 1400<ref>Lenta.ru: [http://lenta.ru/news/2008/08/20/victims/ У Грузии обнаружили 170 пленных осетин], 20. August 2008</ref> und schließlich im Dezember auf 162 korrigiert.<ref>[https://www.welt.de/welt_print/article2927216/Moskau-korrigiert-Zahl-der-Toten-in-Suedossetien-von-Tausenden-auf-162.html ebenda.] In: ''[[Die Welt]]'', 24. Dezember 2008</ref><br />
<br />
Kurze Zeit darauf gab Georgien bekannt, auch die Kontrolle über die Dörfer [[Snauri]], Sarabuk, Chetagurow, Atoci, Kwemo Okona, Dmenisi, Muguti und Didmucha erlangt zu haben. Die südossetischen Truppen seien geflohen.<br />
<br />
Während der georgischen Offensive wurden auch russische Friedenstruppen angegriffen, die in Zchinwali seit 1992 mit einem GUS-Mandat zusammen mit georgischen Truppen stationiert waren. Bereits am ersten Tag wurden 15 russische Friedenssoldaten getötet.<ref>Lenta.ru: [http://lenta.ru/news/2008/08/09/more/index.htm В Цхинвали погибли еще три российских миротворца], 9. August 2008</ref> Die Garnison der Friedenstruppen wurde unter Beschuss genommen, nachdem ein ossetischer Offizier vom Dach der Basis, aus einem Beobachtungsposten heraus, Artilleriefeuer gegen die anrückenden georgischen Truppen koordinierte.<ref>{{Webarchiv |url=http://osradio.ru/genocid/10778-oleg-galavanov-pogib-projaviv-muzhestvo-i-geroizm.html |text=Олег Галаванов погиб, проявив мужество и героизм на боевом посту |wayback=20090618062044}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mk.ru/editions/daily/article/2008/08/12/28212-poka-esche-nichego-ne-zakonchilos.html |titel=“Пока еще ничего не закончилось” |werk=mk.ru |datum=2008-08-12 |sprache=ru |abruf=2019-08-22}}</ref> Nach georgischer Sicht handelte man aus Selbstverteidigung. Die Friedenstruppen seien von der bevorstehenden Operation in Kenntnis gesetzt worden und man hatte sie aufgefordert, sich aus Kämpfen herauszuhalten.<ref>[http://www.mpil.de/files/pdf4/IIFFMCG_Volume_III1.pdf mpil.de] (PDF)</ref><br />
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=== Russisches und abchasisches Eingreifen ===<br />
[[Datei:Ruins of a burnt apartment building in Gori.jpg|mini|Ausgebranntes Gebäude in Gori]]<br />
[[Datei:A Russian missile lies largely intact in a home in Gori.jpg|mini|Teile einer russischen [[Iskander (Rakete)|9M723-Rakete]] in einem Wohnzimmer in Gori]]<br />
Um 5:30 Uhr Ortszeit durchquerte nach georgischen Angaben ein russischer Konvoi mit 150 Panzern den Roki-Tunnel und stieß auf der [[Transkaukasische Fernstraße|Transkaukasischen Fernstraße]] in Richtung<br />
Zchinwali vor.<ref name="timeline" /> Daraufhin versuchten georgische Einheiten, die Kurta-Brücke wenige Kilometer nördlich der südossetischen Hauptstadt zu sprengen, was aber nach georgischen Angaben durch den Angriff russischer Truppen um 6:00 Uhr verhindert wurde, so dass die strategisch wichtige Brücke nur beschädigt wurde und die georgischen Truppen sich zurückziehen mussten.<ref name="Telegraph UK 17.8." /> Andere Augenzeugen berichteten, dass die Russen erst einige Stunden nach 6:00 Uhr angegriffen hätten. Beobachter des ''Institute for War and Peace Reporting'' konnten keine zerstörten Brücken im Gebiet um Kurta finden. Es scheint, dass die russischen Truppen bestens über die starken georgischen Truppenbewegungen vor und bei Ausbruch des Krieges informiert waren und sehr schnell reagieren konnten.<ref name="War Peace Reporting" /><br />
<br />
Russland beantragte um 8:00 Uhr <!-- Ortszeit New York 7. August 23 Uhr (UTC-5)= Georgien 8 Uhr (UTC+4) 8. August--> eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats unter Beteiligung Georgiens, die zwei Stunden später abgehalten wurde. Die Teilnehmer konnten sich aber nicht auf einen gemeinsamen Aufruf zur Einstellung der Feindseligkeiten einigen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.securitycouncilreport.org/site/c.glKWLeMTIsG/b.4423477/#CM |text=Council Meetings |wayback=20080907042847}} Security Council Report, 12. August 2008</ref><br />
<br />
Der russische Ministerpräsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] hielt sich am 8. August wegen der Eröffnungsfeier der [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele]] in [[Peking]] auf und machte bei seiner Rückkehr einen Zwischenstopp im Kaukasus. Putin verurteilte das georgische Vorgehen als aggressive Maßnahme, die Russland zur Vergeltung veranlasse.<ref>{{cite web|url=http://afp.google.com/article/ALeqM5jyKyd9Ec7wS37o9n0z_0IvC9AK2w|title=AFP: Georgia surrounds capital in rebel province|publisher=afp.google.com|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a2Uni92i|archivedate=2008-08-13|language=en| accessdate=2011-01-07}}</ref><br />
<br />
Das offizielle Eingreifen Russlands in den Krieg um die abtrünnige georgische Region begründete die russische Regierung unter anderem mit dem Schutz der dortigen und der in [[Abchasien]] lebenden Bevölkerung vor der Gewalt der georgischen Truppen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/08/1522_type63374type63378type82634_205027.shtml |titel=Заявление в связи с ситуацией в Южной Осетии |titelerg=Erklärung des Präsidenten der Russischen Föderation zur Situation in Süd-Ossetien |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-08 |sprache=ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080823111745/http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/08/1522_type63374type63378type82634_205027.shtml |archiv-datum=2008-08-23 |offline=1 |abruf=2019-04-25}}</ref> Ministerpräsident Putin warf Georgien vor, an den [[Osseten]] [[Völkermord]] zu begehen,<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7552012.stm Mr Putin described the actions of Georgian soldiers as genocide against the South Ossetian people]</ref> diese Behauptung, welche [[Russia Today]] nonstop als [[Kriechtitel|Kriechtext]] am unteren Bildrand laufen hatte,<ref>Peter Pomerantsev: ''Nichts ist wahr und alles ist möglich: Abenteuer in Putins Russland'', Verlag DVA, 2015 ISBN 978-3-641-16573-4, Seite 67</ref> wurde aber von der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia ([[IIFFMCG]]) widerlegt.<ref name="Ceiig26">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 26.</ref> Nach georgischen Angaben begannen um 16:30 am Freitag russische Bombardierungen im georgischen Kernland,<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7552012.stm Russia accused Georgia of genocide against the South Ossetian people]</ref> was von russischer Seite für diesen Zeitpunkt bestritten wurde.<ref>Putin kündigt Vergeltung für tote russische Soldaten an, ''Spiegel-Online'', 8. August 2008</ref><br />
<br />
Der abchasische Präsident [[Sergei Bagapsch]] berief eine Sondersitzung des nationalen Sicherheitsrats ein, der die Verlegung von Truppen an die georgische Grenze sowie die Entsendung von 1000 Kriegsfreiwilligen nach Südossetien beschloss.<br />
<br />
Bereits wenige Stunden nach der georgischen Meldung über die Einnahme der südossetischen Hauptstadt Zchinwali begann mobile russische Artillerie aus dem Gebiet um die Stadt [[Dschawa]] mit dem heftigen Beschuss vermuteter georgischer Positionen in der georgischen Enklave Kurta und von georgischen Stellungen in Zchinwali.<ref>[http://stateminister.blogspot.com/2008/08/transcript-of-teleconference-briefing.html smr.gov.ge]</ref><ref name="washingtonpost-AR2008081600502_pf" /><br />
<br />
Die russische 58. Armee besetzte gegen 18:20 Ortszeit nördliche Teile von Zchinwali. Auch rund 200 Kriegsfreiwillige aus Nordossetien trafen in Südossetien ein.<ref name="Chronik">RIA Novosti: [https://web.archive.org/web/20080822230329/http://de.rian.ru/analysis/20080819/116140896.html Chronik des Krieges in Südossetien], 10. August 2008</ref><br />
<br />
Am 9. August rief die georgische Regierung das [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] aus.<ref>{{Webarchiv |url=http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/79118 |text=Kriegszustand in Georgien offiziell in Kraft |wayback=20080820082618}}, ''Süddeutsche Zeitung'', 9. August 2008</ref> Georgien meldete Angriffe der russischen Luftwaffe auf insgesamt 15 georgische Städte,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/kaukasus-krieg-georgien-verkuendet-einseitige-waffenruhe/1298240.html |titel=Kaukasus-Krieg – Georgien verkündet einseitige Waffenruhe |werk=tagesspiegel.de |datum=2008-08-10 |abruf=2021-01-08}}</ref> darunter auf [[Poti]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/ausland/news/story/27668343?httpredirect |titel=Schwarzmeerhafen Poti «vollständig zerstört» |werk=20min.ch |datum=2008-08-09 |abruf=2019-04-04}}</ref> und verschiedene Gemeinden im oberen [[Kodori-Tal]].<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18990 Upper Kodori Attacked.] Civil Georgia, 9. August 2008</ref> Auch die [[Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline]] soll nach Angaben des georgischen Premierministers [[Lado Gurgenidse]] bombardiert, wenn auch nicht getroffen worden sein.<ref>„…we do have the information that the Russian aircraft have bombed our strategic pipelines. The pipelines escaped unharmed but the bomb dropped nearby, which leads us to believe that they have determined to knock out our strategic facilities.“ {{Webarchiv |url=http://www.government.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=147&info_id=1757 |text=Meeting of the Government of Georgia |wayback=20140219155930}} vom 9. August 2008</ref> Der Mehrheitseigentümer des Pipeline-Konsortiums [[BP]] bestätigte diese Angriffe nicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1455405_Der-Propaganda-Krieg.html |text=''Der Propaganda-Krieg''. |wayback=20080816030530}} FR-online</ref> Daneben bombardierten um 10:00 Ortszeit vier [[Tupolew Tu-22M]]3 den [[Flughafen Kopitnari]]. Die Bomber waren zuvor auf der Luftwaffenbasis [[Mosdok]] gestartet und führten je 27 FAB-250 Bomben mit.<ref name="Análisis Militares">[http://charly015.blogspot.com.es/2013/03/ataque-aereo-contra-el-aeropuerto-de.html Ataque Aéreo contra el aeropuerto de Kopitnari en Georgia] – Análisis Militares, März 2013</ref><br />
<br />
Soldaten des russischen 234. Luftlande-Regiments aus [[Pskow]] marschierten am 9. August gegen Mittag in Zchinwali ein. Zusätzlich verlegte Russland Einheiten der 98. Luftlandedivision (217. oder 229. Luftlande-Regiment) aus [[Iwanowo]] sowie Spezialeinheiten des 45. Aufklärungsregiments nach Südossetien. Rund zwölf georgische Panzer sollen am Südrand von Zchinwali zerstört worden sein.<ref name="Chronik" /> Die heftigsten Kämpfe fanden am Nachmittag des 9. August statt, als das Führungsbataillon der russischen 58. Armee unter Panzer- oder Artilleriebeschuss und anschließend in einen Hinterhalt der georgischen Spezialkräfte geriet.<ref>[http://www.atlanticcouncil.org/publications/articles/here-s-how-nato-can-open-a-path-to-membership-for-georgia atlanticcouncil.org]</ref> Dabei erlitten die russischen Truppen schwere Verluste und verloren fast alle Fahrzeuge.<ref>[http://ssi.armywarcollege.edu/pdffiles/pub1069.pdf ssi.armywarcollege.edu] (PDF)</ref> General Chruljow sowie zwei begleitende Journalisten wurden bei dem Angriff verwundet.<ref>[http://www.apn.ru/publications/article20625.htm apn.ru]</ref> Am 11. August trafen russische Fallschirmjäger in Abchasien ein.<br />
<br />
Rund 2000 georgische Soldaten, die als Teil der [[Koalition der Willigen|Koalitionsstreitkräfte]] in der [[irak]]ischen Provinz [[Diyala]] und in [[Bagdad]] stationiert waren, wurden am 11. August durch eine US-amerikanische [[Luftbrücke]] nach Georgien zurückgeflogen.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571152,00.html|title=Truppentransport: USA verlegen georgische Truppen aus dem Irak in die Heimat|publisher=[[Spiegel Online]]|date=2008-08-10|accessdate=2008-08-11}}</ref><br />
<br />
Bei einem Angriff auf [[Gori]] am Morgen des 12. August wurde der [[Niederlande|niederländische]] Kameramann Stan Storimans getötet, ein weiterer Kollege wurde verletzt; insgesamt sollen fünf Menschen gestorben sein.<ref>{{cite web|url=http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/LC344627.htm|title=Blasts rock Georgian town Gori, several dead|publisher=[[Reuters]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref><ref>{{cite web|url=http://newsinfo.inquirer.net/breakingnews/world/view/20080812-154197/Georgian-journalist-driver-killed-in-Gori--witness|title=Georgian journalist, driver killed in Gori--witness|publisher=[[Agence France-Presse]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref> Nach verschiedenen Berichten bombardierten russische Kampfflugzeuge die Stadt.<ref>{{cite web|url=http://www.iht.com/articles/ap/2008/08/12/news/Georgia-Journalist-Killed.php|title=Dutch journalist killed in Russian bombing of Gori|publisher=[[Associated Press]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hrw.org/news/2008/08/15/georgia-russian-cluster-bombs-kill-civilians |titel=Georgia: Russian Cluster Bombs Kill Civilians |werk=hrw.org |hrsg=[[Human Rights Watch]] |datum=2008-08-15 |sprache=en |abruf=2019-06-04}}</ref> Von Experten der UNO ausgewertete [[Satellitenfotografie|Satellitenfotos]] stellten jedoch nur geringe Schäden in Gori fest.<ref name="unosat" /><br />
<br />
Am 12. August drangen [[Streitkräfte Abchasiens|abchasische]] und russische Truppen in den georgischen Verwaltungsbezirk [[Ober-Abchasien]] im oberen [[Kodori-Tal]] vor und besetzten die Verwaltungshauptstadt [[Tschchalta]].<ref>{{Internetquelle |autor=Ilya Kachayev |url=https://www.reuters.com/article/idUSLD243285 |titel=Abkhaz rebels exult over “liberation” from Georgians |werk=reuters.com |datum=2008-08-13 |sprache=en |abruf=2021-01-02}}</ref><ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=19073&search=Upper%20Kodori Kodori Under Abkhaz Control.] Civil Georgia, 12. August 2008</ref><ref name="Ceiig25">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 25.</ref><br />
<br />
=== Rückzug der georgischen Truppen ===<br />
[[Datei:Tskhinval Yana Amelina 9.jpg|mini|Georgisches Panzerwrack in Zchinwali]]<br />
[[Datei:Gori military base.jpg|mini|Zerstörte georgische Militärbasis nahe der Stadt Gori]]<br />
<br />
Georgien gab am 10. August 2008 bekannt, seine Truppen aus Südossetien zurückgezogen zu haben.<ref>{{cite web|url=http://www.focus.de/politik/ausland/suedossetien-georgische-armee-weicht-zurueck_aid_323744.html|title=Georgische Armee weicht zurück|publisher=[[Focus]]|date=2008-08-10|accessdate=2008-08-10}}</ref><br />
<br />
Präsident Saakaschwili musste einen Besuch in der Stadt Gori mit dem französischen Außenminister [[Bernard Kouchner]], der als Vermittler nach Georgien gereist war, aufgrund eines befürchteten russischen Luftangriffs am Abend des 11. August abbrechen.<ref name="times A" /> Mit der Offensive in der Umgebung von Gori erreichte die russische Führung eine Unterbrechung der Hauptverbindung von [[Tiflis]] in den Westen des Landes, womit georgische Truppen in Abchasien und in der Stadt [[Senaki]] eingekesselt waren und das Land praktisch in zwei Hälften geteilt wurde.<ref>[http://www.usatoday.com/news/world/2008-08-11-russia-georgia_N.htm usatoday.com]</ref><br />
<br />
Augenzeugenberichten und Aufnahmen zufolge war der Rückzug der georgischen Truppen eher eine Flucht unter massenweiser Zurücklassung von Kriegsgerät.<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-1043236/Georgia-overrun-Russian-troops-scale-ground-invasion-begins.html ''Georgia ‘overrun’ by Russian troops as full-scale ground invasion begins''.] Mail Online</ref><ref>[http://forum.pravda.com.ua/read.php?2,203113855,page=1 Фото брошенной грузинской армией техники при бегстве из Гори.] Українська правда, 13. August 2008</ref><br />
Gori, Senaki, Poti und andere georgische Städte wurden ohne Gegenwehr den [[Russische Streitkräfte|russischen Streitkräften]] überlassen. Zeitungsberichten zufolge verlief die Flucht aus Gori am Abend des 11. August in Panik und Unordnung.<ref name="times A">[http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article4507980.ece timesonline.co.uk] Times: Russian troops invade Georgia and 'take the town of Gori'</ref><br />
<br />
Am Abend des 11. August zogen sich die russischen Truppen wieder aus der Stadt Senaki zurück, in der sie die Offensive einer georgischen Infanteriebrigade verhindern sollten.<ref name="Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden">Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden</ref><br />
Am 12. August ordnete der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] die Einstellung der Kampfhandlungen in Georgien an. Die Operation im Südkaukasus sei abgeschlossen, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax.<ref name="Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden" /><br />
<br />
Am 13. August kontrollierten trotz gegenteiliger Ankündigungen noch immer russische Streitkräfte die Stadt Gori. Auch die georgische Hafenstadt Poti und andere Orte außerhalb der umstrittenen Republiken blieben bis zum 13. September von Russen besetzt, darunter der Kolchi-Militärflugplatz bei [[Senaki]]. Präsident Saakaschwili kündigte zwischenzeitlich den Austritt Georgiens aus der GUS an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/kaukasuskrieg106.html |text=ARD Tagesschau, 14. August 2008, Georgien will GUS verlassen |wayback=20080817235718}}</ref><ref>{{ZDFmediathek| ID=562490 |Titel=ZDF heute Nachrichten: Lage im Kaukasus weiter unübersichtlich (14. August 2008) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref><br />
<br />
Als Resultat der Kämpfe waren die 1. und 2. georgische Infanteriebrigade, das unabhängige georgische Panzerbataillon mit Hauptquartier in Gori sowie ein Großteil der georgischen Artillerie nicht länger einsatzbereit.<ref>''Intelligence Briefing Update Armed Forces Of Georgia – Orbat''. oraclesyndicate.twoday.net</ref> Laut F.A.Z. wurden auch die zwölf georgischen Jagdbomber noch am Boden zerstört sowie alle acht Schiffe der georgischen Marine.<ref>''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', Nr. 209, 6. September 2008, S. 6.</ref> Einige dieser Informationen, unter anderem der Verlust aller zwölf Jagdbomber, erwiesen sich später jedoch als falsch. Teilweise wurden russische Flugzeuge durch Eigenbeschuss abgeschossen weil sie fälschlicherweise für georgische gehalten wurden. Insgesamt verlor die georgische Luftwaffe drei Transportflugzeuge und vier Hubschrauber.<ref>[http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf The Tanks of August / Edited by Ruslan Pukhov Foreword by David Glantz] (PDF; 3,0&nbsp;MB)</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://mercury.ethz.ch/serviceengine/Files/ISN/92062/ipublicationdocument_singledocument/b5b29dd2-3210-4b0b-bc85-d3c626a257fb/en/mdb_3_2008.pdf |text=Moscow Defense Brief 3/2008 |wayback=20160305031006}}</ref><ref>[http://www.globalsecurity.org/military/world/georgia/af.htm Georgia Air Force]</ref> Die russischen Truppen verloren bei den Kämpfen drei Panzer, über 20 gepanzerte, sowie 32 nicht gepanzerte Fahrzeuge und sechs oder sieben Kampfflugzeuge, darunter ein [[Tupolew Tu-22M|Tu-22M3]] Überschallbomber.<ref>[http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf cast.ru] (PDF; 3,0&nbsp;MB)</ref><br />
<br />
Ungeachtet des Waffenstillstandes setzte nach russischen Angaben die georgische Luftwaffe unbemannte Aufklärungsflüge über Südossetien fort.<ref>[http://www.interfax.ru/news.asp?id=29383&sec=1484 interfax.ru] Georgisches UAV führt am 26. August Aufklärungsfluge über russischen Truppen in Südossetien durch (ru)</ref> Nach Angaben des russischen Generalstabs wurde am 27. August ein georgisches unbemanntes Aufklärungsflugzeug über Südossetien abgeschossen.<ref>[http://www.interfax.ru/news.asp?id=29568&sec=1484 interfax.ru] Am Mittwoch wurde über dem Territorium Süd-Ossetiens ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug abgeschossen (ru)</ref><br />
<br />
=== Seeblockade gegen Georgien ===<br />
Die [[Schwarzmeerflotte (Russland)|russische Schwarzmeerflotte]] errichtete russischen Medienberichten zufolge ab dem 9. August mit sieben Kriegsschiffen eine [[Seeblockade]] gegen Georgien. Dadurch sollten Lieferungen von Waffen und anderem Kriegsmaterial verhindert werden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Marinekommando. Laut Nachrichtenagentur [[RIA Nowosti]] erreichten Kriegsschiffe im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] die Grenze der georgischen Gewässer.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1120077.html |text=Russland errichtet Seeblockade gegen Georgien |wayback=20080810193041}} Netzeitung, 10. August 2008</ref> Russische Schiffe liefen abchasische Häfen an.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571091,00.html|title=Russische Schwarzmeerflotte landet in Abchasien<br />
|work=[[Spiegel Online]] |date=2008-08-10|accessdate=2008-08-10}}</ref> Nach russischen Angaben wurde ein georgisches Schnellboot versenkt, das zuvor das Feuer eröffnet haben soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/USA-schalten-sich-ein-article14716.html |titel=Kriegsschiff versenkt – USA schalten sich ein |werk=n-tv.de |datum=2008-08-10 |abruf=2019-09-16}}</ref><br />
<br />
Am 14.&nbsp;August drangen vorgeschobene Einheiten der russischen Armee mit Panzern und Infanterie in die georgische Hafenstadt Poti ein und zerstörten mehrere Schiffe der georgischen Marine und Küstenwache an ihren Liegeplätzen.<ref>{{Internetquelle |url=http://tvnz.co.nz/view/page/425822/2004181 |titel=Russian tanks enter Georgia’s Poti |werk=tvnz.co.nz |datum=2008-08-14 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080830074528/http://tvnz.co.nz/view/page/425822/2004181 |archiv-datum=2008-08-30 |offline=1 |abruf=2019-08-18}}</ref><br />
<br />
=== Krieg im Internet ===<br />
Schon am 8. August 2008 bei Kriegsausbruch waren die Internetseiten der südossetischen De-facto-Regierung nicht mehr erreichbar, zudem blockierte Georgiens Regierung alle russischen Internetseiten der Endung .ru, was aber nur vorübergehend erfolgreich war, und machte den Empfang aller russischen Fernsehsender in Georgien unmöglich.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1455405_Der-Propaganda-Krieg.html |text=''Der Propagandakrieg''. |wayback=20080816030530}} [[Frankfurter Rundschau]], 13. August 2008</ref><br />
Mutmaßlich russische [[Hacker]] legten die Webserver einiger georgischer Regierungsstellen für einige Tage lahm, die Seite des georgischen Außenministeriums war davon jedoch nicht betroffen.<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,571317,00.html Hacker fegen georgische Regierungsseiten aus dem Netz.] [[Spiegel Online]], 11. August 2008</ref><br />
<br />
== Kriegsfolgen ==<br />
=== EU-Friedensplan und Reaktionen des Auslands ===<br />
[[Datei:Condoleezza Rice Visit to Georgia, Press Conference with Mikheil Saakashvli.JPG|mini|[[Condoleezza Rice]] bei einem Solidaritätsbesuch mit Micheil Saakaschwili]]<br />
Georgien und Russland unterzeichneten am 15. und 16. August 2008 einen Friedensplan, den sogenannten [[Sechs-Punkte-Plan]], für [[Transkaukasien]]. Vermittelt wurde er durch den Vorsitzenden des [[Europäischer Rat|Europäischen Rats]], den französischen Präsidenten [[Nicolas Sarkozy]]. Der Plan sah unter anderem vor, dass die russischen Friedenstruppen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, bis internationale Mechanismen vereinbart sind. Dies war für Russland die Begründung, Soldaten in sogenannten „Pufferzonen“ solange im georgischen Kernland zu belassen, bis eine internationale Mission dieses Gebiet besetzt und damit die Konfliktparteien trennt. Russland hätte aus dieser Sicht den Sechs-Punkte-Plan streng einhalten müssen und erklärte, es werde ihn auch als Basis für eine zukünftige Resolution des UN-Sicherheitsrats sehen.<ref>[https://web.archive.org/web/20081014214918/http://www.de.rian.ru/world/20080905/116573150-print.html Moskau drängt auf UN-Resolution zum Sechs-Punkte-Plan.] RIA Novosti, 5. September 2008</ref><br />
<br />
Die Mitgliedsstaaten der [[NATO]] und der [[Europäische Union|Europäischen Union]] drängten Russland am 19. August 2008 erneut zu einem sofortigen Abzug aus Georgien. NATO-Generalsekretär [[Jaap de Hoop Scheffer]] erklärte bei einem Krisentreffen in Brüssel: „Die Zukunft unserer Beziehungen wird davon abhängen, welche Schritte Russland unternimmt, um das Abzugsversprechen einzulösen, das Präsident Medwedew gegeben hat“. Zuvor wurden die direkten Kontakte im [[NATO-Russland-Rat]] bis auf Weiteres ausgesetzt. Außerdem wurde die Einsetzung einer NATO-Georgien-Kommission („NATO Georgia Commission“) beschlossen, die die Aufnahme Georgiens in die NATO vorbereiten helfen soll.<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Georgien/Aktuell/KonfliktNato,navCtx=253502.html Nato unterstützt Lösung des Kaukasus-Konflikts.] Auswärtiges Amt</ref> Der russische Präsident Dmitri Medwedew gab unterdessen einen Truppenabzug bis zum 22. August bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wn.de/archiv/georgien-nato-und-eu-fordern-sofortigen-russischen-abzug-2343182 |titel=Georgien: Nato und EU fordern sofortigen russischen Abzug |werk=wn.de |datum=2008-08-19 |abruf=2021-11-06}}</ref><br />
<br />
Vor der NATO hatte bereits [[Schweden]] die militärische Zusammenarbeit mit Russland eingestellt. Die [[Folkpartiet liberalerna|Liberale Volkspartei]] fordert einen Beitritt des Landes zur NATO und eine Beteiligung der [[Schwedische Luftstreitkräfte|schwedischen Luftwaffe]] an den NATO-Flugpatrouillen über den [[Baltikum|baltischen Staaten]]. Auch [[Finnland]]s Außenminister [[Alexander Stubb]] fordert, über einen Beitritt zur NATO nachzudenken.<ref>''Längst nicht mehr neutral.'' In: ''Süddeutsche Zeitung'', 1. September 2008.</ref><br />
<br />
Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE) plante mit Zustimmung Russlands und Georgiens die Anzahl von Beobachtern um 100 zu erhöhen.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19115 |title=OSCE Chair Wants 100 More Observers in Conflict Zone |date=2008-08-14| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref> Trotz häufiger Appelle und Verhandlungen hat Russland dem nie zugestimmt. Vor dem Krieg waren 8 OSZE-Beobachter in Südossetien stationiert, aber danach durften sie nicht mehr zurückkehren. Russland erlaubte zunächst nur maximal 20 in den Gebieten nahe der Konfliktzone, aber nicht innerhalb Südossetiens.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19196 |title=Reports: No Decision on More OSCE Observers in S.Ossetia |date=2008-08-18| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.amnesty.org/en/documents/eur04/005/2008/en/ |title=Georgia/Russia: Civilians in the line of fire: The Georgia-Russia conflict |chapter=6. International Monitoring Missions |pages=54 |date=2008-11-18 | accessdate=2022-02-23| publisher=Amnesty International |language=en }}</ref> Russland blockierte schließlich die Verlängerung der Mission per 1. Juli 2009.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=21181 |title=OSCE Georgia Mission Shuts |date=2009-06-30 | accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref><br />
<br />
Am 8. September 2008 unterzeichnete Präsident Medwedew nach Verhandlungen mit dem amtierenden Ratspräsidenten der Europäischen Union Sarkozy Zusatzvereinbarungen zum Sechs-Punkte-Plan.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19435 |title=New Agreement in Force |date=2008-09-08| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref> Diese regelten den Abzug der russischen Friedenstruppen aus dem Kerngebiet Georgiens bis Mitte Oktober, internationale Kontrollmechanismen sowie Beginn und Inhalte der internationalen Gespräche über die Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität in der Region.<br />
<br />
Die Europäische Union übernahm eine Garantie für den Gewaltverzicht der georgischen Seiten gegenüber Abchasien und Südossetien. Sie sollte rund 300 Beobachter in der Region stationieren. Die ersten Patrouillen der EU-Mission begannen am 1. Oktober 2008, dabei traten allerdings Probleme bei der Kontrolle der Sicherheitszone um Südossetien auf. Russland hatte zuvor zugesichert, bis zum 10. Oktober alle Soldaten aus der Sicherheitszone abzuziehen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/beobachtergeorgien102.html ''EU-Beobachter starten Einsatz in Georgien''.] [[Tagesschau (ARD)]], 1. Oktober 2008.</ref> Am 8. Oktober bestätigte die georgische Seite, dass Russland alle Truppen aus den Pufferzonen um Südossetien und Abchasien abgezogen habe.<ref>{{cite web|url=http://www.tagesschau.de/ausland/georgien624.html|title=Russische Truppen sind abgezogen|date=2008-10-08|accessdate=2008-10-09|publisher=Tagesschau|archiveurl=https://web.archive.org/web/20081011012648/http://www.tagesschau.de/ausland/georgien624.html|archivedate=2008-10-11}}</ref><br />
<br />
=== Flüchtlingsströme aus Südossetien ===<br />
Die Kriegshandlungen führten zu Flüchtlingsströmen aus Südossetien.<br />
<br />
Nach Schätzungen des [[UNHCR]] waren 158.000 Zivilisten in Georgien und Südossetien auf der Flucht. Davon sind 30.000 Zivilisten aus Südossetien nach Russland geflohen.<ref>{{Internetquelle |url=http://religionv1.orf.at/projekt03/news/0808/ne080818_kaukasus_fr.htm |titel=Kaukasus-Konflikt. Hilfe für Flüchtlinge |datum=2008-08-18 |abruf=2014-04-04}}</ref><br />
<br />
Die Vertreibung der georgischen Bevölkerung aus Südossetien und die Zerstörung von zuvor von Georgiern bewohnten Dörfern wird von der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG) als [[Ethnische Säuberung]] eingestuft.<ref name="Ceiig25" /><ref>[https://web.archive.org/web/20080830074033/http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080808/115902561.html Novosti]</ref> Deutsche Reporter bestätigten die Zerstörung georgischer Dörfer in Südossetien.<ref>[https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts6644.html Tagesschau vom 13. August 2008, 20 Uhr (nur noch Inhaltsangabe)]</ref> Kartiert wurden die Zerstörungen im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] von [[UNOSAT]]. Das Gebiet zwischen [[Kechwi]] und Zchinwali war am stärksten betroffen.<ref>[http://www.unitar.org/unosat/maps/GEO Georgia maps.] UNOSAT</ref><br />
<br />
=== Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Kaukasuskrieg ===<br />
[[Datei:Tbilisi-2008-08-10.jpg|mini|Georgische Flüchtlinge fordern Hilfe vor dem Parlament in Tiflis]]<br />
Der Bericht der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG), erstellt unter Leitung der Schweizer Diplomatin [[Heidi Tagliavini]], schrieb beiden Seiten Verletzungen des internationalen Rechts während des Kaukasus-Konflikts zu. Die Zuordnung zu den Konfliktparteien war aufgrund der teilweise identischen Ausrüstung oft unmöglich.<ref name="Ceiig26" /><br />
<br />
Im Oktober 2008 berichtete die [[BBC]] von Anschuldigungen, dass georgische Soldaten beim Artilleriebeschuss von Zchinwali den Tod von Zivilisten in Kauf nahmen und bei der Erstürmung der Stadt wahllos auf Wohnhäuser und zivile Autos schossen.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_depth/7692751.stm news.bbc.co.uk] [[BBC]] Georgia accused of targeting civilians; 28. Oktober 2008></ref> Vorwürfe, dass Granaten in Keller geworfen worden seien, in denen sich Zivilisten versteckten<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview |titel=„Natürlich haben wir im Rahmen des Völkerrechts gehandelt“ |werk=Tagesschau |hrsg=ARD |datum=2008-08-29 |archiv-url=https://archive.today/20120910055511/http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview |archiv-datum=2012-09-10 |offline=1 |abruf=2008-11-26}}</ref>, konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.<br />
<br />
Es kam in den Siedlungen der georgischen Einwohner Südossetiens zu Plünderungen und Brandstiftungen, deren genauer Umfang nicht klar ist.<ref>[https://content.time.com/time/world/article/0,8599,1833920,00.html The Ethnic Toll in Georgia.] Time, 20. August 2008</ref> Von der [[Vereinte Nationen|UNO]] veröffentlichte [[Satellitenfotografie|Satellitenfotos]] belegen jedoch das Aufflammen zahlreicher Feuer in den Dörfern der georgischen Enklaven um Zchinwali zwischen dem 12. und 19. August 2008 – zu einem Zeitpunkt also, zu dem sich schon seit mindestens zwei Tagen keine georgischen Truppen mehr in dem Gebiet aufhielten.<ref name="unosat">{{Webarchiv |url=http://unosat.web.cern.ch/unosat/freeproducts/Georgia/Russia_ConflictAug08/UNOSAT_Tskhinvali_MOD_Fire_20Aug08_Highres_v2.pdf |text=Active Fire Locations for Tskhinvali, South Ossetia, Georgia. |format=PDF |wayback=20080903230606}} UNOSAT, 20. August 2008</ref> Eine abschließende Bewertung der Ereignisse war ohne eine umfassende Untersuchung am Boden zur damaligen Zeit nicht möglich.<br />
<br />
Südossetiens Präsident Eduard Kokoity teilte der russischen Presse gegenüber am 15. August mit, dass es georgischen Zivilisten, die geflohen waren, nicht erlaubt werde, in ihre Siedlungen in Südossetien zurückzukehren. Die Georgier, die sich noch in Südossetien aufhielten, könnten das Gebiet jederzeit durch einen „humanitären Korridor“ verlassen.<ref>{{Internetquelle |url=http://en.rian.ru/world/20080815/116056096.html |titel=S. Ossetia says Georgian refugees unable to return to region |werk=en.ria.eu |datum=2008-08-15 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080818075721/http://en.rian.ru/world/20080815/116056096.html |archiv-datum=2008-08-18 |offline=1 |abruf=2021-03-07}}</ref><br />
<br />
Am 26. August teilte der [[Generalsekretär der Vereinten Nationen]] mit, dass es vermehrt Berichte über Plünderungen, Raub, Morde und [[Vertreibung]]en auf georgischem Gebiet gebe. Dies sei eine Folge fehlender Strafverfolgung in dem Bereich zwischen der Grenze Südossetiens und der Außengrenze der von Russland besetzten Sicherheitszone in Georgien.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.un.org/en/story/2008/08/270752-resolving-georgian-crisis-may-be-harder-after-russian-move-ban |titel=Resolving Georgian crisis may be harder after Russian recognition move&nbsp;–&nbsp;Ban |werk=un.org |datum=2008-08-26 |sprache=en |abruf=2021-02-10}}</ref> Auch Südossetiens Präsident berichtete von „[[Brigant]]entum“ in diesem „[[Niemandsland]]“.<ref>Guy Faulconbridge: [https://www.reuters.com/article/uk-georgia-ossetia-base-interview/south-ossetia-seeks-permanent-russian-base-idUKLI322020080818 ''South Ossetia seeks permanent Russian base.''] In: ''reuters.com''. 18. August 2008, abgerufen am 4. Mai 2020 (englisch).</ref><br />
<br />
=== Militärische Folgen ===<br />
[[Datei:Humanitarian supplies for Georgia.jpg|mini|Beladung einer US-Transportmaschine in Ramstein am 13. August, die Hilfsgüter nach Georgien transportierte]]<br />
[[Datei:U.S. Coast Guard Cutter Dallas, WHEC-716, and the guided-missile destroyer USS McFaul, DDG-74, transit through the Black Sea.jpg|mini|Der U.S. Coast Guard Cutter Dallas und die USS McFaul auf dem Weg nach Georgien im Schwarzen Meer]]<br />
[[Datei:Russian Military bases in Tskhinvali Region of Georgia.svg|mini|Georgische Region [[Innerkartlien]] (Shida Kartli) mit russischen Militärbasen, Grenzen Südossetiens gestrichelt.<ref>Zu den Einzelheiten der Basen und Grenzposten mit Google-Earth-Luftbildern, siehe [https://occupied.eastwatch.eu/south-ossetia/russian-military-infrastructure-in-south-ossetia-region/ diese Erklärung der Seite ''occupied.eu''], die der Karte zugrunde liegt.</ref>]]<br />
[[Datei:Russian Military Bases in Abkhazia (2011-2016 Data).svg|mini|Russische Militärbasen in Abchasien<ref>Zu den Einzelheiten der Basen und Grenzposten mit Google-Earth-Luftbildern, siehe [https://occupied.eastwatch.eu/category/abkhazia/ diese Erklärung der Seite ''occupied.eu''], die der Karte zugrunde liegt.</ref>]]<br />
Während des jahrelangen Konflikts um Südossetien, vor dem Ausbruch des Krieges im August 2008, wurden zahlreiche Landminen verlegt.<ref name="FN18">[http://www.icbl.org/lm/2007/georgia Georgia (Fußnote 18).] Landminemonitor 2007</ref> In Südossetien und Abchasien kam es nach Recherchen des [[ICBL]] zwischen 2001 und 2007 zu 383 Verletzten und Toten durch Landminen bei allen beteiligten Parteien.<ref name="FN18" /> Nach georgischen Angaben explodierte am 24. August 2008 nahe Gori ein mit Öl beladener Zug, der auf eine Mine gefahren sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/7579506.stm |titel=US warship reaches Georgian port |werk=bbc.co.uk |datum=2008-08-24 |sprache=en |abruf=2014-04-04}}</ref> Menschenrechtsorganisationen, insbesondere [[Human Rights Watch]], warfen der russischen Seite auch den Einsatz von [[Streubombe]]n vor,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hrw.org/news/2008/08/21/georgia-civilians-killed-russian-cluster-bomb-duds |titel=Georgia: Civilians Killed by Russian Cluster Bomb ‘Duds’ |werk=[[Human Rights Watch|hrw.org]] |datum=2008-08-21 |abruf=2021-08-16 |sprache=en}}</ref> zogen dies allerdings später zurück,<ref>[https://www.hrw.org/news/2008/09/03/clarification-regarding-use-cluster-munitions-georgia ''Clarification Regarding Use of Cluster Munitions in Georgia.''] In: ''hrw.org''. 3.&nbsp;September 2008, abgerufen am 4.&nbsp;August 2020 (englisch).</ref> nachdem Georgiens Verteidigungsministerium seinerseits offiziell den Einsatz von eigenen Streubomben gegen mehrere Ziele in Südossetien zugegeben hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jpost.com/international/human-rights-group-georgia-admits-to-dropping-cluster-bombs |titel=Human rights group: Georgia admits to dropping cluster bombs |werk=jpost.com |datum=2008-09-01 |sprache=en |abruf=2021-03-15}}</ref><br />
<br />
Russland hielt seine Truppen bis in den Oktober 2008 auf dem Territorium „Kerngeorgiens“. Sie bildeten eine 20 Kilometer breite russische Pufferzone um Südossetien und Abchasien.<ref>{{ZDFmediathek| ID=568784 |Titel=ZDF heute Nachrichten (23. August 2008, 19:00 Uhr) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref> Durch die Pufferzone verliefen die Eisenbahn von Ost- nach Westgeorgien und nördlich von Gori die wichtigste Verbindungsstraße Georgiens zur Hafenstadt Poti. Dort und an dieser Straße in [[Teklati]] und [[Senaki]] hatte Russland Kontrollpunkte und Stützpunkte errichtet. Russland kündigte zunächst an, in der Zone 2600 Soldaten zu stationieren; 2142 vor Abchasien und 452 vor Südossetien.<ref>''Moskau erklärt Abzug aus Georgien für beendet''. Süddeutsche Zeitung, 23./24. August 2008</ref> Als Begründung wurde erklärt, man wolle georgische Waffentransporte und Sabotageakte verhindern. Zudem drohte der russische Vize-Generalstabschef [[Anatoli Alexejewitsch Nogowizyn|Anatoli Nogowizyn]], sollten die USA Georgien wieder aufrüsten, werde man die russischen Friedenstruppen weiter verstärken. Tausende Einwohner Potis demonstrierten gegen die Anwesenheit der russischen Soldaten in der Stadt.<br />
<br />
In der Operation ''Assured Delivery'' wurden ab dem 13. August von der amerikanischen [[Ramstein Air Base]] in Deutschland mit Transportflugzeugen Hilfsgüter nach Tiflis geflogen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.eucom.mil/english/FullStory.asp?art=1804 |titel=U.S. military humanitarian efforts dubbed ‘Operation Assured Delivery’ |werk=eucom.mil |datum=2008-08-23 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080828035021/http://www.eucom.mil/english/FullStory.asp?art=1804 |archiv-datum=2008-08-28 |offline=1 |abruf=2019-08-10}}</ref> Am 25. August erreichte der amerikanische Zerstörer [[USS McFaul]] den georgischen Hafen [[Batumi]].<ref name="SZ 25.8">''Moskaus Verständnis vom Rückzug''. Süddeutsche Zeitung, 25. August 2008; in Teilen unter [http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/444733 Jetzt.de]</ref> Er brachte zusammen mit weiteren amerikanischen Kriegsschiffen, wie beispielsweise dem Kommandoschiff [[USS Mount Whitney (LCC-20)]], Hilfsgüter nach Georgien.<br />
<br />
Russland bezeichnete dies als einen Versuch der NATO, ihre Stellung in Georgien auszubauen.<ref name="SZ 25.8" /> und kritisierte die aus seiner Sicht zunehmende Zahl an NATO-Schiffen im Schwarzen Meer.<ref>Friederike Freiburg: [https://www.spiegel.de/politik/ausland/schwarzes-meer-russland-wirft-dem-westen-kanonenboot-show-vor-a-575066.html ''Russland wirft dem Westen Kanonenboot-Show vor.''] In: ''[[Spiegel Online]]''. 28.&nbsp;August 2008, abgerufen am 3.&nbsp;Januar 2021.</ref> Gemeint waren vier Fregatten der [[Standing NATO Maritime Group 1]], die nach Angaben der NATO nahe Rumänien und Bulgarien an einem lange geplanten Manöver teilnahmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mccnwd.info/ |titel=NATO ships visit new NATO member |hrsg=NATO |kommentar=Die am NATO-Manöver teilnehmenden Schiffe waren die ''[[Álvaro-de-Bazán-Klasse|Almirante Juan de Borbon (F-102)]]'' ([[Spanien]]), die ''[[Lübeck (F&nbsp;214)]]'' (Deutschland), die ''General Kazimierz Pulaski'' – [[Oliver-Hazard-Perry-Klasse]] ([[Polen]]) und die US-amerikanische ''[[USS Taylor (FFG-50)]]''. |abruf=2014-04-04}}</ref><br />
<br />
In abchasischen Sochumi legten Ende August der Lenkwaffenkreuzer [[Slawa-Klasse|Moskwa]] und die [[Tarantul-Klasse|Flugkörperkorvette Ivanovets (954)]] der russischen Marine an.<ref>[http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3596204,00.html Deutschland schickt Militärbeobachter nach Georgien.] [[Deutsche Welle]], 27. August 2008</ref> Moskau erklärte am 29. August außerdem, Russland wolle in Abchasien und Südossetien Militärbasen errichten. Laut der südossetischen Regierung sind entsprechende Verträge in Vorbereitung.<ref>{{ZDFmediathek| ID=166 |Titel=ZDF heute (29. August 2008, 19:00 Uhr) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20080920105437/http://de.rian.ru/safety/20080829/116372032.html Russland richtet doch Militärstützpunkt in Südossetien ein.] RIA Novosti, 29. August 2008</ref><br />
<br />
Als 2009 der von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht zum Kaukasuskrieg 2008 veröffentlicht wurde, wurden in ihm die meisten georgischen Behauptungen widerlegt. Dies führte zu einem Imageverlust der georgischen Regierung. [[Der Spiegel]] sprach davon, dass der einstige Hoffnungsträger Saakaschwili nun öffentlich als „Lügner und Brandstifter“ dastehe.<ref>Uwe Klußmann: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/vergessene-krisen-kalter-krieg-im-kaukasus-a-772272.html Vergessene Krisen: Kalter Krieg im Kaukasus.] [[Spiegel Online]], 9.&nbsp;Juli 2011</ref> Die [[AG Friedensforschung]] der [[Universität Kassel]] schrieb auf ihrer Website, Georgien sei als Aggressor festgestellt worden.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Georgien/eu-bericht.html Georgien als Aggressor festgestellt.] [[AG Friedensforschung]]</ref> NATO-Generalsekretär [[Anders Fogh Rasmussen]] erklärte jedoch, dass die Schuldfrage in dem Konflikt keine Rolle für Georgiens NATO-Beitrittsperspektiven spiele.<ref>[https://web.archive.org/web/20091011122120/http://de.rian.ru/world/20091007/123394811.html Nato-Chef: Südossetien-Bericht ohne Folgen für Beitrittsperspektiven Georgiens.] [[RIA Novosti]]</ref><br />
<br />
=== Wirtschaftliche Folgen ===<br />
Während die EU mit Geld den Wiederaufbau und die Stabilisierung Georgiens anstrebte<ref>{{Internetquelle |autor=Charles Grant, Mark Leonard |url=https://www.cer.eu/publications/archive/policy-brief/2005/georgia-and-eu-can-europes-neighbourhood-policy-deliver |titel=Georgia and the EU: Can Europe’s neighbourhood policy deliver? |werk=cer.eu |hrsg=[[Centre for European Reform]] |datum=2005-10-03 |sprache=en |abruf=2018-01-14}}</ref>, verlor der russische [[Rubel]] kurzzeitig an Wert. Einige Investoren verloren aufgrund des Kaukasus-Konflikts das Vertrauen in Russland und zogen ihr Kapital ab.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,576487,00.html Russland droht neue Rubelkrise.] [[Spiegel Online]], 5. September 2008</ref><ref>[http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aId2Vv67FPTY Russia Ruble’s ‘Georgia’ Drop Offers Value, Morgan Stanley Says.] Bloomberg, 5. September 2008</ref><ref>[http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aLpysXQs9WQY Ruble Falls to Lowest in Year Against Dollar, Drops Versus Euro.] Bloomberg, 4. September 2008</ref> Die [[Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Russlands|wirtschaftliche Entwicklung Russlands]] wurde durch den Konflikt jedoch nur marginal beeinflusst, eine wesentlich größere Rolle spielte die [[Finanzkrise ab 2007|internationale Finanzkrise]].<ref>[https://web.archive.org/web/20090528103119/http://en.rian.ru/russia/20090203/119949215.html Russia’s GDP grew 5.6% in 2008 – statistics]</ref><br />
<br />
Russland ließ sowohl Abchasien als auch Südossetien seit 2008 großzügige Finanzhilfen zukommen, die zur wirtschaftlichen Erholung der Region maßgeblich beitrugen. In Abchasien führte die Anerkennung der Unabhängigkeit zu einer starken Wiederbelebung des Tourismus.<ref>{{Internetquelle |autor=Gocha Gvaramia |url=http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |titel=Tourist season in Abkhazia: so who is lying? |werk=eng.expertclub.ge |datum=2010-07-22 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110721030206/http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |archiv-datum=2011-07-21 |offline=1 |abruf=2018-08-13}}</ref><ref>[http://abkhasia.kavkaz-uzel.ru/articles/165554/ В 2009 году туристический поток в Абхазии увеличился на 20 %.] Kawkaski Usel (russisch)</ref><br />
<br />
=== Weitere Vorkommnisse 2015 ===<br />
Die vereinbarten Grenzlinien wurden im Jahr 2015 auf Kosten georgischen [[Staatsgebiet|Gebietes]] verschoben. Truppen, die Beobachter der Russischen Föderation zuordneten, drangen am 10. Juli nachts nach Georgien vor und verschoben Grenzmarkierungen. Beobachter der Europäischen Union bestätigten eine Verschiebung zweier Grenzmarkierungen um 300 und um 1000 Meter. Die betroffenen georgischen Landwirte wurden nach eigenen Angaben durch russische Truppen von ihren Feldern vertrieben. Das georgische Außenministerium gab an, die Föderationssoldaten hätten damit ein Teilstück der dort unterirdisch verlaufenden Pipeline Baku-[[Supsa (Georgien)|Supsa]] unter Kontrolle gebracht. Der Sprecher von [[BP|British Petroleum]] in Georgien gab an, Wartungsaufgaben an der Pipeline trotzdem ausführen zu können.<ref>Andrew North: [https://www.theguardian.com/world/2015/jul/14/georgia-accuses-russia-of-violating-international-law-over-south-ossetia ''Georgia accuses Russia of violating international law over South Ossetia''] In: ''The Guardian'', 14. Juli 2015.</ref> Russische Stellen gaben an, nichts mit der Aktion zu tun zu haben, und man riet, sich an die Regierung von Südossetien zu wenden.<ref>[http://www.nytimes.com/reuters/2015/07/22/world/europe/22reuters-russia-georgia-border.html Reuters: ''Russia Denies It Violates Georgian Sovereignty With Border Markers''] In: ''The New York Times.'' 22. Juli 2015.</ref><ref>Daniel Wechlin: [http://www.nzz.ch/international/europa/zwist-um-jeden-meter-erde-1.18581172 ''Zwist um jeden Meter Erde''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 16. Juli 2015.</ref><br />
<br />
=== Mord an ukrainischem Staatsbürger 2016 ===<br />
Im Frühjahr 2019 veröffentlichte die New York Times eine Recherche des Journalisten Michael Schwirtz zu einem Mord an einem Elektriker in der Ukraine im Jahr 2016. Eine Liste mit den Namen von sechs ukrainischen Männern, einschließlich des Opfers, von denen russische Medien oder Behörden offenbar annehmen, sie hätten im Kaukasuskrieg geholfen, die georgische Luftabwehr zu bedienen, fand sich bei dem geständigen Mörder. Er sei von russischen Geheimdienstoffizieren in Moskau für das Aufspüren der Männer und den späteren Mord angeheuert worden.<ref>Michael Schwirtz: [https://www.nytimes.com/2019/03/31/world/europe/russian-assassinations-putin-ukraine.html ''Russia Ordered a Killing That Made No Sense. Then the Assassin Started Talking''.] The New York Times, 31. März 2019</ref><br />
<br />
== Standpunkte der Konfliktparteien ==<br />
[[Datei:Tbilisi-2008-08-08.jpg|mini|Georgische Proteste gegen den Krieg, vor der russischen Botschaft in Tiflis]]<br />
<br />
Nach den Worten des georgischen Generals Mamuka Kuraschwili wollte Georgien mit seinem militärischen Vorstoß die „verfassungsgemäße Ordnung“ in der abtrünnigen Region wiederherstellen. Ziel der georgischen Truppen sei es nicht, Zchinwali zu besetzen, sondern man wolle die „Stellungen der [[Sezession|Separatisten]] zerstören“.<ref>[http://www.zoomer.de/news/news-zoom/politics/abtruennige-provinz/georgien-startet-militaeroffensive ''Georgien startet Militäroffensive''.] Zoomer, 8. August 2008</ref> Zwischenzeitlich wurde von georgischer Seite behauptet, die Offensive diene dazu, eine russische Invasion abzuwehren, was jedoch schnell bezweifelt wurde.<ref>C. J. Chivers, Ellen Barry: [http://www.nytimes.com/2008/11/07/world/europe/07georgia.html ''Georgia Claims on Russia War Called Into Question.'']</ref><ref>[http://www.spiegel.de/international/world/did-saakashvili-lie-the-west-begins-to-doubt-georgian-leader-a-578273.html ''Did Saakashvili Lie? The West Begins to Doubt Georgian Leader''.] [[Spiegel Online]] (englisch)</ref><br />
<br />
[[Datei:A rally in Tskhinvali after the war.jpg|mini|Feierlichkeiten in Zchinwali nach dem Ende der Kampfhandlungen]]<br />
<br />
Der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] begründete die [[Intervention (Politik)|Intervention]] mit dem Schutz russischer [[Zivilperson|Zivilisten]] in Südossetien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/12/2004_type63374type63377type63380type82634_205199.shtml |titel=Заявления для прессы и ответы на вопросы журналистов по итогам переговоров с Президентом Франции Николя Саркози |titelerg=Presseerklärungen [des Präsidenten der Russischen Föderation] und Antworten auf Fragen der Journalisten nach Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-12 |sprache=ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090124231941/http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/12/2004_type63374type63377type63380type82634_205199.shtml |archiv-datum=2009-01-24 |offline=1 |abruf=2019-01-19}}</ref> <!--Die russische Armee agiere weiterhin auf Grundlage des Mandates, das sie von der internationalen Gemeinschaft bekommen habe, und setze so den Schutz der Friedensmission in der umstrittenen Region durch.--> Allein in den ersten beiden Tagen des Konflikts sollen 12 Angehörige der russischen Truppen ums Leben gekommen und mehr als 50 verletzt worden sein.<ref>[http://www.nytimes.com/2008/08/09/world/europe/09georgia.html Russia and Georgia Clash Over Separatist Region.] nytimes.com</ref><br />
<br />
Die südossetische Regierung erklärte, die georgische Armee habe eine brutale Bombardierung und Invasion des Landes begonnen,<ref>[http://cominf.org/en/archive/all/2008/8/8 Tskhinval is under the most frightful fire.] Südossetische Nachrichtenagentur</ref> während die russischen Truppen schließlich zur Unterstützung Südossetiens eingetroffen seien. Südossetiens Regierung wies auch den Begriff „Separatismus“ für die eigenen Absichten zurück, da man nach eigener Angabe von Anfang an abgelehnt habe, Teil des unabhängigen Georgiens zu sein. Man sei daher nie ein Teil Georgiens gewesen.<ref>Uwe Klussmann: [http://www.spiegel.de/international/world/georgian-tanks-vs-ossetian-teenagers-the-story-of-tskhinvali-s-resistance-a-574516.html Georgian Tanks vs. Ossetian Teenagers: The Story of Tskhinvali’s Resistance.] [[Spiegel Online]] (englisch), 26. August 2008.</ref><br />
<br />
[[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]], der südossetische Präsident, erklärte im September 2008, sein Land habe Interesse an einem Beitritt zur Russischen Föderation.<ref name="vereinigtesossetien">[http://www.rferl.org/content/Kokoity_Says_South_Ossetia_Will_Become_Part_Of_Russia/1198058.html ''Kokoity Says South Ossetia Will Become Part Of Russia''.] [[Radio Liberty]], 11. September 2008</ref> In Russland leben in der autonomen Republik [[Nordossetien-Alanien]], die an Südossetien angrenzt, fast eine halbe Million Osseten.<br />
<br />
== Untersuchungen zum Kaukasuskrieg ==<br />
[[Datei:Ossetian protest in the Hague-1.jpg|mini|Südossetische Demonstranten in Den Haag]]<br />
<br />
Am 9. September wandte sich Georgien an den [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof]] in [[Den Haag]] (IGH) mit dem Vorwurf, Russland habe in Südossetien und Abchasien gegen das [[Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung|Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung]] von 1965 verstoßen. Die Vorwürfe reichen bis zu den Vertreibungen von Georgiern aus Abchasien und Südossetien in den 1990ern zurück. Russland argumentiert, dass eventuelle Verstöße nur von Georgiern, Abchasen und Osseten begangen worden seien. Außerdem gelte die Konvention nicht extraterritoral, sondern nur für Verfolgungen innerhalb eines Landes.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.icj-cij.org/docket/?case=140 |text=Application of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination (Georgia v. Russian Federation). |wayback=20080907091345}} International Court of Justice</ref><br />
<br />
Russland seinerseits hatte mehrfach angekündigt den [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof]] anzurufen. Mitte August hatte ein russisches Ermittlungskomitee Beweise in Südossetien gesammelt.<ref>Kommersant: {{Webarchiv |url=http://www.kommersant.com/p1023304/r_527/Georgia_brings_a_suit_against_Russia |text=Georgia Opened the Hague Front |wayback=20140219130125}}, 9. September 2008</ref> Am 10. September legte das Ermittlungskomitee in Moskau seinen Bericht vor. Es hatte 2500 Personen befragt, um Beweise für den behaupteten Völkermord an den Südosseten zu sammeln. Die [[Süddeutsche Zeitung]] meldet, dass statt der bisher angegebenen 2000 Toten das Komitee nun von 134 zivilen Opfern berichtet.<ref name="SZ 12.9" /><!-- In der Online-Version dieses Artikels der SZ<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/808/309743/text/] Online-Version SZ ohne Zahlen des Komitees</ref> ist davon allerdings nicht die Rede. Auch gibt es keine anderen übereinstimmenden Berichte über die Zahlen des Komitees.--><br />
<br />
Der [[Internationaler Gerichtshof|Internationale Gerichtshof in Den Haag]] hat durch eine Entscheidung im Rahmen des einstweiligen Rechtsschutzes am 15. Oktober 2008 in dem Konflikt beide Seiten zur Wahrung der vertraglichen Pflichten aus dem Anti-Rassendiskriminierung-Übereinkommen ermahnt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.icj-cij.org/docket/files/140/14803.pdf |text=Pressemitteilung, 15. Oktober 2008 |wayback=20161226065010}} (PDF; 93&nbsp;kB) IGH; abgerufen am 15. Oktober 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/255/314155/text/ |text=Konferenz gescheitert |wayback=20081019222010}} sueddeutsche.de; abgerufen am 15. Oktober 2008</ref> Die Entscheidung hat wegen ihres vorläufigen Sicherungscharakters nichts zur Klärung der Schuldfrage beigetragen; sie war wegen eines Sondervotums durch immerhin sieben der 15 Richter höchst umstritten. Zum einen legte die Entscheidung beiden Parteien keine Maßnahmen auf, zu denen sie nicht bereits direkt aufgrund des Anti-Rassendiskriminierung-Übereinkommens verpflichtet gewesen wären, zum anderen hielten die abweichenden Richter die Streitfrage nicht für eine Frage der Rassendiskriminierung, sondern für eine Territorialstreitigkeit. Sie verneinten auch die für eine vorläufige Sicherungsanordnung notwendige Dringlichkeit, da zu diesem Zeitpunkt die Situation durch den Einsatz von EU-, UN- sowie OSZE-Beobachtern bereits hinreichend gesichert gewesen sei.<ref name="Nußberger">[[Angelika Nußberger]]: ''Der ‚Fünf-Tage-Krieg‘ vor Gericht – Russland, Georgien und das Völkerrecht''. In: ''[[Osteuropa (Zeitschrift)|Osteuropa]]'', 58. Jg., 11/2008, S. 19 ff, 21 ff.</ref><br />
<br />
Am 1. April 2011 entschied der IGH dann, dass er in dem Streitfall nicht zuständig sei, weil Russland und Georgien sich nicht um eine Verhandlungslösung ihres Disputs bemüht hätten, bevor die Klage eingereicht wurde.<ref>[http://www.focus.de/panorama/vermischtes/igh-georgiens-klage-gegen-russland-abgewiesen_aid_614175.html IGH: Georgiens Klage gegen Russland abgewiesen]</ref><br />
<br />
=== Bericht der Europäischen Union ===<br />
<br />
Die im Auftrag der Europäischen Union tätige ''Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia'' (IIFFMCG) legte im September 2009 ihren Bericht zum Kaukasus-Konflikt vor. Der Bericht sei dazu da, Fakten zu beschreiben, jedoch nicht, einen Schuldigen zu finden.<ref name="Fawn" /><br />
<br />
Der Bericht sprach von Kampfhandlungen „im großen Maßstab“ in der Nacht vom 7. zum 8. August durch georgische Streitkräfte, was jedoch nur die Kulmination eines längeren Zeitraums von zunehmenden Spannungen, Provokationen und Zwischenfällen war. (“The shelling of Tskhinvali by the Georgian armed forces during the night of 7 to 8. August 2008 marked the beginning of the large-scale armed conflict in Georgia, yet it was only the culminating point of a long period of increasing tensions, provocations and incidents.”) Die Kommission war nicht in der Lage, die georgische Darstellung eines russischen Einmarsches nach Südossetien vor dem 8. August 2008 zu bestätigen (“The Mission is not in a position to consider as sufficiently substantiated the georgian claims”),<ref name="Ceiig20-1">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 20.</ref> hielt jedoch fest, dass Ausbildung und Kriegsmaterial von Russland zur Verfügung gestellt worden war. Zusätzlich seien Freischärler Anfang August ins Gebiet gelangt und es seien andere als die russischen Friedenstruppen vor 14:30 Uhr am 8. August anwesend gewesen (“as well as the presence of some Russian forces in South Ossetia, other than the Russian JPKF battalion, prior to 14.30 hours on 8. August 2008”). Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde als Verstoß gegen internationales Recht<ref name="S22">IIFFMCG Report, Vol. 1, S. 22f.</ref> eingestuft. Eine anfängliche russische Intervention zur Verteidigung der Friedenstruppen auf südossetischem Gebiet sei durch das [[Völkerrecht]] gedeckt gewesen. Andererseits wurde der Einmarsch russischer Truppen in georgisches Gebiet außerhalb Südossetiens als durch kein internationales Recht gedeckt beurteilt und als sehr unverhältnismäßig bezeichnet,<ref>IIFFMCG Report, Vol. 1, S. 23f.</ref> dazu die Operationen südossetischer Truppen und Freischärler nach dem Waffenstillstand am 12. August. Zusätzlich wird die Besetzung Ober-Abchasiens durch russische und abchasische Truppen ausdrücklich eingeschlossen.<ref name="Ceiig20-2">IIFFMCG Report, Vol 1., S. 25. und S. 26: Numerous violations were committed by South Ossetian irregular armed groups, by volunteers or mercenaries or by armed individuals.</ref><br />
<br />
== Russlands Veto 2009 zur Weiterführung der UNO-Beobachtermission UNOMIG ==<br />
Der [[Sechs-Punkte-Plan]] zur Beilegung des [[Kaukasus-Konflikt 2008|Kaukasus-Konflikts 2008]] sah vor, das Mandat der [[UNOMIG]] im vollen Umfang fortzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat verlängerte Anfang Oktober 2008 das Mandat der Beobachtermission bis zum 15. Februar 2009<ref>{{Internetquelle |url=http://unscr.com/en/resolutions/1839 |titel=Resolution 1839 – The situation in Georgia |werk=unscr.com |datum=2008-10-09 |sprache=en |abruf=2019-03-09}}</ref> und letztmals am 13. Februar 2009 bis zum 15. Juni 2009.<ref>{{Internetquelle |url=http://dag.un.org/bitstream/handle/11176/12259/S_RES_1866%282009%29-DE.pdf |titel=Resolution 1866 (2009) |werk=dag.un.org |hrsg=Sicherheitsrat der Vereinten Nationen |datum=2009-02-13 |format=PDF; 21 kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180816194643/http://dag.un.org/bitstream/handle/11176/12259/S_RES_1866%282009%29-DE.pdf |archiv-datum=2018-08-16 |offline=1 |abruf=2018-08-16}}</ref> Am 15. Juni 2009 legte Russland ein Veto gegen die Verlängerung ein. Damit endete UNOMIG.<br />
<br />
== Russlands Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien ==<br />
[[Datei:Medvedev meets with Kokoity and Bagapsh.jpg|mini|Präsident Medwedew bei einem Treffen mit Sergei Bagapsch und Eduard Kokoity am 14. August 2008]]<br />
[[Datei:Representation of Abkhazia and South Ossetia in Tiraspol.JPG|mini|hochkant|Abchasische und südossetische Vertretung in Tiraspol, Transnistrien]]<br />
<br />
Jahrelang waren Südossetien und Abchasien zunächst nur von den mit ihnen in der [[Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten]] zusammengeschlossenen [[De-facto-Regime]]n [[Transnistrien]] und [[Bergkarabach|Nagorny Karabach]] anerkannt worden.<br />
<br />
Am 25. August 2008 sprachen sich der [[Föderationsrat (Russland)|russische Föderationsrat]] und die [[Duma]] ohne Gegenstimme für die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien aus. Dieser Aufforderung kam Präsident Medwedew am Tag darauf nach und unterzeichnete die Anerkennung der Unabhängigkeit für beide Republiken. Russland verwies dabei auf Parallelen zum Kosovo.<ref>[http://www.cap-lmu.de/aktuell/interviews/2008/merkur.php CAP. „Kreml hält dem Westen den Kosovo-Spiegel vor“ (28. August 2008)]</ref><br />
<br />
Am 27. August 2008 verurteilten die [[Gruppe der Acht|G-7-Staaten]] die Anerkennung der Konfliktregionen und erklärten, Russland habe damit {{"|Text=sein Engagement für Frieden und Sicherheit im Kaukasus in Frage gestellt|Quelle=<ref>[http://www.focus.de/politik/ausland/georgien-g-7-verurteilen-russlands-georgien-politik_aid_328179.html ''G-7 verurteilen Russlands Georgien-Politik''.] Focus, 27. August 2008</ref>}}.<br />
<br />
Georgien brach am 29. August die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab und beorderte sein Botschaftspersonal aus Moskau zurück. Eine EU-Delegation unter Leitung der [[Belgien|belgischen]] Senatorin [[Anne-Marie Lizin]] bestätigte am selben Tag die von den russischen Streitkräften eingerichtete Pufferzone von mindestens 18 Kilometern außerhalb von Abchasien und Südossetien auf dem Kerngebiet Georgiens. Auf einem Sondergipfel in Brüssel am 1. September verurteilten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die russische Anerkennung von Südossetien und Abchasien. Die EU forderte außerdem andere Staaten dazu auf, die Anerkennung dieser georgischen Gebiete zu verweigern.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575637,00.html EU verurteilt Moskaus Anerkennung von Südossetien und Abchasien.] [[Spiegel Online]], 1. September 2008</ref><br />
<br />
Am 5. September folgte die zweite Anerkennung von Abchasien und Südossetien durch [[Nicaragua]].<ref>[http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf El Presidente de la República Nicaragua Decreto No. 47-2008] (PDF; 230&nbsp;kB) Archiviert von [[WebCite]]® bei {{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=webcitation.org/5ajFHstLY |webciteID=5ajFHstLY}}.</ref><ref>[http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_osetia_s.pdf El Presidente de la República Nicaragua Decreto No. 46-2008] (PDF; 228&nbsp;kB) Archiviert von [[WebCite]]® bei {{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_osetia_s.pdf |text=webcitation.org/5ajFTB665 |webciteID=5ajFTB665}}</ref> Mehrere zentralasiatische Staaten und die [[Volksrepublik China]] erklärten bereits einige Tage zuvor im Rahmen der Konferenz der [[Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit]] (SOZ) 2008 in [[Duschanbe]], die Anerkennungspolitik Russlands nicht unterstützen zu wollen.<ref>''Kaukasus-Krise: Russland bleibt international isoliert''. Münchner Merkur, 29. August 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/politik/international/:Kaukasuskonflikt_China_versagt_Russland_R%FCckendeckung/406986.html |text=Kaukasuskonflikt:China versagt Russland Rückendeckung |archive-is=20120801233625}} FTD.de</ref> Die SOZ unterstütze aber „die aktive Rolle Russlands in den Friedenseinsätzen“ und den von der französischen EU-Ratspräsidentschaft vermittelten Sechs-Punkte-Plan.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=1219725178261%26sap=2%26_pid=10460801 kostenpflichtiger Artikel.] der Standard</ref> In der russischen Presse wurde das Auftreten Medwedews in Duschanbe als diplomatischer Fehlschlag vermerkt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kommersant.com/p1017558/SCO_refused_to_support_Russia/ |text=''Allies let him down''. |wayback=20080910140635}} Kommersant online, 29. August 2008</ref> [[Belarus]] hat, trotz gegenteiliger Aussagen seines Präsidenten, die beiden abtrünnigen Republiken bisher nicht anerkannt.<br />
<br />
Der südossetische Präsident [[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]] erklärte am 11. September 2008 auf einer Tagung des [[Waldai-Klub]]s, dass Südossetien nicht unabhängig bleiben, sondern der Russischen Föderation beitreten wolle.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,577608,00.html Kaukasus-Konflikt: Südossetien will Russland beitreten.] [[Spiegel Online]]</ref> Kokoity hatte bereits zuvor den Beitritt gefordert. Im Mai 2008 erklärte er: „Unser größtes Ziel ist die Vereinigung mit Russland.“ Am 12. August wiederholte Kokoity den Anschlusswunsch.<ref name="SZ 12.9">Süddeutsche Zeitung, 12. September 2008, Das Anschluss-Dementi</ref> Georgien hatte schon zuvor Befürchtungen geäußert, dass die Anerkennung der beiden Republiken durch Russland nur ein erster Schritt Richtung Annexion sei.<ref name="SZ 25.8" /> Nachdem sich diese Aussage über Nachrichtenagenturen verbreitet hatte, sah sich Russlands Außenminister Lawrow zu einem Dementi veranlasst. Kokoity verlautbarte, seine Äußerungen seien „offensichtlich missverstanden“ worden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kommersant.com/p1024665/r_538/Valdai_Club_2008/ |titel=So, Let’s Negotiate for It |werk=Kommersant |datum=2008-09-12 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141129024504/http://www.kommersant.com/p1024665/r_538/Valdai_Club_2008/ |archiv-datum=2014-11-29 |kommentar=Hintergrundbericht zur Tagung des Valdai-Clubs |offline=1 |abruf=2014-09-03}}</ref><br />
<br />
Bislang wurden Abchasien und Südossetien außer von Russland und Nicaragua noch von [[Venezuela]] am 10. September 2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Chávez in Russland – Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru; abgerufen am 16. Dezember 2009.</ref> und [[Nauru]] am 15. Dezember 2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an |wayback=20100329095545}} net-tribune.de; abgerufen am 16. Dezember 2009.</ref> anerkannt, während [[Syrien]] die Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Mai 2018 verlauten ließ<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/05/29/142049-siriya-priznala-nezavisimost-yuzhnoy-osetii-i-abhazii Syrien anerkannte die Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens], Nowaja Gaseta, 29. Mai 2018</ref> und im Juli die Anerkennung unterzeichnete.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/07/22/143516-siriya-ustanovila-diplomaticheskie-otnosheniya-s-yuzhnoy-osetiey Syrien hat diplomatische Beziehungen mit Südossetien aufgenommen.] [[Nowaja Gaseta]], 22. Juli 2018</ref><br />
<br />
Abchasien wurde 2011 zunächst von [[Tuvalu]]<ref>[https://web.archive.org/web/20110923184910/http://de.rian.ru/politics/20110923/260679308.htmlPazifik-Staat Tuvalu erkennt Unabhängigkeit Abchasiens an]</ref> und [[Vanuatu]] anerkannt,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.governmentofvanuatu.gov.vu/index.php?option=com_content&view=article&id=127:vanuatus-recognition-to-the-republic-of-abkhazia&catid=70:archived-news&Itemid=1 |text=Vanuatu’s recognition to the Republic of Abkhazia. |wayback=20131218140303}} Government of Vanuatu, 7. Oktober 2011</ref> die allerdings 2013<ref>[http://www.globalpost.com/dispatch/news/afp/130520/vanuatu-scraps-recognition-georgia-breakaway-region#1 Vanuatu scraps recognition of Georgia breakaway region.] globalpost, 20. Mai 2013</ref> bzw. 2014<ref>{{Webarchiv |url=http://www.interpressnews.ge/en/politicss/56198-tuvalu-takes-back-recognition-of-independence-of-abkhazia-and-so-called-south-ossetia.html?ar=A |text=Tuvalu takes back recognition of independence of Abkhazia and so-called South Ossetia. |wayback=20140903143919}} Interpressnews, 31. März 2014</ref> ihre Anerkennungen wieder zurückzogen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Krieg in Abchasien 1992–1993]]<br />
* [[Abchasien#Kaukasuskrieg|Abchasien im Kaukasuskrieg 2008]]<br />
* [[Südossetien#Erneute Eskalation 2008|Südossetien im Kaukasuskrieg 2008]]<br />
* [[European Union Monitoring Mission|European Union Monitoring Mission in Georgia]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Ronald D. Asmus: ''A Little War that Shock the World. Georgia, Russia, and the Future of the West.'' Palgrave Macmillan, New York 2010, ISBN 978-0-230-61773-5.<br />
* Svante E. Cornell, S. Frederick Starr (Hrsg.): ''The Guns of August 2008 – Russia’s War in Georgia.'' M. E. Sharpe, London 2009, ISBN 978-0-7656-2508-3.<br />
* {{Literatur<br />
|Titel=Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia Report<br />
|TitelErg=Vol. I–III<br />
|Verlag=[[Rat der Europäischen Union]]<br />
|Datum=2009<br />
|Sprache=en<br />
|Online=[http://www.mpil.de/en/pub/publications/archive/independent_international_fact.cfm mpil.de]<br />
|Abruf=2019-01-24}}<br />
* Erich Reiter (Hrsg.): ''Die Sezessionskonflikte in Georgien.'' (Schriftenreihe zur internationalen Politik, Band 1) Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78325-1.<br />
* Thomas De Waal: ''The Caucasus: An Introduction.'' University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-068309-2.<br />
* Heinz Fähnrich: ''Geschichte Georgiens.'' BRILL, 2010, ISBN 978-90-04-18450-3<br />
* Stephen F. Jones: ''The Making of Modern Georgia, 1918–2012: The First Georgian Republic and its Successors (Routledge Contemporary Russia and Eastern Europe Series)'' Routledge, 2014, ISBN 978-0-415-59238-3<br />
<br />
== Filme ==<br />
2009 wurde in Russland der Film ''[[Olympus Inferno]]'' ausgestrahlt.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,616124,00.html über ''Olympius Inferno''.] [[Spiegel Online]]</ref> 2011 wurde ein amerikanischer Spielfilm veröffentlicht, der den Namen ''[[5 Days of War]]'' trägt. Im Februar 2012 kam in Russland der Film ''Awgust Wosmowo'' („August des Jahres ’08“) in die Kinos, der realen Hintergrund mit Fantasy-Elementen verknüpft. Produzent war Fjodor Bondartschuk.<ref>[http://www.kinopoisk.ru/level/1/film/565158/ ''Awgust Wosmowo.''] kinopoisk.ru</ref><ref>{{IMDb|tt2094767|Avgust Vosmogo}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Russo-Georgian War|Kaukasus-Konflikt 2008}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|url=https://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen169.pdf<br />
|titel=Analysen, Chroniken, Tabellen und Grafiken zum Kauskasuskrieg<br />
|werk=Russlandanalysen Nr. 169<br />
|hrsg=Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen<br />
|seiten=2–19<br />
|datum=2008-09-19<br />
|format=PDF; 457&nbsp;kB<br />
|abruf=2020-02-24<br />
|abruf-verborgen=1}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|autor=Wolfgang Richter<br />
|url=http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen193.pdf<br />
|titel=Militärische Anfangsoperationen während des Georgienkriegs im August 2008<br />
|werk=Russlandanalysen Nr. 193<br />
|hrsg=Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen<br />
|seiten=26–31<br />
|datum=2009-12-04<br />
|format=PDF; 691&nbsp;kB<br />
|kommentar=Militärische Analyse des Kauskasuskrieges<br />
|abruf=2014-07-02}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|url=https://amnesty.dk/media/2025/civilians_in_the_aftermath_of_war.pdf<br />
|titel=Civilians in the aftermath of war – The Georgia-Russia conflict one year on<br />
|hrsg=Amnesty International<br />
|datum=2009-06-08<br />
|format=PDF; 3,44&nbsp;MB<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2020-03-09<br />
|abruf-verborgen=1}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Krieg (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Bewaffneter Konflikt]]<br />
[[Kategorie:Politik (Abchasien)]]<br />
[[Kategorie:Krieg (Russische Föderation)]]<br />
[[Kategorie:Russische Geschichte (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Politik (Südossetien)]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Abchasien)]]<br />
[[Kategorie:Georgisch-russische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Postsowjetischer Konflikt]]<br />
[[Kategorie:Konflikt 2008]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Südossetien)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kaukasuskrieg_2008&diff=220504362Kaukasuskrieg 20082022-02-23T12:30:07Z<p>Labrang: /* EU-Friedensplan und Reaktionen des Auslands */ removed {{Belege fehlen}} --> added ample sources and additional explanation. Fix my German to your liking. Just helping you all out. Sources are ample to find no need for such tags</p>
<hr />
<div>{{Infobox Militärischer Konflikt<br />
| KONFLIKT = <br />
| TEILVON = [[Georgisch-Ossetischer Konflikt]]<br />
| BILD = 2008 South Ossetia war de.svg<br />
| BILDBREITE = <br />
| BESCHREIBUNG = Verlauf des Kaukasuskriegs 2008<br />
| DATUM = 7. August 2008<br />
| DATUMBIS = 16. August 2008<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kremlin.ru/eng/text/news/2008/08/205406.shtml |text=President of Russia Dmitry Medvedev signed a plan to resolve the Georgian-South Ossetian conflict, based on the six principles previously agreed on. |wayback=20080914071231}} Homepage des russischen Präsidenten, 16. August 2008</ref><br />
| ORT = [[Georgien]]<br />
| CASUS =Einmarsch georgischer Truppen in Südossetien <br />
| GEBIETE = <br />
| AUSGANG = georgische Niederlage<br />
| FOLGEN = Anerkennung von [[Abchasien]] und [[Südossetien]] als unabhängige Staaten durch Russland am [[26. August]] [[2008]].<ref>{{Internetquelle |url=http://kremlin.ru/eng/speeches/2008/08/26/1543_type82912_205752.shtml |titel=Statement by President of Russia Dmitry Medvedev |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-26 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081010201134/http://kremlin.ru/eng/speeches/2008/08/26/1543_type82912_205752.shtml |archiv-datum=2008-10-10 |offline=1 |abruf=2019-06-05}}</ref><br />
| FRIEDENSSCHLUSS = <br />
| KONTRAHENT1 = {{RUS}}<br /> {{SOS}}<br /> {{ABC}}<br />
| KONTRAHENT2 = {{GEO}}<br />
| BEFEHLSHABER1 = {{RUS|#}} Ministerpräsident [[Wladimir Putin]]<br /><br />
{{SOS|#}} Generalleutnant [[Anatoli Barankewitsch]]<br /> {{ABC|#}} Oberst [[Alexander Melnik]]<br /> [[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant Anatoli Chruljow<br /><br />
[[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant [[Wladimir Anatoljewitsch Schamanow|Wladimir Schamanow]]<ref>{{Internetquelle |url=https://english.hotnews.ro/stiri-top_news-3925990-russias-symbolic-move-vladimir-samanov-lead-peace-keeping-troops-abkhazia.htm |titel=Russia’s symbolic move: Vladimir Samanov to lead peace keeping troops in Abkhazia |werk=hotnews.ro |datum=2008-08-12 |abruf=2022-02-23 |sprache=en}}</ref><br /> [[Datei:Flag of the Ministry of Defence of the Russian Federation.svg|20px]] GenMaj Murat Kulachmetow<br /> [[Datei:Naval Ensign of Russia.svg|20px]] [[Vizeadmiral|V.Adm.]] [[Alexander Dmitrijewitsch Klezkow|Alexander Klezkow]]<br /> [[Datei:Flag of the Air Force of the Russian Federation.svg|20px]] Generalleutnant Igor Miroschnitschenko<br />
| BEFEHLSHABER2= {{GEO|#}} Präsident [[Mikheil Saakashvili]]<br /><br />
[[Datei:Georgia. Standard of Chief of General Staff.svg|20px]] BrigGen [[Sasa Gogawa]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mod.gov.ge/?l=E&m=5&sm=1 |text=Chief of Joint Staff of the Armed Forces of Georgia |wayback=20111209092011}} Ministry of Defense of Georgia; abgerufen am 2. April 2008.</ref><br /> [[Datei:Georgia. Main Military flag.svg|20px]] BrigGen Mamuka Kuraschwili<ref>{{Webarchiv |url=http://www.medianews.ge/Zone-of-the-conflict/2956.html |text=Blasts occur in conflict zone. |archive-is=20120911033043}} Medianews, 12. Juni 2008</ref><br /> [[Datei:Naval Ensign of Georgia.svg|20px]] Kapitän zur See Bessik Schengelia<br /> [[Datei:Flag of the Georgian Air Force.svg|20px]] Oberst Dawit Nairaschwili<br />
| TRUPPENSTÄRKE1 = <!-- Derzeit keine sinnvolle Angabe möglich --><br />
| TRUPPENSTÄRKE2 = <!-- Derzeit keine sinnvolle Angabe möglich --><br />
| VERLUSTE1 = Russland: 67 Gefallene, 3 Vermisste und 283 Verwundete <small>(Russische Angaben)</small><br /> ~400 Gefallene <small>(Georgische Angaben)</small><br /> ~12 Gefangene<br /> Südossetien: ~360 Tote insgesamt davon 162 Zivilisten.<ref name="IIFFMCG 223">IIFFMCG Report: Vol. 2, S. 223.</ref><br /> Abchasien: Insg. 1 Toter und 2 Verwundete<ref>Pilar Bonet: [http://www.elpais.com/articulo/internacional/Rusia/interviene/Caucaso/quedarse/controlar/espacio/vital/elpepiint/20080817elpepiint_5/Tes ''Guerra en el Cáucaso Rusia interviene en el Cáucaso para quedarse y controlar su espacio vital''.] In: [[El País]], 17. August 2008; abgerufen 2. März 2011.</ref><br />
| VERLUSTE2= Bewaffnete Kräfte:<br /> 171 Gefallene, 13 Vermisste und 1174 Verwundete (davon 11/3/227 Polizei)<small>(georgische Angaben)</small><ref>{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=597 |titel=Consequences of Russian Aggression In Georgia |werk=mfa.gov.ge |hrsg=Georgisches Außenministerium |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140802211733/http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=597 |archiv-datum=2014-08-02 |offline=1 |abruf=2019-12-07}}</ref><br /><br />
170 gefallene und 1,964 verwundete Soldaten. 14 gefallene und 227 verwundete Polizisten<br /> <small>(russische Angaben)</small><ref>{{cite web|url=http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf|title=The Tanks of August|publisher=Centre for Analysis of Strategies and Technologies (CAST)|page=107|date=2010-08|accessdate=2018-01-17}}</ref><br /> 42 Gefangene<br /> Zivilisten: 228 Tote und 547<br />
Verwundete <small>(georgische Angaben)</small> und 3 getötete Journalisten.<ref name="IIFFMCG 223" /><br />
| NOTIZEN = Nach Angaben des [[UNHCR]] waren 20.000 Zivilisten in Georgien auf der Flucht. Nach [[Human Rights Watch|HRW]] sind aus Südossetien 24.000 Zivilisten (nach russischen Angaben 30.000) nach Russland geflohen.<ref>{{cite web|url=https://www.welt.de/english-news/article2286845/Georgian-army-moves-to-retake-South-Ossetia.html|title=Associated Press: Georgian army moves to retake South Ossetia (Original-Artikel nicht mehr verfügbar)|work=[[Die Welt|Welt Online]]|date=2008-08-08|accessdate=2015-09-11}}</ref><br /> Es gibt keine genauen und von unabhängiger Seite bestätigten Berichte über die Stärke der involvierten Truppen.<br />
}}<br />
<br />
Der '''Kaukasuskrieg 2008''' (auch als ''Augustkrieg'', ''Georgienkrieg'' oder ''Kaukasischer Fünftagekrieg'' bezeichnet) war ein militärischer Konflikt im [[Südkaukasus]] zwischen [[Georgien]] auf der einen und [[Russland]] sowie den von Russland unterstützten, international nicht anerkannten Republiken [[Südossetien]] und [[Abchasien]] auf der anderen Seite. Der Konflikt wurde auf georgischem Staatsgebiet ausgetragen.<br />
<br />
Zuvor hatte Russland bereits Truppen in das Gebiet verlegt und Schritte zur [[Annexion]] vorbereitet. Die offenen [[Kampfhandlung]]en zwischen Soldaten der [[Streitkräfte Georgiens|georgischen Armee]] und südossetischen Milizverbänden begannen bereits im Juli 2008 und eskalierten in der Nacht zum 8.&nbsp;August, in der georgische Einheiten eine Offensive zur Rückgewinnung der Kontrolle über die ganze Region begannen. Daraufhin griffen aus dem Nordkaukasus [[Russische Streitkräfte|russische Truppen]] ein, drängten die georgische Armee zurück und rückten bis ins georgische Kernland vor. Bis zum [[Waffenstillstand]] am 12.&nbsp;August wurden insgesamt etwa 850&nbsp;Menschen getötet sowie zwischen 2500 und 3000&nbsp;Menschen verwundet.<ref name="IIFFMCG 223" /><br />
<br />
== Hintergrund ==<br />
{{Neutralität}}<br />
=== Auflösung der Sowjetunion ===<br />
[[Datei:President of Georgia Mikheil Saakashvili in Tbilisi, March 22, 2008.jpg|mini|hochkant|Micheil Saakaschwili]]<br />
{{Hauptartikel|Südossetien#Geschichte|titel1=Geschichte Südossetiens}}<br />
Die [[Ethnie]]n im Kaukasus unterscheiden sich stark [[Soziokultur|sozial-kulturell]] und [[Sozialstruktur|sozial-strukturell]]. Während einige Volksgruppen früh Staaten bildeten, verfügten andere nie über eine eigene Staatlichkeit. Immer wieder gab es durch Kriege verursachte bzw. durch Kriegsparteien erzwungene Wanderungen.<br />
<br />
1918, als sich Georgien vom [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] lossagte, versuchten die Südosseten während der [[Oktoberrevolution]] den Bruch mit [[Tiflis]]. Es kam zum [[Georgisch-Südossetischer Konflikt (1918–1920)|Georgisch-Südossetischen Konflikt von 1918 bis 1920]], in dem südossetische Rebellen, unterstützt durch [[Bolschewiki|bolschewistische]] Truppen, eine gewaltsame Loslösung von Georgien erzwingen wollten. Dabei griffen die Osseten und Bolschewiki die örtliche georgische Verwaltung und Bevölkerung an und töteten jeden der sich ihnen in den Weg stellte, darunter Politiker und Vertreter der Öffentlichkeit.<ref>{{Literatur |Autor=Heinz Fähnrich |Titel=Geschichte Georgiens |Auflage=1 |Verlag=BRILL |Ort=Leiden |Datum=2010 |ISBN=978-90-04-18450-3 |Seiten=456}}</ref> Hunderte georgische Nationalgardisten wurden gefangen genommen und die Stadt [[Zchinwali]] in Brand gesteckt.<ref>{{Literatur |Autor=Stephen F. Jones |Titel=The Making of Modern Georgia, 1918–2012: The First Georgian Republic and its Successors |Auflage=1 |Verlag=Routledge |Datum=2014 |ISBN=978-0-415-59238-3}}</ref> Bevor Georgien 1921 von der [[Sowjetunion]] annektiert wurde, schlug die georgische Armee die Rebellion und marschierte in Zchinwali ein. Der ossetische Aufstand wurde niedergeschlagen, bis zu oder mehr als 5000 Osseten kamen ums Leben, etwa 4143 davon auf der Flucht, infolge von Hunger und Krankheiten.<ref>[http://iratta.com/2007/04/27/1920.html Etwa 20.000 Menschen sollen nach Nordossetien, Russland, geflohen sein. Das Parlament von Südossetien gab eine politische Bewertung der Ereignisse von 1918–1920], 27. April 2007; „Die Zahl der Toten Osseten im Jahr 1920 belief sich auf 6–8 % der Bevölkerung von Südossetien“.</ref> Viele Osseten sehen diese Ereignisse als von Georgiern verübten [[Genozid]] an ihrem Volk an, was jedoch nach Definition nicht zutrifft und von der UN auch nicht als solches anerkannt wird. Die georgische Seite weist solche Behauptungen zurück und betrachtet diese als Verzerrung von Ereignissen, welche ohnehin von Bolschewiki angezettelt worden seien.<br />
<br />
Kurz nach Zerschlagung der Rebellion wurde Georgien 1921 von Sowjetrussland angegriffen und vollständig annektiert. Nach der Annexion Georgiens durch die Sowjetunion wurde der früher historische Teil [[Kartlien]]s 1922 auf Anordnung der Sowjetregierung eine autonome [[Oblast]] der [[Georgische SSR|georgischen Sowjetrepublik]] und erhielt die entsprechende Bezeichnung [[Südossetisches Autonomes Gebiet]].<ref name="KAS">{{Internetquelle |autor=Thomas Kunze |url=http://www.kas.de/wf/doc/kas_14356-1522-1-30.pdf?100913113555 |titel=Krieg um Südossetien. NATO und EU zwischen Russland und Georgien |hrsg=[[Konrad-Adenauer-Stiftung]] |datum=2008-08-12 |format=PDF; 36&nbsp;kB |abruf=2014-08-31}}</ref> Seit den 1920er Jahren sank der ossetische Bevölkerungsanteil in der Region, während die Zahl der Georgier stetig stieg. 1989 waren nur noch knapp zwei Drittel der Bevölkerung Osseten, während der Anteil der Georgier etwa 29 % betrug. Die restlichen etwa fünf Prozent setzten sich insbesondere aus Russen und Armeniern zusammen. Während der Zeit der Sowjetunion waren die Beziehungen zwischen Osseten und Georgiern weitgehend friedlich.<br />
<br />
1985 begann [[Gorbatschow]] [[Glasnost]] und [[Perestroika]] und erklärte die [[Breschnew-Doktrin]] für beendet. Ab 1989 strebte [[Südossetien]] eine Erweiterung seines Autonomiestatus zur [[Autonomie (Politikwissenschaft)|Autonomen Republik]] an; 1990 sagte es sich von Georgien los. Im Zuge des [[Zerfall der Sowjetunion|Zerfalls der Sowjetunion]] sagten sich einige Sowjetrepubliken vom Unionsverbund los.<ref>Am 11. März 1990 erklärten zunächst [[Litauen]], am 9. April 1991 [[Georgien]] sowie am 20. und 21. August 1991 [[Estland]] und [[Lettland]] ihre Unabhängigkeit von der UdSSR. Es folgten am 24., 25., 27. und 31. August 1991 [[Belarus]], die [[Ukraine]], [[Moldawien]] und [[Kirgisistan]], am 1., 9. und 21. September 1991 [[Usbekistan]], [[Tadschikistan]] und [[Armenien]], am 18. und 27. Oktober 1991 [[Aserbaidschan]] und [[Turkmenistan]] sowie am 16. Dezember 1991 [[Kasachstan]].</ref><br />
<br />
Im Herbst 1991 wurde die ''Südossetische Demokratische Sowjetrepublik'' ausgerufen, die sich um russische Anerkennung bemühte. Georgien beanspruchte das Gebiet weiterhin; es hob als Antwort auf die Unabhängigkeitserklärung alle Autonomierechte der Region auf und versuchte Südossetien militärisch zurückzuerobern. Im darauffolgenden Bürgerkrieg starben geschätzt 1500 Menschen.<ref name="KAS" /> 100.000 Südosseten flohen aus Georgien und Südossetien nach Russland, 20.000 Georgier flohen nach Georgien ([[Ethnische Säuberung|ethnische Entmischung]]). In diese Auseinandersetzungen griff Russland ein; es trennte die Kontrahenten. Im Juni 1992 unterzeichneten Russland und Georgien ein Waffenstillstandsabkommen zur Aufstellung einer [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]]-Friedenstruppe für Südossetien, für die russische, ossetische und georgische Soldaten abgestellt wurden. Russland und Georgien zogen daraufhin ihre regulären Truppen aus Südossetien zurück. Südossetien verblieb ab dann lange Zeit in einem Status der [[De-facto-Regime|De-facto-Unabhängigkeit]].<br />
<br />
2000 wurde Putin Präsident. Ab 2002 verteilte Russland Pässe an Einwohner Abchasiens und Südossetiens.<ref>Van Herpen, Marcel H. (2014). ''Putin's Wars: The Rise of Russia's New Imperialism''. [[Rowman & Littlefield]]. ISBN 9781442231382.</ref><br />
<br />
Im September 2004 legte der neue georgische Präsident [[Micheil Saakaschwili]] der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen|UN-Generalversammlung]] einen Plan vor, der unter anderem Südossetien und Abchasien wieder in Georgien eingliedern sollte. Die beiden abtrünnigen Gebiete lehnten den Plan ab. Nach der Errichtung eines Kontrollpunktes an der [[Transkaukasische Fernstraße|Transkaukasischen Fernstraße]] durch Georgien verschlechterten sich die Beziehungen deutlich. Wiederholt kam es zu Schusswechseln zwischen georgischen und südossetischen Einheiten. Ein im Juli 2004 in Moskau unterzeichnetes Waffenstillstandsabkommen konnte die Region nicht dauerhaft befrieden. 2005 stellte Saakaschwili bei der [[Parlamentarische Versammlung des Europarates|Parlamentarischen Versammlung des Europarats]] einen weiteren Friedensplan vor, der eine gemeinsame Republik vorsah. Der südossetische Führer [[Eduard Kokoity]] lehnte diesen aber erneut ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20090213185317/http://en.rian.ru/analysis/20080813/116006455.html |titel=Chronicle of the Georgian-Ossetian conflict: Fact sheet |hrsg=RIA Novosti |datum=2009-02-13 |abruf=2021-02-07}}</ref><br />
<br />
Schon jahrelang gab es [[Scharmützel]] zwischen Georgien und den [[Separatist]]en.<ref>Kathleen H. Hicks, Lisa Sawyer Samp (Hrsg.): ''Recalibrating U.S. Strategy toward Russia: A New Time for Choosing'', CSIS Reports, Rowman & Littlefield, 2017, ISBN 978-1-4422-8006-9, Seite 41</ref> Der ehemalige georgische Verteidigungsminister [[Irakli Okruaschwili]] erklärte im September 2008, dass Georgien bereits 2005 eine Militäroperation zur Rückeroberung Südossetiens und Abchasiens geplant habe.<ref>{{Internetquelle |autor=Brian Rohan |url=http://www.reuters.com/article/wtMostRead/idUSLD12378020080914 |titel=Saakashvili „planned S. Ossetia invasion“ |hrsg=[[Reuters]] |datum=2008-09-14 |sprache=en |abruf=2008-10-09}}</ref> Ende 2006 führten beide Seiten konkurrierende Volksabstimmungen und Präsidentschaftswahlen durch, an denen die Gegenseite jeweils nicht teilnehmen konnte. Während die Osseten nahezu einheitlich für eine Unabhängigkeit stimmten, sprachen sich die südossetischen Georgier genauso geschlossen für eine Wiedervereinigung aus. Der [[Europarat]] nannte das südossetische Referendum „ungerecht, unnötig und nicht hilfreich“, während das russische Außenministerium erklärte, man hätte es mit einer „freien Meinungsäußerung des Volkes“ von Südossetien zu tun, die durch „demokratische Prozeduren“ zustande gekommen sei.<ref name="KAS" /><br />
<br />
Am 22. Januar 2006, während der [[Heizperiode]], unterbrachen zwei Explosionen die Erdgas-Pipeline aus Nord-Ossetien nach [[Tiflis]]; zur gleichen Zeit kam es in derselben Gegend durch Sabotage an Elektrizitätsleitungen auch zu Stromausfällen in Georgien. Am 27. September 2006 verhaftete Georgien vier russische GRU-Offiziere und elf georgische Staatsangehörige wegen Spionageverdachts.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=13658 4 Russian Officers Arrested, Charged with Espionage]</ref> Am Tag darauf berief Russland seinen Botschafter Wjatscheslaw Kowalenko und weitere Mitarbeiter aus Tiflis zurück. Präsident [[Putin]] bezeichnete die Verhaftung als Geiselnahme und Staatsterrorismus.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/5397102.stm Putin fury at Georgia 'terrorism']</ref> Am 2. Oktober übergab Georgien die russischen Geheimdienstler an die OSZE; sie reisten noch am selben Tag nach Moskau.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=13734 Russian Spy Suspects Released]</ref> Tags darauf brach Moskau alle Verbindungen nach Georgien ab; EU und USA plädierten vergeblich gegen die Sanktionen.<ref>{{Webarchiv |url=http://tvnz.co.nz/view/page/411319/842389 |text=Russia refuses to lift Georgia ban |wayback=20061028005902}}</ref><br />
<br />
=== Geopolitischer Hintergrund ===<br />
[[Datei:Caucasus-political de.svg|mini|Die Republiken des Kaukasus]]<br />
Für Russland gilt die Kaukasusregion als „[[Nahes Ausland]]“, in dem es für sich Sicherheitsinteressen reklamiert. Während es seit Jahren die teilweise bewaffneten Unabhängigkeitsbewegungen in [[Tschetschenien]], [[Inguschetien]] und [[Dagestan]] ablehnt, unterstützte es schon früh die Sezessionisten in Südossetien und Abchasien finanziell, militärisch und personell, wenn auch eine formelle Anerkennung als unabhängige Staaten mit Blick auf die eigenen Minderheiten zunächst vermieden wurde. Russland bot den Südosseten kostenlose medizinische Versorgung und Schulbildung, die Einwohner konnten zudem russische Mobilfunknetze benutzen.<ref name="KAS" /><br />
<br />
Südossetien und Abchasien waren seit Anfang der 1990er Jahre [[de facto]] unabhängig, auch wenn dies bis 2008 von keinem souveränen Staat weltweit anerkannt wurde.<br />
<br />
Die Mehrheit der Südosseten (85 %) und Abchasier nutzte die Möglichkeit der erleichterten Einbürgerung von ehemaligen Bürgern der Sowjetunion und nahm die russische Staatsbürgerschaft an. Moskau fühlte sich dadurch in seiner Ansicht bestätigt, es müsse im Kaukasus seine Staatsbürger schützen.<ref name="SZ 12.08" /> Die vereinfachte Einbürgerung war zeitweilig ausgesetzt und wurde 2005 wieder möglich<ref>{{Internetquelle |url=http://www.translatednews.de/2006/01/05/news-31284.html |titel=Die Laufzeit der erleichterten Ordnung des Erhaltens der russischen Staatsangehörigkeit ist auf die drei Jahre verlängert |werk=translatednews.de |datum=2006-01-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20081009234349/http://www.translatednews.de/2006/01/05/news-31284.html |archiv-datum=2008-10-09 |offline=1 |abruf=2019-05-27}}</ref>, nachdem von einigen Beobachtern massive Kritik am russischen Einbürgerungsgesetz von 2002 geäußert worden war.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.migration-info.de/migration_und_bevoelkerung/artikel/020609.htm |text=Neue Gesetze zu Staatsbürgerschaft und Ausländerstatus. |wayback=20071030151119}} migration-info.de</ref> Die Vergabe von Staatsbürgerschaften in umstrittenen Gebieten durch einen der Konfliktpartner gilt als völkerrechtlich umstritten. Im Weiteren wies Russland von September 2006 bis Januar 2007 mindestens 4600 Georgier menschenrechtswidrig aus Russland aus.<ref>[http://www.swissinfo.ch/ger/gerichtshof-verurteilt-russland-wegen-vertreibung-von-georgiern/40486166 ''Gerichtshof verurteilt Russland wegen Vertreibung von Georgiern''.] Swissinfo, 3. Juli 2014</ref><br />
<br />
Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] sehen Georgien und [[Aserbaidschan]], die beide zur [[Koalition der Willigen]] gehörten, als einen wichtigen Brückenkopf in der bis nach Zentralasien und Iran angrenzenden Region. In den letzten Jahren ließen die Vereinigten Staaten Georgien moderne Militärausrüstung zukommen und investierten in die Ausbildung georgischer Soldaten. Im Zeitraum von 2003 bis 2008 hatte Georgien zudem seinen [[Verteidigungsetat]] von 18 auf 900 Millionen Dollar gesteigert.<ref>[https://www.welt.de/politik/article2420257/Russland-will-UN-Waffenembargo-gegen-Georgien.html ''Russland will UN-Waffenembargo gegen Georgien''.] [[Die Welt|Welt Online]], 9. September 2008</ref> Darüber hinaus hatten mehrere NATO-Staaten den Wunsch, Georgien vom Standard des IPAP (Individual Partnership Action Plan) zu MAP (Membership Action Plan) aufzuwerten, der direkten Vorstufe eines NATO-Beitritts. Dies wurde am 3. April 2008 auf dem NATO-Gipfel in [[Bukarest]] abgelehnt, Georgien aber grundsätzlich die Möglichkeit für einen NATO-Beitritt bestätigt.<ref name="SZ 12.08">''Spirale der Eskalation''. Süddeutsche Zeitung, 12. August 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.nato.int/issues/nato-georgia/index.html |text=NATO’s relations with Georgia |wayback=20070508193632}}</ref> Die Diskussionen über Südossetien führten –&nbsp;neben anderen Gründen&nbsp;– dazu, dass die NATO-Mitgliedsstaaten die Anpassung des [[KSE-Vertrag]]s (AKSE) nicht ratifizierten. Russland setzte den KSE-Vertrag daraufhin am 14. Juli 2007 außer Kraft. Kurz nach dem NATO-Gipfel<ref>[http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/69728/nato-gipfel-03-04-2008 Nato-Gipfel in Bukarest.] bpb.de</ref> baute Russland die Beziehungen mit Südossetien weiter aus.<br />
<br />
Die [[Europäische Union]] unterzeichnete 2006 ein [[Europäische Nachbarschaftspolitik|Nachbarschaftsabkommen]] mit Georgien, ähnlich jenen mit [[Armenien]] und [[Aserbaidschan]]. Dem Land soll dadurch der Zugang zum europäischen Binnenmarkt erleichtert werden.<ref name="KAS" /><br />
<br />
Russland sieht im amerikanischen Engagement in Georgien den Versuch, eine [[Polarität (Internationale Beziehungen)|unipolare Welt]] unter der Führung der USA aufzubauen.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Sicherheitskonferenz/2007-putin.html W. Putin: Das unipolare Modell ist für die heutige Welt unannehmbar.] 43. [[Münchner Sicherheitskonferenz]]</ref><br />
<br />
Eine im November 2007 im georgischen Parlament vorgestellte Risikoanalyse des georgischen Verteidigungsministeriums wies die Wahrscheinlichkeit einer großangelegten Invasion von Georgien durch andere Staaten als „extrem gering“ mit in Zukunft „sinkender Tendenz“ aus.<ref>{{Literatur |Titel=Strategic Defence Review – Final Report 2007 Unclassified |Verlag=Verteidigungsministerium Georgiens |Datum=2007 |Kapitel=Kapitel 5, Tabelle „Threat Category and Risk Assessment“ |Seiten=77; PDF-Seite 78 |Sprache=en ka |Online={{Webarchiv |url=http://www.mod.gov.ge/2007/downloads/The_Strategic_Defence_Review(www.mod.gov.ge).pdf |text=Digitalisat |wayback=20120119210338}} |Format=PDF |KBytes=14300 |Abruf=2018-08-16}}</ref><br />
<br />
== Kriegsverlauf ==<br />
=== Weg in den Krieg ===<br />
[[Datei:Georgia until 2008 map de.png|mini|Ausgangssituation in Georgien vor dem Krieg]]<br />
[[Datei:Südossetien 2007 2.png|mini|Von Georgien kontrollierte Teile Südossetiens vor dem 8. August 2008]]<br />
[[Datei:Ambassador Tefft addresses the Georgian graduates of the SSOP II Program.jpg|mini|US-Botschafter John F. Tefft spricht zu georgischen Absolventen des II. [[Georgia Sustainment and Stability Operations Program|Georgia SSOP]]-Programms]]<br />
Schon zuvor waren jahrelange Vorbereitungen für einen [[Angriffskrieg]] von Seiten Russlands bekannt; im Frühjahr 2008 verdichteten sich diese Hinweise. Eine der schon Jahre andauernden Vorbereitungen war die Vergabe von [[Russische Staatsbürgerschaft|russischen Staatsbürgerschaften]] an Abchasier und Ossetier.<ref>Marcel De Haas: ''Russia’s Foreign Security Policy in the 21st Century: Putin, Medvedev and Beyond'', Contemporary Security Studies, Verlag Routledge, 2010, ISBN 978-1-136-99032-8</ref><ref name="Svyatets">Ekaterina Svyatets: ''Energy Security and Cooperation in Eurasia: Power, Profits and Politics'', Routledge Studies in Energy Policy Verlag Routledge, 2015, ISBN 978-1-317-44957-7, Seite 96</ref><br />
<br />
Am 1. März 2008 wurde der russische General Wassily Lunew zum Verteidigungsminister Süd-Ossetiens ernannt.<ref>{{Literatur |Titel=Как готовилась война |Sammelwerk=[[Nowaja Gaseta]] |Nummer=68 |Datum=2009-06-29 |Sprache=ru |Online=[https://novayagazeta.ru/articles/2009/06/28/42316-kak-gotovilas-voyna novayagazeta.ru] |Abruf=2020-02-04}}</ref> Am 6. März 2008 hob Russland die Sanktionen auf, welche die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] 1996 gegen Abchasien verhängt hatte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ln.mid.ru/Brp_4.nsf/arh/79C58F476CAEC4E8C32574040058934C?OpenDocument |titel=Russian Federation Withdraws from Regime of Restrictions Established in 1996 for Abkhazia |titelerg=Pressemitteilung des russischen Außenministeriums |werk=ln.mid.ru |datum=2008-03-06 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080901193119/http://www.ln.mid.ru/Brp_4.nsf/arh/79C58F476CAEC4E8C32574040058934C?OpenDocument |archiv-datum=2008-09-01 |offline=1 |abruf=2020-08-11}}</ref> Europäische Außenminister wie [[Dimitrij Rupel]] und [[Carl Bildt]] warnten daraufhin vor einer [[Annexion]].<ref name="reutersidUSL10832593">{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/article/asiaCrisis/idUSL10832593 |titel=EU concerned at Russian moves on Abkhazia |werk=reuters.com |datum=2008-03-10 |sprache=en |zitat={{lang|en|The EU insists Kosovo is a unique case and does not constitute a model for any other territory.}} |abruf=2020-08-31}}</ref><br />
<br />
Am 21. März beschloss die russische [[Duma]], Abchasien und Südossetien als eigenständige Staaten anzuerkennen.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20190127201419/http://www.ng.ru/cis/2008-03-24/1_nepriznannye.html |titel=Дума разочаровала непризнанных / СНГ / Независимая газета |datum=2019-01-27 |abruf=2021-02-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20100621102456/http://www.jamestown.org/single/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=33560 |titel=Russia Moves Toward Open Annexation Of Abkhazia, South Ossetia |hrsg=The Jamestown Foundation |datum=2010-06-21 |abruf=2021-02-07}}</ref> Schon vor der internationalen [[Anerkennung des Kosovo]] im Februar 2008 hatte Russland angekündigt, nach einem solchen Schritt würden auch Süd-Ossetien und Abchasien ihre Unabhängigkeit erklären.<ref name="Ellison_354">Brian J. Ellison: ''Russian Grand Strategy in the South Ossetia War''. In: ''Demokratizatsiya'', Herbst 2011, Band 19, Ausgabe 4, S. 354.</ref> Die EU erklärte dagegen ihre Unterstützung für die [[territoriale Integrität]] Georgiens und betonte den Einzelfallcharakter des [[Kosovo]].<ref name="reutersidUSL10832593" /><ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', St. Martin’s Press, 2010 ISBN 978-0-230-10228-6, Seite 106</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wikileaks.org/plusd/cables/06MOSCOW1324_a.html |titel=Pressing Russia for restraint on Georgia |werk=wikileaks.org |sprache=en |kommentar=[[Leak|geleakte]] E-Mail der US-Botschaft in Moskau vom 2. November 2006 |abruf=2020-02-01}}</ref><br />
<br />
Am 21. April 2008 drang eine georgische [[Unbemanntes Luftfahrzeug|Aufklärungsdrohne]] in den [[Luftraum]] über Abchasien ein und wurde über dem [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] von einem russischen Kampfflugzeug abgeschossen.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7360864.stm |titel=Russia says rebels downed plane |hrsg=BBC news |datum=2008-04-22 |kommentar=BBC-Artikel mit dem Film der Drohne |abruf=2014-08-31}}</ref> Russland bestritt dies zunächst.<ref>[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/04/30/AR2008043003256_2.html Russia’s Moves Add To Strains With Georgia]</ref> Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]], der den russischen Abschuss am 26. Mai bestätigte, betonte, der Abschuss der Drohne durch ein russisches Kampfflugzeug wie auch der Einsatz von Drohnen durch die georgische Seite verstießen gegen das Moskauer Abkommen von 1994, das nur die Präsenz von Friedenstruppen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Abchasien erlaubte.<ref>[http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=26810&Cr=georgia&Cr1=&Kw1=Georgia&Kw2=&Kw3= ''Georgia: UN says Russian air force shot down aircraft over Abkhazia''.] UN News Center, 27. Mai 2008; abgerufen am 30. Mai 2008 (englisch)</ref><br />
<br />
Im Mai 2008 schickte Russland [[Eisenbahntruppen]], angeblich zur Erneuerung der Schienenwege, nach [[Abchasien]]. Diese Truppen waren keine zugelassenen [[Friedenstruppe]]n. Georgien nahm dies zum Anlass, seine Streitkräfte in erhöhte [[Gefechtsbereitschaft]] zu versetzen.<ref name="Svyatets" /> Später wurden die Schienenwege verwendet, um 9000 russische Soldaten in das Land zu transportieren.<ref>[https://web.archive.org/web/20110904000630/http://www.crisisgroup.org/~/media/files/europe/195_russia_vs_georgia___the_fallout.pdf crisisgroup.org] (PDF)</ref><br />
<br />
Im Juni 2008 meldete die [[OSZE]] nahezu täglich militärische Zusammenstöße in den Konfliktgebieten.<ref name="SZ 12.08" /> Die Chefin der OSZE-Mission für Georgien, Terhi Hakala, berichtete, dass OSZE-Beobachter angegriffen würden und die Konfliktparteien nicht miteinander sprächen.<ref>[http://www.jamestown.org/publications_details.php?volume_id=427&&issue_id=4583 Pavel Felgenhauer, Eurasia Daily Monitor, 7. August 2008]{{Toter Link|url=http://www.jamestown.org/publications_details.php?volume_id=427&&issue_id=4583 |date=2019-04 |archivebot=2019-04-19 13:35:17 InternetArchiveBot }}</ref> Die russische Armee trainiere südossetische Milizen:<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutschlandfunk.de/machtpolitik-russland-und-die-eingefrorenen-konflikte.724.de.html?dram:article_id=300401 |titel=Russland und die „eingefrorenen Konflikte“ |hrsg=[[Deutsche Welle]] |datum=2014-10-15 |zitat=Putin: Es gab einen Plan, in dessen Rahmen hat Russland gehandelt. Er wurde vom Generalstab Ende 2006 oder Anfang 2007 ausgearbeitet; ich habe ihn genehmigt. Im Rahmen dieses Planes haben wir Angehörige des südossetischen Volkssturms ausgebildet. |abruf=2015-04-14}}</ref> Diese Milizen forcierten die Eskalation zum Sommer 2008 hin immer offener mit „Schießereien und Anschlägen“,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/russland850.html |text=''Sicherheitspolitik ohne Rücksicht – Ein geplanter Krieg'' |wayback=20140304050035}}, ARD, 3. März 2014</ref> der EU-Bericht sprach von „Provokationen und Zwischenfällen“.<ref name="S22" /><br />
<br />
Die Tötung eines südossetischen Milizenführers und ein Anschlag auf [[Dimitri Sanakojew]],<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18674 Three Injured in Attack on Georgian Convoy in S.Ossetia]. ''Civil Georgia''. 3. Juli 2008</ref> Chef der gegenüber Georgien loyalen „Gegenregierung“ in Südossetien, am 3. Juli 2008 führten für zwei Tage zu Granatgefechten. Die südossetische Regierung beschuldigte Georgien, seine Stellungen auszubauen. US-Außenministerin Condoleezza Rice rief beide Seiten auf, provokative Handlungen zu unterlassen.<ref>Arshad Mohammed: [https://www.reuters.com/article/us-russia-georgia-usa/rice-urges-russia-and-georgia-to-avoid-provocation-idUSL0841062620080708 ''Rice urges Russia and Georgia to avoid provocation.''] In: ''reuters.com''. 8.&nbsp;Juli 2008, abgerufen am 18.&nbsp;Juli 2021 (englisch).</ref><br />
<br />
Am 9. Juli drang die [[russische Luftwaffe]] mehrfach in den georgischen Luftraum ein, gemäß russischer Erklärung, „um die Heißsporne in Tiflis abzukühlen“. Mehr als eine „Missbilligung“ durch [[Javier Solana]] als [[Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik]] der EU konnte Georgien trotz diplomatischer Anstrengungen in diesem Fall nicht erreichen;<ref>{{Internetquelle |url=http://georgiandaily.com/index.php?option=com_content&task=view&id=4234&Itemid=65&lang=ka |titel=Georgia looks for strong response to Russian flyover |werk=Georgiandaily |datum=2008-07-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080901030533/http://georgiandaily.com/index.php?option=com_content&task=view&id=4234&Itemid=65&lang=ka |archiv-datum=2008-09-01 |offline=1 |abruf=2010-12-19}}</ref> die [[Jamestown Foundation]] hatte über mehrere Jahre festgestellt, dass Scharmützel in Georgien während der Ferien der EU-Offiziellen im August stattfanden.<ref name="Jamestown">[http://www.jamestown.org/single/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=33872&no_cache=1#.VEZILPmsVs0 jamestown.org] THE GOALS BEHIND MOSCOW’S PROXY OFFENSIVE IN SOUTH OSSETIA</ref><br />
<br />
Am 15. Juli 2008 begannen [[Russische Streitkräfte|russische Truppen]] der [[58. Armee (Russland)|58. Armee]] und der [[4. Luftarmee (Rote Armee)|4. Luftarmee]] mit etwa 8000 Soldaten und 700 Fahrzeugen auf den Gebieten von [[Nordossetien-Alanien|Nordossetien]], [[Tschetschenien]], [[Inguschetien]], [[Kabardino-Balkarien]] und [[Karatschai-Tscherkessien]] mit [[Militärmanöver]]n.<ref>[https://web.archive.org/web/20080721165354/http://en.rian.ru/world/20080715/114038236.html Russia begins active stage of Caucasus 2008 military exercise], ''[[RIA Novosti]]'', 15. August 2008</ref> Am selben Tag begannen daraufhin auch [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Truppen]] gemeinsam mit georgischen, [[Armenien|armenischen]], [[aserbaidschan]]ischen und [[Ukraine|ukrainischen]] Truppen Militärmanöver bei Wasiani.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.army.mil/article/10953/security-cooperation-exercise-immediate-response-2008-begins-with-official-ceremony-in-republic-of-georgia/ |titel=US Army, Security cooperation exercise Immediate Response 2008 |werk=army.mil |datum=2008-07-17 |sprache=en |abruf=2014-07-01}}</ref><br />
<br />
Am 27. Juli 2008 wurden OSZE-Beobachter durch südossetische Truppen gehindert, Berichte über Stellungsbau nahe Chorbauli zu überprüfen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.iqpc.co.za/News.aspx?id=119557567&m=defence |text=Aircraft Spotted Over Georgian-Ossetian Conflict Zone. |wayback=20080827150518}} [[Interfax]], 26. Juli 2008 („…&nbsp;during the monitoring, the South Ossetian side did not allow a group of military observers to enter the site of alleged fortification work.“)</ref><br />
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Am 31. Juli wurden sechs georgische Polizisten bei einem Bombenanschlag in [[Eredwi]] an der ossetischen Grenze verletzt. Hier führt die Straße von Georgien in den von Tiflis kontrollierten Teil Südossetiens.<ref name="SZ 12.08" /> Tags darauf brachen heftige Kämpfe zwischen georgischen Truppen und [[Paramilitär|paramilitärischen]] Einheiten der südossetischen Regierung von [[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]] aus. Es gab auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Südossetien gab den Verlust von drei eigenen Soldaten durch georgisches Scharfschützenfeuer bekannt. Die georgische Seite belegte Zchinwali mit Artilleriefeuer, dem drei Zivilisten zum Opfer fielen. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, die Kämpfe begonnen zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7539282.stm |titel=South Ossetia evacuates children |werk=news.bbc.co.uk |datum=2008-08-02 |sprache=en |abruf=2015-04-12}}</ref> Außerdem meldete die Regierung Kokoity die Ankunft von 300 Kämpfern aus Nordossetien, die die eigenen Milizen unterstützen wollten.<ref name="SZ 12.08" /><br />
<br />
Am 1. August wurden nach Angaben des südossetischen Präsidenten in Georgien 5000 [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]] einberufen und mit einer allgemeinen Mobilmachung begonnen. Die russische Regierung erlaubte ab 3. August die Evakuierung von südossetischen Zivilisten nach [[Nordossetien]].<ref>[http://www.1tv.ru/owa/win/ort6_main.main?p_news_title_id=125640&p_news_razdel_id=9 Вывезли из-под огня. В Россию прибывают беженцы из Южной Осетии]. ''[[Perwy kanal]]'', 3. August 2008.</ref> Vorwürfe Georgiens, russische Friedenstruppen hätten die Südosseten in den Kämpfen in den Vortagen unterstützt, wurden von Moskau zurückgewiesen. Die russische Nachrichtenagentur [[Interfax]] meldete, dass russische [[Luftlandetruppen (Russland)|Luftlandetruppen]] zu einem Einsatz in Südossetien bereitstünden. Südossetische Regierungsvertreter verweigerten ein georgisches Verhandlungsgesuch.<ref name="SZ 12.08" /> Nach Angaben des Premierministers Gurgenidse anlässlich der Pressekonferenz vom 14 August hätten die russischen Medien am dritten August eine massive [[Propaganda]]kampagne gestartet,<ref>Rick Fawn (Hrsg.): ''Georgia: Revolution and War'', Verlag Routledge, 2016, ISBN 978-1-134-93018-0</ref> welche in einem „selbst bei sowjetischen Massstäben erstaunlichen“ Maß die eigene Bevölkerung „bombardierte“.<ref name="PutinGenozid">Arkadi Ostrowski: ''The Invention of Russia: The Rise of Putin and the Age of Fake News''. Verlag Penguin, 2016, ISBN 978-0-399-56418-5, S. 298 ff.</ref><br />
<br />
Am 4. August sollen laut Presseberichten fünf Bataillone der russischen 58. Armee in die Nähe des [[Roki-Tunnel]]s, der Nordossetien mit Südossetien verbindet, verlegt worden sein.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tol.cz/look/TOL/article.tpl?IdLanguage=1&IdPublication=4&NrIssue=281&NrSection=1&NrArticle=19821 |text=''Talking Through Gritted Teeth'' |wayback=20090504121022}} [[British Broadcasting Corporation|BBC]] Monitoring, 6. August 2008</ref><br />
<br />
Am 5. August 2008 teilte der südossetische Gesandte, Dmitri Medojew, in Moskau mit, dass russische Freiwillige, überwiegend aus Nordossetien, bereits Südossetien erreicht hätten. Russische Regionen im Nordkaukasus und Vertreter der Kosaken hätten ihre Bereitschaft bekundet, Südossetien zu unterstützen.<ref>[http://www.interfax.ru/politics/news.asp?id=25175 „В Южную Осетию уже прибывают добровольцы“], [[Interfax]], Agenturmeldung auf Russisch</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.interfax.com/3/416284/news.aspx |text=„Volunteers arriving in South Ossetia – president’s envoy“ |wayback=20080828054440}}, [[Interfax]], Agenturmeldung auf English (im Google Cache)</ref><ref name="S22" /> Ebenfalls am 5. August trafen elf Panzerhaubitzen [[2S1]] aus Russland im Gebiet ein. Am 6. August waren alle Büros und Läden in Zchinwali geschlossen; die Evakuierung der Bevölkerung wurde eiligst durchgeführt, während zusätzliche [[Freischärler]] und russische Journalisten eintrafen: 50 anwesende russische Journalisten wandten sich am 8. August an internationale Institutionen.<ref>Svante E. Cornell, S. Frederick Starr: ''The Guns of August 2008: Russia’s War in Georgia'', Studies of Central Asia and the Caucasus, Verlag Routledge, 2015 ISBN 978-1-317-45652-0</ref><br />
<br />
Sporadische Kämpfe und Artillerieduelle hielten die nächsten Tage an.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18924 ''Georgia Says its Armoured Vehicle Blown Up''.] Civil Georgia, 7. August 2008.</ref><ref>{{cite web|url=http://news.yahoo.com/s/afp/20080807/wl_afp/georgiasossetiarussiaunrestbattle_080807131144|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a0lkaiQ5|title=Georgia reports ‘large-scale battles’ in rebel region|publisher=[[Agence France-Presse]]|date=2008-08-07|archivedate=2008-08-12|accessdate=2008-08-12|language=englisch}}</ref> Am 7. August verlegte Georgien Panzer, Artillerie und Truppen an die Grenze. Das georgische Innenministerium gab bekannt, dass bis zum 7. August bei den Kämpfen zehn georgische Soldaten getötet worden seien.<ref>{{cite web|url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7546639.stm|title=Heavy fighting in South Ossetia|publisher=[[British Broadcasting Corporation]]|date=2008-08-08|accessdate=2008-08-12|language=en}}</ref><br />
<br />
Am 7. August sollen, laut georgischen Angaben, südossetische Einheiten georgische Soldaten und Dörfer in Südossetien angegriffen haben. Die georgische Seite behauptete den Verlust eines Schützenpanzers nahe Awnewi.<ref name="SZ 12.08" /><ref>[http://www.police.ge/en/curview.aspx?newsid=31658&categoryid=1 police.ge] Georgisches Innenministerium, Today in the village of „Avnevi“ the armored vehicle owned by Peacekeeping Forces of Georgia has been exploded by Ossetian separatists in the conflict zone of South Ossetia.</ref> Am Nachmittag (gegen 16 Uhr Ortszeit) sprach das (an sich illegale) südossetische „Verteidigungsministerium“ von einem Beschuss der Stadt „durch Unbekannte“ aus Richtung georgischer Dörfer.<ref>[https://ria.ru/20080807/150168004.html Цхинвали подвергся артобстрелу, заявляет Миноброны Южной Осетии], ''[[RIA Novosti]]'', 7. August 2008</ref> Die in Zchinwali angesetzten Friedensgespräche kamen nach Darstellung des georgischen Verhandlungsführers Temur Iakobaschwili nicht zustande, weil die südossetische Delegation und der russische Gesandte Juri Popow nicht erschienen seien.<ref name="Telegraph UK 17.8.">[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/georgia/2570754/Georgia-conflict-How-a-flat-tyre-took-the-Caucasus-to-war.html telegraph.co.uk] How a flat tyre took the Caucasus to war</ref> Iakobaschwili hatte die Stadt am 7. August als irritierend menschenleer erlebt. Da die Südosseten nicht erschienen, sprach er mit dem Kommandanten der Friedenstruppen, Marat Kulachmetow. Dieser gab zu, dass die Freischärler den Beschuss aus seinen eigenen Stellungen hinaus betrieben, die Friedenstruppen also als Schutzschilde brauchten. Iakobaschwili musste Kulachmetow Aussagen so interpretieren, wonach jener vermutlich die Kontrolle über die Freischärler verloren hätte, oder aber, dass diese von „höherer Stelle“ befohlen würden.<ref>Ronald Asmus: ''A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West'', St. Martin’s Press, 2010 ISBN 978-0-230-10228-6, Seite 34</ref><br />
<br />
Aufgrund dieser Informationen verkündete gegen 19:10 Uhr Ortszeit der georgische Präsident in einer Fernsehansprache die sofortige Bereitschaft seiner Regierung für einen einseitigen Waffenstillstand, Friedensgespräche jeder Art, für eine vollständige Autonomie Südossetiens und eine Generalamnestie.<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18931 Saakashvili Appeals for Peace in Televised Address.] ''Civil Georgia'', 7. August 2008; Sakaschwili: “The Georgian side has been in constant contact with the Russian leadership of the peacekeepers and several hours ago they said that they had fully lost control over the actions of the separatists”</ref><ref name="Jamestown" /> Er kündigte zudem eine einseitige Waffenruhe für die georgischen Streitkräfte in Südossetien an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.undemocracy.com/securitycouncil/meeting_5951 |text=undemocracy.com |wayback=20080926113508}} Protokoll der UN-Sicherheitsratssitzung 5951</ref><br />
<br />
Georgische Stellen berichteten von verstärktem Beschuss georgischer Dörfer in Südossetien gegen 22:30 Uhr Ortszeit als einziger Reaktion auf das Angebot des Präsidenten. Beobachter der OSZE konnten kein Feuern von Artillerie aus Stellungen der südossetischen Milizen in Zchinwali protokollieren.<ref name="washingtonpost-AR2008081600502_pf">{{Internetquelle |autor=Peter Finn |url=https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/08/16/AR2008081600502_pf.html |titel=A Two-Sided Descent Into Full-Scale War |werk=washingtonpost.com |datum=2008-08-17 |sprache=en |abruf=2020-12-17}}</ref> Am selben späten Abend wurden georgische Regierungs-Internetseiten Opfer von [[Cyberattacke|Cyber-Attacken]], die bis zum 13. August andauerten.<ref>Christoph Berlich: ''Was ist dran am Cyber-Krieg? Eine Analyse moderner Kriegsführung am Beispiel des russisch-georgischen Krieges 2008'', disserta Verlag, 2016 ISBN 978-3-95935-246-8, Seite 59</ref> Die Regierung gab bekannt, sie sehe sich gezwungen, „angemessene Maßnahmen“ zu ergreifen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=459&info_id=7170 |text=mfa.gov.ge: Statement of the Government of Georgia regarding the situation in the South Ossetia region of Georgia, vom 8. August 2008, 00:45h |wayback=20080814030551}}</ref> Auch der amerikanische Sicherheitsexperte [[Richard Clarke]] berichtete von Cyber-Angriffen gegen Georgien, die mit dem Vorrücken russischer Truppen koordiniert waren.<ref>[[Klaus Scherer (Journalist)]]: {{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/scherer138.html |text=Angriffe aus dem Internet |wayback=20110129021132}} ARD, 26. Januar 2011.</ref><br />
<br />
Der georgische Präsident erklärte später, dass zu diesem Zeitpunkt russische Schützenpanzer durch den Roki-Tunnel von Nord- nach Südossetien unterwegs gewesen seien. Er habe nur eine Möglichkeit gesehen den Konvoi zu stoppen, nämlich durch Artilleriefeuer.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/dossier/Saakaschwilis-Version-article14711.html |titel=Wie der Krieg begann – Saakaschwilis Version |titelerg=Dossier |werk=n-tv.de |datum=2008-08-10 |abruf=2019-09-23}}</ref> Die Abfolge der Ereignisse und der offiziellen Erklärungen ist widersprüchlich.<ref name="SPON-615160">{{Internetquelle |autor=Uwe Klußmann |url=https://www.spiegel.de/international/world/georgia-s-murky-motives-saakashvili-under-pressure-from-eu-probe-a-615160.html |titel=Georgia’s Murky Motives – Saakashvili under Pressure from EU Probe |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2009-03-23 |sprache=en |abruf=2022-01-25}}</ref><br />
<br />
Gegen 24:00 Uhr Ortszeit sollen nach georgischen Berichten südossetische Truppen einen Angriff auf die nahe Zchinwali stationierten georgischen Soldaten begonnen haben. Es sollen zehn Georgier getötet worden sein. Auch seien in der Nacht Artillerie, Panzer und [[Reaktive Panzerbüchse|RPGs]] illegal nach Südossetien gebracht worden. Laut den Südosseten war die Nacht vor dem Angriff der Georgier ruhig.<ref>[http://www.aktuell.ru/russland/kommentar/saakaschwili_spielt_im_pulverfass_mit_dem_feuer_388.html ''Saakaschwili spielt im Pulverfass mit dem Feuer.''] In: ''[[Russland-Aktuell]]''. 8.&nbsp;August 2008, abgerufen am 30.&nbsp;Juni 2020.</ref> Von der südossetischen und russischen Seite wurde argumentiert, dass Saakaschwili den einseitigen Waffenstillstand nur ausrief, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen. Die ossetische Seite beschoss nach georgischen Angaben jedoch selbst überwiegend von Georgiern bewohnte Dörfer, nachdem sie deren ossetische Zivilisten evakuiert hatte.<ref name="War Peace Reporting">Dmitry Avaliani, Sopho Bukia, Alan Tskhurbayev, Thomas de Waal: [https://iwpr.net/global-voices/how-georgian-war-began ''Special Report – How the georgian war began.''] In: ''iwpr.net''. 28.&nbsp;August 2008, abgerufen am 14.&nbsp;Dezember 2021 (englisch).</ref><br />
<br />
Die Analytiker Pawel Felgenhauer und [[Andrei Nikolajewitsch Illarionow|Andrei Illarionow]] erklärten, die Militärintervention in Georgien sei von russischer Seite schon lange vorbereitet gewesen; der russische Analytiker Alexandr Golts glaubte, dass der Krieg von Russland nicht zu genau jenem Zeitpunkt geplant war, sondern der Konflikt das Resultat der russischen Strategie der vergangenen Jahre sei.<ref>[https://www.rferl.org/a/Did_Russia_Plan_Its_War_In_Georgia__/1191460.html Did Russia Plan Its War In Georgia?], RFERL, 15. August 2008</ref> Wie der Krieg begonnen habe, so Brian Ellison, liege in der Strategie Russlands begründet.<ref name="Ellison_355">Brian J. Ellison: ''Russian Grand Strategy in the South Ossetia War.'' Demokratizatsiya, Herbst 2011, Band 19, Ausgabe 4, Seite 355.</ref> Im Laufe der Ereignisse, so Fawn 2012, sei es ohnehin nicht möglich, ein Einzelereignis als Beginn des Krieges festzustellen.<ref name="Fawn">Rick Fawn: ''The difficulties of knowing the start of war in the information age: Russia, Georgia and the War over South Ossetia, August 2008'', Taylor&Francis, Publiziert 12. März 2012, Seiten 57–89</ref> Armin Huttenlocher zeichnet „das Bild einer sorgfältig durchdachten, penibel orchestrierten Eskalation“ durch Russland, wodurch sich die georgischen Führung zum Angriff habe provozieren lassen, welcher dann wiederum als Legitimation für einen russischen „Verteidigungskrieg“ genutzt werden konnte.<ref>[https://libmod.de/armin-huttenlocher-recherche-putins-schattenmann-mh17/ libmod.de]</ref><br />
<br />
=== Georgische Offensive – Beginn des Fünf-Tage-Krieges ===<br />
[[Datei:Dom v Tshinvali.jpg|mini|Zerstörungen in Zchinwali nach dem georgischen Artilleriebeschuss]]<br />
[[Datei:Peacekeepers barracks Ossetia 2008.jpg|mini|Angegriffene Kaserne russischer Friedenstruppen in Zchinwali]]<br />
Am 8. August um 0:53 Uhr Ortszeit (am 7. August um 20:53 Uhr [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]) berichtete eine russische Agentur, dass georgische Kräfte am Vorabend aus den Grenzsiedlungen Nikosi und Ergneti die Stadt Zchinwali mit Mörsern beschossen und dabei auch die als Flüchtlingsroute dienende Straße in Richtung Russland ins Visier genommen hätten.<ref>[https://ria.ru/20080808/150178662.html Грузинская сторона обстреливает дорогу, которая ведет из Цхинвали в РФ], ''[[RIA Novosti]]'', 8. August 2008</ref><br />
<br />
Nach dem nächtlichen Beschuss der Hauptstadt Südossetiens mit [[Haubitze]]n, [[BM-21]] ''Grad'' und [[LAR-160]] Mehrfachraketenwerfern sowie Mörsern drang die georgische Armee mit [[Kampfpanzer]]n und [[Transportpanzer]]n in Richtung Zchinwali vor. Die georgischen Streitkräfte rückten in einer Formation eines umgekehrten Dreiecks auf Zchinwali vor, mit der 3. und 4. Brigade an beiden vorderen Enden und der Artillerie im Hintergrund. Die 2. Brigade blieb in Reserve.<ref>Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 209 vom 6. September 2008, S. 6.</ref> Trotz der südossetischen Gegenwehr kontrollierte die georgische Armee am Ende des Tages einen großen Teil der Stadt. Bereits am frühen Morgen hatte der georgische Wiedervereinigungsminister Temur Jakobaschwili erklärt, die Stadt sei nahezu eingeschlossen und zwei Drittel Südossetiens werde von Georgien kontrolliert.<ref name="it08">{{cite web|url=http://www.itar-tass.com/eng/level2.html?NewsID=12933348&PageNum=0|title=Tskhinvali almost surrounded – Georgian official|publisher=[[ITAR-TASS]]|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a2Sg0FSE|archivedate=2008-08-13|date=2008-08-08|language=en<br />
| accessdate=2011-01-07}}</ref> Laut georgischen Angaben war die Stadt um 14:30 „zu 100 Prozent unter georgischer Kontrolle“. Danach sei ein dreistündiger Waffenstillstand ausgerufen worden, damit Verwundete versorgt werden und Flüchtlinge die Stadt verlassen konnten.<ref name="timeline">{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=461&info_id=7312 |titel=Timeline by 12th of August 20:30 |werk=mfa.gov.ge |hrsg=Außenministerium Georgiens |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080812235243/http://mfa.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=461&info_id=7312 |archiv-datum=2008-08-12 |offline=1 |abruf=2019-01-27}}</ref> Nach südossetischen und russischen Angaben wurden durch die georgische Offensive 30.000 Zivilisten vertrieben, das hätte jedoch der gesamten Bevölkerung der bereits zuvor zum Großteil evakuierten Stadt entsprochen. Die Zahl der getöteten südossetischen Zivilisten wurde von Russland zunächst auf über 2000 beziffert, dann auf 1400<ref>Lenta.ru: [http://lenta.ru/news/2008/08/20/victims/ У Грузии обнаружили 170 пленных осетин], 20. August 2008</ref> und schließlich im Dezember auf 162 korrigiert.<ref>[https://www.welt.de/welt_print/article2927216/Moskau-korrigiert-Zahl-der-Toten-in-Suedossetien-von-Tausenden-auf-162.html ebenda.] In: ''[[Die Welt]]'', 24. Dezember 2008</ref><br />
<br />
Kurze Zeit darauf gab Georgien bekannt, auch die Kontrolle über die Dörfer [[Snauri]], Sarabuk, Chetagurow, Atoci, Kwemo Okona, Dmenisi, Muguti und Didmucha erlangt zu haben. Die südossetischen Truppen seien geflohen.<br />
<br />
Während der georgischen Offensive wurden auch russische Friedenstruppen angegriffen, die in Zchinwali seit 1992 mit einem GUS-Mandat zusammen mit georgischen Truppen stationiert waren. Bereits am ersten Tag wurden 15 russische Friedenssoldaten getötet.<ref>Lenta.ru: [http://lenta.ru/news/2008/08/09/more/index.htm В Цхинвали погибли еще три российских миротворца], 9. August 2008</ref> Die Garnison der Friedenstruppen wurde unter Beschuss genommen, nachdem ein ossetischer Offizier vom Dach der Basis, aus einem Beobachtungsposten heraus, Artilleriefeuer gegen die anrückenden georgischen Truppen koordinierte.<ref>{{Webarchiv |url=http://osradio.ru/genocid/10778-oleg-galavanov-pogib-projaviv-muzhestvo-i-geroizm.html |text=Олег Галаванов погиб, проявив мужество и героизм на боевом посту |wayback=20090618062044}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mk.ru/editions/daily/article/2008/08/12/28212-poka-esche-nichego-ne-zakonchilos.html |titel=“Пока еще ничего не закончилось” |werk=mk.ru |datum=2008-08-12 |sprache=ru |abruf=2019-08-22}}</ref> Nach georgischer Sicht handelte man aus Selbstverteidigung. Die Friedenstruppen seien von der bevorstehenden Operation in Kenntnis gesetzt worden und man hatte sie aufgefordert, sich aus Kämpfen herauszuhalten.<ref>[http://www.mpil.de/files/pdf4/IIFFMCG_Volume_III1.pdf mpil.de] (PDF)</ref><br />
<br />
=== Russisches und abchasisches Eingreifen ===<br />
[[Datei:Ruins of a burnt apartment building in Gori.jpg|mini|Ausgebranntes Gebäude in Gori]]<br />
[[Datei:A Russian missile lies largely intact in a home in Gori.jpg|mini|Teile einer russischen [[Iskander (Rakete)|9M723-Rakete]] in einem Wohnzimmer in Gori]]<br />
Um 5:30 Uhr Ortszeit durchquerte nach georgischen Angaben ein russischer Konvoi mit 150 Panzern den Roki-Tunnel und stieß auf der [[Transkaukasische Fernstraße|Transkaukasischen Fernstraße]] in Richtung<br />
Zchinwali vor.<ref name="timeline" /> Daraufhin versuchten georgische Einheiten, die Kurta-Brücke wenige Kilometer nördlich der südossetischen Hauptstadt zu sprengen, was aber nach georgischen Angaben durch den Angriff russischer Truppen um 6:00 Uhr verhindert wurde, so dass die strategisch wichtige Brücke nur beschädigt wurde und die georgischen Truppen sich zurückziehen mussten.<ref name="Telegraph UK 17.8." /> Andere Augenzeugen berichteten, dass die Russen erst einige Stunden nach 6:00 Uhr angegriffen hätten. Beobachter des ''Institute for War and Peace Reporting'' konnten keine zerstörten Brücken im Gebiet um Kurta finden. Es scheint, dass die russischen Truppen bestens über die starken georgischen Truppenbewegungen vor und bei Ausbruch des Krieges informiert waren und sehr schnell reagieren konnten.<ref name="War Peace Reporting" /><br />
<br />
Russland beantragte um 8:00 Uhr <!-- Ortszeit New York 7. August 23 Uhr (UTC-5)= Georgien 8 Uhr (UTC+4) 8. August--> eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats unter Beteiligung Georgiens, die zwei Stunden später abgehalten wurde. Die Teilnehmer konnten sich aber nicht auf einen gemeinsamen Aufruf zur Einstellung der Feindseligkeiten einigen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.securitycouncilreport.org/site/c.glKWLeMTIsG/b.4423477/#CM |text=Council Meetings |wayback=20080907042847}} Security Council Report, 12. August 2008</ref><br />
<br />
Der russische Ministerpräsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] hielt sich am 8. August wegen der Eröffnungsfeier der [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele]] in [[Peking]] auf und machte bei seiner Rückkehr einen Zwischenstopp im Kaukasus. Putin verurteilte das georgische Vorgehen als aggressive Maßnahme, die Russland zur Vergeltung veranlasse.<ref>{{cite web|url=http://afp.google.com/article/ALeqM5jyKyd9Ec7wS37o9n0z_0IvC9AK2w|title=AFP: Georgia surrounds capital in rebel province|publisher=afp.google.com|archiveurl=http://www.webcitation.org/5a2Uni92i|archivedate=2008-08-13|language=en| accessdate=2011-01-07}}</ref><br />
<br />
Das offizielle Eingreifen Russlands in den Krieg um die abtrünnige georgische Region begründete die russische Regierung unter anderem mit dem Schutz der dortigen und der in [[Abchasien]] lebenden Bevölkerung vor der Gewalt der georgischen Truppen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/08/1522_type63374type63378type82634_205027.shtml |titel=Заявление в связи с ситуацией в Южной Осетии |titelerg=Erklärung des Präsidenten der Russischen Föderation zur Situation in Süd-Ossetien |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-08 |sprache=ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080823111745/http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/08/1522_type63374type63378type82634_205027.shtml |archiv-datum=2008-08-23 |offline=1 |abruf=2019-04-25}}</ref> Ministerpräsident Putin warf Georgien vor, an den [[Osseten]] [[Völkermord]] zu begehen,<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7552012.stm Mr Putin described the actions of Georgian soldiers as genocide against the South Ossetian people]</ref> diese Behauptung, welche [[Russia Today]] nonstop als [[Kriechtitel|Kriechtext]] am unteren Bildrand laufen hatte,<ref>Peter Pomerantsev: ''Nichts ist wahr und alles ist möglich: Abenteuer in Putins Russland'', Verlag DVA, 2015 ISBN 978-3-641-16573-4, Seite 67</ref> wurde aber von der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia ([[IIFFMCG]]) widerlegt.<ref name="Ceiig26">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 26.</ref> Nach georgischen Angaben begannen um 16:30 am Freitag russische Bombardierungen im georgischen Kernland,<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7552012.stm Russia accused Georgia of genocide against the South Ossetian people]</ref> was von russischer Seite für diesen Zeitpunkt bestritten wurde.<ref>Putin kündigt Vergeltung für tote russische Soldaten an, ''Spiegel-Online'', 8. August 2008</ref><br />
<br />
Der abchasische Präsident [[Sergei Bagapsch]] berief eine Sondersitzung des nationalen Sicherheitsrats ein, der die Verlegung von Truppen an die georgische Grenze sowie die Entsendung von 1000 Kriegsfreiwilligen nach Südossetien beschloss.<br />
<br />
Bereits wenige Stunden nach der georgischen Meldung über die Einnahme der südossetischen Hauptstadt Zchinwali begann mobile russische Artillerie aus dem Gebiet um die Stadt [[Dschawa]] mit dem heftigen Beschuss vermuteter georgischer Positionen in der georgischen Enklave Kurta und von georgischen Stellungen in Zchinwali.<ref>[http://stateminister.blogspot.com/2008/08/transcript-of-teleconference-briefing.html smr.gov.ge]</ref><ref name="washingtonpost-AR2008081600502_pf" /><br />
<br />
Die russische 58. Armee besetzte gegen 18:20 Ortszeit nördliche Teile von Zchinwali. Auch rund 200 Kriegsfreiwillige aus Nordossetien trafen in Südossetien ein.<ref name="Chronik">RIA Novosti: [https://web.archive.org/web/20080822230329/http://de.rian.ru/analysis/20080819/116140896.html Chronik des Krieges in Südossetien], 10. August 2008</ref><br />
<br />
Am 9. August rief die georgische Regierung das [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] aus.<ref>{{Webarchiv |url=http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/79118 |text=Kriegszustand in Georgien offiziell in Kraft |wayback=20080820082618}}, ''Süddeutsche Zeitung'', 9. August 2008</ref> Georgien meldete Angriffe der russischen Luftwaffe auf insgesamt 15 georgische Städte,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/kaukasus-krieg-georgien-verkuendet-einseitige-waffenruhe/1298240.html |titel=Kaukasus-Krieg – Georgien verkündet einseitige Waffenruhe |werk=tagesspiegel.de |datum=2008-08-10 |abruf=2021-01-08}}</ref> darunter auf [[Poti]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.20min.ch/ausland/news/story/27668343?httpredirect |titel=Schwarzmeerhafen Poti «vollständig zerstört» |werk=20min.ch |datum=2008-08-09 |abruf=2019-04-04}}</ref> und verschiedene Gemeinden im oberen [[Kodori-Tal]].<ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=18990 Upper Kodori Attacked.] Civil Georgia, 9. August 2008</ref> Auch die [[Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline]] soll nach Angaben des georgischen Premierministers [[Lado Gurgenidse]] bombardiert, wenn auch nicht getroffen worden sein.<ref>„…we do have the information that the Russian aircraft have bombed our strategic pipelines. The pipelines escaped unharmed but the bomb dropped nearby, which leads us to believe that they have determined to knock out our strategic facilities.“ {{Webarchiv |url=http://www.government.gov.ge/index.php?lang_id=ENG&sec_id=147&info_id=1757 |text=Meeting of the Government of Georgia |wayback=20140219155930}} vom 9. August 2008</ref> Der Mehrheitseigentümer des Pipeline-Konsortiums [[BP]] bestätigte diese Angriffe nicht.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1455405_Der-Propaganda-Krieg.html |text=''Der Propaganda-Krieg''. |wayback=20080816030530}} FR-online</ref> Daneben bombardierten um 10:00 Ortszeit vier [[Tupolew Tu-22M]]3 den [[Flughafen Kopitnari]]. Die Bomber waren zuvor auf der Luftwaffenbasis [[Mosdok]] gestartet und führten je 27 FAB-250 Bomben mit.<ref name="Análisis Militares">[http://charly015.blogspot.com.es/2013/03/ataque-aereo-contra-el-aeropuerto-de.html Ataque Aéreo contra el aeropuerto de Kopitnari en Georgia] – Análisis Militares, März 2013</ref><br />
<br />
Soldaten des russischen 234. Luftlande-Regiments aus [[Pskow]] marschierten am 9. August gegen Mittag in Zchinwali ein. Zusätzlich verlegte Russland Einheiten der 98. Luftlandedivision (217. oder 229. Luftlande-Regiment) aus [[Iwanowo]] sowie Spezialeinheiten des 45. Aufklärungsregiments nach Südossetien. Rund zwölf georgische Panzer sollen am Südrand von Zchinwali zerstört worden sein.<ref name="Chronik" /> Die heftigsten Kämpfe fanden am Nachmittag des 9. August statt, als das Führungsbataillon der russischen 58. Armee unter Panzer- oder Artilleriebeschuss und anschließend in einen Hinterhalt der georgischen Spezialkräfte geriet.<ref>[http://www.atlanticcouncil.org/publications/articles/here-s-how-nato-can-open-a-path-to-membership-for-georgia atlanticcouncil.org]</ref> Dabei erlitten die russischen Truppen schwere Verluste und verloren fast alle Fahrzeuge.<ref>[http://ssi.armywarcollege.edu/pdffiles/pub1069.pdf ssi.armywarcollege.edu] (PDF)</ref> General Chruljow sowie zwei begleitende Journalisten wurden bei dem Angriff verwundet.<ref>[http://www.apn.ru/publications/article20625.htm apn.ru]</ref> Am 11. August trafen russische Fallschirmjäger in Abchasien ein.<br />
<br />
Rund 2000 georgische Soldaten, die als Teil der [[Koalition der Willigen|Koalitionsstreitkräfte]] in der [[irak]]ischen Provinz [[Diyala]] und in [[Bagdad]] stationiert waren, wurden am 11. August durch eine US-amerikanische [[Luftbrücke]] nach Georgien zurückgeflogen.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571152,00.html|title=Truppentransport: USA verlegen georgische Truppen aus dem Irak in die Heimat|publisher=[[Spiegel Online]]|date=2008-08-10|accessdate=2008-08-11}}</ref><br />
<br />
Bei einem Angriff auf [[Gori]] am Morgen des 12. August wurde der [[Niederlande|niederländische]] Kameramann Stan Storimans getötet, ein weiterer Kollege wurde verletzt; insgesamt sollen fünf Menschen gestorben sein.<ref>{{cite web|url=http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/LC344627.htm|title=Blasts rock Georgian town Gori, several dead|publisher=[[Reuters]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref><ref>{{cite web|url=http://newsinfo.inquirer.net/breakingnews/world/view/20080812-154197/Georgian-journalist-driver-killed-in-Gori--witness|title=Georgian journalist, driver killed in Gori--witness|publisher=[[Agence France-Presse]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref> Nach verschiedenen Berichten bombardierten russische Kampfflugzeuge die Stadt.<ref>{{cite web|url=http://www.iht.com/articles/ap/2008/08/12/news/Georgia-Journalist-Killed.php|title=Dutch journalist killed in Russian bombing of Gori|publisher=[[Associated Press]]|date=2008-08-12|accessdate=2008-09-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hrw.org/news/2008/08/15/georgia-russian-cluster-bombs-kill-civilians |titel=Georgia: Russian Cluster Bombs Kill Civilians |werk=hrw.org |hrsg=[[Human Rights Watch]] |datum=2008-08-15 |sprache=en |abruf=2019-06-04}}</ref> Von Experten der UNO ausgewertete [[Satellitenfotografie|Satellitenfotos]] stellten jedoch nur geringe Schäden in Gori fest.<ref name="unosat" /><br />
<br />
Am 12. August drangen [[Streitkräfte Abchasiens|abchasische]] und russische Truppen in den georgischen Verwaltungsbezirk [[Ober-Abchasien]] im oberen [[Kodori-Tal]] vor und besetzten die Verwaltungshauptstadt [[Tschchalta]].<ref>{{Internetquelle |autor=Ilya Kachayev |url=https://www.reuters.com/article/idUSLD243285 |titel=Abkhaz rebels exult over “liberation” from Georgians |werk=reuters.com |datum=2008-08-13 |sprache=en |abruf=2021-01-02}}</ref><ref>[http://www.civil.ge/eng/article.php?id=19073&search=Upper%20Kodori Kodori Under Abkhaz Control.] Civil Georgia, 12. August 2008</ref><ref name="Ceiig25">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 25.</ref><br />
<br />
=== Rückzug der georgischen Truppen ===<br />
[[Datei:Tskhinval Yana Amelina 9.jpg|mini|Georgisches Panzerwrack in Zchinwali]]<br />
[[Datei:Gori military base.jpg|mini|Zerstörte georgische Militärbasis nahe der Stadt Gori]]<br />
<br />
Georgien gab am 10. August 2008 bekannt, seine Truppen aus Südossetien zurückgezogen zu haben.<ref>{{cite web|url=http://www.focus.de/politik/ausland/suedossetien-georgische-armee-weicht-zurueck_aid_323744.html|title=Georgische Armee weicht zurück|publisher=[[Focus]]|date=2008-08-10|accessdate=2008-08-10}}</ref><br />
<br />
Präsident Saakaschwili musste einen Besuch in der Stadt Gori mit dem französischen Außenminister [[Bernard Kouchner]], der als Vermittler nach Georgien gereist war, aufgrund eines befürchteten russischen Luftangriffs am Abend des 11. August abbrechen.<ref name="times A" /> Mit der Offensive in der Umgebung von Gori erreichte die russische Führung eine Unterbrechung der Hauptverbindung von [[Tiflis]] in den Westen des Landes, womit georgische Truppen in Abchasien und in der Stadt [[Senaki]] eingekesselt waren und das Land praktisch in zwei Hälften geteilt wurde.<ref>[http://www.usatoday.com/news/world/2008-08-11-russia-georgia_N.htm usatoday.com]</ref><br />
<br />
Augenzeugenberichten und Aufnahmen zufolge war der Rückzug der georgischen Truppen eher eine Flucht unter massenweiser Zurücklassung von Kriegsgerät.<ref>[http://www.dailymail.co.uk/news/article-1043236/Georgia-overrun-Russian-troops-scale-ground-invasion-begins.html ''Georgia ‘overrun’ by Russian troops as full-scale ground invasion begins''.] Mail Online</ref><ref>[http://forum.pravda.com.ua/read.php?2,203113855,page=1 Фото брошенной грузинской армией техники при бегстве из Гори.] Українська правда, 13. August 2008</ref><br />
Gori, Senaki, Poti und andere georgische Städte wurden ohne Gegenwehr den [[Russische Streitkräfte|russischen Streitkräften]] überlassen. Zeitungsberichten zufolge verlief die Flucht aus Gori am Abend des 11. August in Panik und Unordnung.<ref name="times A">[http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/europe/article4507980.ece timesonline.co.uk] Times: Russian troops invade Georgia and 'take the town of Gori'</ref><br />
<br />
Am Abend des 11. August zogen sich die russischen Truppen wieder aus der Stadt Senaki zurück, in der sie die Offensive einer georgischen Infanteriebrigade verhindern sollten.<ref name="Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden">Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden</ref><br />
Am 12. August ordnete der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] die Einstellung der Kampfhandlungen in Georgien an. Die Operation im Südkaukasus sei abgeschlossen, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax.<ref name="Yahoo: Seite nicht mehr vorhanden" /><br />
<br />
Am 13. August kontrollierten trotz gegenteiliger Ankündigungen noch immer russische Streitkräfte die Stadt Gori. Auch die georgische Hafenstadt Poti und andere Orte außerhalb der umstrittenen Republiken blieben bis zum 13. September von Russen besetzt, darunter der Kolchi-Militärflugplatz bei [[Senaki]]. Präsident Saakaschwili kündigte zwischenzeitlich den Austritt Georgiens aus der GUS an.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de:80/ausland/kaukasuskrieg106.html |text=ARD Tagesschau, 14. August 2008, Georgien will GUS verlassen |wayback=20080817235718}}</ref><ref>{{ZDFmediathek| ID=562490 |Titel=ZDF heute Nachrichten: Lage im Kaukasus weiter unübersichtlich (14. August 2008) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref><br />
<br />
Als Resultat der Kämpfe waren die 1. und 2. georgische Infanteriebrigade, das unabhängige georgische Panzerbataillon mit Hauptquartier in Gori sowie ein Großteil der georgischen Artillerie nicht länger einsatzbereit.<ref>''Intelligence Briefing Update Armed Forces Of Georgia – Orbat''. oraclesyndicate.twoday.net</ref> Laut F.A.Z. wurden auch die zwölf georgischen Jagdbomber noch am Boden zerstört sowie alle acht Schiffe der georgischen Marine.<ref>''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', Nr. 209, 6. September 2008, S. 6.</ref> Einige dieser Informationen, unter anderem der Verlust aller zwölf Jagdbomber, erwiesen sich später jedoch als falsch. Teilweise wurden russische Flugzeuge durch Eigenbeschuss abgeschossen weil sie fälschlicherweise für georgische gehalten wurden. Insgesamt verlor die georgische Luftwaffe drei Transportflugzeuge und vier Hubschrauber.<ref>[http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf The Tanks of August / Edited by Ruslan Pukhov Foreword by David Glantz] (PDF; 3,0&nbsp;MB)</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://mercury.ethz.ch/serviceengine/Files/ISN/92062/ipublicationdocument_singledocument/b5b29dd2-3210-4b0b-bc85-d3c626a257fb/en/mdb_3_2008.pdf |text=Moscow Defense Brief 3/2008 |wayback=20160305031006}}</ref><ref>[http://www.globalsecurity.org/military/world/georgia/af.htm Georgia Air Force]</ref> Die russischen Truppen verloren bei den Kämpfen drei Panzer, über 20 gepanzerte, sowie 32 nicht gepanzerte Fahrzeuge und sechs oder sieben Kampfflugzeuge, darunter ein [[Tupolew Tu-22M|Tu-22M3]] Überschallbomber.<ref>[http://www.cast.ru/files/The_Tanks_of_August_sm_eng.pdf cast.ru] (PDF; 3,0&nbsp;MB)</ref><br />
<br />
Ungeachtet des Waffenstillstandes setzte nach russischen Angaben die georgische Luftwaffe unbemannte Aufklärungsflüge über Südossetien fort.<ref>[http://www.interfax.ru/news.asp?id=29383&sec=1484 interfax.ru] Georgisches UAV führt am 26. August Aufklärungsfluge über russischen Truppen in Südossetien durch (ru)</ref> Nach Angaben des russischen Generalstabs wurde am 27. August ein georgisches unbemanntes Aufklärungsflugzeug über Südossetien abgeschossen.<ref>[http://www.interfax.ru/news.asp?id=29568&sec=1484 interfax.ru] Am Mittwoch wurde über dem Territorium Süd-Ossetiens ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug abgeschossen (ru)</ref><br />
<br />
=== Seeblockade gegen Georgien ===<br />
Die [[Schwarzmeerflotte (Russland)|russische Schwarzmeerflotte]] errichtete russischen Medienberichten zufolge ab dem 9. August mit sieben Kriegsschiffen eine [[Seeblockade]] gegen Georgien. Dadurch sollten Lieferungen von Waffen und anderem Kriegsmaterial verhindert werden, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Marinekommando. Laut Nachrichtenagentur [[RIA Nowosti]] erreichten Kriegsschiffe im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] die Grenze der georgischen Gewässer.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1120077.html |text=Russland errichtet Seeblockade gegen Georgien |wayback=20080810193041}} Netzeitung, 10. August 2008</ref> Russische Schiffe liefen abchasische Häfen an.<ref>{{cite web|url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571091,00.html|title=Russische Schwarzmeerflotte landet in Abchasien<br />
|work=[[Spiegel Online]] |date=2008-08-10|accessdate=2008-08-10}}</ref> Nach russischen Angaben wurde ein georgisches Schnellboot versenkt, das zuvor das Feuer eröffnet haben soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/USA-schalten-sich-ein-article14716.html |titel=Kriegsschiff versenkt – USA schalten sich ein |werk=n-tv.de |datum=2008-08-10 |abruf=2019-09-16}}</ref><br />
<br />
Am 14.&nbsp;August drangen vorgeschobene Einheiten der russischen Armee mit Panzern und Infanterie in die georgische Hafenstadt Poti ein und zerstörten mehrere Schiffe der georgischen Marine und Küstenwache an ihren Liegeplätzen.<ref>{{Internetquelle |url=http://tvnz.co.nz/view/page/425822/2004181 |titel=Russian tanks enter Georgia’s Poti |werk=tvnz.co.nz |datum=2008-08-14 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080830074528/http://tvnz.co.nz/view/page/425822/2004181 |archiv-datum=2008-08-30 |offline=1 |abruf=2019-08-18}}</ref><br />
<br />
=== Krieg im Internet ===<br />
Schon am 8. August 2008 bei Kriegsausbruch waren die Internetseiten der südossetischen De-facto-Regierung nicht mehr erreichbar, zudem blockierte Georgiens Regierung alle russischen Internetseiten der Endung .ru, was aber nur vorübergehend erfolgreich war, und machte den Empfang aller russischen Fernsehsender in Georgien unmöglich.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1455405_Der-Propaganda-Krieg.html |text=''Der Propagandakrieg''. |wayback=20080816030530}} [[Frankfurter Rundschau]], 13. August 2008</ref><br />
Mutmaßlich russische [[Hacker]] legten die Webserver einiger georgischer Regierungsstellen für einige Tage lahm, die Seite des georgischen Außenministeriums war davon jedoch nicht betroffen.<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,571317,00.html Hacker fegen georgische Regierungsseiten aus dem Netz.] [[Spiegel Online]], 11. August 2008</ref><br />
<br />
== Kriegsfolgen ==<br />
=== EU-Friedensplan und Reaktionen des Auslands ===<br />
[[Datei:Condoleezza Rice Visit to Georgia, Press Conference with Mikheil Saakashvli.JPG|mini|[[Condoleezza Rice]] bei einem Solidaritätsbesuch mit Micheil Saakaschwili]]<br />
Georgien und Russland unterzeichneten am 15. und 16. August 2008 einen Friedensplan, den sogenannten [[Sechs-Punkte-Plan]], für [[Transkaukasien]]. Vermittelt wurde er durch den Vorsitzenden des [[Europäischer Rat|Europäischen Rats]], den französischen Präsidenten [[Nicolas Sarkozy]]. Der Plan sah unter anderem vor, dass die russischen Friedenstruppen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, bis internationale Mechanismen vereinbart sind. Dies war für Russland die Begründung, Soldaten in sogenannten „Pufferzonen“ solange im georgischen Kernland zu belassen, bis eine internationale Mission dieses Gebiet besetzt und damit die Konfliktparteien trennt. Russland hätte aus dieser Sicht den Sechs-Punkte-Plan streng einhalten müssen und erklärte, es werde ihn auch als Basis für eine zukünftige Resolution des UN-Sicherheitsrats sehen.<ref>[https://web.archive.org/web/20081014214918/http://www.de.rian.ru/world/20080905/116573150-print.html Moskau drängt auf UN-Resolution zum Sechs-Punkte-Plan.] RIA Novosti, 5. September 2008</ref><br />
<br />
Die Mitgliedsstaaten der [[NATO]] und der [[Europäische Union|Europäischen Union]] drängten Russland am 19. August 2008 erneut zu einem sofortigen Abzug aus Georgien. NATO-Generalsekretär [[Jaap de Hoop Scheffer]] erklärte bei einem Krisentreffen in Brüssel: „Die Zukunft unserer Beziehungen wird davon abhängen, welche Schritte Russland unternimmt, um das Abzugsversprechen einzulösen, das Präsident Medwedew gegeben hat“. Zuvor wurden die direkten Kontakte im [[NATO-Russland-Rat]] bis auf Weiteres ausgesetzt. Außerdem wurde die Einsetzung einer NATO-Georgien-Kommission („NATO Georgia Commission“) beschlossen, die die Aufnahme Georgiens in die NATO vorbereiten helfen soll.<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Georgien/Aktuell/KonfliktNato,navCtx=253502.html Nato unterstützt Lösung des Kaukasus-Konflikts.] Auswärtiges Amt</ref> Der russische Präsident Dmitri Medwedew gab unterdessen einen Truppenabzug bis zum 22. August bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wn.de/archiv/georgien-nato-und-eu-fordern-sofortigen-russischen-abzug-2343182 |titel=Georgien: Nato und EU fordern sofortigen russischen Abzug |werk=wn.de |datum=2008-08-19 |abruf=2021-11-06}}</ref><br />
<br />
Vor der NATO hatte bereits [[Schweden]] die militärische Zusammenarbeit mit Russland eingestellt. Die [[Folkpartiet liberalerna|Liberale Volkspartei]] fordert einen Beitritt des Landes zur NATO und eine Beteiligung der [[Schwedische Luftstreitkräfte|schwedischen Luftwaffe]] an den NATO-Flugpatrouillen über den [[Baltikum|baltischen Staaten]]. Auch [[Finnland]]s Außenminister [[Alexander Stubb]] fordert, über einen Beitritt zur NATO nachzudenken.<ref>''Längst nicht mehr neutral.'' In: ''Süddeutsche Zeitung'', 1. September 2008.</ref><br />
<br />
Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE) plante mit Zustimmung Russlands und Georgiens die Anzahl von Beobachtern um 100 zu erhöhen.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19115 |title=OSCE Chair Wants 100 More Observers in Conflict Zone |date=2008-08-14| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref> Trotz häufiger Appelle und Verhandlungen hat Russland dem nie zugestimmt. Vor dem Krieg waren 8 OSZE-Beobachter in Südossetien stationiert, aber danach durften sie nicht mehr zurückkehren. Russland erlaubte zunächst nur maximal 20 in den Gebieten nahe der Konfliktzone, aber nicht innerhalb Südossetiens.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19196 |title=Reports: No Decision on More OSCE Observers in S.Ossetia |date=2008-08-18| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.rferl.org/a/What_Could_Replace_Russian_Peacekeepers_In_Breakaway_Regions/1192520.html |title=What Could Replace Russian Peacekeepers In Georgia's Breakaway Regions? |date=2008-08-20| accessdate=2022-02-23| publisher=Radio Free Europe / Radio Liberty |language=en }}</ref> Russland blockierte schließlich die Verlängerung der Mission per 1. Juli 2009.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=21181 |title=OSCE Georgia Mission Shuts |date=2009-06-30 | accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref><br />
<br />
Am 8. September 2008 unterzeichnete Präsident Medwedew nach Verhandlungen mit dem amtierenden Ratspräsidenten der Europäischen Union Sarkozy Zusatzvereinbarungen zum Sechs-Punkte-Plan.<ref>{{cite web|url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=19435 |title=New Agreement in Force |date=2008-09-08| accessdate=2022-02-23| publisher=Civil Georgia |language=en }}</ref> Diese regelten den Abzug der russischen Friedenstruppen aus dem Kerngebiet Georgiens bis Mitte Oktober, internationale Kontrollmechanismen sowie Beginn und Inhalte der internationalen Gespräche über die Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität in der Region.<br />
<br />
Die Europäische Union übernahm eine Garantie für den Gewaltverzicht der georgischen Seiten gegenüber Abchasien und Südossetien. Sie sollte rund 300 Beobachter in der Region stationieren. Die ersten Patrouillen der EU-Mission begannen am 1. Oktober 2008, dabei traten allerdings Probleme bei der Kontrolle der Sicherheitszone um Südossetien auf. Russland hatte zuvor zugesichert, bis zum 10. Oktober alle Soldaten aus der Sicherheitszone abzuziehen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/beobachtergeorgien102.html ''EU-Beobachter starten Einsatz in Georgien''.] [[Tagesschau (ARD)]], 1. Oktober 2008.</ref> Am 8. Oktober bestätigte die georgische Seite, dass Russland alle Truppen aus den Pufferzonen um Südossetien und Abchasien abgezogen habe.<ref>{{cite web|url=http://www.tagesschau.de/ausland/georgien624.html|title=Russische Truppen sind abgezogen|date=2008-10-08|accessdate=2008-10-09|publisher=Tagesschau|archiveurl=https://web.archive.org/web/20081011012648/http://www.tagesschau.de/ausland/georgien624.html|archivedate=2008-10-11}}</ref><br />
<br />
=== Flüchtlingsströme aus Südossetien ===<br />
Die Kriegshandlungen führten zu Flüchtlingsströmen aus Südossetien.<br />
<br />
Nach Schätzungen des [[UNHCR]] waren 158.000 Zivilisten in Georgien und Südossetien auf der Flucht. Davon sind 30.000 Zivilisten aus Südossetien nach Russland geflohen.<ref>{{Internetquelle |url=http://religionv1.orf.at/projekt03/news/0808/ne080818_kaukasus_fr.htm |titel=Kaukasus-Konflikt. Hilfe für Flüchtlinge |datum=2008-08-18 |abruf=2014-04-04}}</ref><br />
<br />
Die Vertreibung der georgischen Bevölkerung aus Südossetien und die Zerstörung von zuvor von Georgiern bewohnten Dörfern wird von der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG) als [[Ethnische Säuberung]] eingestuft.<ref name="Ceiig25" /><ref>[https://web.archive.org/web/20080830074033/http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080808/115902561.html Novosti]</ref> Deutsche Reporter bestätigten die Zerstörung georgischer Dörfer in Südossetien.<ref>[https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts6644.html Tagesschau vom 13. August 2008, 20 Uhr (nur noch Inhaltsangabe)]</ref> Kartiert wurden die Zerstörungen im Auftrag der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] von [[UNOSAT]]. Das Gebiet zwischen [[Kechwi]] und Zchinwali war am stärksten betroffen.<ref>[http://www.unitar.org/unosat/maps/GEO Georgia maps.] UNOSAT</ref><br />
<br />
=== Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit dem Kaukasuskrieg ===<br />
[[Datei:Tbilisi-2008-08-10.jpg|mini|Georgische Flüchtlinge fordern Hilfe vor dem Parlament in Tiflis]]<br />
Der Bericht der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia (IIFFMCG), erstellt unter Leitung der Schweizer Diplomatin [[Heidi Tagliavini]], schrieb beiden Seiten Verletzungen des internationalen Rechts während des Kaukasus-Konflikts zu. Die Zuordnung zu den Konfliktparteien war aufgrund der teilweise identischen Ausrüstung oft unmöglich.<ref name="Ceiig26" /><br />
<br />
Im Oktober 2008 berichtete die [[BBC]] von Anschuldigungen, dass georgische Soldaten beim Artilleriebeschuss von Zchinwali den Tod von Zivilisten in Kauf nahmen und bei der Erstürmung der Stadt wahllos auf Wohnhäuser und zivile Autos schossen.<ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/in_depth/7692751.stm news.bbc.co.uk] [[BBC]] Georgia accused of targeting civilians; 28. Oktober 2008></ref> Vorwürfe, dass Granaten in Keller geworfen worden seien, in denen sich Zivilisten versteckten<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview |titel=„Natürlich haben wir im Rahmen des Völkerrechts gehandelt“ |werk=Tagesschau |hrsg=ARD |datum=2008-08-29 |archiv-url=https://archive.today/20120910055511/http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview |archiv-datum=2012-09-10 |offline=1 |abruf=2008-11-26}}</ref>, konnten nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.<br />
<br />
Es kam in den Siedlungen der georgischen Einwohner Südossetiens zu Plünderungen und Brandstiftungen, deren genauer Umfang nicht klar ist.<ref>[https://content.time.com/time/world/article/0,8599,1833920,00.html The Ethnic Toll in Georgia.] Time, 20. August 2008</ref> Von der [[Vereinte Nationen|UNO]] veröffentlichte [[Satellitenfotografie|Satellitenfotos]] belegen jedoch das Aufflammen zahlreicher Feuer in den Dörfern der georgischen Enklaven um Zchinwali zwischen dem 12. und 19. August 2008 – zu einem Zeitpunkt also, zu dem sich schon seit mindestens zwei Tagen keine georgischen Truppen mehr in dem Gebiet aufhielten.<ref name="unosat">{{Webarchiv |url=http://unosat.web.cern.ch/unosat/freeproducts/Georgia/Russia_ConflictAug08/UNOSAT_Tskhinvali_MOD_Fire_20Aug08_Highres_v2.pdf |text=Active Fire Locations for Tskhinvali, South Ossetia, Georgia. |format=PDF |wayback=20080903230606}} UNOSAT, 20. August 2008</ref> Eine abschließende Bewertung der Ereignisse war ohne eine umfassende Untersuchung am Boden zur damaligen Zeit nicht möglich.<br />
<br />
Südossetiens Präsident Eduard Kokoity teilte der russischen Presse gegenüber am 15. August mit, dass es georgischen Zivilisten, die geflohen waren, nicht erlaubt werde, in ihre Siedlungen in Südossetien zurückzukehren. Die Georgier, die sich noch in Südossetien aufhielten, könnten das Gebiet jederzeit durch einen „humanitären Korridor“ verlassen.<ref>{{Internetquelle |url=http://en.rian.ru/world/20080815/116056096.html |titel=S. Ossetia says Georgian refugees unable to return to region |werk=en.ria.eu |datum=2008-08-15 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080818075721/http://en.rian.ru/world/20080815/116056096.html |archiv-datum=2008-08-18 |offline=1 |abruf=2021-03-07}}</ref><br />
<br />
Am 26. August teilte der [[Generalsekretär der Vereinten Nationen]] mit, dass es vermehrt Berichte über Plünderungen, Raub, Morde und [[Vertreibung]]en auf georgischem Gebiet gebe. Dies sei eine Folge fehlender Strafverfolgung in dem Bereich zwischen der Grenze Südossetiens und der Außengrenze der von Russland besetzten Sicherheitszone in Georgien.<ref>{{Internetquelle |url=https://news.un.org/en/story/2008/08/270752-resolving-georgian-crisis-may-be-harder-after-russian-move-ban |titel=Resolving Georgian crisis may be harder after Russian recognition move&nbsp;–&nbsp;Ban |werk=un.org |datum=2008-08-26 |sprache=en |abruf=2021-02-10}}</ref> Auch Südossetiens Präsident berichtete von „[[Brigant]]entum“ in diesem „[[Niemandsland]]“.<ref>Guy Faulconbridge: [https://www.reuters.com/article/uk-georgia-ossetia-base-interview/south-ossetia-seeks-permanent-russian-base-idUKLI322020080818 ''South Ossetia seeks permanent Russian base.''] In: ''reuters.com''. 18. August 2008, abgerufen am 4. Mai 2020 (englisch).</ref><br />
<br />
=== Militärische Folgen ===<br />
[[Datei:Humanitarian supplies for Georgia.jpg|mini|Beladung einer US-Transportmaschine in Ramstein am 13. August, die Hilfsgüter nach Georgien transportierte]]<br />
[[Datei:U.S. Coast Guard Cutter Dallas, WHEC-716, and the guided-missile destroyer USS McFaul, DDG-74, transit through the Black Sea.jpg|mini|Der U.S. Coast Guard Cutter Dallas und die USS McFaul auf dem Weg nach Georgien im Schwarzen Meer]]<br />
[[Datei:Russian Military bases in Tskhinvali Region of Georgia.svg|mini|Georgische Region [[Innerkartlien]] (Shida Kartli) mit russischen Militärbasen, Grenzen Südossetiens gestrichelt.<ref>Zu den Einzelheiten der Basen und Grenzposten mit Google-Earth-Luftbildern, siehe [https://occupied.eastwatch.eu/south-ossetia/russian-military-infrastructure-in-south-ossetia-region/ diese Erklärung der Seite ''occupied.eu''], die der Karte zugrunde liegt.</ref>]]<br />
[[Datei:Russian Military Bases in Abkhazia (2011-2016 Data).svg|mini|Russische Militärbasen in Abchasien<ref>Zu den Einzelheiten der Basen und Grenzposten mit Google-Earth-Luftbildern, siehe [https://occupied.eastwatch.eu/category/abkhazia/ diese Erklärung der Seite ''occupied.eu''], die der Karte zugrunde liegt.</ref>]]<br />
Während des jahrelangen Konflikts um Südossetien, vor dem Ausbruch des Krieges im August 2008, wurden zahlreiche Landminen verlegt.<ref name="FN18">[http://www.icbl.org/lm/2007/georgia Georgia (Fußnote 18).] Landminemonitor 2007</ref> In Südossetien und Abchasien kam es nach Recherchen des [[ICBL]] zwischen 2001 und 2007 zu 383 Verletzten und Toten durch Landminen bei allen beteiligten Parteien.<ref name="FN18" /> Nach georgischen Angaben explodierte am 24. August 2008 nahe Gori ein mit Öl beladener Zug, der auf eine Mine gefahren sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/7579506.stm |titel=US warship reaches Georgian port |werk=bbc.co.uk |datum=2008-08-24 |sprache=en |abruf=2014-04-04}}</ref> Menschenrechtsorganisationen, insbesondere [[Human Rights Watch]], warfen der russischen Seite auch den Einsatz von [[Streubombe]]n vor,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hrw.org/news/2008/08/21/georgia-civilians-killed-russian-cluster-bomb-duds |titel=Georgia: Civilians Killed by Russian Cluster Bomb ‘Duds’ |werk=[[Human Rights Watch|hrw.org]] |datum=2008-08-21 |abruf=2021-08-16 |sprache=en}}</ref> zogen dies allerdings später zurück,<ref>[https://www.hrw.org/news/2008/09/03/clarification-regarding-use-cluster-munitions-georgia ''Clarification Regarding Use of Cluster Munitions in Georgia.''] In: ''hrw.org''. 3.&nbsp;September 2008, abgerufen am 4.&nbsp;August 2020 (englisch).</ref> nachdem Georgiens Verteidigungsministerium seinerseits offiziell den Einsatz von eigenen Streubomben gegen mehrere Ziele in Südossetien zugegeben hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.jpost.com/international/human-rights-group-georgia-admits-to-dropping-cluster-bombs |titel=Human rights group: Georgia admits to dropping cluster bombs |werk=jpost.com |datum=2008-09-01 |sprache=en |abruf=2021-03-15}}</ref><br />
<br />
Russland hielt seine Truppen bis in den Oktober 2008 auf dem Territorium „Kerngeorgiens“. Sie bildeten eine 20 Kilometer breite russische Pufferzone um Südossetien und Abchasien.<ref>{{ZDFmediathek| ID=568784 |Titel=ZDF heute Nachrichten (23. August 2008, 19:00 Uhr) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref> Durch die Pufferzone verliefen die Eisenbahn von Ost- nach Westgeorgien und nördlich von Gori die wichtigste Verbindungsstraße Georgiens zur Hafenstadt Poti. Dort und an dieser Straße in [[Teklati]] und [[Senaki]] hatte Russland Kontrollpunkte und Stützpunkte errichtet. Russland kündigte zunächst an, in der Zone 2600 Soldaten zu stationieren; 2142 vor Abchasien und 452 vor Südossetien.<ref>''Moskau erklärt Abzug aus Georgien für beendet''. Süddeutsche Zeitung, 23./24. August 2008</ref> Als Begründung wurde erklärt, man wolle georgische Waffentransporte und Sabotageakte verhindern. Zudem drohte der russische Vize-Generalstabschef [[Anatoli Alexejewitsch Nogowizyn|Anatoli Nogowizyn]], sollten die USA Georgien wieder aufrüsten, werde man die russischen Friedenstruppen weiter verstärken. Tausende Einwohner Potis demonstrierten gegen die Anwesenheit der russischen Soldaten in der Stadt.<br />
<br />
In der Operation ''Assured Delivery'' wurden ab dem 13. August von der amerikanischen [[Ramstein Air Base]] in Deutschland mit Transportflugzeugen Hilfsgüter nach Tiflis geflogen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.eucom.mil/english/FullStory.asp?art=1804 |titel=U.S. military humanitarian efforts dubbed ‘Operation Assured Delivery’ |werk=eucom.mil |datum=2008-08-23 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080828035021/http://www.eucom.mil/english/FullStory.asp?art=1804 |archiv-datum=2008-08-28 |offline=1 |abruf=2019-08-10}}</ref> Am 25. August erreichte der amerikanische Zerstörer [[USS McFaul]] den georgischen Hafen [[Batumi]].<ref name="SZ 25.8">''Moskaus Verständnis vom Rückzug''. Süddeutsche Zeitung, 25. August 2008; in Teilen unter [http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/444733 Jetzt.de]</ref> Er brachte zusammen mit weiteren amerikanischen Kriegsschiffen, wie beispielsweise dem Kommandoschiff [[USS Mount Whitney (LCC-20)]], Hilfsgüter nach Georgien.<br />
<br />
Russland bezeichnete dies als einen Versuch der NATO, ihre Stellung in Georgien auszubauen.<ref name="SZ 25.8" /> und kritisierte die aus seiner Sicht zunehmende Zahl an NATO-Schiffen im Schwarzen Meer.<ref>Friederike Freiburg: [https://www.spiegel.de/politik/ausland/schwarzes-meer-russland-wirft-dem-westen-kanonenboot-show-vor-a-575066.html ''Russland wirft dem Westen Kanonenboot-Show vor.''] In: ''[[Spiegel Online]]''. 28.&nbsp;August 2008, abgerufen am 3.&nbsp;Januar 2021.</ref> Gemeint waren vier Fregatten der [[Standing NATO Maritime Group 1]], die nach Angaben der NATO nahe Rumänien und Bulgarien an einem lange geplanten Manöver teilnahmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mccnwd.info/ |titel=NATO ships visit new NATO member |hrsg=NATO |kommentar=Die am NATO-Manöver teilnehmenden Schiffe waren die ''[[Álvaro-de-Bazán-Klasse|Almirante Juan de Borbon (F-102)]]'' ([[Spanien]]), die ''[[Lübeck (F&nbsp;214)]]'' (Deutschland), die ''General Kazimierz Pulaski'' – [[Oliver-Hazard-Perry-Klasse]] ([[Polen]]) und die US-amerikanische ''[[USS Taylor (FFG-50)]]''. |abruf=2014-04-04}}</ref><br />
<br />
In abchasischen Sochumi legten Ende August der Lenkwaffenkreuzer [[Slawa-Klasse|Moskwa]] und die [[Tarantul-Klasse|Flugkörperkorvette Ivanovets (954)]] der russischen Marine an.<ref>[http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3596204,00.html Deutschland schickt Militärbeobachter nach Georgien.] [[Deutsche Welle]], 27. August 2008</ref> Moskau erklärte am 29. August außerdem, Russland wolle in Abchasien und Südossetien Militärbasen errichten. Laut der südossetischen Regierung sind entsprechende Verträge in Vorbereitung.<ref>{{ZDFmediathek| ID=166 |Titel=ZDF heute (29. August 2008, 19:00 Uhr) |Typ=video |Abruf=2014-02-02|Offline=2014-02-02}}</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20080920105437/http://de.rian.ru/safety/20080829/116372032.html Russland richtet doch Militärstützpunkt in Südossetien ein.] RIA Novosti, 29. August 2008</ref><br />
<br />
Als 2009 der von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht zum Kaukasuskrieg 2008 veröffentlicht wurde, wurden in ihm die meisten georgischen Behauptungen widerlegt. Dies führte zu einem Imageverlust der georgischen Regierung. [[Der Spiegel]] sprach davon, dass der einstige Hoffnungsträger Saakaschwili nun öffentlich als „Lügner und Brandstifter“ dastehe.<ref>Uwe Klußmann: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/vergessene-krisen-kalter-krieg-im-kaukasus-a-772272.html Vergessene Krisen: Kalter Krieg im Kaukasus.] [[Spiegel Online]], 9.&nbsp;Juli 2011</ref> Die [[AG Friedensforschung]] der [[Universität Kassel]] schrieb auf ihrer Website, Georgien sei als Aggressor festgestellt worden.<ref>[http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Georgien/eu-bericht.html Georgien als Aggressor festgestellt.] [[AG Friedensforschung]]</ref> NATO-Generalsekretär [[Anders Fogh Rasmussen]] erklärte jedoch, dass die Schuldfrage in dem Konflikt keine Rolle für Georgiens NATO-Beitrittsperspektiven spiele.<ref>[https://web.archive.org/web/20091011122120/http://de.rian.ru/world/20091007/123394811.html Nato-Chef: Südossetien-Bericht ohne Folgen für Beitrittsperspektiven Georgiens.] [[RIA Novosti]]</ref><br />
<br />
=== Wirtschaftliche Folgen ===<br />
Während die EU mit Geld den Wiederaufbau und die Stabilisierung Georgiens anstrebte<ref>{{Internetquelle |autor=Charles Grant, Mark Leonard |url=https://www.cer.eu/publications/archive/policy-brief/2005/georgia-and-eu-can-europes-neighbourhood-policy-deliver |titel=Georgia and the EU: Can Europe’s neighbourhood policy deliver? |werk=cer.eu |hrsg=[[Centre for European Reform]] |datum=2005-10-03 |sprache=en |abruf=2018-01-14}}</ref>, verlor der russische [[Rubel]] kurzzeitig an Wert. Einige Investoren verloren aufgrund des Kaukasus-Konflikts das Vertrauen in Russland und zogen ihr Kapital ab.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,576487,00.html Russland droht neue Rubelkrise.] [[Spiegel Online]], 5. September 2008</ref><ref>[http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aId2Vv67FPTY Russia Ruble’s ‘Georgia’ Drop Offers Value, Morgan Stanley Says.] Bloomberg, 5. September 2008</ref><ref>[http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=aLpysXQs9WQY Ruble Falls to Lowest in Year Against Dollar, Drops Versus Euro.] Bloomberg, 4. September 2008</ref> Die [[Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Russlands|wirtschaftliche Entwicklung Russlands]] wurde durch den Konflikt jedoch nur marginal beeinflusst, eine wesentlich größere Rolle spielte die [[Finanzkrise ab 2007|internationale Finanzkrise]].<ref>[https://web.archive.org/web/20090528103119/http://en.rian.ru/russia/20090203/119949215.html Russia’s GDP grew 5.6% in 2008 – statistics]</ref><br />
<br />
Russland ließ sowohl Abchasien als auch Südossetien seit 2008 großzügige Finanzhilfen zukommen, die zur wirtschaftlichen Erholung der Region maßgeblich beitrugen. In Abchasien führte die Anerkennung der Unabhängigkeit zu einer starken Wiederbelebung des Tourismus.<ref>{{Internetquelle |autor=Gocha Gvaramia |url=http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |titel=Tourist season in Abkhazia: so who is lying? |werk=eng.expertclub.ge |datum=2010-07-22 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110721030206/http://eng.expertclub.ge/portal/cnid__5460/alias__Expertclub/lang__en/tabid__2546/default.aspx |archiv-datum=2011-07-21 |offline=1 |abruf=2018-08-13}}</ref><ref>[http://abkhasia.kavkaz-uzel.ru/articles/165554/ В 2009 году туристический поток в Абхазии увеличился на 20 %.] Kawkaski Usel (russisch)</ref><br />
<br />
=== Weitere Vorkommnisse 2015 ===<br />
Die vereinbarten Grenzlinien wurden im Jahr 2015 auf Kosten georgischen [[Staatsgebiet|Gebietes]] verschoben. Truppen, die Beobachter der Russischen Föderation zuordneten, drangen am 10. Juli nachts nach Georgien vor und verschoben Grenzmarkierungen. Beobachter der Europäischen Union bestätigten eine Verschiebung zweier Grenzmarkierungen um 300 und um 1000 Meter. Die betroffenen georgischen Landwirte wurden nach eigenen Angaben durch russische Truppen von ihren Feldern vertrieben. Das georgische Außenministerium gab an, die Föderationssoldaten hätten damit ein Teilstück der dort unterirdisch verlaufenden Pipeline Baku-[[Supsa (Georgien)|Supsa]] unter Kontrolle gebracht. Der Sprecher von [[BP|British Petroleum]] in Georgien gab an, Wartungsaufgaben an der Pipeline trotzdem ausführen zu können.<ref>Andrew North: [https://www.theguardian.com/world/2015/jul/14/georgia-accuses-russia-of-violating-international-law-over-south-ossetia ''Georgia accuses Russia of violating international law over South Ossetia''] In: ''The Guardian'', 14. Juli 2015.</ref> Russische Stellen gaben an, nichts mit der Aktion zu tun zu haben, und man riet, sich an die Regierung von Südossetien zu wenden.<ref>[http://www.nytimes.com/reuters/2015/07/22/world/europe/22reuters-russia-georgia-border.html Reuters: ''Russia Denies It Violates Georgian Sovereignty With Border Markers''] In: ''The New York Times.'' 22. Juli 2015.</ref><ref>Daniel Wechlin: [http://www.nzz.ch/international/europa/zwist-um-jeden-meter-erde-1.18581172 ''Zwist um jeden Meter Erde''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 16. Juli 2015.</ref><br />
<br />
=== Mord an ukrainischem Staatsbürger 2016 ===<br />
Im Frühjahr 2019 veröffentlichte die New York Times eine Recherche des Journalisten Michael Schwirtz zu einem Mord an einem Elektriker in der Ukraine im Jahr 2016. Eine Liste mit den Namen von sechs ukrainischen Männern, einschließlich des Opfers, von denen russische Medien oder Behörden offenbar annehmen, sie hätten im Kaukasuskrieg geholfen, die georgische Luftabwehr zu bedienen, fand sich bei dem geständigen Mörder. Er sei von russischen Geheimdienstoffizieren in Moskau für das Aufspüren der Männer und den späteren Mord angeheuert worden.<ref>Michael Schwirtz: [https://www.nytimes.com/2019/03/31/world/europe/russian-assassinations-putin-ukraine.html ''Russia Ordered a Killing That Made No Sense. Then the Assassin Started Talking''.] The New York Times, 31. März 2019</ref><br />
<br />
== Standpunkte der Konfliktparteien ==<br />
[[Datei:Tbilisi-2008-08-08.jpg|mini|Georgische Proteste gegen den Krieg, vor der russischen Botschaft in Tiflis]]<br />
<br />
Nach den Worten des georgischen Generals Mamuka Kuraschwili wollte Georgien mit seinem militärischen Vorstoß die „verfassungsgemäße Ordnung“ in der abtrünnigen Region wiederherstellen. Ziel der georgischen Truppen sei es nicht, Zchinwali zu besetzen, sondern man wolle die „Stellungen der [[Sezession|Separatisten]] zerstören“.<ref>[http://www.zoomer.de/news/news-zoom/politics/abtruennige-provinz/georgien-startet-militaeroffensive ''Georgien startet Militäroffensive''.] Zoomer, 8. August 2008</ref> Zwischenzeitlich wurde von georgischer Seite behauptet, die Offensive diene dazu, eine russische Invasion abzuwehren, was jedoch schnell bezweifelt wurde.<ref>C. J. Chivers, Ellen Barry: [http://www.nytimes.com/2008/11/07/world/europe/07georgia.html ''Georgia Claims on Russia War Called Into Question.'']</ref><ref>[http://www.spiegel.de/international/world/did-saakashvili-lie-the-west-begins-to-doubt-georgian-leader-a-578273.html ''Did Saakashvili Lie? The West Begins to Doubt Georgian Leader''.] [[Spiegel Online]] (englisch)</ref><br />
<br />
[[Datei:A rally in Tskhinvali after the war.jpg|mini|Feierlichkeiten in Zchinwali nach dem Ende der Kampfhandlungen]]<br />
<br />
Der russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] begründete die [[Intervention (Politik)|Intervention]] mit dem Schutz russischer [[Zivilperson|Zivilisten]] in Südossetien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/12/2004_type63374type63377type63380type82634_205199.shtml |titel=Заявления для прессы и ответы на вопросы журналистов по итогам переговоров с Президентом Франции Николя Саркози |titelerg=Presseerklärungen [des Präsidenten der Russischen Föderation] und Antworten auf Fragen der Journalisten nach Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy |werk=kremlin.ru |datum=2008-08-12 |sprache=ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090124231941/http://www.kremlin.ru/appears/2008/08/12/2004_type63374type63377type63380type82634_205199.shtml |archiv-datum=2009-01-24 |offline=1 |abruf=2019-01-19}}</ref> <!--Die russische Armee agiere weiterhin auf Grundlage des Mandates, das sie von der internationalen Gemeinschaft bekommen habe, und setze so den Schutz der Friedensmission in der umstrittenen Region durch.--> Allein in den ersten beiden Tagen des Konflikts sollen 12 Angehörige der russischen Truppen ums Leben gekommen und mehr als 50 verletzt worden sein.<ref>[http://www.nytimes.com/2008/08/09/world/europe/09georgia.html Russia and Georgia Clash Over Separatist Region.] nytimes.com</ref><br />
<br />
Die südossetische Regierung erklärte, die georgische Armee habe eine brutale Bombardierung und Invasion des Landes begonnen,<ref>[http://cominf.org/en/archive/all/2008/8/8 Tskhinval is under the most frightful fire.] Südossetische Nachrichtenagentur</ref> während die russischen Truppen schließlich zur Unterstützung Südossetiens eingetroffen seien. Südossetiens Regierung wies auch den Begriff „Separatismus“ für die eigenen Absichten zurück, da man nach eigener Angabe von Anfang an abgelehnt habe, Teil des unabhängigen Georgiens zu sein. Man sei daher nie ein Teil Georgiens gewesen.<ref>Uwe Klussmann: [http://www.spiegel.de/international/world/georgian-tanks-vs-ossetian-teenagers-the-story-of-tskhinvali-s-resistance-a-574516.html Georgian Tanks vs. Ossetian Teenagers: The Story of Tskhinvali’s Resistance.] [[Spiegel Online]] (englisch), 26. August 2008.</ref><br />
<br />
[[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]], der südossetische Präsident, erklärte im September 2008, sein Land habe Interesse an einem Beitritt zur Russischen Föderation.<ref name="vereinigtesossetien">[http://www.rferl.org/content/Kokoity_Says_South_Ossetia_Will_Become_Part_Of_Russia/1198058.html ''Kokoity Says South Ossetia Will Become Part Of Russia''.] [[Radio Liberty]], 11. September 2008</ref> In Russland leben in der autonomen Republik [[Nordossetien-Alanien]], die an Südossetien angrenzt, fast eine halbe Million Osseten.<br />
<br />
== Untersuchungen zum Kaukasuskrieg ==<br />
[[Datei:Ossetian protest in the Hague-1.jpg|mini|Südossetische Demonstranten in Den Haag]]<br />
<br />
Am 9. September wandte sich Georgien an den [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof]] in [[Den Haag]] (IGH) mit dem Vorwurf, Russland habe in Südossetien und Abchasien gegen das [[Internationales Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung|Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung]] von 1965 verstoßen. Die Vorwürfe reichen bis zu den Vertreibungen von Georgiern aus Abchasien und Südossetien in den 1990ern zurück. Russland argumentiert, dass eventuelle Verstöße nur von Georgiern, Abchasen und Osseten begangen worden seien. Außerdem gelte die Konvention nicht extraterritoral, sondern nur für Verfolgungen innerhalb eines Landes.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.icj-cij.org/docket/?case=140 |text=Application of the International Convention on the Elimination of All Forms of Racial Discrimination (Georgia v. Russian Federation). |wayback=20080907091345}} International Court of Justice</ref><br />
<br />
Russland seinerseits hatte mehrfach angekündigt den [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof]] anzurufen. Mitte August hatte ein russisches Ermittlungskomitee Beweise in Südossetien gesammelt.<ref>Kommersant: {{Webarchiv |url=http://www.kommersant.com/p1023304/r_527/Georgia_brings_a_suit_against_Russia |text=Georgia Opened the Hague Front |wayback=20140219130125}}, 9. September 2008</ref> Am 10. September legte das Ermittlungskomitee in Moskau seinen Bericht vor. Es hatte 2500 Personen befragt, um Beweise für den behaupteten Völkermord an den Südosseten zu sammeln. Die [[Süddeutsche Zeitung]] meldet, dass statt der bisher angegebenen 2000 Toten das Komitee nun von 134 zivilen Opfern berichtet.<ref name="SZ 12.9" /><!-- In der Online-Version dieses Artikels der SZ<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/808/309743/text/] Online-Version SZ ohne Zahlen des Komitees</ref> ist davon allerdings nicht die Rede. Auch gibt es keine anderen übereinstimmenden Berichte über die Zahlen des Komitees.--><br />
<br />
Der [[Internationaler Gerichtshof|Internationale Gerichtshof in Den Haag]] hat durch eine Entscheidung im Rahmen des einstweiligen Rechtsschutzes am 15. Oktober 2008 in dem Konflikt beide Seiten zur Wahrung der vertraglichen Pflichten aus dem Anti-Rassendiskriminierung-Übereinkommen ermahnt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.icj-cij.org/docket/files/140/14803.pdf |text=Pressemitteilung, 15. Oktober 2008 |wayback=20161226065010}} (PDF; 93&nbsp;kB) IGH; abgerufen am 15. Oktober 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/255/314155/text/ |text=Konferenz gescheitert |wayback=20081019222010}} sueddeutsche.de; abgerufen am 15. Oktober 2008</ref> Die Entscheidung hat wegen ihres vorläufigen Sicherungscharakters nichts zur Klärung der Schuldfrage beigetragen; sie war wegen eines Sondervotums durch immerhin sieben der 15 Richter höchst umstritten. Zum einen legte die Entscheidung beiden Parteien keine Maßnahmen auf, zu denen sie nicht bereits direkt aufgrund des Anti-Rassendiskriminierung-Übereinkommens verpflichtet gewesen wären, zum anderen hielten die abweichenden Richter die Streitfrage nicht für eine Frage der Rassendiskriminierung, sondern für eine Territorialstreitigkeit. Sie verneinten auch die für eine vorläufige Sicherungsanordnung notwendige Dringlichkeit, da zu diesem Zeitpunkt die Situation durch den Einsatz von EU-, UN- sowie OSZE-Beobachtern bereits hinreichend gesichert gewesen sei.<ref name="Nußberger">[[Angelika Nußberger]]: ''Der ‚Fünf-Tage-Krieg‘ vor Gericht – Russland, Georgien und das Völkerrecht''. In: ''[[Osteuropa (Zeitschrift)|Osteuropa]]'', 58. Jg., 11/2008, S. 19 ff, 21 ff.</ref><br />
<br />
Am 1. April 2011 entschied der IGH dann, dass er in dem Streitfall nicht zuständig sei, weil Russland und Georgien sich nicht um eine Verhandlungslösung ihres Disputs bemüht hätten, bevor die Klage eingereicht wurde.<ref>[http://www.focus.de/panorama/vermischtes/igh-georgiens-klage-gegen-russland-abgewiesen_aid_614175.html IGH: Georgiens Klage gegen Russland abgewiesen]</ref><br />
<br />
=== Bericht der Europäischen Union ===<br />
<br />
Die im Auftrag der Europäischen Union tätige ''Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia'' (IIFFMCG) legte im September 2009 ihren Bericht zum Kaukasus-Konflikt vor. Der Bericht sei dazu da, Fakten zu beschreiben, jedoch nicht, einen Schuldigen zu finden.<ref name="Fawn" /><br />
<br />
Der Bericht sprach von Kampfhandlungen „im großen Maßstab“ in der Nacht vom 7. zum 8. August durch georgische Streitkräfte, was jedoch nur die Kulmination eines längeren Zeitraums von zunehmenden Spannungen, Provokationen und Zwischenfällen war. (“The shelling of Tskhinvali by the Georgian armed forces during the night of 7 to 8. August 2008 marked the beginning of the large-scale armed conflict in Georgia, yet it was only the culminating point of a long period of increasing tensions, provocations and incidents.”) Die Kommission war nicht in der Lage, die georgische Darstellung eines russischen Einmarsches nach Südossetien vor dem 8. August 2008 zu bestätigen (“The Mission is not in a position to consider as sufficiently substantiated the georgian claims”),<ref name="Ceiig20-1">{{Webarchiv |url=http://www.ceiig.ch/pdf/IIFFMCG_Volume_I.pdf |text=Report der Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia |wayback=20091007030130}} (PDF; 3,8&nbsp;MB) S. 20.</ref> hielt jedoch fest, dass Ausbildung und Kriegsmaterial von Russland zur Verfügung gestellt worden war. Zusätzlich seien Freischärler Anfang August ins Gebiet gelangt und es seien andere als die russischen Friedenstruppen vor 14:30 Uhr am 8. August anwesend gewesen (“as well as the presence of some Russian forces in South Ossetia, other than the Russian JPKF battalion, prior to 14.30 hours on 8. August 2008”). Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde als Verstoß gegen internationales Recht<ref name="S22">IIFFMCG Report, Vol. 1, S. 22f.</ref> eingestuft. Eine anfängliche russische Intervention zur Verteidigung der Friedenstruppen auf südossetischem Gebiet sei durch das [[Völkerrecht]] gedeckt gewesen. Andererseits wurde der Einmarsch russischer Truppen in georgisches Gebiet außerhalb Südossetiens als durch kein internationales Recht gedeckt beurteilt und als sehr unverhältnismäßig bezeichnet,<ref>IIFFMCG Report, Vol. 1, S. 23f.</ref> dazu die Operationen südossetischer Truppen und Freischärler nach dem Waffenstillstand am 12. August. Zusätzlich wird die Besetzung Ober-Abchasiens durch russische und abchasische Truppen ausdrücklich eingeschlossen.<ref name="Ceiig20-2">IIFFMCG Report, Vol 1., S. 25. und S. 26: Numerous violations were committed by South Ossetian irregular armed groups, by volunteers or mercenaries or by armed individuals.</ref><br />
<br />
== Russlands Veto 2009 zur Weiterführung der UNO-Beobachtermission UNOMIG ==<br />
Der [[Sechs-Punkte-Plan]] zur Beilegung des [[Kaukasus-Konflikt 2008|Kaukasus-Konflikts 2008]] sah vor, das Mandat der [[UNOMIG]] im vollen Umfang fortzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat verlängerte Anfang Oktober 2008 das Mandat der Beobachtermission bis zum 15. Februar 2009<ref>{{Internetquelle |url=http://unscr.com/en/resolutions/1839 |titel=Resolution 1839 – The situation in Georgia |werk=unscr.com |datum=2008-10-09 |sprache=en |abruf=2019-03-09}}</ref> und letztmals am 13. Februar 2009 bis zum 15. Juni 2009.<ref>{{Internetquelle |url=http://dag.un.org/bitstream/handle/11176/12259/S_RES_1866%282009%29-DE.pdf |titel=Resolution 1866 (2009) |werk=dag.un.org |hrsg=Sicherheitsrat der Vereinten Nationen |datum=2009-02-13 |format=PDF; 21 kB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180816194643/http://dag.un.org/bitstream/handle/11176/12259/S_RES_1866%282009%29-DE.pdf |archiv-datum=2018-08-16 |offline=1 |abruf=2018-08-16}}</ref> Am 15. Juni 2009 legte Russland ein Veto gegen die Verlängerung ein. Damit endete UNOMIG.<br />
<br />
== Russlands Anerkennung der Unabhängigkeit von Abchasien und Südossetien ==<br />
[[Datei:Medvedev meets with Kokoity and Bagapsh.jpg|mini|Präsident Medwedew bei einem Treffen mit Sergei Bagapsch und Eduard Kokoity am 14. August 2008]]<br />
[[Datei:Representation of Abkhazia and South Ossetia in Tiraspol.JPG|mini|hochkant|Abchasische und südossetische Vertretung in Tiraspol, Transnistrien]]<br />
<br />
Jahrelang waren Südossetien und Abchasien zunächst nur von den mit ihnen in der [[Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten]] zusammengeschlossenen [[De-facto-Regime]]n [[Transnistrien]] und [[Bergkarabach|Nagorny Karabach]] anerkannt worden.<br />
<br />
Am 25. August 2008 sprachen sich der [[Föderationsrat (Russland)|russische Föderationsrat]] und die [[Duma]] ohne Gegenstimme für die Anerkennung der Unabhängigkeit von Südossetien und Abchasien aus. Dieser Aufforderung kam Präsident Medwedew am Tag darauf nach und unterzeichnete die Anerkennung der Unabhängigkeit für beide Republiken. Russland verwies dabei auf Parallelen zum Kosovo.<ref>[http://www.cap-lmu.de/aktuell/interviews/2008/merkur.php CAP. „Kreml hält dem Westen den Kosovo-Spiegel vor“ (28. August 2008)]</ref><br />
<br />
Am 27. August 2008 verurteilten die [[Gruppe der Acht|G-7-Staaten]] die Anerkennung der Konfliktregionen und erklärten, Russland habe damit {{"|Text=sein Engagement für Frieden und Sicherheit im Kaukasus in Frage gestellt|Quelle=<ref>[http://www.focus.de/politik/ausland/georgien-g-7-verurteilen-russlands-georgien-politik_aid_328179.html ''G-7 verurteilen Russlands Georgien-Politik''.] Focus, 27. August 2008</ref>}}.<br />
<br />
Georgien brach am 29. August die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab und beorderte sein Botschaftspersonal aus Moskau zurück. Eine EU-Delegation unter Leitung der [[Belgien|belgischen]] Senatorin [[Anne-Marie Lizin]] bestätigte am selben Tag die von den russischen Streitkräften eingerichtete Pufferzone von mindestens 18 Kilometern außerhalb von Abchasien und Südossetien auf dem Kerngebiet Georgiens. Auf einem Sondergipfel in Brüssel am 1. September verurteilten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die russische Anerkennung von Südossetien und Abchasien. Die EU forderte außerdem andere Staaten dazu auf, die Anerkennung dieser georgischen Gebiete zu verweigern.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,575637,00.html EU verurteilt Moskaus Anerkennung von Südossetien und Abchasien.] [[Spiegel Online]], 1. September 2008</ref><br />
<br />
Am 5. September folgte die zweite Anerkennung von Abchasien und Südossetien durch [[Nicaragua]].<ref>[http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf El Presidente de la República Nicaragua Decreto No. 47-2008] (PDF; 230&nbsp;kB) Archiviert von [[WebCite]]® bei {{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=webcitation.org/5ajFHstLY |webciteID=5ajFHstLY}}.</ref><ref>[http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_osetia_s.pdf El Presidente de la República Nicaragua Decreto No. 46-2008] (PDF; 228&nbsp;kB) Archiviert von [[WebCite]]® bei {{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_osetia_s.pdf |text=webcitation.org/5ajFTB665 |webciteID=5ajFTB665}}</ref> Mehrere zentralasiatische Staaten und die [[Volksrepublik China]] erklärten bereits einige Tage zuvor im Rahmen der Konferenz der [[Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit]] (SOZ) 2008 in [[Duschanbe]], die Anerkennungspolitik Russlands nicht unterstützen zu wollen.<ref>''Kaukasus-Krise: Russland bleibt international isoliert''. Münchner Merkur, 29. August 2008</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/politik/international/:Kaukasuskonflikt_China_versagt_Russland_R%FCckendeckung/406986.html |text=Kaukasuskonflikt:China versagt Russland Rückendeckung |archive-is=20120801233625}} FTD.de</ref> Die SOZ unterstütze aber „die aktive Rolle Russlands in den Friedenseinsätzen“ und den von der französischen EU-Ratspräsidentschaft vermittelten Sechs-Punkte-Plan.<ref>[http://derstandard.at/?url=/?id=1219725178261%26sap=2%26_pid=10460801 kostenpflichtiger Artikel.] der Standard</ref> In der russischen Presse wurde das Auftreten Medwedews in Duschanbe als diplomatischer Fehlschlag vermerkt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.kommersant.com/p1017558/SCO_refused_to_support_Russia/ |text=''Allies let him down''. |wayback=20080910140635}} Kommersant online, 29. August 2008</ref> [[Belarus]] hat, trotz gegenteiliger Aussagen seines Präsidenten, die beiden abtrünnigen Republiken bisher nicht anerkannt.<br />
<br />
Der südossetische Präsident [[Eduard Dschabejewitsch Kokoity|Eduard Kokoity]] erklärte am 11. September 2008 auf einer Tagung des [[Waldai-Klub]]s, dass Südossetien nicht unabhängig bleiben, sondern der Russischen Föderation beitreten wolle.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,577608,00.html Kaukasus-Konflikt: Südossetien will Russland beitreten.] [[Spiegel Online]]</ref> Kokoity hatte bereits zuvor den Beitritt gefordert. Im Mai 2008 erklärte er: „Unser größtes Ziel ist die Vereinigung mit Russland.“ Am 12. August wiederholte Kokoity den Anschlusswunsch.<ref name="SZ 12.9">Süddeutsche Zeitung, 12. September 2008, Das Anschluss-Dementi</ref> Georgien hatte schon zuvor Befürchtungen geäußert, dass die Anerkennung der beiden Republiken durch Russland nur ein erster Schritt Richtung Annexion sei.<ref name="SZ 25.8" /> Nachdem sich diese Aussage über Nachrichtenagenturen verbreitet hatte, sah sich Russlands Außenminister Lawrow zu einem Dementi veranlasst. Kokoity verlautbarte, seine Äußerungen seien „offensichtlich missverstanden“ worden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kommersant.com/p1024665/r_538/Valdai_Club_2008/ |titel=So, Let’s Negotiate for It |werk=Kommersant |datum=2008-09-12 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141129024504/http://www.kommersant.com/p1024665/r_538/Valdai_Club_2008/ |archiv-datum=2014-11-29 |kommentar=Hintergrundbericht zur Tagung des Valdai-Clubs |offline=1 |abruf=2014-09-03}}</ref><br />
<br />
Bislang wurden Abchasien und Südossetien außer von Russland und Nicaragua noch von [[Venezuela]] am 10. September 2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Chávez in Russland – Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru; abgerufen am 16. Dezember 2009.</ref> und [[Nauru]] am 15. Dezember 2009<ref>{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an |wayback=20100329095545}} net-tribune.de; abgerufen am 16. Dezember 2009.</ref> anerkannt, während [[Syrien]] die Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Mai 2018 verlauten ließ<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/05/29/142049-siriya-priznala-nezavisimost-yuzhnoy-osetii-i-abhazii Syrien anerkannte die Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens], Nowaja Gaseta, 29. Mai 2018</ref> und im Juli die Anerkennung unterzeichnete.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/07/22/143516-siriya-ustanovila-diplomaticheskie-otnosheniya-s-yuzhnoy-osetiey Syrien hat diplomatische Beziehungen mit Südossetien aufgenommen.] [[Nowaja Gaseta]], 22. Juli 2018</ref><br />
<br />
Abchasien wurde 2011 zunächst von [[Tuvalu]]<ref>[https://web.archive.org/web/20110923184910/http://de.rian.ru/politics/20110923/260679308.htmlPazifik-Staat Tuvalu erkennt Unabhängigkeit Abchasiens an]</ref> und [[Vanuatu]] anerkannt,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.governmentofvanuatu.gov.vu/index.php?option=com_content&view=article&id=127:vanuatus-recognition-to-the-republic-of-abkhazia&catid=70:archived-news&Itemid=1 |text=Vanuatu’s recognition to the Republic of Abkhazia. |wayback=20131218140303}} Government of Vanuatu, 7. Oktober 2011</ref> die allerdings 2013<ref>[http://www.globalpost.com/dispatch/news/afp/130520/vanuatu-scraps-recognition-georgia-breakaway-region#1 Vanuatu scraps recognition of Georgia breakaway region.] globalpost, 20. Mai 2013</ref> bzw. 2014<ref>{{Webarchiv |url=http://www.interpressnews.ge/en/politicss/56198-tuvalu-takes-back-recognition-of-independence-of-abkhazia-and-so-called-south-ossetia.html?ar=A |text=Tuvalu takes back recognition of independence of Abkhazia and so-called South Ossetia. |wayback=20140903143919}} Interpressnews, 31. März 2014</ref> ihre Anerkennungen wieder zurückzogen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Krieg in Abchasien 1992–1993]]<br />
* [[Abchasien#Kaukasuskrieg|Abchasien im Kaukasuskrieg 2008]]<br />
* [[Südossetien#Erneute Eskalation 2008|Südossetien im Kaukasuskrieg 2008]]<br />
* [[European Union Monitoring Mission|European Union Monitoring Mission in Georgia]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Ronald D. Asmus: ''A Little War that Shock the World. Georgia, Russia, and the Future of the West.'' Palgrave Macmillan, New York 2010, ISBN 978-0-230-61773-5.<br />
* Svante E. Cornell, S. Frederick Starr (Hrsg.): ''The Guns of August 2008 – Russia’s War in Georgia.'' M. E. Sharpe, London 2009, ISBN 978-0-7656-2508-3.<br />
* {{Literatur<br />
|Titel=Independent International Fact-Finding Mission on the Conflict in Georgia Report<br />
|TitelErg=Vol. I–III<br />
|Verlag=[[Rat der Europäischen Union]]<br />
|Datum=2009<br />
|Sprache=en<br />
|Online=[http://www.mpil.de/en/pub/publications/archive/independent_international_fact.cfm mpil.de]<br />
|Abruf=2019-01-24}}<br />
* Erich Reiter (Hrsg.): ''Die Sezessionskonflikte in Georgien.'' (Schriftenreihe zur internationalen Politik, Band 1) Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78325-1.<br />
* Thomas De Waal: ''The Caucasus: An Introduction.'' University Press, Oxford 2018, ISBN 978-0-19-068309-2.<br />
* Heinz Fähnrich: ''Geschichte Georgiens.'' BRILL, 2010, ISBN 978-90-04-18450-3<br />
* Stephen F. Jones: ''The Making of Modern Georgia, 1918–2012: The First Georgian Republic and its Successors (Routledge Contemporary Russia and Eastern Europe Series)'' Routledge, 2014, ISBN 978-0-415-59238-3<br />
<br />
== Filme ==<br />
2009 wurde in Russland der Film ''[[Olympus Inferno]]'' ausgestrahlt.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,616124,00.html über ''Olympius Inferno''.] [[Spiegel Online]]</ref> 2011 wurde ein amerikanischer Spielfilm veröffentlicht, der den Namen ''[[5 Days of War]]'' trägt. Im Februar 2012 kam in Russland der Film ''Awgust Wosmowo'' („August des Jahres ’08“) in die Kinos, der realen Hintergrund mit Fantasy-Elementen verknüpft. Produzent war Fjodor Bondartschuk.<ref>[http://www.kinopoisk.ru/level/1/film/565158/ ''Awgust Wosmowo.''] kinopoisk.ru</ref><ref>{{IMDb|tt2094767|Avgust Vosmogo}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Russo-Georgian War|Kaukasus-Konflikt 2008}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|url=https://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen169.pdf<br />
|titel=Analysen, Chroniken, Tabellen und Grafiken zum Kauskasuskrieg<br />
|werk=Russlandanalysen Nr. 169<br />
|hrsg=Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen<br />
|seiten=2–19<br />
|datum=2008-09-19<br />
|format=PDF; 457&nbsp;kB<br />
|abruf=2020-02-24<br />
|abruf-verborgen=1}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|autor=Wolfgang Richter<br />
|url=http://www.laender-analysen.de/russland/pdf/Russlandanalysen193.pdf<br />
|titel=Militärische Anfangsoperationen während des Georgienkriegs im August 2008<br />
|werk=Russlandanalysen Nr. 193<br />
|hrsg=Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen<br />
|seiten=26–31<br />
|datum=2009-12-04<br />
|format=PDF; 691&nbsp;kB<br />
|kommentar=Militärische Analyse des Kauskasuskrieges<br />
|abruf=2014-07-02}}<br />
* {{Internetquelle<br />
|url=https://amnesty.dk/media/2025/civilians_in_the_aftermath_of_war.pdf<br />
|titel=Civilians in the aftermath of war – The Georgia-Russia conflict one year on<br />
|hrsg=Amnesty International<br />
|datum=2009-06-08<br />
|format=PDF; 3,44&nbsp;MB<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2020-03-09<br />
|abruf-verborgen=1}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Krieg (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Bewaffneter Konflikt]]<br />
[[Kategorie:Politik (Abchasien)]]<br />
[[Kategorie:Krieg (Russische Föderation)]]<br />
[[Kategorie:Russische Geschichte (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Politik (Südossetien)]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Abchasien)]]<br />
[[Kategorie:Georgisch-russische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Postsowjetischer Konflikt]]<br />
[[Kategorie:Konflikt 2008]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Südossetien)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S10_(Georgien)&diff=220486384S10 (Georgien)2022-02-22T20:05:50Z<p>Labrang: added text from enwiki/nlwiki</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 10<br />
|ENUMMER = <br />
|KARTE = Georgia S10 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Gori]]<br />
|BEGINN-REGION = <br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = Roki<br />
|ENDE-REGION = <br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 92<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = <br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Innerkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = Tskhinvali Highway from Gori, Georgia.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 320px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = S10 von [[Gori]] nach [[Zchinwali]]<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Gori]] (გორი) {{RSIGN|GE|ს|1}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Zchinwali]] (ცხინვალი) (Цхинвал) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Russland]] }}<br />
{{AB|RU|Weiter|| {{RSIGN|RU|P|297}}}}<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S10''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-10}}), auch bekannt als '''„Gori-Zchinwali-Gupta-Dschawa-Roki (russische Grenze)“''', ist eine „Straße von internationaler Bedeutung“ innerhalb des [[Liste der Fernstraßen in Georgien|georgischen Straßennetzes]] von [[Gori]] über [[Zchinwali]] bis zur russischen Grenze am [[Roki-Tunnel]] mit einer Länge von 92,5 Kilometer.<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=18 June 2014|accessdate=22 August 2021}}</ref> Nach dem Überqueren der russischen Grenze führt die Straße weiter als Fernstraße [[Transkaukasische Fernstraße|A164]] nach [[Alagir]] und die [[R217 (Russland)|R217 "Caucasus Highway"]]. Die S10-Route, die sich kurz außerhalb der Stadt Gori mit der [[S1 (Georgien)|S1]] Autobahn kreuzt, wird oft als '''Transkam''' oder '''Transkaukasische Fernstraße''' bezeichnet. Es ist nicht Teil der europäischen oder asiatischen internationalen Autobahnrouten. Der größte Teil der S10 liegt in der de facto unabhängigen Republik [[Südossetien]].<br />
<br />
Die Straße erreicht ihren höchsten Punkt von 2.112 Meter über dem Meeresspiegel am Südportal des 1984 eröffneten Roki-Tunnels. Der Tunnel wird mit Russland geteilt und war bei seiner Inbetriebnahme mit einer Länge der längste innerhalb der Sowjetunion von 3.730 Meter. Es ist immer noch der längste Tunnel (teilweise) in Georgien. Dieses Merkmal hat jedoch in Georgien nur begrenzten Wert, da die Fernstraße jenseits des Dorfes Ergneti in der Nähe von [[Zchinwali]], wo die Verwaltungsgrenze des abtrünnigen [[Südossetien]] verläuft, nicht von der georgischen Regierung kontrolliert wird. Die Einreise nach Südossetien aus georgisch kontrolliertem Gebiet (und umgekehrt) ist nicht möglich. Die ehemalige Passierstelle auf der S10 bei [[Ergneti]] ist seit dem [[Kaukasuskrieg 2008]] dauerhaft geschlossen und nun ein Ort der internationalen Vermittlung und des Transfers von Häftlingen von südossetischer Seite.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[File:Guftinsky bridge (1929).jpg|thumb|left|Guftinsky-Brücke von 1929]]Die aktuelle S10-Route wurde innerhalb der 1982 eingeführten sowjetischen Straßennetzklassifizierung auf verschiedene Routen aufgeteilt. Das Segment [[Gori]]-[[Zchinwali]]-[[Dschawa]] wurde Teil der R-2-Route, die über [[Kwaissa]] bis [[Oni (Georgien)|Oni]] führte, während das Dschawa-Roki-Segment der heutigen S10 wurde als R-24 bezeichnet, als der [[Roki-Tunnel]] 1984 eröffnet wurde. Auf der russischen SFSR-Seite des Roki-Tunnels führte die Transkam-Fernstraße, die 1986 fertiggestellt wurde, als R-297 nach Alagir weiter. Vor den 1980er Jahren war die Strecke der heutigen S10 wie die meisten sowjetischen Straßen nicht nummeriert.<ref name="sovietnumbers">{{cite web|url=https://sites.google.com/site/roadnumberingsystems/home/countries/russia|title=Road numbering systems - Russia|language=English|accessdate=22 February 2021}}</ref><br />
<br />
Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Georgiens im Jahr 1991 wurden die sowjetischen Streckenbezeichnungen bis 1996 beibehalten, als das derzeitige System übernommen wurde. In diesem Jahr wurde die Kategorie "Straßen von internationaler Bedeutung" (S-) eingeführt und die "S10 Gori-Zchinwali-Gupta-Dschawa-Roki (russische Grenze)" ersetzte die alten Bezeichnungen.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 February 2021}}</ref><br />
<br />
Die markante Guftinsky-Brücke von 1929 über den Fluss Patsa bei Gupta wird nicht mehr genutzt, ist aber von der Stahlbetonbrücke aus den 1980er Jahren sichtbar, die für den Transkam Highway gebaut wurde. Die alte Bogenbrücke mit einer Länge von 72 Metern (236 ft) und einer Höhe von 22 Metern (72 ft) war damals in [[Südkaukasus|Transkaukasien]] beispiellos.<ref name="guftinsky">{{cite web|url=https://respublikarso.org/date/2776-vizitnoy-kartochke-yugo-osetii-proshlogo-veka-guftinskomu-mostu-ispolnilos-90-let.html0|title=The visiting card of South Ossetia of the last century - the Guftinsky Bridge celebrates its 90th anniversary|publisher=Newspaper Respublika SO|language=Russian|date=5 November 2019|accessdate=25 August 2021}}</ref> Die Brücke wurde mit deutscher Hilfe entwickelt und in einer Rekordzeit von 10 Monaten für die ursprüngliche Straße nach [[Kwaissa]] und [[Oni (Georgien)|Oni]] gebaut.<br />
<br />
===Roki Tunnel===<br />
[[Datei:Ergneti at ABL South Ossetia.jpg|thumb|upright=1.35|Das blockierte Straßenende in Südossetien]]<br />
[[Datei:South portal Roki Tunnel.jpg|thumb|upright=1.35|Südportal Roki-Tunnel]]<br />
Vor der Eröffnung des Tunnels durch den Roki-Pass im November 1984 gab es keine direkte Straße vom [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] nach die [[Nordossetische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik|Nordossetische Autonome SSR]] in der Russischen SFSR. Allenfalls ein Feldweg nach einem abgebrochenen Versuch im 19. Jahrhundert, eine Straße zu bauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/171837/ |titel=Транскавказская магистраль (Transkaukasische Straße) |werk=[[Kawkasski Usel]] |datum=2016-08-28 |abruf=2021-09-12}}</ref> Stattdessen wurde im 19. Jahrhundert die [[Ossetische Heerstraße]] über den Mamison-Pass gebaut, die neben der [[Georgische Heerstraße]] über Kazbegi bis 1984 die kürzeste Möglichkeit war, Südossetien auf der Straße von Norden zu erreichen. Dieser Mangel an direkten Verbindungen zwischen den ossetischen Gemeinden auf beiden Seiten der Berge veranlasste die ossetischen Autonomiebehörden, sich für eine Eisenbahn und später für eine Straße durch die Berge einzusetzen. Nach einem letzten Versuch in den späten 1940er Jahren für eine Eisenbahnverbindung durch den Dzomag (Magsky) Pass, 3 km (1,9 Meilen) westlich von Roki, und verschiedenen geologischen und gestalterischen Studien für eine Straßenverbindung verfügte der Ministerrat der Sowjetunion 1971 eine Straßenverbindung durch Roki. <br />
<br />
Die Aufrüstung der bestehenden Mamison-Route mit einem Tunnel war Teil früherer Untersuchungen, wurde jedoch trotz geologisch günstigerer Vorteile zugunsten der Roki-Variante verworfen, die einen kürzeren Tunnel benötigte. Die georgischen sowjetischen Behörden hatten lange versucht, eine direkte Schienen- oder Straßenverbindung zwischen dem südossetischen Oblast und der nordossetischen Republik zu verhindern, weil sie eine nationalistische Einheit befürchteten, mussten sich aber schließlich Moskau beugen. Ziel war es, eine ganzjährig befahrbare Straße zu bauen. Sowohl die ossetische als auch die georgische Heerstraße sind empfindlich gegenüber Schneeverwehungen, was zu saisonalen Sperrungen führt. Der Roki-Tunnel wurde 1984 eröffnet, während der Transkam Highway 1986 vollständig fertiggestellt wurde.<ref>{{cite book |last1=Gusalov |first1=N.A. | last2=Kortiev |first2=L. I. |date=1987 |title=Транскавказская автомагистраль |trans-title=Transcaucasus Highway |url= |language=Russian |location=Ordzhonikidze (Vladikavkaz) |publisher=Ir (publishing house)|ru|Ир (издательство)}}</ref><br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Gori]]<br />
* [[Zchinwali]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 10|S10}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien|S10]]<br />
[[Kategorie:Innerkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 010]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Transkaukasische_Fernstra%C3%9Fe&diff=220484863Transkaukasische Fernstraße2022-02-22T19:15:58Z<p>Labrang: Vor 1985 gab es keine Straße. Der Verkehr benutzte den Mamison-Pass (ossetische Militärstraße)</p>
<hr />
<div>Die '''Transkaukasische Fernstraße''' überquert den [[Großer Kaukasus|Großen Kaukasus]], verbindet [[Russland]] mit [[Georgien]]. Neben der [[Georgische Heerstraße|Georgischen Heerstraße]] ist sie die wichtigste Nord-Süd-Verbindung über das Gebirge. Sie führt durch das Konfliktgebiet [[Südossetien]], der Grenzübergang nach Russland kann daher von Georgien nicht überwacht werden. Im [[Kaukasuskrieg 2008]] diente er den [[Russische Streitkräfte|Russischen Streitkräften]] und paramilitärischen Einheiten als wichtigster Zugang nach Südossetien.<br />
<br />
Die Fernstraße verläuft vom [[Ardon (Fluss)|Ardon-Tal]] in [[Nordossetien]] in Richtung Südosten, unterquert den Kaukasus-Hauptkamm durch den [[Roki-Tunnel]] bei etwa {{Höhe|2000|link=true}}, führt durch den Ort [[Dschawa]] entlang des [[Großer Liachwi|Großen Liachwi]] nach [[Zchinwali]], der Hauptstadt Südossetiens, und von dort nach [[Gori]], der Bezirkshauptstadt der Region [[Schida Kartli]]. <br />
<br />
Der russische Teil der Straße ist mit {{RSIGN|RU|A|164|}} ausgeschildert und wird auch '''Transkam''' ('''Транска'''вка́зская '''ма'''гистра́ль) genannt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Konstantin I. Spidchenko: ''USSR, geography of the eleventh five-year plan period'', Progress Publishers, 1984, S. 140.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Батрадз Харебов: [http://osinform.ru/18417-transkam-kak-mnogo-v-yetom-zvuke.html Транскам – как много в этом звуке…..]. Meldung vom 12. Dezember 2009 auf www.osinform.ru (russisch)<br />
<br />
[[Kategorie:Fernstraße]]<br />
[[Kategorie:Verkehr (Kaukasus)]]<br />
[[Kategorie:Fernstraße in Russland]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Innerkartlien]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Südossetien]]<br />
[[Kategorie:Grenzüberschreitender Verkehr]]<br />
[[Kategorie:Verkehr (Südossetien)]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S7_(Georgien)&diff=220484400S7 (Georgien)2022-02-22T18:56:25Z<p>Labrang: expansion based on enwiki/nlwiki</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 7<br />
|NAME = <br />
|ENUMMER = 001<br />
|ENUMMER1 = <br />
|KARTE = Georgia S7 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Marneuli]]<br />
|BEGINN-REGION = <br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = [[Sadachlo]]<br />
|ENDE-REGION = <br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 34<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = 34<br />
|BAULÄNGE = 0<br />
|PLANLÄNGE = 0<br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = Marneuli - Sadakhlo S7 highway near Tsereteli.jpg <br />
|BILD-GRÖSSE = 320px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Die S7 in der nähe von Tsereteli<br />
|LISTE = {{AB|GE|Region||[[Niederkartlien]]}}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Marneuli]] (მარნეული) {{RSIGN|GE|ს|6}} {{RSIGN|GE|E|117}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Sadachlo]]}}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Armenien]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|AM|Weiter|| {{RSIGN|AM|M|6|M6}}}} → [[Wanadsor]]<br />
}}<br />
<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S7''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-7}}) ist eine 34 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]].<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=18 June 2014|accessdate=22 August 2021}}</ref> Damit ist sie die kürzeste S-Fernstraße in [[Georgien]]. Die Straße führt von [[Marneuli]] bis zur [[Armenien|armenischen]] Grenze bei [[Sadachlo]]. Dort führt die Straße als [[M6 (Armenien)|M6]] bis nach [[Wanadsor]]. Der gesamte S7 ist Teil der [[Europastraße 001]] und auf der georgischen Seite führt sie durch relativ flaches Terrain.<br />
<br />
Darüber hinaus befindet sich die Straße vollständig in der [[Munizipalität Marneuli]] (Region [[Niederkartlien]]) und ist als einspurige Straße gebaut. Es wurden Pläne entwickelt und internationale Mittel aufgebracht, um den südlichen Teil der S7 zu einer 2x2-Autobahn auszubauen, während ein neuer Autobahnabschnitt die S7 mit einer neu gestalteten [[S4 (Georgien)|S4]] Autobahn in der Nähe von Didi Mughanlo verbinden wird.<ref name="S7redesign">{{cite web|url=https://eeas.europa.eu/topics/education/101078/team-europe-eib-provides-%E2%82%AC1067-million-georgia-major-upgrades-its-east-west-highway_en|title=Team Europe: EIB provides €106.7 million to Georgia for major upgrades of its East-West highway|publisher=[[European External Action Service]]|language=English|date=1 July 2021|accessdate=21 July 2021}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[File:Junction S6 with S7 highway in Marneuli.jpg|thumb|upright=1.45|Die S7 beginnt in Marneuli]]<br />
In der [[Sowjetunion]] war die S7 seit 1982 Teil der Hauptstraße A310 Wanadsor (damals ''Kirowakan'') - Marneuli.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=22 February 2022}}</ref> An ihrem Endpunkt in Marneuli war die A310 mit der Fernstraße A304 (jetzt georgische Fernstraße [[S6 (Georgien)|S6]]) verbunden. Vor den 1980er Jahren war die Straße nicht nummeriert, wie die meisten Straßen in der Sowjetunion. Als das Straßennummerierungssystem Georgiens 1996 überarbeitet wurde, wurde die Kategorie „Straßen von internationaler Bedeutung“ (S-) eingeführt und die Bezeichnung „S7 Marneuli–Sadakhlo (armenische Grenze)“ ersetzte die Bezeichnung A310.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 July 2021}}</ref> Der armenische Abschnitt wurde als [[M6 (Armenien)|M6]] neu nummeriert. Seit dem Ende der Sowjetunion ist sie die wichtigste Transitstrecke zwischen den beiden Ländern.<br />
<br />
In den 1990er-Jahren war der Grenzübergang jedoch wegen ethnischer Spannungen zwischen den [[Armenier]]n und den in diesem Teil Georgiens die Bevölkerungsmehrheit stellenden [[Aserbaidschaner]]n zeitweise geschlossen. Daher verlief in dieser Zeit der gesamte internationale Verkehr zwischen Marneuli und Wanadsor über die [[S6 (Georgien)|S6]] beziehungsweise [[Europastraße 117]] via [[Bolnissi]] und [[Stepanawan]], die im Gegensatz zur überwiegend in der Ebene und in Flusstälern verlaufenden Europastraße 001 auf armenischer Seite einen fast {{Höhe|1600|AM|link=true}} hohen [[Gebirgspass|Pass]] überwinden und einen knapp {{Höhe|1800|AM}} hoch gelegenen Tunnel durchqueren muss.<br />
<br />
Die S7 ist die beliebteste Route zwischen Tiflis und [[Eriwan]] und bietet alternative Routen innerhalb Armeniens. Die S7 wurde in das ehrgeizige georgische '''Ost-West-Autobahnprojekt''' aufgenommen, das darauf abzielt, einen 450 Kilometer langen Ost-West-Verkehrskorridor durch Georgien zu schaffen, der [[Aserbaidschan]], [[Armenien]] und die [[Türkei]] verbindet. Im Rahmen dieses Projekts werden georgische Abschnitte der Autobahnen [[Europastraße 60|E60]] (Poti-Tiflis-Rote Brücke, Aserbaidschan) und [[Europastraße 70|E70]] (Poti-Batumi-Sarpi, Türkei) modernisiert und integriert, um Georgiens Position als Verkehrsknotenpunkt im Südkaukasus zu stärken.<ref name=EWpresentation>{{cite web|url=https://ec.europa.eu/transport/sites/default/files/themes/international/european_neighbourhood_policy/european_eastern_partnership/doc/tenth-eastern-partnership-transport-panel/georgia_road_sector_overview.pdf|title=Road Sector of Georgia Overview - Presentation at 10th Eastern partnership transport panel|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|date=11 May 2016|accessdate=22 February 2022}}</ref> Das Ost-West-Autobahnprojekt umfasst die Umgestaltung großer Abschnitte der georgischen Autobahnen [[S1 (Georgien)|S1]], [[S2 (Georgien)|S2]], [[S4 (Georgien)|S4]], [[S12 (Georgien)|S12]] und in jüngerer Zeit der [[S7 (Georgien)|S7]] Fernstraße zu Autobahnen mit getrennten Steigungen, hauptsächlich als 2x2-Schnellstraße.<ref name="S7redesign" /><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Im Jahr 2021 stellte die [[Europäische Investitionsbank]] Georgien weitere 106,7 Mio. EUR für umfangreiche Modernisierungen seiner Ost-West-Autobahn zur Verfügung.<ref name="S7redesign" /> Diese zusätzlichen Mittel sind für ein Neuausrichtungs- und Modernisierungsprojekt vorgesehen, an dem die Fernstraßen S7 und [[S4 (Georgien)|S4]] beteiligt sind. Die Fernstraße S4 wird zwischen [[Rustawi]] und dem Grenzübergang Rote Brücke nach [[Aserbaidschan]] umgeleitet und als 2x2-Autobahn gebaut. Auf halber Strecke dieses Abschnitts wird eine neue 2x2-Autobahn in südwestlicher Richtung in Richtung der aktuellen S7 im Dorf Kvemo Sarali gebaut. Von hier aus werden die südlichen 16 Kilometer der S7 nach Sadakhlo und der armenischen Grenze neu ausgerichtet und als 2x2-Autobahn neu gebaut.<br />
<br />
Obwohl die S7 nicht Teil der europäischen [[Europastraße 60|E60]]- oder [[Europastraße 70|E70]]-Routen ist, wurde sie in den letzten Jahren in das Projekt Ost-West-Autobahn aufgenommen. Die Notwendigkeit, Marneuli aufgrund des zunehmenden Verkehrs in Richtung Armenien zu umgehen, und die bevorstehende Neuausrichtung des südlichen Abschnitts der S4 (die im ursprünglichen Umfang vorgesehen war) machten dies zu einem logischen Schritt.<br />
<br />
== Route == <br />
Die Fernstraße S7 ist die kürzeste S-Strecke in Georgien und beginnt in [[Marneuli]] am zentralen Kreisverkehr, wo sie von der Fernstraße [[S6 (Georgien)|S6]] abzweigt. In Richtung Süden verlässt sie die Stadt und kreuzt die heute stillgelegte Eisenbahnlinie Marneuli-[[Bolnissi]]-Kazreti. Die S7 verläuft parallel zur Eisenbahnlinie Tiflis-[[Jerewan]] (die 1899 eröffnet wurde) bis zum Grenzübergang Sadachlo durch die Marneuli-Ebene und passiert dabei eine Reihe von Dörfern. In [[Schulaweri]] bietet die Staatsstraße Sh161 eine Abkürzung zum Grenzübergang [[Rote Brücke (Chrami)|Rote Brücke]] mit [[Aserbaidschan]] und zur Fernstraße [[S4 (Georgien)|S4]]. Mehr als 80 % der Bevölkerung der Gemeinde Marneuli sind aserbaidschanische Ethnizität. In der Stadt Sadachlo, nur wenige Kilometer von der armenischen Grenze entfernt, führt die Staatsstraße Sh37 zum kleinen und vierten georgisch-armenischen Grenzübergang in Achkerpi.<br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Marneuli]]<br />
* [[Sadachlo]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 7|S7}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 07}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 007]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S4_(Georgien)&diff=220483307S4 (Georgien)2022-02-22T18:09:37Z<p>Labrang: correction 2</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 4<br />
|ENUMMER = 60<br />
|ENUMMER1 = 117<br />
|ENUMMER2 = <br />
|ENUMMER3 = <br />
|AHNUMMER = 5<br />
|AHNUMMER1 = <br />
|TANUMMER = <br />
|TANUMMER1 = <br />
|KARTE = Georgia S4 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = Tiflis<br />
|BEGINN-REGION = Tiflis<br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = Rote Brücke (Ziteli Chidi)<br />
|ENDE-REGION = Niederkartlien<br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 57<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = 57<br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Tiflis]]<br />
* [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S4 highway Rustavi - Tbilisi.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Straßenschild auf der S4<br />
|LISTE = {{AB|GE|Ort|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|ს|6|S6 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Rustawi]] (რუსთავი) {{RSIGN|GE|ს|9|S9 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} }}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Aserbaidschan]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|AZ|Weiter|| {{RSIGN|AZ|M|2|M2 (Aserbaidschan)}}}} → [[Gəncə]]<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S4''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-4}}) ist eine 57 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]]. Sie verläuft von der Hauptstadt [[Tiflis]] über [[Rustawi]] bis zum [[Aserbaidschan|aserbaidschanische]] Grenzübergang [[Rote Brücke (Chrami)|Rote Brücke]]. In Aserbaidschan führt die Straße als [[M2 (Aserbaidschan)|M2]] weiter über [[Gəncə]] nach [[Baku]].<br />
<br />
Zwischen Tiflis und Rustawi ist sie [[autobahn]]artig ausgebaut. Zwischen der Einmündung der als [[S9 (Georgien)|S9]] ausgezeichneten Tiflisser Umgehungsstraße nordwestlich von Rustawi und dem Grenzübergang nach Aserbaidschan ist die S4 Teil der [[Europastraße 60]]. Von Zentrum Tiflis bis zur Abzweigung der [[S6 (Georgien)|S6]] im Südosten von Tiflis ist die Straße auf etwa sechs Kilometern Bestandteil der [[Europastraße 117]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert gab es auf der Höhe des aktuellen Grenzübergangs eine Brücke über den Fluss [[Chrami]]. Die Brücke wurde im 17.&nbsp;Jahrhundert ersetzt und war bis 1998 die primäre Verbindung zwischen Georgien und Aserbaidschan. Sie wurde 1998 durch eine sich etwas weiter westlich befindende Brücke ersetzt. Die alte Brücke aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert existiert noch und wird aufgrund ihrer Farbe als „Rote Brücke“ bezeichnet (georgisch {{lang|ka|წითელი ხიდი}}, ''Ziteli chidi;'' {{azS-Latn|''Qırmızı Körpü;''}} {{ruS|Красный мост}}, ''Krasny most''). Diese Bezeichnung trägt auch der 2009 modernisierte Grenzübergang.<br />
<br />
Mit der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Einführung der M-Straßen im Jahr 1982 wurde die S4-Strecke vollständig Teil der Hauptstraße M27, die von [[Baku]] nach [[Noworossijsk]] auf einer Länge von über 1400&nbsp;km verlief.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=22 February 2022}}</ref> Vorher war die Route der heutigen S4 wie bei den meisten sowjetischen Straßen nicht nummeriert. Seit 1991 liegt die M27 in drei Ländern: [[Russland]], Georgien und Aserbaidschan. Außer des Abschnitts Noworossijsk bis Dschubga, der in den 1990er Jahren zur M4 hinzugefügt wurde, existierte der russische Teil der M27 bis 2018 (obwohl der M27 im Jahr 2010 die Nummer A147 zugewiesen wurde).<ref>''Zur Liste der Fernstraßen des öffentlichen Verkehrs föderaler Bedeutung.'' Anordnung Nr. 928 der Regierung der Russischen Föderation vom 17. November 2010 (russisch, [http://mvf.klerk.ru/auto/auto_101.htm online])</ref> In Georgien wurde sie 1996 als [[S1 (Georgien)|S1]] (von Tiflis nach Westen) und S4 neu nummeriert.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 February 2022}}</ref> In Aserbaidschan erhielt sie zwischen Baku und [[Mingəçevir]] die Bezeichnung [[M4 (Aserbaidschan)|M4]], das kurze Stück zwischen Mingəçevir und [[Yevlax (Stadt)|Yevlax]] ist Teil der [[M5 (Aserbaidschan)|M5]] und der weitere Abschnitt bis zur georgischen Grenze ist Teil der M2.<br />
<br />
Die S4 ist die beliebteste Route zwischen Tiflis und Baku, und auf beiden Seiten der Grenze werden oder werden die Straßen auf Autobahnstandard ausgebaut. Die S4 wurde in das ehrgeizige georgische '''Ost-West-Autobahnprojekt''' aufgenommen, das darauf abzielt, einen 450 Kilometer langen Ost-West-Verkehrskorridor durch Georgien zu schaffen, der [[Aserbaidschan]], [[Armenien]] und die [[Türkei]] verbindet. Im Rahmen dieses Projekts werden georgische Abschnitte der Autobahnen [[European route 60|E60]] (Poti-Tiflis-Rote Brücke, Aserbaidschan) und [[European route 70|E70]] (Poti-Batumi-Sarpi, Türkei) modernisiert und integriert, um Georgiens Position als Verkehrsknotenpunkt im Südkaukasus zu stärken.<ref name=EWpresentation>{{cite web|url=https://ec.europa.eu/transport/sites/default/files/themes/international/european_neighbourhood_policy/european_eastern_partnership/doc/tenth-eastern-partnership-transport-panel/georgia_road_sector_overview.pdf|title=Road Sector of Georgia Overview - Presentation at 10th Eastern partnership transport panel|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|date=11 May 2016|accessdate=22 February 2022}}</ref> Das Ost-West-Autobahnprojekt umfasst die Umgestaltung großer Abschnitte der georgischen Autobahnen [[S1 (Georgien)|S1]], [[S2 (Georgien)|S2]], S4, [[S12 (Georgien)|S12]] und in jüngerer Zeit der [[S7 (Georgien)|S7]]-Autobahn zu Autobahnen mit getrennten Steigungen, hauptsächlich als 2x2 Autobahn.<ref name="S4redesign">{{cite web|url=https://eeas.europa.eu/topics/education/101078/team-europe-eib-provides-%E2%82%AC1067-million-georgia-major-upgrades-its-east-west-highway_en|title=Team Europe: EIB provides €106.7 million to Georgia for major upgrades of its East-West highway|publisher=[[European External Action Service]]|language=English|date=1 July 2021|accessdate=22 February 2022}}</ref><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Im Jahr 2021 stellte die [[Europäische Investitionsbank]] Georgien weitere 106,7 Mio. EUR für umfassende Modernisierungen seiner Ost-West-Autobahn zur Verfügung.<ref name="S4redesign" /> Diese zusätzlichen Mittel sind für ein Neuausrichtungs- und Modernisierungsprojekt vorgesehen, an dem die Autobahnen S4 und S7 beteiligt sind. Die Autobahn S4 wird zwischen Rustawi und dem Grenzübergang Rote Brücke nach Aserbaidschan umgeleitet und als 2x2-Autobahn gebaut. Auf halber Strecke dieses Abschnitts wird eine neue 2x2-Autobahn in südwestlicher Richtung in Richtung der aktuellen S7 im Dorf Kvemo Sarali gebaut. Von hier aus werden die südlichen 16 Kilometer der S7 nach Sadakhlo und der armenischen Grenze neu ausgerichtet und als 2x2-Autobahn neu gebaut. Die Neugestaltung des südlichen Teils der Schnellstraße S4 steht seit einigen Jahren auf der Agenda. Obwohl eine zusätzliche Finanzierung gefunden wurde, ist nicht bekannt, wann der Bau beginnen wird.<br />
<br />
== Großstädte an der Straße ==<br />
* [[Tiflis]]<br />
* [[Rustawi]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 04}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tiflis]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 004]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 004]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S4_(Georgien)&diff=220483241S4 (Georgien)2022-02-22T18:06:36Z<p>Labrang: correction</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 4<br />
|ENUMMER = 60<br />
|ENUMMER1 = 117<br />
|ENUMMER2 = <br />
|ENUMMER3 = <br />
|AHNUMMER = 5<br />
|AHNUMMER1 = <br />
|TANUMMER = <br />
|TANUMMER1 = <br />
|KARTE = Georgia S4 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = Tiflis<br />
|BEGINN-REGION = Tiflis<br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = Rote Brücke (Ziteli Chidi)<br />
|ENDE-REGION = Niederkartlien<br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 57<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = 57<br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Tiflis]]<br />
* [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S4 highway Rustavi - Tbilisi.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Straßenschild auf der S4<br />
|LISTE = {{AB|GE|Ort|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|ს|6|S6 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Rustawi]] (რუსთავი) {{RSIGN|GE|ს|9|S9 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} }}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Aserbaidschan]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|AZ|Weiter|| {{RSIGN|AZ|M|2|M2 (Aserbaidschan)}}}} → [[Gəncə]]<br />
}}<br />
<br />
Die '''S4''' ({{kaS|ს 4}}) ist eine internationale Fernstraße (georgisch {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა}}, ''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa'') in [[Georgien]]. Sie verläuft von der Hauptstadt [[Tiflis]] über [[Rustawi]] bis zum [[Aserbaidschan|aserbaidschanische]] Grenzübergang [[Rote Brücke (Chrami)|Rote Brücke]]. In Aserbaidschan führt die Straße als [[M2 (Aserbaidschan)|M2]] weiter über [[Gəncə]] nach [[Baku]].<br />
<br />
Zwischen Tiflis und Rustawi ist sie [[autobahn]]artig ausgebaut. Zwischen der Einmündung der als [[S9 (Georgien)|S9]] ausgezeichneten Tiflisser Umgehungsstraße nordwestlich von Rustawi und dem Grenzübergang nach Aserbaidschan ist die S4 Teil der [[Europastraße 60]]. Von Zentrum Tiflis bis zur Abzweigung der [[S6 (Georgien)|S6]] im Südosten von Tiflis ist die Straße auf etwa sechs Kilometern Bestandteil der [[Europastraße 117]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert gab es auf der Höhe des aktuellen Grenzübergangs eine Brücke über den Fluss [[Chrami]]. Die Brücke wurde im 17.&nbsp;Jahrhundert ersetzt und war bis 1998 die primäre Verbindung zwischen Georgien und Aserbaidschan. Sie wurde 1998 durch eine sich etwas weiter westlich befindende Brücke ersetzt. Die alte Brücke aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert existiert noch und wird aufgrund ihrer Farbe als „Rote Brücke“ bezeichnet (georgisch {{lang|ka|წითელი ხიდი}}, ''Ziteli chidi;'' {{azS-Latn|''Qırmızı Körpü;''}} {{ruS|Красный мост}}, ''Krasny most''). Diese Bezeichnung trägt auch der 2009 modernisierte Grenzübergang.<br />
<br />
Mit der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Einführung der M-Straßen im Jahr 1982 wurde die S4-Strecke vollständig Teil der Hauptstraße M27, die von [[Baku]] nach [[Noworossijsk]] auf einer Länge von über 1400&nbsp;km verlief.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=22 February 2022}}</ref> Vorher war die Route der heutigen S4 wie bei den meisten sowjetischen Straßen nicht nummeriert. Seit 1991 liegt die M27 in drei Ländern: [[Russland]], Georgien und Aserbaidschan. Außer des Abschnitts Noworossijsk bis Dschubga, der in den 1990er Jahren zur M4 hinzugefügt wurde, existierte der russische Teil der M27 bis 2018 (obwohl der M27 im Jahr 2010 die Nummer A147 zugewiesen wurde).<ref>''Zur Liste der Fernstraßen des öffentlichen Verkehrs föderaler Bedeutung.'' Anordnung Nr. 928 der Regierung der Russischen Föderation vom 17. November 2010 (russisch, [http://mvf.klerk.ru/auto/auto_101.htm online])</ref> In Georgien wurde sie 1996 als [[S1 (Georgien)|S1]] (von Tiflis nach Westen) und S4 neu nummeriert.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 February 2022}}</ref> In Aserbaidschan erhielt sie zwischen Baku und [[Mingəçevir]] die Bezeichnung [[M4 (Aserbaidschan)|M4]], das kurze Stück zwischen Mingəçevir und [[Yevlax (Stadt)|Yevlax]] ist Teil der [[M5 (Aserbaidschan)|M5]] und der weitere Abschnitt bis zur georgischen Grenze ist Teil der M2.<br />
<br />
Die S4 ist die beliebteste Route zwischen Tiflis und Baku, und auf beiden Seiten der Grenze werden oder werden die Straßen auf Autobahnstandard ausgebaut. Die S4 wurde in das ehrgeizige georgische '''Ost-West-Autobahnprojekt''' aufgenommen, das darauf abzielt, einen 450 Kilometer langen Ost-West-Verkehrskorridor durch Georgien zu schaffen, der [[Aserbaidschan]], [[Armenien]] und die [[Türkei]] verbindet. Im Rahmen dieses Projekts werden georgische Abschnitte der Autobahnen [[European route 60|E60]] (Poti-Tiflis-Rote Brücke, Aserbaidschan) und [[European route 70|E70]] (Poti-Batumi-Sarpi, Türkei) modernisiert und integriert, um Georgiens Position als Verkehrsknotenpunkt im Südkaukasus zu stärken.<ref name=EWpresentation>{{cite web|url=https://ec.europa.eu/transport/sites/default/files/themes/international/european_neighbourhood_policy/european_eastern_partnership/doc/tenth-eastern-partnership-transport-panel/georgia_road_sector_overview.pdf|title=Road Sector of Georgia Overview - Presentation at 10th Eastern partnership transport panel|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|date=11 May 2016|accessdate=22 February 2022}}</ref> Das Ost-West-Autobahnprojekt umfasst die Umgestaltung großer Abschnitte der georgischen Autobahnen [[S1 (Georgien)|S1]], [[S2 (Georgien)|S2]], S4, [[S12 (Georgien)|S12]] und in jüngerer Zeit der [[S7 (Georgien)|S7]]-Autobahn zu Autobahnen mit getrennten Steigungen, hauptsächlich als 2x2 Autobahn.<ref name="S4redesign">{{cite web|url=https://eeas.europa.eu/topics/education/101078/team-europe-eib-provides-%E2%82%AC1067-million-georgia-major-upgrades-its-east-west-highway_en|title=Team Europe: EIB provides €106.7 million to Georgia for major upgrades of its East-West highway|publisher=[[European External Action Service]]|language=English|date=1 July 2021|accessdate=22 February 2022}}</ref><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Im Jahr 2021 stellte die [[Europäische Investitionsbank]] Georgien weitere 106,7 Mio. EUR für umfassende Modernisierungen seiner Ost-West-Autobahn zur Verfügung.<ref name="S4redesign" /> Diese zusätzlichen Mittel sind für ein Neuausrichtungs- und Modernisierungsprojekt vorgesehen, an dem die Autobahnen S4 und S7 beteiligt sind. Die Autobahn S4 wird zwischen Rustawi und dem Grenzübergang Rote Brücke nach Aserbaidschan umgeleitet und als 2x2-Autobahn gebaut. Auf halber Strecke dieses Abschnitts wird eine neue 2x2-Autobahn in südwestlicher Richtung in Richtung der aktuellen S7 im Dorf Kvemo Sarali gebaut. Von hier aus werden die südlichen 16 Kilometer der S7 nach Sadakhlo und der armenischen Grenze neu ausgerichtet und als 2x2-Autobahn neu gebaut. Die Neugestaltung des südlichen Teils der Schnellstraße S4 steht seit einigen Jahren auf der Agenda. Obwohl eine zusätzliche Finanzierung gefunden wurde, ist nicht bekannt, wann der Bau beginnen wird.<br />
<br />
== Großstädte an der Straße ==<br />
* [[Tiflis]]<br />
* [[Rustawi]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 04}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tiflis]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 004]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 004]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S4_(Georgien)&diff=220482955S4 (Georgien)2022-02-22T17:55:34Z<p>Labrang: added info</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 4<br />
|ENUMMER = 60<br />
|ENUMMER1 = 117<br />
|ENUMMER2 = <br />
|ENUMMER3 = <br />
|AHNUMMER = 5<br />
|AHNUMMER1 = <br />
|TANUMMER = <br />
|TANUMMER1 = <br />
|KARTE = Georgia S4 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = Tiflis<br />
|BEGINN-REGION = Tiflis<br />
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|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = Rote Brücke (Ziteli Chidi)<br />
|ENDE-REGION = Niederkartlien<br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 57<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = 57<br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Tiflis]]<br />
* [[Niederkartlien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S4 highway Rustavi - Tbilisi.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Straßenschild auf der S4<br />
|LISTE = {{AB|GE|Ort|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|ს|6|S6 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|117}} }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Rustawi]] (რუსთავი) {{RSIGN|GE|ს|9|S9 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} }}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Aserbaidschan]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|AZ|Weiter|| {{RSIGN|AZ|M|2|M2 (Aserbaidschan)}}}} → [[Gəncə]]<br />
}}<br />
<br />
Die '''S4''' ({{kaS|ს 4}}) ist eine internationale Fernstraße (georgisch {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა}}, ''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa'') in [[Georgien]]. Sie verläuft von der Hauptstadt [[Tiflis]] über [[Rustawi]] bis zum [[Aserbaidschan|aserbaidschanische]] Grenzübergang [[Rote Brücke (Chrami)|Rote Brücke]]. In Aserbaidschan führt die Straße als [[M2 (Aserbaidschan)|M2]] weiter über [[Gəncə]] nach [[Baku]].<br />
<br />
Zwischen Tiflis und Rustawi ist sie [[autobahn]]artig ausgebaut. Zwischen der Einmündung der als [[S9 (Georgien)|S9]] ausgezeichneten Tiflisser Umgehungsstraße nordwestlich von Rustawi und dem Grenzübergang nach Aserbaidschan ist die S4 Teil der [[Europastraße 60]]. Von der Einmündung der Umgehungsstraße bis zur Abzweigung der [[S6 (Georgien)|S6]] im Südosten von Tiflis ist die Straße auf etwa zehn Kilometern Bestandteil der [[Europastraße 117]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert gab es auf der Höhe des aktuellen Grenzübergangs eine Brücke über den Fluss [[Chrami]]. Die Brücke wurde im 17.&nbsp;Jahrhundert ersetzt und war bis 1998 die primäre Verbindung zwischen Georgien und Aserbaidschan. Sie wurde 1998 durch eine sich etwas weiter westlich befindende Brücke ersetzt. Die alte Brücke aus dem 17.&nbsp;Jahrhundert existiert noch und wird aufgrund ihrer Farbe als „Rote Brücke“ bezeichnet (georgisch {{lang|ka|წითელი ხიდი}}, ''Ziteli chidi;'' {{azS-Latn|''Qırmızı Körpü;''}} {{ruS|Красный мост}}, ''Krasny most''). Diese Bezeichnung trägt auch der 2009 modernisierte Grenzübergang.<br />
<br />
Mit der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Einführung der M-Straßen im Jahr 1982 wurde die S4-Strecke vollständig Teil der Hauptstraße M27, die von [[Baku]] nach [[Noworossijsk]] auf einer Länge von über 1400&nbsp;km verlief.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=22 February 2022}}</ref> Vorher war die Route der heutigen S4 wie bei den meisten sowjetischen Straßen nicht nummeriert. Seit 1991 liegt die M27 in drei Ländern: [[Russland]], Georgien und Aserbaidschan. Außer des Abschnitts Noworossijsk bis Dschubga, der in den 1990er Jahren zur M4 hinzugefügt wurde, existierte der russische Teil der M27 bis 2018 (obwohl der M27 im Jahr 2010 die Nummer A147 zugewiesen wurde).<ref>''Zur Liste der Fernstraßen des öffentlichen Verkehrs föderaler Bedeutung.'' Anordnung Nr. 928 der Regierung der Russischen Föderation vom 17. November 2010 (russisch, [http://mvf.klerk.ru/auto/auto_101.htm online])</ref> In Georgien wurde sie 1996 als [[S1 (Georgien)|S1]] (von Tiflis nach Westen) und S4 neu nummeriert.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 February 2022}}</ref> In Aserbaidschan erhielt sie zwischen Baku und [[Mingəçevir]] die Bezeichnung [[M4 (Aserbaidschan)|M4]], das kurze Stück zwischen Mingəçevir und [[Yevlax (Stadt)|Yevlax]] ist Teil der [[M5 (Aserbaidschan)|M5]] und der weitere Abschnitt bis zur georgischen Grenze ist Teil der M2.<br />
<br />
Die S4 ist die beliebteste Route zwischen Tiflis und Baku, und auf beiden Seiten der Grenze werden oder werden die Straßen auf Autobahnstandard ausgebaut. Die S4 wurde in das ehrgeizige georgische '''Ost-West-Autobahnprojekt''' aufgenommen, das darauf abzielt, einen 450 Kilometer langen Ost-West-Verkehrskorridor durch Georgien zu schaffen, der [[Aserbaidschan]], [[Armenien]] und die [[Türkei]] verbindet. Im Rahmen dieses Projekts werden georgische Abschnitte der Autobahnen [[European route 60|E60]] (Poti-Tiflis-Rote Brücke, Aserbaidschan) und [[European route 70|E70]] (Poti-Batumi-Sarpi, Türkei) modernisiert und integriert, um Georgiens Position als Verkehrsknotenpunkt im Südkaukasus zu stärken.<ref name=EWpresentation>{{cite web|url=https://ec.europa.eu/transport/sites/default/files/themes/international/european_neighbourhood_policy/european_eastern_partnership/doc/tenth-eastern-partnership-transport-panel/georgia_road_sector_overview.pdf|title=Road Sector of Georgia Overview - Presentation at 10th Eastern partnership transport panel|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|date=11 May 2016|accessdate=22 February 2022}}</ref> Das Ost-West-Autobahnprojekt umfasst die Umgestaltung großer Abschnitte der georgischen Autobahnen [[S1 (Georgien)|S1]], [[S2 (Georgien)|S2]], S4, [[S12 (Georgien)|S12]] und in jüngerer Zeit der [[S7 (Georgien)|S7]]-Autobahn zu Autobahnen mit getrennten Steigungen, hauptsächlich als 2x2 Autobahn.<ref name="S4redesign">{{cite web|url=https://eeas.europa.eu/topics/education/101078/team-europe-eib-provides-%E2%82%AC1067-million-georgia-major-upgrades-its-east-west-highway_en|title=Team Europe: EIB provides €106.7 million to Georgia for major upgrades of its East-West highway|publisher=[[European External Action Service]]|language=English|date=1 July 2021|accessdate=22 February 2022}}</ref><br />
<br />
== Zukunft ==<br />
Im Jahr 2021 stellte die [[Europäische Investitionsbank]] Georgien weitere 106,7 Mio. EUR für umfassende Modernisierungen seiner Ost-West-Autobahn zur Verfügung.<ref name="S4redesign" /> Diese zusätzlichen Mittel sind für ein Neuausrichtungs- und Modernisierungsprojekt vorgesehen, an dem die Autobahnen S4 und S7 beteiligt sind. Die Autobahn S4 wird zwischen Rustawi und dem Grenzübergang Rote Brücke nach Aserbaidschan umgeleitet und als 2x2-Autobahn gebaut. Auf halber Strecke dieses Abschnitts wird eine neue 2x2-Autobahn in südwestlicher Richtung in Richtung der aktuellen S7 im Dorf Kvemo Sarali gebaut. Von hier aus werden die südlichen 16 Kilometer der S7 nach Sadakhlo und der armenischen Grenze neu ausgerichtet und als 2x2-Autobahn neu gebaut. Die Neugestaltung des südlichen Teils der Schnellstraße S4 steht seit einigen Jahren auf der Agenda. Obwohl eine zusätzliche Finanzierung gefunden wurde, ist nicht bekannt, wann der Bau beginnen wird.<br />
<br />
== Großstädte an der Straße ==<br />
* [[Tiflis]]<br />
* [[Rustawi]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 04}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tiflis]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 004]]<br />
[[Kategorie:Europastraße 60|S Georgien 004]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S13_(Georgien)&diff=220478369S13 (Georgien)2022-02-22T15:18:09Z<p>Labrang: forgot to cleanup categories</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 13<br />
|ENUMMER = <br />
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|ENUMMER2 = <br />
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|ENDE-REGION = Samzche-Dschawachetien<br />
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|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Die S-13 bei Bozali<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Achalkalaki]] (ახალქალაქი) {{RSIGN|GE|ს|11|S11 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|691}}}}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Nikorzminda]] (ნიკორწმინდა) [[File:SH21-GE.svg|x18px]] Sh21 }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Kartsachi]] (კარწახი) }}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Türkei]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|TR|Weiter|| 75-02 und 75-01 → [[Çıldır]] }}<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S13''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-13}}), auch bekannt als '''"Akhalkalaki-Kartsachi"''', ist eine 36 km lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße]] von "internationaler Bedeutung" in Südgeorgien, von [[Achalkalaki]] bis zur [[Türkei|türkischen]] Grenze bei [[Kartsachi]]. In der Türkei führt die Straße als 75-02 und 75-01 weiter bis [[Çıldır]]. <br />
<br />
Die Route zweigt von der Fernstraße [[S11 (Georgien)|S11]]/[[Europastraße 691|E691]] auf der Nordseite von Achalkalaki ab. Es ist eine einfache (zweispurige) Asphaltstraße durch das für die Region Samtskhe-Dschawachetien charakteristische Hochland. Die Straße beginnt auf 1700 Meter über dem Meeresspiegel und steigt allmählich auf 1970 Meter an, bevor sie die türkische Grenze auf 1820 m (5970 ft) erreicht, den dritthöchsten Grenzkontrollpunkt in Georgien neben Georgiens zweitgrößtem See (Kartsachi See). Es ist die kürzeste Route von [[Armenien]] nach die Türkei.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Vor der Überarbeitung des Straßenklassifizierungssystems von 1996 war die Route der S13 nicht nummeriert. 1996 wurde die Route als "Sh21 Achalkalaki - Kartsachi (türkische Grenze)" bezeichnet.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 July 2021}}</ref> 2011 wurde die Sh21 zu S13 befördert,<ref name="highways2011">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1340103?publication=0|title=2011 List of highways of international and domestic importance (2011)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=27 May 2011|accessdate=21 July 2021}}</ref> als die Einrichtung eines Grenzübergangs Kartsachi-Aktaş wieder auf die politische Agenda kam. Der Bau der Eisenbahnstrecke [[Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku|Baku–Tiflis–Kars]] führte 2010 zur Reaktivierung einer Absicht aus den 1990er Jahren für einen solchen Grenzübergang.{{FN|1}} Der Grenzübergang wurde schließlich 2015 als dritter georgischer Fahrzeugübergang in die Türkei eröffnet,<ref>{{cite web|url=https://vestnikkavkaza.net/news/Georgia-opens-new-customs-checkpoint-on-border-with-Turkey.html|title=Georgia opens new customs checkpoint on border with Turkey|publisher=Vestnik Kavkaza|language=English|publication-date=19 October 2015|accessdate=16 July 2021}}</ref> 20 Jahre später ursprünglich zwischen den beiden Ländern vereinbart.<ref>{{cite web|url=http://ardahanhaberi.com/aktas-sinir-kapisi-nda-bir-hakki-teslim-etmek/26286/|title=Aktaş Sınır Kapısı nda Bir Hakkı Teslim Etmek|trans-title=Delivering a Right at the Aktaş Border Gate|publisher=Ardahan Haberi|language=Turkish|publication-date=18 October 2015|accessdate=16 July 2021}}</ref><br />
<br />
Die Achalkalaki-Kartsachi-Route wurde als wichtiges Tor zur Türkei beworben, nicht zuletzt für [[Armenien]]. Sie verkürzt die Fahrt von Armenien in die Türkei um 57 km im Vergleich zur Route E691 ([[S11 (Georgien)|S11]]/[[S8 (Georgien)|S8]]) durch den Grenzübergang [[Wale (Stadt)|Wale]] und spart mehr als eine Stunde Fahrzeit. Unter Berücksichtigung der Zusammenführung beider Strecken in der Türkei bei Ardahan (D010/E691) verkürzt sich die Fahrzeit um bis zu zwei Stunden. Die neue Verbindung in die Türkei wurde daher zu einer Straße von "internationaler Bedeutung", der georgischen Definition von S-Straßen, erhoben.<br />
<br />
=== Bypass ===<br />
Im Jahr 2014 wurde die 2,3 km lange Akhalkalaki-Umgehungsstraße eröffnet, die die Entfernung zwischen der Türkei und Armenien um 4 km verkürzt und gleichzeitig den Transitverkehr außerhalb der Stadt hält. Die Umgehungsstraße erhielt 2011 die Straßennummer Sh21.<ref name="highways2011" /><br />
<br />
== Großstädte an der Autobahn ==<br />
* [[Achalkalaki]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
{{FNBox|<br />
{{FNZ|1|Im Jahr 2010 unterzeichneten die Türkei und Georgien eine Absichtserklärung<ref>{{cite web|url=https://matsne.gov.ge/ka/document/view/1663596?publication=0|title=Memorandum of Understanding between the Government of Georgia and the Government of the Republic of Turkey on the Joint Use of Checkpoints at the Customs Border|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=11 June 2010|accessdate=19 July 2021}}</ref> und ein anschließendes Abkommen<ref>{{cite web|url=https://matsne.gov.ge/ka/document/view/1802571?publication=0|title=Agreement between the Government of Georgia and the Government of the Republic of Turkey on the Joint Use of Land Customs Checkpoints "Sarpi-Sarf" and "Kartsakhi-Child / Aktash" and "Akhaltsikhe-Posof / Turkgozu"|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=8 October 2010|accessdate=19 July 2021}}</ref> zur Straffung der Grenz- und Zollzusammenarbeit, zu dem auch ein Kartsachi-Çıldır-Aktaş-Kontrollpunkt gehörte. Dies wurde zu einer Priorität, als der Bau der Eisenbahnlinie [[Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku|Baku–Tiflis–Kars]] im Gange war, für die eine neue grenzüberschreitende Eisenbahnlinie Achalkalaki-Kartsakhi-Kars gebaut wurde. Die BTK-Eisenbahnstrecke wurde 2017 eröffnet.}}<br />
}}<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 13}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Samzche-Dschawachetien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 013]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S13_(Georgien)&diff=220478295S13 (Georgien)2022-02-22T15:15:54Z<p>Labrang: new page // unfortunately no good note template with internal ref option</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 13<br />
|ENUMMER = <br />
|ENUMMER1 = <br />
|ENUMMER2 = <br />
|ENUMMER3 = <br />
|AHNUMMER = <br />
|AHNUMMER1 = <br />
|TANUMMER = <br />
|TANUMMER1 = <br />
|KARTE = Georgia S13 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = Achalkalaki<br />
|BEGINN-REGION = Samzche-Dschawachetien<br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = Kartsachi<br />
|ENDE-REGION = Samzche-Dschawachetien<br />
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|ENDE-LON = <br />
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|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = 36<br />
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|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Samzche-Dschawachetien]] <br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S13 highway northbound facing Bozali.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Die S-13 bei Bozali<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Achalkalaki]] (ახალქალაქი) {{RSIGN|GE|ს|11|S11 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|691}}}}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Nikorzminda]] (ნიკორწმინდა) [[File:SH21-GE.svg|x18px]] Sh21 }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Kartsachi]] (კარწახი) }}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Türkei]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|TR|Weiter|| 75-02 und 75-01 → [[Çıldır]] }}<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S13''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-13}}), auch bekannt als '''"Akhalkalaki-Kartsachi"''', ist eine 36 km lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße]] von "internationaler Bedeutung" in Südgeorgien, von [[Achalkalaki]] bis zur [[Türkei|türkischen]] Grenze bei [[Kartsachi]]. In der Türkei führt die Straße als 75-02 und 75-01 weiter bis [[Çıldır]]. <br />
<br />
Die Route zweigt von der Fernstraße [[S11 (Georgien)|S11]]/[[Europastraße 691|E691]] auf der Nordseite von Achalkalaki ab. Es ist eine einfache (zweispurige) Asphaltstraße durch das für die Region Samtskhe-Dschawachetien charakteristische Hochland. Die Straße beginnt auf 1700 Meter über dem Meeresspiegel und steigt allmählich auf 1970 Meter an, bevor sie die türkische Grenze auf 1820 m (5970 ft) erreicht, den dritthöchsten Grenzkontrollpunkt in Georgien neben Georgiens zweitgrößtem See (Kartsachi See). Es ist die kürzeste Route von [[Armenien]] nach die Türkei.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Vor der Überarbeitung des Straßenklassifizierungssystems von 1996 war die Route der S13 nicht nummeriert. 1996 wurde die Route als "Sh21 Achalkalaki - Kartsachi (türkische Grenze)" bezeichnet.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=22 July 2021}}</ref> 2011 wurde die Sh21 zu S13 befördert,<ref name="highways2011">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1340103?publication=0|title=2011 List of highways of international and domestic importance (2011)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=27 May 2011|accessdate=21 July 2021}}</ref> als die Einrichtung eines Grenzübergangs Kartsachi-Aktaş wieder auf die politische Agenda kam. Der Bau der Eisenbahnstrecke [[Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku|Baku–Tiflis–Kars]] führte 2010 zur Reaktivierung einer Absicht aus den 1990er Jahren für einen solchen Grenzübergang.{{FN|1}} Der Grenzübergang wurde schließlich 2015 als dritter georgischer Fahrzeugübergang in die Türkei eröffnet,<ref>{{cite web|url=https://vestnikkavkaza.net/news/Georgia-opens-new-customs-checkpoint-on-border-with-Turkey.html|title=Georgia opens new customs checkpoint on border with Turkey|publisher=Vestnik Kavkaza|language=English|publication-date=19 October 2015|accessdate=16 July 2021}}</ref> 20 Jahre später ursprünglich zwischen den beiden Ländern vereinbart.<ref>{{cite web|url=http://ardahanhaberi.com/aktas-sinir-kapisi-nda-bir-hakki-teslim-etmek/26286/|title=Aktaş Sınır Kapısı nda Bir Hakkı Teslim Etmek|trans-title=Delivering a Right at the Aktaş Border Gate|publisher=Ardahan Haberi|language=Turkish|publication-date=18 October 2015|accessdate=16 July 2021}}</ref><br />
<br />
Die Achalkalaki-Kartsachi-Route wurde als wichtiges Tor zur Türkei beworben, nicht zuletzt für [[Armenien]]. Sie verkürzt die Fahrt von Armenien in die Türkei um 57 km im Vergleich zur Route E691 ([[S11 (Georgien)|S11]]/[[S8 (Georgien)|S8]]) durch den Grenzübergang [[Wale (Stadt)|Wale]] und spart mehr als eine Stunde Fahrzeit. Unter Berücksichtigung der Zusammenführung beider Strecken in der Türkei bei Ardahan (D010/E691) verkürzt sich die Fahrzeit um bis zu zwei Stunden. Die neue Verbindung in die Türkei wurde daher zu einer Straße von "internationaler Bedeutung", der georgischen Definition von S-Straßen, erhoben.<br />
<br />
=== Bypass ===<br />
Im Jahr 2014 wurde die 2,3 km lange Akhalkalaki-Umgehungsstraße eröffnet, die die Entfernung zwischen der Türkei und Armenien um 4 km verkürzt und gleichzeitig den Transitverkehr außerhalb der Stadt hält. Die Umgehungsstraße erhielt 2011 die Straßennummer Sh21.<ref name="highways2011" /><br />
<br />
== Großstädte an der Autobahn ==<br />
* [[Achalkalaki]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
{{FNBox|<br />
{{FNZ|1|Im Jahr 2010 unterzeichneten die Türkei und Georgien eine Absichtserklärung<ref>{{cite web|url=https://matsne.gov.ge/ka/document/view/1663596?publication=0|title=Memorandum of Understanding between the Government of Georgia and the Government of the Republic of Turkey on the Joint Use of Checkpoints at the Customs Border|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=11 June 2010|accessdate=19 July 2021}}</ref> und ein anschließendes Abkommen<ref>{{cite web|url=https://matsne.gov.ge/ka/document/view/1802571?publication=0|title=Agreement between the Government of Georgia and the Government of the Republic of Turkey on the Joint Use of Land Customs Checkpoints "Sarpi-Sarf" and "Kartsakhi-Child / Aktash" and "Akhaltsikhe-Posof / Turkgozu"|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=8 October 2010|accessdate=19 July 2021}}</ref> zur Straffung der Grenz- und Zollzusammenarbeit, zu dem auch ein Kartsachi-Çıldır-Aktaş-Kontrollpunkt gehörte. Dies wurde zu einer Priorität, als der Bau der Eisenbahnlinie [[Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku|Baku–Tiflis–Kars]] im Gange war, für die eine neue grenzüberschreitende Eisenbahnlinie Achalkalaki-Kartsakhi-Kars gebaut wurde. Die BTK-Eisenbahnstrecke wurde 2017 eröffnet.}}<br />
}}<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 13}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tiflis]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 006]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S5_(Georgien)&diff=220470663S5 (Georgien)2022-02-22T10:58:34Z<p>Labrang: additional background etc</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 5<br />
|ENUMMER = <br />
|ENUMMER1 = <br />
|ENUMMER2 = <br />
|ENUMMER3 = <br />
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|AHNUMMER1 = <br />
|TANUMMER = <br />
|TANUMMER1 = <br />
|KARTE = <br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = Tiflis<br />
|BEGINN-REGION = Tiflis<br />
|BEGINN-LAT = <br />
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|ENDE-NAME = Lagodechi<br />
|ENDE-REGION = Kachetien<br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 160<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = 160<br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Tiflis]] <br />
* [[Niederkartlien]] <br />
* [[Kachetien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S5 highway near Vaziani.jpg <br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Die S-5 nahe Vaziani<br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|Ort|| [[Tiflis]] (თბილისი) }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Tiflis]] (თბილისი) {{RSIGN|GE|ს|9|S9 (Georgien)}} {{RSIGN|GE|E|60}} {{RSIGN|GE|E|117}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Sagaredscho]] (საგარეჯო) }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Lagodechi]] (ლაგოდეხი) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Aserbaidschan]] }}<br />
{{AB|AZ|Weiter|| {{RSIGN|AZ|M|5|M5 (Aserbaidschan)}}}}<br />
}}<br />
Die '''S5''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: ს 5) ist eine 160 Kilometer lange Hauptstraße in [[Georgien]]. Sie führt von der Hauptstadt [[Tiflis]] über [[Lagodechi]] an die Grenze zu [[Aserbaidschan]]. In Aserbaidschan führt sie als M5 weiter bis nach [[Zaqatala (Stadt)|Zaqatala]]. Die Straße ist auch als „Kachetien Autobahn“ bekannt und ist eine der wenigen georgischen S-Autobahnen, die nicht Teil einer europäischen Straße ist. Mit Ausnahme des Abschnitts innerhalb der Stadtgrenzen von Tiflis, ist es eine einspurige Hauptstraße.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Der sogenannte „Kachetien Autobahn“ existiert seit der Zwischenkriegszeit als „erstklassige“ Hauptstrecke,<ref name="ams1943">{{cite web|url=https://maps.lib.utexas.edu/maps/ams/asia_1m/ |title=Army Map Service Topographic Map Series, Tbilisi Sheet NK-38 (1943), 1:1.000.000 |work=Perry-Castañeda Library Map Collection |language=en|accessdate=31 January 2022}}</ref><ref name="ams1941">{{cite web|url=http://igrek.amzp.pl/result.php?cmd=id&god=K-38-XXII&cat=GERRUSSKAUKAS200 |title=German Topographic Map Series, Tbilisi Sheet K-38-XXII (1941), 1:200.000 |work=Archival maps of Poland and Central Europe|language=pl|accessdate=31 January 2022}}</ref> wobei der Abschnitt in Tiflis bis zum Flughafen bereits in den 1970er Jahren mehrspurig war.<br />
<br />
Zu Zeiten der [[Sowjetunion]] war die Straße Teil der A302, die von Tiflis nach [[Lagodechi]] führte.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on approval of the list of roads of the USSR of national significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=2 September 2021}}</ref> Zusammen mit der A315 von Lagodechi nach Qaraməryəm bildete diese Straße eine alternative Route nach [[Baku]]. 1996 wurde die A302 zu S5 umnummeriert, einschließlich des A315-Teils bis zur Grenze.<br />
<br />
== Zukunft == <br />
Im Jahr 2021 wurden Auftragnehmer für einen neuen 35 Kilometer langen Autobahnabschnitt der S5 zwischen der Umgehungsstraße von Tiflis ([[S9 (Georgien)|S9]]) und [[Sagaredscho]] unterzeichnet.<ref name=upgrade21>{{cite web|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1639467153&pid=1340628946|title=Agreements have been signed for the construction of the Tbilisi-Sagarejo road|publisher=Roads Department of Georgia|language=Georgian|date=14 December 2021|accessdate=19 December 2021}}</ref> Das Projekt ist in drei Lose aufgeteilt und wird vom Staat finanziert. Chinesische und türkische Unternehmen werden zwei Grundstücke mit einer Gesamtlänge von 31 Kilometern bauen, während ein georgisches Unternehmen für den Rest verantwortlich sein wird. Der neu gestaltete Abschnitt wird Dörfer und Städte umgehen. Fällig ist ein Ausbau des 17 Kilometer langen Abschnitts Sagaredscho-Badiauri, für den sich die Weltbank zur Finanzierung verpflichtet hat.<ref name=badiauri>{{cite web|url=https://projects.worldbank.org/en/projects-operations/document-detail/P173782?type=projects|title=Kakheti Integrated Mobility Project|publisher=Wereldbank|language=English|date=11 March 2021|accessdate=19 December 2021}}</ref><br />
<br />
Auch eine 17 Kilometer lange Umgehungsstraße zwischen Bakurtsikhe und Tsnori wurde angekündigt. Die Ausschreibung hierfür wird 2021 abgeschlossen.<ref name=S5bypass>{{cite web|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1638253184|title=Construction of Bakurtsikhe-Tsnori bypass road begins|publisher=Roads Department of Georgia|language=en|date=30 November 2021|accessdate=9 December 2021}}</ref> Dieser Abschnitt der S5 im Alazani-Tal ist dicht bebaut und hat eine Kette von Dörfern und Städten. Anschließend wird 2021 nördlich von Bakurtiche die ähnliche Umgehungsstraße Gurjaani (Sh42) eröffnet.<ref name=gurjaanibypass>{{cite web|url=https://agenda.ge/en/news/2021/1896|title=Gurjaani bypass road opens in Kakheti, PM announces construction of 2 bln GEL worth of new roads|publisher=Agenda.ge|language=en|date=8 July 2021|accessdate=9 December 2021}}</ref><br />
<br />
== Großstädte an der Autobahn ==<br />
* [[Tiflis]]<br />
* [[Sagaredscho]]<br />
* [[Lagodechi]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 05}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tiflis]]<br />
[[Kategorie:Niederkartlien]]<br />
[[Kategorie:Kachetien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 005]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gebiete_mit_begrenzter_Anerkennung_als_Staat&diff=219903470Liste der Gebiete mit begrenzter Anerkennung als Staat2022-02-05T19:09:46Z<p>Labrang: corrected year</p>
<hr />
<div>[[Datei:Limited recognition.png|mini|hochkant=1.5|<br />
{{Farblegende|#FF0000|Keinerlei internationale Anerkennung}}<br />
{{Farblegende|#FF8484|Nicht-UNO-Mitglied, nur von anderen Nicht-UNO-Mitgliedern anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#FF8040|Nicht-UNO-Mitglied, von mindestens einem UNO-Mitglied anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#808040|UNO-Mitglied, von mindestens einem anderen UNO-Mitglied nicht anerkannt}}]]<br />
Diese '''Liste''' sammelt verschiedene geopolitische Einheiten, '''die nicht allgemein als selbstständige [[Staat]]en anerkannt werden'''. Nicht aufgelistet werden sogenannte [[Mikronation]]en, die meist von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen (meistens 2–15 Leute) gegründet werden. Die [[Liste von Mikronationen]] hat eine eigene Wiki-Seite.<br />
<br />
Die meisten dieser Länder sind Teile einer Nation mit einer eigenen nationalen Identität, die sich von ihrem Mutterland [[Sezession|abgespalten]] haben. Man bezeichnet sie daher als (englisch) „Break-away“-Staaten. Sie sind zwar nach der [[Drei-Elemente-Lehre|Drei-Elemente-Theorie]] Staaten, werden aber vom Großteil der etablierten Staaten nicht als solche anerkannt. Diese Länder werden im Deutschen als [[De-facto-Regime]] bezeichnet.<br />
<br />
Einige Territorien sind selbstverwaltete [[Liste von autonomen Regionen|autonome Regionen]] oder [[Protektorat]]e mit militärischem Schutz und informellen diplomatischen Auslandsvertretungen durch einen anderen Staat.<br />
<br />
== Aktuelle Staatsgebilde ==<br />
=== Nicht-Mitglieder der Vereinten Nationen mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
<br />
==== Republik Abchasien ====<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Abchasien anerkennen]]<br />
<br />
{{ABC|#}} Die [[Abchasien|Republik Abchasien]] ist ein selbstausgerufener Staat im Süd[[kaukasus]], der von [[Nauru]], [[Nicaragua]], [[Russland]], [[Syrien]] und [[Venezuela]] sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], [[Republik Arzach|Arzach]], [[Südossetien]] und [[Transnistrien]], anerkannt wird. Auch De-facto-Staat [[Volksrepublik Lugansk]] anerkannt Abchasien seit 2015. Die Führung Abchasiens beruft sich auf die jahrhundertelange Unabhängigkeit der Region, während [[Georgien]] sie als Teil seines Staatsgebiets beansprucht.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das [[Sowjetrussland|bolschewistische Russland]] 1921 wurde Abchasien zunächst von Georgien getrennt, 1931 wurde es jedoch zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]]. 1992 rief der Oberste Sowjet der Abchasischen ASSR die Unabhängigkeit von Georgien aus, was zu einem Krieg (1992–1994) führte. Der Waffenstillstand vom Juni 1994 hat im Wesentlichen standgehalten und Abchasien außerhalb der Kontrolle der Regierung Georgiens belassen. Im Zuge des [[Kaukasuskrieg 2008|Kaukasuskrieges 2008]] wurde die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia">{{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=Anerkennungsdekret. |format=PDF; 230&nbsp;kB |webciteID=5ajFHstLY}}</ref><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela<ref name="ru21754">{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru, 11. September 2009</ref><br />
** am 15. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune">{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=''Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an''. |wayback=20100329095545}} net-tribune.de, 15. Dezember 2009</ref><br />
** am 23. Mai 2011 von [[Vanuatu]] (zurückgezogen 2013),<br />
** am 18. September 2011 von [[Tuvalu]] (zurückgezogen),<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
<br />
[[Datei:Republik China-diplomatische Beziehungen.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China (Taiwan)]] <br />
<br />
{{TWN|#}} Die [[Republik China (Taiwan)|Republik China]] kontrolliert seit der Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 lediglich die [[Taiwan (Insel)|Insel Taiwan]] sowie einige kleine Inseln. Durch die [[Resolution 2758 der UN-Generalversammlung]] vom 25. Oktober 1971 verlor sie einen großen Teil ihrer diplomatischen Anerkennung sowie den Sitz bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] an die [[Volksrepublik China]]. Zurzeit wird die Republik China von 22 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Dazu wird sie vom UNO-Nichtmitgliedstaat [[Vatikanstadt]] als alleinige Vertreterin [[China]]s anerkannt. Sie unterhält jedoch nichtoffizielle Beziehungen zu den meisten Ländern durch Institutionen wie das [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro|Taipei-Wirtschafts-und-Kulturbüro]].{{Siehe auch|Taiwan-Konflikt}}<br />
<br />
==== Republik Kosovo ====<br />
<br />
[[Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Kosovo anerkennen]] <br />
<br />
{{KOS|#}} Die [[Kosovo|Republik Kosovo]] agiert seit 1999 unter der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo]] (UNMIK) unabhängig von [[Serbien]] auf Basis der [[Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1244]] des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Weltsicherheitsrats]]. Rechtlich handelte es sich um eine autonome serbische Provinz. Die Provinz hat sich am 17. Februar 2008 einseitig für unabhängig erklärt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html ''Pristina: Kosovo erklärt sich für unabhängig''.] [[Spiegel Online]], 17. Februar 2008.</ref> Die Unabhängigkeit wird bisher von {{Internationale Anerkennung des Kosovo}} der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen [[Internationale Anerkennung des Kosovo|anerkannt]].<br />
<br />
==== Republik Südossetien ====<br />
<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Südossetien anerkennen]]<br />
<br />
{{SOS|#}} Die [[Südossetien|Republik Südossetien]] ist ein selbsternannter Staat im Norden [[Georgien]]s, der von Nauru, Nicaragua, Russland, Syrien und Venezuela sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten, Abchasien, Arzach und Transnistrien, anerkannt wird. Auch De-facto-Staaten [[Volksrepublik Donezk]] (2015), [[Volksrepublik Lugansk]] (2015) und [[Demokratische Arabische Republik Sahara]] (2010) haben Südossetien anerkannt.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das bolschewistische Russland 1921 wurde es als [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] in Georgien Teil der Sowjetunion. Im Jahr 1991 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und 1992 ein Waffenstillstand vereinbart. Nach erneuten militärischen Auseinandersetzungen und einem Eingreifen Russlands wurde die Unabhängigkeit Südossetiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia" /><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela,<ref name="ru21754" /><br />
** am 16. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune" /> und<br />
** am 19. September 2011 von Tuvalu (zurückgezogen 2014),<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
<br />
==== Türkische Republik Nordzypern ====<br />
<br />
{{TRNZ|#}} Die [[Türkische Republik Nordzypern]] geht auf den ''Türkischen Bundesstaat von Zypern'' zurück, der 1975 im nördlichen Teil [[Zypern]]s ausgerufen worden war, nachdem 1974 [[Türkei|türkische]] Truppen im [[Zypernkonflikt]] interveniert und den nördlichen Teil der Insel besetzt hatten. 1983 erklärte der ''Türkische Bundesstaat von Zypern'' unter dem Namen ''Türkische Republik Nordzypern'' seine Unabhängigkeit. Diese wird von einem UN-Mitgliedstaat, der Türkei, anerkannt. Ein [[Annan-Plan|Plan der Vereinten Nationen]] mit dem Ziel, die beiden zypriotischen Staaten zu vereinen, wurde 2004 in einem Referendum von der Bevölkerung der ''Türkischen Republik Nordzypern'' angenommen, jedoch von der Bevölkerung des von der Regierung der [[Republik Zypern]] kontrollierten Teiles der Insel abgelehnt. Weitere Versuche, eine Wiedervereinigung herbeizuführen, sind bislang erfolglos geblieben.<br />
<br />
==== Cookinseln ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of the Cook Islands.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln]] <br />
<br />
{{COK|#}} Die [[Cookinseln]] sind ein selbstverwaltetes Territorium in [[Ozeanien]], das in freier Assoziierung mit [[Neuseeland]] steht. [[Deutschland]] hat die Cookinseln im März 2001 als selbstständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Der deutsche Botschafter in Wellington ist auch auf den Cookinseln akkreditiert. Insgesamt haben 52 Staaten bis Dezember 2018 die Cookinseln als selbstständigen Staat anerkannt, darunter China, [[Australien]] und die [[Schweiz]]. Von Neuseeland sind die Cookinseln seit 1993 anerkannt.<br />
<br />
==== Niue ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of Niue.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Niue]]<br />
<br />
{{NIU|#}} [[Niue]] ist wie die Cookinseln ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland, sowie eine [[parlamentarische Monarchie]] im [[Commonwealth of Nations]]. Bis September 2016 haben 20 Staaten Niue als selbstständigen Staat anerkannt, darunter bislang kein deutschsprachiger Staat. Ebenso wie die Cookinseln erkennt Neuseeland Niue seit 1993 an.<br />
<br />
=== Staatliche und staatsähnliche Gebiete ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* {{NKR|#}} Die '''[[Republik Arzach]]''', bis 2017 ''Republik Bergkarabach'', ist (seit 1991) ein selbsternannter und teilweise funktionsfähiger unabhängiger Staat, wird jedoch nicht als unabhängig anerkannt. Auch das angrenzende [[Armenien]] erkennt den Staat nicht an, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns von Verhandlungen vor. International wird es als Teil von [[Aserbaidschan]] gesehen, ist jedoch mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnt. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen.<br />
* {{Somaliland|#}} Die '''[[Somaliland|Republik Somaliland]]''' (seit 1991) befindet sich im Nordwesten [[Somalia]]s. Im Mai 1991 riefen Politiker im Norden eine unabhängige Republik Somaliland aus, die mittlerweile fünf der achtzehn Verwaltungsregionen von Somalia umfasst. Dies entspricht dem [[Britisch-Somaliland|Britischen Somaliland]], welches sich zwischen [[Äthiopien]], [[Dschibuti]], [[Puntland]] und dem [[Golf von Aden]] erstreckte.<br />
* {{PMR|#}} Die '''[[Transnistrien|Republik Transnistrien]]''' ist der Teil der [[Republik Moldau]] östlich des Flusses [[Dnister]] und seit 1990 ein selbsternannter, teilweise funktionsfähiger Staat ohne internationale Anerkennung irgendeines UN-Mitgliedstaates. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus [[Ostslawen]] im Gegensatz zur Gesamtheit Moldaus aus einer Majorität von [[Moldauer]]n. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen. Transnistrien hat mehrmals um eine Aufnahme in die [[Russland|Russische Föderation]] gebeten.<br />
* [[Datei:Flag of the Donetsk People's Republic.svg|rahmenlos|20x20px]] Die '''[[Volksrepublik Donezk]]''' ist ein am 7. April 2014 während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Kriegs in der Ukraine]] ausgerufener Staat. Offiziell ist das Gebiet Teil der Ukraine, jedoch hat es eigene Verwaltungseinrichtungen, eine grundlegende Infrastruktur (auch wenn viele Geschäfte und Unternehmen sowie der [[Flughafen Donezk]] wegen des Kriegs zerstört sind) und ein eigenes Staatswesen. Der Staat möchte entweder unabhängig werden oder ein Gebiet [[Russland|Russlands]] sein. Der Staat finanziert sich unter anderem durch [[Gulag]]-ähnliche [[Arbeitslager]].<br />
* [[Datei:Flag of the Luhansk People's Republic.svg|rahmenlos|18x18px]] Die '''[[Volksrepublik Lugansk]]''' ist ein Staat, der im April 2014 ebenso wie die [[Volksrepublik Donezk|VR Donezk]] während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ukrainekrieges]] proklamiert wurde. Da der Staat offiziell Teil der Ukraine ist, verfügt er über eine grundlegende Infrastruktur, auch wenn diese meist wegen des Krieges zerstört ist. Gleich wie ihr „Nachbarstaat“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] finanziert sie sich teilweise durch [[Arbeitslager]], die an sowjetische [[Gulag|Gulags]] erinnern.<br />
<br />
=== Gebiete unter militärischer Okkupation ===<br />
* Der {{PSE|#}} '''[[Staat Palästina]]''' wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit {{Internationale Anerkennung Palästinas}} Staaten anerkannt. Bei der [[Vereinte Nationen|UNO]] hat der Staat einen [[Beobachterstatus]].<ref name="un.com 2012" /> Ein Teil des beanspruchten Staatsgebiets ist von [[Israel]] militärisch besetzt.<br />
: Siehe auch die Artikel [[Internationale Anerkennung des Staates Palästina]], [[Palästinensische Autonomiegebiete]], [[Gazastreifen]] sowie [[Westjordanland]], welche Beiträge über Gebiete in der Region [[Palästina (Region)|Palästina]] beinhalten.<br />
* Die {{ESH|#}} '''[[Demokratische Arabische Republik Sahara]]''' kontrolliert einen Rest der [[Westsahara]], ein seit dem Rückzug [[Spanien]]s 1976 von [[Marokko]] – anfangs teilweise auch von [[Mauretanien]] – beanspruchtes und weitgehend verwaltetes Gebiet. Die Republik wurde 1976 von der [[Frente Polisario]] ausgerufen und wird von derzeit 48 Staaten [[Internationale Anerkennung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara|anerkannt]]. (Unter diesen Staaten befindet sich aber weder Spanien noch irgendeine andere Großmacht oder irgendein europäischer Staat.)<br />
: Die DARS ist ein vollwertiges Mitglied der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], jedoch erkennt auch die Mehrheit der AU-Einzelstaaten die Republik noch nicht (oder zwischenzeitlich wieder nicht) an. Die Hoheitsansprüche sind ungeklärt, und die Vereinten Nationen streben mittels der Mission [[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ein [[Referendum]] an, um die Lage zu klären. Seit 1991 besteht ein von der UN überwachter Waffenstillstand.<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:KSS flag.svg|20px]] '''[[Khatumo|Khaatumo]]'''{{Anker|Khaatumo}} State of Somalia wurde 2012 im Norden der Bundesrepublik Somalia als ein weiterer Bundesstaat auf einem Gebiet gegründet, das sowohl der Bundesstaat [[Puntland]] als auch das nach Unabhängigkeit strebende [[Somaliland]] beansprucht und um welches es im [[Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland]] schon mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Keine der Parteien konnte bislang dauerhafte, einheitliche De-facto-Kontrolle erlangen. Von der somalischen Regierung wird Khaatumo nicht als Bundesstaat angesehen.<br />
<br />
== Historische Staatsgebilde ==<br />
=== Staaten mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
* '''{{RHO}}''' war eine britische Kolonie, die 1965 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärte, was – ebenso wie die Ausrufung der Republik 1970 – nur von Südafrika anerkannt wurde. Nach Verhandlungen zwischen der weißen Minderheitsregierung und moderaten schwarzen Führern wurde 1979 daraus [[Simbabwe-Rhodesien]], das bis zur Ausrufung der Republik [[Simbabwe]] 1980 ebenso international nicht anerkannt war.<br />
* '''{{Biafra}}''' kontrollierte ein Gebiet im Osten [[Nigeria]]s von der Abspaltung im Mai 1967 bis zum endgültigen militärischen Niedergang im Januar 1970. Es wurde von vier afrikanischen Staaten ([[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Sambia]], [[Tansania]]) sowie [[Haiti]] anerkannt.<br />
* Die '''{{KHM-1979|2=Volksrepublik Kampuchea}}''' (1979–1989) wurde nach der [[vietnam]]esischen Invasion und Besetzung und der Niederlage der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] in Kambodscha von der vietnamesischen Okkupationsmacht errichtet. Nur einige [[Ostblock]]staaten erkannten diese an, wohingegen die UN, China und die meisten anderen Staaten weiterhin das gestürzte [[Demokratisches Kampuchea|Demokratische Kampuchea]] der Roten Khmer anerkannten.<br />
* Von [[Südafrika]] während der [[Apartheid]] in formelle Unabhängigkeit entlassene [[Homeland (Apartheid)|Homelands]] (auch Bantustan genannt), die ausschließlich von Südafrika und den jeweils anderen drei Homelands anerkannt waren. Sie waren faktisch vollständig von Südafrika abhängig und sind seit dem Ende der Apartheid 1994 wieder integraler Teil Südafrikas:<br />
** '''{{Transkei}}''' (1976–1994)<br />
** '''{{Bophuthatswana}}''' (1977–1994)<br />
** '''{{Venda}}''' (1979–1994)<br />
** '''{{Ciskei}}''' (1981–1994)<br />
* '''{{RU-CE-1991}}''' (1996–1999). Die vormalige [[Tschetschenien|Tschetschenische ASSR]] erklärte 1991 als ''Tschetschenische Republik Itschkeria'' ihre Unabhängigkeit von der [[Sowjetunion]] und [[Russland]]. Seit dem [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]] ist sie wiedereingegliedert in Russland. Eine Exilregierung besteht jedoch fort.<br />
* Das '''{{AFG-1997|2=Islamische Emirat Afghanistan}}''' (1996–2001) war lediglich von [[Saudi-Arabien]], [[Pakistan]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] anerkannt, alle anderen Staaten betrachteten während des [[Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)|Afghanischen Bürgerkriegs]] die Regierung von Präsident [[Burhānuddin Rabbāni]] als legitime Vertretung Afghanistans.<br />
* {{UA-43|#}} Die '''[[Republik Krim (Sezessionsregion)|Republik Krim]]''' (11.–18. März 2014) wurde nur von Russland anerkannt,<ref>[http://rt.com/news/russia-recognize-crimea-independence-410/ Putin signs order to recognize Crimea as a sovereign independent state.] RT.com, 17. März 2014.</ref> nach Auffassung Russlands bildet das Gebiet seitdem den russischen Föderationskreis [[Krim (Föderationskreis)|Krim]]. Die [[Ukraine]] erachtet die Halbinsel weiterhin als Teil ihres Staatsgebiets.<br />
<br />
=== Staaten ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* [[Datei:MNLA flag.svg|20px]] '''[[Azawad]]''' in [[Mali]] erklärte am 6. April 2012 seine Unabhängigkeit, wurde von keinem Staat anerkannt und Anfang 2013 von malischen Truppen mit massiver französischer Hilfe zurückerobert.<br />
* '''{{CD-KA-1960}}''' erklärt 1960 die Unabhängigkeit von der kurz zuvor von Belgien unabhängig gewordenen [[Demokratische Republik Kongo|Republik Kongo]]. Die Sezession war Hauptursache der [[Kongokrise]]. Trotz Unterstützung durch Belgien wurde Katanga von keinem Staat anerkannt; 1963 wurde die abtrünnige Provinz von UN-Truppen erobert und die Sezession beendet.<br />
* [[Datei:Flag of Bougainville.svg|20px]] '''[[Bougainville]] (Republik der Nördlichen Salomonen)''' (1990–1997) unterzeichnete einen [[Friedensvertrag]] mit [[Papua-Neuguinea]], welcher der [[Insel]], abhängig von einem [[Referendum]] zur [[Souveränität|Unabhängigkeit]] innerhalb einer [[Jahrzehnt|Dekade]], [[Autonomie]] verschaffen sollte.<br />
* '''{{MD-GA}}''' (1990–1994) ist heute ein Teil der [[Republik Moldau]].<br />
* [[Datei:Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px|rand]] '''[[Republik Serbische Krajina]]''' (1991–1995) ist heute ein Teil von [[Kroatien]].<br />
* '''{{RSR}}''' (1992–1995) ist heute eine der beiden Entitäten des Bundesstaates [[Bosnien und Herzegowina]].<br />
* [[Datei:Flag of Anjouan.svg|20px]] '''[[Anjouan]]''' (1997–2002) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Flag of Mohéli (official).svg|20px]] '''[[Mohéli]]''' (1997–1998) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Tamil Eelam Flag.svg|20px]] '''[[Tamil Eelam]]''' war die Bezeichnung für die während des [[Bürgerkrieg in Sri Lanka|Bürgerkriegs in Sri Lanka]] (1983–2009) unter Verwaltung der [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) stehenden Gebiete im Norden und Osten [[Sri Lanka]]s. International wurde das Staatsgebilde von keinem Staat anerkannt; die LTTE wurden von vielen Staaten als Terrororganisation betrachtet.<br />
* Die [[Datei:Flag of Congo-Léopoldville (1960-1963).svg|20px]] '''Volksrepublik Kongo'''{{Anker|Volksrepublik Kongo (1964)}} wurde auf dem Höhepunkt der [[Simba-Rebellion]] am 7. September 1964 in Stanleyville, dem heutigen [[Kisangani]], von lumumbistischen Rebellen ausgerufen. Die Rebellen erhielten zwar Unterstützung aus dem sozialistischen Lager, allerdings keine diplomatische Anerkennung. Der Aufstand wurde bis Dezember 1964 von Regierungstruppen niedergeschlagen.<ref>Thomas Kacza: ''Die Kongo-Krise 1960–1965''. Centaurus-Verlagsgesellschaft, Pfaffenweiler 1990, ISBN 978-3-89085-477-9, S.&nbsp;164.</ref><br />
* [[Datei:Flag of Novorussia.svg|20px]] '''[[Föderativer Staat Neurussland]]''' (24. Mai 2014 – 18. Mai 2015) war eine Union zwischen der [[Volksrepublik Donezk]] und der [[Volksrepublik Lugansk]]. Im Mai 2015 wurde das Projekt für beendet erklärt.<ref>[http://www.gazeta.ru/politics/2015/05/19_a_6694441.shtml Neurussland ist beendet.] Gaseta.ru, 20. Mai 2014 (russisch).</ref><ref>[http://uatoday.tv/politics/russian-backed-novorossiya-breakaway-movement-collapses-428372.html ''Russian-backed ‘Novorossiya’ breakaway movement collapses''.] [[Ukraine Today]], 20. Mai 2015 (englisch).</ref><br />
* [[Datei:Flag of the Islamic State of Iraq and the Levant2.svg|20px]] '''[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]''', abgekürzt '''IS''', bezeichnet neben der gleichnamigen, als Terrorgruppe eingestuften Organisation, auch ein von dieser am 29. Juni 2014 in Syrien und im Irak ausgerufenes [[Kalif]]at. In den von der Organisation eroberten Gebieten entwickelten sich neben militärischen bald auch zivile staatliche Strukturen. Das Kalifat wurde jedoch von keinem anderen Staat anerkannt. In laufender militärischer Auseinandersetzung mit regulären syrischen oder irakischen Armeeverbänden, gegnerischen Rebellenmilizen und internationalen Streitkräften verlor der IS bis zum Herbst 2017 die Kontrolle über sämtliche größeren Städte, zuletzt auch über das als Hauptstadt des Kalifats fungierende [[ar-Raqqa|Rakka]].<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:Flag of South Kasai.svg|20px]] '''[[Süd-Kasai]]''' beanspruchte von Juni 1960 bis Ende 1961 regionale Autonomie innerhalb der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]].<br />
* [[Datei:Flag of the Republic of Mahabad.svg|20px]] Die '''[[Republik Mahabad|Republik Kurdistan]]''' (22. Januar – 16. Dezember 1946) war ein Staat, der um die Stadt [[Mahabad]] im [[Iran]] ausgerufen wurde. Das Gebiet ist heute Teil des Iran.<br />
* [[Datei:Flag of Kachin State.svg|20px]] '''[[Kachin-Staat]]''' ist der nördlichste Staat von [[Myanmar]] und wird seit 1962 von der [[Kachin Independence Organization]] (KIO) kontrolliert, ist jedoch von keinem Land diplomatisch anerkannt. Die KIO und die Union Myanmar formalisierten 1994 den status quo durch die Schaffung der „Kachin State Special Region&nbsp;#1“, welche noch immer Teil der Union Myanmar ist, de facto jedoch von der KIO kontrolliert wird.<br />
* '''{{GE-AJ}}''', nominell eine Autonome Republik innerhalb [[Georgien]]s, befand sich 1991–2005 de facto ausschließlich unter der Kontrolle seiner Republikregierung, außerhalb des Einflussbereiches der georgischen Zentralregierung, ohne jedoch formell den Status eines unabhängigen Staates zu beanspruchen. Heute ist es wieder Autonome Republik im Staatsverband Georgiens.<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Aserbaidschan|Republik Aserbaidschan]] in den 1990er Jahren vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of Azerbaijan.svg|20px]] '''[[Autonome Republik Nachitschewan]]''' (1990–1991) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
** [[Datei:Flag of Talysh-Mugan Autonomous Republic (the talysh national flag).jpg|20px]] '''[[Autonome Talysch-Mugan-Republik]]''' (ausgerufen 1993) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
* Auf dem Gebiet des heutigen [[Bosnien und Herzegowina]] zur Zeit der [[Jugoslawienkriege]] vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of the Croatian Republic of Herzeg-Bosnia.svg|20px]] '''[[Kroatische Republik Herceg-Bosna]]''' (1993–1994; zuvor 1992–1993 ''Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna'') beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde. Mit der Gründung der [[Föderation Bosnien und Herzegowina]] im Jahre 1994 wurde sie als eigenständige politische Einheit offiziell aufgelöst.<br />
** '''[[Autonome Provinz Westbosnien]]''' (1993–1995) beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde.<br />
* Auf dem Gebiet des [[Gescheiterter Staat|gescheiterten Staats]] [[Somalia]] ab 1991 entstandene autonome Gebilde, die sich als Teilstaaten eines gemeinsamen Bundesstaats Somalia verstanden, obwohl ein solcher zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch gar nicht existierte und bis zu dessen Entstehung ab 2012 sie entweder schon untergegangen waren oder nicht anerkannt und in andere Bundesstaaten integriert wurden.<br />
** [[Datei:Flag of Awdalland.svg|20px]] '''[[Awdal#Geschichte|Awdalland]]'''{{Anker|Saylac & Lughaya}} (1995 und 2009) wurde im äußersten Nordwesten durch Gegner des [[Somaliland]]-Regimes und in Ablehnung dessen Politik der Abspaltung von einem gemeinsamen somalischen Staat gegründet, jedoch ohne die von Somaliland auf das Gebiet ausgeübte De-facto-Kontrolle dauerhaft in Frage stellen zu können. Gleiches gilt für das etwas später mit Anspruch auf etwa dasselbe Gebiet und mit vergleichbarer politischer Zielrichtung gegründete '''Saylac & Lughaya''' State of Somalia (2011).<br />
** [[Datei:Flag of Azania.svg|20px|rand]] '''[[Jubaland#Azania State of Somalia|Azania]]''' State of Somalia (2011–2013). Vom südlichen Nachbarn [[Kenia]] unterstützte Gründung für das Gebiet des vormaligen [[Jubaland]], die im Jahr 2013 im heutigen Bundesstaat Jubaland aufgegangen ist.<br />
** [[Datei:Flag of Himan and Heeb.svg|20px]] '''Himan und Heeb'''{{Anker|Himan und Heeb}} State of Somalia (2010–2015) wurde an den heutigen Bundesstaat [[Galmudug]] angeschlossen.<br />
** [[Datei:Flag of Jubaland.svg|20px]] '''[[Jubaland]]''' (1998–2001), getragen von der [[Somali Patriotic Movement|Somalischen Patriotischen Bewegung]]. Die Neugründung als ''Jubaland State of Somalia'' im Jahr 2013 ist ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
** '''Hiiraan'''{{Anker|Hiiraan}} State of Somalia (2010–2015). Von Clanführern und Militärs in Nairobi gegründet, die in der betreffenden somalischen Region aber nur eine von mehreren nach Vorherrschaft strebenden Kriegsparteien bildeten. Seit 2015 beteiligt sich das De-facto-Regime von Hiiraan mit Anführern der Nachbarregion ''Middle Shabelle'' an der Bildung des neuen somalischen Bundesstaats Hirshabelle.<br />
** [[Datei:Flag of Maakhir.svg|20px]] '''[[Maakhir]]'''{{Anker|Northland}} State of Somalia (2007–2009), wurde von seiner Regierung mit [[Puntland]] vereinigt, ohne dass der heutige Bundesstaat Puntland über dieses auch vom nach Unabhängigkeit strebenden [[Somaliland]] beanspruchte Gebiet dauerhafte Kontrolle erlangen konnte. Im südlichen Teil des umstrittenen Gebiets wurde der [[Datei:Flag of Somalia.svg|20px]] '''Northland''' State of Somalia (2008) ausgerüfen. Die politischen Strömungen bzw. Clanstrukturen, die hinter diesen beiden Gründungen standen, sind auch für das 2012 in der gleichen Region gegründete und mit unklarem Status noch weiter existierende ''[[Khaatumo]] State of Somalia'' verantwortlich.<br />
** [[Datei:Flag of Southwestern Somalia.svg|20px]] '''[[Südwestsomalia]]''' (2002–2005), getragen von der [[Rahanweyn-Widerstandsarmee]]. Die Neugründung im Jahr 2014 als ''South West State'' ist heute ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Mikronationen]]<br />
* [[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="un.com 2012"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=43632&Cr=Palestin&Cr1=<br />
|titel=On Day of Solidarity with Palestinians, Ban stresses urgency of reaching two-state solution<br />
|werk=UN News Centre<br />
|hrsg=UN Publications<br />
|datum=2012-11-29<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2012-11-30}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Internationale Politik)|Vereinten Nationen Nicht Als Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]<br />
[[Kategorie:Liste (Staaten)|!Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gebiete_mit_begrenzter_Anerkennung_als_Staat&diff=219903454Liste der Gebiete mit begrenzter Anerkennung als Staat2022-02-05T19:08:51Z<p>Labrang: /* Republik Südossetien */ updated info with a few de facto states</p>
<hr />
<div>[[Datei:Limited recognition.png|mini|hochkant=1.5|<br />
{{Farblegende|#FF0000|Keinerlei internationale Anerkennung}}<br />
{{Farblegende|#FF8484|Nicht-UNO-Mitglied, nur von anderen Nicht-UNO-Mitgliedern anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#FF8040|Nicht-UNO-Mitglied, von mindestens einem UNO-Mitglied anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#808040|UNO-Mitglied, von mindestens einem anderen UNO-Mitglied nicht anerkannt}}]]<br />
Diese '''Liste''' sammelt verschiedene geopolitische Einheiten, '''die nicht allgemein als selbstständige [[Staat]]en anerkannt werden'''. Nicht aufgelistet werden sogenannte [[Mikronation]]en, die meist von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen (meistens 2–15 Leute) gegründet werden. Die [[Liste von Mikronationen]] hat eine eigene Wiki-Seite.<br />
<br />
Die meisten dieser Länder sind Teile einer Nation mit einer eigenen nationalen Identität, die sich von ihrem Mutterland [[Sezession|abgespalten]] haben. Man bezeichnet sie daher als (englisch) „Break-away“-Staaten. Sie sind zwar nach der [[Drei-Elemente-Lehre|Drei-Elemente-Theorie]] Staaten, werden aber vom Großteil der etablierten Staaten nicht als solche anerkannt. Diese Länder werden im Deutschen als [[De-facto-Regime]] bezeichnet.<br />
<br />
Einige Territorien sind selbstverwaltete [[Liste von autonomen Regionen|autonome Regionen]] oder [[Protektorat]]e mit militärischem Schutz und informellen diplomatischen Auslandsvertretungen durch einen anderen Staat.<br />
<br />
== Aktuelle Staatsgebilde ==<br />
=== Nicht-Mitglieder der Vereinten Nationen mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
<br />
==== Republik Abchasien ====<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Abchasien anerkennen]]<br />
<br />
{{ABC|#}} Die [[Abchasien|Republik Abchasien]] ist ein selbstausgerufener Staat im Süd[[kaukasus]], der von [[Nauru]], [[Nicaragua]], [[Russland]], [[Syrien]] und [[Venezuela]] sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], [[Republik Arzach|Arzach]], [[Südossetien]] und [[Transnistrien]], anerkannt wird. Auch De-facto-Staat [[Volksrepublik Lugansk]] anerkannt Abchasien seit 2014. Die Führung Abchasiens beruft sich auf die jahrhundertelange Unabhängigkeit der Region, während [[Georgien]] sie als Teil seines Staatsgebiets beansprucht.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das [[Sowjetrussland|bolschewistische Russland]] 1921 wurde Abchasien zunächst von Georgien getrennt, 1931 wurde es jedoch zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]]. 1992 rief der Oberste Sowjet der Abchasischen ASSR die Unabhängigkeit von Georgien aus, was zu einem Krieg (1992–1994) führte. Der Waffenstillstand vom Juni 1994 hat im Wesentlichen standgehalten und Abchasien außerhalb der Kontrolle der Regierung Georgiens belassen. Im Zuge des [[Kaukasuskrieg 2008|Kaukasuskrieges 2008]] wurde die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia">{{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=Anerkennungsdekret. |format=PDF; 230&nbsp;kB |webciteID=5ajFHstLY}}</ref><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela<ref name="ru21754">{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru, 11. September 2009</ref><br />
** am 15. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune">{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=''Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an''. |wayback=20100329095545}} net-tribune.de, 15. Dezember 2009</ref><br />
** am 23. Mai 2011 von [[Vanuatu]] (zurückgezogen 2013),<br />
** am 18. September 2011 von [[Tuvalu]] (zurückgezogen),<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
<br />
[[Datei:Republik China-diplomatische Beziehungen.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China (Taiwan)]] <br />
<br />
{{TWN|#}} Die [[Republik China (Taiwan)|Republik China]] kontrolliert seit der Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 lediglich die [[Taiwan (Insel)|Insel Taiwan]] sowie einige kleine Inseln. Durch die [[Resolution 2758 der UN-Generalversammlung]] vom 25. Oktober 1971 verlor sie einen großen Teil ihrer diplomatischen Anerkennung sowie den Sitz bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] an die [[Volksrepublik China]]. Zurzeit wird die Republik China von 22 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Dazu wird sie vom UNO-Nichtmitgliedstaat [[Vatikanstadt]] als alleinige Vertreterin [[China]]s anerkannt. Sie unterhält jedoch nichtoffizielle Beziehungen zu den meisten Ländern durch Institutionen wie das [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro|Taipei-Wirtschafts-und-Kulturbüro]].{{Siehe auch|Taiwan-Konflikt}}<br />
<br />
==== Republik Kosovo ====<br />
<br />
[[Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Kosovo anerkennen]] <br />
<br />
{{KOS|#}} Die [[Kosovo|Republik Kosovo]] agiert seit 1999 unter der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo]] (UNMIK) unabhängig von [[Serbien]] auf Basis der [[Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1244]] des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Weltsicherheitsrats]]. Rechtlich handelte es sich um eine autonome serbische Provinz. Die Provinz hat sich am 17. Februar 2008 einseitig für unabhängig erklärt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html ''Pristina: Kosovo erklärt sich für unabhängig''.] [[Spiegel Online]], 17. Februar 2008.</ref> Die Unabhängigkeit wird bisher von {{Internationale Anerkennung des Kosovo}} der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen [[Internationale Anerkennung des Kosovo|anerkannt]].<br />
<br />
==== Republik Südossetien ====<br />
<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Südossetien anerkennen]]<br />
<br />
{{SOS|#}} Die [[Südossetien|Republik Südossetien]] ist ein selbsternannter Staat im Norden [[Georgien]]s, der von Nauru, Nicaragua, Russland, Syrien und Venezuela sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten, Abchasien, Arzach und Transnistrien, anerkannt wird. Auch De-facto-Staaten [[Volksrepublik Donezk]] (2015), [[Volksrepublik Lugansk]] (2015) und [[Demokratische Arabische Republik Sahara]] (2010) haben Südossetien anerkannt.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das bolschewistische Russland 1921 wurde es als [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] in Georgien Teil der Sowjetunion. Im Jahr 1991 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und 1992 ein Waffenstillstand vereinbart. Nach erneuten militärischen Auseinandersetzungen und einem Eingreifen Russlands wurde die Unabhängigkeit Südossetiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia" /><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela,<ref name="ru21754" /><br />
** am 16. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune" /> und<br />
** am 19. September 2011 von Tuvalu (zurückgezogen 2014),<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
<br />
==== Türkische Republik Nordzypern ====<br />
<br />
{{TRNZ|#}} Die [[Türkische Republik Nordzypern]] geht auf den ''Türkischen Bundesstaat von Zypern'' zurück, der 1975 im nördlichen Teil [[Zypern]]s ausgerufen worden war, nachdem 1974 [[Türkei|türkische]] Truppen im [[Zypernkonflikt]] interveniert und den nördlichen Teil der Insel besetzt hatten. 1983 erklärte der ''Türkische Bundesstaat von Zypern'' unter dem Namen ''Türkische Republik Nordzypern'' seine Unabhängigkeit. Diese wird von einem UN-Mitgliedstaat, der Türkei, anerkannt. Ein [[Annan-Plan|Plan der Vereinten Nationen]] mit dem Ziel, die beiden zypriotischen Staaten zu vereinen, wurde 2004 in einem Referendum von der Bevölkerung der ''Türkischen Republik Nordzypern'' angenommen, jedoch von der Bevölkerung des von der Regierung der [[Republik Zypern]] kontrollierten Teiles der Insel abgelehnt. Weitere Versuche, eine Wiedervereinigung herbeizuführen, sind bislang erfolglos geblieben.<br />
<br />
==== Cookinseln ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of the Cook Islands.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln]] <br />
<br />
{{COK|#}} Die [[Cookinseln]] sind ein selbstverwaltetes Territorium in [[Ozeanien]], das in freier Assoziierung mit [[Neuseeland]] steht. [[Deutschland]] hat die Cookinseln im März 2001 als selbstständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Der deutsche Botschafter in Wellington ist auch auf den Cookinseln akkreditiert. Insgesamt haben 52 Staaten bis Dezember 2018 die Cookinseln als selbstständigen Staat anerkannt, darunter China, [[Australien]] und die [[Schweiz]]. Von Neuseeland sind die Cookinseln seit 1993 anerkannt.<br />
<br />
==== Niue ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of Niue.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Niue]]<br />
<br />
{{NIU|#}} [[Niue]] ist wie die Cookinseln ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland, sowie eine [[parlamentarische Monarchie]] im [[Commonwealth of Nations]]. Bis September 2016 haben 20 Staaten Niue als selbstständigen Staat anerkannt, darunter bislang kein deutschsprachiger Staat. Ebenso wie die Cookinseln erkennt Neuseeland Niue seit 1993 an.<br />
<br />
=== Staatliche und staatsähnliche Gebiete ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* {{NKR|#}} Die '''[[Republik Arzach]]''', bis 2017 ''Republik Bergkarabach'', ist (seit 1991) ein selbsternannter und teilweise funktionsfähiger unabhängiger Staat, wird jedoch nicht als unabhängig anerkannt. Auch das angrenzende [[Armenien]] erkennt den Staat nicht an, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns von Verhandlungen vor. International wird es als Teil von [[Aserbaidschan]] gesehen, ist jedoch mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnt. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen.<br />
* {{Somaliland|#}} Die '''[[Somaliland|Republik Somaliland]]''' (seit 1991) befindet sich im Nordwesten [[Somalia]]s. Im Mai 1991 riefen Politiker im Norden eine unabhängige Republik Somaliland aus, die mittlerweile fünf der achtzehn Verwaltungsregionen von Somalia umfasst. Dies entspricht dem [[Britisch-Somaliland|Britischen Somaliland]], welches sich zwischen [[Äthiopien]], [[Dschibuti]], [[Puntland]] und dem [[Golf von Aden]] erstreckte.<br />
* {{PMR|#}} Die '''[[Transnistrien|Republik Transnistrien]]''' ist der Teil der [[Republik Moldau]] östlich des Flusses [[Dnister]] und seit 1990 ein selbsternannter, teilweise funktionsfähiger Staat ohne internationale Anerkennung irgendeines UN-Mitgliedstaates. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus [[Ostslawen]] im Gegensatz zur Gesamtheit Moldaus aus einer Majorität von [[Moldauer]]n. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen. Transnistrien hat mehrmals um eine Aufnahme in die [[Russland|Russische Föderation]] gebeten.<br />
* [[Datei:Flag of the Donetsk People's Republic.svg|rahmenlos|20x20px]] Die '''[[Volksrepublik Donezk]]''' ist ein am 7. April 2014 während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Kriegs in der Ukraine]] ausgerufener Staat. Offiziell ist das Gebiet Teil der Ukraine, jedoch hat es eigene Verwaltungseinrichtungen, eine grundlegende Infrastruktur (auch wenn viele Geschäfte und Unternehmen sowie der [[Flughafen Donezk]] wegen des Kriegs zerstört sind) und ein eigenes Staatswesen. Der Staat möchte entweder unabhängig werden oder ein Gebiet [[Russland|Russlands]] sein. Der Staat finanziert sich unter anderem durch [[Gulag]]-ähnliche [[Arbeitslager]].<br />
* [[Datei:Flag of the Luhansk People's Republic.svg|rahmenlos|18x18px]] Die '''[[Volksrepublik Lugansk]]''' ist ein Staat, der im April 2014 ebenso wie die [[Volksrepublik Donezk|VR Donezk]] während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ukrainekrieges]] proklamiert wurde. Da der Staat offiziell Teil der Ukraine ist, verfügt er über eine grundlegende Infrastruktur, auch wenn diese meist wegen des Krieges zerstört ist. Gleich wie ihr „Nachbarstaat“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] finanziert sie sich teilweise durch [[Arbeitslager]], die an sowjetische [[Gulag|Gulags]] erinnern.<br />
<br />
=== Gebiete unter militärischer Okkupation ===<br />
* Der {{PSE|#}} '''[[Staat Palästina]]''' wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit {{Internationale Anerkennung Palästinas}} Staaten anerkannt. Bei der [[Vereinte Nationen|UNO]] hat der Staat einen [[Beobachterstatus]].<ref name="un.com 2012" /> Ein Teil des beanspruchten Staatsgebiets ist von [[Israel]] militärisch besetzt.<br />
: Siehe auch die Artikel [[Internationale Anerkennung des Staates Palästina]], [[Palästinensische Autonomiegebiete]], [[Gazastreifen]] sowie [[Westjordanland]], welche Beiträge über Gebiete in der Region [[Palästina (Region)|Palästina]] beinhalten.<br />
* Die {{ESH|#}} '''[[Demokratische Arabische Republik Sahara]]''' kontrolliert einen Rest der [[Westsahara]], ein seit dem Rückzug [[Spanien]]s 1976 von [[Marokko]] – anfangs teilweise auch von [[Mauretanien]] – beanspruchtes und weitgehend verwaltetes Gebiet. Die Republik wurde 1976 von der [[Frente Polisario]] ausgerufen und wird von derzeit 48 Staaten [[Internationale Anerkennung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara|anerkannt]]. (Unter diesen Staaten befindet sich aber weder Spanien noch irgendeine andere Großmacht oder irgendein europäischer Staat.)<br />
: Die DARS ist ein vollwertiges Mitglied der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], jedoch erkennt auch die Mehrheit der AU-Einzelstaaten die Republik noch nicht (oder zwischenzeitlich wieder nicht) an. Die Hoheitsansprüche sind ungeklärt, und die Vereinten Nationen streben mittels der Mission [[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ein [[Referendum]] an, um die Lage zu klären. Seit 1991 besteht ein von der UN überwachter Waffenstillstand.<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:KSS flag.svg|20px]] '''[[Khatumo|Khaatumo]]'''{{Anker|Khaatumo}} State of Somalia wurde 2012 im Norden der Bundesrepublik Somalia als ein weiterer Bundesstaat auf einem Gebiet gegründet, das sowohl der Bundesstaat [[Puntland]] als auch das nach Unabhängigkeit strebende [[Somaliland]] beansprucht und um welches es im [[Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland]] schon mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Keine der Parteien konnte bislang dauerhafte, einheitliche De-facto-Kontrolle erlangen. Von der somalischen Regierung wird Khaatumo nicht als Bundesstaat angesehen.<br />
<br />
== Historische Staatsgebilde ==<br />
=== Staaten mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
* '''{{RHO}}''' war eine britische Kolonie, die 1965 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärte, was – ebenso wie die Ausrufung der Republik 1970 – nur von Südafrika anerkannt wurde. Nach Verhandlungen zwischen der weißen Minderheitsregierung und moderaten schwarzen Führern wurde 1979 daraus [[Simbabwe-Rhodesien]], das bis zur Ausrufung der Republik [[Simbabwe]] 1980 ebenso international nicht anerkannt war.<br />
* '''{{Biafra}}''' kontrollierte ein Gebiet im Osten [[Nigeria]]s von der Abspaltung im Mai 1967 bis zum endgültigen militärischen Niedergang im Januar 1970. Es wurde von vier afrikanischen Staaten ([[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Sambia]], [[Tansania]]) sowie [[Haiti]] anerkannt.<br />
* Die '''{{KHM-1979|2=Volksrepublik Kampuchea}}''' (1979–1989) wurde nach der [[vietnam]]esischen Invasion und Besetzung und der Niederlage der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] in Kambodscha von der vietnamesischen Okkupationsmacht errichtet. Nur einige [[Ostblock]]staaten erkannten diese an, wohingegen die UN, China und die meisten anderen Staaten weiterhin das gestürzte [[Demokratisches Kampuchea|Demokratische Kampuchea]] der Roten Khmer anerkannten.<br />
* Von [[Südafrika]] während der [[Apartheid]] in formelle Unabhängigkeit entlassene [[Homeland (Apartheid)|Homelands]] (auch Bantustan genannt), die ausschließlich von Südafrika und den jeweils anderen drei Homelands anerkannt waren. Sie waren faktisch vollständig von Südafrika abhängig und sind seit dem Ende der Apartheid 1994 wieder integraler Teil Südafrikas:<br />
** '''{{Transkei}}''' (1976–1994)<br />
** '''{{Bophuthatswana}}''' (1977–1994)<br />
** '''{{Venda}}''' (1979–1994)<br />
** '''{{Ciskei}}''' (1981–1994)<br />
* '''{{RU-CE-1991}}''' (1996–1999). Die vormalige [[Tschetschenien|Tschetschenische ASSR]] erklärte 1991 als ''Tschetschenische Republik Itschkeria'' ihre Unabhängigkeit von der [[Sowjetunion]] und [[Russland]]. Seit dem [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]] ist sie wiedereingegliedert in Russland. Eine Exilregierung besteht jedoch fort.<br />
* Das '''{{AFG-1997|2=Islamische Emirat Afghanistan}}''' (1996–2001) war lediglich von [[Saudi-Arabien]], [[Pakistan]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] anerkannt, alle anderen Staaten betrachteten während des [[Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)|Afghanischen Bürgerkriegs]] die Regierung von Präsident [[Burhānuddin Rabbāni]] als legitime Vertretung Afghanistans.<br />
* {{UA-43|#}} Die '''[[Republik Krim (Sezessionsregion)|Republik Krim]]''' (11.–18. März 2014) wurde nur von Russland anerkannt,<ref>[http://rt.com/news/russia-recognize-crimea-independence-410/ Putin signs order to recognize Crimea as a sovereign independent state.] RT.com, 17. März 2014.</ref> nach Auffassung Russlands bildet das Gebiet seitdem den russischen Föderationskreis [[Krim (Föderationskreis)|Krim]]. Die [[Ukraine]] erachtet die Halbinsel weiterhin als Teil ihres Staatsgebiets.<br />
<br />
=== Staaten ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* [[Datei:MNLA flag.svg|20px]] '''[[Azawad]]''' in [[Mali]] erklärte am 6. April 2012 seine Unabhängigkeit, wurde von keinem Staat anerkannt und Anfang 2013 von malischen Truppen mit massiver französischer Hilfe zurückerobert.<br />
* '''{{CD-KA-1960}}''' erklärt 1960 die Unabhängigkeit von der kurz zuvor von Belgien unabhängig gewordenen [[Demokratische Republik Kongo|Republik Kongo]]. Die Sezession war Hauptursache der [[Kongokrise]]. Trotz Unterstützung durch Belgien wurde Katanga von keinem Staat anerkannt; 1963 wurde die abtrünnige Provinz von UN-Truppen erobert und die Sezession beendet.<br />
* [[Datei:Flag of Bougainville.svg|20px]] '''[[Bougainville]] (Republik der Nördlichen Salomonen)''' (1990–1997) unterzeichnete einen [[Friedensvertrag]] mit [[Papua-Neuguinea]], welcher der [[Insel]], abhängig von einem [[Referendum]] zur [[Souveränität|Unabhängigkeit]] innerhalb einer [[Jahrzehnt|Dekade]], [[Autonomie]] verschaffen sollte.<br />
* '''{{MD-GA}}''' (1990–1994) ist heute ein Teil der [[Republik Moldau]].<br />
* [[Datei:Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px|rand]] '''[[Republik Serbische Krajina]]''' (1991–1995) ist heute ein Teil von [[Kroatien]].<br />
* '''{{RSR}}''' (1992–1995) ist heute eine der beiden Entitäten des Bundesstaates [[Bosnien und Herzegowina]].<br />
* [[Datei:Flag of Anjouan.svg|20px]] '''[[Anjouan]]''' (1997–2002) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Flag of Mohéli (official).svg|20px]] '''[[Mohéli]]''' (1997–1998) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Tamil Eelam Flag.svg|20px]] '''[[Tamil Eelam]]''' war die Bezeichnung für die während des [[Bürgerkrieg in Sri Lanka|Bürgerkriegs in Sri Lanka]] (1983–2009) unter Verwaltung der [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) stehenden Gebiete im Norden und Osten [[Sri Lanka]]s. International wurde das Staatsgebilde von keinem Staat anerkannt; die LTTE wurden von vielen Staaten als Terrororganisation betrachtet.<br />
* Die [[Datei:Flag of Congo-Léopoldville (1960-1963).svg|20px]] '''Volksrepublik Kongo'''{{Anker|Volksrepublik Kongo (1964)}} wurde auf dem Höhepunkt der [[Simba-Rebellion]] am 7. September 1964 in Stanleyville, dem heutigen [[Kisangani]], von lumumbistischen Rebellen ausgerufen. Die Rebellen erhielten zwar Unterstützung aus dem sozialistischen Lager, allerdings keine diplomatische Anerkennung. Der Aufstand wurde bis Dezember 1964 von Regierungstruppen niedergeschlagen.<ref>Thomas Kacza: ''Die Kongo-Krise 1960–1965''. Centaurus-Verlagsgesellschaft, Pfaffenweiler 1990, ISBN 978-3-89085-477-9, S.&nbsp;164.</ref><br />
* [[Datei:Flag of Novorussia.svg|20px]] '''[[Föderativer Staat Neurussland]]''' (24. Mai 2014 – 18. Mai 2015) war eine Union zwischen der [[Volksrepublik Donezk]] und der [[Volksrepublik Lugansk]]. Im Mai 2015 wurde das Projekt für beendet erklärt.<ref>[http://www.gazeta.ru/politics/2015/05/19_a_6694441.shtml Neurussland ist beendet.] Gaseta.ru, 20. Mai 2014 (russisch).</ref><ref>[http://uatoday.tv/politics/russian-backed-novorossiya-breakaway-movement-collapses-428372.html ''Russian-backed ‘Novorossiya’ breakaway movement collapses''.] [[Ukraine Today]], 20. Mai 2015 (englisch).</ref><br />
* [[Datei:Flag of the Islamic State of Iraq and the Levant2.svg|20px]] '''[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]''', abgekürzt '''IS''', bezeichnet neben der gleichnamigen, als Terrorgruppe eingestuften Organisation, auch ein von dieser am 29. Juni 2014 in Syrien und im Irak ausgerufenes [[Kalif]]at. In den von der Organisation eroberten Gebieten entwickelten sich neben militärischen bald auch zivile staatliche Strukturen. Das Kalifat wurde jedoch von keinem anderen Staat anerkannt. In laufender militärischer Auseinandersetzung mit regulären syrischen oder irakischen Armeeverbänden, gegnerischen Rebellenmilizen und internationalen Streitkräften verlor der IS bis zum Herbst 2017 die Kontrolle über sämtliche größeren Städte, zuletzt auch über das als Hauptstadt des Kalifats fungierende [[ar-Raqqa|Rakka]].<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:Flag of South Kasai.svg|20px]] '''[[Süd-Kasai]]''' beanspruchte von Juni 1960 bis Ende 1961 regionale Autonomie innerhalb der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]].<br />
* [[Datei:Flag of the Republic of Mahabad.svg|20px]] Die '''[[Republik Mahabad|Republik Kurdistan]]''' (22. Januar – 16. Dezember 1946) war ein Staat, der um die Stadt [[Mahabad]] im [[Iran]] ausgerufen wurde. Das Gebiet ist heute Teil des Iran.<br />
* [[Datei:Flag of Kachin State.svg|20px]] '''[[Kachin-Staat]]''' ist der nördlichste Staat von [[Myanmar]] und wird seit 1962 von der [[Kachin Independence Organization]] (KIO) kontrolliert, ist jedoch von keinem Land diplomatisch anerkannt. Die KIO und die Union Myanmar formalisierten 1994 den status quo durch die Schaffung der „Kachin State Special Region&nbsp;#1“, welche noch immer Teil der Union Myanmar ist, de facto jedoch von der KIO kontrolliert wird.<br />
* '''{{GE-AJ}}''', nominell eine Autonome Republik innerhalb [[Georgien]]s, befand sich 1991–2005 de facto ausschließlich unter der Kontrolle seiner Republikregierung, außerhalb des Einflussbereiches der georgischen Zentralregierung, ohne jedoch formell den Status eines unabhängigen Staates zu beanspruchen. Heute ist es wieder Autonome Republik im Staatsverband Georgiens.<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Aserbaidschan|Republik Aserbaidschan]] in den 1990er Jahren vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of Azerbaijan.svg|20px]] '''[[Autonome Republik Nachitschewan]]''' (1990–1991) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
** [[Datei:Flag of Talysh-Mugan Autonomous Republic (the talysh national flag).jpg|20px]] '''[[Autonome Talysch-Mugan-Republik]]''' (ausgerufen 1993) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
* Auf dem Gebiet des heutigen [[Bosnien und Herzegowina]] zur Zeit der [[Jugoslawienkriege]] vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of the Croatian Republic of Herzeg-Bosnia.svg|20px]] '''[[Kroatische Republik Herceg-Bosna]]''' (1993–1994; zuvor 1992–1993 ''Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna'') beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde. Mit der Gründung der [[Föderation Bosnien und Herzegowina]] im Jahre 1994 wurde sie als eigenständige politische Einheit offiziell aufgelöst.<br />
** '''[[Autonome Provinz Westbosnien]]''' (1993–1995) beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde.<br />
* Auf dem Gebiet des [[Gescheiterter Staat|gescheiterten Staats]] [[Somalia]] ab 1991 entstandene autonome Gebilde, die sich als Teilstaaten eines gemeinsamen Bundesstaats Somalia verstanden, obwohl ein solcher zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch gar nicht existierte und bis zu dessen Entstehung ab 2012 sie entweder schon untergegangen waren oder nicht anerkannt und in andere Bundesstaaten integriert wurden.<br />
** [[Datei:Flag of Awdalland.svg|20px]] '''[[Awdal#Geschichte|Awdalland]]'''{{Anker|Saylac & Lughaya}} (1995 und 2009) wurde im äußersten Nordwesten durch Gegner des [[Somaliland]]-Regimes und in Ablehnung dessen Politik der Abspaltung von einem gemeinsamen somalischen Staat gegründet, jedoch ohne die von Somaliland auf das Gebiet ausgeübte De-facto-Kontrolle dauerhaft in Frage stellen zu können. Gleiches gilt für das etwas später mit Anspruch auf etwa dasselbe Gebiet und mit vergleichbarer politischer Zielrichtung gegründete '''Saylac & Lughaya''' State of Somalia (2011).<br />
** [[Datei:Flag of Azania.svg|20px|rand]] '''[[Jubaland#Azania State of Somalia|Azania]]''' State of Somalia (2011–2013). Vom südlichen Nachbarn [[Kenia]] unterstützte Gründung für das Gebiet des vormaligen [[Jubaland]], die im Jahr 2013 im heutigen Bundesstaat Jubaland aufgegangen ist.<br />
** [[Datei:Flag of Himan and Heeb.svg|20px]] '''Himan und Heeb'''{{Anker|Himan und Heeb}} State of Somalia (2010–2015) wurde an den heutigen Bundesstaat [[Galmudug]] angeschlossen.<br />
** [[Datei:Flag of Jubaland.svg|20px]] '''[[Jubaland]]''' (1998–2001), getragen von der [[Somali Patriotic Movement|Somalischen Patriotischen Bewegung]]. Die Neugründung als ''Jubaland State of Somalia'' im Jahr 2013 ist ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
** '''Hiiraan'''{{Anker|Hiiraan}} State of Somalia (2010–2015). Von Clanführern und Militärs in Nairobi gegründet, die in der betreffenden somalischen Region aber nur eine von mehreren nach Vorherrschaft strebenden Kriegsparteien bildeten. Seit 2015 beteiligt sich das De-facto-Regime von Hiiraan mit Anführern der Nachbarregion ''Middle Shabelle'' an der Bildung des neuen somalischen Bundesstaats Hirshabelle.<br />
** [[Datei:Flag of Maakhir.svg|20px]] '''[[Maakhir]]'''{{Anker|Northland}} State of Somalia (2007–2009), wurde von seiner Regierung mit [[Puntland]] vereinigt, ohne dass der heutige Bundesstaat Puntland über dieses auch vom nach Unabhängigkeit strebenden [[Somaliland]] beanspruchte Gebiet dauerhafte Kontrolle erlangen konnte. Im südlichen Teil des umstrittenen Gebiets wurde der [[Datei:Flag of Somalia.svg|20px]] '''Northland''' State of Somalia (2008) ausgerüfen. Die politischen Strömungen bzw. Clanstrukturen, die hinter diesen beiden Gründungen standen, sind auch für das 2012 in der gleichen Region gegründete und mit unklarem Status noch weiter existierende ''[[Khaatumo]] State of Somalia'' verantwortlich.<br />
** [[Datei:Flag of Southwestern Somalia.svg|20px]] '''[[Südwestsomalia]]''' (2002–2005), getragen von der [[Rahanweyn-Widerstandsarmee]]. Die Neugründung im Jahr 2014 als ''South West State'' ist heute ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Mikronationen]]<br />
* [[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="un.com 2012"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=43632&Cr=Palestin&Cr1=<br />
|titel=On Day of Solidarity with Palestinians, Ban stresses urgency of reaching two-state solution<br />
|werk=UN News Centre<br />
|hrsg=UN Publications<br />
|datum=2012-11-29<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2012-11-30}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Internationale Politik)|Vereinten Nationen Nicht Als Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]<br />
[[Kategorie:Liste (Staaten)|!Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gebiete_mit_begrenzter_Anerkennung_als_Staat&diff=219903390Liste der Gebiete mit begrenzter Anerkennung als Staat2022-02-05T19:05:50Z<p>Labrang: Änderung 219903342 von Roxanna rückgängig gemacht; No explanation why this had to be reverted. Added factually correct information.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Limited recognition.png|mini|hochkant=1.5|<br />
{{Farblegende|#FF0000|Keinerlei internationale Anerkennung}}<br />
{{Farblegende|#FF8484|Nicht-UNO-Mitglied, nur von anderen Nicht-UNO-Mitgliedern anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#FF8040|Nicht-UNO-Mitglied, von mindestens einem UNO-Mitglied anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#808040|UNO-Mitglied, von mindestens einem anderen UNO-Mitglied nicht anerkannt}}]]<br />
Diese '''Liste''' sammelt verschiedene geopolitische Einheiten, '''die nicht allgemein als selbstständige [[Staat]]en anerkannt werden'''. Nicht aufgelistet werden sogenannte [[Mikronation]]en, die meist von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen (meistens 2–15 Leute) gegründet werden. Die [[Liste von Mikronationen]] hat eine eigene Wiki-Seite.<br />
<br />
Die meisten dieser Länder sind Teile einer Nation mit einer eigenen nationalen Identität, die sich von ihrem Mutterland [[Sezession|abgespalten]] haben. Man bezeichnet sie daher als (englisch) „Break-away“-Staaten. Sie sind zwar nach der [[Drei-Elemente-Lehre|Drei-Elemente-Theorie]] Staaten, werden aber vom Großteil der etablierten Staaten nicht als solche anerkannt. Diese Länder werden im Deutschen als [[De-facto-Regime]] bezeichnet.<br />
<br />
Einige Territorien sind selbstverwaltete [[Liste von autonomen Regionen|autonome Regionen]] oder [[Protektorat]]e mit militärischem Schutz und informellen diplomatischen Auslandsvertretungen durch einen anderen Staat.<br />
<br />
== Aktuelle Staatsgebilde ==<br />
=== Nicht-Mitglieder der Vereinten Nationen mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
<br />
==== Republik Abchasien ====<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Abchasien anerkennen]]<br />
<br />
{{ABC|#}} Die [[Abchasien|Republik Abchasien]] ist ein selbstausgerufener Staat im Süd[[kaukasus]], der von [[Nauru]], [[Nicaragua]], [[Russland]], [[Syrien]] und [[Venezuela]] sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], [[Republik Arzach|Arzach]], [[Südossetien]] und [[Transnistrien]], anerkannt wird. Auch De-facto-Staat [[Volksrepublik Lugansk]] anerkannt Abchasien seit 2014. Die Führung Abchasiens beruft sich auf die jahrhundertelange Unabhängigkeit der Region, während [[Georgien]] sie als Teil seines Staatsgebiets beansprucht.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das [[Sowjetrussland|bolschewistische Russland]] 1921 wurde Abchasien zunächst von Georgien getrennt, 1931 wurde es jedoch zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]]. 1992 rief der Oberste Sowjet der Abchasischen ASSR die Unabhängigkeit von Georgien aus, was zu einem Krieg (1992–1994) führte. Der Waffenstillstand vom Juni 1994 hat im Wesentlichen standgehalten und Abchasien außerhalb der Kontrolle der Regierung Georgiens belassen. Im Zuge des [[Kaukasuskrieg 2008|Kaukasuskrieges 2008]] wurde die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia">{{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=Anerkennungsdekret. |format=PDF; 230&nbsp;kB |webciteID=5ajFHstLY}}</ref><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela<ref name="ru21754">{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru, 11. September 2009</ref><br />
** am 15. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune">{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=''Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an''. |wayback=20100329095545}} net-tribune.de, 15. Dezember 2009</ref><br />
** am 23. Mai 2011 von [[Vanuatu]] (zurückgezogen 2013),<br />
** am 18. September 2011 von [[Tuvalu]] (zurückgezogen),<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
<br />
[[Datei:Republik China-diplomatische Beziehungen.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China (Taiwan)]] <br />
<br />
{{TWN|#}} Die [[Republik China (Taiwan)|Republik China]] kontrolliert seit der Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 lediglich die [[Taiwan (Insel)|Insel Taiwan]] sowie einige kleine Inseln. Durch die [[Resolution 2758 der UN-Generalversammlung]] vom 25. Oktober 1971 verlor sie einen großen Teil ihrer diplomatischen Anerkennung sowie den Sitz bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] an die [[Volksrepublik China]]. Zurzeit wird die Republik China von 22 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Dazu wird sie vom UNO-Nichtmitgliedstaat [[Vatikanstadt]] als alleinige Vertreterin [[China]]s anerkannt. Sie unterhält jedoch nichtoffizielle Beziehungen zu den meisten Ländern durch Institutionen wie das [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro|Taipei-Wirtschafts-und-Kulturbüro]].{{Siehe auch|Taiwan-Konflikt}}<br />
<br />
==== Republik Kosovo ====<br />
<br />
[[Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Kosovo anerkennen]] <br />
<br />
{{KOS|#}} Die [[Kosovo|Republik Kosovo]] agiert seit 1999 unter der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo]] (UNMIK) unabhängig von [[Serbien]] auf Basis der [[Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1244]] des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Weltsicherheitsrats]]. Rechtlich handelte es sich um eine autonome serbische Provinz. Die Provinz hat sich am 17. Februar 2008 einseitig für unabhängig erklärt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html ''Pristina: Kosovo erklärt sich für unabhängig''.] [[Spiegel Online]], 17. Februar 2008.</ref> Die Unabhängigkeit wird bisher von {{Internationale Anerkennung des Kosovo}} der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen [[Internationale Anerkennung des Kosovo|anerkannt]].<br />
<br />
==== Republik Südossetien ====<br />
<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Südossetien anerkennen]]<br />
<br />
{{SOS|#}} Die [[Südossetien|Republik Südossetien]] ist ein selbsternannter Staat im Norden [[Georgien]]s, der von Nauru, Nicaragua, Russland, Syrien und Venezuela sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten, Abchasien, Arzach und Transnistrien, anerkannt wird.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das bolschewistische Russland 1921 wurde es als [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] in Georgien Teil der Sowjetunion. Im Jahr 1991 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und 1992 ein Waffenstillstand vereinbart. Nach erneuten militärischen Auseinandersetzungen und einem Eingreifen Russlands wurde die Unabhängigkeit Südossetiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia" /><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela,<ref name="ru21754" /><br />
** am 16. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune" /> und<br />
** am 19. September 2011 von Tuvalu,<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
** Tuvalu zog die Anerkennung 2014 wieder zurück.<br />
<br />
==== Türkische Republik Nordzypern ====<br />
<br />
{{TRNZ|#}} Die [[Türkische Republik Nordzypern]] geht auf den ''Türkischen Bundesstaat von Zypern'' zurück, der 1975 im nördlichen Teil [[Zypern]]s ausgerufen worden war, nachdem 1974 [[Türkei|türkische]] Truppen im [[Zypernkonflikt]] interveniert und den nördlichen Teil der Insel besetzt hatten. 1983 erklärte der ''Türkische Bundesstaat von Zypern'' unter dem Namen ''Türkische Republik Nordzypern'' seine Unabhängigkeit. Diese wird von einem UN-Mitgliedstaat, der Türkei, anerkannt. Ein [[Annan-Plan|Plan der Vereinten Nationen]] mit dem Ziel, die beiden zypriotischen Staaten zu vereinen, wurde 2004 in einem Referendum von der Bevölkerung der ''Türkischen Republik Nordzypern'' angenommen, jedoch von der Bevölkerung des von der Regierung der [[Republik Zypern]] kontrollierten Teiles der Insel abgelehnt. Weitere Versuche, eine Wiedervereinigung herbeizuführen, sind bislang erfolglos geblieben.<br />
<br />
==== Cookinseln ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of the Cook Islands.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln]] <br />
<br />
{{COK|#}} Die [[Cookinseln]] sind ein selbstverwaltetes Territorium in [[Ozeanien]], das in freier Assoziierung mit [[Neuseeland]] steht. [[Deutschland]] hat die Cookinseln im März 2001 als selbstständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Der deutsche Botschafter in Wellington ist auch auf den Cookinseln akkreditiert. Insgesamt haben 52 Staaten bis Dezember 2018 die Cookinseln als selbstständigen Staat anerkannt, darunter China, [[Australien]] und die [[Schweiz]]. Von Neuseeland sind die Cookinseln seit 1993 anerkannt.<br />
<br />
==== Niue ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of Niue.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Niue]]<br />
<br />
{{NIU|#}} [[Niue]] ist wie die Cookinseln ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland, sowie eine [[parlamentarische Monarchie]] im [[Commonwealth of Nations]]. Bis September 2016 haben 20 Staaten Niue als selbstständigen Staat anerkannt, darunter bislang kein deutschsprachiger Staat. Ebenso wie die Cookinseln erkennt Neuseeland Niue seit 1993 an.<br />
<br />
=== Staatliche und staatsähnliche Gebiete ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* {{NKR|#}} Die '''[[Republik Arzach]]''', bis 2017 ''Republik Bergkarabach'', ist (seit 1991) ein selbsternannter und teilweise funktionsfähiger unabhängiger Staat, wird jedoch nicht als unabhängig anerkannt. Auch das angrenzende [[Armenien]] erkennt den Staat nicht an, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns von Verhandlungen vor. International wird es als Teil von [[Aserbaidschan]] gesehen, ist jedoch mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnt. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen.<br />
* {{Somaliland|#}} Die '''[[Somaliland|Republik Somaliland]]''' (seit 1991) befindet sich im Nordwesten [[Somalia]]s. Im Mai 1991 riefen Politiker im Norden eine unabhängige Republik Somaliland aus, die mittlerweile fünf der achtzehn Verwaltungsregionen von Somalia umfasst. Dies entspricht dem [[Britisch-Somaliland|Britischen Somaliland]], welches sich zwischen [[Äthiopien]], [[Dschibuti]], [[Puntland]] und dem [[Golf von Aden]] erstreckte.<br />
* {{PMR|#}} Die '''[[Transnistrien|Republik Transnistrien]]''' ist der Teil der [[Republik Moldau]] östlich des Flusses [[Dnister]] und seit 1990 ein selbsternannter, teilweise funktionsfähiger Staat ohne internationale Anerkennung irgendeines UN-Mitgliedstaates. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus [[Ostslawen]] im Gegensatz zur Gesamtheit Moldaus aus einer Majorität von [[Moldauer]]n. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen. Transnistrien hat mehrmals um eine Aufnahme in die [[Russland|Russische Föderation]] gebeten.<br />
* [[Datei:Flag of the Donetsk People's Republic.svg|rahmenlos|20x20px]] Die '''[[Volksrepublik Donezk]]''' ist ein am 7. April 2014 während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Kriegs in der Ukraine]] ausgerufener Staat. Offiziell ist das Gebiet Teil der Ukraine, jedoch hat es eigene Verwaltungseinrichtungen, eine grundlegende Infrastruktur (auch wenn viele Geschäfte und Unternehmen sowie der [[Flughafen Donezk]] wegen des Kriegs zerstört sind) und ein eigenes Staatswesen. Der Staat möchte entweder unabhängig werden oder ein Gebiet [[Russland|Russlands]] sein. Der Staat finanziert sich unter anderem durch [[Gulag]]-ähnliche [[Arbeitslager]].<br />
* [[Datei:Flag of the Luhansk People's Republic.svg|rahmenlos|18x18px]] Die '''[[Volksrepublik Lugansk]]''' ist ein Staat, der im April 2014 ebenso wie die [[Volksrepublik Donezk|VR Donezk]] während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ukrainekrieges]] proklamiert wurde. Da der Staat offiziell Teil der Ukraine ist, verfügt er über eine grundlegende Infrastruktur, auch wenn diese meist wegen des Krieges zerstört ist. Gleich wie ihr „Nachbarstaat“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] finanziert sie sich teilweise durch [[Arbeitslager]], die an sowjetische [[Gulag|Gulags]] erinnern.<br />
<br />
=== Gebiete unter militärischer Okkupation ===<br />
* Der {{PSE|#}} '''[[Staat Palästina]]''' wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit {{Internationale Anerkennung Palästinas}} Staaten anerkannt. Bei der [[Vereinte Nationen|UNO]] hat der Staat einen [[Beobachterstatus]].<ref name="un.com 2012" /> Ein Teil des beanspruchten Staatsgebiets ist von [[Israel]] militärisch besetzt.<br />
: Siehe auch die Artikel [[Internationale Anerkennung des Staates Palästina]], [[Palästinensische Autonomiegebiete]], [[Gazastreifen]] sowie [[Westjordanland]], welche Beiträge über Gebiete in der Region [[Palästina (Region)|Palästina]] beinhalten.<br />
* Die {{ESH|#}} '''[[Demokratische Arabische Republik Sahara]]''' kontrolliert einen Rest der [[Westsahara]], ein seit dem Rückzug [[Spanien]]s 1976 von [[Marokko]] – anfangs teilweise auch von [[Mauretanien]] – beanspruchtes und weitgehend verwaltetes Gebiet. Die Republik wurde 1976 von der [[Frente Polisario]] ausgerufen und wird von derzeit 48 Staaten [[Internationale Anerkennung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara|anerkannt]]. (Unter diesen Staaten befindet sich aber weder Spanien noch irgendeine andere Großmacht oder irgendein europäischer Staat.)<br />
: Die DARS ist ein vollwertiges Mitglied der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], jedoch erkennt auch die Mehrheit der AU-Einzelstaaten die Republik noch nicht (oder zwischenzeitlich wieder nicht) an. Die Hoheitsansprüche sind ungeklärt, und die Vereinten Nationen streben mittels der Mission [[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ein [[Referendum]] an, um die Lage zu klären. Seit 1991 besteht ein von der UN überwachter Waffenstillstand.<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:KSS flag.svg|20px]] '''[[Khatumo|Khaatumo]]'''{{Anker|Khaatumo}} State of Somalia wurde 2012 im Norden der Bundesrepublik Somalia als ein weiterer Bundesstaat auf einem Gebiet gegründet, das sowohl der Bundesstaat [[Puntland]] als auch das nach Unabhängigkeit strebende [[Somaliland]] beansprucht und um welches es im [[Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland]] schon mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Keine der Parteien konnte bislang dauerhafte, einheitliche De-facto-Kontrolle erlangen. Von der somalischen Regierung wird Khaatumo nicht als Bundesstaat angesehen.<br />
<br />
== Historische Staatsgebilde ==<br />
=== Staaten mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
* '''{{RHO}}''' war eine britische Kolonie, die 1965 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärte, was – ebenso wie die Ausrufung der Republik 1970 – nur von Südafrika anerkannt wurde. Nach Verhandlungen zwischen der weißen Minderheitsregierung und moderaten schwarzen Führern wurde 1979 daraus [[Simbabwe-Rhodesien]], das bis zur Ausrufung der Republik [[Simbabwe]] 1980 ebenso international nicht anerkannt war.<br />
* '''{{Biafra}}''' kontrollierte ein Gebiet im Osten [[Nigeria]]s von der Abspaltung im Mai 1967 bis zum endgültigen militärischen Niedergang im Januar 1970. Es wurde von vier afrikanischen Staaten ([[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Sambia]], [[Tansania]]) sowie [[Haiti]] anerkannt.<br />
* Die '''{{KHM-1979|2=Volksrepublik Kampuchea}}''' (1979–1989) wurde nach der [[vietnam]]esischen Invasion und Besetzung und der Niederlage der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] in Kambodscha von der vietnamesischen Okkupationsmacht errichtet. Nur einige [[Ostblock]]staaten erkannten diese an, wohingegen die UN, China und die meisten anderen Staaten weiterhin das gestürzte [[Demokratisches Kampuchea|Demokratische Kampuchea]] der Roten Khmer anerkannten.<br />
* Von [[Südafrika]] während der [[Apartheid]] in formelle Unabhängigkeit entlassene [[Homeland (Apartheid)|Homelands]] (auch Bantustan genannt), die ausschließlich von Südafrika und den jeweils anderen drei Homelands anerkannt waren. Sie waren faktisch vollständig von Südafrika abhängig und sind seit dem Ende der Apartheid 1994 wieder integraler Teil Südafrikas:<br />
** '''{{Transkei}}''' (1976–1994)<br />
** '''{{Bophuthatswana}}''' (1977–1994)<br />
** '''{{Venda}}''' (1979–1994)<br />
** '''{{Ciskei}}''' (1981–1994)<br />
* '''{{RU-CE-1991}}''' (1996–1999). Die vormalige [[Tschetschenien|Tschetschenische ASSR]] erklärte 1991 als ''Tschetschenische Republik Itschkeria'' ihre Unabhängigkeit von der [[Sowjetunion]] und [[Russland]]. Seit dem [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]] ist sie wiedereingegliedert in Russland. Eine Exilregierung besteht jedoch fort.<br />
* Das '''{{AFG-1997|2=Islamische Emirat Afghanistan}}''' (1996–2001) war lediglich von [[Saudi-Arabien]], [[Pakistan]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] anerkannt, alle anderen Staaten betrachteten während des [[Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)|Afghanischen Bürgerkriegs]] die Regierung von Präsident [[Burhānuddin Rabbāni]] als legitime Vertretung Afghanistans.<br />
* {{UA-43|#}} Die '''[[Republik Krim (Sezessionsregion)|Republik Krim]]''' (11.–18. März 2014) wurde nur von Russland anerkannt,<ref>[http://rt.com/news/russia-recognize-crimea-independence-410/ Putin signs order to recognize Crimea as a sovereign independent state.] RT.com, 17. März 2014.</ref> nach Auffassung Russlands bildet das Gebiet seitdem den russischen Föderationskreis [[Krim (Föderationskreis)|Krim]]. Die [[Ukraine]] erachtet die Halbinsel weiterhin als Teil ihres Staatsgebiets.<br />
<br />
=== Staaten ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* [[Datei:MNLA flag.svg|20px]] '''[[Azawad]]''' in [[Mali]] erklärte am 6. April 2012 seine Unabhängigkeit, wurde von keinem Staat anerkannt und Anfang 2013 von malischen Truppen mit massiver französischer Hilfe zurückerobert.<br />
* '''{{CD-KA-1960}}''' erklärt 1960 die Unabhängigkeit von der kurz zuvor von Belgien unabhängig gewordenen [[Demokratische Republik Kongo|Republik Kongo]]. Die Sezession war Hauptursache der [[Kongokrise]]. Trotz Unterstützung durch Belgien wurde Katanga von keinem Staat anerkannt; 1963 wurde die abtrünnige Provinz von UN-Truppen erobert und die Sezession beendet.<br />
* [[Datei:Flag of Bougainville.svg|20px]] '''[[Bougainville]] (Republik der Nördlichen Salomonen)''' (1990–1997) unterzeichnete einen [[Friedensvertrag]] mit [[Papua-Neuguinea]], welcher der [[Insel]], abhängig von einem [[Referendum]] zur [[Souveränität|Unabhängigkeit]] innerhalb einer [[Jahrzehnt|Dekade]], [[Autonomie]] verschaffen sollte.<br />
* '''{{MD-GA}}''' (1990–1994) ist heute ein Teil der [[Republik Moldau]].<br />
* [[Datei:Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px|rand]] '''[[Republik Serbische Krajina]]''' (1991–1995) ist heute ein Teil von [[Kroatien]].<br />
* '''{{RSR}}''' (1992–1995) ist heute eine der beiden Entitäten des Bundesstaates [[Bosnien und Herzegowina]].<br />
* [[Datei:Flag of Anjouan.svg|20px]] '''[[Anjouan]]''' (1997–2002) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Flag of Mohéli (official).svg|20px]] '''[[Mohéli]]''' (1997–1998) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Tamil Eelam Flag.svg|20px]] '''[[Tamil Eelam]]''' war die Bezeichnung für die während des [[Bürgerkrieg in Sri Lanka|Bürgerkriegs in Sri Lanka]] (1983–2009) unter Verwaltung der [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) stehenden Gebiete im Norden und Osten [[Sri Lanka]]s. International wurde das Staatsgebilde von keinem Staat anerkannt; die LTTE wurden von vielen Staaten als Terrororganisation betrachtet.<br />
* Die [[Datei:Flag of Congo-Léopoldville (1960-1963).svg|20px]] '''Volksrepublik Kongo'''{{Anker|Volksrepublik Kongo (1964)}} wurde auf dem Höhepunkt der [[Simba-Rebellion]] am 7. September 1964 in Stanleyville, dem heutigen [[Kisangani]], von lumumbistischen Rebellen ausgerufen. Die Rebellen erhielten zwar Unterstützung aus dem sozialistischen Lager, allerdings keine diplomatische Anerkennung. Der Aufstand wurde bis Dezember 1964 von Regierungstruppen niedergeschlagen.<ref>Thomas Kacza: ''Die Kongo-Krise 1960–1965''. Centaurus-Verlagsgesellschaft, Pfaffenweiler 1990, ISBN 978-3-89085-477-9, S.&nbsp;164.</ref><br />
* [[Datei:Flag of Novorussia.svg|20px]] '''[[Föderativer Staat Neurussland]]''' (24. Mai 2014 – 18. Mai 2015) war eine Union zwischen der [[Volksrepublik Donezk]] und der [[Volksrepublik Lugansk]]. Im Mai 2015 wurde das Projekt für beendet erklärt.<ref>[http://www.gazeta.ru/politics/2015/05/19_a_6694441.shtml Neurussland ist beendet.] Gaseta.ru, 20. Mai 2014 (russisch).</ref><ref>[http://uatoday.tv/politics/russian-backed-novorossiya-breakaway-movement-collapses-428372.html ''Russian-backed ‘Novorossiya’ breakaway movement collapses''.] [[Ukraine Today]], 20. Mai 2015 (englisch).</ref><br />
* [[Datei:Flag of the Islamic State of Iraq and the Levant2.svg|20px]] '''[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]''', abgekürzt '''IS''', bezeichnet neben der gleichnamigen, als Terrorgruppe eingestuften Organisation, auch ein von dieser am 29. Juni 2014 in Syrien und im Irak ausgerufenes [[Kalif]]at. In den von der Organisation eroberten Gebieten entwickelten sich neben militärischen bald auch zivile staatliche Strukturen. Das Kalifat wurde jedoch von keinem anderen Staat anerkannt. In laufender militärischer Auseinandersetzung mit regulären syrischen oder irakischen Armeeverbänden, gegnerischen Rebellenmilizen und internationalen Streitkräften verlor der IS bis zum Herbst 2017 die Kontrolle über sämtliche größeren Städte, zuletzt auch über das als Hauptstadt des Kalifats fungierende [[ar-Raqqa|Rakka]].<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:Flag of South Kasai.svg|20px]] '''[[Süd-Kasai]]''' beanspruchte von Juni 1960 bis Ende 1961 regionale Autonomie innerhalb der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]].<br />
* [[Datei:Flag of the Republic of Mahabad.svg|20px]] Die '''[[Republik Mahabad|Republik Kurdistan]]''' (22. Januar – 16. Dezember 1946) war ein Staat, der um die Stadt [[Mahabad]] im [[Iran]] ausgerufen wurde. Das Gebiet ist heute Teil des Iran.<br />
* [[Datei:Flag of Kachin State.svg|20px]] '''[[Kachin-Staat]]''' ist der nördlichste Staat von [[Myanmar]] und wird seit 1962 von der [[Kachin Independence Organization]] (KIO) kontrolliert, ist jedoch von keinem Land diplomatisch anerkannt. Die KIO und die Union Myanmar formalisierten 1994 den status quo durch die Schaffung der „Kachin State Special Region&nbsp;#1“, welche noch immer Teil der Union Myanmar ist, de facto jedoch von der KIO kontrolliert wird.<br />
* '''{{GE-AJ}}''', nominell eine Autonome Republik innerhalb [[Georgien]]s, befand sich 1991–2005 de facto ausschließlich unter der Kontrolle seiner Republikregierung, außerhalb des Einflussbereiches der georgischen Zentralregierung, ohne jedoch formell den Status eines unabhängigen Staates zu beanspruchen. Heute ist es wieder Autonome Republik im Staatsverband Georgiens.<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Aserbaidschan|Republik Aserbaidschan]] in den 1990er Jahren vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of Azerbaijan.svg|20px]] '''[[Autonome Republik Nachitschewan]]''' (1990–1991) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
** [[Datei:Flag of Talysh-Mugan Autonomous Republic (the talysh national flag).jpg|20px]] '''[[Autonome Talysch-Mugan-Republik]]''' (ausgerufen 1993) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
* Auf dem Gebiet des heutigen [[Bosnien und Herzegowina]] zur Zeit der [[Jugoslawienkriege]] vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of the Croatian Republic of Herzeg-Bosnia.svg|20px]] '''[[Kroatische Republik Herceg-Bosna]]''' (1993–1994; zuvor 1992–1993 ''Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna'') beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde. Mit der Gründung der [[Föderation Bosnien und Herzegowina]] im Jahre 1994 wurde sie als eigenständige politische Einheit offiziell aufgelöst.<br />
** '''[[Autonome Provinz Westbosnien]]''' (1993–1995) beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde.<br />
* Auf dem Gebiet des [[Gescheiterter Staat|gescheiterten Staats]] [[Somalia]] ab 1991 entstandene autonome Gebilde, die sich als Teilstaaten eines gemeinsamen Bundesstaats Somalia verstanden, obwohl ein solcher zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch gar nicht existierte und bis zu dessen Entstehung ab 2012 sie entweder schon untergegangen waren oder nicht anerkannt und in andere Bundesstaaten integriert wurden.<br />
** [[Datei:Flag of Awdalland.svg|20px]] '''[[Awdal#Geschichte|Awdalland]]'''{{Anker|Saylac & Lughaya}} (1995 und 2009) wurde im äußersten Nordwesten durch Gegner des [[Somaliland]]-Regimes und in Ablehnung dessen Politik der Abspaltung von einem gemeinsamen somalischen Staat gegründet, jedoch ohne die von Somaliland auf das Gebiet ausgeübte De-facto-Kontrolle dauerhaft in Frage stellen zu können. Gleiches gilt für das etwas später mit Anspruch auf etwa dasselbe Gebiet und mit vergleichbarer politischer Zielrichtung gegründete '''Saylac & Lughaya''' State of Somalia (2011).<br />
** [[Datei:Flag of Azania.svg|20px|rand]] '''[[Jubaland#Azania State of Somalia|Azania]]''' State of Somalia (2011–2013). Vom südlichen Nachbarn [[Kenia]] unterstützte Gründung für das Gebiet des vormaligen [[Jubaland]], die im Jahr 2013 im heutigen Bundesstaat Jubaland aufgegangen ist.<br />
** [[Datei:Flag of Himan and Heeb.svg|20px]] '''Himan und Heeb'''{{Anker|Himan und Heeb}} State of Somalia (2010–2015) wurde an den heutigen Bundesstaat [[Galmudug]] angeschlossen.<br />
** [[Datei:Flag of Jubaland.svg|20px]] '''[[Jubaland]]''' (1998–2001), getragen von der [[Somali Patriotic Movement|Somalischen Patriotischen Bewegung]]. Die Neugründung als ''Jubaland State of Somalia'' im Jahr 2013 ist ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
** '''Hiiraan'''{{Anker|Hiiraan}} State of Somalia (2010–2015). Von Clanführern und Militärs in Nairobi gegründet, die in der betreffenden somalischen Region aber nur eine von mehreren nach Vorherrschaft strebenden Kriegsparteien bildeten. Seit 2015 beteiligt sich das De-facto-Regime von Hiiraan mit Anführern der Nachbarregion ''Middle Shabelle'' an der Bildung des neuen somalischen Bundesstaats Hirshabelle.<br />
** [[Datei:Flag of Maakhir.svg|20px]] '''[[Maakhir]]'''{{Anker|Northland}} State of Somalia (2007–2009), wurde von seiner Regierung mit [[Puntland]] vereinigt, ohne dass der heutige Bundesstaat Puntland über dieses auch vom nach Unabhängigkeit strebenden [[Somaliland]] beanspruchte Gebiet dauerhafte Kontrolle erlangen konnte. Im südlichen Teil des umstrittenen Gebiets wurde der [[Datei:Flag of Somalia.svg|20px]] '''Northland''' State of Somalia (2008) ausgerüfen. Die politischen Strömungen bzw. Clanstrukturen, die hinter diesen beiden Gründungen standen, sind auch für das 2012 in der gleichen Region gegründete und mit unklarem Status noch weiter existierende ''[[Khaatumo]] State of Somalia'' verantwortlich.<br />
** [[Datei:Flag of Southwestern Somalia.svg|20px]] '''[[Südwestsomalia]]''' (2002–2005), getragen von der [[Rahanweyn-Widerstandsarmee]]. Die Neugründung im Jahr 2014 als ''South West State'' ist heute ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Mikronationen]]<br />
* [[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="un.com 2012"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=43632&Cr=Palestin&Cr1=<br />
|titel=On Day of Solidarity with Palestinians, Ban stresses urgency of reaching two-state solution<br />
|werk=UN News Centre<br />
|hrsg=UN Publications<br />
|datum=2012-11-29<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2012-11-30}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Internationale Politik)|Vereinten Nationen Nicht Als Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]<br />
[[Kategorie:Liste (Staaten)|!Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Gebiete_mit_begrenzter_Anerkennung_als_Staat&diff=219903300Liste der Gebiete mit begrenzter Anerkennung als Staat2022-02-05T19:01:11Z<p>Labrang: /* Republik Abchasien */ updates</p>
<hr />
<div>[[Datei:Limited recognition.png|mini|hochkant=1.5|<br />
{{Farblegende|#FF0000|Keinerlei internationale Anerkennung}}<br />
{{Farblegende|#FF8484|Nicht-UNO-Mitglied, nur von anderen Nicht-UNO-Mitgliedern anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#FF8040|Nicht-UNO-Mitglied, von mindestens einem UNO-Mitglied anerkannt}}<br />
{{Farblegende|#808040|UNO-Mitglied, von mindestens einem anderen UNO-Mitglied nicht anerkannt}}]]<br />
Diese '''Liste''' sammelt verschiedene geopolitische Einheiten, '''die nicht allgemein als selbstständige [[Staat]]en anerkannt werden'''. Nicht aufgelistet werden sogenannte [[Mikronation]]en, die meist von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen (meistens 2–15 Leute) gegründet werden. Die [[Liste von Mikronationen]] hat eine eigene Wiki-Seite.<br />
<br />
Die meisten dieser Länder sind Teile einer Nation mit einer eigenen nationalen Identität, die sich von ihrem Mutterland [[Sezession|abgespalten]] haben. Man bezeichnet sie daher als (englisch) „Break-away“-Staaten. Sie sind zwar nach der [[Drei-Elemente-Lehre|Drei-Elemente-Theorie]] Staaten, werden aber vom Großteil der etablierten Staaten nicht als solche anerkannt. Diese Länder werden im Deutschen als [[De-facto-Regime]] bezeichnet.<br />
<br />
Einige Territorien sind selbstverwaltete [[Liste von autonomen Regionen|autonome Regionen]] oder [[Protektorat]]e mit militärischem Schutz und informellen diplomatischen Auslandsvertretungen durch einen anderen Staat.<br />
<br />
== Aktuelle Staatsgebilde ==<br />
=== Nicht-Mitglieder der Vereinten Nationen mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
<br />
==== Republik Abchasien ====<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia international recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Abchasien anerkennen]]<br />
<br />
{{ABC|#}} Die [[Abchasien|Republik Abchasien]] ist ein selbstausgerufener Staat im Süd[[kaukasus]], der von [[Nauru]], [[Nicaragua]], [[Russland]], [[Syrien]] und [[Venezuela]] sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], [[Republik Arzach|Arzach]], [[Südossetien]] und [[Transnistrien]], anerkannt wird. Auch De-facto-Staat [[Volksrepublik Lugansk]] anerkannt Abchasien seit 2014. Die Führung Abchasiens beruft sich auf die jahrhundertelange Unabhängigkeit der Region, während [[Georgien]] sie als Teil seines Staatsgebiets beansprucht.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das [[Sowjetrussland|bolschewistische Russland]] 1921 wurde Abchasien zunächst von Georgien getrennt, 1931 wurde es jedoch zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Georgischen SSR]]. 1992 rief der Oberste Sowjet der Abchasischen ASSR die Unabhängigkeit von Georgien aus, was zu einem Krieg (1992–1994) führte. Der Waffenstillstand vom Juni 1994 hat im Wesentlichen standgehalten und Abchasien außerhalb der Kontrolle der Regierung Georgiens belassen. Im Zuge des [[Kaukasuskrieg 2008|Kaukasuskrieges 2008]] wurde die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia">{{Webarchiv |url=http://www.cancilleria.gob.ni/publicaciones/r_abjasia.pdf |text=Anerkennungsdekret. |format=PDF; 230&nbsp;kB |webciteID=5ajFHstLY}}</ref><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela<ref name="ru21754">{{Webarchiv |url=http://www.russland.ru/mainmore.php?tpl=Politik&iditem=21754 |text=Venezuela erkennt Südossetien und Abchasien an. |wayback=20130729020820}} russland.ru, 11. September 2009</ref><br />
** am 15. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune">{{Webarchiv |url=http://www.net-tribune.de/nt/node/17143/news/Pazifikstaat-Nauru-erkennt-Abchasien-und-Suedossetien-an |text=''Pazifikstaat Nauru erkennt Abchasien und Südossetien an''. |wayback=20100329095545}} net-tribune.de, 15. Dezember 2009</ref><br />
** am 23. Mai 2011 von [[Vanuatu]] (zurückgezogen 2013),<br />
** am 18. September 2011 von [[Tuvalu]] (zurückgezogen),<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
<br />
==== Republik China ====<br />
<br />
[[Datei:Republik China-diplomatische Beziehungen.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zur Republik China (Taiwan)]] <br />
<br />
{{TWN|#}} Die [[Republik China (Taiwan)|Republik China]] kontrolliert seit der Niederlage im [[Chinesischer Bürgerkrieg|Chinesischen Bürgerkrieg]] 1949 lediglich die [[Taiwan (Insel)|Insel Taiwan]] sowie einige kleine Inseln. Durch die [[Resolution 2758 der UN-Generalversammlung]] vom 25. Oktober 1971 verlor sie einen großen Teil ihrer diplomatischen Anerkennung sowie den Sitz bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] an die [[Volksrepublik China]]. Zurzeit wird die Republik China von 22 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Dazu wird sie vom UNO-Nichtmitgliedstaat [[Vatikanstadt]] als alleinige Vertreterin [[China]]s anerkannt. Sie unterhält jedoch nichtoffizielle Beziehungen zu den meisten Ländern durch Institutionen wie das [[Taipei Wirtschafts- und Kulturbüro|Taipei-Wirtschafts-und-Kulturbüro]].{{Siehe auch|Taiwan-Konflikt}}<br />
<br />
==== Republik Kosovo ====<br />
<br />
[[Datei:CountriesRecognizingKosovo.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Kosovo anerkennen]] <br />
<br />
{{KOS|#}} Die [[Kosovo|Republik Kosovo]] agiert seit 1999 unter der [[United Nations Interim Administration Mission in Kosovo|Übergangsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo]] (UNMIK) unabhängig von [[Serbien]] auf Basis der [[Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1244]] des [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Weltsicherheitsrats]]. Rechtlich handelte es sich um eine autonome serbische Provinz. Die Provinz hat sich am 17. Februar 2008 einseitig für unabhängig erklärt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,535810,00.html ''Pristina: Kosovo erklärt sich für unabhängig''.] [[Spiegel Online]], 17. Februar 2008.</ref> Die Unabhängigkeit wird bisher von {{Internationale Anerkennung des Kosovo}} der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen [[Internationale Anerkennung des Kosovo|anerkannt]].<br />
<br />
==== Republik Südossetien ====<br />
<br />
[[Datei:Abkhazia and South Ossetia recognition.svg|mini|hochkant=1.5|Staaten, die die Republik Südossetien anerkennen]]<br />
<br />
{{SOS|#}} Die [[Südossetien|Republik Südossetien]] ist ein selbsternannter Staat im Norden [[Georgien]]s, der von Nauru, Nicaragua, Russland, Syrien und Venezuela sowie drei anderen international nicht anerkannten Mitgliedstaaten der Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten, Abchasien, Arzach und Transnistrien, anerkannt wird.<br /> Nach der Besetzung des unabhängigen Georgiens durch das bolschewistische Russland 1921 wurde es als [[Südossetisches Autonomes Gebiet]] in Georgien Teil der Sowjetunion. Im Jahr 1991 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen und 1992 ein Waffenstillstand vereinbart. Nach erneuten militärischen Auseinandersetzungen und einem Eingreifen Russlands wurde die Unabhängigkeit Südossetiens anerkannt:<br />
** am 26. August 2008 von Russland,<br />
** am 5. September 2008 von Nicaragua,<ref name="ni-abjasia" /><br />
** am 10. September 2009 von Venezuela,<ref name="ru21754" /><br />
** am 16. Dezember 2009 von Nauru<ref name="net-tribune" /> und<br />
** am 19. September 2011 von Tuvalu,<br />
** am 29. Mai 2018 von Syrien.<br />
** Tuvalu zog die Anerkennung 2014 wieder zurück.<br />
<br />
==== Türkische Republik Nordzypern ====<br />
<br />
{{TRNZ|#}} Die [[Türkische Republik Nordzypern]] geht auf den ''Türkischen Bundesstaat von Zypern'' zurück, der 1975 im nördlichen Teil [[Zypern]]s ausgerufen worden war, nachdem 1974 [[Türkei|türkische]] Truppen im [[Zypernkonflikt]] interveniert und den nördlichen Teil der Insel besetzt hatten. 1983 erklärte der ''Türkische Bundesstaat von Zypern'' unter dem Namen ''Türkische Republik Nordzypern'' seine Unabhängigkeit. Diese wird von einem UN-Mitgliedstaat, der Türkei, anerkannt. Ein [[Annan-Plan|Plan der Vereinten Nationen]] mit dem Ziel, die beiden zypriotischen Staaten zu vereinen, wurde 2004 in einem Referendum von der Bevölkerung der ''Türkischen Republik Nordzypern'' angenommen, jedoch von der Bevölkerung des von der Regierung der [[Republik Zypern]] kontrollierten Teiles der Insel abgelehnt. Weitere Versuche, eine Wiedervereinigung herbeizuführen, sind bislang erfolglos geblieben.<br />
<br />
==== Cookinseln ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of the Cook Islands.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu den Cookinseln]] <br />
<br />
{{COK|#}} Die [[Cookinseln]] sind ein selbstverwaltetes Territorium in [[Ozeanien]], das in freier Assoziierung mit [[Neuseeland]] steht. [[Deutschland]] hat die Cookinseln im März 2001 als selbstständigen Staat anerkannt. Diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern wurden am 11. September 2001 aufgenommen. Der deutsche Botschafter in Wellington ist auch auf den Cookinseln akkreditiert. Insgesamt haben 52 Staaten bis Dezember 2018 die Cookinseln als selbstständigen Staat anerkannt, darunter China, [[Australien]] und die [[Schweiz]]. Von Neuseeland sind die Cookinseln seit 1993 anerkannt.<br />
<br />
==== Niue ====<br />
<br />
[[Datei:Foreign relations of Niue.svg|mini|Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Niue]]<br />
<br />
{{NIU|#}} [[Niue]] ist wie die Cookinseln ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland, sowie eine [[parlamentarische Monarchie]] im [[Commonwealth of Nations]]. Bis September 2016 haben 20 Staaten Niue als selbstständigen Staat anerkannt, darunter bislang kein deutschsprachiger Staat. Ebenso wie die Cookinseln erkennt Neuseeland Niue seit 1993 an.<br />
<br />
=== Staatliche und staatsähnliche Gebiete ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* {{NKR|#}} Die '''[[Republik Arzach]]''', bis 2017 ''Republik Bergkarabach'', ist (seit 1991) ein selbsternannter und teilweise funktionsfähiger unabhängiger Staat, wird jedoch nicht als unabhängig anerkannt. Auch das angrenzende [[Armenien]] erkennt den Staat nicht an, behält sich dies aber im Falle des Scheiterns von Verhandlungen vor. International wird es als Teil von [[Aserbaidschan]] gesehen, ist jedoch mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnt. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen.<br />
* {{Somaliland|#}} Die '''[[Somaliland|Republik Somaliland]]''' (seit 1991) befindet sich im Nordwesten [[Somalia]]s. Im Mai 1991 riefen Politiker im Norden eine unabhängige Republik Somaliland aus, die mittlerweile fünf der achtzehn Verwaltungsregionen von Somalia umfasst. Dies entspricht dem [[Britisch-Somaliland|Britischen Somaliland]], welches sich zwischen [[Äthiopien]], [[Dschibuti]], [[Puntland]] und dem [[Golf von Aden]] erstreckte.<br />
* {{PMR|#}} Die '''[[Transnistrien|Republik Transnistrien]]''' ist der Teil der [[Republik Moldau]] östlich des Flusses [[Dnister]] und seit 1990 ein selbsternannter, teilweise funktionsfähiger Staat ohne internationale Anerkennung irgendeines UN-Mitgliedstaates. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus [[Ostslawen]] im Gegensatz zur Gesamtheit Moldaus aus einer Majorität von [[Moldauer]]n. Die Republik ist Teil der [[Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten]], deren Mitgliedstaaten einander anerkennen. Transnistrien hat mehrmals um eine Aufnahme in die [[Russland|Russische Föderation]] gebeten.<br />
* [[Datei:Flag of the Donetsk People's Republic.svg|rahmenlos|20x20px]] Die '''[[Volksrepublik Donezk]]''' ist ein am 7. April 2014 während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Kriegs in der Ukraine]] ausgerufener Staat. Offiziell ist das Gebiet Teil der Ukraine, jedoch hat es eigene Verwaltungseinrichtungen, eine grundlegende Infrastruktur (auch wenn viele Geschäfte und Unternehmen sowie der [[Flughafen Donezk]] wegen des Kriegs zerstört sind) und ein eigenes Staatswesen. Der Staat möchte entweder unabhängig werden oder ein Gebiet [[Russland|Russlands]] sein. Der Staat finanziert sich unter anderem durch [[Gulag]]-ähnliche [[Arbeitslager]].<br />
* [[Datei:Flag of the Luhansk People's Republic.svg|rahmenlos|18x18px]] Die '''[[Volksrepublik Lugansk]]''' ist ein Staat, der im April 2014 ebenso wie die [[Volksrepublik Donezk|VR Donezk]] während des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ukrainekrieges]] proklamiert wurde. Da der Staat offiziell Teil der Ukraine ist, verfügt er über eine grundlegende Infrastruktur, auch wenn diese meist wegen des Krieges zerstört ist. Gleich wie ihr „Nachbarstaat“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] finanziert sie sich teilweise durch [[Arbeitslager]], die an sowjetische [[Gulag|Gulags]] erinnern.<br />
<br />
=== Gebiete unter militärischer Okkupation ===<br />
* Der {{PSE|#}} '''[[Staat Palästina]]''' wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit {{Internationale Anerkennung Palästinas}} Staaten anerkannt. Bei der [[Vereinte Nationen|UNO]] hat der Staat einen [[Beobachterstatus]].<ref name="un.com 2012" /> Ein Teil des beanspruchten Staatsgebiets ist von [[Israel]] militärisch besetzt.<br />
: Siehe auch die Artikel [[Internationale Anerkennung des Staates Palästina]], [[Palästinensische Autonomiegebiete]], [[Gazastreifen]] sowie [[Westjordanland]], welche Beiträge über Gebiete in der Region [[Palästina (Region)|Palästina]] beinhalten.<br />
* Die {{ESH|#}} '''[[Demokratische Arabische Republik Sahara]]''' kontrolliert einen Rest der [[Westsahara]], ein seit dem Rückzug [[Spanien]]s 1976 von [[Marokko]] – anfangs teilweise auch von [[Mauretanien]] – beanspruchtes und weitgehend verwaltetes Gebiet. Die Republik wurde 1976 von der [[Frente Polisario]] ausgerufen und wird von derzeit 48 Staaten [[Internationale Anerkennung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara|anerkannt]]. (Unter diesen Staaten befindet sich aber weder Spanien noch irgendeine andere Großmacht oder irgendein europäischer Staat.)<br />
: Die DARS ist ein vollwertiges Mitglied der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], jedoch erkennt auch die Mehrheit der AU-Einzelstaaten die Republik noch nicht (oder zwischenzeitlich wieder nicht) an. Die Hoheitsansprüche sind ungeklärt, und die Vereinten Nationen streben mittels der Mission [[Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara occidental|MINURSO]] ein [[Referendum]] an, um die Lage zu klären. Seit 1991 besteht ein von der UN überwachter Waffenstillstand.<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:KSS flag.svg|20px]] '''[[Khatumo|Khaatumo]]'''{{Anker|Khaatumo}} State of Somalia wurde 2012 im Norden der Bundesrepublik Somalia als ein weiterer Bundesstaat auf einem Gebiet gegründet, das sowohl der Bundesstaat [[Puntland]] als auch das nach Unabhängigkeit strebende [[Somaliland]] beansprucht und um welches es im [[Grenzstreit zwischen Somaliland und Puntland]] schon mehrfach zu militärischen Auseinandersetzungen gekommen ist. Keine der Parteien konnte bislang dauerhafte, einheitliche De-facto-Kontrolle erlangen. Von der somalischen Regierung wird Khaatumo nicht als Bundesstaat angesehen.<br />
<br />
== Historische Staatsgebilde ==<br />
=== Staaten mit eingeschränkter internationaler Anerkennung ===<br />
* '''{{RHO}}''' war eine britische Kolonie, die 1965 einseitig ihre Unabhängigkeit erklärte, was – ebenso wie die Ausrufung der Republik 1970 – nur von Südafrika anerkannt wurde. Nach Verhandlungen zwischen der weißen Minderheitsregierung und moderaten schwarzen Führern wurde 1979 daraus [[Simbabwe-Rhodesien]], das bis zur Ausrufung der Republik [[Simbabwe]] 1980 ebenso international nicht anerkannt war.<br />
* '''{{Biafra}}''' kontrollierte ein Gebiet im Osten [[Nigeria]]s von der Abspaltung im Mai 1967 bis zum endgültigen militärischen Niedergang im Januar 1970. Es wurde von vier afrikanischen Staaten ([[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Sambia]], [[Tansania]]) sowie [[Haiti]] anerkannt.<br />
* Die '''{{KHM-1979|2=Volksrepublik Kampuchea}}''' (1979–1989) wurde nach der [[vietnam]]esischen Invasion und Besetzung und der Niederlage der [[Rote Khmer|Roten Khmer]] in Kambodscha von der vietnamesischen Okkupationsmacht errichtet. Nur einige [[Ostblock]]staaten erkannten diese an, wohingegen die UN, China und die meisten anderen Staaten weiterhin das gestürzte [[Demokratisches Kampuchea|Demokratische Kampuchea]] der Roten Khmer anerkannten.<br />
* Von [[Südafrika]] während der [[Apartheid]] in formelle Unabhängigkeit entlassene [[Homeland (Apartheid)|Homelands]] (auch Bantustan genannt), die ausschließlich von Südafrika und den jeweils anderen drei Homelands anerkannt waren. Sie waren faktisch vollständig von Südafrika abhängig und sind seit dem Ende der Apartheid 1994 wieder integraler Teil Südafrikas:<br />
** '''{{Transkei}}''' (1976–1994)<br />
** '''{{Bophuthatswana}}''' (1977–1994)<br />
** '''{{Venda}}''' (1979–1994)<br />
** '''{{Ciskei}}''' (1981–1994)<br />
* '''{{RU-CE-1991}}''' (1996–1999). Die vormalige [[Tschetschenien|Tschetschenische ASSR]] erklärte 1991 als ''Tschetschenische Republik Itschkeria'' ihre Unabhängigkeit von der [[Sowjetunion]] und [[Russland]]. Seit dem [[Zweiter Tschetschenienkrieg|Zweiten Tschetschenienkrieg]] ist sie wiedereingegliedert in Russland. Eine Exilregierung besteht jedoch fort.<br />
* Das '''{{AFG-1997|2=Islamische Emirat Afghanistan}}''' (1996–2001) war lediglich von [[Saudi-Arabien]], [[Pakistan]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] anerkannt, alle anderen Staaten betrachteten während des [[Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001)|Afghanischen Bürgerkriegs]] die Regierung von Präsident [[Burhānuddin Rabbāni]] als legitime Vertretung Afghanistans.<br />
* {{UA-43|#}} Die '''[[Republik Krim (Sezessionsregion)|Republik Krim]]''' (11.–18. März 2014) wurde nur von Russland anerkannt,<ref>[http://rt.com/news/russia-recognize-crimea-independence-410/ Putin signs order to recognize Crimea as a sovereign independent state.] RT.com, 17. März 2014.</ref> nach Auffassung Russlands bildet das Gebiet seitdem den russischen Föderationskreis [[Krim (Föderationskreis)|Krim]]. Die [[Ukraine]] erachtet die Halbinsel weiterhin als Teil ihres Staatsgebiets.<br />
<br />
=== Staaten ohne die gewünschte internationale Anerkennung ===<br />
* [[Datei:MNLA flag.svg|20px]] '''[[Azawad]]''' in [[Mali]] erklärte am 6. April 2012 seine Unabhängigkeit, wurde von keinem Staat anerkannt und Anfang 2013 von malischen Truppen mit massiver französischer Hilfe zurückerobert.<br />
* '''{{CD-KA-1960}}''' erklärt 1960 die Unabhängigkeit von der kurz zuvor von Belgien unabhängig gewordenen [[Demokratische Republik Kongo|Republik Kongo]]. Die Sezession war Hauptursache der [[Kongokrise]]. Trotz Unterstützung durch Belgien wurde Katanga von keinem Staat anerkannt; 1963 wurde die abtrünnige Provinz von UN-Truppen erobert und die Sezession beendet.<br />
* [[Datei:Flag of Bougainville.svg|20px]] '''[[Bougainville]] (Republik der Nördlichen Salomonen)''' (1990–1997) unterzeichnete einen [[Friedensvertrag]] mit [[Papua-Neuguinea]], welcher der [[Insel]], abhängig von einem [[Referendum]] zur [[Souveränität|Unabhängigkeit]] innerhalb einer [[Jahrzehnt|Dekade]], [[Autonomie]] verschaffen sollte.<br />
* '''{{MD-GA}}''' (1990–1994) ist heute ein Teil der [[Republik Moldau]].<br />
* [[Datei:Flag of Serbian Krajina (1991).svg|20px|rand]] '''[[Republik Serbische Krajina]]''' (1991–1995) ist heute ein Teil von [[Kroatien]].<br />
* '''{{RSR}}''' (1992–1995) ist heute eine der beiden Entitäten des Bundesstaates [[Bosnien und Herzegowina]].<br />
* [[Datei:Flag of Anjouan.svg|20px]] '''[[Anjouan]]''' (1997–2002) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Flag of Mohéli (official).svg|20px]] '''[[Mohéli]]''' (1997–1998) ist heute Teil der [[Komoren]].<br />
* [[Datei:Tamil Eelam Flag.svg|20px]] '''[[Tamil Eelam]]''' war die Bezeichnung für die während des [[Bürgerkrieg in Sri Lanka|Bürgerkriegs in Sri Lanka]] (1983–2009) unter Verwaltung der [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) stehenden Gebiete im Norden und Osten [[Sri Lanka]]s. International wurde das Staatsgebilde von keinem Staat anerkannt; die LTTE wurden von vielen Staaten als Terrororganisation betrachtet.<br />
* Die [[Datei:Flag of Congo-Léopoldville (1960-1963).svg|20px]] '''Volksrepublik Kongo'''{{Anker|Volksrepublik Kongo (1964)}} wurde auf dem Höhepunkt der [[Simba-Rebellion]] am 7. September 1964 in Stanleyville, dem heutigen [[Kisangani]], von lumumbistischen Rebellen ausgerufen. Die Rebellen erhielten zwar Unterstützung aus dem sozialistischen Lager, allerdings keine diplomatische Anerkennung. Der Aufstand wurde bis Dezember 1964 von Regierungstruppen niedergeschlagen.<ref>Thomas Kacza: ''Die Kongo-Krise 1960–1965''. Centaurus-Verlagsgesellschaft, Pfaffenweiler 1990, ISBN 978-3-89085-477-9, S.&nbsp;164.</ref><br />
* [[Datei:Flag of Novorussia.svg|20px]] '''[[Föderativer Staat Neurussland]]''' (24. Mai 2014 – 18. Mai 2015) war eine Union zwischen der [[Volksrepublik Donezk]] und der [[Volksrepublik Lugansk]]. Im Mai 2015 wurde das Projekt für beendet erklärt.<ref>[http://www.gazeta.ru/politics/2015/05/19_a_6694441.shtml Neurussland ist beendet.] Gaseta.ru, 20. Mai 2014 (russisch).</ref><ref>[http://uatoday.tv/politics/russian-backed-novorossiya-breakaway-movement-collapses-428372.html ''Russian-backed ‘Novorossiya’ breakaway movement collapses''.] [[Ukraine Today]], 20. Mai 2015 (englisch).</ref><br />
* [[Datei:Flag of the Islamic State of Iraq and the Levant2.svg|20px]] '''[[Islamischer Staat (Organisation)|Islamischer Staat]]''', abgekürzt '''IS''', bezeichnet neben der gleichnamigen, als Terrorgruppe eingestuften Organisation, auch ein von dieser am 29. Juni 2014 in Syrien und im Irak ausgerufenes [[Kalif]]at. In den von der Organisation eroberten Gebieten entwickelten sich neben militärischen bald auch zivile staatliche Strukturen. Das Kalifat wurde jedoch von keinem anderen Staat anerkannt. In laufender militärischer Auseinandersetzung mit regulären syrischen oder irakischen Armeeverbänden, gegnerischen Rebellenmilizen und internationalen Streitkräften verlor der IS bis zum Herbst 2017 die Kontrolle über sämtliche größeren Städte, zuletzt auch über das als Hauptstadt des Kalifats fungierende [[ar-Raqqa|Rakka]].<br />
<br />
=== Staatsgebilde ohne Anspruch internationaler Anerkennung ===<br />
* [[Datei:Flag of South Kasai.svg|20px]] '''[[Süd-Kasai]]''' beanspruchte von Juni 1960 bis Ende 1961 regionale Autonomie innerhalb der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]].<br />
* [[Datei:Flag of the Republic of Mahabad.svg|20px]] Die '''[[Republik Mahabad|Republik Kurdistan]]''' (22. Januar – 16. Dezember 1946) war ein Staat, der um die Stadt [[Mahabad]] im [[Iran]] ausgerufen wurde. Das Gebiet ist heute Teil des Iran.<br />
* [[Datei:Flag of Kachin State.svg|20px]] '''[[Kachin-Staat]]''' ist der nördlichste Staat von [[Myanmar]] und wird seit 1962 von der [[Kachin Independence Organization]] (KIO) kontrolliert, ist jedoch von keinem Land diplomatisch anerkannt. Die KIO und die Union Myanmar formalisierten 1994 den status quo durch die Schaffung der „Kachin State Special Region&nbsp;#1“, welche noch immer Teil der Union Myanmar ist, de facto jedoch von der KIO kontrolliert wird.<br />
* '''{{GE-AJ}}''', nominell eine Autonome Republik innerhalb [[Georgien]]s, befand sich 1991–2005 de facto ausschließlich unter der Kontrolle seiner Republikregierung, außerhalb des Einflussbereiches der georgischen Zentralregierung, ohne jedoch formell den Status eines unabhängigen Staates zu beanspruchen. Heute ist es wieder Autonome Republik im Staatsverband Georgiens.<br />
* Auf dem Gebiet der heutigen [[Aserbaidschan|Republik Aserbaidschan]] in den 1990er Jahren vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of Azerbaijan.svg|20px]] '''[[Autonome Republik Nachitschewan]]''' (1990–1991) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
** [[Datei:Flag of Talysh-Mugan Autonomous Republic (the talysh national flag).jpg|20px]] '''[[Autonome Talysch-Mugan-Republik]]''' (ausgerufen 1993) ist heute Teil von [[Aserbaidschan]].<br />
* Auf dem Gebiet des heutigen [[Bosnien und Herzegowina]] zur Zeit der [[Jugoslawienkriege]] vorübergehend entstandene autonome Gebilde<br />
** [[Datei:Flag of the Croatian Republic of Herzeg-Bosnia.svg|20px]] '''[[Kroatische Republik Herceg-Bosna]]''' (1993–1994; zuvor 1992–1993 ''Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna'') beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde. Mit der Gründung der [[Föderation Bosnien und Herzegowina]] im Jahre 1994 wurde sie als eigenständige politische Einheit offiziell aufgelöst.<br />
** '''[[Autonome Provinz Westbosnien]]''' (1993–1995) beanspruchte den Status eines autonomen Teilstaates, was jedoch von der international anerkannten Regierung der Republik Bosnien und Herzegowina abgelehnt wurde.<br />
* Auf dem Gebiet des [[Gescheiterter Staat|gescheiterten Staats]] [[Somalia]] ab 1991 entstandene autonome Gebilde, die sich als Teilstaaten eines gemeinsamen Bundesstaats Somalia verstanden, obwohl ein solcher zum Zeitpunkt ihrer Gründung noch gar nicht existierte und bis zu dessen Entstehung ab 2012 sie entweder schon untergegangen waren oder nicht anerkannt und in andere Bundesstaaten integriert wurden.<br />
** [[Datei:Flag of Awdalland.svg|20px]] '''[[Awdal#Geschichte|Awdalland]]'''{{Anker|Saylac & Lughaya}} (1995 und 2009) wurde im äußersten Nordwesten durch Gegner des [[Somaliland]]-Regimes und in Ablehnung dessen Politik der Abspaltung von einem gemeinsamen somalischen Staat gegründet, jedoch ohne die von Somaliland auf das Gebiet ausgeübte De-facto-Kontrolle dauerhaft in Frage stellen zu können. Gleiches gilt für das etwas später mit Anspruch auf etwa dasselbe Gebiet und mit vergleichbarer politischer Zielrichtung gegründete '''Saylac & Lughaya''' State of Somalia (2011).<br />
** [[Datei:Flag of Azania.svg|20px|rand]] '''[[Jubaland#Azania State of Somalia|Azania]]''' State of Somalia (2011–2013). Vom südlichen Nachbarn [[Kenia]] unterstützte Gründung für das Gebiet des vormaligen [[Jubaland]], die im Jahr 2013 im heutigen Bundesstaat Jubaland aufgegangen ist.<br />
** [[Datei:Flag of Himan and Heeb.svg|20px]] '''Himan und Heeb'''{{Anker|Himan und Heeb}} State of Somalia (2010–2015) wurde an den heutigen Bundesstaat [[Galmudug]] angeschlossen.<br />
** [[Datei:Flag of Jubaland.svg|20px]] '''[[Jubaland]]''' (1998–2001), getragen von der [[Somali Patriotic Movement|Somalischen Patriotischen Bewegung]]. Die Neugründung als ''Jubaland State of Somalia'' im Jahr 2013 ist ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
** '''Hiiraan'''{{Anker|Hiiraan}} State of Somalia (2010–2015). Von Clanführern und Militärs in Nairobi gegründet, die in der betreffenden somalischen Region aber nur eine von mehreren nach Vorherrschaft strebenden Kriegsparteien bildeten. Seit 2015 beteiligt sich das De-facto-Regime von Hiiraan mit Anführern der Nachbarregion ''Middle Shabelle'' an der Bildung des neuen somalischen Bundesstaats Hirshabelle.<br />
** [[Datei:Flag of Maakhir.svg|20px]] '''[[Maakhir]]'''{{Anker|Northland}} State of Somalia (2007–2009), wurde von seiner Regierung mit [[Puntland]] vereinigt, ohne dass der heutige Bundesstaat Puntland über dieses auch vom nach Unabhängigkeit strebenden [[Somaliland]] beanspruchte Gebiet dauerhafte Kontrolle erlangen konnte. Im südlichen Teil des umstrittenen Gebiets wurde der [[Datei:Flag of Somalia.svg|20px]] '''Northland''' State of Somalia (2008) ausgerüfen. Die politischen Strömungen bzw. Clanstrukturen, die hinter diesen beiden Gründungen standen, sind auch für das 2012 in der gleichen Region gegründete und mit unklarem Status noch weiter existierende ''[[Khaatumo]] State of Somalia'' verantwortlich.<br />
** [[Datei:Flag of Southwestern Somalia.svg|20px]] '''[[Südwestsomalia]]''' (2002–2005), getragen von der [[Rahanweyn-Widerstandsarmee]]. Die Neugründung im Jahr 2014 als ''South West State'' ist heute ein Bundesstaat der Bundesrepublik Somalia.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Mikronationen]]<br />
* [[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="un.com 2012"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=43632&Cr=Palestin&Cr1=<br />
|titel=On Day of Solidarity with Palestinians, Ban stresses urgency of reaching two-state solution<br />
|werk=UN News Centre<br />
|hrsg=UN Publications<br />
|datum=2012-11-29<br />
|sprache=en<br />
|abruf=2012-11-30}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Internationale Politik)|Vereinten Nationen Nicht Als Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]<br />
[[Kategorie:Liste (Staaten)|!Selbststandige Staaten Anerkannten Gebiete]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S11_(Georgien)&diff=219764397S11 (Georgien)2022-02-01T12:07:54Z<p>Labrang: karte, bild</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 11<br />
|ENUMMER = 691<br />
|KARTE = Georgia S11 International Road.svg<br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Achalziche]]<br />
|BEGINN-REGION = <br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = [[Ninozminda]]<br />
|ENDE-REGION = <br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 112<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <br />
|BETRIEBLÄNGE = <br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Samzche-Dschawachetien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = S11 highway towards Khertvisi.jpg<br />
|BILD-GRÖSSE = 340px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = <br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Achalziche]] (ახალციხე) {{RSIGN|GE|ს|8}} {{RSIGN|GE|E|691}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Aspindza]] }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Achalkalaki]] (ახალქალაქი) }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Ninozminda]] (ნინოწმინდა) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Armenien]] }}<br />
{{AB|AM|Weiter|| {{RSIGN|AM|M|1|M1 (Armenien)}} {{RSIGN|AM|E|691}}}}<br />
}}<br />
<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S11''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-11}}), auch bekannt als "Achalziche - Ninozminda (Grenze der Republik Armenien)", ist eine 112 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]].<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=18 June 2014|accessdate=31 January 2022}}</ref> Die vollständig zweispurige Hauptstraße beginnt an der [[S8 (Georgien)|S8]] in [[Achalziche]] und führt über [[Achalkalaki]] und [[Ninozminda]] bis zur Grenze von [[Armenien]]. Nach dem Grenzübergang führt die Straße als [[M1 (Armenien)|M1]] weiter nach [[Gjumri]], der zweitgrößten Stadt Armeniens. Die gesamte S11 ist Teil der [[Europastraße 691]], einer E-Route zwischen Ashtarak in Armenien und Horasan in der Türkei, sowie der asiatischen AH82. Außerdem verbindet die S11 zwei weitere georgische S-Straßen, neben der S8 auch die S13, die in die Türkei führt.<br />
<br />
Die Straße liegt vollständig in der Region [[Samzche-Dschawachetien]], die geografisch zum armenischen Hochland gehört, und erreicht an der armenischen Grenze eine maximale Höhe von 2.150 Metern über dem Meeresspiegel, ohne dass es dabei zu Gebirgspässen kommt. Die Hochebene zwischen Achalkalaki und der armenischen Grenze hat ein raues Winterklima, was zu häufigen Straßensperrungen aufgrund von starkem Schneefall führt. Zwischen Achalziche und Achalkalaki folgt die S11 der tiefen Schlucht der Flüsse Mtkvari und Paravani.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[File:Driving in Georgia.jpg|thumb|upright=1.45|Achalziche, start S11 nach Armenien]]<br />
Mit der Einführung eines neuen Straßennummernsystems in der Sowjetunion im Jahr 1982 war die heutige S11 Teil der sowjetischen Nationalstraße A-306, die von Batumi über Achalziche und Ninozminda nach Gjumri in Armenien führte.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on Approval of the List of Roads of the USSR of National Significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=31 January 2022}}</ref> Vor dieser Zeit hatte die Route keine Straßennummer, wie es bei den meisten Hauptstraßen in der Sowjetunion der Fall war.<ref name="sovietnumbers">{{cite web|url=https://sites.google.com/site/roadnumberingsystems/home/countries/russia|title=Road numbering systems - Russia|language=English|accessdate=31 January 2022}}</ref> 1996 wurde das aktuelle georgische Straßennummerierungssystem eingeführt, einschließlich der (S-)Kategorie "Straße von internationaler Bedeutung". Der Abschnitt A-306 zwischen Achalziche und der armenischen Grenze wurde durch „S11 Achalziche – Ninozminda (Grenze der Republik Armenien)“ ersetzt.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=31 January 2022}}</ref> Die A-306 zwischen Batumi und Achalziche wurde zu Sh1 ("Route von nationaler Bedeutung", einer niedrigeren Klasse) und der Abschnitt in Achalziche wurde zu [[S8 (Georgien)|S8]].<br />
<br />
Die S11 ist eine wichtige Transitstrecke für den Verkehr zwischen Armenien und der Türkei. Wegen des [[Bergkarabachkonflikt|Konflikts in Bergkarabach]] hat die Türkei die Grenzen zu Armenien geschlossen. Seitdem hat sich die S11 zu einer wichtigen Transitlinie für den Verkehr aus Armenien in die Türkei entwickelt, weil sie die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Ländern ist. Für Armenien bietet die Straße außerdem Zugang zu den Häfen von [[Batumi]], obwohl sie als Nebenstrecke verläuft. In den vergangenen Jahren lief der meiste Verkehr über Vale, den Grenzübergang zwischen Georgien und der Türkei, und die Endstation der [[S8 (Georgien)|S8]], wo die S11 in Akhaltsikhe anschließt. Seit 2015 gibt es eine kürzere Route über die [[S13 (Georgien)|S13]] durch Achalkalaki. Die armenische Gemeinde in Georgien lebt hauptsächlich in der Region Samtskhe-Javakheti, insbesondere in den Gemeinden Achalkalaki und Ninozminda.<br />
<br />
==Zukunft==<br />
Für 2022 ist keine Aufrüstung des S11 auf höhere Standards geplant. 2019 wurde der Abschnitt von Ninozminda bis zur armenischen Grenze erneuert, der sich in notorisch schlechtem Zustand befand.<ref name=rehab2019>{{cite web|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1556785810&pid=1340628946|title=Rehabilitation of Akhaltsikhe-Ninotminda Road to be Completed in October|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|publication-date=2 May 2019|accessdate=31 January 2022}}</ref><br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Achalziche]]<br />
* [[Achalkalaki]]<br />
* [[Ninozminda]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|ს 11|S11}}<br />
* [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.6461%2C43.0015%3B41.1388%2C43.7936#map=8/41.951/44.044 Route OpenStreetMap]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien|S11]]<br />
[[Kategorie:Samzche-Dschawachetien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 011]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Navigationsleiste_Fernstra%C3%9Fen_in_Georgien&diff=219749283Vorlage:Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien2022-01-31T22:03:36Z<p>Labrang: S13 to complete</p>
<hr />
<div><onlyinclude>{{Navigationsleiste<br />
| TITEL = [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraßen in Georgien]]<br />
| INHALT =<br />
{{{!}} cellpadding="3"<br />
! style="background: #ccccff; text-align: right; vertical-align: middle;" width="30%" {{!}} [[Fernstraße]] [[Datei:S1-GE.svg|30px|alt=|Fernstraßen in Georgien]]<br />
{{!}}<br />
[[S1 (Georgien)|S 1]]&nbsp;&middot;<br />
[[S2 (Georgien)|S 2]]&nbsp;&middot;<br />
[[S3 (Georgien)|S 3]]&nbsp;&middot;<br />
[[S4 (Georgien)|S 4]]&nbsp;&middot;<br />
[[S5 (Georgien)|S 5]]&nbsp;&middot;<br />
[[S6 (Georgien)|S 6]]&nbsp;&middot;<br />
[[S7 (Georgien)|S 7]]&nbsp;&middot;<br />
[[S8 (Georgien)|S 8]]&nbsp;&middot;<br />
[[S9 (Georgien)|S 9]]&nbsp;&middot;<br />
[[S10 (Georgien)|S 10]]&nbsp;&middot;<br />
[[S11 (Georgien)|S 11]]&nbsp;&middot;<br />
[[S12 (Georgien)|S 12]]&nbsp;&middot;<br />
[[S13 (Georgien)|S 13]]&nbsp;&middot;<br />
{{!}}}<br />
}}</onlyinclude><br />
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[[Kategorie:Vorlage:Navigationsleiste Straßenverkehr|Fernstrassen Georgien]]<br />
[[Kategorie:Vorlage:Navigationsleiste (Georgien)|Fernstrassen]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S11_(Georgien)&diff=219748407S11 (Georgien)2022-01-31T21:25:38Z<p>Labrang: forgot infobox</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 11<br />
|ENUMMER = 691<br />
|KARTE = <br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Achalziche]]<br />
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|ENDE-NAME = [[Ninozminda]]<br />
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|GESAMTLÄNGE = 112<br />
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|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
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{{AB|GE|KR|| [[Achalziche]] (ახალციხე) {{RSIGN|GE|ს|8}} {{RSIGN|GE|E|691}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Aspindza]] }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Achalkalaki]] (ახალქალაქი) }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Ninozminda]] (ნინოწმინდა) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Armenien]] }}<br />
{{AB|AM|Weiter|| {{RSIGN|AM|M|1|M1 (Armenien)}} {{RSIGN|AM|E|691}}}}<br />
}}<br />
<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S11''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-11}}), auch bekannt als "Achalziche - Ninozminda (Grenze der Republik Armenien)", ist eine 112 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]].<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=18 June 2014|accessdate=31 January 2022}}</ref> Die vollständig zweispurige Hauptstraße beginnt an der [[S8 (Georgien)|S8]] in [[Achalziche]] und führt über [[Achalkalaki]] und [[Ninozminda]] bis zur Grenze von [[Armenien]]. Nach dem Grenzübergang führt die Straße als [[M1 (Armenien)|M1]] weiter nach [[Gjumri]], der zweitgrößten Stadt Armeniens. Die gesamte S11 ist Teil der [[Europastraße 691]], einer E-Route zwischen Ashtarak in Armenien und Horasan in der Türkei, sowie der asiatischen AH82. Außerdem verbindet die S11 zwei weitere georgische S-Straßen, neben der S8 auch die S13, die in die Türkei führt.<br />
<br />
Die Straße liegt vollständig in der Region [[Samzche-Dschawachetien]], die geografisch zum armenischen Hochland gehört, und erreicht an der armenischen Grenze eine maximale Höhe von 2.150 Metern über dem Meeresspiegel, ohne dass es dabei zu Gebirgspässen kommt. Die Hochebene zwischen Achalkalaki und der armenischen Grenze hat ein raues Winterklima, was zu häufigen Straßensperrungen aufgrund von starkem Schneefall führt. Zwischen Achalziche und Achalkalaki folgt die S11 der tiefen Schlucht der Flüsse Mtkvari und Paravani.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[File:Driving in Georgia.jpg|thumb|upright=1.45|Achalziche, start S11 nach Armenien]]<br />
Mit der Einführung eines neuen Straßennummernsystems in der Sowjetunion im Jahr 1982 war die heutige S11 Teil der sowjetischen Nationalstraße A-306, die von Batumi über Achalziche und Ninozminda nach Gjumri in Armenien führte.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on Approval of the List of Roads of the USSR of National Significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=31 January 2022}}</ref> Vor dieser Zeit hatte die Route keine Straßennummer, wie es bei den meisten Hauptstraßen in der Sowjetunion der Fall war.<ref name="sovietnumbers">{{cite web|url=https://sites.google.com/site/roadnumberingsystems/home/countries/russia|title=Road numbering systems - Russia|language=English|accessdate=31 January 2022}}</ref> 1996 wurde das aktuelle georgische Straßennummerierungssystem eingeführt, einschließlich der (S-)Kategorie "Straße von internationaler Bedeutung". Der Abschnitt A-306 zwischen Achalziche und der armenischen Grenze wurde durch „S11 Achalziche – Ninozminda (Grenze der Republik Armenien)“ ersetzt.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=31 January 2022}}</ref> Die A-306 zwischen Batumi und Achalziche wurde zu Sh1 ("Route von nationaler Bedeutung", einer niedrigeren Klasse) und der Abschnitt in Achalziche wurde zu [[S8 (Georgien)|S8]].<br />
<br />
Die S11 ist eine wichtige Transitstrecke für den Verkehr zwischen Armenien und der Türkei. Wegen des [[Bergkarabachkonflikt|Konflikts in Bergkarabach]] hat die Türkei die Grenzen zu Armenien geschlossen. Seitdem hat sich die S11 zu einer wichtigen Transitlinie für den Verkehr aus Armenien in die Türkei entwickelt, weil sie die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Ländern ist. Für Armenien bietet die Straße außerdem Zugang zu den Häfen von [[Batumi]], obwohl sie als Nebenstrecke verläuft. In den vergangenen Jahren lief der meiste Verkehr über Vale, den Grenzübergang zwischen Georgien und der Türkei, und die Endstation der [[S8 (Georgien)|S8]], wo die [[S11 (Georgien)|S11]] in Akhaltsikhe anschließt. Seit 2015 gibt es eine kürzere Route über die [[S13 (Georgien)|S13]] durch Achalkalaki. Die armenische Gemeinde in Georgien lebt hauptsächlich in der Region Samtskhe-Javakheti, insbesondere in den Gemeinden Achalkalaki und Ninozminda.<br />
<br />
==Zukunft==<br />
Für 2022 ist keine Aufrüstung des S11 auf höhere Standards geplant. 2019 wurde der Abschnitt von Ninozminda bis zur armenischen Grenze erneuert, der sich in notorisch schlechtem Zustand befand.<ref name=rehab2019>{{cite web|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1556785810&pid=1340628946|title=Rehabilitation of Akhaltsikhe-Ninotminda Road to be Completed in October|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|publication-date=2 May 2019|accessdate=31 January 2022}}</ref><br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Achalziche]]<br />
* [[Achalkalaki]]<br />
* [[Ninozminda]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* * [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.6461%2C43.0015%3B41.1388%2C43.7936#map=8/41.951/44.044 Route OpenStreetMap]<br />
<br />
{{Commonscat|ს 11|S11}}<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
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[[Kategorie:Straße in Georgien|S11]]<br />
[[Kategorie:Samzche-Dschawachetien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 011]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S11_(Georgien)&diff=219748397S11 (Georgien)2022-01-31T21:25:18Z<p>Labrang: expansion w refs</p>
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<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
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|BILD-GRÖSSE = <br />
|BILD-BESCHREIBUNG = <br />
|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Achalziche]] (ახალციხე) {{RSIGN|GE|ს|8}} {{RSIGN|GE|E|691}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Aspindza]] }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Achalkalaki]] (ახალქალაქი) }}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Ninozminda]] (ნინოწმინდა) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Armenien]] }}<br />
{{AB|AM|Weiter|| {{RSIGN|AM|M|1|M1 (Armenien)}} {{RSIGN|AM|E|691}}}}<br />
}}<br />
<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S11''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-11}}), auch bekannt als "Achalziche - Ninozminda (Grenze der Republik Armenien)", ist eine 112 Kilometer lange [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]].<ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=18 June 2014|accessdate=31 January 2022}}</ref> Die vollständig zweispurige Hauptstraße beginnt an der [[S8 (Georgien)|S8]] in [[Achalziche]] und führt über [[Achalkalaki]] und [[Ninozminda]] bis zur Grenze von [[Armenien]]. Nach dem Grenzübergang führt die Straße als [[M1 (Armenien)|M1]] weiter nach [[Gjumri]], der zweitgrößten Stadt Armeniens. Die gesamte S11 ist Teil der [[Europastraße 691]], einer E-Route zwischen Ashtarak in Armenien und Horasan in der Türkei, sowie der asiatischen AH82. Außerdem verbindet die S11 zwei weitere georgische S-Straßen, neben der S8 auch die S13, die in die Türkei führt.<br />
<br />
Die Straße liegt vollständig in der Region [[Samzche-Dschawachetien]], die geografisch zum armenischen Hochland gehört, und erreicht an der armenischen Grenze eine maximale Höhe von 2.150 Metern über dem Meeresspiegel, ohne dass es dabei zu Gebirgspässen kommt. Die Hochebene zwischen Achalkalaki und der armenischen Grenze hat ein raues Winterklima, was zu häufigen Straßensperrungen aufgrund von starkem Schneefall führt. Zwischen Achalziche und Achalkalaki folgt die S11 der tiefen Schlucht der Flüsse Mtkvari und Paravani.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[File:Driving in Georgia.jpg|thumb|upright=1.45|Achalziche, start S11 nach Armenien]]<br />
Mit der Einführung eines neuen Straßennummernsystems in der Sowjetunion im Jahr 1982 war die heutige S11 Teil der sowjetischen Nationalstraße A-306, die von Batumi über Achalziche und Ninozminda nach Gjumri in Armenien führte.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on Approval of the List of Roads of the USSR of National Significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 August 1982|accessdate=31 January 2022}}</ref> Vor dieser Zeit hatte die Route keine Straßennummer, wie es bei den meisten Hauptstraßen in der Sowjetunion der Fall war.<ref name="sovietnumbers">{{cite web|url=https://sites.google.com/site/roadnumberingsystems/home/countries/russia|title=Road numbering systems - Russia|language=English|accessdate=31 January 2022}}</ref> 1996 wurde das aktuelle georgische Straßennummerierungssystem eingeführt, einschließlich der (S-)Kategorie "Straße von internationaler Bedeutung". Der Abschnitt A-306 zwischen Achalziche und der armenischen Grenze wurde durch „S11 Achalziche – Ninozminda (Grenze der Republik Armenien)“ ersetzt.<ref name="decree1996">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/1282992?publication=0|title=On Approval of Indicators and List for Determination of International, Domestic and Local Roads of Georgia (1996)|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=16 December 1996|accessdate=31 January 2022}}</ref> Die A-306 zwischen Batumi und Achalziche wurde zu Sh1 ("Route von nationaler Bedeutung", einer niedrigeren Klasse) und der Abschnitt in Achalziche wurde zu [[S8 (Georgien)|S8]].<br />
<br />
Die S11 ist eine wichtige Transitstrecke für den Verkehr zwischen Armenien und der Türkei. Wegen des [[Bergkarabachkonflikt|Konflikts in Bergkarabach]] hat die Türkei die Grenzen zu Armenien geschlossen. Seitdem hat sich die S11 zu einer wichtigen Transitlinie für den Verkehr aus Armenien in die Türkei entwickelt, weil sie die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Ländern ist. Für Armenien bietet die Straße außerdem Zugang zu den Häfen von [[Batumi]], obwohl sie als Nebenstrecke verläuft. In den vergangenen Jahren lief der meiste Verkehr über Vale, den Grenzübergang zwischen Georgien und der Türkei, und die Endstation der [[S8 (Georgien)|S8]], wo die [[S11 (Georgien)|S11]] in Akhaltsikhe anschließt. Seit 2015 gibt es eine kürzere Route über die [[S13 (Georgien)|S13]] durch Achalkalaki. Die armenische Gemeinde in Georgien lebt hauptsächlich in der Region Samtskhe-Javakheti, insbesondere in den Gemeinden Achalkalaki und Ninozminda.<br />
<br />
==Zukunft==<br />
Für 2022 ist keine Aufrüstung des S11 auf höhere Standards geplant. 2019 wurde der Abschnitt von Ninozminda bis zur armenischen Grenze erneuert, der sich in notorisch schlechtem Zustand befand.<ref name=rehab2019>{{cite web|url=http://www.georoad.ge/?lang=eng&act=news&func=menu&uid=1556785810&pid=1340628946|title=Rehabilitation of Akhaltsikhe-Ninotminda Road to be Completed in October|publisher=Roads Department of Georgia|language=English|publication-date=2 May 2019|accessdate=31 January 2022}}</ref><br />
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== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Achalziche]]<br />
* [[Achalkalaki]]<br />
* [[Ninozminda]]<br />
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== Weblinks ==<br />
* * [https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=41.6461%2C43.0015%3B41.1388%2C43.7936#map=8/41.951/44.044 Route OpenStreetMap]<br />
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{{Commonscat|ს 11|S11}}<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
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[[Kategorie:Straße in Georgien|S11]]<br />
[[Kategorie:Samzche-Dschawachetien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 011]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Munizipalit%C3%A4t_Sugdidi&diff=219711296Munizipalität Sugdidi2022-01-30T20:38:35Z<p>Labrang: ...and please update the graph for 2014 to nclude the entire municipality including Zugdidi zity. It was only 3 years a separate entity, and thus no purpose to have census date presented w/o the city.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Verwaltungseinheit<br />
|NAME = Munizipalität Sugdidi<br />
|AMT-NAME =<br />
|BREITE = 42.45<br />
|LÄNGE = 41.8<br />
|BILD-LAGE = GEO-SZS-ZG.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP =<br />
|WAPPEN = Zugdidis gerbi.jpg<br />
|FLAGGE = Flag of Zugdidi Municipality.svg<br />
|V-EBENE = 2<br />
|HAUPTSTADT = [[Sugdidi]]<br />
|FLÄCHE = 668<br />
|EINWOHNER = 99542<br />
|STAND = 2021<br />
|ISO-CODE = GE-SZ<br />
|WWW = zugdidi.mun.gov.ge<br />
|WWW-SPRACHE = georgisch<br />
|CHEF =<br />
|PARTEI =<br />
|CHEF-TITEL =<br />
|BILD1 =<br />
|BILD1-BESCHREIBUNG =<br />
}} <br />
Die '''Munizipalität Sugdidi''' ({{kaS|ზუგდიდის მუნიციპალიტეტი}}, ''Sugdidis munizipaliteti'') ist eine Verwaltungseinheit (etwa entsprechend einem [[Landkreis]]) in der [[Mingrelien und Oberswanetien|Region Mingrelien und Oberswanetien]] im Westen [[Georgien]]s.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Verwaltungssitz der Munizipalität ist die namensgebende Stadt [[Sugdidi]], die seit 2014 selbst nicht mehr zur Munizipalität gehört, sondern als Haupt- und mit 42.998 Einwohnern größte Stadt der Region Mingrelien und Oberswanetien dieser nun direkt unterstellt ist.<br />
<br />
Im Süden bis Südosten wird die 668&nbsp;km² große Munizipalität Sugdidi von der [[Munizipalität Chobi]], im Osten auf einem relativ kurzen Abschnitt von der [[Munizipalität Tschchorozqu]] und im Nordosten von der [[Munizipalität Zalendschicha]] begrenzt, alle ebenfalls in der Region Mingrelien und Oberswanetien. Im Nordwesten grenzt sie an die [[De jure/de facto|de jure]] existierende Munizipalität Gali der [[Autonome Republik Abchasien|Autonomen Republik Abchasien]], de facto jedoch an den [[Rajon Gali]] der nicht unter georgischer Kontrolle stehenden, nur von wenigen Staaten anerkannten Republik [[Abchasien]], und im Westen an das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]].<br />
<br />
Die Munizipalität liegt im nördlichen Teil der [[Kolchische Tiefebene|Kolchischen Tiefebene]], die dort vom Meer nach Nordosten bis auf etwa {{Höhe|150|GE|link=true}} über dem Meeresspiegel ansteigt. Im Osten und Nordosten schließt sich bis etwa {{Höhe|300|GE}} hohes Hügelland an. Im Südosten, südlich der Stadt Sugdidi, ist das Hügelland durch einen Höhenzug mit dem {{Höhe|466|GE}} hohen Gipfel Urta scharf zur Ebene abgegrenzt. Im Nordwesten des Gebietes fließt der [[Enguri]], der auf Teilabschnitten die Grenze zu Abchasien markiert, im mittleren Abschnitt mit seinem rechten Arm, der „Kleiner Enguri“ (Patara Enguri) genannt wird. Weitere größere Wasserläufe sind der den Verwaltungssitz Sugdidi durchquerende linke Enguri-Nebenfluss [[Tschchouschi]] und dessen linker Zufluss Dschumi sowie der abschnittsweise entlang der Grenze zu den Munizipalitäten Zalendschicha und Chobi fließende [[Tschaniszqali]].<br />
<br />
== Bevölkerung und Verwaltungsgliederung ==<br />
Die Einwohnerzahl beträgt 99.542 (2021).<ref name=geostatpop>{{Cite web | url=https://www.geostat.ge/en/modules/categories/41/population | title=Population and Demography - Population by cities and boroughs (daba), as of 1 January | date=2021-01-01 | access-date=2022-01-30 | work=National Statistics Office of Georgia, Geostat | language=en }}</ref> Die weitaus höhere ahl von 167.760 bei der vorangegangenen Volkszählung 2002 erklärt sich zum einen dadurch, dass zu diesem Zeitpunkt der Verwaltungssitz Sugdidi zum damaligen [[Rajon]] gehörte (Einwohner ohne Stadt 98.866),<ref>{{Webarchiv|url=http://www.geostat.ge/cms/site_images/_files/english/census/2002/01%20Population%20By%20Municipalities%20and%20sex.pdf |wayback=20150924021819 |text=Population Census 2002 |archiv-bot=2019-09-23 13:34:20 InternetArchiveBot }} (englisch)</ref> zum anderen durch die Anwesenheit von Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem nahen Abchasien seit den 1990er-Jahren, die in Folge über verschiedene Teile Georgiens verteilt wurden. Seit mindestens den 1930er-Jahren bis in die 1980er-Jahre war die Bevölkerungszahl des Gebietes kontinuierlich gestiegen, jedoch überwiegend aufgrund des Wachstums der Stadt Sugdidi.<br />
<br />
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung in Georgien/Munizipalität Sugdidi}}<br />
Die Bevölkerung ist fast monoethnisch [[Georgier|georgisch]] beziehungsweise [[Mingrelier|mingrelisch]] (99,0 %); daneben gibt es eine geringe Zahl von überwiegend [[Russen]] (Stand 2002).<br />
<br />
Die größten Ortschaften sind mit jeweils über 2000 Einwohnern die Dörfer [[Achali Abastumani]], [[Dartscheli]], [[Ingiri]], [[Kachati]], [[Naraseni]], [[Orsantia]], [[Ruchi (Georgien)|Ruchi]] und [[Tschitazqari]] (2014).<ref name="census2014">{{Webarchiv|url=http://www.geostat.ge/cms/site_images/_files/english/census/2014/01_Number%20of%20population%20by%20administrative-territorial%20units%20and%20sex.xls |wayback=20160920060850 |text=Population Census 2014 |archiv-bot=2019-09-23 13:34:20 InternetArchiveBot }} (englisch)</ref> An der Meeresküste liegt der Kur- und Badeort [[Anaklia]].<br />
<br />
Die Munizipalität gliedert sich in 30 Gemeinden (georgisch ''temi,'' {{lang|ka|თემი}} beziehungsweise bei nur einer Ortschaft einfach „Dorf“, georgisch ''sopeli,'' {{lang|ka|სოფელი}}) mit insgesamt 58 Ortschaften:<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Gemeinde !! Anzahl<br />Ortschaften !! Einwohner<br>(2014)<ref name="census2014" /><br />
|-<br />
| Abastumani || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1258<br />
|-<br />
| Achali Abastumani || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 2084<br />
|-<br />
| Achalkachati || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1170<br />
|-<br />
| Achalsopeli || style="text-align:center" | 4 || style="text-align:right" | 3084<br />
|-<br />
| Anaklia || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1368<br />
|-<br />
| Dartscheli || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 3640<br />
|-<br />
| Didi Nedsi || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1120<br />
|-<br />
| Dschichaskari || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1716<br />
|-<br />
| Ergeta || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1171<br />
|-<br />
| Ganardschiis Muchuri || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1354<br />
|-<br />
| Grigolischi || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 509<br />
|-<br />
| Ingiri || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 4834<br />
|-<br />
| Kachati || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 4024<br />
|-<br />
| Koki || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1422<br />
|-<br />
| Korzcheli || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1960<br />
|-<br />
| Naraseni || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 2972<br />
|-<br />
| Odischi || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 2998<br />
|-<br />
| Oktomberi || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1598<br />
|-<br />
| Orsantia || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 2052<br />
|-<br />
| Orulu || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1214<br />
|-<br />
| Qulischkari || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1305<br />
|-<br />
| Riqe || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1552<br />
|-<br />
| Ruchi || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 3978<br />
|-<br />
| Schamgona || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1605<br />
|-<br />
| Tschakwindschi || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1243<br />
|-<br />
| Tschchoria || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 3208<br />
|-<br />
| Tschitazqari || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 3293<br />
|-<br />
| Tschkaduaschi || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1470<br />
|-<br />
| Urta || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 752<br />
|-<br />
| Zaischi || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 2557<br />
|}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Gebiet gehörte nach dem Zerfall des [[Königreich Georgien|Königreiches Georgien]] vom 16.&nbsp;Jahrhundert bis in das 19.&nbsp;Jahrhundert durchgehend zum [[Mingrelien|Fürstentum Mingrelien]], dessen Residenz sich in Sugdidi befand. Während der Zugehörigkeit Georgiens zum [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] und bis in die Anfangsjahre der [[Sowjetunion]] war es Teil des [[Ujesd]]s Sugdidi im [[Gouvernement]] [[Kutaissi|Kutais]].<br />
<br />
1930 wurde der eigenständige Rajon Sugdidi ausgewiesen. Von den 1950er-Jahren bis 1995 war die Stadt Sugdidi (mit dem umliegenden, dem [[Sowjet|Stadtsowjet]] unterstellten Gebiet) als eigenständige, der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Sowjetrepublik]] direkt unterstellte Verwaltungseinheit aus dem Rajon ausgegliedert; die Rajonverwaltung befand sich aber weiterhin dort. Nach Erlangung der Unabhängigkeit Georgiens wurde der Rajon 1995 mit der wieder eingegliederten Stadt Sugdidi der neu entstandenen Region Mingrelien und Oberswanetien zugeordnet und 2006 in eine Munizipalität umgebildet. Zwischen 2014 und 2017 wurde die Stadt Zugdidi aus der Gemeinde ausgegliedert und war direkt der Regionalverwaltung unterstellt. Diese Entscheidung wurde 2017 rückgängig gemacht.<ref>{{Cite web | url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=30234 | title=Parliament Reduces Number of Self-Governing Cities | date=2017-07-03 |access-date=2022-01-30 | work=Civil.ge | language=en }}</ref><br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Durch den zentralen Teil der Munizipalität mit der Hauptstadt Sugdidi verläuft die internationale Fernstraße [[S1 (Georgien)|S1]] ({{lang|ka|ს1}}) von [[Tiflis]] zur [[Russland|russischen]] beziehungsweise abchasischen Grenze (auf diesem Abschnitt zugleich [[Europastraße 97]]). In Sugdidi zweigen in nordöstlicher Richtung die Nationalstraßen [[Sch6 (Georgien)|Sch6]] ({{lang|ka|შ6}}) und [[Sch7 (Georgien)|Sch7]] ({{lang|ka|შ7}}) ab; erstere führt in den Verwaltungssitz der benachbarten Munizipalität [[Zalendschicha]] und weiter in einem Bogen über [[Tschchorozqu]] zurück zur S1 in [[Senaki]], letztere folgt dem Enguri aufwärts über [[Dschwari (Stadt)|Dschwari]] und weiter durch [[Swanetien|Oberswanetien]] mit seinem Hauptort [[Mestia]]. Von Sugdidi nach Südwesten zur Schwarzmeerküste in Anaklia verläuft die [[Sch8 (Georgien)|Sch8]] ({{lang|ka|შ8}}). Die [[Sch84 (Georgien)|Sch84]] ({{lang|ka|შ84}}) ist die Direktverbindung von Sugdidi in den östlich benachbarten Munizipalitätssitz Tschchorozqu, während die [[Sch88 (Georgien)|Sch88]] ({{lang|ka|შ88}}) in den Nordostteil der Munizipalität Choni führt, wo sie an die [[Sch87 (Georgien)|Sch87]] ({{lang|ka|შ87}}) anschließt.<br />
<br />
Seit den 1990er-Jahren ist Sugdidi Endpunkt einer Bahnstrecke, die in Senaki von der georgischen und transkaukasischen Hauptstrecke [[Bahnstrecke Poti–Baku|Strecke Poti&nbsp;–&nbsp;Tiflis&nbsp;–&nbsp;Baku]] abzweigt. Diese besteht aus dem verbliebenen südlichen Teil der 1930 eröffneten [[Bahnstrecke Senaki–Adler]], die zwischen der etwas westlich von Sugdidi gelegenen Station Ingiri und dem abchasischen [[Otschamtschire]] infolge des Abchasienkonflikts unterbrochen ist (Brücke über den Enguri und weitere zerstört sowie Gleise abgebaut), und der ursprünglichen, in den 1930er-Jahren errichteten kurzen Nebenstrecke von Ingiri nach Sugdidi. Deren im Zusammenhang mit dem Baubeginn der [[Enguri-Staumauer]]s in den 1960er-Jahren in Betrieb genommene Verlängerung nach Dschwari wurde in den 1990er-Jahren stillgelegt und abgebaut. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Zugdidi Municipality|Munizipalität Sugdidi}}<br />
* [http://zugdidi.mun.gov.ge/ Webpräsenz der Munizipalität Sugdidi] (georgisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Munizipalitäten in Georgien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mingrelien und Oberswanetien]]<br />
[[Kategorie:Munizipalität in Georgien|Sugdidi]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Munizipalit%C3%A4t_Sugdidi&diff=219711129Munizipalität Sugdidi2022-01-30T20:30:42Z<p>Labrang: /* Geschichte */ update</p>
<hr />
<div>{{Infobox Verwaltungseinheit<br />
|NAME = Munizipalität Sugdidi<br />
|AMT-NAME =<br />
|BREITE = 42.45<br />
|LÄNGE = 41.8<br />
|BILD-LAGE = GEO-SZS-ZG.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP =<br />
|WAPPEN = Zugdidis gerbi.jpg<br />
|FLAGGE = Flag of Zugdidi Municipality.svg<br />
|V-EBENE = 2<br />
|HAUPTSTADT = [[Sugdidi]]<br />
|FLÄCHE = 668<br />
|EINWOHNER = 62511<br />
|STAND = 2014<br />
|ISO-CODE = GE-SZ<br />
|WWW = zugdidi.mun.gov.ge<br />
|WWW-SPRACHE = georgisch<br />
|CHEF =<br />
|PARTEI =<br />
|CHEF-TITEL =<br />
|BILD1 =<br />
|BILD1-BESCHREIBUNG =<br />
}} <br />
Die '''Munizipalität Sugdidi''' ({{kaS|ზუგდიდის მუნიციპალიტეტი}}, ''Sugdidis munizipaliteti'') ist eine Verwaltungseinheit (etwa entsprechend einem [[Landkreis]]) in der [[Mingrelien und Oberswanetien|Region Mingrelien und Oberswanetien]] im Westen [[Georgien]]s.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
Verwaltungssitz der Munizipalität ist die namensgebende Stadt [[Sugdidi]], die seit 2014 selbst nicht mehr zur Munizipalität gehört, sondern als Haupt- und mit 42.998 Einwohnern größte Stadt der Region Mingrelien und Oberswanetien dieser nun direkt unterstellt ist.<br />
<br />
Im Süden bis Südosten wird die 668&nbsp;km² große Munizipalität Sugdidi von der [[Munizipalität Chobi]], im Osten auf einem relativ kurzen Abschnitt von der [[Munizipalität Tschchorozqu]] und im Nordosten von der [[Munizipalität Zalendschicha]] begrenzt, alle ebenfalls in der Region Mingrelien und Oberswanetien. Im Nordwesten grenzt sie an die [[De jure/de facto|de jure]] existierende Munizipalität Gali der [[Autonome Republik Abchasien|Autonomen Republik Abchasien]], de facto jedoch an den [[Rajon Gali]] der nicht unter georgischer Kontrolle stehenden, nur von wenigen Staaten anerkannten Republik [[Abchasien]], und im Westen an das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]].<br />
<br />
Die Munizipalität liegt im nördlichen Teil der [[Kolchische Tiefebene|Kolchischen Tiefebene]], die dort vom Meer nach Nordosten bis auf etwa {{Höhe|150|GE|link=true}} über dem Meeresspiegel ansteigt. Im Osten und Nordosten schließt sich bis etwa {{Höhe|300|GE}} hohes Hügelland an. Im Südosten, südlich der Stadt Sugdidi, ist das Hügelland durch einen Höhenzug mit dem {{Höhe|466|GE}} hohen Gipfel Urta scharf zur Ebene abgegrenzt. Im Nordwesten des Gebietes fließt der [[Enguri]], der auf Teilabschnitten die Grenze zu Abchasien markiert, im mittleren Abschnitt mit seinem rechten Arm, der „Kleiner Enguri“ (Patara Enguri) genannt wird. Weitere größere Wasserläufe sind der den Verwaltungssitz Sugdidi durchquerende linke Enguri-Nebenfluss [[Tschchouschi]] und dessen linker Zufluss Dschumi sowie der abschnittsweise entlang der Grenze zu den Munizipalitäten Zalendschicha und Chobi fließende [[Tschaniszqali]].<br />
<br />
== Bevölkerung und Verwaltungsgliederung ==<br />
Die Einwohnerzahl beträgt 62.511 (2014).<ref name="census2014">{{Webarchiv|url=http://www.geostat.ge/cms/site_images/_files/english/census/2014/01_Number%20of%20population%20by%20administrative-territorial%20units%20and%20sex.xls |wayback=20160920060850 |text=Population Census 2014 |archiv-bot=2019-09-23 13:34:20 InternetArchiveBot }} (englisch)</ref> Die weitaus höhere Zahl von 167.760 bei der vorangegangenen Volkszählung 2002 erklärt sich zum einen dadurch, dass zu diesem Zeitpunkt der Verwaltungssitz Sugdidi zum damaligen [[Rajon]] gehörte (Einwohner ohne Stadt 98.866),<ref>{{Webarchiv|url=http://www.geostat.ge/cms/site_images/_files/english/census/2002/01%20Population%20By%20Municipalities%20and%20sex.pdf |wayback=20150924021819 |text=Population Census 2002 |archiv-bot=2019-09-23 13:34:20 InternetArchiveBot }} (englisch)</ref> zum anderen durch die Anwesenheit von Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem nahen Abchasien seit den 1990er-Jahren, die in Folge über verschiedene Teile Georgiens verteilt wurden. Seit mindestens den 1930er-Jahren bis in die 1980er-Jahre war die Bevölkerungszahl des Gebietes kontinuierlich gestiegen, jedoch überwiegend aufgrund des Wachstums der Stadt Sugdidi.<br />
<br />
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung in Georgien/Munizipalität Sugdidi}}<br />
Die Bevölkerung ist fast monoethnisch [[Georgier|georgisch]] beziehungsweise [[Mingrelier|mingrelisch]] (99,0 %); daneben gibt es eine geringe Zahl von überwiegend [[Russen]] (Stand 2002).<br />
<br />
Die größten Ortschaften sind mit jeweils über 2000 Einwohnern die Dörfer [[Achali Abastumani]], [[Dartscheli]], [[Ingiri]], [[Kachati]], [[Naraseni]], [[Orsantia]], [[Ruchi (Georgien)|Ruchi]] und [[Tschitazqari]] (2014).<ref name="census2014" /> An der Meeresküste liegt der Kur- und Badeort [[Anaklia]].<br />
<br />
Die Munizipalität gliedert sich in 30 Gemeinden (georgisch ''temi,'' {{lang|ka|თემი}} beziehungsweise bei nur einer Ortschaft einfach „Dorf“, georgisch ''sopeli,'' {{lang|ka|სოფელი}}) mit insgesamt 58 Ortschaften:<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Gemeinde !! Anzahl<br />Ortschaften !! Einwohner<br>(2014)<ref name="census2014" /><br />
|-<br />
| Abastumani || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1258<br />
|-<br />
| Achali Abastumani || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 2084<br />
|-<br />
| Achalkachati || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1170<br />
|-<br />
| Achalsopeli || style="text-align:center" | 4 || style="text-align:right" | 3084<br />
|-<br />
| Anaklia || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1368<br />
|-<br />
| Dartscheli || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 3640<br />
|-<br />
| Didi Nedsi || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1120<br />
|-<br />
| Dschichaskari || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1716<br />
|-<br />
| Ergeta || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1171<br />
|-<br />
| Ganardschiis Muchuri || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1354<br />
|-<br />
| Grigolischi || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 509<br />
|-<br />
| Ingiri || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 4834<br />
|-<br />
| Kachati || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 4024<br />
|-<br />
| Koki || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1422<br />
|-<br />
| Korzcheli || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1960<br />
|-<br />
| Naraseni || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 2972<br />
|-<br />
| Odischi || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 2998<br />
|-<br />
| Oktomberi || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1598<br />
|-<br />
| Orsantia || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 2052<br />
|-<br />
| Orulu || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 1214<br />
|-<br />
| Qulischkari || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1305<br />
|-<br />
| Riqe || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1552<br />
|-<br />
| Ruchi || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 3978<br />
|-<br />
| Schamgona || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1605<br />
|-<br />
| Tschakwindschi || style="text-align:center" | 2 || style="text-align:right" | 1243<br />
|-<br />
| Tschchoria || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 3208<br />
|-<br />
| Tschitazqari || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 3293<br />
|-<br />
| Tschkaduaschi || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 1470<br />
|-<br />
| Urta || style="text-align:center" | 1 || style="text-align:right" | 752<br />
|-<br />
| Zaischi || style="text-align:center" | 3 || style="text-align:right" | 2557<br />
|}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Gebiet gehörte nach dem Zerfall des [[Königreich Georgien|Königreiches Georgien]] vom 16.&nbsp;Jahrhundert bis in das 19.&nbsp;Jahrhundert durchgehend zum [[Mingrelien|Fürstentum Mingrelien]], dessen Residenz sich in Sugdidi befand. Während der Zugehörigkeit Georgiens zum [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] und bis in die Anfangsjahre der [[Sowjetunion]] war es Teil des [[Ujesd]]s Sugdidi im [[Gouvernement]] [[Kutaissi|Kutais]].<br />
<br />
1930 wurde der eigenständige Rajon Sugdidi ausgewiesen. Von den 1950er-Jahren bis 1995 war die Stadt Sugdidi (mit dem umliegenden, dem [[Sowjet|Stadtsowjet]] unterstellten Gebiet) als eigenständige, der [[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik|Sowjetrepublik]] direkt unterstellte Verwaltungseinheit aus dem Rajon ausgegliedert; die Rajonverwaltung befand sich aber weiterhin dort. Nach Erlangung der Unabhängigkeit Georgiens wurde der Rajon 1995 mit der wieder eingegliederten Stadt Sugdidi der neu entstandenen Region Mingrelien und Oberswanetien zugeordnet und 2006 in eine Munizipalität umgebildet. Zwischen 2014 und 2017 wurde die Stadt Zugdidi aus der Gemeinde ausgegliedert und war direkt der Regionalverwaltung unterstellt. Diese Entscheidung wurde 2017 rückgängig gemacht.<ref>{{Cite web | url=https://old.civil.ge/eng/article.php?id=30234 | title=Parliament Reduces Number of Self-Governing Cities | date=2017-07-03 |access-date=2022-01-30 | work=Civil.ge | language=en }}</ref><br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Durch den zentralen Teil der Munizipalität mit der Hauptstadt Sugdidi verläuft die internationale Fernstraße [[S1 (Georgien)|S1]] ({{lang|ka|ს1}}) von [[Tiflis]] zur [[Russland|russischen]] beziehungsweise abchasischen Grenze (auf diesem Abschnitt zugleich [[Europastraße 97]]). In Sugdidi zweigen in nordöstlicher Richtung die Nationalstraßen [[Sch6 (Georgien)|Sch6]] ({{lang|ka|შ6}}) und [[Sch7 (Georgien)|Sch7]] ({{lang|ka|შ7}}) ab; erstere führt in den Verwaltungssitz der benachbarten Munizipalität [[Zalendschicha]] und weiter in einem Bogen über [[Tschchorozqu]] zurück zur S1 in [[Senaki]], letztere folgt dem Enguri aufwärts über [[Dschwari (Stadt)|Dschwari]] und weiter durch [[Swanetien|Oberswanetien]] mit seinem Hauptort [[Mestia]]. Von Sugdidi nach Südwesten zur Schwarzmeerküste in Anaklia verläuft die [[Sch8 (Georgien)|Sch8]] ({{lang|ka|შ8}}). Die [[Sch84 (Georgien)|Sch84]] ({{lang|ka|შ84}}) ist die Direktverbindung von Sugdidi in den östlich benachbarten Munizipalitätssitz Tschchorozqu, während die [[Sch88 (Georgien)|Sch88]] ({{lang|ka|შ88}}) in den Nordostteil der Munizipalität Choni führt, wo sie an die [[Sch87 (Georgien)|Sch87]] ({{lang|ka|შ87}}) anschließt.<br />
<br />
Seit den 1990er-Jahren ist Sugdidi Endpunkt einer Bahnstrecke, die in Senaki von der georgischen und transkaukasischen Hauptstrecke [[Bahnstrecke Poti–Baku|Strecke Poti&nbsp;–&nbsp;Tiflis&nbsp;–&nbsp;Baku]] abzweigt. Diese besteht aus dem verbliebenen südlichen Teil der 1930 eröffneten [[Bahnstrecke Senaki–Adler]], die zwischen der etwas westlich von Sugdidi gelegenen Station Ingiri und dem abchasischen [[Otschamtschire]] infolge des Abchasienkonflikts unterbrochen ist (Brücke über den Enguri und weitere zerstört sowie Gleise abgebaut), und der ursprünglichen, in den 1930er-Jahren errichteten kurzen Nebenstrecke von Ingiri nach Sugdidi. Deren im Zusammenhang mit dem Baubeginn der [[Enguri-Staumauer]]s in den 1960er-Jahren in Betrieb genommene Verlängerung nach Dschwari wurde in den 1990er-Jahren stillgelegt und abgebaut. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Zugdidi Municipality|Munizipalität Sugdidi}}<br />
* [http://zugdidi.mun.gov.ge/ Webpräsenz der Munizipalität Sugdidi] (georgisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Munizipalitäten in Georgien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mingrelien und Oberswanetien]]<br />
[[Kategorie:Munizipalität in Georgien|Sugdidi]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chobi&diff=219661191Chobi2022-01-29T10:23:50Z<p>Labrang: correction</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in Georgien<br />
|Name = Chobi<br />
|NameGeorgisch = ხობი<br />
|NameAbchasisch =<br />
|NameOssetisch =<br />
|Wappen = <br />
<!-- |Flagge = !WENN KEINE FLAGGE, DANN UNBEDINGT AUS DER VORLAGE IM ARTIKEL LÖSCHEN! --><br />
|Provinz = Mingrelien und Oberswanetien<br />
|Munizipalität = Chobi<br />
|Gegründet = <br />
|lat_deg = 42 | lat_min = 19 | lat_sec = 0<br />
|lon_deg = 41 | lon_min = 54 | lon_sec = 0<br />
|Höhe = 25<br />
|Einwohner = 4242<br />
|EinwohnerStand = 2014<br />
|Fläche = <br />
|Zeitzone = Georgian Time (UTC+4)<br />
|Telefonvorwahl = +995 414<br />
|Postleitzahl = <br />
|Kfz-Kennzeichen = <br />
|Gemeindeart = <br />
|Gliederung = <br />
|Bürgermeister = <br />
|BürgermeisterStand = <br />
|Partei = <br />
|AnschriftStraße = <br />
|AnschriftOrt = <br />
|Webpräsenz = <br />
|Schutzpatron = <br />
|Stadtfest = <br />
|Karte = <br />
|Kartenbreite = 260<br />
|Beschriftung = <br />
}}<br />
<br />
'''Chobi''' ({{kaS|ხობი}}) ist eine kleine Stadt (''kalaki'') in der [[Georgien|georgischen]] Verwaltungsregion [[Mingrelien und Oberswanetien]].<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Chobi liegt am Fluss [[Chobiszqali]] in der [[Kolchische Tiefebene]]. Sie hat 4242 Einwohner (2014).<ref>[http://census.ge/en/results/census 2014 GENERAL POPULATION CENSUS RESULTS] englisch</ref><ref>[http://pop-stat.mashke.org/georgia-cities.htm Население городских населённых пунктов Грузии]</ref> 1981 erhielt Chobi den Status einer Stadt und ist derzeit Verwaltungszentrum der [[Munizipalität Chobi]].<br />
<br />
== Söhne und Töchter des Ortes ==<br />
<!-- Chronologisch sortiert nach Geburtsjahr. --><br />
* [[Konstantine Kemularia]] (* 1954), Politiker<br />
* [[Manuchar Tschadaia]] (* 1985), Ringer<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.khobi.ge Offizielle Website der Munizipalität Chobi]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ort in Mingrelien und Oberswanetien]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Fernstra%C3%9Fen_in_Georgien&diff=218389884Liste der Fernstraßen in Georgien2021-12-21T15:14:02Z<p>Labrang: updates on lists, added missing Straßen innerstaatlicher Bedeutung</p>
<hr />
<div>[[Datei:Georgia International S Highways.svg|miniatur|hochkant=1.5|Georgisches Fernstraßennetz]]<br />
[[Datei:E60 Sakartvelo.jpg|miniatur|Straßenschild an der [[Europastraße 60|E&nbsp;60]]/S&nbsp;1 zwischen [[Tiflis]] und [[Gori]] (Abzweig nach [[Ksani]] und [[Achalgori]])]]<br />
Die Hauptrouten im '''Fernstraßennetz Georgiens''' sind auf die Hauptstadt [[Tiflis]], in der mehr als ein Drittel der Bevölkerung [[Georgien]]s lebt, ausgerichtet und verlaufen von dort in Richtung der Grenzen zu den Nachbarstaaten [[Aserbaidschan]] (2 [[Grenzübergang|Grenzübergänge]]), [[Armenien]] (3), [[Türkei]] (3) und [[Russland]] (3, davon zwei für den internationalen Verkehr geschlossen) oder zweigen von diesen ab. Von diesen Straßen gibt es zwölf durchlaufend nummerierte, die mit dem [[Georgisches Alphabet|georgischen Buchstaben]] {{lang|ka|ს}}, lateinisch ''S'' markiert sind, der für '''''S'''aertaschorisso mnischwnelobis gsa'' ({{KaS|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა}}, ''Straße internationaler Bedeutung'') steht. Die Markierung der Hauptrouten ist zumeist in georgischer und Lateinschrift ausgeführt.<br />
<br />
Mehrere der Straßen tragen zusätzlich auf ihrer gesamten Länge oder auf Teilabschnitten Nummern des [[Europastraße|europäischen Fernstraßennetzes]], die auf den Straßenschildern neben den georgischen Nummern angezeigt werden. Als [[Autobahn]] oder autobahnähnlich ({{KaS|საქართველოს საავტომობილო მაგისტრალი}}, ''Sakartvelos saaktomobilo magistrali'') sind nur wenige Abschnitte ausgebaut, vorwiegend in der [[S1_(Georgien)|S1]]-Hauptroute, beispielsweise der Abschnitt Tiflis–[[Chaschuri]] und [[Sestaponi]]-[[Samtredia]]. Diese Abschnitte tragen keine abweichende oder zusätzliche Kennzeichnung durch Nummern, sie werden jedoch grün anstatt blau beschildert.<br />
<br />
Zwei der Straßen internationaler Bedeutung (S&nbsp;1 und S&nbsp;10) verlaufen über das Territorium der nur von wenigen Staaten anerkannten, [[De-facto-Regime|de facto]] unabhängigen Republiken [[Abchasien]] und [[Südossetien]]. Wegen des Konfliktes um diese Gebiete sind die Übergänge vom georgischen „Kernland“ dorthin geschlossen und über die entsprechenden Fernstraßen gegenwärtig kein Verkehr zwischen Zentralgeorgien und den Grenzübergängen nach Russland möglich. Diese Grenzübergänge dienen gegenwärtig nur dem Verkehr zwischen Russland und Abchasien sowie Südossetien.<br />
<br />
Die nächsthöhere Straßenkategorie umfasst die ''Fernstraßen innerstaatlicher Bedeutung'' ({{KaS|შიდასახელმწიფოებრივი მნიშვნელობის გზა}}, '''''Sch'''idasachelmzipoebriwi mnischwnelobis gsa''), die dementsprechend mit dem georgischen Buchstaben {{lang|ka|შ}} (entsprechend ''Sch'') gekennzeichnet sind.<br />
<br />
== Liste der Straßen internationaler Bedeutung ==<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Nummer<br />
! Verlauf und Anmerkungen<br />
! Europastraßen<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} S 1 || [[Tiflis]]&nbsp;– [[Mzcheta]]&nbsp;– [[Gori]]&nbsp;– [[Chaschuri]]&nbsp;– [[Sestaponi]]&nbsp;– [[Kutaissi]]&nbsp;– [[Samtredia]]&nbsp;– [[Senaki]]&nbsp;– [[Chobi]]&nbsp;– [[Sugdidi]]&nbsp;– [[Gali]]&nbsp;– [[Otschamtschire]]&nbsp;– [[Sochumi]]&nbsp;– [[Achali Atoni]]&nbsp;– [[Gudauta]]&nbsp;– [[Gagra]]&nbsp;– [[Gatschrypsch|Getschripschi]] ([[Russland|russische]] Grenze, weiter als [[A147 (Russland)|A147]] über [[Sotschi]] nach [[Noworossijsk]]); Westabschnitt auf dem Territorium [[Abchasien]]s, zwischen Sugdidi und Gali unterbrochen || [[Europastraße 60|E&nbsp;60]] (Tiflis–Senaki), [[Europastraße 117|E&nbsp;117]] (Tiflis–Mzcheta), [[Europastraße 97|E&nbsp;97]] (Senaki–russische Grenze)<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|2|S2 (Georgien)}} S 2 || [[Senaki]]&nbsp;– [[Poti]]&nbsp;– [[Supsa (Georgien)|Supsa]]&nbsp;– [[Kobuleti]]&nbsp;– [[Batumi]]&nbsp;– [[Sarpi (Georgien)|Sarpi]] ([[Türkei|türkische]] Grenze, in [[Hopa]] Anschluss an die D&nbsp;010 Richtung [[Trabzon]] und [[Samsun]]) || [[Europastraße 60|E&nbsp;60]] und [[Europastraße 97|E&nbsp;97]] (gemeinsam Senaki–Poti), [[Europastraße 70|E&nbsp;70]] (Poti–türkische Grenze)<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|3|S3 (Georgien)}} S 3 || [[Mzcheta]]&nbsp;– [[Schinwali]]&nbsp;– [[Passanauri]]&nbsp;– [[Stepanzminda]]&nbsp;– Larsi ([[Russland|russische]] Grenze; weiter als [[A161 (Russland)|A161]] nach [[Wladikawkas]]); genannt „[[Georgische Heerstraße]]“ || [[Europastraße 117|E&nbsp;117]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|4|S4 (Georgien)}} S 4 || [[Tiflis]]&nbsp;– [[Rustawi]]&nbsp;– Kiratsch Muganlo ([[aserbaidschan]]ische Grenze, Übergang Ziteli Chidi/„Rote Brücke“; weiter als M&nbsp;2 Richtung [[Baku]]) || [[Europastraße 60|E&nbsp;60]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|5|S5 (Georgien)}} S 5 || [[Tiflis]]&nbsp;– [[Sagaredscho]]&nbsp;– [[Bakurziche]]&nbsp;– [[Znori]]&nbsp;– [[Lagodechi]] ([[aserbaidschan]]ische Grenze; weiter als M&nbsp;5 Richtung [[Zaqatala (Stadt)|Zaqatala]]) || &nbsp;<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|6|S6 (Georgien)}} S 6 || [[Tiflis]]&nbsp;– [[Marneuli]]&nbsp;– [[Bolnissi]]&nbsp;– [[Saatlo]] ([[Armenien|armenische]] Grenze; weiter als M&nbsp;3 in Richtung [[Wanadsor]] und [[Jerewan]]) || [[Europastraße 117|E&nbsp;117]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|7|S7 (Georgien)}} S 7 || [[Marneuli]]&nbsp;– [[Sadachlo]] ([[Armenien|armenische]] Grenze; weiter als M&nbsp;6 in Richtung [[Wanadsor]]) || [[Europastraße 001|E&nbsp;001]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|8|S8 (Georgien)}} S 8 || [[Chaschuri]]&nbsp;– [[Bordschomi]]&nbsp;– [[Achalziche]]&nbsp;– [[Wale (Stadt)|Wale]]&nbsp;– [[Türkei|türkische]] Grenze (weiter als D&nbsp;955 Richtung [[Ardahan]]) || [[Europastraße 691|E&nbsp;691]] (Achalziche–türkische Grenze)<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|9|S9 (Georgien)}} S 9 || Ringstraße Tiflis ({{lang|ka|თბილისის შემოვლითი გზა}}, ''Tbilissis schemowliti gsa'') || [[Europastraße 60|E&nbsp;60]] (Alternativroute statt Durchquerung Tiflis)<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|10|S10 (Georgien)}} S 10 || [[Gori]]&nbsp;– [[Zchinwali]]&nbsp;– [[Dschawa]]&nbsp;– [[Semo Roka]] ([[Russland|russische]] Grenze, durch den [[Roki-Tunnel]], weiter als [[A164 (Russland)|A164]] nach [[Wladikawkas]]); genannt „[[Transkaukasische Fernstraße]]“; vorwiegend auf dem Territorium [[Südossetien]]s, zwischen Gori und Zchinwali unterbrochen || &nbsp;<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|11|S11 (Georgien)}} S 11 || [[Achalziche]]&nbsp;– [[Aspindsa]]&nbsp;– [[Achalkalaki]]&nbsp;– [[Ninozminda]]&nbsp;– [[Armenien|armenische]] Grenze (weiter als M&nbsp;1 in Richtung [[Gjumri]]) || [[Europastraße 691|E&nbsp;691]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|12|S12 (Georgien)}} S 12 || [[Samtredia]]&nbsp;– [[Lantschchuti]]&nbsp;– Grigoleti || [[Europastraße 692|E&nbsp;692]] (verlegt statt früherer Route über [[Tschochatauri]] und [[Osurgeti]])<br />
|-<br />
| style="text-align:center; font-weight:bold; white-space:nowrap;" | {{RSIGN|GE|ს|13|S13 (Georgien)}} S 13 || [[Achalkalaki]]&nbsp;– [[Kartsakhi]]&nbsp;– [[Türkei|türkische]] Grenze (weiter als 75-01/75-02 Richtung [[Çıldır]] und [[Ardahan]]) || <br />
|}<br />
<br />
== Liste der Straßen innerstaatlicher Bedeutung ==<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Kurz !! Nummer !! Verlauf !! Länge<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH1 (Georgien)|შ1]] || [[Batumi]] – [[Achalziche]] || align=right | 159 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH2 (Georgien)|შ2]] || [[Sadschawacho]] – [[Kobuleti]] || align=right | 73,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH3 (Georgien)|შ3]] || [[Abascha]] – [[Guleikari]] || align=right | 33 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH4 (Georgien)|შ4]] || [[Abascha]] – [[Martwili]] || align=right | 34,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH5 (Georgien)|შ5]] || [[Senaki]] – [[Choni]] || align=right | 36,9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH6 (Georgien)|შ6]] || [[Sugdidi]] – [[Senaki]] || align=right | 86 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH7 (Georgien)|შ7]] || [[Sugdidi]] – [[Lasdili]] || align=right | 198 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH8 (Georgien)|შ8]] || [[Sugdidi]] – [[Anaklia]] || align=right | 34 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH9 (Georgien)|შ9]] || [[Otschamtschire]] – [[Tqwartscheli]] || align=right | 27,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH10 (Georgien)|შ10]] || [[Matschara]] – Grenze nach [[Russland]] || align=right | 101 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH11 (Georgien)|შ11]] || [[Bzyb (Ort)|Bzyb]] – [[Awadhara]] || align=right | 60 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH12 (Georgien)|შ12]] || [[Kutaissi]] – [[Samtredia]] || align=right | 40 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH13 (Georgien)|შ13]] || [[Baghdati]] – [[Dapnari]] || align=right | 47,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH14 (Georgien)|შ14]] || [[Kutaissi]] – [[Baghdati]] - Benara || align=right | 102,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH15 (Georgien)|შ15]] || [[Kutaissi]] – [[Lasdili]] || align=right | 157 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH16 (Georgien)|შ16]] || [[Kutaissi]] – [[Ossetische Heerstraße|Mamisson-Pass]] || align=right | 161 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH17 (Georgien)|შ17]] || [[Kutaissi]] – [[Ambrolauri]] || align=right | 73,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH18 (Georgien)|შ18]] || Alpana – Tsageri || align=right | 22,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH19 (Georgien)|შ19]] || Cholaburi Bridge – Terjola - Tkibuli || align=right | 29 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH20 (Georgien)|შ20]] || [[Bordschomi]] – [[Achalkalaki]] || align=right | 82 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH21 (Georgien)|შ21]] || [[Achalkalaki]] Bypass Road || align=right | 2,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH22 (Georgien)|შ22]] || [[Gomi (Georgien)|Gomi]] – [[Sestaponi]] || align=right | 107 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH23 (Georgien)|შ23]] || [[Agara]] – [[Zchinwali]] || align=right | 49,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH24 (Georgien)|შ24]] || [[Gori]] – [[Zchinwali]] || align=right | 25,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH25 (Georgien)|შ25]] || [[Gupta (Georgien)|Gupta]] – [[Oni]] || align=right | 64,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH26 (Georgien)|შ26]] || [[Schinwali]] – [[Schatili]] || align=right | 106 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH27 (Georgien)|შ27]] || [[Tianeti]] – [[Schinwali]] || align=right | 21,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH28 (Georgien)|შ28]] || [[Zichisdsiri (Mzcheta)|Zichisdsiri]] – [[Largwissi]] || align=right | 45 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH29 (Georgien)|შ29]] || Zahesi - [[Mzcheta]] – [[Gori]] - Osiauri || align=right | 109,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH30 (Georgien)|შ30]] || [[Tiflis]] – [[Tianeti]] || align=right | 60 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH31 (Georgien)|შ31]] || [[Tiflis]] – [[Ninozminda]] || align=right | 147 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH32 (Georgien)|შ32]] || [[Tiflis]] – [[Rustawi]] || align=right | 11 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH33 (Georgien)|შ33]] || [[Marneuli]] – [[Zalka]] || align=right | 88,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH34 (Georgien)|შ34]] || Partskhisi – [[Tetrizqaro]] || align=right | 6,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH35 (Georgien)|შ35]] || [[Tetrizqaro]] – [[Bolnissi]] || align=right | 20,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH36 (Georgien)|შ36]] || Tbilisi (Pantiani) – [[Manglissi]] || align=right | 32 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH37 (Georgien)|შ37]] || [[Sadachlo]] – [[Achkerpi]] || align=right | 26,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH38 (Georgien)|შ38]] || [[Wasiani]] – [[Telawi]] || align=right | 65 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH39 (Georgien)|შ39]] || Tsnori – [[Kwemo Kedi]] || align=right | 74,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH40 (Georgien)|შ40]] || Chalaubani – Sighnaghi - Anaga || align=right | 21,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH41 (Georgien)|შ41]] || Iliatsminda - Bodbe - Gamarjveba || align=right | 21,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH42 (Georgien)|შ42]] || [[Achmeta]] – [[Bakurziche]] || align=right | 73 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH43 (Georgien)|შ43]] || [[Tianeti]] – [[Ninigori]] || align=right | 129,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH44 (Georgien)|შ44]] || [[Pschaweli]] – [[Omalo]] || align=right | 72 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH45 (Georgien)|შ46]] || [[Osurgeti]] – [[Gomismta]] || align=right | 32,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH46 (Georgien)|შ46]] || [[Osurgeti]] – [[Ureki]] || align=right | 22 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH47 (Georgien)|შ47]] || [[Schuchuti]] – [[Dsimiti]] || align=right | 17,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH48 (Georgien)|შ48]] || [[Tschaladidi]] – [[Chobi]] || align=right | 15,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH49 (Georgien)|შ49]] || [[Bzyb (Ort)|Bzyb]] – [[Pizunda]] || align=right | 12,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH50 (Georgien)|შ50]] || [[Mjussera]]-Straße || align=right | 13,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH51 (Georgien)|შ51]] || Vartsikhe - Rokhi || align=right | 7,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH52 (Georgien)|შ52]] || Tsqaltubo - Khoni || align=right | 15 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH53 (Georgien)|შ53]] || Khoni - Martvili || align=right | 15 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH54 (Georgien)|შ54]] || Zestaponi - Baghdati || align=right | 18,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH55 (Georgien)|შ55]] || Dzirula - Chumateleti || align=right | 51 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH56 (Georgien)|შ56]] || Rikoti Tunnel Bypass || align=right | 4,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH57 (Georgien)|შ57]] || Abastumani - Kanobili || align=right | 5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH58 (Georgien)|შ58]] || [[Chertwissi]] – [[Vardzia]] || align=right | 22,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH59 (Georgien)|შ59]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} – [[Kareli (Georgien)|Kareli]] || align=right | 3,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH60 (Georgien)|შ60]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} – [[Gori]] || align=right | 5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH61 (Georgien)|შ61]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} – [[Kaspi]] – [[Kawtischewi]] || align=right | 10,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH62 (Georgien)|შ62]] || Igoeti - Akhmaji || align=right | 12 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH63 (Georgien)|შ63]] || Igoeti - Kaspi - Akhalkalaki || align=right | 20,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH64 (Georgien)|შ64]] || Narekvavi - [[Mzcheta]] - Mzcheta Bahnhof || align=right | 6,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH65 (Georgien)|შ65]] || Bagischala - Dusheti - Aragvispiri || align=right | 19,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH66 (Georgien)|შ66]] || [[Rustawi]] – [[Wachtangissi]] || align=right | 24,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH67 (Georgien)|შ67]] || Gamarjveba – [[Rustawi]] || align=right | 7,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH68 (Georgien)|შ68]] || Didi Dmanisi - Bediani || align=right | 70,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH69 (Georgien)|შ69]] || [[Qwareli]] - Mukuzani || align=right | 17 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH70 (Georgien)|შ70]] || [[Telawi]] – Shakriani || align=right | 11,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH71 (Georgien)|შ71]] || Bakuriani Circular Path || align=right | 3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH72 (Georgien)|შ72]] || Tirdznisi - Kheiti || align=right | 18,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH73 (Georgien)|შ73]] || {{RSIGN|GE|ს|2|S2 (Georgien)}} – [[Poti]]-Hafen || align=right | 5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH74 (Georgien)|შ74]] || Motsameta Monastery Road || align=right | 1,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH75 (Georgien)|შ75]] || Bakuriani Didveli Ski complex Road || align=right | 2,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH76 (Georgien)|შ76]] || [[Goderdsi]]-Pass – [[Beschumi]] || align=right | 10 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH77 (Georgien)|შ77]] || Salkhino - Dadiani Palace Road || align=right | 6,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH78 (Georgien)|შ78]] || Hatsvali Ski complex Road || align=right | 6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH79 (Georgien)|შ79]] || Prometheus Cave Road || align=right | 2,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH80 (Georgien)|შ80]] || [[Kvemo Natanebi]] – [[Tscholoki|Tscholoki-Brücke]] || align=right | 8,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH81 (Georgien)|შ81]] || [[Tschochatauri]] – [[Bachmaro]] || align=right | 53 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH82 (Georgien)|შ82]] || [[Osurgeti]] – [[Lessa (Georgien)|Lessa]] || align=right | 24,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH83 (Georgien)|შ83]] || [[Tschochatauri]] – [[Somleti]] || align=right | 15 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH84 (Georgien)|შ84]] || [[Sugdidi]] – [[Tschchorozqu]] || align=right | 26 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH85 (Georgien)|შ85]] || [[Martwili]] – [[Tschchorozqu]] || align=right | 43 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH86 (Georgien)|შ86]] || Nokalakevi - Didi Chkoni || align=right | 23,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH87 (Georgien)|შ87]] || Khobi - Lesichine || align=right | 29,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH88 (Georgien)|შ88]] || [[Sugdidi]] – [[Subi]] || align=right | 23,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH89 (Georgien)|შ89]] || [[Zalendschicha]] – [[Dschichaschkari]] || align=right | 14,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH90 (Georgien)|შ90]] || [[Dartscheli]] – [[Ganardschiis Muchuri]] || align=right | 12,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH91 (Georgien)|შ91]] || Taleri – [[Lebarde]] || align=right | 34 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH92 (Georgien)|შ92]] || Martvili - Martvili Monastery || align=right | 1,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH93 (Georgien)|შ93]] || [[Nossiri]] – [[Nokalakewi]] || align=right | 16,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH94 (Georgien)|შ94]] || [[Zalendschicha]] – [[Dschwari (Stadt)|Dschwari]] || align=right | 13,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH95 (Georgien)|შ95]] || [[Zalendschicha]] – [[Pachulani]] || align=right | 10,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH96 (Georgien)|შ96]] || [[Zalendschicha]] || align=right | 1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH97 (Georgien)|შ97]] || Shua Khorga - Kulevi || align=right | 15,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH98 (Georgien)|შ98]] || [[Chobi]] – [[Achalsopeli]] || align=right | 10,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH99 (Georgien)|შ99]] || Becho - Shikhra || align=right | 9,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH100 (Georgien)|შ100]] || Khaishi - Omarishara || align=right | 58 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH101 (Georgien)|შ101]] || Zestaponi - Kharagauli || align=right | 20,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH102 (Georgien)|შ102]] || შ19 (km 8) - Terjola - Katskhi || align=right | 28,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH103 (Georgien)|შ103]] || Ianeti - Khoni || align=right | 17,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH104 (Georgien)|შ104]] || Kutaisi - Ianeti || align=right | 34 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH105 (Georgien)|შ105]] || Vani - Sulori || align=right | 11,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH106 (Georgien)|შ106]] || Shuamta - Chkvishi || align=right | 4,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH107 (Georgien)|შ107]] || Vani - Gaghma Vani || align=right | 2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH108 (Georgien)|შ108]] || Kutaisi - Chognari || align=right | 4,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH109 (Georgien)|შ109]] || Tkibuli - Orpiri || align=right | 24 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH110 (Georgien)|შ110]] || Gelati Monastery complex road || align=right | 2,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH111 (Georgien)|შ111]] || Banoja - Sataplia || align=right | 6,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH112 (Georgien)|შ112]] || Tskaltubo - Partskhanakanevi || align=right | 11,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH113 (Georgien)|შ113]] || Giorgi Tsereteli Museum road || align=right | 1,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH114 (Georgien)|შ114]] || Chiatura - Gezruli || align=right | 32 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH115 (Georgien)|შ115]] || Shukruti - Usakhelo - Korbouli || align=right | 19,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH116 (Georgien)|შ116]] || [[Matchodschi]] – [[Kintschcha]] || align=right | 19 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH117 (Georgien)|შ117]] || შ53 (km 2) - Dzedzileti - Gelaveri || align=right | 20 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH118 (Georgien)|შ118]] || Gordi - Dzedzileti || align=right | 5,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH119 (Georgien)|შ119]] || Chrebalo - Nikortsminda || align=right | 25,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH120 (Georgien)|შ120]] || Tsesi - Uravi || align=right | 14,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH121 (Georgien)|შ121]] || Saglolo – Ghebi || align=right | 12 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH122 (Georgien)|შ122]] || [[Lentechi]] – [[Bawari]] || align=right | 24 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH123 (Georgien)|შ123]] || [[Zana (Georgien)|Zana]] – [[Sescho]] || align=right | 7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH124 (Georgien)|შ124]] || Adigeni – Arali || align=right | 16 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH125 (Georgien)|შ125]] || Akhaltsikhe – Ghreli – Sapara Monastery || align=right | 9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH126 (Georgien)|შ126]] || {{RSIGN|GE|ს|13|S13 (Georgien)}} (km 3, Akhalkalaki)- Kumurdo || align=right | 10,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH127 (Georgien)|შ127]] || Borjomi - Tsemi || align=right | 12,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH128 (Georgien)|შ128]] || Tsaghveri - Kimotesubani || align=right | 4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH129 (Georgien)|შ129]] || [[Achalkalaki]] – [[Tschatschubeti]] – [[Rkoni]] || align=right | 21,9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH130 (Georgien)|შ130]] || Bypass Chakvi – Makhinjauri Tunnel || align=right | 6,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH131 (Georgien)|შ131]] || შ29 (km 25) - Tsinarekhi - Kvatakhevi || align=right | 9,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH132 (Georgien)|შ132]] || Metekhi - Kvemo Gomi - St John Church || align=right | 9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH133 (Georgien)|შ133]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} (km 57) - Samtavisi - Samtavisi Cathedral || align=right | 4,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH134 (Georgien)|შ134]] || [[Kareli (Georgien)|Kareli]] – [[Kinzwisi]] || align=right | 8,9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH135 (Georgien)|შ135]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} – [[Ruissi]] || align=right | 1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH136 (Georgien)|შ136]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} – [[Urbnissi]] || align=right | 1,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH137 (Georgien)|შ137]] || [[Chidistawi]] – Zemo Boshuri || align=right | 28 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH138 (Georgien)|შ138]] || [[Gori]] – [[Medschwrischewi]] || align=right | 17 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH139 (Georgien)|შ139]] || შ29 - [[Uplisziche]] || align=right | 6,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH140 (Georgien)|შ140]] || [[Zchinwali]] – [[Azrischewi]] || align=right | 28 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH141 (Georgien)|შ141]] || Vanati - Geri || align=right | 12 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH142 (Georgien)|შ142]] || Sasadilo - Khevsurtsopeli || align=right | 27 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH143 (Georgien)|შ143]] || Dusheti - Odzisi || align=right | 17,9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH144 (Georgien)|შ144]] || შ1 - Zarzma Monastery || align=right | 0,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH145 (Georgien)|შ145]] || შ29 - Chargali || align=right | 3,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH146 (Georgien)|შ146]] || [[Stepanzminda]] – [[Gergetier Dreifaltigkeitskirche]] || align=right | 6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH147 (Georgien)|შ147]] || [[Sno (Georgien)|Achkhoti]] – [[Dschuta]] || align=right | 20 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH148 (Georgien)|შ148]] || Orkhevi – Sioni || align=right | 3,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH149 (Georgien)|შ149]] || [[Zizamuri]] – [[Zchwaritschamia]] || align=right | 20,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH150 (Georgien)|შ150]] || [[Mzcheta]] – [[Schiomghwime]] || align=right | 11,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH151 (Georgien)|შ151]] || Natakhtari - Mukhrani || align=right | 16,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH152 (Georgien)|შ152]] || [[Sahessi]] – [[Dschwari (Kloster)|Dschwari-Kloster]] || align=right | 6,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH153 (Georgien)|შ153]] || Nichbisi - Digdori - Didi Toneti || align=right | 28 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH154 (Georgien)|შ154]] || [[Bolnissi]] – [[Zughrughascheni]] || align=right | 11,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH155 (Georgien)|შ155]] || Kveshi - Tandzia || align=right | 8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH156 (Georgien)|შ156]] || {{RSIGN|GE|ს|6|S6 (Georgien)}} (km 35) - Tsurtavi Castle || align=right | 1,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH157 (Georgien)|შ157]] || Rustawi - Jandari || align=right | 13 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH158 (Georgien)|შ158]] || შ157 (km 10) - David Gareja || align=right | 13,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH159 (Georgien)|შ159]] || შ36 - [[Betania-Kloster|Betania]] || align=right | 7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH160 (Georgien)|შ160]] || Vaziani - Martqopi Monastery || align=right | 27,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH161 (Georgien)|შ161]] || [[Schulaweri]] – [[Ziteli Chidi]] || align=right | 23 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH162 (Georgien)|შ162]] || [[Schulaweri]] – Tserakvi || align=right | 23,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH163 (Georgien)|შ163]] || [[Marneuli]] – [[Asiskendi]] || align=right | 18,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH164 (Georgien)|შ164]] || Tsereteli - Kaselo || align=right | 25 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH165 (Georgien)|შ165]] || შ31 - [[Amlewi]] - Orbeti - შ36|| align=right | 9,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH166 (Georgien)|შ166]] || [[Tetrizqaro]] – [[Gudarechi]] || align=right | 14,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH167 (Georgien)|შ167]] || შ35 - Samshvildi - Samshvildi Fortress || align=right | 1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH168 (Georgien)|შ168]] || Samshvildi - Pirghebuli monastery || align=right | 7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH169 (Georgien)|შ169]] || Imera - Avranlo || align=right | 32 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH170 (Georgien)|შ170]] || [[Gurdschaani]] – [[Apeni]] – [[Giorgeti]] || align=right | 29,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH171 (Georgien)|შ171]] || Sakobo - Tsiteli Sabatlo || align=right | 67,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH172 (Georgien)|შ172]] || [[Sagaredscho]] – [[Dawit Garedscha]] || align=right | 49 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH173 (Georgien)|შ173]] || Archiloskalo - Samtatskaro || align=right | 6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH174 (Georgien)|შ174]] || Khornabuji - Erisimedi || align=right | 21 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH175 (Georgien)|შ175]] || Signagi - Tsnori || align=right | 7,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH176 (Georgien)|შ176]] || Signagi - St. Nino Monastery || align=right | 1,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH177 (Georgien)|შ177]] || შ176 - St. Nino's spring || align=right | 2,9 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH178 (Georgien)|შ178]] || შ38 (Telavi) - Dzveli Shuamta's Monastery || align=right | 2,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH179 (Georgien)|შ179]] || შ42 - Ikalto Academy || align=right | 1,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH180 (Georgien)|შ180]] || Akura - Mama Davity Historical Monument || align=right | 3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH181 (Georgien)|შ181]] || [[Dsinobiani]] – [[Gawasi]] || align=right | 12,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH183 (Georgien)|შ183]] || [[Achmeta]] – [[Dschokolo]] - Batsara || align=right | 23 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH184 (Georgien)|შ184]] || Zemo Khodashen – Alaverdi Monastery – Kvemo Alvani || align=right | 11,7 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH185 (Georgien)|შ185]] || [[Tschuburchindschi]] – [[Gagida]] || align=right | 26 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH186 (Georgien)|შ186]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} - Mokvi - Otap || align=right | 20,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH187 (Georgien)|შ187]] || [[Sochumi]] – [[Besleti]] || align=right | 3,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH188 (Georgien)|შ188]] || [[Sochumi]] – Gumista || align=right | 3,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH189 (Georgien)|შ189]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} - [[Sochumi]] Babushara Airport || align=right | 4,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH190 (Georgien)|შ190]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} - Lykhny – {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} || align=right | 35,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH191 (Georgien)|შ191]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} - New Athos Cave || align=right | 0,8 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH192 (Georgien)|შ192]] || [[Gagra]] – [[Kolchis]] || align=right | 8,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH193 (Georgien)|შ193]] || Leselidze - Gantiadi || align=right | 9,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH194 (Georgien)|შ194]] || [[Gatschrypsch]] – [[Mikelripschi]] || align=right | 17,2 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH195 (Georgien)|შ195]] || შ172 (km 43) – Natlismtsemeli || align=right | 5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH196 (Georgien)|შ196]] || Nikozi - Avnevi || align=right | 8,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH197 (Georgien)|შ197]] || შ43 - [[Qwareli]] – [[Nekressi]] || align=right | 4,4 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH198 (Georgien)|შ198]] || {{RSIGN|GE|ს|10|S10 (Georgien)}} (km 4) - Variani - Sakasheti - {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} (km 101) || align=right | 25 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH199 (Georgien)|შ199]] || Kubriantkari - Akhaltsikhe - Kenchaklde || align=right | 15 km<br />
<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH200 (Georgien)|შ200]] || შ43 - Kvareli Winery || align=right | 1,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH201 (Georgien)|შ201]] || შ17 (km 10) – Orpir - Tsutskhvati Cave || align=right | 10,5 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH202 (Georgien)|შ202]] || Gori Tunnel Bypass || align=right | 6,1 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH203 (Georgien)|შ203]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} (km 102, Kareli Exit) - Agara - {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} (km 121) || align=right | 17,6 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH204 (Georgien)|შ204]] || {{RSIGN|GE|ს|1|S1 (Georgien)}} (km 214, Nakhshirghele Exit) - Samtredia || align=right | 46,3 km<br />
|----<br />
| ''' ''' || [[SH205 (Georgien)|შ205]] || Kobuleti - Chakvi - {{RSIGN|GE|ს|2|S2 (Georgien)}}|| align=right | 12,4 km<br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Roads in Georgia|Straßen in Georgien}}<br />
* [http://www.georoad.ge/index.php?que=eng/home Website der Georgischen Straßenverwaltung] (''Sakartwelos Saawtomobilo Gsebis Departamenti''; englisch, georgisch)<br />
<br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen nach Staat/Asien}}<br />
<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien|!]]<br />
[[Kategorie:Liste (Straßen)|Fernstrassen Georgien]]<br />
[[Kategorie:Fernstraße|!Georgien]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S8_(Georgien)&diff=217992069S8 (Georgien)2021-12-08T01:04:52Z<p>Labrang: some key references and a bit more descriptive text from the en/nl wikis. Hope to inspire the Germans to fill their wikis ;-)</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 8<br />
|ENUMMER = 691<br />
|ENUMMER1 = <br />
|KARTE = <br />
|BETREIBER = <br />
|BETREIBER1 = <br />
|BEGINN-NAME = [[Chaschuri]]<br />
|BEGINN-REGION = <br />
|BEGINN-LAT = <br />
|BEGINN-LON = <br />
|ENDE-NAME = [[Wale (Stadt)|Wale]] (türkischen Grenze)<br />
|ENDE-REGION = <br />
|ENDE-LAT = <br />
|ENDE-LON = <br />
|GESAMTLÄNGE = 97<br />
|GESAMTLÄNGE-ZUSATZ = <ref name="list2014">{{cite web|url=https://www.matsne.gov.ge/ka/document/view/2375985?publication=0|title=2014 List of highways of international and domestic importance|publisher=The Legislative Herald of Georgia|language=Georgian|date=18 Juni 2014|accessdate=6 December 2021}}</ref><br />
|BETRIEBLÄNGE = <br />
|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
|BETRIEBHINTERGRUND = <br />
|BAUHINTERGRUND = <br />
|PLANHINTERGRUND = <br />
|REGION = * [[Innerkartlien]]<br />
* [[Samzche-Dschawachetien]]<br />
|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
|AUSBAUZUSTAND = <br />
|BILD = A road in the Borjomi Valley.webm<br />
|BILD-GRÖSSE = 300px<br />
|BILD-BESCHREIBUNG = Die S8 zwischen [[Bordschomi]] und [[Chaschuri]]<br />
|LISTE = {{AB|GE|KR|| [[Chaschuri]] (ხაშური) {{RSIGN|GE|ს|1}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Bordschomi]] (ბორჯომი) }}<br />
{{AB|GE|KR|| [[Achalziche]] (ახალციხე) {{RSIGN|GE|ს|11}} {{RSIGN|GE|E|691}}}}<br />
{{AB|GE|Strich}}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Türkei]] – [[Georgien]]}}<br />
{{AB|TR|Weiter|| {{RSIGN|TR|D|955}}}} → [[Kars]]<br />
}}<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S8''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-8}}) ist eine [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]]. Die Straße verläuft durch [[Chaschuri]] und [[Achalziche]] bis zur [[Türkei|türkischen]] Grenze. In der Türkei führt die Straße als D&nbsp;955 weiter bis [[Ardahan]]. Zwischen Achalziche und der Türkei ist die Straße Teil der [[Europastraße 691]]. In Achalziche zweigt die S11 nach Armenien ab.<br />
<br />
Die Region Samtsche-Javakheti, durch die die Hauptstraße S8 führt, ist geografisch gesehen ein Teil des nördlichen Endes des armenischen Hochlandes, das die Geographie des Gebiets bestimmt. Die S8 folgt der Mtkwari-Schlucht stromaufwärts nach Akhaltsikhe und steigt allmählich von 700 Metern über dem Meeresspiegel in Khashuri auf 1.230 Meter an der georgisch-türkischen Grenze an. Im Umkreis von 10 Kilometern um die Strecke erreichen die Berge bis zu 2.500 Meter Höhe. Westlich der S8 liegt das Meskheti-Gebirge und im Osten das Trialeti-Gebirge.<br />
== Geschichte ==<br />
Seit 1982 war die S8 in der [[Sowjetunion]] als A308 [[Chaschuri]] - [[Achalziche]] bekannt.<ref name="list1982">{{cite web|url=http://pravo.levonevsky.org/baza/soviet/sssr3238.htm|title=Decision of the Council of Ministries of the USSR of 08.27.1982 N 800 on Approval of the List of Roads of the USSR of National Significance|publisher=USSR Law|language=Russian|date=27 Augustus 1982|accessdate=6 December 2021}}</ref> Davor war die Straße wie bei den meisten Straßen in der Sowjetunion nicht nummeriert. Die A308 wurde 1996 in S8 umnummeriert und bis zur türkischen Grenze bei [[Wale (Stadt)|Wale]] verlängert, und besaß jedoch als Verbindung mit der [[Türkei]] nur eine sekundäre Bedeutung. Der grenzüberschreitende Verkehr wurde über die [[S2 (Georgien)|Fernstraße S2]] und [[Batumi]] abgewickelt. <br />
<br />
Die S8 ist eine wichtige Verkehrsverbindung in die Region Samzche-Dschawachetien und zu den touristischen Zielen Bordschomi, Bakuriani, Vardzia und Achalziche. Vor der Eröffnung des georgisch-türkischen Grenzübergangs Kartsachi im Jahr 2015 (via S13) spielte der Grenzübergang Vale als kürzeste Route eine wichtige Rolle im Transitverkehr zwischen der Türkei und Armenien. Dies spiegelt sich auch in der Europastraße E691 wider. Für den Durchgangsverkehr zwischen Georgien und der (Ost-)Türkei spielt die S8 nach wie vor eine wichtige Rolle. Während die Nationalstraße Sh1 nach Batumi eine südliche Verbindung von Akhaltsikhe und Samzche-Dschawachetien mit der Autonomen Republik Adscharien herstellt, verhindert der schlechte Zustand dieser Straße im Hochland westlich von Adigeni ihre praktische Nutzung.<br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Chaschuri]]<br />
* [[Bordschomi]]<br />
* [[Achalziche]]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references responsive /><br />
{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:S 08}}<br />
[[Kategorie:Straße in Georgien]]<br />
[[Kategorie:Innerkartlien]]<br />
[[Kategorie:Samzche-Dschawachetien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 008]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S10_(Georgien)&diff=215541139S10 (Georgien)2021-09-12T22:17:58Z<p>Labrang: wikilink</p>
<hr />
<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
|LAND = GE<br />
|STRASSENTYP = ს<br />
|NUMMER = 10<br />
|ENUMMER = <br />
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}}<br />
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'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S10''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-10}}) ist eine [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]]. Die Straße führt von [[Gori]] über [[Zchinwali]] zur [[Russland|russischen]] Grenze. In Russland führt die Straße weiter als R297 bis nach [[Alagir]]. Der größte Teil der S10 liegt in der de facto unabhängigen Republik [[Südossetien]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Trasse der S10 wurde 1985 mit der Eröffnung des 3.730 Meter langen Roki-Tunnels durch die Berge zu einer neuen Nord-Süd-Verbindung durch den Kaukasus. Vorher gab es hier keine Straße über die Berge aber nur eine einfacher Pfad, und Verkehr nutzte die alte [[Ossetische Heerstraße]] über den Mamison-Pass, die nach [[Oni (Georgien)|Oni]] und [[Kutaissi]] führte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/171837/ |titel=Транскавказская магистраль (Transkaukasische Straße) |werk=[[Kawkasski Usel]] |datum=2016-08-28 |abruf=2021-09-12}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Гусалов Н. А., Кортиев Л. И. (Gusalov N. A., Kortiev L. I.) |Titel=Транскавказская автомагистраль (Transkaukasische Straße)|Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1987 |ISBN= |Seiten=}}</ref> Die neue Straße erhielt zwischen [[Dschawa]] und Roki die Nummer R-24. Die Strecke [[Gori]] - [[Dschawa]] wurde ab 1982 R-2 genannt. Mit der Einführung des neuen georgischen Systems erhielt die Straße die Bezeichnung S10. <br />
<br />
Der georgische Teil liegt im de facto unabhängigen Staat [[Südossetien]], wo georgische Behörden keine Autorität haben. Das russische Militär ist hier mit einer starken Präsenz vertreten, und im Jahr 2008 tobte in diesem Bereich ein kurzer Krieg. Die faktische Grenze zwischen Georgien und Südossetien hat nur noch drei verbleibende Passierstellen, die seit 2019 de facto geschlossen sind. Die ehemalige Passierstelle auf der S10 bei Ergneti ist seit dem Krieg 2008 dauerhaft geschlossen und ist nun Ort der internationalen Vermittlung und des Transfers von Häftlingen von südossetischer Seite.<br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Gori]]<br />
* [[Zchinwali]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.wegenwiki.nl/S10_(Georgi%C3%AB) Weitere Informationen auf wegenwiki.nl] (niederländisch)<br />
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{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
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[[Kategorie:Straße in Georgien|S10]]<br />
[[Kategorie:Innerkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 010]]</div>Labranghttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S10_(Georgien)&diff=215541126S10 (Georgien)2021-09-12T22:17:19Z<p>Labrang: refs</p>
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<div>{{Infobox hochrangige Straße<br />
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|BAULÄNGE = <br />
|PLANLÄNGE = <br />
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|NUTZUNGSVORAUSSETZG = <br />
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|LISTE = <br />
{{AB|GE|KR|| [[Gori]] (გორი) {{RSIGN|GE|ს|1}} {{RSIGN|GE|E|60}}}}<br />
{{AB|GE|Ort|| [[Zchinwali]] (ცხინვალი) (Цхинвал) }}<br />
{{AB|GE|Grenze|| [[Russland]] }}<br />
{{AB|RU|Weiter|| {{RSIGN|RU|P|297}}}}<br />
}}<br />
<br />
'''Saertaschorisso mnischwnelobis gsa S10''' ([[Georgische Sprache|georgisch]]: {{lang|ka|საერთაშორისო მნიშვნელობის გზა ს-10}}) ist eine [[Liste der Fernstraßen in Georgien|Fernstraße in Georgien]]. Die Straße führt von [[Gori]] über [[Zchinwali]] zur [[Russland|russischen]] Grenze. In Russland führt die Straße weiter als R297 bis nach [[Alagir]]. Der größte Teil der S10 liegt in der de facto unabhängigen Republik [[Südossetien]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Trasse der S10 wurde 1985 mit der Eröffnung des 3.730 Meter langen Roki-Tunnels durch die Berge zu einer neuen Nord-Süd-Verbindung durch den Kaukasus. Vorher gab es hier keine Straße über die Berge aber nur eine einfacher Pfad, und Verkehr nutzte die alte [[Ossetische_Heerstraße]] über den Mamison-Pass, die nach [[Oni (Georgien)|Oni]] und [[Kutaissi]] führte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kavkaz-uzel.eu/articles/171837/ |titel=Транскавказская магистраль (Transkaukasische Straße) |werk=[[Kawkasski Usel]] |datum=2016-08-28 |abruf=2021-09-12}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Гусалов Н. А., Кортиев Л. И. (Gusalov N. A., Kortiev L. I.) |Titel=Транскавказская автомагистраль (Transkaukasische Straße)|Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1987 |ISBN= |Seiten=}}</ref> Die neue Straße erhielt zwischen [[Dschawa]] und Roki die Nummer R-24. Die Strecke [[Gori]] - [[Dschawa]] wurde ab 1982 R-2 genannt. Mit der Einführung des neuen georgischen Systems erhielt die Straße die Bezeichnung S10. <br />
<br />
Der georgische Teil liegt im de facto unabhängigen Staat [[Südossetien]], wo georgische Behörden keine Autorität haben. Das russische Militär ist hier mit einer starken Präsenz vertreten, und im Jahr 2008 tobte in diesem Bereich ein kurzer Krieg. Die faktische Grenze zwischen Georgien und Südossetien hat nur noch drei verbleibende Passierstellen, die seit 2019 de facto geschlossen sind. Die ehemalige Passierstelle auf der S10 bei Ergneti ist seit dem Krieg 2008 dauerhaft geschlossen und ist nun Ort der internationalen Vermittlung und des Transfers von Häftlingen von südossetischer Seite.<br />
<br />
== Ortschaften entlang der Strecke ==<br />
* [[Gori]]<br />
* [[Zchinwali]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.wegenwiki.nl/S10_(Georgi%C3%AB) Weitere Informationen auf wegenwiki.nl] (niederländisch)<br />
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{{Navigationsleiste Fernstraßen in Georgien}}<br />
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[[Kategorie:Straße in Georgien|S10]]<br />
[[Kategorie:Innerkartlien]]<br />
[[Kategorie:Straße in Asien|S Georgien 010]]</div>Labrang