https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Kyle+the+hackerWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-06-25T01:42:18ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.6https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166569618Einkommensteuertarif2017-06-20T15:28:33Z<p>Kyle the hacker: änderungen von 217.110.76.114 waren auf einer älteren Version basiert</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>\bar s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{SortKey|500000}} <br /> <small>ledig: 500.000 € <br />Zusammenveranlagung: 1.000.000 € </small><br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
| [https://www.service-public.fr/particuliers/actualites/A11307] [https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F2971] [http://bofip.impots.gouv.fr/bofip/7804-PGP]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640}} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166461200Einkommensteuertarif2017-06-16T20:51:45Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{SortKey|500000}} <br /> <small>ledig: 500.000 € <br />Zusammenveranlagung: 1.000.000 € </small><br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
| [https://www.service-public.fr/particuliers/actualites/A11307] [https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F2971] [http://bofip.impots.gouv.fr/bofip/7804-PGP]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640}} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166461110Einkommensteuertarif2017-06-16T20:48:30Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{nts|500.000}} €<br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
| [https://www.service-public.fr/particuliers/actualites/A11307] [https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F2971]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166461101Einkommensteuertarif2017-06-16T20:48:13Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{nts|500.000}}<br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
| [https://www.service-public.fr/particuliers/actualites/A11307] [https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F2971]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166460983Einkommensteuertarif2017-06-16T20:43:39Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|{{nts|156.912}} €<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{SortKey|500000}}<br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
| [https://www.service-public.fr/particuliers/actualites/A11307] [https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F2971]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166460867Einkommensteuertarif2017-06-16T20:38:54Z<p>Kyle the hacker: 2017</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{SortKey|500000}}<br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
| [https://www.service-public.fr/particuliers/actualites/A11307] [https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F2971]<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Theodor-K%C3%B6rner-Preis&diff=166194900Theodor-Körner-Preis2017-06-08T12:52:05Z<p>Kyle the hacker: /* 1980–1989 */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt den Preis zu Ehren des österreichischen Bundespräsidenten. Nach dem gleichnamigen Schriftsteller wurde der [[Theodor-Körner-Preis (DDR)]] benannt.}}<br />
Der '''Theodor-Körner-Preis''' zur Förderung von Wissenschaft und Kunst wird alljährlich an mehrere junge Wissenschaftler und Künstler vergeben, die das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Der Theodor-Körner-Fonds wurde 1953 anlässlich des 80. Geburtstages des österreichischen [[Bundespräsident (Österreich)|Bundespräsidenten]] [[Theodor Körner (Bundespräsident)|Theodor Körner]] gegründet. Das Preisgeld beträgt derzeit zwischen 1.500 und 3.000 Euro pro Projekt. <ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/ Theodor Körner Fonds]</ref><br />
<br />
== Preisträger ==<br />
=== 1954–1959 ===<br />
*1954: [[Wilhelm Holzbauer]], Architekt; [[Armin Kaufmann]], Komponist<br />
*1955: [[Gottfried von Einem]], Komponist<br />
*1956: [[Marlen Haushofer]], Schriftstellerin<br />
*1957: [[Friedrich Achleitner]], Architekt und Schriftsteller; [[Hans Günther Mukarovsky]], Afrikanist<br />
*1958: [[Ernst Waldinger]], Lyriker und Essayist; [[Roman Rosdolsky]], Historiker<br />
*1959: [[Heinrich Gross]], Gehirnforscher<br />
*1959: [[Thomas Schönfeld]], Strahlenchemiker<br />
*1959: [[Walter Salzmann (Bildhauer)|Walter Salzmann]], Bildhauer<br />
<br />
=== 1960–1969 ===<br />
*1960: [[Karl Hermann Spitzy]], Erfinder von "[[Penicillin]] V"; [[Karl Schiske]], Komponist; [[Kurt Ohnsorg]], Keramiker<br />
*1961: [[Lore Kutschera]], Botanikerin; [[Fritz Skorzeny]], Komponist und Musikkritiker<br />
*1962: [[Rupert Falkner]], Architekt, Neue Wohn- und Siedlungsformen; [[Rudi Wach]], Bildhauer; [[Walter Buchebner]], Schriftsteller<br />
*1963: [[Alfred Wopmann]], Regisseur; [[Friederike Mayröcker]], Schriftstellerin<br />
*1964: [[Alfred Doppler]], Literaturwissenschafter<br />
*1965: [[Adolf Frohner]], Bildhauer; [[Fritz Fischer (Maler)|Fritz Fischer]], Maler; [[Peter Herz (Librettist)|Peter Herz]], Schriftsteller; [[Raoul Kneucker]], Rechtswissenschafter<br />
*1966: [[Paul Kruntorad]]; [[Reiner Schiestl]]; [[Werner Schneyder]], Kabarettist; [[Harald Schweiger]]; [[Raoul Kneucker]], Rechtswissenschafter<br />
*1967: [[Dieter Bös]]<br />
*1968: [[Wendelin Schmidt-Dengler]], Germanist; [[Elisabeth Lichtenberger]], Geografin; [[Günther Hödl]], Historiker<br />
<br />
=== 1970–1979 ===<br />
*1970: [[Walter Wippersberg]], Schriftsteller; [[Anton Schwob]], Germanist; [[Heinz Falk]], Chemiker; [[Willi Butollo]], Psychologe<br />
*1971: [[Peter Schuster (Chemiker)|Peter Schuster]], Chemiker; [[Aramis (Künstler)|Hans Peter Sagmüller]], Künstler<ref>[http://www.schlosslind.at/?page_id=98 Das Andere Heimatmuseum: Aramis - Lebenslauf]</ref>; [[Manfred Wagner (Kulturwissenschaftler)|Manfred Wagner]] Kulturwissenschaftler<br />
*1972: [[Johannes Wanke]], Maler, [[Helmut Korherr]] Schriftsteller<br />
*1973: [[Friedrich Gottas]], Historiker<br />
*1974: [[Johann Götschl]], Philosoph und Wissenschaftstheoretiker; [[Erich Hable]], Lehrer und Ornithologe; [[Heinz Kruschel]], Schriftsteller; [[Gottfried Helnwein]], Maler; [[Herwig Bangert]], Physiker (Optische Eigenschaften Dünner Schichten); [[Ruth Wodak]], Linguistin; [[Franz Zadrazil]], Maler; [[Helmut Zenker]], Schriftsteller<br />
*1975: [[Helmut Konrad]], Geschichtswissenschaftler<br />
*1976: [[Waltraut Cooper]], Künstlerin; [[Max Gangl]], Bildhauer; [[Georg Kövary]], Schriftsteller; [[Hans Trummer]], Schriftsteller<br />
*1977: [[Ernst Hanisch]], Historiker; [[Reinhard Wegerth]], Schriftsteller; [[Liselotte Buchenauer]], Bergschriftstellerin<br />
*1978: [[Peter Csendes]], Historiker;<ref> {{Internetquelle | url=https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Peter_Csendes#tab=Auszeichnungen | titel=Peter Csendes | hrsg=Stadt Wien | werk=[[Wien Geschichte Wiki]] | zugriff=2014-12-30}} </ref> [[Gerald Grassl]], Schriftsteller; [[Werner Schulze (Komponist)|Werner Schulze]], Komponist; [[Elfriede Gerstl]], Schriftstellerin; [[Peter Ponger]], Komponist; [[Peter Huemer (Grafiker)|Peter Huemer]], Bildender Künstler<br />
*1979: [[Klara Köttner-Benigni]], Schriftstellerin; [[Manfred Buchroithner]], Kartograf; [[Inge Dick]], Malerin; [[Günther Sperk]], Pharmakologe<br />
<br />
=== 1980–1989 ===<br />
*1980: [[Erna Frank]], Bildhauerin; [[Josef Haslinger]], Schriftsteller; [[Gerhard Gutruf]], Maler<br />
*1981: [[Gerald Jatzek]], Schriftsteller; [[Adolf Opel]], Kulturpublizist; [[Hubert Christian Ehalt]], Schriftstellerin; [[Ilse Brem]]<br />
*1982: [[Laszlo Prihoda]], Bildhauer; [[Erich Peter Klement]]; [[Hubert Sielecki]], Filmemacher; [[Elfriede Czurda]], Schriftstellerin, [[Elisabeth Vavra]], Historikerin<br />
*1983: [[Erich Novoszel]], Maler; [[Willy Puchner]], Fotograf; [[Bernhard Gamsjäger]], Historiker<br />
*1984: [[Margarete Maurer]], Naturwissenschaftlerin und Philosophin; [[Renée Schroeder]], Mikrobiologin und Genetikerin; [[Christian Ofenbauer]], Komponist<br />
*1985: [[Magda Csutak]], Bildende Kunst [[Alfred Graf (Maler)|Alfred Graf]], Maler; [[Wolfgang Neuber]], Germanist; [[Hansjörg Zauner]] für künstlerische Fotografie<br />
*1986: [[Barbara Neuwirth]], Schriftstellerin; [[Michael Seeber (Filmproduzent)|Michael Seeber]], Autor; [[Veit Schiffmann]], Maler; [[Christoph E. Exler]], freischaffender bildender Künstler<br />
*1987: [[Hortensia Fussy]], Bildhauerin; [[Irena Habalik]], Schriftsteller; [[Hermann Sulzberger]], Komponist<br />
*1988: [[Willy Puchner]], Historiker<br />
*1989: [[Andreas Renoldner]], Schriftsteller; [[Tobias Kammerer]], Maler und Bildhauer<br />
<br />
=== 1990–1999 ===<br />
*1990: [[Ludwig Laher]], Schriftsteller; [[Mike Markart]], Schriftsteller,<br />
*1991: [[Elfriede Baumgartner]], Bildhauerin; [[Sabine Scholl]], Schriftstellerin<br />
*1992: [[Magdalena Sadlon]], Schriftstellerin; [[Herbert J. Wimmer]], Schriftsteller<br />
*1993: [[Bernhard Hubmann]], Geologe<br />
*1994: [[Hannes Raffaseder]], Komponist, Streichquartett; [[Judith Gruber]] (= Judith Gruber-Rizy), Schriftstellerin; [[Michael Ritter]], Literaturwissenschaftler; [[Helmut Rizy]], Schriftsteller; [[Werner Raffetseder]], Fotograf, Multimediakünstler; [[Ilse Brem]], Schriftstellerin; [[Thomas Lukan|Thomas Herwig Schuler]], Komponist<br />
*1995: Wolfgang Marx, Maler; [[Ernst Zdrahal]], Bildender Künstler; [[Roland Summer]], Keramiker, [[Brigitte Pixner]] Schriftstellerin<br />
*1996: [[Clemens Frischenschlager]], Maler<br />
*1997: [[Alfred Haberpointner]], Bildhauer; [[Klaus Stattmann]], Architekt; [[Gabriela Medvedova]], Künstlerin; [[Bernd R. Deutsch]], Komponist; [[Gerhard Präsent]], Komponist<br />
*1998: [[Rose Breuss]], Choreographin, Astrid Dummer, Wurzeln und Flügel-Prosa, Doris Eibl, Literaturwissenschaftlerin, [[Erika Seywald]], Malerin<br />
*1999: [[Erich Eder]], Zoologe, [[Klaus Atzwanger]], Anthropologe, [[Christian Minkowitsch]], Komponist, [[Johannes Feichtinger]], Historiker, [[Ilija Dürhammer]], Kulturhistoriker<br />
<br />
=== 2000–2009 ===<br />
*2000: [[Michael Hedwig]], Künstler; [[David Babcock]], Komponist; [[Wolfgang Fritz (Schriftsteller)|Wolfgang Fritz]] Schriftsteller; [[Michael Thöndl]] Politikwissenschaftler; <br />
*2001: [[Stefan Alexe]], Autor; [[Simone Maria Berchtold]]; [[Paul Videsott]]; [[Daniel De La Cuesta]], Komponist; [[Tibor Nemeth]], Komponist; Rupert Lanzenberger<ref>[http://www.meduniwien.ac.at/neuroimaging/mf54_people.html#rupert Rupert Lanzenberger]</ref>, Hirnforscher; Gerhard Senft, Ökonom;<br />
*2002: [[Hanns Kunitzberger]], Maler; [[Alexander C.T. Geppert]], Kulturhistoriker; [[Chris Zintzen-Bader]], Kulturhistoriker; [[Robert Rebitsch]], Historiker; [[Peter Steinbacher]], Zoologe; [[Gernot Schedlberger]], [[Maxim Seloujanov]], Komponist<br />
*2003: [[Anni Bürkl]], Literatur; [[Johannes Kretz]], Komponist; [[Volkmar Klien]], Komponist; [[Mario Rosivatz]], Komponist; [[German Toro-Perez]], Komponist; [[Robert Wildling]] Komponist; [[Walter Körte]], Komponist; [[Dino Residbegovic]]<ref>{{Literatur|Titel=Körner-Fonds (2): 58 neue PreisträgerInnen|Sammelwerk=ots.at|Online=http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20030424_OTS0047/koerner-fonds-2-58-neue-preistraegerinnen|Abruf=2016-11-17}}</ref>, Komponist; [[Thomas Mölg]], Klimatologe, Klimaveränderung in den Tropen; [[Peter Ladurner]], Zoologe, Stammzellen bei niederen wirbellosen Tieren; [[Martin Weichbold]], Kultursoziologe, Touchscreenbefragungen - eine neue Art sozialwissenschaftlicher Datenerhebung; [[Juan Manuel Abras]], Komponist, Symphonisches Werk; [[Jürgen Lackner]], Materialwissenschaftler<br />
*2004: [[Karin Sulimma]]<br />
*2005: [[Alexandra Karastoyanova-Hermentin]], Komponistin<br />
*2006: Literatur: [[Valerie Springer]], Schriftstellerin<br />
*2007: 45 Preisträger<ref>[http://www.univie.ac.at/dieuniversitaet-online/beitraege/news/vergabe-der-theodor-korner-preise-2007/10/neste/185.html 2007: 45 Preisträger]</ref>, darunter [[Juraj Gregan]], Genetiker; [[Ute Rakob]], Malerin; [[Marios Joannou Elia]], Komponist<br />
*2008: 59 Preisträger, darunter [[Alexander J. Eberhard]], Komponist; Bernhard Gander, Komponist; Norbert Sterk, Komponist; [[Christian Stiegler]], Literatur- und Medienwissenschaftler, [[Sonja Strohmer]], Wirtschaftssoziologin und [[Cornelia Travnicek]], Nachwuchsschriftstellerin;...<br />
*2009: 49 Preisträger, darunter [[Matzer Ulrike]], Kulturwissenschaftlerin; [[Pflug Marcel]], Ökonom & Politologe; [[Emmanuelle Charpentier]] Naturwissenschaftler; [[Scheidl Christian]], Naturwissenschaftler; [[Rier Klaus]], Rechtswissenschaftler; [[Babiychuk Anatoliy]] Künstler; [[Niklas Hermann]], Literat; [[Skweres Tomasz]], Komponist...<br />
<br />
=== Seit 2010 ===<br />
<br />
'''2010'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
** Geistes- und Kulturwissenschaften: [[Jonathan Brandani]], [[Beatrix Cárdenas Tarrillo]], [[Thomas Dostal]], [[Lara Fritz]], [[Edgar Huber]], [[Martin Lang]], [[David Mayer]], [[Christian Neuhuber]], [[Alexander Pinwinkler]], [[Mathias Thaler]], [[Birgit Tremml]]. <br />
** Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Andreas Bergthaler]], [[Coralie Bertheau]], [[Thomas Dejaco]], [[Teresa Haidinger]], [[Jürgen Hauer]], [[Daniela Heffeter]], [[Tobias Klatte]], [[Ivo Nischang]], [[Thomas Pletschko]], [[Ulrich Rabl]], [[Dolores Wolfram-Raunicher]]. <br />
** Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: [[Florencia Benitez-Schaefer]], [[Thomas Müller]], [[Stefan Petrikovics]], [[Roman Pfefferle]], [[Nicole Promper]], [[Karin Schwarz]], [[Ulrike Waginger]], [[Bernhard Weicht]], [[Martin C. Wittmann]], [[Monika Maria Wurzer]], [[Dina Yanni]].<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
** Bildende Kunst und Kunstfotografie: [[Iris Aue]], [[Peter Fritzenwallner]], [[Katrin Huber (bildende Künstlerin)|Katrin Huber]] und [[Maria Juen]], [[Heidrun Kocher-Kocher]], [[Ulrike Königshofer]], [[Anja Manfredi]], [[Kay Walkowiak]].<br />
** Literatur: [[Annett Krendlesberger]]. <br />
** Musik und Komposition: [[Christoph Breidler]], [[Thomas Grill]], [[Mirela Kranebitter-Ivicevic]], [[Wen Liu]], [[Jaime Wolfson]].<br />
* Preise der Stadt Wien: [[Christoph Aistleitner]], [[Beatrix Zobl]] und [[Wolfgang Schneider]], [[Monika Sommer]].<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/index.php?id=216 Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2010]</ref><br />
<br />
'''2011'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
** Geistes- und Kulturwissenschaften: [[Vera Sophie Ahamer]], [[Christine Czinglar]], [[Daniela Finzi]], [[Eva Frantz]], [[Gregor Gatscher-Riedl]], [[Klemens Kaps]], [[Stephan Kurz]], [[Edith Lanser]], [[Adrianna Miara]], [[Helga Müllneritsch]], [[Gilles Reckinger]], [[Marie Rodet]], [[Michaela Schirnhofer]], [[Max Söllner]], [[Marie-Luise Volgger]], [[Elisabeth Westphal]]. <br />
** Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Andreas Birbach]], [[Michaela De Martino]], [[Monika Edelbauer]], [[Thomas Frieß]], [[Maria Isabel Glogar]], [[David Holec]], [[Ingrid Holzinger]], [[Nina Jährling]], [[Stephan Koblmüller]], [[Rosana Maria Kral]], [[Hannes Mikula]], [[Georg Steinhauser]], [[Eva Ursprung]]. <br />
** Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: [[Susanne Augenhofer]], [[Christian Dayé]], [[Martin Halla]], [[Irene Messinger]], [[Matthias Petutschnig]], [[Michaela Schösser]], [[Ulrike Vent]], [[Clemens Wieser]], [[Martina Zweimüller]].<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
** Bildende Kunst und Kunstfotografie: [[Ruth Anderwald]], [[Florian Hafele]]. <br />
** Literatur: [[Yvonne Giedenbacher]], [[Erika Kronabitter]]. <br />
** Musik und Komposition: [[Sebastian Bahr]], [[Bernd Richard Deutsch]], [[Manuela Kerer]], [[Jörg Ulrich Krah]], [[Grzegorz Pieniek]], [[Piotr Skweres]].<br />
* Preise der Stadt Wien: [[Margareta Ferek-Petric]], [[Vea Kaiser]], [[Angelique Leszczawski-Schwerk]].<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/index.php?id=234 Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2011]</ref><br />
<br />
'''2012'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
**Geistes- und Kulturwissenschaften: [[Verena Blaschitz]], [[Rosemarie Burgstaller]], [[Melanie Glantschnig]], [[Judith Goetz]], [[Andrea Korenjak]], [[Julia Küllinger]], [[Petra Machold]], [[Lucia Schöllhuber]], [[Anja Thaller]], [[Irina Vana]], [[Georg Winder]]. <br />
** Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Emir Hadzijusufovic]], [[Josef Harl]], [[Andreas Heindl]], [[Judith Leitner]], [[Svea Mayer]], [[Christoph Metzner]], [[Manfred Nairz]], [[Daniela Pfabigan]], [[Florian Schmitzberger]], [[Ian Teasdale]], [[Liesa Weiler]], [[Rebeka Zsoldos]]. <br />
** Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: [[Markus Beham]], [[Karin Bruckmüller]], [[Sandra Brunnegger]], [[Helene Feichter]], [[Florian J. Huber]], [[Philipp Korom]], [[Veronika Krysl]], [[Stefan Laube]], [[Roland Pichler]].<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
** Bildende Kunst und Kunstfotografie: Sophie Dvořák, [[Thomas Hörl (Künstler)|Thomas Hörl]], [[Maureen Kaegi]], [[Ina Loitzl]], [[Alice Musiol]], [[Georg Petermichl]], [[Roswitha Weingrill]]. <br />
** Literatur: [[Andrea Stift]]. <br />
** Musik und Komposition: [[Alejandro del Valle-Lattanzio]], [[Hannes Dufek]], [[Samuel Gryllus]], [[Daniel Oliver Moser]], [[Amir Safari]].<br />
* Preise der Stadt Wien: [[Olivier Hölzl]], [[Max Höfler (Schriftsteller)|Max Höfler]], [[Marina Rauchenbacher]], [[Philipp Blom]], [[Eva-Maria Orosz]], [[Wolfgang Kos]].<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/index.php?id=243 Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2012]</ref><br />
<br />
'''2013'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
** Geistes- und Kulturwissenschaften: [[Verena Bauer]], [[Rolf Bauer]], [[Alexia Bumbaris]], [[Michael Egger]], [[Veronika Gruendhammer]], [[Adelheid Heftberger]], [[Michaela Maria Hintermayr]], Eva Klein, Sandra Lehmann, [[Dayana Parvanova]], [[Julia Proell]], [[Lidija Rasl]], [[Klaidija Sabo]], [[Marion Wittfeld]]<br />
** Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Martin Bodner]], [[Norber Cyran]], [[Alba Hykollari]], [[Florian Kiefer]]<br />
** Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: [[Philip Aumüllner]], [[Manuela Kohl]], [[Marcel Leuschner]], [[Johanna Muckenhuber]], [[Elena Samarsky]], [[Anna Schreuer]], Daniela Wagner<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
** Bildende Kunst und Kunstfotografie: [[Denise Ackerl]], [[Bernhard Hetzenauer]], [[Katrin Hornek]], [[Linus Riepler]], [[Jakob Schieche]]<br />
** Literatur: [[Elke Lazina]], [[Eva Schörkhuber]], [[Philipp Weiss (Schriftsteller)|Philipp Weiss]]<br />
** Musik und Komposition: [[Morgana Petrik]], [[Sonja Huber (Komponistin)|Sonja Huber]], [[Michael Wahlmüller]]<br />
* Wiener Preise: [[Alfredo Barsuglia]], [[Renée Winter]], [[Clemens Gütl]], [[Christian Liebl]]<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/2013/ausgezeichnete-arbeiten/ Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2013]</ref><br />
<br />
'''2014'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
** Geistes- und Kulturwissenschaften: [[Lucile Dreidemy]], [[Hans-Ulrich Lempert]], [[Christina Linsboth]], [[Verena Lorber]], [[Johanna Öttl]], [[Elisabeth Thoß]]<br />
**Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Barbara Beikircher]], [[Karin Föttinger]], [[Edit Porpaczy]], [[Stefan Prost]], [[Romana Schirhagl]]<br />
**Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: [[Stefan Angel]], [[Magdalena Atzl]], [[Dominik Fröhlich]], [[Claudia Kathan]], [[Sabine Wandl]]<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
**Bildende Kunst und Kunstfotografie: [[Bernadette Anzengruber]], [[Irena Eden]], [[Peter Jellitsch]], [[Corina Vetsch]]<br />
**Literatur: [[Ines Birkhan]], [[Florian Gantner]]<br />
**Musik und Komposition: [[Julian Gamisch]], [[Irene Kepl]], [[Ralph Schutti]]<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/2014/ausgezeichnete-arbeiten/ Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2014]</ref><br />
<br />
'''2015'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
** Geistes- und Kulturwissenschaften: [[Perry Baumgartinger-Seiringer]], [[Theresa Zifko]], [[Linda Erker]], [[Sonja Hinsch]]<br />
** Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Josa Frischer]], [[Tobias Pfingstl]], [[Bernd Resch]]<br />
** Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: [[Andrea Kretschmann]], [[Barbara Litsauer]], [[Iris Murer]], [[Philip Rathgeb]]<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
** Bildende Kunst und Kunstfotografie: [[Eva Egermann]], [[Lucas Norer]], [[Sara Ostertag]], [[Fabian Patzak]]<br />
** Literatur: [[Irene Diwiak]], [[Margarita Kinstner]]<br />
** Musik und Komposition: [[Yu-Chun Huang]], [[Jean-Baptiste Marchand (Komponist)|Jean-Baptiste Marchand]]<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/2015/ausgezeichnete-arbeiten/ Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2015]</ref><br />
<br />
'''2016'''<br />
* Theodor-Körner-Preis für Wissenschaft<br />
** [[Laura Wiesböck]], [[Julia Hofmann]], [[Felix Kernbichler]], [[Clemens Özelt]], [[Verena Finkenstedt]]<br />
** Medizin, Naturwissenschaft und Technik: [[Lucia Beer]], [[Cosima Prahm]], [[Sandra Aurenhammer]], [[Krzysztof Chylinski]]<br />
* Theodor-Körner-Preis für Kunst<br />
** Bildende Kunst und Kunstfotografie: [[Daniel Hafner]], [[Franziska Kabusch]], [[Belinda Kazeem-Kaminski]], [[Nils Olger]]<br />
** Literatur: [[Birgit Birnbacher]], [[Nadine Kegele]]<br />
** Musik und Komposition: [[Maria Gstättner]], [[Thomas Wally]]<ref>[http://www.theodorkoernerfonds.at/2016/ausgezeichnete-arbeiten/ Theodor-Körner-Preis: Ausgezeichnete Arbeiten 2015]</ref><br />
<br />
'''2017'''<br />
* [[Roman Birke]]<ref>{{Internetquelle|url=http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/roman-birke-erhaelt-theodor-koerner-preis-2017-und-dissertationsstipendium-der-fritz-thyssen-stiftung/ |titel=Institut für Zeitgeschichte: Roman Birke erhält Theodor-Körner-Preis 2017 und Dissertationsstipendium der Fritz Thyssen Stiftung |autor= |werk=univie.ac.at |datum=2017-04-28 |zugriff=2017-05-07}}</ref><br />
<br />
== Ohne Jahresangabe ==<br />
Weitere bekannte Preisträger: [[Christian Ludwig Attersee]], Maler; [[Christine Busta]], Schriftstellerin; [[Janko Ferk]], Schriftsteller und Rechtsphilosoph; [[Petra Ganglbauer]], Schriftstellerin; [[Erika Kronabitter]], Schriftstellerin; [[Jörg Mauthe]], Schriftsteller; [[Friedrich Cerha]], Komponist; [[Erich Eder de Lastra]], Komponist; [[Rupert Riedl]], Zoologe; [[Antal Festetics]], Zoologe; [[Hans Strotzka]], Psychoanalytiker; [[Helmut Zilk]], Journalist und späterer Wiener Bürgermeister; [[Heinz Rudolf Unger]], Schriftsteller; [[Othmar Franz Lang]], Kinderbuchautor; [[Paul Angerer]], Dirigent; [[Franz Sales Sklenitzka]], Kinderbuchautor; [[Johann Karl Steiner]], Komponist; [[Dine Petrik]], Schriftstellerin; [[Fridolin Dallinger]], Komponist; [[Helmut Pacholik]], Schriftsteller; [[Ernst Doblhofer]], klassischer Philologe.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
{{Literatur<br />
| Autor=[[Oliver Rathkolb]], Klaus-Dieter Mulley (Hrsg.)<br />
| Titel=Theodor-Körner-Preisträger/innen 1954–2013<br />
| Verlag=ÖGB Verlag<br />
| Ort=Wien<br />
| Jahr=2013<br />
| ISBN=978-3-7035-1546-0<br />
}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.theodorkoernerfonds.at/index.php?id=154 Theodor Körner Fonds]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Theodor-Korner-Preis}}<br />
[[Kategorie:Wissenschaftspreis (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Kunstpreis]]<br />
[[Kategorie:Theodor-Körner-Preisträger| ]]<br />
[[Kategorie:Erstverleihung 1954]]<br />
[[Kategorie:Preis nach Namensgeber|Korner, Theodor]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166194815Irena Habalik2017-06-08T12:48:26Z<p>Kyle the hacker: /* Preise und Auszeichnungen */</p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist in der Nähe von [[Krakau]] aufgewachsen. Unzufrieden mit dem [[Volksrepublik Polen|kommunistischen Regime]], verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] war, schob die schweizerische [[Fremdenpolizei]] sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen [[Literaturzeitschrift]]en und [[Anthologie]]n. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* [[Axel Kutsch]] (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* [[Shafiq Naz]] (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* [[Werner Bucher]] (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* [[Freier Deutscher Autorenverband|FDA]] Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* [[Ferdinand Laholli]] (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* [[Rosemarie Zens]], [[Roswitha Schieb]] (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der [[Robert-Bosch-Stiftung]], Stuttgart<br />
* 1987 [[Theodor-Körner-Preis]] für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Emigrant]]<br />
[[Kategorie:Pole]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM=13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT=[[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166169676Irena Habalik2017-06-07T15:31:36Z<p>Kyle the hacker: </p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist in der Nähe von [[Krakau]] aufgewachsen. Unzufrieden mit dem [[Volksrepublik Polen|kommunistischen Regime]], verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] war, schob die schweizerische [[Fremdenpolizei]] sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen [[Literaturzeitschrift]]en und [[Anthologie]]n. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* [[Axel Kutsch]] (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* [[Shafiq Naz]] (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* [[Werner Bucher]] (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* [[Freier Deutscher Autorenverband|FDA]] Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* [[Ferdinand Laholli]] (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* [[Rosemarie Zens]], [[Roswitha Schieb]] (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart<br />
* 1987 Theodor-Körner-Preis für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM=13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT=[[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166169567Irena Habalik2017-06-07T15:28:04Z<p>Kyle the hacker: </p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist aufgewachsen in der Nähe von [[Krakau]]. Unzufrieden mit dem kommunistischen Regime, verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des Kalten Krieges war, schob die schweizerische Fremdenpolizei sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen [[Literaturzeitschrift]]en und [[Anthologie]]n. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* [[Axel Kutsch]] (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* [[Shafiq Naz]] (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* [[Werner Bucher]] (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* [[Freier Deutscher Autorenverband|FDA]] Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* [[Ferdinand Laholli]] (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* [[Rosemarie Zens]], [[Roswitha Schieb]] (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart<br />
* 1987 Theodor-Körner-Preis für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM=13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT=[[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166159104Einkommensteuertarif2017-06-07T10:15:20Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 %<br />zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{SortKey|500000}}<br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=166159090Einkommensteuertarif2017-06-07T10:14:54Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|[[Steuerprogression#Arten|progressiv]]<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv">In der Steuerlehre gilt ein Tarif als [[Steuerprogression#Arten|progressiv]], wenn die Steigung der Steuerbetragsfunktion mit zunehmendem Einkommen immer weiter zunimmt (die Kurve dreht entgegen dem Uhrzeigersinn). Die in dem vorliegenden Beispielen gezeigte Durchschnittssatzfunktion zeigt dagegen einen degressiven Anstieg (die Kurve dreht im Uhrzeigersinn). Siehe auch Definition von progressivem und degressivem Wachstum in [[Kostenfunktion (Wirtschaft)|Mathematik und Betriebswirtschaftslehre]].</ref>]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|indirekt progressiv<ref name="bild_dsatz_progressiv_degressiv" />]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,86}} % <br /> <small>Staat: 14,0 % zzgl. Sozialsteuern 7,86 %</small><br />
|{{SortKey|500000}}<br />
|{{nts|57}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 4 % <br /> zzgl. Sozialsteuern 8 %</small><br />
| 2017<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166158395Irena Habalik2017-06-07T09:50:55Z<p>Kyle the hacker: /* Anthologien */</p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist aufgewachsen in der Nähe von [[Krakau]]. Unzufrieden mit dem kommunistischen Regime, verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des Kalten Krieges war, schob die schweizerische Fremdenpolizei sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* [[Axel Kutsch]] (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* [[Shafiq Naz]] (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* [[Werner Bucher]] (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* [[Freier Deutscher Autorenverband|FDA]] Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* [[Ferdinand Laholli]] (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* [[Rosemarie Zens]], [[Roswitha Schieb]] (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart<br />
* 1987 Theodor-Körner-Preis für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME = Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN =<br />
|KURZBESCHREIBUNG = österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM = 13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT = [[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM =<br />
|STERBEORT =<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166158347Irena Habalik2017-06-07T09:49:01Z<p>Kyle the hacker: </p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist aufgewachsen in der Nähe von [[Krakau]]. Unzufrieden mit dem kommunistischen Regime, verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des Kalten Krieges war, schob die schweizerische Fremdenpolizei sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* Axel Kutsch (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* Shafiq Naz (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* Werner Bucher (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* FDA Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* Ferdinand Laholli (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* Rosemarie Zens/Roswitha Schieb (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart<br />
* 1987 Theodor-Körner-Preis für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der [[Deutsche Nationalbibliothek|Deutschen Nationalbibliothek]]<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME = Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN =<br />
|KURZBESCHREIBUNG = österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM = 13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT = [[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM =<br />
|STERBEORT =<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166158336Irena Habalik2017-06-07T09:48:40Z<p>Kyle the hacker: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist aufgewachsen in der Nähe von [[Krakau]]. Unzufrieden mit dem kommunistischen Regime, verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des Kalten Krieges war, schob die schweizerische Fremdenpolizei sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* Axel Kutsch (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* Shafiq Naz (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* Werner Bucher (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* FDA Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* Ferdinand Laholli (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* Rosemarie Zens/Roswitha Schieb (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart<br />
* 1987 Theodor-Körner-Preis für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der [[Deutschen Nationalbibliothek]]<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME = Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN =<br />
|KURZBESCHREIBUNG = österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM = 13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT = [[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM =<br />
|STERBEORT =<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irena_Habalik&diff=166158286Irena Habalik2017-06-07T09:46:54Z<p>Kyle the hacker: Erstellung</p>
<hr />
<div>'''Irena Habalik''' (* [[13. Januar]] [[1955]] in [[Libiąż]], [[Polen]]) ist eine [[österreich]]ische Autorin.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Habalik ist aufgewachsen in der Nähe von [[Krakau]]. Unzufrieden mit dem kommunistischen Regime, verließ sie [[1974]] Polen und ging in die [[Schweiz]], da die Schweiz ein Traumland für sie war. Da es die Zeit des Kalten Krieges war, schob die schweizerische Fremdenpolizei sie ab. Zufällig landete sie in [[Wien]] und konnte bleiben. Es folgten schwierige Jahre des Aufbaus der eigenen Existenz und des Erlernens der deutschen Sprache. Später studierte sie [[Dolmetschen]] und [[Publizistik]] an der [[Universität Wien]].<br />
<br />
Zuerst veröffentlichte sie Gedichte in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien. ''Überall ist ein Land'' war ihr erster Lyrikband, der sich mit dem Leben in der Fremde auseinandersetzte.<br />
Sie schreibt [[Lyrik]], [[Kurzprosa]] und [[Aphorismus|Aphorismen]].<br />
<br />
== Werke ==<br />
=== Gedichte ===<br />
* 1999 ''Überall ist ein Land''<br />
* 2014 ''Poesie Quadriga Nr. 3''<br />
* 2014 ''Aus dem Laub fallen Worte''<br />
* 2015 ''Vom Glück der Mücken''<br />
* 2016 ''Wenn es mir im Herzen grünt'' (Gedichte und Aphorismen)<br />
<br />
== Herausgabe ==<br />
* 1983 ''Männergeschichten, Frauengeschichten um Liebe und Erotik''<br />
<br />
== Anthologien ==<br />
* Axel Kutsch (Hrsg.): ''Versnetze. Deutschsprachige Lyrik der Gegenwart'' (2011-2017)<br />
* Shafiq Naz (Hrsg.): ''Der deutsche Lyrikkalender'' (2009-2011)<br />
* Werner Bucher (Hrsg.): ''Poesie Agenda'' (2008-2015)<br />
* ''Alles Stille''. Styria Verlag, Wien, Köln (1997)<br />
* ''Die Fremde in mir''. Klagenfurt (1999)<br />
* FDA Hessen, Roland Vetter (Hrsg.): ''Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung'' (1993)<br />
* Ferdinand Laholli (Hrsg.): ''Literarischer Dialog'' (2016)<br />
* Rosemarie Zens/Roswitha Schieb (Hrsg.): ''Zugezogen'' (2016)<br />
<br />
== Preise und Auszeichnungen ==<br />
* 1985 3. Preis beim literarischen Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache der Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart<br />
* 1987 Theodor-Körner-Preis für Literatur, Wien<br />
* 2002 Lyrikpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Wien<br />
* 2006 Preisträgerin des Christine-Busta-Lyrik-Wettbewerbs, Wien<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Alfred Strasser]]: ''Das poetische Universum Irena Habaliks'', in: ''Krautgarten'' Nr. 67. St. Vith, Belgien, 2015<br />
* [[Heinz Weißflog]]: ''Worte wie Positionslichter'', in: ''Signum''. Dresden, Winter 2016<br />
* [[Lev Detela]]: ''Das poetische Wort als Kontrast und Zeichen'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 143. Wien, 2014<br />
* Lev Detela: ''Ironische Verdrehung der Gegebenheiten des Lebens'', in: ''Zeitschrift für internationale Literatur LOG'', Nr. 147. Wien, 2015<br />
* Lev Detela: ''Pesnishki Svet Irene Habalik'', in: ''Revija SRP'' Nr. 125/126. Ljubljana, 2016<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1046254170 Literatur von und über Irena Habalik] im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek<br />
* [http://irenahabalik.wordpress.com Webseite mit Texten von Irena Habalik]<br />
* [https://www.fixpoetry.com/autoren/literatur/feuilleton/irena-habalik Irena Habalik auf Fixpoetry]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1046254170|VIAF=305932319}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Habalik, Irena}}<br />
[[Kategorie:Autor]]<br />
[[Kategorie:Lyrik]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Österreicher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME = Habalik, Irena<br />
|ALTERNATIVNAMEN =<br />
|KURZBESCHREIBUNG = österreichische Autorin<br />
|GEBURTSDATUM = 13. Januar 1955<br />
|GEBURTSORT = [[Libiąż]], [[Polen]]<br />
|STERBEDATUM =<br />
|STERBEORT =<br />
}}</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einkommensteuertarif&diff=164310089Einkommensteuertarif2017-04-06T18:50:56Z<p>Kyle the hacker: /* Liste ausgewählter Länder */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Einkommensteuertarif mit seinen wesentlichen Kenngrößen (Bemessungsgrundlage, Nullzone, Steuersätze, u. ä.) für verschiedene Länder. Themen wie Historie, Steuerrechtliches, Rechenschema oder Formeln sind in den länderspezifischen Artikeln zur [[Einkommensteuer]] beschrieben.}}<br />
<br />
Der '''Einkommensteuertarif''' ist die Berechnungsvorschrift ([[Steuertarif]]) zur [[Einkommensteuer]]. Er gibt an, wie viel Steuern auf ein gegebenes [[zu versteuerndes Einkommen]] zu zahlen sind. Dies ist beispielsweise in {{§|32a|estg|juris}} [[EStG]] für Deutschland oder in {{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40115100|text=§ 33 EStG}} für Österreich festgelegt. <br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Grundsätzlich kann man bei der Erhebung der Einkommensteuer verschiedene Tarifverläufe unterscheiden: [[Progressiver Tarif]] ([[Linear-progressiver Tarif|linear]] oder [[Stufentarif|gestuft]]), [[Proportionaler Tarif]] ([[Flat Tax]]), [[Degressiver Tarif]]. Es kann auch nach [[Einkunftsarten]] unterschieden werden wie beispielsweise bei der [[Duale Einkommensteuer|dualen Einkommensteuer]]. Zur Definition der Höhe des Steuerbetrages in Abhängigkeit vom Einkommen dient in der Regel eine [[Steuerbetragsfunktion]].<br />
<br />
=== Bemessungsgrundlage ===<br />
<br />
Zur Berechnung des Einkommensteuerbetrages muss ein maßgebendes Einkommen definiert werden. Im deutschen Steuerrecht wird dieses als [[zu versteuerndes Einkommen]] (zvE) bezeichnet ({{§|2|estg|juris}} Abs. 5 S. 1 [[EStG]]). Das österreichische Einkommensteuergesetz kennt nur den Begriff Einkommen, die Definition ist jedoch ähnlich. In der Schweiz wird vom steuerbaren Einkommen gesprochen. <br />
<br />
In den genannten deutschsprachigen Ländern ist der [[Grundfreibetrag]] Bestandteil der [[Bemessungsgrundlage]]. Dies bedeutet, dass innerhalb der Berechnungsvorschrift zum Einkommensteuertarif ([[Steuerbetragsfunktion]]) eine steuerfreie Zone (Nullzone) berücksichtigt wird. In anderen Ländern ist der Grundfreibetrag nicht immer Bestandteil des Tarifs. So beginnt in [[Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)|Großbritannien]] die Berechnung beim Einkommen Null, wobei vor Anwendung der Rechenvorschrift der persönliche Freibetrag (''personal allowance'') abgezogen wird.<ref name="UK1">Vgl. Tabelle "Income Tax rates and taxable bands" in [http://www.hmrc.gov.uk/rates/it.htm Income Tax rates and allowances]</ref> In den [[Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)|Vereinigten Staaten]] gelten entsprechende Tarife.<ref name="USA1">Vgl. Tabelle "[http://taxfoundation.org/article/us-federal-individual-income-tax-rates-history-1913-2013-nominal-and-inflation-adjusted-brackets Federal Individual Income Tax Rates History]"</ref><br />
<br />
=== Tarifverlauf ===<br />
<br />
Die Gestaltung des Tarifverlaufs bietet naturgemäß sehr viele Diskussionsmöglichkeiten. Objektive Kriterien sind dabei:<br />
*Verlauf über die Bemessungsgrundlage (siehe Tabelle)<br />
*Tarifeckwerte als Grenze zwischen Tarifzonen<br />
*[[Steuerbetragsfunktion]] als Zuordnung von Einkommen in Euro zum Steuerbetrag in Euro<br />
*[[Grenzsteuersatz|Grenzsteuersätze]] (mit [[Spitzensteuersatz#Grenzsteuers.C3.A4tze|Eingangs- und Spitzensteuersatz]]) als Steueranteil bezogen auf eine ''Änderung'' der Bemessungsgrundlage<br />
*[[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersätze]] als Steueranteil bezogen auf die ''gesamte'' Bemessungsgrundlage<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Tarifverläufe (allgemeine Beispiele)<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! Steuerbetragsfunktion !! Grenzsatzfunktion !! Durchschnittsatzfunktion<br />
|-<br />
| [[Linear-progressiver Tarif]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], [[Parabel (Mathematik)|parabelförmig]] ]]<br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|linear]] <br />
| [[Datei:Linear progressiver Tarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv]]<br />
|-<br />
| [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Stufengrenzsatztarif]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Steuerprogression|progressiv]], abschnittsweise linear]] <br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|stufig, sprungfix]]<br />
| [[Datei:Stufengrenzsatztarif Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv, wellig]]<br />
|-<br />
| [[Flat Tax]] mit<br />Grundfreibetrag <br />
| [[Datei:Flat Tax Steuerbetrag.svg|mini|150px|[[Linearität|linear]], [[Proportionalität|proportional]]]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Grenzsteuersatz.svg|mini|150px|sprungfix]]<br />
| [[Datei:Flat Tax Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px|progressiv]]<br />
|-<br />
| [[Kopfsteuer]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Steuerbetrag.svg|mini|150px| [[Konstante Funktion|konstant]], invariant, fix]]<br />
| [[Datei:Kopfsteuer Grenzsteuersatz.svg|mini|150px| konstant gleich Null]] <br />
| [[Datei:Kopfsteuer Durchschnittsteuersatz.svg|mini|150px| [[Regressiver Tarifverlauf|regressiv]] ]]<br />
|}<br />
<br />
=== Durchschnittsteuersatz ===<br />
<br />
Wenn sich die Frage stellt, wie viel Prozent des ''gesamten'' zvE als Steuern zu bezahlen sind, dann benötigt man den [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]]. Dieser ist definiert als das Verhältnis des Steuerbetrags (StB) zum zu versteuernden Einkommen (zvE).<br />
<br />
:<math>s = \frac {\rm StB} {\rm zvE}</math><br />
<br />
Der Durchschnittsteuersatz ist für die Beurteilung einer Mehr- oder Minderbelastung des ''gesamten'' Einkommens erforderlich. Mit steigendem Einkommen nähert er sich dem Spitzensteuersatz ([[asymptotisch]]) immer mehr an. Die Steigung der Durchschnittsatzfunktion gibt an, ob es sich um einen regressiven, proportionalen oder progressiven Verlauf handelt.<br />
<br />
Mit <math>\bar s = \text{Durchschnittsteuersatz}</math> und <math>B = \text{Bemessungsgrundlage}</math> gilt für die Steigung (erste Ableitung)<br />
:<math>\frac {d\bar s}{dB} = \begin{cases}<br />
< 0 &\rightarrow\text{regressiv, sinkender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
= 0 &\rightarrow\text{proportional, konstanter Durchschnittsteuersatz}\\<br />
> 0 &\rightarrow\text{progressiv, steigender Durchschnittsteuersatz}\\<br />
\end{cases}</math><br />
<br />
=== Grenzsteuersätze ===<br />
<br />
Der [[Grenzsteuersatz]] dient der Beurteilung der Belastung des ''zusätzlichen'' Einkommens.<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz ist der Anteil, den man vom ersten zu versteuernden Euro oberhalb der Nullzone als Steuer abführen muss. Es handelt sich also um den niedrigsten Grenzsteuersatz. Mathematisch ist er gleichbedeutend mit der Steigung der [[Steuerbetragsfunktion]] am unteren Ende der ersten Progressionszone. <br />
<br />
Beim Spitzensteuersatz handelt es sich um den höchsten Grenzsteuersatz. Dieser bleibt in der Regel für höhere Einkommen konstant.<br />
<br />
Die Angaben zum Eingangs- und Spitzensteuersatz in der Einkommensteuer sind alleine noch nicht ausreichend für ein ganzheitliches Verständnis der Steuerbelastung der verschiedenen Einkommensgruppen. Dazu muss zusätzlich der Tarifverlauf und der Grundfreibetrag betrachtet werden.<br />
<br />
[[Datei:Freibetrag Absetzbetrag.jpg|miniatur|Wirkung von Absetzbetrag oder Freibetrag]]<br />
<br />
=== Freibeträge und Abzugsbeträge ===<br />
<br />
Abzugsbeträge oder Absetzbeträge ([[Steuerermäßigung|Steuerermäßigungen]]) werden vom errechneten Steuerbetrag direkt abgezogen. Das entspricht einer senkrechten Verschiebung der Kurve für die progressive Steuerbetragsfunktion (rot) nach unten. Die absolute Steuerersparnis ist für alle Einkommen gleich groß (blau). Die relative Ersparnis (%) ist dagegen für niedrige Einkommen größer als für hohe Einkommen.<br />
<br />
[[Grundfreibetrag|Grundfreibeträge]] und zusätzliche [[Freibetrag|Freibeträge]] werden von der Bemessungsgrundlage abgezogen. Das entspricht einer waagerechten Verschiebung der genannten Kurve nach rechts. Die absolute Steuerersparnis steigt mit steigendem Einkommen (grün). Die relative Ersparnis (%) ist zwar auch hier bei niedrigen Einkommen etwas größer als bei hohen Einkommen. Im Vergleich zur Wirkung des Absetzbetrages ist die Wirkung des Freibetrages für hohe Einkommen jedoch deutlich vorteilhafter.<br />
<br />
=== Besondere Tarife ===<br />
In verschiedenen Ländern gibt es spezielle Regelungen zu weiteren Tarifbesonderheiten. Sind beispielsweise in Deutschland im zu versteuernden Einkommen [[außerordentliche Einkünfte]] enthalten, so ist die Einkommensteuer dafür mit einem ermäßigten Steuersatz zu berechnen ([[Fünftelregelung]]). Erwähnenswert ist auch der [[Progressionsvorbehalt]], der zu einem besonderen (höheren) Steuersatz führen kann. In Österreich werden Sonderzahlungen wie der 13. und 14. Monatsbezug mit einem ermäßigten Tarif besteuert ([[Jahressechstel]]).<br />
<br />
=== Besteuerung von Ehegatten ===<br />
Die Einkommensbesteuerung von Ehegatten unterscheidet sich in vielen Ländern von der Besteuerung einer Einzelperson. Hier sind Modelle wie [[Familiensplitting]], Einzelbesteuerung mit Förderung von Kindern, das [[Ehegattensplitting]] (Deutschland) oder spezielle niedrigere Steuersätze für Ehepaare zu unterscheiden.<br />
<br />
=== Kindergeld und Kinderfreibeträge ===<br />
In vielen Ländern besteht auch ein steuerlicher Zusammenhang zwischen [[Kindergeld]] und [[Kinderfreibetrag]].<br />
<br />
== Länderüberblick ==<br />
=== Liste ausgewählter Länder ===<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Kenngrößen der Einkommensteuertarife verschiedener Länder. Beachtet werden muss bei der Interpretation dieser Daten, dass in mehreren Staaten mit vergleichsweise hohen Tarifeingangssätzen die Beiträge zur gesetzlichen [[Sozialversicherung]] abgedeckt werden, so z.&nbsp;B. in den nordischen Staaten und in den Niederlanden. Dies erschwert die Vergleichbarkeit. Auch die [[Ehegattenveranlagung|Ehegattenbesteuerung]] ist unterschiedlich geregelt. In einigen Ländern wird eine Einzelveranlagung vorgenommen (etwa Österreich), in anderen eine Zusammenveranlagung, wobei diese mit [[Splittingverfahren|Splitting]] (etwa Deutschland) oder ohne (etwa USA) durchgeführt werden kann. [[Kaufkraftparität]]en können einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Besteuerung ausmachen. Dies wird hier ignoriert.<br />
<br />
{|class="wikitable sortable" style="text-align:right"<br />
|+Einkommensteuertarife ausgewählter Länder<br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!style="text-align:center" | Staat (Gemeinde o.ä.)<br />
!style="text-align:center" | Grundfreibetrag<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Absetzbetrag<br />
!style="text-align:center" | Eingangssteuersatz<br />
!style="text-align:center" | Oberster Eckwert<br /><small>(Beginn der Zone mit dem<br />Spitzensteuersatz)</small><br />
!style="text-align:center" | Spitzensteuersatz<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Stand<br />
!style="text-align:center" class="unsortable"| Referenz<ref name="BMF_D" /><br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Europäische Union<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belgien]] (Brüssel)<br />
|{{nts|7.380}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,5}} % <br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinde Brüssel: 1,5 %</small><br />
|{{nts|37.870}} €<br />
|{{nts|53,5}} % <br /> <small>Staat: 50 %<br />Gemeinde Brüssel: 3,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgarien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|10}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|10}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Dänemark]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|392}} € <br /> (2.914 DKK)<br />
|{{nts|36,98}} % <br /> <small>Staat: 8,08 %<br />Gemeinden: 28,9 %</small><br />
|<small>abhängig von der <br />Zusammensetzung der Einkünfte</small><br />
|{{nts|51,95}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Deutschland]]<br />
|8.820 € (2017)<br />
|<br />
|{{nts|14}} %<br />
|{{nts|256.304}} €<br />
|{{nts|47,48}} % <br /> <small>45 % zzgl. <br />Solidaritätszuschlag</small><br />
|2017<br />
|{{§|32a|estg|juris|text=§ 32a EStG}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Estland]]<br />
|1.848 €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|20}} %<br />
|2015<br />
| <br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Finnland]]<br />
|{{nts|16.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|26,0}} % <br /> <small>Staat: 6,5 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|{{nts|100.000}} €<br />
|{{nts|51,25}} % <br /> <small>Staat: 31,75 %<br />Gemeinden: 19,5 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Frankreich]]<br />
|{{nts|9.680}} €<br />
|<br />
|{{nts|21,16}} % <br /> <small>Staat: 14,0 % zzgl. Sozialsteuern</small><br />
|{{SortKey|151956}} <br /> <small>Staat: 151.956 €<br />Sonderabgabe: 500.000 € </small><br />
|{{nts|54,61}} % <br /> <small>Staat: 45 %<br />Sonderabgabe: 6 % <br /> zzgl. Sozialsteuern</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Griechenland]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.100}} €<br />
|<br />
|{{nts|42.000}} €<br />
|{{nts|42}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Irland]]<br />
|{{SortKey|0}} <br /><small><br /> Sonderabgabe: 12.020 €</small><br />
|{{SortKey|1650}} <br /> <small> Staat: 1.650 € <br /> </small><br />
|{{nts|21,5}} % <br /> <small>Staat: 20 %<br />Sonderabgabe: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|33800}} <br /> <small>Staat: 33.800 €<br />Sonderabgabe: 70.044 €</small><br />
|{{nts|48}} % <br /> <small>Staat: 40 %<br />Sonderabgabe: 8 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Italien]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
| -<br />
|{{nts|25,28}} % <br /> <small>Staat: 23,00 %<br />Regionen: 2,28 %</small><br />
|{{SortKey|75000}} <br /> <small>Staat: 75.000 €<br />Sonderabgabe: 300.000 €</small><br />
|{{nts|48,28}} % <br /> <small>Staat: 43,00 %<br />Sonderabgabe: 3 %<br />Regionen: 1,15 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Lettland]]<br />
|{{nts|900}} €<br />
|<br />
|{{nts|23}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|23}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Litauen]]<br />
|{{nts|1.992}} € <br /><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|15}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Luxemburg]]<br />
|{{nts|11.265}} €<br />
|<br />
|{{nts|9,06}} % <br /> <small>Staat: 8,0 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,56 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 0,5 %</small><br />
|{{SortKey|10000}} <br /> <small> Staat: 100.000 € <br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 150.000 € </small><br />
|{{nts|44,1}} % <br /> <small>Staat: 40,00 %<br />Arbeitslosenfonds: 0,5 %<br />Zuschlag Haushaltsausgleich: 3,6 %</small><br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Malta]]<br />
|{{nts|8.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|60.001}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Niederlande]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|2.203}} €<br />
|{{nts|36,5}} %<br />
|{{nts|57.585}} €<br />
|{{nts|52}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| {{SortKey|Oesterreich|[[Österreich]]}}<br />
|{{nts|11.000}} €<br />
|<br />
|{{nts|25}} %<br />
|{{nts|1.000.000}} €<br />
|{{nts|55}} %<br />
| 2017<br />
|{{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=EStG § 33}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|{{nts|134}} €<br />
|{{nts|18}} %<br />
|{{nts|20.597}} €<br />
|{{nts|32}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Portugal]]<br />
|{{nts|0}} €<br />
|<br />
|{{nts|18,0}} % <br /> <small>Staat: 14,5 %<br />Zuschlag: 3,5 %</small><br />
|{{SortKey|8000}} <br /> <small>Staat: 80.000 €<br />Zuschlag: 250.000 €</small><br />
|{{nts|56,5}} % <br /> <small>Staat: 48 %<br />Zuschlag: 5,0 %<br />Zuschlag: 3,5 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänien]]<br />
|{{nts|56}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweden]]<br />
|{{SortKey|45834}}<br /><small>Staat: 45.834 € <br /> Gemeinden: 1.396 €</small><br />
|<br />
|{{nts|51,89}} %<br /> <small>Staat: 20,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
|{{SortKey|665640} 65.640 €<br />
|{{nts|56,99}} %<br /> <small>Staat: 25,0 %<br />Gemeinden: 31,99 %</small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowakei]]<br />
|{{nts|3.803}} €<br />
|<br />
|{{nts|19}} %<br />
|{{nts|35.022}} €<br />
|{{nts|25}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Slowenien]]<br />
|{{nts|6.520}} €<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|{{nts|70.907}} €<br />
|{{nts|50}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Spanien]]<br />
|{{nts|5.550}} €<br />
|<br />
|{{nts|19,5}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|46}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Tschechien]]<br />
|<br />
|{{nts|917}} € <br /> (24.840 CZK)<br />
|{{nts|15,0}} %<br />
|<br /><small>Flat Tax<br /> 47.144 €</small><br />
|{{nts|22}} % <br /> <small>15 %<br />Solidaritätszuschlag: 7,0 % </small><br />
| 2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ungarn]]<br />
|<br />
|<br />
|{{nts|16}} %<br />
|Flat Tax<br />
|{{nts|16}} %<br />
|2015<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigtes Königreich|Vereinigtes<br />Königreich]]<br />
|{{nts|14.996}} € <br /> (13.000 £)<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|212.209}} € <br /> (212.200 £)<br />
|{{nts|45}} % <br />
| 2015<br />
| HM Revenue & Customs<ref>[https://www.gov.uk/income-tax-rates/income-tax-rates Income Tax rates and allowances, abgerufen am 13. April 2015, Rates and allowances - Income Tax 2014-15]</ref><br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Zypern]]<br />
|{{nts|19.500}} €<br />
|<br />
|{{nts|20}} %<br />
|{{nts|60.000}} €<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2015<br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="8" style="text-align:left"| Andere Länder<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Australien]]<br />
|{{SortKey|4822}} 15.200 € (18.200 [[Australischer Dollar|AUD]])<br />
|<br />
|{{nts|20,5}} % <small><br />Staat: 19 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} 144.672 € (180.000 AUD)<br />
|{{nts|46,5}} %<br /> <small>Staat: 45 %<br />Abgabe für Gesundheitssystem: 1,5 %</small><br />
|2011-12 <br />
| Australian Taxation Office <ref>Vgl. "Income you must declare" in [http://www.ato.gov.au/corporate/content.aspx?doc=/content/12333.htm&pc=001/002/007/016/002&mnu=48865&mfp=001/001&st=&cy= Australien Taxation Office]</ref><br />
|-<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Japan]]<br />
|{{SortKey|2855}} <br /> <small>Staat: 2.855 € (380.000 ¥)<br /> Präfekturen: 2.480 € (330.000 ¥)<br /> Gemeinden: 2.480 € (330.000 ¥)</small><br />
|<br />
|{{nts|15}} %<br /> <small>Staat: 5 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
|{{SortKey|135247}} <br /> <small>Staat: 135.247 € (18.000.000 ¥)<br /> Präfekturen: Flat Tax<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|50}} %<br /> <small>Staat: 40 %<br />Präfekturen: 4 %<br />Gemeinden: 6 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Kanada]] (Ontario)<br />
|{{SortKey|6522}} <br /> <small>Bund: 6.522 € (10.320 CAD)<br /> Provinz Ontario: 5.612 € (8.881 CAD)</small><br />
|<br />
|{{nts|21,05}} % <br /> <small>Bund: 15,00 %<br />Provinz Ontario: 6,05 %</small><br />
|{{SortKey|79753}} <br /> <small>Bund: 79.753 € (126.264 CAD)<br /> Provinz Ontario: 46.574 € (73.698 CAD)</small><br />
|{{nts|46,41}} % <br /> <small>Bund: 29,00 %<br />Provinz Ontario: 17,41 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Norwegen]]<br />
|{{SortKey|49277}} <br /> <small>Staat: 49.277 € (441.000 NOK)<br /> Gemeinden: 4.559 € (40.800 NOK)</small><br />
|<br />
|{{nts|37}} % <br /> <small>Staat: 9 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
|{{SortKey|80072}} <br /> <small>Staat: 80.072 € (716.000 NOK)<br /> Gemeinden: Flat Tax</small><br />
|{{nts|40}} % <br /> <small>Staat: 12 % <br /> Gemeinden: 28 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Schweiz]] (Zürich)<br />
|{{SortKey|8946}}<br /> <small>Bund: 8.946 € (13.600 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4.078 € (6.200 CHF)</small><br />
|<br />
|{{nts|5,15}} % <br /> <small>Bund: 0,77 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 4,38 %</small><br />
|{{SortKey|468688}}<br /> <small>Bund: 468.688 € (715.500 CHF)<br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 154.519 € (234.900 CHF)</small><br />
|{{nts|39,97}} % <br /> <small>Bund: 11,50 % <br /> Kanton/Gemeinde Zürich: 28,47 %</small><br />
|2009<br />
|{{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Türkei]]<br />
|{{nts|0}} TRL<br />
| unbekannt<br />
|{{nts|15}} %<br />
|{{nts|53.000}} TRL<br />
|{{nts|35}} %<br />
| 2011<br />
|GELİR VERGİSİ KANUNU, 103. Madde<br />
|-<br />
<br />
|style="text-align:left"| [[Vereinigte Staaten|USA]] (New York)<br />
|{{SortKey|2591}} <br /> <small>Bund: 2.591 € (3.650 $)<br /> - <br /> - </small><br />
|<br />
|{{nts|16,22}} % <br /> <small>Bund: 10 % <br /> Staat New York: 4 % <br /> Stadt New York: 2,907 %</small><br />
|{{SortKey|264729}} <br /> <small>Bund: 264.729 € (372.950 $) <br /> Staat New York: 354.912 € (500.000 $) <br /> Stadt New York: 35.491 € (50.000 $)</small><br />
|{{nts|43,2}} % <br /> <small>Bund: 35,00 % <br /> Staat New York: 8,97 % <br /> Stadt New York: 3,65 %</small><br />
| <br />
|<br />
|-class="sortbottom hintergrundfarbe6"<br />
! colspan="8"|Quelle: Bundesfinanzministerium Deutschland<ref name="BMF_D">[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/2016-05-13-wichtigsten-steuern-im-internationalen-vergleich-2015.html Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2015, Seite 25ff, Übersichten 6 und 7]</ref>, falls in Spalte „Referenz“ keine andere Angabe!<br />
|}<br />
<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:ESt D Tarif 2014 Splitting 120kEUR.svg|miniatur|Tarifverlauf Grund- und Splittingtarif 2013 in Deutschland (Tarifzone 5 ist nicht sichtbar)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 70000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 70.000 Euro)]]<br />
[[Datei:ESt D Tarifgeschichte 1990 bis 2014 zvE 300000.gif|miniatur|Animierte Tarifgeschichte von 1990 bis 2014 (zvE bis 300.000 Euro)]]<br />
{{DEU|#}}{{Hauptartikel|Einkommensteuer (Deutschland)}}<br />
<br />
In Deutschland ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|32a|estg|juris}}) EStG festgelegt. Der Tarifverlauf beginnt mit zwei [[Linear-progressiver Tarif|linear-progressiven Tarifzonen]] und besitzt seit 2007 für besonders hohe Einkommen eine zusätzliche [[Stufentarif#Stufengrenzsatztarif|Tarifstufe]].<br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
Der Einkommensteuertarif besteht aus ''fünf Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen {{§|32a|estg|juris}} Abs. 1 S. 2 EStG. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im ''Einkommensteuertarif 2015'' liefert Folgendes:<br />
<br />
'''Tarifzone 1 (Nullzone)'''<br />
<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 8.652 €, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). Für Verheiratete verdoppelt sich dieser Freibetrag wegen des [[Ehegattensplitting]]s.<br />
<br />
'''Tarifzone 2 (Progressionszone 1)'''<br />
<br />
Erst wenn das (abgerundete) zvE 8.652 € (Ledige) bzw. 17.304 € (Verheiratete) übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Tarifzone 2 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (Eingangssteuersatz). Danach steigt der Grenzsteuersatz bis zu einem zvE von 13.669 € linear auf rund 24 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen um rund 2 Prozentpunkte. Bei Verheirateten liegt der Einkommenseckwert bei 27.338 €, weshalb hier der Anstieg des Grenzsteuersatzes nur etwa 1 Prozentpunkt je 1000 € Einkommenszuwachs beträgt.<br />
<br />
'''Tarifzone 3 (Progressionszone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 13.670 € (Ledige) bzw. 27.340 € (Verheiratete) bis zu 53.665 € bzw. 107.330 € steigt der Grenzsteuersatz dann ebenfalls linear, aber nicht mehr so steil wie in der Tarifzone 2, von 24 % bis auf 42 % an. Der Grenzsteuersatz steigt somit in dieser Zone je 1000 € zusätzliches Einkommen bei Ledigen um rund 0,46 Prozentpunkte und bei Verheirateten um rund 0,23 Prozentpunkte. <br />
<br />
'''Tarifzone 4 (Proportionalzone 1)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 53.666 € (Ledige) bzw. 107.332 € (Verheiratete) bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 420 € fällig.<br />
<br />
'''Tarifzone 5 (Proportionalzone 2)'''<br />
<br />
Ab einem zvE von 254.447 € (Ledige) bzw. 508.894 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 % (Spitzensteuersatz), d.&nbsp;h. von jeweils 1000 Euro, um die sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird eine Steuer von 450 € fällig. Diese zweite Proportionalzone wurde im Jahr 2007 hinzugefügt und oft als [[Reichensteuer]] bezeichnet.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf einzeln veranlagte bzw. ledige Steuerpflichtige (Grundtarif 2014).<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|00}}8.500 Euro, [[Grenzsteuersatz]] = 14,9 %, [[Durchschnittssteuersatz (Einkommensteuer)|Durchschnittsteuersatz]] = {{0}}0,84 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 21,1 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}5,3{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 28,8 %, Durchschnittsteuersatz = 15,6{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 39,8 %, Durchschnittsteuersatz = 24,9{{0}} %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42,0 %, Durchschnittsteuersatz = 35,1{{0}} %<br />
<br />
'''Eingangssteuersatz'''<br />
<br />
Der Eingangssteuersatz beträgt 14 % ab dem Veranlagungszeitraum 2009.<br />
<br />
'''Spitzensteuersatz'''<br />
<br />
Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen über 250.730 € ([[Reichensteuer]]) zahlt auf den übersteigenden Betrag 45 % Steuern.<br />
<br />
Zum Vergleich: In den 1970er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger.<br />
<br />
Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein [[Solidaritätszuschlag]] von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007)<br />
<br />
==== Mittelstandsbauch ====<br />
[[Datei:ESt D Tarifreform 1990.svg|miniatur|Einkommensteuertarifreform 1990 in Deutschland]]<br />
Der Begriff „Mittelstandsbauch“ stammt aus den 1960er Jahren und wird häufig [[Populismus|populistisch]] verwendet. Damals war der Verlauf des Grenzsteuersatzes nicht linear, sondern folgte einer mathematischen Formel, die eine bauchförmige Kurve bewirkte. In den folgenden Jahrzehnten wurde diese Kurve immer mehr abgeflacht, bis schließlich im Jahr 1990 die [[Linear-progressiver Tarif|lineare Progression]] eingeführt wurde.<ref>[http://www.steuervereinfachung.de/TarifgeschichteoF.pdf ''Tarifgeschichte'' (1958-2005) mit Berechnungsformeln] oder aktueller [https://www.bmf-steuerrechner.de/uebersicht_ekst/? Übersichten zur Einkommensteuer-Tarifbelastung ab 1958 in Deutschland]</ref> In den Folgejahren wurde der lineare Verlauf zwar grundsätzlich beibehalten, aber in zwei oder drei Abschnitte unterteilt. Aktuell steigt der Grenzsteuersatz in zwei Zonen linear an; dabei ist die Steigung zwischen dem Grundfreibetrag und 13.469 Euro etwa viermal stärker als zwischen 13.470 und 52.881 Euro.<br />
<br />
'''Beispiel (Tarif 2010 bis 2012 {{§|52|estg 05.03.2009|buzer}} Abs. 41 [[EStG]] a.F.)'''<br />
<br />
A hat ein zu versteuerndes Einkommen (zvE) von 12.000 €, B erhält 35.000 € jährlich. Beide bekommen eine Lohnerhöhung, die das zvE um 1000 € erhöht.<br />
<br />
*A muss für das alte zvE 705 € Steuern entrichten, was einem Durchschnittsteuersatz von 5,88 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 21,29 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (912,17y + 1400)y</ref> Für das neue zvE von 13.000 € beträgt die Steuer 927 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 7,13 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 23,11 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 1,82 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 18,2434 % bezogen auf 10.000 € bzw. 1,82434 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
*B muss für das alte zvE 7.259 € Steuern abführen, was einem Durchschnittsteuersatz von 20,74 % entspricht. Der Grenzsteuersatz für den nächsten zusätzlich verdienten Euro beträgt 33,82 %.<ref>1. Ableitung der Funktion StB = (228,74z + 2397)z + 1038</ref> Für das neue zvE von 36.000 € beträgt die Steuer 7.599 €. Der Durchschnittsteuersatz hat sich auf 21,11 % erhöht, der Grenzsteuersatz auf 34,28 %. Pro 1000 € mehr zvE erhöht sich der Grenzsteuersatz um 0,46 %.<ref>2. Ableitung der Funktion, exakt 4,5728 % bezogen auf 10.000 € bzw. 0,45728 % bezogen auf 1000 € mehr.</ref><br />
<br />
In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf wie schon in den 1960er Jahren als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. Dabei ist umstritten, ob ein zvE von etwa 13.000 € jährlich den [[Mittelstand]] repräsentiert. Weiterhin muss die historische Entwicklung der Steuertarife seit dem Jahr 1996 berücksichtigt werden, die aus den Entscheidungen zur Steuerfreiheit des [[Existenzminimum]]s und den folgenden Steuerreformen entstanden sind. Dabei ist auch zu beachten, dass der Durchschnittsteuersatz für ein zvE von 13.000 € von etwa 15 % im Jahr 1996 auf etwa 7 % im Jahr 2013 gesenkt wurde.<br />
<br />
=== Österreich ===<br />
{{AUT|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Österreich)}}<br />
<br />
In Österreich ist der jeweils gültige Einkommensteuertarif im Einkommensteuergesetz ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 EStG}}) festgelegt. Der in Österreich geltende Einkommensteuertarif ist ein stufig progressiver Tarif (siehe auch [[Steuerprogression]]). Dabei ist der Grenzsteuersatz innerhalb jeder Zone konstant, der Durchschnittsteuersatz steigt jedoch mit der Höhe des maßgebenden Einkommens ({{§|2|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174019|text=§ 2 Abs. 2 EStG}}), im Folgenden zu versteuerndes Einkommen (zvE) genannt. Von dem sich ergebenden Steuerbetrag sind die Absetzbeträge ({{§|33|EStG|RIS-B|DokNr=NOR40174043|text=§ 33 Abs. 4 bis 6 EStG}}) abzuziehen. <br />
<br />
==== Tarifzonen ====<br />
[[Datei:Einkommensteuer A 2016 vs 2009.svg|miniatur|Einkommensteuertarif Österreich ab 2016 im Vergleich zu 2009]]<br />
Der Einkommensteuertarif besteht seit 2016 aus ''7 Tarifzonen'', die die [[Steuerbetragsfunktion]] festlegen. Eine genauere Analyse der mathematischen Formeln im Einkommensteuergesetz liefert Folgendes:<br />
<br />
;Tarifzone 1 (Nullzone):<br />
Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 11.000&nbsp;€, fällt keine Einkommensteuer an ([[Grundfreibetrag]]). <br />
<br />
;Tarifzone 2 (Stufe 1):<br />
Erst wenn das zvE 11.000&nbsp;€ übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Dabei wird der Einkommensteil bis zu 18.000&nbsp;€ mit einem konstanten Grenzsteuersatz von 25 % besteuert. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 2 von null auf 9,7 %.<br />
<br />
;Tarifzone 3 (Stufe 2):<br />
Ab einem zvE von 18.001&nbsp;€ bis zu 31.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz dann 35 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 9,7 % auf 20,3 %.<br />
<br />
;Tarifzone 4 (Stufe 3):<br />
Ab einem zvE von 31.001&nbsp;€ bis zu 60.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 42 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 20,3 % auf 30,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 5 (Stufe 4):<br />
Ab einem zvE von 60.001&nbsp;€ bis zu 90.000&nbsp;€ beträgt der Grenzsteuersatz 48 %. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 3 von 30,8 % auf 36,5 %.<br />
<br />
;Tarifzone 6 (Stufe 5):<br />
Ab einem zvE von 90.001&nbsp;€ bis zu 1&nbsp;Million&nbsp;€ ist der Grenzsteuersatz 50 %; d.&nbsp;h. von jedem Euro, um den sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung einer Rundungsregelung – eine Steuer von 0,50&nbsp;€ fällig. Der Durchschnittsteuersatz steigt innerhalb der Tarifzone 6 von 36,5 % auf 48,8 %.<br />
<br />
;Tarifzone 7 (Stufe 6):<br />
Über einem zvE von 1&nbsp;Million&nbsp;€ bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 55 %. Dies gilt ohne weitere Begrenzung.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}12.000 Euro, Grenzsteuersatz = 25 %, Durchschnittsteuersatz = {{0}}2,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}24.000 Euro, Grenzsteuersatz = 35 %, Durchschnittsteuersatz = 16,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}48.000 Euro, Grenzsteuersatz = 42 %, Durchschnittsteuersatz = 28,0 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0|0.0}}96.000 Euro, Grenzsteuersatz = 50 %, Durchschnittsteuersatz = 37,4 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 1.000.001 Euro, Grenzsteuersatz = 55 %, Durchschnittsteuersatz = 48,8 %<br />
<br />
(jeweils ohne Absetzbeträge berechnet)<br />
<br />
=== Schweiz ===<br />
{{CHE|#}}{{Hauptartikel|Einkommenssteuer (Schweiz)}}<br />
<br />
In der Schweiz wird die Einkommenssteuer gleichzeitig vom Bund (direkte Bundessteuer), den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Der Tarif ist auf Bundesebene für das ganze Land einheitlich, auf Kantons- und Gemeindeebene jedoch unterschiedlich festgelegt. <br />
<br />
==== Direkte Bundessteuer ====<br />
[[Datei:ESt CH DBG Steuertabelle 2012.png|miniatur|Tabelle zur direkten Bundessteuer Schweiz ab 2012]]<br />
Der Bund kann nach {{Art.|128|101|ch|text=Art. 128 der Bundesverfassung}} eine direkte Bundessteuer erheben, muss dabei jedoch bei der Festsetzung der Tarife auf die Belastung durch die direkten Steuern der Kantone und Gemeinden Rücksicht nehmen. Das erklärt den relativ niedrigen Spitzensteuersatz von höchstens 11,5 Prozent auf dem Einkommen der natürlichen Personen bei der Bundessteuer.<br />
<br />
In der Schweiz ist der jeweils aktuelle Tarif im Gesetz über die direkte Bundessteuer ({{Art.|214|642_11|ch|text=DBG Art. 214}}) festgelegt. Hier wird zwischen dem Tarif für Alleinstehende ohne Kinder (Art. 214 Abs. 1) und Ehegatten oder Einelternfamilien (Art. 214 Abs. 2) unterschieden. Dabei handelt es sich um Stufengrenzsatztarife, die mit 10 bzw. 14 Stufen sehr fein untergliedert sind. Auffallend ist jedoch, dass in der zweithöchsten Einkommensstufe ein höherer Grenzsteuersatz (13,2 % bzw. 13,0 %) gilt als in der höchsten Stufe (11,5 %). Trotzdem steigt der Durchschnittsteuersatz aus mathematischen Gründen kontinuierlich an (Progression).<br />
<br />
;Beispiele (Alleinstehende Tarif 2012)<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}25'000 Franken, Grenzsteuersatz = 0,77 %, Durchschnittsteuersatz = 0,3234 %<br />
* Steuerbares Einkommen {{0}}50'000 Franken, Grenzsteuersatz = 2,64 %, Durchschnittsteuersatz = 0,8898 %<br />
* Steuerbares Einkommen 100'000 Franken, Grenzsteuersatz = 6,6{{0}} %, Durchschnittsteuersatz = 2,874{{0}} %<br />
<br />
==== Kantons- und Gemeindesteuern ====<br />
[[Datei:ESt CH ZH Steuersatz 2012 300kCHF.svg|miniatur|Grenz- und Durchschnittsteuersätze ab 2012 bei der Einkommenssteuer in der Schweiz (Kanton Zürich)]]<br />
Die Einkommenssteuertarife auf kantonaler Ebene sind sehr unterschiedlich. In der Regel ist eine Kantonssteuer (Staatssteuer) vorgegeben, die dann mit dem jeweiligen Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuerfuss multipliziert wird. Dieser Steuerfuss wird von jeder Gemeinde eigenständig festgesetzt. <br />
<br />
So ist beispielsweise die Einkommenssteuer im Kanton Zürich<ref>[http://www.steueramt.zh.ch/internet/finanzdirektion/ksta/de/steuerberechnung/steuertarife.html Kantonales Steueramt Zürich - Staatssteuertarife ab 2012]</ref> ein zwölfstufiger Grenzsatztarif mit einem Grundfreibetrag von 6&nbsp;700 Franken bzw. 13&nbsp;500 Franken für Verheiratete. Der Eingangssteuersatz beträgt 2 % und steigt bis auf den Spitzensteuersatz von 13 % bei einem obersten Eckwert von 254&nbsp;900 Franken bzw. 354&nbsp;100 Franken für Verheiratete. In Zürich gelten für 2012 folgende Steuerfüsse:<br />
*Kanton: 100 %<br />
*Gemeinde: 119 %<br />
*Kirche: 10 % bis 14 %<br />
Der ermittelte Steuerbetrag nach der Staatssteuer ist mit dem gesamten Steuerfuss von 219 % (ohne Kirchensteuer) zu multiplizieren. Der tatsächliche Eingangssteuersatz beträgt deshalb 4,38 %, und der Spitzensteuersatz liegt bei 28,47 %.<br />
<br />
=== Frankreich ===<br />
{{FRA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Frankreich)}}<br />
<br />
Der sogenannte "[[Bouclier fiscal]]" ist eine Höchstgrenze bei direkten Steuern zugunsten von Privatpersonen. Dieser steuerrechtliche Grundsatz wurde durch den Art. 1 des ''Code général des impôts'' definiert:<ref>[http://www2.impots.gouv.fr/bf/bf-accueil.htm ''bouclier fiscal''] abgelesen am 15. Januar 2012</ref><br />
<br />
« ''Les impôts directs payés par un contribuable ne peuvent être supérieurs à 50 % de ses revenus'' ».<br />
<br />
Das heißt: Die direkten Steuern, die ein Steuerpflichtiger zahlt, dürfen 50 % seiner Einkünfte nicht übersteigen. Unter diese Bestimmung fallen außer der Einkommensteuer für Privatpersonen eine Reihe weiterer Steuern und Abgaben, die dieselben treffen. Diese Beschränkung wurde per Parlamentsentscheid vom 6. Juli 2011 aufgehoben.<ref>''Le bouclier fiscal s’envole''. Le Quotidien, 7. Juli 2011. S. 7.</ref><br />
<br />
Der designierte französische Staatspräsident [[François Hollande]] kündigte im Wahlkampf an, den Spitzensteuersatz stark erhöhen zu wollen. Im Februar 2012 nannte er einen Satz von 75 % für Einkommen oberhalb von einer Million Euro.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/frankreich-hollande-fuer-75-prozent-spitzensteuersatz-11665356.html | titel=Hollande für 75 Prozent Spitzensteuersatz | hrsg=faz.net | datum=2012-02-28 | zugriff=2012-05-09 }}</ref> Einkommen von über 150.000 Euro sollten demnach mit 45 % besteuert werden.<ref>zeit.de 10. September 2012: [http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-09/frankreich-hollande-sparprogramm Hollande kündigt Steuererhöhungen in Milliardenhöhe an]</ref> Der 75 %-Steuersatz wurde Ende Dezember 2012 vom [[Conseil constitutionnel (Frankreich)|Verfassungsrat]] gekippt.<ref>[[Süddeutsche Zeitung]]: [http://www.sueddeutsche.de/politik/rueckschlag-fuer-praesident-hollande-frankreichs-verfassungsrat-stoppt-reichensteuer-1.1561326 Frankreichs Verfassungsrat stoppt Reichensteuer], 29. Dezember 2012</ref><br />
<br />
=== Polen ===<br />
[[Datei:Einkommensteuertabelle PL 2009.jpg|miniatur|Einkommensteuertabelle Polen ab 2009]]<br />
{{POL|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Polen)}}<br />
<br />
Der Einkommensteuertarif in Polen ist seit 2009 ein Stufengrenzsatztarif mit nur zwei Stufen. Dabei fällt auf, dass es keinen Grundfreibetrag gibt. Stattdessen wird vom errechneten Steuerbetrag ein Abzugsbetrag in Höhe von 556&nbsp;Złoty&nbsp;(PLN) subtrahiert. Aus mathematischen Gründen führt dieser Abzugsbetrag indirekt zu einer „Nullzone“, innerhalb derer keine Steuern zu zahlen sind. Bis zu einem Einkommen von 3.089&nbsp;PLN ist der Steuerbetrag kleiner oder gleich Null (siehe Bild rechts).<br />
<br />
'''Stufe 1'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich von 3.090&nbsp;PLN bis 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 18 % und der Durchschnittsteuersatz steigt von 0 % bis auf 17,3 %.<br />
<br />
'''Stufe 2'''<br />
<br />
Im Einkommensbereich über 85.528&nbsp;PLN beträgt der Grenzsteuersatz 32 %. Das gilt ohne weitere Begrenzung. Der Durchschnittsteuersatz beträgt am Anfang der Stufe 17,3 % und nähert sich allmählich dem Spitzensteuersatz von 32 %. Bei einem Einkommen von 600.000 PLN beträgt dieser Steuersatz 29,9 %.<br />
<br />
;Beispiele:<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}30.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 16,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen {{0}}60.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 18 %, Durchschnittsteuersatz = 17,1 %<br />
* Zu versteuerndes Einkommen 120.000&nbsp;PLN, Grenzsteuersatz = 32 %, Durchschnittsteuersatz = 21,6 %<br />
<br />
=== Vereinigtes Königreich ===<br />
{{UK|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigtes Königreich)}}<br />
Der Einkommensteuertarif (income tax rates and allowances) im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland]] enthält einige Besonderheiten. Die unterste Tarifzone beginnt bereits bei einem Einkommen von null Pfund. Der vom Lebensalter abhängige Grundfreibetrag (personal allowance) ist nicht Bestandteil der Bemessungsgrundlage.<ref name="UK1" /> Das versteuerbare Einkommen (taxable income) ist somit anders definiert als beispielsweise in den deutschsprachigen Ländern. Eine weitere Besonderheit ist die Verminderung des persönlichen Grundfreibetrages bei hohen Einkommen. Dieser Freibetrag vermindert sich um jeweils 1 £, wenn sich das versteuerbare Einkommen um jeweils 2 £ über 100.000 £ hinaus erhöht. Diese Reduzierung erfolgt unabhängig vom Alter des Steuerpflichtigen.<br />
<!--hier noch Tabelle und Bilder einfügen--><br />
<br />
=== Vereinigte Staaten ===<br />
{{USA|#}} {{Hauptartikel|Einkommensteuer (Vereinigte Staaten)}}<br />
[[Datei:Einkommensteuer in den Vereinigten Staaten.png|miniatur|Durchschnittlicher und marginaler Einkommensteuersatz in den Vereinigten Staaten 2009 (nur Bundessteuer)]]<br />
<br />
In den Vereinigten Staaten erhebt der Bund<ref name="USA1" /> eine Einkommensteuer nach einem für das ganze Land gültigen Tarif. Die meisten Bundesstaaten erheben zusätzlich eine eigene Einkommensteuer. Auch einige Gemeinden und Countys erheben eine Einkommensteuer, die zusätzlich zu den Steuern des Bundes und des Bundesstaates gezahlt werden muss.<br />
<br />
==== Bundessteuer ====<br />
Der Einkommensteuertarif auf Bundesebene ist ein Stufengrenzsatztarif mit sieben Stufen. Der Eingangssteuersatz beträgt 10 %. Vor der Berechnung ist ein Grundfreibetrag von 3650&nbsp;$ abzuziehen. Für Einkommensteile über 450.000&nbsp;$ gilt ein Spitzensteuersatz von 39,6 % (Tarif 2013).<br />
<br />
==== Bundesstaaten und Gemeinden ====<br />
Die festgelegten Steuersätze variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der höchste Satz wird mit 10,3 % in Kalifornien erhoben, der niedrigste mit 3 % in Illinois. Mit Ausnahme von Illinois ist die Einkommensteuer in allen Bundesstaaten progressiv gestaltet. In den Gemeinden sind die Steuersätze geringer und belaufen sich auf bis zu 4 %. Einkommensteuerbeträge, die an die Bundesstaaten und Gemeinden gezahlt werden, können bei der Steuererklärung für den Bund in den meisten Fällen geltend gemacht werden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{DEU|#}} [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? Interaktiver Abgabenrechner des Bundesministeriums der Finanzen (Deutschland)] <br />
* {{AUT|#}} [https://www.bmf.gv.at/Steuern/Berechnungsprogramme/_start.htm Steuerberechnungsprogramme auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen (Österreich)]<br />
* {{CHE|#}} [http://www.estv2.admin.ch/d/dienstleistungen/steuerrechner/steuerrechner.htm Steuerrechner der Eidgenössischen Steuerverwaltung (Schweiz)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Steuerrecht]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuer]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=M%C3%A9tro_Paris&diff=75810442Métro Paris2010-06-20T19:53:16Z<p>Kyle the hacker: </p>
<hr />
<div>{{Öffentlicher Nahverkehr in Paris}}<br />
[[Datei:Metro-M.svg|left|50px|Logo der Metro]]<br />
[[Datei:Carte Métro de Paris.svg|thumb|Liniennetz]]<br />
[[Datei:Station de la Bastille Ligne 1 - Quais 02-03-06.jpg|thumb|Bis heute Rückgrat der Metro: Linie&nbsp;1]]<br />
[[Datei:Paris Metro Sign.jpg|thumb|Metro-Schild in Paris]]<br />
[[Datei:Puhane Metro.jpg|thumb|Innenraum eines Fahrzeuges]]<br />
Die '''Pariser Metro''' ist das [[U-Bahn]]-System der französischen Hauptstadt [[Paris]]. Sie ist nach [[London Underground|London]] (1863), [[Metro Budapest|Budapest]] und [[Glasgow Subway|Glasgow]] (beide 1896) die viertälteste U-Bahn Europas. Die erste Metrolinie wurde am 19. Juli 1900 anlässlich der Weltausstellung eröffnet. Das Pariser U-Bahn-Netz ist mit 214&nbsp;km Gesamtlänge eines der größten der Welt. Charakteristisch sind die hohe Netzdichte innerhalb der Stadt und die geringen Abstände zwischen den einzelnen Stationen – im Schnitt rund 500 Meter. <br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Die Zeit bis 1949 ===<br />
Die erste Linie wurde am 19. Juli 1900 nach langen politischen Diskussionen um die Route und den Bau der Strecke eröffnet. Im gleichen Jahr wurden auch noch Tunnelstücke für die damalige Linie&nbsp;5 (heute 2 und 6) rechtzeitig zur [[Weltausstellung]] fertig gestellt. Die damaligen Pläne waren auf ein 6-Linien-System ausgerichtet. Die Strecken sollten alle im Auftrag der Stadt gebaut werden. <br />
<br />
Eine zweite (private) U-Bahn-Gesellschaft, die Nord-Süd (''Société du Chemin de Fer Électrique Nord-Sud de Paris''), baute ab 1910 zwei weitere U-Bahn-Strecken (damals A und B). Diese sind heute die Linien 12 und 13. Die Nord-Süd ging 1934 in der [[Compagnie du Métropolitain de Paris|CMP]] (''Compagnie du Métropolitain de Paris'') auf, die das damalige Netz betrieb. Nachdem die Konzession am 1. Januar 1945 abgelaufen war, wurde die U-Bahn vier Jahre lang von der 'Administration provisoire du métropolitain' geführt, bis am 21. März 1949 die [[RATP]] (''Régie Autonome des Transports Parisiens'') gegründet wurde.<br />
<br />
=== 1950 bis heute ===<br />
In der Nachkriegszeit wuchs die Bevölkerung sowohl innerhalb der Stadt als auch in den Vororten stark an. Gleichzeitig nahm der [[Motorisierter Individualverkehr|Individualverkehr]] zu, während das Metronetz vernachlässigt wurde. So fand bis in die 1970er Jahre keine Erweiterung der Pariser Metro statt, während sich der Großraum Paris immer mehr in die Region ausdehnte. Ein schnelles Transportmittel in die entlegenen neuen Vororte war gefragt. Die Metro schien hier jedoch aufgrund ihres engen Stationsabstandes ungeeignet, so dass man primär das [[S-Bahn]]-System [[Réseau Express Régional|RER]] entwickelte. 1962 begannen die Bauarbeiten für die Linie&nbsp;{{parismetro|A}}. <br />
<br />
Ab Anfang der 1970er Jahre wurde auch die Metro weiter ausgebaut. Die wichtigsten Netzerweiterungen waren: <br />
* '''1971''' {{parismetro|3}} Gambetta — Galliéni<br />
<br />
* '''1970''' {{parismetro|8}} Charenton Écoles — Maisons-Alfort Stade<br />
* '''1972''' {{parismetro|8}} Maisons-Alfort Stade — Maisons-Alfort Les Julliottes<br />
* '''1973''' {{parismetro|8}} Maisons-Alfort Les Julliottes — Créteil L'Échat<br />
* '''1974''' {{parismetro|8}} Créteil L'Échat — Créteil Préfecture<br />
<br />
* '''1973''' {{parismetro|13}} St Lazare — Miromesnil<br />
* '''1975''' {{parismetro|13}} Miromesnil — Champs-Elysées Clemenceau<br />
* '''1976''' {{parismetro|13}} Champs-Elysées Clemenceau — Invalides<br />
* '''1976''' {{parismetro|13}} Porte de Vanves — Châtillon Montrouge<br />
* '''1976''' {{parismetro|13}} Carrefour Pleyel — Saint-Denis Basilique<br />
* '''1980''' {{parismetro|13}} Porte de Clichy — Gabriel Péri Asnières–Gennevilliers<br />
<br />
* '''1980''' {{parismetro|10}} Porte d’Auteuil — Boulogne Jean-Jaurès<br />
* '''1981''' {{parismetro|10}} Boulogne Jean-Jaurès — Boulogne Pont de Saint-Cloud<br />
<br />
* '''1979''' {{parismetro|7}} Porte de la Villette — Fort d'Aubervilliers<br />
* '''1982''' {{parismetro|7}} Maison Blanche — Le Kremlin Bicêtre<br />
* '''1985''' {{parismetro|7}} Le Kremlin Bicêtre — Villejuif Louis Aragon<br />
* '''1987''' {{parismetro|7}} Fort d'Aubervilliers — La Courneuve 8 mai 1945<br />
<br />
* '''1985''' {{parismetro|5}} Église de Pantin — Bobigny Pablo Picasso<br />
<br />
* '''1992''' {{parismetro|1}} Pont de Neuilly — La Défense<br />
* '''1998''' {{parismetro|13}} Saint-Denis Basilique — Saint-Denis Université<br />
* '''2008''' {{parismetro|13}} Gabriel Péri Asnières–Gennevilliers — Asnières–Gennevilliers Les Courtilles<br />
<br />
Die bedeutendste Erweiterung der jüngsten Zeit war der Neubau der Linie {{parismetro|14}} ab 1989. Diese aufgrund ihres weiten Haltestellenabstandes sehr schnelle Linie, die 1998 eröffnet wurde, wird auch ''Météor'' ('''Mét'''ro '''E'''st-'''O'''uest '''R'''apide – ''Ost-West-Express-Metro'') genannt. Da sie führerlos betrieben wird, wurde ein spezielles Zugangssystem mit Glaswänden und -türen auf den Bahnsteigen geschaffen, das verhindert, dass Personen ins Gleis gelangen.<br />
<br />
== Architektur ==<br />
Die Pariser Metro ist berühmt für ihre Stationseingänge. Sie wurden aus verflochtenen Eisenträgern im Stil der [[Art Nouveau]] von [[Hector Guimard]] gestaltet und sind ein bekanntes Symbol der Stadt. Heute sind noch 86 von ihnen erhalten. <br />
<br />
Um die Partnerschaft mit der [[Metro Moskau|Moskauer Metro]] zu bekräftigen, wurde ein Guimard-Aufgang als Geschenk übergeben. Seit der feierlichen Eröffnung am 27.&nbsp;Januar 2007, unter Mitwirkung des aktuellen Vorstandsvorsitzenden der RATP, Pierre Mongin, ziert er den Zugang zur Moskauer Station [[Kiewskaja (Kolzewaja-Linie)|Kiewskaja]]. <br />
<br />
[[File:Delsener paris ubahn2008.jpg|thumb|Tunnel der Pariser Metro, 2008]]<br />
<br />
== Linien ==<br />
[[Datei:Metro Sevres Babylone.jpg|thumb|Zug im Bahnhof Sèvres-Babylone]]<br />
[[Datei:Metrostation_artsetmetiers.jpg|thumb|Station Arts et Métiers, inspiriert von Jules Verne]]<br />
[[Datei:Paris Metro Louis Blanc dsc00848.jpg|thumb|right|U-Bahnhof Buttes Chaumont]]<br />
[[Datei:Paris metro entrance Sainte-Opportune.jpg|thumb|Eingang zur Station Châtelet an der Place Sainte-Opportune]]<br />
Auf einer Gesamtstreckenlänge von 214&nbsp;km verkehren insgesamt 16&nbsp;U-Bahn-Linien. Die Linie&nbsp;4 hat direkte Umsteigemöglichkeiten zu allen anderen Metro- und RER-Linien (außer 3bis und 7bis).<br />
<br />
{| class="wikitable sortable" border=0 style="border: 1px solid #999; background-color:#FFFFFF; text-align:center;"<br />
|- align="center" bgcolor=#cccccc<br />
! scope=col class="unsortable" | Linie<br />
! scope=col class="unsortable" | Strecke<br />
! scope=col | Eröffnung<br />
! scope=col | Länge in km<br />
! scope=col | Stationen<br />
! scope=col | [[#Fahrzeugtypen|Betriebssystem]]<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 1 jms.svg|20px|1]]<br />
|[[Métrolinie 1 (Paris)|La Défense – Grande Arche ↔ Château de Vincennes]]<br />
|1900<br />
|16,6<br />
|25<br />
|gummibereift<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 2 jms.svg|20px|2]]<br />
|[[Métrolinie 2 (Paris)|Porte Dauphine ↔ Nation]]<br />
|1900<br />
|12,3<br />
|25<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 3 jms.svg|20px|3]]<br />
|[[Métrolinie 3 (Paris)|Pont de Levallois – Bécon ↔ Galliéni]]<br />
|1904<br />
|11,7<br />
|25<br />
|konventionell<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 3bis jms.svg|20px|3bis]]<br />
|[[Métrolinie 3bis (Paris)|Gambetta ↔ Porte des Lilas]]<br />
|1921<br />
|1,3<br />
|4<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 4 jms.svg|20px|4]]<br />
|[[Métrolinie 4 (Paris)|Porte de Clignancourt ↔ Porte d’Orléans]]<br />
|1908 <br />
|10,6<br />
|26<br />
|gummibereift<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 5 jms.svg|20px|5]]<br />
|[[Métrolinie 5 (Paris)|Bobigny – Pablo Picasso ↔ Place d’Italie]]<br />
|1906<br />
|14,6<br />
|22<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 6 jms.svg|20px|6]]<br />
|[[Métrolinie 6 (Paris)|Charles de Gaulle – Étoile ↔ Nation]]<br />
|1900<br />
|13,6<br />
|28<br />
|gummibereift<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 7 jms.svg|20px|7]]<br />
|[[Métrolinie 7 (Paris)|La Courneuve – 8&nbsp;Mai 1945 ↔ Villejuif – Louis Aragon / Mairie d’Ivry]]<br />
|1910<br />
|22,4<br />
|38<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 7bis jms.svg|20px|7bis]]<br />
|[[Métrolinie 7bis (Paris)|Louis Blanc ↔ Pré Saint-Gervais]]<br />
|1911<br />
|3,1<br />
|8<br />
|konventionell<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 8 jms.svg|20px|8]]<br />
|[[Métrolinie 8 (Paris)|Balard ↔ Créteil – Préfecture]]<br />
|1913<br />
|22,1<br />
|37<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 9 jms.svg|20px|9]]<br />
|[[Métrolinie 9 (Paris)|Pont de Sèvres ↔ Mairie de Montreuil]]<br />
|1922<br />
|19,6<br />
|37<br />
|konventionell<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 10 jms.svg|20px|10]]<br />
|[[Métrolinie 10 (Paris)|Boulogne – Pont de Saint-Cloud ↔ Gare d’Austerlitz]]<br />
|1913<br />
|11,7<br />
|23<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 11 jms.svg|20px|11]]<br />
|[[Métrolinie 11 (Paris)|Châtelet ↔ Mairie des Lilas]]<br />
|1935<br />
|6,3<br />
|13<br />
|gummibereift<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 12 jms.svg|20px|12]]<br />
|[[Métrolinie 12 (Paris)|Porte de la Chapelle ↔ Mairie d’Issy]]<br />
|1910<br />
|13,9<br />
|28<br />
|konventionell<br />
|-<br />
|[[Datei:Paris m 13 jms.svg|20px|13]]<br />
| [[Métrolinie 13 (Paris)|Asnières–Gennevilliers – Les Courtilles / Saint-Denis – Université ↔ Châtillon – Montrouge]]<br />
|1911<br />
|24,3<br />
|32<br />
|konventionell<br />
|- bgcolor="#EFEFEF"<br />
|[[Datei:Paris m 14 jms.svg|20px|14]]<br />
|[[Métrolinie 14 (Paris)|Saint-Lazare ↔ Olympiades]]<br />
|1998<br />
|9,0<br />
|9<br />
|gummibereift<br />
|}<br />
<br />
== Ausbaupläne ==<br />
Folgende Erweiterungen der Metro sind in Planung oder bereits in Bau:<ref> Aufzählung der bereits beschlossenen Maßnahmen im Regionalplan Île-de-France 2007[http://www.sdrif.com/IMG/pdf/SDRIF_Web-2.pdf]</ref> <br />
<br>(Die Liniennummern sind anklickbar und führen zu Detailseiten der Linien.)<br />
<br />
* {{parismetro|1}}<br />
Geplant ist die Umstellung auf einen automatischen Betrieb einschließlich der Ausrüstung mit automatischen [[Bahnsteigtür]]en im Jahre 2010.<br />
<br />
* {{parismetro|4}}<br />
Die Linie 4 der Pariser Metro soll bis 2010 um drei Stationen von ''Porte d’Orléans'' bis ''Bagneux'' verlängert werden. Der Projektbeginn für die 2,7&nbsp;km lange Strecke war im Januar 2001, die öffentliche Auslegung vom Januar bis zum März 2004. Erste Bauarbeiten begannen Ende 2005 / Anfang 2006. Finanziert wird das Projekt vom Staat, der Région, den Gemeinden und von der ''RATP''.<br />Im Norden ist eine Erweiterung bis zur ''[[Réseau express régional d'Île-de-France|RER]]''-Station ''Mairie de Saint-Ouen'' vorgesehen.<br />
<br />
* {{parismetro|5}}<br />
Geplant ist eine Verlängerung nach Süden bis zur ''Place de Rungis''.<br />
<br />
* {{parismetro|7}}<br />
Verlängerung nach Nordosten bis zur ''RER''-Station ''Le Bourget''.<br />
<br />
* {{parismetro|8}}<br />
Die Linie 8 soll um eine Station von ''Créteil-Préfecture'' bis ''Créteil-Parc des Sports'' erweitert werden. Die 1,3&nbsp;km lange Strecke verläuft komplett unter der Landstraße&nbsp;D1. Projektbeginn für die Ein-Stationen-Erweiterung war im Februar 2000, die öffentliche Auslegung war von Mai bis Juni 2004. Erste Bauarbeiten begannen Ende 2005, die Züge der Linie&nbsp;8 sollen ab 2010 bis ''Créteil-Parc des Sports'' fahren. <br />
<br />
* {{parismetro|9}}<br />
Eine Verlängerung nach Osten bis ''Montreuil Murs-à-Pêches'' wurde bereits begonnen.<br />
<br />
* {{parismetro|11}}<br />
Bis zum Jahr 2013 ist eine Verlängerung bis zum ''RER''-Bahnhof ''[[Rosny-sous-Bois]]'' geplant.<br />
<br />
* {{parismetro|12}}<br />
Die Linie 12 soll von ''Porte de la Chapelle'' in den Vorort Aubervilliers bis zur Station ''Mairie d’Aubervilliers'' verlängert werden. Die erste Etappe der Verlängerung geht bis ''Proudhon-Gardinoux'', in einer zweiten Ausbaustufe soll die Metrolinie&nbsp;12 über die Neubaustation ''Pont de Stains'' nach ''Mairie d’Aubervilliers'' fahren. Erste Bauarbeiten für die drei Kilometer lange Verlängerung begannen Ende 2005 / Anfang 2006. Der Betrieb bis ''Proudhon-Gardinoux'' auf der neuen U-Bahn-Trasse soll 2010 aufgenommen werden, für den zweiten Abschnitt ist noch kein Eröffnungstermin geplant.<br />
<br />
* {{parismetro|13}}<br />
Seit Mitte 2008 wurde der Gennevilliers-Ast der Metrolinie&nbsp;13 bis zur Station ''Asnières-Gennevilliers III'' verlängert. In einer zweiten Phase wäre eine Verlängerung bis ''Port de Gennevilliers'' möglich. Mittelfristig soll der gesamte Gennevilliers-Ast der Linie&nbsp;13 von der Metrolinie&nbsp;14 übernommen werden.<br />
<br />
* {{parismetro|14}}<br />
Es wurden Überlegungen angestellt, die Linie durch einen Tunnel bis ''[[La Fourche (Métro Paris)|La Fourche]]'' weiter nach Norden zu ziehen, um den Ast der Linie&nbsp;13 nach [[Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)|Saint-Denis]] bzw. [[Stains]] zu übernehmen sowie im Süden eine Verlängerung bis ''Maison-Blanche''. Dort könnte sie den Südast der Linie&nbsp;7 nach ''Villejuif – Louis Aragon'' übernehmen und diese Strecke bis zum [[Flughafen Paris-Orly]] verlängert werden.<br />
[[Datei:SIEL-ligne-13.jpg|thumb|SIEL-Tafel an der Linie&nbsp;13]]<br />
<br />
== Fahrbetrieb ==<br />
Die Züge der Metro verkehren von etwa 5 Uhr bis zum Betriebsschluss zwischen 0:30 und 1:00&nbsp;Uhr.<br />
<br />
Ein klassischer Fahrplan existiert nicht, die Fahrtzeiten der Metro werden vielmehr (wie auch im gesamten innerstädtischen Nahverkehr) in Taktzeiten angegeben. Der Fahrgast wird dann über das Informationssystem '''SIEL''' ('''''S'''ystème d’'''i'''nformation '''e'''n '''l'''igne'') hinsichtlich der nächsten beiden Züge einer Richtung informiert. Die erste Zahl gibt die Wartezeit für den nächsten, die zweite die für den darauf folgenden an. Auf der Linie&nbsp;{{parismetro|7}} in Südrichtung sowie auf der Linie&nbsp;{{parismetro|13}} in Nordrichtung besteht zudem die Besonderheit, dass auch noch angezeigt wird, welchen Ast der jeweilige Zug bedient. <br />
<br />
== Fahrzeuge ==<br />
=== Besonderheit: Gummibereifte Züge ===<br />
[[Datei:Metro Paris rubber wheel.jpg|thumb|Lauf- und Führungsräder an einem gummibereiften Zug]]<br />
[[Datei:Bogie-metro-Meteor-p1010692.jpg|thumb|Drehgestell eines gummibereiften Zuges (Modell)]]<br />
[[Datei:gummibereifung_der_metro.JPG|thumb|Gummibereifung der Metro]]<br />
<br />
Die Pariser Metro war die erste U-Bahn der Welt, in der gummibereifte Fahrzeuge eingesetzt wurden. Während die meisten Züge auf konventionellen [[Normalspur]]-Gleisen fahren, wurden die Linien 1, 4, 6 und 11 zwischen 1956 und 1974 auf das neue, von ''[[Michelin]]'' entwickelte System umgebaut. Für die vollautomatische Linie&nbsp;14 wird dieses System seit ihrer Eröffnung verwendet.<br />
<br />
Wie auf nebenstehendem Bild zu erkennen ist, werden die Fahrzeuge von seitlichen Gummirädern geführt. Für Notfälle (z.&nbsp;B. Reifendefekte) und für die Führung in Weichen sind zusätzlich konventionelle Stahlräder mit besonders hohen [[Spurkranz|Spurkränzen]] vorhanden. Diese dienen ebenfalls als Reibpartner der mechanischen Bremse. Wegen der höheren Reibung zwischen Laufrädern und Fahrbahn werden zur Verbesserung des Bogenlaufes Differenzialgetriebe aus dem Lkw-Bau verwendet.<br />
<br />
Die Vorteile dieses Systems sind weniger Erschütterungen und geringere Lärmentwicklung (insbesondere auf Hochbahnstrecken und bei Strecken in einfacher Tieflage direkt unter der Oberfläche), eine mögliche höhere Anfahrbeschleunigung und das Überwinden größerer Steigungen. Hingegen sind eine größere technische Komplexität, höhere Reibung und ein dadurch erhöhter Verschleiß sowie aufwändigere [[Oberbau (Eisenbahn)|Oberbaukonstruktion]] und Stromzufuhr nicht zu unterschätzende Nachteile.<br />
<br />
Weil eine Umrüstung teuer ist und sich die Vor- und Nachteile des Systems die Waage halten, wurden keine weiteren Linien umgebaut. Allerdings werden neu angelegte Metros in Frankreich (z.&nbsp;B. in [[Métro Lyon|Lyon]], [[Métro Marseille|Marseille]], [[Métro Lille|Lille]] und [[Métro Toulouse|Toulouse]]) überwiegend mit diesem System gebaut. Auch in anderen Städten (z.&nbsp;B. in [[Metropolitana di Torino|Turin]], [[Métro Montréal|Montréal]], [[Metro de Santiago|Santiago de Chile]] und [[U-Bahn Mexiko-Stadt|Mexiko-Stadt]]) findet es sich vereinzelt.<br />
<br />
=== Fahrzeugtypen ===<br />
Die im Pariser Metrosystem eingesetzten Fahrzeuge lassen sich in zwei Kategorien einteilen, die ihrer jeweiligen Typenbezeichnung vorangestellt werden: ''F'' steht dabei für ''Fer'' (Eisen) und bezeichnet Fahrzeuge, die mit den konventionellen Rädern ausgestattet sind. ''P'' steht für ''Pneu'' (Reifen) und bezeichnet die Fahrzeuge mit der oben dargestellten Gummibereifung. Demnach heißen die Fahrzeuge also entweder ''MF'' oder ''MP'', wobei ''M'' einfach für ''Métro'' steht. Die Zahl hinter der Typenbezeichnung gibt das Jahr der Bestellung an (also MP&nbsp;89 im Jahre 1989). <br />
<br />
==== In der Vergangenheit eingesetzte Fahrzeugtypen ====<br />
* ''Sprague-Thomson'' – wohl die bekannteste Baureihe, von etwa 1910 bis in die achtziger Jahre im Einsatz.<br />
<br />
==== Heute eingesetzte Fahrzeugtypen ====<br />
{| class="prettytable sortable"<br />
|+ style="padding-bottom:1em;" | <br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! width="15%" | Fahrzeug|| width="30%" | Foto<br />
! width="15%" | Linien || class="unsortable" width="40%" | Beschreibung<br />
|-<br />
| '''MP 59 ''' || [[Datei:Metro-Paris-Rame-MP59-Ligne-4.jpg|200px]]||{{parismetro|4}} {{parismetro|11}}|| gummibereift<br />
früher auch {{parismetro|1}} <br />
|-<br />
| '''MP 73 ''' || [[Datei:Metro-Paris-Rame-MP-73-Lign.jpg|200px]]|| {{parismetro|6}}|| gummibereift<br />
|-<br />
| '''MP 89 CA ''' || [[Datei:Ligne-14-Chatelet-1.jpg|200px]]||{{parismetro|14}}|| führerlos, gummibereift<br />
|-<br />
| '''MP 89 CC ''' || [[Datei:Ligne-1-Nation-2.jpg|200px]]||{{parismetro|1}}|| gummibereift<br />
|-<br />
| '''MF 67 ''' || [[Datei:Station-Stalingrad.jpg|200px]]|| {{parismetro|2}} {{parismetro|3}} {{parismetro|3bis}} {{parismetro|5}} {{parismetro|9}} {{parismetro|10}} {{parismetro|12}}||<br />
|-<br />
| '''MF 77 ''' || [[Datei:Metro-Paris-Rame-MF77-ligne.jpg|200px]]|| {{parismetro|7}} {{parismetro|8}} {{parismetro|13}} || <br />
|-<br />
| '''MF 88 ''' || [[Datei:Station-Louis-Blanc.jpg|200px]]||{{parismetro|7bis}}|| <br />
|-<br />
| '''MF 2000 ''' || [[Datei:Rame-MF2000-en-stationnemen.jpg|200px]]|| {{parismetro|2}} || <br />
|}<br />
<br />
==== Zukünftige Fahrzeugtypen ====<br />
Der MP 05 wird 2011 komplett die Linie 1 übernehmen, die gegenwärtig dort eingesetzten MP 89 lösen dann die MP 59 der Linie&nbsp;4 ab. Für den Ersatz der restlichen MP&nbsp;59 der Linie&nbsp;11 und MP 73 der Linie&nbsp;6 ist eine Nachfolgegeneration geplant, die unter dem Namen MP&nbsp;09 derzeit projektiert wird. Sie sollen 2015–2018 ausgeliefert werden und wie der MF&nbsp;2000 aussehen, jedoch mit Gummireifen versehen sein. Für den Ersatz der restlichen Züge des Typs MF&nbsp;67 soll ab 2015 der Typ MF11 zum Einsatz kommen und zunächst die Linie&nbsp;10 erneuern, ab 2017 die Linie&nbsp;12 und ab 2019 die Linie&nbsp;3. Unklar ist der Ersatz des Typs MF&nbsp;77, der zwar derzeit renoviert wird, aber auch schon 30 Jahre im Einsatz ist. Vor 2024 möchte die RATP sie nicht ersetzen. <br />
<br />
(Quelle: RATP)<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[Liste der Stationen der Métro Paris]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Clive Lamming: ''Métro Insolite'', ISBN 2-84096-190-3; französisch, guter Einstieg<br />
* Jean Tricoire: ''De Bienvenue à Météor – un siècle de métro en 14 lignes'', Éditions de la vie du Rail, ISBN 2-902808-87-9; französisch, sehr reichhaltig, auch über Bau und Geschichte<br />
* Heidi Wiese: ''Unter den Straßen von Paris'', ISBN 3-920591-31-3; Geschichte und Geschichten von Pariser Metro-Stationen<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Paris Metro}}<br />
* [http://www.ratp.fr Betreiberseite der Metro]<br />
* [http://www.urbanrail.net/eu/par/paris.htm Die Pariser Metro bei Urbanrail.net]<br />
* [http://www.ratp.info/picts/plans/pdf/reseaux/metro.pdf Linienplan der Pariser Métro] (PDF; 579&nbsp;kB)<br />
* [http://carto.metro.free.fr/metro-paris Gleispläne der Pariser Metro]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Straßenbahnen und U-Bahnen in Frankreich}}<br />
<br />
[[Kategorie:Métro Paris| Metro]]<br />
<br />
{{Link FA|af}}<br />
{{Link FA|vi}}<br />
{{Link GA|fr}}<br />
<br />
[[af:Paryse Metro]]<br />
[[ar:مترو باريس]]<br />
[[bg:Парижко метро]]<br />
[[bn:প্যারিস মেট্রো]]<br />
[[ca:Metro de París]]<br />
[[cs:Metro v Paříži]]<br />
[[cv:Парис метрополитенĕ]]<br />
[[da:Métro de Paris]]<br />
[[el:Μετρό Παρισιού]]<br />
[[en:Paris Métro]]<br />
[[eo:Metroo de Parizo]]<br />
[[es:Metro de París]]<br />
[[et:Pariisi metroo]]<br />
[[eu:Parisko metroa]]<br />
[[fa:متروی پاریس]]<br />
[[fi:Pariisin metro]]<br />
[[fr:Métro de Paris]]<br />
[[ga:Meitreo Pháras]]<br />
[[he:הרכבת התחתית של פריז]]<br />
[[hu:Párizsi metró]]<br />
[[id:Métro de Paris]]<br />
[[it:Metropolitana di Parigi]]<br />
[[ja:メトロ (パリ)]]<br />
[[ka:პარიზის მეტროპოლიტენი]]<br />
[[ko:파리 메트로]]<br />
[[la:Ferrivia Metropolitana Lutetiana]]<br />
[[lb:Paräisser Metro]]<br />
[[lt:Paryžiaus metropolitenas]]<br />
[[nl:Metro van Parijs]]<br />
[[no:Paris Metro]]<br />
[[os:Парижы метрополитен]]<br />
[[pl:Metro w Paryżu]]<br />
[[pt:Metropolitano de Paris]]<br />
[[ro:Metroul din Paris]]<br />
[[ru:Парижский метрополитен]]<br />
[[simple:Paris Métro]]<br />
[[sk:Parížske metro]]<br />
[[sv:Paris metro]]<br />
[[th:รถไฟฟ้าปารีส]]<br />
[[tr:Paris metrosu]]<br />
[[uk:Паризький метрополітен]]<br />
[[vi:Métro Paris]]<br />
[[wuu:巴黎地铁]]<br />
[[zh:巴黎地鐵]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jaros%C5%82aw_Fojut&diff=55251426Jarosław Fojut2009-01-12T18:32:33Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fußballspieler| <br />
kurzname = Jarosław Fojut|<br />
bild =|<br />
langname = Jarosław Fojut |<br />
spitzname = Jarek |<br />
geburtstag = [[17. Oktober]] [[1987]] |<br />
geburtsort = [[Legionowo]] |<br />
geburtsland = [[Polen]] |<br />
jetztverein = [[Bolton Wanderers]] |<br />
position = [[Abwehrspieler|Abwehr]] |<br />
jugendjahre = bis [[2004]] |<br />
jugendvereine = Legionovia Leginowo, Darzbór Szczecinek, MSP Szamotuły | <br />
jahre = 2004-2007<br/>2007-2008<br/>05/2008-9/2008<br/>10/2008- |<br />
vereine = [[Bolton Wanderers]] <br/>[[Luton Town]] <br/>[[Bolton Wanderers]] <br />→ [[Stockport County]] (Leihe) |<br />
spiele (tore) = 1 (0) </br>16 (2) </br> 0 (0) </br> 0 (0) |<br />
nationaljahre = |<br />
nationalmannschaft = |<br />
länderspiele (tore) = | <br />
lgupdate = 10. Oktober 2008 |<br />
nmupdate = 10. Oktober 2008 |<br />
}}<br />
'''Jarosław Fojut''' (* [[17. Oktober]] [[1987]] in [[Legionowo]], [[Polen]]), Spitzname ''Jarek'', ist ein [[Polen|polnischer]] [[Fußballspieler]].<br />
<br />
== Karriere ==<br />
<br />
Der Pole wird in England auch ''„The Butcher“'', zu deutsch der [[Fleischer|Metzger]] genannt. Der Grund für diesen Spitznamen ist seine sehr harte Spielweise. Fojut gab sein Pflichtspieldebüt für die [[Bolton Wanderers]] im Jahr 2006 gegen den [[FC Watford]] in der dritten Runde des [[FA-Cup]]s. Das Debüt in der englischen Premier League gab der Innenverteidiger ebenfalls in der Saison 2006/2007 gegen den [[FC Portsmouth]].<br />
<br />
== Stationen ==<br />
<br />
* MSP Szamotuly (bis 2003)<br />
* [[Bolton Wanderers]] (seit 2003)<br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Kader der Bolton Wanderers}}<br />
{{DEFAULTSORT:Fojut, Jaroslaw}}<br />
[[Kategorie:Fußballspieler (Polen)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1987]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Jarosław, Fojut<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=polnischer Fußballspieler<br />
|GEBURTSDATUM=17. Oktober 1987<br />
|GEBURTSORT=[[Legionowo]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[ar:ياروسلاو فوجوت]]<br />
[[en:Jarosław Fojut]]<br />
[[fr:Jarosław Fojut]]<br />
[[ga:Jaroslaw Fojut]]<br />
[[hu:Jarosław Fojut]]<br />
[[it:Jarosław Fojut]]<br />
[[pl:Jarosław Fojut]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Charta_08&diff=55251359Charta 082009-01-12T18:31:01Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>Die '''Charta 08''' ({{zh|c=零八宪章|p=Língbā Xiànzhāng}}) ist ein von mehr als 5000 chinesischen Intellektuellen und Bürgerrechtsaktivisten unterzeichnetes [[Manifest]], das zu politischen [[Reform]]en und [[Demokratisierung]] in der [[Volksrepublik China]] <br />
aufruft. <ref>[http://news.boxun.com/news/gb/china/2008/12/200812171239.shtml 《零八宪章》签名已超过5000人 Mehr als 5000 haben die Charta 08 unterzeichnet]</ref><br />
<br />
{{Zitat|Hundert Jahre sind vergangen seit Chinas erste Verfassung geschrieben wurde. 2008 jährt sich zum sechzigsten Mal die [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte]], zum dreißigsten Mal die Einrichtung der [[Demokratiemauer]] in [[Beijing]] und zum zehnten Mal die chinesische Unterschrift unter den [[Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte|Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte]]. Wir nähern uns dem zwanzigsten Jahrestag des [[Tian'anmen-Massaker]]s von 1989 an Studenten, die für die Demokratie demonstrierten. Im chinesischen Volk, das während dieser Jahre Menschenrechtskatastrophen und unzählige Kämpfe zu ertragen hatte, gibt es nun viele, die klar erkennen, dass Freiheit, Gleichheit und Menschenrechte universelle Werte der Menschheit sind, und dass Demokratie und eine verfassungsmäßige Regierung ein grundlegender Rahmen für den Schutz dieser Werte sind.<br />
<ref>[http://www.nybooks.com/articles/22210 Englische Übersetzung des gesamten Textes der Charta 08]</ref>}}<br />
<br />
Die Charta ist eines der seltenen in China verfassten Dokumente, die die herrschende [[Kommunistische Partei Chinas]] auffordern, größere [[Meinungsfreiheit]] zu gewähren und freie [[Wahl|Wahlen]] zuzulassen. Sein Name ist eine Anspielung an die [[Charta 77]], mit der [[Dissident]]en Kritik am kommunistischen Regime der [[Tschechoslowakei]] übten. <ref>[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/asia/china/3690568/Chinese-dissidents-emulate-anti-Soviet-heroes-with-Charter-08.html Chinese dissidents emulate anti-Soviet heroes with Charter 08, Telegraph.co.uk, 9. Dez. 2008 ]</ref><br />
<br />
Insgesamt 303 Personen — darunter eine bekannte tibetische Bloggerin, Rechtsanwälte und ein in Ungnade gefallener früherer Funktionär der Kommunistischen Partei — trotzten der drohenden Verhaftung und unterzeichneten das Dokument. Es fordert 19 Maßnahmen, um die Menschenrechtssituation in China zu verbessern. Gefordert werden unter anderem eine unabhängige Justiz, die Freiheit, Vereinigungen zu gründen und ein Ende des [[Einparteiensystem]]s. "Alle Arten von sozialen Konflikten haben sich unablässig angesammelt und die Gefühle der Unzufriedenheit sind stetig angewachsen," heißt es darin. "Das gegenwärtige System ist in solchem Maße rückständig geworden, dass Wandel nicht mehr vermeidbar ist." China sei die einzige Großmacht, die immer noch ein autoritäres System beibehalte, das die Menschenrechte solcherart einschränke. "Diese Situation muss sich ändern! Politische demokratische Reformen können nicht länger hinausgeschoben werden!" <ref>[http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/asia/article5313746.ece Leading Chinese dissident, Liu Xiaobo, arrested over freedom charter, Times Online, 10. Dez. 2008]</ref><br />
<br />
==Forderungen der Charta 08==<br />
<br />
# Eine neue Verfassung.<br />
# Gewaltenteilung.<br />
# Demokratische Gesetzgebung.<br />
# Unabhängige Justiz.<br />
# Kontrolle der Beamten durch die Öffentlichkeit.<br />
# Gewährleistung der Menschenrechte.<br />
# Wahl der Regierungsbeamten.<br />
# Gleichheit von Stadt und Land.<br />
# Freiheit, Vereinigungen zu bilden.<br />
# Versammlungsfreiheit.<br />
# Meinungsfreiheit.<br />
# Religionsfreiheit.<br />
# Staatsbürgerlicher Unterricht.<br />
# Schutz des Privateigentums.<br />
# Finanz- und Steuerreform.<br />
# Sozialversicherung.<br />
# Umweltschutz.<br />
# Eine föderative Republik.<br />
# Eine Wahrheitskommission.<br />
<br />
==Verhaftung von Unterzeichnern==<br />
<br />
[[Datei:Political_Charter_08_Parade_A02.jpg|thumb|Demonstranten protestieren gegen die Festnahme von Liu Xiaobo]]<br />
<br />
Am 8. Dezember 2008, zwei Tage vor dem 60. Jahrestag der Verabschiedung der [[Allgemeine Erklärung der Menschenrechte|Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte]] durch die [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]], wurde [[Liu Xiaobo]] von der Polizei in seiner Wohnung festgenommen. Nur Stunden nach seiner Festnahme wurde der Text der Charta 08 im Internet veröffentlicht.<br />
<br />
==Internationale Reaktionen==<br />
<br />
Der deutsche Außenminister [[Frank-Walter Steinmeier]] erklärte am 10. Dezember 2008:<br />
<br />
{{Zitat|Wir dürfen nicht schweigen. Auch nicht gegenüber China und erst recht nicht angesichts der Verhaftung von Liu Xiaobo, der vor zwei Tagen in China verhaftet wurde, weil er den Appell „Charta 2008“ verteilen wollte. Ein Ereignis, das die menschenrechtlich unbefriedigende Lage nochmals dokumentiert. <br />
<ref>[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Infoservice/Presse/Reden/2008/081210-MRbeiAmnesty.html Rede von Außenminister Frank-Walter Steinmeier zum Festakt 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 10. Dezember 2008]</ref>}}<br />
<br />
==Siehe auch:==<br />
<br />
*[[Verfassung der Volksrepublik China]]<br />
*[[Charta 77]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
<div class="references-small" style="-moz-column-count:1; column-count:1;"><references /></div><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
*[http://www.taz.de/1/politik/asien/artikel/1/angst-vor-verstaerkten-repressionen/ ''Angst vor verstärkten Repressionen'', taz.de, 21.12.2008]<br />
*[http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E379DDD9F4DA94BF7B8822625CAB88B77~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''„Charta 08“ schon von 5000 Chinesen unterzeichnet'', faz.net, 21. Dezember 2008]<br />
*[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,595821,00.html ''Repression in China steuert auf neuen Höhepunkt zu'', spiegel.de, 11.12.2008]<br />
<br />
[[Kategorie:2008]]<br />
[[Kategorie:Bürgerrechtsorganisation]]<br />
[[Kategorie:Chinesische Organisation]]<br />
[[Kategorie:Politik (Volksrepublik China)]]<br />
[[Kategorie:Politisches Dokument]]<br />
<br />
[[en:Charter 08]]<br />
[[fr:Charte 08]]<br />
[[ja:零八憲章]]<br />
[[sv:Charta 08]]<br />
[[zh:零八宪章]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Xiao_Qin&diff=55251348Xiao Qin2009-01-12T18:30:39Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Medaillen<br />
| Sport = [[Gerätturnen]]<br />
| Land = {{CHN}}<br />
| Bild = Xiao Qin.JPG<br />
| Bildbreite = 200px<br />
| Bildunterschrift = Xiao Qin bei den Olympischen Spielen 2008<br />
| Medaillen =<br />
{{Medaillen | Wo = [[Turn-Weltmeisterschaft (Gerätturnen) | Weltmeisterschaften]]<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2003 | 2003 Anaheim]]<br />
| Mannschafts-<br />mehrkampf<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2005 | 2005 Melbourne]]<br />
| [[Pferd (Turngerät)|Pferd]]<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2006 | 2006 Århus]]<br />
| Mannschafts-<br />mehrkampf<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2006 | 2006 Århus]]<br />
| [[Pferd (Turngerät)|Pferd]]<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2007 | 2007 Stuttgart]]<br />
| [[Pferd (Turngerät)|Pferd]]<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2007 | 2007 Stuttgart]]<br />
| Mannschafts-<br />mehrkampf<br />
<br />
| Silber<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2001 | 2001 Ghent]]<br />
| [[Pferd (Turngerät)|Pferd]]<br />
<br />
| Bronze<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2002 | 2002 Debrecen]]<br />
| [[Pferd (Turngerät)|Pferd]]<br />
<br />
}}<br />
{{Medaillen | Wo =[[Olympische Sommerspiele | Olympische Spiele]]<br />
| Gold<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2008/Turnen | 2008 Peking]]<br />
| Mannschafts-<br />mehrkampf<br />
<br />
| Bronze<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2008/Turnen | 2008 Peking]]<br />
| [[Pferd (Turngerät)|Pferd]]<br />
}}<br />
}}<br />
'''Xiao Qin''' ([[Chinesische Sprache|chin.]]: 肖钦, Xiào Qīn; * [[12. Januar]] [[1985]] in [[Nanjing]]) ist ein [[Volksrepublik China|chinesischer]] [[Sportler]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Qin hat sich als Sportler auf das Turnen am [[Reck]] und [[Barren]] spezialisiert, aber ist insbesondere für seine Erfolge im Turnen am [[Pferd (Turngerät)|Pferd]] bekannt. Er gewann im Turnen am [[Pferd (Turngerät)|Pferd]] in den vergangenen Jahren mehrere nationale und internationale Wettkämpfe und ihm gelang bei den [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspielen 2008]] in Peking die Goldmedaille im Einzel am Pferd sowie Gold im Team der Turner.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://index.sports.sohu.com/person/plist.php?userid=1360 Xiao Qin]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Olympiasieger auf dem Seitpferd}}<br />
<br />
[[Kategorie:Turner (China)]]<br />
[[Kategorie:Olympiasieger (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (China)]]<br />
[[Kategorie:Weltmeister (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1985]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Xiao Qin<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=chinesischer Geräteturner<br />
|GEBURTSDATUM=12. Januar 1985<br />
|GEBURTSORT=Nanjing<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Xiao Qin]]<br />
[[fi:Xiao Qin]]<br />
[[fr:Xiao Qin]]<br />
[[ru:Сяо Цинь]]<br />
[[zh:肖钦]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leszek_Blanik&diff=55251330Leszek Blanik2009-01-12T18:30:13Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Medaillen<br />
| Sport = [[Gerätturnen|Kunstturner]]<br />
| Disziplin = <br />
| Land = {{Polen}}<br />
| Bild =Leszek Blanik.jpg<br />
| Bildbreite = <br />
| Bildunterschrift = Leszek Blanik<br />
| Medaillen =<br />
{{Medaillen | Wo = [[Turn-Weltmeisterschaft (Gerätturnen)|Weltmeisterschaften]]<br />
| Silber<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2002|2002 Debrecen]]<br />
| Sprung<br />
<br />
| Silber<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2005|2005 Melbourne]]<br />
| Sprung<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2007|2007 Stuttgart]]<br />
| Sprung<br />
}}<br />
{{Medaillen | Wo = [[Turn-Europameisterschaft (Gerätturnen)|Europameisterschaften]]<br />
| Silber<br />
| 1998 Sankt Petersburg<br />
| Sprung<br />
<br />
| Bronze<br />
| 2004 Ljubljana<br />
| Sprung<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Europameisterschaften 2008|2008 Lausanne]]<br />
| Sprung<br />
}}<br />
{{Medaillen | Wo = [[Olympische Spiele]]<br />
| Bronze<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2000|2000 Sydney]]<br />
| Sprung<br />
| Gold<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2008|2008 Peking]]<br />
| Sprung<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
'''Leszek Blanik''' (* [[1. März]] [[1977]] in [[Wodzisław Śląski]]) ist ein [[Polen|polnischer]] [[Gerätturnen|Kunstturner]], [[Olympiasieger]], Europa- und Weltmeister im Sprung. Erster polnischer Turer nach dem ein Sprung benannt wurde.<br />
Die Fédération Internationale de Gymnastique führt den `Blanik` in Ihren Anallen unter der Nummer 322. Er ist mit dem doppelten `Tsukahara` verwanndt. <br />
Um eine nähere Deffinition dieses Sprungs, erbittet sich der Rat von Fachleuten, die die deutsche Sprache verstehen.<br />
<br />
Leszek Blanik ist 1,63 m groß, wiegt 66 kg und lebt in [[Danzig]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://exel.fig-gymnastics.com/events/athletes/bio.jsp?ID=227 Athletenportrait von Leszek Blanik] ([[Fédération Internationale de Gymnastique]])<br />
* [http://www.leszekblanik.pl Offizielle Homepage von Leszek Blanik]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Olympiasieger im Pferdsprung}}<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Blanik, Leszek}}<br />
[[Kategorie:Europameister (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Weltmeister (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Olympiasieger (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Polen)]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1977]]<br />
[[Kategorie:Turner (Polen)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Majewski, Tomasz<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=polnischer Kunstturner<br />
|GEBURTSDATUM=1. März 1977<br />
|GEBURTSORT=[[Wodzisław Śląski]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Leszek Blanik]]<br />
[[fi:Leszek Blanik]]<br />
[[fr:Leszek Blanik]]<br />
[[pl:Leszek Blanik]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marian_Dr%C4%83gulescu&diff=55251305Marian Drăgulescu2009-01-12T18:29:42Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Medaillen<br />
| Sport = [[Gerätturnen]]<br />
| Disziplin = <br />
| Land = {{ROU}}<br />
| Bild =<br />
| Bildbreite = <br />
| Bildunterschrift =<br />
| Medaillen = <br />
{{Medaillen | Wo = [[Olympische Sommerspiele|Olympische Spiele]]<br />
| Silber<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2004/Turnen|2004 Athen]]<br />
| Boden<br />
<br />
| Bronze<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2004/Turnen|2004 Athen]]<br />
| Sprung<br />
<br />
| Bronze<br />
| [[Olympische Sommerspiele 2004/Turnen|2004 Athen]]<br />
| Mannschafts-Mehrkampf<br />
}}<br />
{{Medaillen | Wo = [[Turn-Weltmeisterschaft (Gerätturnen)|Weltmeisterschaften]]<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2001|2001 Gent]]<br />
| Boden<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2001|2001 Gent]]<br />
| Sprung<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2002|2002 Debrecen]]<br />
| Boden<br />
<br />
| Silber<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2003|2003 Anaheim]]<br />
| Sprung<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2005|2005 Melbourne]]<br />
| Sprung<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2006|2006 Århus]]<br />
| Boden<br />
<br />
| Gold<br />
| [[Turn-Weltmeisterschaften 2006|2006 Århus]]<br />
| Sprung<br />
}}<br />
}}<br />
'''Marian Drăgulescu''' (* [[18. Dezember]] [[1980]] in [[Bukarest]]) ist ein rumänischer Kunstturner und Mitglied der rumänischen Nationalmannschaft. Bei den Europäischen Meisterschaften 2004 gewann er vier Goldmedaillen. Bei den [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympischen Sommerspielen 2004]] in [[Athen]] konnte er eine Silber- und zwei Bronzemedaillen gewinnen.<br />
<br />
Der ''Handstützüberschlag mit anschließenden Doppelsalto vorwärts gehockt mit halber Längsachsendrehung'' beim Pferdsprung wurde nach ihm benannt, da er der erste Turner war, der dieses Element auf einem internationalen Wettkampf zeigte.<br />
<br />
Sein letzter Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille bei den [[Turn-Weltmeisterschaften 2006|Weltmeisterschaften]] in [[Århus]], Dänemark, (2006) am Boden und am Sprung. Kurz vor den [[Turn-Weltmeisterschaften 2007|Weltmeisterschaften]] in [[Stuttgart]] (2007) verletzte er sich und wurde im rumänischen Team durch [[Cosmin Maliţa]] ersetzt.<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Dragulescu, Marian}}<br />
[[Kategorie:Turner (Rumänien)]]<br />
[[Kategorie:Europameister (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Weltmeister (Turnen)]]<br />
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Rumänien)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1980]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Drăgulescu, Marian<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=rumänischer Kunstturner<br />
|GEBURTSDATUM=18. Dezember 1980<br />
|GEBURTSORT=[[Bukarest]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Marian Drăgulescu]]<br />
[[fr:Marian Drăgulescu]]<br />
[[pl:Marian Drăgulescu]]<br />
[[pt:Marian Drăgulescu]]<br />
[[ro:Marian Drăgulescu]]<br />
[[ru:Драгулеску, Марьян]]<br />
[[sk:Marian Drăgulescu]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Woronin&diff=55251277Woronin2009-01-12T18:29:08Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>{{Umschrift aus dem Kyrillischen|Sprache=Russisch|Ky=Воронин|Tl=Voronin|Ts=Woronin|Sprache2=Ukrainisch|Ky2=Воронiн|Tl2=Voronin|Ts2=Woronin}}<br />
'''Woronin''' ist der Familienname folgender Personen:<br />
* [[Andrij Woronin]] (* 1979), ukrainischer Fußballnationalspieler<br />
* [[Marian Woronin]] (* 1956), polnischer Leichtathlet<br />
* [[Michail Jakowlewitsch Woronin]] (1945-2004), russischer Turner<br />
* [[Michail Stepanowitsch Woronin]] (1838–1903), russischer Botaniker<br />
* [[Sergej Michajlowitsch Woronin]] (1946-1997), russischer Mathematiker <!--http://www.vipschool.ru/oneperson.php?personnumber=362--><br />
* [[Waleri Iwanowitsch Woronin]] (1939-1984), sowjetischer Fußballspieler<br />
* [[Wjatscheslaw Nikolajewitsch Woronin]] (* 1974), russischer Leichtathlet<br />
<br />
''siehe auch:''<br />
* [[Voronin]]<br />
<br />
{{Begriffsklärung}}<br />
<br />
<!-- sic --><br />
<br />
[[en:Voronin]]<br />
[[fr:Voronine]]<br />
[[ru:Воронин]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cl%C3%A1sica_Memorial_Txuma&diff=55251268Clásica Memorial Txuma2009-01-12T18:28:51Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>Die '''Clásica Ciclista Internacional Memorial Txuma''' (baskisch: '''Txirrindulari Klasika Internazionala''') ist ein [[Spanien|spanisches]] [[Radrennen|Straßenradrennen]].<br />
<br />
Das [[Eintagesrennen]] findet seit 1995 in der [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Autonomen Gemeinschaft]] [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] in der Stadt [[Erandio]] statt. Erinnert wird in dem Rennen an Jesús María Olague. Seit Einführung der [[UCI Europe Tour]] im Jahre 2005 ist das Rennen Teil dieser Rennserie und in die Kategorie 2.2 eingestuft. Bis 2004 war es eine Amateur-Veranstaltung.<br />
<br />
==Sieger==<br />
{|width=100%<br />
| valign=top align=left width=33% |<br />
*2008 ''nicht ausgetragen''<br />
*2007 [[Bild:Flag of Russia (bordered).svg|20px|Russland]] [[Boris Schpilewski]]<br />
*2006 [[Bild:Flag of Russia (bordered).svg|20px|Russland]] [[Michail Borissowitsch Ignatjew|Michail Ignatjew]]<br />
*2005 [[Bild:Flag of Russia (bordered).svg|20px|Russland]] [[Nikolai Wassiljewitsch Trussow|Nikolai Trussow]]<br />
*2004 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] Eugenio Pineda Pascual<br />
| valign=top align=left width=33% |<br />
*2003 [[Bild:Flag of Belgium (civil).svg|20px|Belgien]] [[Jurgen Van Den Broeck]]<br />
*2002 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] [[Javier Ramírez]]<br />
*2001 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] Iñigo Urretxua<br />
*2000 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] [[Rubén Plaza]]<br />
*1999 [[Bild:Flag of Lithuania.svg|20px|Litauen]] [[Marius Sabaliauskas]]<br />
| valign=top align=left width=33% |<br />
*1998 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] Aitor Silloniz<br />
*1997 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] Gorka Guerrikagoitia<br />
*1996 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] Ivan Becaas<br />
*1995 [[Bild:Flag of Spain.svg|20px|Spanien]] Carlos Celaya<br />
|}<br />
<br />
==Weblinks==<br />
*[http://www.txuma.org/ Offizielle Webseite] (spanisch)<br />
<br />
[[Kategorie: Eintagesrennen]]<br />
[[Kategorie: Radsport in Spanien]]<br />
[[Kategorie: Autonome Gemeinschaft Baskenland]]<br />
<br />
[[fr:Clásica Memorial Txuma]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Faschismustheorie&diff=55251247Faschismustheorie2009-01-12T18:28:30Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>'''Faschismustheorien''' sind wissenschaftliche und politisch-ideologische [[Theorie]]n, die das historische Phänomen des [[Faschismus]] zu erklären versuchen. <br />
<br />
== Überblick ==<br />
Faschismustheorien entstanden parallel zum Aufstieg des italienischen Faschismus seit den 1920er Jahren. Sie knüpften an die Selbstbezeichnung der Partei [[Benito Mussolini]]s an und betrachteten deren Ideologie und Politik als bestimmendes Merkmal vergleichbarer Staatssysteme in Europa. Dabei ordneten sie auch den [[Nationalsozialismus]] in Deutschland als extreme Form des Faschismus ein und erklärten beide zum Ausdruck einer ganzen Epoche. Mit dieser Einordnung war eine scharfe Frontstellung dazu verbunden, die vor allem die [[Politische Linke]] kennzeichnete.<br />
<br />
Im Beschluss des 5. Weltkongresses der [[Kommunistische Internationale|Komintern]] von 1924 wurde der Faschismus als „terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, [[Chauvinismus|chauvinistischen]] und [[Imperialismus|imperialistischen]] Elemente des [[Finanzkapital]]s“ definiert ([[Georgi Dimitroff]]). Der [[Sozialfaschismus]] wurde zum weltpolitischen Gegner erklärt, den es vorrangig zu bekämpfen gelte. Diese Erklärung wurde für einen Vorherrschaftsanspruch des [[Stalinismus]] und gegen die [[Sozialdemokratie]] instrumentalisiert.<br />
<br />
Der westeuropäische [[Marxismus]] betrachtete den Faschismus unter ökonomischen Gesichtspunkten als Ausdruck und Folge einer tiefen Krise des [[Monopolkapitalismus]]. An einer Klassenanalyse orientierte Ansätze variierten von einer [[Agententheorie]] über die These eines sich gegen [[Bourgeoisie]] und [[Proletariat]] zugleich radikalisierenden Mittelstandes, auch als Folge einer Auflösung der traditionellen Klassenstruktur, bis hin zu der These, der Faschismus sei ein neuer [[Bonapartismus]], der eine Lücke der sich neutralisierenden Klassenkräfte ausnutze.<br />
<br />
In Deutschland gewannen frühzeitig Erklärungsansätze Gewicht, die sich neben Marx stärker an der [[Psychoanalyse]] [[Sigmund Freud]]s orientierten, um die Fähigkeit des Faschismus zur Massenmobilisierung zu erklären: zuerst die „Sexualökonomie“ von [[Wilhelm Reich]]. Später untersuchten die Arbeiten der [[Frankfurter Schule]] die Anfälligkeit kleinbürgerlicher Schichten für den „[[Autoritärer Charakter|autoritären Charakter]]“ und das [[Führerprinzip]]. Die faschistische Gesellschaftsstruktur wurde damit [[Sozialpsychologie|sozialpsychologisch]] als Ergebnis massenhaft deformierter Charakterstrukturen erklärt.<br />
<br />
Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus nahmen politökonomische Faschismustheorien zu und differenzierten sich weiter. [[Hermann Heller]], [[Rudolf Hilferding]], [[Richard Löwenthal]], [[Franz Borkenau]] und andere legten Faschismusstudien vor, die auch die „Faschisierung“ ganz Europas im Gefolge der nationalsozialistischen [[Machtergreifung]] und den darauf folgenden Funktionswandel des [[Liberalismus]] analysierten. Eigenständig waren [[Ernst Fraenkel (Politikwissenschaftler)|Ernst Fraenkels]] These vom „Doppelstaat“ und [[Franz Neumann]]s These vom totalitären „Nicht-Staat“.<br />
<br />
Nach 1945 dominierten in Westeuropa und den USA vor allem die [[Totalitarismus]]theorien, die Faschismus und [[Realsozialismus]] als wesensähnliche Diktaturen betrachteten. Sie lebten in Form der Thesen von [[Ernst Nolte]] („Der Faschismus in seiner Epoche“) in den 1980er Jahren nochmals auf. <br />
<br />
In der westdeutschen [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenbewegung]] erlebten [[Neomarxismus|neomarxistische]] Faschismustheorien im Gefolge der Frankfurter Schule eine neue Blütezeit. Heute konzentrieren sich in der Geschichtswissenschaft vergleichende soziologische Ansätze wie der von [[Juan Linz]] auf den Begriff des [[Autoritarismus]].<ref>Alfons Söllner: ''Faschismustheorien'', in: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, 1998, S. 457f</ref><br />
<br />
== Definitionen des Faschismusbegriffs ==<br />
<br />
Es ist schon umstritten, ob der Begriff überhaupt etwas anderes abdecken kann als den italienischen Faschismus. So bestreitet [[Karl Dietrich Bracher]] beispielsweise generell den analytischen Wert eines über Italien hinausgreifenden Faschismusbegriffs, da er Unvergleichbares in eins setze, in seinen gesellschaftskritischen Versionen parteilichen Zwecken diene, und speziell den Nationalsozialismus nicht adäquat erklären könne. <ref>Karl Dietrich Bracher: Zeitgeschichtliche Kontroversen um Faschismus, Totalitarismus, Demokratie, München, 1984, Seite 13 ff. und 75</ref><br />
<br />
Seit den frühen 1920er Jahren gab es unzählige Interpretationen und Theorien in Bezug auf Wesen, Bedeutung, Quellen und Ursachen des Faschismus<ref name="Payne"/> (S.537f). Diese umfassen soziologische, politologische, ökonomische, historisch- und kulturhistorisch oder anderweitig geprägte Ansätze.<ref name="Renton">Dave Renton: ''Fascism. Theory and Practice''. S. 18f.</ref><br />
{{Zitat-en|When it comes to elaborating such a critical theory of fascism, historians face a bewildering array of rival models and definitions.|Dave Renton<ref name="Renton"/>}}<br />
<br />
Obwohl der Faschismus nur in Italien und Deutschland zu staatlicher Macht gelangte, hat er in den Jahren zwischen 1920-1940 in vielen anderen europäischen Ländern gesellschaftlich und politisch einflussreiche Bewegungen und Parteien hervorgebracht<ref name="Payne"/> (S. 356ff).<br />
<br />
Im ehemaligen als „[[Realsozialismus|realsozialistisch]]“ bezeichneten Machtbereich Osteuropas, insbesondere in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], wurden vor allem der [[Nationalsozialismus]], sowie andere [[Antikommunismus|antikommunistische]], rechtsautoritäre, und sozialdemokratische ([[Sozialfaschismusthese]]) Bewegungen oder Parteien als faschistisch oder faschistoid bezeichnet<ref name="Payne"/> (S. 537–540); alternativ war auch die Bezeichnung ''Hitlerfaschismus'' für die Ideologie und die [[Zeit des Nationalsozialismus]] gebräuchlich, da die Bezeichnung ''nationalsozialistisch'' das Wort ''sozialistisch'' beinhaltet und man [[Konnotation]]en vermeiden wollte.<br />
<br />
Keiner dieser meist zu einer monokausalen oder reduktionistische Betrachtungsweise tendierenden Theorien, welche sich dabei meist auf den Nationalsozialismus konzentrierten, ist ein bleibender Erfolg beschieden gewesen.<ref name="Payne"/> (S. 592)<br />
<br />
Als „faschistoid“ werden Eigenschaften bzw. Haltungen bezeichnet, die faschistische Züge tragen oder dem Faschismus ähnlich sind, aber in abgeschwächter Form auftreten.<ref>Meyers Lexikon Online 2.0: [http://lexikon.meyers.de/meyers/Faschistoid ''Faschistoid''] („dem Faschismus ähnlich, faschistische Züge zeigend“)</ref> Auch einzelne Bestandteile einer Ideologie bzw. eines politischen Systems werden manchmal als „faschistoid“ bezeichnet. Man spricht dann von „faschistoiden Tendenzen“ des jeweiligen Systems bzw. der betreffenden Ideologie.<br />
<br />
Der Begriff wird häufig polemisch bzw. als politischer Kampfbegriff verwendet, um politischen Gegnern übermäßig autoritäres oder autoritätsgläubiges Verhalten vorzuwerfen. Beispielsweise unterstellten Teile der [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|68er-Bewegung]] sowie die [[Rote Armee Fraktion]] den maßgeblichen Vertretern der Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre „faschistoide“ Züge bzw. eine postfaschistische Attitüde.<br />
<br />
== Theoretiker und Vordenker des Faschismus ==<br />
<br />
* Benito Mussolini (1883–1945) war 1919 der Begründer des italienischen Faschismus. Mussolini kam aus dem [[Syndikalismus|syndikalistischen]] Flügel der Sozialistischen Partei Italiens und war stark von [[Georges Sorel]] beeinflusst, weniger von – wie er anfangs behauptete – [[Vilfredo Pareto]]. Mit ''[[Der Geist des Faschismus|La Dottrina Del Fascismo]]'' veröffentlichte Mussolini 1932 seine theoretische Ausarbeitung.<br />
* [[Robert Michels]] (1876–1936) war deutscher Soziologe. Michels kam aus der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und wurde als Parteiensoziologe bedeutend. Er wechselte nach Italien, wandte sich dem Syndikalismus und später dem Faschismus zu. 1928 errichtete ihm Mussolini einen Lehrstuhl an der [[Universität Perugia]], um die Theorie des Faschismus weiterzuentwickeln.<br />
* [[Giovanni Gentile]] (1875–1944) war ein neoidealistischer Philosoph. Er vertrat eine „Aktualismus“ genannte radikale philosophische Richtung, die die absolute Existenz der Dinge verneinte und die Theorie vertrat, sämtliche Erscheinungen würden erst im „reinen Akt“ erzeugt. Gentile war 1922/23 faschistischer Erziehungsminister und setzte eine tradtionalistische Schulreform durch, geriet aber nach 1929 wegen seiner radikalen Positionen zunehmend ins Abseits.<br />
* [[Sergio Panunzio]] (1886–1944) war ein Theoretiker des [[Syndikalismus]]. Er entwickelte nach 1922 einen wichtigen Teil der faschistischen Staatslehre, indem er das Verhältnis von Partei und Staat abzugrenzen versuchte. Panunzio lehrte an der einflussreichen Fakultät für politische Wissenschaft der Universität Perugia.<br />
* Der Jurist [[Alfredo Rocco]] (1875–1935) war ursprünglich einflussreicher Vordenker der [[Nationalismus|nationalistischen]] Bewegung Italiens, die 1923 mit dem Faschismus fusionierte. Rocco wurde während des totalitären Umbaus des italienischen Staates ab 1925 zum Architekten des faschistischen Institutionengefüges. Unter anderem zeichnete er auch für die Verschärfung des Strafrechts verantwortlich.<br />
* [[Enrico Corradini]] (1865–1931) war ebenfalls von Hause aus Nationalist. Er vertrat einen entschiedenen Expansionskurs Italiens, das als „proletarische Nation“ gegen die reichen Nationen des Westens kämpfen müsse. Diese im Faschismus später sehr einflussreiche Denkfigur verband sich bei Corradini mit einer leidenschaftlichen Verehrung des antiken Rom.<br />
* [[Julius Evola]] (1898–1974) war Kulturphilosoph und entstammte einer katholisch-traditionellen Familie in Rom. Später entwickelte er einen an der Antike ausgerichteten heidnisch-rassistischen „Traditionalismus“. Evola repräsentierte einen reaktionären Teil des Faschismus, der immer wieder in Gegensatz zum modernistischen Flügel geriet, welchen Evola als Entartung des Faschismus kritisierte. Evolas extreme Ansichten blieben aber im Faschismus stets eine Minderheitenposition.<br />
* [[Oswald Mosley]] (1896-1980). Mosley stammte aus einer konservativen Tradition, hielt aber das System nicht mehr für reformierbar. Es müsse mit einem neuen Typus von Männern - und auch Frauen - eine neue Ordnung erschaffen werden. Die liberale Phase in Europa sei dagegen dem Untergang geweiht. Dazu waren vor allem eine charismatische Volksmacht, die Partei und militärische Männerbünde gedacht, die sich einem ''[[Greater Britain]]'' verschreiben. <ref> R. Griffin(2005): Völkischer Nationalismus als Wegbereiter ..., S. 26, 27 </ref><br />
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== Gemeinsame Merkmale faschistischer Bewegungen ==<br />
<br />
=== Überblick ===<br />
<br />
Jede Definition gemeinsamer Merkmale muss mit Vorsicht verwendet werden, da es zwischen den einzelnen faschistischen Bewegungen ebenso bedeutsame Unterschiede wie auffallende Gemeinsamkeiten gab.<ref name="Payne">[[Stanley Payne]]: ''Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung''. Propyläen, 2001, ISBN 3549071485</ref> (S. 13). Über eine vollständige und präzise Definition ist es nie zu einem wissenschaftlichen Konsens gekommen.<ref name="Payne"/> (S. 538) Heute wird der Begriff ''Faschismus'' für verschiedene sich ähnelnde politische Ideologien verwendet, die sich gegen [[Materialismus|materialistische]],<ref>Benito Mussolini: [http://www.piralli.it/dottrina.htm ''La Dottrina del Fascismso'']. 1933. („Il mondo per il fascismo non è questo mondo materiale […]“)</ref><ref>[[Zeev Sternhell]]: ''Neither Right nor Left. Fascist ideology in France''. Princeton University Press, 1996, S. 213f („Antimaterialism was the dominant trait and common denominator of all the movements of revolt between the two world wars. […] The belief in the ‚primacy of the spiritual‘ was common to the fascists […]“).</ref> [[Liberalismus|liberale]], [[Marxismus|marxistische]], und [[Konservatismus|konservative]] Weltanschauungen richten.<ref name="Nolte">[[Ernst Nolte]]: ''Die Krise des liberalen Systems und die faschistischen Bewegungen''. Piper, München 1968, S. 385; zitiert nach Payne 2001, S. 13.</ref><br />
Die faschistische Ideologie und die sie tragenden nationalistisch-kollektivistisch<ref>Encyclopædia Britannica Online: [http://www.britannica.com/eb/article-9024764 ''collectivism'']. („Collectivism has found varying degrees of expression in the 20th century in such movements as socialism, communism, and fascism.“)</ref> bzw. korporativen Bewegungen wurden von einem [[Konglomerat]] verschiedener [[Eklektizismus|eklektischer]] Theorien getragen, die vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entstanden<ref>[[Walter Laqueur]]: ''Fascism. Past, Present, Future''. S. 22.</ref> und nach dessen Ende ihre praktische Wirkung entfalteten.<ref>Roger Eatwell: [http://staff.bath.ac.uk/mlsre/FascismaHistory%20-%20New%20Intro.htm ''Fascism. A History''] („It had begun to emerge in the nineteenth century, but only clearly took form after 1914. […] Moreover, fascist ideology has notably blurred edges because it sought to synthesize various forms of thought. […] This syncretic tendency means that fascist ideology is in some ways best understood within the framework of a matrix rather than a precise definition. The term ‚matrix‘ highlights the different ways in which fascists could interpret key themes.“)</ref> Zentrale Elemente der faschistischen Ideologie sind das [[Führerprinzip]], der Totalitätsanspruch, der am Militär orientierte Parteiaufbau,<ref name="Nolte"/> eine „Klassenbewegung mit einer nicht klassengebundenen Mitgliederschaft unter Vorherrschaft der Mittelschicht“, eine kulturstiftende, auf Mythen, Riten und Symbolen basierende, irrationale weltliche Ersatzreligion, eine korporative, hierarchische Wirtschaftsorganisation, sowie ein totalitäres, in Funktionshierarchien denkendes Gesamtmodell der Gesellschaft.<ref>[[Emilio Gentile]]: [http://www.eurozine.com/articles/2007-03-07-gentile-de.html ''Der Faschismus – Eine Definition zur Orientierung'']</ref> {{Belege fehlen|Begründung: ''Diese Aussagen sind fragwürdig.''|Dieser Abschnitt ist}}<br />
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Faschistische Bewegungen weisen eine Reihe von Merkmalen auf, die allen Strömungen mehr oder weniger gemeinsam sind. Faschismusforscher betonen in ihren Definitionen und Theorien oft schwerpunktmäßig eine unterschiedliche Auswahl dieser charakteristischen Eigenschaften und kommen so zu verschiedenen Akzentsetzungen. Nachfolgend sind einige typische Elemente faschistischer Strömungen zusammengestellt.<br />
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=== Ideologie und Ziele ===<br />
{{Belege fehlen|Begründung: ''Die generelle Gültigkeit vieler genannter Punkte ist fragwürdig. Bitte belegen.''|Dieser Abschnitt ist}}<br />
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* Das [[Führerprinzip]]: Nach diesem Prinzip wird eine einzige [[Ideologie]] als verbindlich erklärt, die das gesellschaftliche Leben in allen Bereichen durchdringen soll. Sowohl Staat wie Verwaltung wurden weltanschaulich und dem Führerprinzip gemäß organisiert und dominiert. Ebenso gestaltete man in den Betrieben die Beziehung [[Arbeitgeber]]–[[Arbeiter]] um, in das Verhältnis [[Betriebsführer]]–Gefolgschaft. Charakteristisch ist hier der autoritär vom Staat geführte [[Korporativismus]] des Franco-Regime in Spanien. <ref> Stichwort: Korporativismus. In. ''Historisches Lexikon der Schweiz'' [Korporativismus] </ref> <br />
* [[Nationalismus]]: Bereits das 19. Jahrhundert war von einer globalen Renaissance des Nationalen durchdrungen, die im 20. Jahrhundert in vielfältigen und extremen Nationalismen gipfelte. Dabei handelt es sich um einen ''Ultranationalismus'', der nicht auf die "Idee eines ''civic nationalism'' fußt, also der Vorstellung einer Nationalität, ''citizenship'' oder ''[[Staatsangehörigkeit]]'' folgt, die auf universellen Menschenrechten, dem Residenz-Prinzip und der Zugehörigkeit zu einer Zivilgesellschaft beruht, die ethnischem und kulturellem [[Pluralismus]] und der [[Toleranz]] verpflichtet ist." <ref> Roger Griffin: Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus: Ein angelsächsischer Blick auf ein nicht nur deutsches Phänomen. In: In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn und Jobst Paul, Hg.: Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie. Münter 2005, S. 25.</ref> Diesem Begriff werden "organische Metaphern von Verwurzelung und Zugehörigkeit, von ''Heimat'', ''Boden'' und ''Herkunft''" entgegen gesetzt. <ref>Roger Griffin: Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus; S. 25.</ref><br />
* Die nach Griffin als [[Palingenese (Sozialwissenschaften)|palingenetisch]] bezeichnete Vorstellung von einer neuen Ordnung, mit der "eine Phase der [[Dekadenz]] und Degeneration" abgelöst werde, um "eine neue Ära zu beginnen". Diese "[[Apokalypse|apokalyptische]] Geisteshaltung" geht mit ''revolutionären'' Attitüden einher und wird als Neu- oder Wiedergeburt bezeichnet. <ref> Griffin: Völkischer Nationalismus als Wegbereiter ... S. 26, 28 </ref><br />
* Gewaltsames Machtstreben: Häufige, oftmals misslungene [[Putsch]]e faschistischer Militärs kennzeichnen den jeweiligen Weg zur Macht.<br />
* Eine ideologisch geprägte Weltanschauung: Faschismus tritt mit seinen [[Blut-und-Boden-Ideologie|Blut]]- und [[Weihe (Religion)|Weihe]]ritualen, seiner [[Mystik|mystisch]]-[[Irrationalismus|irrationalen]] Weltanschauung als anti[[Zeitalter der Aufklärung|aufklärerisches]] Programm auf.<br />
* Teilweiser [[Judenfeindlichkeit|Antisemitismus]] und [[Rassismus]], welcher im deutschen Nationalsozialismus deutlicher als in den italienischen und westeuropäischen Bewegungen hervor trat<ref name="Payne"/> (S. 21f).<br />
* Funktionalisierung des Rechtswesens.<br />
* Tendenzielle Aufhebung des Tötungsverbotes (Töten im Dienst der als gut erklärten Sache).<br />
* [[Sozialdarwinismus]], das heißt die Vorstellung von der „Auslese der Besten“ und der Herrschaft der Tüchtigen.<br />
* [[Superiorität]], d.&nbsp;h. eine generelle Vorstellung von Überlegenheit von Menschen einer Gruppe, einer Nation, Kultur oder Rasse gegenüber einer anderen. Dies steht im Unterschied zu anderen Ideologien, die die Überlegenheit eines Systems (politisch, sozial) propagieren. Superiorismus reflekiert sich auch im Führerprinzip, der Überzeugung, dass eine bestimmte Person bessere Entscheidungen treffen kann als andere, oder ein Kollektiv.<br />
* [[Autoritarismus|Autoritäre]] Machtstrukturen (im Sinne eines politischen Systems, das durch Einschüchterung usw. keine [[Opposition (Politik)|politische Opposition]] zulässt), nicht unbedingt aber ein totalitäres System (im Sinne eines Systems, das alle Lebensbereiche zu erfassen versucht und dem einzelnen möglichst wenig Freiräume lassen möchte). [[Totalitarismus]] wird für Deutschland und etwas eingeschränkt für Italien angenommen, nicht jedoch z.&nbsp;B. für das [[Austrofaschismus|austrofaschistische]] [[Österreich]] oder für das späte [[Franquismus|franquistische]] [[Spanien]], wenngleich es sich bei diesen fraglos um autoritäre Systeme handelte.<br />
<br />
=== Faschistische Negationen ===<br />
* [[Antikommunismus]]: Besonders die russische [[Oktoberrevolution]] und die Furcht vor ihrer weiteren Ausbreitung nach Europa machten sich faschistische Führer zu Nutze, um mit Liberalen und Konservativen Bündnisse zu schließen.<br />
* Antiliberalismus und Demokratiefeindlichkeit: Im Gedanken der Demokratie, Freiheit und Pluralismus und der Trennung zwischen Staat, Ökonomie und Privatem sah der Faschismus seine Hauptbedrohung.<br />
* Antikonservatismus: Auch wenn faschistische Gruppierungen oft über konservative Eigenschaften verfügten, war die Konservative meist der erbittertste Gegner des revolutionären Anspruchs, des säkularen [[Vitalismus]] und der Idee eines „neuen Menschen“.<br />
<br />
=== Stilistische und organisatorische Merkmale ===<br />
{{Belege fehlen|Begründung: ''Die generelle Gültigkeit vieler genannter Punkte ist fragwürdig. Bitte belegen.''|Dieser Abschnitt ist}}<br />
* [[Gleichschaltung]] aller gesellschaftlicher Kräfte, insbesondere der Medien und des Bildungssystems, verbunden mit radikaler Ausgrenzung bis hin zur Ermordung aller, die sich dieser Gleichschaltung widersetzen <br />
* Zentrale Bedeutung des [[Nachrichtendienst|Geheimdienstes]], der bewaffnet ist und einen „Maßnahmenstaat“ in und neben dem regulären Staat aufzubauen tendiert, [[Geheimpolizei]]. Ausspähung und Überwachung auch der eigenen Anhänger.<br />
* [[Militarismus]]: Militarisierung des öffentlichen Lebens einschließlich der Wirtschaft. Das Erscheinungsbild des Faschismus wurde durch militärische Massenaufmärsche und Großkundgebungen bestimmt.<br />
* Versuch zur Unterwerfung der Wissenschaften unter das Gesetz der Parteilichkeit.<br />
* Versuch einer Massenmobilisierung, Monopolisierung des öffentlichen Raums und der Medien durch Parteipropaganda.<br />
* Dauer[[agitation]] der gesamten Gesellschaft, Zwangsenthusiasmus zugunsten der als revolutionär erklärten Sache.<br />
* Einflussnahme auf Bildung und Erziehung als Indoktrination.<br />
* Organischer [[Kollektivismus]]: Das totalitäre Verständnis der als Gemeinschaft identifizierten Gesellschaftsteile als Volk und als [[Masse (Soziologie)|Masse]]: Seit Mussolinis Konzept des ''stato totalitario'' durchdringt der faschistische Anspruch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens bis ins Privatleben. So wurde die [[Familie]] als Kameradschaftsverband aufgefasst, die mit Kindern zum Wachstum der [[Volksgemeinschaft]] beizutragen hatte. Das Dritte Reich betrachtete die Familie als "Keimzelle des Staates".<br />
* Ästhetisierung und Verherrlichung von Krieg und Gewalt und die entsprechende Verächtlichmachung des [[Pazifismus]]. So diente im Squadrismus die Gewalt als "faschistischer Habitus, Selbstzweck und Lebensstil". Während das politisch Programm nur unbestimmt formuliert wurde. Spannungen innerhalb der sozial gegensätzlichen Organisationen wurden dabei übertüncht. Propagiert wurden dabei der Anspruch, die Jugend und die "wahre" Männlichkeit zu verkörpern. <ref> Sven Reichardt: ''Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Squadrismus und in der deutschen SA''. Böhlau Verlag Köln 2002. ISBN 3412131016, Rezension: Kiran Klaus Patel In: fes/Archiv für Sozialgeschichte online [http://library.fes.de/fulltext/afs/htmrez/80486.htm] </ref><br />
* Ausgeprägtes Denken in den sich ausschließenden Kategorien Freund/Feind, Wir/die anderen, Höherwertig/Minderwertig besonders mit dem Blick auf das Innere der Gesellschaft. Der ''Innere Feind'' spielt dabei einer energischere Rolle, als der ''äußere Feind'' (z.B. ''die'' Franzosen im NS). Er wird als "Volkschädling", Bedrohung für das eigene "Blut" etc. ausgemacht. Dazu dient vor allem die eigene Fiktion vom "Juden", "Semiten", "Zionisten" und der anderen "Rasse". Von ihnen gelte es, den "Volkskörper" zu reinigen.<br />
* Charismatische Volksführung ([[Duce]], [[Führer (Politik)|Führer]]), Partei/Bewegung ([[NSDAP]], [[Falange]]), paramilitärische Organisationen ([[Squadristen]], [[SA|Sturmabteilung]], ''Kampfbünde'', [[Todesschwadron|Todesschwadrone]]) <br />
* [[Ästhetizismus]] und Mystifizierung<br />
* Ein sich revolutionär verstehender [[Kulturpessimismus]]: die "Ankündigung einer neuen Morgendämmerung" kann mit einer "Säuberung der Gesellschaft von ihrer inneren Dekadenz und Korruption" verbunden sein. <ref> Roger Griffin (2005): Völkischer Nationalismus ... S. 28</ref> Diese Haltung wird oft als [[Nihilismus]] interpreditert. Griffin sieht hier hingegen die "Gesinnung, die in Nietzsches ''[[Der Wille zur Macht]]'' “aktiver Nihilismus” im Unterschied zu “passivem” genannt wird." <ref> Roger Griffin (2005): Völkischer Nationalismus ... S. 28, Griffin weist daraufin: Armin Mohler, als "einer der wichtigsten Ideologen des deutschen Nachkriegs-Faschismus" (Griffin S. 30), spricht in ''Die Konservative Revolution in Deutschland'' vom ''deutschen Nihilismus''. </ref> Die "Zerstörung des politischen, sozialen und kulturellen Lebens und die Vernichtung von Menschen" wurde im Nationalsozialismus als "[[Katharsis (Psychologie)|kathartische]] Akte und in ihrem Wesen konstruktiv" verstanden. <ref> Roger Griffin (2005): Völkischer Nationalismus ... S. 30 </ref><br />
* Betonung des maskulinen Prinzips in männlichem [[Chauvinismus]]<ref name="Payne"/> (S. 24), <ref name="Griffin">[[Roger Griffin]]: ''The Nature of Fascism''. Taylor & Francis Ltd., 1993.</ref> (S. 198)<br />
* Betonung der Jugendhaftigkeit und überproportionaler Anteil „junger Aktivisten“<ref name="Payne"/> (S. 25)<br />
* Schließlich in einigen Ländern auf der einen Seite eine reaktionäre Tendenz zur [[Monarchie]] und zum [[Klerikalismus]], auf der anderen Seite durch eine mit religiösen Elementen durchsetzte Fortschritts- und Technikgläubigkeit. ([[Tausendjähriges Reich]] etc.)<br />
<br />
Diese Charakteristika werden manchmal in einem [[Drei-Säulen-Modell]] zusammengefasst, mit dem Faschismus als Trias aus [[Nationalismus]], [[Militarismus]] und [[Chauvinismus]] definiert wird. Dies stellt jedoch eine Verkürzung und übermäßige Vereinfachung dar, durch die andere wesentliche Elemente faschistischer Ideologien bzw. Bewegungen nicht in den Blick kommen.<br />
<br />
== Marxismus ==<br />
<br />
=== Überblick ===<br />
<br />
Im Umfeld des Marxismus entstanden zahlreiche und sehr unterschiedliche Theorien über den Faschismus. Marxistische Theoretiker (so in Deutschland zuerst [[Clara Zetkin]], 1923) bezeichneten ''Faschismus'' als eine terroristische Herrschaftsform des Kapitals.<ref>[[Clara Zetkin]]: [http://www.marxists.org/deutsch/archiv/zetkin/1923/06/faschism.htm ''Der Kampf gegen den Faschismus'']. 20. Juni 1923.</ref> Einige Theoretiker sehen die ökonomische Basis als allein entscheidend an und betrachten den Faschismus als Variante des Kapitalismus in der Krise (vgl. die ''[[Dimitroff-These]]'' und die DDR-Forschung), in dem die Faschisten lediglich Marionetten der Kapitalisten seien (sogenannte ''[[Agententheorie|Agententheorien]]''). Stalin geht in seiner ''[[Sozialfaschismusthese]]'' noch weiter und rechnet selbst die Sozialdemokratie zu den Handlangern des Kapitals. Dagegen räumt Thalheimers ''Bonapartismus-Theorie'' der politischen Kraft des Faschismus während einer ökonomischen Sondersituation eine gewisse Eigenständigkeit ein. Die Kritische Theorie der Frankfurter Schule von [[Adorno]] und [[Horkheimer]] besinnt sich in ihrer ''Theorie des autoritären Charakters'' auf die sozialpsychologischen Grundlagen des Faschismus, verweist aber zugleich auch auf die ökonomische Basis. Diesen engen Zusammenhang zwischen Faschismus und Kapitalismus, den Marxisten annehmen, formulierte [[Max Horkheimer]] 1939 in dem apodiktischen Diktum, wer nicht vom Kapitalismus reden wolle, solle vom Faschismus schweigen.<br />
<br />
==== Abgrenzung des Faschismus vom Bonapartismus ====<br />
<br />
Im Gegensatz zu bürgerlichen Faschismustheorien rechnet der Marxismus nicht alle rechtsgerichteten Diktaturen zum Faschismus. Diktaturen ''ohne politische Massenbasis'' - etwa die Militärdiktaturen der 1960er und 1970er Jahre in Lateinamerika - werden nach dem von [[Marx]] begründeten Konzept dem ''[[Bonapartismus]]'' zugerechnet, in dem die Bourgeoisie zwar keinen unmittelbaren politischen Einfluss hat, aber vom Machthaber sozial begünstigt wird.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Bonapartismus]]<br />
<br />
=== Stalins Sozialfaschismusthese ===<br />
<br />
Stalins 1924 formulierte ''[[Sozialfaschismusthese]]'' war offizielle Doktrin der [[Kommunistische Internationale|Kommunistischen Internationale]] (Komintern) zwischen 1928 und 1934, bis sie 1935 von der [[Dimitroff-These]] abgelöst wurde. Die Erfahrungen aus den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zu Beginn der Weimarer Republik und die zunehmende Verschärfung der sozialen und politischen Gegensätze führten dazu, dass von der KPD auch die sozialdemokratische Führung als nützliche Büttel des Kapitals verstanden wurde. Daraus resultierte schließlich die Bezeichnung der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] als „sozialfaschistisch“. <br />
<br />
Als soziale Basis des Faschismus nehmen Marxisten auch das [[Kleinbürgertum]] an, das befürchte, im Antagonismus von [[Arbeiterklasse]] und Kapitalistenklasse, dem Hauptwiderspruch nach [[Karl Marx|Marx]], zerrieben zu werden. Durch die massenhafte ideologische bürgerliche Manipulation wurde seine Furcht vor der Arbeiterklasse und dem krisenbedingten Abstieg in sie und die Abneigung gegen die übermächtige Konkurrenz des Kapitals so zu einer pseudo-antikapitalistischen, objektiv aber arbeiterfeindlichen und damit pro-kapitalistischen Bewegung: dem Faschismus. (Dies traf sich mit nichtmarxistischen soziologischen Analysen, z.&nbsp;B. derjenigen [[Theodor Geiger]]s.) Mit dieser Interpretation lässt sich auch der für den deutschen Faschismus so typische [[Judenfeindlichkeit|Antisemitismus]] marxistisch erklären: Er ist damit das falsche Bewusstsein der Kleinbürger, die ihren verständlichen [[Antikapitalismus]] weg von der eigentlichen Ursache ihres drohenden Abstiegs in systemverträglicher Weise auf einen Sündenbock richteten.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Sozialfaschismusthese]]<br />
<br />
=== Die Dimitroff-These ===<br />
<br />
Die klassisch gewordene Definition lieferte [[Georgi Dimitroff]] vor dem VII. Weltkongress der [[Kommunistische Internationale|Kommunistischen Internationale]] (Komintern) am 2. August 1935, als er vor dem Plenum der Komintern feststellte, Faschismus sei „die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des [[Finanzkapital]]s“.<ref>[[Georgi Dimitroff]]: [http://www.marxistische-bibliothek.de/georgidimitroff.html ''Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale im Kampf für die Einheit der Arbeiterklasse gegen den Faschismus'']. 2. August 1935.</ref> Damit war gemeint, dass "bürgerliche Demokratie" und Faschismus zwei verschiedene Ausprägungen des [[Kapitalismus]] seien, diese Herrschaftsformen also auf der gleichen ökonomischen Basis beruhen würden:<br />
In dem Moment, in dem der Kapitalismus bedroht sei – etwa durch eine drohende revolutionäre Bewegung, wie in den frühen zwanziger Jahren in Italien oder während der [[Weltwirtschaftskrise]] in Deutschland – wandele sich die bürgerliche Demokratie (teilweise auch nur als "pseudodemokratische Maske" verstanden) zur faschistischen Diktatur, die auch mit brutalsten Mitteln die Kapitalverwertung aufrecht erhalten würde. Besonders ziele dazu die faschistische Diktatur auf die Zerschlagung der Arbeiterbewegung mit all ihren Organisationen. In marxistischer Interpretation wird der deutsche [[Nationalsozialismus]] als eine spezifische Form des Faschismus verstanden.<br />
<br />
=== Thalheimers Bonapartismus-Theorie===<br />
[[August Thalheimer]] betont in dieser Theorie das Gleichgewicht zwischen den Klassen, welches für ihn die Machtergreifung durch den Faschismus ermöglicht. Im Werk von Marx und Engels gibt es keine eigene Faschismustheorie; der Begriff wurde zu ihrer Zeit noch nicht verwendet. Nach Ansicht mancher Theoretiker, wie z.B. [[August Thalheimer]] finden sich solche Ansätze aber in Marx' Darstellung des [[Bonapartismus]]. Demnach wären die Faschisten mit ihrem Anhang deklassierter oder von der Deklassierung bedrohter Massen in einer klassenkämpferischen Pattsituation – ähnlich wie [[Napoléon III.]] und sein [[Lumpenproletariat|lumpenproletarischer]] Anhang nach der [[Februarrevolution 1848]] – relativ unabhängig von der Bourgeoisie an die Macht gelangt, obwohl sie objektiv deren Interessen der Verhinderung einer Revolution verträten. Thalheimer definierte Faschismus als „politische Unterwerfung aller Massen, einschließlich der Bourgeoisie selbst, unter die faschistische Staatsmacht bei sozialer Herrschaft der Groß-Bourgeoisie und der Großgrundbesitzer“.<ref>[[August Thalheimer]]: [http://www.marxists.org/deutsch/archiv/thalheimer/1928/xx/fasch.htm ''Über den Faschismus'']. 1928.</ref><br />
<br />
=== Theorie einer Radikalisierung der Mittelklassen ===<br />
Eine Erweiterung/Abwandlung der ''Agententheorie'' wurde erstmals 1923 von Luigi Salvatorelli vorgenommen, welcher das „humanistische Kleinbürgertum“ aufgrund seiner durch die Zwischenkriegszeit gefährdeten ökonomischen und gesellschaftlichen Position als gleichermaßen gegen Bourgeisie und Proletariat gerichtete Basis und Motor des Faschismus ansah. Diese Ansichten wurden von Renzo de Felice und Giocchino Volpe<ref>Giocchino Volpe: ''Geschichte der faschistischen Bewegung''. S. 54.</ref> unterstützt. Diese Definition deckt sich großteils mit dem Analysen des liberalen Soziologen [[Seymour Martin Lipset]], der für dieses Phänomen in den 1950er Jahren den Begriff des „[[Extremismus der Mitte]]“ geprägt hat.<br />
<br />
=== Faschismusforschung in der DDR ===<br />
<br />
Die zentralen Thesen der DDR-Faschismusforschung hing an "der Definition des Faschismus als Resultat und Endstufe einer Spezialform des entwickelten und krisengeschüttelten Kapitalismus." <ref> Sven Reichardt: Neue Wege der vergleichenden Faschismusforschung In: Mittelweg 36, 2007, H. 1 (Themenheft „Faschismus“ mit Beiträgen von Emilio Gentile, Michael Mann, Robert O. Paxton, Sven Reichardt). Seite 10 </ref><br />
<br />
=== Frankfurter Schule: Theorie des autoritären Charakters ===<br />
<br />
Die Theorie des [[Autoritärer Charakter|autoritären Charakters]] der [[Kritische Theorie|Kritischen Theorie]] der [[Frankfurter Schule]] von [[Horkheimer]] und [[Adorno]] beschäftigt sich mit der Frage, warum Teile der Gesellschaft „für faschistische Propaganda oder, allgemeiner, für autoritäre Meinungen“ empfänglich sind. ''Sie geht davon aus, dass die Empfänglichkeit für solche Meinungen stärker vom Charakter als von bewussten politischen Überzeugungen oder Überlegungen abhängig sind. Diese Einsicht half verstehen, wie es historisch möglich war, dass die Unterstützerfront des Faschismus keineswegs vor der Arbeiterklasse halt machte. Die Gesellschaftstheorie war daher, wenn sie sich der Erklärung des Autoritarismus nicht verschließen wollte, auf Psychologie verwiesen.'' <ref> Jan Weyand: ''Zur Aktualität der Theorie des autoritären Charakters'', S.56-57. In: jour fixe initiative berlin: ''Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft.'' Unrast, Münster 2000 </ref> Unterschieden wird hierbei zwischen einem ''schwachen [[Ich]]'' und einem ''starken Ich''. Danach ist bei dem schwachen Ich die Fähigkeit zur Selbstreflexion nur gering ausgeprägt. Es nimmt "gesellschaftliche Verhältnisse projektiv" (Weyand) wahr und neigt somit zu [[Vorurteil|Vorurteilen]]. Diese Theorie baut auf der Freudschen Theorie auf: "Sie unterstellt ein spezifisch Historisches, nämlich die Existenz einer patriarchalen familiären Konstellation, in der sich aus dem Konflikt zwischen dem Kind und einem starken, übermächtigen Vater eine sadomasochistische Triebstruktur ausbildet und verfestigt." (Weyand) Das gilt ebenso für die Freudsche Massenpsychologie, so wie sie von Adorno rezepiert wird. Nach Adorno hat "Die faschistische Agitation ihr Zentrum in der Vorstellung des Führers (…), weil nur dies psychologische Bild die Idee des allmächtigen und drohenden Urvaters wiedererwecken kann." <ref> Theodor W. Adorno: Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda. S. 45. In Adorno: Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft, S. 34-66. Frankfurt/M. (1971). </ref> <br />
<br />
Das schwache Ich bildet den widersprüchlichen Wunsch, sowohl Teil der Autorität und des dominanten Kollektivs zu sein, als auch sich dieser Autorität zu unterwerfen. Das "führt gemäß der damaligen Auffassung weiterhin dazu, dass das schwache Ich seine Aggressionen gegen Fremdgruppen richten ''muss'', weil es nicht in der Lage ist, sie gegen Autoritäten der eigenen Gruppe zu richten. Indem das schwache Ich sich zum Mitglied eines geschichtsmächtigen Kollektivs phantasiert, setzt es sich zugleich ins Einverständnis mit der Autorität der eigenen Gruppe. Dieser Mechanismus erklärt, warum das schwache Ich als autoritäres nur auftritt, wenn es sich des heimlichen oder ausgesprochenen Einverständnisses der Autorität der Eigengruppe gewiss sein kann. Es rebelliert, aber es rebelliert konformistisch." (Jan Weyand) <ref> Jan Weyand: Zur Aktualität der Theorie des autoritären Charakters: S. 57. In: jour fixe initiative berlin: ''Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft.'' a.a.O. </ref> Mit der ''konformistischen Rebellion'' ist eine außerordentliche narzisstische Befriedigung verbunden (''Narzißmus der kleinen Differenzen'' nach Freud) <ref> Vgl. Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur, S. 243, in Studienausgabe, Bd. 9, S. 191-286. Frankfurt/M. (1982). </ref>. <ref> Jan Weyand: Zur Aktualität der Theorie des autoritären Charakters: S. 57. In: jour fixe initiative berlin: ''Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft.'' a.a.O. </ref> Vor diesem Hintergrund schreibt Horkheimer, sei "das Vorurteil des Hasses unverrückbar, weil es dem Subjekt gestattet, schlecht zu sein und sich dabei für gut zu halten." <ref> Max Horkheimer, Über das Vorurteil, S. 198, Gesammelte Schriften Bd. 8 </ref>, <ref> Jan Weyand: Zur Aktualität der Theorie des autoritären Charakters: S. 57. In: jour fixe initiative berlin: ''Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft.'' a.a.O. Zitiate nach Jan Weyand ebenda. </ref><br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Autoritäre Persönlichkeit]]<br />
<br />
==Modernisierung und Anti-Modernismus==<br />
<br />
Verschiedene Theorien interpretieren den Faschismus als gewaltsamen Versuch einer beschleunigten Modernisierung oder gegensätzlich als Revolte gegen die Moderne. <br />
<br />
Der Modernisierungsansatz geht auf [[Franz Borkenau]] zurück, welcher schon 1933 von der verspäteten und überstürzten Entwicklung des Kapitalismus in Italien und Deutschland aus den Faschismus in der Artz einer Entwicklungsdiktatur tinterpretierte. Faschismus ist dabei für ihn eine immanente Notwendigkeit des industriellen Systems, um vorhandene Störungen - in Italien durch das Übergewicht und die reaktionäre Rolle des Proletariats, in Deutschland durch den Einfluss der Gewerkschaften und die Privilegien der Großlandwirtschaft bedingt - zu beseitigen und das Funktionieren des Staatsapparates sowie des industriellen Fortschritts zu garantieren. <ref>Klaus Fritzsche: Faschismustheorie - Kritik und Perspektive, in: Franz Neumann (Hrsg.): Handbuch Politischer Theorien und Ideologien, Rowohlt, Hamburg, 1979, Seite 475</ref><br />
<br />
Durch [[Ralf Dahrendorf]] wurde dieser Theorieansatz nach 1945 weiter ausgebaut. Nach ihm habe der Nationalsozialismus "die in den Verwerfungen des kaiserlichen Deutschland verlorengagangene, durch die Wirrnisse der Weimarer Republik aufgehaltene soziale Revolution vollzogen". <ref>Ralf Dahrendorf: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, 1965, Seite 432</ref> Ihr Kern sei "der brutale Bruch mit der Tradition und Stoß in die Modernität", und Hitler habe die dazu notwendige "Transformation der deutschen Gesellschaft" bewirkt. <ref>Ralf Dahrendorf: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland, 1965, Seite 442</ref><br />
<br />
Der dahrendorfsche Modernisierungsansatz hat in der Folge starke Wirkung erzielt. Nach [[Barrington Moore]] liefen ökonomische Modernisierung, staatliche Modernisierung und politische Modernisierung (Demokratisierung) auf demokratisch-kapitalistischem Weg mehr oder weniger parallel, während sie auf reaktionärem Wege asynchron vor sich gegangen seien. Der Faschismus kombiniere ebenso wie der Kommunismus ökonomisch und staatlich-bürokratische Modernisierung mit einem diktatorisch politischen System. Er sei als konservativ-reaktionäre Rovolution von oben zu sehen. <ref>Barrington Moore: Social Origins of Dictatorship an Democracy - Lord and peasant in the making of the modern world, 1967, Seite 227 ff.</ref> David Schoenbaum, Michael Prinz, Rainer Zittelmann und Ronald Smelser sprachen dem Nationalsozialismus ebenso eine intentionale Modernisierungswirkung zu. So schreibt Zittelmann: "Die Erfahrung des Nationalsozialismus zeigt, dass sich Modernisierung auch in einem diktatorischen System vollziehen Kann. [...] In seiner (Anm.: Hitlers) Weltanschauung verbinden sich höchst moderne Elemente mit einer entschiedenen Ablehnung des demokratisch-pluralistischen Gesellschaftssystems." <ref>Rainer Zittelmann: Die totalitäre Seite der Moderne, in Michael Prinz und Rainer Zittelmann: Nationalsozialismus, Seite 9 und 16</ref><br />
<br />
Auf den Widerspruch zwischen einer bloß oberflächliche Förderung von Technologie und Modernisierung bei einem generell zugrunde liegenden reaktionären Anti-Modernismus im Faschismus verweisen [[Umberto Eco]] und [[Henry Ashby Turner]]. So schreibt Eco: <br />
<br />
"Traditionalism implies the rejection of modernism. Both Fascists and Nazis worshiped technology, while traditionalist thinkers usually reject it as a negation of traditional spiritual values. However, even though Nazism was proud of its industrial achievements, its praise of modernism was only the surface of an ideology based upon Blood and Earth (Blut und Boden). The rejection of the modern world was disguised as a rebuttal of the capitalistic way of life, but it mainly concerned the rejection of the Spirit of 1789 (and of 1776, of course)." <ref>Umberto Eco: Ur-Fascism, 1995, Seite 6</ref><br />
<br />
Turner konstatiert zwar auch eine Modernisierung durch den Faschismus, interpretiert diese aber "nur als Mittel zu anti-modernistischen Zwecken". Er vertritt die Ansicht, "die Nationalsozialisten wollten Industrieprodukte haben, aber keine Industriegesellschaft". Als Essenz des Faschismus sieht er sogar "eine Revolte gegen die moderne Industriegesllschaft und den Versuch, eine ferne mythische Vergangenheit zurückzuerobern." <ref>Henry Ashby Turner: Faschismus und Kapitalismus in Deutschland, 1972, Seite 171, 178 und 181</ref><br />
<br />
==Nationale Sonderwege==<br />
<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen faschistischer Bewegungen in unterschiedlich verfassten Ländern ist vielfach versucht worden, diese als miteinander unvergleichbare Phänomene darzustellen, welche letztlich nur aus nationalspezifischen Sonderentwicklungen gegenüber einem vorgeblichen Normalverlauf erklärt werden könnten. So wurden in recht groben Herleitungen z.B. Linien des Autoratismus und der Freiheitsfeindlichkeit von Luther über Friedrich den Großen und die Romantiker bis zum Nationalsozialismus gezogen. <ref>Klaus Fritzsche: Faschismustheorie - Kritik und Perspektive, in: Franz Neumann (Hrsg.): Handbuch Politischer Theorien und Ideologien, Rowohlt, Hamburg, 1979, Seite 473 und 474</ref> Frühe Beispiele hierfür sind Rohan O'Butlers The Roots of National Socialism von 1941, oder William Montgomery McGoverns Buch From Luther to Hitler - The History of Nazi-Fascist Philosophy aus dem Jahr 1946. <ref>Ian Kershaw: The Nazi Dictatorship Problems and Perspectives of Interpretation, 2000, Seite 8</ref> Helmuth Plessner verweist beispielsweise auf das Problem der verspäteten Nationbildung für Deutschland, <ref>Helmuth Plessner: Die verspätete Nation - Über die politische Verführbarkeit bürgerlichen Gesites, 1959</ref> <br />
<br />
[[Hans-Ulrich Wehler]] als Verfechter der Sonderwegs-Theorie beschreibt die Entwicklung des [[Preußen|preußisch]]-dominierten [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Reiches]] bis zum Ende der [[Weimarer Republik]] als "eigentümliches Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne", und sieht die Entwicklung des Nationalsozialismus als deutsches Spezifikum. [[Fritz Stern]] und [[George Mosse]] sehen Ideengeschichte und Kultur des 19. Jahrhunderts als wesentliche Grundlage des deutschen Faschismus. Kritiker der Sonderwegsthese sind [[Geoff Eley]], [[David Blackbourn]], und [[Jürgen Kocka]]. <br />
<br />
Historiker wie [[Léon Poliakov]], [[A. J. P. Taylor]], und Sir [[Lewis Bernstein Namier]], interpretierten den Nationalsozialismus als das unvermeidliche Resultat der deutschen Geschichte, welches typische Elemente des "deutschen Nationalcharakters" widerspiegele. Im Gegensatz dazu betonten Historiker wie [[Friedrich Meinecke]], [[Hans Rothfels]], [[Gerhard Ritter]], [[Pieter Geyl]], dass die NS-Zeit wenig Beziehung zur vorhergehenden deutschen Geschichte aufweise.<br />
<br />
==Hitlerismus==<br />
<br />
Unter der Bezeichnung Hitlerismus ist die Personalisierung des Nationalsozialismus und die Konstituierung einer für klein gehaltenen Gruppe von Schuldigen im Gegensatz zu einer großen Gruppe von unschuldigen und rehabilitierbaren Deutschen zu verstehen. <ref>Heidrun Kämper: Opfer - Täter - Nichttäter, Ein Wörterbuch zum Schuldiskurs 1945-1955, 2007, Seite 202</ref><br />
Vereinzelte personalisierende Faschismusbeschäftigungen fokussieren unter Ausklammerung sozialer und politischer Faktoren auf den "großen, die Geschichte lenkenden Einzelnen". Eine starke Konzentration auf die Person Hitlers ist in der Faschismusauseinandersetzung von [[Karl Dietrich Bracher]] festzustellen. So spricht Bracher von "Hitlers ureigener, totaler Machtergreifung", "Hitler-Revolution", und "Hitlers Krieg". <ref>Karl Dietrich Bracher: Zeitgeschichtliche Kontroversen um Faschismus, Totalitarismus, Demokratie, München, 1984, Seite 88, 91, und 79</ref> <ref>Klaus Fritzsche: Faschismustheorie - Kritik und Perspektive, in: Franz Neumann (Hrsg.): Handbuch Politischer Theorien und Ideologien, Rowohlt, Hamburg, 1979, Seite 472 und 473</ref> So schreibt [[Joachim Fest]], in einem "Alleingang" habe Hitler als "Bewegungszentrum der Welt" dem Zeitlauf eine "ungeheuere Beschleunigung gegeben und den Weltzustand geändert". In seiner Person habe "ein Einzelner noch einmal seine stupende Gewalt über den Geschichtsprozess demonstriert." <ref>Joachim Fest: Hitler - Eine Biographie, 1973, Seite Seite 17, 22, 655 ff., 1024 ff.</ref> Auch für [[Sebastian Haffner]] ist in seinem Buch Germany: Jekyll and Hyde von 1940 primär die Person Hitlers die Ursache für die Entwicklung in Deutschland. Haffner verstand später unter Hitlerismus die "Synthese von Hitlers spezifisch antisemitischer Theorie und Elementen völkischen Gedankenguts." <ref>Sebastian Haffner: Zur Zeitgeschichte, Berlin, 1982, Seite 109</ref><br />
<br />
== Strukturalismus ==<br />
<br />
Aus der Analyse des Faschismus entwickelten Theoretiker des [[Strukturalismus]] und [[Poststrukturalismus]] eine Kritik an Geschichtsphilosophien, weil diese Philosophien nach dieser Betrachtung aus der Erfahrung des Faschismus keine gesellschaftskritischen Perspektiven bieten und somit affirmativ wirken. Die Faschismusanalyse dieser Theoretiker verlagert vor diesem Hintergrund den Schwerpunkt ihrer Analyse auf die konkreten Herrschaftstechniken, auf denen der Faschismus basiert. Der Untersuchungsstandpunkt verlagert sich dabei „von der Ebene der Makromächte auf diejenige der Mikromächte. Im Zentrum stehen die Techniken der Disziplinierung und die diskursiven Praktiken der Herrschaft und deren Dekonstruktion.“ <ref> jour fixe initiative berlin (Hg.): Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft.S. 9. </ref><br />
<br />
== Totalitarismus ==<br />
<br />
=== Hannah Arendt ===<br />
Die Analyse des italienischen Faschismus wurde im Gefolge von manchen Theoretikern als Prototyp auch auf andere nationalistische Diktaturen in Europa und Lateinamerika angewandt. Die Totalitarismustheorie thematisiert Ähnlichkeiten der verschiedener diktatorischer Regierungssysteme, ob sie nun faschistisch oder kommunistisch begründet werden. Die klassische Totalitarismusthese von [[Hannah Arendt]] stellte die politischen Systeme des Nationalsozialismus und des Stalinismus bis zu Stalins Tod 1953 einander gegenüber.<br />
<br />
=== Ernst Nolte ===<br />
<br />
Der Historiker [[Ernst Nolte]] gab 1963 mit seinem Werk ''Der Faschismus in seiner Epoche'' der Geschichtswissenschaft neue Impulse. Nolte verwendete den Begriff ''Faschismus'' zum ersten Mal als Epochenbegriff und kennzeichnete damit eine Gruppe politischer Bewegungen im Europa zwischen den Weltkriegen. Nolte definierte Faschismus als „Antimarxismus, der den Gegner durch die Ausbildung einer radikal entgegengesetzten und doch benachbarten Ideologie und die Anwendung von nahezu identischen und doch charakteristisch umgeprägten Methoden zu vernichten trachtet, stets aber im undurchbrechbaren Rahmen nationaler Selbstbehauptung und Autonomie“. <ref>Ernst Nolte: Der Faschismus in seiner Epoche, Seite 51.</ref> Nolte fasst damit nicht nur den deutschen Nationalsozialismus und den italienischen Faschismus Mussolinis, sondern auch die ''[[Action française]]'', eine rechtsradikale französische Bewegung zusammen. Damit war er der erste bürgerliche Historiker, der einen umfassenderen Faschismusbegriff benutzte. Faschismus ist für Nolte Kennzeichen der Epoche von 1917 bis 1945: Allein in dieser Zeit wurde die Notwendigkeit gesehen, der Bedrohung durch die Sowjetunion in ihrem Anspruch auf Weltrevolution mit faschistischen Mitteln zu begegnen. <br />
<br />
Gegen diese Theorie, welche den Faschismus als politische Reaktion auf den Erfolg des [[Bolschewismus]] begreift, wandte sich unter anderem [[Zeev Sternhell]] mit seinen Untersuchungen von bereits im Vorfeld der [[Oktoberrevolution]] geläufigem [[Präfaschismus|präfaschistischem Gedankengut]]. <ref>Zeev Sternhell: Von der Aufklärung zum Faschismus und Nazismus. Reflexionen über das Schicksal der Ideen im 20. Jahrhundert. In: jour fixe initiative berlin (Hg.): Geschichte nach Auschitz. Münster 2002. ISBN 3-89771-409-4. Seiten 61-94, </ref><br />
<br />
Mit Noltes Faschismusbegriff, der sich oft in deutlich verflachter Gestalt durchsetzte, wurde alles unter Faschismus rubriziert, was eine nicht-kommunistische Diktatur im Europa des 20. Jahrhunderts anstrebte oder realisierte. Insbesondere wurde damit der Nationalsozialismus als faschistisch bezeichnet. Es kam schließlich auch dazu, dass faschistisch als eine polemische Bezeichnung für autoritär orientierte Antikommunisten verwendet wurde.<br />
<br />
== Neuere Faschismustheorien ==<br />
<br />
===Generischer Faschismusbegriff===<br />
In der Vergleichenden Faschismusforschung werden selbst innerhalb des Nationalsozialismus sowie in der jeweiligen faschistischen Bewegung und einzelnen faschistischen Bewegungen untereinander an der Oberfläche sich sehr widersprechende Aussagen von Vordenkern und Führen festgestellt. Dagegen finden sich jedoch verbindende und gemeinsame Kernaussagen. Diese Kernaussagen und tragenden ideologischen Grundzüge aller faschistischen Bewegungen werden in der Forschung als generischer Faschismus bezeichnet. Für die auf dieser Basis formulierten Definitionen wird versucht, einen Konsens zu finden. Dabei kann Matthew Lyons bereits einen großen Konsens für seine Definition faschistischer Ideologie beanspruchen. <ref> Vgl. Roger Griffin: Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus: Ein angelsächsischer Blick auf ein nicht nur deutsches Phänomen. In: In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn und Jobst Paul, Hg.: Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie. Münter 2005 sowie das Vorwort der Herausgeber. Literatur auf die besonders hierbei verwiesen wird: Die Debatte um den Konsens in: Erwägen – Wissen – Ethik 15, Nr. 3, 2004. Dort auch der Beitrag von: Roger Eatwell: The Nature of Fascism: or Essentialism by Another Name? Siehe auch: Roger Griffin: The Primacy of Culture: The Current Growth (or Manufacture) of Consensus within Fascist Studies. In: JCH 37, Nr.1, 2002 </ref><br />
<br />
==== Matthew Lyons und Robert O. Paxton ====<br />
<br />
Im Jahr 2004 formulierte der US-amerikanische Politikwissenschaftler [[Matthew Lyons]] die folgende Faschismusdefinition: <br />
<br />
:„Faschismus ist eine Form rechtsextremer Ideologie, die die Nation oder Rasse als organische Gemeinschaft, die alle anderen Loyalitäten übersteigt, verherrlicht. Er betont einen Mythos von nationaler oder rassischer Wiedergeburt nach einer Periode des Niedergangs und Zerfalls. Zu diesem Zweck ruft Faschismus nach einer ‚spirituellen Revolution‘ gegen Zeichen des moralischen Niedergangs wie [[Individualismus]] und [[Materialismus]] und zielt darauf, die organische Gemeinschaft von `andersartigen´ Kräften und Gruppen, die bedrohen, zu reinigen. Faschismus tendiert dazu, Männlichkeit, Jugend, mystische Einheit und die regenerative Kraft von Gewalt zu verherrlichen. Oft – aber nicht immer – unterstützt er Lehren rassischer Überlegenheit, ethnische Verfolgung, imperialistische Ausdehnung und [[Völkermord]]. Faschismus kann zeitgleich eine Form von [[Internationalismus (Politik)|Internationalismus]] annehmen, die entweder auf rassischer oder ideologischer Solidarität über nationale Grenzen hinweg beruht. Normalerweise verschreibt sich Faschismus offener männlicher Vorherrschaft, obwohl er manchmal auch weibliche Solidarität und neue Möglichkeiten für Frauen einer privilegierten Nation oder Rasse unterstützen kann.“<ref>Matthew N. Lyons: [http://www.publiceye.org/eyes/whatfasc.html ''What is Fascism? Some General Ideological Features'']. 12. Januar 2004; Übersetzung von Alfred Schober. In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn, Jobst Paul (Hg.):Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt. Münster 2006. [http://www.unrast-verlag.de/unrast,6,1,171.html] </ref><br />
<br />
In seinem im Jahre 2004 veröffentlichten vielbeachteten Buch ''The Anatomy of Fascism'' definiert der US-amerikanische Geschichtsprofessor [[Robert O. Paxton]] Faschismus:<br />
:„Faschismus kann definiert werden als eine Form des politischen Verhaltens, das gekennzeichnet ist durch eine obsessive Beschäftigung mit Niedergang, Demütigung oder Opferrolle einer Gemeinschaft und durch kompensatorische Kulte der Einheit, Stärke und Reinheit, wobei eine massenbasierte Partei von entschlossenen nationalistischen Aktivisten in unbequemer, aber effektiver Zusammenarbeit mit traditionellen Eliten demokratische Freiheiten aufgibt und mittels einer als erlösend verklärten Gewalt und ohne ethische oder gesetzliche Beschränkungen Ziele der inneren Säuberung und äußeren Expansion verfolgt.“<ref>[[Robert O. Paxton]]:'' Anatomie des Faschismus''. DVA, München 2006, ISBN 3-421-05913-6, S. 319.</ref><br />
<br />
=== Gegner des Generischen Faschismusbegriffs ===<br />
Zu den Kritikern eines generischen Faschismusbegriffs zählen vor allem die Vertreter eines [[Totalitarismus]]konzepts. Dazu zählen [[Friedrich Pohlmann]] und [[Wolfgang Kraushaar]] vom [[Hamburger Institut für Sozialforschung]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Theoriebildung zum Nationalsozialismus]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
'''Überblicke'''<br />
* Bernd A. Weil: ''Faschismustheorien. Eine vergleichende Übersicht mit Bibliographie.'' R. G. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-88323-528-8<br />
* [[Ernst Nolte]] (Hrsg.): ''Theorien über den Faschismus.'' 6. Auflage, München 1984, ISBN 3-492-10365-0<br />
* [[Richard Saage]]: ''Faschismustheorien.'' 4. Aufl., Baden-Baden 1997<br />
* [[Roger Griffin]] (Hrsg.): ''Fascism.'' Oxford/New York 1995. <br />
* [[Wolfgang Wippermann]]: ''Faschismustheorien. Zum Stand der gegenwärtigen Diskussion.'' 7. Auflage. Darmstadt : Primus-Verlag 1989, ISBN 3-89678-062-X<br />
* [[Serge Berstein]], [[Pierre Milza]] (Hrsg.): ''Dictionnaire historique des fascismes et du nazisme.'' Paris 1992 (Überblick)<br />
* [[Aristotle Kallis]] (Hrsg.): ''The Fascism Reader.'' London/New York 2003 (Überblick)<br />
* [[Reinhard Kühnl]]: ''Faschismustheorien. Ein Leitfaden.'' Aktualisierte Neuauflage. Distel-Verlag, Heilbronn 1990, ISBN 3-923208-22-7 (Erstausgabe 1979)<br />
<br />
'''Entstehung'''<br />
* [[Zeev Sternhell]], u.a.: ''Die Entstehung der faschistischen Ideologie. Von Sorel zu Mussolini.'' Hamburger Edition 1999, ISBN 3-930908-53-0<br />
* Hans Woller: ''Rom, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung.'' München 1999. (Aus der Reihe „Zwanzig Tage im 20. Jahrhundert“ - am Beispiel des faschistischen „Marsches auf Rom“ werden hier Aufstieg, Erfolg und Untergang der faschistischen Bewegungen in Europa zwischen 1918 und 1945 dargestellt)<br />
<br />
'''Italienische Theoretiker'''<br />
* Costanzo Casucci (Hrsg.): ''Interpretazioni del fascismo''. Bologna ²1982 [1961]. (Anthologie faschistischer wie antifaschistischer Interpretationen)<br />
* [[Enzo Collotti]]: ''Fascismo, fascismi.' Florenz 1989<br />
* [[Costanzo Casucci]] (Hrag.): ''Interpretazioni del fascismo.'' Bologna 1982<br />
* [[Renzo De Felice]]: ''Le interpretazioni del fascismo.'' 9. Aufl., Bari 1989<br />
* [[Edda Saccomani]]: ''Le interpretazioni sociologiche del fascismo.'' Turin 1977<br />
* [[Alessandro Campi]] (Hrsg.): ''Che cos’è il fascismo?'' Rom 2003 (Überblick)<br />
* [[Victoria De Grazia]], [[Sergio Luzzatto]] (Hrsg.): ''Dizionario del fascismo.'' 2 Bände, Turin 2002 (Überblick)<br />
* [[Marco Tarchi]]: ''Fascismo. Teorie, interpretazioni e modelli.'' Rom/Bari 2003 (Überblick)<br />
<br />
'''Marxismus'''<br />
* [[Wolfgang Abendroth]] (Hg.): Faschismus und Kapitalismus. Theorien über die sozialen Ursprünge und die Funktionen des Faschismus. Frankfurt/M. 1967.<br />
* [[Johannes Agnoli]]: ''Faschismus ohne Revision.'' ça ira, Freiburg (Breisgau) 1997, ISBN 3-924627-47-9 <br />
* [[Wilhelm Alff]]: ''Der Begriff Faschismus und andere Aufsätze zur Zeitgeschichte.'' edition suhrkamp, Frankfurt am Main 1971, ISBN 3-518-00456-5 <br />
* Konrad Hecker: ''Der Faschismus und seine demokratische Bewältigung.'' Gegenstandpunkt Verlag, München 1996, ISBN 3-929211-02-5 <br />
* [[David Beetham]]: ''Marxists in Face of Fascism. Writings on Fascism from the Inter-War Period.'' Manchester 1983<br />
* [[Reinhard Kühnl]]: ''Formen bürgerlicher Herrschaft. Liberalismus - Faschismus.'' Rowohlt TB, Reinbek, Neuauflage 1995, ISBN 3499113422 <br />
* Nicolas Poulantzas: ''Faschismus und Diktatur. Die Kommunistische Internationale und der Faschismus.'' trikont-theorie, Paris 1970, ISBN 3-920385-06-3<br />
''Kritische Theorie & Poststrukturalismus''<br />
* [[jour fixe initiative berlin]] (Hrsg.): ''Theorie des Faschismus - Kritik der Gesellschaft.'' Unrast, Münster 2000, ISBN 3-89771-401-9 <br />
<br />
'''DDR'''<br />
* [[Kurt Gossweiler]]: ''Großbanken, Industriemonopole, Staat. Ökonomie und Politik des staatsmonopolistischen Kapitalismus in Deutschland 1914-1932''. Berlin (Ost) 1971 (Standardwerk in der DDR)<br />
* [[Wolfgang Ruge]]: ''Das Ende von Weimar. Monopolkapital und Hitler.'' Berlin 1983<br />
* Hans-Ulrich Thamer: ''Nationalsozialismus und Faschismus in der DDR-Historiographie.'' In: Aus Politik und Zeitgeschichte B 13, 1987, S. 27–37<br />
* [[Karl Heinz Roth]]: ''Historiographie der DDR und Probleme der Faschismusforschung.'' In: Werner Röhr (Hrsg.): ''Faschismus und Rassismus. Kontroversen um Ideologie und Opfer.'' Berlin 1992<br />
* Werner Röhr: ''Faschismusforschung in der DDR. Eine Problemskizze.'' In: Bulletin für Faschismus- und Weltkriegsforschung Nr. 16, 2001<br />
<br />
'''Psychologische Ansätze'''<br />
* [[Wilhelm Reich]]: ''[[Massenpsychologie]] des Faschismus.'' Kiepenheuer und Witsch, Köln 1986, ISBN 3-462-01794-2 (Original: ''Massenpsychologie des Faschismus. Zur Sexualökonomie der politischen Reaktion und zur proletarischen Sexualpolitik.'' Verlag für Sexualpolitik, Kopenhagen 1933<br />
* [[Klaus Theweleit]]: ''Männerphantasien.'' Frankfurt am Main / Basel 1977/78 (psychoanalytisch orientierte Untersuchung über "faschistisches Bewußtsein")<br />
* Theodor W. Adorno: Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda. In Adorno: Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft, S. 34-66. Frankfurt/M. (1971)<br />
<br />
'''Frankfurter Schule '''<br />
* [[Friedrich Pollock]]: ''Staatskapitalismus. In: Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus.' Analysen des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]] 1939-1942<br />
* [[Max Horkheimer]]: ''Autoritärer Staat.'' In: [[Helmut Dubiel]] / [[Alfons Söllner]] (Hrasg.): ''Wirtschaft, Recht und Staat im Nationalsozialismus. Analysen des Instituts für Sozialforschung 1939-1942.'' Frankfurt/M. 1984 <br />
<br />
'''Totalitarismus'''<br />
* [[Franz Neumann]]: ''[[Behemoth (Franz Neumann)|Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933-1944]].'' Hg. u. mit einem Nachwort v. Gert Schäfer, Frankfurt/M. 1984<br />
* [[Hannah Arendt]]: ''[[Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft]]''<br />
* Ernst Nolte: ''Der Faschismus in seiner Epoche. Action francaise - Italienischer Faschismus - Nationalsozialismus''. München 1963 [zuletzt Neuausg. 2000]. ISBN 3-7610-7248-1<br />
<br />
'''"Sozialfaschismus"'''<br />
* [[Josef Schleifstein]]: ''Die „Sozialfaschismus“ These. Zu ihrem geschichtlichen Hintergrund.'' Verlag Marxistische Blätter, Frankfurt 1980<br />
* Siegfried Bahne: '''Sozialfaschismus' in Deutschland. Zur Geschichte eines politischen Begriffs.'' In: International Review of Social History. Vol. X (1965), Assen (Niederlande)<br />
<br />
'''Sozialwissenschaftliche Analysen'''<br />
* [[Barrington Moore]]: ''Soziale Ursprünge von Diktatur und Demokratie. Die Rolle der Grundbesitzer und Bauern bei der Entstehung der modernen Welt.'' 1966. 2. Aufl., Frankfurt/M. 1987.<br />
* [[Hans-Gerd Jaschke]]: ''Soziale Basis und soziale Funktion des Nationalsozialismus – Alte Fragen, neu aufgeworfen.'' In: [[Hans-Uwe Otto]], [[Heinz Sünker]] (Hrsg.): ''Politische Formierung und soziale Erziehung im Nationalsozialismus.'' Frankfurt/M. 1991<br />
* Wolfgang Schieder (Hrsg.): ''Faschismus als soziale Bewegung.'' Hoffmann und Kampe, 1. Auflage, Hamburg 1976, ISBN 3-455-09199-7<br />
<br />
'''Faschismus als „politische Religion“'''<br />
* [[Emilio Gentile]]: ''Le origini dell’ideologia fascista.'' Bari 1975 (erste Theorie der Palingenese)<br />
* Emilio Gentile: ''Fascism as Political Religion.'' In: JCH 25, 1990<br />
* Emilio Gentile: ''Fascismo. Enciclopedia Italiana di Scienze, Lettere ed Arti.'' Rom 1992<br />
* Emilio Gentile: ''Il culto del littorio. La sacralizzazione della politica nell’Italia fascista.'' Rom/Bari 1993<br />
* Emilio Gentile: ''Fascismo. Storia e interpretazione.'' Rom/Bari 2002<br />
* Emilio Gentile: ''Der Faschismus: Eine Definition zur Orientierung.'' In: Mittelweg 36, 2007, H. 1 <br />
* [[Walter Laqueur]]: ''Faschismus. Gestern, Heute, Morgen.'' Berlin 1996<br />
* Aristotle Kallis: ''Fascist ideology. Territory and Expansionism in Italy and Germany, 1922–1945.'' London/New York 2000<br />
* [[Roger Eatwell]]: ''The Nature of Fascism: or Essentialism by Another Name?'' In: Erwägen – Wissen – Ethik 15, Nr. 3, 2004<br />
* [[Michael Mann (Soziologe)|Michael Mann]]: ''Fascists.'' Cambridge 2004<br />
<br />
'''Generische und idealtypische Faschismustheorien'''<br />
* [[George L. Mosse]]: ''The Genesis of Fascism.'' In: JCH 1, 1966 (formuliert erstmals das faschismustypische Ideologem des »Mythos vom Neuen Menschen«)<br />
* George L. Mosse: ''The fascist revolution. Toward a general theory of fascism.'' New York 1999 <br />
* [[Stanley Payne]]: ''Fascism. Comparison and Definition.'' Madison 1980 <br />
* Stanley Payne: ''Historical Fascism and the Radical Right.'' In: JCH 35, 2000 <br />
* Stanley Payne: ''Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung.'' Berlin 2001 (engl. Titel: ''A History of Fascism.'' 1995)<br />
* [[Roger Griffin]]: ''The Nature of Fascism.'' New York 1991<br />
* Roger Griffin: (Hrsg.): ''International Fascism. Theories, Causes, and the New Consensus.'' London 1998 <br />
* Roger Griffin (Hrsg.): ''Fascism. Critical Concepts in Political Science.'' Fünf Bände, London/New York 2004<br />
* Roger Griffin: ''The Primacy of Culture: The Current Growth (or Manufacture) of Consensus within Fascist Studies.'' In: JCH 37, Nr.1, 2002 (deutsche Debatte dazu in: ''Erwägen – Wissen – Ethik'' 15, Nr. 3, 2004)<br />
* Roger Griffin, Werner Loh, [[Andreas Umland]] (Hrsg.): ''Fascism: Past and Present, West and East. An International Debate on Concepts and Cases in the Comparative Study of the Extreme Right.'' Stuttgart 2006<br />
* Roger Griffin: ''Völkischer Nationalismus als Wegbereiter und Fortsetzer des Faschismus: Ein angelsächsischer Blick auf ein nicht nur deutsches Phänomen.'' In: Heiko Kauffmann, Helmut Kellershohn und Jobst Paul (Hrsg.): ''Völkische Bande. Dekadenz und Wiedergeburt – Analysen rechter Ideologie.'' Münster 2006 ([http://www.unrast-verlag.de/unrast,6,1,171.html Einleitung])<br />
* [[Richard Thurlow]]: ''Fascism.'' Cambridge 1999#<br />
* [[Roger Eatwell]]: ''Zur Natur des ›generischen Faschismus‹ – Das ›faschistische Minimum‹ und die ›faschistische Matrix‹.'' In: [[Uwe Backes]] (Hrsg.): ''Rechtsextreme Ideologie in Geschichte und Gegenwart.'' Köln 2003<br />
<br />
'''Vergleichende Forschung und Forschungsüberblicke'''<br />
* [[Ian Kershaw]]: ''Der NS-Staat Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick'', Reinbek bei Hamburg 1988<br />
* [[Juan J. Linz]]: ''Some Notes Toward a Comparative Study of Fascism in Sociological Historical Perspective.'' In: Walter Laqueur (Hrsg.): ''Fascism: A Reader’s Guide.'' London 1976<br />
*Karl Dietrich Bracher, Leo Valiani (Hrsg.): ''Faschismus und Nationalsozialismus.'' Duncker & Humblot, Berlin 1991, ISBN 3-428-07008-9<br />
* [[Hans-Ulrich Thamer]], [[Wolfgang Wippermann]]: ''Faschistische und neofaschistische Bewegungen. Probleme empirischer Faschismusforschung.'' Darmstadt 1977<br />
* Wolfgang Wippermann: ''Europäischer Faschismus im Vergleich (1922-1982).'' Suhrkamp, Frankfurt am Main, 3. Auflage 1991, ISBN 3-518-11245-7<br />
* [[Stefan Breuer]]: ''Nationalismus und Faschismus. Frankreich, Italien und Deutschland im Vergleich.'' Darmstadt 2005<br />
* [[Werner Loh]], Wolfgang Wippermann (Hrsg.): ''»Faschismus« – kontrovers.'' Stuttgart 2002<br />
* Sven Reichardt, [[Armin Nolzen]] (Hrsg.): ''Faschismus in Italien und Deutschland. Studien zu Transfer und Vergleich.'' Göttingen 2005<br />
* Sven Reichardt: ''Was mit dem Faschismus passiert ist. Ein Literaturbericht zur internationalen Faschismusforschung seit 1990.'' Teil 1. In: NPL 49, 2004 <br />
* [[Arnd Bauerkämper]]: ''Der Faschismus in Europa 1918–1945.'' Stuttgart 2006<br />
* Sven Reichardt: ''Neue Wege der vergleichenden Faschismusforschung.'' In: Mittelweg 36, 2007, H. 1<br />
* ''[[Mittelweg 36]]'', 2007, H. 1: Themenheft ''Faschismus'' mit Beiträgen von Emilio Gentile, Michael Mann, Robert O. Paxton, Sven Reichardt)<br />
* [[Robert O. Paxton]]: ''The Anatomy of Fascism.'' New York 2004; deutsch: ''Anatomie des Faschismus'' Aus dem amerik. Engl. Dietmar Zimmer. [[DVA]], München 2006, ISBN 3-421-05913-6 [http://www.perlentaucher.de/buch/23789.html Sammelrezension über den gesamteuropäischen F.]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{HLS|17454}}<br />
* [http://www.zeit.de/1973/03/Faschismus-und-Buergertum "''Faschismus und Bürgertum"''] Artikel vom 12.01.1973 von Klaus-Jürgen Müller in der ''[[Die Zeit|Zeit]]'' zu Kühnls Faschismus-Theorie, dargestellt in dessen Werk ''Formen bürgerlicher Herrschaft''.<br />
* [http://www.ernestmandel.org/de/textes/txt/zu_trotzkis_analyse_des_faschismus.htm Einführung in die Faschismus-Theorie von Leo Trotzki - von Ernest Mandel]<br />
* [http://www.ernestmandel.org/de/textes/txt/theorien_uber_den_faschismus.htm Ernest Mandel: ''Theorien über den Faschismus'']<br />
* [http://www.secularhumanism.org/library/fi/britt_23_2.htm Fascism Anyone? Laurence W. Britt auf www.secularhumanism.org] (englisch)<br />
<br />
[[Kategorie:Faschismus]]<br />
<br />
[[en:Definitions of fascism]]<br />
[[es:Definiciones de fascismo]]<br />
[[fr:Théories du fascisme]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Falschalarmrate&diff=55251221Falschalarmrate2009-01-12T18:27:56Z<p>Kyle the hacker: revert</p>
<hr />
<div>Die '''Falschalarmrate''' (FAR) ist ein Bewertungsmaß für die Arbeit eines [[Radargerät]]es der Luftraumaufklärung. Echosignale werden im Radarempfänger immer vor einem Hintergrundrauschen dargestellt. Die Rauschsignale treten statistisch verteilt mit Amplituden auf, die denen von Nutzsignalen entsprechen und als solche verarbeitet werden. Dies führt zur Anzeige von falschen Zielen. Unter Falschalarmrate versteht man die durchschnittliche Anzahl der falschen Ziele, die in einer bestimmten Zeit, zum Beispiel pro Antennenumdrehung oder pro [[Impulsfolgefrequenz|Impulsfolgeperiode]] (PRT) am Empfängerausgang feststellbar sind.<br />
<br />
Die Falschalarmrate soll einen möglichst niedrigen Wert haben. Es ist das Verhältnis der vorhandenen Anzahl der Falschalarme zur maximal möglichen Anzahl von Falschalarmen. Eine maximale Anzahl der Falschalarme wird durch die Anzahl der möglichen Zielerkennungen bestimmt. Bei einem digitalen Radar ist das die Anzahl der [[Rangecell]]s. Bei einem analogen Radar wird die Anzahl der maximal möglichen Falschalarme durch das Verhältnis [[Impulsfolgefrequenz|Empfangszeit]] zur Sendeimpulsdauer bestimmt. Die Falschalarmrate kann zum Beispiel mit folgender Formel berechnet werden:<br />
<br />
{| border="0" style="padding: 5px; border:solid 1px #dfdfdf; float:right; background-color:#F7F7FF;" <br />
|-<br />
|[[Bild:Falschalarmrate.png]]<br /><br />
<div style="font-size: smaller;">a) Schwellwert zu hoch: Entdeckungswahrscheinlichkeit = 20%<br />b) Schwellwert optimal: Entdeckungswahrscheinlichkeit = 80%<br />&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;ein Falschalarm! (Falschalarmrate in der Größenordnung 1,5 • 10<sup>-3</sup>)<br />c) Schwellwert zu niedrig: Falschalarmrate viel zu groß!<br />d) Schwellwert variabel: konstante Falschalarmrate über die gesamte Auslenkung<br />
</div><br />
|-<br />
|}<br />
<br />
<math>FAR = \frac {\text{Falschziele pro PRT}}{\text{Rangecells}}</math><br />
<br />
Der mittlere Pegel des Rauschens wird unter anderem durch die Größe der Grundverstärkung des Empfängers eingestellt. Mit einem [[Schwellwert]] wird festgelegt, bis zu welcher Amplitude das Rauschen begrenzt wird und ab welchem Spannungswert die Ziele zur Anzeige kommen. In der nebenstehenden Grafik sind die echten Zielechos dunkelgrün gegenüber dem hellgrünen Rauschen gekennzeichnet. Alle Impulse, welche den jeweiligen Spannungswert (a bis d) überschreiten, werden am Sichtgerät angezeigt. Die Wahl der Schwellwertspannung bestimmt nun die Falschalarmrate. In der Praxis werden bei digitaler Zielverarbeitung Falschalarmraten in einer Größenordnung von etwa 10<sup>-3</sup> bis 10<sup>-4</sup> toleriert. Bei einer analogen Darstellung werden allerdings sehr viel höhere Werte in Kauf genommen, die dann durch die Erfahrungen des Radarbedieners kompensiert werden.<br />
<br />
Falschalarmrate und [[Entdeckungswahrscheinlichkeit]] beeinflussen sich gegenseitig. Durch die Erhöhung der Empfängerverstärkung wird der Rauschpegel erhöht und die Falschalarmrate steigt an. Gleichzeitig steigt auch die Entdeckungswahrscheinlichkeit an, weil sehr schwache Zielzeichen nun den Schwellwert übersteigen. Bei der Abstimmung des Radargerätes muss also ein optimaler Kompromiss zwischen beiden Parametern gefunden werden.<br />
<br />
<br />
==Konstante Falschalarmrate (CFAR)==<br />
Bei statischen Schwellwertspannungen ist die Falschalarmrate auch abhängig von der Entfernung, weil durch die [[Sensitivity Time Control|STC-Schaltung]] die Verstärkung der Empfänger zeitabhängig geregelt wird. Moderne Radargeräte verwenden deshalb Schaltungen, die den Schwellwert als eine Funktion der wahrgenommenen Umgebungsbedingungen beeinflussen können und eine '''konstante Falschalarmrate''' (CFAR) während der gesamten Dauer der Auslenkung bewirken. Der Schwellwert ist nun keine statische Spannung mehr, sondern ein beispielsweise dem mittleren Rauschpegel angepasster Spannungsverlauf.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Radar]]<br />
<br />
[[en:Constant false alarm rate]]<br />
[[es:Técnicas CFAR]]<br />
[[fr:Constant false alarm rate]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=SNCF_X_76500&diff=94245947SNCF X 765002008-01-15T01:06:08Z<p>Kyle the hacker: + 1</p>
<hr />
<div>{{ébauche train}}<br />
<br />
{{Automotrice thermique|<br />
Série=X 76500|<br />
Entreprise=[[Société nationale des chemins de fer français|SNCF]]/[[TER]]|<br />
Constructeur=[[Bombardier (constructeur)|Bombardier]]|<br />
Numérotation=X 76501/2-76627/8...|<br />
Année=[[2004 dans les chemins de fer|2004]]-[[2007 dans les chemins de fer|2007]]|<br />
Effectif=63 rames ([[1er janvier|01/01/]][[2006 dans les chemins de fer|06]])|<br />
Vitesse=160 km/h|<br />
Longueur=57,400 m (3 caisses) /<br /> 72,800 m (4 caisses)|<br />
Composition=3 ou 4 caisses (M1+R1(+R2)+M2)<br />
|Motorisation=2 moteurs Diesel MAN D2842 LE 606<br />4 moteurs asynchrones|<br />
Puissance=1324 kW|<br />
Carburant=gazole|<br />
Transmission=électrique|<br />
Écartement=[[écartement des rails#Voie normale|standard]]|<br />
Places assises=|<br />
Masse=}}<br />
<br />
[[image:TER_Hazebrouck.jpg|thumb|300px<br />
|Un AGC à proximité de Hazebrouck dans le Nord.]]<br />
<br />
'''X 76500''' est la version [[moteur Diesel|diesel]] de l'[[autorail à grande capacité]] (AGC), communément appelé '''XGC''' ou AGC diesel.<br />
<br />
== Description ==<br />
En [[2002 dans les chemins de fer|2002]], alors que toutes les régions ont bien lancé leur politique [[Transport express régional|TER]], le constructeur canadien [[Bombardier Inc.|Bombardier]] remporte l'appel d'offres de l'autorail à grande capacité. Cette série de matériel sera la plus importante de toute l'histoire de la [[Société nationale des chemins de fer français|SNCF]], du fait de la polyvalence de ce matériel et de sa déclinaison en trois versions : autorail (diesel), automotrice (électrique) et automoteur bimode.<br />
<br />
X 76500 est disponible en deux versions à trois ou quatre caisses. Attention les caracteristiques données a droites ne sont valables que pour les autorails thermiques !<br />
<br />
== Relations effectuées ==<br />
<br />
* Strasbourg - Wissembourg<br />
* Strasbourg - Sélestat<br />
* Strasbourg - Sarreguemines<br />
* Strasbourg - Haguenau<br />
* Strasbourg - Saverne<br />
* Toulouse et toutes les villes de la région Midi-pyrenees<br />
* Caen - Coutances - Rennes (les rames appartiennent à la région Basse Normandie)<br />
* Besançon - Valdahon - Morteau<br />
* Dijon - Dole - Andelot - Champagnole - Morez - St Claude<br />
* Clermont Ferrand - Lyon Perrache<br />
* Clermont Ferrand - Aurillac<br />
* Reims - Laon<br />
* Laon - Paris-Nord<br />
* Nancy - Metz - Luxembourg<br />
<br />
== Voir aussi ==<br />
* [[Matériel moteur de la SNCF]]<br />
<br />
{{Portail Ferrovipédia}}<br />
<br />
[[Catégorie:Autorail]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Alsace]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Auvergne]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Basse-Normandie]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Champagne-Ardenne]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Franche-Comté]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Haute-Normandie]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Lorraine]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Nord-Pas-de-Calais]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER PACA]]<br />
[[Catégorie:Matériel roulant du TER Picardie]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franz%C3%B6sisches_Truppenaufgebot_bei_Kriegsbeginn_1914&diff=171467666Französisches Truppenaufgebot bei Kriegsbeginn 19142007-01-10T16:29:47Z<p>Kyle the hacker: correction</p>
<hr />
<div>{{à wikifier}}<br />
==Schéma générique des unités de l'armée française==<br />
===L'armée===<br />
===Le Corps d'armée===<br />
===La division===<br />
===La brigade===<br />
===Le régiment===<br />
===Le bataillon===<br />
===Le niveau compagnie===<br />
===Le niveau section===<br />
<br />
==Articulation de l'armée française==<br />
=== LA I° ARMEE (Général Dubail) ===<br />
====Le VII ème Corps d’armée (Besançon) ====<br />
'''14ème Division d'infanterie'''<br />
:*27° Brigade d'infanterie<br />
::44ème Régiment d'infanterie (Lons-le-Saunier)<br />
::60ème Régiment d'infanterie (Besançon)<br />
:*28° Brigade d'infanterie<br />
::[[35e régiment d'infanterie|35ème Régiment d'infanterie]] (Belfort)<br />
::42ème Régiment d'infanterie (Belfort)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::47ème Régiment d'Artillerie de campagne (Héricourt)<br />
::1 escadron du 11e Régiment de Chasseurs à cheval (Vesoul)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''41ème Division d'infanterie'''<br />
:*81° Brigade d'infanterie<br />
::152ème Régiment d'infanterie (Gerardmer)<br />
::5ème Bataillon de Chasseurs à pied (Besançon, Remiremont)<br />
::15ème Bataillon de Chasseurs à pied (Montbeliard, Remiremont)<br />
:*82° Brigade d'infanterie<br />
::23ème Régiment d'infanterie (Bourg en Bresse)<br />
::133ème Régiment d'infanterie (Belley)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::4ème Régiment d'Artillerie de campagne (Besançon)<br />
::1 escadron du 11e Régiment de Chasseurs à cheval (Vesoul)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::352ème Régiment d'infanterie (Gerardmer)<br />
::5ème Régiment d'Artillerie de campagne (Besançon)<br />
::11e Régiment de Chasseurs à cheval (Vesoul)<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du VII°Corps d'armée<br />
::7ème Section du Train des équipages<br />
::7ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::7ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::7ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::7ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le VIII ème Corps d’armée (Dijon) ====<br />
'''15ème Division d'infanterie'''<br />
:*29° Brigade d'infanterie<br />
::56ème Régiment d'infanterie (Chalon sur Saone)<br />
::134ème Régiment d'infanterie (Macon)<br />
:*30° Brigade d'infanterie<br />
::10ème Régiment d'infanterie (Auxonne)<br />
::27ème Régiment d'infanterie (Dijon)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::48ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::1 escadron du 16e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''16ème Division d'infanterie'''<br />
:*31° Brigade d'infanterie<br />
::85ème Régiment d'infanterie (Cosne sur Loire)<br />
::95ème Régiment d'infanterie (Bourges)<br />
:*32° Brigade d'infanterie<br />
::13ème Régiment d'infanterie (Nevers)<br />
::[[29e régiment d’infanterie|29ème Régiment d'infanterie]] (Autun)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::1er Régiment d'Artillerie de campagne (Bourges)<br />
::1 escadron du 16e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::210ème Régiment d'infanterie (Auxonne)<br />
::227ème Régiment d'infanterie (Dijon)<br />
::16e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du VIII° Corps d'armée<br />
::8ème Section du Train des équipages<br />
::8ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::8ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::8ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::8ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XIIIème Corps d’armée (Clermont-Ferrand) ====<br />
'''25ème Division d'infanterie'''<br />
:*49° Brigade d'infanterie <br />
::38ème Régiment d'infanterie (Saint Etienne)<br />
::86ème Régiment d'infanterie (Le Puy en Velay)<br />
:*50° Brigade d'infanterie<br />
::16ème Régiment d'infanterie (Montbrison-Clermont Ferrand))<br />
::98ème Régiment d'infanterie (Roanne)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::16ème Régiment d'Artillerie de campagne (Issoire)<br />
::1 escadron du 3e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''26ème Division d'infanterie'''<br />
:*51° Brigade d'infanterie<br />
::121ème Régiment d'infanterie (Montluçon)<br />
::105ème Régiment d'infanterie (Riom)<br />
:*52° Brigade d'infanterie<br />
::92ème Régiment d'infanterie (Clermont Ferrand)<br />
::139ème Régiment d'infanterie (Aurillac)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::36ème Régiment d'Artillerie de campagne (Clermont Ferrand)<br />
::1 escadron du 3e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::53ème Régiment d'Artillerie de campagne (Clermont Ferrand)<br />
::3e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XIII° Corps d'armée<br />
::13ème Section du Train des équipages<br />
::13ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::13ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::13ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::13ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XIVème Corps d’armée (Lyon)====<br />
'''27ème Division d'infanterie'''<br />
:*53° Brigade d'infanterie<br />
::75ème Régiment d'infanterie (Romans)<br />
::140ème Régiment d'infanterie (Grenoble)<br />
:*54° Brigade d'infanterie<br />
::52ème Régiment d'infanterie (Montélimar)<br />
::12ème Bataillon de Chasseurs alpins (Embruns)<br />
::28ème Bataillon de Chasseurs alpins (Grenoble)<br />
::30ème Bataillon de Chasseurs alpins (Grenoble)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::2ème Régiment d'Artillerie de campagne (Grenoble)<br />
::1 escadron du 9e Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''28ème Division d'infanterie'''<br />
:*55° Brigade d'infanterie<br />
::22ème Régiment d'infanterie (Sathonay)<br />
::99ème Régiment d'infanterie (Lyon, Vienne)<br />
:*56° Brigade d'infanterie <br />
::30ème Régiment d'infanterie (Annecy)<br />
::11ème Bataillon de Chasseurs alpins (Annecy)<br />
::13ème Bataillon de Chasseurs alpins (Chambéry, Grenoble)<br />
::22ème Bataillon de Chasseurs alpins (Albertville)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::54ème Régiment d'Artillerie de campagne (Lyon)<br />
::1 escadron du 9e Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::54ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::9e Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XIV° Corps d'armée<br />
::14ème Section du Train des équipages<br />
::14ème Section de Secrétaire d'état-major et de recrutement<br />
::14ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::14ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::14ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XXIème Corps d’armée (Nancy) ====<br />
'''13ème Division d'infanterie'''<br />
:*25° Brigade d'infanterie<br />
::17ème Régiment d'infanterie (Epinal)<br />
::17ème Bataillon de Chasseurs à pied (Brienne le Château)<br />
::20ème Bataillon de Chasseurs à pied (Brienne, Baccarat)<br />
::21ème Bataillon de Chasseurs à pied (Langres, Raon l'Etape)<br />
:*26° Brigade d'infanterie<br />
::21ème Régiment d'infanterie (Langres)<br />
::109ème Régiment d'infanterie (Chaumont)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::62ème Régiment d'Artillerie de campagne (Epinal, Rambervillers)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''43ème Division d'infanterie'''<br />
:*85° Brigade d'infanterie<br />
::158ème Régiment d'infanterie (Bruyères, Corcieux)<br />
::149ème Régiment d'infanterie (Epinal)<br />
:*86° Brigade d'infanterie<br />
::1er Bataillon de Chasseurs à pied (Senones, Troyes)<br />
::3ème Bataillon de Chasseurs à pied (Langres, Saint-Dié)<br />
::10ème Bataillon de Chasseurs à pied (Langres, Saint-Dié)<br />
::31ème Bataillon de Chasseurs à pied (Saint-Dié, Langres)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::12ème Régiment d'Artillerie de campagne (Bruyères, Saint-Dié)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XXI° Corps d'armée<br />
::21ème Section du Train des équipages<br />
::21ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::21ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::21ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::21ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Eléments d'Armée====<br />
<br />
=== LA II° ARMEE (Général Curières de Castelnau) ===<br />
====Le IXème Corps d’armée (Tours)====<br />
'''17ème Division d'infanterie'''<br />
:*33° Brigade d'infanterie<br />
::68ème Régiment d'infanterie (Issoudun)<br />
::90ème Régiment d'infanterie (Châteauroux)<br />
:*34° Brigade d'infanterie<br />
::114ème Régiment d'infanterie (Saint-Maixent)<br />
::125ème Régiment d'infanterie (Poitiers)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::20ème Régiment d'Artillerie de campagne (Poitiers)<br />
::Cavalerie<br />
::Génie :<br />
<br />
'''18ème Division d'infanterie'''<br />
:*35° Brigade d'infanterie<br />
::32ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
::66ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
:*36° Brigade d'infanterie<br />
::77ème Régiment d'infanterie (Cholet)<br />
::135ème Régiment d'infanterie (Angers)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::33ème Régiment d'Artillerie de campagne (Angers)<br />
::Cavalerie<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::268ème Régiment d'infanterie (Issoudun)<br />
::290ème Régiment d'infanterie (Châteauroux)<br />
::49ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du IX° Corps d'armée (Tours)<br />
::9ème Section du Train des équipages (Châteauroux)<br />
::9ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement (Tours)<br />
::9ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration (Tours)<br />
::9ème Section d'Infirmiers militaires (Châteauroux)<br />
::9ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVème Corps d’armée (Marseille) ====<br />
'''29ème Division d'infanterie'''<br />
:*57° Brigade d'infanterie<br />
::111ème Régiment d'infanterie (Antibes)<br />
::112ème Régiment d'infanterie (Toulon)<br />
:*58° Brigade d'infanterie<br />
::3ème Régiment d'infanterie (Hyères, Digne)<br />
::141ème Régiment d'infanterie (Marseille)<br />
:*Eléments non embrigadés à la disposition du Général commandant la 2ème armée<br />
::6ème Bataillon de Chasseurs alpins (Nice)<br />
::7ème Bataillon de Chasseurs alpins (Draguignan)<br />
::23ème Bataillon de Chasseurs alpins (Grasse)<br />
::24ème Bataillon de Chasseurs alpins (Villefranche)<br />
::27ème Bataillon de Chasseurs alpins (Villefranche, Menton)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::55ème Régiment d'Artillerie de campagne (Orange)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''30ème Division d'infanterie'''<br />
:*59° Brigade d'infanterie<br />
::40ème Régiment d'infanterie (Nimes)<br />
::58ème Régiment d'infanterie (Avignon)<br />
:*60° Brigade d'infanterie<br />
::55ème Régiment d'infanterie (Aix en Provence, Pont Saint-Vincent)<br />
::61ème Régiment d'infanterie (Aix en Provence, Privas)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::19ème Régiment d'Artillerie de campagne (Nimes)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::38ème Régiment d'Artillerie de campagne (Nimes)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XV° Corps d'armée<br />
::15ème Section du Train des équipages<br />
::15ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::15ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::15ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::15ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVIème Corps d’armée (Montpellier)====<br />
'''31ème Division d'infanterie'''<br />
:*61° Brigade d'infanterie<br />
::81ème Régiment d'infanterie (Montpellier)<br />
::96ème Régiment d'infanterie (Béziers)<br />
:*62° Brigade d'infanterie<br />
::122ème Régiment d'infanterie (Rodez)<br />
::142ème Régiment d'infanterie (Lodève, Mende)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::56ème Régiment d'Artillerie de campagne (Montpellier)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''32ème Division d'infanterie'''<br />
:*63° Brigade d'infanterie<br />
::[[53e Régiment d'infanterie|53ème Régiment d'infanterie]] (Perpignan)<br />
::80ème Régiment d'infanterie (Narbonne)<br />
:*64° Brigade d'infanterie<br />
::15ème Régiment d'infanterie (Albi)<br />
::143ème Régiment d'infanterie (Castelnaudary, Carcassonne)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::3ème Régiment d'Artillerie de campagne (Carcassonne)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::322ème Régiment d'infanterie (Rodez)<br />
::342ème Régiment d'infanterie (Lodève, Mende)<br />
:*15ème Brigade de Dragons<br />
::1er Régiment de Hussards<br />
::10ème Régiment de Dragons<br />
::19ème Régiment de Dragons<br />
<br />
::9ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XVI° Corps d'armée<br />
::16ème Section du Train des équipages<br />
::16ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::16ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::16ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::16ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVIIIème Corps d’armée (Bordeaux) ====<br />
'''35ème Division d'infanterie'''<br />
:*69° Brigade d'infanterie<br />
::6ème Régiment d'infanterie (Saintes)<br />
::123ème Régiment d'infanterie (La Rochelle)<br />
:*70° Brigade d'infanterie<br />
::57ème Régiment d'infanterie (Rochefort, Libourne)<br />
::144ème Régiment d'infanterie (Bordeaux)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::24ème Régiment d'Artillerie de campagne (La Rochelle)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''36ème Division d'infanterie'''<br />
:*71° Brigade d'infanterie<br />
::34ème Régiment d'infanterie (Mont-de-Marsan)<br />
::49ème Régiment d'infanterie (Bayonne)<br />
:*72° Brigade d'infanterie<br />
::12ème Régiment d'infanterie (Tarbes)<br />
::18ème Régiment d'infanterie (Pau)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::14ème Régiment d'Artillerie de campagne (Tarbes)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::218ème Régiment d'infanterie (Pau)<br />
::249ème Régiment d'infanterie (Bayonne)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XVII° Corps d'armée<br />
::18ème Section du Train des équipages<br />
::18ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::18ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::18ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::18ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XXème Corps d’armée (Paris)====<br />
'''11ème Division d'infanterie'''<br />
:*21° Brigade d'infanterie<br />
::26ème Régiment d'infanterie (Nancy)<br />
::69ème Régiment d'infanterie (Essey-les-Nancy)<br />
::2ème Bataillon de Chasseurs à pied (Troyes, Lunéville)<br />
::4ème Bataillon de Chasseurs à pied (Brienne, Saint-Nicolas)<br />
:*22° Brigade d'infanterie<br />
::37ème Régiment d'infanterie (Nancy)<br />
::79ème Régiment d'infanterie (Nancy)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::8ème Régiment d'Artillerie de campagne (Nancy)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''39ème Division d'infanterie'''<br />
:*77° Brigade d'infanterie<br />
::146ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
::153ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
:*78° Brigade d'infanterie<br />
::156ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
::160ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::39ème Régiment d'Artillerie de campagne (Toul)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::60ème Régiment d'Artillerie de campagne (Troyes, Neufchâteau)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XX° Corps d'armée<br />
::20ème Section du Train des équipages<br />
::20ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::20ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::20ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::20ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le 2ème Groupe de Division de réserve ====<br />
'''59ème Division de réserve'''<br />
:*117° Brigade d'infanterie<br />
::232ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
::314ème Régiment d'infanterie (Saint-Maixent)<br />
::325ème Régiment d'infanterie (Poitiers)<br />
:*118° Brigade d'infanterie<br />
::266ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
::277ème Régiment d'infanterie (Cholet)<br />
::335ème Régiment d'infanterie (Angers)<br />
'''68ème Division de réserve'''<br />
:*135° Brigade d'infanterie<br />
::206ème Régiment d'infanterie (Saintes)<br />
::234ème Régiment d'infanterie (Mont-de-Marsan)<br />
::323ème Régiment d'infanterie (La Rochelle)<br />
:*136° Brigade d'infanterie<br />
::344ème Régiment d'infanterie (Bordeaux)<br />
::257ème Régiment d'infanterie (Libourne, Rochefort)<br />
::212ème Régiment d'infanterie (Tarbes)<br />
'''70ème Division de réserve'''<br />
:*139° Brigade d'infanterie<br />
::226ème Régiment d'infanterie (Toul, Nancy)<br />
::269ème Régiment d'infanterie (Toul, Nancy)<br />
::42ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*140° Brigade d'infanterie<br />
::279ème Régiment d'infanterie (Neufchâtel, Nancy)<br />
::360ème Régiment d'infanterie (Neufchâtel, Toul)<br />
::237ème Régiment d'infanterie (Troyes, Nancy)<br />
<br />
=== LA III° ARMEE (Général Ruffey) ===<br />
====Le IVème Corps d’armée (Le Mans) ====<br />
'''7ème Division d'infanterie'''<br />
:*13° Brigade d'infanterie<br />
::101ème Régiment d'infanterie (Dreux, Saint-Cloud)<br />
::102ème Régiment d'infanterie (Chartres, Paris)<br />
:*14° Brigade d'infanterie<br />
::103ème Régiment d'infanterie (Alençon, Paris)<br />
::104ème Régiment d'infanterie (Argentan, Paris)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::26ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''8ème Division d'infanterie'''<br />
:*15° Brigade d'infanterie<br />
::124ème Régiment d'infanterie (Laval)<br />
::130ème Régiment d'infanterie (Mayenne)<br />
:*16° Brigade d'infanterie<br />
::115ème Régiment d'infanterie (Mamers)<br />
::117ème Régiment d'infanterie (Le Mans)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::31ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::315ème Régiment d'infanterie (Mamers)<br />
::317ème Régiment d'infanterie (Le Mans)<br />
::44ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du IV° Corps d'armée<br />
::4ème Section du Train des équipages<br />
::4ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::4ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::4ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::4ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le Vème Corps d’armée (Orléans) ====<br />
'''9ème Division d'infanterie'''<br />
:*17° Brigade d'infanterie<br />
::4ème Régiment d'infanterie (Auxerre)<br />
::82ème Régiment d'infanterie (Montargis)<br />
:*18° Brigade d'infanterie<br />
::113ème Régiment d'infanterie (Blois)<br />
::131ème Régiment d'infanterie (Orléans)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::30ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''10ème Division d'infanterie'''<br />
:*19° Brigade d'infanterie<br />
::46ème Régiment d'infanterie (Fontainebleau, Paris)<br />
::89ème Régiment d'infanterie (Sens, Paris)<br />
:*20° Brigade d'infanterie<br />
::31ème Régiment d'infanterie (Melun, Paris)<br />
::76ème Régiment d'infanterie (Coulommiers, Paris)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::6ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::313ème Régiment d'infanterie (Blois)<br />
::331ème Régiment d'infanterie (Orléans)<br />
::45ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du V° Corps d'armée<br />
::5ème Section du Train des équipages<br />
::5ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::5ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::5ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::5ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le VIème Corps d’armée (Châlons sur Marne) ====<br />
'''12ème Division d'infanterie'''<br />
:*23° Brigade d'infanterie<br />
::54ème Régiment d'infanterie<br />
::67ème Régiment d'infanterie<br />
:*24° Brigade d'infanterie<br />
::106ème Régiment d'infanterie<br />
::132ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::25ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''40ème Division d'infanterie'''<br />
:*79° Brigade d'infanterie<br />
::155ème Régiment d'infanterie<br />
::154ème Régiment d'infanterie<br />
::26ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*80° Brigade d'infanterie<br />
::150ème Régiment d'infanterie<br />
::160ème Régiment d'infanterie<br />
::25ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::29ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::40ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''42ème Division d'infanterie'''<br />
:*83° Brigade d'infanterie<br />
::94ème Régiment d'infanterie<br />
::8ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::19ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*84° Brigade d'infanterie<br />
::151ème Régiment d'infanterie<br />
::162ème Régiment d'infanterie<br />
::16ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::61ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::46ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le 3ème Groupe de Division de réserve ====<br />
'''54ème Division de réserve'''<br />
:*107° Brigade d'infanterie<br />
::301ème Régiment d'infanterie<br />
::302ème Régiment d'infanterie<br />
::303ème Régiment d'infanterie<br />
:*108° Brigade d'infanterie<br />
::324ème Régiment d'infanterie<br />
::330ème Régiment d'infanterie<br />
::363ème Régiment d'infanterie<br />
'''55ème Division de réserve'''<br />
:*109° Brigade d'infanterie<br />
::204ème Régiment d'infanterie<br />
::282ème Régiment d'infanterie<br />
::289ème Régiment d'infanterie<br />
:*110° Brigade d'infanterie<br />
::231ème Régiment d'infanterie<br />
::276ème Régiment d'infanterie<br />
::246ème Régiment d'infanterie<br />
'''56ème Division de réserve'''<br />
:*111° Brigade d'infanterie<br />
::354ème Régiment d'infanterie<br />
::355ème Régiment d'infanterie<br />
::294ème Régiment d'infanterie<br />
:*112° Brigade d'infanterie<br />
::350ème Régiment d'infanterie<br />
::361ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
<br />
<br />
=== LA IV° ARMEE (Général de Langle de Cary) ===<br />
====Le XIIème Corps d’armée (Limoges)====<br />
'''23ème Division d'infanterie'''<br />
:*45° Brigade d'infanterie<br />
::63ème Régiment d'infanterie<br />
::78ème Régiment d'infanterie<br />
:*46° Brigade d'infanterie<br />
::107ème Régiment d'infanterie<br />
::138ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::21ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''24ème Division d'infanterie'''<br />
:*47° Brigade d'infanterie<br />
::50ème Régiment d'infanterie<br />
::108ème Régiment d'infanterie<br />
:*48° Brigade d'infanterie<br />
::100ème Régiment d'infanterie<br />
::126ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::34ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::300ème Régiment d'infanterie<br />
::326ème Régiment d'infanterie<br />
::52ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVIIème Corps d’armée (Toulouse) ====<br />
'''33ème Division d'infanterie'''<br />
:*65° Brigade d'infanterie<br />
::7ème Régiment d'infanterie<br />
::9ème Régiment d'infanterie<br />
:*66° Brigade d'infanterie<br />
::11ème Régiment d'infanterie<br />
::20ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::18ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''34ème Division d'infanterie'''<br />
:*67° Brigade d'infanterie<br />
::14ème Régiment d'infanterie<br />
::83ème Régiment d'infanterie<br />
:*68° Brigade d'infanterie<br />
::59ème Régiment d'infanterie<br />
::88ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::23ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
====Le Corps colonial====<br />
'''2ème Division d'infanterie coloniale'''<br />
:*2° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::4ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::8ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*4° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::22ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::24ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::2ème Régiment d'Artillerie coloniale<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''3ème Division d'infanterie coloniale'''<br />
:*1° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::1er Régiment d'infanterie coloniale<br />
::2ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*3° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::3ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::7ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::3ème Régiment d'Artillerie coloniale<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
:*5° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::21ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::23ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::1er Régiment d'Artillerie coloniale<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
=== LA V° ARMEE (Général Lanrezac) ===<br />
====Le Ier Corps d’armée (Lille)====<br />
'''1ère Division d'infanterie'''<br />
:*1° Brigade d'infanterie<br />
::43ème Régiment d'infanterie<br />
::127ème Régiment d'infanterie<br />
:*2° Brigade d'infanterie<br />
::[[1er régiment d'infanterie de ligne|1er Régiment d'infanterie]]<br />
::84ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::15ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''2ème Division d'infanterie'''<br />
:*3° Brigade d'infanterie<br />
::33ème Régiment d'infanterie<br />
::73ème Régiment d'infanterie<br />
:*4° Brigade d'infanterie<br />
::8ème Régiment d'infanterie<br />
::110ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::27ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::201ème Régiment d'infanterie<br />
::284ème Régiment d'infanterie<br />
::41ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le IIème Corps d’armée (Amiens) ====<br />
'''3ème Division d'infanterie'''<br />
:*5° Brigade d'infanterie<br />
::72ème Régiment d'infanterie<br />
::128ème Régiment d'infanterie<br />
:*6° Brigade d'infanterie<br />
::51ème Régiment d'infanterie<br />
::87ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::17ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''4ème Division d'infanterie'''<br />
:*7° Brigade d'infanterie<br />
::91ème Régiment d'infanterie<br />
::147ème Régiment d'infanterie<br />
:*8° Brigade d'infanterie<br />
::45ème Régiment d'infanterie<br />
::148ème Régiment d'infanterie<br />
:*87° Brigade d'infanterie<br />
::120ème Régiment d'infanterie<br />
::9ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::18ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::42ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::272ème Régiment d'infanterie<br />
::328ème Régiment d'infanterie<br />
::29ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le IIIème Corps d’armée (Rouen)====<br />
'''5ème Division d'infanterie'''<br />
:*9° Brigade d'infanterie<br />
::39ème Régiment d'infanterie<br />
::74ème Régiment d'infanterie<br />
:*10° Brigade d'infanterie<br />
::36 Régiment d'infanterie<br />
::129ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::43ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''6ème Division d'infanterie'''<br />
:*11° Brigade d'infanterie<br />
::24ème Régiment d'infanterie<br />
::28ème Régiment d'infanterie<br />
:*12° Brigade d'infanterie<br />
::5ème Régiment d'infanterie<br />
::119ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::22ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::239ème Régiment d'infanterie<br />
::274ème Régiment d'infanterie<br />
::11ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le Xème Corps d’armée (Rennes)====<br />
'''19ème Division d'infanterie'''<br />
:*37° Brigade d'infanterie<br />
::48ème Régiment d'infanterie<br />
::71ème Régiment d'infanterie<br />
:*38° Brigade d'infanterie<br />
::41ème Régiment d'infanterie<br />
::[[70e régiment d'infanterie|70ème Régiment d'infanterie]]<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::7ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''20ème Division d'infanterie'''<br />
:*39° Brigade d'infanterie<br />
::25ème Régiment d'infanterie<br />
::136ème Régiment d'infanterie<br />
:*40° Brigade d'infanterie<br />
::2ème Régiment d'infanterie<br />
::47ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::10ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::241ème Régiment d'infanterie<br />
::270ème Régiment d'infanterie<br />
::50ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XIème Corps d’armée (Nantes)====<br />
'''21ème Division d'infanterie'''<br />
:*41° Brigade d'infanterie<br />
::64ème Régiment d'infanterie<br />
::65ème Régiment d'infanterie<br />
:*42° Brigade d'infanterie<br />
::93ème Régiment d'infanterie<br />
::137ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::51ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''22ème Division d'infanterie'''<br />
:*43° Brigade d'infanterie<br />
::62ème Régiment d'infanterie<br />
::116ème Régiment d'infanterie<br />
:*44° Brigade d'infanterie<br />
::19ème Régiment d'infanterie<br />
::118ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::35ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''52ème Division de réserve'''<br />
:*103° Brigade d'infanterie<br />
::291ème Régiment d'infanterie<br />
::347ème Régiment d'infanterie<br />
::348ème Régiment d'infanterie<br />
:*104° Brigade d'infanterie<br />
::320ème Régiment d'infanterie<br />
::245ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''60ème Division de réserve'''<br />
:*119° Brigade d'infanterie<br />
::248ème Régiment d'infanterie<br />
::271ème Régiment d'infanterie<br />
::247ème Régiment d'infanterie<br />
:*120° Brigade d'infanterie<br />
::225ème Régiment d'infanterie<br />
::336ème Régiment d'infanterie<br />
::202ème Régiment d'infanterie<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::293ème Régiment d'infanterie<br />
::317ème Régiment d'infanterie<br />
::28ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Eléments d'Armée====<br />
'''37ème Division d'infanterie'''<br />
:*73° Brigade d'infanterie<br />
::Régiment de Marche du 2ème Zouaves<br />
::Régiment de Marche du 3ème Zouaves<br />
:*74° Brigade d'infanterie<br />
::Régiment de Marche du 2ème Tirailleurs<br />
::Régiment de Marche du 3ème Tirailleurs<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::2ème Groupe d'Artillerie d'Afrique<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''38ème Division d'infanterie'''<br />
:*39° Brigade d'infanterie<br />
::Régiment de Marche du 1er Zouaves<br />
::Régiment de Marche du 4ème Zouaves<br />
:*40° Brigade d'infanterie<br />
::1er Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
::4ème Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
::8ème Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
::9ème Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::1er Groupe d'Artillerie d'Afrique<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
=== FORMATIONS A LA DISPOSITION DU MINISTRE ===<br />
<br />
'''61ème Division de réserve'''<br />
:*121° Brigade d'infanterie<br />
::264ème Régiment d'infanterie<br />
::265ème Régiment d'infanterie<br />
::316ème Régiment d'infanterie<br />
:*122° Brigade d'infanterie<br />
::318ème Régiment d'infanterie<br />
::219ème Régiment d'infanterie<br />
::262ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''62ème Division de réserve'''<br />
:*123° Brigade d'infanterie<br />
::263ème Régiment d'infanterie<br />
::278ème Régiment d'infanterie<br />
::338ème Régiment d'infanterie<br />
:*124° Brigade d'infanterie<br />
::250ème Régiment d'infanterie<br />
::307ème Régiment d'infanterie<br />
::308ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''67ème Division de réserve'''<br />
:*133° Brigade d'infanterie<br />
::211ème Régiment d'infanterie<br />
::214ème Régiment d'infanterie<br />
::220ème Régiment d'infanterie<br />
:*134° Brigade d'infanterie<br />
::259ème Régiment d'infanterie<br />
::283ème Régiment d'infanterie<br />
::288ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
=== FORMATIONS A LA DISPOSITION DU GENERAL EN CHEF ===<br />
'''44ème Division d'infanterie'''<br />
:*87° Brigade d'infanterie<br />
::97ème Régiment d'infanterie<br />
::159ème Régiment d'infanterie<br />
:*88° Brigade d'infanterie<br />
::157ème Régiment d'infanterie<br />
::163ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::? Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
====Le 1er Groupe de Division de réserve ====<br />
'''58ème Division de réserve'''<br />
:*115° Brigade d'infanterie<br />
::256ème Régiment d'infanterie<br />
::334ème Régiment d'infanterie<br />
::229ème Régiment d'infanterie<br />
:*116° Brigade d'infanterie<br />
::285ème Régiment d'infanterie<br />
::293ème Régiment d'infanterie<br />
::213ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''63ème Division de réserve'''<br />
:*125° Brigade d'infanterie<br />
::216ème Régiment d'infanterie<br />
::238ème Régiment d'infanterie<br />
::298ème Régiment d'infanterie<br />
:*126° Brigade d'infanterie<br />
::305ème Régiment d'infanterie<br />
::292ème Régiment d'infanterie<br />
::321ème Régiment d'infanterie<br />
'''66ème Division de réserve'''<br />
:*131° Brigade d'infanterie<br />
::215ème Régiment d'infanterie<br />
::343ème Régiment d'infanterie<br />
::253ème Régiment d'infanterie<br />
:*132° Brigade d'infanterie<br />
::281ème Régiment d'infanterie<br />
::296ème Régiment d'infanterie<br />
::280ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
====Le 4ème Groupe de Division de réserve ====<br />
'''51ème Division de réserve'''<br />
:*101° Brigade d'infanterie<br />
::243ème Régiment d'infanterie<br />
::327ème Régiment d'infanterie<br />
::243ème Régiment d'infanterie<br />
:*102° Brigade d'infanterie<br />
::273ème Régiment d'infanterie<br />
::208ème Régiment d'infanterie<br />
::310ème Régiment d'infanterie<br />
'''53ème Division de réserve'''<br />
:*105° Brigade d'infanterie<br />
::236ème Régiment d'infanterie<br />
::205ème Régiment d'infanterie<br />
::319ème Régiment d'infanterie<br />
:*106° Brigade d'infanterie<br />
::329ème Régiment d'infanterie<br />
::224ème Régiment d'infanterie<br />
::226ème Régiment d'infanterie<br />
'''69ème Division de réserve'''<br />
*137° Brigade d'infanterie<br />
::306ème Régiment d'infanterie<br />
::332ème Régiment d'infanterie<br />
::287ème Régiment d'infanterie<br />
:*138° Brigade d'infanterie<br />
::267ème Régiment d'infanterie<br />
::254ème Régiment d'infanterie<br />
::251ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
====Défense Mobile des Places du Nord-est ====<br />
'''57ème Division de réserve'''<br />
:*113° Brigade d'infanterie<br />
::235ème Régiment d'infanterie<br />
::242ème Régiment d'infanterie<br />
::260ème Régiment d'infanterie<br />
:*114° Brigade d'infanterie<br />
::244ème Régiment d'infanterie<br />
::371ème Régiment d'infanterie<br />
::372ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''71ème Division de réserve'''<br />
:*141° Brigade d'infanterie<br />
::349ème Régiment d'infanterie<br />
::358ème Régiment d'infanterie<br />
::370ème Régiment d'infanterie<br />
:*142° Brigade d'infanterie<br />
::217ème Régiment d'infanterie<br />
::221ème Régiment d'infanterie<br />
::309ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments divisionnaires<br />
::41ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
'''72ème Division de réserve'''<br />
:*143° Brigade d'infanterie<br />
::351ème Régiment d'infanterie<br />
::362ème Régiment d'infanterie<br />
:*144° Brigade d'infanterie<br />
::364ème Régiment d'infanterie<br />
::365ème Régiment d'infanterie<br />
::366ème Régiment d'infanterie<br />
'''73ème Division de réserve'''<br />
:*145° Brigade d'infanterie<br />
::346ème Régiment d'infanterie<br />
::353ème Régiment d'infanterie<br />
::356ème Régiment d'infanterie<br />
:*146° Brigade d'infanterie<br />
::367ème Régiment d'infanterie<br />
::368ème Régiment d'infanterie<br />
::369ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
=== FORMATION DE RESERVE DES 14° (Lyon) ET 15° (Marseille) REGIONS ===<br />
'''64ème Division de réserve'''<br />
:*127° Brigade d'infanterie<br />
::340ème Régiment d'infanterie<br />
::275ème Régiment d'infanterie<br />
::52ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::68ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::70ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
:*128° Brigade d'infanterie<br />
::252ème Régiment d'infanterie<br />
::286ème Régiment d'infanterie<br />
::339ème Régiment d'infanterie<br />
'''65ème Division de réserve'''<br />
:*129° Brigade d'infanterie<br />
::311ème Régiment d'infanterie<br />
::312ème Régiment d'infanterie<br />
::46ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::64ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::67ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
:*130° Brigade d'infanterie<br />
::203ème Régiment d'infanterie<br />
::341ème Régiment d'infanterie<br />
::47ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
::63ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
'''74ème Division de réserve'''<br />
:*147° Brigade d'infanterie<br />
::222ème Régiment d'infanterie<br />
::299ème Régiment d'infanterie<br />
::53ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
::54ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
:*148° Brigade d'infanterie<br />
::223ème Régiment d'infanterie<br />
::333ème Régiment d'infanterie<br />
::230ème Régiment d'infanterie<br />
::51ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
::62ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
'''75ème Division de réserve'''<br />
:*149° Brigade d'infanterie<br />
::240ème Régiment d'infanterie<br />
::258ème Régiment d'infanterie<br />
:*150° Brigade d'infanterie<br />
::255ème Régiment d'infanterie<br />
::261ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
===FORMATIONS TERRITORIALES===<br />
:*INFANTERIE<br />
<br />
::*1ère Région militaire<br />
<br />
::1er Régiment d'Infanterie territoriale (Lille)<br />
::2ème Régiment d'Infanterie territoriale (Valenciennes)<br />
::3ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cambrai)<br />
::4ème Régiment d'Infanterie territoriale (Avesnes-sur-Helpe)<br />
::5ème Régiment d'Infanterie territoriale (Arras)<br />
::6ème Régiment d'Infanterie territoriale (Béthune)<br />
::7ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Omer)<br />
::8ème Régiment d'Infanterie territoriale (Dunkerque)<br />
<br />
::*2ème Région militaire<br />
<br />
:::*81ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*161ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::11ème Régiment d'Infanterie territoriale (Beauvais)<br />
::12ème Régiment d'Infanterie territoriale (Amiens)<br />
::::*162ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::14ème Régiment d'Infanterie territoriale (Abbeville, Amiens)<br />
::16ème Régiment d'Infanterie territoriale (Péronne, Stenay)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::9ème Régiment d'Infanterie territoriale (Soissons)<br />
::10ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Quentin)<br />
::13ème Régiment d'Infanterie territoriale (Compiègne)<br />
::15ème Régiment d'Infanterie territoriale (Laon)<br />
<br />
::*3ème Région militaire<br />
<br />
:::*82ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*163ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::17ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bernay, Paris)<br />
::18ème Régiment d'Infanterie territoriale (Evreux, Paris)<br />
::::*164ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::21ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rouen)<br />
::22ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rouen)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::19ème Régiment d'Infanterie territoriale (Falaise,Paris)<br />
::20ème Régiment d'Infanterie territoriale (Lisieux, Courbevoie)<br />
::23ème Régiment d'Infanterie territoriale (Caen)<br />
::24ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Havre)<br />
<br />
::*4ème Région militaire<br />
<br />
:::*83ème Division d'Infanterie territoriale <br />
::::*165ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::29ème Régiment d'Infanterie territoriale (Dreux, Saint-Cloud)<br />
::30ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chartre, Paris)<br />
::::*166ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::31ème Régiment d'Infanterie territoriale (Alençon, Paris)<br />
::32ème Régiment d'Infanterie territoriale (Argentan, Paris)<br />
<br />
:::*84ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*167ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::25ème Régiment d'Infanterie territoriale (Laval)<br />
::26ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mayenne)<br />
::::*168ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::27ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mamers)<br />
::28ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Mans)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::33ème Régiment d'Infanterie territoriale (Sens-Paris)<br />
::34ème Régiment d'Infanterie territoriale (Fontainebleau, Paris)<br />
::35ème Régiment d'Infanterie territoriale (Melun, Paris)<br />
::36ème Régiment d'Infanterie territoriale (Coulommiers, Paris)<br />
<br />
::*5ème Région militaire<br />
<br />
::37ème Régiment d'Infanterie territoriale (Auxerre)<br />
::38ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montargis)<br />
::39ème Régiment d'Infanterie territoriale (Blois)<br />
::40ème Régiment d'Infanterie territoriale (Orléans)<br />
<br />
::*6ème Région militaire<br />
<br />
::41ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toul, Nancy)<br />
::42ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toul, Nancy)<br />
::43ème Régiment d'Infanterie territoriale (Epinal)<br />
::44ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Quentin, Verdun)<br />
::45ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mézières)<br />
::46ème Régiment d'Infanterie territoriale (Soissons, Saint-Mihiel)<br />
::47ème Régiment d'Infanterie territoriale (Troyes, Nancy)<br />
::48ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chalons sur Marne, Camp de Chalons)<br />
::49ème Régiment d'Infanterie territoriale (Belfort)<br />
::50ème Régiment d'Infanterie territoriale (Belfort)<br />
::51ème Régiment d'Infanterie territoriale (Langres)<br />
::52ème Régiment d'Infanterie territoriale (Neufchâtel, Nancy)<br />
<br />
::*7ème Région militaire<br />
<br />
::53ème Régiment d'Infanterie territoriale (Lons-le-Saunier)<br />
::54ème Régiment d'Infanterie territoriale (Besançon)<br />
::55ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bourg en Bresse)<br />
::56ème Régiment d'Infanterie territoriale (Belley)<br />
::57ème Régiment d'Infanterie territoriale (Auxonne)<br />
<br />
::*8ème Région militaire<br />
<br />
::58ème Régiment d'Infanterie territoriale (Dijon)<br />
::59ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chalon-sur-Saône)<br />
::60ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mâcon)<br />
::61ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cosne-sur-Loire)<br />
::62ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bourges)<br />
::63ème Régiment d'Infanterie territoriale (Autun)<br />
::64ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nevers)<br />
<br />
::*9ème Région militaire<br />
<br />
:::*85ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*169ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::65ème Régiment d'Infanterie territoriale (Châteauroux)<br />
::66ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Blanc, Issoudun)<br />
::::*170ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::67ème Régiment d'Infanterie territoriale (Parthenay, Saint-Maixent)<br />
::68ème Régiment d'Infanterie territoriale (Poitiers)<br />
<br />
:::*86ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*171ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::69ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chatellerault, Tours)<br />
::70ème Régiment d'Infanterie territoriale (Tours)<br />
::::*172ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::71ème Régiment d'Infanterie territoriale (Angers)<br />
::72ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cholet)<br />
<br />
::*10ème Région militaire<br />
<br />
:::*87ème Division d'Infanterie territoriale (10ème Région)<br />
::::*173ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::73ème Régiment d'Infanterie territoriale (Guingamp)<br />
::74ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Brieuc)<br />
::::*174ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::76ème Régiment d'Infanterie territoriale (Vitré)<br />
::79ème Régiment d'Infanterie territoriale (Granville)<br />
::80ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Lô)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
::75ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rennes)<br />
::77ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cherbourg)<br />
::78ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Malo)<br />
::85ème Régiment d'Infanterie territoriale (Vannes)<br />
::86ème Régiment d'Infanterie territoriale (Quimper)<br />
::87ème Régiment d'Infanterie territoriale (Brest)<br />
::88ème Régiment d'Infanterie territoriale (Lorient)<br />
<br />
::*11ème Région militaire<br />
<br />
:::*88ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*175ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::81ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nantes)<br />
::82ème Régiment d'Infanterie territoriale (Ancenis)<br />
::::*176ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::83ème Régiment d'Infanterie territoriale (La Roche sur Yon)<br />
::84ème Régiment d'Infanterie territoriale (Fontenay le Comte)<br />
<br />
<br />
::*12ème Région militaire<br />
<br />
:::*89ème Division d'Infanterie territoriale (12ème Région)<br />
::::*177ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::89ème Régiment d'Infanterie territoriale (Limoges)<br />
::90ème Régiment d'Infanterie territoriale (Magnac-Laval, Bellac)<br />
::::*178ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::93ème Régiment d'Infanterie territoriale (Périgueux)<br />
::94ème Régiment d'Infanterie territoriale (Angoulème)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::91ème Régiment d'Infanterie territoriale (Guéret, Limoges)<br />
::92ème Régiment d'Infanterie territoriale (Tulle)<br />
::95ème Régiment d'Infanterie territoriale (Brive)<br />
::96ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bergerac)<br />
<br />
::*13ème Région militaire<br />
<br />
::97ème Régiment d'Infanterie territoriale (Riom)<br />
::98ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montluçon)<br />
::99ème Régiment d'Infanterie territoriale (Clermont-Ferrand)<br />
::100ème Régiment d'Infanterie territoriale (Aurillac)<br />
::101ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Puy en Velay)<br />
::102ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Etienne)<br />
::103ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montbrison, Clermont-Ferrand)<br />
::104ème Régiment d'Infanterie territoriale (Roanne)<br />
<br />
::*14ème Région militaire<br />
<br />
::105ème Régiment d'Infanterie territoriale (Grenoble)<br />
::106ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bourgoin, Sathonay)<br />
::107ème Régiment d'Infanterie territoriale (Annecy)<br />
::108ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chambéry)<br />
::109ème Régiment d'Infanterie territoriale (Vienne, Lyon)<br />
::110ème Régiment d'Infanterie territoriale (Romans)<br />
::111ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montélimar)<br />
::112ème Régiment d'Infanterie territoriale (Epinal-Lyon)<br />
<br />
::*15ème Région militaire<br />
<br />
::113ème Régiment d'Infanterie territoriale (Antibes)<br />
::114ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toulon)<br />
::115ème Régiment d'Infanterie territoriale (Marseille)<br />
::116ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nice)<br />
::117ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nîmes)<br />
::118ème Régiment d'Infanterie territoriale (Avignon)<br />
::119ème Régiment d'Infanterie territoriale (Privas, Aix-en-Provence)<br />
::120ème Régiment d'Infanterie territoriale (Pont-Saint-Esprit, Aix-en-Provence)<br />
<br />
::*16ème Région militaire<br />
<br />
:::*90ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*179ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::125ème Régiment d'Infanterie territoriale (Narbonne)<br />
::126ème Régiment d'Infanterie territoriale (Perpignan)<br />
::::*180ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::127ème Régiment d'Infanterie territoriale (Carcassonne, Castelnaudary)<br />
::128ème Régiment d'Infanterie territoriale (Albi)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
::121ème Régiment d'Infanterie territoriale (Béziers)<br />
::122ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montpellier)<br />
::123ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mende, Lodève)<br />
::124ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rodez)<br />
<br />
::*17ème Région militaire<br />
<br />
:::*91ème Division d'Infanterie territoriale (17ème Région)<br />
::::*181ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::129ème Régiment d'Infanterie territoriale (Agen)<br />
::130ème Régiment d'Infanterie territoriale (Marmande, Montauban)<br />
::::*182ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::131ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cahors)<br />
::132ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montauban)<br />
<br />
::133ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toulouse)<br />
::134ème Régiment d'Infanterie territoriale (Foix, Pamiers)<br />
::135ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mirande, Auch)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::136ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Gaudens, Toulouse)<br />
<br />
::*18ème Région militaire<br />
<br />
:::*92ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*183ème Brigade d'Infanterie territoriale <br />
::141ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mont de Marsan)<br />
::142ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bayonne)<br />
::::*184ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::143ème Régiment d'Infanterie territoriale (Pau)<br />
::144ème Régiment d'Infanterie territoriale (Tarbes)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::137ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saintes)<br />
::138ème Régiment d'Infanterie territoriale (La Rochelle)<br />
::139ème Régiment d'Infanterie territoriale (Libourne, Rochefort)<br />
::140ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bordeaux)<br />
<br />
:*CAVALERIE<br />
<br />
===DIVISIONS DE CAVALERIE===<br />
'''1ère Division de Cavalerie (Région de Paris)'''<br />
:*2° Brigade de Cuirassiers<br />
::1ème Régiment de Cuirassiers<br />
::2ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*5° Brigade de Dragons<br />
::6ème Régiment de Dragons<br />
::23ème Régiment de Dragons <br />
:*11° Brigade de Dragons<br />
::27ème Régiment de Dragons<br />
::32ème Régiment de Dragons<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 13ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 26ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''2ème Division de Cavalerie (20° Région)'''<br />
:*2° Brigade de Dragons<br />
::8ème Régiment de Dragons<br />
::31ème Régiment de Dragons<br />
:*12° Brigade de Dragons<br />
::4ème Régiment de Dragons<br />
::12ème Régiment de Dragons <br />
:*2° Brigade de Cavalerie Légère<br />
::17ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::32ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''3ème Division de Cavalerie (6° Région)'''<br />
:*4° Brigade de Cuirassiers<br />
::4ème Régiment de Cuirassiers<br />
::9ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*13° Brigade de Dragons<br />
::5ème Régiment de Dragons<br />
::7ème Régiment de Dragons<br />
:*3° Brigade de Cavalerie légère<br />
::3ème Régiment de Hussards<br />
::8ème Régiment de Hussards<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 42ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 18ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''4ème Division de Cavalerie (6° Région)'''<br />
:*3° Brigade de Cuirassiers<br />
::3ème Régiment de Cuirassiers<br />
::6ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*4° Brigade de Dragons<br />
::28ème Régiment de Dragons<br />
::30ème Régiment de Dragons <br />
:*4° Brigade de Cavalerie légère<br />
::2ème Régiment de Hussards<br />
::4ème Régiment de Hussards<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 40ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 19ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::Sapeurs cyclistes du 9ème Régiment du Génie<br />
<br />
'''5ème Division de Cavalerie (6° Région)'''<br />
:*3° Brigade de Dragons<br />
::16ème Régiment de Dragons<br />
::22ème Régiment de Dragons<br />
:*7° Brigade de Dragons<br />
::9ème Régiment de Dragons<br />
::29ème Régiment de Dragons<br />
:*5° Brigade de Cavalerie légère<br />
::5ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::15ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 61ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 29ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''6ème Division de Cavalerie (14° Région)'''<br />
:*5° Brigade de Cuirassiers<br />
::7ème Régiment de Cuirassiers (Lyon)<br />
::10ème Régiment de Cuirassiers (Lyon)<br />
::9ème Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
:*6° Brigade de Dragons<br />
::2ème Régiment de Dragons (Lyon)<br />
::14ème Régiment de Dragons (Saint Etienne)<br />
:*6° Brigade de Cavalerie légère<br />
::6ème Régiment de Hussards (Marseille)<br />
::11ème Régiment de Hussards (Tarascon)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 54ème Régiment d'Artillerie de campagne (Lyon)<br />
::Sapeurs cyclistes du 4ème Régiment du Génie<br />
<br />
'''7ème Division de Cavalerie (4°, 5° Régions et Région de Paris)'''<br />
:*6° Brigade de Cuirassiers<br />
::11ème Régiment de Cuirassiers<br />
::12ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*1° Brigade de Dragons<br />
::7ème Régiment de Dragons<br />
::13ème Régiment de Dragons <br />
:*1° Brigade de Cavalerie légère<br />
::1ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::20ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''8ème Division de Cavalerie (7° et 8° Régions)'''<br />
:*8° Brigade de Dragons<br />
::11ème Régiment de Dragons<br />
::18ème Régiment de Dragons <br />
:*8° Brigade de Cavalerie légère<br />
::12ème Régiment de Hussards<br />
::14ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 4ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 15ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::Sapeurs cyclistes du 9ème Régiment du Génie<br />
<br />
'''9ème Division de Cavalerie (9°, 10° et 11° Régions) '''<br />
:*2° Brigade de Cuirassiers<br />
::5ème Régiment de Cuirassiers<br />
::8ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*5° Brigade de Dragons<br />
::7ème Régiment de Dragons<br />
::13ème Régiment de Dragons<br />
:*1ère Brigade de Cavalerie légère<br />
::10ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::12ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 33ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 1er Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''10ème Division de Cavalerie (12°, 17° et 18° Régions)'''<br />
:*10° Brigade de Dragons<br />
::15ème Régiment de Dragons<br />
::20ème Régiment de Dragons <br />
:*15° Brigade de Dragons<br />
::10ème Régiment de Dragons<br />
::19ème Régiment de Dragons <br />
:*2° Brigade de Cavalerie légère<br />
::17ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::18ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 14ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 1er Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::Sapeurs cyclistes du 9ème Régiment du Génie<br />
<br />
[[Catégorie:Histoire de l'armée française]]<br />
[[Catégorie:Première Guerre mondiale]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franz%C3%B6sisches_Truppenaufgebot_bei_Kriegsbeginn_1914&diff=171467665Französisches Truppenaufgebot bei Kriegsbeginn 19142007-01-10T16:28:38Z<p>Kyle the hacker: correction</p>
<hr />
<div>{{à wikifier}}<br />
{{Titre incorrect|Ordre de bataille de l'armée française le 1{{er}} août 1914}}<br />
==Schéma générique des unités de l'armée française==<br />
===L'armée===<br />
===Le Corps d'armée===<br />
===La division===<br />
===La brigade===<br />
===Le régiment===<br />
===Le bataillon===<br />
===Le niveau compagnie===<br />
===Le niveau section===<br />
<br />
==Articulation de l'armée française==<br />
=== LA I° ARMEE (Général Dubail) ===<br />
====Le VII ème Corps d’armée (Besançon) ====<br />
'''14ème Division d'infanterie'''<br />
:*27° Brigade d'infanterie<br />
::44ème Régiment d'infanterie (Lons-le-Saunier)<br />
::60ème Régiment d'infanterie (Besançon)<br />
:*28° Brigade d'infanterie<br />
::[[35e régiment d'infanterie|35ème Régiment d'infanterie]] (Belfort)<br />
::42ème Régiment d'infanterie (Belfort)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::47ème Régiment d'Artillerie de campagne (Héricourt)<br />
::1 escadron du 11e Régiment de Chasseurs à cheval (Vesoul)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''41ème Division d'infanterie'''<br />
:*81° Brigade d'infanterie<br />
::152ème Régiment d'infanterie (Gerardmer)<br />
::5ème Bataillon de Chasseurs à pied (Besançon, Remiremont)<br />
::15ème Bataillon de Chasseurs à pied (Montbeliard, Remiremont)<br />
:*82° Brigade d'infanterie<br />
::23ème Régiment d'infanterie (Bourg en Bresse)<br />
::133ème Régiment d'infanterie (Belley)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::4ème Régiment d'Artillerie de campagne (Besançon)<br />
::1 escadron du 11e Régiment de Chasseurs à cheval (Vesoul)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::352ème Régiment d'infanterie (Gerardmer)<br />
::5ème Régiment d'Artillerie de campagne (Besançon)<br />
::11e Régiment de Chasseurs à cheval (Vesoul)<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du VII°Corps d'armée<br />
::7ème Section du Train des équipages<br />
::7ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::7ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::7ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::7ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le VIII ème Corps d’armée (Dijon) ====<br />
'''15ème Division d'infanterie'''<br />
:*29° Brigade d'infanterie<br />
::56ème Régiment d'infanterie (Chalon sur Saone)<br />
::134ème Régiment d'infanterie (Macon)<br />
:*30° Brigade d'infanterie<br />
::10ème Régiment d'infanterie (Auxonne)<br />
::27ème Régiment d'infanterie (Dijon)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::48ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::1 escadron du 16e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''16ème Division d'infanterie'''<br />
:*31° Brigade d'infanterie<br />
::85ème Régiment d'infanterie (Cosne sur Loire)<br />
::95ème Régiment d'infanterie (Bourges)<br />
:*32° Brigade d'infanterie<br />
::13ème Régiment d'infanterie (Nevers)<br />
::[[29e régiment d’infanterie|29ème Régiment d'infanterie]] (Autun)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::1er Régiment d'Artillerie de campagne (Bourges)<br />
::1 escadron du 16e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::210ème Régiment d'infanterie (Auxonne)<br />
::227ème Régiment d'infanterie (Dijon)<br />
::16e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du VIII° Corps d'armée<br />
::8ème Section du Train des équipages<br />
::8ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::8ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::8ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::8ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XIIIème Corps d’armée (Clermont-Ferrand) ====<br />
'''25ème Division d'infanterie'''<br />
:*49° Brigade d'infanterie <br />
::38ème Régiment d'infanterie (Saint Etienne)<br />
::86ème Régiment d'infanterie (Le Puy en Velay)<br />
:*50° Brigade d'infanterie<br />
::16ème Régiment d'infanterie (Montbrison-Clermont Ferrand))<br />
::98ème Régiment d'infanterie (Roanne)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::16ème Régiment d'Artillerie de campagne (Issoire)<br />
::1 escadron du 3e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''26ème Division d'infanterie'''<br />
:*51° Brigade d'infanterie<br />
::121ème Régiment d'infanterie (Montluçon)<br />
::105ème Régiment d'infanterie (Riom)<br />
:*52° Brigade d'infanterie<br />
::92ème Régiment d'infanterie (Clermont Ferrand)<br />
::139ème Régiment d'infanterie (Aurillac)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::36ème Régiment d'Artillerie de campagne (Clermont Ferrand)<br />
::1 escadron du 3e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::53ème Régiment d'Artillerie de campagne (Clermont Ferrand)<br />
::3e Régiment de Chasseurs à cheval<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XIII° Corps d'armée<br />
::13ème Section du Train des équipages<br />
::13ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::13ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::13ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::13ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XIVème Corps d’armée (Lyon)====<br />
'''27ème Division d'infanterie'''<br />
:*53° Brigade d'infanterie<br />
::75ème Régiment d'infanterie (Romans)<br />
::140ème Régiment d'infanterie (Grenoble)<br />
:*54° Brigade d'infanterie<br />
::52ème Régiment d'infanterie (Montélimar)<br />
::12ème Bataillon de Chasseurs alpins (Embruns)<br />
::28ème Bataillon de Chasseurs alpins (Grenoble)<br />
::30ème Bataillon de Chasseurs alpins (Grenoble)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::2ème Régiment d'Artillerie de campagne (Grenoble)<br />
::1 escadron du 9e Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''28ème Division d'infanterie'''<br />
:*55° Brigade d'infanterie<br />
::22ème Régiment d'infanterie (Sathonay)<br />
::99ème Régiment d'infanterie (Lyon, Vienne)<br />
:*56° Brigade d'infanterie <br />
::30ème Régiment d'infanterie (Annecy)<br />
::11ème Bataillon de Chasseurs alpins (Annecy)<br />
::13ème Bataillon de Chasseurs alpins (Chambéry, Grenoble)<br />
::22ème Bataillon de Chasseurs alpins (Albertville)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::54ème Régiment d'Artillerie de campagne (Lyon)<br />
::1 escadron du 9e Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::54ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::9e Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XIV° Corps d'armée<br />
::14ème Section du Train des équipages<br />
::14ème Section de Secrétaire d'état-major et de recrutement<br />
::14ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::14ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::14ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XXIème Corps d’armée (Nancy) ====<br />
'''13ème Division d'infanterie'''<br />
:*25° Brigade d'infanterie<br />
::17ème Régiment d'infanterie (Epinal)<br />
::17ème Bataillon de Chasseurs à pied (Brienne le Château)<br />
::20ème Bataillon de Chasseurs à pied (Brienne, Baccarat)<br />
::21ème Bataillon de Chasseurs à pied (Langres, Raon l'Etape)<br />
:*26° Brigade d'infanterie<br />
::21ème Régiment d'infanterie (Langres)<br />
::109ème Régiment d'infanterie (Chaumont)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::62ème Régiment d'Artillerie de campagne (Epinal, Rambervillers)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''43ème Division d'infanterie'''<br />
:*85° Brigade d'infanterie<br />
::158ème Régiment d'infanterie (Bruyères, Corcieux)<br />
::149ème Régiment d'infanterie (Epinal)<br />
:*86° Brigade d'infanterie<br />
::1er Bataillon de Chasseurs à pied (Senones, Troyes)<br />
::3ème Bataillon de Chasseurs à pied (Langres, Saint-Dié)<br />
::10ème Bataillon de Chasseurs à pied (Langres, Saint-Dié)<br />
::31ème Bataillon de Chasseurs à pied (Saint-Dié, Langres)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::12ème Régiment d'Artillerie de campagne (Bruyères, Saint-Dié)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XXI° Corps d'armée<br />
::21ème Section du Train des équipages<br />
::21ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::21ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::21ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::21ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Eléments d'Armée====<br />
<br />
=== LA II° ARMEE (Général Curières de Castelnau) ===<br />
====Le IXème Corps d’armée (Tours)====<br />
'''17ème Division d'infanterie'''<br />
:*33° Brigade d'infanterie<br />
::68ème Régiment d'infanterie (Issoudun)<br />
::90ème Régiment d'infanterie (Châteauroux)<br />
:*34° Brigade d'infanterie<br />
::114ème Régiment d'infanterie (Saint-Maixent)<br />
::125ème Régiment d'infanterie (Poitiers)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::20ème Régiment d'Artillerie de campagne (Poitiers)<br />
::Cavalerie<br />
::Génie :<br />
<br />
'''18ème Division d'infanterie'''<br />
:*35° Brigade d'infanterie<br />
::32ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
::66ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
:*36° Brigade d'infanterie<br />
::77ème Régiment d'infanterie (Cholet)<br />
::135ème Régiment d'infanterie (Angers)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::33ème Régiment d'Artillerie de campagne (Angers)<br />
::Cavalerie<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::268ème Régiment d'infanterie (Issoudun)<br />
::290ème Régiment d'infanterie (Châteauroux)<br />
::49ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du IX° Corps d'armée (Tours)<br />
::9ème Section du Train des équipages (Châteauroux)<br />
::9ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement (Tours)<br />
::9ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration (Tours)<br />
::9ème Section d'Infirmiers militaires (Châteauroux)<br />
::9ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVème Corps d’armée (Marseille) ====<br />
'''29ème Division d'infanterie'''<br />
:*57° Brigade d'infanterie<br />
::111ème Régiment d'infanterie (Antibes)<br />
::112ème Régiment d'infanterie (Toulon)<br />
:*58° Brigade d'infanterie<br />
::3ème Régiment d'infanterie (Hyères, Digne)<br />
::141ème Régiment d'infanterie (Marseille)<br />
:*Eléments non embrigadés à la disposition du Général commandant la 2ème armée<br />
::6ème Bataillon de Chasseurs alpins (Nice)<br />
::7ème Bataillon de Chasseurs alpins (Draguignan)<br />
::23ème Bataillon de Chasseurs alpins (Grasse)<br />
::24ème Bataillon de Chasseurs alpins (Villefranche)<br />
::27ème Bataillon de Chasseurs alpins (Villefranche, Menton)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::55ème Régiment d'Artillerie de campagne (Orange)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''30ème Division d'infanterie'''<br />
:*59° Brigade d'infanterie<br />
::40ème Régiment d'infanterie (Nimes)<br />
::58ème Régiment d'infanterie (Avignon)<br />
:*60° Brigade d'infanterie<br />
::55ème Régiment d'infanterie (Aix en Provence, Pont Saint-Vincent)<br />
::61ème Régiment d'infanterie (Aix en Provence, Privas)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::19ème Régiment d'Artillerie de campagne (Nimes)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::38ème Régiment d'Artillerie de campagne (Nimes)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XV° Corps d'armée<br />
::15ème Section du Train des équipages<br />
::15ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::15ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::15ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::15ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVIème Corps d’armée (Montpellier)====<br />
'''31ème Division d'infanterie'''<br />
:*61° Brigade d'infanterie<br />
::81ème Régiment d'infanterie (Montpellier)<br />
::96ème Régiment d'infanterie (Béziers)<br />
:*62° Brigade d'infanterie<br />
::122ème Régiment d'infanterie (Rodez)<br />
::142ème Régiment d'infanterie (Lodève, Mende)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::56ème Régiment d'Artillerie de campagne (Montpellier)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''32ème Division d'infanterie'''<br />
:*63° Brigade d'infanterie<br />
::[[53e Régiment d'infanterie|53ème Régiment d'infanterie]] (Perpignan)<br />
::80ème Régiment d'infanterie (Narbonne)<br />
:*64° Brigade d'infanterie<br />
::15ème Régiment d'infanterie (Albi)<br />
::143ème Régiment d'infanterie (Castelnaudary, Carcassonne)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::3ème Régiment d'Artillerie de campagne (Carcassonne)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::322ème Régiment d'infanterie (Rodez)<br />
::342ème Régiment d'infanterie (Lodève, Mende)<br />
:*15ème Brigade de Dragons<br />
::1er Régiment de Hussards<br />
::10ème Régiment de Dragons<br />
::19ème Régiment de Dragons<br />
<br />
::9ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XVI° Corps d'armée<br />
::16ème Section du Train des équipages<br />
::16ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::16ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::16ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::16ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVIIIème Corps d’armée (Bordeaux) ====<br />
'''35ème Division d'infanterie'''<br />
:*69° Brigade d'infanterie<br />
::6ème Régiment d'infanterie (Saintes)<br />
::123ème Régiment d'infanterie (La Rochelle)<br />
:*70° Brigade d'infanterie<br />
::57ème Régiment d'infanterie (Rochefort, Libourne)<br />
::144ème Régiment d'infanterie (Bordeaux)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::24ème Régiment d'Artillerie de campagne (La Rochelle)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''36ème Division d'infanterie'''<br />
:*71° Brigade d'infanterie<br />
::34ème Régiment d'infanterie (Mont-de-Marsan)<br />
::49ème Régiment d'infanterie (Bayonne)<br />
:*72° Brigade d'infanterie<br />
::12ème Régiment d'infanterie (Tarbes)<br />
::18ème Régiment d'infanterie (Pau)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::14ème Régiment d'Artillerie de campagne (Tarbes)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::218ème Régiment d'infanterie (Pau)<br />
::249ème Régiment d'infanterie (Bayonne)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XVII° Corps d'armée<br />
::18ème Section du Train des équipages<br />
::18ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::18ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::18ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::18ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XXème Corps d’armée (Paris)====<br />
'''11ème Division d'infanterie'''<br />
:*21° Brigade d'infanterie<br />
::26ème Régiment d'infanterie (Nancy)<br />
::69ème Régiment d'infanterie (Essey-les-Nancy)<br />
::2ème Bataillon de Chasseurs à pied (Troyes, Lunéville)<br />
::4ème Bataillon de Chasseurs à pied (Brienne, Saint-Nicolas)<br />
:*22° Brigade d'infanterie<br />
::37ème Régiment d'infanterie (Nancy)<br />
::79ème Régiment d'infanterie (Nancy)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::8ème Régiment d'Artillerie de campagne (Nancy)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''39ème Division d'infanterie'''<br />
:*77° Brigade d'infanterie<br />
::146ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
::153ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
:*78° Brigade d'infanterie<br />
::156ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
::160ème Régiment d'infanterie (Toul)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::39ème Régiment d'Artillerie de campagne (Toul)<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::60ème Régiment d'Artillerie de campagne (Troyes, Neufchâteau)<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du XX° Corps d'armée<br />
::20ème Section du Train des équipages<br />
::20ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::20ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::20ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::20ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le 2ème Groupe de Division de réserve ====<br />
'''59ème Division de réserve'''<br />
:*117° Brigade d'infanterie<br />
::232ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
::314ème Régiment d'infanterie (Saint-Maixent)<br />
::325ème Régiment d'infanterie (Poitiers)<br />
:*118° Brigade d'infanterie<br />
::266ème Régiment d'infanterie (Tours)<br />
::277ème Régiment d'infanterie (Cholet)<br />
::335ème Régiment d'infanterie (Angers)<br />
'''68ème Division de réserve'''<br />
:*135° Brigade d'infanterie<br />
::206ème Régiment d'infanterie (Saintes)<br />
::234ème Régiment d'infanterie (Mont-de-Marsan)<br />
::323ème Régiment d'infanterie (La Rochelle)<br />
:*136° Brigade d'infanterie<br />
::344ème Régiment d'infanterie (Bordeaux)<br />
::257ème Régiment d'infanterie (Libourne, Rochefort)<br />
::212ème Régiment d'infanterie (Tarbes)<br />
'''70ème Division de réserve'''<br />
:*139° Brigade d'infanterie<br />
::226ème Régiment d'infanterie (Toul, Nancy)<br />
::269ème Régiment d'infanterie (Toul, Nancy)<br />
::42ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*140° Brigade d'infanterie<br />
::279ème Régiment d'infanterie (Neufchâtel, Nancy)<br />
::360ème Régiment d'infanterie (Neufchâtel, Toul)<br />
::237ème Régiment d'infanterie (Troyes, Nancy)<br />
<br />
=== LA III° ARMEE (Général Ruffey) ===<br />
====Le IVème Corps d’armée (Le Mans) ====<br />
'''7ème Division d'infanterie'''<br />
:*13° Brigade d'infanterie<br />
::101ème Régiment d'infanterie (Dreux, Saint-Cloud)<br />
::102ème Régiment d'infanterie (Chartres, Paris)<br />
:*14° Brigade d'infanterie<br />
::103ème Régiment d'infanterie (Alençon, Paris)<br />
::104ème Régiment d'infanterie (Argentan, Paris)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::26ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''8ème Division d'infanterie'''<br />
:*15° Brigade d'infanterie<br />
::124ème Régiment d'infanterie (Laval)<br />
::130ème Régiment d'infanterie (Mayenne)<br />
:*16° Brigade d'infanterie<br />
::115ème Régiment d'infanterie (Mamers)<br />
::117ème Régiment d'infanterie (Le Mans)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::31ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::315ème Régiment d'infanterie (Mamers)<br />
::317ème Régiment d'infanterie (Le Mans)<br />
::44ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du IV° Corps d'armée<br />
::4ème Section du Train des équipages<br />
::4ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::4ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::4ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::4ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le Vème Corps d’armée (Orléans) ====<br />
'''9ème Division d'infanterie'''<br />
:*17° Brigade d'infanterie<br />
::4ème Régiment d'infanterie (Auxerre)<br />
::82ème Régiment d'infanterie (Montargis)<br />
:*18° Brigade d'infanterie<br />
::113ème Régiment d'infanterie (Blois)<br />
::131ème Régiment d'infanterie (Orléans)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::30ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''10ème Division d'infanterie'''<br />
:*19° Brigade d'infanterie<br />
::46ème Régiment d'infanterie (Fontainebleau, Paris)<br />
::89ème Régiment d'infanterie (Sens, Paris)<br />
:*20° Brigade d'infanterie<br />
::31ème Régiment d'infanterie (Melun, Paris)<br />
::76ème Régiment d'infanterie (Coulommiers, Paris)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::6ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::313ème Régiment d'infanterie (Blois)<br />
::331ème Régiment d'infanterie (Orléans)<br />
::45ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du V° Corps d'armée<br />
::5ème Section du Train des équipages<br />
::5ème Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::5ème Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::5ème Section d'Infirmiers militaires<br />
::5ème Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le VIème Corps d’armée (Châlons sur Marne) ====<br />
'''12ème Division d'infanterie'''<br />
:*23° Brigade d'infanterie<br />
::54ème Régiment d'infanterie<br />
::67ème Régiment d'infanterie<br />
:*24° Brigade d'infanterie<br />
::106ème Régiment d'infanterie<br />
::132ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::25ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''40ème Division d'infanterie'''<br />
:*79° Brigade d'infanterie<br />
::155ème Régiment d'infanterie<br />
::154ème Régiment d'infanterie<br />
::26ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*80° Brigade d'infanterie<br />
::150ème Régiment d'infanterie<br />
::160ème Régiment d'infanterie<br />
::25ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::29ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::40ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''42ème Division d'infanterie'''<br />
:*83° Brigade d'infanterie<br />
::94ème Régiment d'infanterie<br />
::8ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::19ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*84° Brigade d'infanterie<br />
::151ème Régiment d'infanterie<br />
::162ème Régiment d'infanterie<br />
::16ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::61ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::46ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le 3ème Groupe de Division de réserve ====<br />
'''54ème Division de réserve'''<br />
:*107° Brigade d'infanterie<br />
::301ème Régiment d'infanterie<br />
::302ème Régiment d'infanterie<br />
::303ème Régiment d'infanterie<br />
:*108° Brigade d'infanterie<br />
::324ème Régiment d'infanterie<br />
::330ème Régiment d'infanterie<br />
::363ème Régiment d'infanterie<br />
'''55ème Division de réserve'''<br />
:*109° Brigade d'infanterie<br />
::204ème Régiment d'infanterie<br />
::282ème Régiment d'infanterie<br />
::289ème Régiment d'infanterie<br />
:*110° Brigade d'infanterie<br />
::231ème Régiment d'infanterie<br />
::276ème Régiment d'infanterie<br />
::246ème Régiment d'infanterie<br />
'''56ème Division de réserve'''<br />
:*111° Brigade d'infanterie<br />
::354ème Régiment d'infanterie<br />
::355ème Régiment d'infanterie<br />
::294ème Régiment d'infanterie<br />
:*112° Brigade d'infanterie<br />
::350ème Régiment d'infanterie<br />
::361ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
<br />
<br />
=== LA IV° ARMEE (Général de Langle de Cary) ===<br />
====Le XIIème Corps d’armée (Limoges)====<br />
'''23ème Division d'infanterie'''<br />
:*45° Brigade d'infanterie<br />
::63ème Régiment d'infanterie<br />
::78ème Régiment d'infanterie<br />
:*46° Brigade d'infanterie<br />
::107ème Régiment d'infanterie<br />
::138ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::21ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''24ème Division d'infanterie'''<br />
:*47° Brigade d'infanterie<br />
::50ème Régiment d'infanterie<br />
::108ème Régiment d'infanterie<br />
:*48° Brigade d'infanterie<br />
::100ème Régiment d'infanterie<br />
::126ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::34ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::300ème Régiment d'infanterie<br />
::326ème Régiment d'infanterie<br />
::52ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XVIIème Corps d’armée (Toulouse) ====<br />
'''33ème Division d'infanterie'''<br />
:*65° Brigade d'infanterie<br />
::7ème Régiment d'infanterie<br />
::9ème Régiment d'infanterie<br />
:*66° Brigade d'infanterie<br />
::11ème Régiment d'infanterie<br />
::20ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::18ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''34ème Division d'infanterie'''<br />
:*67° Brigade d'infanterie<br />
::14ème Régiment d'infanterie<br />
::83ème Régiment d'infanterie<br />
:*68° Brigade d'infanterie<br />
::59ème Régiment d'infanterie<br />
::88ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::23ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
====Le Corps colonial====<br />
'''2ème Division d'infanterie coloniale'''<br />
:*2° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::4ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::8ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*4° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::22ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::24ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::2ème Régiment d'Artillerie coloniale<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''3ème Division d'infanterie coloniale'''<br />
:*1° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::1er Régiment d'infanterie coloniale<br />
::2ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*3° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::3ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::7ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::3ème Régiment d'Artillerie coloniale<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
:*5° Brigade d'infanterie coloniale<br />
::21ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::23ème Régiment d'infanterie coloniale<br />
::1er Régiment d'Artillerie coloniale<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
=== LA V° ARMEE (Général Lanrezac) ===<br />
====Le Ier Corps d’armée (Lille)====<br />
'''1ère Division d'infanterie'''<br />
:*1° Brigade d'infanterie<br />
::43ème Régiment d'infanterie<br />
::127ème Régiment d'infanterie<br />
:*2° Brigade d'infanterie<br />
::[[1er régiment d'infanterie de ligne|1er Régiment d'infanterie]]<br />
::84ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::15ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''2ème Division d'infanterie'''<br />
:*3° Brigade d'infanterie<br />
::33ème Régiment d'infanterie<br />
::73ème Régiment d'infanterie<br />
:*4° Brigade d'infanterie<br />
::8ème Régiment d'infanterie<br />
::110ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::27ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::201ème Régiment d'infanterie<br />
::284ème Régiment d'infanterie<br />
::41ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le IIème Corps d’armée (Amiens) ====<br />
'''3ème Division d'infanterie'''<br />
:*5° Brigade d'infanterie<br />
::72ème Régiment d'infanterie<br />
::128ème Régiment d'infanterie<br />
:*6° Brigade d'infanterie<br />
::51ème Régiment d'infanterie<br />
::87ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::17ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''4ème Division d'infanterie'''<br />
:*7° Brigade d'infanterie<br />
::91ème Régiment d'infanterie<br />
::147ème Régiment d'infanterie<br />
:*8° Brigade d'infanterie<br />
::45ème Régiment d'infanterie<br />
::148ème Régiment d'infanterie<br />
:*87° Brigade d'infanterie<br />
::120ème Régiment d'infanterie<br />
::9ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::18ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::42ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::272ème Régiment d'infanterie<br />
::328ème Régiment d'infanterie<br />
::29ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le IIIème Corps d’armée (Rouen)====<br />
'''5ème Division d'infanterie'''<br />
:*9° Brigade d'infanterie<br />
::39ème Régiment d'infanterie<br />
::74ème Régiment d'infanterie<br />
:*10° Brigade d'infanterie<br />
::36 Régiment d'infanterie<br />
::129ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::43ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''6ème Division d'infanterie'''<br />
:*11° Brigade d'infanterie<br />
::24ème Régiment d'infanterie<br />
::28ème Régiment d'infanterie<br />
:*12° Brigade d'infanterie<br />
::5ème Régiment d'infanterie<br />
::119ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::22ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::239ème Régiment d'infanterie<br />
::274ème Régiment d'infanterie<br />
::11ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le Xème Corps d’armée (Rennes)====<br />
'''19ème Division d'infanterie'''<br />
:*37° Brigade d'infanterie<br />
::48ème Régiment d'infanterie<br />
::71ème Régiment d'infanterie<br />
:*38° Brigade d'infanterie<br />
::41ème Régiment d'infanterie<br />
::[[70e régiment d'infanterie|70ème Régiment d'infanterie]]<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::7ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''20ème Division d'infanterie'''<br />
:*39° Brigade d'infanterie<br />
::25ème Régiment d'infanterie<br />
::136ème Régiment d'infanterie<br />
:*40° Brigade d'infanterie<br />
::2ème Régiment d'infanterie<br />
::47ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::10ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::241ème Régiment d'infanterie<br />
::270ème Régiment d'infanterie<br />
::50ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Le XIème Corps d’armée (Nantes)====<br />
'''21ème Division d'infanterie'''<br />
:*41° Brigade d'infanterie<br />
::64ème Régiment d'infanterie<br />
::65ème Régiment d'infanterie<br />
:*42° Brigade d'infanterie<br />
::93ème Régiment d'infanterie<br />
::137ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::51ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''22ème Division d'infanterie'''<br />
:*43° Brigade d'infanterie<br />
::62ème Régiment d'infanterie<br />
::116ème Régiment d'infanterie<br />
:*44° Brigade d'infanterie<br />
::19ème Régiment d'infanterie<br />
::118ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::35ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''52ème Division de réserve'''<br />
:*103° Brigade d'infanterie<br />
::291ème Régiment d'infanterie<br />
::347ème Régiment d'infanterie<br />
::348ème Régiment d'infanterie<br />
:*104° Brigade d'infanterie<br />
::320ème Régiment d'infanterie<br />
::245ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''60ème Division de réserve'''<br />
:*119° Brigade d'infanterie<br />
::248ème Régiment d'infanterie<br />
::271ème Régiment d'infanterie<br />
::247ème Régiment d'infanterie<br />
:*120° Brigade d'infanterie<br />
::225ème Régiment d'infanterie<br />
::336ème Régiment d'infanterie<br />
::202ème Régiment d'infanterie<br />
'''Eléments non endivisionnés (ENE)'''<br />
::293ème Régiment d'infanterie<br />
::317ème Régiment d'infanterie<br />
::28ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
<br />
'''Eléments organiques de corps d’armée'''<br />
::Etat-major du Corps d'armée<br />
::Section du Train des équipages<br />
::Section de Secrétaires d'état-major et de recrutement<br />
::Section de Commis et d'ouvriers militaires d'administration<br />
::Section d'Infirmiers militaires<br />
::Légion de gendarmerie<br />
<br />
====Eléments d'Armée====<br />
'''37ème Division d'infanterie'''<br />
:*73° Brigade d'infanterie<br />
::Régiment de Marche du 2ème Zouaves<br />
::Régiment de Marche du 3ème Zouaves<br />
:*74° Brigade d'infanterie<br />
::Régiment de Marche du 2ème Tirailleurs<br />
::Régiment de Marche du 3ème Tirailleurs<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::2ème Groupe d'Artillerie d'Afrique<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
'''38ème Division d'infanterie'''<br />
:*39° Brigade d'infanterie<br />
::Régiment de Marche du 1er Zouaves<br />
::Régiment de Marche du 4ème Zouaves<br />
:*40° Brigade d'infanterie<br />
::1er Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
::4ème Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
::8ème Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
::9ème Régiment de Marche des Tirailleurs<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::1er Groupe d'Artillerie d'Afrique<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
=== FORMATIONS A LA DISPOSITION DU MINISTRE ===<br />
<br />
'''61ème Division de réserve'''<br />
:*121° Brigade d'infanterie<br />
::264ème Régiment d'infanterie<br />
::265ème Régiment d'infanterie<br />
::316ème Régiment d'infanterie<br />
:*122° Brigade d'infanterie<br />
::318ème Régiment d'infanterie<br />
::219ème Régiment d'infanterie<br />
::262ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''62ème Division de réserve'''<br />
:*123° Brigade d'infanterie<br />
::263ème Régiment d'infanterie<br />
::278ème Régiment d'infanterie<br />
::338ème Régiment d'infanterie<br />
:*124° Brigade d'infanterie<br />
::250ème Régiment d'infanterie<br />
::307ème Régiment d'infanterie<br />
::308ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''67ème Division de réserve'''<br />
:*133° Brigade d'infanterie<br />
::211ème Régiment d'infanterie<br />
::214ème Régiment d'infanterie<br />
::220ème Régiment d'infanterie<br />
:*134° Brigade d'infanterie<br />
::259ème Régiment d'infanterie<br />
::283ème Régiment d'infanterie<br />
::288ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
=== FORMATIONS A LA DISPOSITION DU GENERAL EN CHEF ===<br />
'''44ème Division d'infanterie'''<br />
:*87° Brigade d'infanterie<br />
::97ème Régiment d'infanterie<br />
::159ème Régiment d'infanterie<br />
:*88° Brigade d'infanterie<br />
::157ème Régiment d'infanterie<br />
::163ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments organiques divisionnaires :<br />
::? Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Cavalerie :<br />
::Génie :<br />
<br />
====Le 1er Groupe de Division de réserve ====<br />
'''58ème Division de réserve'''<br />
:*115° Brigade d'infanterie<br />
::256ème Régiment d'infanterie<br />
::334ème Régiment d'infanterie<br />
::229ème Régiment d'infanterie<br />
:*116° Brigade d'infanterie<br />
::285ème Régiment d'infanterie<br />
::293ème Régiment d'infanterie<br />
::213ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''63ème Division de réserve'''<br />
:*125° Brigade d'infanterie<br />
::216ème Régiment d'infanterie<br />
::238ème Régiment d'infanterie<br />
::298ème Régiment d'infanterie<br />
:*126° Brigade d'infanterie<br />
::305ème Régiment d'infanterie<br />
::292ème Régiment d'infanterie<br />
::321ème Régiment d'infanterie<br />
'''66ème Division de réserve'''<br />
:*131° Brigade d'infanterie<br />
::215ème Régiment d'infanterie<br />
::343ème Régiment d'infanterie<br />
::253ème Régiment d'infanterie<br />
:*132° Brigade d'infanterie<br />
::281ème Régiment d'infanterie<br />
::296ème Régiment d'infanterie<br />
::280ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
====Le 4ème Groupe de Division de réserve ====<br />
'''51ème Division de réserve'''<br />
:*101° Brigade d'infanterie<br />
::243ème Régiment d'infanterie<br />
::327ème Régiment d'infanterie<br />
::243ème Régiment d'infanterie<br />
:*102° Brigade d'infanterie<br />
::273ème Régiment d'infanterie<br />
::208ème Régiment d'infanterie<br />
::310ème Régiment d'infanterie<br />
'''53ème Division de réserve'''<br />
:*105° Brigade d'infanterie<br />
::236ème Régiment d'infanterie<br />
::205ème Régiment d'infanterie<br />
::319ème Régiment d'infanterie<br />
:*106° Brigade d'infanterie<br />
::329ème Régiment d'infanterie<br />
::224ème Régiment d'infanterie<br />
::226ème Régiment d'infanterie<br />
'''69ème Division de réserve'''<br />
*137° Brigade d'infanterie<br />
::306ème Régiment d'infanterie<br />
::332ème Régiment d'infanterie<br />
::287ème Régiment d'infanterie<br />
:*138° Brigade d'infanterie<br />
::267ème Régiment d'infanterie<br />
::254ème Régiment d'infanterie<br />
::251ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
====Défense Mobile des Places du Nord-est ====<br />
'''57ème Division de réserve'''<br />
:*113° Brigade d'infanterie<br />
::235ème Régiment d'infanterie<br />
::242ème Régiment d'infanterie<br />
::260ème Régiment d'infanterie<br />
:*114° Brigade d'infanterie<br />
::244ème Régiment d'infanterie<br />
::371ème Régiment d'infanterie<br />
::372ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
'''71ème Division de réserve'''<br />
:*141° Brigade d'infanterie<br />
::349ème Régiment d'infanterie<br />
::358ème Régiment d'infanterie<br />
::370ème Régiment d'infanterie<br />
:*142° Brigade d'infanterie<br />
::217ème Régiment d'infanterie<br />
::221ème Régiment d'infanterie<br />
::309ème Régiment d'infanterie<br />
:*Eléments divisionnaires<br />
::41ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
'''72ème Division de réserve'''<br />
:*143° Brigade d'infanterie<br />
::351ème Régiment d'infanterie<br />
::362ème Régiment d'infanterie<br />
:*144° Brigade d'infanterie<br />
::364ème Régiment d'infanterie<br />
::365ème Régiment d'infanterie<br />
::366ème Régiment d'infanterie<br />
'''73ème Division de réserve'''<br />
:*145° Brigade d'infanterie<br />
::346ème Régiment d'infanterie<br />
::353ème Régiment d'infanterie<br />
::356ème Régiment d'infanterie<br />
:*146° Brigade d'infanterie<br />
::367ème Régiment d'infanterie<br />
::368ème Régiment d'infanterie<br />
::369ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
=== FORMATION DE RESERVE DES 14° (Lyon) ET 15° (Marseille) REGIONS ===<br />
'''64ème Division de réserve'''<br />
:*127° Brigade d'infanterie<br />
::340ème Régiment d'infanterie<br />
::275ème Régiment d'infanterie<br />
::52ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::68ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::70ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
:*128° Brigade d'infanterie<br />
::252ème Régiment d'infanterie<br />
::286ème Régiment d'infanterie<br />
::339ème Régiment d'infanterie<br />
'''65ème Division de réserve'''<br />
:*129° Brigade d'infanterie<br />
::311ème Régiment d'infanterie<br />
::312ème Régiment d'infanterie<br />
::46ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::64ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
::67ème Bataillon de Chasseur à pied<br />
:*130° Brigade d'infanterie<br />
::203ème Régiment d'infanterie<br />
::341ème Régiment d'infanterie<br />
::47ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
::63ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
'''74ème Division de réserve'''<br />
:*147° Brigade d'infanterie<br />
::222ème Régiment d'infanterie<br />
::299ème Régiment d'infanterie<br />
::53ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
::54ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
:*148° Brigade d'infanterie<br />
::223ème Régiment d'infanterie<br />
::333ème Régiment d'infanterie<br />
::230ème Régiment d'infanterie<br />
::51ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
::62ème Bataillon de Chasseur alpins<br />
'''75ème Division de réserve'''<br />
:*149° Brigade d'infanterie<br />
::240ème Régiment d'infanterie<br />
::258ème Régiment d'infanterie<br />
:*150° Brigade d'infanterie<br />
::255ème Régiment d'infanterie<br />
::261ème Régiment d'infanterie<br />
<br />
===FORMATIONS TERRITORIALES===<br />
:*INFANTERIE<br />
<br />
::*1ère Région militaire<br />
<br />
::1er Régiment d'Infanterie territoriale (Lille)<br />
::2ème Régiment d'Infanterie territoriale (Valenciennes)<br />
::3ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cambrai)<br />
::4ème Régiment d'Infanterie territoriale (Avesnes-sur-Helpe)<br />
::5ème Régiment d'Infanterie territoriale (Arras)<br />
::6ème Régiment d'Infanterie territoriale (Béthune)<br />
::7ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Omer)<br />
::8ème Régiment d'Infanterie territoriale (Dunkerque)<br />
<br />
::*2ème Région militaire<br />
<br />
:::*81ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*161ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::11ème Régiment d'Infanterie territoriale (Beauvais)<br />
::12ème Régiment d'Infanterie territoriale (Amiens)<br />
::::*162ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::14ème Régiment d'Infanterie territoriale (Abbeville, Amiens)<br />
::16ème Régiment d'Infanterie territoriale (Péronne, Stenay)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::9ème Régiment d'Infanterie territoriale (Soissons)<br />
::10ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Quentin)<br />
::13ème Régiment d'Infanterie territoriale (Compiègne)<br />
::15ème Régiment d'Infanterie territoriale (Laon)<br />
<br />
::*3ème Région militaire<br />
<br />
:::*82ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*163ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::17ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bernay, Paris)<br />
::18ème Régiment d'Infanterie territoriale (Evreux, Paris)<br />
::::*164ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::21ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rouen)<br />
::22ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rouen)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::19ème Régiment d'Infanterie territoriale (Falaise,Paris)<br />
::20ème Régiment d'Infanterie territoriale (Lisieux, Courbevoie)<br />
::23ème Régiment d'Infanterie territoriale (Caen)<br />
::24ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Havre)<br />
<br />
::*4ème Région militaire<br />
<br />
:::*83ème Division d'Infanterie territoriale <br />
::::*165ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::29ème Régiment d'Infanterie territoriale (Dreux, Saint-Cloud)<br />
::30ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chartre, Paris)<br />
::::*166ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::31ème Régiment d'Infanterie territoriale (Alençon, Paris)<br />
::32ème Régiment d'Infanterie territoriale (Argentan, Paris)<br />
<br />
:::*84ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*167ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::25ème Régiment d'Infanterie territoriale (Laval)<br />
::26ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mayenne)<br />
::::*168ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::27ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mamers)<br />
::28ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Mans)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::33ème Régiment d'Infanterie territoriale (Sens-Paris)<br />
::34ème Régiment d'Infanterie territoriale (Fontainebleau, Paris)<br />
::35ème Régiment d'Infanterie territoriale (Melun, Paris)<br />
::36ème Régiment d'Infanterie territoriale (Coulommiers, Paris)<br />
<br />
::*5ème Région militaire<br />
<br />
::37ème Régiment d'Infanterie territoriale (Auxerre)<br />
::38ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montargis)<br />
::39ème Régiment d'Infanterie territoriale (Blois)<br />
::40ème Régiment d'Infanterie territoriale (Orléans)<br />
<br />
::*6ème Région militaire<br />
<br />
::41ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toul, Nancy)<br />
::42ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toul, Nancy)<br />
::43ème Régiment d'Infanterie territoriale (Epinal)<br />
::44ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Quentin, Verdun)<br />
::45ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mézières)<br />
::46ème Régiment d'Infanterie territoriale (Soissons, Saint-Mihiel)<br />
::47ème Régiment d'Infanterie territoriale (Troyes, Nancy)<br />
::48ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chalons sur Marne, Camp de Chalons)<br />
::49ème Régiment d'Infanterie territoriale (Belfort)<br />
::50ème Régiment d'Infanterie territoriale (Belfort)<br />
::51ème Régiment d'Infanterie territoriale (Langres)<br />
::52ème Régiment d'Infanterie territoriale (Neufchâtel, Nancy)<br />
<br />
::*7ème Région militaire<br />
<br />
::53ème Régiment d'Infanterie territoriale (Lons-le-Saunier)<br />
::54ème Régiment d'Infanterie territoriale (Besançon)<br />
::55ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bourg en Bresse)<br />
::56ème Régiment d'Infanterie territoriale (Belley)<br />
::57ème Régiment d'Infanterie territoriale (Auxonne)<br />
<br />
::*8ème Région militaire<br />
<br />
::58ème Régiment d'Infanterie territoriale (Dijon)<br />
::59ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chalon-sur-Saône)<br />
::60ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mâcon)<br />
::61ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cosne-sur-Loire)<br />
::62ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bourges)<br />
::63ème Régiment d'Infanterie territoriale (Autun)<br />
::64ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nevers)<br />
<br />
::*9ème Région militaire<br />
<br />
:::*85ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*169ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::65ème Régiment d'Infanterie territoriale (Châteauroux)<br />
::66ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Blanc, Issoudun)<br />
::::*170ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::67ème Régiment d'Infanterie territoriale (Parthenay, Saint-Maixent)<br />
::68ème Régiment d'Infanterie territoriale (Poitiers)<br />
<br />
:::*86ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*171ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::69ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chatellerault, Tours)<br />
::70ème Régiment d'Infanterie territoriale (Tours)<br />
::::*172ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::71ème Régiment d'Infanterie territoriale (Angers)<br />
::72ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cholet)<br />
<br />
::*10ème Région militaire<br />
<br />
:::*87ème Division d'Infanterie territoriale (10ème Région)<br />
::::*173ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::73ème Régiment d'Infanterie territoriale (Guingamp)<br />
::74ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Brieuc)<br />
::::*174ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::76ème Régiment d'Infanterie territoriale (Vitré)<br />
::79ème Régiment d'Infanterie territoriale (Granville)<br />
::80ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Lô)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
::75ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rennes)<br />
::77ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cherbourg)<br />
::78ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Malo)<br />
::85ème Régiment d'Infanterie territoriale (Vannes)<br />
::86ème Régiment d'Infanterie territoriale (Quimper)<br />
::87ème Régiment d'Infanterie territoriale (Brest)<br />
::88ème Régiment d'Infanterie territoriale (Lorient)<br />
<br />
::*11ème Région militaire<br />
<br />
:::*88ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*175ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::81ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nantes)<br />
::82ème Régiment d'Infanterie territoriale (Ancenis)<br />
::::*176ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::83ème Régiment d'Infanterie territoriale (La Roche sur Yon)<br />
::84ème Régiment d'Infanterie territoriale (Fontenay le Comte)<br />
<br />
<br />
::*12ème Région militaire<br />
<br />
:::*89ème Division d'Infanterie territoriale (12ème Région)<br />
::::*177ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::89ème Régiment d'Infanterie territoriale (Limoges)<br />
::90ème Régiment d'Infanterie territoriale (Magnac-Laval, Bellac)<br />
::::*178ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::93ème Régiment d'Infanterie territoriale (Périgueux)<br />
::94ème Régiment d'Infanterie territoriale (Angoulème)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::91ème Régiment d'Infanterie territoriale (Guéret, Limoges)<br />
::92ème Régiment d'Infanterie territoriale (Tulle)<br />
::95ème Régiment d'Infanterie territoriale (Brive)<br />
::96ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bergerac)<br />
<br />
::*13ème Région militaire<br />
<br />
::97ème Régiment d'Infanterie territoriale (Riom)<br />
::98ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montluçon)<br />
::99ème Régiment d'Infanterie territoriale (Clermont-Ferrand)<br />
::100ème Régiment d'Infanterie territoriale (Aurillac)<br />
::101ème Régiment d'Infanterie territoriale (Le Puy en Velay)<br />
::102ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Etienne)<br />
::103ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montbrison, Clermont-Ferrand)<br />
::104ème Régiment d'Infanterie territoriale (Roanne)<br />
<br />
::*14ème Région militaire<br />
<br />
::105ème Régiment d'Infanterie territoriale (Grenoble)<br />
::106ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bourgoin, Sathonay)<br />
::107ème Régiment d'Infanterie territoriale (Annecy)<br />
::108ème Régiment d'Infanterie territoriale (Chambéry)<br />
::109ème Régiment d'Infanterie territoriale (Vienne, Lyon)<br />
::110ème Régiment d'Infanterie territoriale (Romans)<br />
::111ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montélimar)<br />
::112ème Régiment d'Infanterie territoriale (Epinal-Lyon)<br />
<br />
::*15ème Région militaire<br />
<br />
::113ème Régiment d'Infanterie territoriale (Antibes)<br />
::114ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toulon)<br />
::115ème Régiment d'Infanterie territoriale (Marseille)<br />
::116ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nice)<br />
::117ème Régiment d'Infanterie territoriale (Nîmes)<br />
::118ème Régiment d'Infanterie territoriale (Avignon)<br />
::119ème Régiment d'Infanterie territoriale (Privas, Aix-en-Provence)<br />
::120ème Régiment d'Infanterie territoriale (Pont-Saint-Esprit, Aix-en-Provence)<br />
<br />
::*16ème Région militaire<br />
<br />
:::*90ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*179ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::125ème Régiment d'Infanterie territoriale (Narbonne)<br />
::126ème Régiment d'Infanterie territoriale (Perpignan)<br />
::::*180ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::127ème Régiment d'Infanterie territoriale (Carcassonne, Castelnaudary)<br />
::128ème Régiment d'Infanterie territoriale (Albi)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
::121ème Régiment d'Infanterie territoriale (Béziers)<br />
::122ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montpellier)<br />
::123ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mende, Lodève)<br />
::124ème Régiment d'Infanterie territoriale (Rodez)<br />
<br />
::*17ème Région militaire<br />
<br />
:::*91ème Division d'Infanterie territoriale (17ème Région)<br />
::::*181ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::129ème Régiment d'Infanterie territoriale (Agen)<br />
::130ème Régiment d'Infanterie territoriale (Marmande, Montauban)<br />
::::*182ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::131ème Régiment d'Infanterie territoriale (Cahors)<br />
::132ème Régiment d'Infanterie territoriale (Montauban)<br />
<br />
::133ème Régiment d'Infanterie territoriale (Toulouse)<br />
::134ème Régiment d'Infanterie territoriale (Foix, Pamiers)<br />
::135ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mirande, Auch)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::136ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saint-Gaudens, Toulouse)<br />
<br />
::*18ème Région militaire<br />
<br />
:::*92ème Division d'Infanterie territoriale<br />
::::*183ème Brigade d'Infanterie territoriale <br />
::141ème Régiment d'Infanterie territoriale (Mont de Marsan)<br />
::142ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bayonne)<br />
::::*184ème Brigade d'Infanterie territoriale<br />
::143ème Régiment d'Infanterie territoriale (Pau)<br />
::144ème Régiment d'Infanterie territoriale (Tarbes)<br />
<br />
:::*Régiments non endivisionnés<br />
<br />
::137ème Régiment d'Infanterie territoriale (Saintes)<br />
::138ème Régiment d'Infanterie territoriale (La Rochelle)<br />
::139ème Régiment d'Infanterie territoriale (Libourne, Rochefort)<br />
::140ème Régiment d'Infanterie territoriale (Bordeaux)<br />
<br />
:*CAVALERIE<br />
<br />
===DIVISIONS DE CAVALERIE===<br />
'''1ère Division de Cavalerie (Région de Paris)'''<br />
:*2° Brigade de Cuirassiers<br />
::1ème Régiment de Cuirassiers<br />
::2ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*5° Brigade de Dragons<br />
::6ème Régiment de Dragons<br />
::23ème Régiment de Dragons <br />
:*11° Brigade de Dragons<br />
::27ème Régiment de Dragons<br />
::32ème Régiment de Dragons<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 13ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 26ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''2ème Division de Cavalerie (20° Région)'''<br />
:*2° Brigade de Dragons<br />
::8ème Régiment de Dragons<br />
::31ème Régiment de Dragons<br />
:*12° Brigade de Dragons<br />
::4ème Régiment de Dragons<br />
::12ème Régiment de Dragons <br />
:*2° Brigade de Cavalerie Légère<br />
::17ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::32ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''3ème Division de Cavalerie (6° Région)'''<br />
:*4° Brigade de Cuirassiers<br />
::4ème Régiment de Cuirassiers<br />
::9ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*13° Brigade de Dragons<br />
::5ème Régiment de Dragons<br />
::7ème Régiment de Dragons<br />
:*3° Brigade de Cavalerie légère<br />
::3ème Régiment de Hussards<br />
::8ème Régiment de Hussards<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 42ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 18ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''4ème Division de Cavalerie (6° Région)'''<br />
:*3° Brigade de Cuirassiers<br />
::3ème Régiment de Cuirassiers<br />
::6ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*4° Brigade de Dragons<br />
::28ème Régiment de Dragons<br />
::30ème Régiment de Dragons <br />
:*4° Brigade de Cavalerie légère<br />
::2ème Régiment de Hussards<br />
::4ème Régiment de Hussards<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 40ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 19ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::Sapeurs cyclistes du 9ème Régiment du Génie<br />
<br />
'''5ème Division de Cavalerie (6° Région)'''<br />
:*3° Brigade de Dragons<br />
::16ème Régiment de Dragons<br />
::22ème Régiment de Dragons<br />
:*7° Brigade de Dragons<br />
::9ème Régiment de Dragons<br />
::29ème Régiment de Dragons<br />
:*5° Brigade de Cavalerie légère<br />
::5ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::15ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 61ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 29ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''6ème Division de Cavalerie (14° Région)'''<br />
:*5° Brigade de Cuirassiers<br />
::7ème Régiment de Cuirassiers (Lyon)<br />
::10ème Régiment de Cuirassiers (Lyon)<br />
::9ème Régiment de Hussards (Chambéry)<br />
:*6° Brigade de Dragons<br />
::2ème Régiment de Dragons (Lyon)<br />
::14ème Régiment de Dragons (Saint Etienne)<br />
:*6° Brigade de Cavalerie légère<br />
::6ème Régiment de Hussards (Marseille)<br />
::11ème Régiment de Hussards (Tarascon)<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 54ème Régiment d'Artillerie de campagne (Lyon)<br />
::Sapeurs cyclistes du 4ème Régiment du Génie<br />
<br />
'''7ème Division de Cavalerie (4°, 5° Régions et Région de Paris)'''<br />
:*6° Brigade de Cuirassiers<br />
::11ème Régiment de Cuirassiers<br />
::12ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*1° Brigade de Dragons<br />
::7ème Régiment de Dragons<br />
::13ème Régiment de Dragons <br />
:*1° Brigade de Cavalerie légère<br />
::1ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::20ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''8ème Division de Cavalerie (7° et 8° Régions)'''<br />
:*8° Brigade de Dragons<br />
::11ème Régiment de Dragons<br />
::18ème Régiment de Dragons <br />
:*8° Brigade de Cavalerie légère<br />
::12ème Régiment de Hussards<br />
::14ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 4ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 15ème Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::Sapeurs cyclistes du 9ème Régiment du Génie<br />
<br />
'''9ème Division de Cavalerie (9°, 10° et 11° Régions) '''<br />
:*2° Brigade de Cuirassiers<br />
::5ème Régiment de Cuirassiers<br />
::8ème Régiment de Cuirassiers<br />
:*5° Brigade de Dragons<br />
::7ème Régiment de Dragons<br />
::13ème Régiment de Dragons<br />
:*1ère Brigade de Cavalerie légère<br />
::10ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::12ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 33ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 1er Bataillon de Chasseurs à pied<br />
<br />
'''10ème Division de Cavalerie (12°, 17° et 18° Régions)'''<br />
:*10° Brigade de Dragons<br />
::15ème Régiment de Dragons<br />
::20ème Régiment de Dragons <br />
:*15° Brigade de Dragons<br />
::10ème Régiment de Dragons<br />
::19ème Régiment de Dragons <br />
:*2° Brigade de Cavalerie légère<br />
::17ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
::18ème Régiment de Chasseurs à cheval<br />
:*Eléments organiques divisionnaires<br />
::10 et 11° Batterie à cheval du 14ème Régiment d'Artillerie de campagne<br />
::Groupe cycliste du 1er Bataillon de Chasseurs à pied<br />
::Sapeurs cyclistes du 9ème Régiment du Génie<br />
<br />
[[Catégorie:Histoire de l'armée française]]<br />
[[Catégorie:Première Guerre mondiale]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pays_de_Born&diff=68484322Pays de Born2006-10-29T09:34:13Z<p>Kyle the hacker: /* =Liens internes */ corr</p>
<hr />
<div>{{Voir homonymes|Born}}<br />
[[Image:Océan Mimizan 2.JPG|thumb|300px|Vue du Pays de Born, dune et [[forêt des Landes]]]]<br />
Le '''Pays de Born''' est petit pays côtier des [[Landes de Gascogne]], dans moitié septentrionale du département des [[Landes (département)|Landes]]. Le Pays de Born s'étend du courant de [[Contis]] ([[Lévignacq]]) à [[Sanguinet]] sur l'[[Étang de Cazaux et de Sanguinet|étang]] de [[Cazaux (La Teste de Buch)|Cazaux]].<br />
<br />
Nombreux étangs. Villes principales : [[Mimizan]], [[Parentis-en-Born]], [[Biscarrosse]].<br />
<br />
==Étymologie==<br />
[[Image:Océan Mimizan 4.JPG|thumb|300px|Océan Atlantique au Pays de Born]]<br />
Le Born : pays des eaux dormantes<br />
<br />
==Géographie==<br />
Le Pays de Born est bordé au Nord par le [[Pays de Buch]], à l'Est par la [[Haute-Lande]], au Sud-Est par le [[Brassenx]], au Sud par le [[Marensin]], à l'Ouest par l'[[océan Atlantique]]. Les principales curiosités géographiques du pays de Born sont:<br />
* [[Étang de Cazaux et de Sanguinet]] , [[étang de Biscarrosse et de Parentis]], d'Aureilhan, de [[Malloueyre]]<br />
* [[Courant landais|courants de Mimizan et de Contis]].<br />
<br />
==Langues parlées==<br />
<br />
* [[Français]]<br />
* [[Gascon]] : langue [[Langue vernaculaire|vernaculaire]], encore en usage dans les zones rurales<br />
<br />
==Toponymie==<br />
[[Image:Mimizan Lavoir.JPG|thumb|300px|[[Lavoir (bassin public)|Lavoir]] gascon]]<br />
<br />
* [[Parentis-en-Born]]<br />
* [[Saint-Julien-en-Born]]<br />
* [[Saint-Paul-en-Born]]<br />
* [[Sainte-Eulalie-en-Born]]<br />
<br />
==Patrimoine==<br />
* [[Château de Woolsack]]<br />
* [[Clocher porche de Mimizan]], classé [[monument historique]] et inscrit au [[Liste du patrimoine mondial|Patrimoine Mondial de l'UNESCO]] <br />
* [[Voie de Soulac]] du pèlerinage vers [[Saint Jacques de Compostelle]]<br />
<br />
==Économie==<br />
* [[Tourisme balnéaire]] de la [[Côte d’Argent]]<br />
* [[Sylviculture]], [[Papeteries de Gascogne]]<br />
<br />
==Liens internes==<br />
* [[Grands lacs landais]]<br />
* [[Communauté de communes de Mimizan]]<br />
* [[Communauté de communes des Grands Lacs]]<br />
* [[Territoires et pays du département des Landes]]<br />
* [[La fixation des dunes en Aquitaine]]<br />
* [[Tuc]] <br />
{{Portail Aquitaine}}<br />
<br />
[[Catégorie:Landes]]<br />
[[Catégorie:Landes de Gascogne]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Audresselles&diff=144851072Audresselles2006-10-13T14:42:56Z<p>Kyle the hacker: /* Administration */ corr</p>
<hr />
<div>{{Commune française|nomcommune=Audresselles <p style="padding-top: 1em"></p><br />
|région=[[Nord-Pas-de-Calais]]<br />
|département=[[Pas-de-Calais]]<br />
|arrondissement=[[Arrondissement de Boulogne-sur-Mer]]<br />
|canton=[[Canton de Marquise]]<br />
|insee=62056<br />
|cp=62164<br />
|maire=Roger Tourret<br />
|mandat=[[2001]]-[[2008]] <br />
|intercomm=[[Communauté de communes de la Terre des Deux Caps]] <br />
|longitude=01° 35' 41" Est<br />
|latitude=50° 49' 28" Nord<br />
|alt moy=30 m<br />
|alt mini=0 m<br />
|alt maxi=114 m<br />
|hectares=572<br />
|km²=5,72<br />
|sans=681<br />
|date-sans=1999<br />
|dens=119|}}<br />
<br />
Dit aussi le [[Saint-Tropez]] du nord, et situé au bord de la [[Manche (mer)|Manche]], au sud du [[cap Gris-Nez]], '''Audresselles''' est une [[communes de France|commune]] [[france|française]], située dans le [[départements français|département]] du [[Pas-de-Calais]] et la [[régions françaises|région]] [[Nord-Pas-de-Calais]]. La commune recouvre 538 hectares de terres cultivées. Ses habitants sont appelés les Audressellois.<br />
<br />
Nom d'origine : Oderzell <br />
<br />
==Géographie==<br />
Communes avoisinantes : [[Ambleteuse]], [[Audinghen]], [[Tardinghen]], [[Bazinghen]].<br />
<br />
== Plages et rochers ==<br />
<br />
Audresselles comporte deux plages principales séparées par un cap dit "la côte de fer" en raison de sa couleur, avec des lignes de rochers en grès: la plage du sud s'étendant jusqu'à [[Ambleteuse]], c'est le principal lieu de baignade, et la plage nord, qui s'étend vers le gris-nez et longe une falaise restée sauvage.<br />
<br />
==Histoire==<br />
Entre 1558, fin de l'occupation anglaise, et le milieu du XVIIe siècle, la seigneurie d'Audresselles comportait aussi le hameau d'Haringzelle (1) où se trouve actuellement un bois cachant des batteries allemandes d'[[Audinghen]]. Elle appartenait à la famille [[Acary]] (1), qui a donné quelques amiraux à la France et dont descendent la plupart des vieilles familles de pêcheurs du bourg. <br />
<br />
Village de pêcheurs millénaire, Audresselles a conservé une architecture caractéristique, avec ses [[longère]]s blanches à bande de couleur en bas des murs, au centre du village, et quelques villas de la [[belle époque]] face à la mer. Audresselles est encore habité par une famille d'artisans pêcheurs professionnels et le [[doris]] de l'un d'entre eux utilise la plage d'échouage du village. <br />
Les [[flobart]]s traditionnels, petits [[drakkar]]s tronqués, sont encore utilisés par les plaisanciers.<br />
===Armoiries===<br />
D'or, à aigle éployée de sable (celles de la famille Acary) (1).<br />
<br />
Depuis 1975, un blason comportant un crabe et un flobart leur a été substitué : d'azur à un flobart d'or, naviguant sur trois ondes d'argent, au chef d'or chargé d'un crabe de gueules.<br />
<br />
==Administration==<br />
{| align="center" rules="all" cellspacing="0" cellpadding="4" style="border: 1px solid #999; border-right: 2px solid #999; border-bottom: 2px solid #999; background: #f3fff3"<br />
|+ style="font-weight: bold; font-size: 1.1em; margin-bottom: 0.5em"| Liste des maires successifs<br />
|-style="background: #ddffdd"<br />
! Période !! Identité !! Parti !! Qualité<br />
|-<br />
| align=right| [[mars (mois)|mars]] [[2001]] || Roger Tourret ||align="center"| || <br />
|-<br />
| align=right| [[mars (mois)|mars]] [[1995]] ||Joël Lecouffe ||align="center"| || <br />
|-<br />
| align=right| [[mars (mois)|mars]] [[1989]] || Roger Tourret ||align="center"| || <br />
|-<br />
| colspan="4" align="center" | <small> ''Les données antérieures ne sont pas encore connues.''<br />
|}<br />
===Le conseil municipal===<br />
* Roger Tourret, maire pour la première fois en 1974,<br />
* adjoints : Jean Ruano-Camaro, Paul Ellart, Dominique Vanhersecke,<br />
* secrétaires de mairie : Dorothée Pouilly, Nathalie Lemaître.<br />
<br />
===Activités culturelles et cultuelles===<br />
<br />
'''Les fêtes du village'''<br />
<br />
*La fête nationale de l'[[Ancien Régime]], l'[[Assomption]], le [[15 août]], est restée la fête du village. Elle attire chaque année à Audresselles des milliers de fidèles et de touristes à l'occasion de la messe suivie de la procession de l'église jusqu'à la plage d'où un prêtre part en [[doris]] pour bénir la mer.<br />
<br />
*La fête du Crabe, le premier week-end du mois de juin: <br />
Place du détroit, devant la halle où la famille de pêcheurs d'Audresselles vend crustacés, mollusques et poissons, viennent s'installer des stands des associations et des artisans locaux qui proposent leur production. Sur un podium, un conseiller municipal à la voix puissante annonce les différents spectacles qui s'y succèdent.<br />
C'est l'occasion pour les hommes politiques locaux, maires du village et des environs, conseillers généraux, candidats aux élections législatives, de venir rencontrer directement leurs électeurs à l'heure de la sortie de la messe dominicale.<br />
<br />
*La fête culturelle des Européens, chaque année depuis 2002, en juillet ou en août, avec la participation de musiciens et d'artistes plasticiens venus de Belgique, d'Allemagne, de Croatie, d'Italie et de Russie.<br />
<br />
'''Conférences d'été'''<br />
<br />
* A l'église d'Audresselles:<br />
<br />
- conférence sur Saint [[Jean de la Croix]] le 13 août 2006 à 19 h par Geneviève Boitel;<br />
<br />
==Démographie==<br />
{{Démographie|<br />
1962= 431|<br />
1968= 447|<br />
1975= 489|<br />
1982= 538|<br />
1990= 587|<br />
1999= 681|<br />
sansdoublescomptes= 1962}}<br />
<br />
==Lieux et monuments==<br />
* L'église [[Saint Jean-Baptiste]], fortifiée, du XIIe siècle avec trois grands tableaux du [[second empire]] ([[1858]]), dans le style de [[Delacroix]], "peints aux ateliers catholiques de l'abbé [[Migne]] [[Montrouge]]" ([[Jacques Paul Migne]] à Montrouge) et un petit rétable du XVIIIe siècle représentant [[sainte Véronique]] Giuliani. Le porche est du XVIIIe siècle. <br />
<br />
Elle est l'église la plus ancienne des sept clochers de la nouvelle paroisse [[Notre-Dame]] des Flots. <br />
<br />
Ce sanctuaire surélevé, d'où l'on voit le soleil se coucher dans la mer, doit son origine au désir de l'Église de lutter contre le [[paganisme]] ravivé par le passage des [[vikings]].<br />
<br />
Il est implanté en plein milieu des anciens lieux de culte de dieux germaniques dont les villages entourant Audresselles portent toujours le nom: Audinghen ([[Odin]], Wotan ou Wedne), Raventhun (le corbeau accompagnait Odin), Ambleteuse, auparavant Amel Thuys (dieu Thuys ou Tues ), Tardinghen (dieu Thar, [[Thor]] ou Thurst ), Loquinghen (dieu [[Loki]]), Bazinghen (déesse [[Basine]]) etc. Encore aujourd'hui, c'est à Saint-Jean Baptiste d'Audresselles que se réunissent les catholiques de la région pour célébrer L'[[Assomption]] et commencer la procession qui s'achève par la bénédiction de la mer.<br />
<br />
L'église n'est ni classée ni inscrite à l' inventaire des [[monuments historiques]].<br />
<br />
* La ferme Saint Jean (XVIIe siècle); avec un magnifique porche, un pigeonnier et une maison d'habitation dont le blason en pierre (croix grecque) a été conservé sur la façade.<br />
<br />
* Le relais de poste, rue Édouard Quénu (XVIIIe siècle).<br />
<br />
== Faune ==<br />
<br />
*'''Oiseaux les plus courants sur la plage et dans les dunes''':<br />
<br />
le [[Goéland]], la [[mouette rieuse]], l'[[hirondelle de mer]], le [[cormoran]], la [[poule d'eau]], le [[canard]] col-vert, le [[héron cendré]], l'[[huîtrier]]-pie, le [[guillemot]], le [[courlis]], la [[bernache]], le [[fou de Bassan]], la [[bécassine]], le [[choucas]] des tours, l'[[aigrette]] blanche, le [[butor]] étoilé, le [[cygne]] tuberculé, le cygne trompette, le [[faucon pélerin]], l'[[émouchet]], le [[faisan]] commun, et divers [[passereau]]x .<br />
<br />
*'''Mammifères marins''':<br />
<br />
Plusieurs [[phoque]]s [[veau marin|veaux marins]] (plusieurs femelles et un grand mâle à tête noire) installés désormais à demeure dans la crique au nord du village depuis juillet 2006; l'un d'eux s'est approché d'un pêcheur sous-marin et lui a volé les poissons accrochés à sa ceinture. Le 10 et le 11 août 2006, deux nageuses sont "raccompagnées" par les phoques jusqu'à la plage. Jusqu'ici, aucun accident n'a été signalé.<br />
<br />
'''Autres mammifères''':<br />
[[marsouin]]s, [[dauphin (animal)|dauphin]]s communs, et parfois passage d'[[orque]]s ou de [[globicéphale]]s.<br />
<br />
== Flore résistant au vent salé du sud ouest ==<br />
<br />
* Arbustes:<br />
Lyciets ou alliures, fusains, troënes, ronces, aubépines, <br />
et depuis les années 1980: éléagnes et véroniques;<br />
<br />
* Plantes annuelles<br />
<br />
Depuis 2003, on assiste à une invasion générale du haut estran par la [[betterave]] maritime aux dépens des autres végétaux y compris les plantes arborescentes. La betterave maritime provoquant des modifications génétiques de la betterave sucrière cultivée au dessus des falaises.<br />
<br />
Autres plantes annuelles: [[chou]] de mer, [[sedum]]s jaune et blanc, [[tussilage]], [[carotte]]s et [[panais]] sauvages, [[armeria]] ou gazon d'Espagne, graminées diverses.<br />
<br />
==Personnalités liées à la commune==<br />
<br />
'''Historiques'''<br />
<br />
* [[Robert Beauvais]], écrivain et journaliste,<br />
* [[Albert Besson]], bactériologiste,* <br />
* [[Carolus-Duran]], peintre,<br />
* [[Albert-Ernest Carrier-Belleuse]], peintre,<br />
* [[Philippe de Hauteclocque]], dit Leclerc, maréchal de France,<br />
* [[Arsène Lejeune]], architecte, <br />
* [[Edmond Marin la Meslée]], aviateur, tué en combat aérien,<br />
* [[Edouard Quénu]], chirurgien, <br />
* [[Jean Quénu]], chirurgien.<br />
<br />
'''Actuelles'''<br />
* [[Maurice Boitel]], peintre* <br />
[http://www.mauriceboitel.com Site consacré à l'oeuvre de Maurice Boitel]<br />
* [[Catherine Destivelle]], alpiniste,<br />
[http://www.destivelle.com/ Son site personnel]<br />
* [[Henri Dutilleux]], compositeur,<br />
[http://www.musicologie.org/Biographies/d/dutilleux.html Biographie, catalogue des œuvres, discographie]<br />
* [[Andreas Dilthey]], architecte,<br />
* [[Ginette Garcin]], comédienne,<br />
<br />
== Économie ==<br />
<br />
Les épouses des pêcheurs vendent sur place poissons de saison ([[sole]]s, [[limande]]s, [[turbot]]s, [[baliste]]s, [[requin]]s, [[mulet (poisson)|mulets]], [[rouget]]s, [[bar (poisson)|bar]]s, [[cabillaud]]s, [[hareng]]s), crabes, [[Sepiida|seiche]]s, [[bulot]]s et [[homard]]s (le fameux "homard bleu d'Audresselles").<br />
<br />
Par arrêté préfectoral n° 626 du 20 décembre 2004, la pêche des moules est désormais interdite aux non-professionnels et punie d'une forte amende.<br />
<br />
L'activité liée au tourisme de courts séjours s'est particulièrement développée. Un magasin d'alimentation générale s'est ouvert en juillet 2006 sur la place du Détroit, mais on trouve aussi trois poissonneries, un magasin de souvenirs et de produits de la mer. Le bourg compte deux hôtels, cinq campings, une dizaine de gîtes ruraux, dix restaurants, quatre cafés, deux friteries et un estaminet typique sur la place du village.<br />
<br />
Au cours de la dernière décennie, le village s'est européanisé avec l'achat de nombreuses maisons par des Belges, des Allemands et des Britanniques.<br />
<br />
*voir ci-dessus la rubrique "discussion"(notamment pour le prix des maisons).<br />
<br />
== Culte ==<br />
<br />
*messe à l'église le dimanche à 9h30 et le mardi à 9h00 (Audresselles fait partie de la paroisse [[Notre-Dame-des-Flots]]),<br />
*cultes [[évangélique]], [[calviniste]], [[baptiste]], catholique du rite de saint [[Pie V]], [[anglican]], [[mormon]], [[ashkénaze]] et [[sunnite]] à [[Boulogne-sur-Mer]];<br />
*salle de prière des [[Témoins de Jéhovah]] à [[Calais]].<br />
<br />
== Services ==<br />
<br />
médecin: docteur Paul Machez, rue Edouard Quénu à Audresselles<br />
<br />
infirmière: madame Routier, rue du Marco Polo à Audresselles<br />
<br />
pharmacien: M. Delattre, route départementale à Ambleteuse<br />
<br />
[[Secours catholique]]: rue Danquin, face à la place du détroit à Audresselles<br />
*[http://www.secours-catholique.asso.fr/ Site web de l'association]<br />
<br />
[[Gendarmerie]] à [[Marquise]] l'hiver et à [[Ambleteuse]] du mois de juin au mois d'août.<br />
<br />
== Alimentation ==<br />
<br />
Alimentation générale, (et boulangerie) place du Détroit, sous la halle du village;<br />
<br />
Ferme [[Saint-Jean]], rue Guilmant;<br />
<br />
Au p'tit Flobard, route départementale, entrée sud d'Audresselles<br />
<br />
Estaminet "chez Eric" (dépôt de pain), rue Marin La Meslée;<br />
<br />
Poissonneries Baillet: <br />
rue Edouard Quénu et<br />
rue Saint-Jean (près du calvaire)<br />
<br />
Poissonnerie Ternisien:<br />
rue G. Danquin<br />
<br />
Friteries: place du Détroit et place de la Briqueterie<br />
<br />
Marché tous les lundis le matin.<br />
<br />
== Ouvrages sur Audresselles ==<br />
<br />
*Audresselles, éléments d'une histoire, ed.Association "Mémoire d'Audresselles"<br />
par [[Daniel Leunens]], historien, ancien maire d'Audresselles<br />
<br />
==Voir aussi==<br />
* [[Communes du Pas-de-Calais]]<br />
* paroisse [[Notre-Dame-des-Flots]]<br />
<br />
==Liens externes==<br />
* [http://www.ign.fr/affiche_rubrique.asp?rbr_id=1087&CommuneId=58460 Audresselles sur le site de l'Institut Géographique National]<br />
* [http://www.recensement.insee.fr/RP99/rp99/co_navigation.co_page?nivgeo=C&codgeo=62056&theme=ALL&typeprod=ALL&lang=FR&quelcas=LISTE Audresselles sur le site de l'Insee]<br />
* [http://www.quid.fr/communes.html?mode=query&req=Audresselles Audresselles sur le site du Quid]<br />
* [http://www.lion1906.com/Pages/ResultatProximiteCoord.php?RadLat1=0.887053896100216&RadLong1=0.0278331534339958 Communes les plus proches d'Audresselles]<br />
* [http://www.lion1906.com/Pages/ResultatLocalisation.php?InseeVille=620056 Localisation d'Audresselles sur une carte de France]<br />
* [http://www.mapquest.com/maps/map.adp?latlongtype=decimal&latitude=50.8244444444444&longitude=1.59472222222222&zoom=8 Plan d'Audresselles sur Mapquest]<br />
<br />
----<br />
Notes:<br />
(1) voir "[[nobiliaire de Picardie]]", page 1, réalisé en 1698 par [[Jérôme Bignon]] (1658-1725), Intendant de la province, sur ordre du Roy, Louis le quatorzième.<br />
<br />
[[Catégorie:commune du Pas-de-Calais]]<br />
<br />
[[en:Audresselles]]<br />
[[it:Audresselles]]<br />
[[nl:Audresselles]]<br />
[[pl:Audresselles]]<br />
[[sr:Одресел]]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Der_Buckesfelder/Vorlage:Page_personnelle&diff=94958909Benutzer:Der Buckesfelder/Vorlage:Page personnelle2006-05-02T11:47:55Z<p>Kyle the hacker: oups</p>
<hr />
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<hr />
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<br />
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== Liens externes ==<br />
*[http://www.ovh.fr Site officiel]</div>Kyle the hackerhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=OVH&diff=127830339OVH2006-04-16T22:29:26Z<p>Kyle the hacker: </p>
<hr />
<div>OVH est un hébergeur de sites internet francais, orienté grand public.<br />
== Liens externes ==<br />
*[http://www.ovh.fr Site officiel]</div>Kyle the hacker