https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Florixc Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-04-30T19:31:02Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.44.0-wmf.25 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Trappola&diff=210004024 Trappola 2021-03-20T16:34:17Z <p>Florixc: /* Die Karten */</p> <hr /> <div>'''Trappola''' (it. Falle), '''Hundertspiel''' oder '''Bulka''' ist ein dem [[Piquet]] ähnliches, historisches [[Kartenspiel]] für zwei, zumeist aber drei oder vier Personen und wird mit der sogenannten ''Trappolierkarte'', einer Variante der [[Spielkarte#Italienisch-spanisches Blatt| italienisch-spanischen Karte]] gespielt.<br /> <br /> Der Ursprung des ''Trappola''-Spieles liegt im [[Venedig]] des 16. Jahrhunderts. [[Gerolamo Cardano]] beschreibt das Spiel in seinem Buch ''Liber de Ludo Aleae'' in der Form, die um 1530 in Sacco, einem kleinen Ort in der Nähe von [[Padua]], gebräuchlich war. ''Trappola'' war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitet, besonders in [[Schlesien]], weshalb die Trappolakarten auch ''Schlesische Spielkarten'' genannt werden, aus dem König – italienisch ''Re'' – wurde dabei „das [[Reh]]“. Die letzten Trappolakarten wurden 1944 in [[Prag]] erzeugt, als [[Faksimile]] werden diese wieder nachgedruckt.<br /> <br /> Die folgende Beschreibung stützt sich im Wesentlichen auf das Regelbuch der Firma [[Piatnik Wien]] von Robert Kissel.<br /> <br /> == Die Regeln ==<br /> === Die Karten ===<br /> Das ''Trappola-'' oder ''Bulka-''Spiel besteht aus 36 Karten in den vier [[Farbe (Kartenspiel)|Farben]]<br /> <br /> ''baštony'' [[Datei:Suit Bastoni.svg|25px]](Stäbe), ''špády'' [[Datei:Suit Spade.svg|30px]] (Schwerter), ''kopy'' [[Datei:Suit Coppe.svg|45px]] (Kelche) und ''denáry'' [[Datei:Suit Denari.svg|55px]] (Münzen bzw. Blumen).<br /> <br /> {|class=&quot;wikitable&quot; <br /> |+ '''Suit Trappola'''<br /> |-<br /> | width=&quot;100px&quot;| '''Suit'''<br /> | align=&quot;center&quot; width=&quot;100px&quot; height=&quot;100px&quot; bgcolor=&quot;honeydew&quot;| [[File:Seme spade carte trappola.svg|50x100px]]<br /> | align=&quot;center&quot; width=&quot;100px&quot; bgcolor=&quot;honeydew&quot;| [[File:Seme coppe carte trappola.svg|50x90px]]<br /> | align=&quot;center&quot; width=&quot;100px&quot; bgcolor=&quot;honeydew&quot;| [[File:Seme denari carte trappola.svg|70px]]<br /> | align=&quot;center&quot; width=&quot;100px&quot; bgcolor=&quot;honeydew&quot;| [[File:Seme bastoni carte trappola.svg|50x100px]]<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; |Deutch<br /> ! align=&quot;center&quot;|Schwerter<br /> ! align=&quot;center&quot;|Kelche<br /> ! align=&quot;center&quot;|Münzen <br /> ! align=&quot;center&quot;|Stäbe<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | Italian<br /> ! align=&quot;center&quot;| Spade<br /> ! align=&quot;center&quot;| Coppe<br /> ! align=&quot;center&quot;| Denari<br /> ! align=&quot;center&quot;| Bastoni<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | Spanish<br /> ! align=&quot;center&quot;| Espadas<br /> ! align=&quot;center&quot;| Copas<br /> ! align=&quot;center&quot;| Oros<br /> ! align=&quot;center&quot;| Bastos<br /> |}<br /> <br /> In jeder Farbe gibt es neun Karten: Ass (hoch), König, Ritter (abgebildet als Reiter), Bube, Zehn, Neun, Acht, Sieben und Zwei.<br /> <br /> Selbstverständlich lässt sich ''Trappola'' auch mit einer auf 36 Blatt verkürzten [[Spielkarte#Französisches Blatt|französischen Karte]] spielen.<br /> <br /> === Die Bulka ===<br /> Eine Tasse – die sogenannte ''Bulka'' – wird in die Tischmitte gestellt und dient als Kasse für die Einsätze der Spieler. Wenn es einem Spieler gelingt, drei aufeinanderfolgende Spiele zu gewinnen, so erhält er den Inhalt der ''Bulka''.<br /> <br /> === Vorbereitungen ===<br /> Vor Beginn einer Partie zieht jeder Spieler eine Karte, um eine Rangfolge festzustellen: Der Spieler mit der höchsten Karte ist Spieler Nr. 1, derjenige mit der zweithöchsten Karte Spieler Nr. 2 usw.<br /> <br /> Am eigentlichen Spiel sind nur ''zwei'' Personen aktiv beteiligt. Welche Spieler wann aufeinandertreffen folgt dem Prinzip einer [[Chouette]]: In der ersten Runde trifft Spieler Nr. 1 auf Spieler Nr. 2, seinen ''Herausforderer''. Der Verlierer dieser Runde reiht sich am Ende der Rangfolge ein, der Gewinner bleibt bzw. wird Spieler Nr. 1 in der nächsten Runde, die übrigen Spieler rücken entsprechend auf. In der nächsten Runde wird wieder Nr. 1, d.&amp;nbsp;h. der Sieger der letzten Runde, von Nr. 2, d.&amp;nbsp;h. der Nr. 3 der letzten Runde, herausgefordert usw.<br /> <br /> '''Ausnahme''': Wenn ein Spieler die ''Bulka'' gewinnt, so ''muss'' er sich wieder am Ende einreihen.<br /> <br /> === Das Ziel ===<br /> Ziel des Spieles ist es, durch Meldungen und Sammeln von [[Stich (Kartenspiel)|Stichen]] mehr Punkte zu erzielen als der Gegner.<br /> <br /> === Das Teilen ===<br /> Vor Beginn einer Runde zahlen die beiden aktiven Spieler jeweils zehn Spielmarken in die ''Bulka''. Der jeweilige Herausforderer, also der neu eintretende Spieler, mischt, lässt abheben und teilt die Karten. Beide Spieler erhalten neun Karten in drei Würfen zu je drei Blättern. Die verbleibenden 18 Karten werden verdeckt zur Seite gelegt.<br /> <br /> === Das Melden ===<br /> Nach dem Teilen folgt das Melden. Hält ein Spieler eine der folgenden Kartenkombinationen, so kann er diese ansagen und erhält dafür wie folgt Punkte gutgeschrieben und Zahlungen von seinem Gegner.<br /> * Drei gleiche Bildkarten (drei Könige, drei Ritter oder drei Buben) zählen sechs Punkte, außerdem erhält der Spieler von seinem Gegner fünf Spielmarken ausbezahlt.<br /> * Vier gleiche Bildkarten zählen zwölf Punkte, außerdem erhält der Spieler von seinem Gegner zehn Spielmarken ausbezahlt.<br /> * Drei Zweier zählen zehn Punkte, außerdem erhält der Spieler von seinem Gegner fünf Spielmarken ausbezahlt.<br /> * Vier Zweier zählen 20 Punkte, außerdem erhält der Spieler von seinem Gegner zehn Spielmarken ausbezahlt.<br /> * Hat ein Spieler keine einzige Bildkarte, so meldet er „''blanš''“ oder „''carte blanche''“ und erhält dafür zehn Punkte sowie fünf Spielmarken von seinem Gegner.<br /> <br /> All diese Kombinationen müssen ''vor'' dem Ausspiel der ersten Karte gemeldet werden, andernfalls werden keine Punkte gutgeschrieben bzw. Zahlungen geleistet. Hat ein Spieler drei Gleiche angesagt, so darf der Gegner beim Ausspielen zum zweiten Stich nach der Farbe der vierten Karte fragen.<br /> <br /> === Das Ausspielen ===<br /> Nach Abschluss des Meldens spielt der Herausforderer zum ersten Stich aus. Bei ''Trappola'' gibt es keine [[Trumpf (Kartenspiel)|Trümpfe]]. Es herrscht Farbzwang, es braucht aber nicht gestochen zu werden.<br /> <br /> === Weitere Meldungen ===<br /> Hat ein Spieler drei bzw. vier Asse, so braucht er diese erst dann zu melden, wenn er das erste ausspielt. Kann er alle drei bzw. vier Asse in seinen Stichen halten, so schreibt er 30 bzw. 40 Punkte, wenn er aber ein Ass verliert, so schreibt er für seine Meldung nur sechs bzw. zwölf Punkte. Meldet ein Spieler drei Asse, so darf der Gegner nicht nach der Farbe des vierten Asses fragen.<br /> <br /> Für die Ansage von drei oder vier Assen erhält der Spieler von seinem Gegner fünf bzw. zehn Spielmarken ausbezahlt, vorausgesetzt, er kann die angesagten Asse in seinen Stichen halten.<br /> <br /> Hat ein Spieler keine einzige Bildkarte (''blanš'') und außerdem kein Ass, so kann er „''bianka''“ ansagen und erhält dafür 20 Punkte (statt zehn) sowie zehn (statt fünf) Spielmarken von seinem Gegner. ''Bianka'' muss nicht vor dem ersten Ausspiel gemeldet werden, sondern braucht erst beim Ausspiel der letzten Karte angesagt zu werden.<br /> <br /> === Punkte für Stiche ===<br /> Nach einem Spiel zählt jeder Spieler die in seinen Stichen befindlichen Punkte, und zwar gilt<br /> * jedes Ass sechs Punkte<br /> * jeder König fünf Punkte<br /> * jeder Ritter vier Punkte und<br /> * jeder Bube drei Punkte.<br /> Weiters werden folgende Prämien für spezielle Stiche gutgeschrieben:<br /> * Gewinnt ein Spieler die letzten drei Stiche mit einem Zweier, so erhält er 78 Punkte, und der Gegner muss 30 Spielmarken in die ''Bulka'' zahlen.<br /> * Gewinnt ein Spieler die letzten zwei Stiche mit einem Zweier, so erhält er 52 Punkte, und der Gegner muss 20 Spielmarken in die ''Bulka'' zahlen.<br /> * Gewinnt ein Spieler den letzten Stich mit einem Zweier, so erhält er 26 Punkte, und der Gegner muss 10 Spielmarken in die ''Bulka'' zahlen.<br /> * Gewinnt ein Spieler den letzten Stich mit einer anderen Karte, so erhält er 6 Punkte.<br /> * Gewinnt ein Spieler den ersten Stich mit einem Zweier, so erhält er 52 Punkte, und der Gegner muss 20 Spielmarken in die ''Bulka'' zahlen.<br /> * Gewinnt ein Spieler irgendeinen anderen Stich mit einem Zweier, so erhält er für jeden derartigen Stich 10 Punkte, und der Gegner muss jeweils 5 Spielmarken in die ''Bulka'' zahlen.<br /> * Gewinnt ein Spieler alle Stiche, so erhält er eine weitere Prämie von 30 Punkten, und der Gegner muss 10 Spielmarken in die ''Bulka'' zahlen.<br /> <br /> === Abrechnung ===<br /> Am Ende einer Runde addieren beide Spieler ihre Punkte. Der Spieler mit der höheren Punktezahl wird bzw. bleibt Spieler Nr. 1 und trifft in der nächsten Runde auf den neuen Herausforderer, die bisherige Nr. 3.<br /> <br /> === Pro ===<br /> Hat ein Spieler zwei Spiele in Folge gewonnen, so meldet er dies mit der Ansage „''Pro''“ und zahlt zusätzliche zehn Spielmarken in die Kasse. Im nun folgenden Spiel dürfen sich die Gegner des Spielers untereinander beraten.<br /> <br /> === Alifer ===<br /> Nach Vereinbarung gilt folgende Regel: Erhält ein Spieler ein sehr schlechtes Blatt, so kann er mit der Frage „Alifer?“ vorschlagen, dass neu geteilt wird. Ist der Gegner einverstanden, so gibt der Spieler, der geteilt hat, aufs Neue. Der Spieleinsatz wird allerdings bei jedem ''Alifer'' verdoppelt, das heißt, er beträgt 20 Spielmarken beim zweiten Geben, 40 Spielmarken beim dritten usw.<br /> <br /> === Das Spiel zu zweit ===<br /> Spielt man zu zweit ohne ''Bulka'', so werden am Ende eines Spiels lediglich die Punkte addiert. Es gibt keine Sonderzahlungen für Meldungen bzw. Stiche, der Verlierer zahlt an den Gewinner die Punktedifferenz entsprechend dem vor Beginn der Partie vereinbarten Schlüssel aus.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[David Parlett]]: ''Oxford Dictionary of Card Games'', Oxford University Press Oxford New York 1992/96<br /> * Sigmar Radau, [[Georg Himmelheber]]: ''Spielkarten'', Deutscher Kunstverlag, Katalog des Bayerischen Nationalmuseums München 1991<br /> * [[Gerolamo Cardano]]: ''De ludis Chartarum, in quibus industria locus est'' = ''Liber de ludo aleae''. Caput XXIII: [http://www.tarock.info/cardano.htm http://www.tarock.info/cardano.htm] sowie [http://www.filosofia.unimi.it/cardano/testi/operaomnia/vol_1_s_10.pdf Ausgabe Lyon 1663 als PDF]<br /> <br /> * Christian Vanderheid: ''Nie ohne Sechs und Zwanziger!'': [http://www.tarock.info/26.htm http://www.tarock.info/26.htm]<br /> * Trappoladeck von Piatnik: [http://members.kabsi.at/alscher/trappola.pdf Tarock-Galerie, Trappola (pdf; 138&amp;nbsp;kB)]<br /> <br /> [[Kategorie:Kartenspiel mit traditionellem Blatt]]<br /> [[Kategorie:Stichspiel]]<br /> [[Kategorie:Historisches Spiel]]</div> Florixc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spielkarte&diff=209532162 Spielkarte 2021-03-07T04:40:37Z <p>Florixc: /* Italienisch-spanisches Blatt */ ordinandole in questo modo si vede come si passa dalle carte spagnole alle carte bergamasche</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert traditionelle, europäische Spielkarten. Zu indischen Spielkarten siehe [[Spielkarte (indisch)]], zu ostasiatischen Spielkarten siehe [[Spielkarte (ostasiatisch)]]. Zu Kartenspielen mit eigenem Blatt siehe [[Kartenspiel#Spiele mit eigenem Blatt]].}}<br /> {{Weiterleitungshinweis|Herz Ass|Zu anderen Bedeutungen siehe [[Herz As]].}}<br /> <br /> [[Datei:Spanish deck printed in Valencia, in 1778.jpg|mini|hochkant=1.4|Spanische Spielkarten von 1778]]<br /> <br /> '''Spielkarten''' sind meist rechteckige, handliche Stücke aus [[Karton (Werkstoff)|Karton]] oder steifem [[Papier]], seltener auch [[Kunststoff|Plastik]], die auf der Vorderseite (Avers) Wertangaben und Symbole zeigen, und auf der Rückseite (Revers) blanko sind oder ein einheitliches Motiv aufweisen, sodass der Wert der umgedrehten Karte nicht erkennbar ist. Jede Karte ist durch zwei Parameter bestimmt: einen [[Kartenwert|Wert]] und ein Symbol, [[Farbe (Kartenspiel)|Farbe]] genannt. Die Kartenwerte sind sowohl Zahlen als auch Figuren wie z.&amp;nbsp;B. der König; meist sind es insgesamt 13 Werte in hierarchischer Ordnung. Kartensätze weisen üblicherweise vier Farbzeichen auf, deren Namen und Gestaltung sich jedoch je nach Kulturraum unterscheiden. Ein voller Kartensatz besteht daher aus 4 × 13 = 52 Karten; viele Kartenspiele verwenden aber nur einen Teil, z.&amp;nbsp;B. 4 × 8 = 32 Karten. Durch das Mischen eines Kartensatzes kommt der [[Zufall]] ins Spiel, durch die neutrale Rückseite der Karten bleiben Informationen verdeckt, wodurch [[Spiel mit perfekter Information|Spiele mit imperfekter Information]] möglich werden. Bei ihrer Einführung in Europa waren Spielkarten das erste und einzige Spielmittel mit diesen Eigenschaften.&lt;ref&gt;Thierry Depaulis: Farbenspiel. Spielkarten und Kartenspiele. In: Ulrich Schädler (Hrsg.): Spiele der Menschheit. 5000 Jahre Kulturgeschichte der Gesellschaftsspiele. Darmstadt: WBG 2007, S. 73–81, hier 73.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;David Parlett: The Oxford Guide to Card Games. Oxford: OUP 1990, S. 15&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Moderne Spielkarten weisen meist ihr Farbzeichen und ihren Wert in zwei gegenüberliegenden oder auch in allen vier Ecken auf, sodass die Karte auch identifiziert werden kann, wenn der Großteil der Karte verdeckt ist. Die restliche Kartenfläche kann schlicht sein, bietet aber auch Raum zur künstlerischen Gestaltung. Das Motiv der Vorderseite ist häufig [[Symmetrie (Geometrie)|punktsymmetrisch]], damit die Karten auch „auf dem Kopf stehend“ lesbar sind. Gängige Kartengrößen sind heutzutage in der westlichen Welt etwa 6&amp;nbsp;×&amp;nbsp;9&amp;nbsp;cm bei einem Standard-Kartenset oder 4,4&amp;nbsp;×&amp;nbsp;6,7&amp;nbsp;cm bei einem [[Patience]]-Spiel.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Ming Dynasty playing card, c. 1400.jpg|mini|hochkant|Chinesische Spielkarte (um 1400)]]<br /> <br /> Ihren Ursprung haben die Spielkarten in [[Ostasien]], wo die Herstellung von Kartonplättchen früher als in Europa einsetzte. Bedruckte Papierblätter wurden in [[China]] bereits vor Christi Geburt hergestellt und dienten anfangs vor allem mystischen Zwecken. Die frühesten Spielkarten sind im [[Korea]] und China des zwölften Jahrhunderts nachweisbar. Dabei ist nicht bekannt, welche Spiele mit diesen Karten gespielt wurden. Aufgrund früher Abbildungen ist nachweisbar, dass die Karten ursprünglich gefaltet und nicht gefächert gehalten wurden, wodurch man annimmt, dass anfangs nur [[Glücksspiel]]e und keine Kombinationsspiele gespielt wurden.&lt;ref name=&quot;Gorys&quot;&gt;Abschnitt „Kartenspiele“, in: [[Erhard Gorys]]: ''Das Buch der Spiele.'' Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, Herrsching o.&amp;nbsp;J., S. 7.&lt;/ref&gt; Von China aus gelangten Spielkarten nach Indien und Persien sowie in die arabischen Länder und kamen so schließlich auch nach Europa, wo sie anfänglich in Italien und Frankreich bekannt wurden.&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt; In Italien sind sie ab dem letzten Drittel des 14.&amp;nbsp;Jahrhunderts bezeugt. In Indien spielte man mit runden Karten, in China mit mehr länglichen, schmalen Streifen.<br /> <br /> === Geschichte bis zum 19. Jahrhundert ===<br /> Wie das [[Kartenspiel]] genau nach Europa kam, ist nicht gesichert. Es gibt die Vermutung, dass es aus dem Orient von den [[Araber]]n, [[Ägypten|Ägyptern]] oder über [[fahrendes Volk]] importiert wurde, aber auch die Möglichkeit, dass eine eigenständige Entwicklung im Abendland aufgrund von Beobachtungen dieses Zeitvertreibs im [[Orient]] erfolgte. [[Francesco Petrarca]] (1304–1374), [[Giovanni Boccaccio]] (1313–1375) und [[Geoffrey Chaucer]] (1342/43–1400) berichten in ihren Werken zwar über verschiedene Spiele, erwähnen aber Kartenspiele nicht, vermutlich, weil sie sie noch nicht kannten.&lt;ref&gt;Detlef Hoffmann: Kultur- und Kunstgeschichte der Spielkarte. Marburg: Jonas Verlag 1995, S. 43.&lt;/ref&gt; Nachweisen lassen sich Spielkarten in Europa erst seit dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts; in den folgenden Jahrzehnten breiten sie sich den Quellen zufolge rasch von Süden nach Norden aus.<br /> <br /> [[Datei:Knave of coins - Italy 2 deck.png|mini|hochkant|Bube der Münzen aus dem alten maurischen Kartendeck ''Italia 2'' (wohl 15. Jh.)]]<br /> <br /> Als früheste Erwähnung von Spielkarten in Europa wird von einigen Forschern ein Verbot des Kartenspiels für die Stadt [[Bern]] von 1367 ins Feld geführt,&lt;ref&gt;Peter F. Kopp: Die frühesten Spielkarten in der Schweiz. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 30 (1973), S. 130–145, hier 130.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Timothy B. Husband: The World in Play. Luxury Cards 1430–1540. Metropolitan Museum of Art 2016, S. 13.&lt;/ref&gt; wobei dieser Beleg zweifelhaft ist.&lt;ref&gt;Hellmut Rosenfeld: Zu den frühesten Spielkarten in der Schweiz. Eine Entgegnung. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 32 (1975), S. 179–180.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://trionfi.com/0/p/01/ Early Prohibitions of Playing Cards (Trionfi.com)]&lt;/ref&gt; Allgemein anerkannt ist erst ein Florentiner Verbot von 1377.&lt;ref&gt;Peter F. Kopp: Die frühesten Spielkarten in der Schweiz. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 30 (1973), S. 130–145, hier 130.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Hellmut Rosenfeld: Zu den frühesten Spielkarten in der Schweiz. Eine Entgegnung. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 32 (1975), S. 179–180.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Detlef Hoffmann: Kultur- und Kunstgeschichte der Spielkarte. Marburg: Jonas Verlag 1995, S. 43.&lt;/ref&gt; Ebenfalls aus dem Jahr 1377 stammt der Traktat des [[Johannes von Rheinfelden]], in dem er Spielkarten beschreibt und moralisch ausdeutet.&lt;ref name=&quot;trionfi_p10&quot;&gt;{{Internetquelle | url=http://trionfi.com/0/p/10/ | titel={{lang|en|Johannes of Rheinfelden, 1377}} | hrsg={{lang|en|trionfi.com}} | zugriff=2015-09-28 | sprache=en}}&lt;/ref&gt; Von diesem Jahr an treten auch mehrere Erwähnungen (meist Verbote) von Spielkarten auf.&lt;ref&gt;Wilhelm Ludwig Schreiber: ''Die ältesten Spielkarten und die auf das Kartenspiel Bezug habenden Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts''. Heitz, Straßburg 1937.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://trionfi.com/0/p/01/ Early Prohibitions of Playing Cards (Trionfi.com)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die rapide Ausbreitung des Kartenspiels, seine Verbindung mit Geldeinsätzen und eine damit einhergehende Zunahme von [[Spielschuld]]en riefen alsbald städtische Obrigkeiten hervor, die oft mit einschränkenden Spielordnungen und auch Verboten reagierten (zumeist in relativ milder Form, gelegentlich auch heftiger; [[Würfelspiel|Würfeln]] z.&amp;nbsp;B. wurde deutlich strenger verfolgt als Kartenspielen). Intensivere Verfolgungen verbinden sich mit den Namen besonders fanatischer Mönche, unter ihnen [[Bernhardin von Siena]] (1380–1444), [[Johannes Capistranus]] (1386–1456) und auch [[Girolamo Savonarola]] (1452–1498), die allgemein Spiele neben anderem verwerflichem Tand auf Scheiterhaufen verbrennen ließen; für die deutsche Spielkartenproduktion erwies sich [[Capistranus]] als besonders problematisch, da er zwischen 1453 und 1456 in Deutschland predigte und selbst den sehr zahlreichen Kartenmachern der Stadt Nürnberg für einige Jahre den Broterwerb unmöglich machte.<br /> <br /> [[Datei:Stuttgarter-Kartenspiel-by-1rhb-cr.jpg|miniatur|links|hochkant=1.4|Drei Karten aus dem [[Stuttgarter Kartenspiel]] (um 1430, [[Landesmuseum Württemberg]])]]<br /> <br /> Die Unterdrückung des Spiels war von Ort zu Ort und auch von Zeit zu Zeit verschieden und nahm mit der Zeit ab. Soweit Dokumente bekannt sind, kann man folgern, dass es in Deutschland und auch Frankreich weniger Verbote gab als in Italien. Von den älteren Spielkarten sind vor allem handgemalte erhalten; diese waren ein dem [[Adel]] vorbehaltener Luxus, zudem waren diese Karten besonders kostbar und wurden daher eher aufbewahrt. Eines der ältesten europäischen Spiele ist das ''[[Stuttgarter Kartenspiel]]'' (datiert auf 1427–1431), stammt vom [[Oberrhein]] und zeigt Jagdszenen der Hofgesellschaft. Es zeigt die vier [[Farbe (Kartenspiel)|Farben]] Ente, Falke, Hund und Hirsch. Die auf Goldgrund gemalten Blätter hatten ein Maß von 19 × 12 cm. Preiswertere Spiele hatten erst dann eine Chance, unsere Zeit zu erreichen, als man begann, Fehldrucke der Spielkartenbilder als preiswerte Verstärkung in Buchrücken einzubinden.<br /> <br /> Eine schnellere Verbreitung gelang beim breiten Publikum, als Karten durch [[Holzschnitt]]technik vervielfältigt werden konnten und in Serien damit auch preiswert in der Herstellung wurden. Die Produktion von Spielkarten ist wahrscheinlich der Beginn der Entwicklung des Holzschnittes. Das so genannte ''Hofämterspiel'', das um 1450 entstand, ist das älteste gedruckte und nachträglich kolorierte Kartenspiel, das bis heute erhalten geblieben ist. Aufgrund seiner Symbolik geht man davon aus, dass es im höfischen Umfeld entstanden ist. Kartenmacher-Innungen sind aus dieser Zeit im deutschsprachigen Raum aus [[Nürnberg]], [[Augsburg]], [[Ulm]] und [[Straßburg]] bekannt. In Österreich war [[Wien]] ein früher Ausgangspunkt der Spielkartenproduktion.<br /> <br /> [[Datei:Tier Dame.png|miniatur|[[Wilder Mann|Wildweibchen]] aus dem ''Kleinen Kartenspiel'' des [[Meister E. S.|Meisters E. S.]] (Kupferstich, 1460–67)]]<br /> <br /> In Italien entwickelten sich sogenannte Trionfi-Karten, die sich in einigen Entwicklungsstufen zum französischen [[Tarot]]-, dem deutschen [[Tarock]]- und dem italienischen Tarocchi-Spiel weiterentwickelten (unter diesem neuen Namen erstmals 1505 dokumentarisch belegt). Der Beginn dieser Entwicklung lag vermutlich in der höfischen Kultur der [[Visconti]]-Familie in Mailand (siehe die [[Visconti-Sforza-Trionfikarten]]) und der Este in [[Ferrara]] (um 1440). Der Begriff der ''Trionfi'' führte später u.&amp;nbsp;a. zum deutschen Begriff „trumpfen“, der immer noch im Kartenspiel geläufig ist. Das farbenprächtige Visconti-Sforza-Tarock, um 1450 entstanden, enthält im Vergleich zu den normalen Kartensätzen zusätzliche Karten mit [[Trumpf (Kartenspiel)|Trumpf]]funktion im Spiel.<br /> <br /> In der Frühzeit – soweit es aus den Dokumenten ersichtlich ist – wurden besonders in Deutschland die Produktionsverfahren vereinfacht, wodurch die Spielkarten zum Exportgut wurden. Nebenbei entwickelten sich dadurch Holzschnitt, Kupferstich und Buchdruck in Deutschland früher als in anderen Ländern. Daneben entwickelte das französische [[Lyon]] um 1500 eine zentrale Rolle in der Kartenspielproduktion und ließ Kartenspiele zu seinem Exportschlager werden&amp;nbsp;– das Resultat war eine Dominanz des französischen Farbsystems, die immer noch vorherrscht. Spielkarten erhielten damals die noch heute gebräuchlichen Farben ''cœur'' („Herz“), ''pique'' („Lanze“), ''trèfle'' („Kleeblatt“) und ''carreau'' („Quadrat“).<br /> <br /> Bis in das 15. Jahrhundert waren die Kartenblätter geprägt durch Bilder und Darstellungen des höfischen Lebens, des Lebens der Soldaten und des fahrenden Volkes. Seit dem 15. Jahrhundert setzen sich die heute üblichen [[Kartenwert]]e in Form von [[Zahlenspielkarte|Zahlenwerte]]n von eins bis zehn und der Bildwerte [[Bube (Spielkarte)|Bube]] ([[Unter]]), [[Dame (Spielkarte)|Dame]] ([[Ober (Spielkarte)|Ober]]) und [[König (Spielkarte)|König]] durch.&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt; Im 16.&amp;nbsp;Jahrhundert entstanden regionale [[Farbe (Kartenspiel)|Farbzeichen]]systeme mit vier Farbzeichen in Europa, die die bis dahin üblichen Tiere, Blumen, Wappen, Helme und anderen Farben ablösten.&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt; Zu den wichtigsten Blättern wurden das nach und nach an Dominanz gewinnende französische Blatt mit [[Kreuz (Farbe)|Treff oder Kreuz]], [[Pik]], [[Herz (Farbe)|Herz]] und [[Karo (Farbe)|Karo]], das deutsche Blatt mit [[Eichel (Farbe)|Eichel]], [[Laub (Farbe)|Laub]], [[Herz (Farbe)|Herz]] und [[Schellen (Farbe)|Schellen]] und das spanisch-italienische Blatt mit Stäben, Schwertern, Kelchen und Münzen.<br /> <br /> Ab dem 16.&amp;nbsp;Jahrhundert wurden Kartenspiele in den Spielsalons höherer gesellschaftlicher Kreise gepflegt. Viele bekannte Kartenspiele entstanden in Frankreich und breiteten sich ab dem 17. und 18.&amp;nbsp;Jahrhundert nach Deutschland und in andere Regionen aus, darunter [[Bassette (Kartenspiel)|Bassette]] und dessen Weiterentwicklung [[Pharo]] sowie [[Piquet]] und [[L’Hombre]].&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt; Ende des 18. Jahrhunderts kamen die modernen doppelköpfigen Spielkarten auf und ab dem 19. Jahrhundert wurden auch die Rückseiten der Spielkarten bedruckt, wobei sie bei frühen Karten marmoriert und später mit Punkt- und Strichmustern sowie schließlich mit der auch heute noch üblichen schottischen Karierung gestaltet wurden.&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt; Zu dieser Zeit wurden Spiele wie [[Skat]], [[Whist]] und [[Bridge (Kartenspiel)|Bridge]] entwickelt, im frühen 20. Jahrhundert folgten [[Canasta]] und [[Rommé]].&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt;<br /> <br /> Fiskalisches Interesse gebar später die Spielkartensteuer. Reine Glücksspiele mit Spielkarten, etwa [[Poker]] und [[Blackjack]], wurden schließlich staatlich verboten und nur noch unter staatlicher Aufsicht in [[Spielkasino]]s zugelassen. In Deutschland wurde ab dem 1. Januar 1900 durch das Bürgerliche Gesetzbuch geregelt, dass eine Spielschuld nicht einklagbar ist (§ 762 [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]]), es sei denn, eine staatliche Genehmigung liegt zugrunde. Spielschulden wurden als Ehrenschulden betrachtet.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0103-006, Altenburg, Spielkartenherstellung.jpg|miniatur|hochkant|Spielkarten&amp;shy;herstellung in der [[ASS Altenburger|Altenburger Spielkartenfabrik]]]]<br /> <br /> === Geschichte ab dem 20. Jahrhundert ===<br /> Heute übliche Spielkarten dürften sich von dem 4&amp;nbsp;×&amp;nbsp;13-Blatt mit 52 Karten ableiten, das schon dem Johannes von Rheinfelden 1377 bekannt war, ein Blatt zu 10 Zahlkarten und 3 Hofkarten. Üblich war eine Hofkartenkonstruktion mit drei männlichen Figuren (einem König und zwei Marschällen), aber auch Damen waren Johannes schon bekannt. In diesem System hat jede Karte einen Zahlenwert und eine von vier Farben. Somit ergeben sich im vollständigen Blatt mit den Zahlenwerten 1 (= Ass) bis 10 zuzüglich der drei Hofkarten insgesamt 13&amp;nbsp;Karten pro Farbe, also insgesamt 52&amp;nbsp;Karten pro Spielsatz oder Blatt. Der Name ''Ass'' leitet sich vom lateinischen [[As (Einheit)|as]] ab, der kleinsten Währungseinheit im europäischen Mittelalter.<br /> <br /> In der ersten Hälfte des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurden Spielkarten in Deutschland hauptsächlich in [[Altenburg]] und [[Stralsund]] hergestellt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] erfolgte eine Verlagerung der Produktion nach [[Leinfelden-Echterdingen]] bei [[Stuttgart]]. In Altenburg entstand unter Landesregie der ''[[Volkseigener Betrieb|VEB]] Altenburger Spielkartenfabrik'' mit der Marke „Coeur“. Die beiden Betriebe wurden 2002 durch den neuen belgischen Eigentümer Carta Mundi als ''[[ASS Altenburger]]'' wieder vereinigt. Die Firmen [[Dal Negro (Unternehmen)|Dal Negro]] in [[Treviso]] (Italien) und [[Piatnik]] in [[Wien]] gehören heute neben ASS Altenburger zu den größten und bekanntesten europäischen Spielkartenherstellern.<br /> <br /> Das [[Deutsches Spielkartenmuseum|Deutsche Spielkartenmuseum]] in Leinfelden-Echterdingen hat heute eine umfangreiche Sammlung historischer Spielkarten. Die Sammlung wurde von der ehemals dort ansässigen traditionellen Spielkartenfabrik erworben. Eine weitere umfangreiche Sammlung befindet sich im [[Schloss Altenburg (Thüringen)#Ausstellungen|Schloss- und Spielkartenmuseum]] in Altenburg.<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Kartenblätter ==<br /> {{Weiterleitungshinweis|Kartenblatt|Zum kartografischen Begriff siehe [[Karte (Kartografie) #Aufbau einer Karte]].}}<br /> [[Datei:Verbreitung Kartenbilder Deutschland, Österreich, Schweiz.PNG|miniatur| Gebrauch und Verbreitung von {{Farbindex|00ffff|französischen}} und {{Farbindex|fbc200|deutschen}} Kartenblättern in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Südtirol]]<br /> <br /> Im deutschsprachigen Raum und international sind mehrere verschiedene Typen von Spielkarten in Gebrauch. So spielt man in Deutschland und Österreich das Fränkische, das Altenburger, das Bayerische und das französische Blatt, in Österreich kommt noch das Tarockblatt hinzu. In der Schweiz sind hingegen das französische und das als „deutsches Blatt“ bezeichnete Schweizer Blatt üblich. Dort gibt es eine Kulturgrenze, die mitten durch den Kanton Aargau verläuft: Östlich davon ist das deutsche Blatt üblich, westlich davon das französische.<br /> <br /> === Französisches Blatt ===<br /> <br /> Das französische Blatt hat die Farbwerte:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> | [[Kreuz (Farbe)|Kreuz]]&lt;br /&gt;(Treff) || [[Pik]] || [[Herz (Farbe)|Herz]] || [[Karo (Farbe)|Karo]]<br /> |-<br /> | Trèfle || Pique || Cœur || Carreau<br /> |-<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitClubs.svg|40px|♣]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitSpades.svg|40px|♠]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:Suit Hearts.svg|40px|♥]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitDiamonds.svg|40px|♦]]<br /> |}<br /> <br /> Das Kartensymbol der Farbe [[Kreuz (Farbe)|Kreuz]] ist ein Kleeblatt. Der französische Originalname dafür ist ''trèfle'' „Klee“. In Anlehnung daran wird die Farbe in Österreich als ''Treff'' bezeichnet, was schon 1776 im elsässischen [[Straßburg]] nachweisbar ist. Möglicherweise glaubte man, dass die Endsilbe ''-le'' im zuvor üblichen ''Treffle'' eine Verkleinerungsform sei. Wahrscheinlicher ist die bei schneller Sprechweise fast stumme Endsilbe aber einfach überhört worden. Die Farbe [[Pik]] wird im Rheinland umgangssprachlich ''Schippe,'' in den deutschsprachigen Regionen der Schweiz und in manchen Regionen Süddeutschlands hingegen ''Schaufel'' (''Schuufle'') genannt. Die Farbe [[Karo (Farbe)|Karo]] heißt hier ''Ecken'' (''Egge'').<br /> <br /> Die Kartenwerte reichen von Eins ([[Ass (Spielkarte)|Ass]], A) bis Zehn und setzen sich dann mit den Hofkarten [[Bube (Spielkarte)|Bube oder Page]] (B bzw. V für fr. ''Valet'' „Diener, Knecht“), [[Dame (Spielkarte)|Dame]] (D, fr. ''Dame'', bzw. Q für engl. ''Queen'') und [[König (Spielkarte)|König]] (K bzw. R für fr. ''Roi'') fort. Das ergibt insgesamt 52 Karten oder Blatt. Für manche Spiele ([[Rommé]], [[Canasta]]) werden diese noch um einen bis drei [[Joker]] erweitert.<br /> <br /> [[Datei:Patience cards.jpg|mini|hochkant|Kleinere Patience-Karten im Vergleich zu normalen Spielkarten]]<br /> [[Datei:Romme-Bridge-Canasta Blatt franzoesisches Bild.jpg|miniatur|hochkant=1.5|Rommé-Bridge-Canasta-Blatt, französisches Bild mit deutschen Abkürzungen auf den Hofkarten]]<br /> <br /> Spielkartenpakete (Blätter) gibt es im Handel in folgenden gängigen Zusammenstellungen:<br /> <br /> * ''Rommé – [[Bridge (Kartenspiel)|Bridge]] – Canasta:'' 2&amp;nbsp;×&amp;nbsp;52&amp;nbsp;Blatt&amp;nbsp;+&amp;nbsp;6&amp;nbsp;Joker&amp;nbsp;=&amp;nbsp;110&amp;nbsp;Blatt. Um schnell ein einzelnes Blatt mit 55 Karten (52&amp;nbsp;Blatt&amp;nbsp;+&amp;nbsp;3&amp;nbsp;Joker) separieren zu können, haben die Rückseiten der beiden enthaltenen Blätter à 55 Karten unterschiedliche Farben. Seltener sind Ausführungen, bei denen alle 110 Karten einheitliche Rückseiten aufweisen. Mit diesem Blatt können alle gängigen Kartenspiele, die keine speziellen für das Spiel entwickelten Karten verwenden, gespielt werden. Nach Bedarf werden nicht benötigte Karten aus dem Blatt entfernt.<br /> * ''[[Patience]]:'' entspricht ''Rommé – Bridge – Canasta'' mit unterschiedlichen Farben der beiden enthaltenen Blätter à 55 Karten. Die Karten sind deutlich kleiner als übliche Spielkarten mit französischem Blatt, um auch bei begrenztem Platzangebot Patiencen legen zu können.<br /> * ''[[Poker]], [[Whist]]'' oder ''Bridge:'' 52&amp;nbsp;Blatt. Gelegentlich liegen dem Blatt noch drei Joker bei, womit zwei dieser Blätter zu einem ''Rommé – Bridge – Canasta''-Blatt kombiniert werden können.<br /> * [[Baccara (Glücksspiel)|Baccara]] 6× 52&amp;nbsp;Blatt. Die Karten tragen keine Index-Zeichen und haben einfarbige Rückseiten ohne Muster.<br /> * ''[[Skat]]:'' 32&amp;nbsp;Blatt, Kartenwerte in der Reihenfolge von unten nach oben 7, 8, 9, Dame, König, 10, Ass, darüber die vier Buben Karo, Herz, Pik, Kreuz.<br /> * ''[[Jass]] oder [[Durak (Kartenspiel)|Durak]]:'' 36&amp;nbsp;Blatt, Kartenwerte 6…10, Bube, Dame, König, Ass.<br /> * ''[[Doppelkopf]]:'' 2&amp;nbsp;×&amp;nbsp;24&amp;nbsp;Blatt&amp;nbsp;=&amp;nbsp;48&amp;nbsp;Blatt, Kartenwerte 9, 10, Bube, Dame, König, Ass, wobei jede Karte doppelt vorhanden ist. Gelegentlich liegt dem Blatt noch ein Joker bei.<br /> * ''[[Französisches Tarock|Tarot]]:'' 78&amp;nbsp;Blatt, 56 Fehlfarben mit Kartenwerten 1…10, Bube, Reiter, Dame, König, dazu 21 Trümpfe I…XXI und eine Excuse. Das Tarotblatt ist das vollständige französische Kartenblatt und wird in kunstvoller gestalteten Varianten (z.&amp;nbsp;B. mit italienischem Bild) zum [[Tarot|Kartenlegen]] verwendet.<br /> <br /> Höherwertige Blätter sind im originalverpackten Zustand in eine Klarsichtfolie eingeschweißt. Dieser Umstand wird von Kartenspielern häufig genutzt, um den Mitspielern anzuzeigen, dass die Partie mit einem neuen, nicht [[Gezinkte Karten|gezinkten]] Blatt gespielt wird. Das Deckblatt ist eine zusätzliche Karte, beim ''Rommé-Bridge-Canasta''-Blatt je eine Karte pro Blatt à 55 Karten, auf der in der Regel halbseitig eine Hofkarte, beim Skatblatt meist der Kreuz-Bube, dargestellt ist und auf der anderen Halbseite Angaben zum Blatt (Hersteller, Art des Blatts und des verwendeten Bildes, Anzahl der enthaltenen Karten ohne Deckblatt) aufgedruckt sind. Hat das Deckblatt die gleiche Rückseite wie die übrigen Karten des Blatts, kann es im Spiel, meist unter Anwendung von Sonderregeln, mit verwendet werden. Beim Skatblatt enthält das Deckblatt alternativ auch eine Kurzform der Skatregeln.<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot; heights=&quot;175px&quot;&gt;<br /> Romme-Bridge-Canasta Blatt Box.jpg|Verschiedenfarbige Rückseiten beim Rommé-Bridge-Canasta-Blatt<br /> Kartenspiele Deckblaetter.jpg|Deckblätter: links und Mitte für ein Skatblatt, rechts für das Patienceblatt<br /> Budapest Playing-cards.jpg|Ungarische Spielkarten mit dekorativen Motiven<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> In der Schweiz und in Nordamerika findet man auch eine – weniger gebräuchliche – Variante des französischen Blattes, bei welcher die vier Symbole (Farben) alle unterschiedlich gefärbt sind: Die Kreuz-Karten sind olivgrün (statt schwarz) und die Karo-Karten sind in hellblau oder orange (statt rot). Diese Spielkartenfarben sind auch beim [[Poker]] praktisch, da es verhindert, dass Karo und Herz bzw. Pik und Kreuz verwechselt werden, was vor allem bei einem vermeintlichen Flush sehr unangenehm werden kann. Diese sogenannten [[Vierfarbige Spielkarten|Four-colour decks]] (im Gegensatz zu ''Two-Color-Decks'') haben sich beim Spielen mit realen Spielkarten nicht auf breiter Front durchgesetzt, sind aber beim [[Onlinepoker]] zumindest als Option sehr verbreitet, da eine schlechte [[Bildauflösung]] (zum Beispiel wegen Spielens an mehreren Tischen gleichzeitig) oder Übermüdung die exakte Unterscheidung der Spielkartenfarben anstrengend machen. Zudem ist es technisch problemlos möglich, dass einige Spieler an einem Tisch die Karten als beliebtes Two-Colour-Deck sehen und andere Spieler am gleichen Tisch dieselben Karten als praktisches Four-Colour-Deck sehen.<br /> <br /> ==== Symbolik der Bildkarten ====<br /> Die Bildkarten [[Bube (Spielkarte)|Bube]] (Bauer), [[Dame (Spielkarte)|Dame]] und [[König (Spielkarte)|König]] stellen verschiedene historische oder mythologische Personen dar:&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.deutscherskatverband.de/kartenbilder.html|zugriff=2013-11-25|datum=2012-01-17|titel=Kartenbilder|hrsg=[[Deutscher Skatverband|DSkV.de]]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Doppelkopfblatt franzoesisches Bild.jpg|mini|hochkant=1.5|Doppelkopfblatt (mit Joker), französisches Bild mit deutschen Abkürzungen auf den Hofkarten]]<br /> <br /> * Kreuz-König: [[Alexander der Große]]<br /> * Pik-König: [[David]]<br /> * Herz-König: [[Karl der Große]]<br /> * Karo-König: [[Julius Caesar]]<br /> <br /> * Kreuz-Dame: [[Juno (Mythologie)|Juno Regina]] (römische Hauptgöttin und Gemahlin Jupiters sowie Schutzherrin der Ehe)<br /> * Pik-Dame: [[Pallas Athene]] (griechische Göttin der Weisheit)<br /> * Herz-Dame: [[Buch Judit|Judit]] ([[Bibel|biblisches]] Ideal der Frömmigkeit)<br /> * Karo-Dame: [[Rachel (Bibel)|Rachel]] (biblische Figur als Ideal der Schönheit)<br /> <br /> * Kreuz-Bube: [[Lancelot]], der Ritter aus der [[Artus]]sage<br /> * Pik-Bube: Hogier ([[Holger Danske]]), ein Cousin Karls des Großen<br /> * Herz-Bube: La Hire ([[Étienne de Vignolles]]), ein Soldat an der Seite von [[Jeanne d’Arc]]<br /> * Karo-Bube: [[Hektor]] von Troja oder [[Hruotland|Roland]], ein Paladin Karls des Großen<br /> <br /> ==== Anglo-amerikanisches Blatt ====<br /> [[Datei:Piatnikcards.jpg|miniatur|hochkant=1.9|links|[[Angloamerikanisch|Anglo-amerikanisches]] Blatt]]<br /> [[Datei:IndexPoker editiert.jpg|miniatur|''Normal-'' und ''Large-Index''-Karten (v.&amp;nbsp;l.&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;r.)]]<br /> <br /> Das [[angloamerikanisch|anglo-amerikanische]] Blatt entspricht in [[Farbe (Kartenspiel)|Farben]] und [[Kartenwert]]en dem französischen Blatt, im Design unterscheiden sich die Bilder und das zumeist als [[Schmuckbild]] gestaltete [[Pik]]-[[Ass (Spielkarte)|Ass]] ([[Englische Sprache|engl.]] ''{{lang|en|Ace&amp;nbsp;of&amp;nbsp;Spades}}'') jedoch von diesem. Zudem tragen die [[Dame (Spielkarte)|Damen]] statt „D“ den Buchstaben „Q“ für ''{{lang|en|Queen}}'' („Königin“) und die [[Bube (Spielkarte)|Buben]] statt „B“ den Buchstaben „J“ für ''Jack'' (englischer Allerweltsname zur Bezeichnung eines einfachen Mannes).<br /> <br /> Die anglo-amerikanischen Spielkarten waren die ersten mit Index-Bezeichnungen (Angabe zu Farbzeichen und Wert in den Ecken), welche mittlerweile bis auf wenige Ausnahmen ([[Baccara (Glücksspiel)|Baccara]], [[Écarté]], [[Préférence]] und [[Sechsundsechzig|Schnapsen]]) bei allen Blättern mit französischen Farben üblich sind.<br /> <br /> Eine Sonderform des anglo-amerikanischen Blattes sind ''[[Pokerkarten]]'' (zu den Unterschieden siehe den dortigen Abschnitt ''[[Pokerkarten#Unterschiede zum anglo-amerikanischen Blatt|Unterschiede zum anglo-amerikanischen Blatt]]'').<br /> <br /> === Deutsches Blatt ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | [[Eichel (Farbe)|Eichel]]&lt;br /&gt;Eckern&lt;br /&gt;Zapfen &lt;br /&gt;Kreuz<br /> | [[Laub (Farbe)|Laub]]&lt;br /&gt;Grün&lt;br /&gt;Gras&lt;br /&gt;Pik&lt;br /&gt;Blatt&lt;br /&gt;Schippen&lt;br /&gt;Blau <br /> | [[Herz (Farbe)|Herz]]&lt;br /&gt;Rot<br /> | [[Schellen (Farbe)|Schellen]]&lt;br /&gt;Karo&lt;br /&gt;Bollen<br /> |-<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:Bay eichel.svg|28px]]<br /> | style=&quot;width:7em; height:5em;&quot; | [[Datei:Bay gras.svg|33px]] / [[Datei:Bay laub.svg|33px]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:Bay herz.svg|32px]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:Bay schellen.svg|35px]]<br /> |}<br /> [[Datei:Schafkopf Tarock bayerisches Bild.jpg|miniatur|hochkant=1.2|Schafkopf-Tarock-Blatt, bayerisches Bild]]<br /> <br /> Das Deutsche Blatt kennt die Farben [[Eichel (Farbe)|Eichel]], [[Laub (Farbe)|Laub]], [[Herz (Farbe)|Herz]] und [[Schellen (Farbe)|Schellen]]. Die Namen für die verschiedenen Farben weisen teils deutliche regionale Unterschiede auf (alternative Namen siehe Grafik). Neben den Karten mit Zahlenwerten gibt es die vier Bildwerte [[Unter]] (auch Bauer), [[Ober (Spielkarte)|Ober]] (auch Dame), [[König (Spielkarte)|König]] und [[Daus (Spielkarte)|Daus]] oder Sau (möglicherweise aufgrund des Schweins auf dem Schell-Daus auf den Blättern des ''Salzburger'' oder ''einfachdeutschen Bildes'' und des ''Bayerischen Bildes''). In den meisten heute gebräuchlichen Varianten reichen die Kartenwerte von 6 bis 10 sowie Unter, [[Ober (Spielkarte)|Ober]], König und Ass. Um 1500 war auf allen vier Däusern des ''Ulm-Münchner-Bildes'' jeweils ein Schwein abgebildet. Der Daus wird häufig als Ass ausgeführt. Der Name Daus leitet sich von franz. deux oder lat. duo ab: Der Daus war ursprünglich die Zwei und nicht die Eins; im Salzburger oder Einfachdeutschen und im Schweizer Blatt hat sich das in der Darstellung noch erhalten. Im Schwäbischen wird der Daus auch oft als „Alte“ bezeichnet. Die Karten mit dem Wert 6 kommen nur in wenigen Spielen zum Einsatz. In manchen Spielen kommt dazu der [[Weli]] als Joker. Der Ober leitet sich vermutlich vom [[Ritter]] des Tarot-Blattes ab.<br /> <br /> Das Deutsche Blatt zerfällt in viele regionale Ausführungen, die sich in unterschiedlichen Details der Farbsymbole und speziell in den Zeichnungen der Hofkarten und der Sau unterscheiden. Es gibt z.&amp;nbsp;B. altdeutsches, schweizerdeutsches, bayerisches, fränkisches, sächsisches, Salzburger oder badisches Blatt. Das Württemberg-Blatt folgt der Thematik der deutschen Blätter, orientiert sich bei den Königen am französischen Blatt und weist ihnen die gleichen Attribute (Zepter, Apfel, Harfe) zu.<br /> <br /> [[Datei:Schnapskarten dt-fr.jpg|miniatur|hochkant=1.2|Deutsch-französische Schnapskarten]]<br /> <br /> Viele populäre [[Kartenspiel]]e verwenden ein weiter reduziertes Blatt, wobei die kleinen Zahlenkarten (im Jargon der Kartenspieler [[Lusche (Kartenspiel)|Luschen]], Schwanzal oder Spatzen genannt) entfallen. Im Extremfall verbleiben damit beim kurzen [[Schafkopf]] nur noch die Kartenwerte 9, 10, Unter, Ober, König und Ass, beim sehr kurzen entfallen auch noch die Neuner, ähnlich wie beim [[Schnapsen]], das Blatt reduziert sich damit auf 20 Karten. Auch die Reihenfolge in der Wertigkeit der Karten kann sehr verschieden sein. Andere Spiele verdoppeln ein evtl. reduziertes Blatt. So wird beispielsweise [[Doppelkopf]] mit zwei kurzen Schafkopfblättern, also 2&amp;nbsp;×&amp;nbsp;24&amp;nbsp;Blatt&amp;nbsp;=&amp;nbsp;48&amp;nbsp;Blatt gespielt.<br /> <br /> Die Farbzuordnung zwischen Deutschem und Französischem Blatt erfolgt in folgender Form:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |--<br /> ! Deutsches Blatt<br /> | Eichel<br /> | Laub<br /> | Herz<br /> | Schellen<br /> |--<br /> ! Französisches Blatt<br /> | Kreuz<br /> | Pik<br /> | Herz<br /> | Karo<br /> |}<br /> <br /> Verschiedene Karten haben auch eigene Namen, so heißt der Herz-König auch „Max“, möglicherweise als Anspielung auf den bayerischen König Maximilian. In Thüringen und Sachsen wird der Eichel-Unter (Kreuz-Bube) häufig als „Alter“ bezeichnet.<br /> <br /> [[Datei:Doppeldeutsche Preference.JPG|miniatur|hochkant=1.2|Ein doppeldeutsches Blatt mit 36 Karten (in Ungarn 32 Karten ab VII)]]<br /> [[Datei:Snop igraćih karata hrvatica (32).jpg|miniatur|hochkant=1.2|Ein doppeldeutsches Blatt, kroatisches Bild, mit 32 Karten]]<br /> {{Anker|Doppeldeutsches Blatt}}<br /> <br /> ==== Ungarisches/Mitteleuropäisches/Doppeldeutsches Blatt ====<br /> In Österreich, Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Teilen Bosniens und Teilen Tschechiens ist ein Blatt in Verwendung, das dieselben Farben wie das Bayerische Blatt verwendet und mit Persönlichkeiten aus der [[Wilhelm Tell|Wilhelm-Tell-Sage]] bebildert ist ''(siehe Bild)''.<br /> <br /> Die ''Tell-Karte'' entstand zur Zeit der ungarischen Aufstände gegen die Habsburger: Um die Zensur zu umgehen, die die Bebilderung mit Führern des Aufstandes verhindert hätte, griff man auf die Wilhelm-Tell-Sage zurück, die ja auch einen Aufstand gegen die Habsburger zum Gegenstand hat. [[Friedrich Schiller]]s Schauspiel [[Wilhelm Tell (Schiller)|''Wilhelm Tell'']] war 1827 im [[Siebenbürgen|siebenbürgischen]] [[Cluj-Napoca|Klausenburg]] (ungarisch Kolozsvár, rumänisch Cluj-Napoca) aufgeführt worden. In einer englischen Privatsammlung entdeckte man 1974 die ältesten dieser Karten, auf denen auch die Daten gefunden wurden: „Zu finden bei Joseph Schneider in Pesth.“ In Österreich ist dieses Blatt als ''doppeldeutsch'' bekannt – im Unterschied zum Salzburger oder einfachdeutschen Blatt. Interessanterweise ist trotz der Bebilderung mit Persönlichkeiten aus der Schweizer Geschichte dieses Blatt in der Schweiz nahezu unbekannt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://trift.org/diary/doppeldeutsch-wilhelm-tell-und-die-ungarn|zugriff=2015-09-02|datum=2014-04-10|titel=Doppeldeutsch: Wilhelm Tell und die Ungarn}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unter, Ober und Daus jeder Farbe zeigen jeweils eine bestimmte Person (Unter, Ober) aus [[Friedrich Schiller]]s Tell-Drama oder eine Jahreszeit (Daus). Diese sind:<br /> * '''Herz'''<br /> ** Unter: [[Werner Stauffacher]] oder Kuoni, der Hirte<br /> ** Ober: [[Hermann Gessler]]<br /> ** Daus: [[Frühling]], eine Blumen pflückende junge Frau<br /> * '''Schellen'''<br /> ** Unter: [[Arnold von Melchtal]] oder Itel Reding<br /> ** Ober: Stüssi, der Flurschütz<br /> ** Daus: [[Sommer]], eine Heu mähende junge Frau mit Sichel<br /> * '''Grün'''<br /> ** Unter: [[Walter Fürst (Bauernführer)|Walter Fürst]]<br /> ** Ober: Ulrich von Rudenz<br /> ** Daus: [[Herbst]], zwei Jungen, die [[Weintrauben]] verarbeiten<br /> * '''Eichel'''<br /> ** Unter: [[Rudolf der Harras]]<br /> ** Ober: [[Wilhelm Tell]]<br /> ** Daus: [[Winter]], eine alte Frau, die Feuerholz trägt<br /> <br /> Da das Spiel [[Sechsundsechzig]] bzw. [[Schnapsen]] teilweise mit französischen, teilweise mit deutschen Karten gespielt wird, werden bei [[Turnier]]en ''deutsch-französische'' Karten verwendet, diese sind in der Mitte geteilt und zeigen in einer Hälfte das deutsche, in der anderen Hälfte das entsprechende französische Bild, also z.&amp;nbsp;B. Schell-Ober und Karo-Dame.<br /> <br /> Beim bayerischen [[Schafkopf]] haben die einzelnen Karten besondere Bezeichnungen, zum Beispiel der ''Alte'' für den Eichel-Ober, der ''Blaue'' für den Blatt-Ober, der ''Fuchs'' für den Herz-Ober, ''die Alte'', ''die Blaue'' und ''die Bumpel'' für Eichel-, Laub- und Schell-Ass, letzteres auch ''Sau'' genannt. Weiters ''Grün'', ''Gras'' oder ''Laub'' für Blatt.<br /> <br /> ==== Altenburger Blatt ====<br /> [[Datei:Deckblatt.jpg|mini|hochkant=0.5|Deckblatt des Alten&amp;shy;burger Blattes mit Eichel-Unter]]<br /> <br /> Das von [[ASS Altenburger]] vertriebene [[Altenburg]]er Blatt ist ein leicht verändertes Deutsches Blatt, welches aus dem sächsischen Bild entstand. Es besteht für den Einsatz beim [[Skat]] aus genau 32 Karten. Die Kartenwerte reichen von 7 bis 10, sowie Unter, Ober, König und Ass. Die Farbwerte sind mit dem Deutschen Blatt identisch, deren Gestaltung unterscheidet sich geringfügig (z.&amp;nbsp;B. ist bei Eichel die Eichel rot gefärbt, etwas länger und kantiger, Grün bzw. Blatt sieht grün aus, Schellenzeichen ist verzierter). Auch eine Variante mit Damen anstelle der Ober wird angeboten. Die Unter dieser Variante tragen das Eckzeichen B für Bube.&lt;ref&gt;[https://www.spielkartenladen.de/de/spielkarten/skat-deutsch/skat-deutsches-bild-damen Altenburger Spielkartenladen], aufgerufen am 21. April 2018&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Altenburger Blatt wurde in den 1960er Jahren von dem aus [[Rodewisch]] stammenden Grafiker [[Walter Krauß (Maler)|Walter Krauß]] (1908–1985) für den [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb]] Altenburger Spielkartenfabrik entworfen und als ''Neue Altenburger Spielkarte'' in der [[DDR]] vertrieben.&lt;ref&gt;[http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/AUERBACH/Sammler-zeigt-seltene-Spielkarten-artikel8255655.php# Sammler zeigt seltene Spielkarten], Freie Presse, aufgerufen am 5. Juni 2017&lt;/ref&gt; Es ist heute traditionell in [[Mitteldeutschland]] verbreitet, wird also in etwa in den Ländergrenzen von [[Sachsen]], [[Sachsen-Anhalt]] und [[Thüringen]] gespielt.<br /> <br /> ==== Bayerisches Blatt ====<br /> [[Datei:Einfachdeutsche Jasskarten.JPG|miniatur|hochkant=1.2|Einfachdeutsche (Salzburger) Jasskarten]]<br /> Das Bayerische Bild entwickelt sich ab ca. 1650 in verschiedene Typen. In allen Varianten kämpfen die Ober und Unter, wobei sie vom Gras-Ober und -Unter mit Trommel bzw. Pfeife begleitet werden. Bayerische Karten haben in etwa ein Seitenverhältnis von 2:1. Im früher üblichen Einfach-Bild wurde das vor allem auf den Zahlenkarten für verschiedene bildliche Darstellungen genutzt. Die einzigen bildlichen Darstellungen finden sich nur auf den Dausen (Zwei, Säue oder fälschlicherweise Asse).<br /> <br /> Heute noch gebräuchliche Varianten sind:<br /> * Bayerisch-Schwäbisches Bild<br /> * Bayerisches Doppelbild, Münchner Typ<br /> * Bayerisches Doppelbild, Stralsunder Typ<br /> * Einfachbilder der heute üblichen Doppelbilder<br /> * Fränkisches Doppelbild<br /> * Böhmisches Bild<br /> * Salzburger Bild (auch einfachdeutsches Bild)<br /> Heute nicht mehr gebräuchliche Varianten sind:<br /> * Altbayerisches Bild (gemeinsamer Vorläufer) mit Varianten in Polen und Russland<br /> * Isarkreis-Bild (Vorläufer des Salzburger Bilds)<br /> * Nürnberger Adler (Wappen)-Karte<br /> * Regensburger Bild (Vorläufer des Böhmischen Bildes)<br /> * Tiroler Bild<br /> <br /> ===== Das Augsburger Bild =====<br /> Urtyp des heutigen Bayerischen Blattes ist um 1500 neben dem Ulm-Münchner Bild das '''Augsburger Bild'''.<br /> Die vier auf Thronen sitzenden Könige werden jeweils von zwei waffenschwingenden Knechten begleitet.<br /> Ober und Unter der Farbe Gras sind Militärmusiker, der Ober ist ein dudelsackspielender Narr, der Unter spielt eine Fanfare oder Flöte.<br /> Herz-Ober und -Unter kämpfen mit Stangenwaffen, Schellen-Ober und -Unter mit einem Schwert, Eichel-Ober und -Unter mit Streitkolben und Buckelschild.<br /> <br /> ===== Das Altbayerische Bild =====<br /> Ab der Mitte des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts, nach dem Dreißigjährigen Krieg, wandelt sich das Augsburger Bild zum sog. '''Altbayerischen Bild'''.<br /> Eichel-Ober und -Unter kämpfen nun mit Degen und Parierdolch.<br /> Gras-Ober und -Unter spielen nun mit Trommel und Pfeife; Trommler und Pfeifer werden ab jetzt zum Erkennungszeichen des Bayerischen Bilds.<br /> Ober und Unter gleicher Farbe kämpfen, wie in einer Fechtschule, mit gleichen Waffen gegeneinander.<br /> In dieser Zeit wird auch die Anzahl der Karten, wohl aus Papiermangel, von bisher 48 (die Eins – Ass – war bereits vorher verschwunden) auf 36 Blatt reduziert (Drei, Vier und Fünf verschwinden, Zwei – Daus – war damals schon höherwertiger als der König).<br /> Ende des 17.&amp;nbsp;Jahrhunderts, während der Türkenkriege, tauschen Gras- und Eichel-König ihre Kronen gegen Turbane.<br /> Die Daus-Karten zeigen auf der Gras-Daus eine Pyramide aus Einhorn, Hirsch und Adler, auf der Eichel-Daus Bacchus, auf Schellen-Daus ein Wildschwein mit Jagdhund und auf Herz-Daus meist einen Cupido.<br /> Um 1750 ist dieses Bild im ganzen bajuwarisch besiedeltem Gebiet verbreitet gewesen.<br /> Kleinere Varianten dieses Bilds sind bis 1918 in Kongresspolen verbreitet.<br /> <br /> ===== Das moderne Bayerische Bild =====<br /> Im neu entstandenen Königreich Bayern wandelt sich das Altbayerische Bild nach 1810 zum modernen '''Bayerischen Bild'''.<br /> Auf der Gras-Daus erscheint nun eine Vase, der Eichel-König erhält wieder eine Krone – einziger „Orientale“ bleibt nun der Gras-König.<br /> Der Herz-Ober tauscht seine Stangenwaffe gegen ein Schwert, auf das er sich stützt.<br /> Eichel-Ober und -Unter erhalten jeweils nur noch eine Waffe, der Eichel-Ober zusätzlich einen ovalen Schild.<br /> Dieser vom Münchner Kartenmacher Josef Fetscher geschaffene Typ ist in der Zeichnung des [[Frankfurt am Main|Frankfurter]] Kartenmachers „C. L. Wüst“, die um 1854 entstand, heute als '''Münchner Typ''' des Bayerischen Bild bekannt und fand durch die Spielkarten-Fabrik „F. X. Schmid“ weite Verbreitung.<br /> <br /> Ab 1882 drucken die Vereinigten „Altenburger und Stralsunder Spielkarten-Fabriken“ ihre eigene Version des Bayerischen Bilds, die auf ein Kartenbild der [[Frankfurt am Main|Frankfurter]] Kartenfabrik „Lennhoff &amp; Heuser“ zurückgeht.<br /> Die Könige, Ober und Unter sind in Phantasie-Uniformen im Stil des Historismus gekleidet.<br /> Wesentliche Unterscheidungsmerkmale dieses '''Stralsunder Typs''' des Bayerischen Bilds zum Münchner Typ sind:<br /> * Der Gras-Ober trägt seine Trommel auf dem rechten Knie statt links.<br /> * Der Eichel-Unter erhält ein [[Barett]].<br /> * Der Eichel-Ober hat einen spitzen Schild statt eines ovalen.<br /> * Der Bacchus auf der Eichel-Daus hat einen Bierkrug statt eines Weinkrugs.<br /> * Der Cupido hat Schmetterlingsflügel.<br /> <br /> Im 20. Jahrhundert erhalten die Zahlen- und Figuren-Karten nach und nach Indexzeichen, zuletzt setzt sich auf den Dausen fälschlicherweise das „A“ statt richtigerweise „D“ durch.<br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwindet schließlich das bisher dominierende Einfachbild und wird durch das bis heute verbreitete Doppelbild ersetzt.<br /> <br /> ==== Fränkisches Blatt ====<br /> Das [[Franken (Region)|Fränkische]] Blatt besteht aus 36 Karten: Eichel, Grün, Herz und Schell jeweils als Ass, König, Ober, Unter, 10, 9, 8, 7 und 6. Es unterscheidet sich im Design vom bayerischen Blatt. Es entstand nach 1840 aus dem Münchner Typ des Bayerischen Bilds.&lt;br&gt;<br /> Die Schellen- und Herz-As sind relativ schlicht gestaltet, die Grün-As zeigt einen Adler und die Eichel-As einen Löwen.<br /> <br /> [[Datei:Skatblatt Turnierbild.jpg|miniatur|hochkant=1.4|Skatblatt, französisches Bild mit deutschen Farben]]<br /> <br /> === Französisches Blatt mit deutschen Farben ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-left&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | [[Kreuz (Farbe)|Kreuz]]<br /> | [[Pik]]<br /> | [[Herz (Farbe)|Herz]]<br /> | [[Karo (Farbe)|Karo]]<br /> |-<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitClubs.svg|40px|♣]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitSpades4colors.svg|40px|♠]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitHearts.svg|40px|♥]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SuitDiamonds4colors.svg|40px|♦]]<br /> |}<br /> <br /> Das französische Blatt mit deutschen Farben ist das offizielle Turnierblatt der Internationalen Skatordnung für [[Skat]]. Es handelt sich dabei um ein Blatt, das die französische Symbolik verwendet, wobei die Farben der Symbole nicht Schwarz und Rot, sondern Schwarz, Grün, Rot und Gelb ([[Vierfarbenblatt]]) sind.<br /> <br /> Diese Variante ist nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] Deutschlands entstanden, da in Westdeutschland und im Norden Ostdeutschlands das französische Blatt gebräuchlich war, im Süden Ostdeutschlands das Altenburger Blatt. Um beide Spielerverbände zu vereinen, einigte man sich 1990 auf dem 25. [[Geschichte des Skatspiels#Übersicht über die Skatkongresse|Skatkongress]] auf diesen Kompromiss.<br /> <br /> === Schweizer Blatt ===<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | Eicheln<br /> | Schilten<br /> | Rosen<br /> | Schellen<br /> |-<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:EichelndeutschschweizerBlatt2.svg|40px]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:Shields suit Fleur.svg|40px]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:RosendeutschschweizerBlatt.svg|40px]]<br /> | style=&quot;width:5em; height:5em;&quot; | [[Datei:SchellendeutschschweizerBlatt.svg|40px]]<br /> |}<br /> [[Datei:Kaiserspiel.png|miniatur|hochkant=1.4|Erweitertes Deutschschweizer Blatt für das [[Kaisern (Kartenspiel)|Kaiserspiel]]]]<br /> Das Schweizer Nationalspiel [[Jass]] bedient sich östlich der [[Brünig-Napf-Reuss-Linie]] einer Variante der deutschen Karten mit 36 Karten, der sogenannten Deutschschweizer Karten. Sie bestehen aus den Farben Eicheln, Schilten&lt;!--sic!--&gt;, Rosen und Schellen. Die Werte sind Sechser bis Neuner, Banner, Under&lt;!--sic!--&gt;, Ober, König und Ass (auch Sau oder Daus). Die Schilten entsprechen der Farbe Grün, die Rosen den Herzen; die vier Banner den Zehnern.<br /> <br /> Westlich der [[Brünig-Napf-Reuss-Linie]] und in Graubünden wird der Jass mit französischen Karten gespielt (36 Karten pro Spiel: Je 6 bis 10, Bube (als Trumpf-Farbe: Bauer), Dame, König, Ass); Karo wird „Ecken“ genannt, Pik „Schaufeln“. In den Jass-Sendungen des [[Schweizer Fernsehen]]s werden französische Karten in vier (statt zwei) Farben eingesetzt: Kreuz in grüner (statt schwarzer) und Ecken (Karo) in blauer (statt roter), Herz wie üblich in roter und Schaufeln (Pik) in schwarzer. Diese Karten werden auch in Kaufhäusern angeboten und sollen es für Anfänger einfacher machen, die Farben auseinanderzuhalten.<br /> <br /> Die Farbzuordnung zwischen dem Schweizer und dem Französischen Blatt ist in folgender Form üblich:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |--<br /> ! Schweizer Blatt<br /> | Eicheln<br /> | Schilten<br /> | Rosen<br /> | Schellen<br /> |--<br /> ! Französisches Blatt<br /> | Kreuz<br /> | Schaufeln<br /> | Herz<br /> | Ecken<br /> |}<br /> <br /> === Tarockblatt ===<br /> Das heute gebräuchliche [[Tarock]]blatt kennt dieselben Farben wie das Französische Blatt: [[Herz (Farbe)|Herz]], [[Karo (Farbe)|Karo]], [[Pik]] und [[Kreuz (Farbe)|Kreuz]]. Als Kartenwerte werden verwendet: 7 bis 10, Bube/Page, Ritter/Reiter, Dame, König. In manchen Varianten werden bei den roten Farben Herz und Karo als Zahlenkarten auch die Werte 4, 3, 2 und 1 verwendet. Dazu kommen die „Tarock“, das sind Bildkarten mit fortlaufender Nummerierung von I(Pagat) bis XXI (Mond, fälschlich für fr. ''le monde'', die Welt) und der Sküs(s). Insgesamt ergibt das ein Blatt von 54 Karten. Bei den meisten Spielvarianten des Spieles Tarock haben diese Karten die Funktion der Trumpffarbe; der Sküs(s) übersticht auch alle anderen Tarock.<br /> <br /> Auch beim Tarockblatt gibt es viele regionale Ausführungen, die sich in der Gestaltung der Hofkarten und den Abbildungen auf den Tarockkarten unterscheiden.<br /> <br /> === Italienisch-spanisches Blatt ===<br /> <br /> Das ''italienisch-spanische Blatt'' hat die Farben<br /> [[Datei:Carte piacentine al completo.jpg|miniatur|hochkant=1.5|Piacentine]]<br /> [[Datei:Carte napoletane al completo.jpg|miniatur|hochkant=1.5|Napoletane]]<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> ! italienisch&lt;br /&gt;spanisch&lt;br /&gt;deutsch&lt;br /&gt;kroatisch<br /> ! style=&quot;width:6em;&quot; | Spade&lt;br /&gt;Espadas&lt;br /&gt;Schwerter&lt;br /&gt;Špade<br /> ! style=&quot;width:6em;&quot; | Coppe&lt;br /&gt;Copas&lt;br /&gt;Kelche&lt;br /&gt;Kupe<br /> ! style=&quot;width:6em;&quot; | Denari&lt;br /&gt;Oros&lt;br /&gt;Münzen&lt;br /&gt;Dinari<br /> ! style=&quot;width:6em;&quot; | Bastoni&lt;br /&gt;Bastos&lt;br /&gt;Stäbe&lt;br /&gt;Baštoni<br /> |-<br /> | Farbe sarde<br /> | [[Datei:Seme spade carte sarde.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte sarde.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte sarde.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte sarde.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe siciliane<br /> | [[Datei:Seme spade carte siciliane.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte siciliane.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte siciliane.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte siciliane.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe napoletane<br /> | [[Datei:Seme spade carte napoletane.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte napoletane.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte napoletane.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte napoletane.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe romagnole<br /> | [[Datei:Seme spade carte romagnole.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte romagnole.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte romagnole.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte romagnole.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe piacentine<br /> | [[Datei:Suit Spade.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Suit Coppe.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Suit Denari.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Suit Bastoni.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe bolognesi<br /> | [[Datei:Seme spade carte bolognesi.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte bolognesi.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte bolognesi.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte bolognesi.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe trevisane<br /> | [[Datei:Seme spade carte trevisane.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte trevisane.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte trevisane.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte trevisane.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe triestine<br /> | [[Datei:Seme spade carte triestine.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte triestine.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte triestine.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte triestine.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe trentine<br /> | [[Datei:Seme spade carte trentine.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte trentine.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte trentine.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte trentine.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe bresciane<br /> | [[Datei:Seme spade carte bresciane.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte bresciane.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte bresciane.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte bresciane.svg|50x70px]]<br /> |-<br /> | Farbe bergamasche<br /> | [[Datei:Seme spade carte bergamasche.svg|50x70px]]<br /> | [[Datei:Seme coppe carte bergamasche.svg|50x60px]]<br /> | [[Datei:Seme denari carte bergamasche.svg|60px]]<br /> | [[Datei:Seme bastoni carte bergamasche.svg|50x70px]]<br /> |}<br /> <br /> <br /> Die Untergruppen unterscheiden sich folgendermaßen: Bei der italienischen Variante sind die Stäbe als Zepter dargestellt und die Zahlenkarten zeigen krumme Schwerter. Bei der spanischen Variante sind die Stäbe als Keulen dargestellt und die Zahlenkarten zeigen gerade Schwerter.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.karten-haus.ch/Einfuhrung/KartenSysteme.htm |titel=KartenSysteme |abruf=2020-11-11}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.modiano.it/en/catalogo/triestine-blue-super/ |titel=Triestine Blue Super |werk=Modiano |abruf=2020-11-11 |sprache=en-GB}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.modiano.it/en/catalogo/napoletane-100-plastic/ |titel=Napoletane 100% Plastic |werk=Modiano |abruf=2020-11-11 |sprache=en-GB}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Kartenwerte reichen von ''Asso''/''Ass'' (Eins) bis Sieben bzw. bis Neun und setzen sich dann mit den Bildkarten ''Fante''/''Sota'' (Bube, Soldat), ''Cavallo''/''Caballo'' (Reiter) und ''Re''/''Rey'' (König) fort. Obwohl die Bildkarten mit der Zahl Zehn beginnen, werden die Karten Acht bis Neun kaum verwendet, sodass es Pakete zu 40 statt 48 Blatt gibt.<br /> <br /> Eine Variante der ''italienisch-spanischen'' Karte ist die ''Trappolierkarte'' (nach dem Kartenspiel [[Trappola]]), diese war insbesondere in [[Schlesien]] verbreitet, sodass sie auch ''Schlesische Spielkarten'' genannt werden. Der König wird nach dem Italienischen ''Re'' dabei „das [[Reh]]“ genannt; die Zahlkarten sind Ass, Zwei, Sieben, Acht, Neun und Zehn, also insgesamt 36 Blatt.<br /> <br /> Die Zuordnung der italienisch-spanischen zu den französischen Farben ist folgende:<br /> * Spade, Espadas – Pik<br /> * Coppe, Copas – Herz<br /> * Denari, Oros, Ouro (portugiesisch) – Karo<br /> * Bastoni, Bastos, Palo, Paus (portugiesisch) – Kreuz oder Treff<br /> <br /> Die Farben des italienisch-spanischen Blattes finden sich auch auf den zum Wahrsagen verwendeten Tarotkarten. (Die französischen Tarot- bzw. österreichisch-deutschen [[Tarock]]spielkarten nutzen die Farben des französischen Blatts).<br /> <br /> [[Datei:黒札.png|mini|hochkant=1.2|Kurofuda]]<br /> <br /> === Andere Spielkarten ===<br /> Neben den traditionellen Karten gibt es auch andere Motive der klassischen und zahlreiche [[Kartenspiel#Spiele mit eigenem Blatt|Kartenspiele mit eigenem Blatt]].<br /> <br /> Außerdem gibt es auch noch sogenannte [[Wahrsagerei|Divinations]]-, [[Orakel]]- oder [[Wahrsagekarten]], die zum Zwecke der Vorhersage der [[Zukunft]] eingesetzt werden. Das können speziell für diesen Zweck gefertigte Karten, oder aber auch ein gewöhnliches [[Skat]]blatt sein. In [[Japan]] gibt es die traditionellen [[Hanafuda]] und [[Kurofuda]].<br /> <br /> == Spielkartensteuer ==<br /> [[Datei:Spielkartensteuer, Stempel Deutsches Reich 1879 bis 1889.jpg|miniatur|Stempelmarke Spielkartensteuer deutsches Reich 1879 bis 1889, 30 Pfennig]]<br /> In verschiedenen Ländern wurden Spielkarten schon bald nach der Einführung [[steuer]]pflichtig und wurden daher von dem Landesherrn, der die [[Steuer]] einzog, bzw. seinen Beauftragten gestempelt. In Frankreich beispielsweise wurde diese Steuer seit 1583 erhoben. Der Spielkartenhersteller druckte auf einer festgelegten Karte auf die Vorderseite einen kleinen weißen Kreis, auf der dann der Steuerbeamte seinen Stempel setzte. Danach durften die Karten verkauft werden. Die Steuer war ein wesentlicher Anteil des Verkaufspreises. In Deutschland war die Erhebung von Spielkartensteuern bis 1879 Sache der Bundesstaaten. Zum 1. Januar 1879 traten reichsweit einheitliche Steuersätze in Kraft. Für Kartenspiele bis 36 Blatt wurde eine Steuer von 30 Pfennig, für Spiele mit mehr Karten von 60 Pfennig erhoben. Zum 1. November 1919 wurden die Steuersätze deutlich erhöht. Sie betrugen jetzt für Blätter bis 24 Karten eine Mark, für Blätter bis 48 Karten zwei Mark und für größere Blätter drei Mark. Die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923]] führte auch zu einem Anstieg der Spielkartensteuer. In der Spitze betrug der Steuersatz 26 Millionen Mark pro Blatt. Entsprechend wurden die Stempel nun ohne Angabe des Wertes angebracht. Nach der Inflationszeit kehrte man zum Steuersatz von 30 Pfennig zurück. Zum 1. August 1939 wurde diese [[Bagatellsteuer]] abgeschafft.&lt;ref&gt;Franz Braun: Die Spielkartenfabrik B. Dondorf. Köln 1991, S. 20&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Andere Verwendung ==<br /> [[Datei:Michail Alexandrowitsch Wrubel 001.jpg|miniatur|hochkant|''Die Wahrsagerin'', Gemälde von [[Michail Alexandrowitsch Wrubel]] (1895), [[Tretjakow-Galerie]], Moskau]]<br /> Neben der Nutzung im Kartenspiel wurden und werden Spielkarten auch für andere Zwecke eingesetzt. Bekannt ist dabei vor allem der Einsatz von Spielkarten beim [[Wahrsagen]] in Form von [[Wahrsagekarten]], wobei hier sowohl [[Tarotkarten]] wie auch Karten anderer Blätter, häufig das französische [[Skat#Skatblatt|Skatblatt]], genutzt werden. Auch in der [[Zauberkunst]] werden gerne Karten eingesetzt, wobei die Zauberei mit Spielkarten als [[Kartenkunst]] bezeichnet wird. Zum Einsatz kommen hier sowohl unpräparierte Kartenblätter ([[Impromptu]]) wie auch Kartenblätter, die speziell für die Kartentricks präpariert wurden. Eine weitere beliebte Beschäftigung liegt im Bau von [[Kartenhaus (Geschicklichkeitsspiel)|Kartenhäusern]], bei dem mit Hilfe von Spielkarten Gebäude und andere Konstrukte aufgebaut werden.<br /> <br /> Traditionell wurden Spielkarten (aus Kostengründen bzw. zur Umgehung der Spielkartensteuer meist Fehldrucke oder unvollständige Sätze), leicht bogenförmig zurechtgeschnitten, in der [[Apotheke]] bei [[Rezeptur]]en verwendet, um Salben oder Pulver von [[Pistill]] und [[Reibschale]] abzuschaben. Dies erfordert zügiges Arbeiten, da die Karten schnell aufweichen. Als Ersatz werden daher heute bereits passend zurechtgeschnitten gelieferte, unbedruckte Kunststoffkarten verwendet, die immer noch Kartenblatt genannt werden, jedoch anders als „echte“ Kartenblätter nicht aufweichen und daher auch wiederverwendbar sind.<br /> <br /> === Spielkartengeld ===<br /> Eine Nutzung von Spielkarten als Geldersatz ist aus [[Neufrankreich]] im heutigen Gebiet von [[Kanada]] bekannt. 1685 kam es zu Verzögerungen der Soldzahlungen aus Paris. Um dem zu begegnen, ließ der damalige provisorische Gouverneur [[Jacques de Meulles]] alle Spielkarten einziehen, vierteilen und mit dem Siegel des Gouverneurs bedrucken. Das so entstandene [[Spielkartengeld]] war mehr als 70 Jahre im Umlauf und ist heute bei Sammlern als Rarität beliebt.&lt;ref name=&quot;Gorys&quot; /&gt;<br /> <br /> === Spielkarten in Oper und Film ===<br /> Das Kartenspiel wird als dramatisches oder gestalterisches Element auch in Szenen der [[Oper]] oder des [[Film]]s verwendet. An zentraler Stelle befragt die Protagonistin von [[Georges Bizet]]s Oper ''[[Carmen]]'' (1875) gemeinsam mit zwei weiteren [[Zigeuner]]innen die Karten. Die Oper [[Pique Dame (Oper)|''Pique Dame'']] (1890) von [[Peter Tschaikowski]] handelt von einem dem [[Pharo]] verfallenen Helden. In [[Igor Strawinski]]s [[Ballett]] ''Jeu de cartes'' (1936) stehen [[Poker]]karten im Mittelpunkt des Bühnengeschehens. In [[Nikolai Gogol]]s Komödie ''[[Die Spieler (Gogol)|Die Spieler]]'' spielt ein gezinktes Kartenspiel eine zentrale Rolle; das Stück wurde von [[Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch|Dmitri Schostakowitsch]] als Vorlage für ein Opernfragment (Op. 63) benutzt.<br /> <br /> === Weitere Populärkultur ===<br /> Ein 1948 von dem Country-Sänger [[T. Texas Tyler]] mehr gesprochener als gesungener Text eines Liedes (''The Deck of Cards'') beschäftigt sich mit der Symbolik der Spielkarten im religiösen Sinne.&lt;ref&gt;http://lyricsplayground.com/alpha/songs/d/deckofcards.shtml&lt;/ref&gt; Eine deutsche Version erschien 1974 unter dem Titel ''Das Kartenspiel'', mit [[Bruce Low]].&lt;ref&gt;http://hitparade.ch/song/Max-Bygraves/Deck-Of-Cards-294614&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> [[Gezinkte Karten]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Manfred Hausler: ''Trommler und Pfeifer. Die Geschichte der bayerischen Spielkarten.'' Veränderte Neuauflage. Volk Verlag, München 2016, ISBN 978-3-937200-89-7.<br /> * Detlef Hoffmann: ''Altdeutsche Spielkarten 1500‒1650.'' Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 1993.<br /> * Detlef Hoffmann: ''Kultur- und Kunstgeschichte der Spielkarte.'' Jonas Verlag, Marburg 1995.<br /> * Timothy Husband:{{Cite book|edition=First printing|publisher=Yale University Press|isbn=9781588396082|title=The world in play: luxury cards, 1430–1540|location=New Haven|date=2015}}.<br /> * [[Theodor Kohlmann]]: ''Berliner Spielkarten'', Copyright 1984 für den Verein der Freunde des Museums für Deutsche Volkskunde, Berlin, ISBN 3-924084-01-7.<br /> * Wilhelm Ludwig Schreiber: ''Die ältesten Spielkarten und die auf das Kartenspiel Bezug habenden Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts''. Heitz, Straßburg 1937<br /> * Jude Talbot: ''Zahl Farbe Trumpf.Die Geschichte der Spielkarten''. Gerstenberg, Hildesheim 2019.<br /> * [http://www.cs.man.ac.uk/~daf/i-p-c-s.org/faq/books.php Bibliography of Playing-Card Books] (englisch).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat|Playing cards}}<br /> {{Wikisource|Gesetz, betreffend den Spielkartenstempel|Gesetz zur Spielkartensteuer (Deutschland 1878)}}<br /> * [http://trionfi.com/lg/tarot/tarot-spielkarten-museum/ Online Tarot- und Spielkartenmuseum]<br /> <br /> * [http://www.spielkartenmuseum.de/ Deutsches Spielkartenmuseum Leinfelden-Echterdingen]<br /> * [http://www.altenburg.eu/sixcms/detail.php?id=22354&amp;_nav_id1=2590&amp;_nav_id2=5188&amp;_lang=de Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg]<br /> * [http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/14/html/1205.htm Hofämterspiel, um 1450]<br /> * [http://trionfi.com/0/j/ Spielkarten 1427–1800, viele Artikel zur frühen Spielkartengeschichte] (englisch)<br /> * {{Webarchiv | url=http://www.altenburg-tourismus.de/cms/front_content.php?idcat=131 | wayback=20080222191647 | text=Spielkartenherstellung in Altenburg}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4056228-1}}<br /> <br /> [[Kategorie:Spielkarte| ]]</div> Florixc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Castello_Aragonese_(Ortona)&diff=198424278 Castello Aragonese (Ortona) 2013-08-18T03:53:18Z <p>Florixc: Categoria:Castelli_aragonesi</p> <hr /> <div>{{Infobox struttura militare<br /> |Struttura = Castello<br /> |Nome= Castello aragonese<br /> |Immagine= Ortona burg 01.JPG<br /> |Didascalia= <br /> |Stato attuale= {{ITA}}<br /> |Suddivisione= {{IT-ABR}}<br /> |Provincia= {{IT-CH}}<br /> |Città= [[Ortona]]<br /> |LatGradi = 42<br /> |LatPrimi = 21<br /> |LatSecondi = 31.6008<br /> |LatNS = N<br /> |LongGradi = 14<br /> |LongPrimi = 24<br /> |LongSecondi = 22.0032<br /> |LongEW = E<br /> |Tipologia= [[Castello]]<br /> |Stile=<br /> |Inizio costruzione=[[XV secolo]]<br /> |Termine costruzione= <br /> |Termine funzione strategica= <br /> |Costruttore= <br /> |Primo proprietario= <br /> |Stato attuale=Restaurato e visitabile<br /> |Note= <br /> |Sito web=<br /> }}<br /> Il '''Castello Aragonese''' è sito ad [[Ortona]] in [[provincia di Chieti]].<br /> <br /> La base è pressoché trapezoidale ed è caratterizzato da quattro [[torre|torri]] angolari di forma cilindrica e da cortine su una [[scarpata]]. Il lato ad ovest era occupato da una costruzione residenziale. Durante la [[seconda guerra mondiale]] fu gravemente danneggiato, la successiva frana del [[1946]] distrusse una gran parte del castello rimanente tanto che, fino ai recenti restauri, ne erano rimaste parte delle cortine murarie ed i resti di due torri e la porzione sud del fossato. Alcuni ipotizzano che la costruzione sia molto più antica di quella ritenuta sinora visto alcuni stili della fortezza in [[angioini|stile angioino]]. Secondo le stesse ipotesi [[Giacomo Caldora]] avrebbe potuto potenziare il castello che sarebbe potuto essere preesistente. Nel [[XV secolo]] vi sono stati alcuni adattamenti e ricostruzioni parziali di un impianto preesistente.&lt;ref&gt;Autori Vari, Ortona (CH) - Il Castello in Guida ai castelli d'Abruzzo, Carsa Edizioni, 2000 Pescara, ISBN 88-85854-87-7&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Note ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Voci correlate ==<br /> *[[Ortona]]<br /> *[[Basilica di San Tommaso Apostolo (Ortona)]]<br /> <br /> {{Portale|Abruzzo|Costa dei Trabocchi}}<br /> <br /> [[Categoria:Castelli della provincia di Chieti|Aragonese]]<br /> [[Categoria:Architetture di Ortona]]<br /> [[Categoria:Castelli_aragonesi]]</div> Florixc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Castello_di_Oria&diff=204195794 Castello di Oria 2013-07-16T20:16:20Z <p>Florixc: 40°29′59″N 17°38′30″E</p> <hr /> <div>{{coord| 40.499751|N|17.641653|E|format=dms|display=title}}<br /> {{F|storia|luglio 2011}}<br /> {{F|architettura|luglio 2011}}<br /> {{Infobox struttura militare<br /> |Struttura = Castello<br /> |Nome=Castello di Oria<br /> |Immagine=Panorama oria.jpg<br /> |Didascalia= Vista della cittadina di Oria, con il castello (a sinistra)<br /> |Larghezzaimmagine=270px<br /> |Stato attuale={{ITA}}<br /> |Suddivisione={{IT-PUG}}<br /> |Provincia={{IT-BR}}<br /> |Città= [[Oria]]<br /> |Coordinate geografiche=<br /> |Tipologia= Castello medievale<br /> |Costruzione= [[XIII secolo]]<br /> |Stato attuale= Immobile sottoposto a sequestro<br /> |Sito web=<br /> }}<br /> Il '''castello di [[Oria]]''' (in [[provincia di Brindisi]]) occupa il colle del Vaglio la parte più alta della città, a circa 166 [[Metri sul livello del mare|m s.l.m.]], {{citazione necessaria|ed insiste su un'area abitata sin dai periodi più remoti. Infatti quest'area era occupata dalla acropoli [[messapica]], che probabilmente si dotò di mura intorno al [[VI secolo]]}} come è ancora in parte visibile qualche centinaio di metri più in basso in piazza cattedrale. <br /> <br /> ==Storia==<br /> [[Immagine:Panorama di Oria da Nord.jpg|thumb|left|220px|Il castello di Oria visto da nord, tra i campi di grano e gli ulivi]]<br /> Il Castello di Oria è Monumento Nazionale. Considerata l'importanza strategica del territorio di Oria (che divideva spesso con diverse sfumature di dominio i territori [[bizantini]] da quelli dei [[goti]]), pur senza prove archeologiche si deve presumere l'esistenza di un primo nucleo fortificato già in età altomedievale. In seguito ([[XI secolo]]), vi dovette essere una qualche forma di difesa/controllo dell'abitato e del territorio effettuato dai [[normanni]] che infeudarono la città. Probabilmente a tale primo nucleo del castello oritano è riferibile il torrione di forma quadrata, inglobato poi in parte in strutture di epoche successive.<br /> Numerose modifiche subì il maniero in età federiciana ([[1225]]-[[1227]]), al punto che generalmente viene denominato &quot;castello svevo&quot;; {{citazione necessaria|alcune fonti locali vogliono che lo stesso &quot;Stupor mundi&quot; edificò il castello, in realtà è più realistico pensare che [[Federico II del Sacro Romano Impero|Federico II]] lo ampliò e lo modificò secondo nuove esigenze di residenza: sappiamo infatti che in occasione del suo matrimonio con Iolanda di Brienne il castello ospitò numerosi ospiti d'onore.}} <br /> Altre importanti modifiche furono effettuate nel periodo [[angioino]] a cui vanno riferite le torri cilindriche dette &quot;del Salto&quot; e del &quot;Cavaliere&quot;. L'originario mastio normanno-svevo fu pesantemente riadattato, come d'altronde tutta la struttura, anche nel corso del XV-XVI secolo adattandolo alle nuove esigenze difensive, nate con l'adozione delle armi da fuoco, e dotandolo quindi di numerose cannoniere in parte ancora oggi visibili. Infine è stato oggetto di integrazioni, restauri e ricostruzioni tra Ottocento e Novecento: nel corso del [[1897]] il castello devastato dal [[ciclone]] che investì la città di Oria. <br /> <br /> Numerose volte il castello ha dovuto resistere ad assedi, come quello di [[Manfredi]], o agli assalti di [[Giacomo Caldora]] (1433), di [[Pietro de Paz]] (1504) che non riuscì a prendere la rocca. <br /> {{citazione necessaria|Il castello fu anche luogo accogliente per re, principi e cavalieri; oltre agli invitati al matrimonio di Federico II, ricordiamo che vi sostarono la regina [[Maria d'Enghien]] (1407), il suo sposo [[Ladislao I di Napoli|Ladislao re di Napoli]] (1414), la principessa [[Isabella di Chiaromonte]] e il re [[Ferrante d'Aragona]] (1447); un episodio molto importante per l'epoca è la partenza di [[Alfonso II di Napoli]] da Oria per liberare [[Otranto]] dai Turchi (1480). Anche in tempi recenti è stato meta di personalità e studiosi italiani e stranieri quali: [[Maria Josè di Savoia]], [[Margareth d'Inghilterra]], il [[cardinale Tisserant]], principi di casa d'[[Asburgo]], [[Theodor Mommsen]], [[Paul Bourget]], [[Ferdinand Gregorovius]] ed altri ancora. }}<br /> <br /> Il 15 dicembre [[1933]] il Comune di Oria cedette il Castello alla famiglia Martini Carissimo, ricevendone in cambio Palazzo Martini, poi adibito a Sede Municipale. I Martini Carissimo restaurarono il castello con l`ausilio dell`architetto Ceschi. In considerazione dello sforzo profuso dalla famiglia Martini Carissimo, il Re d`Italia Vittorio Emanuele III, volle conferire a questa famiglia il titolo di Conti di Castel d`Oria. <br /> <br /> ==Stato attuale==<br /> Il 2 luglio 2007 il castello è stato acquistato dalla società ''Borgo Ducale S.r.l.'' dei coniugi Romanin.<br /> <br /> == Architettura ==<br /> [[Immagine:Ciclone999.jpg|thumb|right|220px|Veduta del castello di Oria dopo il terribile ciclone del 1897]]<br /> ===Struttura===<br /> <br /> Il maniero ha forma di [[triangolo isoscele]], con il vertice, costituito dalla torre detta dello Sperone, rivolto a Nord. Vi è poi il mastio centrale (probabilmente normanno-svevo) e due ulteriori torri cilindriche: &quot;del salto&quot; e &quot;del cavaliere&quot;.<br /> <br /> ===La torre quadrata===<br /> <br /> Sita alla punta settentrionale del maniero la torre detta &quot;dello sperone&quot; è probabilmente riferibile al periodo svevo, al XII-XIII sec. la sua forma alta e svettanta era particolarmente adatta alla difesa con arco, infatti sulla faccia di tale torre sono presenti alcuni fori, utilizzati da chi si difendeva. Tale torre faceva parte della difesa &quot;avanzata&quot; del castello, seppur il lato del castello era già ben protetto naturalmente dalla collina scoscesa. A differenza del lato opposto molto meglio curato nella difesa che dava verso il centro cittadino. La torre è dotata di piccoli becatelli e [[merlatura]] &quot;guelfa&quot;.<br /> <br /> ===Il mastio===<br /> <br /> Nella zona meridionale del castello è posto il [[Mastio]] o &quot;Donjon&quot; probabilmente di epoca normanna, che trova riscontri nel mondo anglo sassone e normanno, la struttura normanna però non rappresenta altro che un inizio su cui furono effettuate numerose modifiche nel corso dei secoli sin dal periodo svevo, per poi passare all'età tardo medievale. Il basamento di tale imponente torrione risulta scarpato per essere meglio difendibile dall'alto e non attaccabile dal basso, se non con l'ausilio delle artiglierie.Infatti il margine esporebbe eventuali arcieri o balestrieri più facilmente al tiro degli assediati Questo tipo di torrione scarpato ha numerosi paragoni anche nel [[Salento]], come ad esempio nei castelli di [[Mesagne]] e [[Galatone]] solo per citarne due. .Anche il mastio è dotato di beccatelli. La struttura dal tardo quattrocento in poi si dotò di mezzi per la difesa\attacco con le armi da fuoco.È probabile che tale nucleo del castello possa rappresentare il primo nucleo del maniero oritano, accanto a cui in seguito si sviluppò tutto l'edificio difensivo. In un primo momento come in altri casi: [[Castello di Lecce]], [[Castello di Copertino]], [[Galatone]], [[Mesagne]] ecc... Il torrione doveva essere un unico edificio difensivo isolato cui si accedeva tramite ponte levatoio. Una traccia di ciò potrebbe essere una porta oggi murata dove forse poteva avvenire l'accesso in origine. L'interno è separato da un muro che crea due ambienti con archi a tutto sesto. Sulle pareti sono ancora visibili i buchi delle impalcature utilizzate per la costruzione del castello e i resti di un caminetto, ciò ci indica la presenza di un secondo piano del torrione poi evidentemente demolito.<br /> <br /> ===Le torri circolari===<br /> <br /> Le torri circolari (del salto e del cavaliere) sono probabilmente da riferire all'età angioina (abbiamo riferimenti in tutto il meridione d'Italia), entrambe sono dotate di beccatelli che probabilmente reggevano un [[cammino di ronda]] (forse in legno e oggi del tutto scomparso), le due torri circolari sono collegate da uno stretto passaggio la cui base, risulta scarpata sulla sommità sono presenti i posti in cui nel tardo medioevo veniva collocata l'artiglieria pesante. Su una di tali torri è scolpito lo stemma della famiglia [[Imperiali]]. Va sottolineato che la zona Sud del maniero risulta molto meglio difesa del resto della &quot;fortezza&quot; questo perché era il punto più vulnerabile (qui la collina era meno scoscesa) e più esposto agli attacchi in quanto era quello a più diretto contatto con il centro cittadino. Una leggenda accompagna la cosiddetta &quot;torre del salto&quot; così denominata poiché, una dama causa un corteggiamento non gradito e la successiva costrizione al matrimonio, decise di gettarsi dalla torre togliendosi la vita. Tradizioni popolari narrano che in alcune notti si può scorgere la castellana dietro qualche finestra del maniero. L'altra torre circolare è così denominata per motivi architettonici, atteso che le torri circolari che si fondevano con un muro erano denominate a cavaliere.<br /> <br /> ===La piazza d'armi===<br /> <br /> L'intero edificio si sviluppa attorno ad un cortile a forma di triangolo isoscele. Tale piazza d'armi poteva probabilmente contenere un alto numero di uomini in arme, pari a circa 3000/5000. Inoltre in tale cortile, ai piedi della torre del salto (sud-est), si può accedere alla cripta dei SS.Crisanto e Daria. L'ingresso è segnalato da colonne, forse appartenenti all'antica chiesa bizantina qui presente, della quale rimane un ricordo nelle arcate presenti sul muro meridionale del castello. Nel cortile è oggi visibile l'accesso ad un passaggio sotterraneo che (abitualmente nascosto alla vista) {{citazione necessaria|veniva utilizzato per allontanarsi dal castello e dalla città in caso di assedio. Si ipotizza che tale cunicolo (oggi interrotto) procedesse sotto terra per diversi chilometri, tanto che la tradizione cittadina vuole che giungesse fino alla città di Brindisi, posta a circa 35 km (tradizione chiaramente molto esagerata). Certamente il cunicolo giungeva fuori le mura.}}<br /> <br /> ===La cripta===<br /> <br /> Riportata alla luce nel 1822, è storicamente attribuita al volere del vescovo Teodosio (ca. 850-895) per ospitare le reliquie dei santi Crisante e Daria ricevute in dono da papa Stefano V. Una scalinata, aperta nel cortile del castello svevo, e scavata nella roccia, consente l’accesso al piccolo edificio. Fu interrata nel XIII secolo in fase di ristrutturazione dell’area su cui sorse la costruzione federiciana.<br /> Quanto si estendesse all’epoca la cripta non è dato saperlo, essendo stata tagliata all’altezza della quarta campana per la costruzione delle fondamenta del muraglione. Di impianto longitudinale, la chiesa scavata nella roccia dell’acropoli è in realtà quasi interamente costruita in blocchi di carparo ed è dotato di una sola abside situata ad ovest. La collocazione dell’abside a Ovest (propria delle chiese pagane) lascia immaginare da parte di altri studiosi, che la chiesa fosse antecedente al periodo bizantino, volendola ricondurre addirittura a periodo messapico. Le cupole presentano il più antico esempio nella regione di quella copertura a “tholos” (diffuso in seguito nel trullo). Nulla delle primitive decorazioni e degli affreschi di un tempo è rimasto. Gli affreschi visibili oggi, di cui solo uno in buono stato di conservazione che reca la data del 1636 (si può riconoscere l’immagine del Cristo in trono), risalgono tutti a dopo il XIII secolo.<br /> <br /> ==Voci correlate==<br /> *[[Oria]]<br /> *[[Castelli della Provincia di Brindisi]]<br /> *[[Storia di Oria]]<br /> <br /> == Collegamenti esterni ==<br /> * [http://www.mondimedievali.net/castelli/Puglia/brindisi/oria.htm il Castello di Oria]<br /> * [http://www.icastelli.it/travel-1283799187-federico_ii_ed_il_castello_di_oria-it.php Il castello e Federico II]<br /> <br /> == Altri progetti ==<br /> {{interprogetto|commons=Category:Castello di Oria}}<br /> <br /> {{CastelliFedericiani}}<br /> {{portale|architettura|medioevo|Puglia}}<br /> <br /> [[Categoria:Castelli della provincia di Brindisi|Oria]]<br /> [[Categoria:Monumenti nazionali italiani]]<br /> [[Categoria:Castelli federiciani]]<br /> [[Categoria:Oria]]</div> Florixc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Castello_Alfonsino&diff=204169065 Castello Alfonsino 2013-07-16T18:33:33Z <p>Florixc: File:Brindisi_molo_vecchio_zoom.jpg</p> <hr /> <div>{{coord|40.655527|N|17.967381|E|format=dms|display=title}}<br /> [[File:Brindisi_molo_vecchio_zoom.jpg|thumb|right| sul molo vecchio]]<br /> <br /> {{Tmp|Infobox struttura militare}}<br /> <br /> Il '''Castello Alfonsino''' (detto anche ''Castel Rosso'', ''Castello di Mare'' o ''Forte a Mare'') è una complessa opera fortificata costruita sull'isola di Sant'Andrea, all'imboccatura del [[porto di Brindisi|porto esterno]] di [[Brindisi]].<br /> <br /> ==Struttura==<br /> Il castello alfonsino occupa il promontorio meridionale con forme irregolari che seguono la conformazione del luogo (ha subito anche crolli e ricostruzioni): all'interno è un salone decorato da un lavabo con stipiti in pietra ([[XVI secolo]]). Alla fine del [[XV secolo]] risalgono i due [[baluardo|baluardi]], rotondo quello verso l'interno, triangolare quello verso il mare aperto. <br /> <br /> Caratteristico è il suo piccolo porto interno, cui si accede per un [[archivolto]] aperto nelle mura che verso il [[1577]] congiunsero le costruzione aragonese all'ampliamento spagnolo. Da una parte la struttura fortificata quattrocentesca con un portale; dall'altra la cosiddetta ''Opera a corno'' che segue i dettami dell'architettura fortificata [[XVI secolo|cinquecentesca]]. Anche questa parte è preceduta da un portale adorno di stemmi. <br /> <br /> L'isola è saldata alla sponda ovest da una diga che chiude la Bocca di [[Puglia]], mentre tra l'isola e la sponda sud si protendono due dighe che restringono l'imboccatura del porto a 250 metri.<br /> <br /> ==Storia==<br /> L'[[isola]] era occupata almeno dal [[XI secolo]] dall'antica [[abbazia]] [[Ordine di San Benedetto|benedettina]] di Sant'Andrea all'Isola (pochissimi i resti, in particolare capitelli, visibili al [[Museo archeologico provinciale Francesco Ribezzo]] di [[Brindisi]]), che però fu abbandonata dopo gli eventi che sconvolsero la città ([[XIV secolo|XIV]]-[[XV secolo]]). [[Alfonso I d'Aragona]] nel [[1445]] decise così di costruire una prima [[torre]], sorta come avamposto difensivo del [[porto di Brindisi|porto]] all'estremità dell'isola; l'opera venne poi prolungata verso NE nel [[1481]] (Castello alfonsino). <br /> <br /> Dal [[1558]] al [[1604]] buona parte del resto dell'isola venne racchiusa da baluardi (''Forte a mare''), separandone l'ultimo tratto con un taglio nella roccia che funge da [[fossato (architettura)|fossato]] e creando un sistema complesso di fortificazione a difesa dell'entrata del porto. <br /> <br /> Al Forte a Mare sono legati diversi eventi bellici tra i quali si ricordano l'attacco di sedici galee veneziane ([[1528]]) sorprese dalle artiglierie da poco realizzate e l'assedio francese al controrivoluzionario [[Boccheciampe]] ([[1799]]). L'isola ha funzionato a lungo come lazzaretto; poi è stato in mano alla [[Marina Militare]], fino a quando gravi danni alle strutture murarie causate da una mareggiata hanno convinto alla dismissione ([[1984]]). <br /> <br /> La lunga ed importante fase di restauro dell'intero complesso è in fase di ultimazione, ciò nonostante la struttura viene periodicamente aperta a visite ed ospita eventi culturali, e si dibatte sulla sua destinazione (museale, ricettiva, congressuale).<br /> ==Voci correlate==<br /> *[[Brindisi]]<br /> *[[Castelli della provincia di Brindisi]]<br /> <br /> {{Portale|Architettura|Puglia}}<br /> <br /> [[Categoria:Architetture di Brindisi]]<br /> [[Categoria:Castelli della provincia di Brindisi|Alfonsino]]</div> Florixc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Castello_Svevo_(Brindisi)&diff=204168986 Castello Svevo (Brindisi) 2013-07-11T03:43:44Z <p>Florixc: Florixc ha spostato la pagina Castello Svevo (Brindisi)) a Castello Svevo (Brindisi) tramite redirect: è difficile spostare su una pagina già fatta, lascio come si trovava prima</p> <hr /> <div>{{Tmp|Infobox struttura militare}}<br /> <br /> [[Immagine:CAST BR.jpg|thumb|right|240px|Torrione circolare del 400'-500' del castello di terra di [[Brindisi]]]]<br /> Il '''Castello svevo di Brindisi'''&lt;ref&gt;[http://www.brindisiweb.com/monumenti/castello_svevo.htm Scheda sul Castello Svevo su Brindisiweb.com]&lt;/ref&gt; o anche ''Castello di terra'' (per distinguerlo dal [[Castello alfonsino|Castello di mare]]) o ''Castello Svevo-Aragonese'' (per l'origine sveva e le ulteriori modifiche nel periodo aragonese) si trova a ridosso del centro storico di [[Brindisi]], una sua parte si affaccia nella parte interna del [[porto di Brindisi|porto cittadino]], a difesa anche di quest'importante area della città.<br /> <br /> == Struttura ==<br /> Il castello si sviluppa attorno ad un [[cortile]] di forma [[quadrangolare]] trapezoidale circondato da un'alta muraglia munita di un magnifico [[mastio]] con funzione di entrata e altre sei torri, due di forma circolare tre a pianta quadrata ed una pentagonale: questo nucleo originario appartiene al periodo [[Svevi|svevo]]. <br /> <br /> La cortina più esterna è chiaramente riferibile al [[XV secolo|XV]]-[[XVI secolo]]: sono qui presenti infatti i classici torrioni circolari [[medioevo|tardo medievali]] e [[Rinascimento|rinascimentali]], muniti di artiglieria.<br /> <br /> == Cenni storici==<br /> L'origine della costruzione è da riferire all'età sveva, secondo la testimonianza di [[Riccardo da San Germano]] che la colloca intorno al [[1227]], e cioè proprio negli anni in cui è attestata la presenza di [[Federico II]] a Brindisi, tra il suo matrimonio con [[Jolanda di Brienne]] ([[1225]]) e la partenza della crociata ([[1228]]). Gli storici locali riferirono, senza alcun riscontro archeologico, che per la sua costruzione furono utilizzati materiali di [[Reimpiego (architettura)|reimpiego]] romani (in particolare dall'anfiteatro).<br /> <br /> Dai registri angioini veniamo informati che [[Carlo I d'Angiò]] provvide al restauro del castello (sopraelevazione delle torri) e all'edificazione di un palazzo reale al suo interno ([[1272]]-[[1283]]), dando l'incarico di supervisore all'architetto [[Pierre d'Angicourt]]. <br /> <br /> Si deve a [[Ferdinando I di Napoli]] il primo ampliamento del maniero brindisino (metà del [[XV secolo]]): la modifica, dettata dalle nuove esigenze belliche dovute all'adozione delle [[armi da fuoco]], consistette nella costruzione di un'ulteriore cinta muraria, più bassa e più spessa della precedente, munita di torrioni bassi e circolari dotati di scarpa. Il precedente fossato venne coperto da volte e furono creati così nuovi ambienti, adatti ad ospitare uomini in arme, ma anche la popolazione in caso d'emergenza. <br /> <br /> Nel [[1496]] il castello insieme alla città venne consegnato sotto il &quot;protettorato&quot; della [[Repubblica di Venezia]], il castello in questo periodo è perfettamente funzionale, infatti in una relazione al [[doge]] veneziano viene descritto come: &quot;''Bello e fortissimo, che domina la città e gli altri castelli''&quot;. Nel [[1526]] vi furono ulteriori modifiche apportate da [[Giovan Battista Pignatelli]]. Di lì a poco la città e in particolare il castello furono interessati da un duro assedio, da parte delle armate della [[Lega di Cognac|Lega]] franco-veneto-papalina contro [[Carlo V]]: le cronache raccontano che contro gli assedianti che avevano preso la città, furono sparati dal castello colpi di artiglieria senza alcuna considerazione per la popolazione civile. <br /> <br /> Successivamente l'impianto del castello venne ulteriormente fortificato con l'edificazione di due grandi &quot;puntoni&quot; poligonali verso il porto.<br /> <br /> Nel corso del [[XVIII secolo|XVIII]] e [[XIX secolo]] è stato adibito a penitenziario, poi a Comando della [[Marina Militare]], subendo alcuni interventi di adattamento, ma conservando intatta la struttura.<br /> <br /> ==Note==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> ==Bibliografia==<br /> * Eduard Sthamer, ''Die Verwaltung der Kastelle im Koenigreich Sizilien unter Kaiser Friedrich II. und Karl I. von Anjou'', Lipsia 1914.<br /> * Arthur Haseloff, ''Die Bauten der Hohenstaufen in Unteritalien'', Lipsia 1920.<br /> * Raffaele De Vita, ''Castelli, torri ed opere fortificate di Puglia, Bari 1974. <br /> * Hubert Houben, ''Il castello di Brindisi nell'età di Federico II e di Carlo I d'Angiò'', in &quot;Archivio Storico Pugliese&quot; L (1997), pp.69-88.<br /> * ''Il castello, la Marina, la città'', catalogo della mostra documentaria a cura di Elena Lenzi, Brindisi 1998.<br /> * Antonio Cadei, ''Federico II e Carlo I costruttori a Brindisi e Lucera '', in ''Le eredità normanno-sveve nell'età angioina: persistenze e mutamenti nel Mezzogiorno'', Atti delle XV giornate normanno-sveve (2002), Dedalo, Bari 2004, pp. 234-302.<br /> <br /> ==Voci correlate==<br /> *[[Brindisi]]<br /> *[[Castelli della provincia di Brindisi]]<br /> <br /> {{CastelliFedericiani}}<br /> <br /> [[Categoria:Castelli della provincia di Brindisi|Brindisi]]<br /> [[Categoria:Architetture di Brindisi]]<br /> [[Categoria:Castelli federiciani|Brindisi]]<br /> <br /> {{portale|architettura|medioevo|Puglia}}</div> Florixc https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Castello_Svevo_(Brindisi)&diff=204168985 Castello Svevo (Brindisi) 2013-07-11T03:40:51Z <p>Florixc: Florixc ha spostato la pagina Castello Svevo (Brindisi) a Castello Svevo (Brindisi))</p> <hr /> <div>{{Tmp|Infobox struttura militare}}<br /> <br /> [[Immagine:CAST BR.jpg|thumb|right|240px|Torrione circolare del 400'-500' del castello di terra di [[Brindisi]]]]<br /> Il '''Castello svevo di Brindisi'''&lt;ref&gt;[http://www.brindisiweb.com/monumenti/castello_svevo.htm Scheda sul Castello Svevo su Brindisiweb.com]&lt;/ref&gt; o anche ''Castello di terra'' (per distinguerlo dal [[Castello alfonsino|Castello di mare]]) o ''Castello Svevo-Aragonese'' (per l'origine sveva e le ulteriori modifiche nel periodo aragonese) si trova a ridosso del centro storico di [[Brindisi]], una sua parte si affaccia nella parte interna del [[porto di Brindisi|porto cittadino]], a difesa anche di quest'importante area della città.<br /> <br /> == Struttura ==<br /> Il castello si sviluppa attorno ad un [[cortile]] di forma [[quadrangolare]] trapezoidale circondato da un'alta muraglia munita di un magnifico [[mastio]] con funzione di entrata e altre sei torri, due di forma circolare tre a pianta quadrata ed una pentagonale: questo nucleo originario appartiene al periodo [[Svevi|svevo]]. <br /> <br /> La cortina più esterna è chiaramente riferibile al [[XV secolo|XV]]-[[XVI secolo]]: sono qui presenti infatti i classici torrioni circolari [[medioevo|tardo medievali]] e [[Rinascimento|rinascimentali]], muniti di artiglieria.<br /> <br /> == Cenni storici==<br /> L'origine della costruzione è da riferire all'età sveva, secondo la testimonianza di [[Riccardo da San Germano]] che la colloca intorno al [[1227]], e cioè proprio negli anni in cui è attestata la presenza di [[Federico II]] a Brindisi, tra il suo matrimonio con [[Jolanda di Brienne]] ([[1225]]) e la partenza della crociata ([[1228]]). Gli storici locali riferirono, senza alcun riscontro archeologico, che per la sua costruzione furono utilizzati materiali di [[Reimpiego (architettura)|reimpiego]] romani (in particolare dall'anfiteatro).<br /> <br /> Dai registri angioini veniamo informati che [[Carlo I d'Angiò]] provvide al restauro del castello (sopraelevazione delle torri) e all'edificazione di un palazzo reale al suo interno ([[1272]]-[[1283]]), dando l'incarico di supervisore all'architetto [[Pierre d'Angicourt]]. <br /> <br /> Si deve a [[Ferdinando I di Napoli]] il primo ampliamento del maniero brindisino (metà del [[XV secolo]]): la modifica, dettata dalle nuove esigenze belliche dovute all'adozione delle [[armi da fuoco]], consistette nella costruzione di un'ulteriore cinta muraria, più bassa e più spessa della precedente, munita di torrioni bassi e circolari dotati di scarpa. Il precedente fossato venne coperto da volte e furono creati così nuovi ambienti, adatti ad ospitare uomini in arme, ma anche la popolazione in caso d'emergenza. <br /> <br /> Nel [[1496]] il castello insieme alla città venne consegnato sotto il &quot;protettorato&quot; della [[Repubblica di Venezia]], il castello in questo periodo è perfettamente funzionale, infatti in una relazione al [[doge]] veneziano viene descritto come: &quot;''Bello e fortissimo, che domina la città e gli altri castelli''&quot;. Nel [[1526]] vi furono ulteriori modifiche apportate da [[Giovan Battista Pignatelli]]. Di lì a poco la città e in particolare il castello furono interessati da un duro assedio, da parte delle armate della [[Lega di Cognac|Lega]] franco-veneto-papalina contro [[Carlo V]]: le cronache raccontano che contro gli assedianti che avevano preso la città, furono sparati dal castello colpi di artiglieria senza alcuna considerazione per la popolazione civile. <br /> <br /> Successivamente l'impianto del castello venne ulteriormente fortificato con l'edificazione di due grandi &quot;puntoni&quot; poligonali verso il porto.<br /> <br /> Nel corso del [[XVIII secolo|XVIII]] e [[XIX secolo]] è stato adibito a penitenziario, poi a Comando della [[Marina Militare]], subendo alcuni interventi di adattamento, ma conservando intatta la struttura.<br /> <br /> ==Note==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> ==Bibliografia==<br /> * Eduard Sthamer, ''Die Verwaltung der Kastelle im Koenigreich Sizilien unter Kaiser Friedrich II. und Karl I. von Anjou'', Lipsia 1914.<br /> * Arthur Haseloff, ''Die Bauten der Hohenstaufen in Unteritalien'', Lipsia 1920.<br /> * Raffaele De Vita, ''Castelli, torri ed opere fortificate di Puglia, Bari 1974. <br /> * Hubert Houben, ''Il castello di Brindisi nell'età di Federico II e di Carlo I d'Angiò'', in &quot;Archivio Storico Pugliese&quot; L (1997), pp.69-88.<br /> * ''Il castello, la Marina, la città'', catalogo della mostra documentaria a cura di Elena Lenzi, Brindisi 1998.<br /> * Antonio Cadei, ''Federico II e Carlo I costruttori a Brindisi e Lucera '', in ''Le eredità normanno-sveve nell'età angioina: persistenze e mutamenti nel Mezzogiorno'', Atti delle XV giornate normanno-sveve (2002), Dedalo, Bari 2004, pp. 234-302.<br /> <br /> ==Voci correlate==<br /> *[[Brindisi]]<br /> *[[Castelli della provincia di Brindisi]]<br /> <br /> {{CastelliFedericiani}}<br /> <br /> [[Categoria:Castelli della provincia di Brindisi|Brindisi]]<br /> [[Categoria:Architetture di Brindisi]]<br /> [[Categoria:Castelli federiciani|Brindisi]]<br /> <br /> {{portale|architettura|medioevo|Puglia}}</div> Florixc