https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=DotCoder Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-04-17T23:26:28Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.44.0-wmf.25 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konferenz_der_Kantonsregierungen&diff=248250204 Konferenz der Kantonsregierungen 2024-09-02T10:33:12Z <p>DotCoder: /* Siehe auch */ korrektur</p> <hr /> <div>&lt;!-- schweizbezogen --&gt;<br /> {{Infobox Verband<br /> | Name=Konferenz der Kantonsregierungen<br /> | Abkürzung=KdK<br /> | Logo=<br /> | Rechtsform=Vereinbarung über die Konferenz der Kantonsregierungen&lt;ref&gt;[https://kdk.ch/fileadmin/redaktion/uber_uns/zweck_und_organisation/1_vereinbarung_kdk_2006.pdf ''Vereinbarung über die Konferenz der Kantonsregierungen.''] Website der KdK (PDF; 35,2&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> | Sitz=Bern<br /> | Gründungsdatum=1993<br /> | Generalsekretär=Roland Mayer<br /> | Website=[https://kdk.ch kdk.ch]<br /> }}<br /> [[Datei:Markus Dieth.jpg|mini|hochkant|[[Markus Dieth]], Präsident&lt;br /&gt;der Konferenz der Kantonsregierungen&lt;br /&gt;(seit 1. Januar 2023)]]<br /> <br /> Die '''Konferenz der Kantonsregierungen (KdK)''' ist eine politische Plattform der [[Kanton (Schweiz)|Kantonsregierungen]] in der [[Schweiz]], die der Meinungsbildung und dem Erfahrungsaustausch innerhalb der Kantone sowie der Zusammenarbeit der Interessenvertretung gegenüber dem [[Politisches System der Schweiz#Bundesebene|Bund]] und gegenüber dem Ausland dient. Da die Kantone neben der Bevölkerung zur Staatsmacht der Schweiz gehören, kommt dieser Konferenz (wie auch den regionalen Regierungskonferenzen und den Direktorenkonferenzen) eine grosse Bedeutung zu. Die KdK dient als zentrale Ansprechpartnerin des [[Bundesrat (Schweiz)|Gesamtbundesrates]] dem [[Föderalismus in der Schweiz|föderalistischen Dialog]] und dem Gespräch mit dem [[Ständerat]].<br /> <br /> == Organisation ==<br /> Mitglieder der KdK sind die Gesamtregierungen aller 26 Kantone, wobei jede Kantonsregierung Anspruch auf einen Sitz in der Konferenz hat. Das Generalsekretariat, welches die Geschäfte der KdK führt, wurde der [[ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit]] übertragen.&lt;ref&gt; [https://kdk.ch/ueber-uns/generalsekretariat ''Über uns. Generalsekretariat.''] Website der KdK.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Zweck und Aufgaben ==<br /> Die KdK bezweckt die Förderung der Zusammenarbeit unter den Kantonen in ihrem Zuständigkeitsbereich zusammen mit Städten und Gemeinden.&lt;ref&gt;[https://kdk.ch/ueber-uns/zweck-und-organisation ''Über uns. Zweck und Organisation.''] Website der KdK.&lt;/ref&gt; Die KdK sorgt für die Sicherstellung der Koordination und den Informationsaustausch insbesondere in den Bereichen:<br /> * Erneuerung und Weiterentwicklung des Föderalismus<br /> * Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen<br /> * [[Finanzausgleich (Schweiz)|Finanzausgleich zwischen Bund und Kantonen]]<br /> * Willensbildung und Entscheidungsvorbereitung im Bund<br /> * Vollzug von Bundesaufgaben durch die Kantone<br /> * [[Außenpolitik|Aussen-]], [[Europapolitik|Europa-]] und [[Integrationspolitik]]<br /> * [[COVID-19-Pandemie]]<br /> * [[E-Government]] und [[Digitalisierung]]<br /> <br /> == Regionale Regierungskonferenzen ==<br /> Regionale Regierungskonferenzen (wie z.&amp;nbsp;B. die [[Regierungskonferenz der Gebirgskantone]]), die auch [[Regionalkonferenz (Schweiz)|Regionalkonferenzen]] genannt werden, befassen sich mit regionalen Themen, die nicht bundesweit behandelt werden müssen. Die KdK pflegt einen regelmässigen Austausch mit diesen Konferenzen.<br /> <br /> == Interkantonale Direktorenkonferenzen ==<br /> Die KdK arbeitet eng mit den 14 eigenständigen Direktorenkonferenzen zusammen.&lt;ref&gt;[https://kdk.ch/zusammenarbeit/direktorenkonferenzen ''Direktorenkonferenzen.''] Website der KdK.&lt;/ref&gt; Diese werden durch die Vorsteher der einzelnen kantonalen Departemente gebildet und dienen zur Koordination der Tätigkeit in den fachspezifischen Aufgabenbereichen wie auch zur Erarbeitung gemeinsamer Stellungnahmen gegenüber dem Bund. Die [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren]] (EDK) ist z.&amp;nbsp;B. zuständig für die Bereiche Erziehung, Bildung, Kultur und Sport und die [[Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz]] (BPUK) für die Themen Bau, Raumplanung, Umwelt, Strassen, Verkehr und öffentliches Beschaffungswesen.<br /> <br /> {{Tabellenstile}}<br /> {| class=&quot;wikitable sortable toptextcells tabelle-kopf-fixiert tabelle-zeile-aktiv mw-collapsible&quot;<br /> |+ style=&quot;white-space: nowrap&quot;| Interkantonale Direktorenkonferenzen<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! Konferenz/Organisation<br /> ! Abk<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz]] || BPUK<br /> |-<br /> | [[Konferenz Kantonaler Energiedirektoren]] || EnDK<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren]] || EDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren]] || FDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft]] || KWL<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren]] || KKJPD<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs]] || KöV<br /> |-<br /> | [[Konferenz Kantonaler Landwirtschaftsdirektoren]] || LDK<br /> |-<br /> | [[Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz und Feuerwehr]] || RK MZF<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren]] || GDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Sozialdirektoren]] || SODK<br /> |-<br /> | [[Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren]] || VDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz der Kantone für Kindes- und Erwachsenenschutz]] || KOKES<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Staatsschreiberkonferenz]] || SSK<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Haus der Kantone]]<br /> * [[ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit]]<br /> * [[Föderalismus in der Schweiz]]<br /> * [[Ministerpräsidentenkonferenz]], in Deutschland<br /> * [[Landeshauptleutekonferenz]], in Österreich<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://www.kdk.ch/ Website] der Konferenz der Kantonsregierungen<br /> * [https://kdk.ch/zusammenarbeit/regionale-konferenzen-der-regierungen Regionale Regierungskonferenzen]<br /> * [https://kdk.ch/zusammenarbeit/direktorenkonferenzen Interkantonale Direktorenkonferenzen]<br /> * [https://haus-der-kantone.ch/fileadmin/t8_jetpack/redaktion/dokumente/Infoheft_HdK_Besucher_202206.pdf Infoheft Haus der Kantone]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2162266-8|LCCN=no2010118288|VIAF=134541683}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kantonspolitik (Schweiz)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1993]]<br /> [[Kategorie:Organisation (Bern)]]</div> DotCoder https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konferenz_der_Kantonsregierungen&diff=248250147 Konferenz der Kantonsregierungen 2024-09-02T10:31:33Z <p>DotCoder: /* Siehe auch */ see also austrian equivalent body</p> <hr /> <div>&lt;!-- schweizbezogen --&gt;<br /> {{Infobox Verband<br /> | Name=Konferenz der Kantonsregierungen<br /> | Abkürzung=KdK<br /> | Logo=<br /> | Rechtsform=Vereinbarung über die Konferenz der Kantonsregierungen&lt;ref&gt;[https://kdk.ch/fileadmin/redaktion/uber_uns/zweck_und_organisation/1_vereinbarung_kdk_2006.pdf ''Vereinbarung über die Konferenz der Kantonsregierungen.''] Website der KdK (PDF; 35,2&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> | Sitz=Bern<br /> | Gründungsdatum=1993<br /> | Generalsekretär=Roland Mayer<br /> | Website=[https://kdk.ch kdk.ch]<br /> }}<br /> [[Datei:Markus Dieth.jpg|mini|hochkant|[[Markus Dieth]], Präsident&lt;br /&gt;der Konferenz der Kantonsregierungen&lt;br /&gt;(seit 1. Januar 2023)]]<br /> <br /> Die '''Konferenz der Kantonsregierungen (KdK)''' ist eine politische Plattform der [[Kanton (Schweiz)|Kantonsregierungen]] in der [[Schweiz]], die der Meinungsbildung und dem Erfahrungsaustausch innerhalb der Kantone sowie der Zusammenarbeit der Interessenvertretung gegenüber dem [[Politisches System der Schweiz#Bundesebene|Bund]] und gegenüber dem Ausland dient. Da die Kantone neben der Bevölkerung zur Staatsmacht der Schweiz gehören, kommt dieser Konferenz (wie auch den regionalen Regierungskonferenzen und den Direktorenkonferenzen) eine grosse Bedeutung zu. Die KdK dient als zentrale Ansprechpartnerin des [[Bundesrat (Schweiz)|Gesamtbundesrates]] dem [[Föderalismus in der Schweiz|föderalistischen Dialog]] und dem Gespräch mit dem [[Ständerat]].<br /> <br /> == Organisation ==<br /> Mitglieder der KdK sind die Gesamtregierungen aller 26 Kantone, wobei jede Kantonsregierung Anspruch auf einen Sitz in der Konferenz hat. Das Generalsekretariat, welches die Geschäfte der KdK führt, wurde der [[ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit]] übertragen.&lt;ref&gt; [https://kdk.ch/ueber-uns/generalsekretariat ''Über uns. Generalsekretariat.''] Website der KdK.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Zweck und Aufgaben ==<br /> Die KdK bezweckt die Förderung der Zusammenarbeit unter den Kantonen in ihrem Zuständigkeitsbereich zusammen mit Städten und Gemeinden.&lt;ref&gt;[https://kdk.ch/ueber-uns/zweck-und-organisation ''Über uns. Zweck und Organisation.''] Website der KdK.&lt;/ref&gt; Die KdK sorgt für die Sicherstellung der Koordination und den Informationsaustausch insbesondere in den Bereichen:<br /> * Erneuerung und Weiterentwicklung des Föderalismus<br /> * Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen<br /> * [[Finanzausgleich (Schweiz)|Finanzausgleich zwischen Bund und Kantonen]]<br /> * Willensbildung und Entscheidungsvorbereitung im Bund<br /> * Vollzug von Bundesaufgaben durch die Kantone<br /> * [[Außenpolitik|Aussen-]], [[Europapolitik|Europa-]] und [[Integrationspolitik]]<br /> * [[COVID-19-Pandemie]]<br /> * [[E-Government]] und [[Digitalisierung]]<br /> <br /> == Regionale Regierungskonferenzen ==<br /> Regionale Regierungskonferenzen (wie z.&amp;nbsp;B. die [[Regierungskonferenz der Gebirgskantone]]), die auch [[Regionalkonferenz (Schweiz)|Regionalkonferenzen]] genannt werden, befassen sich mit regionalen Themen, die nicht bundesweit behandelt werden müssen. Die KdK pflegt einen regelmässigen Austausch mit diesen Konferenzen.<br /> <br /> == Interkantonale Direktorenkonferenzen ==<br /> Die KdK arbeitet eng mit den 14 eigenständigen Direktorenkonferenzen zusammen.&lt;ref&gt;[https://kdk.ch/zusammenarbeit/direktorenkonferenzen ''Direktorenkonferenzen.''] Website der KdK.&lt;/ref&gt; Diese werden durch die Vorsteher der einzelnen kantonalen Departemente gebildet und dienen zur Koordination der Tätigkeit in den fachspezifischen Aufgabenbereichen wie auch zur Erarbeitung gemeinsamer Stellungnahmen gegenüber dem Bund. Die [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren]] (EDK) ist z.&amp;nbsp;B. zuständig für die Bereiche Erziehung, Bildung, Kultur und Sport und die [[Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz]] (BPUK) für die Themen Bau, Raumplanung, Umwelt, Strassen, Verkehr und öffentliches Beschaffungswesen.<br /> <br /> {{Tabellenstile}}<br /> {| class=&quot;wikitable sortable toptextcells tabelle-kopf-fixiert tabelle-zeile-aktiv mw-collapsible&quot;<br /> |+ style=&quot;white-space: nowrap&quot;| Interkantonale Direktorenkonferenzen<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! Konferenz/Organisation<br /> ! Abk<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz]] || BPUK<br /> |-<br /> | [[Konferenz Kantonaler Energiedirektoren]] || EnDK<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren]] || EDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren]] || FDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft]] || KWL<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren]] || KKJPD<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs]] || KöV<br /> |-<br /> | [[Konferenz Kantonaler Landwirtschaftsdirektoren]] || LDK<br /> |-<br /> | [[Regierungskonferenz Militär, Zivilschutz und Feuerwehr]] || RK MZF<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren]] || GDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz der kantonalen Sozialdirektoren]] || SODK<br /> |-<br /> | [[Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren]] || VDK<br /> |-<br /> | [[Konferenz der Kantone für Kindes- und Erwachsenenschutz]] || KOKES<br /> |-<br /> | [[Schweizerische Staatsschreiberkonferenz]] || SSK<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Haus der Kantone]]<br /> * [[ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit]]<br /> * [[Föderalismus in der Schweiz]]<br /> * [[Ministerpräsidentenkonferenz]], in Deutschland<br /> * [[Landeshauptleutekonferenz]], in Deutschland<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://www.kdk.ch/ Website] der Konferenz der Kantonsregierungen<br /> * [https://kdk.ch/zusammenarbeit/regionale-konferenzen-der-regierungen Regionale Regierungskonferenzen]<br /> * [https://kdk.ch/zusammenarbeit/direktorenkonferenzen Interkantonale Direktorenkonferenzen]<br /> * [https://haus-der-kantone.ch/fileadmin/t8_jetpack/redaktion/dokumente/Infoheft_HdK_Besucher_202206.pdf Infoheft Haus der Kantone]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2162266-8|LCCN=no2010118288|VIAF=134541683}}<br /> <br /> [[Kategorie:Kantonspolitik (Schweiz)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1993]]<br /> [[Kategorie:Organisation (Bern)]]</div> DotCoder https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Transgeschlechtlichkeit_in_Deutschland&diff=247986409 Transgeschlechtlichkeit in Deutschland 2024-08-23T19:23:19Z <p>DotCoder: anfänglich</p> <hr /> <div><br /> == Hintergrund ==<br /> <br /> === Die erste Transbewegung – Weimarer Republik ===<br /> Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Umgang mit Transgeschlechtlichkeit sowohl durch die Entstehung einer ersten Transbewegung wie auch medizinische Fortschritte geprägt, es entwickelten sich operative Techniken und hormonelle Therapieansätze. Auch rechtliche Fragen rückten mehr in den Fokus.<br /> <br /> Mit der Prägung des Begriffes Transvestitismus 1910 und der Theorie der „Zwischenstufen“ hatte Magnus Hirschfeld ein theoretisches Gerüst bereitgestellt, das als Gerüst zur Formulierung einer eigenen Identität dienen konnte. Eine genaue Unterscheidung zwischen [[Crossdressing|Cross-Dressern]], Transsexualität, Intersexualität und Transgendern im heutigen Sinn gab es noch nicht, sie wurden zeitgenössisch unter dem Begriff Transvestiten zusammengefasst.<br /> <br /> Seit Mitte der 1920er Jahre entwickelte sich aus der Homosexuellenbewegung eine eigene Bewegung von und für „Cross-Dresser“ und „Transpersonen“. In Zeitschriften erschienen bereits seit 1924 ''([[Die Freundin (Zeitschrift)|Die Freundin]])'' Artikel, Kolumnen und Beilagen, 1930 erschien mit [[Das 3. Geschlecht]] die erste Zeitschrift für Transvestiten, die in fünf Ausgaben bis zu ihrer Einstellung 1932 sich Themen rund um den „Transvestitismus“ widmete. Auch entstanden eigene Klubs und Transvestitenabende, sich speziell an diese Zielgruppe richteten. Ab 1928 gründeten sich – meist unter dem Dach größerer Organisationen wie dem [[Bund für Menschenrecht]], dem [[Deutscher Freundschaftsverband|Deutschen Freundschaftsverband]] oder dem Institut für Sexualwissenschaft – Transvestitengruppen, die sich der Anerkennung von Transvestiten in der Gesellschaft und der Beratung beim Umgang mit Behörden widmeten. Viele dieser Gruppen blieben klein oder waren kurzlebig, eine der erfolgreichsten war die 1930 am [[Institut für Sexualwissenschaft]] gegründete [[Vereinigung D’Eon]]. Wichtige Personen dieser Vereinigung waren [[Lotte Hahm]], [[Maria Weis]] und [[Felix Abraham]].&lt;ref name=&quot;hahm&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Ingeborg Boxhammer, Christiane Leidinger |Titel=Offensiv – strategisch – (frauen)emanzipiert: Spuren der Berliner Subkulturaktivistin* Lotte Hahm (1890–1967) |Sammelwerk=GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft |Band=13 |Nummer=1-2021 |Datum=2021-03-15 |DOI=10.3224/gender.v13i1.07 |Seiten=91–108 |Online=https://www.budrich-journals.de/index.php/gender/article/view/36906 |Abruf=2023-09-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erste Geschlechtsangleichungen ===<br /> Auch [[Geschlechtsangleichende Operation|Geschlechtsangleichungen]] mit befriedigenden Resultaten, zunächst bei MzF-Transgeschlechtlichkeit, wurden im 20. Jahrhundert möglich. Ab 1912 lassen sich genitalchirurgische Eingriffe nachweisen, bis Anfang der 1930er Jahre wurde rund ein Dutzend Fälle geschlechtsangleichender Operationen publiziert.&lt;ref name=&quot;:29&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Rainer Herrn |Titel=&quot;In der heutigen Staatsführung kann es nicht angehen, dass sich Männer in Frauenkleidung frei auf der Straße bewegen&quot; – Über den Forschungsstand zum Transvestitismus in der NS-Zeit |Hrsg=Michael Schwartz |Sammelwerk=Homosexuelle im Nationalsozialismus: neue Forschungsperspektiven zu Lebenssituationen von lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen 1933 bis 1945 |Nummer=18 |Verlag=Oldenbourg |Ort=München |Datum=2014 |Reihe=Zeitgeschichte im Gespräch |ISBN=978-3-486-85750-4 |Seiten=101-106}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die erste namentlich bekannte Transperson, die sich in mehreren Etappen zwischen 1922 und 1931 einer solchen [[Geschlechtsangleichende Operation|Geschlechtsangleichung]] unterzog, war eine langjährige Patientin [[Magnus Hirschfeld]]s und Hausangestellte am Berliner [[Institut für Sexualwissenschaft]], [[Dora Richter]] (1892-nach 1939). Ihre Operationen wurden u.&amp;nbsp;a. von [[Ludwig Levy-Lenz]] und [[Erwin Gohrbandt]] (1890–1965) durchgeführt.&lt;ref name=&quot;:20&quot;&gt;Harald Rimmele: [http://www.hirschfeld.in-berlin.de/institut/de/personen/pers_34.html Biographie von Dorchen Richter.] hirschfeld.in-berlin.de; abgerufen am 15. Februar 2018&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:21&quot;&gt;{{cite news |title=A Trans Timeline – Trans Media Watch |url=http://www.transmediawatch.org/timeline.html |archiveurl=https://web.archive.org/web/20191218150249/http://transmediawatch.org/timeline.html |archivedate=2019-12-18 |offline=yes |work=Trans Media Watch |language=en |accessdate=2023-07-27}}&lt;/ref&gt; Kurz darauf operiert wurde [[Charlotte Charlaque]], die später in die USA auswanderte und als Aktivistin aktiv war. Am bekanntesten ist wohl der Fall der [[Dänemark|dänischen]] Künstlerin [[Lili Elbe]], die sich 1930/31 mehreren Operationen unterzog, zunächst in Berlin und später an der Frauenklinik in Dresden, wo an ihr von [[Kurt Warnekros]] auch weltweit erstmals eine [[Transplantation]] von [[Eierstock|Eierstöcken]] versucht wurde; sie starb an den Folgen dieser Operation.&lt;ref name=&quot;:23&quot;&gt;Niels Hoyer (Hrsg.): ''Man into woman: The first sex change – a portrait of Lili Elbe.'' Jarrolds 1933; Nachdruck: Blue Boat Books, London 2004.&lt;/ref&gt; Lili Elbe war auf Grund von Untersuchungsberichten von Warnekros möglicherweise [[intergeschlechtlich]], also nicht unbedingt trans. Die öffentliche Darstellung ''Vom Mann zur Frau'' – so die Titelseiten der Zeitungen&lt;ref&gt;Über Lili Elbe wurde 1931 anscheinend nur in deutschen und dänischen Zeitungen berichtet. Siehe: ''Man into woman: The first sex change – a portrait of Lili Elbe.'' Edited by Niels Hoyer, urspr.: Jarrolds 1933, Neuausgabe: Blue Boat Books, London 2004, S. 13–14.&lt;/ref&gt; und der Originaltitel ihres Buches –, suggerieren Transgeschlechtlichkeit nach modernen Maßstäben. Die angewandten Operationstechniken waren für die damalige Zeit eine beispielhafte Pionierleistung, wurden aber auf Grund der politischen Lage im [[Nazi]]-Deutschland vorerst nicht weiterentwickelt. Ein weniger bekannter Fall ist die Lebensgeschichte von Josef Wagner (†&amp;nbsp;1944), welcher im Mai 1924 in Heidelberg operiert wurde und in späteren Jahren bei der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division diente.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Niki Trauthwein |Titel=Der dunkle Schatten der Erinnerung |Hrsg=Reißner, Joy / Meier-Brix, Orlando |Sammelwerk=tin*stories – Trans {{!}} inter {{!}} nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900 |Verlag=edition assemblage |Ort=Berlin |Datum=2022-12 |ISBN=978-3-96042-151-1 |Seiten=85ff.}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Moderne Politik ==<br /> === Transsexuellengesetz===<br /> Im Oktober 1978 hatte das Bundesverfassungsgericht entschieden, das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG) gebiete es, den Geschlechtseintrag im Geburtenbuch zu ändern, wenn es sich um einen irreversiblen Fall von „[[Transsexualität]]“ handele und eine geschlechtsangleichende Operation durchgeführt worden sei.&lt;ref&gt;[http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv049286.html Beschluss vom 11. Oktober 1978 – 1 BvR 16/72].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zur Begründung verweist das Gericht auf wissenschaftliche Erkenntnisse über die Transgeschlechtlichkeit. Danach seien der Wunsch und die Durchführung geschlechtsangleichender Operationen – anders als zuvor angenommen – nicht kennzeichnend für das Vorliegen von Transgeschlechtlichkeit. Es komme vielmehr auf die „Stabilität des transsexuellen Wunsches“ an, der individuelle Lösungen erfordere, von einem Leben im anderen Geschlecht ohne somatische Maßnahmen über die hormonelle Behandlung bis hin zur weitgehenden operativen Geschlechtsangleichung. Der Operationswunsch allein werde deshalb auch von Gutachtern nicht mehr als zuverlässiges diagnostisches Kriterium für das „Vorliegen von [[Transsexualität]]“ angesehen.&lt;ref&gt;[https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20110111_1bvr329507.html Beschluss vom 11. Januar 2011 1 BvR 3295/07] Beschluss im Volltext, Rz. 29 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Drittes Geschlecht ===<br /> Vorausgegangen war eine Entscheidung des [[Bundesverfassungsgericht]]s vom 10. Oktober 2017,&lt;ref&gt;[https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/10/rs20171010_1bvr201916.html BVerfG, Beschluss vom 10. Oktober 2017 - 1 BvR 2019/16]&lt;/ref&gt; welche den Gesetzgeber aufgefordert hatte, bis zum 31. Dezember 2018 einen anderen positiven Geschlechtseintrag als [[Weibliches Geschlecht|weiblich]] oder [[Männliches Geschlecht|männlich]] zu ermöglichen.&lt;ref&gt;[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/046/1904669.pdf ''Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben''] BT-Drs. 19/4669 vom 1. Oktober 2018.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Selbstbestimmungsgesetz ===<br /> <br /> Das SBGG&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Deutscher Bundesrat |Titel=Drucksache 195/24: Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages: Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag und zur Änderung weiterer Vorschriften |Verlag=Bundesanzeiger Verlag GmbH |Ort=Köln |Datum=2024-05-17 |Online=https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2024/0101-0200/195-24.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=1}}&lt;/ref&gt; vereinheitlicht die Regelungen für [[Transgeschlechtlichkeit|trans-]] und [[Intergeschlechtlich|intergeschlechtliche]] Personen. Zur Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen ist lediglich eine Erklärung vor dem Standesamt notwendig ({{§|2|SBGG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1), sowie die Versicherung, dass der gewählte Geschlechtseintrag oder die Vornamen der Geschlechtsidentität am besten entsprechen ({{§|2|SBGG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2). Für Minderjährige über 14 Jahren ist die Zustimmung eines gesetzlichen Vertreters (oder des Familiengerichts) notwendig ({{§|3|SBGG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1), für Minderjährige unter 14 Jahren kann der gesetzliche Vertreter selbst die Erklärung abgeben ({{§|3|SBGG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2). Die Erklärung muss dem Standesamt drei Monate zuvor angekündigt werden ({{§|4|SBGG|buzer}}). Dokumente, die noch die alten Vornamen bzw. den alten Geschlechtseintrag enthalten, müssen auf Anfrage neu ausgestellt werden ({{§|10|SBGG|buzer}}). Nach der Änderung gilt eine Sperrfrist von einem Jahr, während der keine weitere Änderung vorgenommen werden kann ({{§|5|SBGG|buzer}}). <br /> <br /> Das SBGG enthält ein Offenbarungsverbot, nach welchem es untersagt ist, den früheren Geschlechtseintrag und frühere Vornamen zu offenbaren oder auszuforschen ({{§|13|SBGG|buzer}}). „Bei besonderen Gründen des öffentlichen Interesses“, z.&amp;nbsp;B. für Strafverfolgung, ist dieses Verbot ausgesetzt ({{§|13|SBGG|buzer}} Abs.&amp;nbsp;1 Punkt&amp;nbsp;2). Wer gegen das Offenbarungsverbot verstößt und den Betroffenen dadurch absichtlich schädigt, begeht eine [[Ordnungswidrigkeit]] und wird mit einer [[Geldbuße]] bis zu 10.000&amp;nbsp;€ belegt ({{§|14|SBGG|buzer}}).</div> DotCoder