https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=DocoWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-13T02:51:27ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.28https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carin_II&diff=255664229Carin II2025-05-02T17:11:12Z<p>Doco: /* Prince Charles (seit 2017) */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Schiff<br />
| Schiffskategorie = Handelsschiff<br />
| Name = ''Carin II''<br />
| Bild = Prince Charles 2017-1 cropped.jpg<br />
| Bildtext = Als ''Prince Charles'' im Jahr 2017<br />
|{{Infobox Schiff/Basis<br />
| andere Schiffsnamen = HMS ''Royal Albert'' <small>(1946–1950)</small><br /><br />
''Prince Charles'' <small>(1950 – ca. 1960)</small><br /><br />
''Theresia'' <small>(1960–1973)</small><br /><br />
''Carin II'' <small>((nach 1937–1945, wieder) 1973 – ca. 2017)</small><br /><br />
''Prince Charles'' <small>((wieder) ab 2017)</small><br />
| Land = {{DEU}}<br />{{GBR-SK}}<br />
| Schiffstyp = [[Motorboot|Motoryacht]]<br />
| Rufzeichen =<br />
| Heimathafen =<br />
| Eigner =<br />
| Bauwerft = Werft Hans Heidtmann, Hamburg<br />
| Baunr = 5730<br />
| Stapellauf =<br />
| Indienststellung = 27. Juni 1937 in Hamburg<br />
| Verbleib =<br />
}}<br />
|{{Infobox Schiff/Daten<br />
| Länge = 27,5<br />
| Breite = 4,85<br />
| Tiefgang = 1,28<br />
| Verdrängung = 71,12 BRT<br />
| Vermessung =<br />
| Besatzung = 4<br />
}}<br />
|{{Infobox Schiff/Antrieb<br />
| Antrieb = 3 × [[Daimler-Benz]] Dieselmotor (1 × BOM 85 (12 Zylinder) und 2 × BOM 54 (6 Zylinder))<br />
| Maschinenleistung =<br />
| Geschwindigkeit_M = 14,0<br />
| Propeller = 3<br />
}}<br />
<!-- |{{Infobox Schiff/Transport<br />
| Tragfähigkeit =<br />
| Container =<br />
| Rauminhalt =<br />
| RoRo =<br />
| PaxPlätze =<br />
| Fahrzeugkapazität =<br />
| Tiere =<br />
}} --><br />
}}<br />
<br />
Die '''''Carin II''''' (zweimal ''Carin II'', ex ''Theresia'', ex und nun wieder ''Prince Charles'', ex HMS ''Royal Albert'') ist eine deutsche [[Luxus]][[yacht]] mit [[Doppelhüllenschiff|Doppelrumpf]] aus Holz (Eiche bzw. Teak), die 1936/37 im Auftrag von [[Hermann Göring]] für ihn in [[Hamburg]] gebaut wurde. Von 1945 (Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]) bis circa 1960 wurde sie in der [[Royal Navy]] und der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Rheinflottille genutzt. Von 1973 bis 1985 befand sie sich im Eigentum des [[Stern (Zeitschrift)|Stern]]-Reporters [[Gerd Heidemann]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cz.de/Mehr/Hintergrund/Ehemaliger-Celler-Chefaerztin-12-Toetungen-zur-Last-gelegt |autor=Andreas Babel |titel=Ehemaliger Celler Chefärztin 12 Tötungen zur Last gelegt |werk=CZ.de (Celler Zeitung) |datum=2017-01-26 |sprache=de |abruf=2022-01-28 |zitat=Der ehemalige Hamburger Stern-Reporter Gerd Heidemann (79) war fünf Jahre lang mit [[Edda Göring]] befreundet. […] Damals habe sie dem Hamburger die Tagebücher ihres Vaters Hermann angeboten.}}</ref> wodurch sie 1983 in den Skandal um die vermeintlichen [[Hitler-Tagebücher]] verwickelt wurde. Sie [[Auflieger (Schifffahrt)|lag]] von 1987 bis 2009 in [[Ägypten]] auf und wird (Stand 2015 und 2017) in [[el-Guna]] und [[Safaga]] am [[Rotes Meer|Roten Meer]] restauriert.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Carin II (1937–1946) ===<br />
Das Schiff wurde ab 1936 bei der Hamburger Werft Herrmann Heidtmann<ref>{{Literatur |Autor=Volker Knopf, Stefan Martens |Titel=Görings Reich: Selbstinszenierungen in Carinhall |Verlag=Ch. Links Verlag |Datum=2006 |ISBN=9783861533924 |Online=https://books.google.de/books?id=Nc-1fwL_XXQC&pg=PA174&lpg=PA174&dq=hermann+Heidtmann+yacht&source=bl&ots=sotB_VFgG5&sig=3BBy3k_AfK5eY55VHQfhTjRroVQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwju8vGE7_jaAhUKqaQKHWObCCAQ6AEIQzAG#v=onepage&q=hermann%20Heidtmann%20yacht&f=false |Abruf=2018-05-09}}</ref> nach einem Entwurf von Karl Schulte gebaut. Die Indienststellung als ''Carin II'' erfolgte am 27.&nbsp;Juni 1937 in Hamburg anlässlich der Anwesenheit des Ehepaars [[Emmy Göring|Emmy]] und Hermann Göring beim [[Deutsches Derby|Deutschen Derby]]. Namensgeberin des Schiffes war die 1931 verstorbene erste Ehefrau Hermann Görings, [[Carin Göring]], geb. [[Freiherr|Freiin]] Fock.<ref>Anm. Ein vorhergehendes Privatschiff hatte Hermann Göring schon ''Carin'' genannt.</ref> Die Yacht diente sowohl privaten Urlaubsreisen als auch repräsentativen Zwecken. Göring benutzte sie für regelmäßige Fahrten von Hamburg nach [[Sylt]]. Erster Staatsgast an Bord war 1937 der [[italien]]ische [[Führer|Duce]], [[Benito Mussolini]].<br />
<br />
Eine Besonderheit des Dienstbetriebs auf der Yacht war, dass die [[Stammbesatzung]] von vier Mann im Dienst durch [[Seemann|seemännisches]] Personal der [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] ergänzt wurde. Bei Fahrten in der [[Nordsee|Nord-]] und [[Ostsee]] wurde die Yacht ständig von einem [[Flugsicherungsboot]] der Luftwaffe begleitet, da sie nur bis [[Beaufortskala|Windstärke]] 6 [[CE-Seetauglichkeitseinstufung|seetauglich]] war.<br />
<br />
Im Juli 1938 hielt sich Göring mit der ''Carin II'' in Begleitung zweier Kriegsschiffe der [[Kriegsmarine]] in der dänischen Hafenstadt [[Helsingør]] auf, um die Hamlet-Festspiele zu besuchen. Der Besuch diente jedoch offenbar politisch-repräsentativen Zwecken. Am 22.&nbsp;August 1938 besuchte [[Reichskanzler]] [[Adolf Hitler]] die Yacht in [[Eckernförde]] anlässlich einer [[Flottenparade]] der Kriegsmarine.<br />
<br />
Im Juli/August 1939 machte Göring eine 25-tägige Reise entlang der Nordseeküste und über westdeutsche Flüsse, die als Propagandafahrt für den [[Vierjahresplan]] angesehen werden kann. Dabei fand am 25.&nbsp;Juli in [[Westerland]] auf Sylt eine Besprechung mit der Luftwaffenführung statt, an der u.&nbsp;a. [[Ernst Udet]], [[Erhard Milch]] und [[Hans Jeschonnek]] teilnahmen.<br />
<br />
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Yacht nicht mehr genutzt. Im März 1945 wurde sie, vermutlich, um eine Beschlagnahme durch die anrückende [[Rote Armee]] zu verhindern, von [[Berlin-Spandau|Spandau]] nach [[Mölln]] überführt. Möglicherweise wurde sie bereits dort von Einheiten der [[British Army]] beschlagnahmt; als gesichert gilt lediglich, dass sich die ''Carin&nbsp;II'' am 8.&nbsp;Mai 1945, dem Tag der [[Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht|bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht]], in [[Kiel]] befand.<br />
<br />
=== Royal Navy (1946–Ende 1950er-Jahre) ===<br />
Über die Verwendung der ''Carin II'' in britischen Diensten liegen bislang keine detaillierten Informationen vor. Als gesichert gilt, dass [[Generalfeldmarschall#Vereinigtes Königreich|Field Marshal]] [[Bernard Montgomery]] sie im August 1945 für eine Hafenrundfahrt in Kiel benutzte.<br />
<br />
Ende 1945 wurde die Yacht offiziell von der Royal Navy übernommen und als HMS ''Royal Albert'' (nach [[Albert von Sachsen-Coburg und Gotha]], dem Ehemann von [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Queen Victoria]]) in Dienst gestellt und zeitweise in Hamburg und [[Wilhelmshaven]] als [[Motorboot|Verkehrsboot]] benutzt. Die Besatzung bestand aus deutschem Personal in britischen Diensten. 1948 wurde sie als [[Fischereischutzboot]] gegen [[Helgoland|Helgoländer]] Fischer eingesetzt, die entgegen den Bestimmungen der [[Control Commission for Germany/British Element|britischen Militärregierung]] ihre alten [[Fischgrund|Fischgründe]] um Helgoland aufsuchten. 1948 und 1950 wurde sie überholt und von britischen Offizieren zu Hafenrundfahrten in Hamburg benutzt.<br />
<br />
Ende 1950 wurde die Yacht auf den [[Rhein]] überführt. Sie wurde in Krefeld-[[Uerdingen]] stationiert und diente nun als [[Motorboot|Motoryacht]] ''Prince Charles'' prinzipiell der [[Britische Königsfamilie|britischen Königsfamilie]], aber auch als Repräsentationsschiff der ''Royal Navy Rhine Flotilla''. Die Stammbesatzung bestand jetzt aus britischen Marineangehörigen und deutschem Personal. Als Gäste befanden sich gelegentlich der Gatte von Königin Elisabeth&nbsp;II., [[Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh|Prinz Philip]], sowie deren gemeinsamer Sohn, [[Charles III.|Prinz Charles]] (* 1948), nach dem die Yacht benannt worden war, als Passagiere an Bord.<br />
<br />
Im Juni 1954 wurde die ''Prince Charles'' von [[Margaret, Countess of Snowdon|Prinzessin Margaret]], der jüngeren Schwester der Königin, anlässlich von [[Truppenbetreuung|Truppenbesuchen]] in der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] für repräsentative Zwecke genutzt. Im September 1954 diente die Yacht Herzog Philip für eine Repräsentationsreise nach [[Basel]]. Die ''Prince Charles'' führte auch eine Reise nach [[London]] durch, wobei die deutschen Besatzungsmitglieder durch Briten ersetzt wurden.<br />
<br />
[[Emmy Göring]] gelang Ende der 1950er Jahre die Rückgabe der Yacht von der britischen Regierung, da die ''Carin&nbsp;II'' Privateigentum Görings gewesen war und nie militärischen Zwecken gedient hatte. Nach der Rückgabe veräußerte Göring die Yacht am 20.&nbsp;Oktober 1960 für 33.000&nbsp;DM an einen [[Bonn]]er Unternehmer, der sie nach seiner Gattin in ''Theresia'' umbenannte und für Urlaubsreisen verwendete. Zu diesem Zeitpunkt lag sie im Yachthafen [[Oberwinter]] südlich von [[Bad Godesberg]].<ref>{{Internetquelle |url=http://spreegurke.twoday.net/stories/5769916/ |titel=SPREERAUSCHEN.net: Ex-"Stern"-Reporter Gerd Heidemann: NS-Recherchen führten zu Konsequenzen (3/4) |autor=Ursula Pidun |zugriff=2017-02-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120107001548/http://spreegurke.twoday.net/stories/5769916/ |archiv-datum=2012-01-07 |offline=ja }}</ref><br />
<br />
=== Carin II (1973–2017) ===<br />
Am 28.&nbsp;Januar 1973 wurde die ''Theresia'' für 160.000&nbsp;DM an den Hamburger [[Journalist]]en [[Gerd Heidemann]] verkauft, der seinerzeit für den ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'' arbeitete und für seine Reportagen vor allem aus Krisengebieten in der [[Dritte Welt|Dritten Welt]] bekannt war; 1983 sorgte er durch die gefälschten [[Hitler-Tagebücher]] für Furore. Heidemann war nach Eigenaussage von 1976 bis 1981 mit [[Edda Göring]], der Tochter von Emmy und Hermann Göring, liiert.<br />
<br />
Heidemann benannte die ''Theresia'' erneut in ''Carin&nbsp;II'' um und versuchte, sie mit erheblichem finanziellen Aufwand bei gleichzeitiger Modernisierung wieder in ihren ursprünglichen Bauzustand zu versetzen. Die Restaurierungs- und Renovierungsmaßnahmen wurden von den Hamburger Werften Hein Garbers und Günther Lütje durchgeführt. Bis 1985 investierte Heidemann etwa eine Million DM. Dazu gehörte auch der Rückkauf von Ausrüstungsgegenständen, wie der Bordbibliothek.<br />
<br />
Da Heidemann keinen [[Liste der Befähigungszertifikate für Sportbootführer in Deutschland|Bootsführerschein]] besaß, lag die Yacht in der Regel in der [[Billwerder Bucht]] in [[Hamburg-Rothenburgsort]]. Auf ihr empfing er zahlreiche prominente Künstler, Politiker, Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und Journalisten. Die letzten Gäste an Bord waren Anfang April 1981 Vertreter des Verlags [[Gruner + Jahr]] sowie der Ressortleiter des ''Stern'' für Zeitgeschichte [[Thomas Walde (Journalist, 1941)|Thomas Walde]]. Hintergrund des Treffens war der Fund der angeblichen Hitler-Tagebücher und ihre geplante Veröffentlichung. Nach seiner Verurteilung im [[Strafprozess]] um die [[Fälschung]]en der angeblichen Tagebücher war Heidemann finanziell nicht mehr in der Lage, die Yacht zu unterhalten. Sie wurde im August 1985 von der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] [[Zwangsversteigerung (Deutschland)|zwangsversteigert]] und für 270.000&nbsp;DM an den ägyptischen Geschäftsmann Mustafa Karim verkauft.<br />
<br />
Ende Januar 1987 sollte die ''Carin&nbsp;II'' nach Ägypten überführt werden. Hierbei geriet sie Anfang Februar vor der [[Libyen|libyschen]] Küste angeblich in Seenot und lief [[Bengasi]] an. Die libyschen Behörden legten sie an die Kette; die Besatzung, darunter auch die Ehefrau Karims, die [[US-amerikanische Staatsbürgerschaft|US-amerikanische Staatsbürgerin]] Sandra Simpson, wurde festgenommen und erst nach mehrmonatiger Haft bzw. [[Internierung]] freigelassen. Schließlich konnte die Yacht wie geplant nach Ägypten überführt werden, wo sie zuerst in [[Hurghada]] und später im Yachthafen von [[el-Guna]] nördlich von Hurghada am [[Rotes Meer|Roten Meer]] lag.<br />
<br />
Aufgrund von [[Gerichtsverfahren|Rechtsstreitigkeiten]] in der Familie Karims wurde die ''Carin&nbsp;II'' nie in Betrieb genommen. Nach Karims Tod 1993 gelang es seiner Ehefrau Sandra Simpson erst 2003, die Eigentumsrechte zugesprochen zu bekommen. Simpson verkaufte die Yacht 2009 an einen Hamburger Geschäftsmann, der sie renovieren ließ.<br />
<br />
=== Prince Charles (seit 2017) ===<br />
[[Datei:Prince Charles 2017-2.jpg|mini|''M.Y. Prince Charles'', el-Guna (1. Juni 2017)]]<br />
<br />
Die Motoryacht liegt seit Juni 2017 in der alten Marina von el-Guna und heißt wieder ''Prince Charles''. Als Heimathafen ist am Heckspiegel [[Valletta]] angegeben. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen im Juni 2017 wurden an Bord Arbeiten durchgeführt. Das letzte [[Automatic Identification System|AIS]]-Signal wurde am 9. November 2024 aus dem Hafen von [[Piräus]] empfangen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:7249271/mmsi:215000499/imo:0/vessel:PRINCE_CHARLES |titel=Ship PRINCE CHARLES (Pleasure Craft) Registered in Malta - Vessel details, Current position and Voyage information - IMO 0, MMSI 215000499, Call Sign 9HB4963 |sprache=en |abruf=2023-03-02}}</ref><br />
<br />
== Rezeption ==<br />
* In [[Helmut Käutner]]s [[Politthriller]] ''[[Epilog – Das Geheimnis der Orplid]]'' von 1950 dient die ''Carin&nbsp;II'' als Vorbild für die Yacht ''Orplid''.<br />
* In [[Helmut Dietl]]s [[Satire]] ''[[Schtonk!]]'' von 1991 wurde ein [[Nachbildung|Nachbau]] der ''Carin&nbsp;II'' als [[Requisit]]e eingesetzt.<br />
* In der britischen Fernsehserie ''[[Hitler zu verkaufen]]'' (1991) nach dem gleichnamigen Roman von [[Robert Harris]] wurde ebenfalls ein Nachbau der ''Carin II'' verwendet.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Jan Heitmann: ''Schwimmender Treffpunkt der Großen der Welt. Vor 75 Jahren wurde die Jacht CARIN II in Auftrag gegeben'', in: ''Schiff und Zeit/Panorama maritim'', Bd. 74, Herbst 2011, S. 48–57. ISBN 978-3-7822-0968-7<br />
* Valerie Langrish Warner: Carina. ''The yacht that refused to die'', Brighton 2010. ISBN 978-1-84624-413-1 (Fiktionalisierte Geschichte der ''Carin II'')<br />
* Gerhard Klußmeier: ''Carin II. und Prinz Albert von Sachsen Coburg. Prince Charles und Theresia. Abenteuerliche Jahrzehnte im Leben einer Luxusjacht.'' Gabriele Schäfer Verlag, Herne 2020. ISBN 978-3-944487-78-6<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|M.Y. Prince Charles (ship, 1937)|Carin II|S}}<br />
* [[Thomas E. Schmidt]]: ''Beiboot der Geschichte'', in [[Die Zeit]] v. 21. Juli 2005 [http://www.zeit.de/2005/30/Beiboot_der_Geschichte]<br />
* Fotos und ein Schiffsgrundriss der ''Carin II''; [http://www.welcometowallyworld.com/frontpage/2008/4/26/hitlers-diary-hermann-goerings-yacht.html]<br />
* ''Jagdsitz an Deck'', in: [[Der Spiegel]], Nr. 38 v. 18. September 1978 [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40607101.html]<br />
* ''Schwimmende Laube'', in: Der Spiegel, Nr. 2 v. 5. Januar 2004, S. 104. [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29610171.html]<br />
* ''Goering goes to Denmark'', in: [[The New York Times]] v. 25. Juli 1938, S. 7. [http://select.nytimes.com/gst/abstract.html?res=FB081FF63B5C1B7A93C7AB178CD85F4C8385F9&scp=1&sq=goering+goes+to+denmark&st=p]<br />
<br />
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Einzelschiff]]<br />
[[Kategorie:Motoryacht]]<br />
[[Kategorie:Luftwaffe (Wehrmacht)]]<br />
[[Kategorie:Hermann Göring]]<br />
[[Kategorie:Staatsyacht]]<br />
[[Kategorie:Militärschiff (Vereinigtes Königreich)]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kohlenhydrateinheit&diff=253521914Kohlenhydrateinheit2025-02-20T20:39:39Z<p>Doco: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Eine '''Kohlenhydrateinheit''' ('''KHE''' bzw. '''KE''') ist die Berechnungseinheit für den Gehalt bestimmter [[Kohlenhydrate]] in Speisen. Sie entspricht '''10 Gramm''' Kohlenhydraten.<ref>[https://diabetesinformationsdienst.de/was-bedeutet-ke/ Was bedeutet KE?], vom 3. Februar 2018</ref><br />
Sie ist damit nicht mit der alten [[Broteinheit]] zu verwechseln, da diese mit '''12 Gramm''' Kohlenhydraten definiert ist.<br />
Der Vorteil der Kohlenhydrateinheit gegenüber der Broteinheit ist, dass mit 10 g als Berechnungsgrundlage (nicht 12 g wie bei der Broteinheit) dies Berechnungen erleichtert, insbesondere das Kopfrechnen in Spontansituationen. Auch international wird meist die Einheit KE verwendet.<br />
<br />
== Verwendung ==<br />
Kohlenhydrat-Austauschtabellen<ref>[https://www.diabetesde.org/system/files/documents/kh-tabelle_quelle_vdbd_2017.pdf KE-Tabelle VDBD e.V.] (pdf)</ref> zeigen, wie viel Gramm eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels einer Kohlenhydrateinheit entsprechen. Diese Übersicht ist für die Bestimmung der Dosis bei einer [[Insulintherapie]] erforderlich.<br />
Für eine Kohlenhydrateinheit müssen Diabetiker rund 0,5 bis 2 Einheiten schnell wirksames Korrektur[[insulin]] spritzen<ref>[https://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes/Kohlenhydrateinheit-KHEKE-27714.html Kohlenhydrateinheit (KHE/KE)], auf www.diabetes-ratgeber.net, vom 16. Januar 2017</ref>. Diese Menge ist jedoch individuell unterschiedlich und hängt zudem von der Tageszeit ab. Der Arzt legt zusammen mit dem Patienten den Korrekturfaktor zu Beginn der Therapie fest.<br />
<br />
== Beispiele == <br />
Die Angaben an KE sind lediglich als Schätzgrößen zu verwenden, denn der Kohlenhydratgehalt eines Lebensmittels schwankt durchaus um 20 bis 30 Prozent. Fertigprodukte müssen jeweils nach den durchschnittlichen Nährwertangaben des Herstellers auf der Packung pro Portion berechnet werden.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable mw-collapsible"<br />
|+Tabelle verschiedener Lebensmittel deren angegebene Menge einer KE entspricht<br>(1 KE = x Gramm)<ref>Kalorien mundgerecht für unterwegs, Umschau Buchverlag, 13. Auflage, 2010, ISBN 9783865281326</ref><br />
!Lebensmitteltkategorie<br />
!Lebensmittel<br />
!Menge<br />
|-<br />
|Obst<br />
|1 Scheibe Ananas<br />
|140 g<br />
|-<br />
|Obst<br />
|½ Banane<br />
|70 g<br />
|-<br />
|Obst<br />
|1 kleiner Apfel bzw. 1 kleine Birne<br />
|90 g<br />
|-<br />
|Obst<br />
|7 EL Blau-/Heidelbeeren<br />
|140 g<br />
|-<br />
|Obst<br />
|1 Port. Kirschen<br />
|90 g<br />
|-<br />
|Obst<br />
|1 Pfirsich<br />
|120 g<br />
|-<br />
|Obst<br />
|4 Pflaumen<br />
|90 g<br />
|-<br />
|Milch und Milchprodukte<br />
|1 Glas Milch bzw. Buttermilch<br />
|200 ml<br />
|-<br />
|Milch und Milchprodukte<br />
|1 Glas Joghurt<br />
|200 ml<br />
|-<br />
|Brot und Backwaren<br />
|½ Brötchen<br />
|20 g<br />
|-<br />
|Brot und Backwaren<br />
|1–2 Scheiben Knäckebrot<br />
|15–25 g<br />
|-<br />
|Brot und Backwaren<br />
|1 Scheibe Weißbrot<br />
|20 g<br />
|-<br />
|Brot und Backwaren<br />
|½ Scheibe Roggenvollkornbrot<br />
|25 g<br />
|-<br />
|Brot und Backwaren<br />
|2 Zwiebäcke<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|2 EL Cornflakes<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|1 EL Haferflocken<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|1 EL Paniermehl<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|1 EL Reis, roh<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|2 EL Reis, gekocht<br />
|45 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|1 EL Maismehl<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|1 EL Roggenmehl oder Weizenmehl<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Mehl, Teigwaren und Hülsenfrüchte<br />
|1 EL Hirse<br />
|15 g<br />
|-<br />
|Kartoffelprodukte und Gemüse<br />
|1 Kartoffel (hühnereigroß)<br />
|65 g<br />
|-<br />
|Kartoffelprodukte und Gemüse<br />
|1 Port. Pommes frites<br />
|35 g<br />
|-<br />
|Kartoffelprodukte und Gemüse<br />
|½ Knödel<br />
|45 g<br />
|-<br />
|Kartoffelprodukte und Gemüse<br />
|3 EL Maiskörner<br />
|65 g<br />
|-<br />
|Schokolade, Schokoriegel und Pralinen<br />
|1 Riegel Milka Alpenmilch<br />
|25 g<br />
|-<br />
|Schokolade, Schokoriegel und Pralinen<br />
|1 Riegel Duplo, Ferrero<br />
|18 g<br />
|-<br />
|Schokolade, Schokoriegel und Pralinen<br />
|2 Stück Toffifee, August Storck<br />
|16 g<br />
|-<br />
|Schokolade, Schokoriegel und Pralinen<br />
|1 Überraschungsei, Ferrero<br />
|20 g<br />
|-<br />
|Schokolade, Schokoriegel und Pralinen<br />
|2 Stück Mon Chéri, Ferrero<br />
|20 g<br />
|-<br />
|Bonbons, Fruchtgummi und Lakritz<br />
|2 Stück Campino, August Storck<br />
|9 g<br />
|-<br />
|Bonbons, Fruchtgummi und Lakritz<br />
|12 Stück Gummibärchen, Haribo<br />
|12 g<br />
|-<br />
|Bonbons, Fruchtgummi und Lakritz<br />
|5 Streifen Kaugummi<br />
|10 g<br />
|-<br />
|Bonbons, Fruchtgummi und Lakritz<br />
|1 Stück Lakritzschnecken, Haribo<br />
|12 g<br />
|-<br />
|Eis und Eisspezialitäten<br />
|½ Magnum Classic/Mandel/Weiß, Langnese<br />
|40 g<br />
|-<br />
|Eis und Eisspezialitäten<br />
|1 kl. Kugel Speiseeis/Fruchteis<br />
|50 g<br />
|-<br />
|Eis und Eisspezialitäten<br />
|1 Glas Eiscafé mit Sahne<br />
|200 ml<br />
|}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Gesundheitshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Diabetologie]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Drexel_Burnham_Lambert&diff=253223320Drexel Burnham Lambert2025-02-11T13:40:47Z<p>Doco: /* Untergang */ sp</p>
<hr />
<div>{{Infobox_Unternehmen<br />
| Name = Drexel Burnham Lambert<br />
| Logo = DBL logo.svg<br />
| Unternehmensform = <br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 1935<br />
| Auflösungsdatum = 1990<br />
| Sitz = [[New York City]], [[Vereinigte Staaten]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Branche = Banken<br />
| Homepage = <br />
}}<br />
<br />
'''Drexel Burnham Lambert''' war eine der größten [[Investmentbank]]en der [[Wall Street]]. Im Februar 1990 musste sie nach Unregelmäßigkeiten im Markt für [[Hochzinsanleihe|Ramschanleihen]] [[Insolvenz]] anmelden. Zu Blütezeiten war Drexel Burnham Lambert die fünftgrößte Investmentbank der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<br />
<br />
== Gründung ==<br />
I. W. „Tubby“ Burnham gründete die Firma 1935 als Burnham & Company, einem kleinen, in New York ansässigen [[Broker]]. 1967 bis 1973 erfolgte eine Fusion mit Drexel & Company, welche die Ausdehnung der Geschäfte in Richtung Investmentbanking ermöglichte. Drexel Burnham Company fusionierte wiederum 1976 mit William D. Witter, der US-amerikanischen Tochter der belgischen Beteiligungsgesellschaft „[[Groupe Bruxelles Lambert]]“ (GBL). Drexel Burnham Lambert blieb zu 26 % im Besitz von GBL, die restlichen Anteile hielten überwiegend die Angestellten.<br />
<br />
== Geschäftsmodell ==<br />
Drexel Burnham Lambert beschäftigte sich sowohl als Berater von [[Unternehmensgründung|Startup-Firmen]] als auch mit ertragsstarken [[Hochzinsanleihe]]n (auch Schrott- oder Ramschanleihen genannt), die damals hauptsächlich von in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen („fallen angels“) ausgegeben wurden. [[Michael Milken]] wird dabei zugeschrieben, den Markt für Hochzinsanleihen (englisch ''{{lang|en|junk bonds}}'') etabliert zu haben. Ramschanleihen waren Ende der 70er Jahre kaum bekannt. Milken bewarb diese als Anlageklasse, die nur geringfügig riskanter waren als Anleihen von Blue-Chip-Unternehmen, jedoch damals eine rund 6 % höhere Verzinsung brachten.<br />
<br />
Die Firma zeigte dabei aggressivere Geschäftspraktiken als viele Konkurrenten. In den 1980er Jahren stellten Milken und Drexel durch die Ausgabe von Ramschanleihen Kapital zur Verfügung, um [[feindliche Übernahme]]n zu finanzieren. Zahlreiche Aktiengesellschaften wurden damals zu Marktwerten gehandelt, die unter der Summe der Vermögenswerte lagen. Der Aufkauf von Unternehmen, um diese dann in Einzelteile zu zerlegen und weiterzuverkaufen, bot große Profitchanchen. Drexel stellte 1984 T. Boone Pickens Kapital zur Attacke auf [[Gulf Oil]] zur Verfügung, die zur Fusion mit Chevron führte. Milken stand auch hinter dem Übernahmeangebot von Carl Icahn für TWA. Angebote für [[Unocal]], [[Phillips Petroleum Company|Phillips 66]], [[Metro-Goldwyn-Mayer|MGM/UA]] folgten. Drexels Anleihen standen auch hinter [[Kohlberg Kravis Roberts & Co.]] und deren Angebot für [[Nabisco|RJR Nabisco]]. Drexels Konkurrenten [[Goldman Sachs]], [[Credit Suisse|First Boston]], [[Merrill Lynch]] and [[Lehman Brothers|Shearson Lehman Hutton]] folgten in den Markt für Ramschanleihen, Drexel konnte aber noch 1985 50 % der Neuausgaben durchführen.<ref>Time Magazin; Ausgabe 26. Februar 1990.</ref><br />
<br />
== Untergang ==<br />
[[Datei:Michael Milken 1.jpg|mini|[[Michael Milken]] 2006, er war bei Drexel der Leiter der Abteilung für "hochverzinsliche Wertpapiere", sein Spitzname war „Junk Bond King“ – König der Ramschanleihen.]]<br />
<br />
Im Mai 1986 kamen Teile des Managements von Drexel Burnham Lambert unter Anklage im Zusammenhang mit Insiderhandel. Sowohl die [[Securities and Exchange Commission]] als auch [[Rudy Giuliani]] starteten Untersuchungen. Drexel Burnham Lambert drohte die Anklage unter dem [[RICO]]-Act; einige Mitglieder des Managements sahen keine Chance, dies abzuwehren. Schlussendlich wurde einer Strafzahlung von 650 Millionen US-Dollar mit der [[United States Securities and Exchange Commission|SEC]] zugestimmt, die Drexel schwächte. Der folgende Einbruch des Marktes für Ramschanleihen – verursacht durch höhere Ausfallraten, einen wirtschaftlichen Abschwung und neue gesetzliche Bestimmungen, die die Anlage in Junk Bonds erschwerten – trafen Drexel hart, deren Portfolio von über 1 Milliarde USD an Ramschanleihen rasch an Wert verlor. Drexels Bonitätsnote verschlechterte sich, die Bank war jedoch auf kurzfristige Refinanzierung angewiesen. Sowohl diese als auch Versuche eine Rettung durch die SEC oder eine Fusion zu organisieren, scheiterten. Im Februar 1990 musste Drexel Burnham Lambert Konkurs anmelden. In der Folge wurden 5.000 Angestellte entlassen.<br />
<br />
Das Wirtschaftsmagazin [[Fortune (Zeitschrift)|Fortune]] führte den Zusammenbruch des Unternehmens hauptsächlich auf unternehmerische [[Hybris]] zurück: „Deshalb konnten sie den 500 größten Unternehmen mit Übernahme drohen, ohne je politische Vergeltung befürchten zu müssen. Und deshalb konnten sie sich und ihre Kunden für Spekulationsgeschäfte hemmungslos verschulden, ohne sich für den Tag zu wappnen, an dem Schulden nicht mehr ‚in‘ sein würden. Ein früherer leitender Mitarbeiter bekennt: ‚Sehen Sie, wir dachten, wir sind unverwundbar.‘“<ref>zit. n. John Kenneth Galbraith: ''Eine kurze Geschichte der Spekulation''. Frankfurt/Main, Eichborn Verlag, 2010, ISBN 978-3-8218-6511-9, S. 105f. </ref><br />
<br />
== DBL und die Finanzkrise ab 2007 ==<br />
Drexel Burnham Lambert gab als erste Institution bereits 1987 [[Collateralized Debt Obligation]]s (CDOs) aus, eine spezielle Klasse von [[Asset Backed Securities]] (ABS). CDOs und ABS werden als mitverantwortlich für die [[Finanzkrise ab 2007]] angesehen.<br />
<br />
== Nachfolger ==<br />
[[Apollo Management]], eine [[Private Equity]] Firma, wurde von Drexels Angestellten, geführt von [[Leon Black]], gegründet.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Kreditinstitut (New York City)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmensgründung 1935]]<br />
[[Kategorie:Aufgelöst 1990]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eric_Prydz&diff=252453244Eric Prydz2025-01-20T18:19:14Z<p>Doco: alles ab 2016 fehlt komplett</p>
<hr />
<div>{{veraltet|seit=2016}}<br />
<br />
[[Datei:Eric Prydz at Glastonbury 2009.jpg|mini|Eric Prydz (2009)]]<br />
'''Eric Sheridan Prydz''' (* [[19. Juli]] [[1976]] in [[Täby]]) ist ein [[Schweden|schwedischer]] [[House]]-[[DJ]] und [[Musikproduzent|Produzent]], der 2004 mit der Single ''Call on me'' einen weltweiten Erfolg hatte.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Prydz begann im Alter von neun Jahren in [[Stockholm]] Musik zu machen. Nachdem er in seiner Schule eingebrochen und [[Keyboard]]s gestohlen hatte, landete Prydz in einem Internat für schwer erziehbare Kinder.<br />
<br />
Durch seinen Freund [[Steve Angello]] ermutigt, begann Prydz sehr früh eigene Tracks zu produzieren. Seine musikalischen Interessen waren zunächst stark durch den Sound von [[Depeche Mode]] beeinflusst. Erst als ihm ein Freund seines älteren Bruders 1989 ein Mixtape aus [[Ibiza]] mitbrachte, änderte Prydz seinen Stil in Richtung House.<br />
<br />
2004 produzierte er den Track ''Call on Me'', der vor allem wegen der [[Erotik|erotischen]] Stilelemente im Musikvideo bekannt ist. Mittelpunkt des Videos ist die von der australischen Tänzerin [[Deanne Berry]] gespielte laszive Kursleiterin, die während der [[Aerobic|Aerobic-Stunde]] in ihrem schwarzen [[Bodysuit (Kleidungsstück)|String-Body]] die Blicke des einzigen männlichen Kursteilnehmers auf sich zieht.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dasurf.com/deanne-berry/index.html |titel=Deanne Berry - Australia's hottest export product since Fosters |hrsg=Da Surf |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100102103900/http://www.dasurf.com/deanne-berry/index.html |archiv-datum=2010-01-02 |archiv-bot=2019-04-09 03:47:55 InternetArchiveBot |abruf=2010-01-21}}</ref> Das Lied baut weitgehend auf [[Sampling (Musik)|Samples]] von [[Steve Winwood]]s Hit ''Valerie'' aus dem Jahr 1982 auf. Ursprünglich hatten [[DJ Falcon]] und [[Thomas Bangalter]] ([[Daft Punk]]) ''Call on Me'' gesampelt und als DJ-Tool verwendet. Vor Prydz´ Version wurde der Track bereits in unterschiedlichen Versionen von Red Kult und Retarded Funk produziert, doch wurden nie die Rechte für die Samples geklärt. Als Eric Prydz den Auftrag bekam, ihn zu [[remix]]en, holte sein Label [[Ministry of Sound]] selbst die Rechte ein und um die Besitzrechte der Originalaufnahme zu klären, wurde das Original eigens für die Singleveröffentlichung noch einmal mit Winwoods Gesang neu aufgenommen. Bangalter und DJ Falcon tauchen bei keiner Version in den Credits auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=wyYAiU4DKUY |titel=How Eric Prydz stole "Call on Me" (but someone else stole it first) |sprache=de-DE |abruf=2022-05-17}}</ref><br />
<br />
Am 25. September 2004 erreichte Prydz mit dieser Aufnahme die Spitze der britischen Singlecharts und hielt diese Position mit einer Unterbrechung fünf Wochen lang. Prydz hielt den Rekord der geringsten Zahl verkaufter Singles, mit der jemals ein Künstler Platz 1 der britischen Singlecharts erreichte. Bei seiner Rückkehr auf Platz 1 am 17. Oktober 2004 unterbot er mit 23.519 verkauften Singles den bisherigen Rekord von [[Daniel Bedingfield]] aus dem Januar 2002. Eine Woche später setzte er seine eigene Marke mit 21.749 verkauften Singles noch einmal niedriger.<br />
<br />
Am 1. November 2004 stieg er auch in den deutschen Singlecharts auf [[Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (2004)|Platz 1]] ein.<br />
<br />
Eric Prydz produziert auch unter einigen weiteren Künstlernamen, wie z. B. ''Pryda, Cirez D, Sheridan'' oder ''Moo''. Des Weiteren ist Prydz Teil diverser Gruppen, u. a. ''A&P Project, Dukes of Sluca, Groove System, Hardform'' und ''AxEr''. Der letzte Name steht für ein gemeinsames Projekt von Eric Prydz und seinem [[DJ]]-Kollegen [[Axwell]]. Dazu unterhält er nun auch seine eigenen Labels ''Pryda'', ''Pryda Friends'' sowie ''Mouseville''.<br /><br />
Ende 2006 erschien die neue Single ''Proper Education'' mit einem Sample von [[Pink Floyd]]s ''[[Another Brick in the Wall]]''.<br />
<br />
2008 landete er mit ''Pjanoo'' einen weltweiten Clubhit, der zudem als Soundtrack von Grand Theft Auto: The Ballad of Gay Tony verwendet wurde.<br />
<br />
2011 veröffentlichte er den Remix ''Never Let Me Down Again'' von [[Depeche Mode]] neu auf ihren Remix-Album ''Remixes 2: 81–11'', außerdem den Song ''2Night''. Dieser war eine Auskopplung des neuen Albums ''Pryda'', welches am 18. Mai 2012 in Deutschland erschien.<br />
<br />
== Diskografie ==<br />
<!-- siehe [[Wikipedia:Formatvorlage Charts]] für Hinweise zu den Chartquellen --><br />
=== Studioalben ===<br />
{{Charttabelle<br />
|CH|UK|US<br />
| Quellen = <ref name="charts">Chartquellen: [https://www.offiziellecharts.de/suche?artist_search=Eric%20Prydz&do_search=do DE] [https://austriancharts.at/artist/Eric_Prydz AT] [https://hitparade.ch/artist/Eric_Prydz CH] [https://www.officialcharts.com/artist/10838/eric-prydz/ UK] [https://swedishcharts.com/showinterpret.asp?interpret=Eric+Prydz SE]</ref><br />
| Art = Alben<br />
| INHALT =<br />
{{Charteintrag<br />
|CH|UK|US<br />
| Jahr = 2012<br />
| Titel = Eric Prydz presents: Pryda<br />
| POS_UK = 40 | WO_UK = 1<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 21. Mai 2012<br />als ''Pryda''<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|CH|UK|US<br />
| Jahr = 2016<br />
| Titel = Opus<br />
| POS_CH = 48 | WO_CH = 1<br />
| POS_UK = 23 | WO_UK = 2<br />
| POS_US = 164 | WO_US = 1<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 5. Februar 2016<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
=== EPs ===<br />
{{Charttabelle<br />
|UK<br />
| Quellen = <ref name="charts" /><br />
| Art = Alben<br />
| INHALT =<br />
{{Charteintrag<br />
|UK<br />
| Jahr = 2002<br />
| Titel = EP1<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 27. Mai 2002<br />
| Titel2 = EP2<br />
| POS_UK2 = 98 | WO_UK2 = 1<br />
| Anmerkung2 = Erstveröffentlichung: 30. November 2002<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|UK<br />
| Jahr = 2003<br />
| Titel = EP3<br />
| POS_UK = 81 | WO_UK = 2<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 7. Juli 2003<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
=== Singles ===<br />
{{Charttabelle<br />
|DE|AT|CH|UK|SE<br />
| Quellen = <ref name="charts" /><br />
| Art = Singles<br />
| INHALT =<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|SE<br />
| Jahr = 2004<br />
| Titel = Woz Not Woz<br />
| Album = –<br />
| POS_DE = 63 | WO_DE = 5<br />
| POS_CH = 84 | WO_CH = 4<br />
| POS_UK = 55 | WO_UK = 9<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 5. April 2004<br />mit [[Steve Angello]]<br />außerhalb des UK erst 2005 veröffentlicht<br />
| Titel2 = Call on Me<br />
| Album2 = –<br />
| POS_DE2 = 1 | WO_DE2 = 21 | A_DE2 = 3G<br />
| POS_AT2 = 1 | WO_AT2 = 23<br />
| POS_CH2 = 2 | WO_CH2 = 30 | A_CH2 = G<br />
| POS_UK2 = 1 | WO_UK2 = 41 | A_UK2 = 2P<br />
| POS_SE2 = 1 | WO_SE2 = 28 | A_SE2 = G<br />
| Anmerkung2 = Erstveröffentlichung: 20. Juli 2004<br />Original: [[Steve Winwood]] – ''Valerie'' (1982)<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|SE<br />
| Jahr = 2006<br />
| Titel = Proper Education<br />
| Album = –<br />
| POS_DE = 4 | WO_DE = 16<br />
| POS_AT = 20 | WO_AT = 15<br />
| POS_CH = 12 | WO_CH = 22<br />
| POS_UK = 2 | WO_UK = 11<br />
| POS_SE = 7 | WO_SE = 13<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 29. Dezember 2006<br />vs. [[Pink Floyd]]; Original: ''[[Another Brick in the Wall]]''<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|SE<br />
| Jahr = 2008<br />
| Titel = Pjanoo<br />
| Album = Eric Prydz Presents Pryda<br />
| POS_DE = 34 | WO_DE = 15<br />
| POS_AT = 22 | WO_AT = 14<br />
| POS_CH = 31 | WO_CH = 11<br />
| POS_UK = 2 | WO_UK = 15 | A_UK = P<br />
| POS_SE = 6 | WO_SE = 13<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 5. September 2008<br />Soundtrack zu ''[[Grand Theft Auto: The Ballad of Gay Tony|GTA IV: The Ballad of Gay Tony]]''<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|SE<br />
| Jahr = 2011<br />
| Titel = Niton (The Reason)<br />
| Album = –<br />
| POS_DE = 66 | WO_DE = 2<br />
| POS_UK = 45 | WO_UK = 2<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 11. Februar 2012<br />Gastsänger: [[Jan Burton]]<br />
}}<br />
{{Charteintrag<br />
|DE|AT|CH|UK|SE<br />
| Jahr = 2014<br />
| Titel = Liberate<br />
| Album = Opus<br />
| POS_UK = 71 | WO_UK = 1<br />
| Anmerkung = Erstveröffentlichung: 28. Juli 2014<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
'''Weitere Singles'''<br />
{| style="width:100%;" class="toptextcells"<br />
| style="width:50%;" |<br />
* 2003: ''Slammin’''<br />
* 2003: ''Sunrize'' (A & P Project)<br />
* 2004: ''Human Behaviour / Lesson One''{{FN|a}}<br />
* 2004: ''Control Freak''{{FN|b}}<br />
* 2004: ''Deep Inside''{{FN|b}}<br />
* 2004: ''Diamond Girl''{{FN|b}}<br />
* 2004: ''Spooks / Doit''{{FN|b}}<br />
* 2004: ''In & Out''<br />
* 2004: ''High On You (Sheridan)''<br />
* 2005: ''123'' (AxEr)<br />
* 2005: ''321'' (AxEr)<br />
* 2005: ''Knockout''{{FN|b}}<br />
* 2005: ''Re-Match''{{FN|b}}<br />
* 2005: ''Teaser / Lollipop''{{FN|b}}<br />
* 2005: ''Aftermath''{{FN|a}}<br />
* 2005: ''Nile / Sucker DJ''{{FN|a}}<br />
* 2006: ''Fatz Theme / Flycker'' (Sheridan)<br />
* 2006: ''Ferriberri'' ([[Sebastian Ingrosso]] feat. Eric Prydz)<br />
* 2006: ''Remember / Frankfurt''{{FN|a}}<br />
* 2006: ''Punch Drunk''{{FN|b}}<br />
* 2006: ''Deep Inside''{{FN|b}}<br />
* 2007: ''Horizons''{{FN|b}}<br />
* 2007: ''Genesis''{{FN|a}}<br />
* 2007: ''Teaser''{{FN|b}}<br />
* 2007: ''Ironman / Madderferrys''{{FN|a}}<br />
* 2007: ''Muranyi / Balaton''{{FN|a}}<br />
* 2007: ''Rymd / Armed''{{FN|a}}<br />
* 2007: ''Mouseville’s Theme''{{FN|b}}<br />
* 2008: ''Europa / Odyssey''{{FN|a}}<br />
* 2008: ''Stockholm Marathon / The Journey''{{FN|b}}<br />
* 2008: ''Läget''{{FN|b}}<br />
| style="width:50%;" |<br />
* 2008: ''Evouh / Wakanpi / Rakfunk''{{FN|a}}<br />
* 2009: ''Animal / Miami to Atlanta / Loaded''{{FN|a}}<br />
* 2009: ''On Off / Fast Forward''{{FN|b}}<br />
* 2009: ''Melo / Lift / Reeperbahn''{{FN|a}}<br />
* 2009: ''The Tunnel / Raptor''{{FN|b}}<br />
* 2009: ''Waves / Alfon''{{FN|a}}<br />
* 2009: ''On Off / Fast Forward''{{FN|b}}<br />
* 2010: ''Bauerpost / Glow''{{FN|b}}<br />
* 2010: ''Exit''{{FN|b}}<br />
* 2010: ''Rymd 2010 / Inspiration''{{FN|a}}<br />
* 2010: ''Emos / Viro''{{FN|a}}<br />
* 2010: ''The End / M.S.B.O.Y''{{FN|a}}<br />
* 2010: ''Niton / Vega''{{FN|a}}<br />
* 2010: ''Illusions / Glimma''{{FN|a}}<br />
* 2011: ''Full Stop''{{FN|b}}<br />
* 2011: ''Tomorrow'' (Cirez D & Acki Kokotos)<br />
* 2011: ''Sirtos Madness'' (Cirez D & Acki Kokotos)<br />
* 2011: ''Mokba''{{FN|b}}<br />
* 2011: ''Mirage / Juletider / With Me''{{FN|a}}<br />
* 2011: ''2night''{{FN|a}}<br />
* 2012: ''[[Allein Allein|Allein]]''{{FN|a}}<br />
* 2012: ''Every Day''<br />
* 2012: ''Recommendos{{FN|a}} / Bergen''{{FN|a}}<br />
* 2015: ''Tether'' (vs. Chvrches)<br />
* 2015: ''Liberate''<br />
* 2015: ''Generate''<br />
* 2015: ''Neuron / Loving You / Run / Rebel XX – (Pryda Vol.1 EP)''{{FN|a}}<br />
* 2015: ''Opus''<br />
* 2015: ''T.I.D / Rush / Clapham / Annexet / Welcome to my House – (Pryda Vol.2 EP)''{{FN|a}}<br />
* 2016: ''Breathe'' (feat. [[Rob Swire]])<br />
* 2016: ''Last Dragon''<br />
|}<br />
{{FNBox|<br />
{{FNZ|a|Als ''Pryda''}}<br />
{{FNZ|b|Als ''Cirez D''}}<br />
}}<br />
<br />
=== Remixe ===<br />
{| style="width:100%;" class="toptextcells"<br />
| style="width:50%;" |<br />
* 2002: Outfunk – ''Echo Vibes'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2002: Star Alliance – ''PVC'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2002: Par-T-One vs. [[INXS]] – ''I’m So Crazy'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: Harry’s Afro Hut – ''C’mon Lady'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: Outfunk – ''Lost in Music'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: [[Steve Angello]] – ''Voices'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: [[Snap!]] vs. Motivo – ''The Power (Of Bhangra)'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: M Factor – ''Come Together'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: The Attic – ''Destiny'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: Futureshock – ''Pride’s Paranoia'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: Oliver Lieb & Shakeman Pres. Smoked – ''Metropolis'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: [[Pet Shop Boys]] – ''Miracles'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2003: Aloud – ''Sex & Sun'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2004: [[Duran Duran]] – ''(Reach Up for The) Sunrise'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2004: The Shapeshifters – ''Lola’s Theme'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2004: Mutiny & Lorraine Cato – ''Holding On'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2004: Alter Ego – ''Rocker'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2005: [[Axwell]] – ''Feel The Vibe'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2005: Howard Jones – ''And Do You Feel Scared?'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2005: [[Inner City]] – ''Good Life'' (Eric Prydz Remix)<br />
| style="width:50%;" |<br />
* 2006: Switch – ''A Bit Patchy'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2006: Paolo Mojo – ''1983'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2006: Double 99 – ''R.I.P. Groove'' (Cirez D Remix)<br />
* 2006: [[Michael Jackson]] – ''[[Thriller]]'' (Eric Prydz Bootleg)<br />
* 2006: [[Duran Duran]] – ''Nice'' (Eric Prydz Bootleg)<br />
* 2007: Jamiroquai – ''Feels Just Like It Should'' (Cirez D Remix)<br />
* 2007: Arno Cost & Arias Vs. [[Robin S.]] – ''Show Me Magenta'' (Axwell & Eric Prydz Chariots Re-edit Mash Up)<br />
* 2007: Sven Väth – ''The Beauty & The Beast'' (Eric Prydz Re-edit)<br />
* 2008: Christian Smith & John Selway – ''Total Departure'' (Cirez D Remix)<br />
* 2008: Paolo Mojo & Jim Rivers – ''Ron Hardy Said'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2009: Sébastien Léger – ''The Beautiful People'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2009: [[Calvin Harris]] – ''Flashback'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2010: [[Faithless]] – ''Not Going Home'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2010: Felix da Housecat – ''Thee Anthem'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2011: Eric Prydz feat. Jan Burton – ''Niton (The Reason)'' (Pryda 82 Mix)<br />
* 2011: [[Depeche Mode]] – ''Never Let Me Down Again'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2011: [[Depeche Mode]] – ''[[Personal Jesus]]'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2011: [[Digitalism]] – ''Circles'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2011: Henry Saiz & Guy J – ''Meridian'' (Eric Prydz Remix)<br />
* 2012: [[M83 (Band)|M83]] – ''Midnight City'' (Eric Prydz Private Remix)<br />
|}<br />
<br />
== Auszeichnungen für Musikverkäufe ==<br />
{| class="toptextcells multicol" style="width:80%"<br />
|<br />
'''[[Goldene Schallplatte]]'''<br />
* '''{{DNK}}'''<br />
** 2007: für die Single ''Proper Education''<ref>{{Webarchiv |url=http://www.pladebranchen.nu/?id=436 |text=Gold für ''Proper Education'' in Dänemark |wayback=20090221091939}}</ref><br />
* '''{{FRA}}'''<br />
** 2005: für die Single ''Call on Me''<br />
* '''{{ITA}}'''<br />
** 2024: für die Single ''Call on Me''<br />
* '''{{ESP}}'''<br />
** 2024: für die Single ''Call on Me''<br />
|<br />
'''Platin-Schallplatte'''<br />
* '''{{AUS}}'''<br />
** 2004: für die Single ''Call on Me''<br />
* '''{{DNK}}'''<br />
** 2023: für die Single ''Call on Me''<br />
|}<br />
{{AfM-Tabelle<br />
|Statistik=ja<br />
|S=nein<br />
|D=nein<br />
|{{AfM|AUS|P=1|70.000|Q=[https://www.aria.com.au/accreditations aria.com.au]}}<br />
|{{AfM|DNK|G=1|P=1|97.500|Q=[http://ifpi.dk/search/node?keys=Eric+Prydz ifpi.dk]}}<br />
|{{AfM|DEU|G=1|P=1|450.000|Q=[https://www.musikindustrie.de/wie-musik-zur-karriere-werden-kann/markt-bestseller/gold-/platin-und-diamond-auszeichnung/datenbank musikindustrie.de]}}<br />
|{{AfM|FRA|G=1|200.000|Q=[https://snepmusique.com/les-certifications/?interprete=Eric+Prydz snepmusique.com]}}<br />
|{{AfM|ITA|G=1|50.000|Q=[https://www.fimi.it/top-of-the-music/certificazioni/certificazioni.kl#/certifications fimi.it]}}<br />
|{{AfM|SWE|G=1|10.000|Q=[https://sverigetopplistan.se/search/?query=Eric+Prydz sverigetopplistan.se]}}<br />
|{{AfM|CHE|G=1|20.000|Q=[https://www.hitparade.ch/search_certifications.asp?search=Eric_Prydz hitparade.ch]}}<br />
|{{AfM|ESP|G=1|30.000|Q=[https://www.elportaldemusica.es/awards/index?AwardsSearch%5Bartist%5D=ERIC+PRYDZ elportaldemusica.es]}}<br />
|{{AfM|GBR|P=3|1.800.000|Q=[https://www.bpi.co.uk/brit-certified/ bpi.co.uk]}}<br />
|GesG=7 |GesP=6<br />
}}<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.toblip.com/2012/02/review-jeremy-olander-eric-prydz-at-bootshaus-4-february-2012-colgone/ Eric Prydz Live in Köln, Februar 2012]<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=jAyFeEKrAJc Interview mit Eric Prydz in Hamburg (2011)]<br />
* [https://www.ericprydz.com/ Homepage]<br />
* {{Discogs}}<br />
* {{laut.de}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Swedish House Mafia}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=135385911|LCCN=no2010028866|VIAF=107447930}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Prydz, Eric}}<br />
[[Kategorie:DJ]]<br />
[[Kategorie:House-Produzent]]<br />
[[Kategorie:Echo-Pop-Preisträger]]<br />
[[Kategorie:Schwede]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1976]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Prydz, Eric<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Prydz, Eric Sheridan (vollständiger Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=schwedischer DJ und Produzent<br />
|GEBURTSDATUM=19. Juli 1976<br />
|GEBURTSORT=[[Täby]], [[Schweden]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bad_Ischl&diff=251850106Bad Ischl2025-01-02T20:41:00Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>{{österreichbezogen}}<br />
{{Dieser Artikel|1=beschreibt den Kurort in Oberösterreich. Für den Wintersportort in Tirol siehe [[Ischgl]].}}<br />
{{Infobox Gemeinde in Österreich<br />
|Art = Stadt<br />
|Wappen = AUT Bad Ischl COA.jpg<br />
|lat_deg = 47/43/13/N<br />
|lon_deg = 13/38/0/E<br />
|Höhe = 468<br />
|PLZ = 4820<br />
|Vorwahl = 06132<br />
|Gemeindekennzahl = 40703<br />
|NUTS = <!-- ATXXX (wird nicht angezeigt) --><br />
|LOCODE = <!-- AT XXX (wird nicht angezeigt) --><br />
|Straße = Pfarrgasse 11<br />
|Website = [https://www.bad-ischl.ooe.gv.at/ www.bad-ischl.ooe.gv.at]<br />
|Bürgermeister = Ines Schiller<br />
|Bürgermeistertitel = Bürgermeisterin<br />
|Partei = [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]<br />
|Gemeinderatanzahl = 37<br />
|Wahljahr = [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021|2021]]<br />
|Gemeinderat = <br />
{{Sitzverteilung<br />
| Legende = ja<br />
| Beschriftung = Sitze<br />
| Land = AT<br />
| Breite = 0.8<br />
| SPÖ|GRÜNE|ISCHL|FPÖ|MFG<br />
| SPÖ = 13<br />
| GRÜNE = 6<br />
| ISCHL = 13<br />
| FPÖ = 4<br />
| MFG = 1<br />
| ISCHL Farbe = a9a9a9<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
Die Stadt '''Bad Ischl''' ist ein österreichischer [[Kurort]] am Zusammenfluss von [[Traun (Donau)|Traun]] und [[Ischl (Traun)|Ischl]] im [[Bezirk Gmunden]], im südlichen Teil [[Oberösterreich]]s. Bad Ischl ist seit jeher Zentrum des Inneren [[Salzkammergut]]es und hat {{EWZ|AT|40703}} Einwohner (Stand {{EWD|AT|40703}}).<br />
<br />
Die offizielle Bezeichnung der Gemeinde bis 1906 war '''Ischl'''; erst danach durfte sie den Zusatz als ''[[Bad (Kurort)|Bad]] Ischl'' führen.<br />
<br />
Der Kurort wurde beim Wettbewerb für Lebensqualität der [[Entente Florale Europe]] mit der höchsten jemals vergebenen Punktezahl durch eine Goldmedaille ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/salzkammergut/c-lokales/bad-ischl-gewinnt-gold-bei-entente-florale_a1874249 |titel=Bad Ischl gewinnt Gold bei „Entente Florale“ |werk=meinbezirk.at |datum=2016-09-24 |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref> 2024 war Bad Ischl gemeinsam mit 22 Gemeinden im Salzkammergut neben [[Bodø]] in [[Norwegen]] und [[Tartu]] in [[Estland]] [[Kulturhauptstadt Europas]].<br />
<br />
== Namensherkunft ==<br />
''Isca'' ist die [[Keltische Sprachen|keltische]] Bezeichnung für Fließwasser, für das schnelle, kühle Wasser. „Bad Ischl, die Perle des Salzkammerguts, eingebettet zwischen hohen Bergen, deren Täler von Wildwassern durchtost sind, am Zusammenfluss von zwei kalten Bächen gelegen, konnte seinen Namen von gar nichts anderem herleiten, als dem so maßgeblich bestimmenden Element.“<ref>Inge Resch-Rauter: ''Unser Keltisches Erbe.'' Flurnamen, Sagen, Märchen und Brauchtum als Brücken in die Vergangenheit. Teletool Edition. Wien 1998, ISBN 3-9500167-0-8; S. 59.</ref><br />
<br />
== Geografie ==<br />
[[Datei:BadIschlKatrinSiriuskoglTraun.JPG|mini|Blick auf die Traun, unter den Wolken der Siriuskogl (599&nbsp;m), über den Wolken die Katrin ({{Höhe|1542}})]]<br />
Bad Ischl liegt auf 468&nbsp;m Höhe in Oberösterreich. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 19,6&nbsp;km, von West nach Ost 17,8&nbsp;km. Die Gesamtfläche beträgt 163,06&nbsp;km². 71,9 % der Fläche sind bewaldet, 7,9 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Das Zentrum des Ortes ist halbkreisförmig von der Traun und der zufließenden [[Ischl (Traun)|Ischl]] umgeben; der [[Rettenbach (Traun)|Rettenbach]] mündet ebenfalls in Bad Ischl in die Traun.<br />
<br />
[[Datei:BadIschlBlickvomSiriuskogl.JPG|mini|Blick auf Bad Ischl vom Siriuskogl]]<br />
[[Datei:Ischl 1855.JPG|mini|Bad Ischl um 1855]]<br />
[[Datei:Karte von Ischl MK 1888.png|mini|Historische Karte von Ischl (1888)]]<br />
<br />
=== Gemeindegliederung ===<br />
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand {{EWD|AT Ortschaft|STAND}}{{EWR|AT Ortschaft|QUELLE}}):<br />
<br />
{{Mehrspaltige Liste|anzahl=3|breite=15em|<br />
* Ahorn ({{EWZ|AT Ortschaft|08633}})<br />
* Bad Ischl ({{EWZ|AT Ortschaft|08634}})<br />
* Eck ({{EWZ|AT Ortschaft|08635}})<br />
* Haiden ({{EWZ|AT Ortschaft|08636}})<br />
* Hinterstein ({{EWZ|AT Ortschaft|08637}})<br />
* Jainzen ({{EWZ|AT Ortschaft|08638}})<br />
* Kaltenbach ({{EWZ|AT Ortschaft|08639}})<br />
* Kößlbach ({{EWZ|AT Ortschaft|08640}})<br />
* Kreutern ({{EWZ|AT Ortschaft|08641}})<br />
* [[Lauffen (Oberösterreich)|Lauffen]] ({{EWZ|AT Ortschaft|08642}})<br />
* Lindau ({{EWZ|AT Ortschaft|08643}})<br />
* Mitterweißenbach ({{EWZ|AT Ortschaft|08644}})<br />
* Perneck ({{EWZ|AT Ortschaft|08645}})<br />
* Ramsau ({{EWZ|AT Ortschaft|08646}})<br />
* Reiterndorf ({{EWZ|AT Ortschaft|08647}})<br />
* [[Rettenbach (Gemeinde Bad Ischl)|Rettenbach]] ({{EWZ|AT Ortschaft|08648}})<br />
* Roith ({{EWZ|AT Ortschaft|08649}})<br />
* Steinbruch ({{EWZ|AT Ortschaft|08650}})<br />
* [[Steinfeld (Gemeinde Bad Ischl)|Steinfeld]] ({{EWZ|AT Ortschaft|08651}})<br />
* Sulzbach ({{EWZ|AT Ortschaft|08652}})<br />
}}<br />
<br />
Die Gemeinde besteht aus den [[Katastralgemeinde]]n Ahorn, Bad Ischl, Haiden, Jainzen, Kaltenbach, [[Lauffen (Oberösterreich)|Lauffen]], Lindau, Perneck, Reiterndorf und [[Rettenbach (Gemeinde Bad Ischl)|Rettenbach]].<br />
<br />
Die Gemeinde gehört zum [[Gerichtsbezirk Bad Ischl]].<br />
<br />
=== Nachbargemeinden ===<br />
{{Nachbargemeinden<br />
| NORDWEST =[[Steinbach am Attersee]] ([[Bezirk Vöcklabruck]])<br />
| NORD =<br />
| NORDOST =[[Ebensee]]<br />
| WEST =[[St. Wolfgang im Salzkammergut]]<br />
| OST =<br />
| SUED =[[Bad Goisern am Hallstättersee]]<br />
| SUEDOST =[[Altaussee]] ([[Steiermark]])<br />
| SUEDWEST =[[Strobl]] ([[Land Salzburg|Salzburg]])<br />
}}<br />
<br />
=== Klima ===<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE =<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR =<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE =<br />
| QUELLE = [https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/daten-download/klimamittel ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010]<br />
| Überschrift =<br />
| Ort = Bad Ischl<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 2.3<br />
| hmfeb = 4.6<br />
| hmmär = 9.4<br />
| hmapr = 15.1<br />
| hmmai = 20.2<br />
| hmjun = 22.3<br />
| hmjul = 24.6<br />
| hmaug = 24.0<br />
| hmsep = 19.5<br />
| hmokt = 14.9<br />
| hmnov = 7.7<br />
| hmdez = 3.0<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = -4.2<br />
| lmfeb = -3.2<br />
| lmmär = 0.2<br />
| lmapr = 3.7<br />
| lmmai = 8.3<br />
| lmjun = 11.3<br />
| lmjul = 13.1<br />
| lmaug = 13.1<br />
| lmsep = 9.8<br />
| lmokt = 5.8<br />
| lmnov = 0.8<br />
| lmdez = -2.6<br />
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| avjan = -1.9<br />
| avfeb = -0.6<br />
| avmär = 3.2<br />
| avapr = 7.9<br />
| avmai = 13.0<br />
| avjun = 15.6<br />
| avjul = 17.6<br />
| avaug = 16.9<br />
| avsep = 13.0<br />
| avokt = 8.8<br />
| avnov = 3.1<br />
| avdez = -0.6<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 119<br />
| nbfeb = 110<br />
| nbmär = 151<br />
| nbapr = 110<br />
| nbmai = 148<br />
| nbjun = 189<br />
| nbjul = 223<br />
| nbaug = 202<br />
| nbsep = 164<br />
| nbokt = 106<br />
| nbnov = 124<br />
| nbdez = 135<br />
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --><br />
| lfjan = 73.4<br />
| lffeb = 63.5<br />
| lfmär = 56.5<br />
| lfapr = 48.8<br />
| lfmai = 49.9<br />
| lfjun = 55.8<br />
| lfjul = 54.4<br />
| lfaug = 56.0<br />
| lfsep = 60.9<br />
| lfokt = 61.8<br />
| lfnov = 72.7<br />
| lfdez = 79.0<br />
}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Frühzeit ===<br />
Man nimmt an, dass der Raum Bad Ischl schon in der [[Hallstattzeit|Hallstatt-]] und [[Latènezeit]] besiedelt war. 15 v.&nbsp;Chr. wurde das Gebiet Teil des [[Römisches Reich|Imperium Romanum]]. Die Anwesenheit der Römer ist durch zwei Inschriftensteine und Streufunde belegt, wovon der eine Stein im 18.&nbsp;Jahrhundert, vermutlich im Zuge des Kirchenumbaues, verloren ging. Dieser, ein [[Weihestein]] an [[Mithras]] aus der Zeit nach 170, enthielt den Hinweis auf eine ''statio Esc(ensis)'' (Zollstation). Erhalten blieb ein römischer Grabstein aus dem 3./4.&nbsp;Jahrhundert. Ein weiterer Weihestein wurde in der nahegelegenen [[Kienbachklamm]] für den [[Kelten|keltisch]]/römischen Gott [[Latobius|Mars Latobius]] gefunden. [[Noricum]] blieb ein halbes Jahrtausend lang eine römische Provinz. Im Zuge der [[Völkerwanderung]] erfuhr das innere Salzkammergut vermutlich einen spürbaren Bevölkerungsrückgang, der jedoch in der Folgezeit durch Zuwanderung von [[Bajuwaren|Baiern]] und [[Slawen]] ausgeglichen wurde. Unter [[Karl der Große|Karl dem Großen]] hatten sich diese Landstriche bereits erholt, wurden aber durch die [[Ungarneinfälle|Streifzüge der Ungarn]] wieder zurückgeworfen.<br />
<br />
Um das Jahr 1000 hatte sich das Land, das damals zur bairischen [[Geschichte Oberösterreichs#Mittelalter|Mark ob der Enns]] gehörte, endlich von den Vernichtungsschlägen erholt. Die Bevölkerung vermehrte sich zusehends, und auch die Salzgewinnung wurde wieder aufgenommen. Über ihre Gefolgsleute, die Herren von Ort, breiteten die steirischen Markgrafen (ab 1180 Herzöge) aus der Familie der [[Traungauer|Otakare]] in der 1.&nbsp;Hälfte des 12.&nbsp;Jahrhunderts ihr Herrschaftsgebiet auf das innere Salzkammergut aus. Ihnen folgten im Erbwege die [[Babenberger]] 1192.<br />
<br />
Seit dieser Zeit wurde das Salz wieder zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor des mittlerweile ''Ischlland'' genannten Gebietes.<br />
<br />
Die erste fassbare urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1262 als ''Iselen'', später als ''Yschl''.<br />
<br />
=== Hochmittelalter und der Salzkonflikt ===<br />
Als ein Jahrhundert später, mittlerweile schon unter der Herrschaft der [[Habsburg]]er –&nbsp;der ''Grundherrschaft [[Burg Wildenstein (Bad Ischl)|Wildenstein]]''&nbsp;– ein neuer Salzberg in [[Bad Goisern|Goisern]] entdeckt und zum Abbau freigegeben wurde, kam es seitens des [[Erzbischof]]s [[Konrad IV. von Fohnsdorf-Praitenfurt|Konrad&nbsp;IV.]] von [[Erzstift Salzburg|Salzburg]] zum offenen Konflikt um das Salz[[monopol]].<br />
<br />
Der Zorn des Erzbischofs wurde noch größer, als der Abt Heinrich von [[Admont]], ein habsburgischer Günstling, auch im [[Gosau]]tal Salz abbaute und in [[Hallstatt]] die Salzgewinnung lebhaft betrieb. Seinen [[Salzhandel]] teilen zu müssen, schien dem stolzen Erzbischof unerträglich, so entbrannte ein wütender Kampf um die Salzgewinnung und um den Salzhandel. Der Erzbischof brachte eine Beschwerde ein, in der er auf das –&nbsp;vermeintlich nur ihm zustehende&nbsp;– Monopol verwies. Dieser Einspruch wurde vom Habsburger Herzog [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht&nbsp;I.]] aber nicht anerkannt, was den Zorn des Erzbischofs neuerlich vergrößerte. Albrecht richtete in den gefährdeten Orten Befestigungsanlagen ein. So entstand zum Beispiel in Hallstatt eine Schutzwarte, der ''[[Rudolfsturm]]'', von dem man das Land weit überblicken konnte.<br />
<br />
Als eines Tages das Gerücht aufkam, der Herzog sei an den Folgen einer Vergiftung gestorben, rüstete Erzbischof Konrad zum endgültigen Vernichtungszug gegen die ihm verhassten neu entstandenen [[Saline]]n. Er ließ die Abbaustätten zerstören und die dazugehörigen Siedlungen in Schutt und Asche legen. Doch sein Triumph sollte nicht lange währen, da Albrecht&nbsp;I. gar nicht gestorben war und nun in einer blutigen Fehde Rache am Erzbischof nahm.<br />
[[Datei:BadIschlSudhaus.jpg|mini|Ehemaliges [[Pfannhaus|Sudhaus]]]]<br />
1297 wurde Friede geschlossen. Diese Abmachung leitete eine Epoche des Aufbaus und des Friedens ein. Neue Berge wurden zur Salzgewinnung herangezogen. Seit 1419 war Burg ''Wildenstein'' Sitz der –&nbsp;seit 1452 kaiserlichen&nbsp;– [[Pfleger (Mittelalter)|Pfleger]], die den habsburgischen Salzhandel verwalteten.<ref name="OÖLA 2003" /><br />
<br />
Hauptort des Ischllandes dieser Zeit war [[Lauffen (Oberösterreich)|Lauffen]] (erste urkundliche Erwähnung 807, heute Katastralgemeinde von Bad Ischl), 1275/80, in der Zeit der [[Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht von Dürnkrut/Jedenspeigen]] 1278, mit der das Salzkammergut endgültig an Habsburg gekommen war, von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf&nbsp;I.]] zum [[Marktgemeinde|Markt]] erhoben worden (der älteste Markt des Salzkammerguts). Für {{"|besondere Verdienste}} verlieh [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht&nbsp;III.]] 1392 dem Dorf Ischl besondere Rechte.<ref name="Urk.1392" /> Unter Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich&nbsp;III.]] wurde Ischl im Jahre 1466 zum Markt erhoben.<ref name="Urk.1466" /> 1656 wird dann der Name ‚[[Salzkammergut]]‘ für das Besitztum um Bad Ischl das erste Mal urkundlich erwähnt.<br />
<br />
1563 wurde der [[Bad Ischler Salzberg|Ischler Salzberg]] durch das [[Bergwerk]] in Perneck erschlossen. Das Pfannhaus (Saline) an der Traun wurde 1571 erbaut (ab dem 19.&nbsp;Jahrhundert als ''[[Kolowrat-Sudhaus]]'' bezeichnet). Für Generationen von Ischlern wurde somit das Salz zur wichtigsten wirtschaftlichen Grundlage, neben dem bisherigen Transport nun auch in direkter Produktion. Damit gewinnt Ischl gegenüber Lauffen zunehmend an Bedeutung. 1595 baute man die ''[[Soleleitung]]'' vom Hallstatt über Goisern nach Ischl, 1604/7 die [[Saline Ebensee|Sudhütte Ebensee]] mit Verlängerung der Soleleitung.<br />
<br />
=== Reformation und Gegenreformation ===<br />
Im 17.&nbsp;Jahrhundert musste die Glaubenszugehörigkeit zum [[Protestantismus]] bitter erkämpft werden. Aus dem [[Erzstift Salzburg]] zugewanderte [[Luthertum|Lutheraner]] hatten im Zug der [[Gegenreformation]] ihrer Religion abzuschwören. Wer sich dem Befehl entgegenstellte, wurde gefangengesetzt oder sogar hingerichtet. Viele Protestanten, wie die ursprünglich auf [[Schloss Pernegg]] ansässigen [[Freiherren von Racknitz]], verließen Österreich. An die 100 Jahre konnte der Protestantismus mit Gewalt unterdrückt werden, bis die Bewegung offen ihr Recht auf freie Religionsausübung einforderte. Das Ansuchen wurde abgelehnt und die aufständischen Protestanten aufgefordert, entweder zum [[Katholizismus]] überzutreten oder nach [[Ungarn]] und [[Siebenbürgen]] auszuwandern (siehe [[Landler (Protestanten)|Landler]]). Da die meisten der betroffenen Familien aber schon seit Generationen im Salzkammergut lebten, blieb der Großteil der Lutheraner im Land und schwor – zumindest nach außen hin – dem Glauben ab. Es handelte sich dabei aber nur um eine Formsache, denn in Wahrheit übten sie ihre Religion heimlich weiter aus ([[Kryptoprotestantismus]]), bis Kaiser [[Joseph II.|Joseph&nbsp;II.]] mit der Einführung des [[Toleranzpatent]]es im Jahr 1781 den Protestantismus endlich auch offiziell erlaubte.<ref name="Mansfeld 2008" /><br />
<br />
=== Kurort und „Kaiserstadt“ ===<br />
[[Datei:BadIschlMamorschlössl.JPG|mini|Das für Kaiserin Elisabeth errichtete Cottage, das [[Marmorschlössl]], heute ein Museum.]]<br />
Die Blütezeit von Ischl beginnt aber, trotz der wirtschaftlichen Vorbedeutung, im 19.&nbsp;Jahrhundert. 1821 kam der Wiener Arzt [[Franz Wirer von Rettenbach|Franz Wirer]] nach Ischl und informierte sich über die Kurerfolge des Salinenphysikus [[Josef Götz (Mediziner)|Josef Götz]], der seit 1807 die Wirkung von Solebädern an erkrankten Salinenarbeitern erprobte. Die ersten etwa 40&nbsp;(auswärtigen) Kurgäste erschienen 1822. Im Jahr darauf verdoppelte sich die Zahl der Gäste. 1823 kann als eigentliches Gründungsjahr für das erste Ischler [[Heilbad]] als Solebad angesehen werden. Die vom Salinenkassier Michael Tänzl in seinem Haus an der Traun errichtete Sole-Badestube (''Tänzelbad'') musste bereits 1825 erweitert werden.<br />
<br />
Ischl stieg schon bald zu einem [[Kurort]] von europäischer Bedeutung auf. Die Zahl der Gäste, die nach Ischl kamen – darunter Staatskanzler [[Klemens Wenzel Lothar von Metternich|Metternich]] und Erzherzog Rudolf – wurde zunehmend größer. 1827 kurte das erzherzogliche Ehepaar [[Franz Karl von Österreich|Franz Karl]] und [[Sophie Friederike von Bayern|Sophie]], die Eltern des späteren Kaisers [[Franz Joseph I.]], hier zum ersten Mal. 1827/1828 errichteten Franz und Magdalena Koch den [[Hotel Post (Bad Ischl)|''Posthof'']] (Gasthof zur Post), das erste Hotel des Salzkammergutes.<br />
<br />
[[Datei:Kaiservilla Bad Ischl.JPG|mini|[[Kaiservilla Bad Ischl]]]]<br />
Den Höhepunkt der Ischler Blütezeit bildete die Zeit von 1849 bis 1914, als Ischl unter Franz Joseph I. als ''[[Kaiservilla Bad Ischl|kaiserliche Sommerresidenz]]'' fungierte. 1853 verlobte sich der junge Kaiser im damaligen ''Seeauerhaus'' mit [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Elisabeth (Sisi) in Bayern]]. Es ist heute das Museum der Stadt Bad Ischl.<br />
<br />
Seit dem Sommer des Jahres 1863 kam der bedeutende Komponist [[Anton Bruckner]] immer zum Geburtstag des Kaisers sowie zu anderen festlichen Anlässen des Kaiserhauses als Hoforganist nach Ischl. Bruckner bezeichnete sich selbst gerne als „Organist des Kaisers“. Er spielte am 31.&nbsp;Juli 1890 zur Hochzeit der [[Marie Valerie von Österreich|Erzherzogin Marie Valerie]] mit [[Franz Salvator von Österreich-Toskana|Erzherzog Franz Salvator]] auf der Orgel Variationen über die [[Österreichische Kaiserhymnen|Kaiserhymne]], verbunden mit dem ''[[Hallelujah (Händel)|Halleluja]]'' aus dem [[Messiah|Messias]] von [[Georg Friedrich Händel]]. Anschließend war Bruckner zum Diner ins [[Hotel Post (Bad Ischl)|Hotel Post]] eingeladen. Am 2.&nbsp;August 1890 gab Bruckner ein eigenes Orgelkonzert. Häufig besuchte er seinen Freund Attwenger. An der Stadtpfarrkirche erinnert eine Gedenktafel an Bruckners Aufenthalte. Auch im Gästebuch der [[Konditorei Zauner]] befindet sich ein Eintrag Bruckners.<br />
[[Datei:Bad Ischl - Kongress und Theaterhaus.JPG|mini|Das am 30. Mai 1875 eröffnete und 1999 in „[[Kongress & Theaterhaus Bad Ischl|Kongress & TheaterHaus Bad Ischl]]“ umbenannte Kurhaus]]<br />
Ischl war Sommerdomizil vieler anderer populärer Komponisten, vor allem von [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss]], [[Franz Lehár]] und [[Johannes Brahms]]. Aber auch andere Musikschaffende der Jahrhundertwende verbrachten hier regelmäßig den Sommer; viele von ihnen suchten wohl auch die Nähe des Hofstaates. So entwickelte sich Ischl während der Zeit der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]] zum Künstlertreffpunkt von Weltgeltung. Noch heute werden alljährlich während der Sommermonate im Kurhaus Operettenwochen veranstaltet. Auch bedeutende Literaten wie [[Mark Twain]], [[Theodor Herzl]] und [[Franz Werfel]] haben sich in Ischl aufgehalten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kulturpfade-badischl.at/theodor-herzl-gedenktafel/ |titel=Theodor Herzl Gedenktafel |werk=kulturpfade-badischl.at |abruf=2020-06-15 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
Von 1906 an wurde Ischl offiziell als ''[[Bad (Kurort)|Bad]] Ischl'' geführt.<br />
<br />
Am 28.&nbsp;Juli 1914 verfasste Kaiser [[Franz Joseph I.]] in der Kaiservilla in Bad Ischl das Manifest ''[[An Meine Völker!]]'', in dem er dem [[Königreich Serbien]] den Krieg erklärte. Dies sollte der Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.wikisource.org/wiki/An_Meine_V%C3%B6lker! |titel=An Meine Völker! |werk=wikisource.org |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
=== Nach dem Ende der Monarchie ===<br />
Im Jahr 1920 wurde Bad Ischl von der Landesregierung die Bezeichnung ''[[Kurort]]'' zuerkannt.<br />
<br />
Nach dem [[Juliputsch]] wurden in Bad Ischl die [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Aktivisten Franz Unterberger und Franz Saureis wegen des Besitzes von Sprengstoff verhaftet. Beim Prozess im [[Landesgericht für Strafsachen Wien]] wurden sie für schuldig befunden, am 20. August 1934 [[Liste der 1933 bis 1938 nach österreichischem Recht hingerichteten Personen|zum Tode verurteilt und hingerichtet]]. In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurden sie auf dem [[Friedhof Bad Ischl]] mit einem Ehrengrab geehrt.<br />
<br />
1940 erhielt Bad Ischl das [[Stadtrecht]].<br />
<br />
Von Februar bis Dezember 1942 existierte in Bad Ischl ein [[Außenlager des KZ Dachau#Dachauer Außenlager (heutiges Gebiet Österreich)|Außenlager des KZ Dachau]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geheimprojekte.at/lager_bad-ischl.html |titel=KZ Dachau-Außenlager Bad Ischl |werk=geheimprojekte.at |abruf=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] 1945 gehörte Bad Ischl zur amerikanischen Besatzungszone im [[Besetztes Nachkriegsösterreich|besetzten Nachkriegsösterreich]]. Von der amerikanischen Militärverwaltung wurde ein [[DP-Lager]] zur Unterbringung sogenannter [[Displaced Person]]s eingerichtet. Das Lager wurde von der [[Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen|UNRRA]] verwaltet.<br />
<br />
=== Bevölkerungsentwicklung ===<br />
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Stadtgemeinde Bad Ischl}}<br />
<br />
== Sehenswürdigkeiten ==<br />
{{weitereBDA}}<br />
[[Datei:Museum Bad Ischl 01.jpg|mini|Museum der Stadt Bad Ischl]]<br />
[[Datei:Leharvilla Bad Ischl.jpg|mini|Die Lehár-Villa bei Nacht]]<br />
<br />
Das Stadtbild von Bad Ischl ist durch Bauten des [[Historismus]], im Besonderen der [[Gründerzeit]], geprägt. Die Stadt nennt sich auch „Kaiserstadt“, im Gedenken an Kaiser Franz Joseph. Bad Ischl ist Mitglied im ''Verband [[Kleine historische Städte]].''<br />
<br />
=== Museen ===<br />
* [[Kaiservilla Bad Ischl]] und Kaiserpark: ehemalige Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph&nbsp;I.<br />
* Museum der Stadt Bad Ischl: im ehemaligen Hotel Austria<br />
* [[Lehár-Villa]]: ehemaliges Anwesen von [[Franz Lehár]]<br />
* Museum Fahrzeug-Technik-Luftfahrt<br />
* [[Marmorschlössl]] im Park der Kaiservilla (Rückzugsort der [[Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]])<br />
* Freilichtmuseum Ischlerbahn<br />
* Haenel-Pancera-Familienmuseum<br />
<br />
=== Sakralbauten ===<br />
* [[Stadtpfarrkirche St. Nikolaus (Bad Ischl)|Stadtpfarrkirche St. Nikolaus]]: 1344 urkundlich erwähnt, Turm von 1490, Kirchenschiff 1771–1780, Fresken von Georg Mader (1877), Altarbilder von [[Leopold Kupelwieser]] (1847–1851)<br />
* [[Evangelische Pfarrkirche Bad Ischl|Evangelische Pfarrkirche]]: 1874–1879 erbaut<br />
* [[Kalvarienbergkirche (Bad Ischl)|Kalvarienbergkirche]]: 1704–1706 erbaut, 1779 erweitert<br />
* Kreuzkapelle am Traunkai, errichtet 1726<br />
* [[Pfarrkirche Pfandl|Pfarrkirche Maria an der Straße]]: in Pfandl, errichtet 1956–1958<br />
* [[Pfarrkirche Lauffen|Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt]]: in [[Lauffen (Oberösterreich)|Lauffen]], errichtet im 15.&nbsp;Jahrhundert<br />
* [[Friedhof Bad Ischl|Friedhof]]: 1719 angelegt, mehrmals erweitert, mit Ruhestätten bedeutender Persönlichkeiten, wie [[Leopold Hasner]], [[Franz Lehár]], [[Leo Perutz]], [[Richard Tauber]] (Gedenkstein, seine letzte Ruhe fand Richard Tauber auf dem Londoner Friedhof Brompton), [[Oscar Straus (Komponist)|Oscar Straus]], [[Hilde Spiel]] (der Grabstein nennt sie als Hilde Maria Flesch-Brunningen)<br />
<br />
<gallery widths="250" heights="300"><br />
Nikolauskirche Ischl 01-2.jpg|Stadtpfarrkirche<br />
2013 01 01 Kalvarienbergkirche, Ahorn, Bad Ischl.jpg|Kalvarienbergkirche<br />
Haiden-Maria an der Strasse-1.JPG|Pfarr- und Wallfahrtskirche Pfandl<br />
Lauffen-Pfarrkirche-02.JPG|Pfarr- und Wallfahrtskirche Lauffen<br />
</gallery><br />
<br />
=== Profanbauten ===<br />
* ehemaliges Hotel Elisabeth (früher ''Hotel Tallachini''): Eröffnung 1844<br />
* ehemaliges [[Hotel Post (Bad Ischl)|Hotel Post]]:<br />
* ehemaliges Sud- oder [[Pfannhaus]] (''Kolowrat-Sudhaus''): 1834 erbaut<br />
* [[Kongress & Theaterhaus Bad Ischl|Kongress & Theaterhaus]]: 1873–1875 erbaut<br />
* Lehár-Filmtheater ([[Lehartheater]])<br />
* Neues Kurhaus / Kurmittelhaus (heute: [[Eurotherme Bad Ischl]]), erbaut 1929–1931 von den Architekten [[Clemens Holzmeister]] und [[Max Fellerer]].<br />
* Plaßmühle (Niedermühle): urkundlich erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt, erbaut zwischen 1599 und 1607. Dreiflügeliger Bau mit Galerien. 1639 Freisitz des Zacharias Plaß von Mühlleiten, nach dem die Niedermühle seit damals benannt wird.<br />
* Bräu Griebl Kellerhaus<br />
* Postamtsgebäude: erbaut 1895<br />
* Sophiens Esplanade: errichtet um 1830, erweitert 1869<br />
* [[Trinkhalle (Bad Ischl)|Trinkhalle]]: 1829 bis 1831 von [[Franz Xaver Lössl|Franz Lössl]] erbaut, unter Denkmalschutz stehend<br />
* [[Villa Seilern]]: 1881 erbaut, im Eigentum der Lehrerkrankenkasse, Hotelbetrieb<br />
* [[Villa Blumenthal]]: An der Straße nach Lauffen, 1893 auf der [[World’s Columbian Exposition|Weltausstellung in Chicago]] gezeigt. Das aus amerikanischer Pechkiefer errichtete Gebäude wurde zerlegt und 1895 von [[Oskar Blumenthal]] in der Kaltenbachau neu aufgestellt. Es wird daher auch als „Urahn des Fertighauses“ bezeichnet.<br />
* Alte Ischlerbahnbrücke: 2007 abgerissen<br />
<br />
<gallery widths="150"><br />
Bad Ischl - Trinkhalle.JPG|Die Trinkhalle<br />
Léhar Villa Bad Ischl.JPG|Die Lehár-Villa<br />
Kongress und Theaterhaus Bad Ischl DSC 3295w.jpg|Kongress & Theaterhaus<br />
Bad Ischl Sophies Esplanade 10062005 01.jpg|Sophiens Esplanade<br />
Kazalište Lehar, Bad Ischl.JPG|Lehar-Filmtheater<br />
Schröpferplatz 5, Bad Ischl.jpg|Bad Ischl Zentrum<br />
</gallery><br />
<br />
=== Sonstige Bauwerke ===<br />
[[Datei:BadIschlMaxquellbrunnen.JPG|mini|Maximilianbrunnen an der Traun]]<br />
[[Datei:Wirer-Denkmal Bad Ischl DSC 3312w.jpg|mini|hochkant|Dr. Franz Wirer-Denkmal, 1839]]<br />
[[Datei:Denkmal für Theodor Leschetizky in Bad Ischl.jpg|mini|Denkmal für Theodor Leschetizky auf der Leschetizky-Höhe]]<br />
* [[Konditorei Zauner]]: berühmte ehemalige [[K.u.k. Hoflieferant|k.u.k. Hof]]-[[Konditorei|Zuckerbäckerei]]<br />
* Café Ramsauer: seit 1826 in Betrieb<br />
* Alt Ischler Bräu<br />
* [[Burg Wildenstein (Bad Ischl)|Burgruine Wildenstein]]<br />
<br />
=== Denkmäler ===<br />
* Franz-Karl-Brunnen (1881)<br />
* Hasner-Denkmal (1893)<br />
* Kaiser-Jagdstandbild, 1910 enthüllt, geschaffen von [[Georg Leisek]] (1869–1936)<br />
* Kaiser-Franz-Joseph-Kreuz, 1910 auf der Katrin errichtet<br />
* Lehár-Denkmal (1958)<br />
* [[Theodor Leschetizky|Leschetizky]]-Denkmal<br />
* [[Maria-Louisen-Quelle]] (1840)<br />
* Maximilianbrunnen: 1868 errichtet zum Gedenken an [[Maximilian I. (Mexiko)|Ferdinand Maximilian von Österreich]], den 1867 hingerichteten [[Kaiserreich Mexiko (1864–1867)|Kaiser von Mexiko]]<br />
* Onderdonk-Brunnen (1951)<br />
* Rudolfs-Denkmal (1839)<br />
* Stelzhamer-Denkmal<br />
* Dr. Franz Wirer Denkmal: (1839), Begründer des ersten Solebades in Bad Ischl<br />
<div style="clear:left;"></div><br />
<br />
=== Naturdenkmäler ===<br />
* Hohenzoller Wasserfall<br />
* Hoisenradalm<br />
* [[Katrin (Berg)|Katrin]]-Alm am [[Katergebirge]]<br />
* [[Rettenbachalm]]<br />
* [[Siriuskogl]] mit ''Einsiedlerstein'' und Aussichtsturm<br />
<br />
== Regelmäßige Veranstaltungen ==<br />
* Feierlichkeiten zum ''Kaisergeburtstag'': Jährlich am 18.&nbsp;August wird des Geburtstages von Kaiser [[Franz Joseph&nbsp;I.]] gedacht. Zum Programm gehören unter anderem ein umfangreicher Umzug historischer Regimenter aus der ganzen ehemaligen Monarchie und eine hl. Messe in der bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche unter Beisein von hochrangigen Vertretern aus Politik und Kirche und Angehörigen des Hauses [[Habsburg-Lothringen]]. Die Kaisermesse, die traditionell mit dem Absingen der [[Österreichische Kaiserhymnen|Kaiserhymne]] ''Gott erhalte'' beendet wird, zelebrierte zum Beispiel 2015 der [[Lateinisches Patriarchat von Jerusalem|lateinische Patriarch von Jerusalem]], [[Fouad Twal]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.salzkammergut-rundblick.at/blaulichtnews/landesausstellung/000007__news__32270.htm |titel=Lateinischer Patriarch von Jerusalem kommt nach Bad Ischl |werk=Salzkammergut-Rundblick |datum=2015-08-13 |zugriff=2016-02-12}}</ref><br />
** ''Kaiserfest'' der Bürgerkapelle Bad Ischl auf der Esplanade: jährlich am 15. August<br />
** ''Kaiserbummel'' im Stadtzentrum: jährlich am 17. August<br />
** ''Kaisermesse'' in der Stadtpfarrkirche: am 18. August<br />
** ''Kaiserlauf'': jährlich im September<br />
* Der ''[[Liachtbratlmontag]]'' gilt in Bad Ischl als lokaler Feiertag<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stadtmuseum.at/wissen_liachtbradlmontag.php |titel=Liachtbratlmontag |werk=stadtmuseum.at |hrsg=Museum der Stadt Bad Ischl |abruf=2023-10-27}}</ref> und ist seit 2011 als Teil des [[Immaterielles Kulturerbe in Österreich|Immateriellen Kulturerbes Österreichs]] im Nationalen Verzeichnis der UNESCO verzeichnet.<br />
* ''[[Glöckler]]lauf:'' jährlich am 5. Jänner [[Datei:Gloeckler.jpg|mini|[[Glöckler]] in Ischl, 2006]]<br />
* Waldvogelausstellung im Rahmen des 2010 ausgewiesenen UNESCO-Kulturerbes ''[[Salzkammergut Vogelfang]]''<br />
* Advent in Bad Ischl<br />
* ''Bauernherbst''<br />
* Jeden Dienstag im Sommer veranstaltet die Salinenmusikkapelle zehn Kurkonzerte. Diese finden schon seit 125 Jahren statt und sind fester Bestandteil des Ischler Kulturkalenders.<br />
* Am 1. Adventsonntag findet jährlich ein Festgottesdienst statt, welcher der Hl.&nbsp;Barbara gewidmet ist. Dieser wird von der Salinenmusikkapelle musikalisch umrahmt. Die Kapelle gibt anschließend einen Wunsch-Frühschoppen.<br />
* Internationaler Chorwettbewerb Bad Ischl<ref>{{Internetquelle |url=https://www.interkultur.com/de/events/2024/bad-ischl/ |titel=Internationaler Chorwettbewerb und Festival Bad Ischl 2024 |sprache=de |abruf=2024-03-25}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.salzi.at/article/kultur/9354/ | wayback=20120608134255 | text=Internationaler Chorwettbewerb in Bad Ischl mit Teilnehmerrekord}}</ref><br />
* ''[[Lehár Festival Bad Ischl]]'' (Operettenfestspiele), jährlich im Sommer<br />
* Internationales Boogie ’n’ Blues Festival ''Shake the Lake''<br />
* ''All American Music Festival''<br />
* ''Katrin-Berglauf''<br />
<br />
Weitere unter UNESCO-Schutz stehende Brauchtümer aus der Region Bad Ischl sind unter anderem: [[Salzkammergut Vogelfang]], [[Ebenseer Glöcklerlauf]] und die ''Wirlinger Böllerschützen''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.land-oberoesterreich.gv.at/157953.htm |titel=Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: „Oberösterreich feiert seine UNESCO-Volkskulturschätze am 13. und 14. Juni 2015 in St. Wolfgang“ |werk=land-oberoesterreich.gv.at |hrsg=Amt der [[Oberösterreichische Landesregierung|Oberösterreichischen Landesregierung]] |datum=2015-06-10 |zugriff=2015-09-04 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151123004658/https://www.land-oberoesterreich.gv.at/157953.htm |archiv-datum=2015-11-23 |offline=ja }}</ref><br />
<br />
== Kultur ==<br />
* Die Literaturzeitschrift [[Perspektive (Zeitschrift)|''perspektive'']] wurde 1977 als Schülerliteraturzeitung in Bad Ischl gegründet.<br />
* ''Heimatverein Bad Ischl'': Der lt. Vereinsregister als ''Ischler Heimatverein'' (ohne „Bad“, abgekürzt IHV) agierende Verein bezweckt die Erforschung und Pflege der Heimat und ihres Volks- und Brauchtums; die Gewinnung weitester Kreise der Bevölkerung für diese Aufgaben, die Weckung vertiefter Heimatliebe, die Ergänzung der einschlägigen Sammlungen der Stadtgemeinde Bad Ischl, Unterstützung (Mitarbeit) und Förderung beim Museum der Stadt Bad Ischl, die Durchführung von Ausstellungen, Veranstaltungen und Vorträgen. Der Heimatverein bringt auch regelmäßige Publikationen und Bücher (Heimatbuch, Friedhofsführer, Ischler Denkmalführer) zum Thema Bad Ischl heraus.<br />
* Landesausstellung 2008: ''Das Salzkammergut'' war der Titel der [[Oberösterreichische Landesausstellung|Landesausstellung]], die im Jahr 2008 stattfand. 13 Gemeinden beteiligten sich an dieser regionalen Ausstellung. Diese Gemeinden präsentierten das Salzkammergut von all seinen attraktiven Seiten, als Wirtschaftsregion ebenso wie als Kulturregion. Rund 12,3 Millionen Euro flossen aus dem Kultur- und dem Tourismusbudget des Landes in das Projekt der Landesausstellung 2008. In jeder teilnehmenden Gemeinde waren andere Schwerpunkte und Akzente zu sehen. ''Menschen, Mythen, Monarchen'' – unter diesem Titel war in Bad Ischl eine Ausstellung in der historischen Trinkhalle zu sehen.<br />
* Landesgartenschau 2015: ''Des Kaisers neue Gärten'' ist der Titel der [[Landesgartenschau#Oberösterreich|oberösterreichischen Landesgartenschau]], welche in Bad Ischl auf einem 20&nbsp;ha großen Gelände stattfand.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.badischl2015.at/ |wayback=20150602070742 |text=OÖ Landesgartenschau 2015 – „… des Kaisers neue Gärten“ }} auf badischl2015.at</ref><br />
* Europäische Kulturhauptstadt 2024: 2019 fiel die Entscheidung für Bad Ischl als [[Kulturhauptstadt Europas]] im Jahr 2024, zusammen mit [[Tartu]] (Estland) und [[Bodø]] (Norwegen).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000110962688/bad-ischl-wird-kulturhauptstadt-europas-2024 |titel=Bad Ischl wird Kulturhauptstadt Europas 2024 |werk=derstandard.at |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.n-tv.de/ticker/Bad-Ischl-im-Salzkammergut-wird-Europaeische-Kulturhauptstadt-2024-article21389296.html |titel=Bad Ischl im Salzkammergut wird Europäische Kulturhauptstadt 2024 |werk=n-tv.de |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref> [[Stephan Rabl]] wurde im Oktober 2020 als künstlerischer Leiter eingesetzt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nachrichten.at/kultur/kulturhauptstadt-salzkammergut-bad-ischl-2024-manuela-reichert-und-stephan-rabl-werden-geschaeftsfuehrer;art16,3310450 |titel=Kulturhauptstadt 2024: Manuela Reichert und Stephan Rabl werden Geschäftsführer |werk=nachrichten.at |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref> und am 30. März 2021 wegen Auffassungsunterschieden von seinen Aufgaben entbunden.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.diepresse.com/5959285/kulturhauptstadt-salzkammergut-2024-leiter-rabl-muss-gehen |titel=Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024: Leiter Rabl muss gehen |werk=diepresse.com |datum=2021-03-30 |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref><br />
* Vom 30. Juli bis zum 27. Oktober 2024 zeigt der chinesische Künstler [[Ai Weiwei]] im Kaiserpark mit Zentrum [[Marmorschlössl]] seine Auseinandersetzung mit der [[Hallstattkultur]]. „Transcending Borders“ ist die Ausstellung betitelt.<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
Bad Ischl ist eine Kur- und Tourismusstadt mit ca. 385.000 Nächtigungen pro Jahr. Als ''Ferienregion Bad Ischl'' ist die Stadt mit ihren umliegenden Gemeinden Teil des [[Salzkammergut]]s als touristisches Konzept.<br />
<br />
Außerdem ist Bad Ischl eine Schul- und Einkaufsstadt mit ca. 850 Gewerbetreibenden (Klein- und Mittelbetriebe).<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
[[Datei:Bad Ischl Stadtbus.JPG|mini|Stadtbus Bad Ischl im Jahr 2009]]<br />
* Bahn: Bad Ischl liegt an der 1877 fertiggestellten [[Salzkammergutbahn]] zwischen [[Attnang-Puchheim]] und [[Stainach|Stainach-Irdning]]. Der [[Bahnhof Bad Ischl|Bahnhof von Bad Ischl]] liegt im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des Kurzentrums. Von 1893 bis 1957 bestand auch die schmalspurige [[Salzkammergut-Lokalbahn]], die Bad Ischl mit Salzburg verband. Das 1889 geplante Projekt einer Bergbahn auf die Hütteneckalm wurde nicht realisiert.<br />
* Straße: Bad Ischl liegt an der [[Salzkammergutstraße]] B&nbsp;145, die von [[Vöcklabruck]] bis Trautenfels in der Steiermark verläuft. Die [[Wolfgangsee Straße]] B&nbsp;158 verbindet Bad Ischl mit [[Salzburg]].<br />
* Bus: Durch Bad Ischl verkehren viele [[ÖBB-Postbus|Postbus]]-Linien, die meisten enden in Bad Ischl. Bad Ischl ist durch diese mit Salzburg, Gmunden, St.&nbsp;Wolfgang und Hallstatt verbunden.<br />
Durch Bad Ischl fährt ein Stadtbus und ein Bus zur Katrinseilbahn.<br />
* Rad: Der [[Salzkammergut-Radweg]] führt durch Bad Ischl. Der [[Weißenbachtalradweg]] von [[Unterach am Attersee]] bis zum Salzkammergut-Radweg in Mitterweißenbach führt über 5,4&nbsp;km durch die Gemeinde Bad Ischl.<br />
<br />
=== Bildung ===<br />
* Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe<br />
* [[Handelsakademie]] und [[Handelsschule]]<br />
* Tourismusschulen Salzkammergut Bad Ischl<br />
* Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Bad Ischl<br />
* Landesmusikschule Bad Ischl<br />
* GuKPS am Krankenhaus Bad Ischl<br />
<br />
== Öffentliche Sicherheit ==<br />
=== Stadtpolizei und Bundespolizei ===<br />
Bad Ischl ist eine von nur sieben Stadtgemeinden in Oberösterreich, in denen neben der Bundespolizei auch eine Stadtpolizei etabliert ist. Die Polizeiinspektion der [[Bundespolizei (Österreich)|Bundespolizei]] befindet sich in der Linzer Straße (Ortsteil Roith). Die Stadtpolizei Bad Ischl (amtlich: ''Städtische Sicherheitswache Bad Ischl'') ist im Rathaus stationiert,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Bad-Ischler-Stadtpolizei-zieht-Bilanz;art71,2163207| titel=Bad Ischler Stadtpolizei zieht Bilanz |werk=nachrichten.at |hrsg=Bezirksrundschau Salzkammergut |datum=2016-03-01 |zugriff=2020-02-02}}</ref> der Personalstand beträgt 7 Exekutivbeamte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/salzkammergut/c-lokales/stadtpolizei-bad-ischl-hat-seit-kurzem-eine-polizistin_a3510597 |titel=Stadtpolizei Bad Ischl hat seit kurzem eine Polizistin |werk=meinbezirk.at |hrsg=Bezirksrundschau Salzkammergut |datum=2019-07-11 |zugriff=2020-02-20}}</ref> Die Gründung erfolgte bereits vor dem Jahr 1900.<ref>{{Literatur |Titel=Bad Ischl Heimatbuch 2004 |Hrsg=Ischler Heimatverein |Verlag=Rudolf Wimmer |Ort=Bad Ischl |Datum=2004 |ISBN=3-900998-70-1 |Seiten=401}}</ref> Die Stadtpolizei Bad Ischl ist auf Grundlage der {{Art.|15|B-VG|RIS-B|DokNr=NOR40129739}}, {{Art.|118|B-VG|RIS-B|DokNr=NOR40045824}} Abs.&nbsp;3 und {{Art.|118a|B-VG|RIS-B|DokNr=NOR40045825}} des [[Bundes-Verfassungsgesetz]]es ein bewaffneter und uniformierter [[Gemeindewachkörper]].<br />
<br />
=== Rettungsdienste ===<br />
In Bad Ischl gibt es eine Dienststelle vom [[Österreichisches Rotes Kreuz|OÖ.Roten Kreuz]], Ortstellen von [[Bergrettung]] und [[Österreichische Wasserrettung|Wasserrettung]] sowie einen Stützpunkt vom [[Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs|Arbeiter-Samariter-Bund]]. Das in Bad Ischl beim Salzkammergut-Klinikum stationierte [[Notarzteinsatzfahrzeug]] (NEF) des Roten Kreuzes ist für das ganze [[Inneres Salzkammergut|Innere Salzkammergut]] zuständig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ooeg.at/sk/bi/fachbereiche/anaesthesiologie-und-intensivmedizin/das-notarzt-team-im-inneren-salzkammergut |titel=Das Notarzt-Team im Inneren Salzkammergut |werk=ooeg.at |hrsg=OÖG-Salzkammergut Klinikum |datum=2023-05-27 |zugriff=2023-09-17}}</ref><br />
<br />
=== Feuerwehren ===<br />
Im Gemeindegebiet (bzw. im Pflichtbereich) von Bad Ischl gibt es fünf Freiwillige Feuerwehren: (HFW/FF Bad Ischl, FF Pfandl, FF Jainzen, FF Lauffen, FF Mitterweißenbach) und fünf Feuerwachen (FW Ahorn-Kaltenbach, FW Reiterndorf, FW Perneck, FW Sulzbach und die FW Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein). Die Bad Ischler Feuerwehren verfügen über fast 1.000 Mitglieder, davon rund 660 Aktive.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ooelfv.at/der-verband/struktur/#/bad-ischl~40703/details |titel=Die Feuerwehren in der Stadtgemeinde Bad Ischl |werk=ooelfv.at |hrsg=OÖ. Landesfeuerwehrverband |datum=2019-03-01 |zugriff=2020-02-02}}</ref><br />
<br />
=== Salzkammergut Klinikum ===<br />
Die Grundsteinlegung zum von Wiener Architekten Hans Schimitzek geplanten ''Kaiserin Elisabeth Krankenhaus'' erfolgte in Beisein von Kaiser Franz Joseph I. am 20. August 1908. Ab 1947 war das Spital ein Landeskrankenhaus (LKH Bad Ischl).<ref>{{Literatur |Titel=Bad Ischl Heimatbuch 2004 |Hrsg=Ischler Heimatverein |Verlag=Rudolf Wimmer |Ort=Bad Ischl |Datum=2004 |ISBN=3-900998-70-1 |Seiten=450}}</ref> Seit 2014 gehören die Standorte Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck zum [[Salzkammergut Klinikum]].<br />
<br />
== Politik ==<br />
[[Datei:Bad Ischl - Rathaus.JPG|mini|Rathaus in der Pfarrgasse 11]]<br />
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.<br />
* Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 13 ÖVP, 3 FPÖ, 3 GRÜNE und 1 ISCHL.<br />
* Mit den [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 SPÖ, 11 ÖVP, 4 FPÖ und 3 GRÜNE.<br />
* Mit den [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 SPÖ, 8 FPÖ, 8 ÖVP und 3 GRÜNE.<br />
* Mit den [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021]] hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ISCHL, 13 SPÖ, 6 GRÜNE, 4 FPÖ und 1 MFG.<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/wahl/ooe21/ |titel=Alle Ergebnisse und Visualisierungen zu den Wahlen in Oberösterreich 2021 |werk=orf.at |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40700.htm?g=40703 |titel=Land Oberösterreich - Wahlen - Ergebnis |werk=land-oberoesterreich.gv.at |datum=2021-09-27 |abruf=2023-10-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210927061045/https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40700.htm?g=40703 |archiv-datum=2021-09-27 |offline=ja |archiv-bot=2024-07-15 21:48:49 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
=== Bürgermeister ===<br />
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen--><br />
* 1824–1834: Josef Huebmer<br />
* 1834–1839: Ferdinand von Lidl<br />
* 1839–1867: Wilhelm Seeauer<br />
* 1868–1876: Johann Krupitz<br />
* 1877–1894: Franz Koch<br />
* 1894–1897: Georg Gschwandtner<br />
* 1898–1905: Karl Wiesinger<br />
* 1905–1919: Franz Leithner<br />
* 1919–1938: Johann Voglhuber<br />
* 1938–1939: Josef Witzlsteiner<br />
* 1939–1942: Josef Holzberger<br />
* 1942–1945: Hans Prischnegg<br />
* 1945{{0|–0000}}: Karl Fahrner<br />
* 1945–1946: [[Fridolin Schröpfer]]<br />
* 1946–1949: [[Josef Zeppetzauer]] (ÖVP)<br />
* 1949–1953: [[Fridolin Schröpfer]] (SPÖ)<br />
* 1953–1972: Franz Müllegger (SPÖ)<br />
* 1972–1989: Karl Saller (SPÖ)<br />
* 1989–1995: Georg Nitzler (SPÖ)<br />
* 1995–2007: Helmut Haas (SPÖ)<br />
* 2007–2019: [[Hannes Heide]] (SPÖ)<ref name="art4,3198815" /><br />
* 2020–{{0|0000}}: Ines Schiller (SPÖ)<ref name="art4,3198815" /><br />
<br />
Am 11. Dezember 2019 erklärte [[Hannes Heide]] seinen Rückzug als Bürgermeister mit Jahresende 2019. Zu seiner Nachfolgerin wählte der Gemeinderat am 2. [[Januar|Jänner]] 2020 seine damalige Lebensgefährtin, die Sozialstadträtin Ines Schiller.<ref name="art4,3198815">{{Internetquelle |url=https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/bad-ischl-schiller-folgt-heide;art4,3198815 |titel=Schiller wird erste Frau Bürgermeister in Bad Ischl |werk=[[Oberösterreichische Nachrichten]] |datum=2019-12-11 |abruf=2019-12-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/chronik/oberoesterreich/bad-ischl-roter-kaiser-uebergibt-an-lebensgefaehrtin/400716648 |titel=Bad Ischl: „Roter Kaiser“ übergibt an Lebensgefährtin |werk=kurier.at |datum=2020-01-02 |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
{{Hauptartikel|Gemeindepartnerschaft}}<br />
* {{HRV|Ziel=Opatija}}, [[Kroatien]] (seit 2011)<br />
* {{HUN|Ziel=Getterle}}, [[Ungarn]] (seit 2013)<br />
* {{BIH|Ziel=Sarajevo}}, [[Bosnien-Herzegowina]] (seit 2015)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/salzkammergut/c-politik/bad-ischler-gemeinderat-sarajevo-radfahrer-parkverbot-und-co_a1268293 |titel=Bad Ischler Gemeinderat – Sarajevo, Radfahrer, Parkverbot & Co. |werk=meinbezirk.at |datum=2015-03-06 |sprache=de |abruf=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
Bad Ischl ist seit 2010 Mitglied der [[League of Historical Cities]].<ref>{{internetquelle |url=https://www.lhc-s.org/member_cities/detail107 |titel=Bad Ischl |werk=lhc-s.org |hrsg=The League of Historical Cities |abruf=2023-11-10}}</ref><br />
<br />
=== Wappen ===<br />
Blasonierung: ''In Gold ein schwarzer [[Dreiberg]], auf dessen mittlerer und hinterer Kuppe eine schwarze [[Gämse]] steht; auf der vorderen ein [[Gemeine Esche|Eschenbaum]] mit grünen Blättern.'' Die Gemeindefarben sind Schwarz-Gold-Grün.<br />
<br />
Das Marktwappen wurde Ischl im 15. Jahrhundert durch Kaiser Friedrich&nbsp;III. verliehen. Da die ursprüngliche Urkunde bei einer Feuersbrunst 1490 zerstört worden war, wurde das Wappen von Kaiser [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian&nbsp;I.]] im Jahr 1514 erneut bestätigt.<br />Die Gämse deutet auf die Hochwildjagd in den nahen Bergrevieren und der Baum soll an den ehemaligen großen Eschenwald im Ischler Tal erinnern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.land-oberoesterreich.gv.at/ |titel=Land Oberösterreich - Gemeinden |werk=land-oberoesterreich.gv.at |abruf=2023-10-27}}</ref><br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Gemeinde Bad Ischl}}<br />
<br />
== Trivia ==<br />
Der [[Ischlturm]] in Polen wurde nach einem örtlichen Turm benannt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Teresa Hrdlicka<br />
|Titel=Komponisten auf Sommerfrische in Bad Ischl. Johannes Brahms, Anton Bruckner, Johann Strauss (Sohn), Franz Lehár, Leo Fall, Oscar Straus, Emmerich Kálmán<br />
|Verlag=Hollitzer<br />
|Ort=Wien<br />
|Datum=2024}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Franz Karl Erb<br />
|Hrsg=Ischler Wochen-Rundschau<br />
|Titel=Ischls Chronik. Von den Anfängen bis 1856<br />
|Ort=Bad Ischl<br />
|Datum=1982}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Josef H. Handlechner, [[Hannes Heide]]<br />
|Titel=Bad Ischl und das Ischlland<br />
|Verlag=Verlag Wigodruck.at<br />
|Datum=2008}}<br />
* {{Literatur<br />
|Hrsg=Heimatverein Bad Ischl<br />
|Titel=Bad Ischl, Heimatbuch 2004<br />
|Verlag=Verlag Rudolf Wimmer<br />
|Ort=Bad Ischl<br />
|Datum=2004}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Teresa Hrdlicka<br />
|Titel=Das kaiserliche Sommertheater in Bad Ischl. Operette und Oper unter Kaiser Franz Joseph I.<br />
|Verlag=LIT Verlag<br />
|Ort=Wien<br />
|Datum=2022 |ISBN=978-3-643-51122-5}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Friedrich Kienast<br />
|Titel=Heimatbuch des Marktes Lauffen<br />
|Verlag=Eigenverlag<br />
|Datum=2005}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Leo Kegele<br />
|Titel=Das Salzkammergut nebst angrenzenden Gebieten in Wort und Bild<br />
|Ort=Wien / Pest / Leipzig<br />
|Datum=1898}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Georg J. Kranzler<br />
|Titel=Ischls Chronik<br />
|Verlag=Verlag Rudolf Wimmer<br />
|Datum=1881<br />
|Kommentar=Nachdruck 1983}}<br />
* ''Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Bad Ischl. Endbericht.'' Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2005, S. 1–175 ({{ZOBODAT |pfad=pdf/GUTNAT_0304_0001-0175.pdf}}).<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Dieter Neumann, [[Rudolf Lehr (Journalist, 1929)|Rudolf Lehr]]<br />
|Titel=Bad Ischl und die Habsburger<br />
|Verlag=Tourismusverb. Bad Ischl<br />
|Ort=Bad Ischl<br />
|Datum=1992<br />
|ISBN=3-9500153-0-2}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Heinrich Prochaska<br />
|Titel=Ischls Chronik. Geschichte des Badeortes Ischl 1823 bis 1923<br />
|Verlag=Verlag Rudolf Wimmer<br />
|Datum=<br />
|Kommentar=Neuauflage o.J}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Leopold Schiendorfer<br />
|Titel=Perneck. Ein Dorf im Wandel der Zeit<br />
|Verlag=Eigenverlag<br />
|Datum=2006}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Stephen Sokoloff<br />
|Titel=Goldene Wege. Kultur- und Naturschätze vom Traunsee bis Bad Ischl<br />
|Verlag=Neu-Media-GmbH<br />
|Ort=Neumarkt i.&nbsp;H.<br />
|Datum=2005<br />
|ISBN=3-200-00436-3}}<br />
* {{Literatur<br />
|Hrsg=Wirer-Verein<br />
|Titel=Die Gschwandtner-Chronik<br />
|Verlag=Traunspiegel Verlag<br />
|Ort=Bad Ischl<br />
|Datum=2008}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=[[Edwin Zellweker]]<br />
|Titel=Bad Ischl. Werden-Wesen-Wandlung<br />
|Ort=Wien / Bad Ischl<br />
|Datum=1951}}<br />
<br />
== Film ==<br />
* ''Bad Ischl – Die Erfindung der Sommerfrische.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2011, 43 Min., Buch und Regie: Monika Kirschner, Produktion: Tag/Traum, [[ZDF]], arte, Erstsendung: 21. Mai 2012 bei arte, Reihe: Kur Royal (1/5), [http://www.arte.tv/de/Programm/244,broadcastingNum=1342103,day=3,week=21,year=2012.html Filminformationen] von arte.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bad Ischl|Bad Ischl}}<br />
{{Wikivoyage}}<br />
* {{DORIS-Weblink|40703}}<br />
* {{DNB-Portal|4027718-5}}<br />
* [http://www.ischler-heimatverein.at/ Homepage des Heimatvereins] auf ischler-heimatverein.at<br />
* [http://www.leharfestival.at/ Lehár-Festival Bad Ischl] auf leharfestival.at<br />
* [http://www.stadtmuseum.at/ Museum der Stadt Bad Ischl] auf stadtmuseum.at<br />
* [https://www.kulturpfade-badischl.at/ Kulturpfade Bad Ischl] 300 Sehenswürdigkeiten und Denkmäler<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/%c3%96sterreich/Ober%c3%b6sterreich/Bezirke/Gmunden/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/Bad_Ischl/|Bad Ischl}}<br />
* {{StatistikAustria|40703}}<br />
* {{Land-ooe|g|40703}}<br />
* {{OoeGeschichte|suche1=Bad+Ischl|name=Bibliografie zu Bad Ischl}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="Mansfeld 2008"><br />
{{Literatur<br />
|Autor=Elisabeth Mansfeld<br />
|Hrsg=Universität Wien<br />
|Titel=Juristische Aspekte der Ketzerverfolgung im Erzherzogtum Österreich in der Regierungszeit Karls&nbsp;VI<br />
|TitelErg=Dissertation<br />
|Ort=Wien<br />
|Datum=2008-03<br />
|Kapitel=II. ''Die österreichischen Erblande'' 2.2. ''Das Land ob der Enns''<br />
|Seiten=136–147<br />
|Online=http://othes.univie.ac.at/492/1/03-05-2008_6703714.pdf<br />
|Format=PDF<br />
|KBytes=8000<br />
}}<br />
</ref><br />
<ref name="OÖLA 2003"><br />
{{Literatur<br />
|Hrsg=Oberösterreichisches Landesarchiv<br />
|Titel=Herrschaftsarchiv Wildenstein<br />
|TitelErg=Inventar<br />
|Ort=Linz<br />
|Datum=2003<br />
|Online=[http://www.landesarchiv-ooe.at/xbcr/SID-3B216AB3-BD04590F/Wildenstein.pdf landesarchiv-ooe.at]<br />
|Format=PDF<br />
|KBytes=<br />
}}<br />
</ref><br />
<ref name="Urk.1392"><br />
{{Literatur<br />
|Autor=Georg J. Kanzler, Franz Koch<br />
|Titel=Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.<br />
|Verlag=Selbstverlag<br />
|Ort=Ischl<br />
|Datum=1881<br />
|Seiten=91<br />
|Kommentar=Orig. Perg. anh. Siegel in Holzkapsel, Inv.Nr. 1 Gemeindearchiv Bad Ischl, heute Oberösterreichisches Landesarchiv: Urkunde Nr. 1, Pfingsttag nach St. Gilgentag, 5. September 1392<br />
|Online={{Landesbibliothek.at|urn-nr=980587}}<br />
|OCLC=252078046<br />
}}<br />
</ref><br />
<ref name="Urk.1466"><br />
{{Literatur<br />
|Autor=Georg J. Kanzler, Franz Koch<br />
|Titel=Geschichte des Marktes und Curortes Ischl sammt Umgebung von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart<br />
|Verlag=Selbstverlag<br />
|Ort=Ischl<br />
|Datum=1881<br />
|Seiten=104<br />
|Kommentar=Orig. Perg. anh. Siegel fehlt, Inv.Nr. 5 Gemeindearchiv Bad Ischl, heute Oberösterreichisches Landesarchiv: Urkunde Nr. 5, Freitag vor Sonntag Letare, 14. März 1466<br />
|Online={{Landesbibliothek.at|urn-nr=980730}}<br />
}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Bezirk Gmunden<br />
|Navigationsleiste Gemeindegliederung von Bad Ischl<br />
|Navigationsleiste Regionen im Salzkammergut<br />
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}}<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4027718-5|LCCN=n/84/128815|VIAF=138426383}}<br />
<br />
[[Kategorie:Bad Ischl| ]]<br />
[[Kategorie:Ort im Salzkammergut]]<br />
[[Kategorie:Salzkammergut-Berge]]<br />
[[Kategorie:Salzkammergut Subregion]]<br />
[[Kategorie:Thermalbad in Österreich]]<br />
[[Kategorie:Kurort in Oberösterreich|Ischl]]<br />
[[Kategorie:Salzgewinnung]]<br />
[[Kategorie:Ort an der Traun (Donau)]]<br />
[[Kategorie:Ort an der Ischl (Traun)]]<br />
[[Kategorie:Wasserscheide des Einzugsgebiets Ischl (Traun)]]<br />
[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1940]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Florian_Schneider-Esleben&diff=251631844Florian Schneider-Esleben2024-12-27T17:01:37Z<p>Doco: /* Familie */ Grammatik</p>
<hr />
<div>[[Datei:Florian Schneider.JPG|mini|Florian Schneider 2005]]<br />
'''Florian Schneider''' (* [[7. April]] [[1947]] in [[Öhningen]]-Kattenhorn;<ref>{{Literatur |Hrsg=Wilfried W. Bruchhäuser |Titel=Komponisten der Gegenwart im Deutschen Komponisten-Verband: ein Handbuch |Verlag=Deutscher Komponisten-Verband |Datum=1985 |Seiten=650}} ({{Google Buch|BuchID = OAb1AAAAMAAJ}})</ref> † [[21. April]] [[2020]] in [[Düsseldorf]]) war ein deutscher [[Musiker]] und Komponist. Zusammen mit [[Ralf Hütter]] gründete er 1968 die Musikgruppe [[Organisation zur Verwirklichung gemeinsamer Musikkonzepte|Organisation]]. Aus ihr ging 1970 die später weltberühmte Band [[Kraftwerk (Band)|Kraftwerk]] hervor, der Schneider bis 2009 angehörte. Zu Beginn seiner Musikkarriere nannte sich Florian Schneider noch ''Schneider-Esleben''; nach der Veröffentlichung des zweiten Kraftwerk-Albums legte er auf die Verwendung des Nachnamenszusatzes keinen Wert mehr.<br />
<br />
== Leben und Werk ==<br />
<br />
=== Familie ===<br />
<br />
Florian Schneider entstammte einer Künstlerfamilie. Er war der Sohn des Architekten [[Paul Schneider-Esleben]] und dessen Frau, der Schriftstellerin [[Evamaria Schneider-Esleben]], geb. Meyerhof-van Diemen. Sein Großvater väterlicherseits war der Architekt [[Franz Schneider (Architekt)|Franz Schneider]], der durch seine Sakralbauten bekannt wurde.<br />
Seine Großmutter mütterlicherseits war die Schweriner Konzertsängerin [[Ursula van Diemen|Ursula Meyerhof-van Diemen]]<ref>Tobias Rüther, ''"Der Geist der Romantik, der Strom der Steckdose, Zum Tod des revolutionären Popmusikers Florian Schneider, Gründer und Leiter von Kraftwerk"'', [[FAZ]] vom 20. Mai 2020, Seite 9 </ref>, geb. Stürzel, sein Großvater mütterlicherseits der jüdische Sportler und Textilfabrikant [[Justus Meyerhof]]. <br />
<br />
Sein Vater Paul Schneider-Esleben heiratete 1946 die nach NS-Diktion „[[Halbjude|halbjüdische]]“ Schriftstellerin Evamaria, was dessen Vater als [[Antisemitismus|Antisemit]] und treuer [[Nationalsozialismus|Nationalsozialist]] nicht erfahren durfte.<ref name=frieze>{{Internetquelle |url=https://frieze.com/article/model |titel=The Model |autor=Markus Weisbeck |werk=frieze.com |datum=2015-08-21 |abruf=2021-12-15 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Florian Schneider absolvierte ein Musikstudium<ref name="Spiegel" /> an der [[Robert Schumann Hochschule Düsseldorf]] und nahm Privatunterricht bei der dort tätigen Dozentin<ref>David Buckley: ''Kraftwerk – Die unautorisierte Biographie.'' [[Flux FM#Buchverlag Metrolit|Metrolit-Verlag]], Berlin 2013, ISBN 978-3-8493-0305-1.</ref>, später studierte er Philosophie und [[Musikwissenschaft]] in Köln, unter anderem bei [[Mauricio Kagel|Maurizio Kagel]]. Neben [[Querflöte]] spielte er auch elektrifizierte Geige, Gitarre und Saxophon, wirkte als Gastmusiker bei [[Klaus Doldinger]] auf dem Album ''Nero In South-America'' mit und war 1967 für kurze Zeit mit [[Eberhard Kranemann]] Teil der Band ''Pissoff''.<br />
<br />
Bei Kraftwerk spielte er zunächst Querflöte. Nach der Veröffentlichung des Albums ''Autobahn'' im Jahr 1974 wurde die Flöte nicht mehr eingesetzt. Florian Schneider arbeitete mit Effekten und perfektionierte die künstlichen ''[[Computerstimme|Robovox-Stimmen]]'', die für Kraftwerk prägend waren. Ende der 1980er Jahre entstanden in Zusammenarbeit mit der jungen Pforzheimer Firma ''Sculpture elektronische Geräte'' die erste vollsynthetische Stimme und Roboter, die sich zur Musik bewegten. <br />
<br />
Schneider galt als der verschlossene und zurückhaltende Teil des Duos Schneider/Hütter; Interviews gab grundsätzlich sein Bandkollege. Eine Ausnahme machte Schneider für das brasilianische Fernsehen 1998, als er anlässlich des Auftritts von Kraftwerk beim Electro-Festival ''Tribal Gathering'' ein Interview gab,<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=MhJJ-KypkBk |titel=Tribal Gathering |werk=youtube.com |hrsg=Electro-Festival . Interview |datum=1998 |abruf=2020-08-15 |sprache=}}</ref> außerdem hatte er 2001 auf [[VIVA Zwei]] einen [[Cameo (Medien)|Cameo-Auftritt]] als Revolutionär „Don Schneider“ in einem fingierten Interview mit dem VIVA-Moderator [[Ill-Young Kim]].<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=RFKMRqhfBeI ''Che ill von Guevara & Don Schneider – Viva2 interview 2001'']. In: YouTube. Abgerufen am 20. Juni 2023</ref><br />
<br />
1998 wurde Schneider als Professor für Medienkunst und Performance an die [[Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe]] (HfG) berufen. Die Professur für Digitale Komposition hatte er fünf Jahre lang nebenberuflich inne. Mit seinen Studenten besuchte er den Elektroniker [[Oskar Sala]] in Berlin, mit dem er befreundet war und dessen [[Trautonium]] er kaufte.<br />
<br />
Bereits 2008 trat er nicht mehr live mit Kraftwerk auf, 2009 verließ er die Musikgruppe. Seinen Platz auf der Bühne übernahm Stefan Pfaffe, langjähriger Mitarbeiter des Kraftwerk-eigenen [[Kling-Klang-Studio|Kling-Klang-Studios]] (als „Video-Operator“).<br />
<br />
2014 wurde Florian Schneider als Teil von Kraftwerk in die [[Grammy Hall of Fame]] aufgenommen.<ref>[https://www.grammy.com/awards/lifetime-achievement-awards ''Lifetime Achievement Award'']. In: grammy.com. Abgerufen am 9. März 2023.</ref><br />
<br />
Im Jahr 2015 brachte Schneider im Rahmen des Projekts ''Parley for the Oceans'', in Zusammenarbeit mit Dan Lacksman, den Song „Stop Plastic Pollution“ heraus. <br />
<br />
Am 21. April 2020 starb Florian Schneider im Alter von 73 Jahren nach einer kurzen Krebserkrankung.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/kraftwerk-florian-schneider-esleben-gestorben-1.4899789 |titel=Elektronische Musik – Kraftwerk-Gründer Florian Schneider-Esleben ist tot |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2020-05-06 |abruf=2023-06-20 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rollingstone.de/kraftwerk-florian-schneider-esleben-tod-statement-1977823/ |titel=Kraftwerk: Offizielles Statement zum Tod von Florian Schneider-Esleben |werk=Rolling Stone |datum=2020-05-06 |abruf=2023-06-20 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://taz.de/Nachruf-auf-Florian-Schneider-Esleben/!5683501&s=florian+schneider/ |titel=Nachruf auf Florian Schneider-Esleben: Fahr'n, fahr'n, fahr'n |werk=taz.de |abruf=2023-06-20}}</ref> Das Urnengrab befindet sich auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof.<ref>[https://www.der-familienstammbaum.de/mementomori/verstorbene-prominente-2020/?id=6723_Florian-Schneider-Esleben ''Memento Mori Florian Schneider-Esleben †'']. In: der-familienstammbaum.de. Abgerufen am 20. Juni 2023</ref><br />
<br />
Kurze Zeit nach seinem Tod erklangen ihm zu Ehren die Glocken des [[Utrechter Dom]]s mit den Tönen des Kraftwerk-Titels ''[[Das Model]]''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ad.nl/utrecht/luister-dit-weekend-mee-met-een-muzikaal-eerbetoon-aan-kraftwerk-vanaf-de-utrechtse-dom~a9c45746/ |autor=Bram Van Schaik |titel=Luister dit weekend mee met een muzikaal eerbetoon aan Kraftwerk vanaf de Utrechtse Dom |werk=[[AD (Tageszeitung)|ad.nl]] |datum=2020-05-08 |abruf=2023-06-20 |sprache=nl}}</ref><br />
<br />
== Trivia ==<br />
Der im Sommer 1977 von [[David Bowie]] mit [[Tony Visconti]] in den Hansa-Studios in Berlin produzierte Musiktitel ''V-2 Schneider'' ist (wie im [[Booklet]] der Bowie-Soundtrack-CD ''[[Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo]]'' zu lesen ist) Schneider gewidmet, nachdem Bowie zu jener Zeit, beeinflusst von deutschen Gruppen wie Kraftwerk und [[Can (Band)|Can]], nach Berlin gekommen war. Damals strebte Bowie auch eine Zusammenarbeit mit Kraftwerk an, die jedoch nicht zustande kam.<br />
<br />
Florian Schneider trat 2001 als Kontrabassist in dem Film ''[[Klassentreffen – Mordfall unter Freunden]]'' auf.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Rüdiger Esch]]: ''Electri_City. Elektronische Musik aus Düsseldorf.'' [[Suhrkamp]], Berlin 2014, ISBN 978-3-518-46464-9.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Florian Schneider|Florian Schneider-Esleben}}<br />
* {{IMDb|nm1138016}}<br />
* {{Discogs|373381|Florian Schneider}}<br />
* [https://www.zeit.de/kultur/musik/2020-05/florian-schneider-esleben-kraftwerk-musiker-nachruf/komplettansicht Nachruf] auf [[Die Zeit|Zeit Online]]<br />
* [https://www.spiegel.de/kultur/musik/florian-schneider-nachruf-auf-den-kraftwerk-gruender-a-dd84525e-e825-4791-a9aa-d26d1a54d458 Nachruf] auf [[Der Spiegel|Spiegel Online]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="Spiegel">{{Internetquelle |autor=Christoph Dallach, DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/kultur/musik/florian-schneider-nachruf-auf-den-kraftwerk-gruender-a-dd84525e-e825-4791-a9aa-d26d1a54d458 |titel=Zum Tod von Florian Schneider: Halb Wesen, halb Überding – Der Spiegel – Kultur |sprache=de |abruf=2020-05-08}}</ref><br />
</references><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=124325726|LCCN=n/92/99397|VIAF=101088878}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:SchneiderEsleben, Florian}}<br />
[[Kategorie:Komponist (elektronische Musik)]]<br />
[[Kategorie:Musiker (Düsseldorf)]]<br />
[[Kategorie:Kraftwerk (Band)]]<br />
[[Kategorie:Krautrock]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1947]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 2020]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Schneider-Esleben, Florian<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Schneider, Florian<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Musiker<br />
|GEBURTSDATUM=7. April 1947<br />
|GEBURTSORT=[[Öhningen]]-Kattenhorn oder [[Düsseldorf]]<br />
|STERBEDATUM=21. April 2020<br />
|STERBEORT=[[Düsseldorf]]<br />
}}</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Windows_Media&diff=251482432Windows Media2024-12-22T16:47:29Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>'''Windows Media''' ist eine ehemalige [[Technologie]]-[[Plattform (Computer)|Plattform]] von [[Microsoft]], die u. a. einen Player ([[Windows Media Player]]), eine Reihe von [[Audio]]- und [[Videoformat|Video]]-[[Codec]]s ([[Windows Media Audio]], [[Windows Media Video]] u. a.) sowie [[Windows Media Encoder]], [[Windows Media Server]] sowie ein Windows Media SDK, welches aus mehreren SDK Komponenten für unterschiedliche Einsatzgebiete besteht, umfasst. Die Produktlinie war ursprünglich unter der Bezeichnung Microsoft NetShow eingeführt worden.<br />
<br />
== Versionen ==<br />
* 2009: Windows Media Player 12<br />
* November 2006: Windows Media Player 11<br />
* 2004: Windows Media 10.<br />
* 2002: Windows Media 9. Mit dem Player ''Microsoft "Corona"'' wurde im Juli 2002 Windows Media 9 vorgestellt; in dieser Version wurden zahlreiche Neuerungen eingeführt wie ein verbessertes [[Streaming Media|Streaming]] (''Fast Streaming'') und Unterstützung von [[HDTV]]-Auflösungen und [[Raumklang]] bei 24 Bit und Abtastraten bis zu 96&nbsp;kHz mit ''Windows Media Audio Professional''.<br />
* 2001: Windows Media 8<br />
* 2000: Windows Media 7<br />
* ?: Windows Media 6<br />
* ?: Windows Media 5<br />
* 1999: Windows Media 4. ''Microsoft Windows Media Technologies 4.0'' unterstützen [[Streaming Audio|Audio-]] und [[Streaming Video|Video-Streaming]] über das Internet sowie eine Art [[Kopierschutz]] (''Microsoft Windows Media Rights Manager'')<br />
<br />
== Encoder ==<br />
Microsoft stellt auf seiner Homepage kostenlos einen Windows Media Encoder bereit, mit dem Audio- und Videoaufzeichnungen in das Windows-Media-Format konvertiert werden können. Dieses Produkt wird auf neueren Betriebssystemen ab [[Windows 7]] nicht mehr unterstützt und wurde durch den [[Microsoft Expression Encoder]] ersetzt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Geschichte und Entwicklung des Streaming Media]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/default.asp Offizielle Website von Microsoft Windows Media]<br />
* [http://www.windowsmedia.com/MediaGuide/deHome Windows-Media-Seite mit Suchmaschine für Multimedia-Inhalte]<br />
* [http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID=5691ba02-e496-465a-bba9-b2f1182cdf24&DisplayLang=de Windows Media Encoder Download bei Microsoft]<br />
<br />
[[Kategorie:Mediaplayer]]<br />
[[Kategorie:Codec]]<br />
[[Kategorie:Microsoft Windows|Media]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%B6rg_Sch%C3%B6nbohm&diff=251390943Jörg Schönbohm2024-12-19T16:52:41Z<p>Doco: /* Militärische Laufbahn */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Joerg Schoenbohm 01.jpg|mini|hochkant|Jörg Schönbohm (2009)]]<br />
<br />
'''Jörg Schönbohm''' (* [[2. September]] [[1937]] in [[Neu Golm]], [[Kreis Beeskow-Storkow]]; † [[7. Februar]] [[2019]] in [[Kleinmachnow]]<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.maz-online.de/Brandenburg/Nachruf-Der-fruehere-Brandenburger-Innenminister-und-CDU-Landeschef-Joerg-Schoenbohm-ist-tot |titel=Der „märkische General“ Jörg Schönbohm ist tot |zugriff=2019-02-08 |sprache=de}}</ref>) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) und [[Generalleutnant]] [[Außer Dienst|a.&nbsp;D.]] des [[Heer (Bundeswehr)|Heeres]] der [[Bundeswehr]]. Er war von 1991 bis 1992 [[Inspekteur des Heeres]], nach der Pensionierung 1992 bis 1996 beamteter Staatssekretär für Sicherheitspolitik, Bundeswehrplanung und Rüstung im [[Bundesministerium der Verteidigung]] und von 1996 bis 1998 [[Innensenator]] in Berlin. Von 1998 bis 2007 war er Landesvorsitzender der [[CDU Brandenburg]] sowie von 1999 bis 2009 [[Innenminister]] des Landes Brandenburg.<br />
<br />
== Leben ==<br />
=== Privates ===<br />
Schönbohm hatte fünf Geschwister. Er wuchs zunächst im brandenburgischen Bad Saarow auf. Die Familie [[Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR|floh 1945 aus der sowjetischen Besatzungszone]] in die [[Lüneburger Heide]],<ref>Jennifer Wilton: ''[https://www.welt.de/regionales/berlin/article2231020/Wandertag-mit-dem-General.html Wandertag mit dem General.]'' In: ''Welt'', 20. Juli 2008.</ref> seine Jugend verbrachte er in [[Kassel]].<ref>''[https://www.werra-rundschau.de/hessen/joerg-schoenbohm-mann-mit-wurzeln-in-kassel-11757694.html Jörg Schönbohm ist tot: Karriere-Soldat mit Kasseler Wurzeln.]'' In: ''Werra-Rundschau'', 12. Februar 2019.</ref> Seine Frau Eveline kannte er bereits seit der Kindheit in Brandenburg, sie trafen sich nach der Übersiedlung beider Familien in den Westen bei einem gemeinsamen Italienurlaub wieder und heirateten 1959.<ref>Ulrike Ruppel: ''[https://www.bz-berlin.de/berlin/das-erfolgsrezept-unserer-ehe-kein-streit Die Schönböhms – Das Erfolgsrezept unserer Ehe? Kein Streit!]'' In: ''B.Z.'', 19. April 2014.</ref> Schönbohm war evangelisch, hatte drei Kinder und wohnte zuletzt in Kleinmachnow im [[Landkreis Potsdam-Mittelmark]]. Im März 2012 erlitt er einen [[Schlaganfall]].<ref>[http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/643205/ Schönbohm zeigt sich nach Schlaganfall wieder öffentlich Schönbohm nach Schlaganfall in Klinik, pnn/dpa vom 26. April 2012]</ref> Er starb im Februar 2019 im Alter von 81 Jahren nach einem Herzinfarkt in seinem Haus in Kleinmachnow;<ref name=":0" /> beigesetzt wurde er auf dem [[Friedhof Zehlendorf]]. Sein Bruder [[Wulf Schönbohm]] (1941–2021) war ebenfalls CDU-Politiker; sein Sohn [[Arne Schönbohm]] war von 2016 bis 2022 Präsident des [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik|Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik]].<br />
<br />
=== Militärische Laufbahn ===<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-1004-025, Leipzig, Befehlsübernahme Jörg Schönbohm.jpg|miniatur|hochkant=1.4|[[Generalleutnant]] Jörg Schönbohm, Befehlshaber [[Bundeswehrkommando Ost]], bei der Befehlsübernahme des [[Wehrbereichskommando VII|Wehrbereichskommandos VII]] am 4. Oktober 1990 in Leipzig.]]<br />
<br />
Nachdem Schönbohm 1957 sein Abitur in [[Kassel]] abgelegt hatte, trat er am 1. April 1957 als [[Offizieranwärter (Bundeswehr)|Offizieranwärter]] seinen Dienst bei der [[Artillerietruppe (Bundeswehr)|Artillerietruppe]] der [[Bundeswehr]] in [[Deines-Bruchmüller-Kaserne|Niederlahnstein]] an. Ab 1959 folgten Verwendungen als [[Zugführer]] im Feldartilleriebataillon 55 in [[Homberg (Efze)]], im Raketenartilleriebataillon 22 und als [[Offizierschule des Heeres#Organisation und Struktur|Hörsaaloffizier]] an der [[Heeresoffizierschule I]] in [[Hannover]]. Von 1964 bis 1968 war er [[Kompaniechef|Batteriechef]] im Feldartilleriebataillon 11 in Hannover.<br />
<br />
An der [[Führungsakademie der Bundeswehr]] in Hamburg absolvierte Schönbohm 1968 bis 1970 die [[Generalstab]]sausbildung. Anschließend war er bis 1973 [[Generalstabsoffizier|Personalstabsoffizier]] (G1) der [[11. Panzergrenadierdivision]] in [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]]. Danach wurde er nach [[Brunssum]] ins Hauptquartier der [[Allied Forces Central Europe]] der [[NATO]] versetzt. Unter General [[Ernst Ferber]] war er dort von 1973 bis 1975 der [[Generalstabsoffizier]] für Gefechtsübungen.<br />
<br />
Von 1975 bis 1978 war er Kommandeur des Panzerartilleriebataillons 85 in [[Lüneburg]]. Anschließend diente er in [[Bonn]] als Referent in der Personalabteilung des [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesministeriums der Verteidigung]]. 1979 wurde er dort Referatsleiter im [[Führungsstab der Streitkräfte]] unter [[Generalinspekteur der Bundeswehr|Generalinspekteur]] [[Jürgen Brandt]]. Mit Amtsantritt des neuen [[Liste der Verteidigungsminister (Bundesrepublik Deutschland)|Verteidigungsministers]] [[Manfred Wörner]] (CDU) im Oktober 1982 wurde er dessen Adjutant. Von Oktober 1983 bis März 1985 übernahm er als [[Brigadegeneral]] das Kommando über die [[Panzerbrigade 21]] in [[Augustdorf]]. 1985 bis 1988 war er in Bonn der stellvertretende Leiter des [[Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung|Planungsstabs]] im Verteidigungsministerium.<br />
<br />
Vom 11. März 1988 bis zum 5. Januar 1989 hatte Schönbohm in [[Buxtehude]] das Kommando über die [[3. Panzerdivision (Bundeswehr)|3. Panzerdivision]]. Zum [[Generalleutnant]] befördert, diente er dann anderthalb Jahre unter Verteidigungsminister [[Gerhard Stoltenberg]] (CDU) als Leiter des Planungsstabes.<br />
<br />
Im Rahmen der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] wurde er am 3. Oktober 1990 zum [[Befehlshaber]] des [[Bundeswehrkommando Ost|Bundeswehrkommandos Ost]] in [[Strausberg]] ernannt. Sein Auftrag war es, die Auflösung der 90.000 Mann starken [[Nationale Volksarmee|Nationalen Volksarmee]] (NVA) zu koordinieren und sie in die Bundeswehr zu integrieren.<br />
<br />
Am 27. September 1991 wurde Schönbohm zum [[Inspekteur des Heeres]] ernannt. Nach fünf Monaten wurde er pensioniert und am 18.&nbsp;Februar 1992 von Verteidigungsminister Stoltenberg zum beamteten [[Staatssekretär]] für Sicherheitspolitik, Bundeswehrplanung und Rüstung berufen. Unter Stoltenberg und dessen Nachfolger [[Volker Rühe]] nahm er diese Aufgaben bis 1996 wahr.<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Politische Laufbahn ===<br />
Seit 1994 war Schönbohm Mitglied der CDU. Nach der [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1995]] amtierte Schönbohm ab dem 25. Januar 1996 als Innensenator der [[Große Koalition|Großen Koalition]] unter dem [[Regierender Bürgermeister|Regierenden Bürgermeister]] [[Eberhard Diepgen]]. Er gab sein Amt im Jahr 1998 auf, um (erfolgreich) für den Landesvorsitz der CDU in Brandenburg zu kandidieren. Von 1998 bis 2007 war Schönbohm Vorsitzender des [[CDU Brandenburg|CDU-Landesverbands Brandenburg]]. Vom 10. April 2000 bis zum November 2006 war er zudem Mitglied des [[CDU-Präsidium|Präsidiums der Bundes-CDU]].<br />
<br />
[[Datei:KAS-Schönbohm, Jörg-Bild-15168-1.jpg|mini|hochkant|Plakat für die Landtagswahl 1999]]<br />
Bei der [[Landtagswahl in Brandenburg 1999]] trat Schönbohm erstmals als [[Spitzenkandidat]] der CDU an, welche sich von 18,7 auf 26,5 Prozent steigern konnte. Die SPD verlor ihre absolute Mehrheit. SPD und CDU stellten daraufhin ab dem 13. Oktober 1999 gemeinsam eine [[Kabinett Stolpe III|Koalitionsregierung]] unter Führung von Ministerpräsident [[Manfred Stolpe]] (SPD). Schönbohm trat als Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident des Bundeslandes ins Kabinett ein.<br />
Bei der Abstimmung zum [[Zuwanderungsgesetz]] 2002 im Bundesrat stimmte Schönbohm mit „Nein“ und sein Ministerpräsident Stolpe mit „Ja“. Da ein Bundesland seine Stimmen nur einheitlich abgeben kann, hätten die Stimmen Brandenburgs als ungültig gewertet werden müssen, was ein Scheitern des [[Zustimmungsbedürftiges Gesetz|zustimmungsbedürftigen Gesetzes]] bedeutet hätte. Auch als Bundesratspräsident [[Klaus Wowereit]] ausdrücklich nur den Ministerpräsidenten aufforderte, das Votum für sein Land abzugeben, wiederholte Schönbohm sein „Nein“. Wowereit gab schließlich der Aussage des Regierungschefs den Vorrang und wertete die Stimmabgabe Brandenburgs als Zustimmung. Mit [[Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Zuwanderungsgesetz 2002|Urteil vom 18. Dezember 2002]] erklärte das Bundesverfassungsgericht diese Vorgehensweise für verfassungswidrig und das Gesetz damit aus formellen Gründen für nichtig. Nach dem Wechsel an der Regierungsspitze im Juni 2002 behielt Schönbohm die Ämter als Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident auch unter dem neuen Regierungschef [[Matthias Platzeck]].<br />
<br />
Bei den [[Landtagswahl in Brandenburg 2004|Landtagswahlen im September 2004]] trat Schönbohm erneut als Spitzenkandidat an. Diesmal fiel die CDU auf 19,4 Prozent und wurde nach der SPD (31,9 Prozent) und der [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] (28,0 Prozent) nur noch drittstärkste Kraft im Landtag. Die Koalition wurde jedoch fortgeführt ([[Kabinett Platzeck II]]) und Schönbohm behielt seine Ämter als Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident. Auf dem Parteitag am 27. Januar 2007 gab Schönbohm sein Amt als Landesvorsitzender, einen Monat später auch das des stellvertretenden Ministerpräsidenten, an [[Ulrich Junghanns]] ab und war seitdem nur noch Innenminister. Nach der [[Landtagswahl in Brandenburg 2009|Landtagswahl 2009]], zu welcher diesmal [[Johanna Wanka]] als CDU-Spitzenkandidatin angetreten war, entschieden sich Ministerpräsident [[Matthias Platzeck]] und die SPD für die Bildung einer rot-roten Koalition mit [[Die Linke|der Linken]]. Am 6. November 2009 übergab Schönbohm das Amt des Innenministers an seinen Nachfolger [[Rainer Speer]] (SPD).<br />
<br />
Jörg Schönbohm war Vizepräsident des [[Studienzentrum Weikersheim|Studienzentrums Weikersheim]]<ref>''[http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/623101/ Schönbohm verteidigt Begriff Leitkultur.]'' Interview mit Hanns Ostermann, [[Deutschlandradio Kultur]], 9. Mai 2007.</ref> und Mitglied im Beirat der [[Bundesakademie für Sicherheitspolitik]]. Anfang Juli 2017 war Schönbohm bei der Gründung des [[Werteunion#Vorgeschichte: Verein Werteunion|Werteunion Brandenburg e.&nbsp;V.]] anwesend, distanzierte sich aber auf dem Landesparteitag am 15. Juli 2017 davon.<br />
<br />
=== Politische Positionen ===<br />
==== Zu Zuwanderung und Leitkultur ====<br />
Schönbohm etablierte seit 1998 das politische Schlagwort der „deutschen [[Leitkultur]]“.<ref>[http://www.n-tv.de/politik/Ich-vermeide-Leitkultur-article179154.html Schönbohm unzweideutig "Ich vermeide Leitkultur"] [[n-tv]] 20. April 2006</ref><ref>[http://www.zeit.de/1998/30/199830.assheuer_schoenb.xml/komplettansicht Was heißt hier deutsch? Der Nationalkonservativismus definiert seine „Leitkultur“], ''[[Die Zeit]]'' 16. Juli 1998</ref> Er, wie auch der damalige CDU-Bundestagsfraktionsvorsitzende [[Friedrich Merz]], forderte, dass Zuwanderer die „deutsche Leitkultur“ respektieren müssten. Sie hätten einen eigenen Integrationsbeitrag zu leisten, indem sie sich an die in Deutschland gewachsenen kulturellen Grundvorstellungen annäherten und insbesondere die deutsche Sprache erlernten. Sein „Nein“ in der turbulenten Abstimmung zum [[Zuwanderungsgesetz]] verhinderte letztlich das Zustandekommen dieses Gesetzes in der ursprünglichen Fassung.<br />
<br />
Schönbohm war regelmäßig Gast beim [[Tag der Heimat]] der [[Landsmannschaft Ostpreußen]]. Im Juli 2006 löste er mit seinem Vorschlag der Umbenennung von ''[[Radio Multikulti]]'' in ''Radio [[Schwarz Rot Gold]]'' öffentliche Kritik aus.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.netzeitung.de/medien/426204.html | wayback=20070521213717 | text=''Schönbohm will „Radio Schwarz-Rot-Gold“''}} [[Netzeitung]], 21. Juli 2006</ref> In seinen Reden mahnte er immer wieder an, dass Deutschland eine Leitkultur brauche, in die die Grundlagen des christlichen Abendlands einflössen.<ref>[[IDEA (Nachrichtenagentur)]]: [http://www.idea.de/index.php?id=18 Schönbohm fordert Leitkultur in Deutschland] 23. April 2007</ref><br />
<br />
==== Über Kriminalität in den neuen Bundesländern ====<br />
In seiner umstrittenen Bemerkung im Zusammenhang mit dem Fall einer Mutter, die vermutlich neun ihrer neugeborenen Kinder getötet habe ([[Neonatizid]]), hatte er im August 2005 als Ursache „für die Zunahme von Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft“ in Brandenburg „die vom SED-Regime erzwungene Proletarisierung verantwortlich“ gemacht.<ref>[http://www.taz.de/dx/2007/01/27/a0182.1/text Der Gestrige] [[die tageszeitung|taz]], 27. Januar 2007</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10536432/62249/1 | wayback=20070929110516 | text= Bundeskanzler Gerhard Schröder kritisiert Schönbohm–Äußerungen}} [[Märkische Allgemeine]], 6. August 2005</ref> Nach Kritik auch aus seiner eigenen Partei betonte er, dass er die Ostdeutschen nicht beleidigen wollte, und entschuldigte sich, blieb jedoch bei seinen Aussagen. Später relativierte Schönbohm seine Aussagen: Sie seien „missverständlich“. Es gehe „nicht darum, die Menschen im Osten verantwortlich zu machen“.<ref>[http://www.berliner-kurier.de/archiv/schoenbohm--sed-regime-ist-schuld-an-der-verwahrlosung,8259702,4085980.html Schönbohm: SED-Regime ist schuld an der Verwahrlosung] – [[Berliner Kurier]], 4. August 2005</ref> Rücktrittsforderungen wies er zurück.<br />
<br />
==== Über die Kritik an Günther Oettinger ====<br />
{{Hauptartikel|Filbinger-Affäre}}<br />
<br />
Schönbohm kritisierte die öffentliche Kritik der CDU-Parteivorsitzenden [[Angela Merkel]] an [[Günther Oettinger]]s Aussagen über [[Hans Filbinger]] als „öffentliches Abwatschen“ und „parteischädigend“.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-um-oettinger-schoenbohm-kritisiert-oeffentliches-abwatschen-1.419031 ''Schönbohm kritisiert „öffentliches Abwatschen“.''] [[Süddeutsche Zeitung]], 17. April 2007.</ref> „Ich habe den Eindruck, dass manche, die Oettinger jetzt Vorwürfe machen, sich mit der Geschichte nicht so befasst haben“, sagte Schönbohm am 16. April 2007 in der [[N24]]-Sendung ''Was erlauben Strunz''. Die Reaktionen auf die umstrittenen Äußerungen des Ministerpräsidenten Oettinger in der Trauerrede für seinen verstorbenen Vorgänger Hans Filbinger (CDU) seien „zum Teil auch sehr platt gewesen“. Filbinger habe als Marinerichter im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] auch „anderen geholfen“. Schönbohm forderte, die Debatte über Oettingers Äußerungen nach dessen Entschuldigung zu beenden. Es sei besser „nicht draufzuschlagen, sondern eine Denkpause zu nehmen“.<ref>[http://www.presseportal.de/print.htx?nr=971083 ''Kritik an Oettinger „zum Teil sehr platt“''] N24 vom 16. April 2007</ref><br />
<br />
== Ehrung und Auszeichnungen ==<br />
[[Datei:Grabstätte Jörg Schönbohm.jpg|mini|hochkant|Grabstätte auf dem [[Friedhof Zehlendorf]]]]<br />
<br />
* 1988: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse<br />
* 2005: Capo-Circeo-Preis der Vereinigung für italienisch-deutsche Freundschaft<ref>Vgl. Ministerium des Innern Brandenburg: {{Webarchiv|url=http://www.mi.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=lbm1.c.316907.de |wayback=20121208094823 |text=Schönbohm erhält „Capo Circeo“-Preis }}.</ref><br />
* 2007: [[Verdienstorden des Landes Brandenburg]]<br />
* 2009: [[Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz]] in Gold<br />
* 2009: [[Manfred-Wörner-Medaille]]<br />
* Großes [[Bundesverdienstkreuz]] der Bundesrepublik Deutschland<br />
* Großkreuz des [[Orden des Löwen von Finnland|Ordens des Löwen zu Finnland]]<br />
* Großkreuz der [[Ehrenlegion]] der Republik Frankreich<br />
* Großkreuz des Königreichs Marokko<br />
* Auszeichnung für die Landesverteidigung erster Klasse der Republik Ungarn<br />
* [[Begräbnis mit militärischen Ehren|Großes militärisches Ehrengeleit]]<br />
<br />
== Schriften ==<br />
* ''Zwei Armeen und ein Vaterland. Das Ende der Nationalen Volksarmee.'' Siedler, Berlin 1992, ISBN 3-88680-452-6.<br />
* ''Politische Korrektheit. Das Schlachtfeld der Tugendwächter.'' Manuscriptum, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937801-56-8.<br />
* ''Wilde Schwermut. Erinnerungen eines Unpolitischen.'' Mit Beiträgen von Eveline Schönbohm. Landt, Berlin 2009, ISBN 978-3-938844-25-0.<br />
* mit [[Arnulf Baring]], [[Josef Kraus (Lehrer)|Josef Kraus]], [[Mechthild Löhr]]: ''Schluss mit dem Ausverkauf!'' Landt, Berlin 2011, ISBN 978-3-938844-26-7.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Ulrich Schacht]], Heimo Schwilk: ''Für eine Berliner Republik. Streitschriften, Reden, Essays nach 1989''. Langen Müller, München 2002, ISBN 3-7844-2678-6.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
{{Wikiquote}}<br />
* {{DNB-Portal|121153509}}<br />
* {{IMDb|nm2213636}}<br />
* [http://www.mi.brandenburg.de/sixcms/detail.php/11996 Offizielle Biographie des brandenburgischen Ministeriums des Innern]<br />
* Frank Pergande: [http://www.faz.net/aktuell/politik/joerg-schoenbohm-der-unpolitische-1327617.html ''Der Unpolitische''] – Porträt in der ''FAZ'' Nr. 17 vom 30. April 2006, S. 14.<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.preussen.org/page/tugenden.html | wayback=20060222044410 | text=Sind preußische Tugenden noch zeitgemäß?}}.<br />
* Jörg Schönbohm: [http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-diabolischer-dreiklang_aid_266766.html ''Diabolischer Dreiklang – Überwachung, Bevormundung und Indoktrination sicherten die DDR-Diktatur''], in: ''focus.de'', 22. März 2008.<br />
* [https://www.webarchiv-server.de/pin/archiv03/5103ob07.htm Eine Aufgabe der ganzen Nation], Interview mit Jörg Schönbohm, in: ''Das Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung/Landsmannschaft Ostpreußen e.&nbsp;V.'', 20. und 27. Dezember 2003.<br />
* [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/0c6c0372-90cc-4867-af8e-1c3cc0d1d442/ Nachlass Bundesarchiv N 5018]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Folgenleiste<br />
|AMT=[[Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung|Leiter des Planungsstabs des Bundesministers der Verteidigung]]<br />
|ZEIT=1989–1990<br />
|VORGÄNGER=[[Ministerialdirektor]] [[Hans Rühle]]<br />
|NACHFOLGER=[[Ministerialdirektor]] [[Peter Wichert]]<br />
}}<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Berliner Innensenatoren<br />
|Navigationsleiste Innenminister des Landes Brandenburg<br />
|Navigationsleiste Landesvorsitzende der CDU Brandenburg<br />
|Navigationsleiste Inspekteure des Heeres<br />
|Navigationsleiste Kommandeure der 3. Panzerdivision (Bundeswehr)<br />
|Navigationsleiste Träger der Manfred-Wörner-Medaille<br />
}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=121153509|LCCN=n/93/46747|VIAF=84993064}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Schonbohm, Jorg}}<br />
[[Kategorie:Innensenator (Berlin)]]<br />
[[Kategorie:Absolvent der Führungsakademie der Bundeswehr]]<br />
[[Kategorie:Innenminister (Brandenburg)]]<br />
[[Kategorie:Person (Bundesministerium der Verteidigung)]]<br />
[[Kategorie:Beamteter Staatssekretär (Bundesrepublik Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Fraktionsvorsitzender (CDU Brandenburg)]]<br />
[[Kategorie:CDU-Bundesvorstand]]<br />
[[Kategorie:Politiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Politiker (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Inspekteur des Heeres (Bundeswehr)]]<br />
[[Kategorie:Militärperson (NATO)]]<br />
[[Kategorie:Generalleutnant (Heer der Bundeswehr)]]<br />
[[Kategorie:Kommandierender General des IV. Korps (Heer der Bundeswehr)]]<br />
[[Kategorie:Kommandeur der 3. Panzerdivision (Heer der Bundeswehr)]]<br />
[[Kategorie:Kommandeur der Panzerbrigade 21 (Heer der Bundeswehr)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]<br />
[[Kategorie:Träger des Ordens des Löwen von Finnland]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Großkreuz)]]<br />
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Landes Brandenburg]]<br />
[[Kategorie:Träger des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Gold]]<br />
[[Kategorie:Person (Kleinmachnow)]]<br />
[[Kategorie:Vorsitzender der CDU Brandenburg]]<br />
[[Kategorie:Person (deutsche Wiedervereinigung)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:DDR-Flüchtling]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1937]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 2019]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Schönbohm, Jörg<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (CDU), MdL, Landesminister in Brandenburg, Senator in Berlin<br />
|GEBURTSDATUM=2. September 1937<br />
|GEBURTSORT=[[Neu Golm]]<br />
|STERBEDATUM=7. Februar 2019<br />
|STERBEORT=[[Kleinmachnow]]<br />
}}</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Namco_System_12&diff=251059641Namco System 122024-12-08T09:26:17Z<p>Doco: /* Technische Daten */</p>
<hr />
<div>Das '''Namco System 12''' ist ein von [[Namco]] entwickeltes [[Arcade System Board]], das im Jahr 1996 auf den Markt kam. Die Hardware basiert – wie auch das [[Namco System 11|System 11]] – auf der [[Sony]] [[PlayStation]]. Gegenüber dem Vorgänger wurden einige Änderungen vorgenommen, um die Leistung zu verbessern. Die [[Festwertspeicher|ROMs]] mit den Spielinhalten sind direkt auf den Platinen verlötet und können daher nicht ausgetauscht werden, wie das bei anderen Systemen ([[Atomiswave]], [[Sega NAOMI]]) der Fall ist.<br />
<br />
== Technische Daten ==<br />
* [[Prozessor|CPU]]: MIPS [[R3000A]] 32 Bit RISC mit 48 MHz<br />
*Bus: 132 MB/s<br />
*OS-ROM: 512 kB<br />
*Sound-CPU: [[Hitachi (Unternehmen)|Hitachi]] H8/3002 mit 14,7456 MHz<br />
*Zusätzlicher Soundchip: Namco C352<br />
*Hauptspeicher: 2 MB<br />
*Video [[Random-Access Memory|RAM]]: 2 MB<br />
*Sound [[Random-Access Memory|RAM]]: 512 kB<br />
*Grafikprozessor: 360.000 [[Polygon]]e/Sekunde, Einstellbarer [[Framebuffer]], 4.000 8x8 Pixel Sprites mit individueller Rotation und Skalierung, Simultane Hintergründe<br />
*Sprite Effekte: Rotation, Skalierung aufwärts/abwärts, Warping, Transparenz, Fading, Priorität, Vertikaler und horizontales Line-scrolling<br />
*Auflösung: 256x224 - 740x480<br />
*Farben: 16,7 Millionen, Unbegrenzt CLUTs (Color Look-Up Tables)<br />
*Andere Eigenschaften: spezielle Geometrie-Einheit, spezielle Polygon-Einheit, MJPEG Decode<br />
<br />
== Spiele ==<br />
*Aerosmith: Quest For Fame (2001)<br />
*Aqua Rush (1999)<br />
*Attack Pla-Rail (199?)<br />
*Derby Quiz My Dream Horse (1998)<br />
* [[Ehrgeiz (Computerspiel)|Ehrgeiz]] (1997)<br />
*Fighting Layer (1998)<br />
*Fighting Spirit Biography 3 (1997)<br />
*Golgo 13 (1999)<br />
*Kaiun Quiz (199?)<br />
*Kart Duel (2000)<br />
*Libero Grande (1997)<br />
*Mr. Driller (1999)<br />
*Oh! Bakyuuun / Ghoul Panic (1999)<br />
*Paca Paca Passion (1998)<br />
*Paca Paca Passion Special (1999)<br />
*Paca Paca Passion 2 (1999)<br />
* [[Soul Calibur]] (1998)<br />
* [[Soul Calibur|Soul Calibur Ver.B]] (1998)<br />
*Submarines (199?)<br />
*Super World Stadium '98 (1998)<br />
*Super World Stadium '99 (1999)<br />
*Super World Stadium 2000 (2000)<br />
*Super World Stadium 2001 (2001)<br />
*Techno Drive (1998)<br />
* [[Tekken|Tekken 3]] (1996)<br />
* [[Tekken|Tekken Tag Tournament]] (1999)<br />
*TeknoWerk (1999)<br />
*Tenkomori Shooting (1998)<br />
*Toukonretsuden 3 (1997)<br />
*Truck Kyosokyoku (2000)<br />
*Um Jammer Lammy (1999)<br />
<br />
[[Kategorie:Arcade-System]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Technikbasiertes_Abfertigungsverfahren&diff=250691247Technikbasiertes Abfertigungsverfahren2024-11-26T00:49:20Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>{{veraltet|seit=2020}}<br />
Das '''technikbasierte Abfertigungsverfahren''' (kurz '''TAV''') ist ein System zur [[Türsteuerung]], welches bei deutschen Eisenbahnen eingesetzt wird, um bei der [[Abfertigung (Bahn)|Abfertigung]] von Personenzügen des Regionalverkehres den [[Zugführer (Bahn)|Zugbegleiter]] zu ersetzen. Im Fernverkehr der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] wird das Verfahren im Rahmen von „[[Zukunft Bahn]]“ ab 2018 ebenfalls sukzessive eingeführt, um den [[Zugpersonal]]en mehr Zeit für Service an Bord der Züge zu geben.<br />
<br />
Bei Personenzügen in Deutschland ist es aktuell noch üblich, dass der Zugbegleiter zur Abfahrtszeit die Türen des Zuges schließt oder schließen lässt. Nachdem alle Türen geschlossen sind, gibt er dem [[Triebfahrzeugführer]] den Abfahrauftrag und steigt selbst in den Zug. Bei TAV dagegen nimmt der Triebfahrzeugführer die Türfreigabe zurück und fährt los, sobald ihm angezeigt wird, dass alle Türen geschlossen sind. Der gesamte Zug muss dabei mit automatischen Türen ausgestattet sein, die sich auf Anforderung öffnen und nach einigen Sekunden selbsttätig wieder schließen, sobald der Türbereich frei ist.<br />
<br />
Typische Anwendungsgebiete von TAV sind [[Triebwagen]] und [[Doppelstockwagen]] des Nahverkehrs. Auch viele private Eisenbahngesellschaften setzen TAV ein, um auf zusätzliches Personal verzichten zu können. Auch der [[Intercity 2 (Deutsche Bahn)|Intercity 2]] verfügt über ein TAV. Außerdem sollen zwischen 2018 und 2020 alle Züge der [[DB Fernverkehr]] mit TAV-Systemen ausgerüstet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Bahn Konzern |url=https://www.deutschebahn.com/file/de/12819522/U7iLPXszVcfW1Dzv9Vs_mDk5O14/11870318/data/Zukunft_Bahn.pdf |titel=Zukunft Bahn |werk= |hrsg= |datum= |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171214203133/http://www.deutschebahn.com/file/de/12819522/U7iLPXszVcfW1Dzv9Vs_mDk5O14/11870318/data/Zukunft_Bahn.pdf |archiv-datum=2017-12-14 |zugriff=2019-05-21 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
In Deutschland werden [[Reisezugwagen]], die für das TAV ausgerüstet sind, mit einem ''a'' in der Gattungsbezeichnung gekennzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dybas.de/dybas/index/t/tav.html |titel=Technikbasiertes Abfertigungsverfahren (TAV) |werk=dybas – Die Bahnseiten |hrsg=Dietmar Lehmann |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304103422/http://www.dybas.de/dybas/index/t/tav.html |archiv-datum=2016-03-041 |abruf=2024-09-27}}</ref><br />
<br />
== Vorteile ==<br />
<br />
Aus Sicht der Bahn hat dieses Verfahren mehrere Vorteile:<br />
<br />
* Personaleinsparung: Da der Zugbegleiter keine betrieblichen Aufgaben mehr wahrnimmt, kann er eingespart oder durch Mitarbeiter eines Prüfdienstes mit niedrigerem Ausbildungsstand und Tarif ersetzt werden.<br />
* Wenn das Personal nicht eingespart wird, kann es in der sonst durch das [[Abfertigungsverfahren]] verlorenen Zeit andere Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel diverse Serviceleistungen im Zug.<br />
* Energieeinsparung: Da sich die Türen selbständig schließen, werden bei geheizten oder klimatisierten Fahrzeugen deutliche Energieeinsparungen erzielt, insbesondere bei längeren Aufenthalten an Bahnhöfen und [[Haltepunkt]]en.<br />
<br />
== Nachteile ==<br />
<br />
[[Datei:Train station NSKN Neunkirchen am Sand DE 2008-02-22.jpg|miniatur|Videoüberwachungsanlage an einem Haltepunkt, der in einem Bogen liegt]]<br />
<br />
Die S-Bahn-Triebzüge der DB der [[DB-Baureihe 423]] hatten ein fehlerhaftes TAV, welches immer wieder Unfälle durch Quetschungen verursachte. So waren die Fahrzeuge dieser Baureihen anstatt mit einem [[Lichtvorhang]] nur mit einem Sensor auf Fußhöhe ausgestattet. Diese Lichtschranke auf Fußhöhe hatte nach drei Sekunden die Tür immer zur Schließung freigegeben, obwohl die Arme der Fahrgäste noch im Einzugsbereich waren. Vor allem ältere Menschen erlitten solche Unfälle, da sich diese im Wageninneren am Geländer festhielten, um einzusteigen. Da bei den besagten Wagen auch kein ''Kraftbegrenzer'' vorhanden war, wurde die Tür mit voller Kraft geschlossen. Die DB hat beschlossen, die Türen der S-Bahn-Triebzüge freiwillig mit einem Lichtvorhang auszurüsten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Sache gegen das Eisenbahn-Bundesamt wegen ''fahrlässiger Körperverletzung'' sowie des ''gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, begangen durch Fahrlässigkeit.''<ref>Michael Houben: [http://www.mhouben.de/TV/docs/bahnklemme.pdf Bahnreisende in der Klemme] (PDF; 28&nbsp;kB). Für die [[ARD]]-Sendung [[Plusminus]] im November 2007. Abgerufen am 21. Mai 2019.</ref><br />
<br />
Als weiterer Nachteil gilt das häufige Öffnen und Schließen der Türen bei längeren Aufenthalten und die damit verbundene Geräuschbelästigung für bereits im Zug befindliche Fahrgäste.<br />
<br />
Bei Anwendung des zeitsparenden zentralen Türschließverfahren (Zwangsschließen) relativiert sich die Kostenersparnis der technikbasierten Abfertigung, da an unübersichtlichen Bahnsteigen (Bögen) ohnehin geeignete Mitarbeiter oder technische Vorrichtungen (Spiegel, Monitore) zur Zugbeobachtung vorhanden sein müssen. Bei Anwendung des dezentralen Türschließverfahren (Rücknahme der Türfreigaben) darf die Zugbeobachtung entfallen, allerdings können sich Aufenthalte in stark frequentierten Stationen durch wiederkehrenden Fahrgastwechsel verzögern.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Bahntechnik]]<br />
[[Kategorie:Schienenverkehr (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Bahnbetrieb]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Computerzeitschrift&diff=250658384Computerzeitschrift2024-11-24T21:57:33Z<p>Doco: /* Anzeigenentwicklung */ veraltete Daten</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Computerzeitschriften im Allgemeinen. Zu Computerzeitschriften mit dem Schwerpunkt Videospiele siehe [[Computerspielejournalismus]].}}<br />
<br />
Eine '''Computerzeitschrift''' ist eine [[Zeitschrift]], die sich in der Regel mit Themen zu [[Hardware|Hard-]] und [[Software]] von [[Computer]]n beschäftigt. Sie enthält aber auch Artikel über verwandte technische Themen wie beispielsweise [[Digitalfotografie]], [[Multimedia]] oder über [[digitale Daten]] betreffende [[Politik|politische]] Diskussionen. Daneben gibt es spezialisierte Zeitschriften über das [[Internet]]. Die ersten Computerzeitschriften sind als Beilagen zu [[Elektronik]]-Zeitschriften entstanden.<br />
<br />
== Computerzeitschriften im deutschsprachigen Raum ==<br />
=== Situation in Deutschland ===<br />
==== Auflagenentwicklung ====<br />
Im Jahr 2006 wurden erstmals mehr Exemplare von Computer-Zeitschriften unverkäuflich remittiert (also von den Händlern zurückgegeben und im Normalfall anschließend vernichtet) als tatsächlich durch den Einzelhandel verkauft (Quelle: [[Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern|IVW]]). Seit 2001 ist die Einzelverkaufsauflage damit um über 2&nbsp;Millionen Exemplare gesunken, was einem Verlust von 40 % entspricht. Im gleichen Zeitraum konnte der Anteil unverkäuflicher Zeitschriften um immerhin 12 % reduziert werden.<br />
Von 2011 bis 2016 ist die verkaufte Auflage in Deutschland um 60 % zurückgegangen und lag unter 1,2 Mio. Exemplaren, die allein der Marktführer Computerbild im Jahr 1999 verkauft hat.<ref>[https://meedia.de/2016/11/04/60-weniger-auflage-in-nur-fuenf-jahren-der-niedergang-der-computerzeitschriften-branche/ ''60% weniger Auflage in nur fünf Jahren: der Niedergang der Computerzeitschriften-Branche''.] meedia.de, 4. November 2016</ref><br />
<br />
==== Anzeigenentwicklung ====<br />
{{veraltet|seit=2007}}<br />
Eine Haupterlösquelle für die Computerzeitschriften sind die werblichen Inserate von [[Händler]]n, [[Hersteller]]n und Serviceunternehmen. Händler inserieren zunehmend in Preisvergleichsseiten sowie direkt in den Suchmaschinen wie [[Google Suche|Google]], [[Yahoo]] und [[MSN (Microsoft Network)|MSN]]. Die Hersteller konzentrieren sich auf interaktive Werbeformen wie [[Webcast]]s und [[Whitepaper]]-Integrationen, ihre [[Hausmesse]]n und andere Branchenevents.<br />
<br />
Die werbetreibende Industrie reagiert auf diesen lang anhaltenden Negativtrend und buchte bereits 2005 und 2006 Zeitschriften nur noch verhalten. Dieser Effekt setzte sich auch 2007 fort, wie der Verband der Zeitschriften[[verleger]] dokumentierte: „Für die Zeitschriften begann das Werbejahr 2007 sehr zurückhaltend. Im Vergleich zum Vorjahr bilanzierten die Publikumszeitschriften im Januar 2007 bei den Anzeigenseiten ein Minus von 4,5&nbsp;Prozent. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten Zentralen Anzeigenstatistik (ZAS) des VDZ [[Verband Deutscher Zeitschriftenverleger]] hervor.“<br />
<br />
=== Liste relevanter Computerzeitschriften im deutschsprachigen Raum ===<br />
Aufgrund der Überzahl von diesbezüglichen Zeitschriften werden hier nur Magazine mit eigenem Wikipedia-Artikel aufgelistet.<br />
<!-- Bitte nur neue einfügen mit eigenen Wikipedia-Artikel!!--><br />
<br />
{| class="wikitable mw-collapsible"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:50%;"| Aktive Zeitschriften<br />
! Eingestellte oder in andere integrierte Zeitschriften<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8"|<br />
Allgemeine Themen<br />
|-<br />
|<br />
* [[c’t]], zweiwöchentlich (Heise Zeitschriften Verlag)<br />
* [[Chip (Zeitschrift)|Chip]], monatlich ([[Hubert Burda Media]])<br />
* [[Computer Bild]], zweiwöchentlich ([[Axel Springer SE|Axel-Springer-Verlag]])<br />
* [[e-media]] (NEWS-Verlagsgruppe)<br />
* [[PCgo]] + [[PC Magazin]], monatlich ([[Weka Group|Weka]], fusioniert im Oktober 2023, seit Ausgabe 11/2023)<ref>{{Internetquelle |url=https://de.readly.com/magazines/pc-magazin-pcgo/2023-10-05 |titel=PC Magazin/PCgo 5 October 2023|werk=[[Readly]] |abruf=2023-12-24 |zitat=Der Startschuss fällt Anfang Oktober mit der ersten gemeinsamen Ausgabe 11/2023.}}</ref><ref>{{ZDB|3160637-4|PC go + PC Magazin}}</ref><br />
* [[PC-Welt]], monatlich ([[International Data Group|IDG Communications Media AG]])<br />
* [[PCtipp]], monatlich (Neue Mediengesellschaft Zürich AG), Schweiz<br />
|<br />
* [[Bit Power]]<br />
* [[com! Das Computer-Magazin]] (Neue Medien Gesellschaft, Ulm) (Nachfolger mit anderer Zielgruppe siehe Fachzeitschrift com! professional)<br />
* [[Computer easy]] ([[Vogel Business Media]])<br />
* [[Computer Kontakt]] (Rätz & Eberle)<br />
* [[Computer Live]] ([[Markt+Technik Verlag]])<br />
* [[Computer Persönlich]] (Markt & Technik)<br />
* [[Digital World]] (IDG Communications Media AG, als Print-Objekt eingestellt)<br />
* [[Hardwareluxx]] printed (Hardwareluxx Media GmbH)<br />
* [[Homecomputer (Zeitschrift)|Homecomputer]] ([[Roeske Verlag]] und Tronic Verlag)<br />
* [[Online Today]] (Gruner + Jahr)<br />
* [[PC Direkt]] (Ziff Davis Media/VNU Business Publications Deutschland GmbH)<br />
* [[PC Intern]] ([[Data Becker|Data Becker Verlag]])<br />
* [[PC Praxis]] (Data Becker Verlag)<br />
* [[PC Professionell]] ([[Ziff Davis|Ziff-Davis Verlag]], später [[The Nielsen Company|VNU]] und [[3i]])<br />
* [[PC Shopping]] (VMM Verlag, Vogel IT-Medien)<!-- https://www.horizont.net/medien/nachrichten/-VMM-Verlag-tauft-sich-in-Vogel-IT-Medien-um-30134 https://www.computerbase.de/2004-02/computer-guide-pc-shopping-wird-eingestellt/ --><br />
* [[Happy Computer]] (Markt & Technik)<br />
* [[Tomorrow (deutsche Zeitschrift)|Tomorrow]] (Hubert Burda Media)<br />
* [[Windows Konkret]] (Franzis-Verlag)<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8"|<br />
[[Fachzeitschrift]]en für Programmierung und [[Softwareentwicklung]]<br />
|-<br />
|<br />
* [[dotnetpro]] (Neue Mediengesellschaft Ulm mbH)<br />
* [[Windows Developer]]<br />
* [[FileMaker Magazin]]<br />
* [[Java-Spektrum]]<br />
* [[PHP Magazin]]<br />
|<br />
* [[Toolbox]]<br />
* [[Visual Studio One]] (ppedv AG)<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8" |<br />
Andere Fachzeitschriften<br />
|-<br />
|<br />
* [[Informatik Spektrum]] (Organ der [[Gesellschaft für Informatik|Gesellschaft für Informatik e.&nbsp;V.]])<br />
* [[Informatik Aktuell (Magazin)|Informatik Aktuell]] (Alkmene Verlag GmbH)<br />
* [[Computerwelt]] (CW Fachverlag GmbH)<br />
* [[Computerwoche]] (IDG Communications Media AG)<br />
* [[eGovernment Computing]] (Vogel IT-Medien)<br />
* [[Internet World Business]] (Neue Mediengesellschaft Ulm mbH)<br />
* [[IT-Administrator (Zeitschrift)|IT-Administrator]] (Heinemann Verlag GmbH)<br />
* [[IT-Business]] (Vogel IT-Medien)<br />
* [[IT&Production]] (TeDo-Verlag GmbH)<br />
* [[IT-Markt]] (Netzmedien AG)<br />
* [[iX – Magazin für professionelle Informationstechnik]], monatlich ([[Heise Zeitschriften Verlag]])<br />
* [[LANline]] (ITP Verlag)<br />
* [[Monitor (IT-Magazin)|Monitor]] (Bohmann Druck & Verlag)<br />
* [[Netzwoche]] (Netzmedien AG)<br />
* [[Page (Zeitschrift)|Page]]<br />
* [[Swiss IT Magazine]] (Swiss IT Media GmbH)<br />
|<br />
* [[Admin-Magazin]] (wurde 2014 in IT-Administrator integriert)<br />
* [[Computer Zeitung]] (2009 eingestellt)<br />
* [[Computer + Personal]] (Datakontext-Verlag)<br />
* [[Internet Magazin]] (WEKA-Verlag)<br />
* [[Internet Professionell]] (Ziff Davis, später vnu)<br />
* [[MP Mikroprozessortechnik]] ([[VEB Verlag Technik]])<br />
* [[Mc (Zeitschrift)|mc microcomputer]] (Franzis-Verlag)<br />
* [[Music & PC]] ([[Schiele & Schön]])<br />
* [[rechentechnik/datenverarbeitung]] (rd) (DDR-PC-Zeitschrift, vom IDG Communications Media AG 1991 übernommen, 1992 eingestellt)<br />
* [[Screenguide]] (WEKA Media Publishing)<br />
* [[Weave]]<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8" |<br />
[[Unix]]/[[Linux]]<br />
|-<br />
|<br />
* [[Linux-Magazin]] ([[Computec Media]])<br />
* [[LinuxUser]]<br />
|<br />
* [[easyLinux]]<br />
* [[freeX]] (ab April 2014 in [[IT-Administrator (Zeitschrift)|IT-Administrator]] integriert)<br />
* [[Linux Intern]]<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8" |<br />
Spezial-Zeitschriften<br />
|-<br />
|<br />
* [[Connect (Zeitschrift)|Connect]] (Weka Group)<br />
* [[CIO (Magazin)|CIO]] (IDG Group)<br />
* [[Hugi (Zeitschrift)|Hugi]]<br />
* [[Mac Life]] (Falkemedia)<br />
* [[Make:]] (Maker Media GmbH)<br />
* [[Die TeXnische Komödie]] (DANTE e.&nbsp;V.)<br />
* FIfF Kommunikation (Organ des [[Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung]])<br />
|<br />
* [[64’er]]<br />
* [[68000er]]<br />
* [[Amiga-Magazin]]<br />
* [[AOL-Magazin]]<br />
* [[Byte (Zeitschrift)|Byte]] (deutsche Lizenzausgabe)<br />
* [[Computer-Flohmarkt]] (Verlag Thomas Eberle)<br />
* [[Disc-EDV-Report]] (D.E.R.)<br />
* [[DOS-Trend]]<br />
* DOS International (umbenannt in [[PC Magazin]])<br />
* [[Input 64]]<br />
* [[Konr@d]] ([[Gruner + Jahr]])<br />
* [[MACup]] (Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, eingestellt 07/2011)<br />
* [[Macwelt]] (IDG-Verlag)<br />
* [[ST-Computer]]<br />
* [[Magic Disk 64]] (Diskettenmagazin) ([[Computec Media|CP Computer Publications GmbH]])<br />
* [[Nibble (Zeitschrift)|Nibble]]<br />
* [[Peeker]]<br />
* [[Pocket PC Magazin]] (Bikini-Verlag)<br />
* [[RUN (Zeitschrift)|RUN]] (IDG-Verlag)<br />
* [[Zong]] ([[KE-SOFT]])<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8" |<br />
[[Computerspiel]]e<br />
|-<br />
|colspan="2" | <br />
{{Hauptartikel|Liste von Computerspielezeitschriften}}<br />
|-<br />
|colspan="2" style="font-weight:bold" class="hintergrundfarbe8" |<br />
Fremdsprachige Computerzeitschriften<br />
|-<br />
|<br />
* [[2600: The Hacker Quarterly]] (USA)<br />
* [[Linux Journal]] (USA)<br />
* [[Scene World Magazine]]<br />
* [[Wired]] (USA)<br />
|<br />
* [[Creative Computing]] (eingestellt 1985)<br />
* [[Dr. Dobb’s Journal]] (eingestellt Januar 2009)<br />
* [[Linux Voice]] (eingestellt 2016)<br />
* [[Popular Electronics]] (eingestellt Dezember 1999)<br />
|}<br />
<br />
== Zukunft des Marktsegments ==<br />
Das Marktsegment ist sowohl im Vertriebsmarkt als auch im Anzeigenmarkt einer ständig zunehmenden Segmentierung unterworfen und muss sich mit stetig steigenden Druckkosten, Vertriebskosten und sinkenden Einnahmen auseinandersetzen. Die steigenden Reichweiten von Onlinemedien und die Tatsache, dass eine Mehrheit der Arbeitnehmer in industriellen Ländern einen Computer für ihre Arbeit verwenden, erzeugen zunehmenden Veränderungsdruck. Dies kommt auch im Bewusstsein der Redaktionen an.<br />
<br />
Der letzte Chefredakteur vor der Einstellung von [[PC Professionell]] äußert sich dazu in seinem Relaunchblog:<ref>{{Webarchiv|url=http://www.relaunchblog.de/ | wayback=20070216011157 | text=Relaunchblog}} der PC Professionell</ref><br />
<br />
{{Zitat<br />
|Text=Alles, was in einer Zeitschrift steht, ist ein paar Wochen alt. Layout, Produktion, Druck, Auslieferung an den Kiosk – das dauert viel zu lange verglichen mit der Geschwindigkeit des Internets … Online und Print sind einfach zwei verschiedene Medien mit jeweils spezifischen Stärken und Schwächen. Wir wollen uns mit der neuen PC Professionell auf die Stärken von Print konzentrieren und dem Leser das bieten, was Online nicht kann oder nicht tut.}}<br />
<br />
Anlässlich der VDZ-Tagung zur Zukunft der Printmedien äußerte sich der Geschäftsführer der PC-Welt, Mac-Welt und einiger anderer Publikationen dazu, dass IDG in den USA gerade erst eine Print-Publikation einstellen musste: „Ich als IT-Verleger habe keine Zeit.“ Seine Zielgruppe wandere viel schneller ins Netz ab als der Durchschnitt der Bevölkerung.<br />
<br />
Laut einem Bericht des [[t3n Magazin]] liegt die Zukunft der Computerzeitschriften eher in einer klaren Positionierung sowie Differenzierung gegenüber anderen Medien.<ref>[https://t3n.de/news/gedruckte-magazine-zukunft-487811/ ''Digitale Wirtschaft: Wie gedruckte Magazine auch in Zukunft erfolgreich sein können''.] tn3.de, 19. August 2013</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Der Spiegel |ID=14024646 |Titel=Verlegers Traum |Jahr=1983 |Nr=52 |Kommentar=über die ersten Zeitschriften für Computer}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Computermagazin}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Computerzeitschrift| ]]<br />
[[Kategorie:Computerfachzeitschrift| ]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Homosexuelle_Selbsthilfe&diff=250453194Homosexuelle Selbsthilfe2024-11-18T10:11:46Z<p>Doco: Verein hat sich im Oktober aufgelöst, im Artikel eingepflegt und Vergangenheitsform benutzt</p>
<hr />
<div>Die '''Homosexuelle Selbsthilfe (HS) e.V.''' bestand von 1980 bis Oktober 2024<ref>https://www.queer.de/detail.php?article_id=51472</ref> und war ein nicht-gemeinnütziger Verein, der nach den ersten 10 Jahren der politischen [[Schwulenbewegung]] in der [[Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland|Nachkriegszeit]] entstand.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Zeitgleich besannen sich verschiedene Gruppen der alternativen Gegenkultur auf ihre eigenen Kräfte. Im allgemeinpolitischen alternativen Bereich formierte sich die Initiative [[Netzwerk Selbsthilfe]] und viele grüne und alternative Wahlbündnisse schlossen sich zu der Partei [[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]] zusammen. Staatliche Förderung war in dieser Zeit noch nicht in Aussicht und es wurden Konzepte entwickelt, aus eigener Kraft Projekte zu entwickeln bzw. bestehende zu unterstützen. Geld wurde ausschließlich von Mitgliedern über Beiträge und Spenden gesammelt; erst nach der Jahrtausendwende wurde hierfür der Ausdruck „crowd funding“ erfunden.<br />
<br />
Der Verein war steuerrechtlich nicht als gemeinnützig anerkannt, konnte also keine Spendenquittungen ausstellen, die sich auf die Einkommensteuer der Spender oder Mitglieder auswirken. Er sammelte Geld bei Freund*inn_en und Mitgliedern und unterstützte damit Menschen und Gruppen von Lesben, Schwulen, Trans- und Intersexuellen, obwohl es sich bei den Mitgliedern ganz überwiegend um schwule Männer handelte.<br />
<br />
Das Gründungsmitglied des Vereins, [[Andreas Meyer-Hanno]], beschloss nach einigen Jahren seiner Aktivität in dieser [[Selbsthilfegruppe]], sein Privatvermögen in die 1991 von ihm gegründete [[Hannchen-Mehrzweck-Stiftung]] einzubringen. Diese gewährt seither Zuwendungen für (steuerrechtlich) als gemeinnützig anerkannte Organisationen für deren queerpolitischen Projekte. Daher wurden Anträge von gemeinnützigen Organisationen regelmäßig vom Verein HS an die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung verwiesen.<br />
<br />
Die HS gewährte in den Jahren seit 2016 vor allen Rechtskostenzuschüsse,<br />
* wenn Menschen sich mit rechtlichen Mitteln gegen Diskriminierung wehren müssen und dazu auf Grund ihres geringen Einkommens allein nicht in der Lage sind. In den letzten Jahren handelte es sich dabei hauptsächlich um Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität aus ihrer Heimat fliehen mussten und darum kämpfen, in Deutschland Asyl zu erhalten,<br />
oder<br />
* um mit Musterprozessen die Gleichstellung von Lesben, Schwulen oder sonst auf Grund ihrer sexuellen Identität diskriminierten Menschen voranzubringen.<br />
<br />
== Spätere Jahre ==<br />
Das Vereinskonzept der Basisdemokratie hat sich bis zum Schluss erhalten. An einem April-Wochenende eines jeden Jahres fand traditionell die Mitgliederversammlung in der [[Akademie Waldschlösschen]] bei Göttingen statt. Dort wurde über gestellte Anträge beraten und über Vereinsangelegenheiten wie Vorstandswahlen, Satzungsänderungen usw. entschieden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://hs-verein.de Homepage der Homosexuellen Selbsthilfe, HS e.V.]<br />
<br />
[[Kategorie:LGBT-Organisation in Deutschland]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1980]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mitglied_des_Europ%C3%A4ischen_Parlaments&diff=250096060Mitglied des Europäischen Parlaments2024-11-06T12:28:06Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Europäisches Parlament (Straßburg).jpeg|mini|Europäisches Parlament ([[Straßburg]])]]<br />
<br />
Ein '''Mitglied des Europäischen Parlaments''' ('''MdEP'''; {{frS|Député européen}} oder {{lang|fr|''Membre du parlement européen''}}; MPE) ist ein [[Abgeordneter|gewählter Vertreter]] im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]]. Deutschsprachige Mitglieder des Europäischen Parlaments bezeichnen sich selbst meist als '''Europaabgeordnete''' oder '''Europaparlamentarier'''. Dies ist zwar nicht der offizielle Begriff, aber die in der deutschen Sprache am häufigsten verwendete Bezeichnung.<br />
<br />
Die Europaabgeordneten vertreten im [[Politisches System der Europäischen Union|politischen System der Europäischen Union]] die [[Unionsbürgerschaft|Unionsbürger]]. Sie sind an der [[Rechtsetzung der Europäischen Union|Gesetzgebung auf europäischer Ebene]] beteiligt und kontrollieren die [[Exekutive]] der EU, das heißt insbesondere die [[Europäische Kommission]]. Im Parlament sind die Abgeordneten in [[Fraktion im Europäischen Parlament|länderübergreifenden Fraktionen]] organisiert, in denen sich jeweils Abgeordnete mit ähnlicher politischer Ausrichtung vereinen. Um Themen fachkundig behandeln zu können, spezialisieren sich die Abgeordneten und werden dementsprechend in zwanzig ständige Ausschüsse gewählt, die für bestimmte Sachbereiche zuständig sind und die Arbeit der Plenarsitzungen vorbereiten.<br />
<br />
Nach der [[Europawahl 2019|letzten Europawahl]] hat sich das Parlament am 2.&nbsp;Juli 2019 für die neunte Wahlperiode konstituiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/OJQ-9-2019-07-02_DE.pdf |titel=Einladung zur konstituierenden Sitzung |hrsg=Europäisches Parlament |abruf=2019-12-21 |format=PDF }}</ref>{{Zukunft|2024|6}} Entsprechend {{art.|14|eu|dejure|text=Art.&nbsp;14}} Abs.&nbsp;2 des [[Vertrag über die Europäische Union|Vertrags über die Europäische Union]] und ergänzender Rechtsvorschriften setzt sich das Europäische Parlament derzeit aus [[Liste der Mitglieder des 9. Europäischen Parlamentes|705&nbsp;Vertretern der Unionsbürgerinnen und Unionsbürger]] zusammen, die als ''Mitglieder des Europäischen Parlaments'' bezeichnet werden<ref>Siehe Artikel&nbsp;1 der [http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+RULES-EP+20170116+TOC+DOC+XML+V0//DE&language=DE ''Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments''] (Vorläufige Ausgabe&nbsp;- Januar 2017. In: ''europarl.europa.eu''. [[Europäisches Parlament]].); im {{CELEX|32005Q0684|''Beschluss des Europäischen Parlaments vom 28.&nbsp;September 2005 zur Annahme des Abgeordnetenstatuts des Europäischen Parlaments (2005/684/EG, Euratom)''}} (In: ''[[Amtsblatt der Europäischen Union]].'' L&nbsp;262 vom 7.&nbsp;Oktober 2005, S.&nbsp;1–10. Online in: ''[[EUR-Lex]].'') wird der Terminus ''Abgeordnete des Europäischen Parlaments'' verwendet.</ref>, darunter 96&nbsp;deutsche, 18&nbsp;österreichische und 6&nbsp;luxemburgische Abgeordnete. Aufgrund von Rücktritten oder Todesfällen kann die Zahl der Abgeordneten vorübergehend sinken, bis die gemäß jeweiligem Wahlrecht nachrückberechtigte Person ihr Mandat antritt. Die nächsten Direktwahlen aller Abgeordneten durch die stimmberechtigten Bürger aller 27&nbsp;EU-Staaten finden Mitte 2029 statt. In ihren Heimatländern sind die Abgeordneten Mitglieder in über 150 verschiedenen [[Politische Partei|Parteien]], die zum größten Teil einer der 12 [[europäische politische Partei|politischen Parteien auf europäischer Ebene]] angehören.<br />
{{Linkbox Mitglieder des EU-Parlamentes}}<br />
<br />
== Rechtliche Situation ==<br />
Aufgaben, Rechte, Pflichten, [[Politische Immunität|Immunität]], Bezahlung der Abgeordneten und ähnliches werden geregelt durch:<br />
* den ''[[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union]]'' ({{Art.|223|AEU|dejure|text=Art.&nbsp;223}} Abs.&nbsp;2 sowie das Protokoll (Nr.&nbsp;7) über die Vorrechte und Befreiungen der Europäischen Union),<ref>{{CELEX|12012E/TXT|''Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (Konsolidierte Fassung)''}}. In: ''Amtsblatt der Europäischen Union''. C&nbsp;326 vom 26.&nbsp;Oktober 2012, S.&nbsp;47–390. Online in: ''[[EUR-Lex]].''</ref><br />
* den ''Direktwahlakt&nbsp;– Beschluss und Akt zur Einführung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments''<ref>[https://www.bundeswahlleiter.de/dam/jcr/db945d8c-43b6-4fba-bb6e-f7d9dba5f66b/direktwahlakt.pdf ''Direktwahlakt&nbsp;– Beschluss und Akt zur Einführung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments''] {{CELEX|41976X1008(01)|Vom 20.&nbsp;September 1976}} ({{BGBl|1977 II S. 733}}), zuletzt geändert durch {{CELEX|32002D0772|''Beschluss des Rates vom 25.&nbsp;Juni 2002 und 23.&nbsp;September 2002''}} ({{BGBl|2003 II S. 810}}; {{BGBl|2004 II S. 520}}). In: ''bundeswahlleiter.de''. Der [[Bundeswahlleiter]] (PDF-Dokument; 82,80&nbsp;KiB).</ref>,<br />
* das ''Abgeordnetenstatut des Europäischen Parlaments'',<ref>{{CELEX|32005Q0684|''Beschluss des Europäischen Parlaments vom 28.&nbsp;September 2005 zur Annahme des Abgeordnetenstatuts des Europäischen Parlaments (2005/684/EG, Euratom)''}}. In: ''Amtsblatt der Europäischen Union''. L&nbsp;262 vom 7.&nbsp;Oktober 2005, S.&nbsp;1–10. Online in: ''[[EUR-Lex]].''</ref><br />
* die ''Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments''<ref>[http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+RULES-EP+20170116+TOC+DOC+XML+V0//DE&language=DE ''Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments&nbsp;– Vorläufige Ausgabe&nbsp;- Januar 2017'']. In: ''europarl.europa.eu''. [[Europäisches Parlament]].</ref>.<br />
<br />
== Wahl der Abgeordneten ==<br />
{{Hauptartikel|Europawahl}}<br />
In der 1952 eingerichteten Parlamentarischen Versammlung der [[Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl|Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl]], dem Vorgänger des Europäischen Parlaments, wurden die Mitglieder von den Parlamenten der Mitgliedstaaten bestimmt. Seit der [[Europawahl 1979]] werden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments jedoch alle fünf Jahre in allgemeinen, unmittelbaren, freien und geheimen [[Europawahl]]en gewählt. Diese Wahlen finden in allen Mitgliedstaaten gleichzeitig, aber mit jeweils etwas unterschiedlichen Wahlsystemen und getrennten Listen statt. Jeder Mitgliedstaat entsendet eine feste Anzahl an Europaabgeordneten, wobei nach dem Prinzip der [[Degressive Proportionalität|degressiven Proportionalität]] größere Mitgliedstaaten jeweils mehr Sitze haben als kleinere, kleinere Mitgliedstaaten jedoch mehr Sitze ''pro Einwohner'' als größere. Im Einzelnen ist die Anzahl der Sitze im [[AEU-Vertrag]] festgeschrieben und kann nur durch eine einstimmige Vertragsreform geändert werden.<br />
<br />
Wahlberechtigt und wählbar ist jeder [[Unionsbürgerschaft|Bürger der Europäischen Union]]. Bürger, die in einem anderen EU-Mitgliedstaat leben als dem, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzen, können frei wählen, in welchem dieser Staaten sie ihr Wahlrecht ausüben. Die Altersgrenzen für das aktive und passive Wahlrecht werden jeweils von den Mitgliedstaaten festgelegt.<br />
<br />
Im Vergleich zu nationalen Parlamenten hat das Europäische Parlament eine verhältnismäßig große Austauschrate der Parlamentarier. Häufig legen Abgeordnete etwa ihr Mandat nieder, um sich in ihr nationales Parlament wählen zu lassen oder ein nationales Regierungsamt anzutreten. Da zudem insbesondere in kleinen Mitgliedsländern mit wenig Sitzen im Europäischen Parlament kleinere Parteien nur geringe Chancen haben, allein ein Mandat zu erringen, schließen sich diese manchmal zu Listenverbindungen zusammen, mit der vorherigen Vereinbarung, nach einem bestimmten Zeitraum zu „rotieren“. Solche Vereinbarungen haben allerdings keinen rechtlichen Wert; formal dauert das Mandat jedes Abgeordneten jeweils bis zur nächsten Europawahl und kann nur durch seinen eigenen Willen niedergelegt werden.<ref>Siehe Artikel&nbsp;2 des {{CELEX|32005Q0684|''Beschlusses des Europäischen Parlaments vom 28.&nbsp;September 2005 zur Annahme des Abgeordnetenstatuts des Europäischen Parlaments (2005/684/EG, Euratom)''}}. In: ''Amtsblatt der Europäischen Union''. L&nbsp;262 vom 7.&nbsp;Oktober 2005, S.&nbsp;1–10, hier: 3–4. Online in: ''[[EUR-Lex]].''</ref> Scheidet ein Parlamentarier aus dem Parlament aus, so wird er durch den Nächstplatzierten auf der jeweiligen nationalen Wahlliste ersetzt, auf der er gewählt wurde. Der längste amtierende Europaabgeordnete, der seit der Europawahl 1979 durchgängig bis 2014 dem Parlament angehörte, war der Deutsche [[Hans-Gert Pöttering]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]).<br />
<br />
Bis zur ersten Europawahl 1979 hatten alle Europaabgeordneten ein sogenanntes „[[Doppelmandat|doppeltes Mandat]]“: Sie waren zugleich Abgeordnete des Europäischen und ihres jeweiligen nationalen Parlaments. Auch in den ersten Europawahlen kandidierten häufig noch prominente Abgeordnete der nationalen Parlamente, die dann ein doppeltes Mandat wahrnahmen. Mit den zunehmenden Kompetenzen des Europäischen Parlaments und dem damit verbundenen wachsenden Arbeitsaufwand eines Mandats wurde diese Praxis jedoch immer seltener angewandt und von verschiedenen Parteien und Mitgliedstaaten abgelehnt. Seit der [[Europawahl 2004]] sind doppelte Mandate nicht mehr erlaubt (mit Ausnahmen für Großbritannien [bis 2009, faktisch bis 2005] und Irland [bis 2007]).<br />
<br />
Da Unionsbürger jeweils auch im Staat ihres Wohnorts wählbar sind, kommt es immer wieder vor, dass Mitglieder des Europäischen Parlaments nicht die Staatsangehörigkeit des Landes besitzen, für das sie gewählt wurden. Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über diese Abgeordneten bis einschließlich der [[Europawahl 2004]].<ref>Vgl. Corbett, R. u.&nbsp;a. (2007), ''The European Parliament'', 7. Auflage. London, John Harper Publishing, S. 21.</ref> Drei Abgeordnete, nämlich Daniel Cohn-Bendit, Monica Frassoni und Ari Vatanen, wurden bereits in mehreren Ländern gewählt.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|-<br />
! Name<br />
! erstmals im Ausland gewählt<br />
! Staatsangehörigkeit<br />
! Staat der Wahl<br />
! [[Europapartei]]/politische Richtung<br />
|-<br />
| [[Christine Crawley, Baroness Crawley|Christine Crawley]]<br />
| [[Europawahl 1984|1984]]<br />
| {{IRL}}<br />
| {{GBR}}<br />
| [[Sozialdemokratische Partei Europas|SPE]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Bárbara|Dührkop Dührkop}}<br />
| 1987<br />
| {{DEU}}<br />
| {{ESP}}<br />
| [[Sozialdemokratische Partei Europas|SPE]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Maurice|Duverger}}<br />
| [[Europawahl 1989|1989]]<br />
| {{FRA}}<br />
| {{ITA}}<br />
| [[Sozialdemokratische Partei Europas|SPE]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Wilmya|Zimmermann}}<br />
| [[Europawahl 1994|1994]]<br />
| {{NLD}}<br />
| {{DEU}}<br />
| [[Sozialdemokratische Partei Europas|SPE]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Oliver|Dupuis}}<br />
| [[Europawahl 1994|1994]]<br />
| {{BEL}}<br />
| {{ITA}}<br />
| ''Radikalliberale''<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Daniel|Cohn-Bendit}}<br />
| [[Europawahl 1999|1999]]<br />
| {{DEU}}<br />
| {{DEU}} (1994, 2004)<br /> {{FRA}} (1999, 2009)<br />
| [[Europäische Grüne Partei|EGP]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Monica|Frassoni}}<br />
| [[Europawahl 1999|1999]]<br />
| {{ITA}}<br />
| {{BEL}} (1999),<br />{{ITA}} (2004)<br />
| [[Europäische Grüne Partei|EGP]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Willem|Schuth}}<br />
| [[Europawahl 2004|2004]]<br />
| {{NLD}}<br />
| {{DEU}}<br />
| [[ELDR]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Daniel|Stroz}}<br />
| [[Europawahl 2004|2004]]<br />
| {{DEU}}<br />
| {{CZE}}<br />
| [[Europäische Linkspartei|EL]]<br />
|-<br />
| {{PersonZelle|Ari|Vatanen}}<br />
| [[Europawahl 2004|2004]]<br />
| {{FIN}}<br />
| {{FIN}} (1999),<br />{{FRA}} (2004)<br />
| [[Europäische Volkspartei|EVP]]<br />
|}<br />
<br />
== Frauenanteil und Altersstruktur ==<br />
Der Frauenanteil an den Europaabgeordneten ist von 1979 bis 2009 bei jeder Europawahl gestiegen, von zunächst 18 % auf 35 %. Er liegt damit über dem Durchschnitt der nationalen Parlamente in Europa<ref>Europäisches Parlament, [[Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter]], 8. März 2008: [http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+IM-PRESS+20080229STO22577+0+DOC+XML+V0//DE Bestandsaufnahme: Frauen in Europas Parlamenten].</ref> und etwa auf der Höhe des [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestags]] (mit [[Frauenanteil im Deutschen Bundestag seit 1949|31 % Frauen]] seit der [[Bundestagswahl 2017]]). Allerdings variiert er je nach Mitgliedstaat stark. In der Legislaturperiode 2009–2014 war der Frauenanteil der finnischen (61,5 %) und schwedischen Europaabgeordneten (55,6 %) am höchsten, bei den tschechischen (18,2 %) und maltesischen Abgeordneten (0 %) am niedrigsten. Bei den deutschen Abgeordneten lag der Frauenanteil bei 37,4 %, bei den österreichischen bei 41,2 %.<ref>[[Interparlamentarische Union]]: [http://www.ipu.org/wmn-e/regions.htm Women in regional parliamentary assemblies] (englisch).</ref><br />
<br />
Vor allem in den 1970er Jahren hatte das damals noch weitgehend machtlose Europäische Parlament den Ruf, vor allem als renommierte Versorgungsstätte für nationale Altpolitiker zu dienen (was in Deutschland zu dem Spottspruch „[[Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa]]“ führte); 1979 lag das Durchschnittsalter der Abgeordneten mit 51 Jahren deutlich über demjenigen des Deutschen Bundestags mit 47 Jahren. Inzwischen liegt das Durchschnittsalter im Europäischen Parlament jedoch auch unter 50 Jahren und etwa auf der Höhe von demjenigen nationaler Parlamente.<ref>[[Badische Zeitung]], 4. Juni 2009: [http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/nicht-nur-opa-fuer-europa--15754495.html Nicht nur Opa für Europa].</ref> Das älteste Parlamentsmitglied in der Legislaturperiode 2009–2014 war der Italiener [[Ciriaco De Mita]] (1928–2022), das jüngste Mitglied war die Schwedin [[Amelia Andersdotter]]<ref>[[taz]], 30. November 2011: [https://taz.de/!5151664/ Im Parlament dank Lissabon].</ref> (* 1987).<br />
<br />
== Fraktionen und Fraktionsdisziplin ==<br />
{{Hauptartikel|Fraktion im Europäischen Parlament}}<br />
<br />
Im Europäischen Parlament organisieren sich die Abgeordneten in Fraktionen, die sich jeweils an den [[europäische politische Partei|europäischen Parteien]] orientieren, in denen die verschiedenen nationalen Parteien Mitglied sind. In der Wahlperiode 2009–2014 gibt es sieben solche Fraktionen sowie eine Reihe von [[Fraktionsloser Abgeordneter|fraktionslosen Abgeordneten]].<br />
<br />
Gemäß Art. 6 des Direktwahlakts geben die Abgeordneten „ihre Stimmen einzeln und persönlich ab“ und sind „weder an Aufträge noch an Weisungen gebunden“, sie verfügen also über ein [[freies Mandat]]. In der Praxis wird dieses wie auch in anderen Parlamenten durch die [[Fraktionsdisziplin]] eingeschränkt. Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung des Europäischen Parlaments ist diese Fraktionsdisziplin hier jedoch traditionell eher schwach ausgeprägt; fraktionenübergreifende Mehrheiten zu bestimmten Themen sind häufiger als in den meisten nationalen Parlamenten. Dies ist zum einen damit zu erklären, dass die Aufteilung in Regierungs- und Oppositionsfraktionen im Europäischen Parlament weitgehend entfällt. Zum anderen haben die europäischen Parteien keinen Einfluss auf die Kandidatenaufstellung ihrer nationalen Mitgliedsparteien bei der Europawahl: Die Loyalität der Abgeordneten gilt daher manchmal nicht der Gesamtfraktion, sondern vor allem ihrer nationalen [[Landesgruppe]] innerhalb der Fraktion, die einen größeren Einfluss auf ihre Wiederwahl hat. Im Zuge der zunehmenden Kompetenzen und der damit einhergehenden Professionalisierung des Parlaments nahm allerdings auch die Geschlossenheit der Fraktionen zu. So stimmten die Abgeordneten der größeren Fraktionen in der Legislaturperiode 2004–2009 in rund 90 % aller Entscheidungen im Sinne ihrer Fraktion.<ref>VoteWatch.eu: [http://votewatch.eu/cx_european_party_groups.php?vers=1 Kohäsionsraten der Fraktionen im Europäischen Parlament 2004-09] (englisch).</ref> Die [[Europaskepsis|europaskeptischen]] Fraktionen ([[Union für ein Europa der Nationen|UEN]] und [[Ind/Dem]]) hatten hingegen deutlich niedrigere Kohäsionsraten (76 % bzw. 47 %).<br />
<br />
== Entschädigungen und Vergütungen ==<br />
=== Historische Entwicklung ===<br />
Ursprünglich wurden die Mitglieder des Europäischen Parlaments durch ihre jeweiligen Herkunftsstaaten bezahlt. In der Regel erhielten die europäischen Parlamentarier dieselben [[Abgeordnetenentschädigung|Vergütungen]] wie ihre Pendants auf nationaler Ebene. Dies führte dazu, dass im Jahr 2004, am Ende der 5. Wahlperiode, ein spanischer Europaparlamentarier 2600&nbsp;Euro erhielt, während ein Italiener in der gleichen Position mit 11.000&nbsp;Euro das Vierfache erhielt. Noch größer waren die Unterschiede, wenn man die Saläre der ab Mitte 2004 die zehn neuen osteuropäischen EU-Mitglieder vertretenden Parlamentarier betrachtet: Ihre monatlichen Vergütungen betrugen teilweise nur 800&nbsp;Euro. Dies ist insofern problematisch, als alle Europaparlamentarier viel Zeit in Brüssel und Strassburg verbringen und entsprechend dem Preisniveau in diesen Städten ähnlich hohe Ausgaben haben. Osteuropäische Abgeordnete sollen deshalb sogar in ihren Büros im Parlamentsgebäude geschlafen haben.<ref>spiegel.de: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,636368,00.html Grüner Europaparlament-Neuling Giegold: Schneller, als Straßburg erlaubt]</ref><br />
<br />
Für die 6. Wahlperiode wurde deshalb vorgeschlagen, dass alle Abgeordneten ein einheitliches Salär von 8.600&nbsp;Euro monatlich erhalten sollten. Da dies teilweise drastische Erhöhungen bedeutet hätte und osteuropäische Abgeordnete bis zum dreifachen ihrer nationalen Regierungschefs verdient hätten, bildete sich eine starke Opposition, und der Plan scheiterte schließlich.<ref>{{Internetquelle |autor=Oana Lungescu, Laszlo Matzko |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/3430517.stm |titel=Germany blocks MEP pay rises |werk=[[British Broadcasting Corporation|news.bbc.co.uk]] |datum=2004-01-26 |abruf=2024-02-24}}</ref> Für die 7. Wahlperiode ab Juli 2009 einigte man sich schließlich auf eine einheitliche Entlohnung der Abgeordneten, jedoch auf einem deutlich niedrigeren Niveau, als dies fünf Jahre zuvor vorgesehen war. Die Einigung, die 2005 zustande kam, sah ursprünglich ein Grundgehalt von rund 7.000&nbsp;Euro und eine Spesenpauschale von 3.785&nbsp;Euro vor. Bis zum Inkrafttreten Mitte 2009 erhöhte sich diese Zahl noch, da die Diäten von den Gehältern der Richter am EuGH abhängig sind.<ref>spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,365717,00.html Gleiches Geld für EU-Abgeordnete]</ref> Zudem wurde das viel kritisierte Spesenvergütungssystem geändert, welches in der Vergangenheit teilweise zu überhöhten Spesenforderungen geführt hatte. Insbesondere dürfen keine Verwandten mehr als Mitarbeiter beschäftigt werden, und für die Erstattung von Reisekosten muss nun ein Beleg vorgelegt werden, da teilweise Spesen für nicht durchgeführte Reisen erhoben wurden oder der Tarif für teurere Verkehrsmittel beansprucht wurde, obwohl man mit einem günstigeren Verkehrsmittel unterwegs war.<ref>{{Der Spiegel|ID=7893386 |Titel=Europaparlament. Oma, Mutter, Tochter |Jahr=1998 |Nr=22 |Datum=1998-05-25 |Seiten=18}} {{Der Spiegel|ID=9585608 |Titel=Zweites Gehalt. Wer im Europa-Parlament sitzt, wird bestens versorgt. Die Spesen-Regelungen laden zum Mißbrauch geradezu ein. |Jahr=1996 |Nr=29 |Datum=1996-07-15 |Seiten=73–74}}</ref><br />
<br />
=== Aktuelle Regelungen ===<br />
Ein Europaparlamentarier hat gegenwärtig (Stand 2022) die folgenden Ansprüche: <ref>{{Internetquelle |url=https://www.europarl.europa.eu/news/de/faq/13/uberblick-uber-die-vergutungen |titel=Überblick über die Vergütungen {{!}} Aktuelles {{!}} Europäisches Parlament |sprache=de |abruf=2022-05-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.europarl.europa.eu/news/de/faq/12/dienst-und-versorgungsbezuge |titel=Dienst- und Versorgungsbezüge {{!}} Aktuelles {{!}} Europäisches Parlament |sprache=de |abruf=2022-05-01}}</ref><br />
* Ein monatliches Grundgehalt von 9.166,30&nbsp;EUR brutto, was 38,5 % der Grundbezüge eines Richters am [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshof]] entspricht. Davon ist eine EU-Steuer und ein Unfallversicherungsbeitrag zu leisten, was netto 7.145,04&nbsp;EUR ergibt.<br />
* Ab dem vollendeten 63.&nbsp;Lebensjahr ein Ruhegehalt von 3,5 % des Gehalts für jedes volle geleistete Amtsjahr, jedoch maximal 70 % des Gehalts.<br />
* Nach Ausscheiden aus dem Parlament ein Übergangsgeld in Höhe der Abgeordnetenentschädigung. „Dieser Anspruch besteht für jedes Jahr der Ausübung des Mandats für einen Monat, mindestens jedoch für sechs und höchstens für 24&nbsp;Monate.“<ref>Artikel&nbsp;13 Absatz&nbsp;2 des {{CELEX|32005Q0684|''Beschlusses des Europäischen Parlaments vom 28.&nbsp;September 2005 zur Annahme des Abgeordnetenstatuts des Europäischen Parlaments (2005/684/EG, Euratom)''}}. In: ''Amtsblatt der Europäischen Union''. L&nbsp;262 vom 7.&nbsp;Oktober 2005, S.&nbsp;1–10, hier: 6. Online in: ''[[EUR-Lex]].''</ref><br />
* Eine pauschale monatliche Spesenvergütung von 4.778&nbsp;EUR. <br />
* Die Vergütung der tatsächlich entstandenen Kosten der Reisen zum und vom Ort der Parlamentssitzungen beziehungsweise 0,56&nbsp;€ pro Kilometer, wenn die Reise im eigenen Fahrzeug absolviert wird (allerdings nur bis maximal 1.000 Kilometer). <br />
* Ein Tagegeld von 338&nbsp;EUR für jeden Tag der Teilnahme an offiziellen Sitzungen der Gremien des Europäischen Parlaments.<br />
* Die Anstellung von Assistenten auf Kosten der EU bis maximal 25.447&nbsp;EUR monatlich inklusive Spesen. Maximal ein Viertel dieses Betrags kann auch für Dienstleistungen wie Gutachten von externen Anbietern verwendet werden.<br />
<br />
=== Pensionsfonds ===<br />
Der (private, aber zu zwei Drittel von öffentlichen Geldern finanzierte) Pensionsfonds der Abgeordneten des Parlamentes geriet im Zuge der [[Finanzkrise ab 2007]] durch Fehlspekulationen in ein Defizit von etwa 120&nbsp;Millionen Euro. Nachdem der private Fonds bereits zweimal durch Steuergelder gerettet wurde, votierte das Europäische Parlament 2009 bei der dritten Rettung und größerer Medienaufmerksamkeit mit einer knappen Mehrheit gegen weitere staatliche Hilfen.<ref>[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]], 23.&nbsp;April 2009: [https://www.tagesschau.de/ausland/pension100.html Kein „Rettungspaket“ aus Steuergeldern]</ref> Die Entscheidung des Parlaments für mehr Transparenz im Fonds wurde vom damaligen Präsidenten [[Hans-Gert Pöttering]] (CDU) jedoch verhindert.<ref>[[Stern]], 2.&nbsp;Juni 2009: [http://www.stern.de/politik/deutschland/europaparlament-poettering-schuetzt-luxuspensionaere-702450.html Pöttering schützt Luxuspensionäre].</ref><br />
<br />
== Unvereinbarkeiten ==<br />
Um Interessenskonflikte zu vermeiden, legt Artikel 7 des Direktwahlakts bestimmte Funktionen fest, die die Mitglieder des Europäischen Parlaments nicht ausüben dürfen. Jeder Mitgliedstaat kann zudem weitere Unvereinbarkeiten für die in ihm gewählten Parlamentarier festlegen. Die europaweiten Unvereinbarkeiten umfassen folgende Ämter:<br />
* Mitglied in einer nationalen Regierung<br />
* Mitglied in einem nationalen Parlament (seit der [[Europawahl 2004]])<br />
* Mitglied der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]]<br />
* Richter, Generalanwalt oder Kanzler am [[Gerichtshof der Europäischen Union]]<br />
* Direktoriumsmitglied der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]]<br />
* Mitglied des [[Europäischer Rechnungshof|Europäischen Rechnungshofs]]<br />
* [[Europäischer Bürgerbeauftragter]]<br />
* Mitglied des [[Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss|Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses]] oder des [[Ausschuss der Regionen|Ausschusses der Regionen]]<br />
* Mitglied eines Ausschusses oder Gremiums, das gemäß den Gründungsverträgen Mittel der EU verwaltet oder eine dauerhafte unmittelbare Verwaltungsaufgabe wahrnimmt,<br />
* Verwaltungsrats- oder Direktoriumsmitglied oder Bediensteter der [[Europäische Investitionsbank|Europäischen Investitionsbank]]<br />
* Beamter oder Bediensteter eines [[Organ (Recht)|Organs]] der EU oder einer angegliederten Institution<br />
<br />
Wenn jemand, der eines dieser Ämter innehat, in das Europäische Parlament gewählt wird, so muss er das Amt vor Aufnahme des Mandats im Parlament abgeben. Eine Sonderregelung gilt für Mitglieder des irischen Parlaments, die bei der Europawahl einen Sitz gewinnen. Diese dürfen bis zur nächsten irischen Parlamentswahl ein Doppelmandat ausüben, jedoch nicht darüber hinaus.<br />
<br />
Wenn umgekehrt ein Europaabgeordneter eines der genannten Ämter neu aufnehmen will, muss er zuvor auf sein Mandat im Europäischen Parlament verzichten. Dieses geht an einen Nachrücker auf der Wahlliste über, für die er in das Parlament gewählt wurde. Da es insbesondere nicht selten vorkommt, dass Europaabgeordnete in die nationalen Parlamente oder Regierungen ihres jeweiligen Staates gewählt werden, gibt es im Vergleich zu den meisten nationalen Parlamenten im Europäischen Parlament eine recht hohe Mitgliederfluktuation.<br />
<br />
== Beobachter ==<br />
Die [[Beitrittskandidaten der Europäischen Union]] entsenden jeweils eine Anzahl von Beobachtern in das Europäische Parlament, die üblicherweise vom nationalen Parlament ernannt werden. Diese Beobachter können bei den Debatten des Parlaments anwesend sein und auf Einladung auch selbst das Wort ergreifen, sie können jedoch nicht an Abstimmungen teilnehmen oder andere offizielle Aufgaben der Parlamentarier wahrnehmen. Nach dem Beitritt erhalten diese Beobachter für eine Übergangszeit den vollen Parlamentarierstatus, bis die nächsten [[Europawahl]]en stattfinden oder das Land Nachwahlen organisiert.<br />
<br />
Nach der [[Europawahl 2009]] gab es zudem eine Anzahl Beobachter aus denjenigen Staaten, denen nach der im [[Vertrag von Lissabon]] vorgesehenen Erweiterung des Parlaments zusätzliche Abgeordnete zustanden. Aufgrund verschiedener rechtlicher Schwierigkeiten wurden diese auch nach Inkrafttreten des Vertrages zunächst keine vollwertigen Abgeordneten (siehe ''[[Liste der Mitglieder des 7. Europäischen Parlamentes#Zusätzliche Mitglieder nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon]]'').<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.europarl.europa.eu/meps/de/full-list/all alphabetische Liste aller Abgeordneten] <br />
* [https://www.europarl.europa.eu/meps/de/search/table Tabelle aller Abgeordneten] nach Land und Fraktion<br />
* [http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?language=de&type=IM-PRESS&reference=20090302STO50535 Europäisches Parlament] „Die Rechte und Pflichten der Europa-Abgeordneten“<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Mitglied des Europaischen Parlaments}}<br />
[[Kategorie:Europäisches Parlament]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Appetith%C3%A4ppchen&diff=249481708Appetithäppchen2024-10-16T16:08:19Z<p>Doco: sp</p>
<hr />
<div>[[Datei:Appetithäppchen - Eine Baguettscheibe mit Salat, Lachs, Garnelen, Ei, Paprika, Soße, Kräutern und Gewürzen.jpg|mini|Eine belegte Baguettescheibe als Beispiel für Appetithäppchen]]<br />
<br />
'''Appetithäppchen''' (auch '''Appetithappen''', '''Appetitbissen''' und aus dem Englischen '''''Appetizer''''', '''''Savouries''''' und '''''Starters''''') sind kleine [[Vorspeise]]n, die vor dem Essen gereicht werden, um den [[Appetit]] zu wecken.<ref name="pini">Udo Pini: ''Das Gourmet-Handbuch.'' Abschnitt „Appetizer“ (Seite 40). 4. Auflage. Tandem-Verlagsgruppe, 2004. ISBN 3-8331-1097-X.</ref> Der französische Fachbegriff lautet ''[[Amuse-Gueule|amuse gueule]]'' oder ''amuse bouche''.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Metz, Reinhold |Titel=Restaurant & Gast |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage=11. Auflage |Verlag=Fachbuchverlag Pfanneberg |Ort=Haan-Gruiten |Datum=2010 |ISBN=978-3-8057-0650-6 |Seiten=407, 409}}</ref><br />
<br />
'''Häppchen''' (sogenanntes [[Fingerfood]]) ohne nachfolgendes Menü dienen als eigenständiger [[Imbiss (Speise)|Imbiss]] bei Stehempfängen. Im Gegensatz zu den amuse gueule werden sie nicht direkt am Tisch serviert, sondern werden laufend den Gästen von Platten zum Verzehr angeboten.<ref name=":0" /><br />
<br />
== Herstellung und Verzehrweisen ==<br />
In der [[Gastronomie]] existiert in Europa das Berufsbild des ''[[Hors d’œuvrier|Hors-d’œuvrier]]'' (auch ''Hors d'oeuvire''), der für die [[Vorspeise]]n (franz. [[Horsd’œuvre]]) und kalte Küche verantwortlich ist.<ref>{{Literatur |Autor=NEGI, JAGMOHAN |Titel=PROFESSIONAL HOTEL MANAGEMENT |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=SHREE Publishers & DISTRI |Ort= |Datum=2014 |ISBN=81-219-1518-X |Seiten=427 |Online=https://books.google.de/books?id=OQ8rDAAAQBAJ&pg=PA427&dq=hors+d%27oeuvier&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjhrbnajZTmAhUB_qQKHTh8BpwQ6AEILTAA#v=onepage&q=hors%20d'oeuvier%20&f=false |Abruf=2019-12-01}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/download/7271 |titel=Qualifikationsstruktur und Erwerbstätigkeit im Gastgewerbe |werk= |hrsg=[[Bundesinstitut für Berufsbildung]] (BIBB) |datum=2014 |abruf=2019-12-01 |sprache=}}</ref> Er wird vertreten durch den [[Gardemanger]], wenn es keinen ''Hors-d’œuvrier'' gibt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.effilee.de/kuchenposten/ |titel=Alles über die Küchenposten in der klassischen Brigade |werk=Effilee |hrsg= |datum=2005-09-28 |abruf=2019-12-01 |sprache=de-DE}}</ref> Die Aufgabe der [[Kaltmamsell]] ist, [[Sauce]]n und Gerichte der „kalten Küche“, darunter auch Appetithäppchen, herzustellen. Beispiele für Appetithäppchen sind belegte [[Baguette]]scheiben, kleine [[Umami|herzhaft]] gefüllte oder belegte [[Backware]]n oder [[Crudités|Gemüsestückchen]].<br />
<br />
Bei Stehempfängen oder einem [[Bankett (Festessen)|Bankett]] werden gelegentlich Appetithäppchen angeboten, um die Wartezeit bis zum Beginn des [[Menü (Speisenfolge)|Menüs]] zu überbrücken. Sie sind ''[[Fingerfood]]'' und werden darum auch bei formalen Anlässen ohne [[Essbesteck]] zu sich genommen. Manche Appetithäppchen sind [[Fleischspieß]]e im Miniaturformat wie ''[[Satay]]'' bzw. ''[[Brochettes]]'' oder es werden [[Zahnstocher]] als Hilfsmittel für den Verzehr bereitgestellt.<br />
<br />
Folgt auf Häppchen kein Menü, wie beispielsweise bei einer [[Cocktailparty]] oder einem ''[[Apéro (Anlass)|Apéro]]'', stellen sie einen eigenständigen Imbiss dar.<br />
<br />
== Appetithäppchen in verschiedenen Ländern ==<br />
[[Datei:Geera-Pork-GT.jpg|rechts|mini|''Geera Pork'' mit Zahnstocher statt Besteck]]<br />
[[Datei:Ringier 175 Jahre Jubiläum (2499873203) (2).jpg|mini|''Apéro''-Gebäck]]<br />
<br />
In einigen Ländern [[Asien]]s, der [[Karibik]] oder [[Südeuropa]]s werden Appetithäppchen abends in [[Bar (Lokal)|Bar]]s und [[Kneipe]]n zu [[Getränk#Alkoholische_Getränke|alkoholische Getränken]] gegessen. Ein Beispiel dafür ist das Fleischgericht ''[[Geera Pork]]'' in [[Trinidad und Tobago]].<br />
<br />
Zudem existieren für Appetithäppchen spezifische Begriffe in unterschiedlichen Kulturräumen:<br />
<br />
<!-- alphabetisch sortieren bitte --><br />
* in der arabischen Küche ''[[Mezze]]''<br />
* in Frankreich ''[[Horsd’œuvre]]s'', ''[[Amuse-Gueule]]s'' bzw. ''Amuse-Bouches''<br />
* in Griechenland ''[[Mezze|Mezedes]]''<br />
* in Italien [[Antipasto|''Tartine'' oder ''Stuzzichini'']]<br />
* in Russland ''[[Sakuska]]''<br />
* in der Schweiz ''[[Canapé]]s'' oder „belegte Brötchen“<br />
* in Süddeutschland und Österreich Magen- oder Gaumentretzer<ref>Schwäbische Zeitung: [https://www.schwaebische.de/regional/lindau/lindau/traumfraun-in-haeppchen-erleben-813923 ''„TraumFraun“ in Häppchen erleben''], 14. März 2014.</ref> bzw. -trätzerle<br />
* in Spanien ''[[Tapa (Gericht)|Tapas]]''<br />
* in Trinidad und Tobago ''[[Trinidadische_Küche#Imbissgerichte|Cutters]]''<br />
<br />
== Begrifflichkeiten ==<br />
Die Abgrenzung zwischen Appetithäppchen als „Vorspeise“ und als „Imbiss“ ist nicht eindeutig. So sind beispielsweise verschiedene ''[[Mezze]]'' ein Bestandteil traditioneller arabischer und griechischer Menüs, sie werden aber in Restaurants oder als ''[[Street Food]]'' auch separat angeboten.<ref>Salma Hage: ''The Mezze Cookbook – Sharing Plates from the Middle East''. Berlin, 2018. ISBN 978-0-7148-7685-6.</ref> Zudem ist es in der Gastronomie üblich, bei einem [[Italienische Küche|italienischen Menü]] als Vorspeise eine Auswahl verschiedener [[Antipasto|Antipasti]] zu reichen.<ref>Evelyn Boos: ''Italienische Menüs – 27000 kreative Genussmomente selbst kombiniert''. München, 2012. ISBN 978-3-8174-8849-0.</ref><br />
<br />
== Literatur und Quellen ==<br />
* Benoît Molin: ''Raffiniertes im Löffel (Les meilleures cuillères).'' [[Köln]], 2010. ISBN 978-3-8025-3722-6.<br />
* Ceres-Kochbuchredaktion: ''Canapés & Appetithäppchen – Sandwiches, Canapés, Savouries''. [[Mönchengladbach]], 1995. ISBN 978-3-930882-87-8.<br />
* Anja Halveland: ''Dr. Oetker: Kalte Platten''. [[München]], 2005. ISBN 978-3-8094-1809-2.<br />
* Markus Plein: ''Amuse-Gueule – Die Explosion ultimativen Genusses''. [[Melsungen]], 2009. ISBN 978-3-7888-1260-7.<br />
* Walter Siebert/Gottfried Stoppel: ''Löffel-Food auf Schwäbisch''. [[Reutlingen]], 2012. ISBN 978-3-88627-978-4.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Appetizers|Appetithäppchen}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=7711878-9}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Appetithappchen}}<br />
[[Kategorie:Vorspeise]]<br />
[[Kategorie:Esskultur]]<br />
<br />
[[en:Appetizer]]<br />
[[fr:Recettes de hors d'œuvre et d'entrées]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=D-Sat&diff=247673435D-Sat2024-08-13T20:51:14Z<p>Doco: Vergangenheitsform, historische veraltete Software die vom Hersteller seit fast 15 Jahren nicht mehr aktualisiert wurde.</p>
<hr />
<div>'''D-Sat''' war eine Produktreihe der Firma [[Buhl Data Service GmbH]] in [[Neunkirchen (Siegerland)]]. Sie stellte [[Satellitenbild|Satelliten-]] und [[Luftbildfotografie|Luftbilder]] für den Raum [[Deutschland]] bereit. Zu den besonderen [[Merkmal]]en gehörte ein [[Flugsimulator]].<br />
<br />
Die erste D-SAT-Version wurde noch von [[TopWare]] vertrieben und erschien bereits 1996. D-Sat 2 erschien ebenfalls unter der Marke Topware, jedoch im Co-Branding mit der Marke Scout Systems, da diese Software laut Handbuch durch die SCOUT Systems GmbH in München entwickelt und herausgegeben wurde. Diese Version umfasste 14 CD-ROMs und bot eine Bodenauflösung von bis zu 65 cm (beispielsweise Berlin mit 2,5 Milliarden Pixel).<br />
<br />
Bei der Version 6 betrug die Auflösung mindestens 5 Meter pro Pixel, für etwa 30 % der Fläche Deutschlands bereits 2 Meter pro Pixel. Für 232 deutsche Städte und [[Binnenseeinsel|Seeinseln]] betrug die Auflösung 45&nbsp;cm pro Pixel. Hinzu kam eine [[Schrägbild]]sammlung für [[Berlin]] und [[Hamburg]]. Für Architekten, Landschaftsplaner usw. gab es die Fassung ''D-Sat 6 Business'' mit 3 [[DVD]]s. Bei D-Sat 6 gab es Kritiken, dass die Städteaufnahmen teilweise seit den Versionen 2 und 4 nicht mehr aktualisiert worden seien.<br />
<br />
Auf dem Markt sind inzwischen ähnliche, im Großen und Ganzen kostenfreie Angebote der Kommunen (zum Beispiel der Geodatenserver des [[Regionalverband Ruhr]]) sowie [[NASA World Wind]] und [[Google Earth]] hinzugekommen.<br />
<br />
== Produkte ==<br />
* D-Sat 4.0, erschienen am 30. Oktober 2001, ISBN 3-935722-20-6 (170 Großstädte)<br />
* D-Sat 6.0, erschienen am 4. November 2003, 2 DVDs, ISBN 3-936845-40-9<br />
* D-Sat 7.0, erschienen im Dezember 2007, 9 DVDs, ISBN 3-936845-91-3<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.buhl.de/ Buhl Data]<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Dsat}}<br />
[[Kategorie:Geoinformatik]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburgische_Electricit%C3%A4ts-Werke&diff=247111266Hamburgische Electricitäts-Werke2024-07-26T15:46:33Z<p>Doco: /* Kraftwerke */ Brokdorf</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Hamburgische Electricitäts-Werke AG<br />
| Logo = Hamburgische Electricitäts-Werke logo.svg<br />
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 1894<br />
| Auflösungsdatum = 2002<br />
| Auflösungsgrund = [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]]<br />
| Sitz = [[Hamburg]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Stand = <br />
| Branche = [[Energieversorgung]]<br />
| Homepage = <br />
}}<br />
[[Datei:HEW 1931.jpg|mini|Aktie über 100 RM der Hamburger Electrizitäts-Werke vom 31. Oktober 1931]]<br />
Die '''Hamburgische Electricitäts-Werke AG''' ('''HEW''') waren ein Unternehmen zur Strom- und Fernwärmeversorgung in [[Hamburg]]. Die HEW wurden am 15. März 1894 gegründet, um zusammen mit der ''Elektrizitäts-Aktiengesellschaft'', die als ''[[Schuckert & Co.]]'' seit 1893 mit der Hamburger [[Elektrischer Strom|Stromversorgung]] beauftragt war, die Versorgung Hamburgs mit elektrischer Energie zu übernehmen. Von 1914 bis 2002 war die Freie und Hansestadt Hamburg an den ''HEW'' beteiligt und das Versorgungs[[monopol]] wurde auf ganz Hamburg ausgedehnt. 2002 ging das Unternehmen in der [[Vattenfall Europe]] AG auf, einer Tochter des schwedischen Konzerns [[Vattenfall]] AB. Seit 2006 besteht der bisherige [[Marke (Recht)|Markenname]] nicht mehr. 2014 ging das Gemeinschaftsunternehmen zum Betrieb des Hamburger Stromverteilnetzes [[Stromnetz Hamburg]] in das Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg zurück.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Hh-citynord-hew.jpg|mini|[[Vattenfall-Gebäude|HEW-Zentrale]] in der [[City-Nord]],<br />ein Entwurf von [[Arne Jacobsen]]]]<br />
[[Datei:Freileitung400.jpg|thumb|Ab den 1930ern Jahren erbauten die Hamburger Elektrizitätswerke ein erstes Freileitungsnetz aus 110-kV-Leitungen, als Bauform wurden [[Donaumast]]en mit Erdseiltraverse verwendet.]]<br />
Die Anfänge der Stromnutzung in Hamburg gehen bis auf das Jahr 1873 zurück, als die ''[[Norddeutsche Affinerie|Norddeutsche Affinerie AG]]'' mit der ersten [[Elektrischer Generator|dynamo-elektrischen Maschine]] [[Gleichstrom]] zur Metallgewinnung einsetzte. Im Laufe der Zeit übernahmen die HEW auch andere Versorgungsaufgaben. Die [[Fernwärme]]versorgung nach dem Prinzip der [[Kraft-Wärme-Kopplung]] wurde seit 1921 mit dem ''Fernheizwerk Hamburg GmbH'' bewältigt, das zusammen mit der Firma ''[[Imtech Deutschland|Rudolph Otto Meyer]]'' gegründet wurde.<br />
<br />
Bis 1975 war [[Ernst Zander]] (* 1927) Vorstand der Hamburgischen Electricitäts-Werke, danach war er im Vorstand der [[Reemtsma Cigarettenfabriken]].<ref>Walter Habel (Hrsg.): ''[[Wer ist wer?]] Das deutsche Who’s who.'' 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1378.</ref><br />
<br />
Im Jahr 1988 übernahmen die HEW die Mehrheitsbeteiligung an der ''[[Hamburger Gaswerke]] GmbH''. 1995 wurde das Tochterunternehmen ''[[HanseNet]]'' als regionaler [[Telekommunikation]]s-Dienstleister gegründet, 2003 jedoch vollständig an die ''[[Telecom Italia]]'' verkauft.<br />
<br />
1997 verkaufte die Stadt Hamburg jeweils 12,5 % plus eine Aktie an die schwedische Sydkraft Aktiebolag (2001 von [[E.ON]] übernommen) und die [[PreussenElektra|PreussenElektra AG]] (fusionierte im Sommer 2000 mit der [[Bayernwerk]] AG zu [[E.ON Energie]]) für 664,5&nbsp;Mio. Euro.<br />
Im November 1999 erwarb [[Vattenfall]] 25,1 Prozent plus eine Aktie der Unternehmensanteile von der Freien und Hansestadt Hamburg für 1,7&nbsp;Mrd.&nbsp;[[Deutsche Mark|DM]] (869,2&nbsp;Mio.&nbsp;Euro). Im Mai 2001 war der schwedische Konzern Mehrheitsaktionär. Im Juni 2002 verkaufte Hamburg die verbliebenen 25,1 % plus eine Aktie an Vattenfall für ebenfalls 1,7&nbsp;Mrd.&nbsp;DM (869,2&nbsp;Mio.&nbsp;Euro).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.n-tv.de/archiv/Hamburg-verkauft-HEW-Rest-article114817.html |titel=Vattenfall übernimmt Anteile |titelerg=Hamburg verkauft HEW-Rest |werk=ntv.de |datum=2002-06-11 |abruf=2013-09-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Bürgerschaft der freien und Hansestadt Hamburg |url=http://unser-netz-hamburg.de/wp-content/uploads/Drucksache_Drucksache-20_2630_20.-Wahlperiode-23.12.11.pdf |titel=Schriftliche Kleine Anfrage – Drucksache 20/2630 |titelerg=Verkauf der HEW |datum=2011-12-23 |format=PDF; 32 kB |abruf=2013-09-22}}</ref> Am 21. August 2002 wurde die Verschmelzung mit der ''[[Vereinigte Energiewerke AG|VEAG]]'' beschlossen und so die ''[[Vattenfall Europe|Vattenfall Europe AG]]'' mit Sitz in [[Berlin]] gegründet. Zum 1. Januar 2006 fand die Überleitung des Markennamens auf ''Vattenfall Europe Hamburg'' statt.<ref>[https://corporate.vattenfall.de/uber-uns/unternehmensgeschichte-2/ corporate.vattenfall.de]</ref><br />
<br />
Vattenfall gliederte den Betrieb des Hamburger Stromverteilnetzes aus rechtlichen Gründen in eine eigene Gesellschaft aus. An dieser Gesellschaft beteiligte sich die Freie und Hansestadt Hamburg im Juni 2012 mit 25,1 %. Anfang 2014 ging das Gemeinschaftsunternehmen [[Stromnetz Hamburg GmbH]] nach einem Bürgerentscheid vollständig in das Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg zurück.<ref>[https://www.stromnetz.hamburg/ueber-uns/unternehmen/geschichte/ stromnetz.hamburg]</ref><br />
<br />
=== ''HEW'' und ''HAW'' ===<br />
Der größte Kunde der ''HEW'' waren die [[Hamburger Aluminium-Werk]]e (HAW). Der energieintensive Betrieb zur [[Aluminium]]-Erzeugung und -Verarbeitung mit 420 Mitarbeitern zahlte ca. 70&nbsp;Mio. Euro jährlich für Strom. Fast 40&nbsp;Prozent der Produktionskosten entfielen auf die Energiekosten. Als die ''HEW'' eine knapp 50-prozentige Erhöhung auf rund 100&nbsp;Mio. Euro für die Zukunft forderten, verkündete der [[Norwegen|norwegische]] Energiekonzern ''[[Norsk Hydro]]'', dem die ''HAW'' gehört, deren Schließung. Daraufhin erklärten sich die ''HEW'' bereit, auf die geplante Erhöhung zu verzichten und dem Unternehmen noch weitere [[Rabatt]]e beim Strombezug einzuräumen. Dennoch kam es zu keiner Einigung und die ''HAW'' wurden am 31.&nbsp;Dezember 2005 geschlossen.<br />
<br />
2006 erfolgten neue Verhandlungen zwischen der Stadt Hamburg und der [[Trimet Aluminium AG]], die nun positiv verliefen. Am 10. November 2006 wurde der Kaufvertrag für die Aluminiumhütte ([[Elektrolyse]]anlage) und das [[Anode]]nwerk in Hamburg unterzeichnet. Im Juni 2007 wurde der Betrieb unter dem Namen ''Trimet Aluminium AG'' wieder aufgenommen.<ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2007/05/08/736982.html abendblatt.de]</ref><br />
<br />
=== Kraftwerke ===<br />
[[Datei:Hamburg Jungfernstieg (1890-1900).jpg|mini|An den Seiten des Rathauses: Die Schornsteine vom ersten Kraftwerk der HEW an der Stadtwassermühle (zwischen [[Jungfernstieg]] und [[Alte Post (Hamburg)|Poststraße]])]]<br />
[[Datei:HEW Kraftwerk Bille, August 1900.jpg|mini|Kraftwerk Bille im August 1900 am ''Bullerdeich'' in [[Hamburg-Hammerbrook|''Hammerbrook'']]]]<br />
[[Datei:Hh-hammerbrook-Kraftwerk.jpg|mini|Ehemaliges Kraftwerksgebäude am heutigen Anton Ree-Weg 50]]<br />
* [[Heizkraftwerk Wedel|Steinkohle-Heizkraftwerk Wedel]].<ref>[https://www.zeitzeugenboerse-wedel.de/app/download/8128920084/Strom+f%C3%BCr+Wedel.pdf?t=1491404732 zeitzeugenboerse-wedel.de] (PDF)</ref><br />
* Industrie – Heizkraftwerk Harburg, Steinkohle, Raff.Gas, Heizoel schweres u. EL<br />
* [[Heizkraftwerk Tiefstack|Steinkohle-Heizkraftwerk Tiefstack]]<br />
* [[Kernkraftwerk Stade]] (2003 stillgelegt)<br />
* [[Kernkraftwerk Brokdorf]] (2021 stillgelegt)<br />
* [[Kernkraftwerk Brunsbüttel]] (2011 stillgelegt)<br />
* [[Kernkraftwerk Krümmel]] (2011 stillgelegt)<br />
* [[Gaskraftwerk Moorburg]]<br />
* Gasturbinenkraftwerke [[Gasturbinenkraftwerk Moorburg|Moorburg]], [[Wedel]] und [[Brunsbüttel]]<br />
* Heizwerk [[Hamburg-HafenCity|HafenCity]]<br />
* Steinkohle-Kraftwerk Neuhof (1983 stillgelegt), mit Ferndampfversorgung der Raff. [[Oelwerke Julius Schindler]], <br />
* Schweröl-Heizkraftwerk Neuhof, erbaut 1982 (2000 stillgelegt), mit Ferndampfversorgung der Raff.Oelwerke Julius Schindler,<br />
* [[Pumpspeicherwerk Geesthacht]]<br />
* [[Müllverbrennungsanlage]]n [[Müllverwertung Borsigstraße Hamburg|MVB]] und MVR<br />
* [[VERA Klärschlammverbrennung]]<br />
* Biomassekraftwerk Hamburg<br />
* [[Kraftwerk Ost-Hannover]], Alt Garge (1974 stillgelegt)<br />
* [[Karolinenviertel#Das Kraftwerk „Karoline“|Kohlekraftwerk "Karoline"]], Hamburg, Karolinenstraße (1988 stillgelegt), war das erste Kraftwerk der HEW<br />
* [[Kraftwerk Bille]]; das ehemalige Kraftwerks-Gebäude<ref>[http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/2824790/2011-03-11-bkm-bille-kraftwerk/ Kraftwerk Bille unter Denkmalschutz]</ref> wird heute von der MIB AG aus Leipzig als "Raum für Stadtpioniere", eine Art Gewerbehof für Kultur vermarktet.<ref>[http://kraftwerkbille.com/entwicklung.html MIB AG Kraftwerk Bille]</ref><ref>[http://www.hallo-festspiele.de/de/about Jährliche Hallo Festspiele]</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[electrum]] – Museum der HEW<br />
* [[HEW Cyclassics]] – Von HEW gesponsertes Radrennen in Hamburg, seit 2006 Vattenfall Cyclassics<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.vattenfall.de/ Konzernhomepage]<br />
* {{Webarchiv |url=http://www.vattenfall.de/www/vf/vf_de/Gemeinsame_Inhalte/DOCUMENT/154192vatt/Unternehmen/P0266276.pdf |wayback=20070926223811 |text=''120 Jahre Stromversorgung für Berlin und Hamburg''. |format=PDF; 1,2&nbsp;MB}} Hausschrift der ''Vattenfall Europe''<br />
* [http://www.schoene-aktien.de/hew_alte_aktien.html weitere interessante Jahreszahlen zur Geschichte der HEW sowie deren historische „Actien“]<br />
* {{Pressemappe|FID=co/010677|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur|NAME=}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=2013171-9|LCCN=n/84/035393|VIAF=1000145858165823022457}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ehemaliger Energieversorger (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Hamburg)]]<br />
[[Kategorie:Vattenfall-Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1894]]<br />
[[Kategorie:Aufgelöst 2002]]<br />
[[Kategorie:Energiewirtschaft (Hamburg)]]<br />
[[Kategorie:Ehemalige Aktiengesellschaft in Deutschland]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wireless_USB&diff=247073452Wireless USB2024-07-25T09:49:18Z<p>Doco: Vergangenheitsform für die Einleitung, der Standard ist seit über einem Jahrzehnt als veraltet anzusehen</p>
<hr />
<div>[[Datei:USB Wireless certified Logo.svg|mini|Logo für die zertifizierten Geräte aus dem Intel-Wireless-USB-Projekt]]<br />
<br />
'''Certified Wireless USB''' (kurz '''CWUSB''') ist ein historischer Standard für die funkbasierte Erweiterung des [[Universal Serial Bus|Universal-Serial-Bus]]-Standards und sollte die Sicherheit und Geschwindigkeit der kabelgebundenen Übertragung mit der unkomplizierten kabellosen Übertragung kombinieren.<br />
<br />
CWUSB ist definiert durch das USB Implementers Forum. Parallel dazu existiert eine Spezifikation zu WUSB von [[Cypress Semiconductor Corporation|Cypress Semiconductors]], die aber nichts mit der offiziell von der USB-Organisation unterstützten Version zu tun hat.<br />
<br />
== Verfügbarkeit ==<br />
Zwei Entwicklungen machen es den Geräten schwer, sich am Markt zu behaupten: Einerseits wurde mit [[Universal Serial Bus|USB 3.0]] die Datendurchsatzrate deutlich angehoben, was die Anforderungen an den Wireless-USB-Standard verschärft. Andererseits hat die Marktentwicklung bei den Smartphones die Verbreitung des [[Bluetooth]]-Standards stark ausgebaut. Während das Bluetooth-Konsortium seinen Standard laufend weiterentwickelt (zuletzt 2016 mit Version 5), datiert die letzte Version des USBCV-Tools für den Test und die Entwicklung von Wireless USB auf den 17. Juli 2009. Vor diesem Hintergrund erscheint es derzeit fraglich, ob CWUSB noch einmal an Bedeutung gewinnen wird.<br />
<br />
Im August 2019 wurde der entsprechende WUSB-Treiber des [[Linux-Kernel]]s in den Staging-Bereich verschoben. Er soll mittelfristig komplett entfernt werden. Begründet wurde dies mit der Nicht-Verfügbarkeit entsprechender Hardware. Die Änderung wurde mit Kernel Version 5.4 wirksam.<ref>{{Internetquelle |url=https://git.kernel.org/pub/scm/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/commit/?id=71ed79b0e4be0db254640c3beb9a1a0316eb5f61 |titel=kernel/git/torvalds/linux.git - Linux kernel source tree |abruf=2019-11-25}}</ref><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
[[Datei:Wireless USB Frequenzbelegung.png|mini]]<br />
<br />
CWUSB basiert auf der [[Ultrabreitband|UWB]]-([[Orthogonales Frequenzmultiplexverfahren|OFDM]]-)Technologie (siehe auch [[ECMA-368]]), die durch die WiMedia Alliance definiert wird. Möglich sind dabei Übertragungsraten von bis zu 480&nbsp;[[Mbit]]/s bei einer Entfernung bis 3&nbsp;Meter, dies entspricht der [[Datenübertragungsrate]] von USB&nbsp;2.0. Bei 10&nbsp;Meter Entfernung beträgt die maximale Übertragungsrate 110&nbsp;Mbit/s.<br />
<br />
Die Übertragung erfolgt dabei im [[Frequenz]]bereich zwischen 3168 und 10560&nbsp;[[MHz]], welches in 14 Bänder mit einer Bandbreite von 528 MHz eingeteilt ist. Diese Bänder werden zu 5 Bandgruppen zusammengefasst. Die Bandgruppen 1 bis 4 sind dabei 3 Bänder breit (Bandgruppe 1: Band 1+2+3 = 3168-4752&nbsp;MHz ... Bandgruppe 4: Band 10+11+12 = 7920–9504&nbsp;MHz), die Bandgruppe 5 ist nur 2 Bänder breit (Bandgruppe 5: Band 13+14 = 9504-10560 MHz).<br />
Die ersten Geräte werden für die Bandgruppe 1 erwartet, wobei dieser Frequenzbereich momentan noch nicht weltweit für diese Technologie freigegeben ist. In der [[EU]] wird jedoch gemäß Entscheidung der Europäischen Kommission für diese Technologie ab 2010 nur der Frequenzbereich 6000 bis 8500 MHz freigegeben, das entspricht der Bandgruppe 3 (Band 7+8+9 = 6336-7920 MHz). In Deutschland geschah dies bereits am 16. Januar 2008.<ref> {{Webarchiv|text=''Frequenzen für Ultra-Wideband-Technologie bereitgestellt'' |url=http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/12430.pdf |wayback=20090919213931 }}, Bundesnetzagentur, 16. Januar 2008 (PDF)</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/12424.pdf |wayback=20210224171121 |text=''Allgemeinzuteilung von Frequenzen für die Nutzung durch Anwendungen geringer Leistung der Ultra-Wideband (UWB) Technologie'' |archiv-bot=2023-02-15 23:26:59 InternetArchiveBot }}, Bundesnetzagentur (PDF)</ref><br />
Auf der CeBIT 2008 wurden von einigen Herstellern erste WUSB-Geräte vorgestellt.<ref> {{Webarchiv|text=''Wireless USB – Schluss mit dem Kabelsalat'' |url=http://www.cebit.de/50966 |wayback=20080313004932 }}, CeBIT Trendspot 2008</ref><br />
<br />
In einer neuen Revision wird es eine Bandgruppe 6 (Band 9+10+11 = 7392...8976 MHz) geben, die im Bereich der Bandgruppen 3 und 4 liegt. Diese Bänder sind weltweit ohne Einschränkungen verfügbar. Mobile Telephone werden wahrscheinlich die Bandgruppe 3 oder 6 verwenden, da in der Bandgruppe 1 gegenseitige Störungen mit UMTS/GSM/BT entstehen. Damit wären diese Geräte inkompatibel mit den ersten ausgelieferten Geräten, die nur die Bandgruppe 1 unterstützen.<br />
<br />
== Rollen ==<br />
In CWUSB gibt es, wie in USB auch, einen [[Host (Informationstechnik)|Host]], der bis zu 127 Endgeräte bedienen kann.<br />
Der Host bestimmt dabei zu jedem Zeitpunkt, wann ein einzelnes Endgerät etwas senden darf. Der Host nutzt dabei die Funktionen, die ein Gerät zur Verfügung stellt, zum Beispiel stellt ein [[Massenspeicher]]-Endgerät (MSC) dem Host Funktionen zum lesenden und schreibenden Zugriff auf einen Speicher zur Verfügung.<br />
<br />
Ein CWUSB-Gerät kann ein einfaches Gerät, ein Host oder aber ein sogenanntes Dual Role Device sein. Ein Dual Role Device kann sowohl die Rolle eines Hosts als auch die eines Gerätes annehmen.<br />
<br />
== Topologie ==<br />
Die Verbindung zwischen Host und Endgerät ist eine [[Punkt-zu-Punkt-Verbindung]]. Ein [[Rechnernetz|Netzwerk]] aus einem Host und den verbundenen Endgeräten nennt man Cluster.<br />
Endgeräte können nur Daten mit dem Host austauschen, nicht jedoch direkt mit anderen Endgeräten im Cluster.<br />
<br />
== Sicherheit ==<br />
Vor dem ersten Verbinden eines Endgerätes mit einem Host muss die Verbindung erlaubt und autorisiert werden. Dazu gibt es zwei Verfahren:<br />
* Bei der ''Assoziation mit Benutzerkontrolle'' wird mittels eines [[Vier-Wege-Handshake]]s ein gemeinsamer Schlüssel vereinbart, ohne ihn selbst über das Medium zu senden. Dazu sendet der Host eine Zufallszahl H an das Endgerät, dieses antwortet mit einer Zufallszahl D. Nun wird ein gemeinsamer Schlüssel mit Hilfe einer [[Cipher Block Chaining Mode|CBC]]-[[Message Authentication Code|MAC]]-Einwegfunktion aus H, D und den Endgeräte-Adressen berechnet. <br /> Da dieses Verfahren anfällig für den [[Man-in-the-middle-Angriff]] ist, muss der Benutzer auf der Host-Anzeige und der Endgeräte-Anzeige überprüfen, ob die dargestellten Zahlen die gleichen sind. Wenn dies der Fall ist und der Benutzer dies bestätigt, gilt die Verbindung als sicher und kann benutzt werden.<br />
* Bei der ''Out-Of-Band-Assoziation'' wird mittels einer kabelgebundenen USB-Verbindung die drahtlose Verbindung autorisiert, indem einige Daten übertragen werden (Encryption Key, Device Identifier, Host Identifier, Friendly Names, unterstützte UWB-Bänder usw.). Beim CWUSB-Verbindungsaufbau sind dann keine weiteren Eingaben mehr nötig. Alternativ kann der Schlüssel auch am Endgerät angezeigt oder aufgedruckt werden und durch den Benutzer am Host eingegeben werden.<br />
<br />
Die Authentifizierung ist nur einmal notwendig. Beim Erstellen einer Verbindung werden die Daten immer verschlüsselt ([[AES-128]]-[[CCM-Modus|CCM]]-Verschlüsselung), wenn der Host dem USB-Endgerät eine Adresse zugewiesen hat.<br />
<br />
== Migration von USB-Geräten nach CWUSB ==<br />
Normale USB-Geräte können einfach auf die CWUSB-Technologie portiert werden, indem USB-Endgeräte an einen Device Wire Adapter (DWA) und ein USB-Host an ein Host Wire Adapter (HWA) angeschlossen werden. Das USB-Endgerät erkennt das DWA als einen USB-Host und der Host sieht das HWA als ein Endgerät. Ein oder mehrere DWAs sind dabei zu einem HWA über CWUSB drahtlos verbunden. Wired Adapter (WA) dienen somit als Brücke zwischen der wireless- und wired-Technologie.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.tecchannel.de/a/wireless-usb-neuer-funkstandard-startbereit,1740114 Informationen zu WUSB bei TecChannel]<br />
* [http://www.usb.org/wusb/home CWUSB-Informationen vom USB Implementers Forum] (englisch)<br />
* [http://www.ecma-international.org/publications/files/ECMA-ST/ ECMA-Dokumente, insbesondere ECMA-368 und ECMA-369] (englisch)<br />
* [http://www.wimedia.org/en/index.asp WiMedia Alliance] (englisch)<br />
* [http://www.wireless-usb.eu/wusb/ Wireless USB News] (englisch)<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Funkkommunikationsstandard]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bahnstrecke_Haiger%E2%80%93Breitscheid&diff=246928668Bahnstrecke Haiger–Breitscheid2024-07-20T17:28:30Z<p>Doco: /* Niedergang */</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable float-right"<br />
{{BS-header|Haiger–Breitscheid}}<br />
{{BS-daten<br />
|KBS=166e <small>(Haiger – Rabenscheid 1934)</small><br /><!--<br />
-->194d <small>(1946)</small><br />
|STRECKENNR= 3723<br />
|LÄNGE= 12,3<br />
|SPURWEITE= 1435<br />
|NEIGUNGA= <br />
|NEIGUNG= 20<br />
|RADIUS= 300<br />
|V-MAX=<br />
|BILDPFAD_FOTO=Aubachtalbahn Balkanexpress Uerdinger Schienenbus Bahnhof Breitscheid Marco Dienst 23.08.19970823.jpg<br />
|PIXEL_FOTO=<br />
|TEXT_FOTO=Endbahnhof Breitscheid 1997<br />
|BILDPFAD_KARTE=<br />
|PIXEL_KARTE=<br />
|DE-STRECKENNR=''367'' <small> (1980) </small>}}<br />
{{BS-table}}<br />
{{BS|STR|||[[Dillstrecke|von Gießen]]}}<br />
{{BS|BHF|0,0|[[Bahnhof Haiger|Haiger]]|Keilbahnhof}}<br />
{{BS|ABZgr|||[[Dillstrecke|nach Siegen]]}}<br />
{{BS|DST+exBHF||Haiger Alter Bf|([[Personenbahnhof|Pbf]] bis 1915)}}<br />
{{BS|ABZgr|||[[Bahnstrecke Betzdorf–Haiger|nach Betzdorf (Sieg)]]}}<br />
{{BSe|KHSTxe|0,9|Haiger West|Ende Anschlussgleis}}<br />
{{BSe|xhKRZWae|||[[Aubach (Dill)|Aubach]]|}}<br />
{{BSe|xABZgl|||Anst [[Hailo]]}}<br />
{{BSe|xHST|4,5|[[Flammersbach (Haiger)|Flammersbach]]}}<br />
{{BSe|xhKRZWae|||[[Flammersbacher Viadukt]] (140 m)}}<br />
{{BSe|xBHF|6,3|[[Langenaubach]]}}<br />
{{BSe|xBHF|8,0|[[Rabenscheid]]}}<br />
{{BSe|xhKRZWae|||Aubach|}}<br />
{{BSe|xTUNNEL1|||[[Rabenscheider Tunnel]] (1114 m)}}<br />
{{BSe|xHST|10,9|[[Medenbach (Breitscheid)|Medenbach]]}}<br />
{{BSe|xABZg+r|||Anst Cartonia}}<br />
{{BSe|xBHF|12,3|[[Breitscheid (Hessen)|Breitscheid (Dillkr)]]}}<br />
{{BSe|xBUE|||K 41}}<br />
{{BSe|xKDSTe|13,1||[[Dr. C. Otto & Comp.|Westerwälder Thonindustrie]]}}<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
Die '''Bahnstrecke Haiger–Breitscheid''', auch unter dem Namen ''Balkanexpress'' oder '''Aubachtalbahn''' bekannt, war 12,3 Kilometer lang und führte von [[Bahnhof Haiger|Haiger]] nach [[Breitscheid (Hessen)|Breitscheid]] im [[Westerwald]]. Der erste Teilabschnitt bis [[Rabenscheid]] wurde am 15. Dezember 1926 eröffnet, die restliche [[Bahnstrecke]] erst am 15. Mai 1939.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Vorgeschichte ===<br />
Die Geschichte des „Balkanexpress“ beginnt im 19. Jahrhundert – einige Jahre, nachdem 1862 die wichtigste Bahnlinie im [[Dillkreis|Dillgebiet]] fertiggestellt war, die [[Deutz-Gießener Eisenbahn]] von [[Köln-Deutz]] über [[Betzdorf]] und [[Dillenburg]] nach [[Gießen]].<br />
<br />
Die umliegenden Gemeinden wurden fortan über Nebenbahnen an diese Dillstrecke angeschlossen:<br />
* 1872: [[Scheldetalbahn]] Dillenburg–„Nikolausstollen“ (später verlängert bis nach [[Wallau (Lahn)|Wallau/Lahn]])<br />
* 1892: [[Dietzhölztalbahn]] Dillenburg–[[Ewersbach]]<br />
* 1902: [[Aar-Salzböde-Bahn]] [[Herborn]]–[[Niederwalgern]]<br />
* 1906: [[Westerwaldquerbahn]] Herborn–[[Westerburg]]<br />
<br />
Im Dezember 1908 ordnete der [[Königreich Preußen|preußische]] [[Ministerium der öffentlichen Arbeiten|Minister der öffentlichen Arbeiten]], [[Paul von Breitenbach]], an, dass zwei Stichbahnen gebaut werden sollten: die eine von [[Haiger]] über Breitscheid nach [[Gusternhain]] und die andere von [[Stockhausen (Leun)|Stockhausen]] (bei [[Weilburg]]/Lahn) nach [[Beilstein (Greifenstein)|Beilstein]] ([[Ulmtalbahn]]). Vom ursprünglichen Plan einer durchgehenden, bei [[Driedorf]] die [[Westerwaldquerbahn]] kreuzenden Strecke war bereits Abstand genommen worden. Trotzdem wurde ausdrücklich bestimmt, dass die beiden Endbahnhöfe in Gusternhain und Beilstein so anzulegen seien, dass eine spätere Verbindung jederzeit technisch möglich sei. Schon einen Monat später wurde die Aufnahme der Vorarbeiten angeordnet und 1912 die erforderlichen Mittel bewilligt.<br />
<br />
=== Bau ===<br />
==== Erster Abschnitt ====<br />
[[Datei:Aubachtalbahn Balkanexpress Flammersbach Viadukt Marco Dienst 1992.jpg|mini|links|[[Flammersbacher Viadukt]]]]<br />
<br />
Im April 1914 wurde die ''Bauabteilung Haiger'' eingerichtet und noch im Mai mit den Arbeiten begonnen. Durch den Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kamen die Arbeiten jedoch nahezu zum Erliegen. Bis dahin waren einige Bauwerke bereits fast fertig, neben einigen Brücken unter anderem das [[Empfangsgebäude]] des Bahnhofs Breitscheid und der [[Flammersbach (Haiger)|Flammersbach]]er Bahnhof.<br />
<br />
Fortschritte beim Streckenbau gab es erst wieder nach dem Ende des Krieges 1918. In den ersten Jahren durch die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation]] bedingt, war bis zum Frühjahr 1926 jedoch nicht einmal ein Drittel der ursprünglich geplanten Strecke fertiggestellt. Auf Nachfrage der Anlieger sagte die [[Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft]] zu, die Strecke bis zum Jahresende wenigstens behelfsmäßig bis zum Bahnhof Rabenscheid zu vollenden, was zum 14. Dezember 1926 dann auch geschah. Einzelne Gemeinden, die Kreisbehörden und die Deutsche Reichsbahn begingen die Einweihung der Bahnstrecke mit einem offiziellen Festakt. Vormittags um 9.36 Uhr fuhr ein Sonderzug von Dillenburg aus die Behördenleitungen und einige geladene Gäste nach Haiger. Die Weiterführung der Strecke scheiterte zunächst an den Kosten, außerdem wurde sie nicht mehr als rentabel bewertet.<br />
<br />
==== Zweiter Abschnitt ====<br />
[[Datei:Balkanexpress04.jpg|mini|links|Rabenscheider Tunnel]]<br />
[[Datei:Aubachtalbahn Balkanexpress Haltepunkt Medenbach Marco Dienst 1993.jpg|mini|Haltepunkt Medenbach]]<br />
<br />
Erst nach der [[Machtergreifung|Machtübernahme]] der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] genehmigte die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn 1934 den Bahnbau Rabenscheid–Breitscheid aus rüstungspolitischen Gründen, denn die [[Vereinigte Stahlwerke AG]] mit ihrem Betrieb bei [[Medenbach (Breitscheid)|Medenbach]] sollte einen Bahnanschluss erhalten. Hier wurde vor allem [[Kalkstein]] gebrochen und per Seilbahn „über die Berge“ an [[Donsbach]] vorbei bis zum [[Bahnhof Haiger]] transportiert. Ein weiterer Grund für den Weiterbau war die Erschließung der Bodenschätze rund um Breitscheid.<br />
<br />
Nachdem auch die Finanzierung geregelt war, fand in der Medenbacher Gemarkung Anfang März 1936 der [[Spatenstich|erste Spatenstich]] für die 4,4 Kilometer lange Verlängerung statt. Zwischen den Bahnhöfen Rabenscheid und Medenbach entstand als aufwändiges [[Ingenieurbauwerk]] der [[Rabenscheider Tunnel]] mit mehr als 1100 Metern Länge, ein für [[Nebenbahn|Nebenstrecken]] bemerkenswert langes Bauwerk. Bei dem Tunnelbau waren bis zu 420 Arbeiter im Drei-Schicht-Betrieb beschäftigt. Es existierten Planungen für eine spätere [[Elektrifizierung]] der Strecke, daher wurde der Rabenscheider Tunnel in einer für Nebenstrecken ebenfalls ungewöhnlichen ovalen Form durch den Berg getrieben.<br />
<br />
Gut drei Jahre später, im Frühling 1939, waren die Arbeiten für die Streckenverlängerung bis Breitscheid abgeschlossen. Gegenüber der ursprünglichen Planung wurde die Strecke nicht bis Gusternhain geführt und auf den Anschluss an Westerwaldquerbahn und Ulmtalbahn bei Driedorf verzichtet. Am 15. Mai 1939 lief der erste Zug in einem provisorisch angelegten Bahnhof am Ortsrand von Breitscheid ein. Das eigentliche Breitscheider Bahnhofsgebäude im Schwarzen Weg, das schon ein Vierteljahrhundert zuvor fertiggestellt worden war, lag jedoch noch etwa 1,5 Kilometer weiter. Dieser ursprüngliche Breitscheider Bahnhof sollte zu einem späteren Zeitpunkt fertiggestellt werden. Dazu kam es jedoch nicht mehr, da knapp vier Monate später der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] ausbrach. Das Gebäude wurde an einen privaten Eigentümer verkauft, der es zum Wohnhaus umnutzte.<ref>[http://www.mittelhessen.de/lokales/serien/150_jahre_eisenbahn_an_der_dill/658201_Balkan-Express_erreicht_Driedorf_nie.html - ''„Balkan-Express“ erreicht Driedorf nie.'' In: ''Wetzlarer Neue Zeitung (Dill-Post)'' vom 30. Dezember 2011]{{Toter Link|url=http://www.mittelhessen.de/lokales/serien/150_jahre_eisenbahn_an_der_dill/658201_Balkan-Express_erreicht_Driedorf_nie.html |date=2023-03 |archivebot=2023-03-14 22:22:52 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
=== Betrieb der Gesamtstrecke ===<br />
Genau fünf Jahre nach der Eröffnung, am 15. Mai 1944, wurde der Zugverkehr zwischen Rabenscheid und Breitscheid bis auf weiteres und ohne offizielle Begründung wieder eingestellt. Die sogenannten „Holzwerke Rabe“ wurden im (bombensicheren) Tunnel untergebracht. Dass es sich bei diesem Unternehmen nicht um einen Gartenmöbelhersteller handelte, ahnten die Menschen in den umliegenden Gemeinden damals schon. In Wirklichkeit wurden hier Flugzeugmotoren gefertigt.<br />
<br />
Anfang 1945 war in Folge des Krieges der Verkehr auch auf der restlichen Strecke bis Rabenscheid zum Erliegen gekommen. Dieser Teil der Strecke wurde bis zum Frühjahr 1946 wieder instand gesetzt und der Verkehr aufgenommen. Den Tunnel wieder für den Streckenbetrieb herzurichten, dauerte dagegen wesentlich länger: Erst im Februar 1949 wurde der Verkehr auch auf der restlichen Strecke bis Breitscheid wieder aufgenommen.<br />
<br />
In diesem Jahr wurde die Strecke auch noch um rund 800 Meter über den Breitscheider Behelfsbahnhof hinaus bis zur [[Dr. C. Otto & Comp.|Westerwälder Thonindustrie]] verlängert, die damit endlich ihren lang ersehnten Bahnanschluss erhielt. Die Seilbahn, die von dort zum Bahnhof [[Niederdresselndorf]] an der [[Bahnstrecke Betzdorf–Haiger]] führte, wurde stillgelegt.<br />
<br />
=== Niedergang ===<br />
[[Datei:Aubachtalbahn Balkanexpress Streckenstillegung 796er Schienenbus Marco Dienst 19970921.jpg|mini|links|Schienenbus bei Langenaubach]]<br />
[[Datei:Aubachtalbahn Balkanexpress Güterzug Langenaubach Flammersbach Marco Dienst 1991.jpg|mini|Zwischen Langenaubach und Flammersbach]]<br />
<br />
Das Schicksal, das die Strecke in den Jahrzehnten nach dem Krieg erlebte, ist vergleichbar mit dem zahlreicher Nebenstrecken im Netz der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]]. Durch die zunehmende Konkurrenz auf der Straße verlor die Strecke immer mehr an Bedeutung, so dass ab 1969 die Zahl der [[Zug (Schienenverkehr)|Züge]] immer weiter sank. Ab Sommer 1979 verkehrten werktags nur noch drei Personenzugpaare zwischen Haiger und Breitscheid.<br />
<br />
Noch 1977 wurde für eine Million [[Deutsche Mark|DM]] die große Talbrücke bei [[Flammersbach (Haiger)|Flammersbach]] von Grund auf [[Sanierung (Bauwesen)|saniert]], aber schon zum 31. Mai 1980 der [[Personenzug]]verkehr eingestellt. Der [[Güterzug|Güterverkehr]] blieb der Strecke weitere 17 Jahre erhalten. Hauptkunde war das Unternehmen [[Hailo]] in Flammersbach, das bis zum Schluss täglich durchschnittlich 38 Waggons abfertigte. Auch mehrere Unternehmen in Breitscheid, am Medenbacher und Rabenscheider Bahnhof hatten hin und wieder Wagenladungen, so dass in der Regel täglich zwei Güterzugpaare auf der Strecke verkehrten. Obwohl seitens der Anlieger weiter Bedarf für die Schienenanbindung vorhanden war, wurde der Gesamtverkehr zum 30. September 1997 von der Deutschen Bahn eingestellt. Bis zu diesem Tag gab es zahlreiche Sonderfahrten auf der Strecke, teilweise mit [[Dampflokomotive]]n.<br />
<br />
2004 wurde für Fernsehaufnahmen am Rabenscheider Tunnel das Teilstück zwischen Langenaubach und dem Tunnelportal wieder frei geschnitten. Der Fernsehsender [[ProSieben]] drehte dort eine Reportage über „Schatzsucher“, die Teile der so genannten [[A4 (Rakete)|V2]]-Rakete suchten, die angeblich während des Zweiten Weltkriegs im Tunnel produziert worden war.<br />
<br />
Auf dem Gebiet der Gemeinde Breitscheid wurden im Jahr 2006 die Gleise abgebaut, auf Haigerer Gebiet (bis zum Rabenscheider Tunnel) 2011.<br />
<br />
=== Nutzung als Radweg ===<br />
<br />
Im Rabenscheider Tunnel wurde am 20. August 2022 ein Geh- und Radweg eröffnet<ref>[https://www.haiger.de/leben-in-haiger/presse/2022/august/tunnel-durchfahrt-macht-riesen-spass/ ''Tunnel-Tour macht Riesen-Spaß'']</ref>. Die Tunnelbeleuchtung ist auf die Bedürfnisse der dort lebenden Fledermäuse abgestimmt. Zum Schutz der Fledermäuse bleibt der Tunnel in den Wintermonaten wegen des Winterschlafs der Fledermäuse geschlossen<ref>[https://www.nahmobil-hessen.de/aktuelles/2020/06/10/haiger-plant-radweg-durch-tunnel/ ''Haiger plant Radweg durch Tunnel'']</ref>. Der Tunnelradweg war eine Maßnahme für den Hessentag 2022 in Haiger.<br />
<br />
== Streckenbeschreibung ==<br />
[[Datei:Westerwälder Thonindustrie.JPG|mini|links|Anschlussgleis der Westerwälder Thonindustrie in Breitscheid 1994]]<br />
[[Datei:Anschlussgleis Westerwaelder Tonindustrie Breitscheid.JPG|mini|Zustand der Anlage 2011]]<br />
<br />
Die Eisenbahnstrecke Haiger–Breitscheid hat den Charakter einer Mittelgebirgsbahn. Von Haiger bis zum Endbahnhof Breitscheid steigt die Strecke auf 12,3 km um 204 Meter. Die Orte Haiger und Breitscheid liegen Luftlinie lediglich sechs Kilometer auseinander. Die Neigung der Bahn beträgt, die Bahnhöfe ausgenommen, durchweg 1:50, die kleinsten Gleisradien messen 300 Meter.<br />
<br />
Vom [[Bahnhof Haiger]] (270 Meter über [[Normalnull|NN]]), welcher an der [[Mehrgleisigkeit|zweigleisigen]] [[Bahnstrom|elektrifizierten]] [[Dillstrecke|Hauptstrecke Gießen–Siegen]] liegt, wird die Bahnstrecke zunächst knapp einen Kilometer zusammen mit der [[Bahnstrecke Betzdorf–Haiger]] geführt. Kurz vor dem Haltepunkt Haiger-West zweigt sie nach links von der Strecke nach Betzdorf ab. Nach wenigen hundert Metern folgt ein 180-Grad-Rechtsbogen, wobei der Aubach und die Landesstraße 3044 auf Brücken überquert werden. Direkt an den Rechtsbogen schließt sich ein 180-Grad-Linksbogen an, der durch Einschnitte und über Dämme führt. Nach einem kurzen geraden Stück durch einen Einschnitt folgt wieder eine Rechtskurve, in der nach links der Werksanschluss der Firma Hailo abzweigt.<br />
<br />
Bei km&nbsp;4,5 wird der Haltepunkt ''Flammersbach'' (heute ein [[Stadtteil]] von Haiger) erreicht. Hinter dem Haltepunkt folgt ein langer Linksbogen und die Bahn überquert auf einem mächtigen siebenbogigen Viadukt die Talmulde. Direkt hinter dem Viadukt folgt ein tiefer Einschnitt und nach der anschließenden Rechtskurve ein hoher Damm. Nach einer weiteren Rechtskurve folgt bei km&nbsp;6,3 der Bahnhof ''Langenaubach'' (heute ebenfalls ein Stadtteil von Haiger).<br />
<br />
Die Bahnstrecke führt nun oberhalb von Langenaubach entlang des westlichen Hangs des Aubachtals bis zum Bahnhof ''Rabenscheid'' bei km&nbsp;8,0. Dieser Bahnhof, der am Ortsrand von Langenaubach liegt, war bis 1939 Endpunkt der Strecke. Der Ort, der dem Bahnhof seinen Namen verlieh, liegt jedoch über vier Kilometer vom Bahnhof entfernt in 550 Metern Meereshöhe auf der Westerwaldhochfläche. Rabenscheid gehört heute zur Großgemeinde Breitscheid. Unmittelbar nach dem Bahnhof ''Rabenscheid'' wird in einem Linksbogen der Aubach überquert. Gleich danach folgt der 1114 Meter lange Rabenscheider Tunnel, der den Höhenzug zwischen Aubachtal und Medenbachtal durchstößt.<br />
<br />
Nach dem anschließenden Rechtsbogen wird der Haltepunkt ''Medenbach'' erreicht. Der Ort liegt zwei Kilometer talabwärts und gehört ebenfalls zur Gemeinde Breitscheid. Dem Rand der Hochfläche entlang in südwestlicher Richtung erreicht die Bahnstrecke den Endbahnhof ''Breitscheid'' (480 Meter über NN) bei km&nbsp;12,1. Als Verlängerung über den Bahnhof hinaus folgt das knapp einen Kilometer lange [[Anschlussgleis]] der Breitscheider Schamottefabrik.<br />
<br />
== Fahrzeugeinsatz ==<br />
[[Datei:Aubachtalbahn Balkanexpress 94 1292 Breitscheid Marco Dienst 19930530.jpg|mini|Baureihe 94 im Bahnhof Breitscheid]]<br />
[[Datei:Aubachtalbahn Balkanexpress 94 1292Haiger Flammersbach Marco Dienst 19930530.jpg|mini|Dampfsonderfahrt 1993]]<br />
<br />
Von der Eröffnung bis in die frühen 1960er Jahre hinein wurde der Betrieb fast ausschließlich von Dampflokomotiven der Baureihen [[Preußische G 8.1|55]] und [[Preußische T 14.1|93]] des [[Bw Dillenburg]] bewältigt. Hin und wieder gelangte eine [[Preußische T 16.1|94er]], ebenfalls aus Dillenburg, auf den Westerwald. In den 1950er Jahren kam dann mehr und mehr die [[DR-Baureihe 50|Baureihe 50]] dazu und löste die älteren Baureihen ab.<br />
<br />
Ab 1954 wurden die ersten Schienenbusse ([[VT 95]], später [[VT 98]]) eingesetzt, die die lokbespannten Personenzüge bis Anfang der 1970er Jahre komplett verdrängten. Im Güterverkehr übernahmen ab den 1960er Jahren immer mehr Dieselloks der [[DB-Baureihe V 100|V&nbsp;100-Familie]] Leistungen. Selten wurde eine [[DB-Baureihe V 160|V&nbsp;160]] oder [[DB-Baureihe V 200.0|V&nbsp;200]] dort eingesetzt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Uli Horch: ''„Balkanexpress“ geht die Puste aus. 1980 endet der Personenverkehr zwischen Haiger und Breitscheid''. In: Dill-Zeitung<ref>Rest eines defekten Weblinks, deshalb kein Erscheinungsdatum.</ref>.<br />
* Uli Horch: ''Geschichten um den Balkan-Express. Über die Eisenbahn und den Bergbau zwischen Haiger und Breitscheid''. Bergbaufreunde Glückauf Constanze Langenaubach/Donsbach, Haiger 1993.<br />
* Willi Merzhäuser, Hansjürgen Wenzel: ''Eisenbahnen im Westerwald. Zwischen Sieg und Lahn''. EK-Verlag, Freiburg 1996, ISBN 3-88255-579-3.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Aubachtalbahn|audio=0|video=0}}<br />
* [https://www.bundesbahn.net/pic/strecken/balkanexpress/ Webseite mit Fotos der Strecke (2014)]<br />
* [http://www.der-balkanexpress.de/ Private Seite über den Balkanexpress]<br />
* [https://eisenbahn-tunnelportale.de/lb/inhalt/tunnelportale/3723.html Die Tunnelportale des Rabenscheider Tunnels]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Haigerbreitscheid, Bahnstrecke}}<br />
[[Kategorie:Bahnstrecke in Hessen]]<br />
[[Kategorie:Verkehr (Mittelhessen)|Bahnstrecke Haigerbreitscheid]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk im Lahn-Dill-Kreis]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Haiger]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=National_Exhibition_Centre&diff=245475499National Exhibition Centre2024-05-30T13:42:05Z<p>Doco: Satzbau</p>
<hr />
<div>[[Datei:National Exhibition Centre Logo.jpg|mini|Logo des NEC.]]<br />
Das '''National Exhibition Centre'''; kurz '''NEC''' ist ein [[Kongresszentrum]] in [[Birmingham]], [[England]].<br />
<br />
Das Center befindet sich nahe der [[M42 motorway|Autobahn M42]], dem [[Birmingham Airport]] sowie des Flughafenbahnhofs Birmingham International. Die Anlage besteht aus insgesamt 20 Hallen und wurde auf einem Areal von 2,54 [[Quadratkilometer]] errichtet, was es zum größten Kongresszentrum im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] macht. Königin [[Elisabeth II.]] eröffnete den Komplex am 2. Februar 1976. Das NEC ist der Hauptveranstaltungsort für die [[International Spring Fair]] (seit 1976), [[Crufts]] (seit 1991), die [[British International Motorshow]] (1978–2004) und hält weitere international bekannte Ausstellungen in seinen Gebäuden ab. Die Originalgröße des Komplexes betrug in den 1970er und 1980er Jahren 89.000 [[Quadratmeter]]. Im Jahr 1989 weihte die Queen das NEC ein weiteres Mal mit einer Größe von nun 125.000 Quadratmetern ein. Im Jahr 1993 betrug das Areal des Komplexes 158.000 Quadratmeter. 190.000 Quadratmeter erreichte der NEC-Campus im Jahr 1998. Der Komplex gehört der [[NEC Group]], die ebenso die [[Arena Birmingham]] und das [[International Convention Centre Birmingham]] besitzt.<br />
<br />
== Resorts World Arena ==<br />
[[Datei:Genting Arena.jpg|mini|Eingang der Arena im Oktober 2016]]<br />
{{Hauptartikel|Resorts World Arena}}<br />
Die '''Resorts World Arena''' ist eine [[Mehrzweckhalle]] mit 15.700 Plätzen im Komplex des National Exhibition Centre Birmingham und wird hauptsächlich für Konzerte genutzt. Die Arena wurde 1980 als ''Birmingham International Arena'' eröffnet und war damals die größte Multifunktionsarena in Großbritannien. Die Spielfeldgröße beträgt 94,8 Meter zu 51,4 Meter. Im Jahr 2008 wurde die Arena renoviert und 2009 erweitert. Die Erweiterung bezog sich jedoch nicht auf die Zuschauerkapazität. In der Arena traten schon Weltstars wie [[Eric Clapton]] während seiner [[Journeyman World Tour]] oder auch [[David Bowie]] im Verlauf seiner [[Serious Moonlight Tour]] auf. <br />
<br />
Ab 1983 hieß die Arena ''NEC Arena'', dann ab 2009 ''LG Arena'' und ab 2015 ''Genting Arena''. Seit 2018 heißt sie ''Resorts World Arena''.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|National Exhibition Centre}}<br />
{{Commonscat|LG Arena|Resorts World Arena}}<br />
* thenec.co.uk: [http://www.thenec.co.uk/ Website des NEC] (englisch)<br />
* gentingarena.co.uk: [http://www.gentingarena.co.uk/ Website der Genting Arena] (englisch)<br />
<br />
[[Kategorie:Kongresszentrum]]<br />
[[Kategorie:Mehrzweckhalle]]<br />
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Birmingham]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Birmingham)]]<br />
[[Kategorie:Sportstätte für Netball]]<br />
[[Kategorie:Sportstätte in Birmingham]]<br />
[[Kategorie:Netball (Vereinigtes Königreich)]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Ministerpr%C3%A4sidenten_der_deutschen_L%C3%A4nder&diff=244727732Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder2024-05-06T14:59:54Z<p>Doco: /* Bremen */ Johannes Schroers eingefügt</p>
<hr />
<div>Die '''Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder''' enthält alle [[Regierungschef]]s der [[Land (Deutschland)|deutschen Länder]] seit 1945.<br />
<br />
== Amtierende Regierungschefs ==<br />
In der folgenden Tabelle sind die amtierenden Regierungschefs der Länder der Bundesrepublik Deutschland aufgeführt (Stand: 8. November 2023).<br />
<br />
{| class="wikitable sortable zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Land<br />
! Regierungs&shy;chef<br />
! Bild<br />
! Geburts&shy;datum<br />
! colspan="2"| Partei<br />
! Amtsantritt<br />
! Amtsdauer<br />
! Nächste Landtagswahl<br />
! Landes&shy;regierung<br />
! Regierungs&shy;parteien<br />
|-<br />
| {{DE-BW}}<br />
| data-sort-value="Kretschmann, Winfried" | Ministerpräsident<br />[[Winfried Kretschmann]]<br />
| [[Datei:180913 Jungfernfahrt Hybrid Faehre 01 (cropped).jpg|100x100px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1948-05-17}}<br />
| data-sort-value="GRÜNE" |[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]<br />
| style="background:#008b00" |<br />
| {{DatumZelle|2011-05-12}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2011|05|12}} Tage<br />
| data-sort-value="2026-03" |[[Wahl zum 18. Landtag von Baden-Württemberg|Frühjahr 2026]]<br />
| [[Kabinett Kretschmann III]]<br />
| [[Schwarz-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]/[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-BY}}<br />
| data-sort-value="Söder, Markus" | Ministerpräsident<br />[[Markus Söder]]<br />
| [[Datei:2022-02-21 Dr. Markus Soeder-1926 (cropped).jpg|100x100px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1967-01-05}}<br />
| data-sort-value="CSU" |[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]<br />
| style="background:#0088ce" |<br />
| {{DatumZelle|2018-03-16}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2018|03|16}} Tage<br />
| data-sort-value="2028" |[[Wahl zum 20. Bayerischen Landtag|2028]]<br />
| [[Kabinett Söder III]]<br />
| [[Schwarz-orange Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CSUE|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|FW(BY)|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]/[[Landesvereinigung Freie Wähler Bayern|FW]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-BE}}<br />
| data-sort-value="Wegner, Kai" | Regierender Bürgermeister<br />[[Kai Wegner]]<br />
| [[Datei:2014-09-09 - Kai Wegner MdB - 7002.jpg|100x100px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1972-09-15}}<br />
| data-sort-value="CDU" |[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]<br />
| style="background:#000000" |<br />
| {{DatumZelle|2023-04-27}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2023|04|27}} Tage<br />
| data-sort-value="2026-09" |[[Wahl zum 20. Abgeordnetenhaus von Berlin|Herbst 2026]]<br />
| [[Senat Wegner]]<br />
| [[Große Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-BB}}<br />
| data-sort-value="Woidke, Dietmar" | Ministerpräsident<br />[[Dietmar Woidke]]<br />
| [[Datei:2017-03-19 Dietmar Woidke SPD Parteitag by Olaf Kosinsky-1.jpg|103x103px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1961-10-22}}<br />
| data-sort-value="SPD" |[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2013-08-28}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2013|08|28}} Tage<br />
| data-sort-value="2024-09-22" |[[Wahl zum achten Landtag von Brandenburg|22. September 2024]]<br />
| [[Kabinett Woidke III]]<br />
|[[Kenia-Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-HB}}<br />
| data-sort-value="Bovenschulte, Andreas" | Präsident des Senats und Bürgermeister<br />[[Andreas Bovenschulte]]<br />
| [[Datei:Bovenschulte, Andreas NEU-1.jpg|113x113px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1965-08-11}}<br />
| SPD<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2019-08-15}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2019|08|15}} Tage<br />
| data-sort-value="2027-05" |[[Wahl zur 22. Bremischen Bürgerschaft|Frühjahr 2027]]<br />
| [[Senat Bovenschulte II]]<br />
| [[Rot-rot-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]/[[Die Linke|Linke]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-HH}}<br />
| data-sort-value="Tschentscher, Peter" | Erster Bürgermeister<br />[[Peter Tschentscher]]<br />
| [[Datei:Peter Tschentscher 2019.jpg|zentriert|94x94px]]<br />
| {{DatumZelle|1966-01-20}}<br />
| SPD<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2018-03-28}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2018|03|28}} Tage<br />
| data-sort-value="2025-02" |[[Wahl zur 23. Hamburgischen Bürgerschaft|Frühjahr 2025]]<br />
| [[Senat Tschentscher II]]<br />
| [[Rot-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-HE}}<br />
| data-sort-value="Rhein, Boris" | Ministerpräsident<br />[[Boris Rhein]]<br />
| [[Datei:Boris-Rhein-Passbild2sw2.jpg|96x96px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1972-01-02}}<br />
| CDU<br />
| style="background:#000000" |<br />
| {{DatumZelle|2022-05-31}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2022|05|31}} Tage<br />
| data-sort-value="2028" |[[Wahl zum 22. Hessischen Landtag|2028]]<br />
| [[Kabinett Rhein II]]<br />
| [[Schwarz-rote Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-MV}}<br />
| data-sort-value="Schwesig, Manuela" | Ministerpräsidentin<br />[[Manuela Schwesig]]<br />
| [[Datei:Manuela Schwesig 2.jpg|107x107px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1974-05-23}}<br />
| SPD<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2017-07-04}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2017|07|04}} Tage<br />
| data-sort-value="2026-09" |[[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2026|Herbst 2026]]<br />
| [[Kabinett Schwesig II]]<br />
| [[Rot-rote Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Die Linke|Linke]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-NI}}<br />
| data-sort-value="Weil, Stephan" | Ministerpräsident<br />[[Stephan Weil]]<br />
|[[Datei:Weil, Stephan.jpg|113x113px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1958-12-15}}<br />
| SPD<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2013-02-19}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2013|02|19}} Tage<br />
| data-sort-value="2027-10" |[[Wahl zum 20. Landtag des Landes Niedersachsen|Herbst 2027]]<br />
| [[Kabinett Weil III]]<br />
| [[Rot-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-NW}}<br />
| data-sort-value="Wüst, Hendrik" | Ministerpräsident<br />[[Hendrik Wüst]]<br />
| [[Datei:Eröffnung ICE-Instandhaltungswerk Köln-Nippes-9251 (cropped).jpg|82x82px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1975-07-19}}<br />
| CDU<br />
| style="background:#000000" |<br />
| {{DatumZelle|2021-10-27}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2021|10|27}} Tage<br />
| data-sort-value="2027-05" |[[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2027|Frühjahr 2027]]<br />
| [[Kabinett Wüst II]]<br />
| [[Schwarz-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-RP}}<br />
| data-sort-value="Dreyer, Malu" | Ministerpräsidentin<br />[[Malu Dreyer]]<br />
| [[Datei:Wahlkampf Landtagswahl NRW 2022 - SPD - Roncalliplatz Köln 2022-05-13-4145 Malu Dreyer (cropped).jpg|87x87px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1961-02-06}}<br />
| SPD<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2013-01-16}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2013|01|16}} Tage<br />
| data-sort-value="2026-03" |[[Wahl zum 19. Landtag von Rheinland-Pfalz|Frühjahr 2026]]<br />
| [[Kabinett Dreyer III]]<br />
| [[Ampelkoalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]/[[Freie Demokratische Partei|FDP]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-SL}}<br />
| data-sort-value="Rehlinger, Anke" | Ministerpräsidentin<br />[[Anke Rehlinger]]<br />
| [[Datei:2017-03-19 Anke Rehlinger SPD Parteitag by Olaf Kosinsky-3.jpg|zentriert|rahmenlos|82x82px]]<br />
| {{DatumZelle|1976-04-06}}<br />
| SPD<br />
| style="background:#FF0000" |<br />
| {{DatumZelle|2022-04-25}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2022|04|25}} Tage<br />
| data-sort-value="2027-03" |[[Wahl zum 18. Landtag des Saarlandes|Frühjahr 2027]]<br />
| [[Kabinett Rehlinger]]<br />
| [[Alleinregierung|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-SN}}<br />
| data-sort-value="Kretschmer, Michael" | Ministerpräsident<br />[[Michael Kretschmer]]<br />
| [[Datei:Michael Kretschmer-v2 Pawel-Sosnowski - Querformat (cropped).jpg|87x87px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1975-05-07}}<br />
| CDU<br />
| style="background:#000000" |<br />
| {{DatumZelle|2017-12-13}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2017|12|13}} Tage<br />
| data-sort-value="2024-09" |[[Landtagswahl in Sachsen 2024|1. September 2024]]<br />
|[[Kabinett Kretschmer II]]<br />
|[[Kenia-Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]/[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-ST}}<br />
| data-sort-value="Haseloff, Reiner" | Ministerpräsident<br />[[Reiner Haseloff]]<br />
| [[Datei:Reiner Haseloff (Martin Rulsch) 09.jpg|121x121px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1954-02-19}}<br />
| CDU<br />
| style="background:#000000" |<br />
| {{DatumZelle|2011-04-19}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2011|04|19}} Tage<br />
| data-sort-value="2026-06" |[[Wahl zum neunten Landtag von Sachsen-Anhalt|Sommer 2026]]<br />
| [[Kabinett Haseloff III]]<br />
|[[Deutschland-Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Freie Demokratische Partei|FDP]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-SH}}<br />
| data-sort-value="Günther, Daniel" | Ministerpräsident<br />[[Daniel Günther]]<br />
| [[Datei:Daniel Günther (2017).jpg|112x112px|zentriert]]<br />
| {{DatumZelle|1973-07-24}}<br />
| CDU<br />
| style="background:#000000" |<br />
| {{DatumZelle|2017-06-28}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2017|06|28}} Tage<br />
| data-sort-value="2027-03" |[[Wahl zum 21. Landtag von Schleswig-Holstein|Frühjahr 2027]]<br />
| [[Kabinett Günther II]]<br />
| [[Schwarz-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]])</small><br />
|-<br />
| {{DE-TH}}<br />
| data-sort-value="Ramelow, Bodo" | Ministerpräsident<br />[[Bodo Ramelow]]<br />
|[[Datei:2011-05-18-landtagsprojekt-erfurt-073.jpg|107x107px|zentriert|alt=]]<br />
| {{DatumZelle|1956-02-16}}<br />
|[[Die Linke|Linke]]<br />
| style="background:#BE3075" |<br />
| {{DatumZelle|2020-03-04}}<br />
|{{Dauer in Tagen|2020|03|04}} Tage<br />
| data-sort-value="2024-09" |[[Landtagswahl in Thüringen 2024|1. September 2024]]<br />
|[[Kabinett Ramelow II]]<br /><small>([[Minderheitsregierung]])</small><br />
|[[Rot-rot-grüne Koalition|<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>&nbsp;<span style="color:#000000; background:#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span>]]<br /><small>([[Die Linke|Linke]]/[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]])</small><br />
|}<br />
<br />
{{Panorama|Ministerpräsidenten der deutschen Länder.svg|1000|Übersicht über die Ministerpräsidenten}}<br />
<br />
== Länder ==<br />
=== Baden-Württemberg ===<br />
{{Siehe auch|Landtag von Baden-Württemberg#Ergebnisse der Landtagswahlen (in Prozent der Stimmenanteile)|titel1=Wahlergebnisse und Landesregierungen in Baden-Württemberg|Liste der Minister- und Staatspräsidenten von Württemberg}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Baden-Württemberg in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Greater coat of arms of Baden-Württemberg.svg|[[Wappen Baden-Württembergs|Wappen]]<br />
Flag of Baden-Württemberg.svg|[[Flagge Baden-Württembergs|Flagge]]<br />
Suedweststaat.png|Vorgängerländer von Baden-Württemberg 1945 bis 1952<br />
Villa-Reitzenstein-Norden.jpg|[[Villa Reitzenstein]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| Vorgängerländer von 1945 bis 1952:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
|colspan="6" style="font-size:large" | [[Baden (Südbaden)|Baden]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|2. Juni 1945 –<br />3. Dezember 1946||colspan="5"|Ministerialdirektorium unter wechselnden Vorsitzenden: [[Alfred Bund]] ([[Badische Christlich-Soziale Volkspartei|BCSV]]), [[Karl Ott (Pädagoge)|Karl Ott]] (parteilos), [[Adolf Schwarz (Ministerialdirektor)|Adolf Schwarz]] (verstorben am 3. Juni 1945), [[Paul Haußer]] ([[Demokratische Partei (Baden)|DemP]], ab 4. Juni 1945), [[Ludwig Ganter]] (bis August 1945), [[Paul Zürcher]] (BCSV, ab September 1945), [[Friedrich Leibbrandt]] ([[SPD Baden|SPB]], ab 1. Januar 1946), [[Philipp Martzloff]] (SPB, ab 20. Februar 1946) und [[Carl Diez]] (BCSV, ab 20. Februar 1946)<br />
|-<br />
|3. Dezember 1946 –<br />25. April 1952||[[Leo Wohleb]]||[[Badische Christlich-Soziale Volkspartei|BCSV]]<br /> später: [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Staatssekretariat Wohleb]], [[Kabinett Wohleb I]], [[Kabinett Wohleb II|II]], [[Kabinett Wohleb III|III]]||Amtsbezeichnung zunächst „Präsident des Staatssekretariats“, ab 1947 „Staatspräsident“||[[Datei:Leo Wohleb thumb.jpg|150x150px]]<br />Leo Wohleb<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
|colspan="6" style="font-size:large" | [[Württemberg-Baden]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|24. September 1945 –<br />25. April 1952||[[Reinhold Maier]]||[[Demokratische Volkspartei|DVP]]||[[Kabinett Maier I (Württemberg-Baden)|Kabinett Maier I]], [[Kabinett Maier II (Württemberg-Baden)|II]], [[Kabinett Maier III (Württemberg-Baden)|III]]||Zunächst ernannt durch die USA, 1946 demokratisch bestätigt||<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
|colspan="6" style="font-size:large" | [[Württemberg-Hohenzollern]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|16. Oktober 1945 –<br />8. Juli 1947||[[Carlo Schmid]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Schmid I]], [[Kabinett Schmid II|II]]||Ernannt durch Frankreich||[[Datei:Carlo Schmid (1963).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|8. Juli 1947 –<br />3. August 1948||[[Lorenz Bock]]||CDU||[[Kabinett Bock]]||Im Amt verstorben||[[Datei:Bundesarchiv Bild 175-05845, Koblenz, "Rittersturz-Konferenz".jpg|150x150px]]<br />Lorenz Bock (links)<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. August 1948 –<br />13. August 1948||Carlo Schmid||SPD|| Kabinett Bock ||kommissarisch||[[Datei:Carlo Schmid (1963).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|13. August 1948 –<br />25. April 1952||[[Gebhard Müller]]||CDU||[[Kabinett Müller (Württemberg-Hohenzollern)|Kabinett Müller]]||||[[Datei:Gebhard Müller.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| ab 1952:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
|colspan="6" style="font-size:large" | [[Baden-Württemberg]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|25. April 1952 –<br />7. Oktober 1953||Reinhold Maier||DVP/[[Freie Demokratische Partei|FDP]]||[[Kabinett Maier (Baden-Württemberg)|Kabinett Maier]]||Rücktritt nach dem schlechten Abschneiden der FDP Baden-Württemberg bei der [[Bundestagswahl 1953]]||<br />
|-<br />
|7. Oktober 1953 –<br />17. Dezember 1958||Gebhard Müller||CDU||[[Kabinett Müller I (Baden-Württemberg)|Kabinett Müller I]], [[Kabinett Müller II (Baden-Württemberg)|II]], [[Kabinett Müller III (Baden-Württemberg)|III]]||Rücktritt wegen seiner Wahl zum Präsidenten des [[Bundesverfassungsgericht]]s||[[Datei:Gebhard Müller.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|17. Dezember 1958 –<br />1. Dezember 1966||[[Kurt Georg Kiesinger]]||CDU||[[Kabinett Kiesinger I (Baden-Württemberg)|Kabinett Kiesinger I]], [[Kabinett Kiesinger II|II]], [[Kabinett Kiesinger III|III]]||Rücktritt wegen seiner bevorstehenden Wahl zum [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] der Bundesrepublik Deutschland||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F024017-0001, Oberhausen, CDU-Parteitag Rheinland, Kiesinger.jpg (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|1. Dezember 1966 –<br />16. Dezember 1966||[[Wolfgang Haußmann]]||FDP/DVP|| Kabinett Kiesinger III ||kommissarisch||[[Datei:Justizminister Haußmann, Oberbürgermeister Brandel.jpg|150x150px]]<br />
Wolfgang Haußmann (links)<br />
|-<br />
|16. Dezember 1966 –<br />30. August 1978||[[Hans Filbinger]]||CDU||[[Kabinett Filbinger I]], [[Kabinett Filbinger II|II]], [[Kabinett Filbinger III|III]], [[Kabinett Filbinger IV|IV]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Filbinger-Affäre]]“||[[Datei:Hans Filbinger (Bundesarchiv B 145 Bild-F054633-0026, Ludwigshafen, CDU-Bundesparteitag cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|30. August 1978 –<br />13. Januar 1991||[[Lothar Späth]]||CDU||[[Kabinett Späth I]], [[Kabinett Späth II|II]], [[Kabinett Späth III|III]], [[Kabinett Späth IV|IV]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Traumschiff-Affäre]]“||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F067146-0013, Lothar Späth.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|13. Januar 1991 –<br />22. Januar 1991||[[Gerhard Weiser]]||CDU||Kabinett Späth IV||kommissarisch<br />
|[[Datei:KAS-Weiser, Gerhard-Bild-3735-1.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|22. Januar 1991 –<br />29. April 2005||[[Erwin Teufel]]||CDU||[[Kabinett Teufel I]], [[Kabinett Teufel II|II]], [[Kabinett Teufel III|III]], [[Kabinett Teufel IV|IV]]||Rücktritt aus Altersgründen||[[Datei:Erwin Teufel 2011.JPG|150x150px]]<br />
|-<br />
|29. April 2005 –<br />9. Februar 2010||[[Günther Oettinger]]||CDU||[[Kabinett Oettinger I]], [[Kabinett Oettinger II|II]]||Rücktritt wegen seiner bevorstehenden Ernennung zum [[Kommissar für Energie|EU-Kommissar für Energie]]||[[Datei:Guenther h oettinger 2007-portrait.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|9. Februar 2010 –<br />10. Februar 2010||[[Ulrich Goll]]||FDP||Kabinett Oettinger II||kommissarisch<br />
|[[Datei:Ulrich Goll 2008 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|10. Februar 2010 –<br />12. Mai 2011||[[Stefan Mappus]]||CDU||[[Kabinett Mappus]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011|Wahlniederlage]]||[[Datei:Stefan Mappus 2011 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|Seit 12. Mai 2011||[[Winfried Kretschmann]]||[[Bündnis 90/Die Grünen]]||[[Kabinett Kretschmann I]], [[Kabinett Kretschmann II|II]], [[Kabinett Kretschmann III|III]]|| Als erster Politiker von Bündnis 90/Die Grünen zum [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Präsident des Bundesrates]] gewählt. ||[[Datei:180913 Jungfernfahrt Hybrid Faehre 01 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Bayern ===<br />
{{Siehe auch|Bayerischer Ministerpräsident}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Bavaria in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Bavaria.svg|[[Bayerisches Staatswappen|Wappen]]<br />
Flag of Bavaria (lozengy).svg|[[Staatsflagge Bayerns|Flagge]]<br />
Bayerische Staatskanzlei Munich 2014 02.jpg|[[Bayerische Staatskanzlei]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|28. Mai 1945 –<br />28. September 1945||[[Fritz Schäffer]]||[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]||[[Kabinett Schäffer]]||Ernannt durch die USA||[[Datei:KAS-Schäffer, Fritz-Bild-395-1.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|28. September 1945 –<br />21. Dezember 1946||[[Wilhelm Hoegner]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Hoegner I]]||Ernannt durch die USA||[[Datei:HoegnerWilhelm.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|21. Dezember 1946 –<br />14. Dezember 1954||[[Hans Ehard]]||CSU||[[Kabinett Ehard I]], [[Kabinett Ehard II|II]], [[Kabinett Ehard III|III]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F011950-0010, Hans Ehard cropped.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|14. Dezember 1954 –<br />16. Oktober 1957||Wilhelm Hoegner||SPD||[[Kabinett Hoegner II]]||Rücktritt nach Verlust der Mehrheit im Landtag||[[Datei:HoegnerWilhelm.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|16. Oktober 1957 –<br />26. Januar 1960||[[Hanns Seidel]]||CSU||[[Kabinett Seidel I]], [[Kabinett Seidel II|II]]||Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen||[[Datei:Hanns Seidel.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|26. Januar 1960 –<br />11. Dezember 1962||Hans Ehard||CSU||[[Kabinett Ehard IV]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F011950-0010, Hans Ehard cropped.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|11. Dezember 1962 –<br />7. November 1978||[[Alfons Goppel]]||CSU||[[Kabinett Goppel I]], [[Kabinett Goppel II|II]], [[Kabinett Goppel III|III]], [[Kabinett Goppel IV|IV]]|| Rücktritt aus Altersgründen||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F014898-0001, Alfons Goppel.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|7. November 1978 –<br />3. Oktober 1988||[[Franz Josef Strauß]]||CSU||[[Kabinett Strauß I]], [[Kabinett Strauß II|II]], [[Kabinett Strauß III|III]]||Im Amt verstorben||[[Datei:Franz Josef Strauß 1982.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1988 –<br />19. Oktober 1988|| rowspan="2" |[[Max Streibl]]|| rowspan="2" |CSU||Kabinett Strauß III||kommissarisch<br />
| rowspan="2" |[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F083104-0015, München, CSU-Parteitag, Streibl (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|19. Oktober 1988 –<br />28. Mai 1993||[[Kabinett Streibl I]], [[Kabinett Streibl II|II]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Amigo-Affäre]]“<br />
|-<br />
|28. Mai 1993 –<br />9. Oktober 2007||[[Edmund Stoiber]]||CSU||[[Kabinett Stoiber I]], [[Kabinett Stoiber II|II]], [[Kabinett Stoiber III|III]], [[Kabinett Stoiber IV|IV]]||Rücktritt||[[Datei:DrEdmundStoiber.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|9. Oktober 2007 –<br />27. Oktober 2008||[[Günther Beckstein]]||CSU||[[Kabinett Beckstein]]||Amtsverzicht nach deutlichen Stimmenverlusten der CSU bei der [[Landtagswahl in Bayern 2008|Landtagswahl 2008]]||[[Datei:8040ri-Guenther Beckstein.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|27. Oktober 2008 –<br />13. März 2018||[[Horst Seehofer]]||CSU||[[Kabinett Seehofer I]], [[Kabinett Seehofer II|II]]|| Rücktritt wegen bevorstehender Ernennung zum [[Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat|Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat]]||[[Datei:12-07-17-landtagsprojekt-bayern-RalfR-001.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 13. März 2018 –<br />16. März 2018||[[Ilse Aigner]]||CSU||Kabinett Seehofer II||kommissarisch<br />
|[[Datei:Ilse Aigner 09.2015.JPG|150x150px]]<br />
|-<br />
|Seit 16. März 2018||[[Markus Söder]]||CSU||[[Kabinett Söder I]], [[Kabinett Söder II|II]], [[Kabinett Söder III|III]]|| ||[[Datei:2016-04-18-Markus Söder-hart aber fair-4892.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Berlin ===<br />
{{Siehe auch|Regierender Bürgermeister von Berlin}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Berlin in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Berlin.svg|[[Wappen Berlins|Wappen]]<br />
Flag of Berlin.svg|[[Flagge Berlins|Flagge]]<br />
Rotes Rathaus.jpg|Das [[Rotes Rathaus|Rote Rathaus]], Sitz des Regierenden Bürgermeisters<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| 1945 bis 1948:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Groß-Berlin]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Oberbürgermeister || Partei || Magistrat || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|17. Mai 1945 –<br />5. Dezember 1946||[[Arthur Werner]]||parteilos||[[Magistrat Werner]]||Ernannt durch die UdSSR||[[Datei:Fotothek df pk 0000079 061.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|5. Dezember 1946 –<br />17. April 1947||[[Otto Ostrowski]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Magistrat Ostrowski]]|| Von der Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der eigenen Fraktion qua Misstrauensvotum abgewählt wegen Differenzen über den Umgang mit der [[SED]]||[[Datei:Otto Ostrowski 1946 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|8. Mai 1947 –<br />7. Dezember 1948||[[Louise Schroeder]]||SPD||[[Magistrat Schroeder]]||kommissarisch; [[Ernst Reuter]] wurde am 24. Juni 1947 zum Oberbürgermeister gewählt, durfte sein Amt jedoch wegen des Vetos der sowjetischen Militärverwaltung nicht antreten (vgl. [[Magistrat Reuter (Groß-Berlin)]])||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046121-0033, Koblenz, "Rittersturz-Konferenz", Schroeder.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="6"| 1948 bis 1991:<br />Der politische Status des 1948 geteilten Berlins war nach der [[Deutsche Teilung|Spaltung Deutschlands]] im Jahr 1949 kompliziert. [[West-Berlin]] wurde zwar de facto in vielen Bereichen zu einem Land der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik Deutschland]], stand aber formell unter dem Besatzungsstatut der Alliierten mit bestimmten Einschränkungen. U.a. gab es in West-Berlin keine Wehrpflicht, und die West-Berliner Vertreter im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] und [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]] hatten lediglich eingeschränktes Stimmrecht. Der [[Ost-Berlin|Ost-Sektor von Berlin]] wurde 1949 nicht zu einem [[Land (DDR)|Land der DDR]] und entsandte in die [[Länderkammer der DDR|Länderkammer]] nur „Vertreter“ mit beratender Stimme. Nach der [[Verwaltungsreform von 1952]] existierten in der DDR keine Länder mehr, sondern lediglich [[Bezirk (DDR)|Bezirke]]. Ost-Berlin gehörte als Hauptstadt der DDR keinem Bezirk an und bildete auch keinen eigenen Bezirk, wurde in der Verwaltungspraxis jedoch zunehmend wie ein Bezirk behandelt.<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[West-Berlin]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Amtszeit || Regierender Bürgermeister<br />(bis 11. Januar 1951: Oberbürgermeister) || Partei || Senat || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|7. Dezember 1948 –<br />29. September 1953||[[Ernst Reuter]]||SPD||[[Magistrat Reuter (West-Berlin)|Magistrat Reuter]], [[Senat Reuter]]||Im Amt verstorben||[[Datei:ErnstReuter1951 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|22. Oktober 1953 –<br />11. Januar 1955||[[Walther Schreiber]]||[[Christlich Demokratische Union|CDU]]||[[Senat Schreiber]]||Amtsverlust durch [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1954|Wahlniederlage]]||[[Datei:Walther Schreiber (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|11. Januar 1955 –<br />30. August 1957||[[Otto Suhr]]||SPD||[[Senat Suhr]]||Im Amt verstorben||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F002766-0003, Erholungsreise für Berliner Kinder.jpg|150x150px]]<br />
Otto Suhr (Mitte)<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|30. August 1957 –<br />3. Oktober 1957||[[Franz Amrehn]]||CDU||Senat Suhr||kommissarisch||[[Datei:KAS-Amrehn, Franz-Bild-4167-1.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|3. Oktober 1957 –<br />1. Dezember 1966||[[Willy Brandt]]||SPD||[[Senat Brandt I]], [[Senat Brandt II|II]], [[Senat Brandt III|III]]|| Rücktritt wegen bevorstehender Ernennung zum [[Auswärtiges Amt|Bundesminister des Auswärtigen]] und [[Vizekanzler (Deutschland)|Stellvertreter des Bundeskanzlers]] ||[[Datei:Willy Brandt (1959).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|14. Dezember 1966 –<br />19. Oktober 1967||[[Heinrich Albertz]]||SPD||[[Senat Albertz I]], [[Senat Albertz II|II]]||Kommissarisch ab dem 1. Dezember 1966.<br /><br />Rücktritt wegen der Erschießung [[Benno Ohnesorg]]s bei der [[Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin]] ||[[Datei:Heinrich Albertz.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|19. Oktober 1967 –<br />2. Mai 1977||[[Klaus Schütz]]||SPD||[[Senat Schütz I]], [[Senat Schütz II|II]], [[Senat Schütz III|III]]||Rücktritt nach mehreren Finanzskandalen||[[Datei:Klaus Schütz thumb.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|2. Mai 1977 –<br />23. Januar 1981||[[Dietrich Stobbe]]||SPD||[[Senat Stobbe I]], [[Senat Stobbe II|II]]||Rücktritt, nachdem eine infolge der [[Garski-Affäre]] erforderlich gewordene Senatsumbildung im Abgeordnetenhaus scheiterte||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F043773-0039, Bonn, Laubenpieperfest Landesvertretung Berlin (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|23. Januar 1981 –<br />11. Juni 1981||[[Hans-Jochen Vogel]]||SPD||[[Senat Vogel]]||Amtsverlust durch [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1981|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F055059-0019, Köln, SPD-Parteitag, Vogel.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|11. Juni 1981 –<br />9. Februar 1984||[[Richard von Weizsäcker]]||CDU||[[Senat Weizsäcker]]||Rücktritt wegen seiner bevorstehenden Wahl zum [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] der Bundesrepublik Deutschland||[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1991-039-11, Richard v. Weizsäcker.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|9. Februar 1984 –<br />16. März 1989||[[Eberhard Diepgen]]||CDU||[[Senat Diepgen I]], [[Senat Diepgen II|II]]||Amtsverlust durch [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1989|Wahlniederlage]]|| [[Datei:KAS-Diepgen, Eberhard-Bild-4379-1 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|16. März 1989 –<br />2. Oktober 1990 (–<br />24. Januar 1991)||[[Walter Momper]]||SPD||[[Senat Momper]]||siehe „3. Oktober 1990 bis 24. Januar 1991“||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0203-023, Berlin, SPD-Bezirksparteitag, Walter Momper.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| ab 3. Oktober 1990:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! style="font-size:large" colspan="6"| [[Berlin]] (nach der Wiedervereinigung)<br />
|-<br />
|''3. Oktober 1990 –<br />24. Januar 1991''||''[[Walter Momper]] und [[Tino Schwierzina]] <small>(ab 11. Jan. 1991: kommissarisch [[Thomas Krüger (Politiker, 1959)|Thomas Krüger]])</small>'' ||''beide SPD''||''[[Senat Momper]] und [[Magistrat Schwierzina]] gemäß {{Art.|16|einigvtr|juris}} des [[Einigungsvertrag]]s gemeinsam (sog. „MagiSenat“)''<ref>der sog.''MagiSenat'' nahm seine Arbeit faktisch schon vor dem rechtlichen Starttermin 3. Oktober 1990 am 12. Juni 1990 auf</ref> ||''Ende dieser Konstruktion nach Art. 16 Einigungsvertrag durch Bildung einer Gesamtberliner Regierung; Amtsverlust Mompers durch [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1990|Wahlniederlage]]''||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0506-022, Berlin, Kommunalwahl, Schwierzina, Momper.jpg|150x150px]] Momper und Schwierzina<br />
|-<br />
|24. Januar 1991 –<br />16. Juni 2001||Eberhard Diepgen||CDU||[[Senat Diepgen III]], [[Senat Diepgen IV|IV]], [[Senat Diepgen V|V]]|| Abgewählt durch [[konstruktives Misstrauensvotum]]||[[Datei:KAS-Diepgen, Eberhard-Bild-18960-1.jpg|158x158px]]<br />
|-<br />
|16. Juni 2001 –<br />11. Dezember 2014||[[Klaus Wowereit]]||SPD||[[Senat Wowereit I]], [[Senat Wowereit II|II]], [[Senat Wowereit III|III]], [[Senat Wowereit IV|IV]]|| Rücktritt<br />
||[[Datei:Klaus Wowereit 2012-02-24 (cropped).jpg|138x138px]]<br />
|-<br />
| 11. Dezember 2014 –<br />21. Dezember 2021||[[Michael Müller (Politiker, 1964)|Michael Müller]]||SPD||[[Senat Müller I]], [[Senat Müller II|II]]|| Zur [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2021|Wahl des Abgeordnetenhauses 2021]] nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten ||[[Datei:2017-11-16 Michael Müller (Wiki Loves Parliaments 2017 in Berlin) by Sandro Halank.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
| 21. Dezember 2021 –<br />27. April 2023||[[Franziska Giffey]]||SPD||[[Senat Giffey]]||Wahlniederlage bei der Wiederholungswahl ||[[Datei:MJK 19248 Franziska Giffey (SPD-Bundesparteitag 2018).jpg|168x168px]]<br />
|-<br />
| Seit 27. April 2023||[[Kai Wegner]]||CDU||[[Senat Wegner]]|| ||[[Datei:2014-09-09 - Kai Wegner MdB - 7002.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Brandenburg ===<br />
{{Siehe auch|Landesregierung Brandenburg}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Brandenburg in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Brandenburg Wappen.svg|[[Märkischer Adler|Wappen]]<br />
Flag of Brandenburg.svg|[[Flagge Brandenburgs|Flagge]]<br />
Staatskanzlei Brandenburg.jpg|[[Staatskanzlei des Landes Brandenburg]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|4. Juli 1945 –<br />Oktober 1949||[[Karl Steinhoff (Politiker)|Karl Steinhoff]]||[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]/[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Steinhoff (Brandenburg) II|Kabinett Steinhoff]]||Ernannt durch die UdSSR; Oktober 1949 Innenminister der DDR||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-10279-0001, Karl Steinhoff.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|5. Dezember 1949 –<br />23. Juli 1952||[[Rudolf Jahn]]||SED||[[Kabinett Jahn I]], [[Kabinett Jahn II|II]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-20149-0002, Rudolf Jahn im Gespräch.jpg|150x150px]]<br />
Rudolf Jahn (rechts)<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="6" style="text-align:left"| Vom 25. Juli 1952 bis zum 3. Oktober 1990 war das Land Brandenburg suspendiert.<br />
|-<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1990 –<br />1. November 1990<br />
|[[Jochen Wolf (Politiker)|Jochen Wolf]]<br />
|SPD<br />
|<br />
|kommissarisch als [[Landessprecher|Landesbevollmächtigter]]<br />
|[[Datei:Jochen Wolf.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|1. November 1990 –<br />25. Juni 2002||[[Manfred Stolpe]]||SPD||[[Kabinett Stolpe I]], [[Kabinett Stolpe II|II]], [[Kabinett Stolpe III|III]]|| Rücktritt<br />
||[[Datei:Manfred Stolpe.JPG|150x150px]]<br />
|-<br />
|25. Juni 2002 –<br />28. August 2013||[[Matthias Platzeck]]||SPD||[[Kabinett Platzeck I]], [[Kabinett Platzeck II|II]], [[Kabinett Platzeck III|III]]|| Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen<br />
||[[Datei:Matthias-platzeck-ebw-01.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|Seit 28. August 2013||[[Dietmar Woidke]]||SPD||[[Kabinett Woidke I]], [[Kabinett Woidke II|II]], [[Kabinett Woidke III|III]]|| ||[[Datei:Dietmar Woidke.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Bremen ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Bremer Bürgermeister}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Bremen in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Bremen Wappen(Mittel).svg|[[Bremer Wappen|Wappen]]<br />
Flag of Bremen.svg|[[Bremen#Flagge|Flagge]]<br />
Bremen Rathaus1.jpg|[[Bremer Rathaus]], Sitz des Bürgermeisters und Präsidenten des Senats<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Bürgermeister und Präsident des Senats || Partei || Senat || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|26. April 1945 –<br />30. April 1945||[[Johannes Schroers]]||parteilos||||Ernannt durch die USA, von den Kanadiern wegen SS-Mitgliedschaft wieder abgesetzt||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|105x105px]]<br />
|-<br />
|4. Mai 1945 –<br />1. August 1945||[[Erich Vagts]]||parteilos||[[Senat Vagts]]||Ernannt durch die USA||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|105x105px]]<br />
|-<br />
|1. August 1945 –<br />20. Juli 1965||[[Wilhelm Kaisen]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Senat Kaisen I]], [[Senat Kaisen II|II]], [[Senat Kaisen III|III]], [[Senat Kaisen IV|IV]], [[Senat Kaisen V|V]], [[Senat Kaisen VI|VI]], [[Senat Kaisen VII|VII]]||Ernannt durch die USA, 1947 demokratisch bestätigt; Rücktritt aus Altersgründen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/henning-scherf-willy-dehnkamp-war-ein-beispielhafter-mann-7769 |titel=Pressestelle des Senats – Henning Scherf: „Willy Dehnkamp war ein beispielhafter Mann“ |abruf=2022-02-14}}</ref> ||[[Datei:Bgm Kaisen k.jpg|118x118px]]<br />
|-<br />
|20. Juli 1965 –<br />28. November 1967||[[Willy Dehnkamp]]||SPD||[[Senat Dehnkamp]]|| Amtsverzicht nach deutlichen Stimmenverlusten der SPD bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 1967|Bürgerschaftswahl 1967]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.senatspressestelle.bremen.de/pressemitteilungen/henning-scherf-willy-dehnkamp-war-ein-beispielhafter-mann-7769 |titel=Pressestelle des Senats – Henning Scherf: „Willy Dehnkamp war ein beispielhafter Mann“ |abruf=2022-02-14}}</ref> ||[[Datei:Bgm Dehnkamp.jpg|131x131px]]<br />
|-<br />
|28. November 1967 –<br />18. September 1985||[[Hans Koschnick]]||SPD||[[Senat Koschnick I]], [[Senat Koschnick II|II]], [[Senat Koschnick III|III]], [[Senat Koschnick IV|IV]], [[Senat Koschnick V|V]]|| ||[[Datei:Bgm Koschnick.jpg|144x144px]]<br />
|-<br />
|18. September 1985 –<br />4. Juli 1995||[[Klaus Wedemeier]]||SPD||[[Senat Wedemeier I]], [[Senat Wedemeier II|II]], [[Senat Wedemeier III|III]]||Amtsverzicht nach deutlichen Stimmenverlusten der SPD bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 1995|Bürgerschaftswahl 1995]]||[[Datei:Bgm Wedemeier k.jpg|115x115px]]<br />
|-<br />
|4. Juli 1995 –<br />7. November 2005||[[Henning Scherf]]||SPD||[[Senat Scherf I]], [[Senat Scherf II|II]], [[Senat Scherf III|III]]|| Rücktritt aus Altersgründen<br />
||[[Datei:HenningScherf.jpg|146x146px]]<br />
|-<br />
|7. November 2005 –<br />15. Juli 2015||[[Jens Böhrnsen]]||SPD||[[Senat Böhrnsen I]], [[Senat Böhrnsen II|II]], [[Senat Böhrnsen III|III]]||Amtsverzicht nach deutlichen Stimmenverlusten der SPD bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2015|Bürgerschaftswahl 2015]]||[[Datei:Portrait Buergermeister Boehrnsen.jpg|113x113px]]<br />
|-<br />
| 15. Juli 2015 –<br />15. August 2019||[[Carsten Sieling]]||SPD||[[Senat Sieling]]||Amtsverzicht nach deutlichen Stimmenverlusten der SPD bei der [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2019|Bürgerschaftswahl 2019]]||[[Datei:WLP14-ri-0559- Carsten Sieling (SPD).jpg|151x151px]]<br />
|-<br />
| Seit 15. August 2019||[[Andreas Bovenschulte]]||SPD||[[Senat Bovenschulte I]], [[Senat Bovenschulte II|II]]|| ||[[Datei:Bovenschulte, Andreas NEU-1.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Hamburg ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Hamburger Bürgermeister|Erster Bürgermeister}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Hamburg in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Hamburg.svg|[[Landeswappen Hamburg|Wappen]]<br />
Flag of Hamburg.svg|[[Landeswappen Hamburg#Flaggen|Flagge]]<br />
HH Rathaus pano1.jpg|[[Hamburger Rathaus]], Sitz des Ersten Bürgermeisters<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit<ref>Listen der Senatskanzlei/Pressestelle: ''Erste Bürgermeister Hamburgs 1507–2008'' i.&nbsp;V.&nbsp;m. ''Übersicht über die Senate seit 1945'' und Schütt: ''Die Chronik Hamburgs'', Chronik-Verlag 1991.</ref>|| Erster Bürgermeister und Präsident des Senats || Partei || Senat || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|15. Mai 1945 –<br />15. (22.) November 1946||[[Rudolf Hieronymus Petersen|Rudolf Petersen]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]<br />(ab Juni 1946)||[[Senat Petersen]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|150x150px]]<br />
|-<br />
|15. (22.) November 1946 –<br />2. Dezember 1953||[[Max Brauer]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Senat Brauer I]], [[Senat Brauer II|II]]||Senatswahl 15. November 1946 (Vereidigung 22. November) durch die [[Hamburgische Bürgerschaft]].<br />Nach der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1953|Bürgerschaftswahl 1953]] Abwahl<br /> durch konstruktives Misstrauensvotum||[[Datei:Max Brauer 1927.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|2. Dezember 1953 –<br />4. Dezember 1957||[[Kurt Sieveking]]||CDU||[[Senat Sieveking]]|| Amtsverlust durch [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1957|Wahlniederlage]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/personen/biogramm-detail/-/content/kurt-sieveking |titel=Kurt Sieveking |datum=1897-02-20 |sprache=de |abruf=2022-02-14}}</ref>||[[Datei:Sieveking Kurt 7. CDU-Bundesparteitag.JPG|150x150px]]<br />
|-<br />
|4. Dezember 1957 –<br />31. Dezember 1960||Max Brauer||SPD||[[Senat Brauer III]]||Rücktritt und vereinbarte Amtsübergabe an einen jüngeren Nachfolger innerhalb der Wahlperiode||[[Datei:Max Brauer 1927.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 31. Dezember 1960 –<br />1. Januar 1961 ||[[Edgar Engelhard]]||FDP||Senat Brauer III||kommissarisch<br />
|[[Datei:Edgar Engelhard - Ausschnitt aus Bundesarchiv B 145 Bild-F013042-0002, Hamburg, Staatsbesuch Präsident von Zypern.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|1. Januar 1961 –<br />9. Juni 1965||[[Paul Nevermann]]||SPD||[[Senat Nevermann I]], [[Senat Nevermann II|II]]||Rücktritt wegen Presseskandal nach Staatsbesuch<br />(nicht eingehaltene „Protokollpflichten“ der getrennt lebenden Ehefrau)||[[Datei:Tagung vom Gemeinsamen Planungsrat Hamburg und Schleswig-Holstein (Kiel 76.653) (cropped, Paul Nevermann).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|9. Juni 1965 –<br />9. Juni 1971||[[Herbert Weichmann]]||SPD||[[Senat Weichmann I]], [[Senat Weichmann II|II]], [[Senat Weichmann III|III]]||Rücktritt aus Altersgründen||[[Datei:Tagung vom Gemeinsamen Planungsrat Hamburg und Schleswig-Holstein (Kiel 76.653) (cropped, Herbert Weichmann).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|9. Juni 1971 –<br />4. November 1974||[[Peter Schulz (Politiker)|Peter Schulz]]||SPD||[[Senat Schulz I]], [[Senat Schulz II|II]]||Rücktritt wegen schlechten Abschneidens der SPD in der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1974|Bürgerschaftswahl 1974]]||[[Datei:PeterSchulzErsterBürgermeisterHamburg.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 4. November 1974 –<br />12. November 1974||[[Dieter Biallas]]||FDP||Senat Schulz II||kommissarisch<br />
|[[Datei:Dieter Biallas 2.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|12. November 1974 –<br />25. Mai 1981||[[Hans-Ulrich Klose]]||SPD||[[Senat Klose I]], [[Senat Klose II|II]]||Rücktritt wegen parteiinternen Streitigkeiten um das [[Kernkraftwerk Brokdorf]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F055059-0030, Köln, SPD-Parteitag, Klose.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 25. Mai 1981 –<br />24. Juni 1981||[[Helga Elstner]]||SPD||Senat Klose II||kommissarisch<br />
|[[Datei:HelgaElstner.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|24. Juni 1981 –<br />8. Juni 1988||[[Klaus von Dohnanyi]]||SPD||[[Senat von Dohnanyi I]], [[Senat von Dohnanyi II|II]], [[Senat von Dohnanyi III|III]], [[Senat von Dohnanyi IV|IV]]||Zeitweise Minderheits- bzw. kommissarischer Senat wegen fehlenden Mehrheiten nach den Bürgerschaftswahlen [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1982 (Juni)|1982]] und [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1986|1986]]||[[Datei:Klaus von Dohnanyi 1978 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|8. Juni 1988 –<br />8. Oktober 1997||[[Henning Voscherau]]||SPD||[[Senat Voscherau I]], [[Senat Voscherau II|II]], [[Senat Voscherau III|III]]||Rücktritt nach deutlichen Stimmenverlusten der SPD bei der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1997|Bürgerschaftswahl 1997]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F079282-0019, Münster, SPD-Parteitag, Voscherau.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 8. Oktober 1997 –<br />12. November 1997||[[Erhard Rittershaus]]||[[Statt Partei|Statt]]||Senat Voscherau III||kommissarisch<br />
|[[Datei:Silver - replace this image male.svg|150x150px]]<br />
|-<br />
|12. November 1997 –<br />30. Oktober 2001||[[Ortwin Runde]]||SPD||[[Senat Runde]]||Erster direkt durch die [[Hamburgische Bürgerschaft]] gewählter Regierungschef.<br />
Amtsverlust durch [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2001|Wahlniederlage]]<br />
||[[Datei:Ortwinrunde.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 30. Oktober 2001 –<br />31. Oktober 2001||[[Krista Sager]]||Grüne||Senat Runde||kommissarisch<br />
|[[Datei:Krista-sager-2006 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|31. Oktober 2001 –<br />25. August 2010||[[Ole von Beust]]||CDU||[[Senat von Beust I]], [[Senat von Beust II|II]], [[Senat von Beust III|III]]||Rücktritt nach der Hälfte seiner dritten Amtszeit||[[Datei:Ole von Beust 3289.JPG|150x150px]]<br />
|-<br />
|25. August 2010 –<br />7. März 2011||[[Christoph Ahlhaus]]||CDU||[[Senat Ahlhaus]]||Vom 29. November 2010 bis zum 7. März 2011 mit einer Minderheitsregierung.<br />
Amtsverlust durch [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|Wahlniederlage]]<br />
||[[Datei:Christoph Ahlhaus.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
| 7. März 2011 –<br />13. März 2018||[[Olaf Scholz]]||SPD||[[Senat Scholz I]], [[Senat Scholz II|II]]||Rücktritt aufgrund der Ernennung zum [[Bundesminister der Finanzen]] und [[Vizekanzler (Deutschland)|Stellvertreter der Bundeskanzlerin]]||[[Datei:Olaf Scholz – Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 02.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
| 13. März 2018 –<br />28. März 2018||[[Katharina Fegebank]]||Grüne||Senat Scholz II||kommissarisch<br />
|[[Datei:Fegebank 19 (cropped).jpeg|150x150px]]<br />
|-<br />
| Seit 28. März 2018||[[Peter Tschentscher]]||SPD||[[Senat Tschentscher I]], [[Senat Tschentscher II|II]]||||[[Datei:2019-07-06 BeachVolleyball Weltmeisterschaft Hamburg 2019 StP 0537 LR10 by Stepro.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Hessen ===<br />
{{Siehe auch|Hessischer Ministerpräsident}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Hesse in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Hesse.svg|[[Landeswappen Hessen|Wappen]]<br />
Flag of Hesse.svg|[[Landeswappen Hessen|Flagge]]<br />
Hessische Staatskanzlei.jpg|[[Hessische Staatskanzlei]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| 1945 bis 1946:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Groß-Hessen]]<br />
|-<br />
|16. Oktober 1945 –<br />30. November 1946||[[Karl Geiler]]||parteilos||[[Kabinett Geiler]]||Ernannt durch die USA||<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| ab 1946:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| Hessen<br />
|-<br />
|20. Dezember 1946 –<br />14. Dezember 1950||[[Christian Stock]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Stock]]|| ||[[Datei:WP Stock Christian.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|14. Dezember 1950 –<br />3. Oktober 1969||[[Georg-August Zinn]]||SPD||[[Kabinett Zinn I]], [[Kabinett Zinn II|II]], [[Kabinett Zinn III|III]], [[Kabinett Zinn IV|IV]], [[Kabinett Zinn V|V]]|| Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1264 |titel=Zeitgeschichte in Hessen – Daten · Fakten · Hintergründe : Erweiterte Suche : LAGIS Hessen |abruf=2022-02-14}}</ref>||[[Datei:Georg-August Zinn.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|3. Oktober 1969 –<br />3. Oktober 1976||[[Albert Osswald]]||SPD||[[Kabinett Osswald I]], [[Kabinett Osswald II|II]], [[Kabinett Osswald III|III]]||Rücktritt wegen des [[Helaba-Skandal]]s||[[Datei:Albert Osswald.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1976 –<br />12. Oktober 1976||[[Heinz-Herbert Karry]]||FDP||Kabinett Osswald III||kommissarisch<br />
|[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F052015-0020, Kiel, FDP-Bundesparteitag, Karry.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|12. Oktober 1976 –<br />23. April 1987||[[Holger Börner]]||SPD||[[Kabinett Börner I]], [[Kabinett Börner II|II]], [[Kabinett Börner III|III]]||Vom 1. Dezember 1982 bis 4. Juli 1984 geschäftsführend.<br />
Zur [[Landtagswahl in Hessen 1987|Landtagswahl 1987]] nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten<br />
||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F055060-0007A, Köln, SPD-Parteitag, Börner retouched.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|23. April 1987 –<br />5. April 1991||[[Walter Wallmann]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Wallmann]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Hessen 1991|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F044088-0023, Bonn, Guillaume Untersuchungsausschuss Bundestag.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|5. April 1991 –<br />7. April 1999||[[Hans Eichel]]||SPD||[[Kabinett Eichel I]], [[Kabinett Eichel II|II]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Hessen 1999|Wahlniederlage]]||[[Datei:Hans Eichel 01.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|7. April 1999 –<br />31. August 2010||[[Roland Koch]]||CDU||[[Kabinett Koch I]], [[Kabinett Koch II|II]], [[Kabinett Koch III|III]]||Vom 5. April 2008 bis zum 5. Februar 2009 geschäftsführend.<br />
Rücktritt wegen bevorstehender Berufung zum Vorstandsmitglied bei [[Bilfinger SE|Bilfinger Berger]]<br />
||[[Datei:Roland Koch 03.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|31. August 2010 –<br />31. Mai 2022||[[Volker Bouffier]]||CDU||[[Kabinett Bouffier I]], [[Kabinett Bouffier II|II]], [[Kabinett Bouffier III|III]]||Rücktritt aus Altersgründen||[[Datei:MJK00898 Volker Bouffier.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|Seit 31. Mai 2022||[[Boris Rhein]]||CDU||[[Kabinett Rhein I]], [[Kabinett Rhein II|II]]|| ||[[Datei:Boris-Rhein-Passbild2sw2.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Mecklenburg-Vorpommern ===<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Mecklenburg-Vorpommern in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Mecklenburg-Western Pomerania (great).svg|[[Wappen Mecklenburg-Vorpommerns|Wappen]]<br />
Flag of Mecklenburg-Western Pomerania.svg|[[Flagge Mecklenburg-Vorpommerns|Flagge]]<br />
Schwerin Staatskanzlei 2009-05-24.jpg|[[Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern]], Sitz der Ministerpräsidentin<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"|Vom 9. Dezember 1946 bis zum 23. Juli 1952 hieß das Land [[Land Mecklenburg|Mecklenburg]].<br />
|-<br />
|4. Juli 1945 –<br />19. Juli 1951||[[Wilhelm Höcker]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]||[[Kabinett Höcker I]], [[Kabinett Höcker II|II]]||Ernannt durch die UdSSR||[[Datei:Wilhelm Höcker (1949).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|19. Juli 1951 –<br />28. Juli 1951||[[Kurt Bürger (Politiker)|Kurt Bürger]]||SED||[[Kabinett Bürger]]|| ||[[Datei:Kurt Bürger (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|24. August 1951 –<br />23. Juli 1952||[[Bernhard Quandt]]||SED||[[Kabinett Quandt]]|| ||[[Datei:Bernhard Quandt (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="6"|Vom 25. Juli 1952 bis zum 3. Oktober 1990 war das Land Mecklenburg suspendiert.<br />
|-<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1990 –<br />27. Oktober 1990<br />
|[[Martin Brick]]<br />
|CDU<br />
|<br />
|kommissarisch als [[Landessprecher|Landesbevollmächtigter]]<br />
|[[Datei:Martin Brick (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|27. Oktober 1990 –<br />18. März 1992||[[Alfred Gomolka]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Gomolka]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Werftenkrise]]“||[[Datei:Alfred Gomolka (retouche).png|150x150px]]<br />
|-<br />
|19. März 1992 –<br />2. November 1998||[[Berndt Seite]]||CDU||[[Kabinett Seite I]], [[Kabinett Seite II|II]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 1998|Wahlniederlage]]||[[Datei:KAS-Seite, Berndt-Bild-15217-1.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|3. November 1998 –<br />5. Oktober 2008||[[Harald Ringstorff]]||SPD||[[Kabinett Ringstorff I]], [[Kabinett Ringstorff II|II]], [[Kabinett Ringstorff III|III]]||Rücktritt aus Altersgründen||[[Datei:Harald Ringstorff Jun07.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|5. Oktober 2008 –<br />4. Juli 2017||[[Erwin Sellering]]||SPD||[[Kabinett Sellering I]], [[Kabinett Sellering II|II]], [[Kabinett Sellering III|III]]||Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen||[[Datei:Erwin Sellering, SPD.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|Seit 4. Juli 2017||[[Manuela Schwesig]]||SPD||[[Kabinett Schwesig I]], [[Kabinett Schwesig II|II]] ||||[[Datei:Manuela Schwesig 2014 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Niedersachsen ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Ministerpräsidenten Niedersachsens}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Lower-Saxony in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Lower Saxony.svg|[[Sachsenross#Wappen Niedersachsens|Wappen]]<br />
Flag of Lower Saxony.svg|[[Flagge Niedersachsens|Flagge]]<br />
Niedersächsische Staatskanzlei Hannover.jpg|[[Niedersächsische Staatskanzlei]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| Vorgängerländer 1945/46:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Freistaat Braunschweig|Braunschweig]]<br />
|-<br />
|Mai 1945 –<br />7. Mai 1946||[[Hubert Schlebusch]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Schlebusch]]|| ||[[Datei:SchlebuschHubert.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|7. Mai 1946 –<br />23. November 1946||[[Alfred Kubel]]||SPD||[[Kabinett Kubel (Braunschweig)|Kabinett Kubel]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046646-0036, Bonn, Empfang für Bundesratsdirektor Dr. Pfitzer (Alfred Kubel cropped).jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Land Hannover|Hannover]]<br />
|-<br />
|23. August 1946 –<br />9. Dezember 1946||[[Hinrich Wilhelm Kopf]]||SPD||[[Kabinett Kopf (Hannover)|Kabinett Kopf]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046120-0016, Koblenz, "Rittersturz-Konferenz", Kopf.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Freistaat Oldenburg|Oldenburg]]<br />
|-<br />
|Mai 1945 –<br />23. November 1946||[[Theodor Tantzen der Jüngere|Theodor Tantzen]]||[[Freie Demokratische Partei|FDP]]||[[Kabinett Tantzen II]]|| ||[[Datei:TantzenTheodor.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe8:"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Freistaat Schaumburg-Lippe|Schaumburg-Lippe]]<br />
|-<br />
|Juni 1945 –<br />30. April 1946||[[Heinrich Drake (Politiker)|Heinrich Drake]]||parteilos||[[Kabinett Drake-Bövers]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich; gleichzeitig Ministerpräsident (Amtsbezeichnung: Landespräsident) von [[Lippe (Land)|Lippe]]||[[Datei:HeinrichDrake 5712.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| ab 1946:<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| [[Niedersachsen]]<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|23. November 1946 –<br />26. Mai 1955||[[Hinrich Wilhelm Kopf]]||SPD||[[Kabinett Kopf I]], [[Kabinett Kopf II|II]], [[Kabinett Kopf III|III]], [[Kabinett Kopf IV|IV]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046120-0016, Koblenz, "Rittersturz-Konferenz", Kopf.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|26. Mai 1955 –<br />12. Mai 1959||[[Heinrich Hellwege]]||[[Deutsche Partei|DP]]||[[Kabinett Hellwege I]], [[Kabinett Hellwege II|II]]|| Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Niedersachsen 1959|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-21910-0004, Bonn, Kabinett Adenauer II, Gruppenbild.jpg|150x150px]]<br />Heinrich Hellwege (2. Reihe, 2. von links)<br />
|-<br />
|12. Mai 1959 –<br />21. Dezember 1961||Hinrich Wilhelm Kopf||SPD||[[Kabinett Kopf V]]||Im Amt verstorben||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046120-0016, Koblenz, "Rittersturz-Konferenz", Kopf.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|29. Dezember 1961 –<br />8. Juli 1970||[[Georg Diederichs]]||SPD||[[Kabinett Diederichs I]], [[Kabinett Diederichs II|II]], [[Kabinett Diederichs III|III]], [[Kabinett Diederichs IV|IV]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F030208-0027, Bonn, Landesvertretung Niedersachsen, Diederichs.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|8. Juli 1970 –<br />6. Februar 1976||[[Alfred Kubel]]||SPD||[[Kabinett Kubel I]], [[Kabinett Kubel II|II]]|| Rücktritt aus Altersgründen<br />
| [[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046646-0036, Bonn, Empfang für Bundesratsdirektor Dr. Pfitzer (Alfred Kubel cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|6. Februar 1976 –<br />21. Juni 1990||[[Ernst Albrecht]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Albrecht I]], [[Kabinett Albrecht II|II]], [[Kabinett Albrecht III|III]], [[Kabinett Albrecht IV|IV]], [[Kabinett Albrecht V|V]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Niedersachsen 1990|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F078542-0022, Wiesbaden, CDU-Bundesparteitag, Albrecht.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|21. Juni 1990 –<br />27. Oktober 1998||[[Gerhard Schröder]]||SPD||[[Kabinett Schröder I (Niedersachsen)|Kabinett Schröder I]], [[Kabinett Schröder II (Niedersachsen)|II]], [[Kabinett Schröder III (Niedersachsen)|III]]||Rücktritt wegen bevorstehender Wahl zum [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] der Bundesrepublik Deutschland||[[Datei:Gerhardschroeder01.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|28. Oktober 1998 –<br />15. Dezember 1999||[[Gerhard Glogowski]]||SPD||[[Kabinett Glogowski]]||Rücktritt nach Vorwürfen der Vorteilsnahme||<br />
|-<br />
|15. Dezember 1999 –<br />4. März 2003||[[Sigmar Gabriel]]||SPD||[[Kabinett Gabriel]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Niedersachsen 2003|Wahlniederlage]]||[[Datei:Sigmar Gabriel.jpg|130x130px]]<br />
|-<br />
|4. März 2003 –<br />30. Juni 2010||[[Christian Wulff]]||CDU||[[Kabinett Wulff I]], [[Kabinett Wulff II|II]]||Rücktritt wegen der Übernahme des Amtes des [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] der Bundesrepublik Deutschland||[[Datei:Landtag Niedersachsen DSCF7769.JPG|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|30. Juni 2010 –<br />1. Juli 2010||[[Jörg Bode (Politiker)|Jörg Bode]]||FDP||Kabinett Wulff II||kommissarisch||[[Datei:Jörg Bode 2009 (09).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|1. Juli 2010 –<br />19. Februar 2013||[[David McAllister]]||CDU||[[Kabinett McAllister]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Niedersachsen 2013|Wahlniederlage]]||[[Datei:McAllister, David-9220.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
| Seit 19. Februar 2013||[[Stephan Weil]]||SPD||[[Kabinett Weil I]], [[Kabinett Weil II|II]], [[Kabinett Weil III|III]]|| || [[Datei:Weil, Stephan.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Nordrhein-Westfalen ===<br />
{{Siehe auch|Landesregierung von Nordrhein-Westfalen}}<br />
{{Siehe auch|Liste der Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map North Rhine-Westphalia in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of North Rhine-Westfalia.svg|[[Wappen Nordrhein-Westfalens|Wappen]]<br />
Flag of North Rhine-Westphalia.svg|[[Flagge Nordrhein-Westfalens|Flagge]]<br />
Landeshaus Düsseldorf.jpg|[[Landeshaus Düsseldorf]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| Lippe<br />
|-<br />
|Mai 1945 –<br />21. Januar 1947||[[Heinrich Drake (Politiker)|Heinrich Drake]]||parteilos||[[Kabinett Drake VIII]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich; gleichzeitig Ministerpräsident (Amtsbezeichnung: Landespräsident) von [[Schaumburg-Lippe]] (von Juni 1945 bis April 1946)||[[Datei:HeinrichDrake 5712.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
|29. August 1946 –<br />17. Juni 1947||[[Rudolf Amelunxen]]||parteilos,<br />ab 1947<br />[[Deutsche Zentrumspartei|Zentrum]]||[[Kabinett Amelunxen I]], [[Kabinett Amelunxen II|II]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich||[[Datei:Rudolf Amelunxen - Ausschnitt aus Bundesarchiv B 145 Bild-F001946-0009, Berlin, Bundesversammlung wählt Bundespräsident.jpg|135x135px]]<br />
|-<br />
|17. Juni 1947 –<br />20. Februar 1956||[[Karl Arnold (Politiker)|Karl Arnold]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Arnold I]], [[Kabinett Arnold II|II]], [[Kabinett Arnold III|III]]|| Als erster Politiker der CDU zum [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Präsident des Bundesrates]] gewählt.<br />Abgewählt durch [[konstruktives Misstrauensvotum]] ||[[Datei:KAS-Arnold, Karl-Bild-6100-1.jpg|143x143px]]<br />
|-<br />
|20. Februar 1956 –<br />21. Juli 1958||[[Fritz Steinhoff]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Steinhoff (Nordrhein-Westfalen)|Kabinett Steinhoff]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1958|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv Fritz Steinhoff.jpg|139x139px]]<br />
|-<br />
|21. Juli 1958 –<br />8. Dezember 1966||[[Franz Meyers]]||CDU||[[Kabinett Meyers I]], [[Kabinett Meyers II|II]], [[Kabinett Meyers III|III]]||Abgewählt durch [[konstruktives Misstrauensvotum]]||[[Datei:Franz Meyers ex Ludwig Erhard 1965 FdG 1.jpg|134x134px]]<br />
|-<br />
|8. Dezember 1966 –<br />20. September 1978||[[Heinz Kühn]]||SPD||[[Kabinett Kühn I]], [[Kabinett Kühn II|II]], [[Kabinett Kühn III|III]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F023752-0007 Heinz Kühn cropped.jpg|138x138px]]<br />
|-<br />
|20. September 1978 –<br />27. Mai 1998||[[Johannes Rau]]||SPD||[[Kabinett Rau I]], [[Kabinett Rau II|II]], [[Kabinett Rau III|III]], [[Kabinett Rau IV|IV]], [[Kabinett Rau V|V]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F073459-0029, Bundespressekonferenz, Bundestagswahlkampf, Rau.jpg|156x156px]]<br />
|-<br />
|27. Mai 1998 –<br />20. Oktober 2002||[[Wolfgang Clement]]||SPD||[[Kabinett Clement I]], [[Kabinett Clement II|II]]||Rücktritt wegen bevorstehender Ernennung zum [[Bundesministerium für Wirtschaft und Energie|Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit]]||[[Datei:Wolfgang Clement.jpg|117x117px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|21. Oktober 2002 –<br />5. November 2002||[[Michael Vesper]]||[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]||Kabinett Clement II||kommissarisch||[[Datei:Michael Vesper - 6390.jpg|137x137px]]<br />
|-<br />
|6. November 2002 –<br />21. Juni 2005||[[Peer Steinbrück]]||SPD||[[Kabinett Steinbrück]]|| Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005|Wahlniederlage]]|| [[Datei:Peer Steinbrück Bundestagswahl 2013 SPD.JPG|153x153px]]<br />
|-<br />
|21. Juni 2005 –<br />14. Juli 2010||[[Jürgen Rüttgers]]||CDU||[[Kabinett Rüttgers]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010|Wahlniederlage]]||[[Datei:Juergen Ruettgers hamm 2010.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|14. Juli 2010 –<br />27. Juni 2017||[[Hannelore Kraft]]||SPD||[[Kabinett Kraft I]], [[Kabinett Kraft II|II]]||Vom 14. Juli 2010 bis zum 20. Juni 2012 mit einer Minderheitsregierung<br />Als erste Frau zur [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Präsidentin des Bundesrates]] gewählt<br />Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017|Wahlniederlage]]<br />
|[[Datei:Hannelorekraft.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|27. Juni 2017 –<br />26. Oktober 2021||[[Armin Laschet]]||CDU||[[Kabinett Laschet]]||Rücktritt wegen Annahme eines Bundestagsmandates<br />
|[[Datei:Armin Laschet 2021 (cropped).jpg|139x139px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|26. Oktober 2021 –<br />27. Oktober 2021||[[Joachim Stamp]]||[[Freie Demokratische Partei|FDP]]||Kabinett Laschet||kommissarisch<br />
|[[Datei:Stamp, Joachim-1.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|Seit 27. Oktober 2021|||[[Hendrik Wüst]]||CDU||[[Kabinett Wüst I]], [[Kabinett Wüst II|II]]||<br />
|[[Datei:Eröffnung ICE-Instandhaltungswerk Köln-Nippes-9251 (cropped).jpg|117x117px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Rheinland-Pfalz ===<br />
{{Siehe auch|Landesregierung von Rheinland-Pfalz}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Rhineland-Palatinate in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Rhineland-Palatinate.svg|[[Landeswappen von Rheinland-Pfalz|Wappen]]<br />
Flag of Rhineland-Palatinate.svg|[[Landesflagge von Rheinland-Pfalz|Flagge]]<br />
Staatskanzlei rheinland-pfalz.jpg|[[Neues Zeughaus (Mainz)|Neues Zeughaus]], Sitz der Ministerpräsidentin<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|1. Dezember 1946 –<br />8. Juli 1947||[[Wilhelm Boden]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Boden I]], [[Kabinett Boden II|II]]||Ernannt durch Frankreich||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-H27936, München, Ministerpräsidenten-Treffen.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|9. Juli 1947 –<br />18. Mai 1969||[[Peter Altmeier]]||CDU||[[Kabinett Altmeier I]], [[Kabinett Altmeier II|II]], [[Kabinett Altmeier III|III]], [[Kabinett Altmeier IV|IV]], [[Kabinett Altmeier V|V]], [[Kabinett Altmeier VI|VI]]||Die längste ununterbrochene Amtszeit aller deutschen Ministerpräsidenten nach 1945||[[Datei:KAS-Altmeier, Peter-Bild-6902-1 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|19. Mai 1969 –<br />1. Dezember 1976||[[Helmut Kohl]]||CDU||[[Kabinett Kohl I (Rheinland-Pfalz)|Kabinett Kohl I]], [[Kabinett Kohl II (Rheinland-Pfalz)|II]], [[Kabinett Kohl III (Rheinland-Pfalz)|III]]||Rücktritt wegen Übernahme des Vorsitzes der [[CDU/CSU-Bundestagsfraktion|CDU/CSU-Fraktion]] im Deutschen Bundestag||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F045625-0008, Bonn, Pressekonferenz CDU Bundesvorstand, Kohl.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
||2. Dezember 1976 –<br />7. Dezember 1988||[[Bernhard Vogel (Ministerpräsident)|Bernhard Vogel]]||CDU||[[Kabinett Vogel I (Rheinland-Pfalz)|Kabinett Vogel I]], [[Kabinett Vogel II (Rheinland-Pfalz)|II]], [[Kabinett Vogel III (Rheinland-Pfalz)|III]], [[Kabinett Vogel IV (Rheinland-Pfalz)|IV]]||Rücktritt wegen innerparteilicher Auseinandersetzungen||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F077600-0003, Bernhard Vogel cropped.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|8. Dezember 1988 –<br />20. Mai 1991||[[Carl-Ludwig Wagner]]||CDU||[[Kabinett Wagner (Rheinland-Pfalz)|Kabinett Wagner]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 1991|Wahlniederlage]]||[[Datei:KAS-Wagner, Carl-Ludwig-Bild-19871-1 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|21. Mai 1991 –<br />26. Oktober 1994||[[Rudolf Scharping]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Scharping]]||Rücktritt wegen Übernahme des Vorsitzes der [[SPD-Bundestagsfraktion|SPD-Fraktion]] im Deutschen Bundestag||[[Datei:Bundeswehr-Foto BVM012 Rudolf Scharping.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|26. Oktober 1994 –<br />16. Januar 2013||[[Kurt Beck]]||SPD||[[Kabinett Beck I]], [[Kabinett Beck II|II]], [[Kabinett Beck III|III]], [[Kabinett Beck IV|IV]], [[Kabinett Beck V|V]]|| Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen ||[[Datei:Kurt Beck - Deutschlandfest Bonn 2011-3237 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
| Seit 16. Januar 2013||[[Malu Dreyer]]||SPD||[[Kabinett Dreyer I]], [[Kabinett Dreyer II|II]], [[Kabinett Dreyer III|III]]|| ||[[Datei:WLP RLP 9648 Malu Dreyer.jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Saarland ===<br />
{{Siehe auch|Liste saarländischer Ministerpräsidenten}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Saarland in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Wappen des Saarlands.svg|[[Landeswappen des Saarlandes|Wappen]]<br />
Flag of Saarland.svg|[[Flagge des Saarlandes|Flagge]]<br />
Flag of Saar (1947–1956).svg|[[Flagge des Saarlandes#1947–1956|Flagge]] von 1947 bis 1956<br />
20110501Staatskanzlei Saarbruecken.jpg|[[Saarländische Staatskanzlei]], Sitz der Ministerpräsidentin<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|4. Mai 1945 –<br />8. Oktober 1946|| [[Hans Neureuter]]|| parteilos || Regierungspräsident der französischen Regierung|| Ernennung durch den US-Befehlshaber in Saarbrücken Oberst Louis G. Kelly, Entlassung durch den französischen Militärgouverneur [[Gilbert Grandval]] ||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|116x116px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|20. Oktober 1946 –<br />20. Dezember 1947||[[Erwin Müller (Politiker, 1906)|Erwin Müller]]||[[Christliche Volkspartei des Saarlandes|CVP]]||[[Verwaltungskommission des Saarlandes|Verwaltungskommission]]||Vorsitzender der Verwaltungskommission||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|116x116px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| Saarland mit der [[Verfassung des Saarlandes|Verfassung von 1947]] als autonomes Gebiet:<br />
|-<br />
|15. Dezember 1947 –<br />23. Oktober 1955||[[Johannes Hoffmann (Politiker, 1890)|Johannes Hoffmann]]||CVP||[[Kabinett Hoffmann I (Saarland)|Kabinett Hoffmann I]], [[Kabinett Hoffmann II (Saarland)|II]], [[Kabinett Hoffmann III|III]], [[Kabinett Hoffmann IV|IV]]|| ||[[Datei:WP Johannes Hoffmann 1941.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|29. Oktober 1955 –<br />10. Januar 1956||[[Heinrich Welsch (Politiker)|Heinrich Welsch]]||parteilos||[[Kabinett Welsch]]||Übergangskabinett||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|116x116px]]<br />
|-<br />
|10. Januar 1956 –<br />26. März 1957||[[Hubert Ney]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Ney]]|| ||[[Datei:Ney, Hubert cropped, Bestanddeelnr 907-3847.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6" style="font-size:large"| Saarland nach dem [[Geschichte des Saarlandes#Volksbefragung 1955 und Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland 1957/59|Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland]] 1957:<br />
|-<br />
|4. Juni 1957 –<br />23. April 1959||[[Egon Reinert]]||CDU||[[Kabinett Reinert I]], [[Kabinett Reinert II|II]]||Im Amt verstorben||[[Datei:Silver - replace this image male.svg|116x116px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|23. April 1959 –<br />30. April 1959||[[Kurt Conrad (Politiker)|Kurt Conrad]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||Kabinett Reinert II||kommissarisch||[[Datei:Conrad, Kurt cropped, Bestanddeelnr 907-3847.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|30. April 1959 –<br />26. Juni 1979||[[Franz-Josef Röder]]||CDU||[[Kabinett Röder I]], [[Kabinett Röder II|II]], [[Kabinett Röder III|III]], [[Kabinett Röder IV|IV]], [[Kabinett Röder V|V]], [[Kabinett Röder VI|VI]]||Im Amt verstorben||[[Datei:KAS-Röder, Franz Josef-Bild-902-2 (cropped).jpg|112x112px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|26. Juni 1979 –<br />5. Juli 1979||[[Werner Klumpp]]||[[Freie Demokratische Partei|FDP]]||Kabinett Röder VI||kommissarisch||[[Datei:Archiv Kosinsky 2374 (headshot).jpg|112x112px]]<br />
|-<br />
|5. Juli 1979 –<br />9. April 1985||[[Werner Zeyer]]||CDU||[[Kabinett Zeyer I]], [[Kabinett Zeyer II|II]], [[Kabinett Zeyer III|III]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl im Saarland 1985|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F054632-0017, Ludwigshafen, CDU-Bundesparteitag, Zeyer (cropped).jpg|164x164px]]<br />
|-<br />
|9. April 1985 –<br />27. Oktober 1998||[[Oskar Lafontaine]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Lafontaine I]], [[Kabinett Lafontaine II|II]], [[Kabinett Lafontaine III|III]]||Rücktritt wegen bevorstehender Ernennung zum [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesminister der Finanzen]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F079276-0010 Lafontaine (cropped).jpg|149x149px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|27. Oktober 1998 –<br />10. November 1998||[[Christiane Krajewski]]||SPD|| Kabinett Lafontaine III ||kommissarisch||[[Datei:Silver - replace this image female.svg|122x122px]]<br />
|-<br />
|10. November 1998 –<br />28. September 1999||[[Reinhard Klimmt]]||SPD||[[Kabinett Klimmt]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl im Saarland 1999|Wahlniederlage]]||[[Datei:2018-06-29 Reinhard Klimmt ZDF Fernsehrat 0090.jpg|112x112px]]<br />
|-<br />
|28. September 1999 –<br />9. August 2011||[[Peter Müller (Ministerpräsident)|Peter Müller]] ||CDU||[[Kabinett Müller I (Saarland)|Kabinett Müller I]], [[Kabinett Müller II (Saarland)|II]], [[Kabinett Müller III (Saarland)|III]]||Rücktritt wegen bevorstehender Wahl zum Richter des Bundesverfassungsgerichts ||[[Datei:Peter Müller (2009).jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|9. August 2011 –<br />10. August 2011||[[Christoph Hartmann (Politiker)|Christoph Hartmann]] ||FDP||Kabinett Müller III|| kommissarisch || [[Datei:Hartmann Christoph 1.1 (cropped).jpg|143x143px|Christoph Hartmann]]<br />
|-<br />
|10. August 2011 –<br />28. Februar 2018||[[Annegret Kramp-Karrenbauer]] ||CDU||[[Kabinett Kramp-Karrenbauer I]], [[Kabinett Kramp-Karrenbauer II|II]], [[Kabinett Kramp-Karrenbauer III|III]]||Rücktritt wegen Wahl zur Generalsekretärin der CDU || [[Datei:AV0A3388 Dr. Frauke Gerlach, Armin Laschet Annegret Kramp-Karrenbauer (Hintergrund retuschiert).jpg|157x157px|Annegret Kramp-Karrenbauer]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|28. Februar 2018 –<br />1. März 2018||[[Anke Rehlinger]] ||SPD||Kabinett Kramp-Karrenbauer III|| kommissarisch || [[Datei:2022-03-27 Wahlabend Saarland by Sandro Halank–061 (cropped).jpg|132x132px|Anke Rehlinger]]<br />
|-<br />
|1. März 2018 –<br />25. April 2022 ||[[Tobias Hans]] ||CDU||[[Kabinett Hans]] || Amtsverlust durch [[Landtagswahl im Saarland 2022|Wahlniederlage]] || [[Datei:Tobias Hans-6779.jpg|150x150px|Tobias Hans]]<br />
|-<br />
|Seit 25. April 2022||[[Anke Rehlinger]] ||SPD||[[Kabinett Rehlinger]] || || [[Datei:2022-03-27 Wahlabend Saarland by Sandro Halank–061 (cropped).jpg|132x132px|Anke Rehlinger]]<br />
|}<br />
<br />
=== Sachsen ===<br />
{{Siehe auch|Liste der sächsischen Ministerpräsidenten}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Saxony in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Saxony.svg|[[Landeswappen Sachsens|Wappen]]<br />
Flag of Saxony.svg|[[Flagge Sachsens|Flagge]]<br />
Dresden-Kultusministerium.jpg|[[Sächsische Staatskanzlei]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|4. Juli 1945 –<br />13. Juni 1947||[[Rudolf Friedrichs]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]||[[Kabinett Friedrichs I]], [[Kabinett Friedrichs II|II]]||Ernannt durch die UdSSR.<br />
Im Amt verstorben<br />
||[[Datei:Fotothek df ps 0000062 Bildnisse - Porträts ^ Politiker.jpg|136x136px]]<br />
|-<br />
|30. Juli 1947 –<br />23. Juli 1952||[[Max Seydewitz]]||SED||[[Kabinett Seydewitz I]], [[Kabinett Seydewitz II|II]]|| ||[[Datei:Fotothek df roe-neg 0006033 005 Porträt Max Seydewitz.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="6"| Vom 25. Juli 1952 bis zum 3. Oktober 1990 war das Land Sachsen suspendiert.<br />
|-<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1990 –<br />27. Oktober 1990<br />
|[[Rudolf Krause (Politiker, 1939)|Rudolf Krause]]<br />
|CDU<br />
|<br />
|kommissarisch als [[Landessprecher|Landesbevollmächtigter]]<br />
|[[Datei:Silver - replace this image male.svg|150x150px]]<br />
|-<br />
|27. Oktober 1990 –<br />17. April 2002||[[Kurt Biedenkopf]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Biedenkopf I]], [[Kabinett Biedenkopf II|II]], [[Kabinett Biedenkopf III|III]]||Rücktritt wegen etlicher Affären (z.&nbsp;B. [[Paunsdorf Center|Paunsdorf-Center]]-Affäre, Mietaffäre) ||[[Datei:KAS-Biedenkopf, Kurt-Bild-15343-1.jpg|144x144px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|17. April 2002 –<br />18. April 2002||[[Hans Geisler (Politiker)|Hans Geisler]]||CDU||Kabinett Biedenkopf III||kommissarisch||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0709-320, Dr. Hans Geisler.jpg|146x146px]]<br />
|-<br />
|18. April 2002 –<br />27. Mai 2008||[[Georg Milbradt]]||CDU||[[Kabinett Milbradt I]], [[Kabinett Milbradt II|II]]||Rücktritt wegen der Affäre um die [[Sachsen-LB]]||[[Datei:KAS-Milbradt, Georg-Bild-23427-1.jpg|143x143px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|27. Mai 2008 –<br />28. Mai 2008||[[Thomas Jurk]]||SPD||Kabinett Milbradt II||kommissarisch||[[Datei:2020-02-14 Thomas Jurk (Bundestagsprojekt 2020) by Sandro Halank–2.jpg|135x135px]]<br />
|-<br />
|28. Mai 2008 –<br />12. Dezember 2017||[[Stanislaw Tillich]]||CDU||[[Kabinett Tillich I]], [[Kabinett Tillich II|II]], [[Kabinett Tillich III|III]]||Rücktritt nach dem schlechten Abschneiden der [[CDU Sachsen]] bei der [[Bundestagswahl 2017]]<ref>{{Literatur |Titel=Stanislaw Tillich: Sachsens Ministerpräsident tritt zurück |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2017-10-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sachsen-stanislaw-tillich-tritt-als-ministerpraesident-zurueck-a-1173567.html |Abruf=2022-02-14}}</ref><br />
|[[Datei:SACHSEN CDU 13.06.20130123 - Portrait.jpg|114x114px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|12. Dezember 2017 –<br />13. Dezember 2017||[[Martin Dulig]]||SPD||Kabinett Tillich III||kommissarisch||[[Datei:2016-12-15 Martin Dulig (Landtagsprojekt Sachsen) by Sandro Halank.jpg|137x137px]]<br />
|-<br />
|Seit 13. Dezember 2017||[[Michael Kretschmer]]||CDU||[[Kabinett Kretschmer I]], [[Kabinett Kretschmer II|II]] || || [[Datei:Michael Kretschmer-v2 Pawel-Sosnowski - Querformat (cropped).jpg|117x117px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Sachsen-Anhalt ===<br />
{{Siehe auch|Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt|Landesregierung von Sachsen-Anhalt}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Saxony-Anhalt in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Wappen Sachsen-Anhalt.svg|[[Wappen Sachsen-Anhalts|Wappen]]<br />
Flag of Saxony-Anhalt.svg|[[Flagge Sachsen-Anhalts|Flagge]]<br />
12-12-14-staatskanzlei-md-35.jpg|[[Palais am Fürstenwall]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! colspan="6"| Provinz Sachsen<br />''ab Oktober 1946:'' Provinz Sachsen-Anhalt<br />''ab 21. Juli 1947:'' Land Sachsen-Anhalt<br />
|-<br />
|16. Juli 1945 –<br />1. Oktober 1949||[[Erhard Hübener]]||[[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDPD]]||[[Kabinett Hübener I]], [[Kabinett Hübener II|II]]||Das erste Kabinett wurde von der SMAD ernannt||[[Datei:Hübener F1 0461.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|10. Oktober 1949 –<br />23. Juli 1952||[[Werner Bruschke]]||[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]||[[Kabinett Bruschke I]], [[Kabinett Bruschke II|II]]|| || [[Datei:Werner Bruschke.jpg|157x157px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="6"| Vom 25. Juli 1952 bis zum 3. Oktober 1990 war das Land Sachsen-Anhalt suspendiert.<br />
|-<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1990 –<br />28. Oktober 1990<br />
|[[Karl-Hermann Steinberg]]<br />
|CDU<br />
|<br />
|kommissarisch als [[Landessprecher|Landesbevollmächtigter]]<br />
|[[Datei:Silver - replace this image male.svg|157x157px]]<br />
|-<br />
|28. Oktober 1990 –<br />4. Juli 1991||[[Gerd Gies]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Gies]]||Rücktritt||[[Datei:Gerd Gies (1990).jpg|143x143px]]<br />
|-<br />
|4. Juli 1991 –<br />28. November 1993||[[Werner Münch]]||CDU||[[Kabinett Münch]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Gehälteraffäre]]“||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F089255-0009, Werner Münch.jpg|121x121px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|28. November 1993 –<br />2. Dezember 1993||[[Wolfgang Rauls]]||[[Freie Demokratische Partei|FDP]]||Kabinett Münch||kommissarisch||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F087817-0011, Wolfgang Rauls.jpg|110x110px]]<br />
|-<br />
|2. Dezember 1993 –<br />21. Juli 1994||[[Christoph Bergner]]||CDU||[[Kabinett Bergner]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 1994|Wahlniederlage]]||[[Datei:KAS-Bergner, Christoph-Bild-15376-1 (cropped).jpg|110x110px]]<br />
|-<br />
|21. Juli 1994 –<br />16. Mai 2002||[[Reinhard Höppner]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Höppner I]], [[Kabinett Höppner II|II]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2002|Wahlniederlage]]||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0421-330, Reinhard Höppner.jpg|155x155px]]<br />
|-<br />
|16. Mai 2002 –<br />19. April 2011||[[Wolfgang Böhmer]]||CDU||[[Kabinett Böhmer I]], [[Kabinett Böhmer II|II]]||Zur [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011|Landtagswahl 2011]] nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten||[[Datei:KAS-Böhmer, Wolfgang-Bild-26353-3 (cropped).jpg|110x110px]]<br />
|-<br />
|Seit 19. April 2011||[[Reiner Haseloff]]||CDU||[[Kabinett Haseloff I]], [[Kabinett Haseloff II|II]], [[Kabinett Haseloff III|III]]|| ||[[Datei:Reiner Haseloff (Martin Rulsch) 10.jpg|145x145px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Schleswig-Holstein ===<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Schleswig-Holstein in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
DEU Schleswig-Holstein COA.svg|[[Wappen Schleswig-Holsteins|Wappen]]<br />
Flag of Schleswig-Holstein.svg|[[Flagge Schleswig-Holsteins|Flagge]]<br />
2136 7 8e-62-Kiel, Landtag, SH, Staatskanzlei.jpg|[[Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|15. November 1945 –<br />19. April 1947||[[Theodor Steltzer]]||[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]||[[Kabinett Steltzer I]], [[Kabinett Steltzer II|II]]||Ernannt durch das Vereinigte Königreich (bis 23. August 1946 als Oberpräsident)||<br />
|-<br />
|29. April 1947 –<br />29. August 1949||[[Hermann Lüdemann (Politiker)|Hermann Lüdemann]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Lüdemann]]|| ||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F046120-0015, Koblenz, "Rittersturz-Konferenz", Lüdemann.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|29. August 1949 –<br />5. September 1950||[[Bruno Diekmann]]||SPD||[[Kabinett Diekmann]]|| ||<br />
|-<br />
|5. September 1950 –<br />25. Juni 1951||[[Walter Bartram]]||CDU||[[Kabinett Bartram]]||Rücktritt||[[Datei:Walter Bartram, cropped.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|25. Juni 1951 –<br />11. Oktober 1954||[[Friedrich Wilhelm Lübke]]||CDU||[[Kabinett Lübke I]], [[Kabinett Lübke II|II]]||Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen||<br />
|-<br />
|11. Oktober 1954 –<br />7. Januar 1963||[[Kai-Uwe von Hassel]]||CDU||[[Kabinett von Hassel I]], [[Kabinett von Hassel II|II]]||Rücktritt wegen bevorstehender Ernennung zum [[Bundesministerium der Verteidigung|Bundesminister der Verteidigung]]||[[Datei:Verteidigungsminister Kai Uwe von Hassel (4909218489).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|7. Januar 1963 –<br />24. Mai 1971||[[Helmut Lemke (Politiker)|Helmut Lemke]]||CDU||[[Kabinett Lemke I]], [[Kabinett Lemke II|II]]|| Rücktritt nach der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 1971|Landtagswahl 1971]] und Wechsel in das Amt des [[Landtagspräsident (Deutschland)|Landtagspräsidenten]] ||[[Datei:KAS-Lemke, Helmut-Bild-7621-1 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|24. Mai 1971 –<br />4. Oktober 1982||[[Gerhard Stoltenberg]]||CDU||[[Kabinett Stoltenberg I (Schleswig-Holstein)|Kabinett Stoltenberg I]], [[Kabinett Stoltenberg II (Schleswig-Holstein)|II]], [[Kabinett Stoltenberg III (Schleswig-Holstein)|III]]||Rücktritt wegen bevorstehender Ernennung zum [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesminister der Finanzen]]||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F054130-0025, Bonn, Pressekonferenz CDU-Präsidium.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|14. Oktober 1982 –<br />2. Oktober 1987||[[Uwe Barschel]]||CDU||[[Kabinett Barschel I]], [[Kabinett Barschel II|II]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Barschel-Affäre]]“||[[Datei:KAS-Barschel, Uwe-Bild-7734-1 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|2. Oktober 1987 –<br />31. Mai 1988||[[Henning Schwarz]]||CDU||[[Kabinett Schwarz]]||geschäftsführend||[[Datei:KAS-Schwarz, Henning-Bild-7634-1 (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|31. Mai 1988 –<br />4. Mai 1993||[[Björn Engholm]]||SPD||[[Kabinett Engholm I]], [[Kabinett Engholm II|II]]||Rücktritt wegen der sog. „[[Schubladenaffäre]]“||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F080691-0010, Björn Engholm (cropped).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|19. Mai 1993 –<br />27. April 2005||[[Heide Simonis]]||SPD||[[Kabinett Simonis I]], [[Kabinett Simonis II|II]], [[Kabinett Simonis III|III]]|| Erste Frau als gewählte Regierungschefin eines deutschen Landes.<br />
Rückzug aus der Landespolitik, nachdem die Bildung einer rot-grünen [[Minderheitsregierung]] scheiterte<br />
|| [[Datei:1651 Heide Simonis.JPG|150x150px]]<br />
|-<br />
|27. April 2005 –<br />12. Juni 2012||[[Peter Harry Carstensen]]||CDU||[[Kabinett Carstensen I]], [[Kabinett Carstensen II|II]]||Zur [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012|Landtagswahl 2012]] nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten||[[Datei:PeterHarryCarstensen (Foto Frank Ossenbrink).jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
| 12. Juni 2012 –<br />28. Juni 2017||[[Torsten Albig]]||SPD||[[Kabinett Albig]]||Amtsverlust durch [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017|Wahlniederlage]]||[[Datei:13-08-23-torsten-albig-03.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
| Seit 28. Juni 2017||[[Daniel Günther]]||CDU||[[Kabinett Günther I]], [[Kabinett Günther II|II]]|| ||[[Datei:Daniel Günther (2017).jpg|150x150px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Thüringen ===<br />
{{Siehe auch|Thüringer Ministerpräsident|Thüringer Landesregierung|Landtagswahlen in Thüringen}}<br />
<gallery widths="130" heights="130" perrow="5"><br />
Locator map Thuringia in Germany.svg|Lage in Deutschland<br />
Coat of arms of Thuringia.svg|[[Wappen Thüringens|Wappen]]<br />
Flag of Thuringia.svg|[[Flagge Thüringens|Flagge]]<br />
Statthalterei Hauptgebäude.jpg|[[Kurmainzische Statthalterei]], Sitz des Ministerpräsidenten<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable center zebra"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:11em"| Amtszeit || Ministerpräsident || Partei || Regierung || Anmerkungen || Bild<br />
|-<br />
|Juni –<br />15. Juli 1945||[[Hermann Brill]]||[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]||[[Kabinett Brill]]||Ernannt durch die USA und im Juli 1945 durch die UdSSR||[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1974-008-05, Hermann Louis Brill.jpg|150x150px]]<br />
|-<br />
|16. Juli 1945 –<br />1. September 1947||[[Rudolf Paul]]||parteilos/[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]||[[Kabinett Paul I]], [[Kabinett Paul II|II]]||Ernannt durch die UdSSR||<br />
|-<br />
|9. Oktober 1947 –<br />23. Juli 1952||[[Werner Eggerath]]||SED||[[Kabinett Eggerath I]], [[Kabinett Eggerath II|II]]||[[Landtagswahlen in der SBZ 1946|Halbfreie Wahl (1946)]], [[Landtagswahlen in der DDR 1950|Scheinwahlen 1950]]||[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-19000-3828, Werner Eggerath.jpg|150x150px]]<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! colspan="6"| Vom 25. Juli 1952 bis zum 3. Oktober 1990 war das Land Thüringen suspendiert.<br />
|-<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|3. Oktober 1990 –<br />8. November 1990<br />
|[[Josef Duchač]]<br />
|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]<br />
|<br />
|kommissarisch als [[Landessprecher|Landesbevollmächtigter]]<br />
| rowspan="2" |[[Datei:KAS-Duchac, Josef-Bild-15465-2 (cropped).jpg|165x165px]]<br />
|-<br />
|8. November 1990 –<br />5. Februar 1992<br />
|Josef Duchač<br />
|CDU||[[Kabinett Duchač]]||Rücktritt wegen fehlender Unterstützung in seiner Partei<br />
|-<br />
|5. Februar 1992 –<br />5. Juni 2003||[[Bernhard Vogel (Ministerpräsident)|Bernhard Vogel]]||CDU||[[Kabinett Vogel I (Thüringen)|Kabinett Vogel I]], [[Kabinett Vogel II (Thüringen)|II]], [[Kabinett Vogel III (Thüringen)|III]]|| Rücktritt aus Altersgründen||[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F077600-0003, Bernhard Vogel cropped.jpg|112x112px]]<br />
|-<br />
|5. Juni 2003 –<br />30. Oktober 2009||[[Dieter Althaus]]||CDU||[[Kabinett Althaus I]], [[Kabinett Althaus II|II]]||Rücktritt nach deutlichen Stimmenverlusten der CDU bei der [[Landtagswahl in Thüringen 2009|Landtagswahl 2009]]||[[Datei:Dieter althaus2008.jpg|126x126px]]<br />
|-<br />
|30. Oktober 2009 –<br />5. Dezember 2014||[[Christine Lieberknecht]]||CDU||[[Kabinett Lieberknecht]]||Nach der [[Landtagswahl in Thüringen 2014|Landtagswahl 2014]] entschied sich der bisherige Koalitionspartner SPD gegen eine weitere Zusammenarbeit||[[Datei:Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht.JPG|143x143px]]<br />
|-<br />
| 5. Dezember 2014 –<br />5. Februar 2020 ||[[Bodo Ramelow]]||[[Die Linke|Linke]]||[[Kabinett Ramelow I]]||Versuch einer [[Rot-rot-grüne Koalition|rot-rot-grünen]] Minderheitsregierung nach der [[Landtagswahl in Thüringen 2019|Landtagswahl 2019]], aber im dritten Wahlgang für das Amt des Ministerpräsidenten mit 44 zu 45 Stimmen dem Mitbewerber der FDP unterlegen<br />
|[[Datei:2011-05-18-landtagsprojekt-erfurt-073.jpg|145x145px]]<br />
|-<br />
| 5. Februar 2020 –<br />4. März 2020 || [[Thomas Kemmerich]] || [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || [[Regierungskrise in Thüringen 2020#Führung der Regierungsgeschäfte|kein Kabinett]] || Rücktritt am 8. Februar 2020 wegen der [[Regierungskrise in Thüringen 2020|Kontroversen um die Umstände seiner Wahl]]. Danach geschäftsführend im Amt. || [[Datei:2011-05-18-landtagsprojekt-erfurt-062.jpg|143x143px]]<br />
|-<br />
| Seit 4. März 2020 || [[Bodo Ramelow]] || Linke || [[Kabinett Ramelow II]] || [[Minderheitsregierung]]<br />Als erster Politiker der Partei Die Linke zum [[Präsident des Bundesrates (Deutschland)|Präsident des Bundesrates]] gewählt.<br />
|[[Datei:2011-05-18-landtagsprojekt-erfurt-073.jpg|145x145px]]<br />
|}<br />
<br />
== Besonderheiten ==<br />
=== Ministerpräsidenten pro Land ===<br />
Die meisten regulär gewählten (d.&nbsp;h. nicht von den Besatzungsmächten ernannten bzw. kommissarisch die Amtsgeschäfte führenden) Regierungschefs haben die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein erlebt, wo derzeit jeweils der dreizehnte Erste Bürgermeister bzw. Ministerpräsident regiert. In Bayern ist zurzeit der zwölfte Ministerpräsident im Amt und in Berlin (West) gab es (allerdings von 1948 bis 1991) ebenfalls bereits zwölf verschiedene Regierende Bürgermeister. Im Gegensatz dazu amtiert in Rheinland-Pfalz mit Malu Dreyer erst der siebte gewählte Regierungschef. Das ist die geringste Zahl, betrachtet man die Länder, die der Bundesrepublik in unveränderter Form seit 1949 angehören.<br />
<br />
Die Bürgermeister von Berlin (Ost) und die Ministerpräsidenten der fünf ostdeutschen Länder zwischen 1949 und 1952 wurden bei dieser Zählung insgesamt nicht berücksichtigt. Unter den ostdeutschen Ländern sind Sachsen-Anhalt und Thüringen die Rekordhalter mit jeweils sechs Ministerpräsidenten. Am kontinuierlichsten wurde Brandenburg (drei Ministerpräsidenten) regiert. Zählt man in Berlin erst die Regierenden Bürgermeister ab 1990, also ab der ersten [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1990|Wahl zum Abgeordnetenhaus]] nach der Vereinigung der zuvor geteilten Stadt, so kommt man hier auf fünf.<br />
<br />
=== Amtsführung mit Unterbrechung ===<br />
Eine Reihe von Personen hat das Amt des Regierungschefs mit Unterbrechung ausgeübt.<br />
<br />
[[Heinrich Drake (Politiker)|Heinrich Drake]] war schon vor der [[Zeit des Nationalsozialismus]] ab 1920 im Landespräsidium im [[Freistaat Lippe]] als dessen Vorsitzender in einer einem Ministerpräsidenten vergleichbaren Funktion, bis er 1933 von einer von der [[NSDAP]] geführten Landesregierung abgelöst wurde und noch kurzzeitig Reichstagsabgeordneter wurde. Er wurde von den Alliierten 1945 zum Regierungschef von Lippe und für kurze Zeit von [[Schaumburg-Lippe]] ernannt. Letzteres ging 1946 in [[Niedersachsen]] auf. Lippe wurde 1947 in das neu gebildete [[Nordrhein-Westfalen]] integriert. Hierdurch war Drake nicht nur Ministerpräsident zweier verschiedener Länder, sondern auch bei der Auflösung dieser beteiligt. Von 1947 bis 1966 hatte er verschiedene regionale Ämter inne.<br />
<br />
[[Wilhelm Hoegner]] (SPD) wurde im September 1945 von der US-amerikanischen Besatzungsmacht zum Ministerpräsidenten von [[Bayern]] ernannt. Nach der [[Landtagswahl in Bayern 1946|Wahl 1946]] wurde jedoch die [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] deutlich stärkste Kraft, worauf die SPD als Juniorpartner eine Koalition mit der CSU einging und Hoegner als Stellvertreter des Ministerpräsidenten [[Hans Ehard]] in der Regierung blieb. 1954 bildeten vier Parteien unter der Führung der SPD eine Koalition gegen die CSU, wodurch Hoegner erneut Ministerpräsident wurde. Die Koalition zerbrach 1957, woraufhin [[Hanns Seidel]] von der CSU sein Nachfolger wurde.<br />
<br />
Hans Ehard ([[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]) wiederum kam ebenso zu einer zweiten Amtszeit. Er war für einige Jahre CSU-Vorsitzender und ab 1955 Landtagspräsident, als er 1960 dem krankheitsbedingt zurückgetretenen Hanns Seidel nachfolgte und bis Ende 1962 im Amt blieb. Unter seinem Nachfolger [[Alfons Goppel]] blieb er bis 1966 Justizminister.<br />
<br />
[[Hinrich Wilhelm Kopf]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) wurde im August 1946 von der britischen Besatzungsmacht zum Ministerpräsidenten des Landes Hannover ernannt und amtierte nach der Fusion zum Land Niedersachsen bis 1955. Er zog sich daraufhin aus der Politik zurück, wurde aber 1957 Innenminister im Kabinett von [[Heinrich Hellwege]] von der [[Deutsche Partei|DP]], obwohl dessen Partei weit weniger Mandate hatte als die SPD. 1959 wurde Kopf wieder Ministerpräsident und blieb es, bis er Ende 1961 im Amt verstarb.<br />
<br />
[[Max Brauer]] (SPD) in [[Hamburg]] wurde 1946 zum [[Erster Bürgermeister|Ersten Bürgermeister]] gewählt und verlor dieses Amt nach einem Wahlsieg des bürgerlichen [[Hamburg-Block]]s. 1957 errang er einen deutlichen Wahlsieg, trat aber 1960 zurück und begab sich noch für einige Zeit in die Bundespolitik.<br />
<br />
[[Eberhard Diepgen]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) wurde 1984 zum [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Regierenden Bürgermeister von Berlin]] gewählt. Bei der [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1989|Wahl 1989]] erlitt er eine Wahlniederlage, bei der die CDU nur noch knapp die meisten Stimmen erhalten konnte und der Koalitionspartner [[FDP Berlin|FDP]] an der [[Fünf-Prozent-Hürde]] scheiterte, so dass [[Walter Momper]] von der SPD das Amt übernahm. Nach der Wiedervereinigung konnte die CDU bei der [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1990|Wahl 1990]] wieder klar stärkste Partei werden und Diepgen amtierte erneut, bis die Koalition nach dem [[Berliner Bankenskandal]] zerbrach und er per Misstrauensvotum abgewählt wurde.<br />
<br />
[[Bodo Ramelow]] ([[Die Linke]]) war von 5. Dezember 2014 bis zum 5. Februar 2020 in [[Thüringen]] Ministerpräsident an der Spitze einer rot-rot-grünen Koalition, welche bei der [[Landtagswahl in Thüringen 2019|Wahl 2019]] keine Mehrheit mehr erlangen konnte. Bei der Wahl zum Ministerpräsidenten wurde überraschend [[Thomas Kemmerich]] von der FDP gewählt, was zu einer [[Regierungskrise in Thüringen 2020|Regierungskrise]] führte. Nach Kemmerichs Rücktritt gelangte Ramelow am 4. März 2020 erneut in das Amt des Ministerpräsidenten.<br />
<br />
=== Amtsführung in mehreren Ländern ===<br />
Ministerpräsidenten mehrerer Länder nach 1945 waren [[Hinrich Wilhelm Kopf]] (nacheinander von August bis Oktober 1946 in Hannover und ab November 1946 in Niedersachsen), [[Heinrich Drake (Politiker)|Heinrich Drake]] (gleichzeitig in Lippe und Schaumburg-Lippe) und [[Alfred Kubel]] (1946 in Braunschweig und 1970 bis 1976 in Niedersachsen). Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 amtierten zwei ehemalige Regierungschefs der Vorgängerländer als Ministerpräsidenten des neuen Landes: Zuerst [[Reinhold Maier]] (zuvor Württemberg-Baden) und danach [[Gebhard Müller]] (zuvor Württemberg-Hohenzollern).<br />
<br />
[[Bernhard Vogel (Ministerpräsident)|Bernhard Vogel]], der nacheinander in Rheinland-Pfalz und in Thüringen regierte, ist bisher der einzige Politiker, der in zwei Ländern der Bundesrepublik regierte, die weder Nachfolgestaaten noch Nachbarländer sind. Davon abgesehen waren manche Ministerpräsidenten zuvor Minister in einem anderen Land, zum Beispiel [[Peer Steinbrück]] (NRW, zuvor Minister in Schleswig-Holstein).<br />
<br />
=== Besonders lange Amtszeiten ===<br />
Rekordhalter nach Amtszeit in einem einzigen Land ist der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident [[Peter Altmeier]], der von 1947 bis 1969 insgesamt 21 Jahre, zehn Monate und neun Tage Ministerpräsident war. Neben ihm amtierte nur der saarländische Ministerpräsident [[Franz-Josef Röder]] länger als 20 Jahre in einem Land. Knapp verfehlt wurde die 20-Jahr-Marke vom Bremer Bürgermeister [[Wilhelm Kaisen]], der 1965 zwölf Tage vor seinem zwanzigsten Amtsjubiläum, das am 1. August 1965 stattgefunden hätte, aus dem Amt schied. Entgegen häufiger Darstellung in den Medien hat auch [[Johannes Rau]] in Nordrhein-Westfalen sein zwanzigstes Jubiläum als Ministerpräsident nicht erreicht. Er trat am 27. Mai 1998 zurück, knapp vier Monate vor seinem Amtsjubiläum, das am 20. September 1998 stattgefunden hätte.<br />
<br />
Einzigartig ist der Fall des CDU-Politikers [[Bernhard Vogel (Ministerpräsident)|Bernhard Vogel]], der Ministerpräsident in zwei Ländern war: Von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und von 1992 bis 2003 in Thüringen. Er kann damit in Summe auf 23&nbsp;Jahre, vier Monate und fünf Tage Amtszeit als Ministerpräsident zurückblicken und war insgesamt länger im Amt als sein Vor-Vorgänger Peter Altmeier in Rheinland-Pfalz.<br />
<br />
Verhältnismäßig lang als kommissarische Ministerpräsidenden amtierten [[Louise Schroeder]] (SPD, Berlin, 8. Mai 1947 bis 7. Dezember 1948) sowie [[Henning Schwarz]] (CDU, Schleswig-Holstein, 2. Oktober 1987 bis 31. Mai 1988). Beide amtierten damit länger als eine Reihe der gewählten Amtsträger.<br />
<br />
Der aktuell (seit dem 31. Mai 2022) dienstälteste Regierungschef ist der seit April 2011 amtierende sachsen-anhaltische Ministerpräsident [[Reiner Haseloff]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.protokoll-inland.de/Webs/PI/DE/rang-titulierung/amtliche-reihenfolgen/dienstalterliste-r/dienstalterslisteR.html |titel=Dienstaltersliste der Regierungschefs der Länder |sprache=de |abruf=2022-05-31}}</ref> dicht gefolgt von [[Winfried Kretschmann]] in Baden-Württemberg (Mai 2011).<br />
<br />
=== Besonders kurze Amtszeiten ===<br />
[[Thomas Kemmerich]] (FDP) wurde am 5. Februar 2020 überraschend in der Wahl gegen [[Bodo Ramelow]] (Linke) mit 45 gegen 44 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt. Seine Wahl führte zur [[Regierungskrise in Thüringen 2020]]. Nach nur 3 Tagen im Amt trat er am 8. Februar 2020 von diesem zurück, blieb aber geschäftsführend im Amt. Er wurde am 4. März 2020 nach nur 28 Tagen von seinem Vorgänger Ramelow abgelöst.<br />
<br />
[[Heinrich Welsch (Politiker)|Heinrich Welsch]] war vom 29. Oktober 1955 bis zum 10. Januar 1956 Ministerpräsident des Saarlandes (74 Tage), dies allerdings vor dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland zum 1. Januar 1957.<br />
<br />
[[Tino Schwierzina]] (SPD) war vom 3. Oktober 1990 bis zum 11. Januar 1991 de jure 101 Tage lang Co-Regierungschef von Berlin. Die [[Doppelspitze]] aus Schwierzina und [[Walter Momper]] war für diesen Zeitraum durch den Einigungsvertrag vorgegeben. Da der so genannte ''MagiSenat'', die gemeinsame Regierung durch West-Berliner Senat und Ost-Berliner Magistrat, seine Arbeit bereits am 12. Juni 1990 aufnahm, kommen faktisch 113 Tage hinzu.<br />
<br />
[[Hans-Jochen Vogel]] (SPD) wurde am 23. Januar 1981 in Nachfolge des zurückgetretenen [[Dietrich Stobbe]] Regierender Bürgermeister von Berlin. Nach der verlorenen [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 1981|Abgeordnetenhauswahl]] wurde er am 11. Juni 1981 nach 4 Monaten und 19 Tagen im Amt abgewählt.<br />
<br />
[[Christoph Ahlhaus]] wurde am 25. August 2010 nach dem Rücktritt von [[Ole von Beust]] zum Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg gewählt. Nach der verlorenen [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|Neuwahl der Bürgerschaft]] wurde er am 7. März 2011 nach 6 Monaten und 13 Tagen im Amt abgewählt.<br />
<br />
[[Christoph Bergner]] wurde am 2. Dezember 1993 nach dem Rücktritt von [[Werner Münch]] zum Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt gewählt. Nach der verlorenen [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 1994|Landtagswahl im Juni 1994]] wurde er am 21. Juli 1994 nach 7 Monaten und 19 Tagen im Amt abgewählt.<br />
<br />
[[Gerd Gies]] (CDU) wurde am 28. Oktober 1990 erster Ministerpräsident des wiedergegründeten Landes Sachsen-Anhalt. Gies (und seine gesamte Regierung) traten am 4. Juli 1991 zurück, nach 9 Monaten und 7 Tagen im Amt.<br />
<br />
[[Walter Bartram]] (CDU) wurde am 5. September 1950 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Er trat am 25. Juni 1951 zurück, nachdem seine Partei ihm das Vertrauen entzogen hatte. Er war 9 Monate und 20 Tage im Amt.<br />
<br />
=== Ministerpräsidentinnen ===<br />
Bislang haben zehn Frauen an der Spitze eines deutschen Landes gestanden; drei sind derzeit noch im Amt:<br />
<br />
* [[Louise Schroeder]] stand kommissarisch vom 8. Mai 1947 bis zum 7. Dezember 1948 an der Regierungsspitze von Groß-Berlin. Sie übernahm das Amt als ''Oberbürgermeisterin'' nach einem Misstrauensvotum aus eigenen Reihen gegen [[Otto Ostrowski]] und blieb auch nach einem sowjetischen Veto gegen den Antritt des gewählten [[Ernst Reuter]] kommissarisch im Amt. Vom 14. August bis 1. Dezember 1948 musste sich Schroeder krankheitsbedingt selbst durch [[Ferdinand Friedensburg (Politiker, 1886)|Ferdinand Friedensburg]] kommissarisch vertreten lassen.<br />
* [[Heide Simonis]] (SPD) führte die Landesregierung von Schleswig-Holstein vom 19. Mai 1993 bis zum 27. April 2005. Sie war damit bundesweit die erste nicht nur kommissarisch amtierende Frau an der Spitze eines Bundeslandes. Die vormalige Finanzministerin war nach dem Rücktritt ihres Vorgängers Björn Engholm ins Amt gekommen und wurde bei den Landtagswahlen 1996 und 2000 im Amt bestätigt. 2005 trat sie erneut an und konnte auch eine rot-grüne Koalition mit Tolerierung des [[Südschleswigscher Wählerverband|SSW]] formieren, scheiterte jedoch bei der [[Wahl des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein 2005|Wahl zur Ministerpräsidentin]], weil ein Mitglied der sie unterstützenden Fraktionen ihr seine Stimme verweigerte. Nach vier gescheiterten Wahlgängen zog sie sich zurück.<br />
* [[Christine Lieberknecht]] (CDU) führte vom 30. Oktober 2009 bis zum 5. Dezember 2014 die Landesregierung des Freistaates Thüringen; sie folgte ihrem nach starken Stimmenverlusten der CDU bei der [[Landtagswahl in Thüringen 2009|Landtagswahl 2009]] zurückgetretenen Parteifreund Dieter Althaus im Amt. Nach der [[Landtagswahl in Thüringen 2014|Landtagswahl 2014]] wurde [[Bodo Ramelow]] (Die Linke) zu ihrem Nachfolger gewählt.<br />
* [[Hannelore Kraft]] (SPD) wurde am 14. Juli 2010 zur Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen gewählt. Sie ist die erste Frau, der es gelang, einen amtierenden Ministerpräsidenten aufgrund eines Wählervotums abzulösen. Allerdings hatte sie zunächst keine eigene Mehrheit, sondern führte eine rot-grüne [[Minderheitsregierung]]. Vom 1. November 2010 bis zum 31. Oktober 2011 amtierte sie turnusgemäß als erste [[Liste der Präsidenten des deutschen Bundesrates|Präsidentin des Bundesrates]]. Von der Landtagswahl 2012 bis zur Landtagswahl 2017 regierte sie mit einer Mehrheitsregierung. Da ihre Koalition bei der Wahl 2017 ihre Mehrheit verlor, wurde [[Armin Laschet]] am 27. Juni 2017 zu ihrem Nachfolger gewählt.<br />
* [[Annegret Kramp-Karrenbauer]] (CDU) wurde am 10. August 2011 vom [[Landtag des Saarlandes]] zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie war vorher Sozialministerin im Kabinett von Ministerpräsident Peter Müller, der am Tag zuvor zurücktrat. Sie führte dessen [[Jamaika-Koalition]] bis Anfang 2012 weiter, kündigte sie dann aber auf. Nach [[Landtagswahl im Saarland 2012|vorgezogenen Neuwahlen]] führte sie eine Große Koalition aus CDU und SPD an, die nach der [[Landtagswahl im Saarland 2017|Landtagswahl 2017]] im Amt bestätigt wurde. Nach ihrer Wahl zur CDU-Generalsekretärin trat sie mit Ablauf des Februar 2018 als Ministerpräsidentin zurück.<br />
* [[Malu Dreyer]] (SPD) wurde am 16. Januar 2013 vom rheinland-pfälzischen Landtag zur Ministerpräsidentin gewählt. Sie war zuvor [[Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie|Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie]] im Kabinett ihres Vorgängers Kurt Beck. Dreyer wurde nach den Landtagswahlen 2016 und 2021 im Amt bestätigt.<br />
* [[Manuela Schwesig]] (SPD) wurde nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Erwin Sellering am 4. Juli 2017 zur Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Sie war zuvor bereits von 2008 bis 2013 unter Sellering als Ministerin in der Landesregierung vertreten und war von 2013 bis 2017 [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend|Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend]]. Am 15. November 2021 wurde sie vom Landtag für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.<br />
* [[Katharina Fegebank]] (Grüne) führte kommissarisch die Hamburger Landesregierung vom 13. – 28. März 2018.<br />
* [[Franziska Giffey]] (SPD) wurde am 21. Dezember 2021 zur Regierenden Bürgermeisterin von Berlin gewählt. Sie trat die Nachfolge ihres Parteifreundes Michael Müller an, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Von 2018 bis 2021 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Nachdem das Landesverfassungsgericht Berlin die Wahl zum Abgeordnetenhaus für ungültig erklärt hatte, fanden am 12. Februar 2023 Wiederholungswahlen statt, aus denen die CDU als stärkste Kraft hervorging. Giffey verzichtete hiernach auf die rechnerisch mögliche Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition, die es ihr ermöglicht hätte, Regierende Bürgermeisterin zu bleiben. Stattdessen bildete die SPD eine Koalition mit der CDU. [[Kai Wegner]] wurde neuer Regierender Bürgermeister.<br />
* [[Anke Rehlinger]] (SPD) wurde am 25. April 2022 zur Ministerpräsidentin des Saarlandes gewählt. Sie trat die Nachfolge von [[Tobias Hans]] an, der die Landtagswahl im März 2022 verloren hatte. Sie ist die erste Ministerpräsidentin, die bereits eine Amtsvorgängerin (im Sinne einer weiblichen Person im Amt) hatte.<br />
<br />
=== Verwandtschaftliches ===<br />
Bernhard Vogel (CDU, Rheinland-Pfalz, Thüringen) und Hans-Jochen Vogel (SPD, Berlin) waren die einzigen Brüder, die beide Ministerpräsidenten waren, allerdings verschiedenen Parteien angehörten.<br />
<br />
[[Friedrich Wilhelm Lübke]] (Schleswig-Holstein) war der Bruder des späteren Bundespräsidenten [[Heinrich Lübke]] und [[Johannes Rau]] (Nordrhein-Westfalen) der Ehemann der Enkeltochter des früheren Bundespräsidenten [[Gustav Heinemann]].<br />
<br />
== Parteizugehörigkeiten ==<br />
Zahl der Ministerpräsidenten je Partei jeweils am Anfang des Jahres. Die Partei(en) mit der jeweils höchsten Anzahl ist (sind) hervorgehoben. Berücksichtigt sind nur die Länder der Bundesrepublik Deutschland.<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Jahr !! style="width:3em;" | CDU !! style="width:3em;" | CSU !! style="width:3em;" | SPD !! style="width:3em;" | Linke !! style="width:3em;" | Grüne !!style="width:3em;" | DP !! style="width:3em;" | FDP<br />
|-<br />
| 1950 || 4 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 6 || || || || 1<br />
|-<br />
| 1951 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || || 1<br />
|-<br />
| 1952 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || || 1<br />
|-<br />
| 1953 || 3 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || || 1<br />
|-<br />
| 1954 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 6 || 1 || 3 || || || ||<br />
|-<br />
| 1955 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 6 || || 4 || || || ||<br />
|-<br />
| 1956 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || || 4 || || || 1 ||<br />
|-<br />
| 1957 || 4 || || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || 1 ||<br />
|-<br />
| 1958 || 4|| 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || 1 ||<br />
|-<br />
| 1959 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || 4 || || || 1 ||<br />
|-<br />
| 1960 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1961 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1962 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1963 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1964 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1965 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1966 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|hell|DE}}" | 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 5 || || || ||<br />
|-<br />
| 1967 || 4 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 6 || || || ||<br />
|-<br />
| 1968 || 4 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 6 || || || ||<br />
|-<br />
| 1969 || 4 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 6 || || || ||<br />
|-<br />
| 1970 || 4 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 6 || || || ||<br />
|-<br />
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| 2023 || 5 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 8 || 1 || 1 || ||<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
| aktuell || 6 || 1 || style="background:#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|hell|DE}}" | 7 || 1 || 1 || ||<br />
|-<br />
! Jahr !! style="width:3em;" | CDU !! style="width:3em;" | CSU !! style="width:3em;" | SPD !! style="width:3em;" | Linke !! style="width:3em;" | Grüne !!style="width:3em;" | DP !! style="width:3em;" | FDP<br />
|}<br />
<br />
<small>* ohne das Co-Stadtoberhaupt von Berlin</small><br />
<br />
Bisher gehörten die meisten Ministerpräsidenten der Länder den Parteien der SPD oder CDU/CSU an. Ausnahmen hiervon sind:<br />
<br />
* Von 1945 bis 1952 war der [[Freie Demokratische Partei|FDP]]/[[Demokratische Volkspartei|DVP]]-Politiker [[Reinhold Maier]] Ministerpräsident von Württemberg-Baden und in der Folge von 1952 bis 1953 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.<br />
* Vor dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland war mit [[Johannes Hoffmann (Politiker, 1890)|Johannes Hoffmann]] (1947–1955) ein Politiker der [[Christliche Volkspartei des Saarlandes|CVP]], die erst später in der CDU aufging, Ministerpräsident. Auf ihn folgte mit [[Heinrich Welsch (Politiker)|Heinrich Welsch]] (1955–1956) ein Parteiloser.<br />
* Von 1955 bis 1959 war [[Heinrich Hellwege]] ([[Deutsche Partei]]) Ministerpräsident von Niedersachsen.<br />
* Seit dem 12. Mai 2011 ist [[Winfried Kretschmann]] von [[Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg|Bündnis 90/Die Grünen]] Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.<br />
* Vom 5. Dezember 2014 bis zum 5. Februar 2020 war und erneut seit dem 4. März 2020 ist [[Bodo Ramelow]] von der Partei [[Die Linke]] Ministerpräsident des Freistaates Thüringen. Damit stellten alle während der [[18. Deutscher Bundestag|18. Wahlperiode]] im Bundestag vertretenen Parteien gleichzeitig mindestens einen Ministerpräsidenten – ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik.<br />
* Am 5. Februar 2020 wurde [[Thomas Kemmerich]] von der [[Freie Demokratische Partei|FDP]] als Ministerpräsident des Freistaates [[Thüringen]] gewählt. Er löste damit Bodo Ramelow von der Partei Die Linke ab. Am 8. Februar 2020 trat Thomas Kemmerich als Ministerpräsident des Freistaates Thüringen zurück, blieb aber noch bis zum 4. März 2020 geschäftsführend im Amt.<br />
* In der Provinz Sachsen, später Sachsen-Anhalt, stellte von 1945 bis 1949 die [[Liberal-Demokratische Partei Deutschlands|LDP]] mit [[Erhard Hübener]] den Ministerpräsidenten.<br />
* In den Ländern Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen und Thüringen, ab 1949 auch in Sachsen-Anhalt, stellte ab 1946 bis zur Auflösung der Länder 1952 die [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] die Ministerpräsidenten.<br />
* Ein Teil der von den Besatzungsmächten eingesetzten Ministerpräsidenten war parteilos.<br />
* Nur kommissarisch waren von der FDP [[Wolfgang Haußmann]] (Baden-Württemberg, 1. bis 16. Dezember 1966), [[Werner Klumpp]] (Saarland, 26. Juni bis 4. Juli 1979) und [[Jörg Bode (Politiker)|Jörg Bode]] (Niedersachsen, 30. Juni – 1. Juli 2010) und von Bündnis 90/Die Grünen [[Michael Vesper]] (Nordrhein-Westfalen, 21. Oktober bis 5. November 2002) sowie [[Katharina Fegebank]] (Hamburg, 13. – 28. März 2018) Landesregierungschefs.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland]]<br />
* [[Landesregierung (Deutschland)]]<br />
* [[Liste der österreichischen Landeshauptleute]]<br />
* [[Liste der Präsidenten des deutschen Bundesrates]]<br />
* [[Liste der preußischen Ministerpräsidenten]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Regierungswesen (Deutschland)|Ministerprasidenten der deutschen Lander]]<br />
[[Kategorie:Liste (deutsche Regierungschefs)|*Lander]]<br />
[[Kategorie:Föderalismus in Deutschland]]<br />
[[Kategorie:Ministerpräsident (Deutschland)]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Motorola_Xoom&diff=243786673Motorola Xoom2024-04-05T12:30:09Z<p>Doco: Vergangenheitsform, das Gerät ist seit über einem Jahrzehnt EOL</p>
<hr />
<div>{{Infobox Tragbarer Computer<br />
| Name = Motorola XOOM<br />
| Logo = Motorola Xoom Wordmark.gif<br />
| Bild = Mot Xoom Wiki jeh.jpg<br />
| Bildbeschreibung = <br />
| Entwickler = <br />
| Hersteller = [[Motorola]]<br />
| Veröffentlichung = <br />
| Massenspeicher = 32-[[Byte|GB]]-[[NAND-Flash|NAND]]-[[Flash-Speicher]]<ref name="xoom_specs" /><br />
| Prozessor = 1&nbsp;[[GHz]] dual-core [[Nvidia Tegra|Nvidia Tegra 2]] T20<ref name="FactSheet" /><br />
| Arbeitsspeicher = 1&nbsp;GB [[DDR2-SDRAM]]<ref name="FactSheet" /><br />
| Bildschirm = [[Touchscreen]] (kapazitiv)<br /> 26 cm (10,1&nbsp;[[Zoll (Einheit)|Zoll]])<br /> 1280×800 [[Pixel|px]]<ref name="xoom_specs" /><br />
| Kamera = <br />
| Betriebssystem =<br />
* [[Android (Betriebssystem)|Android]] 3.0 <small>(Auslieferung)</small><br />
* Update auf 4.0.4 <small>(seit 2012)</small><br />
| Funkverbindungen = <br />
* [[Wi-Fi]] [[802.11n|802.11b/g/n]]<br />
* [[Bluetooth]]<ref name="xoom_specs" /><br />
| Anschlüsse = <br />
* micro-[[USB]]<br />
* micro-[[High Definition Multimedia Interface|HDMI]]<br />
* Stereo-Stecker 3,5 mm<ref name="xoom_specs" /><br />
| Akku = <br />
| Akkulaufzeit = 10<br />
| Akkulaufzeit-ref = <br />
| Höhe = 249<br />
| Breite = 168<br />
| Tiefe = 13<br />
| Gewicht = 730<br />
| Besonderheiten = <br />
| Website = [http://www.motorola.com/Consumers/DE-DE/Consumer-Products-and-Services/Tablets/MOTOROLA-XOOM-DE-DE?localeId=22 motorola.de]<br />
}}<br />
<br />
Das '''Motorola Xoom''' ist ein [[Tablet-Computer]] des Herstellers [[Motorola]], der auf der [[Consumer Electronics Show|CES]] am 5. Januar 2011 erstmals präsentiert wurde und in direkte Konkurrenz zum [[iPad]] trat. Es war der weltweit erste Tablet-Computer mit dem neuen Betriebssystem Android 3.0. In Deutschland war das „Xoom 3G“ ab dem 30. April 2011 zunächst exklusiv bei der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]] erhältlich. Seit dem 2. Quartal 2011 wurde zusätzlich die „Xoom Wifi“-Variante in Deutschland zum Verkauf angeboten.<ref>{{cite web|url=http://www.androidpit.de/de/android/blog/394348/Motorola-Xoom-Wifi-only-ab-dem-2-Quartal-in-Deutschland |title=Motorola Xoom „Wifi only“ ab dem 2. Quartal in Deutschland - AndroidPIT |publisher=Androidpit.de |date= |accessdate=2011-09-17}}</ref><br />
<br />
== Technik ==<br />
<br />
=== Hardware ===<br />
Das Xoom verfügt über einen 10,1 Zoll (25,65&nbsp;cm) großen kapazitiven [[Touchscreen]] mit 1280×800 [[Pixel]] Auflösung.<ref name="xoom_specs">{{cite web |url=http://developer.motorola.com/products/xoom-mz601/ |title=Motorola Xoom Specifications Table |publisher=Motorola Mobility, Inc |date=2011-02-16 |accessdate=2011-02-16 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20110220002957/http://developer.motorola.com/products/xoom-mz601/ |archivedate=2011-02-20 |offline=yes |archivebot=2019-05-02 11:21:58 InternetArchiveBot }}</ref> Als [[CPU]] ist ein Doppelkern-[[System-on-a-Chip]] der Type [[Nvidia Tegra|Nvidia Tegra 2]] T20 mit 1&nbsp;GHz [[Taktsignal|Taktfrequenz]] verbaut,<ref name="FactSheet">{{cite web |url=http://mediacenter.motorola.com/Fact-Sheets/Motorola-XOOM-Fact-Sheet-3537.aspx |title=Motorola Xoom Fact Sheet |publisher=Motorola Mobility, Inc |date=2011-01-05 |accessdate=2011-02-07}}</ref> dem 1 GB DDR2-[[Hauptspeicher]] zur Seite stehen.<ref name="FactSheet" /> Zur dauerhaften Datenspeicherung dient ein [[Flash-Speicher]] von 32&nbsp;GB Kapazität.<ref name="xoom_specs" /> Eine fest eingebaute 5-Megapixel-[[Digitalkamera]] zeichnet Standbilder und Videos auf, während eine weitere 2-Megapixel-Digitalkamera den Benutzer für [[Videokonferenz|Videotelefonie]]-Anwendungen erfasst. Hinzu kommen ein 3-Achsen-[[Beschleunigungssensor]] und ein digitales [[Barometer]].<ref name="xoom_specs" /><br />
<br />
=== Software ===<br />
Als Betriebssystem diente ursprünglich [[Android (Betriebssystem)|Android]] 3.0 „Honeycomb“. Ein Update auf Version 3.1, welches zuerst nur in den [[USA]] verfügbar war, wurde am 26. August 2011 auch in Deutschland veröffentlicht. Ab dem 13. Juli 2011 folgte in den USA ein Update auf Android 3.2<ref>{{cite web |url=http://www.mobiflip.de/2011/07/motorola-xoom-erhaelt-android-3-2/ |title=Motorola Xoom erhält Update auf Android 3.2 |publisher=Mobiflip.de |date=2011-07-12 |accessdate=2011-09-17}}</ref>, welches seit Dezember 2011 auch für deutsche Geräte verfügbar war.<br />
<br />
Anfang 2012 erfolgte die Freigabe von Android 4.0 „Ice Cream Sandwich“ für die WiFi-Version des Tablets. Im Juli 2012 kündigte Motorola dann auch ein Update für die vor allem in Europa verkaufte 3G-Variante an, die kurz darauf per [[Over-the-Air-Update]] verteilt wurde.<br />
<br />
== Nachfolger ==<br />
Nachfolger sind das Motorola Xoom 2 und das Motorola Xoom 2 Media Edition (ME), die beide mit dem Betriebssystem Android 3.2 "Honeycomb" laufen. Ein Update auf Version 4 sollte im dritten Quartal 2012 folgen. Das Xoom 2 wurde zunächst in den USA und Großbritannien und Ende Januar 2012 auch in Deutschland in den Handel gebracht. Das Xoom 2 ähnelt dem Vorgänger technisch sehr stark (siehe [[Tablet-Computer#Marktübersicht|Tablet-Marktübersicht]]), hebt sich optisch aber durch charakteristisch abgestufte Ecken ab. Die Media Edition ist 8,2 Zoll groß, mit ca. 300 Gramm nur halb so schwer wie das Xoom 2 und laut Hersteller für die Wiedergabe von Mediendateien ausgelegt.<br />
<br />
== Marketing ==<br />
In den USA lief ein TV-Spot mit Anspielungen an den Roman [[1984 (Roman)|1984]] von [[George Orwell]], der den Xoom als Alternative zum „Massenprodukt“ ''Apple iPad'' positioniert.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=8BPFODsob1I&feature=player_embedded Motorola ''XOOM'' TV-Spot] auf [[YouTube]]</ref> Dieser enthält, in [[Reminiszenz]] an [[Apple]]s bekannten Werbespot [[1984 (Werbespot)|„1984“]] von [[Ridley Scott]] zur Markteinführung des ersten [[Macintosh]]-Computers, gewissermaßen auch eine deutliche [[Persiflage]] auf Apples damalige Werbekampagne.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=OYecfV3ubP8 Apples ''Macintosh''-Werbespot „1984“] auf YouTube</ref><ref>[https://www.youtube.com/watch?v=lSiQA6KKyJo Apples ''Macintosh''-Werbespot „1984“ - incl. Vorstellung] auf YouTube</ref><br />
<br />
Eine andere Werbung zeigte eine Mehrbenutzer-[[Multitouch]]-[[Grafische Benutzeroberfläche|Benutzeroberfläche]], die stark auf drehbaren [[Tortenmenü]]s beruht.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=nzydKdyAjps Motorola ''XOOM'' Official Video] auf YouTube</ref> Dies entspricht jedoch nicht dem tatsächlichen Interface von Android 3.2 „Honeycomb“.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [http://derstandard.at/1296696493341/Honeycomb-Tablet-Motorola-Xoom-Mit-Orwell-gegen-Apples-Einheitsbrei ''Mit Orwell gegen Apples Einheitsbrei''.] In: ''[[Der Standard|Standard]]'', 7. Februar 2011; über den TV-Spot zum Xoom. Abgerufen am 7. Februar 2011.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.motorola.com/Consumers/US-EN/Consumer-Product-and-Services/Tablets/ci.MOTOROLA-XOOM-US-EN.overview Produktinfo] auf der US-Website des Herstellers. Abgerufen am 7. Februar 2011.<br />
* [http://www.reviewroot.com/index.php?subject=Motorola_XOOM Motorola XOOM Tests] Eine Reihe von Tests der Motorola XOOM<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Android-Tablet]]<br />
[[Kategorie:Motorola]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stilllegung&diff=241649983Stilllegung2024-01-28T22:17:15Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Osthofen- Bahnübergang des Ziegelhüttenweges- Richtung Ost (B 9) 22.7.2008.jpg|mini|Vorübergehend außer Betrieb genommener [[Bahnübergang (Deutschland)|Bahnübergang]] im [[Bahnhof Osthofen]]]]<br />
Unter '''Stilllegung''' versteht man die temporäre oder permanente Außerbetriebnahme von [[Betrieb]]en, [[Anlage (Technik)|technischen]] oder [[Infrastruktur]]-Anlagen wie [[Streckenstilllegung|Bahnstrecken oder Straßen]] sowie von [[Öffentliche Einrichtung|Einrichtungen]], [[Immobilie|Objekten]], [[Fahrzeug]]en oder z. B. [[Ackerfläche]]n.<br />
<br />
Das Gegenteil bezeichnen „Reaktivierung“ bzw. „Wieder-[[Inbetriebnahme]]“.<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
Dieser Begriff findet heutzutage vor allem in der [[Industrie]] (''Betriebsstilllegung''), dem [[Bergbau]] ([[Bergwerk|Grubenschließung]]) und dem [[Verkehrswesen|Verkehrs-]] ([[Streckenstilllegung]]) und [[Nachrichtenwesen]] sowie der [[Agrarpolitik]] ([[Flächenstilllegung]]) breite Anwendung und wird häufig ausgelöst durch die Einführung neuer [[Technologie]]n. Es gibt aber auch viele andere wirtschaftliche oder tatsächliche Gründe für die Stilllegung wie etwa [[Nutzungsänderung]]en oder Änderungen der Ziele ([[Unternehmensziel]]e, [[Staatsziel]]e, [[persönliches Ziel|persönliche Ziele]]).<br />
<br />
Vereinzelt wird auch '''Dekommissionierung''' (von {{enS|decommissioning}}, „Stilllegung“) als [[Synonymie|Synonym]] für Stilllegung verwendet. Dies gilt insbesondere für die [[Stilllegung kerntechnischer Anlagen]]. Auch bei der Außerbetriebnahme von [[Computersystem|Systemen]] in der Informatik wird '''Dekommissionierung''' als Begriff verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.comline.de/fileadmin/comline/Dokumente/Flyer/FS/ASG-Comeline-Brochure-20191031de.pdf |titel=Einfache und schnelle Dekommissionierung von Altsystemen mit einer schlüsselfertigen Standardsoftware |werk=Comline |hrsg=ComLine GmbH Value Added Distribution |datum=2019 |sprache=de |abruf=2022-12-06}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Unter der Herrschaft der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] wurden viele [[Firma|Firmen]], u.&nbsp;a. viele [[Verlag]]e, aus [[Ideologie|ideologischen]], [[Rassismus|rassistischen]] oder [[Zweiter Weltkrieg|kriegsbedingten]] Gründen von den [[Behörde]]n stillgelegt. [[Gertrud Bäumer]] schrieb 1930, es gelte zu kämpfen „… gegen eine Macht, die auf Kosten der Achtung vor dem lebendigen Gewissen des Einzelnen und durch gewaltsame Stilllegung aller anderen Anschauungen den Staatsbürger durch den politischen Soldaten ersetzen will.“<ref>Zeitschrift ''Die Hilfe'', 16. Juli 1932, S. 676</ref><br />
<br />
== Rechtsfragen ==<br />
Eine Stilllegung besteht allgemein in der Aufgabe des [[Betriebszweck]]s unter gleichzeitiger Auflösung der [[Betriebsorganisation]] für unbestimmte, nicht nur vorübergehende Zeit. Ihre Umsetzung erfolgt, sobald der [[Unternehmer]] unumkehrbare Maßnahmen zur Auflösung der betrieblichen Organisation ergreift und damit vollendete Tatsachen schafft. Dies ist jedenfalls dann der Fall, wenn er die bestehenden [[Arbeitsverhältnis]]se zum Zwecke der Betriebsstilllegung kündigt.<ref>BAG, Urteil vom 18. Juli 2017, Az.: 1 AZR 546/15 = {{Rspr|NZA 2017, 1618}}</ref> Nach der [[Rechtsprechung]] des [[Bundesarbeitsgericht]]s (BAG) liegt eine Betriebsstilllegung dann vor, wenn [[Arbeitnehmer]] und [[Arbeitgeber]] gemeinsam nichts mehr [[Produktion|produzieren]] oder [[Dienstleistung]]en nicht mehr erbringen. Dies wird wiederum deutlich, wenn der Arbeitgeber als Unternehmer seine wirtschaftliche Betätigung einstellt. Geschieht das in der Absicht, den bisherigen Betriebszweck für immer zu beenden, liegt eine Betriebsstilllegung vor.<ref>BAG, Urteil vom 16. Februar 2012, Az.: 8 AZR 693/10 = {{Rspr|NZA 2012, 999}}</ref> Wird der Betrieb stillgelegt, so ist die [[Kündigung]] des [[Betriebsrat]]s und anderer [[Personalvertretung]]en frühestens zum Zeitpunkt der Stilllegung zulässig ({{§|15|kschg|juris}} Abs. 4 [[Kündigungsschutzgesetz|KSchG]]). Die [[Weiterbeschäftigungsanspruch|Weiterbeschäftigung]] weniger Arbeitnehmer mit [[Liquidation|Abwicklungsarbeiten]] steht der Annahme einer Betriebsstilllegung nicht entgegen.<br />
<br />
Eine weitere Ursache für Betriebsstilllegungen kann auf die [[Gewerbeuntersagung]] nach {{§|35|gewo|juris}} Abs. 1 [[Gewerbeordnung (Deutschland)|GewO]] zurückzuführen sein.<br />
<br />
Bei [[Eisenbahnstrecke]]n ist der Betrieb in mehreren Phasen rechtlich geregelt. Wenn der Personen- oder Güterverkehr eingestellt wurde, ist eine Strecke noch nicht stillgelegt, weil dies zusätzlich ein formelles Verfahren zur [[Streckenstilllegung]] erfordert. Auch danach bleibt die Fläche der Strecke oder eines Bahnhofs noch der Eisenbahnnutzung vorbehalten, bis ein [[Freistellung (AEG)|Freistellungsverfahren]] nach dem [[Allgemeines Eisenbahngesetz|Allgemeinen Eisenbahngesetz]] (früher [[Entwidmung]] genannt) abgeschlossen wurde. Dies hat dazu geführt, dass Bahnstrecken z.&nbsp;B. im Westteil [[Berlin]]s, auf denen seit dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] kein Zug mehr fuhr, nie formell stillgelegt waren.<br />
<br />
[[Kraftfahrzeug]]e dürfen gemäß {{§|3|fzv_2011|buzer}} Abs. 1 [[FZV]] auf öffentlichen Straßen nur in [[Betriebsgefahr|Betrieb]] gesetzt werden, wenn sie zum Verkehr [[Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr|zugelassen]] sind. Erweist sich ein Fahrzeug als nicht vorschriftsmäßig nach der FZV, der [[Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung]] oder der [[Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung]], kann die die nach [[Landesrecht]] zuständige [[Behörde]] ([[Zulassungsbehörde]]) dem Eigentümer oder Halter eine angemessene Frist zur Beseitigung der [[Mangel (Recht)|Mängel]] setzen oder den Betrieb des Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen beschränken oder untersagen ({{§|5|fzv_2011|buzer}} Abs. 1 FZV). Die Stilllegung eines Kraftfahrzeugs wird mithin als ''Untersagung des Betriebs von Fahrzeugen'' bezeichnet. Sie setzt die Entstempelung der [[Kraftfahrzeugkennzeichen]], das Einziehen der [[Zulassungsbescheinigung]] bzw. der Bescheinigung über die Zuteilung des Kennzeichens voraus.<ref>Verkehrs- und Wirtschafts-Verlag (Hrsg.), ''Verkehrsblatt'', Band 50, 1996, S. 43</ref> <br />
<br />
Stilllegung ist ein [[Rechtsbegriff]], der nach {{§|7|atg|juris}} Abs. 3 [[Atomgesetz (Deutschland)|AtG]] auch [[Kerntechnische Anlage|kerntechnische Anlagen]] betrifft, wenn sie ihren Leistungsbetrieb dauerhaft einstellen.<br />
<br />
== Wirtschaftliche Aspekte ==<br />
[[Gewerbebetrieb]]e werden normalerweise auf unbestimmte Dauer gegründet; nach [[Karsten Schmidt (Rechtswissenschaftler)|Karsten Schmidt]] muss die Tätigkeit „auf immer und ewig geplant sein“.<ref>Karsten Schmidt, ''Handelsrecht'', 1999, § 9 II 2d</ref> Eine Betriebsstilllegung ist deshalb stets eine Ausnahmesituation. Gründe für eine Betriebsstilllegung können eine [[Betriebsaufgabe]], das Ende der [[Nutzungsdauer]] unternehmensrelevanter [[Anlage (Technik)|Anlagen]], nicht übernommener [[technischer Fortschritt]] oder der Entzug der Gewerbeerlaubnis sein.<br />
<br />
Die Betriebsstilllegung ist die Einstellung jeglicher betrieblichen Tätigkeit.<ref>[https://books.google.de/books?id=iqiyBgAAQBAJ&pg=PA766&dq=betriebsStilllegung+lexikon&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwilruX4uoTqAhWywqYKHWOAAn8Q6AEIOTAC#v=onepage&q=betriebsStilllegung%20lexikon&f=false Reinhold Sellien/Helmut Sellien, ''Gablers Wirtschafts-Lexikon'', 1988, S. 769]</ref> Dazu kommt es wirtschaftlich, wenn die [[Umsatzerlös]]e die [[Variable Stückkosten|variablen Stückkosten]] nicht mehr [[Kostendeckung|decken]] ([[Grenzanbieter]]). Das [[Betriebsminimum]] (Unterdeckung der [[Fixkosten]]) dagegen ist nur dann ein Grund für eine Stilllegung, wenn mittelfristig keine Fixkostendeckung möglich ist oder sich die [[Marktpreis]]e nicht erhöhen. <br />
<br />
Flächen- oder Streckenstilllegungen führen dazu, dass die bisherige [[Nutzung (Technik)|Nutzung]] dauerhaft eingestellt wird. Zuständige Gemeinden müssen dabei die Entstehung von [[Brachland]] verhindern. <br />
<br />
Umfangreiche Stilllegungen können die Ursache für [[Konversion (Kommunalwirtschaft)|kommunale Konversionen]] sein. So führen beispielsweise Betriebsstilllegungen größeren Ausmaßes einerseits zur Erhöhung der [[Arbeitslosigkeit]] mit höheren kommunalen [[Staatsausgaben|Ausgaben]] ([[Arbeitslosengeld II]]), während andererseits gleichzeitig die [[Staatseinnahmen|Einnahmen]] durch sinkende [[Gemeindesteuer (Deutschland)|Gemeindesteuern]] ([[Gewerbesteuer (Deutschland)|Gewerbesteuer]], [[Grundsteuer (Deutschland)|Grundsteuer]], [[Verbrauchsteuer (Deutschland)|Verbrauchsteuern]] und [[Umsatzsteuer]]anteile) rückläufig sind. Diese Gegenläufigkeit führt zu [[Haushaltsdefizit]]en, die kommunale [[Investition]]en einschränken und zum [[Investitionsstau]] führen können.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Stilllegung kerntechnischer Anlagen]]<br />
* [[Liste stillgelegter Kraftwerke in Deutschland]]<br />
* [[Rekultivierung]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4125246-9}}<br />
<br />
[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]<br />
[[Kategorie:Planung und Organisation]]<br />
[[Kategorie:Stillgelegte Anlage| ]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Samtgemeinde_Geestequelle&diff=241417400Samtgemeinde Geestequelle2024-01-21T23:49:52Z<p>Doco: /* Wappen */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Gemeindeverband in Deutschland<br />
|Art = Samtgemeinde<br />
|Name = Geestequelle<br />
|Gegründet = <br />
|Aufgelöst = <!-- Jahr oder Datum der Auflösung im Format JJJJ-MM-TT --><br />
|Wappen = DEU SG Geestequelle COA.svg<br />
|Breitengrad = 53/28<br />
|Längengrad = 9/3<br />
|Lageplan = Samtgemeinde Geestequelle in ROW.svg<br />
|Lageplanbeschreibung = <!-- Wird auch automatisch generiert --><br />
|Bundesland = Niedersachsen<br />
|Landkreis = Rotenburg (Wümme)<br />
|Gemeindeschlüssel = 033575403<br />
|Gliederung = 5<br />
|Adresse = Bohlenstraße 10<br />27432 [[Oerel]]<br />
|Website = [http://www.geestequelle.de/ www.geestequelle.de]<br />
|Organwalter = Stephan Meyer<br />
|Organwaltertitel = Samtgemeindebürgermeister<br />
|Partei = <br />
}}<br />
<br />
In der [[Samtgemeinde]] '''Geestequelle''' aus dem [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Landkreis Rotenburg (Wümme)]] haben sich fünf Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen.<br />
<br />
== Geografie ==<br />
=== Samtgemeindegliederung ===<br />
# [[Alfstedt]]<br />
# [[Basdahl]]<br />
# [[Ebersdorf (Niedersachsen)|Ebersdorf]]<br />
# [[Hipstedt]]<br />
# [[Oerel]]<br />
<br />
In Hipstedt, auf dem Gebiet der Samtgemeinde Geestequelle, entspringt die [[Geeste (Fluss)|Geeste]], die der letzte und nördlichste Zufluss der [[Weser]] ist und in [[Bremerhaven]] in selbige mündet. Sie ist Namensgeberin der Samtgemeinde und auch auf dem Wappen zu finden, wo sie durch das blaue gewellte Band unterhalb des Baumes symbolisiert wird. Die Verwaltung der Samtgemeinde Geestequelle befindet sich in Oerel.<br />
<br />
== Politik ==<br />
<br />
=== Samtgemeinderat ===<br />
{{Wahldiagramm|LAND=DE|TITEL=Samtgemeindewahl 2021|TITEL2=<small>'''Wahlbeteiligung:''' 68,61 %</small>|JAHRNEU=2021|PARTEI2=WFB|ERGEBNIS2=17.7|PARTEI3=SPD|ERGEBNIS3=0|PARTEI1=CDU|ERGEBNIS1=32.3|ERGEBNIS4=40.9|PARTEI4=BLZG|FARBE4=8A2BE2|ANMERKUNG4=Bürgerliste Zukunft gestalten|ERGEBNIS5=5.7|ERGEBNIS6=1.9|ERGEBNIS7=1.6|ERGEBNISALT1=39.1|ERGEBNISALT2=32.6|ERGEBNISALT3=28.3|ERGEBNISALT4=0|ERGEBNISALT5=0|ERGEBNISALT7=0|ERGEBNISALT6=0|PARTEI5=Grüne|PARTEI6=Unabh.|PARTEI7=Unabh.|ANMERKUNG2=[[Wählergemeinschaft]] Freier Bürger SG Geestequelle|ANMERKUNG6=[[Einzelbewerber]] Adolf Wilshusen|ANMERKUNG7=Einzelbewerber Klaus-Jürgen Hoops|FARBEHELL4=e7d4f9|FARBE2=2acaea|FARBEHELL2=d4f4fa|JAHRALT=2016}}Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Rat der Samtgemeinde]] Geestequelle besteht aus 18&nbsp;Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6.001 und 7.000&nbsp;Einwohnern.<ref>[http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=KomVerfG+ND&psml=bsvorisprod.psml&max=true Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; §&nbsp;46 – Zahl der Abgeordneten], abgerufen am 5. März 2017</ref> Die Ratsmitglieder werden durch eine [[Kommunalwahl]] für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1.&nbsp;November 2021 und endet am 31.&nbsp;Oktober 2026.<br />
<br />
Stimmberechtigt im Rat der Samtgemeinde ist außerdem der hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister Stephan Meyer.<ref>[https://www.geestequelle.de/rathaus/samtgemeinderat/ Der Samtgemeinderat], abgerufen am 5. März 2017</ref><br />
<br />
Die letzten Samtgemeindewahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:<br />
{| class="wikitable" width="30%"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
!Partei/Liste<br />
!2021<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager.kdo.de/20210912/033575403/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=222&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_463 |titel=Ergebnis Samtgemeindewahl 2021 |abruf=2022-08-12}}</ref><br />
! 2016<ref name="wahl">[http://wahlen.kdo.de/content.php?kunde=sg_geestequelle&wahlverz=sg_geestequelle/web/201609_K__Samtgemeinderatswahl_11.09.2016&wahlname=Samtgemeinderatswahl_11.09.2016&datei=160817121923690_0_1_txt_p_.html Samtgemeinde Geestequelle – Samtgemeinderatswahl 2016], abgerufen am 5. März 2017</ref><br />
|- align="center"<br />
| align="left" | Bürgerliste Zukunft gestalten<br />
|8<br />
| –<br />
|- align="center"<br />
| align="left" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]<br />
|6|| 7<br />
|- align="center"<br />
| align="left" | [[Wählergruppe|WFB SG Geestequelle]]<br />
|3|| 6<br />
|- align="center"<br />
| align="left" | [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]<br />
|1<br />
| –<br />
|- align="center"<br />
| align="left" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] <br />
| –|| 5<br />
|- align="center"<br />
|}<br />
<br />
=== Samtgemeindebürgermeister ===<br />
[[Hauptamtlich]]er [[Bürgermeister]] der Samtgemeinde Geestequelle ist der parteilose Einzelbewerber Stephan Meyer. Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 11.&nbsp;September 2011 gewann Meyer die Wahl mit 54,0 % der Stimmen, sein ebenfalls parteiloser Gegenkandidat Ulf Busch erhielt 46,0 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,0 %. Meyer trat sein Amt zum 1.&nbsp;November 2011 an.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.nls.niedersachsen.de/KW2011/DW_Einzel.pdf |wayback=20141226154919 |text=Land Niedersachsen: Vorläufiges Ergebnis der Direktwahl 2011 in Niedersachsen |archiv-bot=2019-05-11 22:46:33 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 5. März 2017</ref><br />
<br />
=== Wappen ===<br />
{{Wappenbeschreibung<br />
|Größe = <br />
|Kurzdarstellung = <br />
|Blasonierung = In Silber (Weiß) über einem blauen Wellenbalken ein fünfblättriger grüner Eichenspross.<br />
|Zusatz = <br />
|Quelle = <br />
|ref = <br />
|Quelle_2 = <br />
|ref_2 = <br />
|Begründung = Das 1974 verliehene Wappen erinnert mit seinem fünfblättrigen grünen Eichenspross an das Zusammenwachsen der fünf Mitgliedsgemeinden; gleichzeitig weist der Eichenspross auf eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete, den Hinzel, im [[Elbe-Weser-Dreieck]] hin. Der blaue Wellenbalken symbolisiert die auf dem Gebiet der Samtgemeinde entspringenden Flüsse [[Lune (Weser)|Lune]] und [[Geeste (Fluss)|Geeste]] und steht somit auch [[Redendes Wappen|redend]] für den Samtgemeindenamen.<ref>[https://www.lk-row.de/downloads/datei/MTA4ODstOy91c3IvbG9jYWwvaHR0cGQvdmh0ZG9jcy9sa3Jvdy9sa3Jvdy9tZWRpZW4vZG9rdW1lbnRlL2FtdHNibGF0dF8wNV8yMDEyLnBkZg%253D%253D/amtsblatt_05_2012.pdf Hauptsatzung der Samtgemeinde Geestequelle]</ref><br />
}}<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
Die Samtgemeinde wird von der [[Bundesstraße 71|B 71]] und der [[Bundesstraße 74|B 74]] durchquert. In der Samtgemeinde befinden sich an der [[Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude]] die Haltepunkte Hipstedt und Oerel.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.geestequelle.de/ Website der Samtgemeinde]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Samtgemeinden im Landkreis Rotenburg (Wümme)}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=2077180-0}}<br />
<br />
[[Kategorie:Samtgemeinde in Niedersachsen|Geestequelle]]<br />
[[Kategorie:Landkreis Rotenburg (Wümme)]]<br />
[[Kategorie:Geeste (Fluss)]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bahnhof_Riedstadt-Goddelau&diff=241308813Bahnhof Riedstadt-Goddelau2024-01-18T20:06:36Z<p>Doco: /* Geschichte */ Umbenennung erfolgte nicht 1977, sondern erst wesentlich später.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Bahnhof<br />
| Breite = 300px<br />
| Name = Riedstadt-Goddelau<br />
| Bild = Goddelau Bahnhof.JPG<br />
| Bildtext = Empfangsgebäude, Straßenseite<br />
| Kategorie = 4<br />
| Bauform = Durchgangsbahnhof<br />
| Bahnsteiggleise = 5<br />
| Abkürzung = FGE<br />
| IBNR = 8000126<br />
| Bahnhof.de ID = Riedstadt-Goddelau<br />
| Homepage =<br />
| Eröffnung = 15. April 1869<br />
| Architekt = <br />
| Architekt_Bezeichnung = <br />
| Baustil = <br />
| Gemeinde = Riedstadt<br />
| Ort = Goddelau<br />
| Breitengrad = 49.83318<br />
| Längengrad = 8.489299<br />
| Region-ISO = DE-HE<br />
| Strecken = <br />
* [[Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt am Main|Riedbahn]] (km 45,7)<br />
}}<br />
<br />
Der '''Bahnhof Riedstadt-Goddelau''' ist ein Bahnhof der Kategorie 4 und wichtigster Bahnhof in der [[Südhessen|südhessischen]] Stadt [[Riedstadt]]. Er wird stündlich von Regionalzügen bedient und ist Endpunkt der Linie S7 der [[S-Bahn Rhein-Main]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Der Bahnhof wurde am 15. April 1869 unter dem Namen ''Goddelau-Erfelden'' in Betrieb genommen. Er diente damals wie heute den beiden Riedstädter Stadtteilen [[Goddelau]] und [[Erfelden]].<br />
<br />
Am 29. Mai 1869 wurde dann die Strecke von [[Darmstadt Hauptbahnhof|Darmstadt Hbf]] über Goddelau und [[Bahnhof Biblis|Biblis]] bis zum [[Bahnhof Rosengarten]], der auf der Worms gegenüberliegenden Seite des [[Rhein]]s lag, durch den großherzoglich-hessischen Ministerpräsidenten [[Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk]] feierlich eröffnet.<ref> Magistrat der Stadt Lampertheim (Hrsg.): ''Rosengarten. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rosengarten - Zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde Rosengarten''. Lampertheim 1977, S. 91.</ref> Im Oktober 1879 wurde die Strecke über [[Waldhof (Mannheim)|Mannheim-Waldhof]] in die Mannheimer Neckarstadt verlängert, wo sie nicht im [[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheimer Hauptbahnhof]], sondern im ''Riedbahnhof'' (nördlich der heutigen [[Kurpfalzbrücke]]) endete. Seit November 1879 fahren durchgehende Züge von Worms nach Frankfurt, seit 1880 von Mannheim nach Frankfurt. Ende 1970 wurde das zweigleisige Teilstück Goddelau-Erfelden–Darmstadt aufgrund mangelnden Fahrgastaufkommens stillgelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.walter-kuhl.de/riedbahn/geschichte/endechronik.htm |titel=Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau: Das Ende einer Strecke |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Im Zuge der Fertigstellung der S-Bahn-Linie 7 wurde der Bahnhof Goddelau-Erfelden im Jahr 2004 in ''Riedstadt-Goddelau'' umbenannt.<ref> RMV-Netzplan 2004</ref><br />
<br />
=== Ausblick ===<br />
Im Rahmen der 2024 geplanten „Generalsanierung“ der Riedbahn sollen unter anderem die bislang ortsgestellten Weichen der S-Bahn-Abstellgruppe auf ferngestellte Weichen umgestellt und somit Abstell- und Bereitstellungsfahrten beschleunigt werden.<ref name="ei-2023-07-46">{{Literatur | Autor=Julian Fassing, Marcel Helwig, Peter Müller, Toni Keil, Martin Rosenbohm, Fabian Walf, Philipp Welsch |Titel=Generalsanierung der Riedbahn: eine Zwischenbilanz | Sammelwerk=[[Der Eisenbahningenieur]] | Band=75 | Nummer= 7 | ISSN=0013-2810 | Datum=2023-07 | Seiten=46–51 | Online= [https://db-engineering-consulting.com/wp-content/uploads/2023/08/Generalsanierung_Riedbahn_EI.pdf online] }}</ref><br />
<br />
== Empfangsgebäude ==<br />
Das Empfangsgebäude wurde 1869 als Typenbau östlich der Bahnstrecke traufständig errichtet. Es ist ein zweigeschossiger Geldsandsteinbau mit einem breiten Geschoss[[fries]] und einer Fensterrahmung. Im Erdgeschoss waren ein Wartesaal und ein Dienstraum angeordnet, getrennt durch einen übergiebelten Mittel[[risalit]]en. Neben dem Hauptgebäude steht auf nördlicher Seite ein Güterschuppen aus Sandstein, südlich ein traufenständiges Betriebsgebäude.<ref name="dk">Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): ''Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen.'' (= [[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]]). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S.&nbsp;359</ref> Dieses Gebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem [[Denkmalschutzgesetz (Hessen)|Hessischen Denkmalschutzgesetz]].<ref name="dk"/><br />
<br />
== Gleisanlagen ==<br />
[[Datei:Riedstadt-Goddelauer Bahnhof- auf Bahnsteig zu Gleis 5- Richtung Frankfurt am Main 17.5.2012.JPG|mini|Die Bahnsteiganlagen des Bahnhofs Riedstadt-Goddelau]]<br />
<br />
Der Bahnhof besitzt fünf Bahnsteiggleise. Die [[Durchgehendes Hauptgleis|durchgehenden Hauptgleise]] 3 und 4 können mit bis zu 200 km/h befahren werden. Im Süden des Bahnhofs befinden sich bis zu elf parallele Gleise,<ref>{{Webarchiv|url=http://stredax.dbnetze.com/Dokumente/ISR/BS/NBS/F/FGE_NBS.pdf |wayback=20181226232640 |text=DB Netz AG, Betriebsstelle Riedstadt-Goddelau |archiv-bot=2022-10-07 21:03:41 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 26. Dezember 2018.</ref> die unter anderem für Abstellungen und Dispositionen sowie als Wendeanlage der S-Bahn benutzt werden. Zudem besteht ein Gleisanschluss zur ''ARS Altmann Automobillogistik''.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Gleis !! Bahnsteighöhe !! Bahnsteiglänge !! Bedienung<br />
|-<br />
| 1 || 55 cm || 218 m ||<br />
|-<br />
| 2 || 76 cm || 201 m || S7 nach Frankfurt<br />
|-<br />
| 3 || 76 cm || 201 m || RE70 nach Frankfurt<br />
|-<br />
| 4 || 76 cm || 195 m || RE70 nach Mannheim<br />
|-<br />
| 5 || 76 cm || 210 m || S7 von Frankfurt<br />
|}<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
[[Datei:Riedstadt-Goddelauer Bahnhof- auf Bahnsteig zu Gleis 2- Richtung Frankfurt am Main (S-Bahn Rhein-Main 420 809-6) 17.5.2012.JPG|mini|S7 der S-Bahn Rhein-Main mit Triebwagen der [[DB-Baureihe 420]] im Bahnhof Riedstadt-Goddelau]]<br />
<br />
Riedstadt liegt im Tarifgebiet des [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]]es (RMV).<br />
<br />
=== Bahn ===<br />
Der Bahnhof Riedstadt-Goddelau wird im Stundentakt von der [[Regional-Express]]-Linie RE&nbsp;70 auf dem Weg von Mannheim&nbsp;Hbf über Biblis und [[Gernsheim]] nach [[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt Hbf]] bedient. Zum Einsatz kommt in der Regel ein vierteiliger [[Twindexx Vario]] (Baureihe 446), in der Hauptverkehrszeit zum Teil in Doppeltraktion mit einem weiteren dreiteiligen Triebwagen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verkehrt ein Zugpaar der Linie nur von/bis Biblis.<br />
<br />
Seit dem Jahre 2002 wird der Bahnhof außerdem halbstündlich von der aus Frankfurt kommenden S-Bahn-Linie S7 bedient, die in Riedstadt-Goddelau endet. Die Abfahrten in Riedstadt-Goddelau sind in der Regel zur Minute ’00 und ’30, wegen Überholungen des Fernverkehrs kommt es jedoch zu Taktabweichungen von bis zu neun Minuten. Zum Einsatz kommen seit dem 23. Mai 2014 Triebwagen der [[DB-Baureihe 430]], die die zuvor verkehrende Baureihe 420 ersetzten. Seit 2020 wird die S7 mit der [[DB-Baureihe 425 (1999)|Baureihe 425]] bedient.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Linie<br />
! Verlauf<br />
! Takt<br />
{{Linienverlauf SPNV RMV 7X|0}}<br />
{{Linienverlauf SPNV Rhein-Main|S7}}<br />
|}<br />
<br />
=== Bus ===<br />
Am Goddelauer Bahnhof halten die Buslinien 40, 41, 45 und 47.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.rmv.de/auskunft/bin/jp/stboard.exe/dn?ld=14.104&CMS_AppId=Linienfahrplan&boardType=dep&time=0&timeSlots=1&application=FILTER&performTransferSearch=1&journeyFilter=&lfp=1&REQ0JourneyStopsS0G=&REQ0JourneyStopsS0ID=&input=Riedstadt-Goddelau+Bahnhof&REQ0JourneyStopsSID=A%3D1%40O%3DRiedstadt-Goddelau+Bahnhof%40X%3D8489763%40Y%3D49834021%40U%3D80%40L%3D3006802%40B%3D%40V%3D%40p%3D&disableEquivs=0&advancedProductMode=yes&REQProduct_list_1=1&REQProduct_list_2=1&REQProduct_list_3=1&REQProduct_list_4=1&REQProduct_list_5=1&REQProduct_list_6=1&REQProduct_list_7=1&REQProduct_list_8=1&performTransferSearch=go|titel=Linienfahrpläne|autor=Rhein-Main-Verkehrsverbund|werk=www.rmv.de|zugriff=2016-10-16}}</ref> Diese verbinden den Bahnhof mit den umliegenden Städten und Gemeinden, u. a. entlang des stillgelegten Abschnitts der Riedbahn zwischen Goddelau, [[Griesheim]] und [[Darmstadt]]. Des Weiteren gibt es am Goddelauer Bahnhof auch einen [[Taxi]]stand und einen [[Park-and-ride|Park+Ride]]-Parkplatz.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|audio=0|video=0}}<br />
* Lage, Gleisanlagen sowie einige Signale und zulässige Geschwindigkeiten des Bahnhofs auf der [https://www.openrailwaymap.org/?style=standard&lat=49.83030111390304&lon=8.488633632659912&zoom=15 OpenRailwayMap]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Bahnhof im Landkreis Groß-Gerau|Riedstadt-Goddelau]]<br />
[[Kategorie:Bahnhof der S-Bahn Rhein-Main|Riedstadt-Goddelau]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Riedstadt]]<br />
[[Kategorie:Bahnhof in Europa|Riedstadt-Goddelau]]<br />
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Riedstadt]]<br />
[[Kategorie:Bahnhof an der Riedbahn|Riedstadtgoddelau]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Eisenbahn_in_Deutschland&diff=240532513Geschichte der Eisenbahn in Deutschland2023-12-26T09:26:01Z<p>Doco: /* Bahnen im späteren deutschen Reichsgebiet von den Anfängen im frühen 19. Jahrhundert bis 1870 */</p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen}}<br />
[[Datei:List saechs eb1833 cut.jpg|mini|Titelseite von Friedrich Lists Schrift ''Über ein sächsisches Eisenbahn-System als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahn-Systems und insbesondere über die Anlegung einer [[Bahnstrecke Leipzig–Dresden|Eisenbahn von Leipzig nach Dresden]]''. Leipzig 1833<ref>[https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/93171/7/ Titelseite] auf ''digital.slub-dresden.de''</ref> ]]<br />
Die '''Geschichte der Eisenbahn in Deutschland''' umfasst die organisatorischen und technischen Entwicklungen des [[Eisenbahn]]verkehrs auf dem Gebiet des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] einschließlich [[Königreich Preußen|ganz Preußens]] bis 1945, auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] bis 1990 und seither der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] bis zur Gegenwart.<br />
<br />
Als erste mit Lokomotiven betriebene Eisenbahn in Deutschland nahm die [[Ludwigseisenbahn]] am 7. Dezember 1835 den öffentlichen Personenverkehr auf. Diese fuhr zwischen Nürnberg und Fürth. Sie hatte die bis heute übliche Spurweite von 1435&nbsp;mm ([[Normalspur]]). Am 11. Juni 1836 kam es erstmals zu einem vorerst einmaligen Gütertransport, zwei Fässer Bier wurden in einem Waggon der dritten Klasse transportiert. Ab Herbst 1839 kam es nach dem Umbau von zwei Personenwagen zum regulären Gütertransport.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nuernberginfos.de/ludwigseisenbahn/gueter-bier-viehtransport.html |titel=Güter-, Bier- und Viehtransport auf der Ludwigseisenbahn |abruf=2015-05-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150527191019/http://www.nuernberginfos.de/ludwigseisenbahn/gueter-bier-viehtransport.html |archiv-datum=2015-05-27 |offline=ja |archiv-bot=2023-05-12 02:09:25 InternetArchiveBot }}</ref> Der Neubau von Eisenbahnstrecken erfolgte zuerst durch private Gesellschaften –&nbsp;[[Privatbahn]]en&nbsp;– sowie bald auch durch Staaten – [[Staatsbahn]]en.<br />
<br />
Nach der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung 1871]] betrieben die einzelnen [[Deutsches Kaiserreich#Struktur des Reiches|Gliedstaaten]] des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Reiches]] eine Reihe von Staatsbahnen als [[#Länderbahnzeit 1871 bis 1920|Länderbahnen]] mit eigener Verwaltung. Die zahlreichen in dieser Zeit gebauten Privatbahnen dienten in der Regel dem Regional- und Nahverkehr. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden die Länderbahnen im Deutschen Reich der [[Weimarer Republik]] zunächst 1920 als ''Deutsche Reichseisenbahnen'' in die Verwaltung des Reiches überführt und in der 1924 gegründeten [[Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft|Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft]] zu einem einzigen Staatsunternehmen zusammengefasst, das den größten Teil des Eisenbahnverkehrs in Deutschland übernahm.<br />
<br />
Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] entstanden als Folge der [[Deutsche Teilung|Deutschen Teilung]] mit der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] in der [[Bundesrepublik Deutschland]] sowie der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]] in der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] zwei Staatsbahnen. Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] 1990 wurden die beiden Staatsbahnen durch die [[Bahnreform (Deutschland)|Bahnreform]] 1994 zur [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] zusammengefasst, privaten Bahnunternehmen ein Zugang zum Eisenbahnnetz verschafft sowie der Schienen-Personennahverkehr durch die Regionalisierung den Bundesländern übertragen.<ref>Ludwig Hruza: [https://www.faz.net/aktuell/wissen/forschung-politik/der-niedergang-des-deutschen-eisenbahnnetzes-16545766.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3 Erinnerungen an das Eisenbahnzeitalter, faz.net, 10. Januar 2020]</ref><br />
<br />
== Bahnstrecken und Bahngesellschaften ==<br />
=== Die Vorläufer ===<br />
[[Datei:Leitnagel Hund.png|mini|Deutscher [[Hunt]] mit Leitnagel (in der Abb.:&nbsp;F), nach einer Darstellung aus dem Jahre 1556 von [[Georgius Agricola]] (''De re metallica libri&nbsp;XII''), gleichzeitig Vorgänger aller neuzeitlichen Schienenfahrzeuge.]]<br />
Die Vorläufer der [[Eisenbahn]] sind in [[Deutschland]] ebenso wie in [[England]] vor allem im [[Bergbau]] zu finden. Unter Tage liefen die bei der Förderung benutzten [[Güterlore|Loren]] anfangs auf Holzschienen und wurden entweder durch einen [[Spurnagel]] bzw. Leitnagel zwischen den [[Schiene (Schienenverkehr)|Schienen]] oder durch [[Spurkranz|Spurkränze]] an den [[Rad|Rädern]] geführt.<br />
<br />
Im [[Ruhrbergbau|Ruhrkohle-Bergbau]] entstand ab 1787 ein ca. 30&nbsp;km langes Netz von [[Pferdebahn]]en, um auch über Tage den Transport der [[Kohle]] zu den Verladestellen an der [[Ruhr]] zu rationalisieren. Das damalige Streckennetz im Ruhrgebiet diente jedoch nicht dem öffentlichen Verkehr. Ein Teil dieser Bahnen lief bereits auf Eisenschienen – daher trifft der Ausdruck „Eisenbahn“ nach deutschem Verständnis bereits auf diese zu. Der [[Rauendahler Schiebeweg]] in Bochum (1787) oder die [[Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn]] (1829) aus jenen Anfangsjahren können heute noch besichtigt werden. In Österreich und Böhmen entstand zwischen 1827 und 1836 die [[Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden]].<br />
<br />
Wesentliche Anstöße für die Eisenbahn in Deutschland gaben die Entwicklung der ersten betriebstauglichen [[Lokomotive]]n in [[England]] ([[Richard Trevithick]] 1804, [[John Blenkinsop]] 1812) und die Eröffnung einer ersten öffentlichen Bahn, der [[Stockton and Darlington Railway]] 1825. Auch in Deutschland gab es, noch bevor die ersten wirklichen „Eisenbahnen“ fuhren, Versuche, den Bahnbetrieb mit Lokomotiven aufzunehmen. So baute [[Johann Friedrich Krigar]] mit den [[Dampfwagen der Königlichen Eisengießerei Berlin]] 1815 eine Kopie der [[Dampflokomotive]] von Blenkinsop für die [[Chorzów|Königshütte]] in [[Oberschlesien]] und 1818 eine weitere Lokomotive für den 1,8&nbsp;km langen, 1821 von hölzernen auf eiserne Schienen umgerüsteten ''Friederiken-Schienenweg'', eine Kohlenbahn bei [[Geislautern]] im [[Saarland]], die zwar fahren konnte, jedoch wegen zu geringer Leistung die Erwartungen nicht erfüllte.<br />
<br />
[[Datei:DPAG 2010 54 Eisenbahn.jpg|mini|80px|Der „[[LEG – Adler und Pfeil|Adler]]“ [[Briefmarken-Jahrgang 2010 der Bundesrepublik Deutschland|auf einer Briefmarke 2010]]]]<br />
<br />
=== Bahnen im späteren deutschen Reichsgebiet von den Anfängen im frühen 19. Jahrhundert bis 1870 ===<br />
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die entstehenden Eisenbahnen in Deutschland von den Menschen unterschiedlich aufgenommen. Während unternehmerisch denkende Menschen wie [[Friedrich Harkort]] und [[Friedrich List]] in der Eisenbahn eine Möglichkeit zur Belebung der Wirtschaft und zur Überwindung kleinstaatlicher Bevormundung, speziell in Deutschland, sahen und sich deshalb bereits in den 1820er und frühen 1830er Jahren für den Bau von Eisenbahnen einsetzten, fürchteten sich andere vor Qualm und Rauch der [[Lokomotive]]n oder sahen durch sie ihr eigenes Einkommen gefährdet. Vor allem unter Bauern kam es zu gewalttätigen Widerständen, aus Angst ihr Land und ihre Arbeit zu verlieren. Friedrich List war der Vordenker eines Deutschland-weiten Eisenbahnwesens, welches die Wirtschaft ankurbeln sollte. Außerdem wollte er so die deutschen Kleinstaaten einigen, da Deutschland damals politisch und wirtschaftlich in 38 Einzelstaaten aufgeteilt war. List begann sein Vorhaben im [[Königreich Sachsen]], das damals Deutschlands am weitesten entwickelte Industrieregion war. So kam es ohne staatliche, finanzielle Unterstützung letztendlich zur ersten, deutschen, 115 Kilometer langen [[Bahnstrecke Dresden-Leipzig|Bahnstrecke zwischen Dresden und Leipzig]], denn auch in Sachsen wurde für den Eisenbahnbau eine Aktiengesellschaft gegründet. Bereits nach zwei Tagen waren die für den Bau benötigten 1,5 Mio. Taler vorhanden.<br />
<br />
In Sachsen entstand auch die erste in Deutschland gebaute Lokomotive, die [[LDE – Saxonia|Saxonia]], die 1839 ihre Jungfernfahrt auf der Strecke Dresden-Leipzig absolvierte. Sie bewältigte die 115 Streckenkilometer in drei Stunden. Der Bau neuer Eisenbahntrassen bot zudem neue Beschäftigungsmöglichkeiten, wenn auch unter teils erbärmlichen Lebensumständen für die zu Akkordlöhnen beschäftigten Arbeiter. So wurden in den kommenden Jahrzehnten jährlich bis zu tausend Schienenkilometer von zehntausenden Arbeitern verlegt. Die Arbeit war hart, da es noch kein [[Dynamit]] gab und die damaligen Lokomotiven Steigungen von mehr als 2 % nicht überwinden konnten. Es dauerte oft Jahre einen Tunnel zu bauen. In den Jahrzehnten des Eisenbahnbaus wurden mehr Brücken gebaut als in den Jahrhunderten zuvor, wobei die neuen Brücken über größere Tragkraft und Spannweiten verfügten. Eine der Meisterleistungen war die [[Göltzschtalbrücke]], bis heute die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Nach großen [[Metallurgie#Das „Windfrischen“ hält Einzug|Fortschritten in der Metallurgie]] (1878 Verbesserung des Bessemerverfahrens durch Sidney Thomas und Percy Gilchrist) wurden Eisenbahnbrücken zunehmend als Stahlkonstruktionen gebaut. <br />
Im Jahr 1837 gründete [[August Borsig]] in Berlin eine [[Borsig (Unternehmen)|Maschinenbauanstalt mit Eisengießerei]]. 1847 war die Firma bereits Preußens führender Lokomotivenproduzent.<ref name="geschichte_1835"> [Dokumentation - Geschichte der Deutschen Eisenbahn - Vorwärts mit Dampf - 1835 bis 1918] </ref> Zunächst wurden hier englische und amerikanische Dampflokomotiven repariert und von Borsig verbessert nachgebaut. Mit der Borsig 1 verließ 1841 seine erste Dampflok die Werkshallen.<ref> [Terra X - Industrielle Revolution in Deutschland] </ref> Schon im Jahr 1851 feierte Borsig seine 500. Lokomotive.<br />
<br />
Trotz technischer Fortschritte war die Arbeit für das Lokpersonal hart. Zu den bis zu 80 Dienststunden pro Woche kamen auch noch Wind und Wetter hinzu, da die Konstrukteure der Ansicht waren, Schutzvorrichtungen könnten die Sicht behindern. Die Arbeitsjahre der Personale zählten allerdings doppelt. Im Jahr 1845 existierten bereits 1.400 Streckenkilometer, die Reisegeschwindigkeiten betrugen 30 bis 35 km/h. Bis 1850 gab es noch keine [[Nachtzug|Nachtzüge]]. Von 1845 bis 1850 wurden viele Strecken verknüpft und das Eisenbahnnetz wuchs auf 6.000 Kilometer Strecke an, wodurch die Eisenbahn zum wichtigsten Fernverkehrsmittel wurde. In den nächsten 50 Jahren verdreifachte sich die Länge der Züge und die Geschwindigkeit verdoppelte sich.<ref name="geschichte_1835" /><br />
<br />
==== Anfänge ====<br />
[[Datei:Friedrich List und die erste grosse Eisenbahn 2.jpg|mini|1833 veröffentlichte der Nationalökonom [[Friedrich List]] (1789–1846) in Leipzig einen Entwurf für ein deutsches Eisenbahn-[[Schienennetz]] ]]<br />
[[Friedrich Harkort]] gründete 1820 ein Konsortium mit dem Ziel, eine [[Pferdebahn]] vom ''Kohlerevier Schlebusch'' nach [[Haspe]] zu bauen. Die [[Schlebusch-Harkorter Kohlenbahn]] mit einer Länge von einer [[Alte Maße und Gewichte (Preußen)#Längenmaße|preußischen Meile]], ca. {{Bruch|7|1|2}} Kilometer, wurde im Wesentlichen 1828 fertiggestellt und war die erste Bahn, die auf dieser Länge ihren Betrieb aufnahm. Der Kohletransport wurde auf der [[Schmalspurbahn|schmalspurigen Bahn]] mit Pferden durchgeführt. Am 1. April 1876 wurde der Betrieb mit [[Dampflokomotive]]n aufgenommen. Die Bahn ist heute stillgelegt und zurückgebaut. Reste der Strecke sind noch zu sehen. Der Oberbau und die Wagen wurden später etwa baugleich bei der Errichtung der [[Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft#Deilthaler Eisenbahn|Deilthaler Eisenbahn]] verwendet.<br />
<br />
Die 1828 gegründete [[Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft#Deilthaler Eisenbahn|Deilthaler Eisenbahn]] Aktiengesellschaft baute südlich von [[Essen]] die erste heute noch benutzte [[Eisenbahnstrecke]] auf deutschem Boden. Der [[Oberbau (Eisenbahn)|Oberbau]] dieser Bahn bestand einer Beschreibung zufolge aus [[Bahnschwelle|Eichenschwellen]], auf denen paarig sogenannte Straßbäume ([[Schiene (Schienenverkehr)|Holzschienen]]) mit einer Länge von je 3,30&nbsp;m mit Holznägeln befestigt waren. Auf den Straßbäumen waren mit Holznägeln Eisenschienen in einer Stärke von 40&nbsp;mm befestigt. Die [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] betrug zunächst nur 82&nbsp;cm. Die Strecke war eine [[Alte Maße und Gewichte (Preußen)#Preußische Maße und Gewichte (1693–1872)|preußische Meile]] lang. Am 20. September 1831 weihte [[Wilhelm von Preußen (1783–1851)|Prinz Wilhelm]], ein Sohn des preußischen Königs [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;II.]], die Deilthaler Eisenbahn feierlich ein; sie durfte sich seitdem ''[[Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft]] (PWE)'' nennen. Bis 1844 wurde sie als Pferdebahn zum [[Kohle]]transport betrieben. Von 1833 an standen auch [[Personenwagen]] „des Vergnügens wegen“ zur Verfügung. 1847 wurde die Bahn [[normalspur]]ig ausgebaut und zwischen [[Essen-Steele|Steele]] Süd und [[Vohwinkel]] als dampfbetriebene Eisenbahn mit der Bezeichnung ''Steele-Vohwinkler Eisenbahn'' geführt. Die [[Trasse (Verkehrsweg)|Trasse]] der [[Bahnstrecke Wuppertal-Vohwinkel–Essen-Überruhr|Strecke Essen–Wuppertal]] wird heute von der [[S-Bahn Rhein-Ruhr|S-Bahn-Linie&nbsp;9]] genutzt.<br />
[[Datei:Adler Originalfoto.jpg|mini|links|Der „[[LEG – Adler und Pfeil|Adler]]“, Bj. 1835 verband [[Nürnberg]] und [[Fürth]], Foto kurz nach 1850]]<br />
Mehrheitlich und offiziell wird die 1835 von der privaten ''[[Ludwigseisenbahn|Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Nürnberg]]'' durch den Ingenieur [[Paul Camille von Denis]] erbaute ''Ludwigseisenbahn'' als erste Eisenbahn in Deutschland angesehen, weil sie neuartige [[Dampflokomotive]]n einsetzte. Sie wurde am 7. Dezember 1835 mit einer Fahrt von [[Nürnberg]] nach [[Fürth]] offiziell eröffnet; vorher hatten Probefahrten mit der Lokomotive [[LEG – Adler und Pfeil|Adler]] stattgefunden. Der Engländer [[William Wilson (Ingenieur)|William Wilson]] fuhr die Lok und gilt als der erste Lokführer in Deutschland. In der zeitgenössischen Öffentlichkeit wurde die Fahrt mit einer Dampflokomotive als Beginn einer neuen Epoche [[Rezipient|angesehen]]. Die Entscheidung der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft für das englische System mit deren [[Schiene (Schienenverkehr)|Schienenart]] und [[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]], den [[Spurkranz|Spurkränzen]], [[Fahrzeug]]en und anderem hatte zudem normative<!--??--> Wirkung, da auch spätere deutsche Bahnen das offensichtlich betriebstaugliche System übernahmen.<ref>Wolfgang Mück: ''Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft. Die kgl. priv. Ludwigseisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth'' ([[Dissertation]] an der [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg|Universität Würzburg]]). 2. neubearb. Auflage. Fürth 1985, S. 196, {{OCLC|214732497}}</ref> Um den Bau dieser ersten, sechs Kilometer langen Strecke zu finanzieren wurde die erste Aktiengesellschaft in Bayern gegründet. Der 40 km/h schnelle Adler brauchte für die sechs Kilometer lange Strecke nur 13 Minuten und war damit doppelt so schnell wie die Eilpostkutsche. Dennoch gab es anfangs Skepsis gegenüber der neuen Technik. Bereits am Tag nach der Eröffnung der Strecke wurden Pferde vor die Züge gespannt. Im Jahr 1836 fanden auf der Strecke Nürnberg-Fürth 420 Pferde- und nur 142 Lokfahrten statt.<ref name="geschichte_1835" /> Die Entwicklung des deutschen Streckennetzes ging an dieser Bahn jedoch vorbei; sie wurde nicht mit anderen Bahnstrecken verbunden. Ab 1881 hatte sie zusätzliche Konkurrenz durch die [[Nürnberg-Fürther Straßenbahn|elektrische Straßenbahn]] zwischen Nürnberg und Fürth. Am 31. Oktober 1922 wurde ihr Betrieb eingestellt und die Trasse für eine [[Nürnberg-Fürther Straßenbahn#Schnellstraßenbahn und Omnibus|Schnellstraßenbahn]] genutzt.<br />
[[Datei:Bahnkarte Deutschland 1849.jpg|mini|Streckennetz 1849]]<br />
<br />
Es folgte als erste Eisenbahn [[Preußen]]s die [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Berlin-Potsdamer Eisenbahn]]. Die 11&nbsp;km lange Strecke von [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]] nach [[Potsdam]] wurde am 22. September 1838 eröffnet; die 12-km-Verlängerung von Zehlendorf nach [[Berlin]] am 29. Oktober 1838. Ab dem 1. Dezember 1838 verkehrte zwischen [[Braunschweig]] und [[Wolfenbüttel]] die [[Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn]]. Als erste Bahn in Deutschland in staatlichem Besitz, wohl um einer Übernahme durch Preußen vorzubeugen, wurde sie aus Geldnot des Herzogtums 1869 dann doch an Preußen verkauft.<br />
<br />
Die am 20. Dezember [[1838]] mit der Teilstrecke [[Düsseldorf]]–[[Erkrath]] eröffnete [[Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft|Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn]] war die erste Dampfeisenbahn im [[Rheinland]] bzw. der preußischen [[Rheinprovinz]]. Zwei Lokomotiven standen ihr in Düsseldorf zur Verfügung. Ingenieur Friedrich Eduard Wiebe war der Erbauer und der erste Lokführer dieser Bahnstrecke. Über 1.300 Menschen waren am Bau dieser Strecke beteiligt und schon bei der ersten Fahrt wurde eine Geschwindigkeit von 42 km/h erreicht.<ref>industriekultur-duesseldorf.de: [http://industriekultur-duesseldorf.de/wp-content/uploads/2018/01/AB-2-Eisenbahn-als-F%C3%BChrungssektor.pdf] (PDF)</ref> Die erste Bahnstrecke im heutigen Hessen war die 41,2 km lange [[Taunus-Eisenbahn]] zwischen der [[Freie Stadt Frankfurt|Freien Stadt Frankfurt]] und [[Wiesbaden]] als Hauptstadt des [[Herzogtum Nassau|Herzogtums Nassau]]. Sie wurde zwischen dem 26. September 1839 und dem 19. Mai 1840 in vier Bauabschnitten in Betrieb genommen.<ref>Gerhard Honekamp: ''Mit der Gewalt eines Projektils... - Eisenbahn und Modernisierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.'' In: ''Sozialwissenschaftliche Informationen.'' 25. Jg, Heft 4, 1996, S. 282–290.</ref><br />
<br />
==== Erste Fernstrecken ====<br />
Die [[Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie|Leipzig-Dresdner Eisenbahn]] wurde am 24. April 1837 mit dem Teilstück von [[Leipzig]] nach [[Althen (Leipzig)|Althen]] als dritte deutsche Bahnstrecke eröffnet und am 7. April 1839 bis [[Dresden]] fertiggestellt. Diese war mit einer Streckenlänge von 120&nbsp;km die erste deutsche Fernbahn und die erste ausschließlich dampfbetriebene Eisenbahn in Deutschland. Zu ihrer Strecke gehörte auch der [[Oberauer Tunnel|erste deutsche Eisenbahntunnel]] und die älteste – auch heute noch in Betrieb befindliche – Eisenbahnbrücke Deutschlands bei [[Wurzen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.marcopolo.de/reise-reportagen/detail/die-10-spektakulaersten-bahnbruecken-in-deutschland.html |titel=Die 10 spektakulärsten Bahnbrücken in Deutschland |hrsg=marcopolo.de |abruf=2020-04-06}}</ref> Am 29. Juni 1839 wurde das erste Teilstück der [[Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft|Magdeburg-Leipziger Eisenbahn]] von [[Magdeburg]] nach [[Schönebeck (Elbe)|Schönebeck]] eröffnet, nach dem Ausbau bis Halle und Leipzig 1840 war sie die erste länderübergreifende Fernbahn mit einer Streckenlänge von 116&nbsp;km.<br />
<br />
Mit der 1839/43 von der [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft|Rheinischen Eisenbahn]] erbauten Strecke von [[Köln]] zum [[Grenzbahnhof]] [[Bahnhof Herbesthal|Herbesthal]] mit Anschluss nach [[Antwerpen]] entstand am 15. Oktober 1843 die erste Bahnstrecke, die eine Außengrenze des [[Deutscher Bund|Deutschen Bundes]] überschritt.<ref>Als erste internationale Bahnstrecke war bereits am 14. November 1842 die erste [[Grenze zwischen Belgien und Frankreich|grenzüberschreitende]] Bahnstrecke zwischen [[Valenciennes]] in Frankreich und [[Quiévrain]] in Belgien eröffnet worden.</ref><br />
<br />
Am 12. September 1840 eröffnete das Großherzogtum Baden als [[Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen|Staatsbahn]] die Strecke von [[Mannheim]] nach [[Heidelberg]] als erstes Teilstück der 285&nbsp;km langen ''Badische Hauptbahn'' von Mannheim nach [[Basel]], die am 1. August 1845 [[Freiburg im Breisgau]] erreichte und im Jahre 1855 fertiggestellt wurde. Im Gegensatz zu allen umliegenden Bahnen verwendete man in Baden bis 1854/55 eine [[Breitspur]] mit 1600&nbsp;mm Spurweite.<br />
<br />
Am 12. September 1841 nahm die [[Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft]] den Verkehr vom [[Berlin Anhalter Bahnhof|Anhalter Bahnhof]] in [[Berlin]] nach [[Köthen (Anhalt)]] auf, wo die Trasse mit der der [[Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahngesellschaft]] zusammentraf. Köthen wurde damit zum ersten [[Eisenbahnknoten]] Deutschlands. Am 1. August 1842 wurde die Strecke Berlin–[[Eberswalde Hauptbahnhof]] eröffnet, die Verlängerung bis [[Angermünde]] erfolgte am 15. November 1842. Mit der Eröffnung der Berlin-Frankfurter Eisenbahn am 31. Oktober 1842 vom Berliner [[Berlin Ostbahnhof|Schlesischen Bahnhof]] nach [[Frankfurt (Oder)]] hatte das erst nur lose geknüpfte deutsche Eisenbahnnetz einen Gesamtumfang von knapp 1.000&nbsp;km erreicht. Am 15. August 1843 wurde die gesamte Strecke [[Bahnstrecke Berlin–Szczecin|Berlin–Stettin]] feierlich eröffnet, am 16. August 1843 der Betrieb aufgenommen.<br />
<br />
Am 22. Oktober 1843 wurde mit der 16&nbsp;km langen „Kreuzbahn“ von [[Hannover]] nach [[Lehrte]] die erste Strecke der [[Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen|Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen]] eröffnet. Lehrte wurde früh ein bedeutender [[Eisenbahnknoten]]punkt, mit Strecken nach [[Berlin]], [[Köln]], [[Hildesheim]] und [[Hamburg-Harburg|Harburg]] vor den Toren [[Hamburg]]s. Die am 18. September 1844 eröffnete, 108 km lange Bahnstrecke [[Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kiel|von Altona nach Kiel]] wurde unter [[Dänemark|dänischer Hoheit]] errichtet, befand sich nach dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] 1867 auf preußischem Gebiet, wurde 1887 vom preußischen Staat aufgekauft und in die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]] eingegliedert.<br />
<br />
Die erste Teilstrecke der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]] von Deutz nach Düsseldorf wurde am 20. Dezember 1845, die zweite bis [[Duisburg]] am 9. Februar 1846 eröffnet. Im folgenden Jahr erreichte man am 15. Mai über [[Dortmund]] dann [[Hamm]], und am 15. Oktober 1847 war die gesamte 263 Kilometer lange Strecke bis [[Minden]] zunächst eingleisig fertiggestellt.<br />
Am selben Tag ging auch die [[Bahnstrecke Hannover–Minden|Strecke Hannover–Minden]] der [[Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen|Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen]] in Betrieb.<br />
<br />
Am 1. September 1846 wurden mit der Eröffnung des letzten Abschnitts ([[Frankfurt (Oder)]] – [[Bolesławiec|Bunzlau]]) der 330&nbsp;km langen [[Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn|Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn]] die beiden größten Städte Preußens, Berlin und [[Breslau]] miteinander verbunden. Die gleichzeitig gebaute Hauptstrecke der in Breslau beginnenden [[Oberschlesische Eisenbahn|Oberschlesischen Eisenbahn]] erreichte im Oktober des Jahres [[Gleiwitz]]. Innerhalb von drei Jahren hatte sich das Streckennetz im Deutschen Bund mehr als verdoppelt. Dreieinhalb Monate später wurde am 15. Dezember 1846 die [[Berlin-Hamburger Bahn]] in Betrieb genommen, die 286&nbsp;km lange Diagonalverbindung zwischen den beiden größten Städten des späteren [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]].<ref>Nach damaliger Definition war 1846 die größte deutsche Stadt Wien mit 521.289 Einwohnern (Berlin 408.502, Hamburg 148.754).</ref> Ebenfalls 1846 ging in mehreren Etappen die [[Bahnstrecke Frankfurt–Heidelberg|Main-Neckar-Bahn]] von [[Frankfurt am Main]] nach [[Mannheim]] und [[Heidelberg]] in Betrieb. Im Norden erreichte am 1. Mai 1847 die [[Bahnstrecke Lehrte–Hamburg-Harburg|Bahnstrecke Lehrte–Harburg]] der Hannöverschen Staatsbahn das zum [[Königreich Hannover]] gehörende [[Hamburg-Harburg|Harburg]] an der [[Elbe]].<br />
<br />
Im Herbst des Jahres waren durchgehende Ost-West-Verbindungen vorhanden:<br />
* Am 1. September 1847 nahm die [[Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft]] mit der [[Bahnstrecke Dresden–Görlitz]] eine Verbindung von Mitteldeutschland zur niederschlesischen Bahn in Betrieb.<br />
* Am 15. Oktober 1847 wurde mit gleichzeitiger Eröffnung des letzten Abschnitts der [[Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Köln-Mindener Eisenbahn]] und des [[Bahnstrecke Hannover–Minden|Mindener Astes]] der Hannöverschen Staatsbahn die erste durchgehende Schienenverbindung vom [[Rhein]] über Berlin bis an die [[Oder]] geknüpft. Die Route war jedoch komplizierter als heute: Die Verbindung von Braunschweig nach Magdeburg führte ab Juli 1843 über [[Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg|Wolfenbüttel]], [[Bahnstrecke Wolfenbüttel–Oschersleben|Jerxheim und Oschersleben]] nach [[Bahnstrecke Magdeburg–Thale|Magdeburg]]. Der Zugverkehr aus Berlin endete bis zur Fertigstellung der [[Hubbrücke Magdeburg|Buckauer-Eisenbahnbrücke]] im Jahr 1848 an der Station Magdeburg-[[Brückfeld|Friedrichstadt]] am östlichen Elbufer. Nach Überquerung der Elbe mussten die Fahrgäste im Bahnhof Schleinufer (Elbbahnhof), dem Endbahnhof der [[Bahnstrecke Magdeburg–Thale|Strecke von Oschersleben]], wieder zusteigen. Eine innerstädtische Verbindung der verschiedenen Berliner Kopfbahnhöfe fehlte noch bis 1851, als die [[Berliner Verbindungsbahn]] ihren Betrieb aufnahm.<br />
<br />
==== Verknüpfungen mit den Nachbarländern ====<br />
[[Datei:1848prod1A1Borsig.png|mini|Lokomotive der Köln-Mindener Eisenbahn, 1848 von [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] ausgeliefert]]<br />
[[Datei:LASB K Hellwig 0871.jpg|mini|Streckenkarte für Südwestdeutschland 1865]]<br />
Am 18. Oktober 1847 entstand durch Anschluss der [[Oberschlesische Eisenbahn|Oberschlesischen Eisenbahn]] an die [[Krakau-Oberschlesische Eisenbahn]] eine durchgehende Verbindung von [[Breslau]] nach [[Krakau]]. Mit der Fertigstellung des innerstädtischen Verbindungsgleises zwischen den Kopfbahnhöfen in Breslau gab es ab 3.&nbsp;Februar 1848 auch eine durchgehende Schienenverbindung vom [[Rhein]] bis zur [[Weichsel]]. Mit dem Schluss einer kurzen Lücke zwischen der [[Wilhelmsbahn]] in [[Oberschlesien]] und der [[Kaiser Ferdinands-Nordbahn]] in [[Österreichisch-Schlesien]] entstand am 1.&nbsp;September 1848 ein erstes zusammenhängendes mitteleuropäisches Netz, das im Westen bis zum [[Rechtsrheinisch|rechtsrheinischen]] [[Köln-Deutz|Deutz]], im Norden bis nach Harburg, im Osten bis nach Warschau und Krakau und im Süden bis nach [[Gloggnitz]] am Nordfuß des [[Semmering-Pass]]es reichte. Zu den nördlicheren Bahnen klafften noch kleine Lücken in Berlin und Hamburg.<br />
<br />
Im Folgejahr 1849 entstand mit der [[Bahnstrecke Halle–Bebra]] der [[Thüringische Eisenbahn-Gesellschaft|Thüringischen Eisenbahn]] und der [[Kurfürstentum Hessen|kurhessischen]] [[Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft|Friedrich-Wilhelms-Nordbahn]] eine Verbindung von Berlin über [[Halle (Saale)]]/[[Gerstungen]] bis nach [[Kassel]]. In Preußen, Österreich und anderen Ländern war die Verpflichtung von Arbeitskräften zum Eisenbahnbau nach 1848 auch ein Mittel der Obrigkeiten, um „Unruhestifter“ fern der Metropolen beschäftigt zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/wissen/geschichte/821215_Verweigerte-Modernitaet.html?em_no_split=1 |titel=Österreichische Geschichte: Verweigerte Modernität |abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Die Anbindung der süddeutschen Länder [[Großherzogtum Baden|Baden]] und [[Königreich Bayern|Bayern]] brauchte etwas länger. Die Verbindung von Berlin nach Frankfurt am Main über Kassel stellte die [[Main-Weser-Bahn]] 1852 her, von wo die [[Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg]] der [[Main-Neckar-Eisenbahngesellschaft]] bereits weiter nach Süden führte und wiederum an die [[Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen|Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen]] anschloss. Die [[Badische Hauptbahn]] von Mannheim nach [[Basel]] und weiter bis [[Konstanz]] ging in mehreren Etappen zwischen 1840 und 1861 in Betrieb. Die Verbindung Berlin – München wurde über die [[Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie|sächsisch-bayerische]] [[Bahnstrecke Leipzig–Hof]] (1842–1851) und die bayerische [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] (1844–1849) fertiggestellt.<br />
[[Datei:Badische IX.jpg|mini|[[Badische IX (alt)|Badische Reihe IX]], gebaut 1854–1863]]<br />
[[Datei:Bahnkarte Deutschland 1861.jpg|mini|Streckennetz 1861]]<br />
Nach Übernahme der um die Jahreswende 1855/56 eröffneten [[Köln-Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft|Köln-Krefelder Eisenbahn]] begann die für die Strecke nach Belgien gegründete ''Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft'', von Köln aus eine Strecke am linken Rheinufer flussaufwärts zu bauen, die ab 1. Januar 1857 bis [[Bahnhof Rolandseck|Rolandseck]] befahren wurde, 1859 bis Bingerbrück, heute [[Bingen am Rhein#Schienenverkehr|Bingen Hauptbahnhof]], wohin im selben Jahr auch die Stammstrecke der [[Hessische Ludwigsbahn|Hessischen Ludwigsbahn]] verlängert wurde, die seit 1853 [[Mainz]] mit [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] verband.<br />
<br />
Mit der Eröffnung der Kölner [[Dombrücke]] am 3. Oktober 1859 wurde das westeuropäische Bahnnetz, bestehend aus dem [[Geschichte der Eisenbahn in Frankreich|französischen]] und dem [[SNCB#Geschichte|belgischen Netz]] und linksrheinischen deutschen Strecken, mit dem mitteleuropäischen Netz vereinigt, das inzwischen bis [[Flensburg]], bis [[Königsberg (Preußen)]] (heute Kaliningrad), bis [[Rzeszów]] in [[Galizien]], in Ungarn bis über die [[Theiß]] und bis nach [[Triest]] am Mittelmeer reichte.<br />
<br />
1860 wurde die Preußische Ostbahn bis an die russische Grenze hinter [[Eydtkuhnen]] (heute Tschernyschewskoje) verlängert. Mit der Eröffnung der Zweigstrecke Wilna (lit.:Vilnius)–Kaunas–Wirballen (russ. Вержболово und poln. Wierzbałowo, lit.: [[Virbalis]]) der [[Petersburg-Warschauer Eisenbahn]] zu diesem Grenzübergang bei [[Kybartai]] entstand die erste Verknüpfung von europäischem Normalspur- und russischem [[Breitspurbahn|Breitspurnetz]].<br />
<br />
=== Das Streben nach der Staatsbahn ===<br />
{{Überarbeiten}}<br />
Das Schienennetz im deutschen Reich wuchs rasant an. Bereits in den Jahren 1849/50 existierten schon rund 6.000 Kilometer Schienen auf deutschem Staatsgebiet.<ref>[Was ist Was Eisenbahn Band 54]</ref> Die neue Technologie sorgte für den Beginn der Industrialisierung in Deutschland, und auch ein großes Jobangebot wurde zur Verfügung gestellt. Allein am Streckenbau waren mehrere 100.000 Arbeiter beschäftigt. Der Bau der Eisenbahn ging Hand in Hand mit der [[Industrielle Revolution in Deutschland|industriellen Revolution in Deutschland]]; in der Nähe von Bahnstrecken siedelten sich immer mehr Industriebetriebe an. 1842 ermöglichte das Streckennetz noch relativ wenige längere Fahrten, immerhin waren Reisen bspw. von Dresden über Leipzig nach Berlin oder nach Magdeburg bereits möglich.<br />
<br />
1870, im Jahr vor der [[Reichsgründung]], gab es bereits 18.480 Kilometer Eisenbahnstrecken.<ref name="Kirchberg-7">Peter Kirchberg: ''Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Deutschland von der Reichsgründung bis zur Gegenwart.'' In: Eisenbahn und Denkmalpflege. Zweites Symposium. Eine Tagung des Deutschen Nationalkomitees von [[ICOMOS]], Frankfurt am Main, 2.–4. April 1992, ICOMOS-Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Band IX, S. 7–18, hier S. 7</ref> <br />
1890 hatte das deutsche Schienennetz eine Streckenlänge von 41.880 Kilometern. Unabhängig von der Schifffahrt (deren Verkehrswege im Winter teils zufroren) konnte die Eisenbahn [[Massengut|Massengüter]] und [[Stückgut]] in alle Teile des Landes liefern. Neue [[Verkehrsachse]]n, vor allem von Ost nach West, entstanden.<br />
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Industrie und Eisenbahn beschleunigten gegenseitig ihr Wachstum; beide waren auf Kohle und Stahl angewiesen. Auch die Eisenbahn war von der Industrie abhängig und prägte die Wirtschaft der damaligen Zeit, weil Fabriken Lokomotiven, Waggons, Schienen und Schwellen herstellten. Die deutschen Werke produzierten jährlich hunderte Lokomotiven. Bis 1855 wurde auch der Nachbau der Loks aus dem Ausland durch eigene Dampflok-Typen verdrängt. [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] hatte damals bereits über 4.000 Dampflokomotiven geliefert. Auch wollte man neuere, größere und stärkere Maschinen bauen. Die neuen Loktypen besaßen gegenüber den ersten Loks das zwanzigfache Gewicht und die Leistung/Zugkraft stieg auf das Zweihundertfache an. Auch Exporte ins Ausland begannen. Bis zum Ersten Weltkrieg waren die deutschen Lokomotivwerke die größten Lokexporteure der Welt. Ab 1860 konnte die Kohle aus Schlesien auch die Kohle aus Großbritannien ersetzen. Ende des 19. Jahrhunderts verbrauchten die 20.000 in Deutschland verkehrenden Dampflokomotiven täglich rund 100.000 Tonnen Steinkohle. Neben der [[Schwerindustrie]] war die Eisenbahn der größte Kohlekonsument. Die Eisenbahn in Deutschland wurde zu ihrem größten Wirtschaftsunternehmen. Im Deutsch-Französischen Krieg war die Eisenbahn Preußens entscheidend für den Verlauf, weil sie den schnellen Aufmarsch der preußischen Truppen und ihrer Verbündeten ermöglichte. In nur zwei Wochen fuhren mit 1.200 Zügen 350.000 Soldaten und 87.000 Pferde an die Front. Sieben Monate später, nach der [[Schlacht bei Le Mans]], kapitulierte Frankreich.<br />
<br />
Zwischen 1870 und 1880 wuchs das deutsche Streckennetz im Schnitt um über 1500 Kilometer pro Jahr;<ref name="Kirchberg-8">Peter Kirchberg: ''Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Deutschland von der Reichsgründung bis zur Gegenwart.'' In: Eisenbahn und Denkmalpflege. Zweites Symposium. Eine Tagung des Deutschen Nationalkomitees von [[ICOMOS]], Frankfurt am Main, 2.–4. April 1992, ICOMOS-Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Band IX, S. 7–18, hier S. 8</ref> die Eisenbahn war ein wichtiger Kunde der Stahlindustrie. Führender Finanzmagnat dieser Zeit war [[Bethel Henry Strousberg]], der Besitzer von Fabriken in ganz Deutschland war und mehr als 100.000 Arbeiter beschäftigte. Er ließ Eisenbahnstrecken bauen und stellte auch Lokomotiven, Waggons, Schienen und Schwellen her. Sein Finanzimperium brach im Börsenkrach 1873 ([[Gründerkrach]]) zusammen. Aber auch die großen Eisenbahn-Gesellschaften erzielten Millionen-Gewinne.<br />
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Aufgrund der militärisch und politisch wachsenden Bedeutung der Eisenbahn für den Staat verfolgte Reichskanzler [[Otto von Bismarck]] nach der Reichsgründung das Ziel der Schaffung einer Staatsbahn für das gesamte Reich. Der Gründerkrach von 1873 beförderte diese Pläne zusätzlich. Ende der 1860er Jahre hatten die Privatbahnen einen Anteil von 66,6 % am Streckennetz, wenn auch einige, wie die [[Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft]], bereits seit Längerem vom preußischen Staat betrieben wurden. 1873 veranlasste Bismarck als ersten Schritt die Gründung des [[Reichseisenbahnamt]]es. [[Albert von Maybach]], dessen Leiter ab 1874 verfolgte aktiv das Ziel einer reichsweiten Staatsbahn. Die Bundesstaaten, die teils bereits eigene Staatsbahnen besaßen, lehnten Bismarcks Pläne jedoch vehement ab und letztlich musste er 1877 diese Pläne vorläufig ad acta legen. Preußen verfolgte daraufhin eine forcierte Verstaatlichung der großen Privatbahnen und ihre Überführung in die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]].<ref>Lothar Gall: ''Eisenbahn in Deutschland: Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg.'' In: Lothar Gall, Manfred Pohl (Hrsg.): ''Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' Beck, München 1999, ISBN 3-406-45334-1, S. 13–70, hier S. 27</ref> Staatsbahnen existierten im neuen Kaiserreich außer in Preußen schließlich in Baden, Bayern Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg, Sachsen und Württemberg.<br />
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Das Hauptstreckennetz war um 1885 weitgehend fertiggestellt, in dieser Zeit setzte in großem Umfang der Bau von [[Nebenbahn]]en ein. Hatte der Anteil der Nebenbahnen am Gesamtnetz um 1880 etwa 10 % ausgemacht, so wuchs dieser bis 1918 auf knapp 45 %.<ref name="Kirchberg-9">Peter Kirchberg: ''Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Deutschland von der Reichsgründung bis zur Gegenwart.'' In: Eisenbahn und Denkmalpflege. Zweites Symposium. Eine Tagung des Deutschen Nationalkomitees von [[ICOMOS]], Frankfurt am Main, 2.–4. April 1992, ICOMOS-Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Band IX, S. 7–18, hier S. 9</ref> Hunderte Nebenbahnen verdichteten schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts das Staatsbahnnetz. Auf den Neben- und [[Lokalbahn]]en betrug die Höchstgeschwindigkeit zwar oft nur 30 km/h. Doch sie erschlossen Märkte für Güter, Rohstoffe und Arbeitskräfte. Die ab 1892 auf den Hauptstrecken eingesetzten [[D-Zug|D-Züge]] erreichten immerhin bis zu 100 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Modernisierung und Erweiterung der großen Eisenbahnknoten kostete allerdings um die Jahrhundertwende mehr als 2 Mrd. Goldmark. In Großstädten entstanden Großbahnhöfe mit modernen Glas- und Stahlkonstruktionen. Die wichtigen Fernstrecken des Reiches trafen in der Eisenbahnmetropole Berlin aufeinander, die das politische und wirtschaftliche Zentrum des deutschen Kaiserreiches darstellt. Alleine die preußische Staatsbahn erwirtschaftet jährlich mehrere 100 Mio. Mark. 1918 betrug die Streckenlänge des deutschen Schienennetzes 60.620 Kilometer.<ref name="Kirchberg-7"/> Die Eisenbahn beschäftigte 780.000 Menschen, 1,5 Mrd. Fahrgäste wurden jährlich befördert. Auch im Ersten Weltkrieg war die Eisenbahn unverzichtbar.<ref name="geschichte_1835" /><br />
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[[Datei:MEG - Wodan Nr. 302.png|mini|Lokomotive der privaten [[Mecklenburgische Eisenbahngesellschaft|Mecklenburgischen Eisenbahn]], gebaut 1866]]<br />
Die obrigkeitlichen Organe der deutschen Staaten standen dem neu aufkommenden Eisenbahnwesen mit unterschiedlicher Haltung gegenüber. Teils wurde die Initiative den Unternehmern überlassen, teils wurde versucht, eine staatlich getragene Eisenbahn zu fördern, dies am ausgeprägtesten in den süddeutschen [[Monarchie]]n [[Großherzogtum Baden|Baden]], [[Königreich Bayern|Bayern]] und [[Königreich Württemberg|Württemberg]]. [[Königreich Preußen|Preußen]] setzte dagegen zunächst auf private Bahnen, übernahm aber später einige in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Bahnen in staatliche Verwaltung, so etwa die [[Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft]].<br />
[[Datei:1873prod1B Borsig.png|mini|Lokomotive der [[Berlin-Hamburger Eisenbahn]], 1873 von Borsig ausgeliefert]]<br />
Nach der Reichseinigung 1871 wandelte sich die Einstellung in Preußen; vor allem [[Otto von Bismarck]] betrieb die Entwicklung hin zum Staatsbahnsystem. Der Eisenbahn wurde eine große [[Strategische Bahn|militärstrategische Bedeutung]] zugeschrieben. Mit zahlreichen Maßnahmen wurde versucht, eine gemeinsame deutsche Staatseisenbahn zu schaffen. Letztlich wurde dies erst in der [[Zwischenkriegszeit]] (1918–1939) erreicht: gemäß [[Weimarer Verfassung]] wurde die [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutsche Reichsbahn]] gegründet. Im Einzelnen gab es folgende frühe und bedeutende Ansätze zur Schaffung von „Staatsbahnen“:<br />
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* In Baden wurde am 29. März 1838 das „Gesetz über die Erbauung einer [[Bahnstrecke Mannheim–Basel|Eisenbahn von Mannheim bis zur Schweizer Grenze bei Basel]]“ erlassen und am 2. April 1838 verkündet. Dem folgten mehrere Einzelgesetze, die die Finanzierung, „Zwangsabtretungen“, die Errichtung einer [[Eisenbahndirektion]] sowie Betriebsregelungen betrafen.<br />
* In [[Königreich Württemberg|Württemberg]] verkündete König Wilhelm&nbsp;I. am 18. April 1843 das „Gesetz, betreffend den Bau von Eisenbahnen“, dem zufolge Eisenbahnen „in die Verwaltung des Staates übernommen oder auf Kosten des Staates gebaut werden“ sollen. Neben den staatlichen Bahnen sollte der Bau weiterer Nebenbahnen den Privatunternehmen überlassen bleiben. In Württemberg entstanden vergleichsweise wenige Privatbahnen.<br />
[[Datei:Fürther Kreuzung2.jpg|mini|Die [[Fürther Kreuzung]] war 1845 die erste [[Umstieg|Umsteigestation]] zwischen zwei Eisenbahnlinien in Deutschland (zwischen [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] und [[Ludwigseisenbahn]])]]<br />
* In [[Königreich Bayern|Bayern]] startete die private [[München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft]] mit dem Bahnbau 1839 und eröffnete am 4. Oktober 1840 ihre [[Bahnstrecke München–Augsburg|Strecke zwischen München und Augsburg]]. Mit ihrer Verstaatlichung begann 1844 die bayerische Staatsbahnzeit. Die [[Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen]] bauten von 1844 bis 1853 zunächst die [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] mit 548 Kilometer Länge zwischen [[Hof (Saale)|Hof]] und [[Lindau (Bodensee)|Lindau]].<br />
* Die [[Frankfurter Nationalversammlung]] beriet 1848/1849 über die Verfassung eines deutschen Reichs als Bundesstaat ([[Paulskirchenverfassung]]). Hierbei wurde erwogen, die Eisenbahnen zu verstaatlichen und von der Reichsregierung verwalten zu lassen, um die „Reichsgewalt“ zu stärken. Neben der Besorgnis zu weitgehender Eingriffe wurde dann aber bezweifelt, dass eine zwangsläufig weitverzweigte Bundesbehörde effektiver sein würde als die bisherigen Staatsverwaltungen. Das Ergebnis war der § 28 der Paulskirchenverfassung, womit der Reichsgewalt die Oberaufsicht und das Recht der Gesetzgebung über die Eisenbahnen und deren „Betrieb, soweit es der Schutz des Reiches oder das Interesse des allgemeinen Verkehrs erheischt“, zuerkannt wurde. Die Verfassung trat nie in Kraft; der Partikularismus und das Nebeneinander von Privat- und Staatsbahnen in Eisenbahnwesen Deutschlands gingen weiter.<br />
* [[Königreich Preußen|Preußen]] strebte zu Beginn der Eisenbahnära ebenfalls nach einer Eisenbahn in staatlicher Hand, war jedoch durch die verfassungsrechtliche Lage daran gehindert, dies durchzuführen. Für die Aufnahme von Krediten in entsprechendem Umfang zur Finanzierung einer Eisenbahn war die Zustimmung einer „reichsständischen Versammlung“ erforderlich, die jedoch nicht existierte. Die „Provinziallandtage“ lehnten es ab, an die Stelle der reichsständischen Versammlung zu treten. Das preußische Gesetz über die Eisenbahnunternehmungen (prEG) vom 3. November 1838 beschränkte sich daher weitgehend auf aufsichtsrechtliche Bestimmungen, bezüglich der Konzession, Hoheitsrechte und Bahnpolizei etc., behielt jedoch dem Handelsministerium vor, die Zustimmung zu erteilen. Dieses Gesetz führte nicht dazu, dass Privatbahnen im erwünschten Umfang gebaut wurden. Vor allem für die dünn besiedelten Bereiche im Osten Preußens fanden sich keine privaten Bahngesellschaften.<br />
<br />
Ein erneuter Versuch 1847, die Provinzialversammlungen zur Zustimmung für die Kapitalaufnahme für den Bau der Preußischen Ostbahn zu bewegen scheiterte, wobei der Landtag grundsätzlich den Bahnbau auf Staatskosten befürwortete. Am 1. April 1847 übernahm das [[Königreich Sachsen]] die in finanzielle Schwierigkeiten geratene private [[Sächsisch-Bayerische Eisenbahn-Compagnie]] und betrieb sie zusammen mit weiteren später aufgekauften Bahngesellschaften als [[Königlich Sächsische Staatseisenbahnen]].<br />
<br />
Nach dem Scheitern der 1848er-Bewegung wurde in Preußen der Bankier [[August von der Heydt (Bankier, 1801)|August Freiherr von der Heydt]] zum Handelsminister und damit zum Verantwortlichen für die Eisenbahnen berufen. Von der Heydt war ein Anhänger des Staatsbahngedankens und trieb die Verstaatlichung voran. Er veranlasste zunächst, dass die [[Preußische Ostbahn]] und weitere Strecken auf Staatskosten gebaut und betrieben wurden. Dann brachte von der Heydt ein Ausführungsgesetz durch das Parlament, in dem die Zweckbindung des §&nbsp;38 des prEG neu festgelegt wurde. Die Bestimmung des §&nbsp;38 sah für die privaten Eisenbahnen eine Abgabe vor, die zur Entschädigung der Postverwaltung für das Verdrängen der Postkutschen durch die Eisenbahn dienen sollte. Nach von der Heydts Neufassung sollte damit nunmehr ein Fonds geschaffen werden, der zum Aufkauf eben der Privatbahnen durch den preußischen Staat dienen sollte. Nach heftigen Protesten der Eisenbahnunternehmer wurde diese Bestimmung ganz aufgehoben und die Abgabe in eine allgemeine Steuer umgewandelt. Daneben wurde der §&nbsp;48 des prEG genutzt, um Privatbahnen aufzukaufen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren. Ende der 1850er Jahre setzten sich in Preußen liberale Ansichten durch, die unter anderem auch den Rückzug des Staates aus dem Eisenbahnwesen forderten und das freie Unternehmertum für den Bahnbau forderten. Nach der Entlassung von der Heydts 1869 wurde Graf [[Heinrich Friedrich von Itzenplitz]] dessen Nachfolger. Dieser war ein Anhänger des Privatbahngedankens und förderte in seiner Stellung zahlreiche Neugründungen.<br />
<br />
Die Bemühungen um eine Staatsbahn in Preußen wurden damals nicht weiter verfolgt, um nach dem von [[Otto von Bismarck|Bismarck]] beigelegten Verfassungskonflikt um die Militärreform keinen neuen Streitpunkt entstehen zu lassen, wie es die Staatsausgaben für den Eisenbahnbau gewesen wären. Zudem wurden 1866 das [[Königreich Hannover]] und mehrere hessische Gebiete annektiert, in denen sich eigene Eisenbahnstrecken befanden, die das preußische Eisenbahnnetz um 1200 Kilometer verlängerten, wodurch die Staatsbahnverwaltung mit der Integration dieser Strecken ausgelastet war.<br />
<br />
[[Datei:Reise-bzwEisenbahnkarte Deutschland1896.jpg|mini|Der Ausbauzustand des deutschen Streckennetzes im Jahr 1896. Zeitgenössische Originalkarte]]<br />
Bis zur Reichsgründung 1871 entstanden folgende Staatsbahnen:<br />
<br />
* [[Preußische Staatseisenbahnen]] mit jeweils weitgehend selbständigen Länder-Eisenbahndirektionen<!-- die so bezeichnete „Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung“ hat es nie gegeben, siehe den Artikel und Diskussion. --><br />
* [[Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen|Badische Staatsbahn]] (1840–1920, ab 1872 [[Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen]] (G.Bad.St.E.))<br />
* [[Königlich Bayerische Staatseisenbahnen|Königlich Bayerische Staats-Eisenbahnen]] (K.Bay.Sts.B.)<br />
* [[Königlich Sächsische Staatseisenbahnen]] (K.Sächs.Sts.E.B.)<br />
* [[Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen]] (K.W.St.E.)<br />
* [[Friedrich-Franz-Eisenbahn|Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn]] (M.F.F.E)<br />
* [[Großherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen]] (G.O.E., 1867–1920)<br />
* [[Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen]] (ab 1866 Teil der [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]])<br />
* [[Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn]] (ab 1870 Teil der [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]])<br />
* [[Nassauische Staatsbahn]] (ab 1866 Teil der [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]])<br />
* [[Bahnstrecke Biederitz–Dessau|Anhaltische Leopoldsbahn]] (ab 1882 Teil der [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]])<br />
* [[Frankfurt-Bebraer Eisenbahn|Bebra-Hanauer Eisenbahn]] (Kurhessische Staatsbahn) (ab 1866 Teil der [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußischen Staatseisenbahnen]])<br />
<br />
=== Eisenbahnhoheit ===<br />
Die Eisenbahnhoheit, also das Recht des Staates, Konzessionen für Bau und Betrieb von Eisenbahnen zu vergeben und den Betrieb zu überwachen, besteht unabhängig davon, wer Eigentümer der jeweiligen Strecke ist und wer den Betrieb durchführt.<br />
<br />
Der 1867 gegründete [[Norddeutscher Bund|Norddeutsche Bund]] überließ den Einzelstaaten die Eisenbahnhoheit.<br />
<br />
Der [[Bayern|bayerische]] Ministerpräsident [[Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst]] schlug 1869 in Anlehnung an den [[Deutscher Zollverein|Deutschen Zollverein]] die Bildung eines deutschen Eisenbahnvereins vor, mit dem sich die beteiligten Staatsbahnen auf eine gemeinsame Betriebsordnung und einheitliche Tarife einigen sollten. Der Vorschlag fand jedoch keine Unterstützung.<br />
<br />
Nach der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung 1871]] beließ die [[Bismarcksche Reichsverfassung]] den [[Gliedstaat#Bezeichnungen|Bundesstaaten]] weitgehend die Hoheitsrechte über die Eisenbahn. Jedoch ermöglichte etwa der Artikel&nbsp;43 dem [[Deutsches Kaiserreich|Reich]] die Beaufsichtigung der Betriebssicherheit einzelner Bahnen und Art.&nbsp;45 die Kontrolle des Tarifwesens.<br />
<br />
Art. 42 besagte: „Die Bundesregierungen verpflichten sich, die deutschen Eisenbahnen im Interesse des allgemeinen Verkehrs wie ein einheitliches Netz zu verwalten und zu diesem Behuf auch die neu herzustellenden Bahnen nach einheitlichen Normen anlegen und ausrüsten zu lassen.“ Statt also dem Reich diese Regulierungsaufgabe zu überlassen, wurde mit dieser Formulierung herausgehoben, dass die Befugnisse bezüglich der Eisenbahn allein den einzelnen Ländern zustanden. Er wurde deshalb auch ein „Eisenbahn-Notgesetz“ genannt.<br />
<br />
Die auf den [[Wiener Börsenkrach]] 1873 folgende [[Große Depression (1873–1896)|internationale Depression]] erschwerte die bis dahin verbreitete Finanzierung der Privatbahnen mit ausländischem Kapital. Die Gesellschaften waren durch die Investitionen in Strecken und Rollmaterial hoch verschuldet und durch die Wirtschaftskrise von der Finanzierung an der Börse abgeschnitten. Gleichzeitig verstärkte sich das Interesse der Länder an einer engeren Koordination der Eisenbahnen.<br />
<br />
In den 1870er Jahren wurde das vielfältige Nebeneinander privater und staatlicher Bahnen ein immer gravierenderes Problem, wobei unterschiedliche Tarife die Abwicklung überregionaler Transporte erheblich behinderten. Öffentlich wurde immer häufiger eine Vereinheitlichung eingefordert.<br />
[[Datei:AlbertvonMaybach.jpg|mini|[[Albert von Maybach|Albert Maybach]] wurde 1873 der erste Leiter des neuen [[Reichseisenbahnamt]]es.]]<br />
Um die Verfassung umzusetzen und dem Reich zumindest teilweise die Eisenbahnaufsicht zu ermöglichen, regte [[Otto von Bismarck]] 1873 die Schaffung einer Reichseisenbahnbehörde an. Gegen den Widerstand einiger Länder brachten zudem 130 Abgeordnete einen überparteilichen Antrag auf die Einrichtung eines „[[Reichseisenbahnamt]]es“ (REA) ein. Trotz der Widerstände der Länder passierte das entsprechende Gesetz Reichstag und [[Bundesrat (Deutsches Reich)|Bundesrat]]. Am 16.&nbsp;September 1873 nahm das Amt in [[Berlin]] unter der Leitung von [[Albert von Maybach|Albert Maybach]] seine Arbeit auf. Es sollte die dem Reich zustehende Aufsicht über das Eisenbahnwesen wahrnehmen, die in der Reichsverfassung sowie der sonstigen auf das Eisenbahnwesen bezüglichen Gesetze enthaltenen Bestimmungen ausführen und Mängel und Missstände beheben.<br />
<br />
Bismarcks Hoffnungen auf die Effizienz dieser Behörde erfüllte sich jedoch nicht, da der § 4 des Gesetzes bestimmte, dass das REA seine Tätigkeit im Rahmen der Verfassung auszuüben hatte, die aber wiederum den Ländern weitgehend die Befugnisse über ihre Bahnen zugestand. Um dem abzuhelfen, sollte ein Ausführungsgesetz geschaffen werden, das die Aufsichtsbefugnisse des Reiches über die Bahnen näher regelte. Im April 1875 wurde dem Parlament ein Gesetzesentwurf des REA vorgelegt, der dem Reich im Wesentlichen eine uneingeschränkte Aufsicht über die Eisenbahnen zugestand. Er wurde jedoch von den Länder-Vertretern abgelehnt. Ein eher taktisch zu verstehender preußischer Vorstoß, seine Staatsbahnen an das Reich abzugeben, fand Mitte der siebziger Jahre keine Zustimmung der übrigen Länder.<br />
<br />
=== Länderbahnzeit 1871 bis 1920 ===<br />
Da die Einführung eines Reichseisenbahngesetzes nicht erfolgversprechend war, verfolgte Bismarck nunmehr den Plan, eine großangelegte Staatsbahn aufzubauen, die durch ihre schiere Übermacht die anderen Staaten zum Einlenken zwingen sollte. Bismarck übertrug zunächst alle Eisenbahnangelegenheiten im [[Königreich Preußen]] dem neu geschaffenen [[Ministerium der öffentlichen Arbeiten]] (Gesetz vom 7. August 1878) und ernannte den vormaligen Reichseisenbahnamtsleiter Maybach, nun [[Liste der preußischen Handelsminister|Preußischer Handelsminister]], in Personalunion zum Minister der öffentlichen Arbeiten. Maybach schlug 1879 dem [[Preußisches Abgeordnetenhaus|Preußischen Abgeordnetenhaus]] die Übernahme von vier wichtigen Bahnstrecken mit insgesamt 3.500&nbsp;km Länge vor. Wegen der günstigen finanziellen Lage Preußens konnten dann innerhalb weniger Jahre die meisten Privatbahnen übernommen werden, sodass 1885 etwa 11.000&nbsp;km ehemaliger Privatbahnen in preußisches Staatseigentum übergegangen waren. In diesem Rahmen waren die Eisenbahndirektionen in Preußen selbständige Betriebe mit jeweils eigenen Verwaltungen, die beispielsweise auch eigene Fahrzeuge entwickelten („Bauart Hannover“), die bei Bedarf von anderen Direktionen übernommen wurden.<br />
[[Datei:Bahnkarte Deutschland 1899.jpg|mini|Streckennetz 1899]]<br />
<br />
Obwohl nach der Reichsgründung viele vorhandene Privatbahnen nach und nach verstaatlicht wurden, vor allem in Preußen unter [[Paul von Breitenbach]], entstanden vor allem in der Zeit nach ca. 1880 in ganz Deutschland auch zahlreiche neue Privatbahnunternehmen für den Regional- und Nahverkehr in Gebieten, die das staatliche Eisenbahnnetz nicht abdecken konnte oder wollte. Einer der Pioniere beim Bau dieser [[Sekundärbahn]]en war der Bahnunternehmer [[Herrmann Bachstein]], dessen 1879 in Berlin gegründete [[Verkehrsbetriebe Bachstein|Centralverwaltung für Secundairbahnen]] den Bau und Betrieb von über 50 Bahnstrecken in ganz Deutschland durchführte, aus der später unter anderem 1895 die [[Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft|Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft AG]] hervorging. Zur 1885 gegründeten [[Vering & Waechter|Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Vering & Waechter]] gehörten zeitweise bis zu 40 Klein- und Nebenbahnen. Die 1887 in München gegründete [[Lokalbahn Aktien-Gesellschaft|Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG)]] war überwiegend im bayerischen Raum tätig.<br />
<br />
Im Königreich Preußen bedurften vielfach die landwirtschaftlich strukturierten Bereiche im Norden und Osten einer weiteren Erschließung. Da sich der preußische Staat trotz der hohen Überschüsse seiner Preußischen Staats-Eisenbahnen nicht in der Lage sah, genügend Mittel für den Bau von Nebenbahnen bereitzustellen, wurde am 17. August 1892 das „[[Preußisches Kleinbahngesetz|Gesetz über Kleinbahnen und Privatanschlußbahnen]]“ erlassen, das den Bau lokaler Eisenbahnen erleichtern sollte. Es diente auch anderen Ländern als Vorbild und löste eine Welle von Bahnneubauten aus, so dass bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 über 300 Eisenbahnstrecken mit einer Gesamtlänge von mehr als 10.000&nbsp;km fertiggestellt waren. Zum bedeutendsten privaten Neben- und Kleinbahn-Konzern in Deutschland entwickelte sich die 1892 unmittelbar nach dem Inkrafttreten des preußischen Kleinbahngesetzes gegründete [[Lenz & Co GmbH|Eisenbahnbau- und Betriebsunternehmung Lenz & Co.]], die am Bau und Betrieb von rund 100 Bahnen beteiligt war. Als bedeutende Betriebsführungsgesellschaften gründete Lenz 1893 die [[Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Königsberg]] sowie 1895 die [[Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft]].<br />
<br />
Der preußische Minister für öffentliche Arbeiten, [[Karl von Thielen]], erließ am 5. Januar 1900 neue Bestimmungen über die Dienst- und Ruhezeiten der Eisenbahnbetriebsbeamten. So sollte die Dauer der täglichen Dienstschicht des Zugbegleitpersonals und der Lokomotivführer sechzehn Stunden nicht mehr überschreiten, auch wenn längere Pausen gemacht würden.<ref>{{Literatur |Autor= |Hrsg= |Titel=Die Coron-Chronik - das 20. Jahrhundert: 1900–1903 |Verlag=Coron-Verlagsgesellschaft |Ort=Stuttgart |Datum= |ISBN=3-577-17101-4 |Seiten=8}}</ref><br />
<br />
Im Jahre 1897 bildeten die preußische Eisenbahndirektion der Provinz [[Hessen-Nassau]] und die [[Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen|Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen]] eine [[Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft]]; diese erwarb im selben Jahr auch die damals größte deutsche Privatbahn, die [[Hessische Ludwigsbahn|Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft]]. Die Länderbahnen der einzelnen Staaten blieben im Übrigen streng getrennt. An den Landesgrenzen befanden sich Grenzbahnhöfe, an denen die Lokomotiven gewechselt wurden. Preußen und Sachsen etwa kämpften gegeneinander um den Verkehr nach Bayern und Berlin; Württemberg und Bayern um die Verbindung zwischen Frankfurt und München; die Reichseisenbahn im Elsass und die Großherzogliche Eisenbahn in Baden um den Nord-Süd-Verkehr zur Schweiz.<br />
[[Datei:P8 Kranichstein.jpg|mini|[[Preußische Staatseisenbahnen|Preußische]] Baureihe [[Preußische P 8|P8]], gebaut 1906–1923]]<br />
Im Jahre 1912 waren nach den Angaben der Eisenbahnverwaltungen (bearbeitet im Reichs-Eisenbahn-Amt – Band XXXIII – Rechnungsjahr 1912 – Berlin 1914) folgende Ländereisenbahnen in Deutschland tätig:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Statistik der im Betriebe befindlichen Staatsbahnen Deutschlands 1912 (ohne Kolonial- und Privatbahnen)<br />
|-<br />
! Name<br />
! [[Normalspur]]<br /><small>km</small><br />
! [[Schmalspurbahn|Schmalspur]]<br /><small>km</small><br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen]]<br />
|align="right" | 1.753,71<br />
|align="right" | 27,53<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn]]<br />
|align="right" | 1.093,78<br />
|align="right" |<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Großherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen]]<br />
|align="right" | 651,53<br />
|align="right" |<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Königlich Bayerische Staatseisenbahnen]]<br />
|align="right" | 8.034,35<br />
|align="right" | 115,45<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Königlich Sächsische Staatseisenbahnen]]<br />
|align="right" | 2.814,17<br />
|align="right" | 507,75<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Königlich Württembergische Staats-Eisenbahnen]]<br />
|align="right" | 1.997,67<br />
|align="right" | 101,28<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Königlich Preußische Militär-Eisenbahn]]<br />
|align="right" | 70,52<br />
|align="right" |<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen]]<br />
|align="right" | 2.021,93<br />
|align="right" | 78,10<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft]]<br />
|align="right" | 38.790,44<br />
|align="right" | 239,31<br />
|-<br />
|style="text-align:left" | [[Staatsbahn]]en (Gesamtstreckenlänge: 58.297,52&nbsp;km)<br />
|align="right" | 57.158,10<br />
|align="right" | 1.069,42<br />
|}<br />
<br />
; Anmerkungen zu der Liste:<br />
* Die einbezogenen Strecken lagen teilweise außerhalb der heutigen Landesgrenzen.<br />
* Folgende zuvor eigenständige staatliche Eisenbahnen waren zu diesem Datum von [[Preußen]] durch Annexion, Aufkauf oder Vertrag übernommen:<br />
** die [[Nassauische Staatsbahn]] (1866, Annexion)<br />
** die [[Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen|Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen]] (1866, Annexion)<br />
** die [[Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn]] (1886, Aufkauf)<br />
* Folgende zuvor eigenständige staatliche Eisenbahnen waren in der [[Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft|Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft]] (faktisch die [[Bundesbahndirektion Mainz|Eisenbahndirektion Mainz]]) aufgegangen:<br />
** die [[Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen|Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen]] (1896 durch [[Staatsvertrag]]) und<br />
** der nördlich der [[Großherzogtum Baden|badischen]] [[Staatsgrenze]] gelegene Teil der Strecken der [[Kondominalbahn|kondominalen]] [[Main-Neckar-Eisenbahn-Gesellschaft]], so vor allen die [[Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg]] 1902, ebenfalls durch Staatsvertrag.<br />
<br />
Für den 31. Dezember 1913 wird die Länge des gesamten Eisenbahnnetzes von Deutschland mit 63.377&nbsp;km angegeben.<ref>{{RöllEnzyklopädie|10|444|Württembergische Eisenbahnen|Autor=Hochstetter|bemerkung=s. röm. V. Statistik}}</ref><br />
<br />
'''Die Folgen der Verstaatlichung'''<br />
<br />
Durch die Verstaatlichung wurde auch das Umfeld der Bahnen verändert. Legten bisher die einzelnen Gesellschaften größten Wert darauf, die Gleise anderer Gesellschaften möglichst durch Brücken oder mit Unterführungen zu kreuzen, um keine Trassengebühren an die Konkurrenz zahlen zu müssen, so waren diese Überlegungen jetzt überholt. Der Eisenbahnbetrieb konnte infolgedessen rationalisiert werden.<br />
<br />
In jener Zeit erfuhren die [[Dampflokomotive]]n zahlreiche technische Verbesserungen. Die Zahl der angetriebenen Achsen wurde erhöht und der Wirkungsgrad der Dampfmaschine durch die Einführung der [[Überhitzer|Heißdampftechnik]] verbessert. Dadurch stieg die Höchstgeschwindigkeit von Schnellzügen von 90&nbsp;km/h bis auf 120&nbsp;km/h.<br />
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Durch den Wirtschaftsaufschwung und mit steigender Bevölkerungszahl setzte um die Jahrhundertwende ein starkes Städtewachstum ein, das eine wesentlich stärkere Nutzung der Stadt- und Vorortbahnen zur Folge hatte. Allein Berlin verzeichnete täglich eine Million Fahrgäste. (→&nbsp;[[Geschichte der Berliner S-Bahn]])<br />
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=== Deutsche Eisenbahn im Ersten Weltkrieg ===<br />
Im Jahr 1914, vor Beginn des Ersten Weltkrieges, erreicht die Deutsche Eisenbahn gerade ihren glanzvollen Höhepunkt mit über 64.000 Kilometern Streckenlänge. Nach Kriegsbeginn im August 1914 wird dann der Personenverkehr für einen Monat stark eingeschränkt, um Truppen an die Front zu bringen. Währenddessen tritt deshalb der Militärfahrplan inkraft. Allerdings rechnet das deutsche Militär nicht damit, dass auch alle anderen am Krieg beteiligten Nationen über ein hocheffektives Verkehrssystem durch die Eisenbahn verfügen. Ab 1916 tritt die gesamte Industrie in den Dienst des Krieges und greift auf die Eisenbahn als Transportmittel zurück, ohne die der Materialtransport des Kriegs unmöglich gewesen wäre. Die Rüstungsproduktion sollte zwei- bis dreifache Ausmaße annehmen. Infolge einer zu kleinen Fahrzeugflotte an Waggons und Lokomotiven kann die Eisenbahn die zusätzlichen Transportaufgaben kaum bewältigen. Auch die erst ab 1917 in Serie gegangene Einheits-Kriegslokomotive G12 kommt zu spät. All das schränkt auch die Armee stark ein, die nur dort vorstoßen kann, wo nahgelegene Schienenstrecken den Nachschub garantieren. Die Niederlage Deutschlands im November 1918 und die Fahrt ins Exil von Kaiser Wilhelm markieren das Ende der königlichen-, großherzoglichen- und Privatbahnen. Die noch existierenden Länderbahnen stehen vor dem Aus.<ref name="geschichte_1835" /> Nach dem Krieg wird die Eisenbahn durch zurückgekehrte Soldaten und eigene Mitarbeiter einer Personalflut ausgesetzt, sodass die Mitarbeiterzahl von 700.000 auf über 1 Mio. ansteigt. Bestärkt wird diese Anzahl auch durch zugewandertes Bahnpersonal aus verlorenen Gebieten. Aufgrund des Versailler Vertrags verliert Deutschland 11.000 Kilometer Schienen. Zudem wird die deutsche Bahn zu immensen Reparationstransporten für die Alliierten verpflichtet. Infolgedessen müssen bis Mai 1919 rund 5.000 Loks, 20.000 Personen- und 280.000 Güterwagen zur Verfügung gestellt werden. Um dies ausgleichen zu können bestellt die Deutsche Bahn bei der Industrie für eine Summe von 500 Mio. Mark mehr als tausend neue Loks und mehrere 10.000 Waggons bei der Industrie, was infolge der beginnenden Inflation jedoch möglich ist. Folglich gibt es eine Modernisierung des Fahrzeugsparks.<ref name="geschichte_1918"> [ Dokumentation - Die Geschichte der Deutschen Eisenbahn - Die Zeit der Reichsbahn - 1918 bis 1945 ] </ref><br />
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=== Deutsche Reichsbahn 1920 bis 1945 ===<br />
{{Überarbeiten}}<br />
{{Hauptartikel|Deutsche Reichsbahn (1920–1945)}}<br />
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==== Die Weimarer Verfassung und die Deutsche Reichsbahn ====<br />
Die Notwendigkeit einer Zusammenlegung der Eisenbahnverwaltungen trat während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] offen zutage. Die Verfassung des Deutschen Reiches von 1919 bestimmte, dass die dem Allgemeinen Verkehr dienenden Eisenbahnen in das Eigentum des Reiches zu übernehmen und als einheitliche Verkehrsgesellschaft zu verwalten seien. Gleichermaßen wurde der Übergang aller Eisenbahnhoheitsrechte sowie die damit verbundene Enteignung geregelt. Durch den Staatsvertrag vom 30. April 1920 zwischen dem [[Weimarer Republik|Reich]] und den Ländern [[Republik Baden|Baden]], [[Geschichte Bayerns#Bayern während der Weimarer Republik|Bayern]], [[Volksstaat Hessen|Hessen]], [[Mecklenburg-Schwerin|Mecklenburg]], [[Freistaat Oldenburg|Oldenburg]], [[Freistaat Preußen|Preußen]], [[Geschichte Sachsens#Freistaat Sachsen (1918 bis 1933)|Sachsen]] und [[Volksstaat Württemberg|Württemberg]] wurden die Staatseisenbahnen rückwirkend zum 1. April 1920 auf das Reich übertragen. Zum 1. April 1920 besaß das Deutsche Reich ein Schienennetz mit 53.559 Kilometern Streckenlänge.<ref name="endisch">Dirk Endisch: Einheitsloks für Schmalspurbahnen - Die Baureihen 99.22, 99.32 und 99 73-76.</ref> Für den Fahrzeugpark der Deutschen Reichsbahn wurde ein neues Baureihenschema erstellt, sodass von 1923 bis 1926 alle Dampflokomotiven neue Nummern bekamen.<br />
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Aufgrund der ausstehenden Reparationsleistungen erfolgt am 8. Januar 1922 die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen, was eine Verweigerung der Zusammenarbeit der Reichsbahner mit den Besatzern zur Folge hat, woraufhin 15.000 französische und belgische Eisenbahner den Betrieb übernehmen. Aufgrund dessen verliert die Reichsbahn ihre wichtigsten Strecken, auf denen die Hälfte des gesamten Güterverkehrs verlief. Auch Sabotage der Eisenbahn wird von manchen Mitarbeitern verübt, woraufhin 5.000 Eisenbahner mit ihren Familien ausgewiesen und 2.500 weitere verhaftet werden. Der Widerstand der Reichsbahn endet im September 1922. Doch auch mit dem Ende der Inflation im Jahr 1923 betragen die jährlichen Schulden der Reichsbahn 660 Mio. Goldmark.<ref name="geschichte_1918" /><br />
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Nachdem die Reichseisenbahnen 1923 nur noch ein Drittel ihrer Kosten selbst erwirtschaften konnte, erging der Vorschlag, sie vom Staatshaushalt zu entkoppeln und ihr im Gegenzug alle Zuschüsse zu streichen. Demzufolge erging dann im Februar 1924 eine Verordnung, die ihrer Verwaltung weitgehende Autonomie von der Staatsverwaltung gewährte.<br />
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Der 1924 entwickelte [[Dawes-Plan]] sah unter anderem vor, die Reichseisenbahnen komplett an die Reparationsgläubiger zu verpfänden. Die Reichsregierung erließ daraufhin am 12. Februar 1924 die Verordnung zur Schaffung der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]] als staatlichem Unternehmen. Da den Reparationsgläubigern diese Maßnahmen noch nicht weit genug gingen, wurde am 30. August 1924 das Gesetz zur Gründung der privatwirtschaftlichen „Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft“ (DRG) zum Betrieb der Reichseisenbahnen erlassen. Gleichzeitig mit diesem Gesetz wurde die Gesellschaft mit einer Schuldverschreibung zugunsten der Sieger in Höhe von elf Milliarden Goldmark belastet. Die Weltwirtschaftskrise und die ständigen Geldabflüsse durch die Reparationsleistungen (etwa 660 Millionen Reichsmark jährlich) belasteten die Reichsbahn erheblich. Erst nach 1931 wurde die Reichsbahn durch das [[Konferenz von Lausanne (1932)|Lausanne-Abkommen]] von den finanziellen Verpflichtungen befreit.<br />
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==== Rationalisierungsversuche und Schienennetz ====<br />
Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft versuchte in dieser Zeit, durch Neubeschaffung von Fahrzeugen den bestehenden, heterogenen Fahrzeugpark zu rationalisieren: so entstand 1925 das [[Einheitsdampflokomotive|Einheitslokomotiv]]-Programm. 1928 wurde die [[Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung]] (EBO) erlassen, die die Beschaffenheit der Bahnanlagen „für alle dem allgemeinen Verkehr dienenden Eisenbahnen Deutschlands“ regelt.<br />
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 besaß die Deutsche Reichsbahn rund 33.000 Dampflokomotiven, von denen ca. 8.000 als Reparationsleistungen ins Ausland abgegeben werden mussten. Die Reparationsleistungen waren enorm. Nach Waffenstillstand am 11. November 1918 musste das Deutsche Reich in nur wenigen Monaten 5.000 Dampfloks und 130.000 Güterwagen an die Siegermächte übergeben. Insgesamt waren von den Reparationsleistungen 8.000 Lokomotiven, 13.000 Personenwagen und 280.000 Güterwagen betroffen. Zu den 70.000 km² Gebietsverlust kamen mehr als 7.600 Kilometer Eisenbahnstrecken.<ref name="endisch" /><br />
Um die Wirtschaftlichkeit der Eisenbahn zu steigern, wird im Lokbau die Vereinheitlichung der über 200 Länderbahnloktypen zum Ziel gesetzt. Es entstehen die sogenannten Einheitslokomotiven, die leistungsfähiger gegenüber den älteren Lokomotiven sind. Auch das Design wird einheitlich und die neuen Baureihen können überall gewartet werden. Die Lackierung wechselt von der Länderbahnfarbe grün zur Reichsbahnfarbe schwarz. Als Folge der finanziellen Lage können zunächst aber nur geringere Stückzahlen neuer Baureihen produziert werden.<ref name="geschichte_1918" /> So waren im Jahre 1930 erst 500 neue Einheitslokomotiven geliefert worden, was nur 2 % des Gesamtbestandes von rund 25.000 Dampflokomotiven entsprach. Dies hing auch mit den höheren [[Achslast]]en zusammen, wie bei den Baureihen [[DR-Baureihe 01|01]] und [[DR-Baureihe 44|44]], wofür viele Strecken nicht ausgelegt waren. Statt große Summen und viel Zeit in den Ausbau dieser Strecken zu investieren, konstruierte man leichtere Versionen der neuen Baureihen, wie zum Beispiel die [[DR-Baureihe 03|Baureihe 03]]. Jedoch haben die stärkeren, neuen Lokbaureihen den Vorteil, dass längere Züge gezogen werden können, weshalb weniger Loks und Personal erforderlich sind. Die neuen Baureihen gehen Hand in Hand mit einem Rationalisierungsschub für die Eisenbahn. Auch die Waggons werden mit neuen Bremsen und Bremsleitungen versehen. Die durchgehende [[Druckluftbremse]] wird eingeführt, welche auch größere Zuglängen im Güterverkehr ermöglicht. In dieser Zeit sinkt die Mitarbeiterzahl wieder von 1 Mio. auf 700.000 Beschäftigte.<ref name="geschichte_1918" /><br />
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Ab 1924 beschäftigten sich Ingenieure mit Methoden, wie Steinkohle eingespart werden könnte. Von 1928 bis 1930 wurden dann sechs Maschinen der Baureihe 58 und zwei Maschinen der Baureihe [[Preußische G 8.2|56.20]] mit Braun-Kohlenstaubfeuerung Bauart [[AEG]] und STUG ausgerüstet. Diese komplizierten Feuerungssysteme bewährten sich jedoch nicht, und als alle deutschen Kohlegrubenbesitzer die Preise für Braun- und Steinkohle ansteigen ließen, wurde die Weiterentwicklung eingestellt. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es auch schon elektrische Lokomotiven, welche weniger Energie und keinen Heizer benötigten, weshalb sie der Dampftraktion überlegen waren. Da allerdings die Kosten pro Kilometer elektrifizierter Strecke 200.000 Mark betrugen, konnten nur 3 % des Streckennetzes elektrifiziert werden.<ref name="geschichte_1918" /><br />
<br />
Die deutschen Staatsbahnen stellten viele Dampfloktypen in großen Stückzahlen her. Herausragend waren die Produktionszahlen der preußischen Staatsbahn. Allen voran die Baureihe 55 mit 4.958 Maschinen, gefolgt von der Baureihe 38 mit 3.438 Loks und der Baureihe 57 mit 2.615 Exemplaren. Alle drei Serien stellten in den 20er und 30er Jahren trotz Kriegsverlusten und Reparationsleistungen die zahlenstärksten Baureihen der Deutschen Reichsbahn dar. So verfügte sie über 3.164 [[preußische G 8.1]], 2.933 [[preußische P 8]] und 2.358 [[preußische G 10]]. Alle drei Baureihen leisteten bei den deutschen Bahnen über 60 Jahre Dienst. Anfang 1939 verfügte die Deutsche Reichsbahn über mehr als 30.000 Dampflokomotiven. Das Schienennetz der Reichsbahn hatte in den 30er Jahren eine Gesamtlänge von 54.000 Kilometern. Inklusive Schmalspurstrecken und [[Privatbahn]]en wurden sogar 68.000 Kilometer Schienennetz zwischen 1930 und 1937 erreicht. Eine Vergrößerung erfuhr das Eisenbahnnetz durch den [[Geschichte des Saarlandes#Teil NS-Deutschlands (1935 bis 1945)|Anschluss]] des Saarlandes an das deutsche Reich am 1. März 1935. Auch das Heer der Dampflokomotiven vergrößerte sich um 330 Maschinen.<br />
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[[Datei:Eisenbahnfrachtverkehrsversandaufkleber.jpg|mini|Typische Versandetikettierung bei einer Schienenbeförderung innerhalb von Unterfranken im Jahre 1933.]]In den 20er und 30er Jahren war die Eisenbahn noch immer das dominante Verkehrsmittel in Deutschland, auch wenn Autos und Flugzeuge zunehmend zur Konkurrenz wurden. Zudem stellte die Reichsbahn das größte Wirtschaftsunternehmen der Welt und das wertvollste Vermögensobjekt des deutschen Reiches dar. Der Gütertransport der Reichsbahn brachte dem Unternehmen die größten Gewinne. Das Streckennetz wurde nur noch punktuell erweitert, der Schwerpunkt der Investitionen zielte auf die Modernisierung des Streckennetzes. Da jedoch während der Weltwirtschaftskrise 1929 die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf 6 Mio. anstieg, schrumpfte aufgrund der Armut auch der Personenverkehr bei der Reichsbahn stark zusammen. Die Zahl der abgestellten Loks wuchs von 1.400 im Jahr 1930 auf über 3.000 im Jahr 1931.<ref> [ Dokumentation - Die Geschichte der Deutschen Eisenbahn - Die Zeit der Reichsbahn - 1918 bis 1945 ] </ref> Die jährlichen 660 Mio. Goldmark schweren Reparationsbeträge blieben bis 1932 eine erhebliche finanzielle Belastung.<ref name="geschichte_1918" /><br />
<br />
===== Die Vorkriegszeit =====<br />
Am 7. Dezember 1935 feierte man in Nürnberg mit einer Fahrzeugparade aus alten und neuen Triebfahrzeugen den 100. Geburtstag der deutschen Eisenbahn. Eröffnet wurde sie mit einem Lokzug aus zehn neuen Einheitsloks der Baureihe 01, angeführt von 01 150. In den 30er Jahren begann das Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge. Von 1932 bis 1938 wurden 32 Triebwagen der Bauarten [[DR 137 273 … 858|Köln]], [[DR 137 153 … 234|Leipzig]] und [[DR 137 149 … 232|Hamburg]] gefertigt und in Betrieb genommen. Sie erreichten Geschwindigkeiten von 160 km/h. Doch auch die Dampftraktion stellte Geschwindigkeitsrekorde auf. Verteilt auf die Baureihen [[DR-Baureihe 61|61]], [[DR-Baureihe 05|05]], [[DR-Baureihe 06|06]], [[DR-Baureihe 01.10|01.10]], [[DR-Baureihe 03.10|03.10]] und [[DR-Baureihe 19.10|19.10]] verfügte die DR über 123 Stromliniendampfloks. Stromlinienlok Nummer 124 wurde die Lok 03 193. Die Lok 05 002 erreichte 1936 den Geschwindigkeitsrekord von 200,4&nbsp;km/h.<br />
<br />
Allerdings wurde die Straße weiterhin zur Konkurrenz. Die Nationalsozialisten, deren verkehrspolitische Ziele vor allem durch [[Fritz Todt]] geprägt wurden, unterstützten das in den 20er Jahren entworfene Konzept des Autobahnbaus. Vordergründig und in der Öffentlichkeit diente der Bau der [[Reichsautobahn]]en als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Intern maßen Todt und andere Nationalsozialisten jedoch den Autobahnen eine erhebliche strategische und militärische Bedeutung bei, obwohl die Führung der [[Reichswehr]] das Vorhaben zunächst ablehnte. Die Reichsbahn unterstützte das Projekt dennoch, nicht zuletzt, um ihre Position im internen Kompetenzgerangel des Dritten Reichs zu befestigen. Der seit 1926 amtierende Reichsbahn-Generaldirektor [[Julius Dorpmüller]] stellte das Startkapital für die Gesellschaft der Reichsautobahn zur Verfügung.<ref name="gottwaldt-dorpmüller-85">Alfred Gottwaldt: ''Dorpmüllers Reichsbahn – Die Ära des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmüller 1920–1945.'' EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN 978-3-88255-726-8, S. 85</ref><br />
<br />
===== Krieg & unmittelbare Nachkriegszeit =====<br />
Hauptlast im Personen- und Güterverkehr trugen vor allem preußische Dampfloks. Rückgrat im Güterbetrieb bildeten in den 20er und 30er Jahren die in großen Stückzahlen vertretenen Baureihen 55, [[DR-Baureihe 56|56]], [[Preußische G 10|57]] und [[Preußische G 12.1|58]]. Auch zu Beginn des Zweiten Weltkrieges mussten sie gemeinsam mit der [[DR-Baureihe 44|Baureihe 44]] und den zahlenmäßig noch weit unterlegenen [[DR-Baureihe 41|Baureihen 41]] und 50 als Kriegsloks fungieren. Noch im selben Jahr begann die Produktion einer neuen [[Einheitsdampflokomotive|Einheitslok]]. Die [[DR-Baureihe 50|Baureihe 50]] mit rund 15 Tonnen Achsdruck sollte als Universal - Güterzuglok auf deutschem Gebiet fungieren. 1939 wurden schon über 200 Exemplare abgeliefert. Infolge des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion dieser Baureihe auch noch fortgesetzt, sodass insgesamt 3164 dieser Maschinen entstanden. Auf dieser Baureihe basierte auch die ab 1942 geplante [[Kriegslok]]produktion. So entstand aus ihr die [[DR-Baureihe 52|Baureihe 52]], die statt über 6.000 Bauteile nur noch etwas über 5.000 Teile benötigte und ebenfalls überall eingesetzt werden sollte. Der ursprüngliche Plan beinhaltete eine Produktion von 20.000 bis 23.000 Kriegsloks. 15.000 Exemplare der Baureihe 52 und 5.000 bis 8.000 Maschinen der schwereren [[DR-Baureihe 42|Baureihe 42]]. Allerdings wurden von der Baureihe 42 nur noch 3.000 Baulose eingereicht. Die Produktion der Kriegslokomotiven begann 1942, an der sich alle deutschen Lokomotivfabriken und auch alle Lokomotivwerke in den besetzten Ländern beteiligten. Doch obwohl 1943 Tagesproduktionen von mehr als 50 neuen Loks erreicht wurden, konnte die Produktion von 18.000 Kriegslokomotiven nicht erfüllt werden. Beide Baureihen umfassend waren bis Kriegsende immerhin über 8.000 Kriegsloks gebaut worden. Es war auch eine dritte Kriegslokbaureihe geplant. Die [[Gelenklokomotive|Gelenklok]]-Baureihe 53, von der [[Borsig (Unternehmen)|Borsig]] 17 Entwürfe erstellte, aber nie einen [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] baute. Die Baureihe 52 wurde die meistgebaute Lokomotive Deutschlands, ihre Stückzahlen bewegten sich zwischen weit über 6.000 und mehr als 7.000 Maschinen. Alle Einheits- und Kriegslokomotiven umfassend waren im Jahr 1945 rund 14.500 Exemplare bei der DR vorhanden, was einem Drittel des gesamten Lokbestandes entsprach. Die weit über 10.000 gelieferten Maschinen der Baureihen 50 und 52 bildeten sowohl bei beiden Deutschen Bahnen als auch in vielen umliegenden Staaten lange Zeit das Rückgrat im Güterverkehr und waren über 50 Jahre im Einsatz.<br />
<br />
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg trafen die DR große Verluste und man war zu großen Reparationsleistungen gezwungen. Die Anzahl von weit über 30.000 Dampflokomotiven von 1939 war bis 1945 infolge der in großen Stückzahlen gelieferten Kriegs- und Einheitslokomotiven auf ca. 43.500 angestiegen. Davon waren auf deutschen Gebiet nach 1945 und Endfertigstellung von Lokomotiven der Baureihen 44 und 52 nur noch zwischen 20.000 bis 21.000 übrig. Auch von den Personen- und Güterwagen waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges über die Hälfte zerstört oder schwer beschädigt. Zudem mussten aufgrund des Krieges die Arbeiten an vielen neuen Baureihen, wie den Serien [[DR-Baureihe 01.10|01.10]], 03.10, [[DR-Baureihe 23|23]] und 86, eingestellt werden. Von der neuen Baureihe 23 waren 800 Exemplare geplant, aber infolge des Krieges kamen nur noch zwei Prototypen in Betrieb. Sie sollten schon damals die älteren Maschinen der Baureihe 38 ablösen. Von der Baureihe 86 waren mehr als 1.100 Exemplare geplant, doch bis 1943 wurden nur noch 776 Maschinen in Betrieb genommen, von denen die letzten auch vereinfachte Übergangs-Kriegslokomotiven waren. Von den [[Pacific (Lokomotive)|Pazifik-Schnellzugdampflokomotiven]] waren bis 1940 zusammengerechnet immerhin 654 Maschinen geliefert worden. Doch von den Baureihen 01.10 und 03.10 kam im Zuge des Zweiten Weltkriegs nur ein Bruchteil der geplanten Stückzahl von zusammengezogen 540 Maschinen in Betrieb. Von den 240 Kondenslokomotiven der Baureihe 52 kamen ähnlich nur noch 169 in Betrieb.<br />
<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg existierten auf dem (ehemaligen) Gebiet des deutschen Reichs zwischen 49.000 und 55.000 Kilometer Schienennetz. Die Eisenbahn spielte gerade während des Zweiten Weltkrieges eine wichtige Rolle. Sie lieferte dem deutschen Reich wichtige Rohstoffe wie Kohle und Erze und brachte Soldaten, Panzer, Lastwagen, Munition, Waffen, Sprengstoff, Verpflegung und Treibstoffe für Lastwagen und Panzer an die Front (vgl. z.&nbsp;B. das sogenannte [[Otto-Programm]]). Und natürlich auch Panzer, Kettenfahrzeuge, Halbkettenfahrzeuge und Artillerien gehörten zum Frachtgut der immer länger werdenden Güterzüge. Der Höhepunkt waren die beiden Riesengeschütze Gustav und Dora.<ref>[[80-cm-Kanone (E)]]</ref> Jedoch kam es erst relativ spät zu der Entwicklung von Kriegslokomotiven, weil Hitler stark auf Straßenverkehr setzte. Dadurch wurde schon in den 30er Jahren der Straßenverkehr zur Konkurrenz für die Eisenbahn. Die beiden Weltkriege, die deutsche Teilung und das Automobil führten zum Niedergang des Schienenverkehrs. Denn wie die Baureihe 52 im Zweiten Weltkrieg kam auch die Baureihe 58 für den Ersten Weltkrieg zu spät. Außerdem standen den 30.000 Dampflokomotiven der DRG eine Flotte von 120.000 Lastwagen gegenüber, die statt der Eisenbahn im Krieg zum Einsatz kommen sollten, bis Hitler spät erkannte, dass man im Krieg doch vor allem von einem funktionierenden Eisenbahnsystem anhängig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren infolge der Deutschen Teilung 49 Strecken durchtrennt worden.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref><br />
<br />
„20.000 Züge täglich waren allein für Truppentransporte und Materiallieferungen unterwegs. Die enormen Anforderungen an die Eisenbahner führten zu massivem Arbeitsdruck. Ohne den Einsatz von [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeitenden]] wäre die Maschinerie nicht in Gang zu halten gewesen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/de/virtuelle-ausstellung/eisenbahn/deutsche-reichsbahn.html |titel=Deutsche Reichsbahn - Zwangsarbeit in Niedersachsen |abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Mit dem Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der [[Reichsbank]] und der Deutschen Reichsbahn vom 10. Februar 1937 war die [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutsche Reichsbahn]] wieder unter die Reichshoheit gestellt worden.<br />
<br />
==== Die Verbindung mit den Österreichischen Bundesbahnen ====<br />
Nach dem [[Anschluss Österreichs]] 1938 ergeht am 11. Juli 1939 das „Gesetz über die Deutsche Reichsbahn“. Es bestimmte in § 1:<br />
<br />
: ''Das Reich verwaltet unter dem Namen „Deutsche Reichsbahn“ das Reichseisenbahnvermögen als ein Sondervermögen des Reichs mit eigener Wirtschafts- und Rechnungsführung.''<br />
<br />
in § 1 Abs. 2:<br />
<br />
: ''a) Zum Reichseisenbahnvermögen gehören auch das bis zum 17. März 1938 von der Unternehmung „[[Österreichische Bundesbahnen]]“ treuhänderisch verwaltete österreichische Bundesvermögen und das Vermögen des Wirtschaftskörpers „Österreichische Bundesbahnen“ einschließlich aller öffentlichen und privaten Rechte und Verbindlichkeiten dieser beiden Vermögen, die auf Grund der Verordnung vom 17. März 1938 (Reichsgesetzbl. I S. 252) von der Deutschen Reichsbahn als Sondervermögen des Reichs verwaltet werden''<br />
: '' b) die Eisenbahnen und deren Nebenbetriebe in den sudetendeutschen Gebieten, soweit sie nach der Verordnung vom 19. Oktober 1938 (Reichsgesetzbl. I S. 1446) Teil des Reichseisenbahnvermögens geworden sind, und die bisherigen Staatseisenbahnen und deren Nebenbetriebe im Memelland.''<br />
<br />
==== Leitung der Reichsbahn ====<br />
Von 1920 bis 1924 lag die Leitung der Reichsbahn beim jeweiligen [[Reichsverkehrsminister]], die einzelnen Abteilungen des Ministeriums bzw. deren Staatssekretäre übernahmen die operative Führung. Mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft ging die Leitung an den neugeschaffenen Posten des Generaldirektors über. Dieser wurde von mehreren Vorstandsmitgliedern unterstützt.<br />
<br />
Erster Generaldirektor der Reichsbahn war von 1924 bis 1926 der frühere Reichsverkehrsminister [[Rudolf Oeser (Politiker)|Rudolf Oeser]]. Sein Nachfolger ab 1926 war [[Julius Dorpmüller]], der seit 1937 in Personalunion auch Reichsverkehrsminister war. Diese Zusammenführung der beiden Ämter wurde im Reichsbahngesetz vom 11. Juli 1939 auch formal verankert. Es bestimmte in § 3:<ref>[https://web.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/dg/e2d_3103.html Reichsbahngesetz vom 4. Juli 1939], abgerufen am 13. Februar 2011.</ref><br />
<br />
: ''(1) Leiter der Deutschen Reichsbahn ist der Reichsverkehrsminister. Er führt als solcher die Bezeichnung Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn. Er ist für die Geschäftsführung der Deutschen Reichsbahn verantwortlich.''<br />
: ''(2) In der obersten Leitung stehen ihm ein Staatssekretär des Reichsverkehrsministeriums (Stellvertretender Generaldirektor) und Ministerialdirektoren des Reichsverkehrsministeriums (Vorstandsmitglieder) zur Seite. ''<br />
<br />
Dorpmüller blieb bis zum Ende des Dritten Reichs Verkehrsminister und Generaldirektor der Reichsbahn. Im Gefolge des [[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums|Berufsbeamtengesetzes]] (1933) und der [[Nürnberger Gesetze]] (1935) veranlasste er auch die Entlassung zahlreicher nicht-regimetreuer (Sozialdemokraten, Kommunisten u.&nbsp;a.) und jüdischer Reichsbahn-Mitarbeiter.<ref>Alfred Gottwaldt: ''Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller – ein Idol?'' In: Werner Lorenz, Torsten Meyer (Hrsg.): ''Technik und Verantwortung im Nationalsozialismus.'' Waxmann, 2004, ISBN 3-8309-1407-5, S. 143–158, hier S. 147.</ref> Unter Dorpmüller griffen auch schon lange vor Kriegsausbruch Diskriminierungsmaßnahmen gegen 'nicht-arische' Fahrgäste.<ref>{{Perlentaucher|alfred-gottwaldt/die-reichsbahn-und-die-juden-1933-1939|b|Die Reichsbahn und die Juden}}</ref> Sein Vertreter [[Albert Ganzenmüller]] (1905–1996) ist der einzige ehemalige leitende Reichsbahner, gegen den aufgrund seiner Mitwirkung an der [[Deportation von Juden aus Deutschland]] und anderen Ländern und der [[Judenvernichtung|NS-Judenverfolgung]] ein Strafprozess wegen Beihilfe zum (Massen-)Mord eröffnet wurde. Das Verfahren kam nicht zu einem Urteil, da Ganzenmüller von 1973 bis zu seinem Tod als verhandlungsunfähig galt.<br />
<br />
=== Übergangszeit 1945 bis 1949 ===<br />
1945 übernahmen die vier Besatzungsmächte den Betrieb der Eisenbahn in den jeweiligen [[Besatzungszone]]n. Eine einheitliche Deutsche Reichsbahn in ihrer bisherigen Form bestand nicht mehr; bis 1949 gab es mehrere [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)#Deutsche Reichsbahn (nach 1945)|Übergangsregelungen]].<br />
<br />
Mit der Bildung der britisch-amerikanischen [[Bizone]] zum 1. Januar 1947 entstand die „[[Reichsbahn-Generaldirektion|Hauptverwaltung der Eisenbahn des amerikanischen und britischen Besatzungsgebiets]]“ in Bielefeld. Sie wurde 1947 in „Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet“ umbenannt und nach [[Offenbach am Main]] verlegt. Sie wurde nach der Gründung der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] (Mai 1949) am 7. September 1949 in die „[[Deutsche Bundesbahn]]“ umgewandelt. Die „[[Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen]]“ der französischen Besatzungszone blieb bis 1952 noch eigenständig und wurde dann in die Bundesbahn integriert.<br />
<br />
=== Deutsche Bundesbahn 1949 bis 1994 ===<br />
{{Hauptartikel|Deutsche Bundesbahn}}<br />
<br />
In den Jahren 1949/50 umfasste das Schienennetz der Bundesbahn nach verschiedenen Angaben zwischen 30.500 und über 40.000 Kilometer. Im Zuge der [[Deutsche Teilung|Deutschen Teilung]] wurden 47&nbsp;Bahnstrecken zwischen [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|West-]] und [[Deutsche Demokratische Republik|Ostdeutschland]] stillgelegt.<br />
<br />
Aufgrund der staatlichen Verpflichtung, geflüchtete oder vertriebene Bahnmitarbeiter aus dem Osten einzustellen, beschäftigte die Deutsche Bundesbahn Ende 1949 rund 539.000 Menschen und somit fast ein Fünftel mehr als notwendig.<ref name="DeutscheBahn-mobil.50">Die Nachkriegsgeschichte der Bahn. In: ''mobil.'' (Das Magazin der Deutschen Bahn). Nr. 5, 2009, S. 50.</ref><br />
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Nach 1945 waren auf dem Gebiet der BRD rund 14.000 Dampflokomotiven vorhanden, von denen allerdings nur 10 % betriebsfähig waren. Aber in den Ausbesserungswerken und Bahnbetriebswerk-Werkstätte wurden erstaunliche Leistungen erbracht. Jedes der [[Ausbesserungswerk München|Münchener Ausbesserungswerke]] hatte schon wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 250 Dampflokomotiven repariert und dem Betrieb übergeben. Die größten Stückzahlen brachten die Dampflokbaureihen 50 mit 2.500 Maschinen, die Baureihe 44 mit 1.246 Exemplaren und die Baureihe 38 mit 1.220 Loks auf. Durch die in großen Stückzahlen vorhandenen Einheitsloks der Baureihen 50 und 44 konnte auf andere Baureihen wie die Baureihe 58 oder die Kriegslokbaureihe 52 bis in die Jahre 1953/54 verzichtet werden. Weitere 593 Lokomotiven waren auf dem Gebiet des [[Saarland]]es verblieben, von denen im Jahr 1957 nur noch 287 in den Bestand der Bundesbahn übernommen werden konnten. Auch im Saarland konnten nicht alle Lokomotiven wieder in Betrieb genommen werden. Aufgrund des Wiederaufbaus fehlten auch anfangs die Mittel für ein Neubauprogramm für die Dampflokomotiven. Geplant war die jährliche Lieferung von rund 470 neuen Dampflokomotiven, da die meisten noch vorhandenen Lokomotiven aus den Länderbahnzeiten stammten. Vor allem die preußischen Loks, wie die Baureihen 38 und 78 sollten durch neue Loks ersetzt werden. Von 1950 bis 1959 wurden dann infolge des Struktur- und Traktionswandels nur noch 168 neue Dampfloks abgeliefert. Sie gehörten den Baureihen 65, 66, 10, 23 und 82 an. Mit der am 2. Dezember 1959 abgelieferten Dampflok 23 105 endete die Beschaffung von Dampflokomotiven bei der DB. Von den erst ab 1956 beschafften Schnellzugloks der Baureihen 10 und 66 wurden nur noch zwei Prototypen geliefert, obwohl von der Baureihe 66 mindestens hundert Maschinen geplant waren. Doch nur die Baureihe 23 erlangte noch die Stückzahl von immerhin 105 Exemplaren. Trotzdem ging die Verbesserung und Ausbesserung von Dampflokomotiven weiter. Von 1957 bis 1961 wurden insgesamt 178 Dampfloks der Baureihen 41, 01 und 03.10 zu Neubaukesselloks umgebaut, indem sie neue Kessel mit Verbrennungskammer erhielten.<br />
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Die Produktion moderner Diesellokomotivtypen begann mit den wenigen Maschinen der Baureihe [[DB-Baureihe V 80|V80]] in den Jahren 1951/52. Doch auch in der Diesellokproduktion konnten nicht alle Pläne erfüllt werden. So kamen von der Baureihe [[DB-Baureihe V 100|V100]], von der ursprünglich über tausend Maschinen geplant waren, nur noch 745 in Betrieb. Und von den Baureihen [[DB-Baureihe V 300|V300]] und [[DB-Baureihe V 320|V320]] kam nur noch jeweils ein Einzelstück in Betrieb. Dennoch konnten die Diesellokomotiven in den 60er Jahren die Dampftraktion stark dezimieren. So lösten sie vor allem im Personenzugdienst viele preußische Dampflokomotiven der Baureihen 38 und 78, aber auch die Neubaudampfloks der Baureihe 65 ab. So schmolz der Bestand der Baureihe 38 von rund 1.000 Loks in den Jahren 1958/59 auf 250 Exemplare in den Jahren 1964/65 zusammen. Im Rangierdienst machte die [[DB-Baureihe V 60|V60]] mit 942 Exemplaren die Dampflokomotiven überflüssig. Die über 800 gelieferten Maschinen der Baureihenfamilie [[DB-Baureihe V 160|V160]] eroberten dann ab 1964 auch den Güterzug- und Schnellzugdienst. Die Lokomotiven dieser, auf die Baureihen [[DB-Baureihe 215|215]], 216, [[DB-Baureihe V 162|217]] und [[DB-Baureihe 218|218]] verteilten Diesellokgattung wurden als die erfolgreichsten Diesellokomotiven der DB bezeichnet. Mit der Ablieferung der Lok 218 499 im Jahre 1979 endete jedoch die Beschaffung von Streckendieselloks bei der DB. Nur die Großdieselloks der DR-Baureihen [[DR-Baureihe 130|130]], [[DR-Baureihe 131|131]] und [[DR-Baureihe 132|132]] kamen in den 90er Jahren noch hinzu. Bestärkt wurde die Dieseltraktion auch noch mit den 408 Maschinen der Baureihe [[DB-Baureihe V 90|V90]].<br />
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Im Jahr 1955 wurde das für die Deutsche Bundesbahn typische Logo eingeführt, der sogenannte DB-Keks.<ref>[https://www.deutschebahn.com/de/konzern/geschichte/keksgeschichte-6879228 Die Keksgeschichte der DB]</ref> Das Logo blieb in Verwendung bis 1993. <br />
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Die auch [[Wagenklasse#Holzklasse|Holzklasse]] genannte 3.&nbsp;Klasse wurde 1956 abgeschafft – wobei im engeren Sinne die vormalige erste Klasse abgeschafft und die alte zweite und dritte Klasse nach einigen kosmetischen Verbesserungen (u.&nbsp;a. Ersatz von ungepolsterten Holzbänken) entsprechend heraufgestuft wurde. Aus vielen alten Abteil- und Schnellzugwagen der Länderbahnzeit entstanden ab Mitte der 50er Jahre in dreiachsigen und vierachsigen Varianten die sogenannten [[Umbauwagen (DB)|Umbauwagen]].<br />
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Am 1. Januar 1957 erweiterte sich das Schienennetz der Bundesbahn mit dem Anschluss des Saarlandes an die BRD bis auf die Saarbahnen mit 534 Kilometer Schienen.<br />
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Von über 11.000 Lokomotiven der DB im Jahre 1958 wurden noch rund 10.300 mit Dampf betrieben. Insgesamt rüstete die DB 110 Dampflokomotiven mit [[Ölfeuerung (Dampflokomotive)|Ölfeuerung]] aus. Anders als die DR in Ostdeutschland hatte die DB auch nach dem Zweiten Weltkrieg wieder durchgehend große Mengen Steinkohle zur Verfügung, durch eigene Vorkommen und Import. Aber auch hier war der Kohleverbrauch enorm. Laut einer Statistik von 1958 verbrauchten die Dampflokomotiven jährlich 10 Mio. Tonnen Steinkohle. In diesem Jahresplan verkehrten auf dem DB-Staatsbahnnetz, welches 31.000 Kilometer Schienen und 7.470 Bahnhöfe umfasste, täglich 20.000 Personen-, D-, Reise- und Triebwagenzüge, mit denen jeden Tag 4 Mio. Menschen reisten. Alle 24 Stunden verkehrten bis zu 56.000 Güterwagen mit Fracht über eine durchschnittliche Strecke von 190 Kilometer. Es ergab sich eine tägliche Summe von 33.000 Zügen zwischen Aachen und Passau, Flensburg und Lindau. Zu diesem Zeitpunkt besaß die DB etwa 580 E-Lokomotiven und 180 Diesellokomotiven.<ref name="bahn_1958">''Die Bahn im Jahre 1958: In großen Zügen - Eine Studie über die arme, reiche Bundesbahn''.</ref> Doch die neuen Traktionen breiteten sich schnell in der deutschen Lokomotivindustrie aus. So wurde in den 50er Jahren eine E-Lokfamilie für alle Transportbereiche eingeführt, verteilt auf die Baureihen [[DB-Baureihe E 10|E10]], [[DB-Baureihe E 50|E50]], [[DB-Baureihe E 40|E40]] und [[DB-Baureihe E 41|E41]]. Später folgten dann auch noch die beiden Nachfolger-Baureihen [[DB-Baureihe 111|111]] und [[DB-Baureihe 151|151]]. Alle sechs Baureihen umfassend waren zwischen 1952 und 1984 insgesamt 2.300 E-Lokomotiven geliefert worden. Am stärksten war die Baureihe E40 mit 879 Loks vertreten. 1957 wurden der DB zehn TEE-Triebwagen der Baureihe [[DB-Baureihe VT 11.5|VT 11.5]] geliefert. Im Jahre 1960 wurden fast zeitgleich die 1000.&nbsp;[[Elektrolokomotive|E-Lok]] und 1000.&nbsp;[[Diesellokomotive|Diesellok]] in Betrieb genommen, wobei immer noch 7250 [[Dampflokomotive|Dampfloks]] vorhanden waren.<br />
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Zum 1. Oktober 1964 waren bei der DB noch ca. 5.110 Dampflokomotiven vorhanden, von denen noch 4.880 im Betrieb waren. Zu Beginn der EDV-Einführung am 1. Januar 1968 gab es letztmals einen Bestand von fast 3.000 Dampfloks, von denen über 1.400 der Baureihe 50 angehörten. Einschließlich der letzten beiden Schmalspur-Dampfloks konnte am 1. Januar 1968 eine Anzahl von 2.965 Dampflokomotiven festgestellt werden, wovon 1.444 der Baureihe 50 angehörten.<ref> [https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1415258&lang=1] </ref> Mit den 136 Diesellokomotiven der beiden [[DB-Baureihe V 200.0|V200]]-Varianten konnten schon Anfang der 60er Jahre die ersten Strecken vollständig mit Dieseltraktion betrieben werden.<br />
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Die Dampflokzeit endete bei der DB im Bahnbetriebswerk Rheine, im Oktober 1977. Danach wurde das schon 1976 vorgeschlagene [[Dampflokverbot]] durchgesetzt. Den Abschluss des Dampfbetriebs bildeten bei der DB kohlebefeuerte Loks der Baureihen 44 und 50 und ölgefeuerte Dampflokomotiven der Baureihen 41 und 44. Die letzten Loks der Baureihe 50 wurden Anfang 1977 im Bw [[Wedau (Duisburg)|Duisburg-Wedau]] ausgemustert. Die letzte kohlebefeuerte 44 vom Bw [[Gelsenkirchen-Bismarck]] rollte im Mai 1977 aufs Abstellgleis. Sammelplatz der ölgefeuerten Dampflokomotiven wurde das [[Bahnbetriebswerk Rheine|Bw Rheine]], wo im Jahre 1975 mit einer 01.10 auch der letzte Dampfschnellzug der DB planmäßig fuhr. Am 23. Oktober 1977 wurde in [[Rheine]] der letzte Dampfgüterzug auf der [[Bahnstrecke Rheine–Norddeich Mole|Emslandstrecke]] mit den Dampflokomotiven 042 113-4 und 043 196-5 gefahren. Die letzten Schnellzüge des Bw Rheine fuhren am 31. Mai 1975 mit den letzten Lokomotiven der Baureihe 01.10. Die letzten planmäßigen Dampfzüge der DB wurden am 26. Oktober 1977 mit zwei Lokomotiven der Baureihe 043 beim Bw [[Emden]] gefahren. Es waren die Loks 043 315-1 und 043 903-4, die am 26. Oktober 1977 die letzten, planmäßigen Dampfzüge fuhren und noch am selben Tag die Dampflokzeit bei der DB beendeten. Seither konnte man nur noch Dampflokomotiven bei [[Sonderzug|Sonderfahrten]] antreffen. So zum Beispiel im Jahre 1985, als der [[150 Jahre Deutsche Eisenbahnen|150. Geburtstag der deutschen Eisenbahn]] gefeiert wurde. Maschine 41 360 war die erste Dampflok, die 1987 wieder Sonderzüge auf Bundesbahngleisen fahren durfte. Einzige Ausnahme war die [[Heizlokomotive]] 044 377-0 des Bw Gelsenkirchen-Bismarck, die noch bis zum 17. Januar 1979 im Betrieb war. Nur an [[Werkbahn|Werk]]-, Privat- und Industriebahnen konnte weiterhin alltäglicher, planmäßiger Dampfbetrieb erlebt werden. Vor allem typische Industrie-[[Tenderlokomotive]]n waren vertreten. Vereinzelt konnte man aber auch Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn, wie die 56 3007 oder Loks der Baureihe 80 antreffen. Am 1. Januar 1993 war auch dieser Dampfbetrieb beendet. Am 31. Dezember 1992 fuhren die letzten Dampflokomotiven auf den Bahnen bei Aachen. Die Dampflokzeit auf den Schmalspurbahnen war schon 1969 mit der Stilllegung der [[Bottwartalbahn]] und der Ausmusterung ihre beiden Dampfloks 99 704 am 31. Juli 1969 und 99 651 am 29. September 1969 beendet.<br />
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Obwohl die Bahn in den drei westlichen Besatzungszonen ([[Trizone]]) bzw. der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] bis weit in die 1960er Jahre hinein das wichtigste Verkehrsmittel war, gelang es ihr nicht, schwarze Zahlen zu schreiben. Das Staatsunternehmen musste sich von Anfang an der beginnenden [[Massenmotorisierung]] stellen und andererseits die Kosten für den Wiederaufbau der im Krieg zerstörten [[Bahnanlage]]n tragen. Die Folge dieses Wettbewerbsdruckes war die Stilllegung zahlreicher unrentabler [[Nebenbahn|Nebenstrecken]] vor allem in den 1960er und 1970er Jahren. Im gleichen Zeitraum wurden so gut wie keine Streckenneubauten in Betrieb genommen. Allein Ende der 60er Jahre wurden mehrere tausend Kilometer Schienen stillgelegt und abgebaut. Der Anteil der Eisenbahn im Personenverkehr schrumpfte rapide von 37 % im Jahr 1950 auf 17 % im Jahr 1960. Bis 1990 hatte sich der Marktanteil der Eisenbahn im Personenverkehr auf 6 % verringert. Ähnlich erging es dem Güterverkehr auf der Schiene. Der Anteil von 56 % im Jahr 1950 schmolz bis 1960 auf 37 % zusammen. Im Jahr 1990 waren es nur noch 21 %.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref> Andererseits gelang im Vergleich zu anderen europäischen Ländern (hier ist besonders Großbritannien zu nennen) der Erhalt eines erheblichen Teils auch marginaler Nebenstrecken. Des Weiteren schritt die Elektrifizierung voran, während anderswo (DDR, [[Dänemark]], UK, [[Irland]]) vornehmlich auf Diesel gesetzt wurde.<br />
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Im Jahre 1977 erreichte das elektrifizierte Streckennetz eine Länge von 10.000 Kilometer. Im selben Jahr wurden die letzten Dampflokomotiven ausgemustert und vollständig durch Elektro- und Diesellokomotiven ersetzt. Im [[Güterverkehr]] wurde der Versand von [[Stückgut|Stückgütern]] vollständig eingestellt, nachdem der Wettbewerb gegen das Lkw-[[Spedition]]sgewerbe nicht mehr durchzuhalten war. Im gleichen Zeitraum ging der Transport von [[Massengut|Massengütern]] wie Kohle oder Eisenerz ebenfalls zurück. Infolge dieser Entwicklung wurden eine große Anzahl von [[Rangierbahnhof|Rangierbahnhöfen]] stillgelegt.<br />
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[[Datei:Fahrzeugschau Dahlhausen 1985 1.jpg|mini|Fahrzeugschau 1985 in Bochum-Dahlhausen anlässlich der Feierlichkeiten zu ''150 Jahre Deutsche Eisenbahnen'']]<br />
1985 feierte die Deutsche Bundesbahn [[150 Jahre Deutsche Eisenbahnen]]. Das ganze Jahr über fanden zu diesem Anlass Veranstaltungen und Sonderfahrten mit historischen Lokomotiven statt.<br />
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Aufgrund der wirtschaftlichen Schwerfälligkeit des bürokratisch gelenkten Staatskonzernes und der Konkurrenz durch andere Verkehrsmittel wuchs der Schuldenberg der Bahn von 10&nbsp;Milliarden Mark (1963) auf 30&nbsp;Milliarden Mark (1978).<ref name="DeutscheBahn-mobil.50" /> Im Zuge des Optimierungsprogramms [[DB 90|DB&nbsp;90]] sollte die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessert werden. 1985 war die Deutsche Bundesbahn noch der drittgrößte Arbeitgeber in der Bundesrepublik und beschäftigte 322.383 Mitarbeiter. 1958 waren es noch 530.000 Mitarbeiter, denen die Eisenbahn einen jährlichen Lohnbetrag von 2,8 Mrd. Mark bezahlen musste. Die Belegschaft schrumpfte von ursprünglich 539.000 Arbeitern im Jahr 1949 auf weniger als die Hälfte, nämlich 255.000, im Jahr 1989 zusammen. Das Schienennetz hatte 1989 eine Ausdehnung von 27.000 Kilometern. Der Schuldenberg der DB erhöhte sich zunehmend durch die lange Zeit vernachlässigte Modernisierung des Schienennetzes und der Eisenbahn-Infrastruktur wie Bahnhöfen und Gleisanlagen.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref> 1958 hatte die DB ein tägliches Einkommen von 17 Mio. Mark, dass auf 19 Mio. erhöht werden sollte. Bis 1950 kassierte die BRD von der DB kolossale Gewinne. Der Buchwert der DB betrug 1958 mindestens 11 Mrd. Mark, doch auch die ab 1950 entstandenen Schulden der DB hatten schon Milliardenhöhe.<ref name="bahn_1958" /><br />
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=== Deutsche Reichsbahn (DR) 1949 bis 1994 ===<br />
{{Hauptartikel|Deutsche Reichsbahn (1945–1993)}}<br />
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Die Bezeichnung Deutsche Reichsbahn (DR) wurde für die Staatsbahn in der [[Sowjetische Besatzungszone|Sowjetischen Besatzungszone]] bzw. ab 1949 der [[Deutsche Demokratische Republik|Deutschen Demokratischen Republik]] (DDR) beibehalten. Grund hierfür waren die Betriebsrechte in Berlin, die gemäß einer stillschweigenden Übereinkunft der dortigen [[Viermächte-Status#Berlin|vier Besatzungsmächte]] bei der Deutschen Reichsbahn lagen.<ref>Siehe hierzu: ''[https://www.stadtschnellbahn-berlin.de/geschichte/streik1980/index.php Der Reichsbahnerstreik von 1980]''. Information der Webseite ''Geschichte und Geschichten rund um die Berliner S-Bahn'', abgefragt am 30. Dezember 2018.</ref> Eine Umbenennung hätte den Verlust der Betriebsrechte im [[West-Berlin|Westteil der Stadt]] zur Folge gehabt. Die DR erhielt ihre Betriebsrechte zum 1. September 1945 durch den Befehl Nr. 8 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland ([[Sowjetische Militäradministration in Deutschland#Auswahl wichtiger SMAD-Befehle|SMAD]]). Die Transportabteilung der SMAD war zunächst noch lange Zeit gegenüber der Deutschen Reichsbahn weisungsbefugt. Mit 253.000 Mitarbeitern war die DR der größte Arbeitgeber in der DDR und stellte bis 1989 das dominante Transportmittel für Güterverkehr und Fahrgäste dar. Allerdings waren 1990 erst 30 % des Streckennetzes elektrifiziert und sowohl die Fahrzeuge als auch die Infrastruktur waren in einem veralteten, schlechten Zustand.<ref>[https://deutsche-einheit-1990.de/ministerien/mfv/der-eisenbahnverkehr-in-der-ddr-im-umbruch/]</ref><br />
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Schätzungsweise 15.000 Kilometer Schienen gab es 1945 auf dem Gebiet der DDR, wovon die Sowjetunion bis 1947 als Folge der Demontagen rund 5.000 Kilometer [[Liste der als Reparationsleistung abgebauten Eisenbahnstrecken|abbauen ließ]], sodass die meisten Hauptstrecken nur noch eingleisig befahrbar waren. Durch den Verlust der Gebiete Preußens verlor der Osten insgesamt 10.000 Kilometer Strecke an Polen und die UdSSR. Erst zum Jahreswechsel 1954/55 hatte die DR die frühe Wiederaufbauphase bewältigt. Ende der 70er Jahre gab es wieder rund 14.100 Kilometer Schienen. Beim Gleisbau wurden dabei auch regelmäßig und über Jahrzehnte tausende Strafgefangene eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/ddr-reichsbahn-zwangsarbeit-politisch-gefangener-a-972422.html |titel=DDR-Reichsbahn ließ politische Gefangene für sich arbeiten |abruf=2022-08-23}}</ref><br />
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Nach dem Zweiten Weltkrieg standen der DR in der späteren DDR über 6.000 regelspurige Dampflokomotiven zur Verfügung. Alle bekannten Nachkriegsbestände der DR zusammengerechnet ergab sich eine Anzahl von mindestens 6.350 Normalspur-Dampflokomotiven, wovon fast 1.000 von der Sowjetunion als Kolonnenloks für Reparationstransporte beansprucht wurden, die von der DR zwar unterhalten und mit Personal besetzt werden mussten, aber nicht für den eigenen Zugbetrieb zur Verfügung standen. Am stärksten traf es die Baureihe 52 mit 613 Lokomotiven. Doch auch 71 Tenderlokomotiven der Baureihe 86 und ein Großteil der relativ wenigen bei der DR verbliebenen Schnellzugdampflokomotiven wurden benutzt. Und auch nicht alle der stark beschädigten Loks konnten wieder in Dienst gestellt werden. So konnten von den 730 Dampflokomotiven der Baureihe 38 nur noch 560 für den Zugbetrieb genutzt werden. Auch Sachsen war im Bereich Personenzugloks hart betroffen. Nach dem Krieg musste dort der Betrieb mit etwas mehr als 70 Loks der Baureihe 38.2 aufrechterhalten werden, da infolge des Krieges und Reparationsleistungen 70 sächsische Rollwagen in der Tschechoslowakei verblieben waren. Eigentlich wären für den Betrieb der DR 140 Rollwagen nötig gewesen.<ref> [Stars der Schiene - Baureihe 38.2] </ref> Im Jahr 1954 wurde die DDR nochmals sehr stark beansprucht, sodass ihr in diesem einen Jahr nur 505 Kriegslokomotiven der Baureihe 52 zur Verfügung standen, von denen 324 betriebsfähig waren. Damals mussten viele Loks vorübergehend an die [[Polskie Koleje Państwowe|PKP]] in Polen und die [[Československé státní dráhy|CSD]] in der [[Tschechoslowakei]] verliehen werden, kamen aber im Laufe des Jahres 1955 zurück. Die Zeit der Reparationstransporte und Lokomotivkolonnen dauerte bis zum Jahreswechsel 1954/55. Den größten Verlust bildete das Abfahren von etwa 700 Kriegslokomotiven der Baureihe 52 als Kriegsschadensersatz in die [[UdSSR]] bis Anfang des Jahres 1955, was fast der Hälfte der insgesamt 1.500 Stück des bei der DR nach 1945 verbliebenen Bestandes entsprach. In den 1960er Jahren kaufte die DR 62 Lokomotiven der Reihe 52 von der Sowjetunion zurück, sodass der Bestand nun mindestens 862 Loks umfasste, was sie auch weiterhin zur zahlenmäßig stärksten Baureihe der DR machte. Auch die 71 Kolonnenloks der Baureihe 86 wurden in der UdSSR behalten, was fast einem Drittel des DR - Nachkriegsbestandes der Baureihe 86 entsprach. Nach 1945 waren die größten Stückzahlen bei der Dampflokbaureihe 52 mit 1.500 Maschinen, der Baureihe 38 mit 730 Exemplaren und der Baureihe 58 mit 540 Loks vorhanden. Und auch der schon relativ geringe Bestand der Baureihe 50, der nach dem Krieg nur 364 Maschinen zählte, schrumpfte weiter zusammen, da Ende 1946 93 Lokomotiven zu den Lokomotivkolonnen gehörten und infolge der Reparationsleistungen gingen bis 1947 28 Lokomotiven an die PKP und die Sowjetunion. Auch durch den Schadpark verringerte sich der Bestand der Baureihe 50 bei der DR auf 324 Exemplare im Jahr 1954.<ref>[Dirk Endisch, Die Baureihe 50 bei der Deutschen Reichsbahn]</ref><br />
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Da bis Anfang der 50er Jahre die RAWs stark überlastet waren, mussten viele [[Sozialistische Brigade|Lokbrigaden]] ihre Lokomotiven selber reparieren und pflegen. So setzte sich nach und nach die Lunin-Lokpflege-Methode durch. Im Bahnbetriebswerk Leipzig - Süd bildete sich eine freiwillige Arbeitergruppe, die 500 Dampflokomotiven reparierte. Aber auch in den Ausbesserungswerken wurden spektakuläre Leistungen erbracht. Herausragend war das RAW in Zwickau, dass mit der Dampflok 58 2019 schon im Jahre 1954 ihre 5.000 Lokomotive seit 1945 dem Betrieb übergeben konnte. 1963 wurde mit einem Lokzug aus vier preußischen G12 die 10.000 ausgebesserte Lok seit 1945 in Zwickau gefeiert. Aber auch das RAW Stendal konnte schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg seine 1.000 ausgebesserte Lok feiern. Im Zuge des Neubauprogramms erhielt die DR zwischen 1954 und 1960 noch einmal 325 neue Dampfloks, verteilt auf die Baureihen 50.40, 23.10, [[DR-Baureihe 25.10|25.10]], 83.10 und [[DR-Baureihe 65.10|65.10]].<br />
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Mit der am 30. Dezember 1960 ausgelieferten Dampflok 50 4088 endete die Produktion von Dampflokomotiven bei der DR. Da die 113 Exemplare der Baureihe 23.10 auch im schweren Schnellzugdienst eingesetzt werden konnten, wurde mit dieser Baureihe auch größtenteils der Mangel an Schnellzugloks bei der DR beseitigt. Trotzdem mussten bis 1961 auch Loks der Baureihe 38 als Schnellzugloks fungieren. Auch im Güterverkehr war die DR noch lange auf Kriegslokomotiven und Dampflokomotiven der Länderbahnzeit angewiesen, da die meisten Einheitslokomotiven vor Kriegsende in das Gebiet der BRD abgefahren worden waren. So gab es nach 1945 nur 364 Maschinen der Baureihe 50, 335 Loks der Baureihe 44 und alle 35 Exemplare der Baureihe 43. Wie bei der DB gab es aber auch bei der DR infolge des Strukturwandels Stornierungen in der Dampflokproduktion. So kamen von den 350 geplanten Neubauloks der Baureihe 50.40 nur noch 88 Maschinen auf die Gleise. In Form der Baureihe 58.30 gab es auch im Rekonstruktionsprogramm Rückschläge. So entstanden anstelle der 225 geplanten Reko-G12 nur noch 56 Exemplare der Baureihe 58.30, da die DDR-Wirtschaft nicht genug Kesselblech zu Verfügung stellen konnte.<ref> [Stars der Schiene - Baureihe 58.30] </ref> Ähnlich verhielt es sich auch mit der Baureihe 52. Im Jahre 1956 war eine Rekonstruktion dieser Kriegslokomotiven abgelehnt worden, weshalb man sich dazu entschloss, 300 Maschinen einer Generalreparatur zu unterziehen, die jedoch nur bei 69 Loks erfolgte. In den 60er Jahren wurden dann doch noch 200 Maschinen der Baureihe 52 rekonstruiert.<br />
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Anfang der 50er Jahre wurden auch neue Wagen beschafft. Ab 1952 wurde der erste, vierteilige [[Doppelstockwagen|Doppelstockzug]] in Dienst gestellt. Bis 1957 wurden insgesamt 91 Stück geliefert. Im Jahr 1958 wurde dann für eine Summe von 4 Mio. DM der erste, 210 Meter lange Doppelstockgliederzug in Betrieb genommen. Die Jungfernfahrt startete im [[Berlin Ostbahnhof|Berliner Ostbahnhof]] und führte nach Frankfurt Oder. Bespannt war er mit zwei neuen Dampflokomotiven der Baureihe [[DR-Baureihe 23.10|23.10]] aus dem Jahre 1958, die als Jugendloks „[[Zehn Gebote der sozialistischen Moral und Ethik|Fünfter Parteitag]]“ betitelt wurden. Es waren die Loks mit den Nummern 23 1012 und 23 1020. Wie bei der DB wurden auch bei der DR viele Personenwagen der Länderbahnzeit zu neuen, dreiachsigen oder vierachsigen [[Reko-Wagen (DR)|Reko-Wagen]] umgebaut.<br />
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Erst im September 1955 konnte auf dem Streckenabschnitt Halle–[[Bahnhof Köthen|Köthen]] der elektrische Fernbahnbetrieb wieder aufgenommen werden. Jedoch ließ der [[Dampflokomotive#Ende|Traktionswandel]] sehr lange auf sich warten. Laut einer Triebfahrzeugstatistik von 1969 bestand der Fahrzeugbestand der DR noch zur Hälfte aus Dampfloks, weshalb auch die Hälfte der Züge noch mit Dampf gefahren wurde. Allein die Baureihe 52 zählte im Jahre 1970 noch über 600 aktive Maschinen. Inklusive der Baureihe [[DR-Baureihe 52.80|52.80]] existierten zur Einführung der EDV-Nummern im Jahre 1970 noch 782 Kriegslokomotiven der Baureihe 52. Und auch die als [[Donnerbüchse (Personenwagen)|Donnerbüchsen]] bezeichneten Personenwagen der 2., 3. und 4. Klasse gehörten bis Ende der 60er Jahre zum Bestand der DR. Ab 1959 begann bei der DR die Produktion von Diesellokomotiven in großer Stückzahl, die vor allem für den Rangier- und leichten Zugdienst gedacht waren. Vertreten waren vor allem die Baureihe [[DR-Baureihe V 60|V60]] mit 2.256 gelieferten Maschinen, die V100, von der in den 70er Jahren 1.146 Exemplare abgeliefert wurden und die [[DR-Baureihe V 15|V15]] mit insgesamt 1.301 Exemplaren. Von den Baureihen [[DR-Baureihe V 100|V100]] und V15 konnten zusammengerechnet auch 250 Loks ins Ausland exportiert werden. Die erste Großdiesellok war die Baureihe [[DR-Baureihe V 180|V180]], von der allerdings in den 60er Jahren nur 375 Stück hergestellt wurden. Richtig beginnen konnte der Traktionswandel erst mit der Lieferung von 1.251 sowjetischen Großdieselloks, verteilt auf die Baureihen 120, 130, 131 und 132. Auch aus Rumänien wurden 200 Diesellokomotiven der [[DR-Baureihe 119|Baureihe 119]] angeliefert. Wie die DB hatte auch die DR einige Standard-E-Lokomotiven entwickelt, bei denen es sich in den 60er Jahren um die Baureihen [[DR-Baureihe E 11|E11]] und [[DR-Baureihe E 42|E42]] handelte. Lieferbeginn war das Jahr 1961.<ref> [https://www.youtube.com/watch?v=gfFDrnZJdd8] </ref> Später folgten noch die Baureihen 243, 112, 114 und 250. Alle sechs Baureihen umfassend waren von 1961 bis 1994 insgesamt 1.437 E-Lokomotiven abgeliefert worden. In den 60er Jahren wurden der DR acht Triebwagenzüge der Baureihe [[DR-Baureihe VT 18.16|VT 18.16]] geliefert.<br />
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Die ersten dampffreien Bahnbetriebswerke waren zum Jahreswechsel 1966/67 die [[Bahnbetriebswerk Berlin-Grunewald|Bahnbetriebswerke Berlin-Grunewald]] in West-Berlin und [[Bahnhof Reichenbach (Vogtl) ob Bf#Bahnbetriebswerk Reichenbach|Reichenbach]]. Doch auch in den 70er Jahren waren noch weit über tausend Dampflokomotiven im täglichen, planmäßigen Einsatz. Zum Zeitpunkt der EDV-Einführung im Jahre 1970 konnten noch über 2.700 Normalspur-Dampflokomotiven gezählt werden, von denen noch über 2.200 im Betrieb waren. Zum 1. Juni 1970 wurden etwa 2.724 Normalspur-Dampfloks registriert. Das offizielle Ende der Dampflokzeit bei der Reichsbahn wurde im Oktober 1988 verkündet. Geplant war eigentlich, den Dampfbetrieb zwischen 1975 und den frühen 80er Jahren einzustellen, was im Zuge der [[Ölpreiskrise#Die erste Ölpreiskrise 1973|Ölkrise]] jedoch nicht klappte. Im Auslaufbahnbetriebswerk [[Bahnbetriebswerk Halberstadt|Halberstadt]] waren im Oktober 1988 noch drei Loks der Baureihe [[DR-Baureihe 50.35|50.35]] im Dienst. Es waren die Dampflokomotiven mit den Nummern 50 3559, 50 3606 und 50 3662. Der letzte offizielle Dampfzug im Planeinsatz fuhr am 29. Oktober 1988 mit der 50 3559 von Halberstadt über Magdeburg bis in den Harz. Jedoch endeten die letzten Einsätze der Baureihe [[DR-Baureihe 52.80|52.80]] erst im Jahr 1989. Heizlokomotiven leisteten sogar noch bis 1994 Dienst. Anfang des Jahres 1988 waren noch weit über 300 Dampflokomotiven im Betrieb bei der DR. Fast 150 wurden sogar noch im Streckendienst eingesetzt. Am stärksten waren die Baureihe 52.80 mit über hundert Maschinen und die Baureihe 50.35 mit 92 Exemplaren vertreten. Die Heizlokomotiven waren vor allem auf die Baureihen 50.35, 52.80, [[DR-Baureihe 41|41]] und [[DR-Baureihe 44|44]] verteilt. In kleinerer Anzahl fanden sich auch Loks der Baureihen 86, 01, 03 und 22. Das Ende dieser Gnadenfrist bildete die Abstellung der letzten drei Heizloks der Baureihe 52.80 vom [[Bahnbetriebswerk Berlin-Schöneweide]] am 29. Mai 1994. In den 80er und 90er Jahren war das DR-Schienennetz auch vieler Orts Schauplatz für Plandampfveranstaltungen.<br />
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Ein weiteres Problem für den Dampflokomotivbetrieb stellten in den 40er und 50er Jahren die schlechten Brennstoffe in Form von [[Braunkohle]] dar, da der Deutschen Reichsbahn nur wenig [[Steinkohle]] zur Verfügung stand. Besonders hohe Tenderkastenaufsätze vergrößerten das Brennstoffladevolumen, jedoch waren die Kessel der Lokomotiven nicht auf die Verwendung von Braunkohle ausgelegt, zudem brachte die zu bewältigende Menge die Heizer an die Grenzen ihrer physischen Leistungsfähigkeit. In den 50er Jahren verbrauchten die Dampflokomotiven der DR pro Jahr 40 % der gesamten DDR-Braunkohle. Zusammen mit dem Verbrauch der Fabriken und Kraftwerke in der DDR entsprach dies jährlich fast der gesamten Braunkohle. Der nur halbe [[Heizwert]] der Braunkohle gegenüber der Steinkohle verlangte auf gleicher Strecke die doppelte Menge Brennstoff. Entsprechend groß waren die Asche- und [[Schlacke (Verbrennungsrückstand)|Schlackemengen]]. Zwangsläufig mussten so durch das Nachladen von Kohle die Fahrzeiten verlängert werden. Nur wenige Dampflokomotiven bzw. Baureihen konnten unter diesem Umständen noch Höchstleistungen erbringen. Zu allem Überfluss führten die großen Braunkohlemengen zu einem raschen Verschleiß der [[Feuerbüchse]]n. Vor allem Loks mit kupfernen Feuerbüchsen waren davon betroffen. Bei Loks mit Stahlfeuerbüchsen passierte dies eher selten. Zur Einsparung von Braunkohle ließ die DR von 1949 bis in die 50er Jahre 110 bis 125 Dampflokomotiven auf [[Kohlenstaubfeuerung|Braunkohlenstaubfeuerung]] Bauart [[Hans Wendler|Wendler]] umbauen. Die erste Lok war im Jahre 1949 eine Lok der Baureihe 17, die im [[ALSTOM Stendal|RAW Stendal]] in Betrieb genommen wurde und neben der Kohlenstaubfeuerung auch einen [[Kondensationslokomotive|Kondenstender]] erhalten hatte. Einen weiteren Verbesserungsvorschlag setzte 1951 der Eisenbahner Oskar König durch. Er entwickelte das sogenannte tote Feuerbett. Eine Schicht aus Schotter bedeckte den Rost der Feuerbüchsen, wodurch auch das Durchfallen von erst teilweise verbrannter Kohle, Asche und Schlacke verhindert werden sollte. So trug er stark dazu bei, dass im Jahr 1951 mehr als 60.000 Tonnen Braunkohle eingespart werden konnte.<br />
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Kohleersparnis wurde bei der Nachkriegsreichsbahn Hauptthema. Im Jahre 1951 wurde geplant, innerhalb von fünf Jahren den Kohleverbrauch um 20 % zu senken. Schon das Behindern der Züge durch verspätet gezogene Signale führte zu höherem Kohleverbrauch. Bei rechtzeitig gezogenen Signalen konnte der Zug seine [[kinetische Energie]] ausnutzen und mit geschlossenem Regler in den Zielbahnhof fahren. Geschah dies nicht, musste aufs neue angefahren und beschleunigt werden, wodurch jedes Mal 250 Kilogramm mehr Braunkohle benötigt wurden. Auch die Standzeiten unnötiger Unterwegsaufenthalte, über deren Länge die Lokführer oft nicht informiert wurden, verbrauchten pro Minute durchschnittlich 25 Kilogramm Braunkohle. Auch die Auslastung der Züge spielte in dem Thema Kohleverbrauch/Kohleersparnis eine wichtige Rolle. Ein Vergleich: Eine Lok der Baureihe 44 zieht einen Zug von 1.000 Tonnen über 100 Kilometer, so werden sechs Tonnen Kohle verbraucht, was zu einem Ergebnis von 60 Tonnen pro 1 Mio. tKm führt. Dagegen verbraucht eine Lok der Baureihe 44 mit einem nicht ausgelasteten Zug von 500 Tonnen zwar auf 100 Kilometer nur fünf Tonnen, aber pro 1 Mio. tKm ergibt dies ein Ergebnis von 100 Tonnen. Wenig belastete Lokomotiven mit nicht ausgelasteten Züge verbrauchten also mehr Kohle, als belastete Lokomotiven mit ausgelasteten Zügen. Den höchsten Verbrauch hatten [[Leerzug|leerfahrende]] Lokomotiven ohne Zug. Darum wurde darauf geachtet, dass vor allem lange Schwerlastzüge fuhren.<br />
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Im Juli 1950 hatte der dritte Parteitag der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] für den kommenden [[Fünfjahresplan#Deutschland|Fünf-Jahresplan]] erhöhte [[Verkehrsleistung|Transportleistungen]] der DR gefordert. Im Bahnbetriebswerk Leipzig-[[Wahren]] wurde ein Wettbewerb eingeführt, der das Ziel beinhaltete, täglich 500 Kilometer Streckenleistung zu erbringen. Man nannte diese Schwerlastbewegung die 500er-Bewegung. Dadurch wurde oft der Verbrauch unter 30 Tonnen pro Mio tKm gehalten. Aber durch den Wohlstand in der DDR stiegen sowohl der Güterverkehr und die Zahl der Güterzüge, als auch Länge und Gewicht der Züge rapide an. Erst Anfang der 60er Jahre gab es in der DDR wieder große Mengen Steinkohle, von der allerdings die meiste im Ausland gekauft werden musste. Somit konnte ab 1960 auf Braunkohle als Brennstoff fast vollständig verzichtet werden. Nur bei Heizlokomotiven kam sie noch zum Einsatz, damit keine Steinkohle verschwendet wurde. Doch auch die Steinkohle hatte oft schlechte Qualität. Vor allem Reko-Dampfloks der Baureihen 52.80 und 58.30 mussten oft mit minderwertigen Brennstoffgemischen auskommen, die neben Steinkohle auch Kohlestaub und Steine enthielten. So musste auf den Reko-Loks der Baureihe 58.30 in den 70er Jahren oft die Rohrwandkratze mitgeführt werden, da die Rohrwand durch die schlechte Kohle schnell Schlacke ansetzte.<ref> [Stars der Schiene] </ref><ref> [https://www.ddr-im-blick.de/jahrgaenge/jahrgang-1956/report/versorgung-mit-kohle-und-koks/] </ref> Noch in den 60er Jahren erforderte der Dampflokomotivbetrieb jährlich rund 6 Mio. Tonnen Steinkohle. So wurden weiterhin Verbesserungsvorschläge zur Einsparung der Steinkohle eingereicht. Ab 1958 kam der [[Mischvorwärmer]] bei vielen Dampfloks zum Einbau. Eine Weiterentwicklung wurde ab 1960 eingeführt. Der aus Österreich stammende Giesl-Ejektor mit Mischvorwärmer sollte bei 600 Dampfloks zum Einsatz kommen, tatsächlich wurden aber nur 452 Maschinen so umgebaut. In den 50er Jahren war vor allem bei den Lokomotiven der Baureihe 38 ein ständiges Problem der schlechte Lokzustand, der nach und nach mit der sogenannten Lunin-Methode behoben wurde. Die Lokbrigaden mussten in den 1950ern ihre Lokomotiven oft selbst reparieren, da die Werkstätten überlastet waren. Und auch um die Dampfloks an sich weiterhin für den Betrieb zu erhalten, wurden von 1957 bis 1967 insgesamt 685 Dampflokomotiven einer Rekonstruktion unterzogen, um sie noch viele Jahre für den Betrieb zur Verfügung stellen zu können. Den Abschluss des Rekonstruktionsprogramms bildete die Lok 52 8200 am 22. Dezember 1967. Die 52 Lokomotiven der Baureihe 03, die von 1969 bis 1975 mit gebrauchten [[Verbrennungskammerkessel|Reko-Kesseln]] der Baureihe 22 ausgerüstet wurden, zählten nicht mehr zum Programm. Die Rekokessel waren Ende der 50er Jahre auch wie vorgesehen der Verfeuerung von Braunkohle in großen Mengen besser gewachsen. Die Rekoloks konnten also auch mit Braunkohle Höchstleistungen erzielen. Bis ins Jahr 1959 wurden viele Experimente in Form von rechtzeitigem Schließen des Reglers und stufenweiser Bremsung durchgeführt, um die kinetische Energie nutzen und Kohle sparen zu können. Im Jahr 1959 wurde auch die Genehmigung erteilt, rund 300 Dampfloks auf Ölfeuerung umzubauen. Doch es wurden nur 237 Öl-Dampflokomotiven dem Betrieb übergeben. Als Folge der Ölkrise mussten von 1980 bis 1982 fast alle Ölloks abgestellt und als Folge dessen viele kohlegefeuerte Dampflokomotiven wieder reaktiviert werden. So mussten 23 Loks der Baureihe 41 nochmals einer [[Hauptuntersuchung (Bahn)|Hauptuntersuchung]] unterzogen werden. Auch einige Exemplare der Baureihe 86 kamen wieder in Betrieb und waren bis 1988 im Einsatz.<br />
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Bei den DR-Schmalspurbahnen war anfangs gar kein Strukturwandel auf Dieseltraktion vorgesehen, da auch durch den Straßenverkehr auf viele Kleinbahnen verzichtet werden konnte. Von 1966 bis 1975 sollten fast alle Strecken stillgelegt werden. So wurden ganze Schmalspurnetze stillgelegt, wie das [[Bahnhof Wilsdruff|Wilsdruffer Netz]] und das [[Bahnhof Thum|Thumer Netz]].<br />
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In den 70er Jahren sollten dann durch den Ölimport aus der UdSSR doch noch etliche Strecken auf Dieseltraktion umgestellt werden. Dieses Vorhaben wurde jedoch infolge der [[Ölpreiskrise#Die zweite Ölpreiskrise 1979|Ölkrise Anfang der 80er Jahre]] und Problemen in der Produktion neuer Diesellokomotiven niemals durchgeführt. Also blieb es bei dem Dampfbetrieb. Und manche Strecken, wie das Mügelner Netz wurden auch in den folgenden Jahrzehnten für den Güterverkehr und den Tourismus benötigt. Bis in die heutige Zeit sind die [[Harzquerbahn]], die [[Brockenbahn]], die [[Selketalbahn]], die [[Mansfelder Bergwerksbahn]], die [[Schmalspurbahn Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal|Fichtelbergbahn]], die [[Schmalspurbahn Radebeul Ost–Radeburg|Lößnitzgrundbahn]], die [[Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt|Preßnitztalbahn]], die [[Weißeritztalbahn]], die [[Döllnitzbahn]], die [[Schmalspurbahn Zittau–Kurort Oybin/Kurort Jonsdorf|Zittauer Schmalspurbahnen]], die [[Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld#Museumsbahn Schönheide e. V.|Museumsbahn Schönheide]], die [[Bäderbahn Molli]] und die [[Rügensche Kleinbahn]] Rasender Roland erhalten, und werden immer noch mit planmäßigem, alltäglichen Dampfbetrieb betrieben. Einzige Ausnahme bildet die Döllnitzbahn auf der nur noch Sonderzüge fahren. Der planmäßige Dampfbetrieb war hier 1993 zu Ende gegangen. Der planmäßige Dieselbetrieb wurde 2001 eingestellt. Die Döllnitzbahn gehörte zum sechs Strecken und 110 Streckenkilometer umfassenden Mügelner Schmalspurnetz. Auch die Schmalspurbahnen waren sowohl von dem Neubau- als auch von dem Umbauprogramm betroffen. So wurden von 1952 bis 1956 auch 43 neue Schmalspur-Dampflokomotiven geliefert, und mindestens 38 Schmalspurloks wurden von 1962 bis 1967 einer Rekonstruktion unterzogen. Das heute größte Schmalspurnetz sind die Harzer Schmalspurbahnen mit 140 Streckenkilometern. Für die sowjetischen Schmalspurbahnen wurden im [[Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg|Lokomotivbau Babelsberg]] von 1947 bis 1956 noch 417 Lokomotiven des Typs [[SŽD-Baureihe ГР|GR]] geliefert. Drei weitere Loks dieses Typs gingen an die DDR. Ab dem 1. Januar 1992 wurde infolge des gemeinsamen Nummernplan der Triebfahrzeuge von DB und DR auch bei den DR-Lokomotiven das DB-EDV-Nummernsystem eingeführt. Auch sämtliche DR-Schmalspur-Dampfloks wurden durch den [[Umzeichnungsplan für Schmalspurtriebfahrzeuge 1992]] in die neue Baureihenbezeichnung 099 eingefügt, allerdings ohne jeden Bezug zur Originalnummer. Beispielsweise erhielt die Lok 99 731 die EDV-Nummer 099 722-1.<ref>[https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1411190&lang=1&id=90321&action=portrait dampflokomotivarchiv.de]</ref> Dieses EDV-Nummernsystem blieb bei allen Schmalspurloks unterschiedlich lange bestehen. Die letzten erhielten ihre Original-Nummer erst 2001 zurück. Auch sämtliche noch verbliebene 113 Loks der Baureihe 52.80 wurden nun als Baureihe 052 beschriftet, mit dem Unterschied, dass es sich bei ihnen bis auf die EDV-Änderung noch immer um die Originalnummer handelte und für die Normalspur-Dampfloks die neue Bezeichnung nur bis 1993 verwendet wurde. Für Heizlokomotiven der Baureihen 50.35 und 44 wurden die neuen Baureihen 050 und 044 eingeführt.<ref> [https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1409776&lang=1&id=70519&action=portrait] </ref><ref>[Markus Hehl, Baureihe 52/42 - Die Kriegslokomotiven]</ref> Auch andere Normalspur-Dampflokomotiven, wie die Museumsloks 50 2740 und 44 397 erhielten die neuen Nummern 052 740-8 und 044 397-8.<ref>[https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1415476&lang=1&id=95426&action=portrait dampflokomotivarchiv.de]</ref><ref>[https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1415456&lang=1&id=94394&action=portrait dampflokomotivarchiv.de]</ref><br />
<br />
Im Rahmen der [[Verstaatlichung]] in der DDR übernahm die DR auch den Betrieb fast<ref>Ausnahmen: [[Strausberger Eisenbahn]], [[Erfurter Bahn]], [[Spremberger Stadtbahn]].</ref> sämtlicher Privatbahnen in ihrem Bereich. In Anbetracht der geringen Motorisierung der Bevölkerung in der DDR besaßen die Eisenbahnen eine enorme Bedeutung für den Verkehr. Teilweise wurden mehr Güter als auf dem mehr als doppelt so großen Netz der Deutschen Bundesbahn transportiert. 1986 erreichte die Deutsche Reichsbahn einen Beförderungsgrad für Waren (über deren gesamten Transportweg und für alle transportierten Güter betrachtet) von beachtlichen 86 %. Im Personenverkehr wurden moderat bemessene [[Tarif|Fahrpreise]] verlangt. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge im Reiseverkehr lag bei 120&nbsp;km/h, was auch durch den starken Anteil des langsameren Güterverkehrs auf den Gleisen bedingt war. Planungen für Verkehrsgeschwindigkeiten bis 160&nbsp;km/h zeigten sich als wirtschaftlich nicht realisierbar. Der Schutz der Bahnhöfe und Anlagen der DR erfolgte durch die [[Transportpolizei]], die Teil des Ministeriums des Innern war. Bis Anfang der 70er Jahre herrschte bei der DR wie in Polen und Russland ein strenges Fotografier- und Filmverbot. Erst ab 1973 durften Züge und Bahnanlagen wieder legal fotografiert werden. Trotzdem blieb man weiterhin wachsam um mögliche Spione ausfindig machen zu können. Das Fotografieren und Filmen bei der DR in der DDR wurde weiterhin als sehr gefährlich angesehen, da man befürchtete, der US-Geheimdienst könnte das Eisenbahnhobby missbrauchen. Denn schon im Jahr 1973 wurde ein Agent des US-Geheimdienstes festgenommen, der sich als Hobby-Fotograf ausgab.<ref>Eisenbahn-Romantik – DDR 1975: "Deckname Fotograf" oder "Geheimsache Reichsbahndampf"</ref> An wichtigen Industrieanlagen wie dem Uranbergbau des Unternehmen Wismut oder in militärischen Sperrgebieten wurden man beim Filmen weiterhin festgenommen und das Filmmaterial beschlagnahmt.<ref>Eisenbahnromantik – In der DDR Dampflokomotiven filmen – von Interzonenzügen und Doppelstockwagen</ref><br />
<br />
Nach der Wende verloren auch auf dem Gebiet der DDR mehr als 100.000 Menschen ihre Arbeit und die marode Infrastruktur und die vernachlässigte Modernisierung der Strecken bedurften zur Aufbesserung weit über 100 Mrd. Euro. Bis zur Wende betrug der Anteil der Eisenbahn im Personenverkehr über 40 %, da wegen ständiger Mangelwirtschaft Öl und Benzin oft knapp waren und die Nachfrage die Leistungen in der Autoproduktion weit übertraf. Bewohner der DDR mussten oft Jahre auf ein neues Auto warten. Erst in den Jahren 1989/90, wo die DDR-Bürger Westautos kaufen konnten, sank der Anteil der Züge im Personenverkehr auf 14 % ab. Auch der Güterverkehr ging aufgrund der LKWs von ursprünglich 77 % auf 41 % im Jahr 1990 zurück.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref> Im Jahre 1950 waren der DDR nur etwa 7.170 PKWs geliefert worden. Erst ab 1960 nahm die Produktion der Autos in der DDR wieder Fahrt auf. So stieg die Lieferzahl von 64.000 PKWs und 12.800 LKWs im Jahr 1960 auf 126.600 PKWs und 24.100 LKWs im Jahr 1970. Im Jahr 1989 wurde in der DDR eine Jahresproduktion von rund 217.000 Personenkraftwagen und rund 38.800 Lastkraftwagen erreicht.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249245/umfrage/automobilproduktion-in-der-ddr/]</ref> Im Herbst 1988 existierten 7,5 Mio. Straßenkraftfahrzeuge auf dem Gebiet der DDR.<br />
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Auf Anordnung durch die SMAD mussten sämtliche für den elektrischen Betrieb notwendigen Anlagen demontiert und als Reparation in die Sowjetunion geliefert werden. Somit umfasste das elektrifizierte Streckennetz nur wenige lokale Gleichstrombahnen mit zusammen 38,5&nbsp;km Länge und die Berliner S-Bahn mit 252&nbsp;km. Die Wiederelektrifizierung begann Anfang der 1950er Jahre. Der Eröffnungszug fuhr am 1. September 1955.<br />
<br />
Trotz der hohen wirtschaftlichen Bedeutung als Transportmittel wurde das Schienennetz über Jahrzehnte vernachlässigt. Der Oberbau befand sich teilweise in schlechtem Zustand durch überstrapazierte eingleisige Strecken, bei denen das zweite Gleis als Reparationen für den Zweiten Weltkrieg durch die [[SMAD]] abmontiert wurde. Erst ab Mitte der 1970er Jahre wurden die Aufwendungen für Instandhaltungen erhöht. Der Wechsel zu Betongleisschwellen war ein verlustreicher Missgriff, da die Schwellen aufgrund einer fehlerhaften Betonmischung nach wenigen Jahren alkaligeschädigt zerfielen.<br />
<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-N0918-0001, Infografik, Deutsche Reichsbahn, Anteil der Traktionsarten.jpg|mini|Prozentualer Anteil der Traktionsarten in der Deutschen Reichsbahn (1974)]]<br />
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Zur Ablösung der Dampflokomotiven setzte die DR auf Dieselloks. Jedoch wurde aufgrund der ständig steigenden Erdölpreise bzw. zurückgehenden Importe die [[Elektrifizierung]] ab 1975 auf Basis der sicheren und krisenunabhängigen [[Elektrische Energie|Stromlieferungen]] aus einheimischen [[Braunkohle]]-[[Kraftwerk]]en intensiviert.<br />
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Die Streckenlänge betrug im Jahr 1979 14.164&nbsp;km, davon waren nur 1.621&nbsp;km elektrifiziert und insgesamt 290&nbsp;km bestanden aus Schmalspur-Strecken. Ende der 70er Jahre waren noch ca. 10 % aller Züge mit Dampflokomotiven bespannt. Der Rest war verdieselt oder elektrifiziert.<ref> [Eisenbahn-Romantik - In der DDR Dampflokomotiven filmen - von Interzonenzügen und Doppelstockwagen] </ref> 1988 stellte die DR zehn Jahre nach der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] ebenfalls den [[Dampflokomotive]]n-Betrieb auf ihren [[Normalspur]]strecken ein, lediglich auf den DR-[[Schmalspurbahn]]en blieb die Dampftraktion aufgrund ihrer historischen und touristischen Bedeutung und mangels geeigneter Triebfahrzeuge bestehen. Der Betrieb erfolgte dann überwiegend mit [[Diesellokomotive]]n, die Elektrotraktion gewann aber zunehmend an Bedeutung.<br />
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In [[West-Berlin]] hatte die DR die Betriebsrechte für die staatlichen Bahnstrecken und somit auch für den Betrieb der [[S-Bahn Berlin]]. Dies wurde trotz organisatorischer Schwierigkeiten auch nach dem Bau der [[Berliner Mauer]] 1961 fortgesetzt, da es der DDR-Führung nützlich schien, einen legalen Standort in West-Berlin zu haben, der indirekt für Aktivitäten außerhalb des Bahnbetriebes genutzt werden konnte. Da die Deutsche Reichsbahn das Hausrecht auch mit ihrer eigenen [[Transportpolizei]] auf den Anlagen ausübte, bestand nur ein sehr beschränkter Zugang für die Behörden in West-Berlin. Mit den Fahrpreisen für die S-Bahn versuchte die DDR politische Propaganda zu betreiben, indem damit die Tarife der westlichen [[Berliner Verkehrsbetriebe|BVG]] als ''[[Kapitalismus|kapitalistisch]]'' orientiert angeprangert wurden. Gleichzeitig litt die S-Bahn unter dem Boykott durch weite Teile der Westberliner Bevölkerung. Nach einem Streik der Westberliner Reichsbahnangestellten legte die DR Anfang der 1980er Jahre große Teile des Westberliner S-Bahn-Netzes still. Gleichzeitig erklärte sich die DDR bereit, über eine Übergabe der S-Bahn zu verhandeln. Im Jahre 1984 übernahm die Westberliner BVG die Betriebsrechte für die S-Bahn in West-Berlin, die Bedienung der Westberliner Fernbahnhöfe und der Güterverkehr verblieben aber bis zur Gründung der Deutschen Bahn AG in der Regie der Reichsbahn.<br />
<br />
Am 1. Januar 1994 wurde die DR im Zuge der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] Deutschlands zusammen mit der Deutschen Bundesbahn zum [[Bundeseisenbahnvermögen]] und mit Eintrag im [[Handelsregister]] Berlin-Charlottenburg am 7. Januar in das handelsrechtlich organisierte Unternehmen [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] umgewandelt. In Vorbereitung und Durchführung der Zusammenführung beider deutscher Staatsbahnen fand ein massiver [[Personalabbau]] statt.<br />
<br />
=== Deutsche Bahn AG ab 1994 ===<br />
{{Hauptartikel|Deutsche Bahn}}<br />
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Beide Staatsbahnen galten im Jahr 1991 als stark überschuldet und praktisch insolvent. Beide Bahnen zusammen sollten nach Schätzungen bis zum Jahr 2000 Schulden in Höhe von über 140 Mrd. Euro und Verluste in Höhe von 266 Mrd. D-Mark haben. So übten beide Bahn-Gesellschaften Druck auf die Regierung aus, damit eine umfassende Strukturreform eingeleitet wurde, da nach dem Vertrag zur deutschen Einheit beide Bahnen am 1. Januar 1994 zusammengeführt werden sollten. So verschlechterte sich die ökonomische Lage der Eisenbahn weiter, da weiterhin für die insgesamt 388.000 Beschäftigten weitere 26 Milliarden D-Mark erbracht werden mussten, wogegen 1993 nur 9 Mrd. D-Mark Eigenkapital und fast 16 Mrd. D-Mark Verluste standen. Allein die jährliche Zinslast betrug 4,6 Milliarden D-Mark und in den Bilanzen standen 84 Milliarden D-Mark Kredite und Rückstellungen.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref> Da die Staatsbetriebe als offenbar nicht reformierbar angesehen wurden – 1993 hatte die westdeutsche Bundesbahn 9,4&nbsp;Milliarden Mark Verlust und die ostdeutsche Reichsbahn 6,1&nbsp;Milliarden Mark Verlust,<ref>Die Nachkriegsgeschichte der Bahn. In: ''mobil.'' (Das Magazin der Deutschen Bahn). Nr. 5, 2009, S. 53.</ref> wurden die beiden Staatsbahnen in eine Aktiengesellschaft überführt. Der [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]] billigte nach dem [[Deutscher Bundestag|Bundestag]] am 17.&nbsp;Dezember 1993 die Bahnreform. Am 1.&nbsp;Januar 1994 fusionierten die Bundesbahn und die Reichsbahn zu einem privatwirtschaftlichen Unternehmen mit dem Namen [[Deutsche Bahn]]&nbsp;AG. Eine ursprünglich geplante Teilprivatisierung beschränkt sich zwar auf die Regionalbereiche, doch hat sich die Struktur des Eisenbahnverkehrs erheblich gewandelt. Der Wandel wurde in der Öffentlichkeit kritisch und mit gemischten Gefühlen betrachtet.<ref>Mark Spörrle: [https://www.zeit.de/2014/02/bahn-privatisierung-bahnreform/komplettansicht ''Deutsche Bahn: Früher fuhr alles besser.''] In: ''Die Zeit.'' 2. Januar 2014.</ref> Am 5. Januar 1994 wurde die Deutsche Bahn AG als Nachfolger der Bundes- und Reichsbahn ins Handelsregister eingetragen.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref> So werden Leistungen des Regionalverkehrs inzwischen durch die Länder ausgeschrieben und [[DB Regio]] ist nunmehr einer von vielen Wettbewerbern. Den Fernverkehr betreibt bis auf wenige Ausnahmen DB Fernverkehr eigenwirtschaftlich, wobei es inländischen und ausländischen Bahnen freisteht, selbst Fernverkehr anzubieten. Alle Nutzer der Eisenbahninfrastruktur wiederum zahlen für diese Nutzung Gebühren an DB Netz bzw. andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Über Höhe und Gestalt dieser Gebühren herrscht wiederholt politische Uneinigkeit vor. Trotz des neuen Eisenbahn-Unternehmens kommen weitere Verluste hinzu. Von 1994 bis 2001 sinkt die Mitarbeiteranzahl von 331.000 auf 214.000, da in dieser Zeit bundesweit 117.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Auch das Schienennetz schrumpft weiter zusammen. Infolge veralteter Schienen mussten seit Gründung der DB AG bundesweit 6.000 Kilometer Strecke stillgelegt werden.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/die-muhsame-wiedervereinigung-der-bahn-8514013.html]</ref> Von den fast 60.000 Kilometern Schienennetz vor dem Ersten Weltkrieg sind im Jahr 2005 nur noch rund 38.000 Kilometer übrig. Das ist das längste Schienennetz Europas.<ref>{{Internetquelle |url=https://dispo.cc/transport/das-sind-die-laengsten-schienennetze-europas/ |titel=Das sind die längsten Schienennetze Europas |werk=dispo |datum=2023-07-03 |abruf=2023-10-30}}</ref> Im Jahr 2020 sind es nur noch 33.399 Kilometer. Der Anteil der Eisenbahn im Güterverkehr betrug 2021 knapp 19 %.<ref> https://de.statista.com/themen/4307/schienengueterverkehr/#topicOverview </ref><br />
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{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| style="background:#BBCCFF; text-align:center;" colspan="2" | '''Streckenlänge aller Bahnen in den deutschen Ländern '''<br />
|-<br />
| [[Datei:Eisenbahn - Entwicklung des Streckennetzes in Deutschland.png|mini|links|520px|Diagramm]]<br />
|<br />
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 180px; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"<br />
! style="width:100px; background:#DDEEFF;"| Jahr<br />
! style="width:100px; background:#DDEEFF;"| Länge in km<br />
|-<br />
|style="background:#FDF5E6;" valign="top" |<br />
1835<br /><br />
1840<br /><br />
1845<br /><br />
1849<br /><br />
1855<br /><br />
1860<br /><br />
1865<br /><br />
1870<br /><br />
1875<br /><br />
1885<br /><br />
1895<br /><br />
1900<br /><br />
1905<br /><br />
1912<br /><br />
1920<br /><br />
1929<br /><br />
1930er<br /><br />
1945<br /><br />
1976<br /><br />
1985<br /><br />
2005<br /><br />
2020<br />
|style="background:#FDF5E6;" valign="top" align="right" |<br />
6<br /><br />
548<br /><br />
2300<br /><br />
6000<br /><br />
8289<br /><br />
11660<br /><br />
14690<br /><br />
über 19000<br /><br />
27930<br /><br />
37650<br /><br />
45560<br /><br />
51000<br /><br />
56980<br /><br />
58297<br /><br />
53660<br /><br />
54059<br /><br />
54000<br /><br />
49313<br /><br />
43247<br /><br />
41112<br /><br />
~38000<br /><br />
33399<br />
|}<br />
|-<br />
|style="background:#DDEEFF; text-align:center;" colspan="2" |Anmerkung: Diagramm und Tabelle berücksichtigen auch die geschichtliche Entwicklung der Größe [[Deutschland]]s. Der [[Deutscher Bund|Deutsche Bund]] hatte eine andere Ausdehnung als das [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] und nach beiden [[Weltkrieg]]en standen umfangreiche Gebietsabtretungen an die Nachbarn Deutschlands an, die selbstverständlich auch das Netz der Eisenbahnen betrafen. Die Zeit beider Weltkriege mit den umfangreichen deutschen Annexionen in den Kriegsgebieten wurde komplett ausgespart.<br />
|}<br />
<br />
== Technische Entwicklung ==<br />
=== Erste Fahrzeuge und deren Weiterentwicklung ===<br />
[[Datei:Dampfwagen Geislautern.jpg|mini|Zeichnung des Geislauterner Dampfwagens von 1819]]<br />
<br />
[[Datei:Adler Koblenz Luetzel 03042010 02.JPG|mini|Nachbau der ersten in Deutschland betriebenen Dampflokomotive ''Adler'' von Robert Stephenson]]<br />
<br />
[[Datei:Personenwagen Bayerische Ludwigsbahn 1835 11092010 01.JPG|mini|Einer der ersten Personenwagen der Bayerischen Ludwigsbahn von 1835 im Original, entstanden unter der Leitung des Ingenieurs [[Paul Camille von Denis]]]]<br />
<br />
* [[Johann Friedrich Krigar]] baut 1815 in der [[Königlich Preußische Eisengießerei|Königlichen Eisengießerei Berlin]] eine Kopie der [[Dampflokomotive]] von [[John Blenkinsop]] für die [[Chorzów|Königshütte]] in Oberschlesien. Bei der Ankunft der zerlegten Maschine am 23. Oktober 1816 in [[Gleiwitz]] stellt sich jedoch heraus, dass die Spurweite gegenüber dem Gleis zu klein bemessen ist. Außerdem erweist sich die Maschine als zu schwach, auch ein Umbau und eine Fahrt auf einer Versuchsstrecke bringen keine überzeugenden Ergebnisse. Die Maschine wird dann als stationäre Dampfmaschine bei einer [[Zinkhütte]] verwendet.<br />
* Eine zweite, größere Lok wird von der Königlichen Eisengießerei Berlin für eine Kohlenbahn im Saarrevier 1817 fertiggestellt und im Februar 1819 auf dem Wasserweg über Hamburg und Amsterdam nach [[Geislautern]] bei [[Völklingen]] geliefert. Auch sie erfüllt trotz einiger Ausbesserungen und einigen Fahrten auf einem Probegleis die Erwartungen nicht; sie erweist sich als nicht betriebsfähig.<br />
* Die 1835 als erste in einem deutschen Land auf der [[Ludwigseisenbahn]] verwendete Lokomotive [[LEG – Adler und Pfeil|Adler]] ist die 118. Maschine aus [[Robert Stephenson]]s Werkstatt und hatte die Bezeichnung ''[[Patentee|PATENTEE]]'', da die Bauart unter Patentschutz stand. Sie hat die [[Bauartbezeichnung von Triebfahrzeugen|Achsfolge]] „1A1“, die damit lange Zeit der Standardtyp deutscher Bahnen wurde. Die ersten [[Personenwagen]] der Bayerischen Ludwigsbahn werden unter Leitung von [[Paul Camille von Denis]] erbaut.<ref name="Mück_1985">Wolfgang Mück: ''Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft. Die kgl. priv. Ludwigseisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth''. ([[Dissertation]] an der [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg|Universität Würzburg]]). 2. neubearb. Auflage. Fürth 1985, S. 115–126, {{OCLC|214732497}}</ref><br />
* 1838 baut [[Johann Andreas Schubert]] bei der Maschinenbaufirma Übigau bei [[Dresden]] die [[Saxonia (Lokomotive)|''SAXONIA'']] mit der [[Bauartbezeichnung von Triebfahrzeugen|Achsfolge]] „B1“, die ab 1839 erfolgreich auf der Strecke Leipzig-Dresden zum Einsatz kommt. Die Saxonia war die erste, funktionstüchtige, in Deutschland gebaute Dampflokomotive.<ref>[Was ist Was, Die Eisenbahn]</ref><br />
* 1839 baute die [[Gutehoffnungshütte]] in [[Oberhausen]]-Sterkrade die erste Dampflok des [[Ruhrgebiet]]s, die ''RUHR''.<br />
* 1840 stellt [[August Borsig]] im preußischen [[Berlin]] seine erste Dampflokomotive vor, die ''BORSIG 1''. Diese zeigt sich in einer Wettfahrt von Berlin nach Jüterbog einer von Stephenson gebauten Lokomotive deutlich überlegen. Sie war ein Nachbau der englischen und amerikanischen Dampflokomotiven, die die Eisengießerei von August Borsig reparieren sollte.<br />
* Für ihre schnellen Kurierzüge (Courirzug) ab den 1850er Jahren mit ausschließlich Abteilwagen führt die preußische Staatsbahn 1892 neue vierachsige [[Durchgangswagen]] mit vom [[Abteilwagen|Seitengang]] abgehenden Abteilen und wettergeschützten Übergängen zwischen den Wagen ein (Erfinder [[Edmund Heusinger von Waldegg]] 1817–1886). Von diesen neuen Durchgangswagen leitet sich die Bezeichnung D-Zug für Schnellzüge ab.<br />
* 1897 werden für die [[Preußische Staatseisenbahnen|Preußische Staatseisenbahn]] die ersten Lokomotiven (eine S&nbsp;3 und eine P&nbsp;4) mit Flammrohr-[[Überhitzer]] geliefert.<br />
<br />
==== Fahrzeugbestand ====<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Fahrzeugbestand in den Jahren 1950–2005<ref>{{Webarchiv |url=http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3880.pdf |text=Umweltbundesamt: Daten zum Verkehr, 2009 |wayback=20121021041533}} (PDF)</ref><br /> <small>(bis einschließlich 1990 alte Bundesländer; ab 2000 Deutschland)</small><br />
|-<br />
! Jahr<br />
! Lokomotiven<br /> Triebwagen<br /> Triebköpfe<br /><br />
! Güterwagen<br /> Staatsbahn<br />
! Güterwagen<br /> Privatwagen<br />
! Güterwagen<br /> Gesamtbestand<br />
! Personenwagen<br />
|-<br />
| 1950<br />
|align="right" | 13.700<br />
|align="right" | 270.000<br />
|align="right" |32.600<ref name=":0">{{Literatur |Autor= |Hrsg=Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen |Titel=Verkehr in Zahlen 2000 |Nummer=29. Jahrgang |Verlag=Deutscher Verkehrs-Verlag |Ort=Bonn |Datum=2000-09 |ISBN= |Seiten= |Online=https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/verkehr-in-zahlen_2000-pdf.pdf?__blob=publicationFile}}</ref><br />
|align="right" |<br />
|align="right" | 25.100<br />
|-<br />
| 1990<br />
|align="right" | 8.900<br />
|align="right" | 206.800<br />
|align="right" |52.100<ref name=":0" /><br />
|align="right" |<br />
|align="right" | 11.500<br />
|-<br />
| 2000<br />
|align="right" | 13.700<br />
|align="right" | 117.448<br />
|align="right" | 64.056<ref name=":1">[https://web.archive.org/web/20160305010831/https://www.vpihamburg.de/attachment/82/download/vpi_jahresbericht_2006.pdf Jahresbericht der Vereinigung der Privatgüterwagen-Interessenten 2006] (PDF; 4,18&nbsp;MB) S. 7.</ref><br />
|align="right" | 181.504<br />
|align="right" | 13.900<br />
|-<br />
| 2005<br />
|align="right" | 13.200<br />
|align="right" | 96.551<br />
|align="right" | 64.059<ref name=":1" /><br />
|align="right" | 160.610<br />
|align="right" | 12.000<br />
|}<br />
<br />
=== Anfänge des elektrischen Betriebes ===<br />
{{Hauptartikel|Geschichte des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen}}<br />
<br />
Deutschland spielte bei der Entwicklung des elektrischen Antriebs von Schienenfahrzeugen stets eine Vorreiterrolle, wozu vor allem [[Werner von Siemens|Werner Siemens]] (ab 1888: von Siemens) sowie die von ihm gegründete [[Siemens & Halske]] und deren Nachfolge-Gesellschaften bis zur heutigen [[Siemens Mobility]] beitrugen. Auch andere Unternehmen, wie beispielsweise die 1891 in der Schweiz gegründete [[Brown, Boveri & Cie.]] AG (BBC) oder die [[AEG]] trugen maßgeblich an der Entwicklung der elektrischen Zugförderung bei.<br />
<br />
* 1879 stellt Werner Siemens auf der [[Berliner Gewerbeausstellung]] die erste gebrauchstaugliche [[Elektrolokomotive]] vor.<br />
* 1884 wird die von [[Siemens&nbsp;&&nbsp;Halske]] für die [[Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft]] (FOTG) gebaute erste kommerziell betriebene öffentliche elektrische [[Straßenbahn]] in Deutschland von der [[Alte Brücke (Frankfurt am Main)|Alten Brücke]] in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]-[[Frankfurt-Sachsenhausen|Sachsenhausen]] zum [[Mathildenviertel|Mathildenplatz]] in [[Offenbach am Main|Offenbach]] in Betrieb genommen. Die FOTG hatte eine [[Spurweite (Eisenbahn)|Spurweite]] von 1000&nbsp;mm ([[Meterspur]]). Als Stromabnehmer für die elektrischen Überkopf-Versorgungsleitungen wurden kleine [[Stromabnehmer#Kontaktwagen|Kontaktwagen]] mit Rollen verwendet, die auf den [[Oberleitung|Fahrdrähten]] laufend an Verbindungsleitungen hinter dem [[Triebwagen|Motorfahrzeug]] hergezogen wurden. Die beiden Pole der [[Gleichstrom]]-Fahrleitung verliefen jeweils in nach unten offenen [[Kupfer]]rohren ([[Oberleitung#Schlitzrohrfahrleitung|Schlitzrohrfahrleitung]]). Die FOTG benötigte noch ein bahneigenes [[Kraftwerk der Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft|Kraftwerk]], das auch erstmals elektrischen Strom an Unternehmen und private Haushalte in [[Frankfurt-Oberrad|Oberrad]] lieferte.<br />
* 1895 wird die [[Bahnstrecke Meckenbeuren–Tettnang]] als erste mit Gleichstrom betriebene [[Vollbahn]] in Deutschland in Betrieb genommen.<br />
* 1899 schließen sich Siemens&nbsp;&&nbsp;Halske, die AEG, mehrere Banken, die preußische Administration und weitere Firmen in der [[Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen]] (St.E.S.) zusammen, um den elektrischen Bahnbetrieb bei hoher Geschwindigkeit zu erforschen. Für die praktischen Versuche wurde der 33&nbsp;km lange Abschnitt Marienfelde–Zossen auf der [[Militär-Eisenbahn Marienfelde–Zossen–Jüterbog]] bei Berlin mit einer dreipoligen [[Dreiphasenwechselstrom|Drehstrom]]-[[Oberleitung]] versehen. Im Jahr 1903 erreichten mehrere Versuchsfahrzeuge Geschwindigkeiten über 200&nbsp;km/h, davon je ein Drehstrom-Triebwagen von AEG und Siemens 210&nbsp;km/h.<br />
* 1905 wurde die [[Bahnstrecke Murnau–Oberammergau]] als erste mit Einphasen-Wechselstrom betriebene Vollbahn in Deutschland eröffnet. Die Strecke wurde mit einer Spannung von 5,5&nbsp;kV und 16&nbsp;[[Hertz (Einheit)|Hz]] versorgt. Zunächst wurden nur elektrische Triebwagen eingesetzt, jedoch wurde bereits im gleichen Jahr erstmals in Deutschland eine Elektrolokomotive für den regulären Bahnbetrieb mit Einphasen-Wechselstrom eingesetzt. Bei dieser Lokomotive ist auch der [[Tatzlagerantrieb]] bemerkenswert, da die bisher im Ausland gebauten Vollbahn-Elektrolokomotiven mit Stangenantrieb ausgestattet waren.<br />
* 1907 wurde von der preußischen [[Eisenbahndirektion Altona]] die [[Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn]] mit einer [[Oberleitung]] für den elektrischen Betrieb versehen. Zur Anwendung kam Einphasenwechselstrom mit einer Spannung von 6,6&nbsp;kV und einer Frequenz von 25&nbsp;Hz. Die ersten Elektrotriebzüge bestanden aus zwei kurzgekuppelten motorisierten [[Abteilwagen]]. Ab 1934 wurde daraus die elektrische [[S-Bahn Hamburg]]. Auf der [[Berliner Stadtbahn]] wird am 8. August 1924 erstmals ein elektrischer Betrieb aufgenommen.<br />
* 1911 wird mit der [[Bahnstrecke Trebnitz–Leipzig#Elektrifizierung|Strecke Dessau–Bitterfeld]] die erste für den Regelbetrieb mit dem noch heute verwendeten [[Einphasenwechselstrom]] ([[Bahnstrom]] mit 15&nbsp;kV, {{Bruch|16|2|3}}&nbsp;Hz – seit 1995: 16,7&nbsp;Hz) elektrifizierte Fernbahn in Betrieb genommen. 1912 wird für das mitteldeutsche Netz das Bahnstromkraftwerk Muldenstein errichtet.<br />
* 1912 wurde zwischen der [[Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft|Preußisch-Hessischen]], der [[Königlich Bayerische Staatseisenbahnen|Bayerischen]] und der [[Badische Staatseisenbahnen|Badische Staatseisenbahn]] das ''[[s:Übereinkommen betreffend die Ausführung elektrischer Zugförderung|Übereinkommen betreffend die Ausführung elektrischer Zugförderung]]'' getroffen, bei dem sich die Bahnen auf eine Bahnstromversorgung mit 15&nbsp;kV und {{Bruch|16|2|3}}&nbsp;Hz einigten. Dem Übereinkommen traten später auch die [[Österreichische Bundesbahnen|Staatsbahnen Österreichs]], der [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweiz]], [[Norwegische Staatsbahn|Norwegens]] und [[Statens Järnvägar|Schwedens]] bei.<br />
* 1914 startete das niederschlesische elektrische Netz auf der gebirgigen Hauptstrecke Nieder-Salzbrunn-Halbstadt im Versuchsbetrieb, mit eigener Bahnstromversorgung aus dem [[Bahnkraftwerk Mittelsteine]].<br />
* 1936 wurden auf der [[Höllentalbahn (Schwarzwald)|Höllentalbahn]] Versuche mit einer Bahnstromversorgung mit 50&nbsp;Hz und dementsprechend ausgerüsteten Lokomotiven durchgeführt. Die Erkenntnisse dieser Versuche bildeten die Grundlage für die Elektrifizierung des nördlichen Streckennetzes der französischen Staatsbahn [[SNCF]].<br />
<br />
<gallery mode="packed" heights="130" caption="Anfänge des elektrischen Betriebs"><br />
First electric locomotive, built in 1879 by Werner von Siemens.jpg|Elektrische Ausstellungsbahn von Siemens (1879)<br />
FOTG Triebwagen 8 01082009.JPG|Ältester erhaltener elektrischer Triebwagen der [[Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft|FOTG]] (1884)<br />
FOTG Schlitzrohrfahrleitung 30092007.JPG|Weiche einer Schlitzrohr&shy;fahrleitung der FOTG im [[Verkehrsmuseum Frankfurt am Main|Museum]] (1884)<br />
Siemens Drehstromtriebwagen01.jpg|Siemens Drehstrom-Schnelltriebwagen (1903)<br />
E19-300.jpg|Schnellzuglokomotive [[DR-Baureihe E 19|E&nbsp;19]] der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]]<br />
</gallery><br />
<br />
=== 1925: Die Einheitsdampflokomotiven ===<br />
Nach dem Zusammenschluss der Länderbahnen zur [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]] umfasste der Lokomotivbestand der neuen nationalen Bahngesellschaft mehr als 200 verschiedene Typen und Bauarten von Dampflokomotiven. Eine freizügige Verwendung der Lokomotiven innerhalb des Bahnnetzes war damit erheblich behindert und die Wartung und Instandhaltung durch das Vorhalten sehr vieler unterschiedlicher Ersatzteile sehr aufwendig.<br />
<br />
Hinzu kam, dass durch die umfangreichen Reparationsleistungen aufgrund des verlorenen Weltkrieges 1914–18 der Fahrzeugpark der deutschen Bahnen unabhängig von der Typenvielfalt erheblich reduziert war. Es ergab sich daraus ein Bedarf zum Neubau und sinnvollerweise auch einer Vereinheitlichung der neu zu beschaffenden Maschinen.<br />
Wirtschaftliche Aspekte und die Absicht, die Hauptstrecken einheitlich für eine Achslast von 20&nbsp;t auszubauen, führten dazu, nicht die bewährtesten Typen der Länderbahnen als Einheitsbauart für das ganze Reich nachzubauen, sondern neue Lokomotivtypen zu entwickeln. So entstanden die [[Einheitsdampflokomotive|Einheitslokomotiven]] der Deutschen Reichsbahn, von denen die ersten im Jahre 1925 gebaut wurden. Im Zuge der ersten Nachkriegsjahre hatte die Reichsbahn allerdings noch in großem Umfang Lokomotiven der neueren Länderbahn-Baureihen nachbeschafft. Damit sollten die Verluste aufgrund der Ablieferung von Lokomotiven nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]] an die Entente ausgeglichen und außerdem Arbeitsplätze der Lokomotivindustrie gesichert werden. Die beginnende Inflation ermöglichte der Reichsbahn eine vergleichsweise billige Beschaffung. Resultat war, dass die Einheitslokomotiven zunächst nur in sehr geringem Umfang beschafft wurden und die erwarteten Kostenvorteile nicht eintraten, vielmehr die Typenvielfalt weiter erhöht wurde.<ref>[[Alfred Gottwaldt]]: ''Wagners Einheitslokomotiven: Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schöpfer.'' EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-738-1.</ref> Erst gegen Ende der 1930er Jahre war der Reichsbahn im Zuge der Aufrüstung des Dritten Reichs eine deutlich gesteigerte Beschaffung möglich.<br />
<br />
=== Einheits-Elektrolokomotiven und Elektrifizierung bei der DB ===<br />
[[Datei:Tafel Recklinghausen.jpg|mini|Gedenktafel für den 5000. elektrifizierten Streckenkilometer]]<br />
<br />
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] reichten in der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] die vorhandenen Elektrolokomotiven für den Betrieb des süddeutschen Netzes zunächst aus. 1950 beschloss die Bundesbahn für die Ausdehnung des elektrischen Netzes die Neubeschaffung zweier Grundtypen, einer sechsachsigen Güterzuglok auf Basis der [[DR-Baureihe E 94]], und einer Mehrzwecklok, die sich an die [[DR-Baureihe E 44]] anlehnt. Die Führerstände sollten so gebaut werden, dass die Lokführer ihre Arbeit sitzend verrichten konnten. Ab 1952 lieferten alle namhaften Lokomotivfabriken in Deutschland zunächst insgesamt fünf Versuchslokomotiven der [[DB-Baureihe E 10|Baureihe E&nbsp;10.0]].<br />
<br />
Das Versuchsprogramm zeigte, dass zwei Typen von E-Loks nicht ausreichten, um allen Leistungsanforderungen gerecht zu werden. Das überarbeitete Typenprogramm enthielt nun<br />
<br />
* die Schnellzuglok E 10 (Baureihe 110) für den damaligen Fernverkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150&nbsp;km/h,<br />
* die Güterzuglok [[DB-Baureihe E 40|Baureihe E 40]] (Baureihe 139/140) für 110&nbsp;km/h, weitestgehend baugleich, jedoch mit anderer Getriebeübersetzung und dadurch einer höheren Zugkraft,<br />
* die Nahverkehrslok [[DB-Baureihe E 41|Baureihe E 41]] (Baureihe 141), leistungsschwächer für 120&nbsp;km/h und<br />
* die schwere Güterzuglok [[DB-Baureihe E 50|Baureihe E 50]] (Baureihe 150) für 100&nbsp;km/h.<br />
<br />
Alle Lokomotiven des [[Einheitselektrolokomotive|Einheits-Elektrolokomotiv-Programms]] folgen einheitlichen Konstruktionsgrundsätzen. Die Drehgestelle sind geschweißte Kasten-Konstruktionen mit Drehzapfen. Bei der E 50 sind sie dreiachsig (mit asymmetrischer Achsanordnung zwecks besseren Kurvenlaufs) ausgeführt, sonst zweiachsig. Die ebenfalls geschweißten Lokkästen unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch ihre Länge und die Anordnung von Seitenfenstern und Lüftergittern. Der Rahmen stützt sich über Schraubenfedern und Gummielemente auf die Drehgestelle ab.<br />
<br />
Später erfolgten vor allem Modifikationen der Schnellzuglok [[DB-Baureihe E 10#Baureihe E 10.12/Baureihe 112|Baureihe E&nbsp;10.12]] für höhere Geschwindigkeiten bis 160&nbsp;km/h (später Baureihe 112, heute Baureihe 113/114/115), die Baureihe E 10.3 verwendet den [[Wagenkasten|Lokkasten]] der E 10.12 mit stärker hervorgezogener „Bügelfalten“-Stirnfläche.<br />
<br />
Als Nachfolger der Baureihe 110 wurde die [[DB-Baureihe 111]] mit gleicher Leistung aber spurtstärkerem Getriebe und einer auf 160&nbsp;km/h gesteigerten Höchstgeschwindigkeit gebaut. Für die [[DB-Baureihe E 50|Baureihe 150]] wurde die [[DB-Baureihe 151]] mit höherer Leistung und einer auf 120&nbsp;km/h gesteigerten Höchstgeschwindigkeit aufgelegt.<br />
<br />
In den 1960er Jahren wurde die Elektrifizierung des Streckennetzes forciert. Im Jahre 1963 war der Umfang der elektrifizierten Strecken auf 5000&nbsp;km angewachsen.<br />
<br />
1977 stellte die [[Deutsche Bundesbahn]] in Westdeutschland den Dampflokomotiv-Betrieb ein.<br />
<br />
=== Lokomotiven der DR ===<br />
==== Diesellokomotiven ====<br />
[[Datei:DR-219146-8-1800x1410.jpg|mini|[[DR-Baureihe 119]]]]<br />
Innerhalb des [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]] wurde die Zuständigkeit für den Bau von schweren [[Diesellokomotive]]n (wegen der dort vorhandenen großen Produktionskapazitäten) vorrangig der [[Sowjetunion]] übertragen. Deshalb musste der Bau von mittelschweren Dieselloks [[DR-Baureihe V 180|V&nbsp;180]] (spätere Baureihe 118) in der DDR eingestellt werden. Die dafür aus Rumänien importierten [[DR-Baureihe 119|Baureihe 119]] –&nbsp;Spitzname „U-Boot“&nbsp;– waren technisch so unzureichend und unzuverlässig, dass diese erst mit hohem Aufwand bis hin zum Motorentausch auf einen betriebstauglichen Zustand gebracht werden mussten. Die erste Generation der russischen dieselelektrischen Loks [[DR-Baureihe V 200|V&nbsp;200]] (Baureihe 120) war so laut, dass sie im Volksmund liebevoll „Taigatrommel“ genannt wurde. Da die Elektrifizierung bis in die 1970er Jahre nur sehr langsam vorankam, wurden zahlreiche russische Großdieselloks der [[DR-Baureihe 130|Baureihen 130 bis 142]] geliefert.<br />
<br />
==== Elektrolokomotiven ====<br />
1946 wurde das gesamte mitteldeutsche Netz (Magdeburg-Dessau-Leipzig) samt Lokomotiven von der Sowjetunion als Reparationsleistung demontiert. 1952 kaufte die DDR das Material zurück und konnte 1955 die Teilstrecke Halle-Köthen mit Vorkriegslokomotiven des schlesischen und mitteldeutschen Netzes wieder betreiben.<ref>Rossberg: Der elektrische Betrieb bei der Deutschen Reichsbahn, Frankfurt, 1981.</ref> Das Elektrolokbauprogramm im VEB [[Lokomotivbau Elektrotechnische Werke]] (LEW) „Hans Beimler“ in [[Hennigsdorf]] war u.&nbsp;a. mit den [[DR-Baureihe E 11|Baureihen 211]], [[DR-Baureihe E 42|242]], [[DR-Baureihe 243|243]] und für den schweren Güterverkehr mit der 6-achsigen [[DR-Baureihe 250|Baureihe 250]] erfolgreich. Die neuere Baureihe 243 aus den 1980er Jahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120&nbsp;km/h ist im Nahverkehr der Deutschen Bahn noch zahlreich im Einsatz, ebenso die parallel entwickelte Baureihe 212.<br />
<br />
=== Zugsicherung und Zugleitung ===<br />
In Deutschland wurde das erste [[Stellwerk]], von dem aus Weichen und Signale ferngestellt und zentral gesichert werden konnten, 1867 von der englischen Firma Saxby & Farmer in [[Stettin]], damals noch mit Stellhebeln und Folgeabhängigkeiten der Hebel untereinander, in Betrieb genommen. Saxby & Farmer führten erst 1874 patentierte Verschlüsse in ihre Stellwerke ein. Für deutsche Bahnen entwickelten die Firmen Bruchsal, Jüdel und Zimmermann&Buchloh eigene Bauformen mit Registern querverschlossener Stellhebel und in mehreren Schritten entstandenen Fahrstraßen ein, die von anderen in Lizenz gefertigt oder mit modifizierten Details nachgebaut wurden. Die Maschinenfabrik Bruchsal der Ingenieure Schnabel und Henning führte senkrecht stehende Verschlussregister ein und experimentierte mit verschiedenen Kurbelwerken zur Fahrstraßenwahl. Die vielen, untereinander meist inkompatiblen Bauformen mechanischer Stellwerke führten insbesondere bei den großen Länderbahnverwaltungen, die ihrerseits schon aus der Fusion zahlreicher Gesellschaften entstanden waren, zu Schwierigkeiten bei der Instandhaltung. Unter Federführung der Preußischen Staatseisenbahn wurde deshalb schon zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts an einer Vereinheitlichung gearbeitet. Auf der Grundlage der Bauform Jüdel entwickelten mehrere Hersteller das »mechanische Einheitsstellwerk«. Nachdem sich fünf im Jahr 1911 im Westen von Berlin errichtete Baumusteranlagen gut bewährt hatten, erklärte man diese »Bauform Einheit« nach einigen Veränderungen aufgrund der Betriebserfahrungen 1915 reichsweit für verbindlich. Bis Mitte der zwanziger Jahre wurden daneben noch Anlagen der Altbauarten errichtet, um noch lagernde Materialbestände aufzubrauchen. Stellwerke der Bauform Einheit wurden in der Folge von allen aktiven deutschen Signalbaufirmen geliefert. 1928 entstanden durch Fusion vieler Signalfirmen die [[Vereinigte Eisenbahn-Signalwerke|Vereinigten Signalwerke]], die als Sparte Signalbau der Firma Siemens weiterleben. Die Streckensicherung wurde wesentlich durch die Blockwerke der Firma [[Siemens & Halske]] eingeführt, die durch mechanische Sperren die Freigabe des Blockes durch den anderen Endbahnhof auf die Verschlussregister der eigenen Hebelbank übertragen und so die Signalabhängigkeit zu den Ausfahrsignalen herstellen.<br />
<br />
Die erste serienreife Bauform [[Elektromechanisches Stellwerk|elektromechanischer Stellwerke]] entstand 1896. Bei diesen werden zwar die Außenanlagen elektrisch und damit unabhängig von der Körperkraft des Personals betätigt, die Abhängigkeiten zwischen den Bedienungseinrichtungen werden jedoch noch größtenteils mechanisch realisiert. Über die Zwischenstufen der Bauformen 1901 und 1907 erreichte man mit der zur Einheitsbauform erklärten Bauform 1912 einen gewissen Abschluss bei Einreihenhebelwerken. Ab 1943 ersetzte man die Farbscheiben- durch Lampenüberwachung (E43). Zwei- und Vierreihenhebelwerke, die ab den zwanziger Jahren entwickelt wurde, erreichten dagegen keine großen Stückzahlen.<br />
<br />
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] galt der Wiederherstellung der alten Anlagen der Vorrang. Die [[Relais]]technik der [[Vermittlungstechnik|Fernmeldetechnik]] bot günstiges Ausgangsmaterial für neue Lösungen. Bei der [[C. Lorenz|C. Lorenz AG]] in Berlin entwickelte man daraus erschütterungsunempfindliche Signalrelais, mit denen neue robuste Stellwerksschaltungen entstanden.<br />
1948 lieferte Siemens das erste voll einsatzfähige [[Gleisbildstellwerk]] (Relaisstellwerk) an die westdeutsche Bahnverwaltung. Siemens und die aus C. Lorenz nach Übernahme durch die amerikanische [[ITT Corporation]] später hervorgegangene [[Standard Elektrik Lorenz]] (SEL) entwickelten bis in die 80er Jahre die Relaisstellwerke zur Standardausrüstung der [[Deutsche Bundesbahn|westdeutschen Bundesbahn]]. Für die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]] stellte seit 1951 das [[Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin]] vergleichbare Technik her, bis dann ab dem Ende der 80er Jahre durch neu entwickelte [[Elektronisches Stellwerk|Elektronische Stellwerke]] eine neue Stellwerksgeneration entstand, in der heutige Neulieferungen erfolgen.<br />
<br />
Eine von außen gesteuerte Zwangsbremsung bei Überfahren eines „Halt“-Signals wurde schon seit den 1930er Jahren von der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]] unter dem Namen „[[Indusi]] – Induktive Zugsicherung“ auf Hauptstrecken später von der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] flächendeckend eingesetzt und zur [[Punktförmige Zugbeeinflussung|Punktförmigen Zugbeeinflussung]] (PZB) weiterentwickelt.<br />
<!-- Neue Lichtsignale --><br />
<br />
Seit 1975 wird die [[Linienzugbeeinflussung]] (LZB) bei Zügen mit Geschwindigkeiten über 160&nbsp;km/h eingesetzt. Hierbei überwacht eine Streckenzentrale (Zentralrechner) die Zugfahrt über einen im Gleis verlegten Linienleiter. Über diese Verbindung melden die Fahrzeuge ihre Position und Geschwindigkeit an die Streckenzentrale. Diese berechnet für jeden Zug individuelle Führungsgrößen und zeigt dem Triebfahrzeugführer über die Führerraumanzeigen die Soll- und Zielgeschwindigkeit und die Entfernung zum nächsten Geschwindigkeitswechsel an. Im Fahrzeug wird die Einhaltung der Sollgrößen überwacht.<br />
<br />
Seit 2001 schreibt eine Richtlinie der [[Europäische Union|Europäischen Union]] eine Vereinheitlichung mit einem neuen Zugführungssystem vor, das sich unter dem Titel [[European Train Control System]] (ETCS) in ersten Probeinstallationen bewähren soll.<br />
<br />
=== Schnellverkehr und Hochgeschwindigkeitsverkehr ===<br />
==== Geschwindigkeitssteigerungen bis 1914 ====<br />
* 1903 Die [[AEG]] und [[Siemens & Halske]] führen bei Berlin Schnellfahrversuche mit Drehstrom-Schnelltriebwagen durch, die erreichte Spitzengeschwindigkeit beträgt 210&nbsp;km/h.<br />
* 1907 Eine Lokomotive der Baureihe [[Bayerische S 2/6|S 2/6]] der [[Königlich Bayerische Staatsbahn|Königlich Bayerischen Staatsbahn]] stellt mit 154&nbsp;km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord für [[Dampflokomotive]]n auf.<br />
* Mit dem [[D-Zug]] wird im Jahr 1914 die Reisegeschwindigkeit auf fast 90&nbsp;km/h gesteigert. Gleichzeitig steigt mit wachsender Industrialisierung auch der Güterverkehr an und die Eisenbahn beherrscht fast den gesamten Fernverkehr. Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] im Jahre 1914 wird jedoch die Instandsetzung auf Notfallreparaturen beschränkt und die technische Fortentwicklung unterbleibt.<br />
<br />
==== Schnellverkehr der 1930er Jahre ====<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-10590, Propeller-Eisenbahn auf der Versuchsstrecke.jpg|mini|Schienenzeppelin im Oktober 1930 auf der Versuchsstrecke]]<br />
Mit einem „[[Schienenzeppelin]]“ genannten Propellertriebwagen erreichte der Ingenieur [[Franz Kruckenberg]] auf der Strecke Hamburg-Berlin bei einer Versuchsfahrt am 21. Juni 1931 eine Höchstgeschwindigkeit von 230&nbsp;km/h.<br />
<br />
[[Datei:Briefmarke Fliegender Hamburger.jpg|mini|Der „Fliegende Hamburger“ auf einer [[Briefmarken-Jahrgang 2006 der Bundesrepublik Deutschland|deutschen Briefmarke von 2006]]]]<br />
Ab 15. Mai 1933 verkehrte der Diesel[[schnelltriebwagen]] [[DR 877]] – genannt „Fliegender Hamburger“ – der Deutschen Reichsbahn planmäßig zwischen [[Berlin Lehrter Bahnhof]] und [[Hamburg Hauptbahnhof]]. Für die 286&nbsp;km lange Strecke benötigte er 138 Minuten – eine Fahrzeit, die danach erst im Mai 1997 von einem [[Intercity-Express|ICE]] der ''Deutsche Bahn AG'' wieder erreicht wurde. Jeder der beiden Teile des Triebzugs hatte einen [[Maybach-Motorenbau GmbH|Maybach]]-Zwölfzylinder-Dieselmotor mit daran angeschlossenem Gleichstrom-[[Elektrischer Generator|Generator]] und elektrischen [[Tatzlager-Antrieb|Tatzlager-Fahrmotoren]]. Mit einer Leistung von 2&nbsp;×&nbsp;410&nbsp;[[Pferdestärke|PS]] (2&nbsp;×&nbsp;302&nbsp;kW) wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 160&nbsp;km/h erreicht. Der „Fliegende Hamburger“ war der [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] für die weiteren Schnelltriebwagen der Baureihe SVT 137, Bauarten „Hamburg“, „[[DR 137 153 bis 154|Leipzig]]“, „Köln“ und „Berlin“.<br />
<br />
Der [[Henschel-Wegmann-Zug]] entstand als komplette dampfbetriebene Zuggarnitur der Deutschen Reichsbahn in den 1930er Jahren, bei der die Wagen von [[Wegmann & Co.]] und die zugehörigen [[Dampflokomotive]]n der [[DR-Baureihe 61|Baureihe&nbsp;61]] von [[Henschel & Sohn]], beide Unternehmen in Kassel, gebaut wurden. Sowohl die Lokomotive als auch die Wagen waren stromlinienförmig verkleidet. Fahrplanmäßig fuhr der Zug ab Juni 1936 zwischen [[Berlin Anhalter Bahnhof]] und [[Dresden]] in einer Fahrzeit von 100 Minuten – bis 2016 unübertroffen. Der Bau des Zuges war eine Reaktion der Lokomotiv- und Waggonbauindustrie auf die neuen Schnelltriebwagen und sollte zeigen, dass auch die Dampftechnik bei den neuen Geschwindigkeiten mithalten konnte.<br />
<br />
Eine ähnliche Zuggarnitur wie der „Henschel-Wegmann-Zug“ wurde ab 7. April 1936 von der [[Lübeck-Büchener Eisenbahn]] als [[Doppelstock-Stromlinien-Wendezug der LBE|Doppelstockwagenzug]] zwischen Hamburg und Lübeck-Travemünde betrieben, deren zukunftweisende Neuerung bereits einen [[Wendezug]]-Betrieb beinhaltete.<br />
<br />
1936 stellte die Lokomotive Nr. 002 der [[DR-Baureihe 05|Baureihe&nbsp;05]] der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]] mit 200,4&nbsp;km/h einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord für [[Dampflokomotive]]n auf. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit für die [[stromlinie]]nverkleideten Dampflokomotiven der Baureihen [[DR-Baureihe 01|01]] und [[DR-Baureihe 03|03]] wurde auf 150&nbsp;km/h, die der [[DR-Baureihe 05|05]] auf 175&nbsp;km/h festgelegt.<br />
<br />
Bis 1939 entstand ein 6000 Kilometer umfassendes Netz von Schnellfahrverbindungen.<br />
<br />
==== TEE – Intercity – Eurocity ====<br />
1954 wurde die [[Trans-Europ-Express]]-Kommission mit Sitz in [[Den Haag]] gegründet mit dem Ziel, ein europäisches Netz besonders komfortabler und schneller Züge aufzubauen, die nur Plätze der 1. [[Wagenklasse]] führten. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch die [[Deutsche Bundesbahn]].<br />
<br />
1957 wurde der Zugbetrieb mit jeweils ländereigenen modernen [[Triebwagen|Dieseltriebzügen]] aufgenommen, alle Züge hatten eine einheitliche rot-beige Lackierung. So ließ die [[Deutsche Bundesbahn]] auf mehreren „TEE“-Strecken ihren speziell gebauten Dieseltriebzug der [[DB-Baureihe VT 11.5|Baureihe VT 11.5]] fahren. Auf der Rheinstrecke [[Hoek van Holland]]–[[Genf]] fuhren ab 1965 mit dem „[[Rheingold (Zug)|TEE Rheingold]]“ klimatisierte Wagen mit Elektroloks. An den Grenzen waren allerdings wegen verschiedener Bahnstromsysteme zeitraubende Lokwechsel fällig.<br />
<br />
Ab 1971 wurden die TEE durch zunächst auch rein „erstklassige“ und im Zweistundentakt verkehrende [[Intercity (Deutschland)|InterCity]] (IC) ergänzt, hierfür wurden z.&nbsp;T. die nun als BR 601 geführten Triebzüge eingesetzt, wobei das „TEE“-Signet an den Enden durch ein „InterCity“-Signet überklebt wurde. Daneben kamen zunehmend auch Lok-bespannte Züge zum Einsatz. Auf einigen signaltechnisch hergerichteten Strecken und bespannt mit der neuen Lok der [[DB-Baureihe 103|Baureihe 103]] erreichten diese Züge Tempo 200&nbsp;km/h.<br />
<br />
1979 wurden die meisten TEE in Deutschland unter dem [[Slogan|Motto]] „Jede Stunde, jede Klasse!“ durch InterCity mit zwei Wagenklassen ersetzt, die auf vier Linien in einstündigem Takt fuhren. 1987 wurden die letzten TEE-Verbindungen eingestellt. Gleichzeitig wurde mit dem [[EuroCity]] (EC) eine neue europäische [[Liste der Zuggattungen|Zuggattung]] für länderüberschreitende Qualitätszüge mit 1. und 2. Klasse eingeführt. Seit Dezember 2017 verkehrt sie unter der Bezeichnung ''[[EuroCity-Express]]'' auch auf einzelnen Relationen im Hochgeschwindigkeitsverkehr.<br />
<br />
==== Hochgeschwindigkeitsverkehr ====<br />
[[Datei:410001MKF Zug 1152.jpg|mini|Der ICE-Vorläuferzug [[InterCityExperimental]] wurde 1985 in Dienst gestellt]]<br />
<br />
[[Datei:Göggelsbuch Südportal.jpg|mini|Zahlreiche Tunnel prägen das Bild der Neubaustrecken. Hier: [[ICE 3]] vor dem [[Göggelsbuchtunnel]], auf der 2006 in Betrieb genommenen [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt]]]]<br />
<br />
{{Siehe auch|Deutsche Eisenbahn-Neubaustrecken}}<br />
<br />
Vor dem Hintergrund zurückgehender Marktanteile der Eisenbahn in Deutschland wurden ab den 1960er Jahren vielfältige Möglichkeiten geprüft, den Schienenverkehr zu stärken und das starke Verkehrswachstum auf den Straßen zu verlangsamen. Ein wesentliches Mittel zur Attraktivierung der Schiene wurde in der Beschleunigung des Eisenbahnverkehrs gesehen. Bereits 1965 verkehrten, zwischen München und Augsburg, erstmals einzelne planmäßige Reisezüge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200&nbsp;km/h. In der [[Studie über ein Hochleistungsschnellverkehrssystem|Hochleistungs-Schnellbahn-Studie]] wurde Anfang der 1970er Jahre die Möglichkeit einer Nord-Süd-Magistrale geprüft. Dabei sollten insbesondere Lkw in geschlossenen Schienenfahrzeugen transportiert werden. Der [[Bundesverkehrswegeplan 1973|erste Bundesverkehrswegeplan]] griff 1973 diese Überlegungen auf und schlug die Realisierung von rund 950&nbsp;km schnell befahrbaren Neubaustrecken vor. Noch im selben Jahr begannen die Bauarbeiten an der [[Deutsche Eisenbahn-Neubaustrecken|Neubaustrecke]] [[Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg|Hannover–Würzburg]], drei Jahre später folgte die [[Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart|Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart]].<br />
<br />
Während diese beiden ersten neu gebauten Fernstrecken der deutschen Eisenbahn seit dem Zweiten Weltkrieg für Höchstgeschwindigkeiten bis 300&nbsp;km/h trassiert wurden, war zunächst geplant, reguläre InterCity-Züge mit bis zu 200&nbsp;km/h über diese Strecken verkehren zu lassen. Anfang der 1980er Jahre beschlossen Bund und Bahn, mit dem [[InterCityExperimental]] einen [[Hochgeschwindigkeitszug]] für den Schienenschnellverkehr in Deutschland zu entwickeln. Er wurde Ende 1985 in Dienst gestellt. Nach einer umfangreichen Serie von Versuchs- und Rekordfahrten stellte dieser Zug im Rahmen der [[ICE-Weltrekordfahrt am 1. Mai 1988]] mit 406,9&nbsp;km/h einen neuen Weltrekord für Rad-Schiene-Fahrzeuge auf.<br />
<br />
Der planmäßige Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland wurde am 2. Juni 1991 mit der Inbetriebnahme des [[Intercity-Express]]-Systems aufgenommen. Die zunächst bis 250&nbsp;km/h schnellen [[ICE 1|ICE-1-Triebzüge]] erzielten, über rund 430&nbsp;km Neubaustrecken, Reisezeitvorteile von bis zu zwei Stunden, verbunden mit hohem Komfort. Auf den ersten ICE-Strecken erzielten die neuen Züge deutliche Fahrgastzuwächse gegenüber dem zuvor eingesetzten InterCity. Mit dem [[ICE-Unglück von Eschede]] ereignete sich am 3. Juni 1998 das schwerste Zugunglück in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und gleichzeitig das schwerste Unglück in der Geschichte des Hochgeschwindigkeitsverkehrs auf Schienen weltweit.<br />
<br />
Seit September 1998 wird mit dem [[ICE 2|ICE&nbsp;2]] die [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]] auch mit Tempo 250&nbsp;km/h befahren. Mit dem [[ICE 3]] wird die im Jahre 2002 eröffnete Neubaustrecke [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main|Köln-Frankfurt]] mit Tempo 300&nbsp;km/h befahren. Auf dieser Strecke können, wie auf den französischen [[TGV]]-Strecken, wegen der bis zu 4%igen Steigungen keine anderen Reisezüge und auch keine Güterzüge fahren. Ende Mai 2006 ging mit der [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt]] eine zweite planmäßig mit 300&nbsp;km/h befahrbare Strecke in Betrieb.<br />
<br />
Mit dem [[ICE 3M]] wurde in Deutschland nach Jahrzehnten ein Mehrsystem-Fahrzeug gebaut, das auch in den Niederlanden und Belgien fahren kann, denn nur Österreich, die Schweiz, Norwegen und Schweden haben das gleiche Bahnstromsystem wie Deutschland. Seit Juni 2007 fährt die nachgerüstete Ausführung ICE&nbsp;3MF auch im französischen TGV-Netz. Daneben gibt es dieselgetriebene [[DB-Baureihe 605|ICE-TD]]- und elektrische [[ICE T|ICE-T]]-Züge mit [[Neigetechnik]], die ebenfalls im Auslandsverkehr eingesetzt werden (Schweiz, Österreich, Dänemark).<br />
<br />
Als bisher jüngste Generation des ICE wird derzeit der [[Velaro D]] in Dienst gestellt, der in Varianten auch in anderen Ländern Europas fährt. Ursprünglich wurde geplant mit diesem Zug durchgängige Verbindungen bis nach London anzubieten, jedoch ist dies Stand 2016 nicht absehbar.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Claudia Albrecht: ''Bismarcks Eisenbahngesetzgebung. Ein Beitrag zur „inneren“ Reichsgründung in den Jahren 1871–1879.'' o. O. 1994, ISBN 3-412-03094-5.<br />
* Alphons Becker: ''Die Geschichte des Reichseisenbahngedankens.'' Volksvereins-Verlag, 1921, {{OCLC|22903304}}.<br />
* Ludwig Brake: ''Die ersten Eisenbahnen in Hessen. Eisenbahnpolitik und Eisenbahnbau in Frankfurt, Hessen-Darmstadt, Kurhessen und Nassau bis 1866.'' [[Historische Kommission für Nassau]], Wiesbaden 1991, ISBN 3-922244-83-1.<br />
* James M. Brophy: ''Capitalism, Politics, and Railroads in Prussia, 1830–1870.'' Ohio State University Press, Columbus OH 1998, ISBN 0-8142-0751-0. ([https://kb.osu.edu/dspace/handle/1811/29452 Digitalisat] auf den Seiten des Verlags im Vollzugriff verfügbar)<br />
* Eisenbahnjahr-Ausstellungsgesellschaft (Hrsg.): ''Zug der Zeit – Zeit der Züge. Deutsche Eisenbahn 1835–1985,'' 2 Bände Siedler Verlag, Berlin 1985.<br />
* [[Rainer Fremdling]]: ''Eisenbahnen und deutsches Wirtschaftswachstum 1840–1879.'' Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte, Dortmund 1975, ISBN 3-921467-28-4.<br />
* [[Lothar Gall]], [[Manfred Pohl (Ökonom)|Manfred Pohl]] (Hrsg.): ''Die Eisenbahn in Deutschland: von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' München 1999, ISBN 3-406-45817-3.<br />
* Hermann Glaser, Norbert Neudecker: ''Die deutsche Eisenbahn. Bilder aus ihrer Geschichte''. Beck Verlag, München 1984.<br />
* [[Friedrich Harkort]]: ''Die Eisenbahn von Minden nach Cöln.'' Brune, Hagen 1833, {{OCLC|257553847}}. ([http://www.westfaelische-geschichte.de/lit1610 Volltext] beim Portal der ''Westfälischen Geschichte'')<br />
* {{Literatur |Autor=[[Kurt Hoppstädter]] |Titel=Die Entstehung der Saarländischen Eisenbahnen |Sammelwerk=Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes |Band=2 |Verlag=Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei |Ort=Saarbrücken |Datum=1961 |OCLC=164136819}}<br />
* Edwin Kech: ''Geschichte der deutschen Eisenbahnpolitik.'' Göschen’sche Verlagshandlung, Leipzig 1911, {{OCLC|186687081}}.<br />
* Theodor Kittel: ''Der Plan eines „Bundes der deutschen Staatseisenbahnen“, das Ende des preußisch-sächsischen Eisenbahnkriegs.'' In: ''Archiv für Eisenbahnwesen.'' Band 64. o. O. 1941, {{OCLC|313664430}}.<br />
* Jörg Koch: ''Deutsche Bahnhöfe in historischen Ansichten. 200 Meisterwerke der Architektur.'' Stuttgart 2021, ISBN 978-3-613-71623-0.<br />
* Alexander Krueger: ''Zur Geschichte des Bismarckschen Reichseisenbahnprojekts vom Jahre 1876.'' Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1909, {{OCLC|28013926}}.<br />
* Moritz Mohl: ''Die Frage von Reichs-Eisenbahnen.'' Wittwer, Stuttgart 1876, {{OCLC|162930579}}.<br />
* Karl Ottmann: ''Die Eisenbahn in ihrem Verhältnis zum Staat.'' In: ''Archiv für Eisenbahnwesen.'' Band 7, o. O. 1963.<br />
* Ralf Roth: ''Das Jahrhundert der Eisenbahn. Die Herrschaft über Raum und Zeit 1800–1914.'' Ostfildern 2005, ISBN 3-7995-0159-2.<br />
* Wolfgang Schöpp: ''Der Geislauterner Dampfwagen.'' Heimatkundlicher Verein Warndt, Völklingen 1993, {{OCLC|75545509}}.<br />
* [[Dieter Ziegler (Historiker)|Dieter Ziegler]]: ''Eisenbahnen und Staat im Zeitalter der Industrialisierung.'' (= ''Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.'' Beiheft 127). F. Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 3-515-06749-3.<br />
* Julius Michaelis [Hrsg.] ''Deutschlands Eisenbahnen: ein Handbuch für Geschäftsleute, Privatpersonen, Capitalisten und Speculanten, enthaltene Geschichte und Beschreibung der Eisenbahnen, deren Verfügung, Anlagecapital, Frequenz, Einnahme, Rentabilität und Reserve fonds, nebst tabellarischer Übersicht der Actiencurse.'' Leipzig 1859. ([https://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/33-7111 tudigit.ulb.tu-darmstadt.de], Digitalisat)<br />
* Gerhard Dambacher: ''Stars der Schiene, Baureihe 58 - Die legendäre G12.'' 2003, {{DNB|971355444}}, Kapitel: Die G12 mit Kohlenstaubfeuerung<br />
<!--* Das Eisenbahnnetz von Konrad Schliephake, Nationalatlas ?--><br />
* Horst J. Obermayer, Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: ''Baureihen 50, 52 und 42, Güterzug-Dampflokomotiven mit der Achsfolge 1’E der DRG, DB und DR.'' Fürstenfeldbruck, Klartext 2018, ISBN 978-3-8375-2038-5.<br />
* Dirk Endisch: ''Einheitsloks für Schmalspurbahnen - Die Baureihen 99.22, 99.32 und 99 73-76.'' Stendal 2018, ISBN 978-3-936893-14-4.<br />
<br />
== Filmberichte ==<br />
* ''Stars der Schiene.'' Folge 13, Baureihe 58, Filmbericht: „Die Kohlenstaublok auf dem toten Gleis“<br />
* ''Stars der Schiene.'' Folge 53, 100 Jahre Baureihe 38 DR, Beitrag über die Transportpolizei<br />
* ''Stars der Schiene.'' Folge 51, Baureihe 57.10, Lehrfilm: „Kohleersparnis im Lokomotivbetrieb“<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikisource|Eisenbahn|Themenseite Eisenbahn}}<br />
* [https://www.ieg-maps.uni-mainz.de/mapsp/mapebga0.htm Animierte Karte (Entwicklung) des Streckennetzes in Deutschland 1835–1885]<br />
* [https://www.ieg-maps.uni-mainz.de/map5.htm Karten des Streckennetzes in Deutschland 1835–1870 (jährlich) und 1875–1885 (5-jährlich)]<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=T4PKSVBmTsA ''Eisenbahnballade''] von [[Reinhard Mey]] (1988, ''[[Balladen]]'')<br />
* {{Pressemappe|FID=sh/126128,145555|NAME=die Eisenbahnreform auf Grund des Dawes-Planes }} Ebenda: [https://purl.org/pressemappe20/folder/sh/126128,145551 Von der Entente verbotene Eisenbahnlinien]<br />
* [https://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1415637&lang=1 dampflokomotivarchiv.de]<br />
<br />
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==<br />
<references responsive/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Geschichte der Eisenbahnen in Europa}}<br />
[[Kategorie:Schienenverkehrsgeschichte (Deutschland)| ]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Milit%C3%A4rflugplatz_Uppsala-%C3%84rna&diff=239676184Militärflugplatz Uppsala-Ärna2023-12-02T19:40:40Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Flughafen<br />
|Name = Uppsala-Ärna flygplats<br />
|Logo = <br />
|Bild = <br />
|Bildbeschreibung = <br />
|IATA = ohne<br />
|ICAO = ESCM<br />
|Kartentext = Uppsala-Ärna<br />
|Kartentext_Größe =<br />
|Kartentext_Position =<br />
|Kartentext_Umbruch =<br />
|Breitengrad = 59/53/50/N<br />
|Längengrad = 17/35/19/E<br />
|Region-ISO = SE-C<br />
|Höhe in Meter = 21<br />
|Entfernung in Kilometer1 = <br />
|Entfernung Richtung1 =<br />
|Entfernung Ort1 = [[Uppsala]], {{Schweden}}<br />
|Schiene = <br />
|Nahverkehr = <br />
|Straße =<br />
|Eröffnung = 1944<br />
|Betreiber = Försvarsmakten<br />
|Fläche in Hektar = <br />
|Terminals = <br />
|Passagiere = <br />
|Fracht = <br />
|Bewegungen = <br />
|Kapazität = <br />
|Beschäftigte = <br />
|Bahn1 = 03/21<br />
|Bahnlänge in Meter1 = 1905<br />
|Bahnbreite in Meter1 = 40<br />
|Bahnbelag1 = Asphalt<br />
}}<br />
<br />
Der '''Flugplatz Uppsala-Ärna''' {{Flughafen-Codes|ICAO=ESCM}} ist ein [[Militärflugplatz]] der [[Schwedische Luftstreitkräfte|schwedischen Luftwaffe]] der nördlich von [[Uppsala]] gelegen ist.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
In der Kommune Uppsala wurde bereits in den Vorkriegsjahren ein Flugfeld betrieben. Mit Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] begann die schwedische Luftwaffe das Flugfeld zu einem Militärflugplatz umzunutzen. So bezog das Geschwader F16, die „Upplands Flygflottilj“, 1944 den Flugplatz. In den 1950er-Jahren erbaute die Luftwaffe eine unterirdische [[Flugzeugkaverne]]. Mit Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] reduzierte die Luftwaffe ihre Bestände, sodass sie diesen Militärflugplatz auch für den zivilen Verkehr öffnen wollte. Diese Pläne wurden jedoch nach fünfzehn Jahren Diskussion im Juni 2018 durch die dann herrschende Provinzregierung beendet.<ref>unt.se [https://unt.se/nyheter/uppsala/planerna-pa-civilt-flyg-pa-arna-skrotas-5002641.aspx Uppsala Nya Tidning: Planerna på civilt flyg på Ärna skrotas], 8. Juni 2018 (schwedisch), abgerufen am 4. April 2020</ref><br />
<br />
== Geplanter Zivilflughafen ==<br />
<br />
Das im Frühjahr 2004 gegründete Unternehmen Uppsala Airport AB (ehemals Uppsala Air AB) plant die Aufnahme ziviler Flüge in Uppsala-Ärna und ging davon aus, dass der Flugbetrieb möglicherweise schon 2009 aufgenommen werden könnte, was jedoch nicht der Fall war. Das Unternehmen rechnete damit, dass es innerhalb von fünf Jahren 1,6 Millionen Passagiere pro Jahr erreichen könnte. Der Schwerpunkt sollte vor allem auf Low-Cost- und Charterflügen liegen.<br />
<br />
Nach einem öffentlichen Namenswettbewerb wurde am 25. Februar 2009 der siegreiche Namensvorschlag, [[Anders Celsius]] Airport, von Devang Parekh aus Uppsala veröffentlicht. <br />
<br />
=== Kritik ===<br />
<br />
Die Pläne für einen Billigflughafen wurden von einer Reihe von Umweltorganisationen und Anwohnern scharf kritisiert. Zu den Organisationen, die sich mit dem Thema befasst haben, gehören Naturskyddsföreningen, Klimataktion und Klimax. Laut einer von George A. Berglund durchgeführten Umfrage befürworteten über 70 Prozent der Einwohner Uppsalas den Flughafen. Die Gegner des Flughafens argumentierten jedoch, dass die Umfrage nicht objektiv sei und das Ergebnis zu Gunsten des Flughafens verzerrt habe. Die Sozialdemokraten, die Grünen und die Linkspartei sind gegen die Aufnahme der Zivilluftfahrt in Ärna. <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.uppsalaair.se/ Offizielle Webseite (schwedisch)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Flugplätze (Schweden)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Flugplatz in Schweden|Uppsalaarna]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in der Gemeinde Uppsala]]<br />
[[Kategorie:Militärflugplatz in Schweden|Uppsalaarna]]<br />
[[Kategorie:Flugplatz in Europa|Uppsala-Arna]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Koks&diff=239370425Koks2023-11-22T16:05:55Z<p>Doco: /* Verwendung */</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|erläutert den Brennstoff Koks; zu anderen Bedeutungen siehe [[Koks (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
'''Koks''' (von {{enS|''coke''}}, seltener ''coaks'')<ref>zeno.org: [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Coaks Coaks]</ref><ref>zeno.org: [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Koks Koks]</ref> ist ein poröser, stark [[kohlenstoff]]<nowiki/>haltiger Brennstoff mit hoher spezifischer Oberfläche, der aus [[Kohle]] durch Wärmeeinwirkung unter Sauerstoffabschluss ([[Pyrolyse]]) erzeugt wird, wobei die flüchtigen Bestandteile der Kohle abgetrennt werden. Beim Verbrennen von Koks fällt im Vergleich zu Kohle weniger Rauch, Ruß und Schwefel an. Koks wird in [[Hochofen|Hochöfen]] als [[Reduktionsmittel]] bei der [[Stahlherstellung]] und auch zum Heizen verwendet.<br />
[[Datei:Koks Brennstoff.jpg|mini|295px|Koksbrocken]]<br />
<br />
== Verkokung ==<br />
[[Datei:KokereiProsper2011 21.jpg|mini|295px|[[Kokerei Prosper]] in [[Bottrop]]: glühender Koks im Löschwagen]]<br />
Der Vorgang der Verkokung von Kohle zu Koks findet in speziellen Industrieanlagen statt, die als [[Kokerei]]en bezeichnet werden. Als Ausgangsstoff wird bevorzugt aschearme [[Fettkohle]] ([[Steinkohle]]) verwendet. Die Fettkohle wird unter Luftausschluss in einem Ofen auf mehr als 1000&nbsp;°C erhitzt, wobei die flüchtigen Bestandteile der Fettkohle aufgefangen und gesondert genutzt werden. Der verbleibende feste [[Kohlenstoff]] verbackt mit der verbleibenden [[Asche]] zu Koks.<br />
<br />
Als Produkte des Pyrolyse- und [[Destillation]]svorganges entstehen [[Pyrolysegas]]e (Kokerei-Rohgas), Pyrolysekoks und kondensierbare Bestandteile (Wasser, [[Teer]], [[Schwefel]]). Die flüchtigen Bestandteile bilden das [[Kokereigas|Kokerei-Rohgas]], aus dem als „[[Nebenprodukt]]e“ weitere wertvolle Stoffe gewonnen werden, vor allem [[Steinkohlenteer]], [[Benzol|Rohbenzol]], [[Schwefelsäure]] und Kokerei-Reingas, das früher als [[Stadtgas]] verwendet wurde und heute in vielen Stahlwerken ein [[Energieträger]] ist.<br />
<br />
Koks liegt nach dem Löschen (Abkühlung mit Wasser) in einer [[Korngröße|Körnung]] von etwas über 0 bis etwa 200&nbsp;mm vor. Je nach Anwendungsgebiet wird Koks –&nbsp;gegebenenfalls nach Brechen&nbsp;– durch Sieben in Kokssorten klassiert. Man unterscheidet zwischen Hochofenkoks, Brechkoks und Koksgrus. Der Hochofenkoks (HK) wird in die Sorten HK&nbsp;1 (>&nbsp;80&nbsp;mm), HK&nbsp;2 (>&nbsp;60&nbsp;mm), HK&nbsp;3 (>&nbsp;40&nbsp;mm) sowie HK&nbsp;4 (>&nbsp;20 bzw. 25&nbsp;mm) unterteilt. Heute ist die Sorte HK&nbsp;4 die gängige Hochofenkokssorte, wobei die untere Korngrenze bei 20 und die obere bei 100&nbsp;mm festgelegt ist. Der Brechkoks (RK) wird in den Sorten RK&nbsp;1 (100–60&nbsp;mm), RK&nbsp;2 (60–40&nbsp;mm), RK&nbsp;3 (40–20&nbsp;mm), RK&nbsp;4 (20–10&nbsp;mm) sowie RK&nbsp;5 (10–6&nbsp;mm) hergestellt. Koksgrus hat üblicherweise eine Körnung von 10–0&nbsp;mm.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Verkokung wurde 1713 in [[Vereinigtes Königreich|England]] entwickelt, ab 1740 wurden hier die Hochöfen mit Koks beschickt, eine Erfindung [[Abraham Darby II|Abraham Darby]]s. 1796 wurde zum ersten Mal in [[Deutschland]], im [[Oberschlesien|oberschlesischen]] [[Gliwice|Gleiwitz]], Koks zur Hochofenbefeuerung eingesetzt. Im [[Ruhrgebiet]] wurde der erste Kokshochofen 1849 angefahren, gleichwohl wurde hier (auf der Zeche [[Zeche Vereinigte Sälzer & Neuack|Sälzer und Neuack]]) bereits ab 1816 Kohle zu Koks verarbeitet. Vorher wurde [[Holzkohle]] in den Hochöfen eingesetzt.<br />
<br />
== Koksarten ==<br />
Wird Rohbraunkohle verkokt, so entsteht [[Grude (Koks)|Grudekoks]], in der Regel als Abfallprodukt der hier Verschwelung genannten Verkokung. Hauptziel der Verschwelung ist es, die in besonders bitumenreicher Braunkohle enthaltenen flüchtigen Bestandteile zu gewinnen ([[Montanwachs]]produktion). In den 1960er-Jahren wurde in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wegen des Mangels an Kokskohle das [[Braunkohlenhochtemperaturkoks|BHT-Verfahren]] entwickelt. Hierbei werden [[Braunkohle]]-[[Brikett]]s verkokt, um aus der eigentlich ungeeigneten Braunkohle einen hochofentauglichen Koks zu erzeugen.<br />
<br />
== Verwendung ==<br />
[[Datei:Koksstrasse-BochumLinden RomanDeckert11042023.jpg|mini|Die Koksstraße in [[Bochum]], einem früheren Zentrum der Kohleförderung und Stahlproduktion.]]<br />
<br />
=== Metallurgie ===<br />
Koks aus Kohle wird insbesondere als Brennstoff und als [[Reduktionsmittel]] bei der [[Eisen]]produktion in [[Hochofen|Hochöfen]] eingesetzt. Steinkohle selbst ist dazu nicht geeignet, da bei ihrer [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]] zu viel Schwefel, [[Ruß]] und [[Rauch]] frei werden. Dies verunreinigt einerseits das gewonnene Eisen und führt außerdem zu einer relativ porösen Kohleschicht im Hochofen, die unter der Last darüberliegender Schichten schnell bricht und daher zu ungünstigen Vermischungen führt.<br />
<br />
Im [[Metallurgie|Hüttenwesen]] unterscheidet man Hüttenkoks, Gießereikoks (der etwas länger bei niedrigerer Temperatur verkokt wird) und Sonderkokse, sowie Bergwerkskoks (aus [[Steinkohle]]) und [[Braunkohlenkoks]].<br />
<br />
=== Heizung ===<br />
Zur Feuerung im Haushalt ist Brechkoks 2 oder Brechkoks 3 üblich. Zu kleines Korn fällt durch den Rost, zu großes Korn kann das Nachrutschen behindern.<br />
<br />
Koks hat einen [[Heizwert]] von 23–31&nbsp;MJ/kg.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Schwelerei (Kohle)]]<br />
* [[Petrolkoks]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Walter Buschmann]] (Hrsg.): ''Koks, Gas, Kohlechemie. Geschichte und gegenständliche Überlieferung der Kohleveredlung.'' Klartext, Essen 1993, ISBN 3-88474-028-8.<br />
* [[Michael Farrenkopf]] (Hrsg.): ''Koks. Die Geschichte eines Wertstoffes.'' Deutsches Bergbau-Museum, Bochum 2003, ISBN 3-921533-90-2 (2 Bände).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Internetquelle |autor=Dokumentationszentrum (montan.dok), RAG |url=https://bergbau-im-revier.de/der-kokerei-techniker/ |titel=Bergbau im Revier: Der Kokereitechniker |werk=Multimedia Reportage |datum=2020-01-01 |sprache=de |abruf=2023-01-16}}<br />
{{Wiktionary|Koks}}<br />
{{Commonscat|Coke (fuel)|Koks}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4164619-8}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kohle]]<br />
[[Kategorie:Kohleverschwelung]]<br />
<br />
[[it:Carbone#Coke]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=N%C3%BCckel_(Loxstedt)&diff=237916203Nückel (Loxstedt)2023-10-06T07:11:32Z<p>Doco: Alter Ortsvorsteher schon vor einigen Jahren verstorben</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland<br />
| Ortsteil = Nückel<br />
| Gemeindename = Loxstedt<br />
| Ortswappen = Sin escudo.svg<br />
| Breitengrad = 53.492246<br />
| Längengrad = 8.664082<br />
| Bundesland = DE-NI<br />
| Höhe = 4 <!-- Quelle: Google Maps Koordinaten --><br />
| Höhe-Bezug = DE-NHN<br />
| Fläche =<br />
| Einwohner = 30<br />
| Einwohner-Stand-Datum = 1910-12-01<br />
| Einwohner-Quelle = <ref name="GV" /><br />
| Eingemeindungsdatum = 1929-08-01<br />
| Eingemeindet-nach = [[Bexhövede]]<br />
| Postleitzahl1 = 27612<br />
| Vorwahl1 = 04703<br />
| Poskarte = Deutschland Niedersachsen<br />
| Bild = Gutswohnhaus Nückel (Frida Hansson ).jpg<br />
| Bild-Beschreibung = Gutswohnhaus in Nückel<br />
}}<br />
<br />
'''Nückel''' ({{ndsS|Nückel}}) ist ein Ortsteil von [[Bexhövede]] und gehört heute zur [[Einheitsgemeinde]] [[Loxstedt]] im [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Landkreis Cuxhaven]].<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Nückel befindet sich südöstlich von der wenige Kilometer entfernten Seestadt [[Bremerhaven]] und in der Nähe der [[Bundesstraße 71]]. Der Ort liegt zwischen den Siedlungen von Loxstedt-Hohewurth und Bexhövede.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das historische Dorf und Gut war im [[Kirchspiel]] Bexhövede eingepfarrt und gehörte zur [[Vogt|Hausvogtei]] [[Altluneberg]] in der [[Börde]] [[Beverstedt]]. Gleichzeitig war man dem adeligen Gericht Beverstedt unterstellt. Während der mehrjährigen [[Franzosenzeit]] wurde Nückel ein Teil der Kommune Bexhövede im Kanton [[Lehe (Bremerhaven)|Bremerlehe]]. 1840 wurde Nückel zu einer [[Landgemeinde (Preußen)|Landgemeinde]]. Von 1852 bis 1859 gehörte sie zum [[Amt (Kommunalrecht)|Amt]] Beverstedt, bis 1885 dann zum Amt [[Lehe (Bremerhaven)|Lehe]] und schließlich ab 1885 zum [[Kreis Geestemünde]]. Die gleichnamige [[Gemarkung]] wurde 1876 gebildet.<ref name="mvm" /> Das Dorf zählte am 1.&nbsp;Dezember 1910 nur 30 Einwohner<ref name="GV" /> und verlor an politischen Einfluss, als die Gemeinde und Gemarkung 1929 nach Bexhövede eingegliedert wurde.<ref name="mvm" /> Nachdem am 1.&nbsp;März 1974 auch Bexhövede seine Selbständigkeit verlor, gehört Nückel zur Gemeinde Loxstedt.<ref name="BibISBN" /><br />
<br />
Heute befinden sich die Häuser in der nach dem Ortsteil benannten Straße ''Nückel''. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf (Rinderzucht) hat auch eine gleichnamige Bushaltestelle an der Bundesstraße&nbsp;71. Die [[Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen|VBN]]-Linie&nbsp;575 und das [[Anrufsammeltaxi]]&nbsp;75 ermöglichen Fahrten in Richtung Bremerhaven bzw. Beverstedt.<ref name="GB" /><ref name="VGB" /><br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Gemeinderat und Bürgermeister ===<br />
Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Nückel vom Loxstedter [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] vertreten.<br />
{{Siehe auch|Loxstedt#Politik|titel1=Loxstedt – Politik}}<br />
<br />
=== Ortsvorsteher ===<br />
Die [[Ortsvorsteher]]in von Bexhövede/Nückel ist Silvia Pauper.<ref name="Ortsvorsteher" /><br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
<!-- === Ehrenbürger === --><br />
<!-- === Söhne und Töchter des Ortes === --><br />
<!-- d. h. Personen, die hier geboren sind. Alle Personen sind nach dem Geburtsjahr geordnet. --><br />
'''Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen'''<br />
<!-- d. h. Personen, die hier gelebt und vor Ort oder von diesem Ort aus bedeutendes geleistet haben, ohne dort geboren zu sein. Alle Personen sind nach dem Geburtsjahr geordnet. --><br />
* [[Hugo Stinnes]] (1870–1924), Ruhrindustrieller und Politiker, ehemaliger Besitzer des Gutes Nückel<br />
* [[Cläre Stinnes]], geb. Wagenknecht (1872–1973), Ehefrau von Hugo Stinnes, sie lebte für neun Monate auf dem Gut Nückel<br />
* [[Gösta Hansson]] (1898–1979), schwedischer Inspektor für den Anbau von Hackfrüchten, Getreide und Kartoffeln, lebte als Gutsverwalter in Nückel und heiratete 1927 die Bexhövederin Frieda Möller (→ ''siehe auch: [[:nds:Gösta Hansson|Gösta Hansson]] in der niederdeutschen Wikipedia'')<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=[[Peter Raap]]<br />
|Titel=Das Rittergut Nückel. Seine Geschichte von der ersten urkundlichen Erwähnung bis zu seiner Auflösung<br />
|Hrsg=[[Männer vom Morgenstern]] – Heimatbund an Elb- und Wesermündung<br />
|Verlag=Müller Dietzen AG<br />
|Ort=Bremerhaven<br />
|Reihe=Jahrbuch der Männer vom Morgenstern}}<br />
<br />
'''Publikationen im Niederdeutschen Heimatblatt'''<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Peter Raap<br />
|Titel=Das untergegangene Dorf Nückel. Historische Gebäude wurden zu Feuerholz verarbeitet<br />
|Hrsg=Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.&nbsp;V.<br />
|Sammelwerk=Niederdeutsches Heimatblatt<br />
|Nummer=764<br />
|Verlag=[[Nordsee-Zeitung]] GmbH<br />
|Ort=Bremerhaven<br />
|Datum=2013-08<br />
|Seiten=1–2<br />
|Online=[http://m-v-m.de/wp-content/uploads/heimatblaetter/Heimatblatt_MvM_2013_08.pdf Digitalisat]<br />
|Format=PDF<br />
|KBytes=5200<br />
|Abruf=2018-10-12}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Peter Raap<br />
|Titel=Ein Schwede als Verwalter auf Gut Nückel. Das Gut der Firma Stinnes unter der Leitung von Gösta Hansson<br />
|Hrsg=Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.&nbsp;V.<br />
|Sammelwerk=Niederdeutsches Heimatblatt<br />
|Nummer=800<br />
|Verlag=Nordsee-Zeitung GmbH<br />
|Ort=Bremerhaven<br />
|Datum=2016-08<br />
|Seiten=2–3<br />
|Online=[https://m-v-m.de/wp-content/uploads/heimatblaetter/2016-08%20800.pdf#page=2 Digitalisat]<br />
|Format=PDF<br />
|KBytes=7200<br />
|Abruf=2018-10-12}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|3=s}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="BibISBN"><br />
{{BibISBN<br />
|3170032631<br />
|Seite=249}}<br />
</ref><br />
<ref name="GB"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://giese-bus.de/fileadmin/download/linien/575_01.pdf<br />
|titel=Fahrplan Linie&nbsp;575<br />
|werk=Internetseite Giese Omnibusbetrieb GmbH<br />
|abruf=2018-10-13<br />
|format=PDF; 129&nbsp;kB}}<br />
</ref><br />
<ref name="GV"><br />
{{Internetquelle<br />
|autor=Ulrich Schubert<br />
|url=http://gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?hannover/geestemuende.htm<br />
|titel=Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde<br />
|titelerg=Angaben vom 1.&nbsp;Dezember 1910<br />
|werk=www.gemeindeverzeichnis.de<br />
|datum=2019-02-03<br />
|abruf=2019-09-01}}<br />
</ref><br />
<ref name="mvm"><br />
{{Literatur<br />
|Autor=Fritz Hörmann u.&nbsp;a.<br />
|Titel=Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876<br />
|Hrsg=Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde<br />
|Verlag=Männer vom Morgenstern Verlag<br />
|Ort=Bremerhaven<br />
|Datum=1995<br />
|Reihe=Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.&nbsp;V.<br />
|BandReihe=27<br />
|ISBN=3-931771-27-X<br />
|Kommentar=S.&nbsp;17<br />
|Online={{Webarchiv |url=http://www.m-v-m.de/maenner-v-morgenstern/download/flurnamen-2005.pdf |wayback=20071026041318 |text=Digitalisat}}<br />
|Format=PDF<br />
|KBytes=431<br />
|Abruf=2018-09-24}}<br />
</ref><br />
<ref name="Ortsvorsteher"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=https://www.loxstedt.de/rathaus-politik/portrait-der-gemeinde/die-ortschaften/<br />
|titel=Ortsvorsteher von Bexhövede/Nückel<br />
|werk=Internetseite der Gemeinde Loxstedt<br />
|abruf=2023-10-06}}<br />
</ref><br />
<ref name="VGB"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=https://bremerhavenbus.de/fileadmin/php-scripte/fahrplan/data/tfp/dataast_lox_18/tfp_ast_lox_18_175_2.pdf?v=1539425102<br />
|titel=Fahrplan AST-75<br />
|werk=Internetseite [[BremerhavenBus]]<br />
|abruf=2018-10-13<br />
|format=PDF; 23&nbsp;kB}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
{{Navigationsleiste Ortsteile von Loxstedt}}<br />
{{SORTIERUNG:Nuckel}}<br />
<br />
[[Kategorie:Geographie (Loxstedt)]]<br />
[[Kategorie:Ort im Landkreis Cuxhaven]]<br />
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Cuxhaven)]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kernkraftwerk_Chooz&diff=237566712Kernkraftwerk Chooz2023-09-23T10:33:20Z<p>Doco: Grammatik</p>
<hr />
<div>{{Infobox Kernkraftwerk<br />
|BILD = Chooz Nuclear Power Plant-9361.jpg<br />
|BILDBESCHREIBUNG = Reaktorblöcke B1 und B2 mit Kühltürmen<br />
|POSKARTE = <br />
|BREITENGRAD=50/5/24/N<br />
|LÄNGENGRAD=4/47/22/E<br />
|REGION-ISO=FR<br />
|HÖHE = <br />
|HÖHE-BEZUG = <br />
|LAND = [[Frankreich]]<br />
|EIGENTÜMER = [[Électricité de France|EDF]]<br />
|BETREIBER = Block A: [[Societé d'Energie Nucleaire Franco-Belge des Ardennes]]<br /> Blöcke B1 und B2: [[Électricité de France|EDF]]<br />
|PROJEKTBEGINN = 1960<br />
|BETRIEBSAUFNAHME = 15. Apr. 1967<br />
|STILLLEGUNG = <br />
|REAKTOR = 2<br />
|REAKTOR_MW = 3120<br />
|S_REAKTOR = 1<br />
|S_REAKTOR_MW = 320<br />
|B_REAKTOR = <br />
|B_REAKTOR_MW = <br />
|E_REAKTOR = <br />
|E_REAKTOR_MW = <br />
|EINSPEISUNG = 21.557<br />
|EINSPEISUNG_JAHR = 2018<br />
|GESAMTEINSPEISUNG = 417.820<br />
|WEBSITE = [https://www.edf.fr/ Website des Betreibers]<br />
|STAND = 1. Januar 2020<br />
}}<br />
__NOTOC__<br />
Das '''[[Kernkraftwerk]] Chooz''' liegt in [[Frankreich]] in der [[Gemeinde (Frankreich)|Gemeinde]] [[Chooz]] an der [[Maas]]. Es verfügt über drei [[Druckwasserreaktor]]en, einen stillgelegten von [[Westinghouse Electric Company|Westinghouse]] und zwei in Betrieb befindliche vom französischen [[N4 (Kernreaktor)|Typ N4]]. Der Kraftwerksbetreiber ist die [[Électricité de France|EDF]].<br />
<br />
Das Kraftwerk liegt 3 Kilometer von der Grenze zu [[Belgien]] entfernt, zwischen der französischen Stadt [[Charleville-Mézières]] und der belgischen Gemeinde [[Dinant]]. In der Hauptwindrichtung liegen die deutschen Städte Koblenz (200&nbsp;km), Wiesbaden / Mainz (245&nbsp;km) und Frankfurt (270&nbsp;km); Aachen (Nordost) liegt 115&nbsp;km, Köln (Nordost) liegt 180&nbsp;km und Trier (Ost-Südost) 137&nbsp;km entfernt.<br />
<br />
Der erste Reaktor am Standort war ''Chooz&nbsp;A'', ein unterirdisch gelegener Druckwasserreaktor von Westinghouse. Der Block wurde im Jahr 1991 stillgelegt und wird seit 2008 rückgebaut.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Stabenow |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/das-nuechterne-ende-eines-strahlenden-prestigeprojekts-11011970.html |titel=Wie Frankreich einen Reaktor zerlegt |werk=Frankfurter Allgemeine (online) |datum=2010-07-04 |abruf=2020-01-01}}</ref><br />
<br />
Es sind zwei [[Kraftwerksblock|Blöcke]] mit jeweils 1.500&nbsp;[[Watt (Einheit)|MW]] elektrischer Leistung in Betrieb: ''Chooz&nbsp;B1'' und ''Chooz&nbsp;B2''. Die beiden Blöcke sind vom Typ [[N4 (Kernreaktor)|N4]] des Herstellers Framatome ANP. Die Bauarbeiten an ''Chooz&nbsp;B1'' begannen am 1. Januar 1984, Netzanschluss war am 30. August 1996 und der kommerzielle Leistungsbetrieb begann am 15. Mai 2000. Die Bauarbeiten an ''Chooz&nbsp;B2'' begannen am 31. Dezember 1985, Netzanschluss war am 10. April 1997 und der kommerzielle Leistungsbetrieb begann am 29. September 2000. Gemessen an der Nettoleistung sind sie nach dem [[Kernkraftwerk Taishan]] in China die beiden [[Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren|leistungsstärksten Blöcke]] der Welt, gemessen an der Bruttoleistung von je 1560 MW, sind es knapp nach dem [[Kernkraftwerk Civaux]] die drittgrößten der Welt.<br />
<br />
Es sind ungefähr 700 Personen in Chooz beschäftigt. Seit 2009 wird am Standort das [[Double-Chooz-Experiment]] betrieben.<br />
<br />
Die französische Regierung hat 2020 eine Verlängerung um weitere 10 Jahre für alle in Betrieb befindliche Reaktoren um weitere 10 Jahre von 40 auf 50 Jahre Laufzeit angekündigt. Diese wurde von der französischen Aufsicht 2021 unter Auflagen genehmigt.<ref>https://www.tagesschau.de/ausland/europa/laufzeitverlaengerung-frankreich-101.html</ref><br />
<br />
== Störungen, Abschaltungen ==<br />
Im Jahr 2004 wurden drei Störungen der Stufe 1 auf der [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse]] (INES) verzeichnet.<br />
<br />
===Korrosion 2021/2022===<br />
Am 16. bzw. 18. Dezember 2021 wurden beide Reaktoren abgeschaltet, nachdem der Betreiber EdF in den baugleichen Reaktoren im [[Kernkraftwerk Civaux]] Risse an Rohrkrümmern des Sicherheitsinjektionssystems festgestellt hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.edf.fr/la-centrale-nucleaire-de-chooz/les-actualites-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz/mise-a-l-arret-des-2-reacteurs-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz-pour-realisation-de-controles-a-titre-preventif |titel=Mise à l’arrêt des 2 réacteurs de la centrale nucléaire de Chooz pour réalisation de contrôles à titre préventif |werk=https://www.edf.fr/la-centrale-nucleaire-de-chooz/les-actualites-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz/mise-a-l-arret-des-2-reacteurs-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz-pour-realisation-de-controles-a-titre-preventif |hrsg=EdF |datum=2021-12-15 |sprache=FR |abruf=2022-06-28}}</ref> Erste Untersuchungen deuteten auf Spannungskorrosion hin (gemeint ist wahrscheinlich [[Spannungsrisskorrosion]]). Reaktor 1 war 2021 für 6209 Stunden am Netz, Reaktor 2 nur für 3523.<ref>https://pris.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/ReactorDetails.aspx?current=226</ref><br />
Am 6. Januar 2022 teilte der Netzbetreiber [[Réseau de Transport d’Electricité|RTE]] mit, dass am Reaktor B2 das gleiche Problem wie in Civaux aufgetreten sei, am zweiten Reaktor in Chooz dauerten die Untersuchungen an.<ref> Niklas Záboji: [https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/frankreich-wirft-kohlekraftwerke-an-sorge-vor-stromausfaellen-17718910.html ''Frankreich wirft die Kohlekraftwerke an''] (faz.net vom 6. Januar 2022, FAZ)</ref><ref>siehe auch [https://www.archyde.com/electricity-supply-rte-is-stepping-up-its-vigilance-but-the-weather-is-favorable-at-this-stage/ ''Electricity supply: RTE is stepping up its vigilance, but the weather is favorable at this stage''] (30. Dezember 2021)</ref> Die Blöcke sollten voraussichtlich erst Ende Dezember 2022 wieder ans Netz gehen können; im April 2023 lagen noch keine Informationen über eine Wiederanschaltung vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.edf.fr/la-centrale-nucleaire-de-chooz/les-actualites-de-la-centrale-nucleaire-de-chooz/nos-unites-de-production-sont-a-larret-mais-nos-equipes-sont-mobilisees |titel=Nos unités de production sont à l'arrêt… Mais nos équipes sont mobilisées ! |hrsg=EdF |datum=2022-04-04 |sprache=FR |abruf=2022-06-28}}</ref> Am 11. Juli 2023 stellte die [[Autorité de sûreté nucléaire|ASN]] fest, dass die von EDF für den Betrieb der Reaktoren der 1450-MWe-Klasse bis zu ihrem 40. Jahrestag vorgelegten Wartungsplanungen grundsätzlich akzeptabel, jedoch noch Spezifizierungen notwendig seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.asn.fr/l-asn-informe/actualites/reacteurs-de-1450-mwe-orientations-de-la-phase-generique-du-3e-reexamen-periodique |titel=Réacteurs de 1450 MWe : orientations de la phase générique du 3e réexamen périodique |werk=Autorité de Sûreté Nucléaire |datum=2023-07-11 |sprache=fr |abruf=2023-09-20}}</ref><br />
<br />
== Daten der Reaktorblöcke ==<br />
Das Kernkraftwerk Chooz hatte insgesamt drei [[Kraftwerksblock|Blöcke]]:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! width="20%;"| Reaktorblock<br />
! width="16%;"| Reaktortyp<br />
! width="10%;"| Netto-<br />leistung<br />
! width="10%;"| Brutto-<br />leistung<br />
! width="11%;"| Baubeginn<br />
! width="11%;"| Netzsyn-<br />chronisation<br />
! width="11%;"| Kommer-<br />zieller Betrieb<br />
! width="11%;"| Abschal-<br />tung<br />
|-<br />
| Chooz-A (Ardennes)<ref>{{Internetquelle |url=https://pris.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/ReactorDetails.aspx?current=206 |titel=Betriebsdaten von Block Chooz A (Ardennes) |sprache=en |werk=IAEA - PRIS |abruf=2020-01-01}}</ref><br />
| Druckwasserreaktor<br />
| align="right" | 310&nbsp;MW<br />
| align="right" | 320&nbsp;MW<br />
| align="right" | 01.01.1962<br />
| align="right" | 03.04.1967<br />
| align="right" | 15.04.1967<br />
| align="right" | 30.10.1991<br />
|-<br />
| Chooz-B1<ref>{{Internetquelle |url=https://pris.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/ReactorDetails.aspx?current=220 |titel=Betriebsdaten von Block Chooz B1 |sprache=en |werk=IAEA - PRIS |abruf=2020-01-01}}</ref><br />
| Druckwasserreaktor<br />
| align="right" | 1500&nbsp;MW<br />
| align="right" | 1560&nbsp;MW<br />
| align="right" | 01.01.1984<br />
| align="right" | 30.08.1996<br />
| align="right" | 15.05.2000<br />
| align="right" | 2050<br />
|-<br />
| Chooz-B2<ref>{{Internetquelle |url=https://pris.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/ReactorDetails.aspx?current=226 |titel=Betriebsdaten von Block Chooz B2 |sprache=en |werk=IAEA - PRIS |abruf=2020-01-01}}</ref><br />
| Druckwasserreaktor<br />
| align="right" | 1500&nbsp;MW<br />
| align="right" | 1560&nbsp;MW<br />
| align="right" | 31.12.1985<br />
| align="right" | 10.04.1997<br />
| align="right" | 29.09.2000<br />
| align="right" | 2050<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der Kernkraftwerke]]<br />
* [[Liste der Nuklearanlagen in Frankreich]]<br />
* [[Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Chooz nuclear power plant|Kernkraftwerk Chooz}}<br />
* {{Internetquelle| archiv-url=https://web.archive.org/web/20081127132650/http://www.asn.fr/sections/infos-locales/division-chalons/site-nucleaire-chooz/centrale-chooz |url=http://www.asn.fr/sections/infos-locales/division-chalons/site-nucleaire-chooz/centrale-chooz |titel=Das Kernkraftwerk Chooz bei ASN (2005)|archiv-datum=2008-11-27 |abruf=2015-12-27 |sprache=fr}}<br />
* {{Internetquelle| archiv-url=https://web.archive.org/web/20080127205045/http://prestataires-nucleaire.edf.com:80/54050i/Accueil-fr/Prestataires-du-Nucleaire/CNPE-EDF/Chooz.html |url=http://prestataires-nucleaire.edf.com:80/54050i/Accueil-fr/Prestataires-du-Nucleaire/CNPE-EDF/Chooz.html |titel=Das Kernkraftwerk Chooz auf der Seite des Betreibers (2006)|archiv-datum=2008-11-27 |abruf=2020-01-01|sprache=fr}}<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Kernkraftwerke in Frankreich}}<br />
{{Normdaten|TYP = k|GND = 145118-2|LCCN = |NDL = |VIAF = }}[[Kategorie:Kernkraftwerk in Frankreich|Chooz]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk im Département Ardennes]]<br />
[[Kategorie:Chooz]]<br />
[[Kategorie:Kernkraftwerk in Europa|Chooz]]<br />
[[Kategorie:Électricité de France]]<br />
[[Kategorie:Ort an der Maas]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Radisson_Blu_Hotel_Hamburg&diff=237201111Radisson Blu Hotel Hamburg2023-09-10T18:23:41Z<p>Doco: Die Marseiller Straße existiert seit der Umgestaltung des Außenbereichs nicht mehr</p>
<hr />
<div>{{Infobox Hotel<br />
|Logo = <br />
|Logobreite = <!-- optional, Standard 150x75px--><br />
|Name = Radisson Blu Hotel Hamburg<br />
|Kette = [[Radisson Blu]]<br />
|Allianz = <br />
|Stadt = {{DEU|Ziel=Hamburg}}<br />
|Adresse = Congressplatz 2<br />
|Region-Iso = DE-HH<br />
|Breitengrad = 53/33/42/N<br />
|Längengrad = 9/59/13/E<br />
|Homepage = www.radissonblu.de/hotel-hamburg<br />
|Eröffnung = 2009<br />
|Schließung = <!-- JJJJ-MM-TT --><br />
|Gebäude = eines der höchsten Gebäude Hamburgs<br />
|Besitzer = <br />
|Leitung = <br />
|Sterne = 4 Sterne Superior<ref>[https://www.hotelstars.eu/de/deutschland/service/hotelsuche/ ''Deutsche Hotelklassifizierung''] abgerufen am 9. Januar 2020.</ref><br />
|Auszeichnungen = <br />
|Mitarbeiter = <br />
|Zimmer = 556<br />
|Restaurants = 1<br />
|Bars = 3<br />
|Bild = Hh-radisson.jpg<br />
|Bildbreite = <!-- optional, Standard 300x450px--><br />
|Nebenbox = <br />
}}<br />
<br />
{{Infobox Hochhaus<br />
|Name= Radisson Blu Hotel Hamburg<br />
|Bild= Radisson Blu Hotel, Hamburg IMG 1857 edit.jpg<br />
|Ort= [[Hamburg-Rotherbaum]]<br />
|Nutzung= Hotel<br />
|von= 1970<br />
|bis= 1973<br />
|Architekt= [[Jost Schramm]], [[Gert Pempelfort]]<br />
|Baustil= <br />
|Offizielle Höhe= 108,0<ref>[http://www.skyscrapercenter.com/hamburg/radisson-sas-hamburg/4973/ Radisson SAS Hamburg bei CTBUH]</ref><br />
|Tiefe= <br />
|Etagen= 32 Obergeschosse<br />
|Zimmer= 556<br />
|Baustoffe= <br />
|Rang_Stadt= 2<br />
|Rang_Land= 56<br />
|Stadt= Hamburg<br />
|Land= Deutschland<br />
|Baukosten= <br />
}}<br />
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F039667-0017, Hamburg, Kongresszentrum.jpg|mini|links|Loew’s Hamburg Plaza 1973 mit den Zufahrten zu den unterirdischen Parkgaragen.]]<br />
Das '''Radisson Blu Hotel''' in [[Hamburg]] ist ein [[Hotel]], das zur [[Hotelkette]] [[Radisson Blu]] gehört. Es liegt zusammen mit dem [[Congress Center Hamburg]] (CCH) in unmittelbarer Nähe zum [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Dammtor-Bahnhof]] direkt am Rande des Parks ''[[Planten un Blomen]]''. Mit einer Höhe von 118 Metern ist es das höchste Hotel der Stadt. Es hat insgesamt 32 Etagen, von denen 27 bewohnbar sind und 556 Zimmer beinhalten.<br />
<br />
In Hamburg gibt es zudem das ''[[Flughafen Hamburg#Geschichte|Radisson Blu Hotel Hamburg Airport]]''.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Von 1970 bis 1973 wurde das Gebäude von dem damaligen Eigentümer und [[Bauherr]]n [[Neue Heimat]],<ref>''Spielbank ins Plaza-Hotel? Neue Heimat: Wir sind dagegen'', Hamburger Abendblatt vom 12. April 1975, S. 1+4</ref> der dem [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund]] (DGB) gehörte, für die ''Vereinigten Hotel Holding GmbH'' nach Plänen der Architekten [[Jost Schramm]] und [[Gert Pempelfort]] errichtet. Bei seiner Eröffnung trug es den Namen ''Hotel Loew’s Hamburg Plaza''. In der Folge firmierte es als ''[[Canadian Pacific Hotels|CP Hotels]] Hamburg Plaza''.<ref>[http://www.zeit.de/1975/12/zwei-betten-fuer-jeden-gast Fehlplanung. Zwei Betten für jeden Gast], Die Zeit vom 14. März 1975, abgerufen am 8. April 2015.</ref> Nach dem Erwerb im November 1988 durch die [[SAS Group]]<ref>SAS kauft Hamburgs größtes Hotel, Hamburger Abendblatt vom 19. November 1988, S. 5.</ref> wurde der Name dann in ''SAS Hamburg Plaza'' geändert, später in ''Radisson SAS''. Heutiger Betreiber des 2009 in ''[[Radisson Blu]]'' umbenannten Hauses ist die Hotelkette ''[[Rezidor Hotel Group]]'', der Besitzer des Areals ist die Azure Property Ltd. mit Sitz in London.<ref name="ab">''[http://www.abendblatt.de/hamburg/article107562660/Hamburgs-hoechstes-Hotel-ist-wieder-geoeffnet.html Hamburgs höchstes Hotel ist wieder geöffnet]'', Hamburger Abendblatt, abgerufen am 24. September 2009 unter neuer URL am 14. März 2016.</ref> Im November 2009 übernahm die [[Invesco|Invesco Ltd.]], ein in [[Hamilton (Bermuda)|Hamilton]] auf den [[Bermudas]] eingetragenes [[Investmentunternehmen]] mit Hauptsitz in [[Atlanta]], [[Georgia]], die Hotelimmobilie für 155 Millionen Euro.<ref>''[http://www.abendblatt.de/hamburg/article1257251/Investment-Fonds-kauft-das-Hotel-SAS-Radisson-Blu.html Investment-Fonds kauft das Hotel SAS Radisson Blu]'', Hamburger Abendblatt, 4. November 2009.</ref><br />
<br />
== Gestaltung ==<br />
<br />
Die vier Sockelgeschosse des Hotels schließen an das CCH an und setzen seine horizontale Gliederung fort. In ihnen sind alle Publikumsräume, [[Restaurant]]s und [[Ballsaal|Ballsäle]], Küchen- und Wirtschaftsräume sowie ein Wellnessbereich untergebracht. In den Konferenzräumen des Hotels können eigene Kongresse abgehalten werden. Auch an Besucher der ''Hamburg Messe'' wurde gedacht, sie können trockenen Fußes durch einen überdachten [[Arkade]]nweg das Messegelände erreichen.<br />
<br />
Über der Südostseite erhebt sich in vertikaler Gliederung das Bettenhochhaus aus sieben gegeneinander verschobenen Segmenten.<br />
<br />
== Renovierung ==<br />
Eine grundlegende Sanierung fand von Oktober 2008 bis zur Neueröffnung am 24. September 2009 statt. Dabei wurde eine neue Natursteinfassade montiert, die aber wegen des Denkmalschutzes den Gesamteindruck des Hotels nur wenig verändern sollte. Federführend in der Projektleitung des Gesamtumbaus war von 2008 bis 2010 Wolfgang Wagner, welcher in der Position des Vice President Technische Entwicklung für Rezidor eigens von der Eigentümergesellschaft AZURE London angefordert wurde. Im Inneren gestaltete der schwedische Architekt Christian Lundwall alle öffentlichen Bereiche und die Zimmer um. Dabei verwendete er unter anderem Möbel aus dem ersten Hotel der Kette, dem 1960 eröffneten [[Radisson SAS Royal Hotel Kopenhagen|SAS Royal Hotel]] in [[Kopenhagen]]. In einer der zwei Lobbys stehen die Sessel „[[Ei (Sessel)|Ei]]“ von [[Arne Jacobsen]]. Auch Arbeiten von [[Le Corbusier]] und [[Walter Knoll (Möbelfabrikant)|Walter Knoll]] wurden verwendet.<ref name="ha">''[http://www.hotelinteractive.com/article.aspx?articleid=15133 Radisson Blu Hamburg Completes €48 Million Renovation]'', Hotelinteractive.com, 13. Oktober 2009.</ref> Das ehemalige Hallenbad wurde zu einem Fitness- und Wellnessbereich, das Restaurant ''Vierländer Stuben'' zu einer Tagungs- und Veranstaltungsfläche und die Bar im 27. Stock zu einer Fläche für Empfänge umgebaut. Dafür wurden an anderer Stelle neue Gastronomieflächen erschaffen. Lediglich das inzwischen geschlossene polynesische Restaurant ''Trader Vic’s'' blieb während des Umbaus, der 54 Millionen Euro kostete, erhalten.<ref name="ab" /><ref name="ha" /><br />
<br />
== Filme ==<br />
Für die Schlussfolgen der [[ZDF]]-Fernsehserie ''[[Timm Thaler (1979)|Timm Thaler]]'' diente das Hotel und seine Umgebung als Drehort.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der höchsten Gebäude in Deutschland]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Radisson SAS, Hamburg}}<br />
* [http://www.radissonblu.de/hotel-hamburg/ Offizielle Website des Radisson Blu Hotel, Hamburg]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Hotel in Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Kongresszentrum]]<br />
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]]<br />
[[Kategorie:Hochhaus in Europa]]<br />
[[Kategorie:Hochhaus in Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Hamburg-St. Pauli]]<br />
[[Kategorie:Radisson Blu|Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk im Bezirk Hamburg-Mitte]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_von_Zuggattungen&diff=235494981Liste von Zuggattungen2023-07-15T09:54:45Z<p>Doco: /* Interne Zuggattungen des Netzinhabers */</p>
<hr />
<div>Dies ist eine '''Liste von Zuggattungen''' europäischer und asiatischer Bahnen.<br />
<br />
Der Begriff [[Zuggattung]] wurde von einigen europäischen Staatsbahnen eingeführt, Züge bestimmter Typen tariflich einordnen zu können, z.&nbsp;B. schnellere Züge, langlaufende Züge, oft haltende Züge, wobei höherwertige Züge ursprünglich durch Zuschläge von anderen abgegrenzt wurden.<br />
<br />
In Großbritannien und der Schweiz (mit der Ausnahme des [[Trans-Europ-Express]]) waren Zuggattungen ursprünglich unbekannt, wenngleich auch dort in Züge des Nahverkehrs und des Fernverkehrs unterschieden wurde. In den Ländern Ostasiens mit [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]] wie Japan, China oder Südkorea wurden ebenfalls Zuggattungen eingeführt.<br />
<br />
Im Rest der Welt (Amerika, Afrika, Australien und Ozeanien) sind Zuggattungen völlig unbekannt. Zugläufe werden dort nur durch [[Zugnummer]]n oder -namen oder nur durch Abfahrtszeiten und Zielorte in öffentlichen Fahrplänen bekannt gegeben.<br />
<br />
== Deutschland ==<br />
In Deutschland wird zwischen internen betrieblichen Zuggattungen und extern kommunizierten Produktnamen unterschieden. Erstere dienen der Betriebsabwicklung zwischen Infrastrukturbetreiber und Verkehrsunternehmen, letztere dienen der Information des Fahrgastes.<br />
<br />
So enthalten Zuggattungen auch Zusatzbezeichnungen für besondere Eigenschaften des Zuges, wie z.&nbsp;B. RE-D auf einen Zug mit Doppelstockwagen hinweist. Diese dürfen aufgrund ihrer [[Fahrzeugbegrenzungslinie]] lediglich bestimmte Strecken befahren.<br />
<br />
Produktnamen dienen dagegen der werbewirksamen Unterscheidung oder Kennzeichnung eines Zuges. So werden in der Regel Nahverkehrszüge von NE-Bahnen intern mit der Zuggattung DPN geführt. In der Kommunikation für den Fahrgast tritt dagegen eine Kurzbezeichnung des Zugnetzes, wie z.&nbsp;B. BOB für Bayerische Oberlandbahn oder TLX für Trilex auf. Alternativ werden auch alle Züge verschiedener Gesellschaften mit ähnlichen Eigenschaften unterschiedslos als Regionalexpress bzw. Regionalbahn bezeichnet, egal ob sie intern als DPN bzw. RE/RB geführt werden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Preissystem der Deutschen Bahn}}<br />
<br />
=== {{Anker|Zuggattungen öffentlicher Fahrpläne}}Personenverkehr ===<br />
==== Fernverkehr ====<br />
Alle bestehenden Zuggattungen des [[Schienenpersonenfernverkehr]]s (SPFV)<br />
<br />
===== {{Anker|Fernverkehr allgemein}}Deutsche Bahn =====<br />
Alle bestehenden Zuggattungen des SPFV, deren durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] (EVU) die [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB) ist. Im grenzüberschreitenden Verkehr sind Kooperationen mit anderen EVU möglich.<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! {{nowrap|Kooperierende EVUs}}<br />
! style="width:20%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Intercity-Express]]<br />
| ICE<br />
| [[Nederlandse Spoorwegen|NS]], [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|NMBS]], [[SNCF]], [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| nationaler und internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| ehemals auch in Kooperation mit [[Danske Statsbaner|DSB]], verkehrt teilweise als [[ICE Sprinter]] mit weniger Zwischenhalten<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />
| [[Nederlandse Spoorwegen|NS]], [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|NMBS]], [[SNCF]], [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[České dráhy|ČD]], [[Polskie Koleje Państwowe|PKP]], [[Magyar Államvasutak|MAV]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Ferrovie dello Stato Italiane|FS]]<br />
| internationaler Fernzug<br />
| international abgestimmte Zugbildung i.&nbsp;d.&nbsp;R. wird zwischen der ersten und zweiten Wagenklasse der Speise- oder Bistrowagen gereiht, Fahrzeugqualität international vorgegeben<br />
|-<br />
| [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]<br />
| IC<br />
| [[Danske Statsbaner|DSB]], [[Nederlandse Spoorwegen|NS]], [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler und internationaler Fernzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Schnellzug]]<br />
| D<br />
| <br />
| nationaler und internationaler Fernzug<br />
|Sylt Shuttle<br />
|-<br />
| [[EuroCity-Express]]<br />
| ECE<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article169700538/Warum-die-Bahn-jetzt-einen-ECE-auf-die-Gleise-schickt.html welt.de]</ref><br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Trenitalia]].<br />
| europäisch-internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| Verkehrt nur in Deutschland als ''ECE'', SBB und TI nutzen als Zuggattung ''EC''. Rollmaterial wird von den SBB gestellt.<br />
|-<br />
| [[railjet]]<br />
| RJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[České dráhy|ČD]]<br />
| [[Hochgeschwindigkeitszug]] in [[Österreich]] und [[Tschechien]] mit Verbindungen nach München, Stuttgart und Frankfurt<br />
| Gemeinsame Zuggattung der ÖBB, ČD, DB, [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]] und [[Magyar Államvasutak|MÁV]]; weitere grenzüberschreitende Verbindungen nach Budapest, Venedig und Zürich<br />
|-<br />
| Railjet Xpress<br />
| RJX<br />
| ÖBB<br />
| Hochgeschwindigkeitszug zwischen München und Salzburg als RJX bezeichnet.<br />
| Gemeinsame Zuggattung der ÖBB, CD, DB, SBB und MAV. Als RJX zwischen München und Salzburg.<br />
|-<br />
| [[TGV|Train à grande vitesse]]<br />
| TGV<br />
| [[SNCF]]<br />
| Internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]] von Frankfurt, München, Stuttgart und Karlsruhe nach Paris oder Marseille ([[Liste der Intercity-Express-Linien|ICE-Linien]] [[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 82|82]]–[[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 84|84]])<br />
| vor 2019 Betreiber [[Alleo]] als Joint Venture von DB und SNCF; TGV/ICE-Mischbetrieb auf den Linien 82 und [[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 83|83]]: Zuggattung entspricht dem eingesetzten [[Triebwagen]]; auf der Linie 84 verkehrt ein TGV-Zugpaar täglich.<br />
|}<br />
<gallery class="float-left" mode="packed"><br />
File:Digital train sign of Deutsche Bahn - ICE - 1553 Frankfurt Airport to Dresden Hauptbahnhof.jpg|Digitales Zuganzeigeschild der Deutschen Bahn - ICE 1653 [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] [[Flughafen]] nach [[Dresden Hauptbahnhof|Dresden]] [[Hauptbahnhof]]<br />
Fallblattanzeigetafel bahnsteig 9 ffm hbf.jpg|''ICE'' auf alter [[Fallblattanzeige]] {{nowrap|in&nbsp;[[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt Hbf]]}}<br />
IMG 9613 Koblenz Hbf.JPG|''IC'' auf neuer Fallblattanzeige {{nowrap|in&nbsp;[[Koblenz Hauptbahnhof|Koblenz Hbf]]}}<br />
New DB Info Display.JPG|''EC'' auf [[Zugzielanzeiger]] {{nowrap|in&nbsp;[[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheim Hbf]]}}<br />
</gallery>{{Absatz}}<br />
<br />
===== {{Anker|Fernverkehr sonstige}}Sonstige EVU =====<br />
<!-- [[Datei:D-A-Wettbewerber-EVU.png|mini|Dritt-EVU im [[Schienenpersonenfernverkehr|SPFV]] u.&nbsp;a. in Deutschland und Österreich ohne DB/ÖBB-Kooperation]] --><br />
Alle bestehenden Zuggattungen des SPFV, deren durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] nicht die [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB) ist.<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! {{nowrap|Durchführendes EVU}}<br />
! style="width:30%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Thalys]]<br />
| THA<br />
| Gemeinschaftsunternehmen der [[SNCF]], [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|NMBS]], [[Nederlandse Spoorwegen|NS]]<br />
| Internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]] von Amsterdam, Dortmund, Essen, Düsseldorf und Köln über Brüssel nach Paris<br />
| 2013 schied die [[Deutsche Bahn|DB]] aus dem Unternehmen aus; weitere Direktverbindungen von Amsterdam und Ostende nach Paris und Lille<br />
|-<br />
| [[Flixtrain|FlixTrain]]<br />
| FLX<br />
| [[Leo Express]]<br />
| Privater Fernverkehr Stuttgart – Berlin (FLX 10, vormals [[Locomore|LOC]])<br />
| Zusammenarbeit von Leo Express und [[Flixmobility|FlixMobility]]-Gruppe endete 2020<ref name="railvo-27Jul20">[https://www.railvolution.net/news/flixtrain-in-service-again FlixTrain In Service Again], Railvolution, 27. Juli 2020 (englisch)</ref><br />
|-<br />
| [[Flixtrain|FlixTrain]]<br />
| FLX<br />
| [[Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr|IGE]]<ref name="railvo-27Jul20" /><br />
| Privater Fernverkehr Hamburg – Köln (FLX 20)<br />
| Vermarktet von FlixMobility-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Flixtrain|FlixTrain]]<br />
| FLX<br />
| [[Schienenverkehrsgesellschaft|SVG]]<ref name="railvo-27Jul20" /><br />
| Privater Fernverkehr Berlin – Köln (FLX 30)<br />
| Vermarktet von FlixMobility-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Harz-Berlin-Express]]<br />
| HBX<br />
| [[Abellio (Unternehmen)|Abellio]]<br />
| Privater Fernverkehr zwischen Goslar sowie Thale und Berlin über Halberstadt, Magdeburg und Potsdam<br />
| Verkehrt seit Dezember 2005<br />
|-<br />
|[[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn]]<br />
|WB<br />
|[[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn Management GmbH]]<br />
|Privater internationaler Fernverkehr<br />
[[Wien Westbahnhof]] – [[Salzburg Hauptbahnhof|Salzburg Hbf]] – [[München Hauptbahnhof|München Hbf]]<br />
|Verkehrt seit April 2022 (4 Zugpaare täglich)<br />
seit August 2022 (6 Zugpaare täglich)<br />
[[Stadler KISS]] Doppelstocktriebzüge<br />
|-<br />
| [[Schnellzug]]<br />
| D<br />
| [[Snälltåget]]<br />
| Nachtzug Berlin–Stockholm<br />
| ehemals auch verschiedene andere EVU<br />
|}<br />
<br />
==== Nachtverkehr ====<br />
{{Siehe auch|Nachtzug}}<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! Durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! style="width:20%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />
| [[Georg Verkehrsorganisation|GVG]], [[Rossijskije schelesnyje dorogi|RZD]], [[Hrvatske željeznice|HŽ]]<br />
| internationaler Nachtreisezug<br />
| Zug führt [[Schlafwagen]] und [[Liegewagen]], Speisen und Getränke beim Wagenbetreuer erhältlich, Fahrzeugqualität international vorgegeben<br />
|-<br />
| [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]<br />
| NJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| internationaler Nachtreisezug<br />
| Zug führt [[Schlafwagen]] und [[Liegewagen]], Speisen und Getränke beim Wagenbetreuer erhältlich, Frühstück in Schlaf- und Liegewagen inbegriffen, teilweise [[Autoreisezugwagen|Autotransportwagen]]<br />
|-<br />
| Nacht-[[Schnellzug]] (D-Nacht)<br />
| DN<br />
| diverse<br />
| nationaler und internationaler Fernzug<br />
| auch: nicht reservierungspflichtige (wohl aber reservierbare) Nachtzugkurswagen (DB) und Nachtzüge osteuropäischer Eisenbahngesellschaften<br />
|-<br />
| ALPEN-SYLT Nachtexpress<br />
| NEX<br />
| [[Railroad Development Corporation|RDC]]<br />
| privater Nachtzug<br />
|<br />
|}<br />
<br />
==== {{Anker|Regionalverkehr allgemein}}Regionalverkehr ====<br />
Alle bestehenden Zuggattungen des [[Schienenpersonennahverkehr]]s (SPNV)<br />
===== Marken der Deutsche Bahn =====<br />
Für die folgenden Zuggattungen besitzt die [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB) das [[Namensrecht (Deutschland)|Namensrecht]] bzw. hat deren Name als [[Wortmarke]] registrieren lassen. Seit 2010 dürfen auch [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|nichtbundeseigene Eisenbahnen]] diese Namen – teilweise gegen Entrichtung einer [[Lizenz]]gebühr – für ihre Zuggattungen verwenden, wenn sie die entsprechenden Standards erfüllen. Oft geben die [[ÖPNV-Aufgabenträger]] bei ihrer Bestellung von Verkehrsleistungen die Verwendung dieser Markennamen vor, damit die Zuggattungen nicht bei jedem Wechsel des [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]]s ihre Namen ändern.<br />
{| class="wikitable"<br />
! Name<br />
! Abk.<br />
! style="width:20%"| EVU<br />
! style="width:20%"| Aufgabe<br />
! style="width:30%"| Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Interregio-Express]]<br />
| IRE<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[SWEG Bahn Stuttgart]]<br />
| In einigen Regionen schneller Nahverkehrszug auf ehemaligen [[Interregio (Deutschland)|Interregio]]-Strecken mit Halt an wenigen Bahnhöfen in Mittel- und Großstädten<br />
|<br />
|-<br />
| [[Metropolexpress]]<br />
| MEX<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[SWEG Bahn Stuttgart]]<br />
|<br />
|nur in der [[Metropolregion Stuttgart]]<br />
|-<br />
| [[Regional-Express]]<br />
| RE<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Abellio Rail Mitteldeutschland]]<br />
* [[Agilis]]<br />
* [[Cantus Verkehrsgesellschaft|cantus]]<br />
* [[Erfurter Bahn]]<br />
* [[erixx]]<br />
* [[Eurobahn]]<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[Hessische Landesbahn]]<br />
* [[Hohenzollerische Landesbahn|HzL]]<br />
* [[Die Länderbahn|Länderbahn]]<br />
* [[Meridian (Marke)|Meridian]]<br />
* [[Metronom Eisenbahngesellschaft|Metronom]]<br />
* [[Mitteldeutsche Regiobahn]]<br />
* [[National Express Group|national Express]]<br />
* [[NordWestBahn]]<br />
* [[Ostdeutsche Eisenbahn|ODEG]]<br />
* [[Süd-Thüringen-Bahn|STB]]<br />
* Westfalenbahn<br />
| Nahverkehrszug mit Halt an wenigen Bahnhöfen in größeren Städten und Umsteigebahnhöfen<br />
|<br />
|-<br />
| [[Flughafen-Express]]<br />
| FEX<br />
| DB Regio<br />
| Nahverkehrszug, welcher einen Ballungsraum mit einem Flughafen verbindet und dabei nur an den wichtigsten [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkten]] hält<br />
| Berlin BER<br />
<!-- Ab 2018 wieder nur ehemalige Zuggattung<br />
| Eilzug<br />
| E<br />
| DB Regio, Abellio Rail Mitteldeutschland<br />
| Sonderzüge<br />
| Zum [[Reformationsjubiläum 2017]] fuhren außerordentliche Shuttlezüge von Berlin, Falkenberg, Halle, Leipzig, Dresden, Erfurt und Jena nach [[Lutherstadt Wittenberg]]. Diese Züge waren in der Reiseauskunft als Eilzug deklariert.<br />
| [[Datei:Reformationsjubiläum-Zugklasse-E.png|300px]]<br />Eilzüge im Sonderverkehr im Fahrplanjahr 2017<br />
|- --><br />
|-<br />
| [[Regionalbahn]]<br />
| RB<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Abellio Rail Mitteldeutschland|Abellio Mitteldeutschland]]<br />
* [[Abellio Rail NRW]]<br />
* [[Agilis]]<br />
* [[Cantus Verkehrsgesellschaft|cantus]]<br />
* [[Erfurter Bahn]]<br />
* [[erixx]]<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[HANSeatische Eisenbahn]]<br />
* [[Hessische Landesbahn]]<br />
* [[Hohenzollerische Landesbahn|HzL]]<br />
* [[Die Länderbahn|Länderbahn]]<br />
* [[Meridian]]<br />
* [[Metronom Eisenbahngesellschaft|Metronom]]<br />
* [[Mitteldeutsche Regiobahn]]<br />
* [[Niederbarnimer Eisenbahn]]<br />
* [[NordWestBahn]]<br />
* [[Ostdeutsche Eisenbahn|ODEG]]<br />
* [[SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH|SWEG]]<br />
* [[Süd-Thüringen-Bahn|STB]]<br />
* [[Vogtlandbahn]]<br />
* Westfalenbahn <br />
| Nahverkehrszug mit Halt an (fast) allen Stationen<br />
| verschiedene NE-Bahnen nutzen anstelle eigener Kürzel die Produktbezeichnungen aufgrund Vorgaben der Bestellorganisationen<br />
|-<br />
| [[S-Bahn]]<br />
| S<br />
|<br />
* [[DB Regio]]<br />[[DB Regio AG, Region NRW|NRW]]<sup>2</sup>, [[DB Regio Südost|Südost]]<sup>3</sup>, Hessen<sup>4</sup>, [[DB Regio Franken|Franken]]<sup>5</sup>, Mitte<sup>6</sup>, Baden-Württemberg<sup>7</sup>, [[DB Regio Bayern|Bayern]]<sup>8</sup><br />
* [[S-Bahn Hamburg|S-Bahn Hamburg GmbH]]<sup>9</sup><br />
* [[S-Bahn Berlin GmbH]]<sup>10</sup><br />
* [[NordWestBahn]]<sup>11</sup><br />
* [[Rheinisch-Bergische Eisenbahn-Gesellschaft|RBE]]<sup>13</sup><br />
* [[Transdev Hannover|Transdev Hannover GmbH]]<sup>14</sup><br />
| Nahverkehrszug in [[Agglomeration|Ballungsräumen]]; geringerer Haltestellenabstand, höhere [[Taktfahrplan|Taktfrequenz]] und kürzere [[Netzlänge|Linienlängen]] als im übrigen SPNV; verkehrt nur auf [[Eisenbahnstrecke]]n, S-Bahnen bilden mit [[Stadtbahn|Stadt-]] oder [[U-Bahn]]en den Schnellverkehr über kürzere Distanzen.<br /><br />Rechts die Netze mit Zuordnung der Betreiber wie links angegeben (hochgestellte Zahlen)<br />
|<br />
* [[S-Bahn Hamburg]]<sup>9</sup><br />
* [[S-Bahn Hannover]]<sup>14</sup><br />
* [[S-Bahn Berlin]]<sup>10</sup><br />
* [[S-Bahn Rhein-Ruhr]]<sup>2</sup> (S&nbsp;7<sup>12</sup>, S&nbsp;28<sup>13</sup>)<br />
* [[S-Bahn Mitteldeutschland]]<sup>3</sup><br />
* [[S-Bahn Rhein-Main]]<sup>4</sup><br />
* [[S-Bahn Nürnberg]]<sup>5</sup><br />
* [[S-Bahn Rhein-Neckar]]<sup>6</sup><br />
* [[S-Bahn Stuttgart]]<sup>7</sup><br />
* [[S-Bahn München]]<sup>8</sup><br />
* [[Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen]]<sup>11</sup><br />
|}<br />
<gallery class="float-left" mode="packed"><br />
Multizuganzeiger in Lüneburg.jpg|''IRE'' auf einem Zugzielanzeiger {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Lüneburg]]}}<br />
100 1874 Berlin Alexanderplatz.jpg|''RE'' auf einer Fallblattanzeige {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Berlin Alexanderplatz]]}}<br />
Talent 2 train, Abellio (26078770300).jpg|''SE'' auf der Front eines Triebwagens {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Jena Paradies]]}}<br />
Multizuglayout RB 5414 - RB 59449.jpg|''RB'' auf Zugzielanzeiger {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Garmisch-Partenkirchen]]}}<br />
IMG 6452 Hannover Hbf.JPG|''„S“'' auf einem Zugzielanzeiger {{nowrap|im&nbsp;[[Hannover Hauptbahnhof]]}}<br />
</gallery>{{Absatz}}<br />
<br />
===== {{Anker|Regionalverkehr sonstige}}Weitere Produkte sonstiger EVU =====<br />
<!--<br />
-- alphabetisch nach der Abkürzung anschließend nach dem Name sortiert<br />
--><br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Name<br />
! Abkürzung<br />
! EVU<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| AKN<br />
| AKN<br />
| [[AKN Eisenbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Norddeutschland<br />
|-<br />
| [[alex (Zug)|alex]]<br />
| ALX<br />
| [[Die Länderbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />Interregio-Ersatzverkehr (IR&nbsp;25) der [[Regentalbahn|Länderbahn]], darf mit Nahverkehrsfahrscheinen, Bayern- und Schönes-Wochenende-Tickets benutzt werden<br />
|-<br />
|Bentheimer Eisenbahn<br />
|BE<br />
|[[Bentheimer Eisenbahn]]<br />
|Regionalverkehr in Niedersachsen<br />
|-<br />
| Bördeexpress<br />
| BEX<br />
| [[Bördeexpress]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
| Bodensee-Oberschwaben-Bahn<br />
| BOB<br />
| [[Bodensee-Oberschwaben-Bahn]]<br />
| Regionalverkehr in Bodensee-Oberschwaben<br />
|-<br />
| ENNO<br />
| ENO<br />
| [[Metronom Eisenbahngesellschaft]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen<br />
|-<br />
| eurobahn<br />
| ERB<br />
| [[Eurobahn]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
| erixX – Der Heidesprinter<br />
| erx<br />
| [[Erixx]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen<br />
|-<br />
|Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland<br />
|GABW<br />
GABY<br />
|[[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland|Go-Ahead Baden-Württemberg]]<br />
<br />
[[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland|Go-AheadBayern]]<br />
|Regionalverkehr in Baden-Württemberg und Bayern mit den Zuggattungen RB und RE sowie IRE<br />
|-<br />
| Hessische Landesbahn<br />
| HLB RB, HLB RE<br />
| [[Hessische Landesbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Hessen und Nordrhein-Westfalen, In Kombination mit den Zuggattungen RB und RE<br />
|-<br />
|Hohenzollerische Landesbahn<br />
|HzL<br />
|[[Hohenzollerische Landesbahn|Hohenzollerische Landesbahn AG]]<br />
|Regionalverkehr in Hohenzollern und teilweise angrenzenden Gebieten<br />
|-<br />
| metronom<br />
| ME<br />
| [[Metronom Eisenbahngesellschaft]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen, Hamburg und Bremen<br />
|-<br />
| [[Mitteldeutsche Regiobahn]]<br />
| rowspan="2"| MRB<br />
| [[Transdev Regio Ost]]<br />
| Regionalverkehr in Ostdeutschland<br />
|-<br />
| MittelrheinBahn<br />
<!--| MRB--><br />
| [[trans regio]]<br />
| Regionalverkehr im Mittelrheintal<br />
|-<br />
| nordbahn<br />
| NBE<br />
| [[Nordbahn Eisenbahngesellschaft]]<br />
| Regionalverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg<br />
|-<br />
| Nord-Ostsee-Bahn<br />
| NOB<br />
| [[Nord-Ostsee-Bahn]]<br />
| Regionalverkehr in Norddeutschland<br />
|-<br />
| NordWestBahn<br />
| NWB<br />
| [[NordWestBahn]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen<br />
|-<br />
| Ostdeutsche Eisenbahn<br />
| OE<br />
| [[Ostdeutsche Eisenbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern<br />
|-<br />
| [[Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen]]<br />
| RS<br />
| [[NordWestBahn]]<br />
| Regionalverkehr in Bremen und Umgebung<br />
|-<br />
| [[RegioTram Kassel]]<br />
| RT<br />
| [[RegioTram Gesellschaft]]<br />
| [[Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn|Tram-Train-Netz]] im Großraum [[Kassel]]<br />
|-<br />
| Rurtalbahn<br />
| RTB<br />
| [[Rurtalbahn GmbH]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
| [[Stadtbahn]]<br />
| S<br />
| [[Saarbahn]],<br /><!--<br />
-->[[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft|AVG]]<br />
| Vorteile von Nahverkehrszügen mit denen der [[Straßenbahn]], kurze Taktzeiten, kleine Zuggarnituren, häufig Verbindungen zwischen Innenstadt und Region (vgl. [[Karlsruher Modell]])<br />
|-<br />
| Schwäbische Alb-Bahn<br />
| SAB<br />
| [[Schwäbische Alb-Bahn]]<br />
| Regionalverkehr auf der [[Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen]]<br />
|-<br />
| [[S-Bahn Basel]], [[seehas]], [[S-Bahn Schaffhausen]]<br />
| SBB<br />
| [[SBB GmbH]]<br />
| Regionalverkehr an der [[Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz]]<br />
|-<br />
| Städtebahn Sachsen<br />
| SB / SE<br />
| [[Städtebahn Sachsen]]<br />
| Regionalverkehr in Sachsen<br />
|-<br />
|Südwestdeutsche Landesverkehrs-Gesellschaft<br />
|SWE<br />
|SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH<br />
|Regionalverkehr in Baden-Württemberg<br />
|-<br />
| Westfalenbahn<br />
| WFB<br />
| [[Westfalenbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen<br />
|}<br />
<br />
==== Interne Zuggattungen des Netzinhabers ====<br />
Es handelt sich um interne Zuggattungen für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung. In der Fahrgastkommunikation können andere Bezeichnungen genutzt werden.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:30%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
! Beispiel<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DPE<br />
| Charterverkehr / Sonderzüge (EconomyTrasse)<br />
| Wenn der Betreiber des Sonderzuges keine eigene Zuggattung anmeldet, wird der Zug auch öffentlich als ''DPE'' angegeben.<br />
|<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DPF<br />
| Fernreisezug von EVU, welche nicht zum DB-Konzern gehören (EconomyTrasse)<br />
| <br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Fernverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DPX<br />
| Fernreisezug von EVU, welche nicht zum DB-Konzern gehören (Expresstrasse)<br />
| <br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Fernverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DAZ<br />
| Fernreisezug von EVU, welche nicht zum DB-Konzern gehören, Zug führt Autotransportwagen mit<br />
| Bezeichnung in Aushangfahrplänen: ''[[Autoreisezug|AutoReiseZug]]'' (BTE) bzw. ''[[UrlaubsExpress]]'' (Train4you)<br />
| [[Bahntouristikexpress|BTE]], [[Train4you]]<br />
|-<br />
| Nahverkehrszug von Dritten<br />
| DPN<br />
| Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr<br />
| <br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Regionalverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Nahverkehrszug von Dritten<br />
| DPN-D<br />
| Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr, Zug besteht aus Doppelstockwagen<br />
| <br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Regionalverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Nahverkehrszug von Dritten<br />
| DPN-L<br />
| Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr, Leichttriebwagen<br />
| <br />
| [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft|AVG]] sowie [[Saarbahn]]<br />
|-<br />
| Leerreisezug von Dritten<br />
| DLr-L<br />
| Leerreisezug ohne Halt und Fahrgäste, Leichttriebwagen<br />
| <br />
| <br />
|-<br />
|Nahverkehrszug von Dritten<br />
|DPN-G<br />
|Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr<br />
|Dient dem Fahrdienstleiter, Züge mit besonderen Bedingungen an die Gleisstromkreise (siehe [[Gleisfreimeldeanlage]]) bei der Fahrwegprüfung zu erkennen.<br />
|Mehrere Unternehmen. Züge, die aus Baureihen [[DB-Baureihe 628|628]], [[Siemens Desiro Classic|642]], [[Stadler GTW|646]] und [[Stadler Regio-Shuttle RS 1|650]] gebildet sind.<br />
|}<br />
In den betrieblichen Fahr- und Ablaufplänen des Infrastrukturbetreibers werden besondere Zugcharakteristika auch in die Zuggattung aufgenommen. So verkehren Zugfahrten aus [[ICE 1]] und [[ICE 2]] gebildet ausschließlich unter der betrieblichen Zuggattung ICE-A bzw. bei Leerfahrten als LPFT-A, da damit auf die [[Lademaßüberschreitung]] '''A'''nton hingewiesen wird, welche bauartbedingt durch die Höhe der Reisezugwagen ist. [[ICE 3|ICE3]] verkehren als ICE-'''W''' ('''W'''irbelstrombremse) und [[ICE T|ICE-'''T''']] unter selbiger Zuggattung ('''T'''ilting Train, [[Neigetechnik]]-fähig).<br />
<br />
Dies erleichtert dem Personal in Fahrdienst und Fahrplanung eine einfachere Handhabung der Zugfahrten, da in Relation mit den zu befahrenden Strecken und Streckenausrüstungen schnell klar wird, wo diese Zugart fahren darf und wo nicht.<gallery class="float-left" mode="packed"><br />
Zuggattung DPE auf Abfahrtstafel.jpg|''DPE'' (Sonderzug) auf [[Zugzielanzeiger]] {{nowrap|in&nbsp;[[Erfurt Hauptbahnhof|Erfurt Hbf]]}}<br />
</gallery>{{Absatz}}<br />
<br />
<!-- Neuer Unterabschnitt mit diesen und weiteren entsprechenden Zuggattungen<br />
* [[Dienstpersonenzug]] (Dstp)<br />
* [[Personenzug mit Güterbeförderung]] (PmG)<br />
--><br />
<br />
=== Güterverkehr ===<br />
Im Güterverkehr wird in drei Hauptzuggattungen unterschieden:<ref>[https://web.archive.org/web/20020221111046/http://home.arcor.de/bahnseite/zugg02.html Harald Bosch:„Abkürzungen der Zuggattungen“]</ref><br />
* [[Ganzzug|Ganzzüge]] mit dem Kennbuchstaben C für Complete Trains<br />
* Spezialgüterzüge mit den Kennbuchstaben PIC für [[Parcel InterCity]], TEC für Euro-Kombi-Verkehr (Trans Europ Combinés) und M für Militärzug<br />
* [[Einzelwagenverkehr|Züge des Einzelwagenverkehrs]] mit dem Kennbuchstaben F für Freight Trains<br />
* [[Kombinierter Verkehr|Züge des Kombinierten Verkehrs]] mit den Kennbuchstaben IK für Interkombi Trains.<br />
<br />
Zur Differenzierung werden weitere Buchstaben an die Gattungsbezeichnung angehängt:<br />
<br />
* Einzelwagenverkehr:<br />
** FE: international (Europ train)<br />
** FIR: interregional<br />
** FR: regional<br />
** FS: Sonderzug<br />
** FX: Sonstige<br />
** FZ: Zubringer<br />
** FZS: Zubringer Sonderfahrt<br />
** FZT: Zubringer einer Transportkette<br />
* Ganzzug:<br />
** CFA: Ad-hoc-Sonderzug<br />
** CFN: Sonderzug (non-programmed flex train)<br />
** CFP: programmierter Sonderzug (pre-ordered flex train)<br />
** CHL: Schwerverkehr (Heavy Load)<br />
** CIL: grenzüberschreitender Ganzzug (Interline)<br />
** CS: geplanter Ganzzug (scheduled)<br />
** CSQ: geplanter Ganzzug mit Qualitätstrasse (scheduled quality)<br />
** CT: Ganzzug mit Drittleistungen (Trucking Train)<br />
* Kombinierter Verkehr<br />
** IKE: Express<br />
** IKL: Logistikzug<br />
** IKS: Sonderzug<br />
<br />
=== Ehemalige deutsche Zuggattungen ===<br />
==== Personenverkehr ====<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! Angebotszeit<br />
! Nachfolger<br />
! style="width:30%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Agilis]]<br />
| ag/as<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[DB AutoZug|Autozug]]<br />
| AZ<br />
| Bis 2016<br />
| -<br />
| internationaler [[DB AutoZug|Autoreisezug]]<br />
| Für gewöhnlich mit Schlaf- und Liegewagen. Im Verkehr nach Westerland (Sylt) noch als Sylt-Shuttle (Plus) mit Sitzwagen als BR628 vorhanden.<br />
|-<br />
| [[Bayerische Oberlandbahn]]<br />
| BOB<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Beschleunigter Personenzug]]<br />
| BP<br />
| 1922 – 1928<br />
|<br />
| zuschlagfreier Fernreisezug mit [[Abteilwagen]]<br />
|<br />
|-<br />
| [[Bayerische Regiobahn]]<br />
| BRB<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[cantus]]<br />
| CAN<br />
| Bis 2015<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Hessen und Thüringen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[City-Bahn (Zuggattung)|City-Bahn]]<br />
| CB<br />
| 1989 –1995<br />
| [[Stadt-Express|SE]]<br />
| Nahverkehr im Takt mit modernisierten [[n-Wagen]]<br />
|<br />
|-<br />
| [[City Night Line]]<br />
| CNL<br />
| 2007 – 2016<br />
| -<br />
| betrieben durch [[City Night Line CNL|City Night Line CNL AG]], Nachtzug in D, A, CH, DK, NL<br />
| internationaler Nachtzug mit Luxus-Schlafabteilen, gewöhnlichen Schlafwagen und „Schlafsesseln“<br />
|-<br />
| [[Schnellzug#City-D-Zug (DC)|City-D-Zug]]<br />
| DC<br />
| 1973 – 1978<br />
|<br />
| Ergänzung zum IC<br />
|<br />
|-<br />
| [[Eilzug]]<br />
| E<br />
| 1902 – 1995<br />
| [[RegionalExpress|RE]]<br />
| schnelle Verbindung im Nahverkehr mit Halt auf größeren Stationen<br />
| diente teilweise als günstiger Fernverkehr ohne Zuschlag (vgl. [[Heckeneilzug]] und [[Schönes-Wochenende-Ticket|SWT]]), bei der [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft|AVG]] für saisonale Züge des ''Felsenland-Express''<br />
|-<br />
| [[Erfurter Bahn]] / Erfurter Bahn Express<br />
| EB / EBx<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Städteexpress]] / [[Interexpress]]<br />
| Ex /<br />IEx<br />
| 1976 – 1991 bzw.<br /> 1986–1991<br />
| [[Intercity-Express|ICE]], [[Intercity (Deutschland)|IC]], [[Interregio (Deutschland)|IR]], [[Regional-Express|RE]]<br />
| Nationaler und internationaler Fernreisezug mit wenigen Halten in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]<br />
| verband die meisten [[Bezirk (DDR)|Bezirksstädte]] und die Metropolen im Bereich von [[Polskie Koleje Państwowe|PKP]], [[Československé státní dráhy|ČSD]] und [[Magyar Államvasutak|MÁV]] mit Berlin, zuschlagspflichtig. Zuggattung ''Express'' auch in Österreich.<br />
|-<br />
| ExpoExpress<br />
| EXE<br />
| 2000<br />
|<br />
| Sonderzüge der DB zur Zeit der [[Expo 2000]]<br />
| zusätzliche [[ICE 3#Inbetriebnahme|Intercity-Express]]-Züge<br />
|-<br />
| [[Fernschnellzug]]<br />
| FD, ab 1951 F<br />
| 1921 – 1940, 1946 – 1971<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug gehobenen Komforts<br />
|<br />
|-<br />
| [[Rheingold (Zug)|Fernfernschnellzug]]<br />
| FFD<br />
| 1928 – 1939<br />
| <br />
| spezielle Zuggattung für den ''Rheingold''<br />
|<br />
|-<br />
| [[Fern-Express]]<br />
| FD<br />
| 1983 – 1993<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]], [[Interregio (Deutschland)|IR]]<br />
| nationaler und internationaler Fernreisezug, bevorzugt für den Urlaubsverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| [[Harz-Elbe-Express]]<br />
| HEX<br />
| Bis 2018<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Hamburg-Köln-Express]]<br />
| HKX<br />
| 2012 – 2017<br />
| [[Flixtrain|FLX]]<br />
| Privater Fernverkehr zwischen Köln, Essen, Münster, Osnabrück und Hamburg; Betrieb bis Dezember 2015 durch [[Transdev GmbH|Transdev]], anschließend durch [[Bahntouristikexpress|BahnTouristikExpress]]<br />
| Regionalverkehr (tariflich) 1. Februar 2015–31. August 2016, danach wieder rein eigenwirtschaftlich; {{nowrap|seit 23. März 2018}} Betrieb durch BahnTouristikExpress für die [[Flixmobility|FlixMobility]]-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Hessische Landesbahn]]<br />
| HLB<br />
| Bis 2018<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Hessen und Nordrhein-Westfalen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Interregio (Deutschland)|Interregio]]<br />
| IR<br />
| 1988 – 2007<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]], [[Interregio-Express|IRE]], [[Regional-Express|RE]]<br />
| nationaler Fernzug mit mehr Halten<br />
| geringerer Zuschlag als IC/ICE<br />
|-<br />
| Leichter Personenzug<br />
| Leip<ref> Reichsbahndirektion Dresden [Druck]: ''Abkürzungen'', Teil 2, S. 3. </ref><br />
| Zwischenkriegszeit<br />
|<br />
| Personenzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Locomore]]<br />
| LOC<br />
| Dezember 2016 – April 2017<br />
| [[Flixtrain|FLX]]<br />
| Privater Fernverkehr zwischen Stuttgart, Heidelberg, Frankfurt(Main), Kassel, Göttingen, Hannover und Berlin; Betreiber [[Hector Rail]];<br />
| Wiederaufnahme des Betriebs ab August 2017 durch {{nowrap|[[Leo Express]]}} für die [[Flixmobility|FlixMobility]]-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Transdev Sachsen-Anhalt|Lausitz-Express]]<br />
| LX<br />
| Dez. 2004 – Dez. 2008<br />
|<br />
| Durch [[Transdev Regio Ost]] betriebener Fernverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| Messe-[[Intercity (Deutschland)|Intercity]] <br />
| IC<br />
| 1972 –1975<br />
|<br />
| nur 1. Klasse, IC-Zuschlag erforderlich, nur anläßlich der Hannover-Messe <br />
| Direkt bis [[Bahnhof Hannover Messe/Laatzen#Geschichte|Bahnhof Hannover-Messe]] verkehrend, damals ein Kopfbahnhof auf dem Messegelände<br />
|-<br />
| Messe-Schnellzug<br />
| M<br />
| 1976 – 1992<br />
|<br />
| nur 1. Klasse, nur anläßlich der Hannover-Messe <br />
| Direkt bis [[Bahnhof Hannover Messe/Laatzen#Geschichte|Bahnhof Hannover-Messe]] verkehrend, damals ein Kopfbahnhof auf dem Messegelände<br />
|-<br />
| [[Meridian (Marke)|MERIDIAN]]<br />
| M<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Metropolitan|Metropolitan Express Train]]<br />
| MET<br />
| 1997 – 2004<br />
| [[Intercity-Express|ICE]]<br />
| Fernzug zwischen [[Bahnhof Hamburg-Altona|Hamburg]] und [[Köln Hauptbahnhof|Köln]], nur erste Klasse, primär für Geschäftsleute<br />
| MET-Wagenmaterial fuhr von 2011 bis 2021 als [[ICE]] mit erster und zweiter Wagenklasse<br />
|-<br />
| [[Nahverkehrszug]]<br />
| (in Fahrplänen immer ohne Kürzel)<br />
| 1969 – 1994<br />
| [[Regionalbahn|RB]]<br />
| Grundversorgung, Halt an jeder Station<br />
| Nachfolger des [[Personenzug]]es bei der DB ab 1969<br />
|-<br />
| [[Nahschnellverkehrszug]]<br />
| N<br />
| 1951 – 1976<br />
| [[Nahverkehrszug]]<br />
| Grundversorgung, Halt -nicht- an jeder Station<br />
|<br />
|-<br />
| DB NachtZug<br />
| NZ<br />
| Bis 2007<br />
| [[City Night Line CNL|CNL]]<br />
| Vorwiegend nationaler Nachtzug in Deutschland<br />
| mit Sitz- und Schlaf- und/oder Liegewagen<br />
|-<br />
| [[Ostdeutsche Eisenbahn]]<br />
| OE<br />
| Bis 08.12.2012<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Oberpfalzbahn]]<br />
| OPB<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Personenzug]]<br />
| P <small>(in Fahrplänen immer ohne Kürzel)</small><br />
| Bis 1992 (DR)<br />
| [[Nahverkehrszug|N]]<br />
| Grundversorgung, Halt an jeder Station<br />
| Bei der Deutschen Bundesbahn nur bis 1969 gebräuchlich.<br />
|-<br />
| [[Ruhrschnellverkehr]]<br />
| R<br />
| 1932 – 1939, 1948 – 1951<br />
| <br />
| Nahverkehr im Ruhrgebiet<br />
| mit Taktfahrplan und zuschlagfrei<br />
|-<br />
| [[Regionalschnellbahn]]<br />
| RSB<br />
| 1987 – 1994<br />
| [[RegionalExpress|RE]], [[Stadt-Express|SE]]<br />
| Ergänzung der Eilzüge<br />
|<br />
|-<br />
| [[Städteschnellverkehr]]<br />
| S<br />
| 1960 – 1989<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[Stadt-Express]]<br />
| SE<br />
| bis 2018<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Nahverkehrszug, Zwischenstufe zwischen Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| kein Halt auf Streckenabschnitten innerhalb von Ballungsräumen, auf denen Parallelverkehr mit anderen Linien (z.&nbsp;B. S-Bahn) bestand<br />
|-<br />
| [[Süd-Thüringen-Bahn]]<br />
| STB / STx<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Thüringen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| Triebwagen mit beschränkter Gepäckbeförderung<br />
| [[TbG (Zuggattung)|TbG]]<br />
| 1928 – ?<br />
|<br />
| Nahverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| Triebwagen ohne Gepäckbeförderung<br />
| [[ToG (Zuggattung)|ToG]]<br />
| 1928 – ?<br />
|<br />
| Nahverkehr<br />
| insbesondere [[Wittfeld-Akkumulatortriebwagen]]<br />
|-<br />
| [[UrlaubsExpress]]<br />
| UEx<br />
| 1998 – 2007<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]]<br />
| Saisonzüge der [[DB AutoZug|DB AutoZug GmbH]]<br />
| <br />
|-<br />
| [[Vogtland-Express]]<br />
| VX<br />
| Juni 2005 – Okt. 2012<br />
|<br />
| von [[Vogtlandbahn]] betriebener Fernverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| [[Waldbahn (Marke)|Waldbahn]]<br />
| WBA<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[InterConnex]]<br />
| X<br />
| 01.03.2002 – 13.12.2014<br />
|<br />
| von [[Transdev GmbH|Transdev]] betriebener Fernverkehr<br />
| entsprach dem Interregio<br />
|}<br />
<br />
In den 1950er und 1960er Jahren gab es bei der Deutschen Bundesbahn folgende Einteilung:<br />
<br />
* Fernschnellzug (F) / Fernschnelltriebwagen (Ft)<br />
* Schnellzug (D) / Schnelltriebwagen (Dt)<br />
* Eilzug (E) / Eiltriebwagen (Et) / Eilschienenomnibus (Eto)<br />
* Eilzug für Berufsverkehr (Eb) / Eiltriebwagen für Berufsverkehr (Etb) / Eilschienenomnibus für Berufsverkehr (Etob) /<br />
* [[Städteschnellverkehrszug]] (S) / Städteschnellverkehrs-Triebwagen (St) / Städteschnellverkehrs-Schienenomnibus (Sto)<br />
* Nahschnellverkehrszug (N) / Nahschnellverkehrs-Triebwagen (Nt) / Nahschnellverkehrs-Schienenomnibus (Nto)<br />
* Personenzug (P) / Triebwagen (Pt) / Schienenomnibus (Pto)<br />
* Personenzug für Berufsverkehr (Pb) / Triebwagen für Berufsverkehr (Ptb) / Schienenomnibus für Berufsverkehr (Ptob)<br />
<br />
===== Spezialzüge für Streitkräfte =====<br />
====== Erster Weltkrieg ======<br />
* [[Militärurlauberzug]] (Muz)<ref>Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): ''Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz'' vom 23. Februar 1918, Nr. 9. Bekanntmachung Nr. 135, S. 57.</ref><br />
<br />
====== Zweiter Weltkrieg ======<br />
* Eilzug mit Wehrmachtsteil (SFE), ab dem 15. Dezember 1940: EmW<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* Fronturlauberzug (Fu) – Schnellzügen gleichgestellt<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 25. November 1939, Nr. 64. Bekanntmachung Nr. 770, S. 388. </ref> (bis 5. März 1940, dann: SF)<br />
* Personenzug mit Wehrmachtsteil (SFP), ab dem 15. Dezember 1940: PmW<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* [[Schnellzug für Fronturlauber]] (SF), ab 5. März 1940, zuvor: Fu<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 2. März 1940, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 190, S. 77. </ref><br />
* Schnellzug mit Wehrmachtsteil (SFD), ab dem 15. Dezember 1940: DmW<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* Schnellzug für Fronturlauber mit [zivilem] Reiseverkehr (SFR), ab 15. Dezember 1940, zuvor: SF<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* Schnellzug für Heimattruppen (SH), ab 5. März 1940, zuvor: Wu<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 2. März 1940, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 190, S. 77. </ref><br />
* Wehrmachtsurlauberzug der Ersatzwehmacht (Wu)<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 25. November 1939, Nr. 64. Bekanntmachung Nr. 770, S. 388. </ref> (bis 5. März 1940, dann: SH)<br />
<br />
====== Besatzungsmächte ======<br />
* [[D-Zug für die US-Army]] (DUS) bei der DB: fahrplanmäßig verkehrender D-Zug in der [[Trizone]] mit einzelnen Abteilen/Wagen für Zivilpersonen<br />
* D-Zug für Zwecke des Militärs (Dm) bei der DB: Fahrplanmäßig verkehrender D-Zug der US-amerikanischen, britischen (belgischen) und französischen Armee (auch kurz „Militärschnellzug“)<br />
* [[Dienstbesatzerzug für die Westalliierten in Berlin]] (Db + Dbg): in West-Berlin und Transit durch die DDR<br />
* Personenzug für die Besatzungsmächte (Pb + Pbt)<ref>Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): ''Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz'' vom 18. Mai 1951, Nr. 21. Bekanntmachung Nr. 267, S. 121f.</ref><br />
<br />
==== Güterverkehr ====<br />
* [[Durchgangsgüterzug]] (Dg)<br />entspricht weitgehend dem heutigen ''InterCargo''-Zug<br />
* Eilzug für den Post- und Expressgutverkehr (ExprE)<br />
* [[Ganzzug]], z.&nbsp;B. [[Erzzug]] (Gdg, Gag)<br />
* [[Güterzug mit Personenbeförderung]] (GmP)<br />
* [[Rollende Landstraße|Huckepackzug]]<br />„''Rollende Landstraße''“<!--<br />
-- keine offizielle Zuggattung, eher richtig wäre InterCargozug (ICG), die Zuggattung gibt es aber noch<br />
--><br />
* [[Nahgüterzug]] (Ng) (N bei der Deutschen Reichsbahn der DDR bis 1989)<br />
* [[Bahnpostwagen|Postzug]] (Postz)<br />
* Schnellzug für den Post- und Expressgutverkehr (ExprD)<br />
* [[Übergabezug]] (Üg)<br />
<br />
== Österreich ==<br />
=== Fernverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Railjet]]<br />
| RJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], teilweise in Kooperation mit Bahnverwaltungen aus Nachbarstaaten: [[Deutsche Bahn|DB AG]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Magyar Államvasutak|MÁV]], [[České dráhy|ČD]]<br />
| nationaler und internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]] mit Business-Klasse (aufpreispflichtig), First-Klasse und Economy-Klasse.<br />
| die [[České dráhy|Tschechische Staatsbahn]] hat sieben Garnituren übernommen, bespannt wird mit gemieteten Lokomotiven der [[Siemens ES64U4|ÖBB-Baureihe 1216]]<br />
|-<br />
| Railjet xpress<br />
| RJX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], teilweise in Kooperation mit Bahnverwaltungen aus Nachbarstaaten: [[Deutsche Bahn|DB AG]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Železničná spoločnosť Slovensko|ZSSK]]<br />
| beschleunigter Railjet<br />
|<br />
|-<br />
| [[Intercity-Express]]<br />
| ICE<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], in Kooperation mit [[Deutsche Bahn|DB]]<br />
| nationaler und internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| in Österreich ausschließlich [[ICE T]] (die DB hat 2006 drei Einheiten der Baureihe 411 an die ÖBB verkauft, dort als Baureihe 4011)<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], teilweise in Kooperation mit anderen Staatsbahnen<br />
| internationaler Fernverkehrszug aus „Upgrade-Wagen“<br />
| mobiler Bordservice<br />
|-<br />
| [[Intercity]]<br />
| IC<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, teilweise Fernverkehrswagen anderer Bahngesellschaften<br />
| wird schrittweise durch Railjet-Züge ersetzt<br />
|-<br />
| [[Interregio (Österreich)|Interregio]]<br />
| IR<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler Fernzug mit mehr Halten als IC-, EC-, D- oder RJ-Verbindungen<br />
| ab voraussichtlich 2025<br />
|-<br />
| [[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn]]<br />
| WEST<br />
| [[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug aus Elektrotriebwagen des Typs Stadler KISS<br />
|<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />
| andere Staatsbahnen<br />
| nationaler und internationaler Nachtreisezug mit Schlaf- und Liegewagen, anderer Bahngesellschaften<br />
| als [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]-Partner vermarktet<br />
|-<br />
| [[D-Zug|Schnellzug]]<br />
| D<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler oder internationaler Fernverkehrszug<br />
| zunehmend durch RJ und IC ersetzt<br />
|-<br />
| [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]<br />
| NJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler und internationaler Nachtreisezug mit Schlaf- und Liegewagen<br />
| auch in Deutschland eigenwirtschaftlich durch die ÖBB betrieben<br />
|-<br />
| [[Regiojet]]<br />
| RGJ<br />
| [[Regiojet]]<br />
| internationaler Fernverkehrszug<br />
|<br />
|-<br />
| Schnellzug für Reiseveranstalter<br />
| DRV<br />
| [[Rossijskije schelesnyje dorogi|RŽD]], Noord West Express, andere EVU<br />
| internationaler Fernreisezug mit Liege- und (Luxus)schlafwagen, Turnuszüge<br />
|<br />
|-<br />
| SuperCity<br />
| SC<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| beschleunigter Nationaler Fernzug, meist mit modernisierten Triebwagen der [[ÖBB 4010|Rh. 4010]], ehemalige Zuggattung von 1991 bis 1996<br />
|wurde von EuroCity und InterCity abgelöst.<br />
|}<br />
<br />
=== Regionalverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Regional-Express]]<br />
| REX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Steiermarkbahn und Bus|StB]], [[Pinzgaubahn|Salzburg AG]], [[Raaberbahn]]<br />
| schnelle Nahverkehrszüge ohne Halt an allen Stationen, Taktverkehr<br />
| früher als Eilzüge (E) oder Sprinter (SPR)<br />
|-<br />
| Cityjet xpress<br />
| CJX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| schnelle Nahverkehrszüge über Schnellfahrstrecken ohne Halt an allen Stationen, Taktverkehr<br />
| neue Bezeichnung für bisherige „REX mit dem PLUS“ Züge seit Fahrplanwechsel 2019<br />
|-<br />
| [[Regionalzug]]<br />
| R<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft|Stern & Hafferl]], [[Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft|NÖVOG]], [[Steiermarkbahn und Bus|StB]], [[Pinzgaubahn|Salzburg AG]]<br />
| Nahverkehrszüge mit Halt an (fast) allen Stationen, Taktverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| RegioTram<br />
| RT<br />
| [[Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft|Stern & Hafferl]]<br />
| Nahverkehrszüge mit Halt an allen Stationen, die Straßenbahn- und Eisenbahngleise befahren<br />
| Züge der [[Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf|Traunsee]][[Straßenbahn Gmunden|tram]], nur auf [[Zugzielanzeiger]]n von Stern und Hafferl und ÖBB-Fahrplänen, in ÖBB Online-Fahrplanauskunft als Regionalzug angeführt<br />
|-<br />
| [[S-Bahn]]<br />
| S bzw. SB<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Salzburg AG]], [[Steiermarkbahn und Bus|StB]], [[Montafonerbahn (Unternehmen)|MBS]], [[Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb|GKB]], [[Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft|Stern & Hafferl]]<br />
| Nahverkehrszüge mit Halt an allen Stationen mit einigen Ausnahmen, in Ballungsgebieten, mit kurzen Taktabständen<br />
| [[S-Bahnen in Österreich]]<br />
|-<br />
| [[City Airport Train]]<br />
| CAT<br />
| City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
| Nonstop-Zugverbindung zwischen [[Bahnhof Wien Mitte (Landstraße)|Wien Mitte]] und [[Flughafen Wien-Schwechat]]<br />
|<br />
|-<br />
| [[Autoschleuse Tauernbahn]]<br />
| ASTB<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| Autotransportzug durch den [[Tauerntunnel (Eisenbahn)|Tauerntunnel]]<br />
|<br />
|-<br />
| Erlebnisbahn<br />
|<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| saisonale Züge mit teils historischem Wagenmaterial (seit 2003)<br />
| Betrieb eingestellt.<ref>[https://www.bahnen.info/blog/ Bahnreisen Sutter Blog]: {{Webarchiv|url=https://www.bahnen.info/oebb-erlebnisbahn-wird-geschlossen/ |wayback=20180913113103 |text=ÖBB Erlebnisbahn wird geschlossen!}}</ref><br />
|}<br />
<br />
== Schweiz ==<br />
Stand: Fahrplan 2019/20<ref>[https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_explanations/pdf-Dateien/2020/Zugcharakteristik.pdf fahrplanfelder.ch]</ref><br />
=== Fernverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:16em"|Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[TGV|Hochgeschwindigkeitszug]] (de)<!-- sic! heisst in der CH im Deutschen so --><br />Train à grande vitesse (fr)<br />Treno a grande velocità (it)<br />Tren da gronda sveltezza (rm)<br />
| TGV<br />{{Zuggattung-CH|TGV|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit [[SNCF]]<br />
| internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| wartet gemäß SBB keine verspäteten Anschlusszüge ab, Fahrradbeförderung möglich<br />
|-<br />
| [[Intercity-Express|InterCityExpress]]<!-- sic! --><br />
| ICE<br />{{Zuggattung-CH|ICE|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit der [[Deutsche Bahn|DB]]<br />
| internationaler Hochgeschwindigkeitszug<br />
| wartet gemäß SBB keine verspäteten Anschlusszüge ab, zum Teil Fahrradbeförderung<br />
|-<br />
| [[Railjet]]<br />
| RJX<br /><br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| internationaler Fernverkehrszug<br />
| wartet gemäß SBB keine verspäteten Anschlusszüge ab, Fahrradbeförderung reservierungspflichtig<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />{{Zuggattung-CH|EC|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], teilweise in Kooperation mit anderen Staatsbahnen<br />
| internationaler Fernverkehrszug, „Qualitätszug“<br />
| Seit 1987. wartet i.&nbsp;d.&nbsp;R. keine verspäteten Anschlusszüge ab, Fahrradbeförderung möglich, Restaurant<br />
|-<br />
| [[InterCity (Schweiz)|InterCity]]<br />
| IC<br />{{Zuggattung-CH|IC|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, schnelle Verbindung zwischen großen Zentren<br />
| Seit 1982. Fahrradbeförderung möglich, klimatisierte Wagen. Hat zusätzlich Liniennummern.<br />
|-<br />
| [[InterRegio (Schweiz)|InterRegio]]<br />
| IR<br />{{Zuggattung-CH|IR|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[BLS AG|BLS]], [[Rhätische Bahn|RhB]], [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]], [[Zentralbahn|ZB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, schnelle Verbindung der Regionen und mit Zentren<br />
| Seit 1995. Fahrradbeförderung weitgehend möglich, i.&nbsp;d.&nbsp;R. klimatisierte Wagen und Verpflegungsmöglichkeit. Hat bei den SBB und BLS zusätzlich Liniennummern.<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Nachtverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />{{Zuggattung-CH|EN|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit anderen Bahnverwaltungen<br />
| internationaler Nachtzug<br />
| moderne Wagen, keine Fahrradbeförderung, Frühstück je nach Tarif möglich<br />
|-<br />
| [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]<br />
| NJ<br />{{Zuggattung-CH|NJ|true}}<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| internationaler Nachtzug<br />
| Schlaf-, Liege- und Sitzwagen, teilweise Fahrradbeförderung, Frühstück je nach Tarif möglich<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Regionalverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:13em"| Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[RegioExpress]]<br />
| RE<br />{{Zuggattung-CH|RE|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[BLS AG|BLS]], [[BDWM Transport|BDWM]], [[Regionalps|RA]], [[Regionalverkehr Bern–Solothurn|RBS]], [[Rhätische Bahn|RhB]], [[Thurbo]], [[Freiburgische Verkehrsbetriebe|TPF]]<br />
| Schnelle Züge im [[Regionalverkehr (Schweiz)|Regionalverkehr]]<br />
| Seit 2004, davor Schnellzug.<br />
|-<br />
| [[Schnellzug]] (de)<br />Train direct (fr)<br />Treno diretto (it)<br />
| D bzw. SZ<br />
| [[Appenzeller Bahnen (2006)|AB]], [[Ferrovie autolinee regionali ticinesi|FART]]<br />
| schnelle Verbindung zwischen Regionen<br />
| SBB bis 2004, ging in die Gattungen IR und RE auf. 2017/18 noch bei AB<ref>Züge 2068, 2070, 2173</ref> und FART<ref>Schnellzüge Locarno–Domodossola</ref>.<br />
|-<br />
| [[Regio (Zuggattung)|Regio]]<br />
| R<br />{{Zuggattung-CH|R|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Rhätische Bahn|RhB]], weitere<br />
| Züge mit Halt an allen Stationen im [[Regionalverkehr (Schweiz)|Regionalverkehr]]<br />
| Seit 2004, davor Regionalzug.<br />
|-<br />
| S-Bahn (de)<br />RER (fr)<br />Rete celere (it)<br />Tren S (rm)<br />
| S<br />{{Zuggattung-CH|S|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[BLS AG|BLS]], [[Thurbo]], [[Regionalverkehr Bern–Solothurn|RBS]], weitere<br />
| schnelle Züge im Regional-, Nah- und Vorortsverkehr, in Ballungsräumen, kurze Taktzeiten<br />
| <small>[[S-Bahn Aargau]], [[S-Bahn Bern]], [[S-Bahn Basel]], [[S-Bahn Chur]], [[RER Fribourg/Freiburg]], [[Léman Express]], [[S-Bahn Luzern]], [[S-Bahn Schaffhausen]], [[S-Bahn St. Gallen]], [[S-Bahn Tessin]], [[RER Vaud]], [[Stadtbahn Zug]], [[S-Bahn Zürich]]</small><br />
|-<br />
| S-Bahn Nachtlinie (de)<br />RER Ligne de nuit (fr)<br />Rete celere Linea notturna (it)<br />Tren S lingia da notg (rm)<br />
| SN<br />{{Zuggattung-CH|SN|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Thurbo]], [[Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn|SZU]], [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]], [[Frauenfeld-Wil-Bahn|FW]], [[Appenzeller Bahnen (2006)|AB]], [[Forchbahn|FB]]<br />
| Nachtverkehr innerhalb der S-Bahn-Netze<br />
| mit Zuschlag<br />
|-<br />
| [[Interregio-Express]]<br />
| IRE<br />{{Zuggattung-CH|IRE|true}}<br />
| [[DB Regio]] (Raum Basel, Schaffhausen)<br />
| Rasch zwischen Regionen.<br />
|<br />
|-<br />
| [[Regionalbahn]]<br />
| RB<br />{{Zuggattung-CH|RB|true}}<br />
| [[DB Regio]] (Raum Basel, Schaffhausen)<br />
| Hält an allen Stationen.<br />
|<br />
|-<br />
| [[Transport express régional|Train express régional]]<br />
| TE2<br />{{Zuggattung-CH|TE2|true}}<br />
| [[SNCF]] (Raum Basel)<br />
| Rasch zwischen Regionen.<br />
|<br />
|-<br />
| [[Transport express régional|Train express régional]]<br />
| TER<br />{{Zuggattung-CH|TER|true}}<br />
| [[SNCF]] (Grenznaher Raum)<br />
| Rasch zwischen Regionen.<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== Weitere Zuggattungen ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:13em"| Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführende [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Zug ohne Gewähr]] (de)<br />Train sans aucune garantie (fr)<br />Treno senza garanzia (it)<br />Tren senza garanzia (rm)<br />
| M<br />{{Zuggattung-CH|M|true}}<br />
| [[Rigi-Bahnen]]<br />
| Zug ohne Gewähr für Anschlüsse und Einhaltung des Fahrplans.<br />
| 2017/18: Einzig Züge 115 und 120 der Rigi Bahnen.<ref>Gemäss HAFAS-Datenbestand [https://opentransportdata.swiss/de/dataset/timetable-2018-hrdf], vgl. auch [https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_pdf_fields/2018/602.pdf]</ref> Historisch waren M-Züge verbreiteter gewesen, u.&nbsp;a. bei den SBB etc.<br />
|-<br />
| [[Panorama Express]]<br />
|PE<br />
|[[Rhätische Bahn|RhB]], [[Matterhorn-Gotthard-Bahn|MGB]], [[Montreux-Berner Oberland-Bahn|MOB]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
|Touristischer Zug mit Panoramawagen<br />
|Seit Fahrplanwechsel 2018/2019 werden [[Glacier Express|GEX]] und [[Bernina Express|BEX]] als PE bezeichnet. Seit Fahrplanwechsel 2019/2020 gilt dies auch für die [[Golden-Pass]], den [[Gotthard Panorama Express]] und die Centovalli-Bahn-Schnellzüge.<br />
|-<br />
| [[Extrazug]]<br />
| EXT<br />
| diverse<br />
| Ausserplanmässiger Zug<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== {{Anker|Historisch}} Ehemalige Zuggattungen ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:13em"| Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
|[[Glacier Express]]<br />
|GEX<br />{{Zuggattung-CH|GEX|true}}<br />
|[[Rhätische Bahn|RhB]] / [[Matterhorn-Gotthard-Bahn|MGB]]<br />
|Touristischer Zug mit Panoramawagen<br />
|Mit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 ersetzt durch PE.<br />
|-<br />
|[[Voralpen-Express]]<br />
| VAE<br />{{Zuggattung-CH|VAE|true}}<br />
| [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]]<br />
| Touristischer Zug mit Halt an ausgewählten Orten.<br />
|Seit 2020 als IR bezeichnet.<br />
|-<br />
|[[Bernina Express]]<br />
|BEX<br />{{Zuggattung-CH|BEX|true}}<br />
|[[Rhätische Bahn|RhB]]<br />
|Touristischer Zug mit Panoramawagen<br />
|Mit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 ersetzt durch PE.<br />
|-<br />
| [[InterCity (Schweiz)|InterCity-Neigezug]] (de)<br />InterCity-pendulaire (fr)<br />InterCity-pendolare (it)<br />InterCity pendulin (rm)<br />
| ICN<br />{{Zuggattung-CH|ICN|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, schnelle Verbindung zwischen großen Zentren<br />
| 2001–2017. Fahrradbeförderung möglich, klimatisierte Wagen, Neigezüge, ging in die Gattung ''InterCity'' auf.<ref name="zgn" /><br />
|-<br />
| [[City Night Line]]<br />
| CNL<br />{{Zuggattung-CH|CNL|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit anderen Bahnverwaltungen<br />
| internationaler Nachtzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Rheintal-Express]]<br />
| RX<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| Schnellzug im St. Galler Rheintal<br />
| 1995–2004, RX als Gattungsname 2004 aufgegeben (seither: RE)<br />
|-<br />
| Regionalzug (de)<br />
| –<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], andere<br />
| Hält an allen Stationen<br />
| Bis 2004 (SBB). Ging in die Gattungen Regio auf.<br />
|-<br />
| [[Städteschnellzug]]<br />
| –<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| Vorläufer des Swiss Express<br />
| Bis 1974<br />
|-<br />
| [[Swiss Express (Zuggattung)|Swiss Express]]<br />
| –<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| Vorläufer des InterCitys<br />
| 1975–1982<br />
|-<br />
| [[Trans-Europ-Express]]<br />
| TEE<br />[[Datei:TEE-Logo.svg|26px|TEE]]<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], andere<br />
| Vorläufer des EuroCitys<br />
| Bis 1987.<br />
|}<br />
{{Anker|Europa}}<!-- {{Überarbeiten||Dieser Abschnitt|grund= Hier sollte streng nach '''Hochgeschwindigkeits-''', '''Fern-''' und '''Regional'''verkehr getrennt, die ehemaligen Bezeichnungen in einen eigenen Abschnitt ausgelagert und rein nationale Zuggattungen in die jeweiligen Länderabschnitte verschoben werden!}} --><br />
<br />
== Belgien ==<br />
Aktuelle Zuggattungen der [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen]] (NMBS/SNCB):<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| Intercity<br />
| IC<br />
| Nationaler bzw. internationaler Zug, verbindet große Städte, Taktverkehr<br />
| <br />
oder dem Regional-Express<br />
|-<br />
| Lokale trein<br />Train local<br />
| L<br />
| Grundangebot im Nahverkehr, teilweise auch ins Ausland<br />
| <br />
|-<br />
| S-trein<br />
Train-S<br />
| S<br />
| Grundangebot im Nahverkehr, nur im Großraum Brüssel, Antwerpen, Gent, Lüttich und Charleroi<br />
| siehe [[S-Bahn Brüssel]]<br />
|-<br />
| Piekuurtrein<br />Train d'heure de pointe<br />
| P<br />
| Verstärkerzüge zur [[Verkehrszeiten#Hauptverkehrszeit|Hauptverkehrszeit]]<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige belgische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Interregio (Belgien)|Interregio]]<br />
| IR<br />
| Nationaler bzw. internationaler Zug, verband größte Städte und Mittelzentren, Taktverkehr<br />
| zum 14.&nbsp;Dezember 2014 eingestellt<br />
|-<br />
| CityRail<br />
| CR<br />
| Grundangebot im Nahverkehr, nur im Großraum Brüssel<br />
| S-Bahnvorlaufbetrieb in und um Brüssel, zum 9. Dezember 2012 eingestellt,<br />
erst ab Dez. 2015 durch S-Züge ersetzt<br />
|}<br />
<br />
== Bulgarien ==<br />
Zuggattungen der [[Balgarski Darschawni Schelesnizi|Bulgarische Staatseisenbahn (BDZ)]]<br />
{| class="wikitable"<br />
! Name<br />
! Abkürzung (kyrillisch)<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| Regionaler Personenzug (Крайградски пътнически влак)<br />
| КПВ<br />
| Nahverkehr, hält an allen Stationen, verbindet Großstädte mit dem Umland, Laufweg bis 100 Kilometer<br />
| entspricht den S-Bahn<br />
|-<br />
| Gemischter Zug (Смесен влак)<br />
| СВ<br />
| Inlandszug, führt Personen- und Güterwagen und hält an allen Stationen und Haltestellen<br />
| nicht mehr in Verwendung<br />
|-<br />
| Personenzug (Пътнически влак)<br />
| ПВ<br />
| Inlandszug, hält an allen Stationen, Laufweg über 100 Kilometer<br />
|<br />
|-<br />
| Schnellzug (Бърз влак)<br />
| БВ<br />
| Inlandszug, verbindet die großen Städte, hält nur an wichtigeren Stationen<br />
|<br />
|-<br />
| Schnellzug, reservierungspflichtig (Бърз влак със задължителна резервация)<br />
| БВЗР, R, RБВ<br />
| Inlandszug, verbindet die größten Städte, hält nur an den wichtigsten Stationen, reservierungspflichtig<br />
| ehemalige Expresszüge<br />
|-<br />
| Expresszug (Експресен влак)<br />
| ЕВ<br />
| Inlandszug, verbindet die großen Städte und hält nur an die wichtigsten Stationen, Durchschnittsgeschwindigkeit mehr als 100 km/h<br />
| zurzeit nicht in Verwendung<br />
|-<br />
| Internationaler Schnellzug (Международен бърз влак)<br />
| МБВ<br />
| Internationaler Zug, wie Schnellzug, aber grenzüberschreitend ins Ausland bzw. aus dem Ausland<br />
|<br />
|}<br />
<br />
== Frankreich ==<br />
Zuggattungen der [[SNCF|Société nationale des chemins de fer français]] (SNCF):<br />
<br />
=== Hochgeschwindigkeitsverkehr ===<br />
* [[TGV|TGV/inOui]]: Hochgeschwindigkeitszug, teilweise nach Belgien und Süddeutschland<br />
* [[Ouigo]]: Billigmarke für den TGV-Verkehr<br />
* TGV [[Lyria]]: Hochgeschwindigkeitszug in die Schweiz<br />
* TGV France Italie: Hochgeschwindigkeitszug nach Italien<br />
* [[Thalys]] (THA): Hochgeschwindigkeitszug nach Deutschland und in die Niederlande<br />
* [[Eurostar International|eurostar]]: Hochgeschwindigkeitszug nach Großbritannien<br />
* [[Intercity-Express]]: Hochgeschwindigkeitszug nach Deutschland<br />
<br />
=== Fernverkehr ===<br />
* [[EuroCity]]: internationaler Fernverkehr<br />
* Intercités: nationale Fernzüge, teilweise reservierungspflichtig, teilweise mit [[Corail-Wagen]]<br />
* [[Aqualys]]: Fernverkehr Paris–[[Tours]] auf der Altstrecke<br />
<br />
=== Nahverkehr ===<br />
* [[Réseau Express Régional]] (RER): [[S-Bahn]] in Paris und Umgebung<br />
* [[Transilien]]: Nahverkehr in der Region [[Île-de-France]]<br />
* [[Transport express régional]] (TER): Nahverkehr in den Regionen außerhalb der Île-de-France<br />
<br />
=== Nachtverkehr ===<br />
* Intercités de nuit: Inlandsnachtreisezüge, Liegewagen erster und zweiter Klasse und Ruhesesselwagen<br />
* [[Elipsos]]: Nachtreisezüge nach Spanien, [[Talgo]]-Garnituren mit Schlaf- und Ruhesesselwagen<br />
* [[Thello]]: Nachtreisezüge nach Italien, Schlaf- und Liegewagen<br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige französische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
* [[Talgo]]: Tagesreisezug nach Spanien<br />
* [[Téoz]]: Fernzug mit modernisierten Wagen, reservierungspflichtig<br />
* Corail: Fernzug mit [[Corail-Wagen]]<br />
* [[Corail Intercités]]: Fernzug mit [[Corail-Wagen]]<br />
<br />
== Großbritannien ==<br />
Zugverbindungen werden üblicherweise durch unterschiedliche Betreibergesellschaften unterschieden, z. B. [[Avanti West Coast]] für Schnellzüge und [[West Midlands Trains]] für Regionalzüge auf der [[West Coast Main Line]].<br />
<br />
== Italien ==<br />
Zuggattungen der [[Trenitalia]], Tochtergesellschaft der [[Ferrovie dello Stato Italiane]] (FS):<br />
<br />
=== Fernverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Le Frecce#Frecciarossa|Frecciarossa]]<br />
| FR AV<br />
| nationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| reservierungspflichtig, verbindet wichtige Großstädte über Schnellfahrstrecken, mit Speisewagen bzw. Am-Platz-Service in der ersten Klasse<br />
|-<br />
| [[Le Frecce#Frecciargento|Frecciargento]]<br />
| FA AV<br />
| nationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| reservierungspflichtig, verbindet wichtige Großstädte über Schnellfahr- oder Bestandsstrecken, mit Speisewagen bzw. Am-Platz-Service in der ersten Klasse<br />
|-<br />
| [[Le Frecce#Frecciabianca|Frecciabianca]]<br />
| FB<br />
| nationaler Fernzug<br />
| reservierungspflichtig, mit Speisewagen bzw. Am-Platz-Service in der ersten Klasse<br />
|-<br />
| [[InterCity (Italien)|Intercity]]<br />
| IC<br />
| nationaler Fernzug<br />
| reservierungspflichtig, meist ohne Gastronomie nur Mini-Bar-Service<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />
| nationaler oder internationaler Fernzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Nachtzug|InterCityNotte]]<br />
| ICN<br />
| nationaler oder internationaler Nachtreisezug<br />
| reservierungspflichtig, Schlaf- und Liegewagen<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />
| internationaler Nachtreisezug<br />
| Schlaf- und Liegewagen, Speisen und Getränke beim Betreuer erhältlich, Fahrzeugqualität international vorgegeben<br />
|}<br />
<br />
=== Nahverkehr ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| Regionale Veloce<br />
| RV<br />
| schneller Regionalverkehrszüge, lange Strecken, wenige Halte<br />
| in [[Südtirol]] als ''Regional-Express'' bezeichnet<br />
|-<br />
| Regionale<br />
| R<br />
| Nahverkehrszug mit Halt an (fast) allen Stationen<br />
| in Südtirol als ''Regionalzug'' bezeichnet<br />
|-<br />
| Metropolitano<br />
| M<br />
| Pendlerzug ähnlich der [[S-Bahn]] in Ballungsräumen<br />
| in Südtirol nicht vorhanden<br />
|}<br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige italienische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
* [[Intercity Plus]]: Fernverkehrszug mit modernisiertem Wagenmaterial<br />
* [[Espresso (Zug in Italien)|Espresso]]: Fernverkehrszug, als Nacht-, Urlaubs- oder Entlastungszug<br />
* [[Interregionale]] (IR): Fernverkehrszug mit häufigeren Halten<br />
* [[Eurostar Italia]]: Nationale Hochgeschwindigkeitszüge, heute als ''[[Le Frecce]]'' unterwegs.<br />
<br />
== Niederlande ==<br />
* [[Eurostar International|Eurostar]]: Hochgeschwindigkeitszug zwischen Amsterdam und London.<br />
* [[Thalys]]: Hochgeschwindigkeitszug zwischen Amsterdam und Paris. Hält nur in Rotterdam<br />
* [[ICE International]]: Hochgeschwindigkeitszug zwischen Amsterdam, Köln, Frankfurt a.&nbsp;M. und Basel, hält nur in Utrecht und Arnhem<br />
* [[Intercity (Niederlande)#IC Direct|Intercity direct]]: nationaler oder internationaler Hochgeschwindigkeitszug auf der [[HSL Zuid]]<br />
* [[Intercity (Niederlande)|Intercity]]: nationaler oder internationaler Zug, verbindet größere Bahnhöfe, auf Strecken mit wenig Zugverkehr häufigere Halte, seit 2011 Übernahme der Aufgaben von Schnellzügen (IRE)<br />
* [[Sprinter (Zuggattung)|Sprinter]]: Halt an allen Bahnhöfen<br />
* [[Regionalexpress|Sneltrein]]: alle Nicht-[[Nederlandse Spoorwegen|NS]]-Züge die an größeren Bahnhöfe halten<br />
* [[Regionalbahn|Stoptrein]]: Nicht-[[Nederlandse Spoorwegen|NS]]-Züge die an allen Bahnhöfen halten<br />
<br />
== Norwegen ==<br />
* [[SJ X2|X 2000]], [[Bombardier Regina|SJ 3000]]: Hochgeschwindigkeitszug im Verkehr zwischen Oslo und Schweden<br />
* [[Statens Järnvägar|SJ]] [[Intercity]]: Schnellzug zwischen Narvik und Schweden<br />
* [[Vy (Verkehrskonzern)#Norges Statsbaner AS|NSB]] Regiontog: Schnellzug auf Mittel- bis Fernstrecken (auch im Nachtverkehr)<br />
* NSB Lokaltog: Nahverkehrszug mit Halt in allen Bahnhöfen<br />
* [[Flytoget AS|Flytoget]]: Flughafenschnellzug auf der [[Gardermobanen]]<br />
* [[Flåmsbana]]: Zug auf der Strecke [[Bahnhof Myrdal|Myrdal]]–[[Flåm]]<br />
<br />
== Polen ==<br />
Zuggattungen der [[Polskie Koleje Państwowe]] (PKP) und [[Polregio|Przewozy Regionalne]]:<br />
* [[EuroCity]] (EC): internationaler Qualitätszug, wichtigste Fernverkehrsstrecken<br />
* [[Ekspres (Polen)|Express]] (Ex): nationaler Expresszug, wichtigste Fernverkehrsstrecken, reservierungspflichtig<br />
* [[Express InterCity]] (EIC): wie Express, mit modernisiertem Wagenmaterial<br />
* [[Twoje Linie Kolejowe]] (TLK, ehemals Pospieszny): nationaler Schnellzug, reservierungspflichtig in erster Klasse<br />
* [[Interregio (Polen)|InterRegio]] (IR): Schnellzug mit höherer Haltedichte<br />
* [[Regioekspres]] (RE): wie InterRegio, mit modernisiertem Wagenmaterial<br />
* [[Nahverkehrszug|Regio]] (ehemals Osobowy): Nahverkehrszug<br />
* [[PKP Szybka Kolej Miejska w Trójmieście]], [[Szybka Kolej Miejska w Warszawie]]: [[S-Bahn]] in der [[Dreistadt]] bzw. [[Warschau]]<br />
<br />
== Portugal ==<br />
Zuggattungen der [[Comboios de Portugal]] (CP):<br />
* [[Alfa Pendular]] (AF): [[Hochgeschwindigkeitszug]] mit [[Neigetechnik]], verbindet wichtige Städte<br />
* [[Intercidades]] (IC): nationaler Fernverkehrszug auf Hauptstrecken<br />
* Internacional (IN): internationaler Fernverkehrszug<br />
* [[InterRegional]] (IR): Regionalverkehrszug, längere Strecken, wenige Halte<br />
* [[Regional (Zuggattung)|Regional]] (R): Regionalverkehrszug, viele Halte<br />
* [[Urbano (Zuggattung)|Urbano / Suburbano]]: Nahverkehrszüge, Halt an allen Stationen<br />
<br />
== Schweden ==<br />
Zuggattungen der [[Statens Järnvägar|SJ AB]]:<br />
* [[SJ X2|X 2000]]: Schnelltriebzug mit [[Neigetechnik]]<br />
* [[Bombardier Regina|SJ 3000]]: Schnelltriebzug<br />
* SJ [[Intercity]]: Schnellzug im Tagesfernverkehr<br />
* SJ Nattåg: Nachtschnellzug mit Schlaf- und Liegewagen<br />
* SJ Regional: Eilzug auf mittleren Strecken<br />
<br />
Zuggattungen weiterer Betreiber:<br />
* [[Arlanda Express]]: Flughafenschnellzug<br />
* Länstrafik: Regional organisierter Nahverkehr, enthält auch regionale Bus- und Schifffahrtslinien, Züge halten im Regelfall an allen Haltestellen<br />
* Blå Tåget: Privater „klassischer“ Tagesfernverkehr Göteborg – Alingsås – Skövde – Hallsberg – Stockholm – Uppsala mit Speisewagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.blataget.com/sv/history/ |titel=Blå Tågets historia |werk= |hrsg=blataget.com |datum= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2018-08-31 |sprache=sv |offline=}}</ref><br />
* Snälltåget (Gesellschaft): Privater Tages- und Nachtfernverkehr, auch nach Deutschland in Zusammenarbeit mit [[Georg Verkehrsorganisation]]<br />
<br />
== Spanien ==<br />
Zuggattungen der [[Renfe]]:<br />
* [[Alta Velocidad Española]] (AVE): [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
* [[Alaris]]: Fernverkehrstriebzug<br />
* [[Alvia]]: Fernverkehrstriebzug mit [[Umspurung (Eisenbahnfahrzeug)|Spurwechsel]]<br />
* Altaria: [[Talgo]]-Garnitur mit Spurwechsel<br />
* [[Euromed]]: Fernverkehrstriebzug<br />
* Arco: [[Schnellzug]], modernisierte Wagen, lokbespannt<br />
* [[Talgo]]: Talgo-Garnitur, Tagesverkehr auf Breitspur<br />
* Diurno: Schnellzug mit konventionellen Wagen<br />
* [[Trenhotel]]: [[Talgo]]-[[Nachtzug|Nachtreisezug]]<br />
* Estrella: Nachtreisezug mit konventionellen Wagen<br />
* Avant: Kurzstreckenzug auf Schnellfahrstrecken<br />
* [[Intercity]]: Triebzug auf längeren Mittelstrecken<br />
* Tren Regional Diesel (TRD): Komfortabler Diesel-Regionalzug<br />
* Regional Exprés: [[Regionalzug]], wenige Halte<br />
* Regional: Regionalzug<br />
* [[Cercanías]]: Pendlerzug in Ballungsräumen<br />
<br />
== Tschechien ==<br />
Zuggattungen der [[České dráhy]] (ČD):<br />
* [[SuperCity]] Pendolino (SC): Qualitätszug mit Neigetechnik-Triebwagen, reservierungspflichtig<br />
* Railjet (RJ): internationaler Qualitätszug<br />
* EuroCity (EC): internationaler Qualitätszug<br />
* [[InterCity (Tschechien)|Intercity]] (IC): nationaler Qualitätszug<br />
* [[Expresszug|Express]] (Ex): Schnellzug, zuschlagfrei<br />
* Rychlík vyšší kvality (Rx): Schnellzug, modernisierte Wagen oder neue Triebzüge [[ČD-Baureihe 660]]<br />
* Rychlík (R): langsamer Schnellzug, teilweise lange Laufwege<br />
* Spěšný vlak (Sp): [[Eilzug]]<br />
* Osobní vlak (Os): Nahverkehrszug<br />
<br />
== Ungarn ==<br />
Zuggattungen der [[Magyar Államvasutak]] (MÁV):<br />
* EuroCity: internationaler Qualitätszug<br />
* Intercity: (meist) nationaler Schnellzug, wichtige Fernverkehrsstrecken<br />
* [[Expresszvonat]]: Fernverkehrszug, meist Wochenend- oder Urlaubsverstärker<br />
* [[Gyorsvonat]]: Schnellzug, Fernverkehrsstrecken<br />
* [[Interrégió]]: Triebwagenzug<br />
* [[Gyorsított]]: Regionalzug, wenige Halte<br />
* [[Személyvonat]]: Regionalzug, hält an allen Stationen<br />
<br />
== Ehemaliges Jugoslawien ==<br />
Zuggattungen der Nachfolgegesellschaften der [[Jugoslovenske Železnice]] (JŽ):<br />
* EuroCity: internationaler Qualitätszug<br />
* Intercity: nationaler oder internationaler Fernzug<br />
* Intercity nagibni: Neigezug der [[Hrvatske željeznice|kroatischen Eisenbahnen]]<br />
* Intercity Slovenjia: Neigezug der [[Slovenske železnice|slowenischen Eisenbahnen]], Platzreservierung obligatorisch<br />
* Poslovni voz/vlak: Intercity-ähnlicher Schnellzug, meist nur erste Klasse<br />
* Mednarodni vlak: internationaler Schnellzug<br />
* Brzi voz/vlak: nationaler oder internationaler Schnellzug, Fernverkehrsstrecken<br />
* Zeleni vlak: ehemalige [[Slovenske železnice|slowenische]] Schnelltriebwagenverbindungen, auch ins Ausland<br />
* Ubrzani vlak, Regionalni vlak: Eilzug<br />
* Putnički voz/vlak, Lokalni voz, Lokalni promet, Lokalni potniški vlak: Regionalzug, Halt in allen Stationen, oft Triebwagen, nur zweite Klasse<br />
<br />
== Ehemalige Sowjetunion ==<br />
* Passaschirski (пассажирский): Schnellzug, meist nur Schlafwagen, reservierungspflichtig<br />
* Elektro-/Diesel-Pojesd powyschennoj komfortnosti (электро-/дизель-поезд повышенной комфортности): beschleunigter Personenzug, teilweise auch erste und zweite Klasse, teilweise reservierungspflichtig<br />
* Elektro-/Diesel-Pojesd (электро-/дизель-поезд): Nahverkehr, nur dritte Klasse<br />
<br />
== Grenzüberschreitender Verkehr in Europa ==<br />
Zu folgenden zuvor schon genannten Zuggattungen verkehren Züge grenzüberschreitend in mehreren europäischen Staaten.<br />
=== {{Anker|Europäischer Hochgeschwindigkeitsverkehr}}Hochgeschwindigkeitsverkehr ===<br />
* [[Alta Velocidad Española]] (AVE): [[Barcelona]] – [[Toulouse]], Barcelona – [[Lyon]] und [[Madrid]] – [[Marseille]], betrieben von [[Elipsos]], einem Gemeinschaftsunternehmen von [[Renfe]] und [[SNCF]]<br />
* [[Eurostar International|Eurostar]], Großbritannien und Frankreich bzw. Belgien<br />
* [[Intercity-Express]] (ICE), Deutschland <small>weiter in die Niederlande und Schweiz, nach Österreich, Frankreich, Belgien, Großbritannien und Dänemark</small><br />
* [[railjet]], Österreich, Ungarn, Deutschland, Schweiz, Tschechische Republik<br />
* Train à Grande Vitesse ([[TGV]]), Frankreich <small>weiter in die Schweiz und nach Deutschland, Luxemburg, Italien und Spanien</small><br />
* [[Thalys]], Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland<br />
* [[SJ X2]], Schweden, Verbindungen nach Dänemark.<br />
<br />
=== {{Anker|Europäischer Fernverkehr}}Fernverkehr ===<br />
* [[Cisalpino]] CIS: ehemalige Marke des Schnellverkehrs zwischen der Schweiz und Italien, Wagenmaterial und Personal wurde zu gleichen Teilen von den [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]] und der [[Trenitalia|FS]] übernommen. Die Verbindungen werden als EuroCity weiter betrieben.<br />
* [[EuroCity]] (EC): internationaler Qualitätszug, verkehrt zwischen mehreren europäischen Ländern, oft in den Taktfahrplänen der nationalen [[Intercity]]-Linien integriert<br />
* Internacional (IN), Portugal (nach Spanien?)<br />
<br />
<!-- === -->{{Anker|Europäischer Regionalverkehr}}<!--Regionalverkehr === --><br />
<!-- Zu welche Zuggattungen des Regionalverkehrs gibt es wo grenzüberschreitende Linien? Hier kann eine entsprechende Liste stehen! --><br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige europäische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
* [[Luxuszug (Zuggattung)|Luxuszug]] (L): Züge mit höchstem Komfort<br />
* [[Trans-Europ-Express]] (TEE): ehemaliger internationaler Fernverkehrszug mit gehobenem Komfort<br />
* EURegio (ER): grenzüberschreitender Regionalzug (ÖBB, 2002–2009)<br />
* [[Interexpress]] (IEx): internationaler Fernreisezug mit wenigen Halten, nur [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], [[Polen]], [[Ungarn]], [[Tschechoslowakei]]<br />
* [[ÖBB-EuroCity]] (O-EC): nationaler Fernzug (ÖBB, 2001–2011)<br />
* [[ÖBB-InterCity]] (O-IC): nationaler Fernzug (ÖBB, 2001–2013)<br />
* Regio-S-Bahn (RSB): [[S-Bahn Wien]] ohne Halt in bestimmten Streckenabschnitten (ÖBB, 2005–2010)<br />
* Sprinter (SPR): Nahverkehrszug mit wenigen Halt, abgelöst vom RegionalExpress (REX) (ÖBB, 2002–2006)<br />
<br />
== Asien ==<br />
=== [[Indien]] ===<br />
* [[Duronto Express]]: Fernverkehrszug, ohne Zwischenhalt (''Rebell'')<br />
* [[Rajdhani Express]]: vollklimatisierter Qualitäts-Nachtzug (''Hauptstadt'')<br />
* [[Shatabdi Express]]: vollklimatisierter Qualitäts-Tageszug (''Jahrhundert'')<br />
* Garib Rath: vollklimatisierter Zug, Liegewagen hoher Kapazität, niedrigere Preise (''Wagen der Armen'')<br />
* Sampark Kranti Express: schneller Nachtzug (''Verbindungs-Revolution'')<br />
* Superfast Express: schneller Nachtzug, schneller als 55 km/h<br />
* Intercity Express: schneller Tageszug, teilweise vollklimatisierter Doppelstockzug<br />
* Mail/Express: schneller Tages- oder Nachtzug<br />
* Fast Passenger: Eilzug<br />
* Passenger: Nahverkehrszug, Halt an allen Stationen<br />
* Suburban: Pendlertriebzug im Ballungsraum<br />
<br />
=== Japan ===<br />
==== Shinkansen ====<br />
Im [[Shinkansen]]-Verkehr gibt es verschiedene Zuggattungen.<br />
<br />
===== [[Tōkaidō-Shinkansen|Tōkaidō-]], [[San’yō-Shinkansen|San’yō-]] und [[Kyūshū-Shinkansen]] =====<br />
* Nozomi ({{lang|ja|のぞみ}}, dt. „Hoffnung“): die schnellsten Züge auf dem Tōkaidō- und San’yō-Shinkansen<br />
* [[Kyūshū-Shinkansen#Betrieb|Mizuho]] ({{lang|ja|みずほ}}, dt. „fruchtbare Reisähre“): die schnellsten Züge auf der Kyūshū-Shinkansen.<ref name="JR Kyūshū 17-12-2010">JR Kyūshū: {{Webarchiv|url=http://www13.jrkyushu.co.jp/newsreleaseweb.nsf/9dd28b8cb8f46cee49256a7d0030d2e6/f2f9ef466d20f836492577fc002daa73?OpenDocument |wayback=20101220024229 |text=''Fahrplanwechsel im Frühling 2011''}} (Japanisch). Presseinformation vom 17. Dezember 2010.</ref><br />
* Hikari ({{lang|ja|ひかり}}, dt. „Licht“): die schnellen Züge der Tokaido- und San’yō-Shinkansen. Halten nicht an allen Bahnhöfen. Lediglich auf der San’yō-Shinkansen verkehrende Züge werden ''Hikari Rail Star ({{lang|ja|ひかりレールスター}})'' bezeichnet<br />
* Sakura ({{lang|ja|さくら}}, dt. „[[Japanische Kirschblüte|Kirschblüte]]“): die schnellen Züge der Kyūshū-Shinkansen sowie die von und nach der San’yō-Shinkansen durchfahrene Züge.<ref name="JR Kyūshū 17-12-2010" /><br />
* Kodama ({{lang|ja|こだま}}, dt. „Echo“): Züge mit Halten an allen Bahnhöfen auf den Tokaido- bzw. San’yō-Shinkansen.<br />
* Tsubame ({{lang|ja|つばめ}}, dt. „[[Schwalben]]“): Züge mit Halten an allen Bahnhöfen der Kyūshū-Shinkansen<br />
<br />
===== [[Tōhoku-Shinkansen|Tōhoku-]], [[Yamagata-Shinkansen|Yamagata-]] und [[Akita-Shinkansen]] =====<br />
<br />
* [[Tōhoku-Shinkansen#Betrieb|Hayabusa]] ({{lang|ja|はやぶさ}}, dt. „[[Wanderfalke]]“): Die schnellsten Züge auf der Tōhoku-Shinkansen.<ref name="JR East 06-11-2007">JR East:[https://www.jreast.co.jp/press/2007_2/20071104.pdf ''{{lang|ja|東北新幹線における高速化の実施について}}''] (PDF; 14&nbsp;kB). Presseinformation vom 6. November 2007.</ref><br />
* Hayate ({{lang|ja|はやて}}, dt. „Sturmwind“): die schnellen Züge auf der Tōhoku-Shinkansen, die zwischen den Bahnhöfen [[Bahnhof Ōmiya|Ōmiya]] und [[Bahnhof Sendai|Sendai]] ohne Zwischenstopp fahren.<br />
* Komachi ({{lang|ja|こまち}}, dt. „[[Ono no Komachi]]“): die schnellen Züge, die die Bahnhöfe Tokio oder Sendai und Akita auf der Akita-Shinkansen verbinden. Grundsätzlich werden die Züge mit ''Hayate'' zwischen Tokio und Morioka gekuppelt.<ref name="JR East 06-11-2007" /><br />
* Yamabiko ({{lang|ja|やまびこ}}, dt. „Bergecho“): die schnellen Züge auf der Tōhoku-Shinkansen, die nicht an allen Bahnhöfen halten.<br />
* Tsubasa ({{lang|ja|つばさ}}, dt. „Flügel“): die schnellen Züge, die die Bahnhöfe Tokio auf der Tōhoku-Shinkansen und Yamagata oder Shinjō auf der Yamagata-Shinkansen verbinden. Die Züge werden grundsätzlich mit ''Max Yamabiko'' zwischen Tokio und [[Bahnhof Fukushima|Fukushima]] gekuppelt.<br />
* Nasuno ({{lang|ja|なすの}}, dt. „Feld in [[Nasu (Tochigi)|Nasu]]“): Die Züge pendeln zwischen Tokio und Nasu-Shiobara oder [[Bahnhof Kōriyama|Kōriyama]] auf der Tōhoku-Shinkansen und halten an allen Bahnhöfen.<br />
<br />
===== [[Jōetsu-Shinkansen|Jōetsu-]] und [[Hokuriku-Shinkansen]] =====<br />
* [[Jōetsu-Shinkansen#Geschichte|Toki]] ({{lang|ja|とき}}, dt. „[[Nipponibis|japanischer Ibis]]“)<br />
* Tanigawa ({{lang|ja|たにがわ}}, dt. „Berg Tanigawa“): Die Züge verbinden Tokio und [[Bahnhof Takasaki|Takasaki]] oder Echigo-Yuzawa (im Winter weiter nach Gāra-Yuzawa) auf dem Jōetsu-Shinkansen und halten an allen Bahnhöfen.<br />
* Kagayaki ({{lang|ja|かがやき}}, dt. „Glanz“)<br />
* Hakutaka ({{lang|ja|はくたか}}, dt. „Nachtfalke“)<br />
* Asama ({{lang|ja|あさま}}, dt. „Vulkan [[Asama]]“): die Züge verkehren zwischen Tokio und [[Bahnhof Nagano|Nagano]] auf den Jōetsu- und Nagano-Shinkansen.<br />
* Tsurugi ({{lang|ja|つるぎ}}, dt. „Berg Turugi-Dake“): Shuttle-Verbindung zwischen Toyama und Kanazawa<br />
<br />
==== Ehemalige Shinkansen ====<br />
===== Jōetsu-Shinkansen =====<br />
* Asahi ({{lang|ja|あさひ}}, dt. „Morgensonne“): Von 1982 bis 2002 wurden die schnellen Züge zwischen Tokio und Niigata als Asahi bezeichnet.<ref name="JR East 20-9-2002">JR East:[https://www.jreast.co.jp/press/2002_1/20020911/pdf/shinkansen.pdf ''Fahrplanwechsel am 1. Dezember 2002''] (Japanisch; PDF; 70&nbsp;KiB). Presseinformation vom 20. September 2002, S. 6.</ref><br />
<br />
===== Tōhoku-Shinkansen =====<br />
* Aoba ({{lang|ja|あおば}}, dt. „Schloss Aoba“): Von 1982 bis 1997 wurden die Züge zwischen Tokio und Nasu-Shiobara oder Sendai eingesetzt und hielten an allen Bahnhöfen.<ref name="JR East 20-9-2002" /><br />
<br />
==== Zaireisen (JR) ====<br />
* Express<br />
** Limited Express ({{lang|ja|特急|Tokkyū}})<br />
* Lokal<br />
** Rapid ({{lang|ja|快速|Kaisoku}})<br />
*** Spezial Rapid ({{lang|ja|特快|Tokkai}}) / ({{lang|ja|新快速|Shin-Kaisoku}})<br />
**** Chūō Spezial Rapid ({{lang|ja|中央特快|Chūō-Tokkai}}): [[Chūō-Hauptlinie|Chūō-Linie]]<br />
**** Ōme Spezial Rapid ({{lang|ja|青梅特快|Ōme-Tokkai}}): [[Ōme-Linie]]<br />
**** Pendler Spezial Rapid ({{lang|ja|通勤特快|Tsukin-Tokkai}})<br />
*** Pendler Rapid ({{lang|ja|通勤快速|Tsukin-Kaisoku}})<br />
*** Section Rapid ({{lang|ja|区間快速|Kukan-Kaisoku}})<br />
*** Direkt Rapid ({{lang|ja|直通快速|Chokutsu-Kaisoku}})<br />
*** Miyako-Ji Rapid ({{lang|ja|みやこ路快速|Miyako-Ji-Kaisoku}}): [[Nara-Linie]]<br />
*** Yamato-Ji Rapid ({{lang|ja|大和路快速|Yamato-Ji-Kaisoku}}): [[Kansai-Hauptlinie]]<br />
*** Kansai Airport Rapid ({{lang|ja|関空快速|Kanku-Kaisoku}}): [[Hanwa-Linie]]<br />
*** Kishū-Ji Rapid ({{lang|ja|紀州路快速|Kishū-Ji-Kaisoku}}): [[Hanwa-Linie]]<br />
*** Tanba-Ji Rapid ({{lang|ja|丹波路快速|Tanba-Ji-Kaisoku}}): [[Fukuchiyama-Linie]]<br />
** Lokalzug ({{lang|ja|普通|Futsū}} / {{lang|ja|各駅停車|Kakueki-Teisya}})<br />
* Ehemalige Zuggattungen<br />
** Express ({{lang|ja|急行|Kyūkō}})<br />
** Semi Express ({{lang|ja|準急|Jun-Kyū}})<br />
<br />
==== Zaireisen (Privatbahn) ====<br />
* Limited Express / Spezial Express ({{lang|ja|特急|Tokkyū}})<br />
** Rapid Limited Express ({{lang|ja|快速特急|Kaisoku-Tokkyū}} / {{lang|ja|快特|Kai-ToKu}}): [[Keikyū]], [[Keisei Dentetsu|Keisei]], [[Meitetsu]], [[Hankyū Dentetsu|Hankyū]], [[Keihan Dentetsu|Keihan]]<br />
*** Airport Limited Express ({{lang|ja|エアポート快特|Airport-Kai-Toku}}): Keikyū<br />
*** Access Limited Express ({{lang|ja|アクセス特急|Access-Tokkyū}}): Keisei<br />
** Semi Special Express ({{lang|ja|準特急|Jun-Tokkyū}}): [[Keiō Dentetsu|Keiō]]<br />
** Pendler Limited Express ({{lang|ja|通勤特急|Tsukin-Tokkyū}}): [[Tōkyū Dentetsu|Tokyū]], Keisei, Keihan, Hankyū<br />
** Direkt Limited Express ({{lang|ja|直通特急|Chokutsu-Tokkyū}}): Hanshin, Hankyū, Sanyō<br />
** Section Limited Express ({{lang|ja|区間特急|Kukan-Tokkyū}}): Hanshin<br />
** Skyliner: Keisei<br />
** μ-SKY ({{lang|ja|ミュースカイ}}): Meitetsu<br />
** Liner ({{lang|ja|ライナー}})<br />
*** Keikyū-Wing ({{lang|ja|京急ウイング}}) / Morning-Wing ({{lang|ja|モーニング・ウイング}}): Keikyū<br />
*** Keiō-Liner ({{lang|ja|京王ライナー}}): Keiō<br />
*** S-TRAIN: [[Seibu Tetsudō|Seibu]], Tokyō Metro, Tokyu<br />
*** Haijima-Liner ({{lang|ja|拝島ライナー}}): Seibu<br />
*** TJ-Liner: [[Tōbu Tetsudō|Tobu]]<br />
*** Morning-Liner ({{lang|ja|モーニングライナー}}) / Evening-Liner ({{lang|ja|イブニングライナー}}): Keisei<br />
* Express ({{lang|ja|急行|Kyūkō}})<br />
** Rapid Express ({{lang|ja|快速急行|Kaisoku-Kyūkō}} / {{lang|ja|快急|Kai-Kyū}}): Seibu, Tobu, Odakyū, Meitetsu, Hanshin, Kintetsu, Keihan, Nankai<br />
** Semi Express ({{lang|ja|準急|Jun-Kyū}}): Tokyū, Seibu, Tobu, Odakyū, Tokyō Metro, Meitesu, Kintesu, Hankyū, Keihan, Nankai, Hanshin<br />
*** Pendler Semi Express ({{lang|ja|通勤準急|Tsukin-Jun-Kyū}}): Seibu, Odakyū, Keihan<br />
*** Section Semi Express ({{lang|ja|区間準急|Kukan-Jun-Kyū}}): Tobu, Kintesu, Hanshin<br />
** Pendler Express ({{lang|ja|通勤急行|Tsukin-Kyūkō}}): Seibu, Odakyū, Tokyō Metro, Hankyu<br />
** Section Express ({{lang|ja|区間急行|Kukan-Kyūkō}}): Tobu, Keiō, Hanshin, Keihan, Nankai, Kintesu<br />
** Airport Express ({{lang|ja|エアポート急行|Airport-Kyūkō}} / {{lang|ja|空港急行|Kukō-Kyūkō}}): keikyū, Nankai<br />
* Rapid ({{lang|ja|快速|Kaisoku}})<br />
** Pendler Rapid ({{lang|ja|通勤快速|Tsukin-Kaisoku}}): Tokyō Metro, Tsukuba Express<br />
** Section Rapid ({{lang|ja|区間快速|Kukan-Kaisoku}}): Tsukuba Express, Tokyō Monorail<br />
** HANEDA EXPRESS ({{lang|ja|空港快速|Kukō-Kaisoku}}): Tokyō Monorail<br />
** Chō Rapid ({{lang|ja|超快速|Chō-Kaisoku}}): Hokuetsu-Kyūkō<br />
** Special Rapid Express ({{lang|ja|特快速|Tokkaisoku}}): Kōbe Dentetsu<br />
* Lokalzug ({{lang|ja|普通|Futsū}} / {{lang|ja|各駅停車|Kakueki-Teisya}})<br />
<br />
=== Philippinen ([[Philippine National Railways]]) ===<br />
* Mayon Limited: luxuriöser Schnellzug, Nachtverkehr<br />
* Bicol Express: Schnellzug<br />
* Bicol Commuter: Nahverkehrszug, im Süden des Großraumes [[Metro Manila]]<br />
<br />
=== [[Südkorea]] ===<br />
* [[Korea Train Express]] (KTX): Hochgeschwindigkeitszug (305 km/h)<br />
* Intercity Train Express (ITX): Expresszug, ITX-Cheongchun (180 km/h), [[Saemaeul-ho|ITX-Saemaeul]] (150 km/h)<br />
* {{lang|ko|무궁화}} [[Mugunghwa-ho|Mugunghwa]]: Fernschnellzug (150 km/h)<br />
* {{lang|ko|누리로}} Nuriro: Regionalzug (150 km/h)<br />
* {{lang|ko|급행전철}} („Elektrischer Schnellzug“): S-Bahn-Eilzug (110 km/h)<br />
* {{lang|ko|전철 (전동열차)}} („Elektrischer Zug“): S-Bahn, Halt an allen Stationen, Übergang zu U-Bahn-System (110 km/h)<br />
<br />
=== Thailand ([[State Railway of Thailand|Thailändische Staatsbahn]]) ===<br />
* DRC (Diesel Rail Car): hochwertiger Fernschnellverkehrszug, [[Verbrennungstriebwagen|Dieseltriebwagen]], nur [[Klimaanlage|klimatisierte]] [[Großraumwagen (Eisenbahn)|Großraumwagen]] [[Wagenklasse|zweiter Klasse]], teilweise Nachtverkehr<br />
<br />
=== [[Volksrepublik China]] ===<br />
Zuggattungen der [[China Railway High-Speed]] (CRH):<br />
* 高速 Gaosu (G): Hochgeschwindigkeitszug, Langstrecken<br />
* 城际 Chengji (C): Hochgeschwindigkeitszug (350 km/h)<br />
* 动车 Dongche (D): Hochgeschwindigkeitszug (250 km/h)<br />
<br />
Weitere Zuggattungen:<br />
* 直达 Zhida (Z): Nacht-Fernzug, keine oder wenige Halte (160 km/h)<br />
* 特快 Tekuai (T): Expresszug (140 km/h)<br />
* 快速 Kuaisu (K): Schnellzug (120 km/h)<br />
* Pukuai: Eilzug (120 km/h)<br />
* Puke: Nahverkehrszug, Halt an allen Stationen (100 km/h)<br />
* 临客 Linshi (L): zusätzlicher Zug bei Bedarf<br />
* 游 Linshiluyou (Y): zusätzlicher Zug für touristische Zwecke<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Reichsbahndirektion Dresden]] [Druck]: ''Abkürzungen''<br>* Teil 1: ''im Verkehr mit Stellen außerhalb der Reichsbahn und im inneren Dienstverkehr der Reichsbahn''.<br>* Teil 2: ''im inneren Verkehr der Reichsbahn''.<br>* Teil 3: ''von Gesetzen und Verordnungen im inneren Dienstverkehr der Reichsbahn''.<br>September 1930.<ref> Beigebunden, aber mit separater Seitenzählung, dem Exemplar von „Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz'' vom 8. November 1930, Nr. 53“, in der [[Stadtbibliothek Mainz]], Signatur: Z 14:4<sup>o</sup>/27 – 1930. </ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.bahnseite.de/purespace/zugg12.html Zuggattungen von 2012 auf Bahnseite.de]<br />
* [https://www.bahnstatistik.de/Zuege/ZuggDBAG-2005.htm Zuggattungen von 2006 auf Bahnstatistik.de]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="zgn"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.fahrplanentwurf.ch/fileadmin/sta_pdf_fields/2018/various/Aenderungen_Fern-_und_Regionalverkehr_SBB.pdf<br />
|titel=Änderungen Fern- und Regionalverkehr ab / Changements Trafic Grandes Lignes et Trafic régional dès 10.12.2017<br />
|hrsg=Schweizerische Bundesbahnen SBB; Division Personenverkehr<br />
|seiten=3<br />
|datum=2017-05<br />
|abruf=2017-07-05<br />
|format=PDF<br />
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20170803212402/http://www.fahrplanentwurf.ch/fileadmin/sta_pdf_fields/2018/various/Aenderungen_Fern-_und_Regionalverkehr_SBB.pdf<br />
|archiv-datum=2017-08-03<br />
}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Schienenverkehr)|Zuggattungen]]<br />
[[Kategorie:Zuggattung|!]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hamburg_Messe_und_Congress&diff=234822318Hamburg Messe und Congress2023-06-22T01:00:25Z<p>Doco: /* Congress Center Hamburg (CCH) */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Hamburg Messe und Congress GmbH<br />
| Logo = Hamburg-Messe-und-Congress-Logo.svg<br />
| Unternehmensform = GmbH<br />
| ISIN = nicht vorhanden<br />
| Gründungsdatum = 1972<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Hamburg]]<br />
| Leitung = Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung / Uwe Fischer, Geschäftsführer<br />
| Mitarbeiterzahl = 262 (Ganztageskräfte 2016)<ref name="gb2016" /><br />
| Umsatz = 110,9 [[Million|Mio.]] [[Euro|€]] (2016)<ref name="gb2016">http://files.hamburg-messe.de/fileadmin/hmc/pdf/gb/de/hmc_gb2016_de.pdf Geschäftsbericht 2016</ref><br />
62,0 [[Million|Mio.]] [[Euro|€]] (2015)<ref name="gb2015">http://files.hamburg-messe.de/fileadmin/hmc/pdf/gb/de/hmc_gb2015_de.pdf Geschäftsbericht 2015</ref><br />
| Stand = <br />
| Branche = [[Handelsmesse]]n<br />
| Homepage = [http://hamburg-messe.de/ hamburg-messe.de]<br />
}}<br />
[[Datei:2013-06-08 Projekt Heißluftballon DSCF0789.jpg|mini|Die Messehallen samt [[Heinrich-Hertz-Turm]]]]<br />
<br />
Die '''Hamburg Messe und Congress''' GmbH (Kurzform: HMC) ist ein Unternehmen der Freien und Hansestadt [[Hamburg]]. Es befasst sich mit der Durchführung und Organisation von Messen und Kongressen sowohl im Inland, insbesondere in Hamburg, als auch im Ausland.<br />
<br />
== Hamburg Messe ==<br />
[[Datei:Hamburg Messe 2009 832.JPG|mini|Karolinenstraße, rechts der Fuß des [[Heinrich-Hertz-Turm|Fernsehturms]]]]<br />
[[Datei:Hh-karoline2.jpg|mini|Teils in den Neubau integriertes Fragment des [[Karolinenviertel#Das Kraftwerk „Karoline“|Kraftwerkes Karoline]]]]<br />
[[Datei:Hamburg Messe 2009 stitched 6.jpg|mini|Eine Fußgängerbrücke verbindet zwei Hallen]]<br />
<br />
Die Hamburg Messe und Congress verfügt über rund 87.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in elf Hallen. Auf dem Gelände finden jährlich etwa 40 Eigen- und Gastveranstaltungen mit etwa 15.000 Ausstellern und rund 700.000 Besuchern statt.<ref>{{Webarchiv|url=http://hamburg-messe.de/das-unternehmen/profil/hamburgmesse |wayback=20161205155824 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-04-15 17:17:11 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Veranstaltet werden internationale Fachmessen, Verbrauchermessen sowie Verkaufsveranstaltungen und Firmentagungen. Bei etwa 15 Veranstaltungen ist die Hamburg Messe und Congress selbst für die Organisation verantwortlich, bei anderen ist sie Mitveranstalter oder unterstützt Gastveranstalter.<br />
<br />
Die Messegesellschaft ist Mitglied der [[Messegesellschaft#Größte Messegesellschaften in Deutschland|Gemeinschaft Deutscher Großmessen]] e.&nbsp;V. und belegte 2018 gemessen am Umsatz Platz 9 in Deutschland.<ref name="Kennzahlen der Messewirtschaft 2019 (AUMA)">[https://www.auma.de/de/zahlen-und-fakten/branchenkennzahlen ''Kennzahlen der Messewirtschaft''] 2019 (AUMA, Stand: 1. Januar 2019) (PDF) abgerufen am 10. Januar 2020.</ref><br />
<br />
== {{Anker|Neue Messe}} Messegelände ==<br />
2004 wurde das Messegelände von ehemals 65.000 m² zzgl. 8.500&nbsp;m² Freigelände auf insgesamt rund 87.000&nbsp;m² zzgl. 10.000&nbsp;m² Freigelände (jeweils Bruttozahlen) erweitert. Das Bauprojekt unter dem Titel „'''Neue Messe Hamburg'''“ mit einem Finanzvolumen von 370 Mio. Euro wurde im September 2008 abgeschlossen.<br />
<br />
Um für die neuen Hallen Platz zu schaffen, wurden die alten Hallen 1–8 abgerissen. Die bereits bestehenden Hallen 9–12 wurden umbenannt. Das neue Messegelände liegt – mit einer [[Fußgängerbrücke]] mit dem B-Gelände verbunden – westlich der Karolinenstraße, direkt neben dem [[Heinrich-Hertz-Turm|Hamburger Fernsehturm]].<br />
<br />
Die östliche Einmündung der Lagerstraße zur Karolinenstraße musste für den Bau des neuen Messegeländes im Jahr 2004/2005 nach Süden verschwenkt werden. 2006&nbsp;wurde das neue [[Parkhaus]] der Hamburg Messe mit einer Kapazität von rund 900&nbsp;Stellplätzen in Betrieb genommen, das ebenfalls im neugebauten Nordwestteil steht.<br />
<br />
Sowohl die Messehallen als auch das CCH grenzen an den Park [[Planten un Blomen]] und sind durch einen überdachten Weg miteinander verbunden.<br />
<br />
=== Messeerweiterung ===<br />
Mit der Messeerweiterung wurde ein Großteil davon erneuert und erweitert. Erhalten blieben die Eingangshallen Süd an der Haltestelle Messehallen und Ost mit dem Messehochhaus am Messegang sowie die einstigen Hallen 9, 10, 11 und 12. Die restlichen, teils zweigeschossigen Hallen wurden abgerissen.<br />
<br />
Sinngemäß wurde der Zugang zwischen Halle 9 und 7 durch den Eingang Mitte auf dem neuen Gelände ersetzt.<br />
Die Beschilderung innerhalb des Messegeländes änderte sich schrittweise während des Umbaus. Besaß die Halle A1 bei ihrer Eröffnung zur Internorga 2006 bereits die neuen Wegweiser in schwarz und weiß, war zum selben Zeitpunkt auf dem alten Messegelände noch in sämtlichen Hallen die alte Ausschilderung (roter Hintergrund, Inhalt der Schilder umfasst von einem dünnen weißen Rahmen, weiße Aufschriften in Fettdruck) anzutreffen.<br />
<br />
Schließlich wurde die Fassade der Halle 9/B1 zur Karolinenstraße/Messeplatz noch dem neuen Aussehen der anderen Hallen angepasst, wobei die massive Wand durch eine gläserne Fassade mit Rolltreppen und der endgültigen Verbindung zur Fußgängerbrücke ersetzt wurde.<br />
Im Rahmen dieser Bauarbeiten verschwand auch ein dreieckiger Metallturm, der an der Ecke Karolinenstraße/Messeplatz und St.&nbsp;Petersburger Straße stand, an dem mittels Metalltafeln immer die nächsten Messen angezeigt wurden.<br />
<br />
=== Veranstaltungen ===<br />
Zu den regelmäßigen Fachmessen und Verbraucherausstellungen, die auf dem Gelände der Hamburg Messe veranstaltet werden, gehören unter anderem:<br />
* ''[[Aircraft Interiors Expo]]'' – Internationale Fachmesse für Flugzeuginnenausstattungen (veranstaltet von ''Reed Exhibitions'' in Kooperation mit der Hamburg Messe und Congress)<br />
* ''[[HansePferd Hamburg]]'' – Messe für den Pferdesport<br />
* ''[[Internorga]]'' – Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien<br />
* ''[[Shipbuilding, Machinery & Marine Technology|SMM]]'' – The leading international maritime trade fair<br />
** ''[[MS&D]] – International conference on maritime security and defence'' – Internationale Fachkonferenz für maritime Sicherheit und Verteidigung, im Rahmen der SMM<br />
* ''[[WindEnergy Hamburg]]'' – The global on- & offshore expo (in Kooperation mit Messe Husum & Congress)<br />
<br />
Neben internationalen Messen und Ausstellungen finden auf dem Gelände der Hamburg Messe unter anderem Hauptversammlungen, Roadshows oder Firmenpräsentationen statt. Darüber hinaus organisiert die ''Hamburg Messe und Congress GmbH'' als Veranstaltungsbeauftragter der Stadt Hamburg den [[Hafengeburtstag]].<br />
<br />
=== Weitere Nutzung ===<br />
2015<ref>zeit.de, 5. August 2015: Mehr als 1000 Flüchtlinge sollen in die Messehalle[https://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2015-08/hamburg-fluechtlinge-unterkunft-messehalle], abgerufen am 31. März 2022</ref> und 2022<ref>{{Internetquelle |autor=Süddeutsche Zeitung |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/konflikte-hamburg-mehr-ukraine-fluechtlinge-unterbringung-in-messehallen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220307-99-420844 |titel=Mehr Ukraine-Flüchtlinge: Unterbringung in Messehallen |sprache=de |abruf=2022-03-31}}</ref> wurden diverse Hallen der Hamburg Messe zur Notunterbringung von Geflüchteten mit bis zu 2000 Plätzen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hamburg.de/ukraine/pressemitteilungen/16000738/2022-03-18-bis-messehallen/ |titel=Zahl der Unterkunftsplätze in den Messehallen wird auf rund 2.000 aufgestockt |sprache=de |abruf=2022-03-31}}</ref> genutzt. 2020–21 wurde in der Hamburg Messe Deutschlands größtes Corona-Impfzentrum betrieben.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/archiv/221557/COVID-19-Pandemie-Deutschlands-groesstes-Impfzentrum |titel=COVID-19-Pandemie: Deutschlands größtes Impfzentrum |datum=2021-10-15 |sprache=de |abruf=2022-03-31}}</ref><br />
<br />
== Congress Center Hamburg (CCH) ==<br />
{{Hauptartikel|Congress Center Hamburg}}<br />
<br />
Bis Ende 2016 hat die Hamburg Messe und Congress GmbH das CCH betrieben. Im CCH<ref>http://www.cch.de/</ref> wurden bis Ende 2016 durchschnittlich pro Jahr etwa 250 Events mit ca. 300.000 Teilnehmern, darunter nationale und internationale Kongresse, Konzerte oder Jahreshauptversammlungen, veranstaltet.<ref>http://hamburg-messe.de/unternehmen/ abgerufen am 6. April 2017</ref> Von 2017 an wurde das CCH von der Eigentümerin CCH Immobilien GmbH & Co. KG saniert, wofür Kosten von 194 Millionen Euro veranschlagt wurden. Im Vorfeld stellte sich heraus, dass das Kongresszentrum mit Schadstoffen belastet ist, die im Zuge der Sanierung beseitigt wurden. Am 11. Oktober 2021 fand mit dem ITS World Congress die erste Veranstaltung im neuen CCH statt. Offiziell wiedereröffnet wurde das CCH am 29. April 2022.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Hamburg Messe}}<br />
* [http://www.hamburg-messe.de/ Offizielle Website der Hamburg Messe]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=53/33/36/N |EW=09/58/41/E |type=landmark |region=DE-HH}}<br />
<br />
[[Kategorie:Gegründet im 20. Jahrhundert]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Hamburg)]]<br />
[[Kategorie:Hamburg-St. Pauli]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1972]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Emil_Trinkler&diff=234742835Emil Trinkler2023-06-19T11:19:06Z<p>Doco: /* Biografie */ Quelle für Todesumstände</p>
<hr />
<div>'''Emil Trinkler''' (* [[19. Mai]] [[1896]] in [[Bremen]]; † [[19. April]] [[1931]] in Bremen) war ein deutscher [[Geograph]] und Asienforscher.<br />
<br />
== Biografie ==<br />
<br />
Trinkler war der Sohn eines Tabakkaufmanns. Er beschäftigte sich schon als Schüler mit Problemen aus der Geografie. Er besuchte die Oberrealschule, verließ sie und absolvierte eine Kaufmannslehre im väterlichen Betrieb. 1915/16 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. 1917 machte er die Reifeprüfung und studierte seit 1918 Geografie und Naturwissenschaften an der [[Universität München]]. Er promovierte 1922 in München bei [[Erich von Drygalski]] mit ''Das Problem der grossen Scharung in den Pamir-Gebieten unter besonderer Berücksichtigung des östlichen und südöstlichen Teils''.<br />
<br />
1923/24 arbeitete er für die Bremer ''Deutsch-Afghanische Compagnie AG'' in [[Afghanistan]]. Von 1927 bis 1928 leitete er eine deutsche Zentralasien-Expedition, dessen Ziel topographische und geographische Studien sowie ethnologische und archäologische Forschungen waren. Ihre Route führte von [[Kaschmir]] über das [[Tibet|westtibetische Hochland]] in das nordwestchinesische [[Tarim (Fluss)|Tarimbecken]] und die [[Taklamakan]]-Wüste. Trinkler entwickelte bei der Expedition ein besonderes Interesse für [[Glaziologie]] (Gletscherkunde).<br />
<br />
Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er aufgrund seiner Reisetagebücher, Fotos und eigenhändiger Aquarelle, diverse Bücher und Schriften, darunter das für Laien aufschlussreichste ''Im Land der Stürme''. Seine archäologische Sammlung befindet sich im<br />
[[Überseemuseum|Überseemuseum Bremen]].<br />
<br />
Trinkler wohnte dann in Berlin und starb bereits 1931 bei einem Verkehrsunfall auf der Fahrt von Bremen nach Bremerhaven<ref>* ''Unheimlicher Kilometerstein 23,9'' In: ''[[Hamburger Abendblatt]]'' Nr. 1, 14. Oktober 1948, S. 8.</ref>.<br />
<br />
Seine weiteren als Manuskripte vorliegenden Expeditionsergebnisse wurden von Hellmut De Terra (1900–1981), der neben [[Walter Bosshard (Fotograf)|Walter Bosshard]] (1892–1975) auch an der Expedition teilgenommen hatte, bearbeitet und postum veröffentlicht (''Wissenschaftliche Ergebnisse der Dr. Trinkler'schen Zentralasien-Expedition'', Berlin 1932). Ein wissenschaftlicher Nachlass Trinklers, u.&nbsp;a. Expeditionsunterlagen, Briefe, sowie eine Fotosammlung, befindet sich im Archiv für Geographie des [[Leibniz-Institut für Länderkunde|Leibniz-Instituts für Länderkunde]] in Leipzig. Die Deutsche Fotothek verfügt zudem über einen Fundus von rund 600 Expeditionsaufnahmen.<br />
<br />
=== Ehrungen ===<br />
<br />
Im Bremer Stadtteil [[Schwachhausen#Radio Bremen|Radio Bremen]] ist eine Straße nach ihm benannt worden.<br />
<br />
== Werke ==<br />
* ''Tibet: Sein geographisches Bild und seine Stellung im asiatischen Kontinent.'' München 1922.<br />
* ''Das Problem der grossen Scharung in den Pamir-Gebieten unter besonderer Berücksichtigung des östlichen und südöstlichen Teils.'' München 1923.<br />
* ''Quer durch Afghanistan nach Indien.'' Berlin 1927.<br />
* ''Afghanistan: Eine landeskundliche Studie auf Grund des vorhandenen Materials und eigener Beobachtung.'' Gotha 1928.<br />
* ''Die [[Wüste Lop Nor|Lobwüste]] und das [[Lop Nor|Lobnor]]-Problem auf Grund der neuesten Forschungen.'' In: ''Zeitschrift der [[Gesellschaft für Erdkunde]] zu Berlin'', 1929, Seite 353ff.<br />
* ''Im Land der Stürme: Mit Yak- und Kamelkarawanen durch Innerasien.'' Leipzig 1930.<br />
* ''Das Land des Dalai-Lama.'' Berlin 1930.<br />
* ''Geographische Forschungen im westlichen Zentralasien und Karakorum-Himalaya.'' Berlin 1932.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Hellmut De Terra: ''Wissenschaftliche Ergebnisse der Dr. Trinkler'schen Zentralasien-Expedition.'' Berlin 1932.<br />
* Hellmut De Terra: ''Vorläufiger Bericht über die ersten geologischen Forschungsergebnisse der Deutschen Zentralasien-Expedition.'' International Journal of Earth Sciences 1928. [https://rd.springer.com/10.1007%2FBF01772166 Online-Version.]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.slub-dresden.de/sammlungen/deutsche-fotothek/fotografen/ Informationen zu Emil Trinkler] in der [[Deutsche Fotothek|Deutschen Fotothek]]<br />
* {{Pressemappe|FID=pe/017593}}<br />
* [https://leibniz-ifl.de/fileadmin/Redaktion/Bibliothek_Archiv/Archiv_Findb%C3%BCcher_PDF/Trinkler.pdf Nachlass Trinklers] im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=117419214|LCCN=nr/96/18601|VIAF=47539397}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Trinkler, Emil}}<br />
[[Kategorie:Geograph (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Person (Bremen)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1896]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1931]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Trinkler, Emil<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Geograph und Asienforscher<br />
|GEBURTSDATUM=19. Mai 1896<br />
|GEBURTSORT=[[Bremen]]<br />
|STERBEDATUM=19. April 1931<br />
|STERBEORT=[[Bremen]]<br />
}}</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Picasa&diff=234700321Picasa2023-06-17T23:34:23Z<p>Doco: Historische Software, konsequent Vergangenheitsform angewendet</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|beschreibt die Bilderverwaltungssoftware; für den argentinischen See siehe [[Laguna La Picasa]].}}<br />
{{Infobox Software<br />
| Name = Picasa<br />
| Logo = [[Datei:Picasa-Logo.svg|250px|Logo von Picasa]]<br />
| Screenshot = <br />
| Beschreibung =<br />
| Maintainer = [[Google Inc.]] ([[Liste von Google-Produkten|mehr]])<br />
| Hersteller = [[LifeScape]]<br />
| AktuelleVersion = 3.9.141 (Windows: Build 259, OS X: Build 306)<br />
| AktuelleVersionFreigabeDatum = 13. Oktober 2015<br />
| AktuelleVorabVersion = <br />
| AktuelleVorabVersionFreigabeDatum = <br />
| Betriebssystem = [[Microsoft Windows|Windows]], [[OS X]]<br />
| Programmiersprache = <br />
| Kategorie = [[Bilderverwaltung]]ssoftware<br />
| Lizenz = [[Freeware]]<br />
| Deutsch = ja<br />
| Website = picasa.google.de<ref>{{Webarchiv | url=http://picasa.google.de/ | wayback=20110202174715 | text=picasa.google.de}}</ref><br />
}}<br />
<br />
'''Picasa''' war eine [[Bilderverwaltung]]ssoftware des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Unternehmens [[Google Inc.]] Die Software ermöglichte es auch, die Bilder auf den Unternehmensseiten im Internet [[Dritter#Recht|Dritten]] zu präsentieren. Hierbei mussten die [[Geistiges Eigentum|Schutzrechte]] an den Bildern jedoch an das Unternehmen übertragen werden.<br />
<br />
== Geschichte/Einstellung ==<br />
Das Programm wurde ursprünglich von der US-amerikanischen Firma ''LifeScape'' entwickelt und als [[Shareware]] verbreitet. Im Juli 2004 kaufte [[Google Inc.]] die Firma vom US-amerikanischen Unternehmen ''Idealab'' und bot die Software seither kostenlos an.<br />
<br />
Am 12. Februar 2016 gab Google bekannt, dass der Support und die Weiterentwicklung der Software zum 15. März 2016 eingestellt wird. Die Picasa-Webalben wurden zum 1. Mai 2016 zugunsten von [[Google Fotos]] eingestellt.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-verkuendet-Aus-fuer-Picasa-3101945.html Google verkündet Aus für Picasa]</ref><br />
<br />
Am 26. März 2018 gab Google bekannt, dass auch der Upload von Picasa zu Google Photos eingestellt wurde.<ref>[https://productforums.google.com/forum/#!topic/picasa/brvRowxSDcM Google verkündet Aus für Picasa Photo-Upload]</ref><br />
<br />
== Software ==<br />
Picasa war eine Bildarchivierungs- und -verwaltungssoftware. Die Bilder ließen sich nicht nur in Ordnern, sondern auch in sogenannten Alben organisieren. Diese Alben erlaubten eine thematische Sortierung der Bilder und entsprachen ''virtuellen'' Ordnern. Neben den Verwaltungsfunktionen bot Picasa auch [[Grafiksoftware|Bildbearbeitungssoftware]]-Funktionen, wie zum Beispiel Skalierung, Filter oder die Reduzierung des [[Rote-Augen-Effekt]]es.<br />
<br />
Picasa veränderte bei der Bildverwaltung nicht das Bild selbst, sondern die Metadaten, und das sogar ''trotz eventuell gesetztem Schreibschutz''. So wurden in Picasa angegebene Daten wie Tags mit in die originale Bilddatei (in die [[IPTC-IIM-Standard|IPTC]]-Metadaten) geschrieben. Bei Bildbearbeitungen veränderte Picasa die originale [[Bilddatei]] allerdings nicht, sondern machte nur eine Kopie davon, während es die Quelle im Verzeichnis des Originals aufbewahrte. Damit verhinderte das Programm zum einen Qualitätsverluste durch mehrmaliges Neukomprimieren der Fotos, vor allem blieben so aber die Originale unverändert erhalten, wodurch Bearbeitungen jederzeit rückgängig gemacht werden konnten. Dieses Konzept benutzten ebenso professionelle Foto- und Filmbearbeitungsprogramme. Für das Weiterbearbeiten und Weiterversenden stand eine Exportfunktion zur Verfügung, und es gab eine schnelle Möglichkeit, das angezeigte Bild im aktuellen Bearbeitungszustand unter einer fortlaufenden Nummer, die an den Originaldateinamen angehängt wird, zu exportieren.<br />
<br />
Die Software stellte auch einen eigenen Import-Dialog zur Verfügung. Dieser importierte Fotos von einer Speicherkarte auf die Festplatte oder einen anderen Datenträger. Außerdem bot er eine Duplikatserkennung, automatisches Löschen von der Speicherkarte und sofortiges Hochladen zu den Picasa-Webalben.<br />
<br />
An Bildbearbeitungsfunktionen standen unter anderem Zuschneiden, Ausrichten, Rote-Augen-Entfernung, automatische Korrektur für Kontrast und Farbe und Retuschieren bereit. Zahlreiche Filter konnten auf die Fotos angewendet werden. Die Veränderungen konnten mit einer Vorher-Nachher-Ansicht begutachtet werden. Die Änderungen konnten jederzeit rückgängig gemacht werden, da die Originaldateien bei diesen Bearbeitungen nicht verändert wurden.<br />
<br />
Die Unterstützung für Mac-OS-X-Systeme basierte nicht auf nativen Versionen, sondern wurde stattdessen mittels der Kompatibilitätsschicht ''[[Wine]]'' realisiert, die dadurch umfangreiche Unterstützung in Form von hunderten von Patches durch Google erfuhr.<ref>{{Internetquelle<br />
|autor = Stephen Shankland, Stefan Beiersmann<br />
|titel = Google veröffentlicht erste Beta von Picasa 3 für Linux<br />
|url = http://www.zdnet.de/news/wirtschaft_investition_software_google_veroeffentlicht_erste_beta_von_picasa_3_fuer_linux_story-39001022-39197141-1.htm<br />
|werk = ZDNet<br />
|datum = 6. Oktober 2008<br />
|zugriff = 24. Februar 2009<br />
}}</ref> Eine Linuxversion war 2006 ebenfalls auf diese Art realisiert worden. Ihre Weiterentwicklung wurde jedoch im April 2012 eingestellt.<ref>Matthias Schwab: ''[https://googleblog.blogspot.co.uk/2012/04/spring-cleaning-in-spring.html Official Blog: Spring cleaning … in spring!],'' Google, 20. April 2012, Zugriff am 20. März 2017</ref><ref>Marius Nestor: ''[http://linux.softpedia.com/blog/Google-Stops-Supporting-Picasa-for-Linux-265768.shtml Google Stops Supporting Picasa for Linux]'', Softpedia, 21. April 2012, Zugriff am 20. März 2017</ref><br />
<br />
Google erweiterte Picasa ab Version 3.5 um [[Gesichtserkennung]] und – in Verbindung mit Google Earth – Geotagging. Picasa fand Gesichter automatisch und gruppierte sie zu Aufnahmen derselben Person. Diesen konnte der Anwender anschließend Namen zuweisen und sie somit in der Rubrik „People“ ablegen. Als zweite Neuerung integrierte Picasa Google Maps und konnte damit Fotos mit Geoinformationen versehen. Picasa unterstützte die [[Rohdatenformat (Fotografie)|Rohdatenformate]] vieler moderner [[Digitalkamera]]s.<br />
<br />
== Picasa-Webalben ==<br />
{{Infobox Website<br />
| Name = Picasa-Webalben<br />
| Logo = [[Datei:Picasaweblogo-de.gif|Logo von Picasa-Webalben]]<br />
| url = picasaweb.google.com<br />
| Kommerziell = ja<br />
| Beschreibung = [[Sharehoster#Imagehoster|Imagehoster]]<br />
| Sprachen = Deutsch, 37 weitere<br />
| Registrierung = Google-Konto erforderlich<br />
| Mitglieder = <br />
| Eigentümer = [[Google Inc.]] ([[Liste von Google-Produkten|mehr]])<br />
| Erschienen = 13. Juni 2006<ref>{{Internetquelle | url=https://googlesystem.blogspot.com/2006/06/picasa-web-albums.html | titel=Picasa Web Albums | autor=Alex Chitu | werk=Google Operating System | datum=2006-06-13 | zugriff=2017-03-20 | sprache=en}}</ref><br />
}}<br />
Picasa-Webalben waren ein [[Web 2.0|Web-2.0]]-Dienst, der (ähnlich wie [[Flickr]]) für die Erstellung von Online-[[Fotoalbum|Fotoalben]] gedacht war. Picasa-Webalben wurden als [[Webservice]] betrieben, dessen [[Programmierschnittstelle]] jedem offen zur Verfügung stand, so dass Softwareentwickler für ihre eigene Software auf die bereitgestellten Funktionen und Inhalte zugreifen konnten.<ref name="api">Google Developers: [https://developers.google.com/picasa-web/?csw=1 Picasa Web Albums Data API], abgerufen am 20. März 2017, englisch</ref> Zudem gab es die von Google bereitgestellten [[Dienstprogramm]]e zum [[Hochladen]] von Bildern, die unter [[Microsoft Windows]] und [[Mac OS X]] unterstützt wurden, jedoch nicht als [[freie Software]] zur Verfügung standen.<br />
<br />
Nach einer Testphase war ein Benutzerkonto für [[Google Mail]] Voraussetzung, um ein Benutzerkonto für Picasa-Webalben beantragen zu können. Später konnte man ''Picasa Web Albums'' direkt nach Beantragung eines Benutzerkontos verwenden.<br />
<br />
Google bot folgende Möglichkeiten an, die Bilder hochzuladen (Stand Februar 2008):<br />
* Picasa, Bildverwaltungssoftware für Windows und OS X<br />
* ein [[ActiveX]]-Control für den Microsoft [[Internet Explorer]]<br />
* ein [[Webformular]], mit dem man bis zu fünf Bilder auf einmal hochladen kann<br />
* ein Erweiterungsmodul für [[iPhoto]]<br />
* eine Hochladefunktion auf [[Android (Betriebssystem)|Android-Smartphones]]<br />
* eine E-Mail mit Bildern als Anhang an username."geheimes Wort"@picasaweb.com<br />
* ein spezielles Dienstprogramm für Mac OS X<br />
* selbstentwickelte Software, die das ''Picasa Web Albums Data API'' verwendet.<ref name="api" /><br />
<br />
Ohne vorab die Nutzer zu informieren, integrierte Google 2013 die Picasa Webalben in sein soziales Netzwerk Google+. Nutzer, die versuchten, ihr Picasa-Webalbum aufzurufen, wurden automatisch zu Google+ weitergeleitet. <br />
<br />
=== Unternehmensrechte an Bildern ===<br />
<br />
Anfangs holte sich der Anbieter über die Nutzungsvereinbarung die Erlaubnis, mit den hochgeladenen Bildern Dienste von Google zu vermarkten, der genaue Text dazu lautete:<br />
{{Zitat|By submitting, posting or displaying the content you give Google a perpetual, irrevocable, worldwide, royalty-free, and non-exclusive licence to reproduce, adapt, modify, translate, publish, publicly perform, publicly display and distribute any Content which you submit, post or display on or through, the Services. This licence is for the sole purpose of enabling Google to display, distribute and promote the Services and may be revoked for certain Services as defined in the Additional Terms of those Services.|Google Nutzungsbedingungen<ref>[https://google.com/accounts/TOS?loc=DE Google Nutzungsbedingungen]</ref>}}<br />
<br />
Seit 2010 verpflichtete sich Google, die eingeräumten Nutzungsrechte nur zwecks Bereitstellung des Picasa-Dienstes zu verwenden:<br />
{{Zitat|Google beansprucht keine Inhaberschaft an den Inhalten, die Sie in Ihr Picasa-Konto hochladen, übertragen oder speichern, eingeschlossen Text, Daten, Informationen, Bilder, Fotos, Musik, Audio, Video oder sonstiges Material. Wir werden Ihre Inhalte für keinerlei Zwecke verwenden, außer zur Bereitstellung dieses Service.}}<ref>{{Webarchiv | url=http://picasa.google.com/legal_notices.html | wayback=20110723 | text=Rechtliche Hinweise zu Picasa – Ihre gewerblichen Schutzrechte}}</ref><br />
<br />
In dem Lizenzabkommen der Picasa-3-Installation stand jedoch weiterhin (Stand Februar 2014):<br />
<br />
{{Zitat|<br />
11. Von Ihnen gewährte Lizenz für Inhalte<br />
<br />
: 11.1 Ihre Urheberrechte sowie alle anderen Rechte, die Sie bezüglich der von Ihnen in den oder über die Services übermittelten, eingestellten oder dargestellten Inhalte innehaben, verbleiben bei Ihnen. Durch Übermittlung, Einstellung oder Darstellung der Inhalte gewähren Sie Google eine dauerhafte, unwiderrufliche, weltweite, kostenlose und nicht exklusive Lizenz zur Reproduktion, Anpassung, Modifikation, Übersetzung, Veröffentlichung, öffentlichen Wiedergabe oder öffentlichen Zugänglichmachung und Verbreitung der von Ihnen in oder durch die Services übermittelten, eingestellten oder dargestellten Inhalte. Diese Lizenz dient ausschließlich dem Zweck, Google in die Lage zu versetzen, die Services darzustellen, zu verbreiten und zu bewerben; sie kann für bestimmte Services, wie in den Zusatzbedingungen für die entsprechenden Services festgelegt, widerrufen werden.<br />
<br />
: 11.2 Sie stimmen zu, dass diese Lizenz Google auch das Recht einräumt, entsprechende Inhalte anderen Gesellschaften, Organisationen oder Personen, mit denen Google vertragliche Beziehungen über die gemeinsame Erbringung von Diensten unterhält, zugänglich zu machen und die Inhalte im Zusammenhang mit der Erbringung entsprechender Dienste zu nutzen.<br />
}}<br />
<br />
Bis zu 1&nbsp;GB standen jedem Nutzer von Picasa-Webalben gratis zur Verfügung; weiterer Speicherplatz konnte über kostenpflichtige Angebote hinzugefügt werden. Nutzer von [[Google+]] erhielten bei Picasa-Webalben unbegrenzten Speicherplatz. Das galt, wenn die einzelnen Fotodateien eine maximale Größe von jeweils 2048 × 2048 Pixeln hatten.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.googlewatchblog.de/2011/07/picasa-mit-unbegrenzten-speicherplatz/ | titel=Picasa mit unbegrenzten Speicherplatz | autor=Pascal Herbert | werk=GoogleWatchBlog | zugriff=2017-03-20}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.easylinux.de/Artikel/ausgabe/2006/08/064-picasa/ Googles Picasa bringt die Bildersuche auf den Desktop] – Rezension der Linux-Version von Picasa bei ''www.easylinux.de''<br />
* [https://googlephotos.blogspot.com/ googlephotos.blogspot.com] (englisch) – offizielles [[Blog]]<br />
* [https://googlephotos.blogspot.de/?hl=de (englisch) Ankündigung vom Ende von Picasa] (englisch) Ankündigung vom Ende von Picasa<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=7536984-9}}<br />
<br />
[[Kategorie:Grafiksoftware]]<br />
[[Kategorie:RAW-Konverter]]<br />
[[Kategorie:Bilddatenbank]]<br />
[[Kategorie:Freeware]]<br />
[[Kategorie:Fotografie-Website]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliger Online-Dienst von Google]]<br />
[[Kategorie:Filehosting-Dienst]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Congress_Center_Hamburg&diff=233446215Congress Center Hamburg2023-05-04T21:27:03Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Luftaufnahme CCH in Hamburg.jpg|mini|Luftaufnahme des Congress Center Hamburg mit dem CCH-Schriftzug auf dem Dach und der Binnenalster im Hintergrund (2007)]]<br />
<br />
Das '''CCH – Congress Center Hamburg''' (bis 2004 ''Congress Centrum Hamburg'') wurde am 14.&nbsp;April 1973<ref name="hab-1973-04-16">Alwin Bellmann: ''[https://www.abendblatt.de/archive/1973/pdf/19730416.pdf/ASV_HAB_19730416_HA_004.pdf Zwei Stunden Lärm aus defekten Lautsprechern]''. In: ''Hamburger Abendblatt'', 16. April 1973, S. 4</ref> in [[Hamburg]] als erstes [[Kongresszentrum]] [[Deutschland]]s eröffnet. Es befindet sich unmittelbarer westlich des [[Bahnhof Hamburg Dammtor|Dammtor-Bahnhofs]], am Rand der Parkanlagen von [[Planten un Blomen]]. Die Flächen und Säle des CCH werden für Kongresse, Messen, Konzerte oder Ausstellungen genutzt und wurden hierzu bis 2007 nochmals erweitert und umgebaut.<br />
<br />
Betrieben wird das CCH von der ''[[Hamburg Messe und Congress]]&nbsp;GmbH'', zu der auch die ''Hamburg Messe'' gehört. Seit 2017 wurde das CCH vom Eigentümer ''CCH Immobilien GmbH & Co. KG'' [[Sanierung (Bauwesen)|saniert]], wofür Kosten von 194&nbsp;Millionen Euro veranschlagt wurden. Im Vorfeld stellte sich heraus, dass das Kongresszentrum mit Schadstoffen belastet war, die im Zuge der Sanierung beseitigt wurden.<ref>{{Internetquelle|titel = CCH mit Asbest verseucht — ab 2017 wird das Gebäude saniert|url = http://www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-mitte/article133034385/CCH-mit-Asbest-verseucht-ab-2017-wird-das-Gebaeude-saniert.html|zugriff = 2016-01-04|sprache = de-DE|werk = abendblatt.de|autor = Ulrich Gaßdorf|titelerg = |datum = 2014-10-08}}</ref> Am 11.&nbsp;Oktober 2021 fand mit dem ''ITS World Congress'' die erste Veranstaltung im neuen CCH statt. Offiziell wiedereröffnet wurde das CCH am 29.&nbsp;April 2022.<ref>{{Internetquelle |titel=Hamburger CCH nach langer Bauzeit wieder eröffnet |url=https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/CCH-in-Hamburg-nach-umfassender-Sanierung-fertig,cch426.html |zugriff=2022-06-15 |sprache=de-DE |werk=NDR |datum=2022-04-29}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F039666-0016, Hamburg, Kongresszentrum.jpg|mini|CCH Mai 1973, Rückseite an der Bahnstrecke]]<br />
<br />
Nach einer Planungsphase in den Jahren 1968/1969 legte der damalige Bürgermeister Hamburgs, [[Herbert Weichmann]], am 5. März 1970 den Grundstein für das Congress Center Hamburg, kurz CCH. Die latinisierte Schreibweise ''Congress Centrum'' wurde einst gewählt, um der [[Nationalsozialismus|vorbelasteten]] Abkürzung „[[Konzentrationslager|KZ]]-Hamburg“ vorzubeugen.<ref>Carina Braun, Ulrich Gaßdorf, Rike Lohmann: ''[http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1974579/Die-Elbphilharmonie-der-Siebziger-verfaellt.html Die Elbphilharmonie der Siebziger verfällt]''. In: ''Hamburger Abendblatt'', 30. Juli 2011, abgerufen am 31. Juli 2011.</ref> Es folgte eine dreijährige Bauphase, in der 17&nbsp;Säle für insgesamt 10.000 Gäste entstanden. <br />
Am 14.&nbsp;April 1973 wurde der 100&nbsp;Millionen [[Deutsche Mark|DM]] teure Bau offiziell eröffnet. Obwohl es am Anfang Startschwierigkeiten gab (so wurde z.B. die Eröffnungsfeier in damaligen Presseberichten aufgrund der kompliziert zu handhabenden Tontechnik als "zwei Stunden Langeweile" beschrieben<ref name="hab-1973-04-16"></ref>), gelang es dem CCH recht bald, sich als modernes Kongresszentrum zu etablieren. Das CCH wurde somit in den 70er und 80er Jahren zu einem wichtigen und modernen Veranstaltungsort.<ref name="ndr-50-jahre">[https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/50-Jahre-CCH-Wo-Udo-Juergens-in-Hamburg-in-die-Badewanne-stieg,cchgeschichte100.html 50 Jahre CCH: Wo Udo Jürgens in Hamburg in die Badewanne stieg], Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 4. Mai 2023</ref><br />
<br />
Um eine international einheitliche Schreibweise zu erreichen, wurde das CCH 2004 in „Congress Center Hamburg“ umbenannt.<br />
Im Jahr 2005 begann man mit der Erweiterung des CCH. Seit Ende 2006 verfügt das CCH über 23&nbsp;Säle (einige teilbar) mit insgesamt 12.500 Sitzplätzen, davon 3.000 im bisherigen Saal 1 und 6.240 in der neuen Halle&nbsp;H.<ref>[http://www.cch.de/organisieren/raeumeundflaechen/aufeinenblick Räume im Congress Centrum Hamburg]</ref> Erster Nutznießer dieser neuen Ausstellungshalle (7.000&nbsp;m²) war im September 2006 die ''[[Acqua alta]]''. In der zweiten Jahreshälfte 2007 wurde die Erweiterung des Konferenzbereichs mit der Fertigstellung des Saals&nbsp;G abgeschlossen, so dass insgesamt mehr als 10.000&nbsp;m² an Ausstellungsflächen zur Verfügung stehen.<ref>[http://www.cch.de/organisieren/raeumeundflaechen/ausstellungsflaechen/ Ausstellungsflächen] im Congress Centrum Hamburg. Abgerufen am 27. November 2012.</ref><br />
<br />
== Veranstaltungen ==<br />
Im CCH finden jedes Jahr rund 280 Kongresse, Tagungen, Hauptversammlungen, kulturelle und gastronomische Veranstaltungen mit mehr als 320.000 Teilnehmern statt.<ref>[http://www.cch.de/informieren/unternehmen Offizielle Website des CCH: Kennzahlen]</ref><br />
<br />
Seit Eröffnung fanden eine Vielzahl von Konzerten statt, unter anderem von [[ABBA]], [[Bonnie Tyler]], [[David Bowie]], [[Chris de Burgh]], [[David Byrne (Musiker)|David Byrne]], [[Maria Callas]], [[Howard Carpendale]], [[Joe Cocker]], [[Phil Collins]], [[Céline Dion]], [[Deep Purple]], [[Dixie Chicks]], [[Bryan Ferry]], [[Genesis (Band)|Genesis]], [[David Gilmour]], [[Tom Jones]], [[Alicia Keys]], [[Kraftwerk (Band)|Kraftwerk]], [[Daliah Lavi]], [[Helmut Lotti]], [[Manfred Mann]], [[The Moody Blues]], [[Luciano Pavarotti]], [[Prince]], [[Queen (Band)|Queen]], [[Lou Reed]], [[Bruce Springsteen]], [[Truck Stop]], [[U2 (Band)|U2]], [[Brian Wilson]], [[Frank Zappa]], [[ZZ&nbsp;Top]] und [[Sade Adu|Sade]].<ref>[http://www.cch.de/informieren/referenzen/konzerte Offizielle Website des CCH: Referenzliste Konzerte]</ref><br />
<br />
Auch Events anderer Art wie etwa die [[Echo (Musikpreis)|Echo]]-Preisverleihung, der Bundesparteitag der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], der [[ZDF]]-Hansetreff oder der [[Chaos Communication Congress]] wurden hier veranstaltet.<br />
<br />
== Hotel ==<br />
{{Hauptartikel|Radisson Blu Hotel Hamburg}}<br />
<br />
Gleichzeitig mit dem CCH wurde ein Hotel errichtet, das mit dem Congress Center eine bauliche Einheit bildet. Das Radisson Blu Hotel in Hamburg ist mit einer Höhe von 108&nbsp;Metern<ref>[http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?ID=s0022281 Ingenieursdatenbank structurae.de], abgerufen am 14. Oktober 2009.</ref> das höchste Hotel und eines der höchsten Gebäude der Stadt. Es hat insgesamt 32&nbsp;Etagen.<br />
Das Hotel wurde in den Jahren 1970 bis 1973 von den Architekten [[Jost Schramm]] und [[Gert Pempelfort]] im Auftrag der ''Vereinigten Hotel Holding GmbH'' errichtet. Während der ersten Jahre trug es den Namen ''Hotel Loew's Hamburg Plaza'', wurde in der Folgezeit mehrfach umbenannt und heißt heute ''Radisson Blu Hotel''.<br />
<br />
Die vier Sockelgeschosse des Hotels schließen an das CCH an und setzen seine horizontale Gliederung fort. In ihnen sind alle Publikumsräume, Restaurants und Ballsäle, Küchen- und Wirtschaftsräume sowie ein Wellnessbereich untergebracht. In den Konferenzräumen des Hotels können eigene Kongresse abgehalten werden.<br />
<br />
Über der Südostseite erhebt sich in vertikaler Gliederung das Bettenhochhaus aus sieben gegeneinander verschobenen Segmenten.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.cch.de/ Offizielle Website des CCH]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=53/33/42/N |EW=9/59/13/E |type=landmark |region=DE-HH}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=16154196-3|VIAF=170235674}}<br />
<br />
[[Kategorie:Congress Center Hamburg| ]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk im Bezirk Hamburg-Mitte]]<br />
[[Kategorie:Veranstaltungsstätte in Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Kongresszentrum|Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren|Hamburg]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Coppermine_Photo_Gallery&diff=233341101Diskussion:Coppermine Photo Gallery2023-05-01T17:06:05Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>== TO DO Liste ==<br />
* Screenshot hinzufügen<br />
* Text erweitern siehe Coppermin englisch<br />
* Technik<br />
* beispiel einsatzbereich<br />
* Unterstützte Dateitypen auflisten<br />
<br />
vgl. hierzu auch die bereits vorhandenen Artikel zu Webgalerien [[:Kategorie:Webgalerie|Kategorie:Webgalerie]]. <small>(''Vorstehender nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:Www.zunami.at|Www.zunami.at]] ([[Benutzer Diskussion:Www.zunami.at|Diskussion]] • [[Spezial:Contributions/Www.zunami.at|Beiträge]]) 14:19, 30. Jun 2006 (CEST)) {{{3|}}}</small> und <small>(''Vorstehender nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:De Mike 333|De Mike 333]] ([[Benutzer Diskussion:De Mike 333|Diskussion]] • [[Spezial:Contributions/De Mike 333|Beiträge]]) 23:03, 24. Nov 2006 (CEST)) , nachgetragen durch [[Benutzer:Nyks|Nyks]] [[Benutzer Diskussion:Nyks|<small>► Fragen?</small>]] 18:18, 23. Jan. 2007 (CET)</small><br />
<br />
== Link zum deutschen Forum ==<br />
<br />
Der Link zum deutschen Forum ist bei mir nicht funktionsfähig. Kann jemand bestätigen, dass es die Seite nichtmehr gibt? --[[Benutzer:Arunic|Arunic]] 14:17, 9. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
: Nach [[WP:WEB]] waren die Links sowieso zu entfernen. --[[Benutzer:Nyks|Nyks]] [[Benutzer Diskussion:Nyks|<small>►?</small>]] 14:23, 9. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Projekt gestorben? ==<br />
Letztes Update auf der Projektseite Dezember 2018, letzter Tweet des Projektteams 2017... klingt für mich doch ziemlich tot. --[[User:Doco|'''doco''']] [[User talk:Doco|(<font color="red">☏</font>)]] 19:06, 1. Mai 2023 (CEST)</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=F%C3%BChrergeburtstag&diff=232994745Führergeburtstag2023-04-20T08:44:05Z<p>Doco: /* Nachwirkungen nach 1945 */ typo</p>
<hr />
<div>[[Datei:Bildgeschenk hitlers geburtstag.jpg|mini|50. Geburtstag Hitlers 1939, [[Heinrich Himmler]] gratuliert]]<br />
<br />
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] war der '''Führergeburtstag''' (auch ''Geburtstag des Führers'' oder ''Führers Geburtstag'') ein „besonders begangener Tag“, an dem jährlich am [[20. April]], dem Geburtstag des „[[Führer]]s und [[Reichskanzler]]s“ [[Adolf Hitler]], Beflaggung angeordnet war. Lediglich der 20. April 1939, Hitlers 50. Geburtstag, war ein staatlich verordneter [[Feiertag]], zu dem auch Vertreter ausländischer [[Regierung]]en und [[Militär|Streitkräfte]] in die [[Reichshauptstadt]] eingeladen wurden.<br />
<br />
== Abläufe ==<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-00089, Berlin, Parade zum 50. Geburtstag Hitlers.jpg|mini|Parade zum 50. Geburtstag Hitlers 1939 vor dem [[Brandenburger Tor]]]]<br />
<br />
Der Abend des 19.&nbsp;April war das Datum, an dem jährlich im ganzen Deutschen Reich Jugendliche feierlich in die [[Hitlerjugend]] aufgenommen wurden. So berichtet die ''[[Schwäbische Zeitung|Donau-Bodensee-Zeitung]]'' von einer Feierstunde mit Gelöbnis und anschließendem Marsch durch die Straßen der Stadt [[Ravensburg]] am 19.&nbsp;April 1944:<br />
<br />
{{Zitat|Am Vorabend des Geburtstags des Führers traten über eine Million Jungen und Mädel im ganzen Reiche an, um in die große Gemeinschaft der Hitler-Jugend aufgenommen zu werden. Auch in Ravensburg waren die Zehnjährigen mit leuchtenden Augen und strahlenden Herzens gekommen, um sich als Geburtstagsgeschenk dem Führer zu geben.|''Unsere Jugend gelobte sich dem Führer. Ein neuer Jahrgang ist angetreten.''<ref>In: ''Donau-Bodensee-Zeitung'', Kreisausgabe Ravensburg, 22. April 1944</ref>}}<br />
<br />
Am 20.&nbsp;April, dem Geburtstag selbst, wurden im Rahmen des [[Personenkult|Führerkultes]] Parteifeiern und Gedenkstunden im ganzen Reichsgebiet und in den annektierten Gebieten abgehalten (zuletzt 1944). Bei diesen waren neben Reden über die Größe des Führers und seine Rolle in der Geschichte auch [[Judenfeindlichkeit|antisemitische]] Hetzreden an der Tagesordnung. Üblich war auch das Singen von nationalsozialistischen Liedern, sogenannten „Liedern der Bewegung“, und der Nationalhymnen ([[Lied der Deutschen|Deutschlandlied]] als offizielle und [[Horst-Wessel-Lied]] als inoffizielle Hymne).<ref>Artikel in der ''Donau-Bodensee-Zeitung'', Kreisausgabe Ravensburg, 22. April 1944</ref><br />
<br />
Am 20. April 1945 waren Feiern nur noch sehr eingeschränkt möglich und nahmen bisweilen groteske Züge an:<br />
<br />
{{Zitat|Am 20.4.45, 19&nbsp;Uhr müssen wir zur ‚Feier des Geburtstages des Führers’ im Kasino des Landeshauses erscheinen. Ein Kreisleiter redet über den Endsieg! Die spendierte Flasche Rotwein und die kleine Portion Schinken und Wurst mit Brot haben uns nicht vom Sieg überzeugen können.|Der Volkssturmmann Fritz Steffen (1893–1979), Stettin<ref>In: [[Walter Kempowski]]: ''Das Echolot – Abgesang ’45''. Ein kollektives Tagebuch, München 2005.</ref>}}<br />
<br />
Im vorletzten ''[[Reichsgesetzblatt]]'' (Nr. 9) vom 7. April 1945 war als ''Anordnung für den Dienst am 20. April 1945'' vom stellvertretenden Reichsminister des Innern, [[Wilhelm Stuckart]], ausdrücklich bestimmt worden, „daß mit Rücksicht auf die Kriegsnotwendigkeiten bei den staatlichen Behörden, den Gemeinden, Gemeindeverbänden und sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts am 20. April 1945 wie an anderen Werktagen Dienst zu leisten ist.“<br />
<br />
== Nachwirkungen nach 1945 ==<br />
Im Jahr 1994 sagte der [[The Football Association|englische Fußballverband]] ein auf den 20. April terminiertes [[Länderspiel]] in [[Hamburg]] gegen [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]] wegen befürchteter Ausschreitungen aufgrund des Datums ab.<br />
<br />
Der [[Baden-Württemberg|baden-württembergische]] [[Ministerpräsident]] [[Günther Oettinger]] wollte nicht an diesem Datum durch den Landtag gewählt werden, nachdem sein Vorgänger [[Erwin Teufel]] seinen Rücktritt zum 19. April 2005 angekündigt hatte. Oettinger, der den 20. April durch den Hitler-Geburtstag für „historisch vorbelastet“ hielt, wurde daraufhin am 21. April in sein neues Amt eingeführt.<ref>Nach einer [[n-tv]]-Meldung vom 26. Oktober 2004:[https://www.n-tv.de/politik/Mitgliederbefragung-im-Laendle-article77996.html]</ref><br />
<br />
Der 20. April ist für [[Neonazismus|Neonazis]] ein Feiertag. Aus dem des [[Collegium Humanum]] ging ein [[Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers]] hervor, das von [[Michael Kühnen]] geleitet wurde.<ref>Christian Mentel: ''Collegium Humanum.'' In: [[Wolfgang Benz]] (Hrsg.): ''[[Handbuch des Antisemitismus]]. Organisationen, Institutionen, Bewegungen''. Band 5. Walter de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-598-24078-2, S. 115.</ref> Die deutschen Neonazis [[Oliver Schweigert]] und [[Stella Hähnel|Stella Palau]] heirateten am 20. April 2000, dem 111. Geburtstag von Adolf Hitler.<ref>{{Internetquelle |autor=Nicole Meßmer, Marie Preuß |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/frauen-in-der-npd-jung-weiblich-rechtsextrem/1299176.html |titel=Frauen in der NPD: Jung, weiblich, rechtsextrem |werk=[[Der Tagesspiegel|tagesspiegel.de]] |datum=2008-08-11 |abruf=2021-10-13 |zitat=Mein Ex-Mann hatte die Idee, am 20. April zu heiraten – das ist natürlich eine Provokation gewesen.}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.apabiz.de/2000/bereitet-neonazifuehrer-oliver-schweigert-internet-aktivitaeten-vor/ |titel=Bereitet Neonaziführer Oliver Schweigert Internet-Aktivitäten vor? |werk=[[Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin|apabiz.de]] |datum=2000-08-17 |abruf=2020-03-31}}</ref><br />
<br />
Immer wieder kommt es zu Anklagen wegen [[Wiederbetätigung]] nach Gedenkaktionen oder "Geburtstagspostings" in sozialen Medien anlässlich dieses Datums.<ref>[https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/kerzen-beim-hitlerhaus-am-20-april-platziert-angeklagte-muessen-drei-jahre-ins-gefaengnis;art4,3786545 Kerzen beim Hitlerhaus am 20. April platziert: Angeklagte müssen drei Jahre ins Gefängnis], OÖ Nachrichten am 6. Februar 2023</ref><ref>[https://www.salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/flachgauer-familie-wegen-wiederbetaetigung-verurteilt-110882890 Flachgauer Familie wegen Wiederbetätigung verurteilt], Salzburg 24 am 14. Oktober 2021 </ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Jörg Koch: ''Führers Geburtstag'', in: Ders. ''Dass Du nicht vergessest der Geschichte – Staatliche Gedenk- und Feiertage von 1871 bis heute.'' Wbg Academic, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-534-40186-4, S.&nbsp;150–160.<br />
* Joachim Immisch (Hrsg.): ''Die Wochenschau von Hitlers 50. Geburtstag.'' Erläuterungen und Material für ihre Auswertung, Niedersächsische Landeszentrale für Politische Bildung, Hannover 1961.<br />
* [[Walter Kempowski]] (Hrsg.): ''[[Das Echolot|Das Echolot. Ein kollektives Tagebuch]] – Abgesang 45''. Knaus, München 2005, ISBN 3-8135-0249-X.<br />
* Roland Kopp: ''Die Wehrmacht feiert. Kommandeurs-Reden zu Hitlers 50. Geburtstag am 20. April 1939'', in: ''[[Militärgeschichtliche Zeitschrift]]'' 62 (2003) 2, S.&nbsp;471–535.<br />
* [[Günther Rühle]]: ''Eine deutsche Karriere. „Schlageter“ von Hanns Johst – eine Uraufführung zu Hitlers Geburtstag''. In: ''[[Theater heute]]'', 43.&nbsp;Jg. (2002), Heft 8/9, S.&nbsp;56–64.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Hitler birthday commemorations|Führergeburtstag}}<br />
{{Wiktionary}}<br />
* {{Toter Link |date= 2022-02-27 |url=http://www.verfassungen.de/de/de33-45/sonderfeiertage39.htm |text=Verordnung zum Gesetz über einmalige Sonderfeiertage vom 17. April 1939}}<br />
* [https://opac.k10plus.de/DB=2.299/SET=1/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1016&SRT=RLV&TRM=Hitlers+Geburtstag&MATCFILTER=N&MATCSET=N&NOABS=Y&SHRTST=10 Hitlers Geburtstag (KVK)]<br />
* [https://www.vfcg.eu/geschichten-die-keiner-mehr-kennt/#Geburtstag Geboren am 20. April 1933 (VfcG)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Fuhrergeburtstag}}<br />
[[Kategorie:Kultur (Deutsches Reich, 1933–1945)]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliger Feiertag]]<br />
[[Kategorie:Geburtstag]]<br />
[[Kategorie:Adolf Hitler]]<br />
[[Kategorie:NS-Propaganda]]<br />
[[Kategorie:Feste und Brauchtum (Nationalsozialismus)]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Web_to_date&diff=232704799Web to date2023-04-11T21:53:55Z<p>Doco: Historische Software, konsequent Vergangenheitsform angewendet</p>
<hr />
<div>{{Infobox Software<br />
|Name= Web to Date<br />
|Screenshot=<br />
|Beschreibung=<br />
|Hersteller= [[Data Becker]] GmbH & Co. KG<br />
|AktuelleVersion= NG<br />
|AktuelleVersionFreigabeDatum= Juli 2013<br />
|Betriebssystem= [[Microsoft Windows]]<br />
|Kategorie= [[Web-Content-Management-System]]<br />
|Lizenz= [[Proprietäre Software|proprietär]]<br />
|Deutsch= ja<br />
}}<br />
'''Web to date''' (als [[Meta-Element]] „generator“ auf damit erstellten [[Website]]s als '''Web2Date''' bezeichnet) war ein [[Web-Content-Management-System]] (eine Software zur gemeinschaftlichen Erstellung, Bearbeitung und Organisation von Inhalten), das der Düsseldorfer Softwareverlag [[Data Becker]] vertrieben hat. Es wurde hauptsächlich von der Thomas Henrichs Software-Entwicklung programmiert.<ref>[http://www.thomas-henrichs.de/ thomas-henrichs.de] Homepage der Thomas Henrichs Software-Entwicklung</ref> und mit Designs und Plugins anderer Entwickler von Data Becker ergänzt. Das Programm war nur unter dem Betriebssystem [[Microsoft Windows]] lauffähig. Die [[Hypertext Markup Language|HTML]]- und [[PHP]]-Webseiten wurden aus dem Programm heraus erzeugt und auf den [[Webserver]] hochgeladen.<br />
<br />
Die Software erschien erstmals als Version 1.0 im Juni 2002, zuletzt im Juli 2012 als Version 8s und wurde zusammen mit Anwendungsbüchern aus dem Verlag Data Becker vertrieben.<ref>Monika Kipp: ''Web to date 4: das große Buch''. Data-Becker, Düsseldorf 2005. ISBN 3-8158-2546-6.<br /><br />
Monika Kipp: ''Web to date 3: das große Buch''. Data-Becker, Düsseldorf 2004. ISBN 3-8158-2541-5.</ref> Auch Anwender ohne Design- und HTML-Kenntnisse konnten mit dem Programm [[Website]]s erstellen, dabei halfen die Benutzerführung und Software-Assistenten. Die erzeugten Webseiten konnten jederzeit aktualisiert oder erweitert werden. Inhalte und Design der Website konnten separat bearbeitet und konfiguriert werden. Dabei standen dem Anwender verschiedene Variationen und Farbkombinationen zur Verfügung. Website-Assistenten und Homepage-Vorlagen unterstützten den Anwender bei seiner Homepageentwicklung.<br />
<br />
Der HTML-Quelltext blieb dem (unbedarften) Anwender weitgehend verborgen und wurde von der Software vorerst auf dem eigenen Computer erzeugt. Danach bestand die Möglichkeit, das Projekt außerhalb der Software weiterzubearbeiten oder das Projekt direkt aus der Software heraus auf einen Server hochzuladen.<br />
<br />
Die Templates waren in HTML und in der Metasprache CCML (Content Composition Markup Language) geschrieben und ließen sich mit Sachkenntnis zu profundem Ausgangsmaterial zur Websiteerzeugung ergänzen oder umformen. Dies widerspricht der Aussage im vorherigen Absatz insofern, als man problemlos auf die diversen Templates zugreifen und diese ''vor'' der Seitenerzeugung dauerhaft bearbeiten konnte.<br />
<br />
Seit der Version 8 konnte das Programm mit dem [[HTML5|HTML5-Standard]] umgehen und ermöglichte so Animationen, die ohne [[Flash Player]] dargestellt werden konnten.<ref>[https://www.netzwelt.de/news/88995-kurztest-homepage-baukasten-webtodate-8.html Neuerungen und Test von WebToDate 8], abgerufen am 18. Oktober 2011</ref> Außerdem wurden die Ausgabe einer Webseite auf mobilen Endgeräten und die [[Suchmaschinenoptimierung]] verbessert. Responsive Designs, die sich den unterschiedlichen mobilen Endgeräten automatisch anpassen, fehlten jedoch.<br />
<br />
Die letzte veröffentlichte Version „NG“ (steht für ''next generation'') war onlinebasiert, wobei für die Bearbeitung der Website ein Windows-Rechner für die Installation des Client benötigt wurde. Eine Übernahme der Inhalte wie in den Versionen davor war nicht möglich.<br />
<br />
Die Software erforderte eine [[Produktaktivierung]]. Diese erfolgte über einen von Data Becker unabhängigen Server, dessen Abschaltung ursprünglich zum 31. März 2016 erwartet wurde. Der Server lief jedoch auf unbestimmte Zeit weiter.<br />
Der Server wird betrieben vom Technologieanbieter des Kopierschutzes (Protectdisc).<br />
<br />
Ein weiteres Problem ergab sich jedoch durch die mangelnde Kompatibilität von Web to Date mit den aktuellsten PHP Versionen. Die letzte veröffentlichte Version 8(s) ist kompatibel bis PHP Version 5.5, mit Version 5.6 zeigen sich bereits erste Fehler in der Anzeige von Websites.<br />
<br />
== Ende des Vertriebs von web to date ==<br />
Mit Betriebsschließung von [[Data Becker]] am 31. März 2014 endete auch der Vertrieb von web to date. Thomas Henrichs, der Entwickler von web to date, hat auf Basis des Quellcodes von web to date die alternative Software Siquando Web entwickelt,<ref>[http://www.siquando.de/web/ siquando.de] Alternativ-Programm "Siquando Web"</ref> mit der vorhandene Projekte weiter bearbeitet werden können und die einen vergleichbaren Funktionsumfang wie web to date bietet.<br />
<br />
== Merkmale ==<br />
* Jederzeit reale Seitenvorschau der Webseite möglich<br />
* Verschiedene Designvariationen<br />
* Fertige Webseiten-Vorlagen und Themen<br />
* Webseiten-Erstellungsassistent<br />
* [[Assistent (Datenverarbeitung)|Assistent]] für Bildergalerien<br />
* Textinhalt-[[Datenaustausch|Import]]-Funktion<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Monika Wetzels: ''Das große Praxisbuch Web To Date 6. Webselling, Geld verdienen mit dem Internet''. Data Becker, 2009, ISBN 978-3-8158-2934-9.<br />
* Monika Wetzels: ''Praxisbuch Web To Date 5. Ganz einfach attraktive Webpräsenzen gestalten''. Data Becker, 2007, ISBN 3-8158-2576-8. (Zweite Auflage)<br />
* Thomas Wagner, Thomas Müller: ''Professionelle Webseiten mit Web-to-Date 5''. Data Becker, 2007, ISBN 3-8158-2796-5.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Web-Content-Management-System]]<br />
[[Kategorie:Webanwendung]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Autoreisezugwagen&diff=232608428Autoreisezugwagen2023-04-08T19:22:24Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Fotothek df n-10 0000459.jpg|miniatur|Autoreisezugwagen der DR]]<br />
[[Datei:13 OEBB DDm Graz Hbf 030316 EN464.jpg|miniatur|Autoreisezugwagen der ÖBB]]<br />
[[Datei:Verladenes Fahrzeug am unteren Deck eines ÖBB Autoreisezug.jpg|mini|Ansicht unteres Deck]]<br />
Ein '''Autoreisezugwagen''' ist ein in [[Zug (Schienenverkehr)|Reisezügen]] eingesetzter [[Eisenbahnwagen]] für die Beförderung von [[Personenkraftwagen]] und [[Motorrad|Motorrädern]] im [[Schienenpersonenfernverkehr]] ([[Autoreisezug]]). Er ist in der Regel als [[Doppelstockwagen]] ausgeführt. Autoreisezugwagen werden als Gepäckwagen eingeordnet, durch das Zusammenfallen von Doppelstock- und Gepäckwagen entsteht das Gattungszeichen DD.<br />
<br />
Da Autoreisezüge schneller als Güterzüge fahren, werden vierachsige [[Drehgestell]]wagen bevorzugt. Diese werden als doppelstöckige [[Gepäckwagen (Eisenbahnwagen)|Gepäckwagen]] mit der [[UIC-Bauart-Bezeichnungssystem für Reisezugwagen|Gattung DD(m)]] bezeichnet. Damit sind Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h möglich. Zusätzlich erhalten Autoreisezugwagen Durchgangsleitungen für die [[Zugsammelschiene]], [[UIC-Leitung|UIC-]] und [[ep-Leitung]]. Sie sind erforderlich, damit die Autoreisezugwagen an beliebiger Stelle im Zug und damit auch zwischen Lokomotive und Reisezugwagen eingestellt werden können.<br />
<br />
Die Autotransportwagen sind mit abklappbaren Überfahrbrücken ausgestattet, die es ermöglichen, mehrere gekuppelte Wagen vom Ende her zu be- und entladen. Das obere Deck wird über eine Rampe befahren. Um einerseits über die [[Puffer (Bahn)|Puffer]] fahren zu können, andererseits auch Fahrzeuge größerer Dachhöhe (beispielsweise [[Van (Automobil)|Vans]]) befördern zu können, ohne das Lademaß zu überschreiten, sind beide Ladeebenen zur Wagenmitte hin abgesenkt. Höhere Fahrzeuge werden dann in der Mitte des Oberdecks befördert. Auf der unteren Ebene können auch [[Motorrad|Motorräder]] verladen werden.<br />
<br />
Die [[Deutsche Bundesbahn]] beschaffte insgesamt 165 Wagen des Typs DDm<sup>915</sup>. Die ersten 40 davon wurden 1969 bei [[Waggonbau Graaff]] gebaut, die restlichen 1970 bis 1973 bei der [[Waggonfabrik Uerdingen]]. Diese Wagen blieben bis zum Ende des Autoreisezugverkehrs 2016 in Betrieb.<br />
<br />
1971/1972 nahm die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]] 37 Wagen des Typs DDm vom französischen Unternehmen ANF in Betrieb. Sie wurden bei der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] als DDm<sup>916</sup> bezeichnet und bis 2004 eingesetzt.<br />
<br />
Ein Sonderfall ist der Autotransport über den [[Hindenburgdamm]] ''([[Sylt Shuttle]])'' von und nach [[Sylt]], wo die [[Passagier|Reisenden]] im Kraftfahrzeug sitzen bleiben.<br />
<br />
Die [[Österreichische Bundesbahnen|Österreichischen Bundesbahnen]] nahmen 1971 zehn Wagen DDm 98-80 von der Waggonfabrik Uerdingen in Betrieb, die den DDm<sup>915</sup> der DB stark ähneln. In den Jahren 1982 bis 1990 wurden achtzig weiterentwickelte Wagen DDm 98-70 bei den [[Innio Jenbacher|Jenbacher Werken]] gebaut, wovon die ersten 40 in [[Eurofima-C1-Lackierung]] gestrichen waren. Einen ähnlichen Sonderfall wie beim Hindenburgdamm findet man auch auf der Autoschleuse Tauernbahn.<br />
<br />
Zwischen [[Frankreich]] und [[England]] werden für die Pendelzüge „[[Le Shuttle]]“ im [[Eurotunnel]] unter dem [[Ärmelkanal]] ein- und doppelstöckige geschlossene Autoreisezugwagen mit Sondermaßen eingesetzt. Auch hier bleiben die [[Passagier|Reisenden]] bei oder in ihrem Kraftfahrzeug.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Anita Hausmann, Dirk H. Enders: ''Grundlagen des Bahnbetriebs.'' 2. Auflage, Bahn Fachverlag, 2007, ISBN 978-3980800242.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Motor car transporter wagons|Autoreisezugwagen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Reisezugwagen-Bauart]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Handelsorganisation&diff=232045899Handelsorganisation2023-03-21T22:18:22Z<p>Doco: /* Geschichte */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Handelsorganisation<br />
| Logo = HO.svg<br />
| Unternehmensform = [[Volkseigener Betrieb|VEB]]<br />
| Gründungsdatum = 15. November 1948<br />
| Sitz = [[Potsdam]], [[Deutschland]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Branche = [[Handelsunternehmen]]<br />
| Auflösungsdatum = 1990<br />
| Auflösungsgrund = [[Liquidation]] und Verkauf<br />
| Homepage = <br />
}}<br />
<br />
Die '''Handelsorganisation''' ('''HO''') war ein in der juristischen Form des [[Volkseigentum]]s geführtes [[Staat|staatliches]] [[Einzelhandel]]sunternehmen in der [[Sowjetische Besatzungszone|SBZ]], weitergeführt in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] bis zu ihrer Auflösung nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]]. Der Handel umfasste alle privaten Bereiche des Lebens – von Lebensmitteln bis zu Haushaltswaren.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R80013, Berlin, Eröffnung des 1. HO-Kaufhauses.jpg|mini|Eröffnung des ersten HO-Geschäftes (1948)]]<br />
Die HO wurde 1948 auf Weisung der [[Deutsche Wirtschaftskommission|DWK]] in [[Ost-Berlin]] gegründet. Nach kurzer Vorbereitungszeit eröffnete die Organisation am 15. November 1948 im damaligen Bezirk [[Berlin-Friedrichshain|Friedrichshain]] in der [[Frankfurter Allee]] am [[U-Bahnhof Samariterstraße]] ein Geschäft für Textilien und Schuhe.<ref>Stefan Wolle: ''Der große Plan: Alltag und Herrschaft in der DDR 1949–1961.'' Ch. Links Verlag, Berlin 2013 ([https://books.google.de/books?hl=de&id=yA9oAgAAQBAJ&q=Frankfurter+Allee#v=snippet&q=15.%20November%201948&f=false books.google.de]).</ref> Schuhe ohne Bezugsschein kosteten 120 bis 300&nbsp;[[Deutsche Mark|DM]], Herrenanzüge bis zu 630&nbsp;DM bei einem durchschnittlichen Monatslohn eines Industriearbeiters von 200&nbsp;DM. Am 16. November eröffnete ein Süßwarenladen in der [[Otto-Braun-Straße|Neuen Königstraße]]. Eine Tafel Schokolade kostete hier 20&nbsp;DM.<ref>''„Freie Läden“ bewähren sich.'' In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 15. Dezember 1948, S. 6.</ref> Die in der HO angebotenen [[Lebensmittel]] konnten ohne Abgabe von [[Lebensmittelkarte|Lebensmittelmarken]] erworben werden. Dafür waren die Preise anfänglich durchschnittlich doppelt so teuer, aber in allen Geschäften waren sie stets gleich hoch.<ref>Angela M. Arnold, Gabriele von Griesheim: ''Trümmer, Bahnen und Bezirke.'' Selbstverlag, Berlin 2002, ISBN 3-00-009839-9, S. 26.</ref> Zugleich eröffneten weitere 28&nbsp;HO-Läden und 21&nbsp;HO-Gaststätten, auch außerhalb von Berlin.<ref name="Spiegel50">{{Der Spiegel |ID=44447831 |Titel=Ostzone: In die HO-Kasse |Jahr=1950 |Nr=14}}</ref><br />
<br />
Bereits ein knappes Jahr später, am 1. April 1949 erhöhte sich die Zahl der HO-Verkaufseinrichtungen sprunghaft: mit dem SMAD-Befehl 124 wurden bis dahin [[Treuhand|treuhänderisch]] verwaltete Läden zu HO-Filialen umgewandelt. In den kleinen Städten und Dörfern etablierten sich ''fliegende HO-Läden'', Privathändler konnten mit der HO Kommissionsverträge abschließen.<ref name="Spiegel50" /> Mit den Gewinnen begann die HO, auch Neubauten zu errichten.<br />
<br />
Bald senkte die HO ihre Preise schrittweise, im April 1950 sogar um bis zu 30&nbsp;Prozent.<ref name="Spiegel50" /><br />
<br />
Am 22. Februar 1949 verabschiedete die [[Volkskammer]] der SBZ das Gesetz ''Zur Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung'', welches die juristischen und finanziellen Grundlagen für die HO regelte. Die Organisation erhielt ein [[Grundkapital]] von 50&nbsp;Millionen [[Mark (DDR)|Ostmark]] und nahm ihren Hauptsitz in [[Potsdam]]. Erster Geschäftsführer der staatlichen Verkaufseinrichtung wurde [[Paul Baender]].<ref name="Spiegel50" /><br />
<br />
Die Zahl der Verkaufseinrichtungen erhöhte sich schnell: so erwirtschafteten 2.300&nbsp;HO-Läden im Jahr 1950 schon zirka 26&nbsp;Prozent des Einzelhandelsumsatzes der DDR. Bis 1960 hatten sich 35.000&nbsp;Geschäfte etabliert, die einen Umsatzanteil von über 37&nbsp;Prozent erreichten. Den weitaus größeren Teil des Umsatzes erzielten die Verkaufseinrichtungen des [[Konsum (Handelskette)|Konsum]]. Da diese [[genossenschaft]]lich geführt wurden und kein Staatsbetrieb waren wie die HO, wurde besonders in den Anfangsjahren der DDR von Regierungsseite versucht, die HO zu bevorteilen. Trotzdem etablierten sich beide parallel in der Alltagswelt der DDR. Das kam auch in dem Nebeneinander in fast allen Neubaugebieten der Großstädte zum Ausdruck.<br />
<br />
Auch neue Verkaufsformen fanden zuerst Einzug in ein HO-Lebensmittelgeschäft in [[Berlin-Weißensee]], [[Berliner Allee (Berlin)|Klement-Gottwald-Allee]]: eine [[Selbstbedienung]]seinrichtung eröffnete hier am 13. Dezember 1956.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/berlin/berlin-in-historischen-aufnahmen-der-erste-selbstbedienungsladen-der-ddr-29926590 ''Der erste Selbstbedienungsladen in der DDR hat eröffnet''], abgerufen am 11. Februar 2019.</ref><br />
<br />
== Struktur und Prinzipien ==<br />
Die Handelsorganisation war gegliedert in die Bereiche Industriewaren, Lebensmittel, [[Gaststätte]]n, Warenhäuser und Hotels. In den 1960er Jahren entstand die Tochtergesellschaft der ''[[Centrum Warenhaus|Centrum Warenhäuser]]'', die in vielen [[Bezirk (DDR)|Bezirksstädten]] der DDR ihre Einkaufszentren unterhielten. Für den gehobenen Bedarf wurden ab 1962 die [[Exquisit-Laden|Exquisit-Läden]] auf Beschluss des Ministerrates der DDR geschaffen und 1966 durch die [[Delikatladen|Delikatläden]] ergänzt.<br />
Die Einzelhandelsgeschäfte und Warenhäuser der HO existierten neben denen der ''[[Konsum (Handelskette)|Konsum]]-Kette''.<br />
<br />
Eine Besonderheit stellte die HO für die [[Wismut (Unternehmen)#Gehälter und Versorgung|Wismut]] dar, die sich speziell in den Uranbergbaugebieten der DDR etablierte. Hinzu kamen thematisch ausgerichtete Verkaufseinrichtungen wie das 1961 in Leipzig eröffnete [[HO Schachzentrum|HO-Schachzentrum]], das vorwiegend [[Schach]]artikel verkaufte. Sogar der damalige Weltmeister, [[Bobby Fischer]] gehörte zu seinen Kunden.<ref name="Kampf">Juliane Schütterle: {{Webarchiv|url=https://www.lzt-thueringen.de/files/ersorgunginternetversion.pdf |wayback=20190212011104 |text=''Klassenkampf im Kaufhaus. Versorgung und Sonderversorgung in der DDR, 1971–1989.'' |archiv-bot=2022-11-12 00:10:54 InternetArchiveBot }} (PDF) Dissertation; Abgerufen am 11. Februar 2019.</ref><br />
[[Datei:Dobritz Kaufhalle Schulen Straßenbahn Parkplatz ca. 1970.JPG|mini|HO-Kaufhalle in [[Dresden]] (ca. 1970)]]<br />
<br />
Eine weitere Besonderheit war der ''HO-Spezialhandel'', der hochwertige Waren, auch aus Import oder [[Gestattungsproduktion]], führte und dessen Verkaufseinrichtungen nur für besondere Personenkreise offen standen. Für die Belegschaft des Spezialhandels gab es intern „Dresdner Ware“ genannte hochwertige Warenkontingente insbesondere aus dem Nahrungsmittelbereich, die zu normalen Preisen (nicht [[Delikatladen|Delikatpreise]]) verkauft wurden. Der Spezialhandel belieferte auch die [[Russenmagazin|„Speztorg“-Läden]]. Die Verkaufseinrichtungen im Bereich der [[Nationale Volksarmee|NVA]] wurden unter dem Kürzel MHO (Militär-Handelsorganisation) geführt. Ab 1987 firmierte der Spezialhandel unter ''VEB Spezialhandel Taucha''.<ref name="Kampf" /><br />
<br />
Bis zur Neustrukturierung der IFA (Industrieverband Fahrzeugzeugbau) im Jahr 1968 wurden auch Fahrzeuge und deren Ersatzteile für den Privatgebrauch von der HO vertrieben. Ab 1968 erfolgte dieser Verkauf über spezielle Fachgeschäfte, die direkt der IFA angegliedert waren.<br />
<br />
Die Handelsorganisation betrieb auch Hotels und Gaststätten in allen Bezirken der DDR.<br />
* In Berlin wurde beispielsweise ab Eröffnung 1963 das ''[[Hotel Berolina]]'' als HO-Hotel betrieben und im damaligen Karl-Marx-Stadt ab 1952 das ''Hotel Chemnitzer Hof''. In Leipzig gehörten bis 1964 das ''[[Hotel Astoria (Leipzig)|Hotel Astoria]]'' und das ''[[Hotel Fürstenhof (Leipzig)|Hotel International]]'' zur HO, ebenso das ''Hotel International'' in Magdeburg. Ab 1965 wurden die genannten Häuser von der damals neu gegründeten [[Interhotel|Interhotel DDR]] übernommen. In Weimar wurde Mitte der 1950er Jahre bis 1966 das ''[[Hotel Elephant]]'' als HO-Hotel betrieben; der ''Elephant'' gehörte ab 20.&nbsp;Dezember 1966 zu [[Interhotel|Interhotel DDR]]. In Neubrandenburg gehörte bis 1989 das ''Hotel Vier Tore'' zur HO, ab 1990 wurde es von [[Interhotel]] übernommen.<br />
* Bad Liebenwerda: [[Zum Weißen Roß (Bad Liebenwerda)|Hotel Weißes Roß]]<br />
* Berlin: [[Hotel Adlon]]<br />
* Dresden: [[Gewandhaus (Dresden)|Gewandhaus]] und [[Hotel Bayerischer Hof Dresden|Hotel Tourist]]<br />
* Eilenburg: [[Gasthof Zum Roten Hirsch (Eilenburg)|Hotel Roter Hirsch]]<br />
* Eisenach: [[Jagdschloss Hohe Sonne|Hotel Hohe Sonne]], [[Fürstenhof (Eisenach)|Hotel Stadt Eisenach]] und [[Hotel Kaiserhof (Eisenach)|Parkhotel]]<br />
* Gotha: [[Volkshaus zum Mohren|Hotel Mohren]]<br />
* Lübbenau: [[Zum Fröhlichen Hecht|Hotel Fröhlicher Hecht]], [[Zum grünen Strand der Spree]]<br />
* Löbau: [[Honigbrunnen]]<br />
* Meiningen: [[Hotel Sächsischer Hof]] und [[Schloss Landsberg (Meiningen)]]<br />
* Mühlhausen: [[Hotel Stadt Mühlhausen|Hotel Schlenker]]<br />
* Radebeul: [[Bahnhofshotel (Radebeul)|Bahnhofshotel]]<br />
* Rostock-Warnemünde: [[Hotel Neptun]] und [[Hotel Hübner|Strandhotel]]<br />
* Thale: [[Berghotel Rosstrappe]]<br />
* Weimar: [[Hotel Kaiserin Augusta|Hotel International]]<br />
* Wernigerode: [[Gothisches Haus|Hotel Gothisches Haus]]<br />
* Wildenthal: [[Auersberg|Berghotel Auersberg]]<br />
<br />
In der DDR gab es 1989 420 HO-Hotels. Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] wurden etwa 150 an ehemalige Eigentümer zurückgegeben. Die übrigen wurden von der [[Treuhandanstalt]] an neue Eigentümer verkauft oder als Immobilien ohne Zweckbindung angeboten, da sich keine Interessenten fanden.<ref>''Ferienhäuser fast ausverkauft.'' In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 28. Oktober 1993, S. 10.</ref><br />
<br />
== Finanzielle Besonderheit ==<br />
Die HO-[[Akzise]] war der Preisaufschlag auf bewirtschaftete Waren, für die ein doppeltes Preisniveau bestand, in Höhe des Unterschieds zwischen dem Preis rationierter Waren und dem HO-Preis.<ref>''Meyers Neues Lexikon in acht Bänden.'' Vierter Band. Leipzig 1962, S. 172.</ref> Als die [[Lebensmittelmarke]]n 1958 abgeschafft wurden, fiel sie größtenteils weg, wurde aber für Kohlen im staatlichen und privaten Handel noch bis 1990 erhoben.<br />
<br />
Mit dem Wegfall der Marken verkauften sowohl HO als auch Konsum alle gleichen Artikel auch zu gleichen Preisen, dem staatlich festgelegten [[Einzelhandelsverkaufspreis|EVP]].<ref>Tina Schwarz: ''Filinchen, Brause, Nudossi. Das hat man zu DDR-Zeiten in der Kaufhalle bezahlt'' [https://www.mz-web.de/wirtschaft/filinchen--brause--nudossi-das-hat-man-zu-ddr-zeiten-in-der-kaufhalle-bezahlt-29424736 mz-web.de], 9. Februar 2019; abgerufen am 11. Februar 2019 (Eine kleine Übersicht, was in der DDR 1985 wie viel kostete).</ref><br />
<br />
== Galerie ==<br />
<gallery mode="packed"><br />
Bundesarchiv Bild 183-S84361, Berlin, neues HO-Kaufhaus.jpg|HO-Kaufhaus in Berlin (1949)<br />
Bundesarchiv Bild 183-08328-0006, Berlin, Köpenick, HO-Lebensmittelgeschäft.jpg|Lebensmittelgeschäft der HO (1950)<br />
HO Kaufhaus.jpg|HO-Kaufhaus Schmiedefeld<br />
Papiereinkaufstüte - DDR - Industriewaren - HO - Stadt Dresden - Bild 001.jpg|Industriewaren – HO – Stadt Dresden<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Handelsorganisation (HO)}}<br />
* [https://h-o.de H-O.de] H-O Handelsorganisation GmbH (kommerzielle Homepage)<br />
* Ines Mietzsch: [http://www.ines-mietzsch.de/114601/110201.html ''Konsum und HO''] (private Homepage)<br />
* [https://www.planet-schule.de/wissenspool/alltag-in-der-ddr/inhalt/hintergrund/versorgung.html ''Staatliche Handelsorganisation (HO) und Konsumgenossenschaft''] auf planet-schule.de.<br />
* [http://www.zeitklicks.de/ddr/zeitklicks/zeit/alltag/zu-hause/einkaufen-von-schlangen-konsum-und-uwubus/ Weitere Details zu den Spezialverkaufsstellen der HO] auf zeitklicks.de.<br />
* [https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iOTM5YWUwMC00Y2U0LTQ2NzMtOTFlMC1lOWFkMmM4YmVjZTI/ ''Was von der HO übrig blieb''] auf ARD/MDR-Mediathek, Sendung ''[[Umschau]]'' vom 20. November 2018.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=4711788-6}}<br />
<br />
[[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (DDR)|!]]<br />
[[Kategorie:Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren|!]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Handelsunternehmen (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Wirtschaftssprache (DDR)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1948]]<br />
[[Kategorie:Aufgelöst 1990]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wertheim_(Warenhaus)&diff=232045851Wertheim (Warenhaus)2023-03-21T22:16:00Z<p>Doco: /* Wertheim-Warenhäuser */ Kröpcke-Center</p>
<hr />
<div>[[Datei:Stralsund, Germany, Wertheim-Kaufhaus, Detail (2006-09-29).JPG|mini|hochkant=1.5|Detail im ersten Wertheim-Kaufhaus in [[Stralsund]]]]<br />
<br />
Der '''Wertheim-Konzern''' war ein [[Kaufhaus]]-[[Konzern]] der Familie '''Wertheim''', der seine Ursprünge in der [[Stralsund|Hansestadt Stralsund]] hatte. Der expandierende, bedeutende Konzern wurde von den [[Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] enteignet und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wiedergegründet. 1952 wurde die Marke von ''[[Hertie Waren- und Kaufhaus|Hertie]]'' und diese Gruppe wiederum 1994 von ''[[Karstadt]]'' übernommen.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Mode-Katalog Warenhaus A. Wertheim 1903-1904 (01).jpg|mini|hochkant|Mode-Katalog Warenhaus A.&nbsp;Wertheim 1903/1904]]<br />
<br />
Am 15. April 1852 eröffneten die aus [[Anklam]] stammenden Brüder [[Abraham Wertheim]] (1819–1896) und Theodor Wertheim, die 1841–1851 berufliche Erfahrung in [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritannien]] gesammelt hatten, in der Stralsunder [[Wasserstraße (Stralsund)|Wasserstraße]] ihr „Manufactur-Modewarengeschäft“. 1875 entstand das erste Wertheim-Kaufhaus von Abraham und Ida Wertheim (geb. Wolff, 1830–1918), ein kleines Kurzwarengeschäft in Form eines Eckladens ([[Mönchstraße (Stralsund)|Mönch-]]/[[Mühlenstraße (Stralsund)|Mühlenstraße]]), das als Ursprung und Stammhaus des Unternehmens gilt, ebenfalls in Stralsund. 1876 stiegen die Söhne Abraham Wertheims, [[Georg Wertheim|Georg]] und Hugo, in das Geschäft mit ein und erweiterten die Produktpalette. Sie brachten die Erfahrungen, die sie während ihrer Ausbildung in [[Berlin]] gesammelt hatten, in das Geschäft ein. Zu den Neuerungen zählten das [[Umtausch]]recht und die Möglichkeit, die Waren vor dem Kauf ausgiebig zu betrachten. Einheitliche Preise für alle Gesellschaftsschichten waren eine weitere Neuerung. Im Jahr 1879 werden erstmals Angestellte beschäftigt, 1880 wurde das Geschäft in größere Räume verlegt.<br />
<br />
Im Jahr 1884 wurde die erste Filiale in [[Rostock]] eröffnet. 1885 eröffnete Georg zusammen mit seinen Brüdern Franz, Wilhelm und Wolf die erste Filiale des Manufakturwarengeschäfts in [[Berlin]]. 1894 wurde das erste Warenhaus mit frei ausgelegter Ware und festen Preisen in der [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberger]] [[Oranienstraße]] eröffnet. Es war das erste Berliner Wertheim-Warenhaus. Bald folgten Warenhäuser am [[Moritzplatz (Berlin)|Moritzplatz]] und an der [[Rathausstraße (Berlin)|Königstraße]]. Im Jahr 1897 konnte der später bekannte Gebäudekomplex des Warenhauses Wertheim in der [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]], entworfen vom Berliner Architekten [[Alfred Messel]] (1896), eingeweiht werden. Das Kaufhaus wurde im Laufe der Jahre bis zum [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]] ausgebaut und war mit einer Nutzfläche von 106.000&nbsp;m² seinerzeit das größte Warenhaus Europas. 1902 erwarben die Wertheims in Stralsund die Grundstücke [[Ossenreyerstraße 8–12 (Stralsund) |Ossenreyerstraße 8–10]] und ließen dort ein großes Kaufhaus errichten, das 1903 eröffnet wurde. 1927 gelangten auch die benachbarten Grundstücke Ossenreyerstraße 11 und 12 in ihr Eigentum und darauf entstanden Erweiterungsbauten zum Kaufhaus. 1905 eröffnete an der [[Rosenthaler Straße (Berlin)|Rosenthaler Straße]]&nbsp;27 in Berlin-Mitte ein weiteres Warenhaus der Wertheims, ebenfalls von Alfred Messel stammend.<ref>{{LDLBerlin|09080156 |Baudenkmal Rosenthaler Straße 31: Warenhaus Wertheim}}, abgerufen am 15. April 2017.<br />[http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/dfg-viewer/?set%5Bimage%5D=8&set%5Bzoom%5D=default&set%5Bdebug%5D=0&set%5Bdouble%5D=0&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fzefys.staatsbibliothek-berlin.de%2Foai%2F%3Ftx_zefysoai_pi1%255Bidentifier%255D%3D6515195c-283e-48d6-ade6-1d0480ab8c60 Halbseitige Möbel-Anzeige der Berliner Wertheim-Häuser] in der ''[[Vossische Zeitung|Vossischen Zeitung]]'', 20. Oktober 1928, abgerufen am 15. April 2017.</ref><br />
<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R70355, Berlin, Boykott jüdischer Geschäfte.jpg|mini|[[Sturmabteilung|SA]] und [[Schutzstaffel|SS]] vor dem Berliner Kaufhaus. „[[Judenboykott]]“ 1933]]<br />
<br />
Anlässlich der [[Reichstagswahl 1930|Eröffnung des Reichstags am 13. Oktober 1930]] kam es zu Angriffen von Anhängern der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] auf das Warenhaus Wertheims.<ref>[[Andreas Wirsching]]: ''Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918–1933/39. Berlin und Paris im Vergleich.'' (=&nbsp;''Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte'', Bd.&nbsp;40) Oldenbourg, München 1998, ISBN 3-486-56357-2, S.&nbsp;463.</ref><br />
<br />
Nach der „[[Machtergreifung]]“ der Nationalsozialisten erfolgte ein [[Judenboykott|Boykott]] gegen jüdische Geschäfte. 1934 übertrug Georg Wertheim per Schenkung sein gesamtes Vermögen seiner nichtjüdischen Frau Ursula. Dennoch wurde die Firma Wertheim 1935 als „rein [[Judentum|jüdisch]]“ eingestuft. 1938 kam die Enteignung durch die Nationalsozialisten. Alle jüdischen Geschäftsführer wurden entlassen. Aus den Kaufhäusern von [[Hermann Tietz (Kaufmann)|Hermann Tietz]] wurde ''[[Hertie Waren- und Kaufhaus|Hertie]]'', aus denen seines Cousins [[Leonhard Tietz]] ''[[Kaufhof]]'', aus den [[Kaufhaus Schocken|Kaufhäusern von Schocken]] ''[[Merkur, Horten & Co.|Merkur]]'', und aus Wertheim die ''AWAG'' (Allgemeine Warenhaus Gesellschaft AG). 1944 wurde das Haus an der [[Leipziger Straße (Berlin) |Leipziger Straße]] durch [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|alliierte Luftangriffe]] zerstört. Nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]], mit der [[Deutsche Teilung|Teilung Deutschlands]], wurden die Häuser durch die [[Sowjetunion|sowjetische Besatzungsmacht]] übernommen und später Volkseigentum, mit Ausnahme des Hauses am [[Moritzplatz (Berlin)|Moritzplatz]] im [[Amerikanischer Sektor|Amerikanischen Sektor]] in [[West-Berlin]]. Das Stralsunder Haus gehörte ab 1949 zur Handelsvereinigung ''[[Konsum (Handelskette)|Konsum]]''.<br />
<br />
Mit einem kleinen Geschäft in der [[Wilmersdorfer Straße]] startete die ''Wertheim&nbsp;AG'' 1952 einen Neuanfang. Im gleichen Jahr folgte der Neubau in der [[Schloßstraße (Berlin-Steglitz)|Schloßstraße]] und 1971 das Haus am [[Kurfürstendamm]]. Mitte der 1980er Jahre wurde Wertheim dann vom ''Hertie-''Konzern übernommen. Ab 1994 gehörte auch Hertie zu ''[[Karstadt]]''. In Berlin führten bis April 2009 noch zwei Warenhäuser den Namen ''Wertheim''. Dann<!-- im selben Jahr?--> verschwand die Marke in Berlin vollständig aus dem Stadtbild.<br />
<br />
== Rechtsstreit ==<br />
Über mehrere Jahre wurden Rechtsstreite um Rückgabeansprüche durch und zwischen der Familie Wertheim, der damaligen Firma ''[[Arcandor|KarstadtQuelle AG]]'' und dem Land Berlin über die wertvollen Grundstücke geführt, die im ehemaligen [[Ost-Berlin]] gelegen sind und nicht unter die alte Entschädigungsregelung der [[Nachkriegszeit in Deutschland |Nachkriegszeit]] gefallen waren. Am 13.&nbsp;Oktober 2005 scheiterte der Versuch von ''KarstadtQuelle'', vom Land Berlin die Rückübertragung der Grundstücke zu erreichen, endgültig, als das [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgericht]] die [[Revision (Recht)|Revision]] gegen ein ablehnendes Urteil des [[Verwaltungsgericht Berlin|Verwaltungsgerichts Berlin]] nicht zuließ. Am 24.&nbsp;Oktober 2005 wurde die Klage der Familie beim Berufungsgericht in [[Pennsylvania]] abgelehnt. Dadurch wurde die Verhandlung in den [[Vereinigte Staaten|USA]] nicht zugelassen.<br />
<br />
Am 30. März 2007 gab der ''KarstadtQuelle''-Konzern bekannt, die Erben der von den Nationalsozialisten enteigneten „jüdischen“ Kaufmannsfamilie Wertheim mit 88&nbsp;Millionen Euro zu entschädigen. Der Konzern teilte mit, dass mit der [[Jewish Claims Conference]] eine außergerichtliche Einigung erzielt worden sei.<ref>Nils-Viktor Sorge: [http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/karstadt-quelle-entschaedigt-wertheim-erben/829514.html ''Karstadt-Quelle entschädigt Wertheim-Erben.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 31. März 2007, abgerufen am 15. April 2017.</ref> Man beabsichtige, damit auch Überlebende des [[Holocaust]] in aller Welt zu unterstützen.<br />
<br />
== Wertheim-Warenhäuser ==<br />
[[Datei:Stralsund, Germany, Wertheimkaufhaus (2006-09-29).JPG|mini|Alt-Wertheim in [[Stralsund]]]]<br />
[[Datei:Kaufhaus-A-Wertheim.jpg|mini|hochkant|Stammhaus ''Abraham Wertheim'' [[Berlin]], [[Oranienstraße]] 53/54 <small>(Illumination zur Großjährigkeitserklärung des [[Wilhelm von Preußen (1882–1951)|Kronprinzen]] am 6.&nbsp;Mai 1900)</small>]]<br />
<br />
* [[Stralsund]] (1875; Ladengeschäft, Neubau 1903/1904, Erweiterung 1927/1928, 1948 enteignet, [[Handelsorganisation|HO]]-Warenhaus ''Konsument'', 1991 ''Horten-Konsument'', 1996 geschlossen, langjähriger Umbau unter diversen Eigentümern bis 2002, seit 2008: Kaufhaus ''Jesske'')<br />
* [[Rostock]]: 1884 erstes Ladengeschäft in der Kröpeliner Straße Nr. 28, später Nr. 10, ab 1898 Nr. 34; 1903 Neubau des Warenhauses Kröpeliner Straße 34/35, zwischen 1937 und 1945 als AWAG (Allgemeine Warenhandelsgesellschaft mbH) geführt; 1949–1990 HO Kaufhaus ''Korrekt'' Herrenmode; 1991–1995 ''Hertie'', Abbruch 2000<br />
* [[Berlin]], [[Spandauer Vorstadt]], [[Rosenthaler Straße (Berlin)|Rosenthaler Straße]] 27–31 (1885 erstes Modewarengeschäft, Neubau als Warenhaus 1903–1905<ref>{{archINFORM|projekte|8768|Kaufhaus Wertheim, Rosenthaler Straße|2009-11-30}}</ref>, heute ''[[Allgemeine Ortskrankenkasse|AOK]]-Bundesverband'')<br />
* Berlin, [[Luisenstadt]], [[Oranienstraße]] 53–54 (1894–1913)<ref>{{archINFORM|projekte|4328|Kaufhaus Wertheim, Moritzplatz/Oranienstraße|2009-11-30}}</ref><br />
* Berlin, Spandauer Vorstadt, [[Friedrichstraße]] 110–112 und [[Oranienburger Straße]] 54–56a (1909–1914, ursprüngliches ''Passage-Kaufhaus'', nach 1945 ''[[Kunsthaus Tacheles]]'')<br />
* Berlin, [[Friedrichstadt]], [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]] (1897–1944)<ref>{{archINFORM|projekte|291|Kaufhaus Wertheim, Leipziger Straße|2009-11-30}}</ref><br />
* Berlin, [[Columbushaus]] am [[Potsdamer Platz]] (1945–1948)<br />
* Berlin, Luisenstadt, Prinzenstraße 35–38 / [[Moritzplatz (Berlin)|Moritzplatz]] / Oranienstraße 149–154 (Neubau, 1913–1945)<br />
* Berlin-Mitte, Königstraße 31/32 (Neubau 1911, geschlossen 1938, Gebäude kriegszerstört)<br />
* Berlin-Steglitz, [[Schloßstraße (Berlin-Steglitz)|Schloßstraße]] (Neubau, 1952–2009, umgebaut)<br />
* Berlin-Charlottenburg, [[Kurfürstendamm]] (Neubau, 1971–2008, Umwandlung in ''Karstadt''-Haus)<br />
* [[Bochum]], Bongardstraße / Hans-Böckler-Straße (1958–1986, 1988/1989 völlig umgebaut)<br />
* [[Breslau]], [[ulica Świdnicka|Schweidnitzer Straße]] (siehe: [[Warenhaus Wertheim (Breslau)]], Neubau, 1930–1944, heute: Warenhaus ''Renoma'')<br />
* [[Essen]], Kettwiger Straße (Neubau, 1964–1986)<br />
* [[Essen-Steele]] (Neubau, 1972–1979)<br />
* [[Hannover]], [[Kröpcke-Center]] (Neubau, eröffnet 2. September 1975<ref>''Fanfaren und Luftballons kündigten die Premiere an''] In: ''[[Hannoversche Allgemeine Zeitung]]'', 3. September 1975.</ref>, am 11. März 1981 geschlossen)<br />
* Hannover, [[Raschplatz]] (Neubau, am 30. Juni 1979 geschlossen)<br />
* [[Kaiserslautern]], Stiftsplatz (geschlossen)<br />
<br />
=== Wertheim Leipziger Straße (Berlin) ===<br />
[[Datei:Berlin Kaufhaus Wertheim 1900.jpg|mini|hochkant|Innenansicht des Kaufhauses Wertheim in Berlin, 1900]]<br />
[[Datei:Kaufhaus Wertheim, Leipziger Platz, 1920er Jahre.jpg|mini|links|Kaufhaus Wertheim am [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]], 1920er Jahre]]<br />
<br />
Das ''Wertheim [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]]'', später auch ''Wertheim [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]]'' genannt, wurde als das schönste Kaufhaus Deutschlands bezeichnet. Das Haus stand mit dem Warenhaus ''Tietz'' am [[Alexanderplatz]] (begonnen 1904) und dem späteren ''KaDeWe'' ([[Kaufhaus des Westens]]) am [[Wittenbergplatz]] im Wettbewerb. Die Kaufhausgründer [[Rudolph Karstadt]], [[Adolf Jandorf]], [[Hermann Tietz (Kaufmann)|Hermann Tietz]] und [[Georg Wertheim]] hatten die [[Vereinigte Staaten|amerikanische]] Erfindung des großen Warenhauses der 1850er Jahre nach Deutschland geholt.<br />
<br />
Das Wertheim-Haus am Leipziger Platz wurde in den Jahren 1896 bis 1906 (I.&nbsp;bis III.&nbsp;Bauabschnitt) nach Plänen von [[Alfred Messel]] gebaut; der vierte Bauabschnitt (1911/1912) stammte von [[Heinrich Schweitzer]]. Die Grundstücksfläche des Kaufhauses von 27.000&nbsp;m² reichte in der Tiefe bis hin zur [[Voßstraße]]. Für den Erweiterungsbau lieferte die ''Kaiserliche [[Majolika]]-Manufaktur [[Kadyny|Cadinen]]'' Baukeramik, die Fliesen schmückten die Wände und Brunnen des Sommergartens; zur Einweihung kam Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;II.]] Ein fünfter Bauabschnitt von [[Eugen Schmohl]] und Paul Kolb folgte 1925/1926. Die Hauptfront an der Leipziger Straße hatte eine Länge von 240&nbsp;Metern, zusätzlich weitere 90&nbsp;Meter am [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]]. Das Haus übertraf alle bisherigen deutschen Kaufhäuser und war mit 112.000&nbsp;m² Nutzfläche und 70.000&nbsp;m² [[Verkaufsfläche]] das größte Warenhaus Europas. Ähnlich groß sind das mehrfach vergrößerte ''KaDeWe'' (1920: 24.000&nbsp;m², 2008 ca. 61.000&nbsp;m²) und das Kaufhaus ''[[Harrods]]'' in [[London]] (62.705&nbsp;m²). Bei den [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|Luftangriffen der Alliierten]] wurde der Wertheim-Komplex Ende Januar 1944 zum Teil zerstört. Die Bausubstanz war ausreichend, um es nach dem Zweiten Weltkrieg wiederherzustellen, aber die im damaligen [[Ost-Berlin|Ostsektor Berlins]] stehenden Wertheim-Häuser wurden enteignet. Der Abriss der Ruine erfolgte 1955/1956.<br />
<br />
In den ehemaligen Tresorräumen im Untergeschoss des Kaufhauses sowie in zwei Räumen im Erdgeschoss befand sich von 1991 bis zum vollständigen Abriss des Gebäudes Mitte 2005 der [[Techno]]-Club ''[[Tresor (Club)|Tresor]]''. Auf dem Gelände entstand die ''[[LP12 Mall of Berlin]]'', die im September 2014 eröffnet wurde.<br />
<br />
=== Wertheim Schloßstraße (Berlin) ===<br />
Bereits in den 1920er Jahren erwarb G.&nbsp;Wertheim an der Ecke [[Schloßstraße (Berlin-Steglitz)|Schloß-]]/[[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Steglitz#Treitschkestraße*|Treitschkestraße]] in [[Berlin-Steglitz]] ein 30.000&nbsp;m² großes Grundstück. Es reichte in der Tiefe bis hin zur Lepsiusstraße. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Warenhaus, das gleichzeitig das erste in Berlin neugebaute Warenhaus nach dem Krieg darstellt, an der Steglitzer Schloßstraße Ecke Treitschkestraße gelegen, in der Zeit von 1950 bis 1952 als viergeschossiger Neubau errichtet.<br />
<br />
Im Jahr 1969 erfolgte ein fünfgeschossiger Erweiterungsbau an der Ecke Schloß-/[[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Steglitz#Schildhornstraße*|Schildhornstraße]] in einem seinerzeit modernen Baustil (Lamellenfassade). Mit dieser Fassadenverkleidung wurde auch das bestehende Haus umgestaltet. An der Schildhornstraße, im Anschluss an den Erweiterungsbau, wurde ein [[Parkhaus]] errichtet. Auf dem großen Wertheim-Grundstück hinter dem Warenhaus befindet sich der öffentlich zugängliche [[Harry-Bresslau-Park]]. Das nebenstehende ''[[Karstadt]]''-Warenhaus wurde in den Jahren 2007–2009 komplett saniert und umgebaut. Das Wertheim-Warenhaus blieb während der rund zweijährigen Bauzeit des Karstadt-Hauses in Betrieb. Zur Eröffnung des neuen Karstadt-Hauses am 2.&nbsp;April 2009 wurde das Wertheim-Warenhaus am 27. März 2009 geschlossen. Auf dem Areal des Wertheim-Hauses (Schloß-, Schildhorn-, Treitschkestraße) entstand mit rund 76.000&nbsp;m² das bei seiner Eröffnung zweitgrößte Einkaufszentrum der Stadt, der ''[[Boulevard Berlin]]'', der am 4.&nbsp;April 2012 eröffnet wurde. Die Arbeiten für dieses Projekt haben im Mai 2010 begonnen. Die ursprüngliche Fassade des Gebäudes von 1952, das unter [[Denkmalschutz]] steht, wurde restauriert und in den Neubau integriert.<br />
<br />
=== Wertheim Kurfürstendamm (Berlin) ===<br />
[[Datei:Gedenktafel Augsburger Str 36-42 (Charl) Wertheim.jpg|mini|hochkant=0.85|[[Gedenktafel]] am Haus, Augsburger Straße 36–42 <br />in [[Berlin-Charlottenburg]]]]<br />
<br />
Das Wertheim-Kaufhaus am [[Kurfürstendamm]] wurde 1969–1971 erbaut. In den 1990er Jahren wurde das Warenhaus mit einer Erweiterung der Fassade neugestaltet.<ref>[http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/gebaeude-und-anlagen/geschaeftshaeuser/artikel.158772.php ''Kaufhaus Karstadt, ehem. Wertheim am Kurfürstendamm''.] Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, abgerufen am 15. April 2017.</ref> Das Haus ist nach dem ''[[Kaufhaus des Westens|KaDeWe]]'' und ''Karstadt'' am [[Hermannplatz]] das drittgrößte Warenhaus der Karstadt Warenhaus GmbH in Berlin. Es liegt am zentralen Punkt des Kurfürstendamms nahe dem [[Breitscheidplatz]] und der [[Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche |Gedächtniskirche]]. Das Grundstück erstreckt sich über eine Fläche eingeschlossen durch den Kurfürstendamm, die [[Augsburger Straße (Berlin)|Augsburger]] und die [[Rankestraße (Berlin)|Rankestraße]]. Dieses Wertheim-Haus hat eine Nutzfläche von 33.000&nbsp;m² und eine Verkaufsfläche von 28.500&nbsp;m² auf acht Etagen.<br />
<br />
Im Laufe der Sanierung des ''[[Arcandor]]-''Konzerns sollte dieses – wie auch weitere Karstadt-Häuser in [[Düsseldorf]], [[Essen]], [[München]] etc. (unter anderem auch ''[[Karstadt München Bahnhofplatz|Hertie]]'' in München und das ''[[Alsterhaus]]'' in [[Hamburg]]) – in eine gehobenere Kategorie eingestuft werden, mit einer Käuferschichtorientierung zum ''KaDeWe''. Bisher kam es jedoch nicht zum Aufstieg in die ''Karstadt Premium Group''. Stattdessen fand im Oktober 2008 die Umbenennung in Karstadt statt, verbunden mit einer Um- und Neugestaltung einzelner Verkaufsbereiche. Vom Unternehmen wurde die Umfirmierung mit der eingeschlagenen „Ein-Marken-Strategie“ und der Einsparung von Werbekosten begründet. Der Name ''Wertheim'' ist seither vom Kurfürstendamm verschwunden.<ref>[https://www.welt.de/welt_print/article2338541/Wertheim-am-Kurfuerstendamm-heisst-kuenftig-Karstadt.html?print=true ''Wertheim am Kurfürstendamm heißt künftig Karstadt.''] In: ''[[Die Welt]]'', 22. August 2008, abgerufen am 15. April 2017.<br />Katrin Lange: [http://www.morgenpost.de/berlin/article102736532/Wertheim-ist-vom-Kudamm-verschwunden.html?print=yes ''Wertheim ist vom Kudamm verschwunden.''] In: ''[[Berliner Morgenpost]]'', 4. Oktober 2008, abgerufen am 15. April 2017.</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bruno Hessling: ''Der Wertheim-Bau. Einzelheiten seiner Facaden und seiner Innenräume, sowie Grundriss und Durchschnitt.'' ([[Mappenwerk]]), Berlin 1899. ([https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:109-1-14542918 Digitalisat mit zwei fehlenden Tafeln] bei der Zentral- und Landesbibliothek Berlin)<br />
* Erica Fischer, Simone Ladwig-Winters: ''Die Wertheims. Geschichte einer Familie.'' 2. Auflage, Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-62292-2.<br />
* Simone Ladwig-Winters: ''Wertheim. Ein Warenhausunternehmen und seine Eigentümer. Beispiel der Entwicklung der Berliner Warenhäuser bis zur „Arisierung“.'' (= ''Anpassung, Selbstbehauptung, Widerstand'', Band 8.) LIT, Münster 1997, ISBN 3-8258-3062-4. (zugleich [[Dissertation]], [[Freie Universität Berlin]], Berlin 1996)<br />
* [[Fritz Wolff (Architekt)|Fritz Wolff]]: ''Der Neubau des Warenhauses Wertheim in Berlin'', Deutsche Kunst und Dekoration 1904–1905, S. 277–310, [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dkd1904_1905/0284/ Digitalisat]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Kaufhaus Wertheim}}<br />
* Helmut Frei: [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=1644856/11y96wg/index.html ''Braune Schatten im Herzen Berlins. Karstadt und das Lehrstück Wertheim''.] [[Südwestrundfunk|SWR]], 29. September 2006 ([[MP3|mp3]], 37,6 MB)<small>(mit O-Ton Ladwig-Winters)</small>, [http://db.swr.de/upload/manuskriptdienst/wissen/wi20060927_3897.rtf Manuskript] ([[Rich Text Format|rtf]], 43,2 kB)<br />
* [http://www.tagesspiegel.de/berlin/schlossstrasse-karstadt-erneuert-sich/811184.html ''Schloßstraße: Karstadt erneuert sich. Neues Premium-Kaufhaus und Abriss von Wertheim''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 15. Februar 2007<br />
* Jochen P. Ziegelmann: [http://www.potsdamer-platz.org/wertheim.htm ''Kaufhaus Wertheim''.] Potsdamer-Platz.org, 1. April 2009 (Wertheim am Leipziger Platz: Spuren der Zerstörung)<br />
* Christoph Neubauer: [http://www.reichskanzlei-3d.de/g-vs24-32.html 3D-Animation des Wertheim in der Voßstraße]<br />
* [http://historische-warenhaeuser-stralsund.de/ Website des Fördervereins Historische Warenhäuser Wertheim und Tietz in Stralsund e.&nbsp;V.]<br />
* {{Pressemappe|FID=co/041638|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur|NAME=Awag-Allgemeine Warenhandels Gesellschaft AG}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Stralsund)]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Berlin)]]<br />
[[Kategorie:Kaufhaus in Stralsund]]<br />
[[Kategorie:Arisiertes Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1852]]<br />
[[Kategorie:Aufgelöst 2009]]<br />
[[Kategorie:Karstadt]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Agra_(Landwirtschaftsausstellung)&diff=231920433Agra (Landwirtschaftsausstellung)2023-03-17T23:48:57Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>{{SEITENTITEL:agra (Landwirtschaftsausstellung)}}<br />
{{Dieser Artikel|behandelt die Landwirtschaftsausstellung. Zum früheren, danach benannten Austragungsort siehe [[agra (Gelände)]].}}<br />
{{Infobox Messe<br />
| Name = agra<br />
| Alternativer Name = <br />
| Logo =<br />
| Bildunterschrift = <br />
<!-- Grundlegende Daten zur Messe --><br />
| Branche = [[Landtechnik]], [[Tierproduktion]], [[Pflanzenproduktion]], [[Sonderkultur]], [[Forstwirtschaft]], [[Ernährungswirtschaft]]<br />
| Ort = [[Leipziger Messe]]<br />
| erste Ausrichtung = 1952 in [[Markkleeberg]]<br />
| Website = [https://www.agra2019.de/ agra]<br />
<!-- Daten zur letzten Ausstellung --><br />
| letzte Messe von = 2022-4-21<br />
| letzte Messe bis = 2022-4-24<br />
| letzter Ort = <br />
| Besucherzahl = <br />
| Ausstellerzahl = <br />
| Fläche = 115.000 m²<br />
<!-- Daten zur nächsten Ausstellung --><br />
| nächste Messe von = 2024-4-11<br />
| nächste Messe bis = 2024-4-14<br />
| nächster Ort = <br />
}}<br />
Die alle zwei Jahre auf dem Gelände der [[Leipziger Messe]] stattfindende Landwirtschaftsausstellung '''agra''' ist die größte [[Messe (Wirtschaft)|Messe]] für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Mitteldeutschland. Seit Jahren sieht die Messe eine zunehmende internationale Präsenz. Die seit 1952 stattfindende Messe richtet sich vor allem an [[Fachmesse|Fachbesucher]].<br />
<br />
== Profil ==<br />
<br />
Gegründet wurde die ''agra'' 1952 als zentrale Gartenbau- und Landwirtschaftsausstellung der [[DDR]] auf dem gleichnamigen Gelände der [[agra (Gelände)|agra]] im Süden von [[Leipzig]]. Anfangs auch ''agra Markkleeberg'' genannt, zog sie jährlich bis zu 750.000 Besucher an. Nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] änderte sie mehrfach den Namen und wurde beinahe eingestellt, kehrte aber letztlich zum alten Namen zurück. Der Veranstalter der ''agra'' ist die ''agra Veranstaltungs GmbH'' aus [[Markkleeberg]].<br />
<br />
Zentrale Themen sind die Betriebsmittel und Verfahren der Landwirtschaft. Darunter die [[Landtechnik]], [[Tierproduktion]], [[Pflanzenproduktion]], [[Sonderkultur]], [[Nachwachsender Rohstoff]], [[Forstwirtschaft]], [[Erneuerbare Energien]] und [[Ernährungswirtschaft]]. Auf der ''agra'' finden auch Rahmenveranstaltungen und Sonderschauen statt. Im Jahr 2017 war dies die Sonderschau „Land und Genuss“, die sich vor allem an Publikumsbesucher und weniger an Fachbesucher wandte.<br />
<br />
In den Jahren 2015 und 2017 sah die ''agra'' eine Rekordbeteiligung für die Zeit nach der Wende. Fast 93 % der Besucher waren 2015 Fachbesucher. 2017 sah die Messe gut 50.400 Besucher mit 1.183 Ausstellern aus 14 Ländern, darunter sämtliche namhaften Hersteller von Landmaschinen. Sie belegte 2017 zwei der vier Messehallen und bei 115.000 m² Gesamtfläche das gesamte Freigelände der Leipziger Messe. Damit erreichte die ''agra'' die Kapazitätsgrenze der Leipziger Messe.<ref name="agra2017">[https://www.agra2017.de/programm.php Programm agra Messe], agra Veranstalter GmbH, abgerufen am 28. März 2017.</ref><br />
<br />
== Geschichte bis 2004 ==<br />
=== Landwirtschaftsausstellung der DDR ===<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-J0619-0008-001, Leipzig, agra 70, Landwirtschaftsausstellung.jpg|mini|''agra70'' (1970)]]<br />
[[Datei:Bild 455 - AGRA, StVO DDR 1977.svg|mini|Ab 1979 gab es mit dem Bild 455 ein eigenes Zusatzzeichen für die ''agra'' in der Straßenverkehrs-Ordnung der DDR]]<br />
[[Datei:Bundesarchiv DH 2 Bild-F-03222, Markkleeberg, Schweinepilze (cropped).jpg|mini|''agra60'' – Schweinepilze (1960)]]<br />
<br />
Der Ursprung des heutigen agra-Parkgeländes zwischen den Städten Leipzig und Markkleeberg geht zurück auf den Landschaftspark [[Paul Herfurth]]s (1855–1937). Dieser erwarb 1889 die Wiesen zwischen Städtelner Straße (heute Raschwitzer Straße) und Pleiße und errichtete dort seinen Familiensitz, der bis zur Enteignung der Familie 1945 in Privatbesitz blieb.<br />
<br />
Im Jahr 1948 fand auf dem Gelände eine erste Gartenbauausstellung ortsansässiger Gärtner statt, die sich in den folgenden Jahren rasch ausweitete. Auf Betreiben von [[Oskar Baumgarten (Agrarwissenschaftler)|Oskar Baumgarten]] eröffnete 1950 in Markkleeberg die erste Gartenbauausstellung der DDR, ab 1952 fanden diese und die Landwirtschaftsausstellung der DDR regelmäßig gemeinsam hier statt. Diese Ausstellung war eine Präsentation der [[Landwirtschaft in der DDR]] und dabei ein Anziehungspunkt für das Fachpublikum der sozialistischen Staaten, der Bevölkerung der DDR sowie Gästen aus dem Ausland. Eine propagandistische Funktion wurde insbesondere bei den regelmäßigen Besuchen der Partei- und Staatsführung der DDR deutlich.<br />
<br />
Die ''agra'' war dabei vor allem ein Treffpunkt der landwirtschaftlichen Fachwelt. Anerkennend wurde die Ausstellung auch als „Universität im Grünen“ bezeichnet. Gleichzeitig diente sie als Leistungsschau der DDR-Lebensmittelindustrie. Ab 1956 nahm der Verband Deutscher Konsumgenossenschaften mehrmals mit einer eigenen Ausstellung von Produkten teil. Veranstalter der ''agra Markkleeberg'' war das Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR.<br />
<br />
Es wurden landwirtschaftliche Geräte, Maschinen, Stallanlagen und Verfahrenstechniken sowie Tierleistungsschauen präsentiert. Des Weiteren war mit der Ausstellung meist eine Präsentation für neue Kreationen der Lebensmittelindustrie der DDR verknüpft. In den ersten Jahren der ''agra'' beteiligten sich auch noch Aussteller aus [[Finnland]], Großbritannien ([[Vereinigtes Königreich]]), [[Schweden]], [[Jugoslawien]] und dem [[Königreich der Niederlande]].<ref>Presseartikel der Berliner Zeitung sowie Neue Zeit aus den Jahren 1967 und 1968</ref> Dabei konnten später hochwertige Erzeugnisse mit der ''Goldmedaille der agra'' ausgezeichnet werden.<ref>Stefan Sommer: Das große Lexikon des DDR-Alltages, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlags GmbH Berlin, 2002</ref> Im Jahre 1965 wurden die Bäuerin ''Marlis'' und der Bauer ''Knolle'' als Werbefiguren für die ''agra'' im Puppenstudio des DFF entwickelt. Ab 1967 wurde die Puppe ''Marlis'' auch als Souvenir der ''agra'' zum Kauf angeboten. Die 14. Landwirtschaftsausstellung der DDR fand als ''agra66'' erstmals mit dem Namenszusatz „agra Markkleeberg“ statt.<ref>Presseartikel Neues Deutschland vom 31. Dezember 1966</ref> Diese Bezeichnung blieb bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1990 erhalten. Die Deutsche Post der DDR gab oft zur ''agra'' Sonderbriefmarken heraus. Ab dem Jahre 1967 gab es das ''agra-Filmstudio'', das Kurzfilme und Diapositive über Themen der Landwirtschaft produzierte.<ref>Simone Tippach-Schneider: Das große Lexikon der DDR-Werbung, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag GmbH berlin, 2004</ref><br />
<br />
In den folgenden Jahren wurde das Ausstellungsgelände weiter großräumig verändert. Nachdem 1960 die Gartenbauausstellung nach Erfurt verlagert worden war, erfuhr dieser Teil des Ausstellungsgeländes eine Ausgestaltung zu einem Erholungspark. Das Gelände der ''agra'' umfasste 1990 ca. 90 Hektar auf denen mehr als 90 Hallen und Pavillons standen. Zusätzlich verfügte man noch über ca. 30 Hektar große Demonstrationsflächen in Lößnig und Wachau. Die ''agra'' war auch außerhalb der DDR gut bekannt. So organisierte man in regelmäßigen Abständen erfolgreiche Informationsschauen in den Städten [[Budapest]], [[Budweis]], [[Genf]], [[Havanna]], [[Kairo]], [[Kassel]], [[Moskau]], [[Neu-Delhi]], [[Nitra]], [[Novi Sad]], [[Plowdiw]], [[Turku]], [[Warschau]] und [[Wels (Stadt)]].<br />
<br />
Die Ausstellung zählte meist jährlich über eine halbe Million Besucher und Gäste, darunter mehr als zehntausend Besucher aus über 100 Ländern. Im Jahre 1969 kamen allein 750.000 Besucher.<ref>Presseartikel der Berliner Zeitung sowie Neue Zeit aus den Jahren 1969 und 1989</ref> Ein kulturelles Programm begleitete die Ausstellung, welche meist vier Wochen geöffnet war, auf vielen Bühnen und Terrassen, im Teil des ehemaligen Herfurthschen Parks. Ab der ''agra 74'' waren nur noch Betriebe aus der DDR und den RGW-Staaten als Aussteller anzutreffen. Vertreter einer Expertengruppe der UNIDO [[Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung]], einer Spezialorganisation der UNO [[Vereinte Nationen]], statteten der ''agra74'' einen offiziellen Besuch ab.<br />
<br />
Seit dem Jahre 1981 entstand auf dem Gelände eine umfassende Sammlung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte sowie Exponate bäuerlicher handwerklicher Traditionen. Bis 1989 hatte die ''agra'' in einer agra- und forsthistorischen Sammlung einen Fundus von 150.000 Einzelstücken zusammengetragen. Neben Maschinen und Geräten aus DDR-Produktion enthielt die Kollektion zahlreiche Bild- und Filmdokumente, die einen Überblick über 40 Jahre Landwirtschaft in der DDR gab. Im Jahre 1989 fand bereits die 31. Landwirtschaftsausstellung auf dem ''agra-Gelände'' statt.<br />
<br />
=== Goldmedaille der agra ===<br />
[[Datei:Vorderseite der Goldmedaille der agra Markkleeberg.jpg|mini|Vorderseite der agra-Goldmedaille aus Markkleeberg]]<br />
Die Goldmedaille der agra wurde dem herstellenden Betrieb für sein prämiertes Exponat ''In Anerkennung für hervorragende Leistungen bei der Entwicklung und Herstellung qualitativ hochwertiger Erzeugnisse'' verliehen. Er handelte sich dabei um eine produktbezogene Auszeichnung. Doch nicht nur Aussteller bekamen die damals begehrte Goldmedaille überreicht, auch internationale Presseorgane konnten damit geehrt werden. Der Präsident des Amtes für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung der DDR ([[Deutsches Amt für Maß und Gewicht]]) und der Direktor der Landwirtschaftsausstellung der DDR vergaben diese Auszeichnung auf entsprechenden Antrag.<br />
<br />
Die Goldmedaille war rechteckig mit abgerundeten Kanten. Auf der Vorderseite war das Logo der agra und die Schrift: ''Markkleeberg Deutsche Demokratische Republik''. Zwei liegende Kornähren sind als zusätzlicher Schmuck angebracht. Die Rückseite zeigt das Wappen der DDR. Der Rand ist glatt.<br />
<br />
Bei der Verleihung wurde zusätzlich ein Diplom überreicht, welches das prämierte Exponat und den herstellenden Betrieb benannte. Außerdem stand darauf in Großbuchstaben: ''In Anerkennung für hervorragende Leistungen bei der Entwicklung und Herstellung qualitativ hochwertiger Erzeugnisse wird ihnen die Goldmedaille der Agra (jeweiliges Jahr) verliehen''. Preisträger waren zum Beispiel Kuchenmehlprodukte, Gebäcke, Biere und verschiedene Spirituosen aus der DDR-Produktion. Meist waren diese Produkte auch im Ausland begehrt und anzutreffen. Einige wurden sogar für den Export in die westliche Welt speziell entwickelt und dort gern gekauft. Die herstellenden Betriebe machten auf Etiketten und Verpackungen mit dieser Auszeichnung Werbung. Oftmals waren solche Produkte auch auf der [[Leipziger Messe]] ausgestellt und bekamen dort das begehrte ''Messegold'' verliehen. Die Goldmedaille der Agra bestand aus Bronze und war vergoldet. Sie war 80 mm hoch, 55 mm breit und hatte eine Dicke von 3 mm. Sie hatte dabei ein durchschnittliches Gewicht von 126 g. Die Medaille wurde in einem weißen Etui überreicht.<ref>Urkunden und Goldmedaillen der agra Markkleeberg aus unterschiedlichen Jahrgängen</ref><br />
<br />
=== Landwirtschaftsausstellung ab 1990 ===<br />
Ab 1990 wurde der Ausstellungsbetrieb in die „agra Messepark Betriebsgesellschaft mbH“, eine Tochtergesellschaft der Stadt Markkleeberg, überführt und unterschiedliche landwirtschaftliche Ausstellungen und Messen sollten folgen. Im Jahre 1991 gab es eine gemeinsame Ausstellung mit dem neuen Namen ''DLG-agra 91'', da sich nun auch die DLG [[Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft]] beteiligte. Es wurde beschlossen, dass der zentrale Platz der DLG-Fachausstellungen und der internationale Neuheitenmarkt für die Technik der Landwirtschaft, auch weiterhin in Frankfurt am Main ist. Eine ''agra-Spezial'' folgte 1992 und 1994. Diese beiden Ausstellungen waren dann nur noch von regionaler Bedeutung in Mitteldeutschland.<ref>Presseartikel der Berliner Zeitung sowie Neue Zeit aus den Jahren 1990 bis 1994</ref> Die Mitteldeutsche Landwirtschaftsausstellung „agra“ zog 2005 auf die Neue Messe Leipzig um.<br />
Das Archivgut der agra im Umfang von rund 80 laufenden Metern befindet sich seit 2004 im [[Staatsarchiv Leipzig]]; in den Verzeichnungsinformationen kann online recherchiert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=04.02.06&bestandid=20314&syg_id= |titel=20314 agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR, Markkleeberg |hrsg=Sächsisches Staatsarchiv |abruf=2019-12-29}}</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Erich Rübensam, Hans Wagemann (Hrsg.): ''Erinnerungen von Zeitzeugen an ihr Wirken in der Agrarwissenschaft der DDR.'' Van Derner, 2011, ISBN 978-3-937747-12-5.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Agra Leipzig/Markkleeberg|Agra}}<br />
* [http://www.markkleeberg.de/de/stadt_verwaltung/leben/geschichte/agra_messen/ Geschichte der „agra“ Landwirtschaftsausstellungen in Markkleeberg]<br />
* [http://www.ddr-museum.de/de/museum/objektdatenbank/?inventarno=1001614 „agra“-Puppe]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Messe in Leipzig]]<br />
[[Kategorie:Landwirtschaft (DDR)]]<br />
[[Kategorie:Landwirtschaftsmesse]]<br />
[[Kategorie:Erstveranstaltung 1952]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=D%E2%80%99Humy-System&diff=231085917D’Humy-System2023-02-20T14:41:40Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Parkhaus 01 KMJ.jpg|mini|Erschließung im D’Humy-System]]<br />
Das '''D’Humy-System''' (englisch auch: „[[split level]]“) ist eine Variante der Erschließung von [[Parkhaus|Parkhäusern]].<br />
<br />
Bei dem D’Humy-System sind die Parkebenen anders als bei Parkbauten mit durchlaufendem Deck jeweils um eine halbe Geschosshöhe gegeneinander versetzt, so dass die Parkfläche bei guter Zugänglichkeit über Halbrampen maximal ausgenutzt wird. Das von [[Fernand E. d’Humy]] entworfene System wurde 1919 patentiert und galt als wichtigste Alternative zu dem von Max Miller erfundenen mechanischen Verfahren.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Madelaine Rose Mayer: ''Parking Lots: An Investigation of Public Space in the Contemporary American City''. PhD-Dissertation. Georgia Institute of Technology, 2005<br />
<br />
{{SORTIERUNG:DHumy System}}<br />
[[Kategorie:Erschließung (Gebäude)]]<br />
[[Kategorie:Parkhäuser]]<br />
[[Kategorie:Tiefgaragen]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dam_(Amsterdam)&diff=230595453Dam (Amsterdam)2023-02-05T22:11:15Z<p>Doco: /* Verkehr */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Amsterdam Dam 2008.jpg|mini|Dam mit dem Königlichen Palast (links) und der Nieuwe Kerk (rechts)]]<br />
Der '''Dam''' ist der zentrale Platz der Stadt [[Amsterdam]] und der bekannteste [[Platz (Städtebau)|Stadtplatz]] der [[Niederlande]]. Er liegt im Zentrum des [[mittelalter]]lichen Stadtkerns und ist Standort zahlreicher Bauwerke von nationaler Bedeutung. Der hier im 13.&nbsp;Jahrhundert errichtete Damm im Fluss [[Amstel (Fluss)|Amstel]] war Namensgeber für den Platz wie für die gesamte Stadt.<br />
<br />
== Lage ==<br />
[[Datei:Bijenkorf2.jpg|mini|Blick in die Straße Damrak, in der Mitte das Warenhaus Bijenkorf]]<br />
Der Dam liegt im Mittelpunkt Amsterdams. Die beiden wichtigsten einmündenden Straßen sind die auf dem zugeschütteten Flussbett der Amstel erbauten Boulevards [[Damrak]], der nach Norden zum [[Bahnhof Amsterdam Centraal|Amsterdamer Hauptbahnhof]] führt, und [[Rokin]], der nach Süden bis zum [[Muntplein]] (Münzplatz) führt.<br />
<br />
Westlich parallel zu diesen verlaufen die weitaus schmaleren Einkaufsstraßen [[Nieuwendijk]] (nach Norden) und [[Kalverstraat]] (nach Süden), die als [[Fußgängerzone]] ausgewiesen sind. Die Kalverstraat gilt als wichtigste Einkaufsstraße der Stadt.<br />
<br />
Östlich parallel zu Damrak und Rokin verlaufen die [[Warmoesstraat]] und der [[Nes (Amsterdam)|Nes]], die in das östliche Ende des Platzes münden.<br />
<br />
Die wichtigsten in Ost-West-Richtung einmündenden Straßen sind die nach Osten zum [[Kanäle in Amsterdam#Oudezijds Voorburgwal|Oudezijds Voorburgwal]] (Altseitner Vorburgwall, einer der „[[De Wallen|Wallen]]“) führende [[Damstraat]] und die nach Westen zum [[Singel]] führende [[Paleisstraat]].<br />
<br />
Kleinere in den Platz einmündende Gässchen sind die Mozes en Aaronstraat und die Eggertstraat im Nordwesten, der Pijlsteeg (Pfeilgasse) im Osten und das Beurspoortje (Börsenpförtchen) im Südosten.<br />
<br />
== Bauwerke ==<br />
[[Datei:Koninklijk Paleis Amsterdam.jpg|mini|Der Königliche Palast auf dem Dam]]<br />
[[Datei:Amsterdamnieuwekerk.jpg|mini|Nieuwe Kerk]]<br />
[[Datei:Peek (Amsterdam).jpg|mini|Kaufhaus Peek & Cloppenburg, zwischen Rokin (links) und Kalverstraat, darin auch das Wachsfigurenkabinett Madame Tussaud]]<br />
Das dominierende Bauwerk auf dem Dam ist der [[Paleis op de Dam|Königliche Palast]], der während der [[Goldenes Zeitalter (Niederlande)|Blütezeit der Stadt]] 1648–1665 von den reich gewordenen Bürgern als Rathaus erbaut wurde. Während der französischen Besatzung requirierte der von [[Napoleon]] zum „[[Königreich Holland|König von Holland]]“ ernannte [[Louis Bonaparte]] das Rathaus als seinen Königspalast. Nach der Vertreibung der Franzosen 1813 wurde das Rathaus wieder an die Stadt zurückgegeben, aber nach dem Kauf durch das niederländische Königshaus 1939 wiederum zum königlichen Palast. Die königliche Familie nutzt das riesige Bauwerk allerdings nur zu Repräsentationszwecken, als Wohnsitz bevorzugt sie die ebenfalls vom Architekten [[Jacob van Campen]] errichteten Paläste [[Huis ten Bosch]] am Rande und [[Paleis Noordeinde|Noordeinde]] im Zentrum von [[Den Haag]].<br /><br />
Zuvor befand sich an fast derselben Stelle das alte, im [[Gotik|gotischen]] Stil erbaute Rathaus Amsterdams, das 1652 abbrannte, was den Anlass zum Neubau bot.<br />
<br />
Das zweite große Monument am Dam ist die gotische [[Nieuwe Kerk (Amsterdam)|Liebfrauenkirche]], heute als ''Nieuwe Kerk'' („Neue Kirche“) bekannt. Die Kirche wurde 1409 geweiht, die jüngsten Bauteile im nördlichen Querschiff entstanden 1530–1540 im [[Renaissance]]stil. Die größte Kirche der Altstadt besitzt keine Türme, die Bauarbeiten für diese wurden 1563 abgebrochen. Die Kirche brannte dreimal ab, zuletzt 1645, wurde aber jeweils im ursprünglichen Stil wiederhergestellt. Sie wurde 1979 von der [[Niederländisch-reformierte Kirche|Niederländisch-reformierten Kirche]] in die Hände einer Stiftung übergeben und dient heute als Kulturzentrum, Ausstellungs- und Konzertsaal. Auch die Hochzeiten der Königsfamilie und die Einsegnungen der neuen Könige und Königinnen finden hier statt.<br />
<br />
Das dritte bekannte Bauwerk auf dem Dam ist das [[Nationalmonument (Amsterdam)|Nationalmonument]], das seit 1956 an die Opfer der Besetzung der Niederlande durch Nazideutschland 1940–1945 erinnert. Hier findet jährlich am 4. Mai, dem niederländischen [[Volkstrauertag]], die zentrale Gedenkfeier statt, an dem der König am Monument einen Kranz zu Ehren der Toten niederlegt. An den übrigen Tagen ist das Denkmal ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, Touristen und Tauben.<br /><br />
An seiner Stelle stand von 1856 bis 1914 das Denkmal ''De Eendracht'' („die Eintracht“) von [[Louis Royer (Maler)|Louis Royer]], im Volksmund auch bekannt als ''[[Naatje van de Dam]]'', das an die durch die Abspaltung [[Belgien]]s 1830/31 verlorene Einheit der Niederlande erinnerte, die hier durch eine vier Meter hohe Frauenfigur verkörpert wurde.<br />
<br />
Weitere Großbauten am Dam sind das [[Hotel Krasnapolsky]] (1883) auf der Ostseite des Platzes und an der Nordostseite das Kaufhaus [[De Bijenkorf]] (Bienenkorb, 1912–1915) zwischen Damrak und Warmoesstraat, die größte der 13 Filialen dieser Warenhauskette. Auf der Südseite des Platzes, zwischen Rokin und Kalverstraat, liegt, im Warenhaus [[Peek & Cloppenburg (Niederlande)|Peek & Cloppenburg]], das Wachsfigurenkabinett [[Madame Tussauds]]. An der Ecke zum Rokin steht das ''Industria''-Haus des ''Industrieele Groote Club'', erbaut 1912 durch [[Foeke Kuipers]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Cornelis Anthonisz. - vogelvluchtkaart amsterdam 1544 - Detail Dam.jpg|mini|Der Amsterdam und der noch recht kleine Damplatz 1544, Blick nach Süden.]]<br />
[[Datei:Saenredam - Het oude stadhuis te Amsterdam.jpeg|mini|Das alte, gotische Rathaus, 1657]]<br />
[[Datei:Naatje op de dam.jpeg|mini|Rathaus, Neue Kirche und das 1914 abgerissene Einheitsdenkmal, um 1890]]<br />
Der Bau eines [[Deich|Damms]] und einer [[Schleuse]] geht zurück in die Gründungsgeschichte der Stadt und geschah wahrscheinlich zwischen 1265 und 1275. Die Abdeichung von Flussmündungen wurde nötig, um die durch [[Sturmflut]]en gefährdete Küstenlinie zu verkürzen. Zu solchen Deichen gehörten Schleusen, um das Flusswasser hindurch zu lassen und die Schifffahrt nicht zu behindern. Hinzu kam die wichtige Funktion für den Wasserhaushalt: während die Amstel unterhalb des Damms bis zur Mündung in die Meeresbucht [[IJ (Amsterdam)|IJ]] zur [[Zuiderzee]] und damit zur [[Nordsee]] offen war und den [[Gezeiten]] der Nordsee unterlag, konnte der Mensch den Wasserspiegel oberhalb des Damms durch Öffnen und Schließen der Schleuse selbst regulieren und damit weitgehend konstant halten. Durch gezieltes Öffnen der Schleusentore während einer Ebbe konnte Flusswasser mit großer Kraft ins Meer gespült werden, damit die städtischen [[Abwasser|Abwässer]] aus der Stadt entsorgt und sogar die [[Fahrrinne]] des im Mündungsbereich der Amstel (dem Damrak) gelegenen Hafens vertieft werden.<br />
<br />
Auch andere altholländische Städte entstanden auf diese Weise, eben die Abdeichung einer Flussmündung zur Verkürzung des Seedeichs, so etwa [[Rotterdam]] (an der [[Rotte (Fluss)|Rotte]]), [[Schiedam]] ([[Schie]]) oder [[Zaandam]] ([[Zaan]]), die deshalb ebenfalls das Suffix ''-dam'' im Namen tragen.<br />
<br />
Der Damm schloss damit die Lücke im Seedeich auf dem südlichen Ufer des IJ und schuf gleichzeitig erstmals eine feste Straßenverbindung über die Amstel, die die beiden bereits vorhandenen Siedlungskerne beiderseits des Flusses (im Bereich des heutigen Nieuwendijk auf dem westlichen und der heutigen Warmoesstraat auf dem östlichen Ufer) miteinander verband.<br />
<br />
Am Ende des Mittelalters wurde die Deichkrone so weit verbreitert, dass Raum für einen Stadtplatz entstand, der ''Middeldam'' genannt wurde. Auf dem Westufer entstand ein weiterer Platz, der gemäß seiner Funktion als zentraler Hauptplatz einfach nur ''Plaetse'' („Platz“) hieß. Der nördliche Teil des Middeldams hieß ''Vissersdam'' (Fischerdamm), weil hier der städtische Fischmarkt ansässig war, der südliche hier ''Vijgendam'' (Feigendamm). Der ''Plaetse'' hieß während der französischen Okkupation ab 1795 ''Place de la Révolution'' und anschließend ''Place Napoléon''.<br />
<br />
Der Dam diente als zentraler Marktplatz der Stadt, an dem auch Schiffe anlegen konnten. Diese Möglichkeit entfiel im 19. Jahrhundert, als der Damrak, der zum IJ führende Unterlauf der Amstel, zugeschüttet und zu einem prächtigen Boulevard ausgebaut wurde. Der Platz wurde in den 1910er Jahren nach Norden erweitert und zu der heute bekannten städtebaulichen Einheit zusammengefasst. Die Amstel oberhalb des Dam, der Rokin, erhielt 1913 noch Uferstraßen, wurde aber zwischen 1933 und 1936 ebenfalls zugeschüttet, so dass der Dam auch von Süden her nicht mehr mit Schiffen erreichbar ist.<br />
<br />
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte der Dam sich vom zentralen Marktplatz Amsterdams zu einem nationalen „Forum“, dem Mittelpunkt der Nation, der jedem Niederländer ein Begriff ist und der die Kulisse für wichtige nationale Veranstaltungen, Demonstrationen und Gedenkfeiern abgibt.<br />
<br />
=== Siehe auch ===<br />
<br />
* [[Schießerei auf dem Dam]]<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
{{veraltet|seit=2018}}<br />
[[Datei:Declub1.jpg|mini|Straßenbahn an der Ecke Rokin/Dam, dahinter das Industria-Haus]]<br />
Der im Zuge des früheren Amstel-Flussbetts in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straßenzug Damrak–Dam–Rokin ist in der mittelalterlich strukturierten Altstadt eine der wenigen für neuzeitlichen Autoverkehr benutzbaren Achsen und dementsprechend eine wichtige Hauptstraße.<br />
<br />
Der Dam war zu Zeiten der [[Pferdebahn]] der wichtigste Knoten des [[Straßenbahn Amsterdam|Straßenbahnnetzes]] in ganz Amsterdam, später verlagerte sich diese Funktion nach Norden an den Hauptbahnhof. Der Dam ist trotzdem auch heute noch ein wichtiger Straßenbahnknoten und wird von sechs Linien angefahren. Gleise führen über Damrak und Rokin, durch die Paleissstraat, die Mozes-en-Aaronstraat und vor dem Rathaus auf der Westseite des Platzes entlang.<br />
<br />
Seit 2003 wird entlang Damrak und Rokin die zweite Innenstadtstrecke der [[Metro Amsterdam|Amsterdamer U-Bahn]] gebaut. Aufgrund großer technischer Probleme beim Bau wird die Eröffnung zurzeit erst für 2018 erwartet. Der [[U-Bahnhof Rokin]] soll unter der gleichnamigen Straße, wenige Meter südlich des Dams entstehen und diesen zusätzlich zur Straßenbahn in das Schienenverkehrsnetz einbinden.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Dam Square|Platz Dam}}<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.bma.amsterdam.nl/adam/nl/groot/paleis.html | wayback=20070821035359 | text=BMZ}} (Städtisches Denkmalamt): Stadhuis op de Dam / Koninklijk Paleis (niederländisch)<br />
* [https://www.koenigshaus.nl/themen/koniglicher-palast-amsterdam Website des nl. Königshauses]: Der Königliche Palast in Amsterdam<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/22/23/N |EW=4/53/33/E |type=landmark |region=NL-NH|dim=50}}<br />
<br />
[[Kategorie:Platz in Amsterdam]]<br />
[[Kategorie:Platz in Europa]]<br />
[[Kategorie:Amsterdam-Centrum]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_von_Zuggattungen&diff=230278440Liste von Zuggattungen2023-01-27T22:12:43Z<p>Doco: /* Deutsche Bahn */ nach Dänemark fahren schon seit der Schließung der FBQ keine ECs mehr</p>
<hr />
<div>Dies ist eine '''Liste von Zuggattungen''' europäischer und asiatischer Bahnen.<br />
<br />
Der Begriff [[Zuggattung]] wurde von einigen europäischen Staatsbahnen eingeführt, Züge bestimmter Typen tariflich einordnen zu können, z.&nbsp;B. schnellere Züge, langlaufende Züge, oft haltende Züge, wobei höherwertige Züge ursprünglich durch Zuschläge von anderen abgegrenzt wurden.<br />
<br />
In Großbritannien und der Schweiz (mit der Ausnahme des [[Trans-Europ-Express]]) waren Zuggattungen ursprünglich unbekannt, wenngleich auch dort in Züge des Nahverkehrs und des Fernverkehrs unterschieden wurde. In den Ländern Ostasiens mit [[Hochgeschwindigkeitsverkehr]] wie Japan, China oder Südkorea wurden ebenfalls Zuggattungen eingeführt.<br />
<br />
Im Rest der Welt (Amerika, Afrika, Australien und Ozeanien) sind Zuggattungen völlig unbekannt. Zugläufe werden dort nur durch [[Zugnummer]]n oder -namen oder nur durch Abfahrtszeiten und Zielorte in öffentlichen Fahrplänen bekannt gegeben.<br />
<br />
== Deutschland ==<br />
In Deutschland wird zwischen internen betrieblichen Zuggattungen und extern kommunizierten Produktnamen unterschieden. Erstere dienen der Betriebsabwicklung zwischen Infrastrukturbetreiber und Verkehrsunternehmen, letztere dienen der Information des Fahrgastes.<br />
<br />
So enthalten Zuggattungen auch Zusatzbezeichnungen für besondere Eigenschaften des Zuges, wie z.&nbsp;B. RE-D auf einen Zug mit Doppelstockwagen hinweist. Diese dürfen aufgrund ihrer [[Fahrzeugbegrenzungslinie]] lediglich bestimmte Strecken befahren.<br />
<br />
Produktnamen dienen dagegen der werbewirksamen Unterscheidung oder Kennzeichnung eines Zuges. So werden in der Regel Nahverkehrszüge von NE-Bahnen intern mit der Zuggattung DPN geführt. In der Kommunikation für den Fahrgast tritt dagegen eine Kurzbezeichnung des Zugnetzes, wie z.&nbsp;B. BOB für Bayerische Oberlandbahn oder TLX für Trilex auf. Alternativ werden auch alle Züge verschiedener Gesellschaften mit ähnlichen Eigenschaften unterschiedslos als Regionalexpress bzw. Regionalbahn bezeichnet, egal ob sie intern als DPN bzw. RE/RB geführt werden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Preissystem der Deutschen Bahn}}<br />
<br />
=== {{Anker|Zuggattungen öffentlicher Fahrpläne}}Personenverkehr ===<br />
==== Fernverkehr ====<br />
Alle bestehenden Zuggattungen des [[Schienenpersonenfernverkehr]]s (SPFV)<br />
<br />
===== {{Anker|Fernverkehr allgemein}}Deutsche Bahn =====<br />
Alle bestehenden Zuggattungen des SPFV, deren durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] (EVU) die [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB) ist. Im grenzüberschreitenden Verkehr sind Kooperationen mit anderen EVU möglich.<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! {{nowrap|Kooperierende EVUs}}<br />
! style="width:20%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[EuroCity-Express]]<br />
| ECE<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article169700538/Warum-die-Bahn-jetzt-einen-ECE-auf-die-Gleise-schickt.html welt.de]</ref><br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Trenitalia]].<br />
| europäisch-internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| Verkehrt nur in Deutschland als ''ECE'', SBB und TI nutzen als Zuggattung ''EC''. Rollmaterial wird von den SBB gestellt.<br />
|-<br />
| [[Intercity-Express]]<br />
| ICE<br />
| [[Nederlandse Spoorwegen|NS]], [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|NMBS]], [[SNCF]], [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| nationaler und internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| ehemals auch [[Danske Statsbaner|DSB]]<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />
| [[Nederlandse Spoorwegen|NS]], [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|NMBS]], [[SNCF]], [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[České dráhy|ČD]], [[Polskie Koleje Państwowe|PKP]], [[Magyar Államvasutak|MAV]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Ferrovie dello Stato Italiane|FS]]<br />
| internationaler Fernzug<br />
| international abgestimmte Zugbildung i.&nbsp;d.&nbsp;R. wird zwischen der ersten und zweiten Wagenklasse der Speise- oder Bistrowagen gereiht, Fahrzeugqualität international vorgegeben<br />
|-<br />
| [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]<br />
| IC<br />
| [[Danske Statsbaner|DSB]], [[Nederlandse Spoorwegen|NS]], [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler und internationaler Fernzug<br />
|<br />
|-<br />
|}<br />
<gallery class="float-left" mode="packed"><br />
File:Digital train sign of Deutsche Bahn - ICE - 1553 Frankfurt Airport to Dresden Hauptbahnhof.jpg|mini|Digitales Zuganzeigeschild der Deutschen Bahn - ICE 1653 [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] [[Flughafen]] nach [[Dresden Hauptbahnhof|Dresden]] [[Hauptbahnhof]]<br />
Fallblattanzeigetafel bahnsteig 9 ffm hbf.jpg|''ICE'' auf alter [[Fallblattanzeige]] {{nowrap|in&nbsp;[[Frankfurt (Main) Hauptbahnhof|Frankfurt Hbf]]}}<br />
IMG 9613 Koblenz Hbf.JPG|''IC'' auf neuer Fallblattanzeige {{nowrap|in&nbsp;[[Koblenz Hauptbahnhof|Koblenz Hbf]]}}<br />
New DB Info Display.JPG|''EC'' auf [[Zugzielanzeiger]] {{nowrap|in&nbsp;[[Mannheim Hauptbahnhof|Mannheim Hbf]]}}<br />
</gallery>{{Absatz}}<br />
<br />
===== {{Anker|Fernverkehr sonstige}}Sonstige EVU =====<br />
<!-- [[Datei:D-A-Wettbewerber-EVU.png|mini|Dritt-EVU im [[Schienenpersonenfernverkehr|SPFV]] u.&nbsp;a. in Deutschland und Österreich ohne DB/ÖBB-Kooperation]] --><br />
Alle bestehenden Zuggattungen des SPFV, deren durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]] '''nicht''' die [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB) ist.<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! {{nowrap|Durchführendes EVU}}<br />
! style="width:30%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| {{nowrap|[[Intercity-Express]]/}} [[TGV|Train à grande vitesse]]<br />
| ICE / TGV<br />
| ''[[Deutsche Bahn|DB]]-[[SNCF]] in Kooperation'', vor 2019 [[Alleo]]<br />
| Internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]] von Frankfurt, München, Stuttgart und Karlsruhe nach Paris oder Marseille ([[Liste der Intercity-Express-Linien|ICE-Linien]] [[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 82|82]]–[[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 84|84]])<br />
| TGV/ICE-Mischbetrieb auf den Linien 82 und [[Liste der Intercity-Express-Linien#Linie 83|83]]: Zuggattung entspricht dem eingesetzten [[Triebwagen]] (gemäß Fahrplänen der DB und Anzeigen in deutschen Bahnhöfen); auf der Linie 84 verkehrt ein TGV-Zugpaar täglich.<br />
|-<br />
| [[Thalys]]<br />
| THA<br />
| Gemeinschaftsunternehmen der [[SNCF]], [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|NMBS]], [[Nederlandse Spoorwegen|NS]]<br />
| Internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]] von Amsterdam, Dortmund, Essen, Düsseldorf und Köln über Brüssel nach Paris<br />
| [[Triebwagen]] basiert auf der Technik des [[TGV]]; 2013 schied die [[Deutsche Bahn|DB]] aus dem Unternehmen aus; weitere Direktverbindungen von Amsterdam und Ostende nach Paris und Lille<br />
|-<br />
| [[railjet]]<br />
| RJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[České dráhy|ČD]]<br />
| [[Hochgeschwindigkeitszug]] in [[Österreich]] und [[Tschechien]] mit Verbindungen nach München, Stuttgart und Frankfurt<br />
| Gemeinsame Zuggattung der ÖBB, ČD, DB, [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]] und [[Magyar Államvasutak|MÁV]]; weitere grenzüberschreitende Verbindungen nach Budapest, Venedig und Zürich<br />
|-<br />
|railjet-express<br />
|RJX<br />
|ÖBB<br />
|Hochgeschwindigkeitszug zwischen München und Salzburg als RJX bezeichnet.<br />
|Gemeinsame Zuggattung der ÖBB, CD, DB, SBB und MAV. Als RJX zwischen München und Salzburg.<br />
|-<br />
| [[Flixtrain|FlixTrain]]<br />
| FLX<br />
| [[Leo Express]]<br />
| Privater Fernverkehr Stuttgart – Berlin (FLX 10, vormals [[Locomore|LOC]])<br />
| Zusammenarbeit von Leo Express und [[Flixmobility|FlixMobility]]-Gruppe endete 2020<ref name="railvo-27Jul20">[http://www.railvolution.net/news/flixtrain-in-service-again FlixTrain In Service Again], Railvolution, 27. Juli 2020 (englisch)</ref><br />
|-<br />
| [[Flixtrain|FlixTrain]]<br />
| FLX<br />
| [[Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr|IGE]]<ref name="railvo-27Jul20" /><br />
| Privater Fernverkehr Hamburg – Köln (FLX 20)<br />
| Vermarktet von FlixMobility-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Flixtrain|FlixTrain]]<br />
| FLX<br />
| [[Schienenverkehrsgesellschaft|SVG]]<ref name="railvo-27Jul20" /><br />
| Privater Fernverkehr Berlin – Köln (FLX 30)<br />
| Vermarktet von FlixMobility-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Harz-Berlin-Express]]<br />
| HBX<br />
| [[Abellio (Unternehmen)|Abellio]]<br />
| Privater Fernverkehr zwischen Goslar sowie Thale und Berlin über Halberstadt, Magdeburg und Potsdam<br />
| Verkehrt seit Dezember 2005<br />
|-<br />
|[[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn]]<br />
|WB<br />
|''[[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn Management GmbH]]''<br />
|Privater internationaler Fernverkehr<br />
[[Wien Westbahnhof]] - [[Salzburg Hauptbahnhof|Salzburg Hbf]] - [[München Hauptbahnhof|München Hbf]]<br />
|Verkehrt seit April 2022 (4 Zugpaare täglich)<br />
seit August 2022 (6 Zugpaare täglich)<br />
[[Stadler KISS]] Doppelstocktriebzüge<br />
|-<br />
| [[Schnellzug]]<br />
| D<br />
| diverse<br />
| Nationaler und internationaler Fernzug<br />
|}<br />
<br />
==== Nachtverkehr ====<br />
{{Siehe auch|Nachtzug}}<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! Durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! style="width:20%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />
| [[Georg Verkehrsorganisation|GVG]], [[Rossijskije schelesnyje dorogi|RZD]], [[Hrvatske željeznice|HŽ]]<br />
| internationaler Nachtreisezug<br />
| Zug führt [[Schlafwagen]] und [[Liegewagen]], Speisen und Getränke beim Wagenbetreuer erhältlich, Fahrzeugqualität international vorgegeben<br />
|-<br />
| [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]<br />
| NJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| internationaler Nachtreisezug<br />
| Zug führt [[Schlafwagen]] und [[Liegewagen]], Speisen und Getränke beim Wagenbetreuer erhältlich, Frühstück in Schlaf- und Liegewagen inbegriffen, teilweise [[Autoreisezugwagen|Autotransportwagen]]<br />
|-<br />
| Nacht-[[Schnellzug]] (D-Nacht)<br />
| DN<br />
| diverse<br />
| nationaler und internationaler Fernzug<br />
| auch: nicht reservierungspflichtige (wohl aber reservierbare) Nachtzugkurswagen (DB) und Nachtzüge osteuropäischer Eisenbahngesellschaften<br />
|-<br />
| ALPEN-SYLT Nachtexpress<br />
| NEX<br />
| [[Railroad Development Corporation|RDC]]<br />
| privater Nachtzug<br />
|<br />
|}<br />
<br />
==== {{Anker|Regionalverkehr allgemein}}Regionalverkehr ====<br />
Alle bestehenden Zuggattungen des [[Schienenpersonennahverkehr]]s (SPNV)<br />
===== Marken der Deutsche Bahn =====<br />
Für die folgenden Zuggattungen besitzt die [[Deutsche Bahn|Deutsche Bahn AG]] (DB) das [[Namensrecht (Deutschland)|Namensrecht]] bzw. hat deren Name als [[Wortmarke]] registrieren lassen. Seit 2010 dürfen auch [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|nichtbundeseigene Eisenbahnen]] diese Namen – teilweise gegen Entrichtung einer [[Lizenz]]gebühr – für ihre Zuggattungen verwenden, wenn sie die entsprechenden Standards erfüllen. Oft geben die [[ÖPNV-Aufgabenträger]] bei ihrer Bestellung von Verkehrsleistungen die Verwendung dieser Markennamen vor, damit die Zuggattungen nicht bei jedem Wechsel des [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]]s ihre Namen ändern.<br />
{| class="wikitable"<br />
! Name<br />
! Abk.<br />
! style="width:20%"| EVU<br />
! style="width:20%"| Aufgabe<br />
! style="width:30%"| Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Interregio-Express]]<br />
| IRE<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[SWEG Bahn Stuttgart]]<br />
| In einigen Regionen schneller Nahverkehrszug auf ehemaligen [[Interregio (Deutschland)|Interregio]]-Strecken mit Halt an wenigen Bahnhöfen in Mittel- und Großstädten<br />
|<br />
|-<br />
| [[Metropolexpress]]<br />
| MEX<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[SWEG Bahn Stuttgart]]<br />
|<br />
|nur in der [[Metropolregion Stuttgart]]<br />
|-<br />
| [[Regional-Express]]<br />
| RE<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Abellio Rail Mitteldeutschland]]<br />
* [[Abellio Rail NRW]]<br />
* [[Agilis]]<br />
* [[Cantus Verkehrsgesellschaft|cantus]]<br />
* [[Erfurter Bahn]]<br />
* [[erixx]]<br />
* [[Eurobahn]]<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[Hessische Landesbahn]]<br />
* [[Hohenzollerische Landesbahn|HzL]]<br />
* [[Die Länderbahn|Länderbahn]]<br />
* [[Meridian (Marke)|Meridian]]<br />
* [[Metronom Eisenbahngesellschaft|Metronom]]<br />
* [[Mitteldeutsche Regiobahn]]<br />
* [[National Express Group|national Express]]<br />
* [[NordWestBahn]]<br />
* [[Ostdeutsche Eisenbahn|ODEG]]<br />
* [[Süd-Thüringen-Bahn|STB]]<br />
| Nahverkehrszug mit Halt an wenigen Bahnhöfen in größeren Städten und Umsteigebahnhöfen<br />
|<br />
|-<br />
| [[Flughafen-Express]]<br />
| FEX<br />
| DB Regio<br />
| Nahverkehrszug, welcher einen Ballungsraum mit einem Flughafen verbindet und dabei nur an den wichtigsten [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkten]] hält<br />
| Berlin BER<br />
<!-- Ab 2018 wieder nur ehemalige Zuggattung<br />
| Eilzug<br />
| E<br />
| DB Regio, Abellio Rail Mitteldeutschland<br />
| Sonderzüge<br />
| Zum [[Reformationsjubiläum 2017]] fuhren außerordentliche Shuttlezüge von Berlin, Falkenberg, Halle, Leipzig, Dresden, Erfurt und Jena nach [[Lutherstadt Wittenberg]]. Diese Züge waren in der Reiseauskunft als Eilzug deklariert.<br />
| [[Datei:Reformationsjubiläum-Zugklasse-E.png|300px]]<br />Eilzüge im Sonderverkehr im Fahrplanjahr 2017<br />
|- --><br />
|-<br />
| [[Regionalbahn]]<br />
| RB<br />
|<br />
* DB Regio<br />
* [[Abellio Rail Mitteldeutschland|Abellio Mitteldeutschland]]<br />
* [[Abellio Rail NRW]]<br />
* [[Agilis]]<br />
* [[Cantus Verkehrsgesellschaft|cantus]]<br />
* [[Erfurter Bahn]]<br />
* [[erixx]]<br />
* [[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland]]<br />
* [[Hessische Landesbahn]]<br />
* [[Hohenzollerische Landesbahn|HzL]]<br />
* [[Die Länderbahn|Länderbahn]]<br />
* [[Meridian]]<br />
* [[Metronom Eisenbahngesellschaft|Metronom]]<br />
* [[Mitteldeutsche Regiobahn]]<br />
* [[NordWestBahn]]<br />
* [[Ostdeutsche Eisenbahn|ODEG]]<br />
* [[SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH|SWEG]]<br />
* [[Süd-Thüringen-Bahn|STB]]<br />
* [[Vogtlandbahn]]<br />
| Nahverkehrszug mit Halt an (fast) allen Stationen<br />
| verschiedene NE-Bahnen nutzen anstelle eigener Kürzel die Produktbezeichnungen aufgrund Vorgaben der Bestellorganisationen<br />
|-<br />
| [[S-Bahn]]<br />
| S<br />
|<br />
* [[DB Regio]]<br />Nord<sup>1</sup>, [[DB Regio AG, Region NRW|NRW]]<sup>2</sup>, [[DB Regio Südost|Südost]]<sup>3</sup>, Hessen<sup>4</sup>, [[DB Regio Franken|Franken]]<sup>5</sup>, Mitte<sup>6</sup>, Baden-Württemberg<sup>7</sup>, [[DB Regio Bayern|Bayern]]<sup>8</sup><br />
* [[S-Bahn Hamburg|S-Bahn Hamburg GmbH]]<sup>9</sup><br />
* [[S-Bahn Berlin GmbH]]<sup>10</sup><br />
* [[NordWestBahn]]<sup>11</sup><br />
* [[Abellio Rail NRW]]<sup>12</sup><br />
* [[Rheinisch-Bergische Eisenbahn-Gesellschaft|RBE]]<sup>13</sup><br />
| Nahverkehrszug in [[Agglomeration|Ballungsräumen]]; geringerer Haltestellenabstand, höhere [[Taktfahrplan|Taktfrequenz]] und kürzere [[Netzlänge|Linienlängen]] als im übrigen SPNV; verkehrt nur auf [[Eisenbahnstrecke]]n, S-Bahnen bilden mit [[Stadtbahn|Stadt-]] oder [[U-Bahn]]en den Schnellverkehr über kürzere Distanzen.<br /><br />Rechts die Netze mit Zuordnung der Betreiber wie links angegeben (hochgestellte Zahlen)<br />
|<br />
* [[S-Bahn Hamburg]]<sup>9</sup><br />
* [[S-Bahn Hannover]]<sup>1</sup><br />
* [[S-Bahn Berlin]]<sup>10</sup><br />
* [[S-Bahn Rhein-Ruhr]]<sup>2</sup> (S&nbsp;7<sup>12</sup>, S&nbsp;28<sup>13</sup>)<br />
* [[S-Bahn Mitteldeutschland]]<sup>3</sup><br />
* [[S-Bahn Rhein-Main]]<sup>4</sup><br />
* [[S-Bahn Nürnberg]]<sup>5</sup><br />
* [[S-Bahn Rhein-Neckar]]<sup>6</sup><br />
* [[S-Bahn Stuttgart]]<sup>7</sup><br />
* [[S-Bahn München]]<sup>8</sup><br />
* [[Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen]]<sup>11</sup><br />
|}<br />
<gallery class="float-left" mode="packed"><br />
Multizuganzeiger in Lüneburg.jpg|''IRE'' auf einem Zugzielanzeiger {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Lüneburg]]}}<br />
100 1874 Berlin Alexanderplatz.jpg|''RE'' auf einer Fallblattanzeige {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Berlin Alexanderplatz]]}}<br />
Talent 2 train, Abellio (26078770300).jpg|''SE'' auf der Front eines Triebwagens {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Jena Paradies]]}}<br />
Multizuglayout RB 5414 - RB 59449.jpg|''RB'' auf Zugzielanzeiger {{nowrap|im&nbsp;[[Bahnhof Garmisch-Partenkirchen]]}}<br />
IMG 6452 Hannover Hbf.JPG|''„S“'' auf einem Zugzielanzeiger {{nowrap|im&nbsp;[[Hannover Hauptbahnhof]]}}<br />
</gallery>{{Absatz}}<br />
<br />
===== {{Anker|Regionalverkehr sonstige}}Weitere Produkte sonstiger EVU =====<br />
<!--<br />
-- alphabetisch nach der Abkürzung anschließend nach dem Name sortiert<br />
--><br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Name<br />
! Abkürzung<br />
! EVU<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| AKN<br />
| AKN<br />
| [[AKN Eisenbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Norddeutschland<br />
|-<br />
| [[alex (Zug)|alex]]<br />
| ALX<br />
| [[Die Länderbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />Interregio-Ersatzverkehr (IR&nbsp;25) der [[Regentalbahn|Länderbahn]], darf mit Nahverkehrsfahrscheinen, Bayern- und Schönes-Wochenende-Tickets benutzt werden<br />
|-<br />
|Bentheimer Eisenbahn<br />
|BE<br />
|[[Bentheimer Eisenbahn]]<br />
|Regionalverkehr in Niedersachsen<br />
|-<br />
| Bördeexpress<br />
| BEX<br />
| [[Bördeexpress]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
| Bodensee-Oberschwaben-Bahn<br />
| BOB<br />
| [[Bodensee-Oberschwaben-Bahn]]<br />
| Regionalverkehr in Bodensee-Oberschwaben<br />
|-<br />
| ENNO<br />
| ENO<br />
| [[Metronom Eisenbahngesellschaft]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen<br />
|-<br />
| eurobahn<br />
| ERB<br />
| [[Eurobahn]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
| erixX – Der Heidesprinter<br />
| erx<br />
| [[Erixx]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen<br />
|-<br />
|Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland<br />
|GABW<br />
GABY<br />
|[[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland|Go-Ahead Baden-Württemberg]]<br />
<br />
[[Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland|Go-AheadBayern]]<br />
|Regionalverkehr in Baden-Württemberg und Bayern mit den Zuggattungen RB und RE sowie IRE<br />
|-<br />
| Hessische Landesbahn<br />
| HLB RB, HLB RE<br />
| [[Hessische Landesbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Hessen und Nordrhein-Westfalen, In Kombination mit den Zuggattungen RB und RE<br />
|-<br />
|Hohenzollerische Landesbahn<br />
|HzL<br />
|[[Hohenzollerische Landesbahn|Hohenzollerische Landesbahn AG]]<br />
|Regionalverkehr in Hohenzollern und teilweise angrenzenden Gebieten<br />
|-<br />
| metronom<br />
| ME<br />
| [[Metronom Eisenbahngesellschaft]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen, Hamburg und Bremen<br />
|-<br />
| [[Mitteldeutsche Regiobahn]]<br />
| rowspan="2"| MRB<br />
| [[Transdev Regio Ost]]<br />
| Regionalverkehr in Ostdeutschland<br />
|-<br />
| MittelrheinBahn<br />
<!--| MRB--><br />
| [[trans regio]]<br />
| Regionalverkehr im Mittelrheintal<br />
|-<br />
| nordbahn<br />
| NBE<br />
| [[Nordbahn Eisenbahngesellschaft]]<br />
| Regionalverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg<br />
|-<br />
| Nord-Ostsee-Bahn<br />
| NOB<br />
| [[Nord-Ostsee-Bahn]]<br />
| Regionalverkehr in Norddeutschland<br />
|-<br />
| NordWestBahn<br />
| NWB<br />
| [[NordWestBahn]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen<br />
|-<br />
| Ostdeutsche Eisenbahn<br />
| OE<br />
| [[Ostdeutsche Eisenbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern<br />
|-<br />
| [[Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen]]<br />
| RS<br />
| [[NordWestBahn]]<br />
| Regionalverkehr in Bremen und Umgebung<br />
|-<br />
| [[RegioTram Kassel]]<br />
| RT<br />
| [[RegioTram Gesellschaft]]<br />
| [[Verknüpfung zwischen Straßenbahn und Eisenbahn|Tram-Train-Netz]] im Großraum [[Kassel]]<br />
|-<br />
| Rurtalbahn<br />
| RTB<br />
| [[Rurtalbahn GmbH]]<br />
| Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen<br />
|-<br />
| [[Stadtbahn]]<br />
| S<br />
| [[Saarbahn]],<br /><!--<br />
-->[[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft|AVG]]<br />
| Vorteile von Nahverkehrszügen mit denen der [[Straßenbahn]], kurze Taktzeiten, kleine Zuggarnituren, häufig Verbindungen zwischen Innenstadt und Region (vgl. [[Karlsruher Modell]])<br />
|-<br />
| Schwäbische Alb-Bahn<br />
| SAB<br />
| [[Schwäbische Alb-Bahn]]<br />
| Regionalverkehr auf der [[Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen]]<br />
|-<br />
| [[S-Bahn Basel]], [[seehas]], [[S-Bahn Schaffhausen]]<br />
| SBB<br />
| [[SBB GmbH]]<br />
| Regionalverkehr an der [[Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz]]<br />
|-<br />
| Städtebahn Sachsen<br />
| SB / SE<br />
| [[Städtebahn Sachsen]]<br />
| Regionalverkehr in Sachsen<br />
|-<br />
|Südwestdeutsche Landesverkehrs-Gesellschaft<br />
|SWE<br />
|SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH<br />
|Regionalverkehr in Baden-Württemberg<br />
|-<br />
| Westfalenbahn<br />
| WFB<br />
| [[Westfalenbahn]]<br />
| Regionalverkehr in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen<br />
|}<br />
<br />
==== Interne Zuggattungen des Netzinhabers ====<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:30%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
! Beispiel<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DPE<br />
| Charterverkehr / Sonderzüge (EconomyTrasse)<br />
| DPE ist ursprünglich eine interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – wenn der Betreiber des Sonderzuges keine eigene Zuggattung anmeldet, wird der Zug auch öffentlich als ''DPE'' angegeben<br />
|<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DPF<br />
| Fernreisezug von EVU welche nicht zum DB-Konzern gehören (EconomyTrasse)<br />
| DPF ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – Bezeichnung in Aushangfahrplänen weicht von den veröffentlichten Abkürzungen ab<br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Fernverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DPX<br />
| Fernreisezug von EVU welche nicht zum DB-Konzern gehören (Expresstrasse)<br />
| DPX ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – Bezeichnung in Aushangfahrplänen weicht von den veröffentlichten Abkürzungen ab<br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Fernverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Fernreisezug externe EVU<br />
| DAZ<br />
| Fernreisezug von EVU, welche nicht zum DB-Konzern gehören, Zug führt Autotransportwagen mit<br />
| DAZ ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung, Bezeichnung in Aushangfahrplänen: ''[[Autoreisezug|AutoReiseZug]]'' (BTE) bzw. ''[[UrlaubsExpress]]'' (Train4you)<br />
| [[Bahntouristikexpress|BTE]], [[Train4you]]<br />
|-<br />
| Nahverkehrszug von Dritten<br />
| DPN<br />
| Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr<br />
| DPN ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – Bezeichnung in Aushangfahrplänen weicht von den veröffentlichten Abkürzungen ab<br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Regionalverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Nahverkehrszug von Dritten<br />
| DPN-D<br />
| Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr, Zug besteht aus Doppelstockwagen<br />
| DPN-D ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – Bezeichnung in Aushangfahrplänen weicht von den veröffentlichten Abkürzungen ab<br />
| {{Siehe auch|Liste von Zuggattungen#Regionalverkehr sonstige}}<br />
|-<br />
| Nahverkehrszug von Dritten<br />
| DPN-L<br />
| Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr, Leichttriebwagen<br />
| DPN-L ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – Bezeichnung in Aushangfahrplänen weicht von den veröffentlichten Abkürzungen ab<br />
| [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft|AVG]] sowie [[Saarbahn]]<br />
|-<br />
|Nahverkehrszug von Dritten<br />
|DPN-G<br />
|Nahverkehrszug mit Halt i. d. R. an allen Stationen, Taktverkehr<br />
|DPN-L ist interne Bezeichnung für die Fahrplanerstellung und Bearbeitung – Bezeichnung in Aushangfahrplänen weicht von den veröffentlichten Abkürzungen ab.<br />
Dient dem Fahrdienstleiter, Züge mit besonderen Bedingungen an die Gleichstromkreise (siehe [[Gleisfreimeldeanlage]]) bei der Fahrwegprüfung zu erkennen.<br />
|Mehrere Unternehmen. Züge die aus Bauart [[DB-Baureihe 628|VT628]], [[Siemens Desiro Classic|VT642]], [[Stadler GTW|VT646]] und [[Stadler Regio-Shuttle RS 1|VT650]] gebildet sind.<br />
|}<br />
In den betrieblichen Fahr- und Ablaufplänen des Infrastrukturbetreibers werden besondere Zugcharakteristika auch in die Zuggattung aufgenommen. So verkehren Zugfahrten aus [[ICE 1]] und [[ICE 2]] gebildet ausschließlich unter der betrieblichen Zuggattung ICE-A bzw. bei Leerfahrten als LPFT-A, da damit auf die [[Lademaßüberschreitung]] '''A'''nton hingewiesen wird, welche bauartbedingt durch die Höhe der Reisezugwagen ist. [[ICE 3|ICE3]] verkehren als ICE-'''W''' ('''W'''irbelstrombremse) und [[ICE T|ICE-'''T''']] unter selbiger Zuggattung ('''T'''ilting Train, [[Neigetechnik]]-fähig).<br />
<br />
Dies erleichtert dem Personal in Fahrdienst und Fahrplanung eine einfachere Handhabung der Zugfahrten, da in Relation mit den zu befahrenden Strecken und Streckenausrüstungen schnell klar wird, wo diese Zugart fahren darf und wo nicht.<gallery class="float-left" mode="packed"><br />
Zuggattung DPE auf Abfahrtstafel.jpg|''DPE'' (Sonderzug) auf [[Zugzielanzeiger]] {{nowrap|in&nbsp;[[Erfurt Hauptbahnhof|Erfurt Hbf]]}}<br />
</gallery>{{Absatz}}<br />
<br />
<!-- Neuer Unterabschnitt mit diesen und weiteren entsprechenden Zuggattungen<br />
* [[Dienstpersonenzug]] (Dstp)<br />
* [[Personenzug mit Güterbeförderung]] (PmG)<br />
--><br />
<br />
=== Güterverkehr ===<br />
Im Güterverkehr wird in drei Hauptzuggattungen unterschieden:<ref>[https://web.archive.org/web/20020221111046/http://home.arcor.de/bahnseite/zugg02.html Harald Bosch:„Abkürzungen der Zuggattungen“]</ref><br />
* [[Ganzzug|Ganzzüge]] mit dem Kennbuchstaben C für Complete Trains<br />
* Spezialgüterzüge mit den Kennbuchstaben PIC für [[Parcel InterCity]], TEC für Euro-Kombi-Verkehr (Trans Europ Combinés) und M für Militärzug<br />
* [[Einzelwagenverkehr|Züge des Einzelwagenverkehrs]] mit dem Kennbuchstaben F für Freight Trains<br />
* [[Kombinierter Verkehr|Züge des Kombinierten Verkehrs]] mit den Kennbuchstaben IK für Interkombi Trains.<br />
<br />
Zur Differenzierung werden weitere Buchstaben an die Gattungsbezeichnung angehängt:<br />
<br />
* Einzelwagenverkehr:<br />
** FE: international (Europ train)<br />
** FIR: interregional<br />
** FR: regional<br />
** FS: Sonderzug<br />
** FX: Sonstige<br />
** FZ: Zubringer<br />
** FZS: Zubringer Sonderfahrt<br />
** FZT: Zubringer einer Transportkette<br />
* Ganzzug:<br />
** CFA: Ad-hoc-Sonderzug<br />
** CFN: Sonderzug (non-programmed flex train)<br />
** CFP: programmierter Sonderzug (pre-ordered flex train)<br />
** CHL: Schwerverkehr (Heavy Load)<br />
** CIL: grenzüberschreitender Ganzzug (Interline)<br />
** CS: geplanter Ganzzug (scheduled)<br />
** CSQ: geplanter Ganzzug mit Qualitätstrasse (scheduled quality)<br />
** CT: Ganzzug mit Drittleistungen (Trucking Train)<br />
* Kombinierter Verkehr<br />
** IKE: Express<br />
** IKL: Logistikzug<br />
** IKS: Sonderzug<br />
<br />
=== Ehemalige deutsche Zuggattungen ===<br />
==== Personenverkehr ====<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! Angebotszeit<br />
! Nachfolger<br />
! style="width:30%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Agilis]]<br />
| ag/as<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[DB AutoZug|Autozug]]<br />
| AZ<br />
| Bis 2016<br />
| -<br />
| internationaler [[DB AutoZug|Autoreisezug]]<br />
| mit Schlaf- und Liegewagen<br />
|-<br />
| [[Bayerische Oberlandbahn]]<br />
| BOB<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Beschleunigter Personenzug]]<br />
| BP<br />
| 1922 – 1928<br />
|<br />
| zuschlagfreier Fernreisezug mit [[Abteilwagen]]<br />
|<br />
|-<br />
| [[Bayerische Regiobahn]]<br />
| BRB<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[cantus]]<br />
| CAN<br />
| Bis 2015<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Hessen und Thüringen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[City-Bahn (Zuggattung)|City-Bahn]]<br />
| CB<br />
| 1989 –1995<br />
| [[Stadt-Express|SE]]<br />
| Nahverkehr im Takt mit modernisierten [[n-Wagen]]<br />
|<br />
|-<br />
| [[City Night Line]]<br />
| CNL<br />
| 2007 – 2016<br />
| -<br />
| betrieben durch [[City Night Line CNL|City Night Line CNL AG]], Nachtzug in D, A, CH, DK, NL<br />
| internationaler Nachtzug mit Luxus-Schlafabteilen, gewöhnlichen Schlafwagen und „Schlafsesseln“<br />
|-<br />
| [[Schnellzug#City-D-Zug (DC)|City-D-Zug]]<br />
| DC<br />
| 1973 – 1978<br />
|<br />
| Ergänzung zum IC<br />
|<br />
|-<br />
| [[Eilzug]]<br />
| E<br />
| 1902 – 1995<br />
| [[RegionalExpress|RE]]<br />
| schnelle Verbindung im Nahverkehr mit Halt auf größeren Stationen<br />
| diente teilweise als günstiger Fernverkehr ohne Zuschlag (vgl. [[Heckeneilzug]] und [[Schönes-Wochenende-Ticket|SWT]]), bei der [[Albtal-Verkehrs-Gesellschaft|AVG]] für saisonale Züge des ''Felsenland-Express''<br />
|-<br />
| [[Erfurter Bahn]] / Erfurter Bahn Express<br />
| EB / EBx<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Städteexpress]] / [[Interexpress]]<br />
| Ex /<br />IEx<br />
| 1976 – 1991 bzw.<br /> 1986–1991<br />
| [[Intercity-Express|ICE]], [[Intercity (Deutschland)|IC]], [[Interregio (Deutschland)|IR]], [[Regional-Express|RE]]<br />
| Nationaler und internationaler Fernreisezug mit wenigen Halten in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]<br />
| verband die meisten [[Bezirk (DDR)|Bezirksstädte]] und die Metropolen im Bereich von [[Polskie Koleje Państwowe|PKP]], [[Československé státní dráhy|ČSD]] und [[Magyar Államvasutak|MÁV]] mit Berlin, zuschlagspflichtig. Zuggattung ''Express'' auch in Österreich.<br />
|-<br />
| ExpoExpress<br />
| EXE<br />
| 2000<br />
|<br />
| Sonderzüge der DB zur Zeit der [[Expo 2000]]<br />
| zusätzliche [[ICE 3#Inbetriebnahme|Intercity-Express]]-Züge<br />
|-<br />
| [[Schnellzug|F-Zug]]<br />
| F<br />
| 1951 – 1971<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug gehobenen Komforts<br />
|<br />
|-<br />
| [[Schnellzug|FD-Zug]]<br />
| FD<br />
| [[Schnellzug#Fernschnellzug (FD)|1923 – 1939]], [[Schnellzug#Fernschnellzug (F)|1948 – 1951]]<br />
| [[Schnellzug|F]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug gehobenen Komforts<br />
|<br />
|-<br />
| [[Schnellzug#FernExpress (FD)|FernExpress]]<br />
| FD<br />
| 1983 – 1993<br />
| [[UrlaubsExpress]], [[Intercity (Deutschland)|IC]]<br />
| nationaler und internationaler Fernreisezug, bevorzugt für den Urlaubsverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| [[Harz-Elbe-Express]]<br />
| HEX<br />
| Bis 2018<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Hamburg-Köln-Express]]<br />
| HKX<br />
| 2012 – 2017<br />
| [[Flixtrain|FLX]]<br />
| Privater Fernverkehr zwischen Köln, Essen, Münster, Osnabrück und Hamburg; Betrieb bis Dezember 2015 durch [[Transdev GmbH|Transdev]], anschließend durch [[Bahntouristikexpress|BahnTouristikExpress]]<br />
| Regionalverkehr (tariflich) 1. Februar 2015–31. August 2016, danach wieder rein eigenwirtschaftlich; {{nowrap|seit 23. März 2018}} Betrieb durch BahnTouristikExpress für die [[Flixmobility|FlixMobility]]-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Hessische Landesbahn]]<br />
| HLB<br />
| Bis 2018<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Hessen und Nordrhein-Westfalen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Interregio (Deutschland)|Interregio]]<br />
| IR<br />
| 1988 – 2007<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]], [[Interregio-Express|IRE]], [[Regional-Express|RE]]<br />
| nationaler Fernzug mit mehr Halten<br />
| geringerer Zuschlag als IC/ICE<br />
|-<br />
| [[Fernschnellzug]]<br />
| L<br />
| 1946 – 1951<br />
| [[Schnellzug|F]]<br />
| Fernschnellzug mit besonderem Tarif<br />
|<br />
|-<br />
| Leichter Personenzug<br />
| Leip<ref> Reichsbahndirektion Dresden [Druck]: ''Abkürzungen'', Teil 2, S. 3. </ref><br />
| Zwischenkriegszeit<br />
|<br />
| Personenzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Locomore]]<br />
| LOC<br />
| Dezember 2016 – April 2017<br />
| [[Flixtrain|FLX]]<br />
| Privater Fernverkehr zwischen Stuttgart, Heidelberg, Frankfurt(Main), Kassel, Göttingen, Hannover und Berlin; Betreiber [[Hector Rail]];<br />
| Wiederaufnahme des Betriebs ab August 2017 durch {{nowrap|[[Leo Express]]}} für die [[Flixmobility|FlixMobility]]-Gruppe<br />
|-<br />
| [[Transdev Sachsen-Anhalt|Lausitz-Express]]<br />
| LX<br />
| Dez. 2004 – Dez. 2008<br />
|<br />
| Durch [[Transdev Regio Ost]] betriebener Fernverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| [[Intercity (Deutschland)|Messe-Intercity-Zug]], ab 1976 Messe-Schnellzug<br />
| M<br />
| 1972 –1975, 1976 – 1992<br />
|<br />
| Sonderzüge (Intercity, nur 1. Klasse, IC-Zuschlag erforderlich),<br />die nur während der Hannover-Messe verkehrten.<br /> Ab 1996 als Schnellzug behandelt.<br />
| Direkt bis [[Bahnhof Hannover Messe/Laatzen#Geschichte|Hannover-Messe]] verkehrend (damals ein Kopfbahnhof auf dem Messegelände)<br />
|-<br />
| [[Meridian (Marke)|MERIDIAN]]<br />
| M<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Metropolitan|Metropolitan Express Train]]<br />
| MET<br />
| 1997 – 2004<br />
| [[Intercity-Express|ICE]]<br />
| Expressfernzug zwischen [[Bahnhof Hamburg-Altona|Hamburg]] und [[Köln Hauptbahnhof|Köln]], nur erste Klasse, primär für Geschäftsleute<br />
| MET-Wagenmaterial fährt seit 2011 als [[ICE]] mit erster und zweiter Wagenklasse<br />
|-<br />
| [[Nahverkehrszug]]<br />
| (in Fahrplänen immer ohne Kürzel)<br />
| 1969 – 1994<br />
| [[Regionalbahn|RB]]<br />
| Grundversorgung, Halt an jeder Station<br />
| Nachfolger des [[Personenzug]]es bei der DB ab 1969<br />
|-<br />
| [[Nahschnellverkehrszug]]<br />
| N<br />
| 1948 – 198x<br />
| [[Nahverkehrszug]]<br />
| Grundversorgung, Halt -nicht- an jeder Station<br />
|<br />
|-<br />
| DB NachtZug<br />
| NZ<br />
| Bis 2007<br />
| [[City Night Line CNL|CNL]]<br />
| Vorwiegend nationaler Nachtzug in Deutschland<br />
| mit Sitz- und Schlaf- und/oder Liegewagen<br />
|-<br />
| [[Ostdeutsche Eisenbahn]]<br />
| OE<br />
| Bis 08.12.2012<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Oberpfalzbahn]]<br />
| OPB<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[Personenzug]]<br />
| P <small>(in Fahrplänen immer ohne Kürzel)</small><br />
| Bis 1992 (DR)<br />
| [[Nahverkehrszug|N]]<br />
| Grundversorgung, Halt an jeder Station<br />
| Bei der Deutschen Bundesbahn nur bis 1969 gebräuchlich.<br />
|-<br />
| [[Ruhrschnellverkehr]]<br />
| R<br />
| 1932 – 1939<br />
| <br />
| Nahverkehr im Ruhrgebiet<br />
| mit Taktfahrplan und zuschlagfrei<br />
|-<br />
| [[Regionalschnellbahn]]<br />
| RSB<br />
| 1987 – 1994<br />
| [[RegionalExpress|RE]], [[Stadt-Express|SE]]<br />
| Ergänzung der Eilzüge<br />
|<br />
|-<br />
| [[Städteschnellverkehr]]<br />
| S<br />
| 1960 – 1989<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[Stadt-Express]]<br />
| SE<br />
| bis 2018<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Nahverkehrszug, Zwischenstufe zwischen Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| kein Halt auf Streckenabschnitten innerhalb von Ballungsräumen, auf denen Parallelverkehr mit anderen Linien (z.&nbsp;B. S-Bahn) bestand<br />
|-<br />
| [[Süd-Thüringen-Bahn]]<br />
| STB / STx<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn und Regionalexpress<br />
| Regionalverkehr in Thüringen<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| Triebwagen mit beschränkter Gepäckbeförderung<br />
| [[TbG (Zuggattung)|TbG]]<br />
| 1928 – ?<br />
|<br />
| Nahverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| Triebwagen ohne Gepäckbeförderung<br />
| [[ToG (Zuggattung)|ToG]]<br />
| 1928 – ?<br />
|<br />
| Nahverkehr<br />
| insbesondere [[Wittfeld-Akkumulatortriebwagen]]<br />
|-<br />
| [[UrlaubsExpress]]<br />
| UEx<br />
| 1998 – 2007<br />
| [[Intercity (Deutschland)|IC]]<br />
| Saisonzüge der [[DB AutoZug|DB AutoZug GmbH]]<br />
| Nachfolger der FD-Züge<br />
|-<br />
| [[Vogtland-Express]]<br />
| VX<br />
| Juni 2005 – Okt. 2012<br />
|<br />
| von [[Vogtlandbahn]] betriebener Fernverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| [[Waldbahn (Marke)|Waldbahn]]<br />
| WBA<br />
| Bis 2020<br />
| Regionalbahn<br />
| Regionalverkehr in Bayern<br />
| Private Betreiber des Regionalverkehrs durften in der Anfangszeit eigene Zuggattungen verwenden. Seit 2012 werden im Regionalverkehr Zuggattungen privater Betreiber Bundesland für Bundesland auf Regionalbahn und Regionalexpress vereinfacht.<br />
|-<br />
| [[InterConnex]]<br />
| X<br />
| 01.03.2002 – 13.12.2014<br />
|<br />
| von [[Transdev GmbH|Transdev]] betriebener Fernverkehr<br />
| entsprach dem Interregio<br />
|}<br />
<br />
In den 1950er und 1960er Jahren gab es bei der Deutschen Bundesbahn folgende Einteilung:<br />
<br />
* Fernschnellzug (F) / Fernschnelltriebwagen (Ft)<br />
* Schnellzug (D) / Schnelltriebwagen (Dt)<br />
* Eilzug (E) / Eiltriebwagen (Et) / Eilschienenomnibus (Eto)<br />
* Eilzug für Berufsverkehr (Eb) / Eiltriebwagen für Berufsverkehr (Etb) / Eilschienenomnibus für Berufsverkehr (Etob) /<br />
* Städteschnellverkehrszug (S) / Städteschnellverkehrs-Triebwagen (St) / Städteschnellverkehrs-Schienenomnibus (Sto)<br />
* Nahschnellverkehrszug (N) / Nahschnellverkehrs-Triebwagen (Nt) / Nahschnellverkehrs-Schienenomnibus (Nto)<br />
* Personenzug (P) / Triebwagen (Pt) / Schienenomnibus (Pto)<br />
* Personenzug für Berufsverkehr (Pb) / Triebwagen für Berufsverkehr (Ptb) / Schienenomnibus für Berufsverkehr (Ptob)<br />
<br />
===== Spezialzüge für Streitkräfte =====<br />
====== Erster Weltkrieg ======<br />
* [[Militärurlauberzug]] (Muz)<ref>Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): ''Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz'' vom 23. Februar 1918, Nr. 9. Bekanntmachung Nr. 135, S. 57.</ref><br />
<br />
====== Zweiter Weltkrieg ======<br />
* Eilzug mit Wehrmachtsteil (SFE), ab dem 15. Dezember 1940: EmW<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* Fronturlauberzug (Fu) – Schnellzügen gleichgestellt<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 25. November 1939, Nr. 64. Bekanntmachung Nr. 770, S. 388. </ref> (bis 5. März 1940, dann: SF)<br />
* Personenzug mit Wehrmachtsteil (SFP), ab dem 15. Dezember 1940: PmW<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* [[Schnellzug für Fronturlauber]] (SF), ab 5. März 1940, zuvor: Fu<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 2. März 1940, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 190, S. 77. </ref><br />
* Schnellzug mit Wehrmachtsteil (SFD), ab dem 15. Dezember 1940: DmW<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* Schnellzug für Fronturlauber mit [zivilem] Reiseverkehr (SFR), ab 15. Dezember 1940, zuvor: SF<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 14. Dezember 1940, Nr. 57. Bekanntmachung Nr. 970, S. 424. </ref><br />
* Schnellzug für Heimattruppen (SH), ab 5. März 1940, zuvor: Wu<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 2. März 1940, Nr. 10. Bekanntmachung Nr. 190, S. 77. </ref><br />
* Wehrmachtsurlauberzug der Ersatzwehmacht (Wu)<ref> Deutsche Reichsbahn (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz'' vom 25. November 1939, Nr. 64. Bekanntmachung Nr. 770, S. 388. </ref> (bis 5. März 1940, dann: SH)<br />
<br />
====== Besatzungsmächte ======<br />
* [[D-Zug für die US-Army]] (DUS) bei der DB: fahrplanmäßig verkehrender D-Zug in der [[Trizone]] mit einzelnen Abteilen/Wagen für Zivilpersonen<br />
* D-Zug für Zwecke des Militärs (Dm) bei der DB: Fahrplanmäßig verkehrender D-Zug der US-amerikanischen, britischen (belgischen) und französischen Armee (auch kurz „Militärschnellzug“)<br />
* [[Dienstbesatzerzug für die Westalliierten in Berlin]] (Db + Dbg): in West-Berlin und Transit durch die DDR<br />
* Personenzug für die Besatzungsmächte (Pb + Pbt)<ref>Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): ''Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz'' vom 18. Mai 1951, Nr. 21. Bekanntmachung Nr. 267, S. 121f.</ref><br />
<br />
==== Güterverkehr ====<br />
* [[Durchgangsgüterzug]] (Dg)<br />entspricht weitgehend dem heutigen ''InterCargo''-Zug<br />
* Eilzug für den Post- und Expressgutverkehr (ExprE)<br />
* [[Ganzzug]], z.&nbsp;B. [[Erzzug]] (Gdg, Gag)<br />
* [[Güterzug mit Personenbeförderung]] (GmP)<br />
* [[Rollende Landstraße|Huckepackzug]]<br />„''Rollende Landstraße''“<!--<br />
-- keine offizielle Zuggattung, eher richtig wäre InterCargozug (ICG), die Zuggattung gibt es aber noch<br />
--><br />
* [[Nahgüterzug]] (Ng) (N bei der Deutschen Reichsbahn der DDR bis 1989)<br />
* [[Bahnpostwagen|Postzug]] (Postz)<br />
* Schnellzug für den Post- und Expressgutverkehr (ExprD)<br />
* [[Übergabezug]] (Üg)<br />
<br />
== Österreich ==<br />
=== Fernverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Railjet]]<br />
| RJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], teilweise in Kooperation mit Bahnverwaltungen aus Nachbarstaaten: [[Deutsche Bahn|DB AG]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Magyar Államvasutak|MÁV]], [[České dráhy|ČD]]<br />
| nationaler und internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]] mit Business-Klasse (aufpreispflichtig), First-Klasse und Economy-Klasse.<br />
| die [[České dráhy|Tschechische Staatsbahn]] hat sieben Garnituren übernommen, bespannt wird mit gemieteten Lokomotiven der [[Siemens ES64U4|ÖBB-Baureihe 1216]]<br />
|-<br />
| Railjet xpress<br />
| RJX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], teilweise in Kooperation mit Bahnverwaltungen aus Nachbarstaaten: [[Deutsche Bahn|DB AG]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Železničná spoločnosť Slovensko|ZSSK]]<br />
| beschleunigter Railjet<br />
|<br />
|-<br />
| [[Intercity-Express]]<br />
| ICE<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], in Kooperation mit [[Deutsche Bahn|DB]]<br />
| nationaler und internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| in Österreich ausschließlich [[ICE T]] (die DB hat 2006 drei Einheiten der Baureihe 411 an die ÖBB verkauft, dort als Baureihe 4011)<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], teilweise in Kooperation mit anderen Staatsbahnen<br />
| internationaler Fernverkehrszug aus „Upgrade-Wagen“<br />
| mobiler Bordservice<br />
|-<br />
| [[Intercity]]<br />
| IC<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, teilweise Fernverkehrswagen anderer Bahngesellschaften<br />
| wird schrittweise durch Railjet-Züge ersetzt<br />
|-<br />
| [[Interregio xpress]]<br />
| IRX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler Fernzug mit mehr Halten als IC-, EC-, D- oder RJ-Verbindungen<br />
| ab voraussichtlich 2025<br />
|-<br />
| [[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn]]<br />
| WEST<br />
| [[Westbahn (Unternehmen)|WESTbahn]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug aus Elektrotriebwagen des Typs Stadler KISS<br />
|<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />
| andere Staatsbahnen<br />
| nationaler und internationaler Nachtreisezug mit Schlaf- und Liegewagen, anderer Bahngesellschaften<br />
| als [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]-Partner vermarktet<br />
|-<br />
| [[D-Zug|Schnellzug]]<br />
| D<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler oder internationaler Fernverkehrszug<br />
| zunehmend durch RJ und IC ersetzt<br />
|-<br />
| [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]<br />
| NJ<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| nationaler und internationaler Nachtreisezug mit Schlaf- und Liegewagen<br />
| auch in Deutschland eigenwirtschaftlich durch die ÖBB betrieben<br />
|-<br />
| [[Regiojet]]<br />
| RGJ<br />
| [[Regiojet]]<br />
| internationaler Fernverkehrszug<br />
|<br />
|-<br />
| Schnellzug für Reiseveranstalter<br />
| DRV<br />
| [[Rossijskije schelesnyje dorogi|RŽD]], Noord West Express, andere EVU<br />
| internationaler Fernreisezug mit Liege- und (Luxus)schlafwagen, Turnuszüge<br />
|<br />
|-<br />
| SuperCity<br />
| SC<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| beschleunigter Nationaler Fernzug, meist mit modernisierten Triebwagen der [[ÖBB 4010|Rh. 4010]], ehemalige Zuggattung von 1991 bis 1996<br />
|wurde von EuroCity und InterCity abgelöst.<br />
|}<br />
<br />
=== Regionalverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Regional-Express]]<br />
| REX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| schnelle Nahverkehrszüge ohne Halt an allen Stationen, Taktverkehr<br />
| früher als Eilzüge (E) oder Sprinter (SPR)<br />
|-<br />
| Cityjet xpress<br />
| CJX<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| schnelle Nahverkehrszüge über Schnellfahrstrecken ohne Halt an allen Stationen, Taktverkehr<br />
| neue Bezeichnung für bisherige „REX mit dem PLUS“ Züge seit Fahrplanwechsel 2019<br />
|-<br />
| [[Regionalzug]]<br />
| R<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Linzer Lokalbahn|LILO]], [[Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft|NÖVOG]], [[Steiermarkbahn und Bus|StB]]<br />
| Nahverkehrszüge mit Halt an (fast) allen Stationen, Taktverkehr<br />
|<br />
|-<br />
| RegioTram<br />
| RT<br />
| [[Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft|Stern und Hafferl]]<br />
| Nahverkehrszüge mit Halt an allen Stationen, die Straßenbahn- und Eisenbahngleise befahren<br />
| Züge der [[Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf|Traunsee]][[Straßenbahn Gmunden|tram]], nur auf [[Zugzielanzeiger]]n von Stern und Hafferl und ÖBB-Fahrplänen, in ÖBB Online-Fahrplanauskunft als Regionalzug angeführt<br />
|-<br />
| [[S-Bahn]]<br />
| S bzw. SB<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]], [[Salzburg AG|SLB]], [[Steiermarkbahn und Bus|StB]], [[Montafonerbahn (Unternehmen)|MBS]], [[Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb|GKB]], [[Linzer Lokalbahn|LILO]]<br />
| Nahverkehrszüge mit Halt an allen Stationen mit einigen Ausnahmen, in Ballungsgebieten, mit kurzen Taktabständen<br />
| [[S-Bahnen in Österreich]]<br />
|-<br />
| [[City Airport Train]]<br />
| CAT<br />
| City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />
| Nonstop-Zugverbindung zwischen [[Bahnhof Wien Mitte (Landstraße)|Wien Mitte]] und [[Flughafen Wien-Schwechat]]<br />
|<br />
|-<br />
| [[Autoschleuse Tauernbahn]]<br />
| ASTB<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| Autotransportzug durch den [[Tauerntunnel (Eisenbahn)|Tauerntunnel]]<br />
|<br />
|-<br />
| Erlebnisbahn<br />
|<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| saisonale Züge mit teils historischem Wagenmaterial (seit 2003)<br />
| Betrieb eingestellt.<ref>[https://www.bahnen.info/blog/ Bahnreisen Sutter Blog]: {{Webarchiv|url=https://www.bahnen.info/oebb-erlebnisbahn-wird-geschlossen/ |wayback=20180913113103 |text=ÖBB Erlebnisbahn wird geschlossen!}}</ref><br />
|}<br />
<br />
== Schweiz ==<br />
Stand: Fahrplan 2019/20<ref>[https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_explanations/pdf-Dateien/2020/Zugcharakteristik.pdf fahrplanfelder.ch]</ref><br />
=== Fernverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:16em"|Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[TGV|Hochgeschwindigkeitszug]] (de)<!-- sic! heisst in der CH im Deutschen so --><br />Train à grande vitesse (fr)<br />Treno a grande velocità (it)<br />Tren da gronda sveltezza (rm)<br />
| TGV<br />{{Zuggattung-CH|TGV|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit [[SNCF]]<br />
| internationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| wartet gemäß SBB keine verspäteten Anschlusszüge ab, Fahrradbeförderung möglich<br />
|-<br />
| [[Intercity-Express|InterCityExpress]]<!-- sic! --><br />
| ICE<br />{{Zuggattung-CH|ICE|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit der [[Deutsche Bahn|DB]]<br />
| internationaler Hochgeschwindigkeitszug<br />
| wartet gemäß SBB keine verspäteten Anschlusszüge ab, zum Teil Fahrradbeförderung<br />
|-<br />
| [[Railjet]]<br />
| RJX<br /><br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| internationaler Fernverkehrszug<br />
| wartet gemäß SBB keine verspäteten Anschlusszüge ab, Fahrradbeförderung reservierungspflichtig<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />{{Zuggattung-CH|EC|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], teilweise in Kooperation mit anderen Staatsbahnen<br />
| internationaler Fernverkehrszug, „Qualitätszug“<br />
| Seit 1987. wartet i.&nbsp;d.&nbsp;R. keine verspäteten Anschlusszüge ab, Fahrradbeförderung möglich, Restaurant<br />
|-<br />
| [[InterCity (Schweiz)|InterCity]]<br />
| IC<br />{{Zuggattung-CH|IC|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, schnelle Verbindung zwischen großen Zentren<br />
| Seit 1982. Fahrradbeförderung möglich, klimatisierte Wagen. Hat zusätzlich Liniennummern.<br />
|-<br />
| [[InterRegio (Schweiz)|InterRegio]]<br />
| IR<br />{{Zuggattung-CH|IR|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[BLS AG|BLS]], [[Rhätische Bahn|RhB]], [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]], [[Zentralbahn|ZB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, schnelle Verbindung der Regionen und mit Zentren<br />
| Seit 1995. Fahrradbeförderung weitgehend möglich, i.&nbsp;d.&nbsp;R. klimatisierte Wagen und Verpflegungsmöglichkeit. Hat bei den SBB und BLS zusätzlich Liniennummern.<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Nachtverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />{{Zuggattung-CH|EN|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit anderen Bahnverwaltungen<br />
| internationaler Nachtzug<br />
| moderne Wagen, keine Fahrradbeförderung, Frühstück je nach Tarif möglich<br />
|-<br />
| [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]<br />
| NJ<br />{{Zuggattung-CH|NJ|true}}<br />
| [[Österreichische Bundesbahnen|ÖBB]]<br />
| internationaler Nachtzug<br />
| Schlaf-, Liege- und Sitzwagen, teilweise Fahrradbeförderung, Frühstück je nach Tarif möglich<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Regionalverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:13em"| Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[RegioExpress]]<br />
| RE<br />{{Zuggattung-CH|RE|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[BLS AG|BLS]], [[BDWM Transport|BDWM]], [[Regionalps|RA]], [[Regionalverkehr Bern–Solothurn|RBS]], [[Rhätische Bahn|RhB]], [[Thurbo]], [[Freiburgische Verkehrsbetriebe|TPF]]<br />
| Schnelle Züge im [[Regionalverkehr (Schweiz)|Regionalverkehr]]<br />
| Seit 2004, davor Schnellzug.<br />
|-<br />
| [[Schnellzug]] (de)<br />Train direct (fr)<br />Treno diretto (it)<br />
| D bzw. SZ<br />
| [[Appenzeller Bahnen (2006)|AB]], [[Ferrovie autolinee regionali ticinesi|FART]]<br />
| schnelle Verbindung zwischen Regionen<br />
| SBB bis 2004, ging in die Gattungen IR und RE auf. 2017/18 noch bei AB<ref>Züge 2068, 2070, 2173</ref> und FART<ref>Schnellzüge Locarno–Domodossola</ref>.<br />
|-<br />
| [[Regio (Zuggattung)|Regio]]<br />
| R<br />{{Zuggattung-CH|R|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Rhätische Bahn|RhB]], weitere<br />
| Züge mit Halt an allen Stationen im [[Regionalverkehr (Schweiz)|Regionalverkehr]]<br />
| Seit 2004, davor Regionalzug.<br />
|-<br />
| S-Bahn (de)<br />RER (fr)<br />Rete celere (it)<br />Tren S (rm)<br />
| S<br />{{Zuggattung-CH|S|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[BLS AG|BLS]], [[Thurbo]], [[Regionalverkehr Bern–Solothurn|RBS]], weitere<br />
| schnelle Züge im Regional-, Nah- und Vorortsverkehr, in Ballungsräumen, kurze Taktzeiten<br />
| <small>[[S-Bahn Aargau]], [[S-Bahn Bern]], [[S-Bahn Basel]], [[S-Bahn Chur]], [[RER Fribourg/Freiburg]], [[Léman Express]], [[S-Bahn Luzern]], [[S-Bahn Schaffhausen]], [[S-Bahn St. Gallen]], [[S-Bahn Tessin]], [[RER Vaud]], [[Stadtbahn Zug]], [[S-Bahn Zürich]]</small><br />
|-<br />
| S-Bahn Nachtlinie (de)<br />RER Ligne de nuit (fr)<br />Rete celere Linea notturna (it)<br />Tren S lingia da notg (rm)<br />
| SN<br />{{Zuggattung-CH|SN|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], [[Thurbo]], [[Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn|SZU]], [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]], [[Frauenfeld-Wil-Bahn|FW]], [[Appenzeller Bahnen (2006)|AB]], [[Forchbahn|FB]]<br />
| Nachtverkehr innerhalb der S-Bahn-Netze<br />
| mit Zuschlag<br />
|-<br />
| [[Interregio-Express]]<br />
| IRE<br />{{Zuggattung-CH|IRE|true}}<br />
| [[DB Regio]] (Raum Basel, Schaffhausen)<br />
| Rasch zwischen Regionen.<br />
|<br />
|-<br />
| [[Regionalbahn]]<br />
| RB<br />{{Zuggattung-CH|RB|true}}<br />
| [[DB Regio]] (Raum Basel, Schaffhausen)<br />
| Hält an allen Stationen.<br />
|<br />
|-<br />
| [[Transport express régional|Train express régional]]<br />
| TE2<br />{{Zuggattung-CH|TE2|true}}<br />
| [[SNCF]] (Raum Basel)<br />
| Rasch zwischen Regionen.<br />
|<br />
|-<br />
| [[Transport express régional|Train express régional]]<br />
| TER<br />{{Zuggattung-CH|TER|true}}<br />
| [[SNCF]] (Grenznaher Raum)<br />
| Rasch zwischen Regionen.<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== Weitere Zuggattungen ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:13em"| Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführende [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Zug ohne Gewähr]] (de)<br />Train sans aucune garantie (fr)<br />Treno senza garanzia (it)<br />Tren senza garanzia (rm)<br />
| M<br />{{Zuggattung-CH|M|true}}<br />
| [[Rigi-Bahnen]]<br />
| Zug ohne Gewähr für Anschlüsse und Einhaltung des Fahrplans.<br />
| 2017/18: Einzig Züge 115 und 120 der Rigi Bahnen.<ref>Gemäss HAFAS-Datenbestand [https://opentransportdata.swiss/de/dataset/timetable-2018-hrdf], vgl. auch [https://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_pdf_fields/2018/602.pdf]</ref> Historisch waren M-Züge verbreiteter gewesen, u.&nbsp;a. bei den SBB etc.<br />
|-<br />
| [[Panorama Express]]<br />
|PE<br />
|[[Rhätische Bahn|RhB]], [[Matterhorn-Gotthard-Bahn|MGB]], [[Montreux-Berner Oberland-Bahn|MOB]], [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
|Touristischer Zug mit Panoramawagen<br />
|Seit Fahrplanwechsel 2018/2019 werden [[Glacier Express|GEX]] und [[Bernina Express|BEX]] als PE bezeichnet. Seit Fahrplanwechsel 2019/2020 gilt dies auch für die [[GoldenPassLine|GoldenPass]], den [[Gotthard Panorama Express]] und die Centovalli-Bahn-Schnellzüge.<br />
|-<br />
| [[Extrazug]]<br />
| EXT<br />
| diverse<br />
| Ausserplanmässiger Zug<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== {{Anker|Historisch}} Ehemalige Zuggattungen ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! style="width:13em"| Produktname<br />
! Abkürzung<br />Logo<br />
! durchführendes [[Eisenbahnverkehrsunternehmen|EVU]]<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
|[[Glacier Express]]<br />
|GEX<br />{{Zuggattung-CH|GEX|true}}<br />
|[[Rhätische Bahn|RhB]] / [[Matterhorn-Gotthard-Bahn|MGB]]<br />
|Touristischer Zug mit Panoramawagen<br />
|Mit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 ersetzt durch PE.<br />
|-<br />
|[[Voralpen-Express]]<br />
| VAE<br />{{Zuggattung-CH|VAE|true}}<br />
| [[Schweizerische Südostbahn (2001)|SOB]]<br />
| Touristischer Zug mit Halt an ausgewählten Orten.<br />
|Seit 2020 als IR bezeichnet.<br />
|-<br />
|[[Bernina Express]]<br />
|BEX<br />{{Zuggattung-CH|BEX|true}}<br />
|[[Rhätische Bahn|RhB]]<br />
|Touristischer Zug mit Panoramawagen<br />
|Mit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 ersetzt durch PE.<br />
|-<br />
| [[InterCity (Schweiz)|InterCity-Neigezug]] (de)<br />InterCity-pendulaire (fr)<br />InterCity-pendolare (it)<br />InterCity pendulin (rm)<br />
| ICN<br />{{Zuggattung-CH|ICN|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| nationaler Fernverkehrszug, schnelle Verbindung zwischen großen Zentren<br />
| 2001–2017. Fahrradbeförderung möglich, klimatisierte Wagen, Neigezüge, ging in die Gattung ''InterCity'' auf.<ref name="zgn" /><br />
|-<br />
| [[City Night Line]]<br />
| CNL<br />{{Zuggattung-CH|CNL|true}}<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], in Kooperation mit anderen Bahnverwaltungen<br />
| internationaler Nachtzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Rheintal-Express]]<br />
| RX<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| Schnellzug im St. Galler Rheintal<br />
| 1995–2004, RX als Gattungsname 2004 aufgegeben (seither: RE)<br />
|-<br />
| Regionalzug (de)<br />
| –<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], andere<br />
| Hält an allen Stationen<br />
| Bis 2004 (SBB). Ging in die Gattungen Regio auf.<br />
|-<br />
| [[Städteschnellzug]]<br />
| –<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| Vorläufer des Swiss Express<br />
| Bis 1974<br />
|-<br />
| [[Swiss Express (Zuggattung)|Swiss Express]]<br />
| –<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]<br />
| Vorläufer des InterCitys<br />
| 1975–1982<br />
|-<br />
| [[Trans-Europ-Express]]<br />
| TEE<br />[[Datei:TEE-Logo.svg|26px|TEE]]<br />
| [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]], andere<br />
| Vorläufer des EuroCitys<br />
| Bis 1987.<br />
|}<br />
{{Anker|Europa}}<!-- {{Überarbeiten||Dieser Abschnitt|grund= Hier sollte streng nach '''Hochgeschwindigkeits-''', '''Fern-''' und '''Regional'''verkehr getrennt, die ehemaligen Bezeichnungen in einen eigenen Abschnitt ausgelagert und rein nationale Zuggattungen in die jeweiligen Länderabschnitte verschoben werden!}} --><br />
<br />
== Belgien ==<br />
Aktuelle Zuggattungen der [[Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen|Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen]] (NMBS/SNCB):<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| Intercity<br />
| IC<br />
| Nationaler bzw. internationaler Zug, verbindet große Städte, Taktverkehr<br />
| abhängig von der Verbindung vergleichbar mit dem deutschen Intercity<br />
oder dem Regional-Express<br />
|-<br />
| Lokale trein<br />Train local<br />
| L<br />
| Grundangebot im Nahverkehr, teilweise auch ins Ausland<br />
| vergleichbar mit Regionalbahn<br />
|-<br />
| S-trein<br />
Train-S<br />
| S<br />
| Grundangebot im Nahverkehr, nur im Großraum Brüssel, Antwerpen, Gent, Lüttich und Charleroi<br />
| vergleichbar mit S-Bahn, siehe [[S-Bahn Brüssel]]<br />
|-<br />
| Piekuurtrein<br />Train d'heure de pointe<br />
| P<br />
| Verstärkerzüge zur [[Verkehrszeiten#Hauptverkehrszeit|Hauptverkehrszeit]]<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige belgische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Interregio (Belgien)|Interregio]]<br />
| IR<br />
| Nationaler bzw. internationaler Zug, verband größte Städte und Mittelzentren, Taktverkehr<br />
| vergleichbar mit Regionalexpress, zum 14.&nbsp;Dezember 2014 eingestellt<br />
|-<br />
| CityRail<br />
| CR<br />
| Grundangebot im Nahverkehr, nur im Großraum Brüssel<br />
| S-Bahnvorlaufbetrieb in und um Brüssel, zum 9. Dezember 2012 eingestellt,<br />
erst ab Dez. 2015 durch S-Züge ersetzt<br />
|}<br />
<br />
== Bulgarien ==<br />
Zuggattungen der [[Balgarski Darschawni Schelesnizi|Bulgarische Staatseisenbahn (BDZ)]]<br />
{| class="wikitable"<br />
! Name<br />
! Abkürzung (kyrillisch)<br />
! Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| Regionaler Personenzug (Крайградски пътнически влак)<br />
| КПВ<br />
| Nahverkehr, hält an allen Stationen, verbindet Großstädte mit dem Umland, Laufweg bis 100 Kilometer<br />
| entspricht den S-Bahn<br />
|-<br />
| Gemischter Zug (Смесен влак)<br />
| СВ<br />
| Inlandszug, führt Personen- und Güterwagen und hält an allen Stationen und Haltestellen<br />
| nicht mehr in Verwendung<br />
|-<br />
| Personenzug (Пътнически влак)<br />
| ПВ<br />
| Inlandszug, hält an allen Stationen, Laufweg über 100 Kilometer<br />
|<br />
|-<br />
| Schnellzug (Бърз влак)<br />
| БВ<br />
| Inlandszug, verbindet die großen Städte, hält nur an wichtigeren Stationen<br />
|<br />
|-<br />
| Schnellzug, reservierungspflichtig (Бърз влак със задължителна резервация)<br />
| БВЗР, R, RБВ<br />
| Inlandszug, verbindet die größten Städte, hält nur an den wichtigsten Stationen, reservierungspflichtig<br />
| ehemalige Expresszüge<br />
|-<br />
| Expresszug (Експресен влак)<br />
| ЕВ<br />
| Inlandszug, verbindet die großen Städte und hält nur an die wichtigsten Stationen, Durchschnittsgeschwindigkeit mehr als 100 km/h<br />
| zurzeit nicht in Verwendung<br />
|-<br />
| Internationaler Schnellzug (Международен бърз влак)<br />
| МБВ<br />
| Internationaler Zug, wie Schnellzug, aber grenzüberschreitend ins Ausland bzw. aus dem Ausland<br />
|<br />
|}<br />
<br />
== Frankreich ==<br />
Zuggattungen der [[SNCF|Société nationale des chemins de fer français]] (SNCF):<br />
<br />
=== Hochgeschwindigkeitsverkehr ===<br />
* [[TGV|TGV/inOui]]: Hochgeschwindigkeitszug, teilweise nach Belgien und Süddeutschland<br />
* [[Ouigo]]: Billigmarke für den TGV-Verkehr<br />
* TGV [[Lyria]]: Hochgeschwindigkeitszug in die Schweiz<br />
* TGV France Italie: Hochgeschwindigkeitszug nach Italien<br />
* [[Thalys]] (THA): Hochgeschwindigkeitszug nach Deutschland und in die Niederlande<br />
* [[Eurostar International|eurostar]]: Hochgeschwindigkeitszug nach Großbritannien<br />
* [[Intercity-Express]]: Hochgeschwindigkeitszug nach Deutschland<br />
<br />
=== Fernverkehr ===<br />
* [[EuroCity]]: internationaler Fernverkehr<br />
* Intercités: nationale Fernzüge, teilweise reservierungspflichtig, teilweise mit [[Corail-Wagen]]<br />
* [[Aqualys]]: Fernverkehr Paris–[[Tours]] auf der Altstrecke<br />
<br />
=== Nahverkehr ===<br />
* [[Réseau Express Régional]] (RER): [[S-Bahn]] in Paris und Umgebung<br />
* [[Transilien]]: Nahverkehr in der Region [[Île-de-France]]<br />
* [[Transport express régional]] (TER): Nahverkehr in den Regionen außerhalb der Île-de-France<br />
<br />
=== Nachtverkehr ===<br />
* Intercités de nuit: Inlandsnachtreisezüge, Liegewagen erster und zweiter Klasse und Ruhesesselwagen<br />
* [[Elipsos]]: Nachtreisezüge nach Spanien, [[Talgo]]-Garnituren mit Schlaf- und Ruhesesselwagen<br />
* [[Thello]]: Nachtreisezüge nach Italien, Schlaf- und Liegewagen<br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige französische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
* [[Talgo]]: Tagesreisezug nach Spanien<br />
* [[Téoz]]: Fernzug mit modernisierten Wagen, reservierungspflichtig<br />
* Corail: Fernzug mit [[Corail-Wagen]]<br />
* [[Corail Intercités]]: Fernzug mit [[Corail-Wagen]]<br />
<br />
== Großbritannien ==<br />
Zugverbindungen werden üblicherweise durch unterschiedliche Betreibergesellschaften unterschieden, z. B. [[Avanti West Coast]] für Schnellzüge und [[West Midlands Trains]] für Regionalzüge auf der [[West Coast Main Line]].<br />
<br />
== Italien ==<br />
Zuggattungen der [[Trenitalia]], Tochtergesellschaft der [[Ferrovie dello Stato Italiane]] (FS):<br />
<br />
=== Fernverkehr ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Le Frecce#Frecciarossa|Frecciarossa]]<br />
| FR AV<br />
| nationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| reservierungspflichtig, verbindet wichtige Großstädte über Schnellfahrstrecken, mit Speisewagen bzw. Am-Platz-Service in der ersten Klasse<br />
|-<br />
| [[Le Frecce#Frecciargento|Frecciargento]]<br />
| FA AV<br />
| nationaler [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
| reservierungspflichtig, verbindet wichtige Großstädte über Schnellfahr- oder Bestandsstrecken, mit Speisewagen bzw. Am-Platz-Service in der ersten Klasse<br />
|-<br />
| [[Le Frecce#Frecciabianca|Frecciabianca]]<br />
| FB<br />
| nationaler Fernzug<br />
| reservierungspflichtig, mit Speisewagen bzw. Am-Platz-Service in der ersten Klasse<br />
|-<br />
| [[InterCity (Italien)|Intercity]]<br />
| IC<br />
| nationaler Fernzug<br />
| reservierungspflichtig, meist ohne Gastronomie nur Mini-Bar-Service<br />
|-<br />
| [[EuroCity]]<br />
| EC<br />
| nationaler oder internationaler Fernzug<br />
|<br />
|-<br />
| [[Nachtzug|InterCityNotte]]<br />
| ICN<br />
| nationaler oder internationaler Nachtreisezug<br />
| reservierungspflichtig, Schlaf- und Liegewagen<br />
|-<br />
| [[EuroNight]]<br />
| EN<br />
| internationaler Nachtreisezug<br />
| Schlaf- und Liegewagen, Speisen und Getränke beim Betreuer erhältlich, Fahrzeugqualität international vorgegeben<br />
|}<br />
<br />
=== Nahverkehr ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Produktname<br />
! Abkürzung<br />
! style="width:50%"| Aufgabengebiet<br />
! Bemerkungen<br />
|-<br />
| Regionale Veloce<br />
| RV<br />
| schneller Regionalverkehrszüge, lange Strecken, wenige Halte<br />
| vergleichbar mit [[Regional-Express]], in [[Südtirol]] auch so bezeichnet<br />
|-<br />
| Regionale<br />
| R<br />
| Nahverkehrszug mit Halt an (fast) allen Stationen<br />
| vergleichbar mit [[Regionalbahn]], in Südtirol als ''Regionalzug'' bezeichnet<br />
|-<br />
| Metropolitano<br />
| M<br />
| Pendlerzug ähnlich der [[S-Bahn]] in Ballungsräumen<br />
|in Südtirol nicht vorhanden<br />
|}<br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige italienische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
* [[Intercity Plus]]: Fernverkehrszug mit modernisiertem Wagenmaterial<br />
* [[Espresso (Zug in Italien)|Espresso]]: Fernverkehrszug, als Nacht-, Urlaubs- oder Entlastungszug<br />
* [[Interregionale]] (IR): Fernverkehrszug mit häufigeren Halten<br />
* [[Eurostar Italia]]: Nationale Hochgeschwindigkeitszüge, heute als ''[[Le Frecce]]'' unterwegs.<br />
<br />
== Niederlande ==<br />
* [[Eurostar International|Eurostar]]: Hochgeschwindigkeitszug zwischen Amsterdam und London.<br />
* [[Thalys]]: Hochgeschwindigkeitszug zwischen Amsterdam und Paris. Hält nur in Rotterdam<br />
* [[ICE International]]: Hochgeschwindigkeitszug zwischen Amsterdam, Köln, Frankfurt a.&nbsp;M. und Basel, hält nur in Utrecht und Arnhem<br />
* [[Intercity (Niederlande)#IC Direct|Intercity direct]]: nationaler oder internationaler Hochgeschwindigkeitszug auf der [[HSL Zuid]]<br />
* [[Intercity (Niederlande)|Intercity]]: nationaler oder internationaler Zug, verbindet größere Bahnhöfe, auf Strecken mit wenig Zugverkehr häufigere Halte, seit 2011 Übernahme der Aufgaben von Schnellzügen (IRE)<br />
* [[Sprinter (Zuggattung)|Sprinter]]: Halt an allen Bahnhöfen<br />
* [[Regionalexpress|Sneltrein]]: alle Nicht-[[Nederlandse Spoorwegen|NS]]-Züge die an größeren Bahnhöfe halten<br />
* [[Regionalbahn|Stoptrein]]: Nicht-[[Nederlandse Spoorwegen|NS]]-Züge die an allen Bahnhöfen halten<br />
<br />
== Norwegen ==<br />
* [[SJ X2|X 2000]], [[Bombardier Regina|SJ 3000]]: Hochgeschwindigkeitszug im Verkehr zwischen Oslo und Schweden<br />
* [[Statens Järnvägar|SJ]] [[Intercity]]: Schnellzug zwischen Narvik und Schweden<br />
* [[Vy (Verkehrskonzern)#Norges Statsbaner AS|NSB]] Regiontog: Schnellzug auf Mittel- bis Fernstrecken (auch im Nachtverkehr)<br />
* NSB Lokaltog: Nahverkehrszug mit Halt in allen Bahnhöfen<br />
* [[Flytoget AS|Flytoget]]: Flughafenschnellzug auf der [[Gardermobanen]]<br />
* [[Flåmsbana]]: Zug auf der Strecke [[Bahnhof Myrdal|Myrdal]]–[[Flåm]]<br />
<br />
== Polen ==<br />
Zuggattungen der [[Polskie Koleje Państwowe]] (PKP) und [[Polregio|Przewozy Regionalne]]:<br />
* [[EuroCity]] (EC): internationaler Qualitätszug, wichtigste Fernverkehrsstrecken<br />
* [[Ekspres (Polen)|Express]] (Ex): nationaler Expresszug, wichtigste Fernverkehrsstrecken, reservierungspflichtig<br />
* [[Express InterCity]] (EIC): wie Express, mit modernisiertem Wagenmaterial<br />
* [[Twoje Linie Kolejowe]] (TLK, ehemals Pospieszny): nationaler Schnellzug, reservierungspflichtig in erster Klasse<br />
* [[Interregio (Polen)|InterRegio]] (IR): Schnellzug mit höherer Haltedichte<br />
* [[Regioekspres]] (RE): wie InterRegio, mit modernisiertem Wagenmaterial<br />
* [[Nahverkehrszug|Regio]] (ehemals Osobowy): Nahverkehrszug<br />
* [[PKP Szybka Kolej Miejska w Trójmieście]], [[Szybka Kolej Miejska w Warszawie]]: [[S-Bahn]] in der [[Dreistadt]] bzw. [[Warschau]]<br />
<br />
== Portugal ==<br />
Zuggattungen der [[Comboios de Portugal]] (CP):<br />
* [[Alfa Pendular]] (AF): [[Hochgeschwindigkeitszug]] mit [[Neigetechnik]], verbindet wichtige Städte<br />
* [[Intercidades]] (IC): nationaler Fernverkehrszug auf Hauptstrecken<br />
* Internacional (IN): internationaler Fernverkehrszug<br />
* [[InterRegional]] (IR): Regionalverkehrszug, längere Strecken, wenige Halten, vergleichbar mit [[Regional-Express]]<br />
* [[Regional (Zuggattung)|Regional]] (R): Regionalverkehrszug, viele Halten, vergleichbar mit [[Regionalbahn]]<br />
* [[Urbano (Zuggattung)|Urbano / Suburbano]]: Nahverkehrszüge, Halt an allen Stationen, vergleichbar mit [[S-Bahn]]<br />
<br />
== Schweden ==<br />
Zuggattungen der [[Statens Järnvägar|SJ AB]]:<br />
* [[SJ X2|X 2000]]: Schnelltriebzug mit [[Neigetechnik]]<br />
* [[Bombardier Regina|SJ 3000]]: Schnelltriebzug<br />
* SJ [[Intercity]]: Schnellzug im Tagesfernverkehr<br />
* SJ Nattåg: Nachtschnellzug mit Schlaf- und Liegewagen<br />
* SJ Regional: Eilzug auf mittleren Strecken<br />
<br />
Zuggattungen weiterer Betreiber:<br />
* [[Arlanda Express]]: Flughafenschnellzug<br />
* Länstrafik: Regional organisierter Nahverkehr, enthält auch regionale Bus- und Schifffahrtslinien, Züge halten im Regelfall an allen Haltestellen<br />
* Blå Tåget: Privater „klassischer“ Tagesfernverkehr Göteborg – Alingsås – Skövde – Hallsberg – Stockholm – Uppsala mit Speisewagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.blataget.com/sv/history/ |titel=Blå Tågets historia |werk= |hrsg=blataget.com |datum= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2018-08-31 |sprache=sv |offline=}}</ref><br />
* Snälltåget (Gesellschaft): Privater Tages- und Nachtfernverkehr, auch nach Deutschland in Zusammenarbeit mit [[Georg Verkehrsorganisation]]<br />
<br />
== Spanien ==<br />
Zuggattungen der [[Renfe]]:<br />
* [[Alta Velocidad Española]] (AVE): [[Hochgeschwindigkeitszug]]<br />
* [[Alaris]]: Fernverkehrstriebzug<br />
* [[Alvia]]: Fernverkehrstriebzug mit [[Umspurung (Eisenbahnfahrzeug)|Spurwechsel]]<br />
* Altaria: [[Talgo]]-Garnitur mit Spurwechsel<br />
* [[Euromed]]: Fernverkehrstriebzug<br />
* Arco: [[Schnellzug]], modernisierte Wagen, lokbespannt<br />
* [[Talgo]]: Talgo-Garnitur, Tagesverkehr auf Breitspur<br />
* Diurno: Schnellzug mit konventionellen Wagen<br />
* [[Trenhotel]]: [[Talgo]]-[[Nachtzug|Nachtreisezug]]<br />
* Estrella: Nachtreisezug mit konventionellen Wagen<br />
* Avant: Kurzstreckenzug auf Schnellfahrstrecken<br />
* [[Intercity]]: Triebzug auf längeren Mittelstrecken<br />
* Tren Regional Diesel (TRD): Komfortabler Diesel-Regionalzug<br />
* Regional Exprés: [[Regionalzug]], wenige Halte<br />
* Regional: Regionalzug<br />
* [[Cercanías]]: Pendlerzug in Ballungsräumen, vergleichbar mit [[S-Bahn]]<br />
<br />
== Tschechien ==<br />
Zuggattungen der [[České dráhy]] (ČD):<br />
* [[SuperCity]] Pendolino (SC): Qualitätszug mit Neigetechnik-Triebwagen, reservierungspflichtig<br />
* Railjet (RJ): internationaler Qualitätszug<br />
* EuroCity (EC): internationaler Qualitätszug<br />
* [[InterCity (Tschechien)|Intercity]] (IC): nationaler Qualitätszug<br />
* [[Expresszug|Express]] (Ex): Schnellzug, zuschlagfrei, vergleichbar mit Fern-Schnellzug<br />
* Rychlík vyšší kvality (Rx): Schnellzug, modernisierte Wagen oder neue Triebzüge [[ČD-Baureihe 660]]<br />
* Rychlík (R): langsamer Schnellzug, teilweise lange Laufwege, vergleichbar mit [[Regionalexpress]]<br />
* Spěšný vlak (Sp): [[Eilzug]]<br />
* Osobní vlak (Os): Nahverkehrszug, vergleichbar mit [[Regionalbahn]]<br />
<br />
== Ungarn ==<br />
Zuggattungen der [[Magyar Államvasutak]] (MÁV):<br />
* EuroCity: internationaler Qualitätszug<br />
* Intercity: (meist) nationaler Schnellzug, wichtige Fernverkehrsstrecken<br />
* [[Expresszvonat]]: Fernverkehrszug, meist Wochenend- oder Urlaubsverstärker<br />
* [[Gyorsvonat]]: Schnellzug, Fernverkehrsstrecken<br />
* [[Interrégió]]: Triebwagenzug<br />
* [[Gyorsított]]: Regionalzug, wenige Halte, vergleichbar mit Regional-Express<br />
* [[Személyvonat]]: Regionalzug, hält an allen Stationen<br />
<br />
== Ehemaliges Jugoslawien ==<br />
Zuggattungen der Nachfolgegesellschaften der [[Jugoslovenske Železnice]] (JŽ):<br />
* EuroCity: internationaler Qualitätszug<br />
* Intercity: nationaler oder internationaler Schnellzug, wichtige Fernverkehrsstrecken<br />
* Intercity nagibni: Neigezug der [[Hrvatske željeznice|kroatischen Eisenbahnen]]<br />
* Intercity Slovenjia: Neigezug der [[Slovenske železnice|slowenischen Eisenbahnen]], Platzreservierung obligatorisch<br />
* Poslovni voz/vlak: intercityähnlicher Schnellzug, meist nur erste Klasse<br />
* Mednarodni vlak: internationaler Schnellzug<br />
* Brzi voz/vlak: nationaler oder internationaler Schnellzug, Fernverkehrsstrecken<br />
* Zeleni vlak: ehemalige [[Slovenske železnice|slowenische]] Schnelltriebwagenverbindungen, auch ins Ausland<br />
* Ubrzani vlak, Regionalni vlak: Eilzug<br />
* Putnički voz/vlak, Lokalni voz, Lokalni promet, Lokalni potniški vlak: Regionalzug, Halt in allen Stationen, oft Triebwagen, nur zweite Klasse<br />
<br />
== Ehemalige Sowjetunion ==<br />
* Passaschirski (пассажирский): Schnellzug, meist nur Schlafwagen, reservierungspflichtig<br />
* Elektro-/Diesel-Pojesd powyschennoj komfortnosti (электро-/дизель-поезд повышенной комфортности): beschleunigter Personenzug, teilweise auch erste und zweite Klasse, teilweise reservierungspflichtig<br />
* Elektro-/Diesel-Pojesd (электро-/дизель-поезд): Nahverkehr, nur dritte Klasse<br />
<br />
== Grenzüberschreitender Verkehr in Europa ==<br />
Zu folgenden zuvor schon genannten Zuggattungen verkehren Züge grenzüberschreitend in mehreren europäischen Staaten.<br />
=== {{Anker|Europäischer Hochgeschwindigkeitsverkehr}}Hochgeschwindigkeitsverkehr ===<br />
* [[Alta Velocidad Española]] (AVE): [[Barcelona]] – [[Toulouse]], Barcelona – [[Lyon]] und [[Madrid]] – [[Marseille]], betrieben von [[Elipsos]], einem Gemeinschaftsunternehmen von [[Renfe]] und [[SNCF]]<br />
* [[Eurostar International|Eurostar]], Großbritannien und Frankreich bzw. Belgien<br />
* [[Intercity-Express]] (ICE), Deutschland <small>weiter in die Niederlande und Schweiz, nach Österreich, Frankreich, Belgien, Großbritannien und Dänemark</small><br />
* [[railjet]], Österreich, Ungarn, Deutschland, Schweiz, Tschechische Republik<br />
* Train à Grande Vitesse ([[TGV]]), Frankreich <small>weiter in die Schweiz und nach Deutschland, Luxemburg, Italien und Spanien</small><br />
* [[Thalys]], Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland<br />
* [[SJ X2]], Schweden, Verbindungen nach Dänemark.<br />
<br />
=== {{Anker|Europäischer Fernverkehr}}Fernverkehr ===<br />
* [[Cisalpino]] CIS: ehemalige Marke des Schnellverkehrs zwischen der Schweiz und Italien, Wagenmaterial und Personal wurde zu gleichen Teilen von den [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]] und der [[Trenitalia|FS]] übernommen. Die Verbindungen werden als EuroCity weiter betrieben.<br />
* [[EuroCity]] (EC): internationaler Qualitätszug, verkehrt zwischen mehreren europäischen Ländern, oft in den Taktfahrplänen der nationalen [[Intercity]]-Linien integriert<br />
* Internacional (IN), Portugal (nach Spanien?)<br />
<br />
<!-- === -->{{Anker|Europäischer Regionalverkehr}}<!--Regionalverkehr === --><br />
<!-- Zu welche Zuggattungen des Regionalverkehrs gibt es wo grenzüberschreitende Linien? Hier kann eine entsprechende Liste stehen! --><br />
<br />
=== {{Anker|Ehemalige europäische Zuggattungen}}Ehemalige Zuggattungen ===<br />
* [[Luxuszug (Zuggattung)|Luxuszug]] (L): Züge mit höchstem Komfort<br />
* [[Trans-Europ-Express]] (TEE): ehemaliger internationaler Fernverkehrszug mit gehobenem Komfort<br />
* EURegio (ER): grenzüberschreitender Regionalzug (ÖBB, 2002–2009)<br />
* [[Interexpress]] (IEx): internationaler Fernreisezug mit wenigen Halten, nur [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], [[Polen]], [[Ungarn]], [[Tschechoslowakei]]<br />
* [[ÖBB-EuroCity]] (O-EC): nationaler Fernzug (ÖBB, 2001–2011)<br />
* [[ÖBB-InterCity]] (O-IC): nationaler Fernzug (ÖBB, 2001–2013)<br />
* Regio-S-Bahn (RSB): [[S-Bahn Wien]] ohne Halt in bestimmten Streckenabschnitten (ÖBB, 2005–2010)<br />
* Sprinter (SPR): Nahverkehrszug mit wenigen Halt, abgelöst vom RegionalExpress (REX) (ÖBB, 2002–2006)<br />
<br />
== Asien ==<br />
=== [[Indien]] ===<br />
* [[Duronto Express]]: Fernverkehrszug, ohne Zwischenhalt (''Rebell'')<br />
* [[Rajdhani Express]]: vollklimatisierter Qualitäts-Nachtzug (''Hauptstadt'')<br />
* [[Shatabdi Express]]: vollklimatisierter Qualitäts-Tageszug (''Jahrhundert'')<br />
* Garib Rath: vollklimatisierter Zug, Liegewagen hoher Kapazität, niedrigere Preise (''Wagen der Armen'')<br />
* Sampark Kranti Express: schneller Nachtzug (''Verbindungs-Revolution'')<br />
* Superfast Express: schneller Nachtzug, schneller als 55 km/h<br />
* Intercity Express: schneller Tageszug, teilweise vollklimatisierter Doppelstockzug<br />
* Mail/Express: schneller Tages- oder Nachtzug<br />
* Fast Passenger: Eilzug<br />
* Passenger: Nahverkehrszug, Halt an allen Stationen<br />
* Suburban: Pendlertriebzug im Ballungsraum<br />
<br />
=== Japan ===<br />
==== Shinkansen ====<br />
Im [[Shinkansen]]-Verkehr gibt es verschiedene Zuggattungen.<br />
<br />
===== [[Tōkaidō-Shinkansen|Tōkaidō-]], [[San’yō-Shinkansen|San’yō-]] und [[Kyūshū-Shinkansen]] =====<br />
* Nozomi ({{lang|ja|のぞみ}}, dt. „Hoffnung“): die schnellsten Züge auf dem Tōkaidō- und San’yō-Shinkansen<br />
* [[Kyūshū-Shinkansen#Betrieb|Mizuho]] ({{lang|ja|みずほ}}, dt. „fruchtbare Reisähre“): die schnellsten Züge auf der Kyūshū-Shinkansen.<ref name="JR Kyūshū 17-12-2010">JR Kyūshū: {{Webarchiv|url=http://www13.jrkyushu.co.jp/newsreleaseweb.nsf/9dd28b8cb8f46cee49256a7d0030d2e6/f2f9ef466d20f836492577fc002daa73?OpenDocument |wayback=20101220024229 |text=''Fahrplanwechsel im Frühling 2011''}} (Japanisch). Presseinformation vom 17. Dezember 2010.</ref><br />
* Hikari ({{lang|ja|ひかり}}, dt. „Licht“): die schnellen Züge der Tokaido- und San’yō-Shinkansen. Halten nicht an allen Bahnhöfen. Lediglich auf der San’yō-Shinkansen verkehrende Züge werden ''Hikari Rail Star ({{lang|ja|ひかりレールスター}})'' bezeichnet<br />
* Sakura ({{lang|ja|さくら}}, dt. „[[Japanische Kirschblüte|Kirschblüte]]“): die schnellen Züge der Kyūshū-Shinkansen sowie die von und nach der San’yō-Shinkansen durchfahrene Züge.<ref name="JR Kyūshū 17-12-2010" /><br />
* Kodama ({{lang|ja|こだま}}, dt. „Echo“): Züge mit Halten an allen Bahnhöfen auf den Tokaido- bzw. San’yō-Shinkansen.<br />
* Tsubame ({{lang|ja|つばめ}}, dt. „[[Schwalben]]“): Züge mit Halten an allen Bahnhöfen der Kyūshū-Shinkansen<br />
<br />
===== [[Tōhoku-Shinkansen|Tōhoku-]], [[Yamagata-Shinkansen|Yamagata-]] und [[Akita-Shinkansen]] =====<br />
<br />
* [[Tōhoku-Shinkansen#Betrieb|Hayabusa]] ({{lang|ja|はやぶさ}}, dt. „[[Wanderfalke]]“): Die schnellsten Züge auf der Tōhoku-Shinkansen.<ref name="JR East 06-11-2007">JR East:[http://www.jreast.co.jp/press/2007_2/20071104.pdf ''{{lang|ja|東北新幹線における高速化の実施について}}''] (PDF; 14&nbsp;kB). Presseinformation vom 6. November 2007.</ref><br />
* Hayate ({{lang|ja|はやて}}, dt. „Sturmwind“): die schnellen Züge auf der Tōhoku-Shinkansen, die zwischen den Bahnhöfen [[Bahnhof Ōmiya|Ōmiya]] und [[Bahnhof Sendai|Sendai]] ohne Zwischenstopp fahren.<br />
* Komachi ({{lang|ja|こまち}}, dt. „[[Ono no Komachi]]“): die schnellen Züge, die die Bahnhöfe Tokio oder Sendai und Akita auf der Akita-Shinkansen verbinden. Grundsätzlich werden die Züge mit ''Hayate'' zwischen Tokio und Morioka gekuppelt.<ref name="JR East 06-11-2007" /><br />
* Yamabiko ({{lang|ja|やまびこ}}, dt. „Bergecho“): die schnellen Züge auf der Tōhoku-Shinkansen, die nicht an allen Bahnhöfen halten.<br />
* Tsubasa ({{lang|ja|つばさ}}, dt. „Flügel“): die schnellen Züge, die die Bahnhöfe Tokio auf der Tōhoku-Shinkansen und Yamagata oder Shinjō auf der Yamagata-Shinkansen verbinden. Die Züge werden grundsätzlich mit ''Max Yamabiko'' zwischen Tokio und [[Bahnhof Fukushima|Fukushima]] gekuppelt.<br />
* Nasuno ({{lang|ja|なすの}}, dt. „Feld in [[Nasu (Tochigi)|Nasu]]“): Die Züge pendeln zwischen Tokio und Nasu-Shiobara oder [[Bahnhof Kōriyama|Kōriyama]] auf der Tōhoku-Shinkansen und halten an allen Bahnhöfen.<br />
<br />
===== [[Jōetsu-Shinkansen|Jōetsu-]] und [[Hokuriku-Shinkansen]] =====<br />
* [[Jōetsu-Shinkansen#Geschichte|Toki]] ({{lang|ja|とき}}, dt. „[[Nipponibis|japanischer Ibis]]“)<br />
* Tanigawa ({{lang|ja|たにがわ}}, dt. „Berg Tanigawa“): Die Züge verbinden Tokio und [[Bahnhof Takasaki|Takasaki]] oder Echigo-Yuzawa (im Winter weiter nach Gāra-Yuzawa) auf dem Jōetsu-Shinkansen und halten an allen Bahnhöfen.<br />
* Kagayaki ({{lang|ja|かがやき}}, dt. „Glanz“)<br />
* Hakutaka ({{lang|ja|はくたか}}, dt. „Nachtfalke“)<br />
* Asama ({{lang|ja|あさま}}, dt. „Vulkan [[Asama]]“): die Züge verkehren zwischen Tokio und [[Bahnhof Nagano|Nagano]] auf den Jōetsu- und Nagano-Shinkansen.<br />
* Tsurugi ({{lang|ja|つるぎ}}, dt. „Berg Turugi-Dake“): Shuttle-Verbindung zwischen Toyama und Kanazawa<br />
<br />
==== Ehemalige Shinkansen ====<br />
===== Jōetsu-Shinkansen =====<br />
* Asahi ({{lang|ja|あさひ}}, dt. „Morgensonne“): Von 1982 bis 2002 wurden die schnellen Züge zwischen Tokio und Niigata als Asahi bezeichnet.<ref name="JR East 20-9-2002">JR East:[http://www.jreast.co.jp/press/2002_1/20020911/pdf/shinkansen.pdf ''Fahrplanwechsel am 1. Dezember 2002''] (Japanisch; PDF; 70&nbsp;KiB). Presseinformation vom 20. September 2002, S. 6.</ref><br />
<br />
===== Tōhoku-Shinkansen =====<br />
* Aoba ({{lang|ja|あおば}}, dt. „Schloss Aoba“): Von 1982 bis 1997 wurden die Züge zwischen Tokio und Nasu-Shiobara oder Sendai eingesetzt und hielten an allen Bahnhöfen.<ref name="JR East 20-9-2002" /><br />
<br />
==== Zaireisen (JR) ====<br />
* Express<br />
** Limited Express ({{lang|ja|特急|Tokkyū}})<br />
* Lokal<br />
** Rapid ({{lang|ja|快速|Kaisoku}})<br />
*** Spezial Rapid ({{lang|ja|特快|Tokkai}}) / ({{lang|ja|新快速|Shin-Kaisoku}})<br />
**** Chūō Spezial Rapid ({{lang|ja|中央特快|Chūō-Tokkai}}): [[Chūō-Hauptlinie|Chūō-Linie]]<br />
**** Ōme Spezial Rapid ({{lang|ja|青梅特快|Ōme-Tokkai}}): [[Ōme-Linie]]<br />
**** Pendler Spezial Rapid ({{lang|ja|通勤特快|Tsukin-Tokkai}})<br />
*** Pendler Rapid ({{lang|ja|通勤快速|Tsukin-Kaisoku}})<br />
*** Section Rapid ({{lang|ja|区間快速|Kukan-Kaisoku}})<br />
*** Direkt Rapid ({{lang|ja|直通快速|Chokutsu-Kaisoku}})<br />
*** Miyako-Ji Rapid ({{lang|ja|みやこ路快速|Miyako-Ji-Kaisoku}}): [[Nara-Linie]]<br />
*** Yamato-Ji Rapid ({{lang|ja|大和路快速|Yamato-Ji-Kaisoku}}): [[Kansai-Hauptlinie]]<br />
*** Kansai Airport Rapid ({{lang|ja|関空快速|Kanku-Kaisoku}}): [[Hanwa-Linie]]<br />
*** Kishū-Ji Rapid ({{lang|ja|紀州路快速|Kishū-Ji-Kaisoku}}): [[Hanwa-Linie]]<br />
*** Tanba-Ji Rapid ({{lang|ja|丹波路快速|Tanba-Ji-Kaisoku}}): [[Fukuchiyama-Linie]]<br />
** Lokalzug ({{lang|ja|普通|Futsū}} / {{lang|ja|各駅停車|Kakueki-Teisya}})<br />
* Ehemalige Zuggattungen<br />
** Express ({{lang|ja|急行|Kyūkō}})<br />
** Semi Express ({{lang|ja|準急|Jun-Kyū}})<br />
<br />
==== Zaireisen (Privatbahn) ====<br />
* Limited Express / Spezial Express ({{lang|ja|特急|Tokkyū}})<br />
** Rapid Limited Express ({{lang|ja|快速特急|Kaisoku-Tokkyū}} / {{lang|ja|快特|Kai-ToKu}}): [[Keikyū]], [[Keisei Dentetsu|Keisei]], [[Nagoya Tetsudō|Meitetsu]], [[Hankyū Dentetsu|Hankyū]], [[Keihan Dentetsu|Keihan]]<br />
*** Airport Limited Express ({{lang|ja|エアポート快特|Airport-Kai-Toku}}): Keikyū<br />
*** Access Limited Express ({{lang|ja|アクセス特急|Access-Tokkyū}}): Keisei<br />
** Semi Special Express ({{lang|ja|準特急|Jun-Tokkyū}}): [[Keiō Dentetsu|Keiō]]<br />
** Pendler Limited Express ({{lang|ja|通勤特急|Tsukin-Tokkyū}}): [[Tōkyū Dentetsu|Tokyū]], Keisei, Keihan, Hankyū<br />
** Direkt Limited Express ({{lang|ja|直通特急|Chokutsu-Tokkyū}}): Hanshin, Hankyū, Sanyō<br />
** Section Limited Express ({{lang|ja|区間特急|Kukan-Tokkyū}}): Hanshin<br />
** Skyliner: Keisei<br />
** μ-SKY ({{lang|ja|ミュースカイ}}): Meitetsu<br />
** Liner ({{lang|ja|ライナー}})<br />
*** Keikyū-Wing ({{lang|ja|京急ウイング}}) / Morning-Wing ({{lang|ja|モーニング・ウイング}}): Keikyū<br />
*** Keiō-Liner ({{lang|ja|京王ライナー}}): Keiō<br />
*** S-TRAIN: [[Seibu Tetsudō|Seibu]], Tokyō Metro, Tokyu<br />
*** Haijima-Liner ({{lang|ja|拝島ライナー}}): Seibu<br />
*** TJ-Liner: [[Tōbu Tetsudō|Tobu]]<br />
*** Morning-Liner ({{lang|ja|モーニングライナー}}) / Evening-Liner ({{lang|ja|イブニングライナー}}): Keisei<br />
* Express ({{lang|ja|急行|Kyūkō}})<br />
** Rapid Express ({{lang|ja|快速急行|Kaisoku-Kyūkō}} / {{lang|ja|快急|Kai-Kyū}}): Seibu, Tobu, Odakyū, Meitetsu, Hanshin, Kintetsu, Keihan, Nankai<br />
** Semi Express ({{lang|ja|準急|Jun-Kyū}}): Tokyū, Seibu, Tobu, Odakyū, Tokyō Metro, Meitesu, Kintesu, Hankyū, Keihan, Nankai, Hanshin<br />
*** Pendler Semi Express ({{lang|ja|通勤準急|Tsukin-Jun-Kyū}}): Seibu, Odakyū, Keihan<br />
*** Section Semi Express ({{lang|ja|区間準急|Kukan-Jun-Kyū}}): Tobu, Kintesu, Hanshin<br />
** Pendler Express ({{lang|ja|通勤急行|Tsukin-Kyūkō}}): Seibu, Odakyū, Tokyō Metro, Hankyu<br />
** Section Express ({{lang|ja|区間急行|Kukan-Kyūkō}}): Tobu, Keiō, Hanshin, Keihan, Nankai, Kintesu<br />
** Airport Express ({{lang|ja|エアポート急行|Airport-Kyūkō}} / {{lang|ja|空港急行|Kukō-Kyūkō}}): keikyū, Nankai<br />
* Rapid ({{lang|ja|快速|Kaisoku}})<br />
** Pendler Rapid ({{lang|ja|通勤快速|Tsukin-Kaisoku}}): Tokyō Metro, Tsukuba Express<br />
** Section Rapid ({{lang|ja|区間快速|Kukan-Kaisoku}}): Tsukuba Express, Tokyō Monorail<br />
** HANEDA EXPRESS ({{lang|ja|空港快速|Kukō-Kaisoku}}): Tokyō Monorail<br />
** Chō Rapid ({{lang|ja|超快速|Chō-Kaisoku}}): Hokuetsu-Kyūkō<br />
** Special Rapid Express ({{lang|ja|特快速|Tokkaisoku}}): Kōbe Dentetsu<br />
* Lokalzug ({{lang|ja|普通|Futsū}} / {{lang|ja|各駅停車|Kakueki-Teisya}})<br />
<br />
=== Philippinen ([[Philippine National Railways]]) ===<br />
* Mayon Limited: luxuriöser Schnellzug, Nachtverkehr<br />
* Bicol Express: Schnellzug<br />
* Bicol Commuter: Nahverkehrszug, im Süden des Großraumes [[Metro Manila]]<br />
<br />
=== [[Südkorea]] ===<br />
* [[Korea Train Express]] (KTX): Hochgeschwindigkeitszug (305 km/h)<br />
* Intercity Train Express (ITX): Expresszug, ITX-Cheongchun (180 km/h), [[Saemaeul-ho|ITX-Saemaeul]] (150 km/h)<br />
* {{lang|ko|무궁화}} [[Mugunghwa-ho|Mugunghwa]]: Fernschnellzug (150 km/h)<br />
* {{lang|ko|누리로}} Nuriro: Regionalzug (150 km/h)<br />
* {{lang|ko|급행전철}} („Elektrischer Schnellzug“): S-Bahn-Eilzug (110 km/h)<br />
* {{lang|ko|전철 (전동열차)}} („Elektrischer Zug“): S-Bahn, Halt an allen Stationen, Übergang zu U-Bahn-System (110 km/h)<br />
<br />
=== Thailand ([[State Railway of Thailand|Thailändische Staatsbahn]]) ===<br />
* DRC (Diesel Rail Car): hochwertiger Fernschnellverkehrszug, [[Verbrennungstriebwagen|Dieseltriebwagen]], nur [[Klimaanlage|klimatisierte]] [[Großraumwagen (Eisenbahn)|Großraumwagen]] [[Wagenklasse|zweiter Klasse]], teilweise Nachtverkehr<br />
<br />
=== [[Volksrepublik China]] ===<br />
Zuggattungen der [[China Railway High-Speed]] (CRH):<br />
* 高速 Gaosu (G): Hochgeschwindigkeitszug, Langstrecken<br />
* 城际 Chengji (C): Hochgeschwindigkeitszug (350 km/h)<br />
* 动车 Dongche (D): Hochgeschwindigkeitszug (250 km/h)<br />
<br />
Weitere Zuggattungen:<br />
* 直达 Zhida (Z): Nacht-Fernzug, keine oder wenige Halte (160 km/h)<br />
* 特快 Tekuai (T): Expresszug (140 km/h)<br />
* 快速 Kuaisu (K): Schnellzug (120 km/h)<br />
* Pukuai: Eilzug (120 km/h)<br />
* Puke: Nahverkehrszug, Halt an allen Stationen (100 km/h)<br />
* 临客 Linshi (L): zusätzlicher Zug bei Bedarf<br />
* 游 Linshiluyou (Y): zusätzlicher Zug für touristische Zwecke<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Reichsbahndirektion Dresden]] [Druck]: ''Abkürzungen''<br>* Teil 1: ''im Verkehr mit Stellen außerhalb der Reichsbahn und im inneren Dienstverkehr der Reichsbahn''.<br>* Teil 2: ''im inneren Verkehr der Reichsbahn''.<br>* Teil 3: ''von Gesetzen und Verordnungen im inneren Dienstverkehr der Reichsbahn''.<br>September 1930.<ref> Beigebunden, aber mit separater Seitenzählung, dem Exemplar von „Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz'' vom 8. November 1930, Nr. 53“, in der [[Stadtbibliothek Mainz]], Signatur: Z 14:4<sup>o</sup>/27 – 1930. </ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.bahnseite.de/purespace/zugg12.html Zuggattungen von 2012 auf Bahnseite.de]<br />
* [https://www.bahnstatistik.de/Zuege/ZuggDBAG-2005.htm Zuggattungen von 2006 auf Bahnstatistik.de]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="zgn"><br />
{{Internetquelle<br />
|url=http://www.fahrplanentwurf.ch/fileadmin/sta_pdf_fields/2018/various/Aenderungen_Fern-_und_Regionalverkehr_SBB.pdf<br />
|titel=Änderungen Fern- und Regionalverkehr ab / Changements Trafic Grandes Lignes et Trafic régional dès 10.12.2017<br />
|hrsg=Schweizerische Bundesbahnen SBB; Division Personenverkehr<br />
|seiten=3<br />
|datum=2017-05<br />
|abruf=2017-07-05<br />
|format=PDF<br />
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20170803212402/http://www.fahrplanentwurf.ch/fileadmin/sta_pdf_fields/2018/various/Aenderungen_Fern-_und_Regionalverkehr_SBB.pdf<br />
|archiv-datum=2017-08-03<br />
}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Schienenverkehr)|Zuggattungen]]<br />
[[Kategorie:Zuggattung|!]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geheime_Leiden&diff=228097166Geheime Leiden2022-11-18T21:04:45Z<p>Doco: Grammatik</p>
<hr />
<div>[[Datei:The Secret Passion of Christ (18th century engraving).jpg|miniatur|Christus im Kerker auf dem Dreikant, 18. Jahrhundert.]]<br />
[[Datei:Heimlichleiden3.jpg|mini|Altarbild der [[Heimlichleiden|Kapelle zum Heiligen Leiden]] in Loiching, ''Christus auf dem Dreikant'']]<br />
Als '''geheime Leiden''' werden in der neutestamentlichen [[Passionsgeschichte]] nicht enthaltene, gleichsam unbekannte und nur über [[Privatoffenbarung]]en niedergeschriebene Leiden [[Jesus Christus|Jesu Christi]] bezeichnet.<br />
<br />
Die Ansicht, die Überlieferung durch die [[Evangelist (Neues Testament)|Evangelisten]] sei lückenhaft, findet sich bereits bei den mittelalterlichen [[Scholastik]]ern ([[Anselm von Canterbury]]: ''Dialogus'' c10: PL 159, 282C; [[Pseudo-Bonaventura]]: ''Meditationes'' 10: 121, 11–13 ed. Stallings). Besonders in den volkssprachlichen Schriften in den Niederlanden wird die Vorstellung im 15. Jahrhundert weiterentwickelt ([[Johannes Brugman]]: ''Leven van Jezus'') und der Begriff von der ''heimelike passie'' im Titel einer anonymen Schrift erstmals verwendet.<ref name="TRE">[[Gerhard Müller (Theologe)|Gerhard Müller]] (Hrsg.): ''[[Theologische Realenzyklopädie]]. Studienausgabe''. Bd. 27: Politik/Politologie-Publizistik/Presse. Berlin/New York: de Gruyter, 2000. Eintrag „Passionsfrömmigkeit“, S. 745. [https://books.google.de/books?id=y4LX-uysLzoC&printsec=frontcover&source=gbs_navlinks_s&hl=de#v=onepage&q=&f=false]</ref><br />
<br />
Ihr Gedächtnis galt in der katholischen Volksfrömmigkeit des 17. und 18. Jahrhunderts als besonders wirksam zur Vergebung der Sünden. Man zählte dazu u.&nbsp;a. das Durchstoßen der Zunge („Sie durchstachen mich mit mancherlei Waffen“) und die Ankettung in Strecklage („Christus auf dem Dreikant“).<ref>Zentralinstitut für Sepulkralkultur Kassel (Hrsg.): ''Großes Lexikon der Bestattungs- und Friedhofskultur. Wörterbuch zur Sepulkralkultur''. Bd. 1. Braunschweig: Thalacker, 2002. Eintrag „Geheime Leiden (Christi)“</ref> Zum Thema sind zahlreiche Andachtsbilder und -schriften überliefert wie der Gebetszettel „Die 15 Geheimen Leiden“ in verschiedenen Fassungen, der angeblich auf eine Privatoffenbarung der [[Klarisse]] Magdalena Beutler († 1458) zurückgeht.<ref name="TRE" /><br />
<br />
Die Beschäftigung der heiligen [[Maria Crescentia Höss|Crescentia]] mit den Kerkerleiden Christi erzeugte in ihrem Kreise eine erneute Aufmerksamkeit für die „geheimen Leiden“ und wird als Wurzelboden für die diesbezügliche Andacht und künstlerische Verarbeitung des Themas ab dem 18. Jahrhundert gesehen.<ref>[[Elfriede Grabner]]: Verborgene Volksfrömmigkeit; [https://books.google.at/books?id=fDQikDvnONAC&pg=PA69&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=2#v=onepage&q&f=false Seite 77 im Artikel „Das Fortleben unbekannter Leidensmotive in Schrift und Bildbelegen]“; Böhlau, 1997 ISBN 3-205-98760-8</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Friedrich Zoepfl]]: ''Das unbekannte Leiden Christi in der Frömmigkeit und Kunst des Volkes''. In: ''Volk und Volkstum. Jahrbuch für Volkskunde'' 2, 1937. S. 317–336.<br />
* Fritz Markmiller: ''Ein Sonderbild der Geheimen Leiden. Zur Ikonographie von „Christus auf dem Dreikant“''. In: ''Volkskunst'' 2, 1979. S. 176–184.<br />
* Fritz Markmiller: ''Neue Belege zur Bildgestalt der Geheimen Leiden Christi''. In: ''Volkskunst'' 4, 1981. S. 98–105.<br />
* E. Grabner: ''Wort- und Bildzeugnisse zur Verehrung des „Geheimen Leidens Christi“''. In: H. Eberhardt et al. (Hrsg.): ''Volksfrömmigkeit. Referate der Österreichischen Volkskundetagung 1989 in Graz''. (= Buchreihe der Österreichischen Zeitschrift für Volkskunde NS 8). Wien, 1990. S. 127–136.<br />
* O. Moser: ''Die fünfzehn geheimen Leiden Christi. Nach einer mündlichen Überlieferung aus Kärnten''. In: ''Österreichische Zeitschrift für Volkskunde'' 95, 1992. S. 483–494.<br />
* Nina Gockerell: ''„Sie durchstachen mich mit mancherlei Waffen...“. Neuerworbene Bildwerke zum Themenkreis der Geheimen Leiden als Ergänzung der Sammlung Kriss im Bayerischen Nationalmuseum.'' In: ''Frömmigkeit. Formen, Geschichte, Verhalten, Zeugnisse. Festschrift für Lenz Kriss-Rettenbeck''. München, 1993. S. 161–194.<br />
* Nina Gockerell: ''Bilder und Zeichen der Frömmigkeit''. München, 1995. S. 59–69, 84.<br />
<br />
[[Kategorie:Passion]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sender_Bremerhaven-B%C3%BCrgerpark&diff=227831557Sender Bremerhaven-Bürgerpark2022-11-09T22:37:01Z<p>Doco: defekten Weblink entfernt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Sendeanlage<br />
| NAME = Sender Bremerhaven-Bürgerpark<br />
| OFZ_NAME = <br />
| FUNK_NAME = <br />
| BILD = <br />
| BILD_BES = <br />
| ORT = [[Bremerhaven]]-[[Geestemünde]]<br />
| REGION-ISO = DE-HB<br />
| NS = 53.537253<br />
| EW = 8.60898<br />
| LAGEPUNKT = 8/DE-NHN<br />
| VERW = Rundfunk<br />
| BESITZER = <br />
| ABRISS = 2000er Jahre<br />
| BAU_DEKADE = 195<br />
| ABR_DEKADE = 200<br />
| T_BAU_ZEIT = 1950er Jahre<br />
| T_BAU_KOST = <br />
| T_BAU_HERR = <br />
| T_BAU_ARCH = <br />
| T_BAU_ST = Stahl<br />
| T_BET_ZEIT = 1950er-2001<br />
| T_UMBAU = <br />
| T_HOCH_GES = <br />
| T_GEW_GES = <br />
| T_VOL_GES = <br />
| S_ANT_BAU = <br />
| S_UMBAU = <br />
| S_WELLE = MW/UKW<br />
| S_RUNDFUNK = MW/UKW<br />
| S_TYP = Analog/PAL<br />
| S_STILL = 2001<br />
| CAT_TYP = Mast<br />
| CAT_NAME = Bremerhavenburgerpark Rundfunksender<br />
| CAT_STADT = Bremerhaven/Geestemünde<br />
}}<br />
<br />
Der '''Sender Bremerhaven-Bürgerpark''' war eine Sendeanlage von [[Radio Bremen]] im [[Bürgerpark (Bremerhaven)|Bürgerpark]] von [[Bremerhaven]]. Er wurde zu Beginn der 1950er Jahre als [[Mittelwellensender]] in Betrieb genommen und besaß einen gegen Erde isolierten Mast, der später auch Antennen für Fernseh- und [[UKW-Rundfunk|UKW]]-Sendebetrieb erhielt. Der Mittelwellensendebetrieb wurde in den 1990er Jahren eingestellt und 2001 der Sendebetrieb zum [[Fernmeldeturm Schiffdorf]] verlegt. Anschließend wurde der Mast segmentweise demontiert.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* https://www.hadel.net/autos/html/d_akt_fernsehturm.html<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Sender Bremerhavenburgerpark}}<br />
[[Kategorie:Turm in Europa]]<br />
[[Kategorie:Turm in Bremerhaven]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=FireWire&diff=225074452FireWire2022-08-04T17:33:17Z<p>Doco: </p>
<hr />
<div>[[Datei:FireWire Logo.svg|mini|FireWire-Symbol]]<br />
[[Datei:I-Link Logo.svg|mini|hochkant=0.5|i.LINK-Symbol]]<br />
[[Datei:FireWire cables.jpg|mini|Stecker für FireWire&nbsp;400,<br />links vierpolig, rechts sechspolig]]<br />
[[Datei:FireWire800 Stecker.jpeg|mini|Stecker für FireWire&nbsp;800]]<br />
[[Datei:FireWire800 Stecker2.jpeg|mini|Buchse für FireWire&nbsp;800,<br />daneben links [[Ethernet]] und rechts [[Universal Serial Bus|USB]]]]<br />
[[Datei:Buffalo IFC-ILP4.jpg|mini|[[Steckkarte]] für FireWire&nbsp;400]]<br />
[[Datei:Front Hub PowerMacG5.jpg|mini|hochkant|unten Buchse für FireWire&nbsp;400,<br />darüber Buchse für USB]]<br />
<br />
'''FireWire''' [{{IPA|ˈfaɪəˌwaɪə}}], '''i.LINK''' oder '''1394''' ist ein historischer [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] für [[serielle Datenübertragung]].<br />
<br />
''1394'' ist die Bezeichnung des [[Institute of Electrical and Electronics Engineers]] und seit der [[Spezifikation]] von 1995 ein [[Standard]].<ref>{{cite web|url=http://standards.ieee.org/develop/wg/1394_WG.html|title=IEEE SA − 1394 WG|publisher=Institute of Electrical and Electronics Engineers|accessdate=2011-11-07|offline=yes|archiveurl=https://web.archive.org/web/20111230153155/http://standards.ieee.org/develop/wg/1394_WG.html|archivedate=2011-12-30}}</ref> ''FireWire'' ist die entsprechende [[Marke (Recht)|Marke]] von [[Apple]], dessen Entwicklung 1986 begann.<ref>{{cite web|url=http://www.1394ta.org/consumers/WhatIsFireWire.html|title=What is FireWire?|publisher=1394 Trade Association|accessdate=2011-11-07|offline=yes|archiveurl=https://web.archive.org/web/20130519074512/http://www.1394ta.org/consumers/WhatIsFireWire.html|archivedate=2013-05-19}}</ref><ref>{{cite web|url=http://developer.apple.com/softwarelicensing/agreements/firewire.html|title=FireWire – Software Licensing and Trademarks|publisher=Apple| accessdate=2011-11-07}}</ref> ''i.LINK'' ist eine zusätzliche Marke von [[Sony]].<ref>{{cite web|url=http://www.sony.net/SonyInfo/News/Press_Archive/199801/980106/index.html|title=License Agreements for i.LINK (a.k.a. IEEE1394) Trademark|publisher=Sony| accessdate=2011-11-07}}</ref> Nutzungsrechte beider Marken vergab bis zu ihrer Auflösung 2015 die ''1394&nbsp;Trade&nbsp;Association''.<ref>{{cite web|url=http://www.1394ta.org/|title=1394 Trade Association|publisher=1394 Trade Association| accessdate=2018-03-01}}</ref><br />
<br />
Nutzungsrechte grundlegender [[Patent]]e vergibt die [[MPEG Licensing Administration]].<ref>{{cite web|url=http://www.mpegla.com/main/programs/1394/Pages/Intro.aspx|title=1394 Introduction|publisher=MPEG Licensing Administration| accessdate=2011-11-07}}</ref> Die Zusammenlegung wurde 1999 von Apple, [[Compaq]], [[Panasonic]], [[Philips]], [[Sony]], [[STMicroelectronics]] und [[Toshiba]] vereinbart.<ref>{{cite web|url=http://www.uspto.gov/web/offices/pac/dapp/opla/patentpool.pdf|title=PATENT POOLS: A SOLUTION TO THE PROBLEM OF ACCESS IN BIOTECHNOLOGY PATENTS?|date=2000-12-05|publisher=United States Patent and Trademark Office|format=PDF; 46 kB|accessdate=2011-11-07|offline=yes|archiveurl=https://web.archive.org/web/20111021161947/http://www.uspto.gov/web/offices/pac/dapp/opla/patentpool.pdf|archivedate=2011-10-21}}</ref> Die Patente sind im Jahr 2020 abgelaufen.<br />
<br />
Erst Ende der 1990er Jahre wurden [[Apple Macintosh]] und wenige andere [[Computer]] mit FireWire ausgeliefert, als Apple mit 1 Dollar [[Lizenz]]gebühr pro Anschluss überraschte.<!-- als Apple 1,25 Dollar verlangte wurden (erst) einige Computer ausgeliefert, oder wie? --><ref>{{cite web|url=http://news.cnet.com/2100-1040-220209.html|title=CNET: Apple licensing FireWire for a fee| accessdate=2011-11-07}}</ref> Zuvor erhielten Hersteller für 7500&nbsp;Dollar eine pauschale Lizenz.<ref>{{cite web|url=http://www.theregister.co.uk/1999/02/17/apple_caves_in_over_firewire/|title=Apple caves in over FireWire licensing|publisher=The Register| accessdate=2011-11-07}}</ref> Vollständige Marktdurchdringung hatte FireWire damals bereits bei [[DV-Camcorder]]n erreicht, es folgte eine Kampfansage<!-- von wem? --> durch die einsetzende Weiterentwicklung des [[Universal Serial Bus]].<ref name="Heise 1999-10-13">{{cite web|url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/USB-soll-40-mal-schneller-werden-20409.html|title=USB soll 40-mal schneller werden|publisher=Heise Verlag|date=1999-10-13| accessdate=2011-11-07}}</ref><br />
Nachdem auch Apple sich ab 2008, zugunsten von USB und [[Thunderbolt (Schnittstelle)|Thunderbolt]], schrittweise von der Schnittstelle verabschiedet hat, spielt FireWire am Markt keine Rolle mehr.<ref name="Ars Technica: The tragedy of FireWire">{{cite web|url=https://arstechnica.com/gadgets/2017/06/the-rise-and-fall-of-firewire-the-standard-everyone-couldnt-quite-agree-on/|title=The tragedy of FireWire|publisher=Ars Technica: The tragedy of FireWire|date=2017-06-22| accessdate=2018-03-01}}</ref><br />
<br />
Im Frühjahr 2004 wurde die Spezifikation für ''Wireless FireWire'' verabschiedet. Sie sah eine zusätzliche Schicht, den [[Protocol Adaptation Layer]] (PAL), für FireWire über IEEE 802.15.3 vor (das ist ein Standard für [[Wireless Personal Area Network]], WPAN). Geplant war, zum Beispiel [[DVD-Spieler]] und Soundsysteme kabellos miteinander und auch mit einem kabelgebundenen Netzwerk zu verbinden.<br />
<br />
== Entwicklung ==<br />
Die zugrundeliegende Idee für FireWire geht bei Apple bis 1986 zurück; es dauerte jedoch fast ein Jahrzehnt, bis ein Standard verabschiedet wurde. Ursprünglich (1995) gab es die drei Geschwindigkeitsklassen S100, S200 und S400 für Kabelverbindungen mit den bekannten sechspoligen Steckern, außerdem S25 und S50 für FireWire-[[Backplane]]s. Im Jahre 2000 kam mit IEEE 1394a der von Sony „i.Link“ genannte vierpolige Stecker hinzu. Ferner beinhaltet IEEE 1394a verschiedene Korrekturen und Leistungsverbesserungen bei weiterhin maximal S400. Seit 2002 gibt es den Nachfolger IEEE 1394b mit S800, S1600 und S3200. Er führt eine neue Art der Signalisierung und neue Kabel mit neunpoligen Steckern ein. Seit 2003 ist S800-Hardware verfügbar, die in der Regel als „FireWire 800“ vermarktet wird. Auch die maximale Kabellänge ist mit 100&nbsp;m dank des neuen [[Leitungscode|Kodierverfahrens]] [[8b10b-Code|8b10b]] deutlich erhöht worden. Ab 2007 stand die Einführung von S3200 mit einer Übertragungsrate von 3,2&nbsp;Gbit/s über die bisherigen S800-Kabel an.<ref name="heiselink">{{Heise online |ID=171179|Titel=FireWire S3200 mit 3,2 GBit/s |Datum=2007-12-17 |Abruf=2022-02-15}}</ref><br />
<br />
== Architektur ==<br />
Maximal sind 63 Geräte pro [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] möglich.<ref>{{Internetquelle |titel= Using IEEE 1394 (FireWire) Devices with Windows XP |url= http://support.microsoft.com/kb/310433|archiv-url=https://web.archive.org/web/20100329051359/http://support.microsoft.com/kb/310433 |archiv-datum=2010-03-29|datum=2007-12-01 |abruf = 2022-02-15}}</ref><ref>{{internetquelle |autor= |hrsg= Apple Inc. |url= http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=58585|format= |titel="Well Known" TCP and UDP ports used by Apple software products |werk= |seiten= |datum= 2008-01-04|abruf=2022-02-15|archiv-url=https://arquivo.pt/wayback/20080218223821mp_/http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=106439|archiv-datum=2008-02-18}}</ref> FireWire IEEE 1394b unterstützt [[Ringtopologie#Ring-Topologie|Ringtopologie]]. Bis zu 1023 [[Bus (Datenverarbeitung)|Busse]] können mit Brücken verbunden werden, so dass insgesamt 63 · 1023 = 64 449 Geräte verbunden werden können. Die maximale Länge einer S400-Verbindung zwischen zwei Geräten beträgt 4,5&nbsp;Meter. Bei der Verwendung von S200 erhöht sich der Maximalabstand auf 14&nbsp;Meter. Bei FireWire nach IEEE 1394b sind als weitere Verbindungsarten Netzwerkkabel, Plastik- und Glasfaser definiert worden, die eine Kabellänge zwischen Geräten von bis zu 72&nbsp;Meter gestatten. Anders als der [[Universal Serial Bus]] (USB) erlaubt FireWire die direkte Kommunikation aller Geräte untereinander (''[[Peer-to-Peer]]'') ohne einen [[Host (Informationstechnik)|Host]].<br />
<br />
== Übertragungsrate ==<br />
Die Zahlen hinter dem '''S''' bzw. „FireWire“ geben die gerundete Transferrate in Megabit pro Sekunde wieder. Die exakte Datenrate der Basisversion (S100) beträgt 98.304.000&nbsp;Bit/s = 96.000 × 1024&nbsp;Bit/s = 12.000 × 1024 Byte/s.<br />
<br />
== Einsatzgebiete ==<br />
=== Haupteinsatzgebiete ===<br />
Eingesetzt wurde FireWire in den 2000er-Jahren vor allem in der [[Tontechnik]] und [[Videotechnik]] (professionelle Audio- und Videokarten), aber auch zum Anschluss externer [[Massenspeicher]] wie [[DVD-Brenner]], [[Festplatte]]n oder zur Verbindung von [[Unterhaltungselektronik]]-Komponenten. Beispielsweise bei Sony unter dem Namen „i.LINK“ und Yamaha mit „[[mLAN]]“. Auch sehr viele [[Soundkarte|Audio-Interfaces]] für den Einsatz in der Musikproduktion wurden für den FireWire-Anschluss angeboten.<br />
<br />
FireWire 400 (1394a) ist auf 400&nbsp;Mbit/s beschränkt. Das neunpolige FireWire 800 (1394b) ist auf 800&nbsp;Mbit/s beschränkt. USB&nbsp;2.0 ist mit 480&nbsp;Mbit/s nominell schneller als FireWire 400. Diese bei FireWire&nbsp;400 und USB&nbsp;2.0 theoretisch möglichen Transferraten werden durch den [[Overhead (EDV)|Protokoll-Overhead]] beispielsweise bei einer externen Festplatte nicht erreicht. Die Bridge-Chips in den externen Gehäusen beschränkten anfangs sowohl FireWire als auch USB. Bei Firewire 800 können 720&nbsp;Mbit/s und mehr erreicht werden. Eine schnellere Alternative zu FireWire 800 waren zu jenem Zeitpunkt externe [[Serial ATA|SATA]]-Gehäuse, die dann ohne Bridge-Chips auskamen und somit direkt auf die Hardware zugreifen konnten.<br />
<br />
Die Stromversorgung über FireWire ist mit 1,5&nbsp;Ampere bei 8 bis 33&nbsp;Volt spezifiziert. Externe Festplatten können daher problemlos ohne eigenes Netzteil an einem sechs- oder neunpoligen FireWire-Port betrieben werden. USB&nbsp;bis 2.0 ist mit maximal 0,5&nbsp;Ampere bei 5&nbsp;Volt hingegen nicht auf den hohen [[Einschaltstrom]] von Festplatten ausgelegt und macht deshalb zumindest eine präzise technische Vorbereitung erforderlich.<ref>{{Heise online |ID=1172744 |Titel=USB-Festplatte zähmen |Datum=2011-01-29 |Abruf=2011-06-11}}</ref><br />
<br />
Mit der Vorstellung von [[USB&nbsp;3.0]] im Jahr 2008 galt FireWire als veraltet. Die Bruttodatenrate von 5&nbsp;GBit/s übertraf auch die von FireWire S3200. USB&nbsp;3.1, welches im Jahr 2015 spezifiziert wurde, erreicht bereits 10&nbsp;GBit/s. Dabei stellt es elektrische Leistungen im Bereich von 10&nbsp;Watt (5&nbsp;V&nbsp;×&nbsp;2&nbsp;A) bis 100&nbsp;Watt (20&nbsp;V&nbsp;×&nbsp;5&nbsp;A) bereit.<br />
<br />
=== Automobilindustrie ===<br />
Die Industrievereinigung ''IDB Forum'' setzte sich für die Verwendung von FireWire-Schnittstellen für Multimediasysteme im Automobil ein. Die Verwendung sollte die bereits etablierten Schnittstellen wie [[MOST-Bus]] ergänzen und es dem Benutzer erlauben, Standardgeräte wie zum Beispiel Videokameras im Auto anzuschließen.<br />
<br />
Da im Automobil die Steckverbinder besondere Anforderungen erfüllen müssen, wurden vom IDB Forum spezielle Verbinder definiert. Der IDB-1394b-Stecker basierte auf dem neunpoligen IEEE-1394b, erweiterte diesen aber um eine Rast-Arretierung gegen Kabelabfall. Des Weiteren wurde ein Führungsrahmen definiert, der die mechanische Stabilität der Buchse garantierte.<br />
<br />
== Geräteadressierung und Bus-Management ==<br />
FireWire kennt keinen definierten zentralen Host. Im Gegensatz zu USB hat jedes Gerät die technischen Voraussetzungen, Controller zu werden. Knoten-IDs und Aufgabenverteilung im Bus-Management werden jedes Mal, wenn ein Gerät zum Bus hinzugefügt oder entfernt wird, automatisch zwischen allen Geräten ausgehandelt.<br />
<br />
Die Adressierung besteht aus insgesamt 64&nbsp;bit und ist der Norm ISO/IEC 13213 (ANSI/IEEE 1212) entlehnt. Davon werden 10&nbsp;bit für Netzwerk-IDs (Segment-IDs) und 6&nbsp;bit für Knoten-IDs belegt. Die übrigen 48&nbsp;bit werden zur Adressierung der Geräte-Ressourcen (Speicher, Register) verwendet:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
| Bit 0–9 (10&nbsp;bit) || Bit 10–15 (6&nbsp;bit) || Bit 16–63 (48&nbsp;bit)<br />
|-<br />
| Bus-ID (Segment-ID) || Geräteadressierung (Knoten-ID) || weitere Adressierung<br />
|}<br />
<br />
Der Standard IEEE 1394.1 zur Kopplung mehrerer Bussegmente ist bereits seit 2001 verabschiedet. Die konkrete Umsetzung in sogenannten Bus Bridges verlangt aber spezielle FireWire-Chipsätze, die im Gegensatz zur bislang verwendeten Hardware mehr als nur ein lokales Bussegment adressieren können. Mangels Bedarf an derart großen FireWire-Netzwerken sind diese speziellen ICs aktuell (Januar 2010) nicht am Markt verfügbar, so dass IEEE 1394.1 zurzeit nicht genutzt werden kann.<br />
<br />
Das Gerät mit der höchsten Knoten-ID eines Segments ist dessen Root-Knoten. Es ist verantwortlich für [[asynchron]]e [[Arbitrierung]] und, als sogenannter ''Cycle Master'', für die Synchronisierung aller Geräte für [[Isochronität|isochrone]] Übertragungen. Falls ein Gerät mit entsprechenden Fähigkeiten am Bus vorhanden ist, gibt es ferner den ''Isochronous Resource Manager'' zur Verwaltung von Kanälen und Datenraten, den ''Bus Manager'' unter anderem für Optimierung der Datenrate sowie den ''Power Manager'' zur Steuerung von Stromspar-Funktionen.<br />
<br />
== Hauptmerkmale ==<br />
[[Datei:Baumstruktur bei FireWire.svg|mini|750px|Baumstruktur bei FireWire]]<br />
<br />
=== {{Anker|FireWire 400}}{{Anker|FW400}}{{Anker|IEEE 1394a}}IEEE 1394a („FireWire 400“) ===<br />
* 100, 200 oder 400&nbsp;Mbit/s Übertragungsrate<br />
* Geräte können bei laufendem Betrieb angeschlossen werden und werden automatisch erkannt: „[[Hotplug|hot plug]]“ und „hot unplug“<br />
* integrierte Stromversorgung für Geräte (8 bis 33&nbsp;V DC, 1,5&nbsp;A, max. 48&nbsp;W), außer der vierpoligen Variante, die keinen Strom liefert<br />
* Anschluss über Shielded Twisted Pair ([[Twisted-Pair-Kabel#STP|STP]])<br />
** dünnes und damit flexibles sechsadriges Kabel (vier Adern für Datentransfer, zwei für Stromversorgung) oder<br />
** vieradriges Kabel (vier Adern für Datentransfer, keine Stromversorgungsleitungen)<br />
* keine Terminatoren an den Kabelenden erforderlich<br />
* Datenübertragung im [[Duplex (Nachrichtentechnik)|Halbduplex-Verfahren]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0808111.htm |titel=FireWire / IEEE 1394 / i.Link |hrsg=Elektronik-Kompendium.de |abruf=2016-05-25}}</ref><br />
* 4,5&nbsp;Meter max. Entfernung zwischen zwei Geräten (bei 400&nbsp;Mbit/s)<br />
* Gesamtlänge eines „[[Daisy Chain|Daisy-Chain]]“-Strangs maximal 72&nbsp;Meter<br />
* bis 63 Geräte anschließbar je Bus (bis zu 16 pro „daisy chain“-Strang)<br />
* bis zu 1023 Busse über [[Bridge (Netzwerk)|Brücken]] zusammenschließbar<br />
* paketorientierte Datenübertragung<br />
* schneller [[Isochronität|isochroner]] Modus<br />
* Geräteadressierung automatisch (keine Jumpereinstellungen an den Geräten oder ID-Schalter notwendig)<br />
<br />
=== {{Anker|FireWire 800}}{{Anker|FW800}}{{Anker|IEEE 1394b}}IEEE 1394b („FireWire 800“) ===<br />
Merkmale wie 1394a mit folgenden Erweiterungen und Änderungen:<br />
* 800&nbsp;Mbit/s Übertragungsrate<br />
* neues, neunadriges Kabel und neue Stecker<br />
* neues Arbitrierungsverfahren (Protokoll) BOSS (Bus Ownership / Supervisor / Selector)<br />
* andere Signalkodierung und Signalpegel, „beta-Mode“<br />
* Abwärtskompatibilität zu 1394a durch bilinguale Chips (auch Betrieb ausschließlich im neuen „beta-Mode“ möglich, dadurch allerdings keine Abwärtskompatibilität mehr)<br />
* erlaubt den Einsatz verschiedener Kabelmaterialien (zum Beispiel [[Lichtwellenleiter#Anwendung in der Nachrichtentechnik|Lichtwellenleiter aus Glasfaser]], [[Twisted-Pair-Kabel#UTP|UTP]])<br />
* erlaubt längere Kabelverbindungen (in Abhängigkeit vom Kabelmedium, zum Beispiel 100&nbsp;m bei Verwendung von UTP-Kabeln bis S100)<br />
<br />
=== {{Anker|FireWire S3200}}{{Anker|IEEE 1394–2008}}IEEE 1394–2008 („FireWire S1600 und S3200“) ===<br />
Im Oktober 2008 wurde unter der Bezeichnung IEEE 1394–2008 eine vollständig überarbeitete Version des Standards veröffentlicht.<ref>{{Literatur |Titel = IEEE Standard for a High-Performance Serial Bus |Sammelwerk = IEEE Std 1394–2008 |Datum = 2008-10 |Seiten= 1–954 |DOI= 10.1109/IEEESTD.2008.4659233}}</ref> Sie fasst den Basisstandard IEEE1394-1995 sowie die beiden Erweiterungen IEEE1394a-2000 und IEEE1394b-2002 in einem konsistenten Dokument zusammen. Zudem wurden von den Mitgliedern der 1394 Trade Association in den ursprünglichen Standards zahlreiche Fehler entdeckt und beseitigt. Als wesentliche Neuerung wurde die elektrische Spezifikation für eine Übertragungsrate von 3,2&nbsp;Gbit/s hinzugefügt. IEEE1394-2008 ist die nun gültige Version des FireWire-Standards, die älteren Dokumente des IEEE sollen zukünftig nicht mehr verwendet werden. Im Jahr 2012 wurde FireWire S3200 eingestellt.<br />
<br />
== Sicherheitsprobleme ==<br />
Die OHCI-Spezifikation ([[Open Host Controller Interface]]) beinhaltet eine Betriebsart für FireWire-Controller, in der FireWire-Geräte den [[Hauptspeicher]] eines Rechners auslesen oder überschreiben können ([[Speicherdirektzugriff|Direct Memory Access, DMA]]). Wird diese Betriebsart von einem Treiber konfiguriert, werden Lese- und Schreibanfragen autonom von der Hardware ausgeführt, ohne Software auf diesem Rechner zu involvieren. Dies ermöglicht weitgehende Kontrolle des Rechners durch andere am FireWire-Bus angeschlossene Teilnehmer. Zumindest in der voreingestellten Konfiguration sind unter anderem [[Windows]], [[FreeBSD]], [[macOS]] und [[Linux]] anfällig;<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ccc.de/congress/2004/fahrplan/event/14.de.html |text=Maximillian Dornseif, Michael Becher: ''Feuriges Hacken - Spaß mit Firewire.'' Vortrag auf der 21C3|wayback=20050305201352}}</ref><!-- zu unspezifisch <ref>{{Webarchiv |url=http://md.hudora.de/presentations/ |text=Maximillian Dornseif: ''Presentations & Teaching / Vorträge & Lehre.''|wayback=20100326020818}}</ref> --> da aber ein Hardware-Mechanismus zum Tragen kommt, muss im eigentlichen Sinne gar kein Betriebssystem gestartet sein – es reicht ein Bildschirm des BIOS.<br />
<br />
== Pinbelegung ==<br />
Zu beachten ist, dass bei Kabeln mit zwei Steckern die Datenleitungen TPA und TPB gekreuzt sind, das heißt TPA+ geht an TPB+ und TPA− geht an TPB−.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6" style="vertical-align:top"<br />
! vierpoliger<br />1394a-<br />Stecker!!sechspoliger<br />1394a-<br />Stecker!!neunpoliger<br />1394b<br />Stecker!!Bezeichnung<br />
|-<br />
| – ||1||8||positive Versorgungsspannung VP, bis 30 Volt, meist +12 Volt<br />
|-<br />
| – ||2||6||[[Masse (Elektronik)|GND]]<br />
|-<br />
| 1 ||3||1||TPB−<br />
|-<br />
| 2 ||4||2||TPB+<br />
|-<br />
| 3 ||5||3||TPA−<br />
|-<br />
| 4 ||6||4||TPA+<br />
|-<br />
| – ||2||5||Schirm TPA<br />
|-<br />
| – ||2||9||Schirm TPB<br />
|-<br />
| – ||–||7||''nicht belegt''<br />
|}<br />
<br />
Die Pin-Belegung von IEEE-1394-Pfostensteckern auf Hauptplatinen ist nicht herstellerübergreifend standardisiert und weicht daher in der Regel von dieser Tabelle ab. Üblich sind sowohl 2×5-Pin- als auch 2×8-Pin-Pfostenstecker. Kanal A lässt sich anhand der (positiven) Leerlaufspannung identifizieren: sowohl TPA+ als auch TPA- werden mit TPBIAS beaufschlagt. TPB ist passiv terminiert. VP/[[Masse (Elektronik)|GND]] kann nach Spezifikation mit 1,5 Ampere belastet werden, je nach realisierter VP also bis zu 45 Watt. Korrekt sind die Abschirmung des Twisted-Pairs A und die Abschirmung des Twisted-Pairs B im Kabel voneinander isoliert, erst im Anschluss sternförmig miteinander und mit GND verbunden, nicht aber mit der äußeren Kabelabschirmung. Diese Verbindung kommt nur im vierpoligen i.Link-Stecker zustande.<br />
<br />
Auch bei den nicht standardkonformen, aber firmenübergreifend gleichen Rundsteckverbindern an hochpreisiger Mess- und Sensortechnik gibt es unterschiedliche Anschlussbelegungen.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Franz-Josef Lintermann, Udo Schaefer, Walter Schulte-Göcking, Klaas Gettner<br />
|Titel=Einfache IT-Systeme. Lehr-/Fachbuch<br />
|Auflage=5., 1. korrigierter Nachdruck<br />
|Verlag=Bildungsverlag EINS<br />
|Datum=2008<br />
|ISBN=978-3-8237-1140-7<br />
|Seiten=72–75}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons}}<br />
* [http://developer.apple.com/hardwaredrivers/firewire/index.html Apple FireWire] (englisch)<br />
* Wiki zu [http://iwenzo.de/wiki/Firewire_4_Pins vierpoliger], [http://iwenzo.de/wiki/Firewire_6_Pins sechspoliger] und [http://iwenzo.de/wiki/Firewire_9polig neunpoliger Firewire-Steckerbelegung]<br />
* [http://www.firewire-infos.de/ Informationsseite zu IEEE-1394]<br />
* [http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2001/0039/data/vortrag.html Vortrag: FireWire unter Linux] (von 2001/teilweise veraltet)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
[[Kategorie:Peripheriebus (extern)]]<br />
[[Kategorie:Steckverbinder]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=FireWire&diff=225074412FireWire2022-08-04T17:31:32Z<p>Doco: /* Automobilindustrie */ Vergangenheitsform</p>
<hr />
<div>[[Datei:FireWire Logo.svg|mini|FireWire-Symbol]]<br />
[[Datei:I-Link Logo.svg|mini|hochkant=0.5|i.LINK-Symbol]]<br />
[[Datei:FireWire cables.jpg|mini|Stecker für FireWire&nbsp;400,<br />links vierpolig, rechts sechspolig]]<br />
[[Datei:FireWire800 Stecker.jpeg|mini|Stecker für FireWire&nbsp;800]]<br />
[[Datei:FireWire800 Stecker2.jpeg|mini|Buchse für FireWire&nbsp;800,<br />daneben links [[Ethernet]] und rechts [[Universal Serial Bus|USB]]]]<br />
[[Datei:Buffalo IFC-ILP4.jpg|mini|[[Steckkarte]] für FireWire&nbsp;400]]<br />
[[Datei:Front Hub PowerMacG5.jpg|mini|hochkant|unten Buchse für FireWire&nbsp;400,<br />darüber Buchse für USB]]<br />
<br />
'''FireWire''' [{{IPA|ˈfaɪəˌwaɪə}}], '''i.LINK''' oder '''1394''' ist ein [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] für [[serielle Datenübertragung]].<br />
<br />
''1394'' ist die Bezeichnung des [[Institute of Electrical and Electronics Engineers]] und seit der [[Spezifikation]] von 1995 ein [[Standard]].<ref>{{cite web|url=http://standards.ieee.org/develop/wg/1394_WG.html|title=IEEE SA − 1394 WG|publisher=Institute of Electrical and Electronics Engineers|accessdate=2011-11-07|offline=yes|archiveurl=https://web.archive.org/web/20111230153155/http://standards.ieee.org/develop/wg/1394_WG.html|archivedate=2011-12-30}}</ref> ''FireWire'' ist die entsprechende [[Marke (Recht)|Marke]] von [[Apple]], dessen Entwicklung 1986 begann.<ref>{{cite web|url=http://www.1394ta.org/consumers/WhatIsFireWire.html|title=What is FireWire?|publisher=1394 Trade Association|accessdate=2011-11-07|offline=yes|archiveurl=https://web.archive.org/web/20130519074512/http://www.1394ta.org/consumers/WhatIsFireWire.html|archivedate=2013-05-19}}</ref><ref>{{cite web|url=http://developer.apple.com/softwarelicensing/agreements/firewire.html|title=FireWire – Software Licensing and Trademarks|publisher=Apple| accessdate=2011-11-07}}</ref> ''i.LINK'' ist eine zusätzliche Marke von [[Sony]].<ref>{{cite web|url=http://www.sony.net/SonyInfo/News/Press_Archive/199801/980106/index.html|title=License Agreements for i.LINK (a.k.a. IEEE1394) Trademark|publisher=Sony| accessdate=2011-11-07}}</ref> Nutzungsrechte beider Marken vergab bis zu ihrer Auflösung 2015 die ''1394&nbsp;Trade&nbsp;Association''.<ref>{{cite web|url=http://www.1394ta.org/|title=1394 Trade Association|publisher=1394 Trade Association| accessdate=2018-03-01}}</ref><br />
<br />
Nutzungsrechte grundlegender [[Patent]]e vergibt die [[MPEG Licensing Administration]].<ref>{{cite web|url=http://www.mpegla.com/main/programs/1394/Pages/Intro.aspx|title=1394 Introduction|publisher=MPEG Licensing Administration| accessdate=2011-11-07}}</ref> Die Zusammenlegung wurde 1999 von Apple, [[Compaq]], [[Panasonic]], [[Philips]], [[Sony]], [[STMicroelectronics]] und [[Toshiba]] vereinbart.<ref>{{cite web|url=http://www.uspto.gov/web/offices/pac/dapp/opla/patentpool.pdf|title=PATENT POOLS: A SOLUTION TO THE PROBLEM OF ACCESS IN BIOTECHNOLOGY PATENTS?|date=2000-12-05|publisher=United States Patent and Trademark Office|format=PDF; 46 kB|accessdate=2011-11-07|offline=yes|archiveurl=https://web.archive.org/web/20111021161947/http://www.uspto.gov/web/offices/pac/dapp/opla/patentpool.pdf|archivedate=2011-10-21}}</ref> Die Patente sind im Jahr 2020 abgelaufen.<br />
<br />
Erst Ende der 1990er Jahre wurden [[Apple Macintosh]] und wenige andere [[Computer]] mit FireWire ausgeliefert, als Apple mit 1 Dollar [[Lizenz]]gebühr pro Anschluss überraschte.<!-- als Apple 1,25 Dollar verlangte wurden (erst) einige Computer ausgeliefert, oder wie? --><ref>{{cite web|url=http://news.cnet.com/2100-1040-220209.html|title=CNET: Apple licensing FireWire for a fee| accessdate=2011-11-07}}</ref> Zuvor erhielten Hersteller für 7500&nbsp;Dollar eine pauschale Lizenz.<ref>{{cite web|url=http://www.theregister.co.uk/1999/02/17/apple_caves_in_over_firewire/|title=Apple caves in over FireWire licensing|publisher=The Register| accessdate=2011-11-07}}</ref> Vollständige Marktdurchdringung hatte FireWire damals bereits bei [[DV-Camcorder]]n erreicht, es folgte eine Kampfansage<!-- von wem? --> durch die einsetzende Weiterentwicklung des [[Universal Serial Bus]].<ref name="Heise 1999-10-13">{{cite web|url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/USB-soll-40-mal-schneller-werden-20409.html|title=USB soll 40-mal schneller werden|publisher=Heise Verlag|date=1999-10-13| accessdate=2011-11-07}}</ref><br />
Nachdem auch Apple sich ab 2008, zugunsten von USB und [[Thunderbolt (Schnittstelle)|Thunderbolt]], schrittweise von der Schnittstelle verabschiedet hat, spielt FireWire am Markt keine Rolle mehr.<ref name="Ars Technica: The tragedy of FireWire">{{cite web|url=https://arstechnica.com/gadgets/2017/06/the-rise-and-fall-of-firewire-the-standard-everyone-couldnt-quite-agree-on/|title=The tragedy of FireWire|publisher=Ars Technica: The tragedy of FireWire|date=2017-06-22| accessdate=2018-03-01}}</ref><br />
<br />
Im Frühjahr 2004 wurde die Spezifikation für ''Wireless FireWire'' verabschiedet. Sie sah eine zusätzliche Schicht, den [[Protocol Adaptation Layer]] (PAL), für FireWire über IEEE 802.15.3 vor (das ist ein Standard für [[Wireless Personal Area Network]], WPAN). Geplant war, zum Beispiel [[DVD-Spieler]] und Soundsysteme kabellos miteinander und auch mit einem kabelgebundenen Netzwerk zu verbinden.<br />
<br />
== Entwicklung ==<br />
Die zugrundeliegende Idee für FireWire geht bei Apple bis 1986 zurück; es dauerte jedoch fast ein Jahrzehnt, bis ein Standard verabschiedet wurde. Ursprünglich (1995) gab es die drei Geschwindigkeitsklassen S100, S200 und S400 für Kabelverbindungen mit den bekannten sechspoligen Steckern, außerdem S25 und S50 für FireWire-[[Backplane]]s. Im Jahre 2000 kam mit IEEE 1394a der von Sony „i.Link“ genannte vierpolige Stecker hinzu. Ferner beinhaltet IEEE 1394a verschiedene Korrekturen und Leistungsverbesserungen bei weiterhin maximal S400. Seit 2002 gibt es den Nachfolger IEEE 1394b mit S800, S1600 und S3200. Er führt eine neue Art der Signalisierung und neue Kabel mit neunpoligen Steckern ein. Seit 2003 ist S800-Hardware verfügbar, die in der Regel als „FireWire 800“ vermarktet wird. Auch die maximale Kabellänge ist mit 100&nbsp;m dank des neuen [[Leitungscode|Kodierverfahrens]] [[8b10b-Code|8b10b]] deutlich erhöht worden. Ab 2007 stand die Einführung von S3200 mit einer Übertragungsrate von 3,2&nbsp;Gbit/s über die bisherigen S800-Kabel an.<ref name="heiselink">{{Heise online |ID=171179|Titel=FireWire S3200 mit 3,2 GBit/s |Datum=2007-12-17 |Abruf=2022-02-15}}</ref><br />
<br />
== Architektur ==<br />
Maximal sind 63 Geräte pro [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] möglich.<ref>{{Internetquelle |titel= Using IEEE 1394 (FireWire) Devices with Windows XP |url= http://support.microsoft.com/kb/310433|archiv-url=https://web.archive.org/web/20100329051359/http://support.microsoft.com/kb/310433 |archiv-datum=2010-03-29|datum=2007-12-01 |abruf = 2022-02-15}}</ref><ref>{{internetquelle |autor= |hrsg= Apple Inc. |url= http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=58585|format= |titel="Well Known" TCP and UDP ports used by Apple software products |werk= |seiten= |datum= 2008-01-04|abruf=2022-02-15|archiv-url=https://arquivo.pt/wayback/20080218223821mp_/http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=106439|archiv-datum=2008-02-18}}</ref> FireWire IEEE 1394b unterstützt [[Ringtopologie#Ring-Topologie|Ringtopologie]]. Bis zu 1023 [[Bus (Datenverarbeitung)|Busse]] können mit Brücken verbunden werden, so dass insgesamt 63 · 1023 = 64 449 Geräte verbunden werden können. Die maximale Länge einer S400-Verbindung zwischen zwei Geräten beträgt 4,5&nbsp;Meter. Bei der Verwendung von S200 erhöht sich der Maximalabstand auf 14&nbsp;Meter. Bei FireWire nach IEEE 1394b sind als weitere Verbindungsarten Netzwerkkabel, Plastik- und Glasfaser definiert worden, die eine Kabellänge zwischen Geräten von bis zu 72&nbsp;Meter gestatten. Anders als der [[Universal Serial Bus]] (USB) erlaubt FireWire die direkte Kommunikation aller Geräte untereinander (''[[Peer-to-Peer]]'') ohne einen [[Host (Informationstechnik)|Host]].<br />
<br />
== Übertragungsrate ==<br />
Die Zahlen hinter dem '''S''' bzw. „FireWire“ geben die gerundete Transferrate in Megabit pro Sekunde wieder. Die exakte Datenrate der Basisversion (S100) beträgt 98.304.000&nbsp;Bit/s = 96.000 × 1024&nbsp;Bit/s = 12.000 × 1024 Byte/s.<br />
<br />
== Einsatzgebiete ==<br />
=== Haupteinsatzgebiete ===<br />
Eingesetzt wurde FireWire in den 2000er-Jahren vor allem in der [[Tontechnik]] und [[Videotechnik]] (professionelle Audio- und Videokarten), aber auch zum Anschluss externer [[Massenspeicher]] wie [[DVD-Brenner]], [[Festplatte]]n oder zur Verbindung von [[Unterhaltungselektronik]]-Komponenten. Beispielsweise bei Sony unter dem Namen „i.LINK“ und Yamaha mit „[[mLAN]]“. Auch sehr viele [[Soundkarte|Audio-Interfaces]] für den Einsatz in der Musikproduktion wurden für den FireWire-Anschluss angeboten.<br />
<br />
FireWire 400 (1394a) ist auf 400&nbsp;Mbit/s beschränkt. Das neunpolige FireWire 800 (1394b) ist auf 800&nbsp;Mbit/s beschränkt. USB&nbsp;2.0 ist mit 480&nbsp;Mbit/s nominell schneller als FireWire 400. Diese bei FireWire&nbsp;400 und USB&nbsp;2.0 theoretisch möglichen Transferraten werden durch den [[Overhead (EDV)|Protokoll-Overhead]] beispielsweise bei einer externen Festplatte nicht erreicht. Die Bridge-Chips in den externen Gehäusen beschränkten anfangs sowohl FireWire als auch USB. Bei Firewire 800 können 720&nbsp;Mbit/s und mehr erreicht werden. Eine schnellere Alternative zu FireWire 800 waren zu jenem Zeitpunkt externe [[Serial ATA|SATA]]-Gehäuse, die dann ohne Bridge-Chips auskamen und somit direkt auf die Hardware zugreifen konnten.<br />
<br />
Die Stromversorgung über FireWire ist mit 1,5&nbsp;Ampere bei 8 bis 33&nbsp;Volt spezifiziert. Externe Festplatten können daher problemlos ohne eigenes Netzteil an einem sechs- oder neunpoligen FireWire-Port betrieben werden. USB&nbsp;bis 2.0 ist mit maximal 0,5&nbsp;Ampere bei 5&nbsp;Volt hingegen nicht auf den hohen [[Einschaltstrom]] von Festplatten ausgelegt und macht deshalb zumindest eine präzise technische Vorbereitung erforderlich.<ref>{{Heise online |ID=1172744 |Titel=USB-Festplatte zähmen |Datum=2011-01-29 |Abruf=2011-06-11}}</ref><br />
<br />
Mit der Vorstellung von [[USB&nbsp;3.0]] im Jahr 2008 galt FireWire als veraltet. Die Bruttodatenrate von 5&nbsp;GBit/s übertraf auch die von FireWire S3200. USB&nbsp;3.1, welches im Jahr 2015 spezifiziert wurde, erreicht bereits 10&nbsp;GBit/s. Dabei stellt es elektrische Leistungen im Bereich von 10&nbsp;Watt (5&nbsp;V&nbsp;×&nbsp;2&nbsp;A) bis 100&nbsp;Watt (20&nbsp;V&nbsp;×&nbsp;5&nbsp;A) bereit.<br />
<br />
=== Automobilindustrie ===<br />
Die Industrievereinigung ''IDB Forum'' setzte sich für die Verwendung von FireWire-Schnittstellen für Multimediasysteme im Automobil ein. Die Verwendung sollte die bereits etablierten Schnittstellen wie [[MOST-Bus]] ergänzen und es dem Benutzer erlauben, Standardgeräte wie zum Beispiel Videokameras im Auto anzuschließen.<br />
<br />
Da im Automobil die Steckverbinder besondere Anforderungen erfüllen müssen, wurden vom IDB Forum spezielle Verbinder definiert. Der IDB-1394b-Stecker basierte auf dem neunpoligen IEEE-1394b, erweiterte diesen aber um eine Rast-Arretierung gegen Kabelabfall. Des Weiteren wurde ein Führungsrahmen definiert, der die mechanische Stabilität der Buchse garantierte.<br />
<br />
== Geräteadressierung und Bus-Management ==<br />
FireWire kennt keinen definierten zentralen Host. Im Gegensatz zu USB hat jedes Gerät die technischen Voraussetzungen, Controller zu werden. Knoten-IDs und Aufgabenverteilung im Bus-Management werden jedes Mal, wenn ein Gerät zum Bus hinzugefügt oder entfernt wird, automatisch zwischen allen Geräten ausgehandelt.<br />
<br />
Die Adressierung besteht aus insgesamt 64&nbsp;bit und ist der Norm ISO/IEC 13213 (ANSI/IEEE 1212) entlehnt. Davon werden 10&nbsp;bit für Netzwerk-IDs (Segment-IDs) und 6&nbsp;bit für Knoten-IDs belegt. Die übrigen 48&nbsp;bit werden zur Adressierung der Geräte-Ressourcen (Speicher, Register) verwendet:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
| Bit 0–9 (10&nbsp;bit) || Bit 10–15 (6&nbsp;bit) || Bit 16–63 (48&nbsp;bit)<br />
|-<br />
| Bus-ID (Segment-ID) || Geräteadressierung (Knoten-ID) || weitere Adressierung<br />
|}<br />
<br />
Der Standard IEEE 1394.1 zur Kopplung mehrerer Bussegmente ist bereits seit 2001 verabschiedet. Die konkrete Umsetzung in sogenannten Bus Bridges verlangt aber spezielle FireWire-Chipsätze, die im Gegensatz zur bislang verwendeten Hardware mehr als nur ein lokales Bussegment adressieren können. Mangels Bedarf an derart großen FireWire-Netzwerken sind diese speziellen ICs aktuell (Januar 2010) nicht am Markt verfügbar, so dass IEEE 1394.1 zurzeit nicht genutzt werden kann.<br />
<br />
Das Gerät mit der höchsten Knoten-ID eines Segments ist dessen Root-Knoten. Es ist verantwortlich für [[asynchron]]e [[Arbitrierung]] und, als sogenannter ''Cycle Master'', für die Synchronisierung aller Geräte für [[Isochronität|isochrone]] Übertragungen. Falls ein Gerät mit entsprechenden Fähigkeiten am Bus vorhanden ist, gibt es ferner den ''Isochronous Resource Manager'' zur Verwaltung von Kanälen und Datenraten, den ''Bus Manager'' unter anderem für Optimierung der Datenrate sowie den ''Power Manager'' zur Steuerung von Stromspar-Funktionen.<br />
<br />
== Hauptmerkmale ==<br />
[[Datei:Baumstruktur bei FireWire.svg|mini|750px|Baumstruktur bei FireWire]]<br />
<br />
=== {{Anker|FireWire 400}}{{Anker|FW400}}{{Anker|IEEE 1394a}}IEEE 1394a („FireWire 400“) ===<br />
* 100, 200 oder 400&nbsp;Mbit/s Übertragungsrate<br />
* Geräte können bei laufendem Betrieb angeschlossen werden und werden automatisch erkannt: „[[Hotplug|hot plug]]“ und „hot unplug“<br />
* integrierte Stromversorgung für Geräte (8 bis 33&nbsp;V DC, 1,5&nbsp;A, max. 48&nbsp;W), außer der vierpoligen Variante, die keinen Strom liefert<br />
* Anschluss über Shielded Twisted Pair ([[Twisted-Pair-Kabel#STP|STP]])<br />
** dünnes und damit flexibles sechsadriges Kabel (vier Adern für Datentransfer, zwei für Stromversorgung) oder<br />
** vieradriges Kabel (vier Adern für Datentransfer, keine Stromversorgungsleitungen)<br />
* keine Terminatoren an den Kabelenden erforderlich<br />
* Datenübertragung im [[Duplex (Nachrichtentechnik)|Halbduplex-Verfahren]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0808111.htm |titel=FireWire / IEEE 1394 / i.Link |hrsg=Elektronik-Kompendium.de |abruf=2016-05-25}}</ref><br />
* 4,5&nbsp;Meter max. Entfernung zwischen zwei Geräten (bei 400&nbsp;Mbit/s)<br />
* Gesamtlänge eines „[[Daisy Chain|Daisy-Chain]]“-Strangs maximal 72&nbsp;Meter<br />
* bis 63 Geräte anschließbar je Bus (bis zu 16 pro „daisy chain“-Strang)<br />
* bis zu 1023 Busse über [[Bridge (Netzwerk)|Brücken]] zusammenschließbar<br />
* paketorientierte Datenübertragung<br />
* schneller [[Isochronität|isochroner]] Modus<br />
* Geräteadressierung automatisch (keine Jumpereinstellungen an den Geräten oder ID-Schalter notwendig)<br />
<br />
=== {{Anker|FireWire 800}}{{Anker|FW800}}{{Anker|IEEE 1394b}}IEEE 1394b („FireWire 800“) ===<br />
Merkmale wie 1394a mit folgenden Erweiterungen und Änderungen:<br />
* 800&nbsp;Mbit/s Übertragungsrate<br />
* neues, neunadriges Kabel und neue Stecker<br />
* neues Arbitrierungsverfahren (Protokoll) BOSS (Bus Ownership / Supervisor / Selector)<br />
* andere Signalkodierung und Signalpegel, „beta-Mode“<br />
* Abwärtskompatibilität zu 1394a durch bilinguale Chips (auch Betrieb ausschließlich im neuen „beta-Mode“ möglich, dadurch allerdings keine Abwärtskompatibilität mehr)<br />
* erlaubt den Einsatz verschiedener Kabelmaterialien (zum Beispiel [[Lichtwellenleiter#Anwendung in der Nachrichtentechnik|Lichtwellenleiter aus Glasfaser]], [[Twisted-Pair-Kabel#UTP|UTP]])<br />
* erlaubt längere Kabelverbindungen (in Abhängigkeit vom Kabelmedium, zum Beispiel 100&nbsp;m bei Verwendung von UTP-Kabeln bis S100)<br />
<br />
=== {{Anker|FireWire S3200}}{{Anker|IEEE 1394–2008}}IEEE 1394–2008 („FireWire S1600 und S3200“) ===<br />
Im Oktober 2008 wurde unter der Bezeichnung IEEE 1394–2008 eine vollständig überarbeitete Version des Standards veröffentlicht.<ref>{{Literatur |Titel = IEEE Standard for a High-Performance Serial Bus |Sammelwerk = IEEE Std 1394–2008 |Datum = 2008-10 |Seiten= 1–954 |DOI= 10.1109/IEEESTD.2008.4659233}}</ref> Sie fasst den Basisstandard IEEE1394-1995 sowie die beiden Erweiterungen IEEE1394a-2000 und IEEE1394b-2002 in einem konsistenten Dokument zusammen. Zudem wurden von den Mitgliedern der 1394 Trade Association in den ursprünglichen Standards zahlreiche Fehler entdeckt und beseitigt. Als wesentliche Neuerung wurde die elektrische Spezifikation für eine Übertragungsrate von 3,2&nbsp;Gbit/s hinzugefügt. IEEE1394-2008 ist die nun gültige Version des FireWire-Standards, die älteren Dokumente des IEEE sollen zukünftig nicht mehr verwendet werden. Im Jahr 2012 wurde FireWire S3200 eingestellt.<br />
<br />
== Sicherheitsprobleme ==<br />
Die OHCI-Spezifikation ([[Open Host Controller Interface]]) beinhaltet eine Betriebsart für FireWire-Controller, in der FireWire-Geräte den [[Hauptspeicher]] eines Rechners auslesen oder überschreiben können ([[Speicherdirektzugriff|Direct Memory Access, DMA]]). Wird diese Betriebsart von einem Treiber konfiguriert, werden Lese- und Schreibanfragen autonom von der Hardware ausgeführt, ohne Software auf diesem Rechner zu involvieren. Dies ermöglicht weitgehende Kontrolle des Rechners durch andere am FireWire-Bus angeschlossene Teilnehmer. Zumindest in der voreingestellten Konfiguration sind unter anderem [[Windows]], [[FreeBSD]], [[macOS]] und [[Linux]] anfällig;<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ccc.de/congress/2004/fahrplan/event/14.de.html |text=Maximillian Dornseif, Michael Becher: ''Feuriges Hacken - Spaß mit Firewire.'' Vortrag auf der 21C3|wayback=20050305201352}}</ref><!-- zu unspezifisch <ref>{{Webarchiv |url=http://md.hudora.de/presentations/ |text=Maximillian Dornseif: ''Presentations & Teaching / Vorträge & Lehre.''|wayback=20100326020818}}</ref> --> da aber ein Hardware-Mechanismus zum Tragen kommt, muss im eigentlichen Sinne gar kein Betriebssystem gestartet sein – es reicht ein Bildschirm des BIOS.<br />
<br />
== Pinbelegung ==<br />
Zu beachten ist, dass bei Kabeln mit zwei Steckern die Datenleitungen TPA und TPB gekreuzt sind, das heißt TPA+ geht an TPB+ und TPA− geht an TPB−.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|- class="hintergrundfarbe6" style="vertical-align:top"<br />
! vierpoliger<br />1394a-<br />Stecker!!sechspoliger<br />1394a-<br />Stecker!!neunpoliger<br />1394b<br />Stecker!!Bezeichnung<br />
|-<br />
| – ||1||8||positive Versorgungsspannung VP, bis 30 Volt, meist +12 Volt<br />
|-<br />
| – ||2||6||[[Masse (Elektronik)|GND]]<br />
|-<br />
| 1 ||3||1||TPB−<br />
|-<br />
| 2 ||4||2||TPB+<br />
|-<br />
| 3 ||5||3||TPA−<br />
|-<br />
| 4 ||6||4||TPA+<br />
|-<br />
| – ||2||5||Schirm TPA<br />
|-<br />
| – ||2||9||Schirm TPB<br />
|-<br />
| – ||–||7||''nicht belegt''<br />
|}<br />
<br />
Die Pin-Belegung von IEEE-1394-Pfostensteckern auf Hauptplatinen ist nicht herstellerübergreifend standardisiert und weicht daher in der Regel von dieser Tabelle ab. Üblich sind sowohl 2×5-Pin- als auch 2×8-Pin-Pfostenstecker. Kanal A lässt sich anhand der (positiven) Leerlaufspannung identifizieren: sowohl TPA+ als auch TPA- werden mit TPBIAS beaufschlagt. TPB ist passiv terminiert. VP/[[Masse (Elektronik)|GND]] kann nach Spezifikation mit 1,5 Ampere belastet werden, je nach realisierter VP also bis zu 45 Watt. Korrekt sind die Abschirmung des Twisted-Pairs A und die Abschirmung des Twisted-Pairs B im Kabel voneinander isoliert, erst im Anschluss sternförmig miteinander und mit GND verbunden, nicht aber mit der äußeren Kabelabschirmung. Diese Verbindung kommt nur im vierpoligen i.Link-Stecker zustande.<br />
<br />
Auch bei den nicht standardkonformen, aber firmenübergreifend gleichen Rundsteckverbindern an hochpreisiger Mess- und Sensortechnik gibt es unterschiedliche Anschlussbelegungen.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Franz-Josef Lintermann, Udo Schaefer, Walter Schulte-Göcking, Klaas Gettner<br />
|Titel=Einfache IT-Systeme. Lehr-/Fachbuch<br />
|Auflage=5., 1. korrigierter Nachdruck<br />
|Verlag=Bildungsverlag EINS<br />
|Datum=2008<br />
|ISBN=978-3-8237-1140-7<br />
|Seiten=72–75}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons}}<br />
* [http://developer.apple.com/hardwaredrivers/firewire/index.html Apple FireWire] (englisch)<br />
* Wiki zu [http://iwenzo.de/wiki/Firewire_4_Pins vierpoliger], [http://iwenzo.de/wiki/Firewire_6_Pins sechspoliger] und [http://iwenzo.de/wiki/Firewire_9polig neunpoliger Firewire-Steckerbelegung]<br />
* [http://www.firewire-infos.de/ Informationsseite zu IEEE-1394]<br />
* [http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2001/0039/data/vortrag.html Vortrag: FireWire unter Linux] (von 2001/teilweise veraltet)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
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[[Kategorie:Peripheriebus (extern)]]<br />
[[Kategorie:Steckverbinder]]</div>Docohttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sch%C3%BCttungsaufnahme&diff=223173975Schüttungsaufnahme2022-05-26T08:35:17Z<p>Doco: /* EN-Kammleiste */</p>
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<div>{{belege}}<br />
Alle genormten [[Müllbehälter]] besitzen eine '''Schüttungsaufnahme''', um die Behälter mittels Lifter, der am [[Müllwagen]] angebaut ist, zu entleeren. Dabei gibt es viele verschiedene Typen und Ausführungen.<br />
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== EN-Kammleiste ==<br />
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Alle Kunststoffbehälter nach DIN EN 840 besitzen eine Kammleiste an der oberen Vorderkante des Rumpfs. Die Kammleiste ist meist als zweistufige Kante ausgeführt, die zur Stabilisierung mittels Verstrebungen mit der Behälterwand verbunden ist.<br />
Der Müllwagen besitzt eine hydraulisch angetriebene Hebevorrichtung, die das Aussehen eines "Kamms" hat. Dieser Kamm wird von unten in die Kammleiste gefahren und hebt somit den Behälter hoch. Kurz vor dem Entleeren des Behälters wird der obere zweistufige Teil der Kammleiste gegen eine Haltevorrichtung gepresst, die verhindert, dass der Behälter in den Müllwagen fällt.<br />
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== DU-Aufnahme ==<br />
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Die DIAMOND-Behälter besitzen an der Vorderseite anstatt einer Kammleiste einen "Latz" in den von unten her eine etwa halbkreisförmige Hebevorrichtung gefahren wird die den Behälter hochhebt. Die DU-Aufnahme wird seit den 90er Jahren vor allem für [[Müllabfuhr|Seitenladerfahrzeuge]] verwendet, da die Behälter einfach und sicher aufgenommen werden können, allerdings sind diese Behälter nicht sehr stark verbreitet.<br />
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== DIN-Zapfen-Aufnahme ==<br />
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Diese Aufnahme gibt es nur bei Müllgroßbehältern von 660&nbsp;l bis 1100&nbsp;l. Die Behälter besitzen an beiden Seiten 2 Zapfen. Der Lifter des Müllwagens besitzt 2 Klapparme mit einer Öffnung an der Vorderseite, in die die 2 Zapfen des Müllgroßbehälters geschoben werden.<br />
Die DIN-Aufnahme hat den Nachteil, dass der Behälter genau mit seinem Zapfen in die Öffnungen der Klapparme geschoben werden muss. Bei der Kammaufnahme fährt der Kamm des Müllwagens automatisch in die Kammleiste des Müllbehälters.<br />
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== Ausländische Aufnahmetypen ==<br />
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In der Schweiz ist vor allem die Ochsner-Aufnahme gebräuchlich. Sie ähnelt der DIN-Aufnahme, besteht jedoch nicht aus Zapfen, sondern aus einem Metallbügel, der gleichzeitig als Griff dient und am Müllwagen eingehängt wird.<br />
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In Frankreich ist die AFNOR-Kammleiste verbreitet. Sie besteht im Gegensatz zur EN-Kammleiste aus nur einer Kante (nicht 2-stufig) und hat zur einfacheren Aufnahme keine Verstrebungen mit dem Rumpf.<br />
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{{SORTIERUNG:Schuttungsaufnahme}}<br />
[[Kategorie:Abfalltechnik]]<br />
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