https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Dnepro..Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-07T06:31:42ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.27https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage_Diskussion:Lang&diff=232933591Vorlage Diskussion:Lang2023-04-18T07:50:02Z<p>Dnepro..: </p>
<hr />
<div>{{SEITENTITEL:Vorlage Diskussion:lang}}<br />
{{Autoarchiv-Erledigt<br />
|Alter = 5<br />
|Ziel = '((FULLPAGENAME))/Archiv1'<br />
}}<br />
{{Archivübersicht|[[/Archiv1/]]|nofurther=1}}<br />
<br />
== Kanji und Hanja ==<br />
Gemischtschriftliches Japanisch sollte mit <span style="font-family:monospace;">ja-Jpan</span> gekennzeichnet werden.* Ich bin mir aber nicht sicher, was für innerhalb deutscher Texte einzeln auftretende reine Kanji-Wörter am besten wäre. <span style="font-family:monospace;">ja-Hani</span> sieht ganz gut aus, aber man könnte zur Kennzeichnung aller [[Shinjitai]]-Kanji enthaltenden Texte auch für <span style="font-family:monospace;">ja-Hans</span> plädieren &ndash; schließlich markieren wir ja auch in chinesischen Texten nicht nur diejenigen Zeichen einzeln, die eine vom Langzeichen verschiedene Kurzform haben. [[Kyūjitai]]-Kanji könnte man mit <span style="font-family:monospace;">ja-Hant</span> markieren.<br />
<br />
Ebenso wüßte ich gern, ob etwas gegen die Verwendung von <span style="font-family:monospace;">ko-Hant</span> statt <span style="font-family:monospace;">ko-Hani</span> zur Markierung von Hanja spricht. [[Vorlage:Koreanischer Name]] sollten wir dann ändern. Übrigens gibt es sogar vereinzelt mischschriftliche Texte, die vereinfachte Zeichen benutzen.<br />
<br />
Falls allerdings <span style="font-family:monospace;">Hans</span> und <span style="font-family:monospace;">Hant</span> nicht nur auf chinesischsprachige Texte, sondern auch auf Japanisch und Koreanisch anzuwenden sind, wozu dient dann eigentlich <span style="font-family:monospace;">Hani</span>?<br />
<br />
Sobald wir uns klarer geworden sind, wo Grauzonen und Problemfälle liegen und welche Fragen noch offen sind, sollten wir vielleicht mal bei der ISO&nbsp;15924 Registration Authority nachfragen, für welche Situationen welche Codes gedacht sind. Ich halte auch einen eigenen Code für koreanische Mischschrift enstprechend <span style="font-family:monospace;">Jpan</span> für sinnvoll. [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 16:35, 21. Okt. 2006 (CEST)<br />
:Über Nachfrage sollten wir wirklich einmal nachdenken. Ko-Hans ist unsinnig, sehe ich das richtig? Ich nehme einfach an, dass man bei der Registration Authority nicht darüber nachgedacht hat. Für Japanisch ist viel weniger Hant sinnvoll, als eine Jahresangabe wie 1901/1996 für Deutsch. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 17:37, 21. Okt. 2006 (CEST)<br />
<br />
<nowiki>*</nowiki> <span style="font-family:monospace;">Jpan</span> wird offenbar tatsächlich ''nicht'' als Standardschrift für <span style="font-family:monospace;">ja</span> vorausgesetzt/ergänzt, sondern muß angegeben werden. [[Benutzer:Wikipeditor|W.]] 2006-10-23<br />
::Siehe [http://www.alvestrand.no/pipermail/ietf-languages/2006-September/005058.html] und die Antworten darauf. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 22:11, 27. Okt. 2006 (CEST)<br />
:::Besten Dank! [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 23:23, 29. Okt. 2006 (CET)<br />
<br />
Wie sieht das aus, wenn man Lateinumschrift kennzeichnet? Von der Sprache her wäre das ja auch noch Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch, aber ein anderes Schriftsystem (analog zu Kanji, Kana oder Hangeul). Ich finde, das sollte man auch kennzeichen (Für {{lang|en|Screenreader}} o.ä.), aber vielleicht wünscht man nicht, dass der Browser dann automatisch die Lateinschrift aus der entsprechenden asiatischen Schrift aussucht, die sehen ja teilweise etwas hässlich aus bzw. passen dann nicht zur normalen deutschen Schrift? -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 17:54, 20. Aug. 2007 (CEST)<br />
:Der letzte Stand der Diskussion war, dies hier erstmal nicht zu tun, da es das Schriftbild negativ beeinflusst. Ansonsten mal direkt Benutzer:Wikipeditor fragen. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 13:38, 21. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
Mit was wird eigentlich Zhuyin/Bopomofo gekennzeichnet? zh-Hant passt ja nicht so ganz, oder? -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 17:47, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
: Kann man alles in der [[#Definition|oben]] verlinkten [http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry Subtag-Registry] suchen: zh-Bopo. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 17:50, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
:: Dann werd ich das vielleicht mal oben in der „Sonstiges“-Liste ergänzen. -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 21:07, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Verwendung ==<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
ich sehe nach der Lektüre des Abschnitts "Definition" ein, daß eine Auszeichnung "exotischer" Sprachen durchaus sinnvoll ist, aber muß man die englische Sprache auch durch diese Vorlage auszeichnen? Mir sind heute folgende edits aufgefallen, die ich für fragwürdig halte: [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grindhouse_%28Film%29&diff=prev&oldid=33132773], [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rage&diff=31768303&oldid=31694101], [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=NHL&diff=prev&oldid=32594100]. (Es tut mir leid, hier die Beiträge eines einzelnen Nutzers herauszustellen, aber diese sind mir nunmal aufgefallen)<br />
<br />
Hier sind zwei dinge, die mir Kopfschmerzen bereiten: 1.) Würde dies konsequent umgesetzt, hätten wir diese Vorlage in so gut wie jedem Artikel der WP und würden damit 2.) die Einstiegshürde für neue Nutzer noch höher setzen (die Quelltexte sind ohnehin schon recht kompliziert geworden, muss man dies durch sowas noch steigern?). <br />
<br />
Meiner Meinung nach sollte man darüber nachdenken, ob es möglich ist, die Verwendung dieser Vorlage auf einige Sprachen zu beschränken. Viele Grüsse,--[[Benutzer Diskussion:Kubrick|Michael]] 10:23, 14. Jun. 2007 (CEST)<br />
: Hallo Michael, Du hättest auch einige meiner Edits in letzter Zeit als Beispiel anführen können (;-)), da ich die Vorlage auch immer wieder einbaue. Von daher meine Gründe, warum ich denke, dass die Vorlage sinnvoll ist, auch und teilweise gerade für "Standardsprachen" wie Englisch oder Französisch.<br />
: Die [[#Definition|oben]] angegebenen Gründe sind soweit ich das sehe unabhängig von der Sprache, wobei je nach Punkt mal mehr, mal weniger bedeutend. Aber speziell bei der Unterstützung von [[Screenreader]]n ist nach meinem Wissenstand primär die Auszeichnung der Standardsprachen wichtig, da die meisten der Produkte nur diese Sprachen unterstützen. Und Wikipedia wurde, wenn ich mich recht erinnere eh schon wegen schlechter [[Barrierefreies Internet|Accessibility]] kritisiert. Auch Suchmaschinen können diese Information sicher unabhängig davon, welche Sprache es genau ist, gut gebrauchen ("Antwortseiten, geschrieben in ..." bei Google).<br />
: Einfachheit des Quelltextes ist sicher ein wichtiges Argument, Vorlagen sind ein generelles Konzept in der Wikipedia, das man nach einmaligem Verstehen vielfach einsetzten kann.<br />
: Viele Grüße, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] 11:18, 14. Jun. 2007 (CEST)<br />
:: Inzwischen ist die Vorlage aus den ersten beiden Artikeln bis auf den Einleitungssatz längst verschwunden. --[[Spezial:Beiträge/87.153.115.194|87.153.115.194]] 05:15, 12. Apr. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Falsche Sprachangaben? ==<br />
<br />
In vielen Artikeln, besonders bei Manga/Anime, sind viele Namen in japanischer Schrift durch die Vorlage [[Vorlage:Lang|Lang]] gekennzeichnet.<br />
<br />
Allerdings scheint es die Codes ''ja-Kana'', ''ja-Hani'' oder ''ja-Jpan'' nicht im offiziellen Standard zu gebenn. Laut [http://de.wikipedia.org/wiki/ISO-3166-1-Kodierliste ISO-3166-1], für die Kennzeichnung des Landes, und [http://www.loc.gov/standards/iso639-2/php/code_list.php ISO-639-2], für die Kennzeichnung der Sprachen, sollte laut RFC 3066 ''jpn-JPN'' (Kana und Hiragana) oder ''chi-JPN'' (Kanji) verwendet werden. ''(Es gibt noch weitere Möglichkeiten Codes für die gleichen Sprachen zu bilden, allerdings würde auch eine Variante 3-3 reichen, da alle Sprachen und Länder damit abgedeckt sind.)'' Das W3C [http://www.w3.org/TR/REC-xml/#sec-lang-tag bezieht sich] ebenfalls auf RFC 3066.<br />
<br />
Ist nun die Angabe von ''ja-Kana'' und Co. falsch oder nicht? Der Konvention scheinen sie mir jedenfalls nicht zu entsprechen. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 13:02, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
:Siehe dazu auch oben [[#Definition]]. --[[Benutzer:Asthma|*Rawk!*]] <small>[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title&#x3D;Benutzer_Diskussion:Nina&#38;diff&#x3D;37154510&#38;oldid=37153941 Polly want a cracker!]</small> 13:26, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::Aus dieser Definition lassen sich aber keinesfalls ''ja-Kana'' oder ''ja-Hani'' ableiten, da diese schreibweisen (Sprachen) zu keinem Standard gehören. Siehe auch oben genannten Link: [http://www.w3.org/International/articles/bcp47/ W3C I18n]. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 13:52, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::'''Ergänzung:''' Nach der neuesten Regelung wären diese Angaben erlaubt, allerdings setzt dies die Erweiterung RFC 4646 voraus. XML und XHTML in aktueller Version (wie sie von Wikipedia verwendet werden) beschränken sich aber auf RFC 3066. Somit wäre eine Angabe die über "language-region-variant" hinausgeht nicht konform. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 14:03, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
::: Doch die lassen sich aus W3C I18n ableiten. In diesem Dokument ist das Format als<br/><span style="font-family:monospace;">langtag = (language["-" script]["-" region]*("-" variant)*("-" extension)["-" privateuse])</span> definiert. Damit kann man Scripts angeben, was über dein genanntes <span style="font-family:monospace;">language-region-variant</span> hinausgeht. Desweiteren steht in W3C I18n über die möglichen Script-Angaben und die [http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry Language Subtag Registry], dass ''All of the initial records have the date "2005-10-16" as shown above''. <span style="font-family:monospace;">Hani</span>, <span style="font-family:monospace;">Kana</span>, <span style="font-family:monospace;">Hira</span> und <span style="font-family:monospace;">Hrkt</span> gehören zu dieser initialen Menge und können damit als nach W3C I18n festgelegt gelten. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 14:30, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::::Dann vestehe ich aber nicht, dass in [http://www.w3.org/International/articles/language-tags/Overview.en.php] folgender Satz steht: ''„The script subtag is new in RFC 4646. The subtags come from, and are kept up to date with, the list of ISO 15924 script codes.“''<br />
::::Demnach wird RFC 4646 vorrausgesetzt, welches aber ein Nachfolger von RFC 3066 ist. XML (1.0) selber legt aber nur RFC 3066 als Standard fest. Wohingegen sich XHTML (1.0) auf HTML (4.01) bezieht und sogar nur RFC 1766 zulassen würde. Ich weiß jetzt nicht inwieweit diese Tags abwärtskompatibel sind, vermute aber, dass sie dies eben nicht sind. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 14:47, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
::::: Sie sind abwärtskompatibel, denn in RFC 1766 steht ''The information in the subtag may for instance be: […] Script variations, such as az-arabic and az-cyrillic''. Das heisst das Script-Angabe zwar zulässig sind, jedoch noch nicht normiert waren, d.h. man nach Gutdünken irgendwas hinschreiben konnte. So wird zum im Beispiel darunter z.B. <span style="font-family:monospace;">arabic</span> als Script-Angabe verwendet. RFC 3066 verwendet auch nur eine generische Angabe <span style="font-family:monospace;">Language-Tag = Primary-subtag *( "-" Subtag )</span> und schreibt lapidar ''Tags with second subtags of 3 to 8 letters may be registered with IANA, according to the rules in chapter 5 of this document.'' (Anmerkung: nur ein Buchstabe ist ungültig, zwei Buchstaben sollen als ISO 3166 alpha-2 angesehen werden). Meint also die IANA wird sich schon was einfallen lassen, nimmt aber wiederum keine Definition vor. RFC 4646 nimmt dann schließlich eine Definition von <span style="font-family:monospace;">Subtag</span> vor. RFC 4646 kann damit als Spezialisierung der eher generisch gehaltenen RFC 1766 und RFC 3066 angesehen werden, so dass Anwendungen die beide letztere unterstützen auch RFC 4646 unterstützen, aber eben nicht die Informationen aus den Subtag-Einträgen nutzen können. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 17:47, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::::::Danke für den Hinweis, dann kann ich ja jetzt beruhigt ''ja-Hani-JPN'' etc. hinschreiben. :P --<span class="niabot">[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">Diskussion</span>]])</small></span> 20:42, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
:::::::Erstens vermute ich, wenn man schon die Region hinzuschreibt, müßte es JP statt JPN heißen. Zweitens ist es wohl aber besser, …<span style="font-family:monospace;">-JP</span> nicht hinzuzuschreiben, weil sonst der Eindruck entstünde, der markierte Text enthalte Ausdrücke, die es so in Dialekten anderen Regionen nicht (oder mit anderer Bedeutung) gibt, oder die Region sei für das Schriftbild von Belang. Es dürfte nur wenig japanisches Vokabular (oder Grammatik) geben, das außerhalb Japans lebende Japanischsprecher nicht oder anders verwenden. Für Eigennamen – besonders Personennamen – dürfte die Region unnötig sein, es sei denn, der Name z.B. ein und desselben Menschen wird in zwei Regionen gleicher Schrift regelmäßig unterschiedlich geschrieben/transkribiert. Viel Spaß bei der Entscheidung, welche Schreibungen bereits Übersetzungen in eine andere Sprache darstellen und welche lediglich Transkriptionen sind.<br />
:::::::Im Übrigen dachte ich immer, offiziell seien alle Kodes, die die [http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry Registry] hergibt, falls dort etwas fehlt, bedienen wir uns in Erwartung baldiger Aufnahme einstweilen bei [http://www.unicode.org/iso15924/codelists.html ISO 15924], und wie wir das Ganze benutzen sollen, stünde in den relevanten Dokumenten auf [http://www.w3c.org w3c.org]. [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 00:57, 14. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Frage zu Artikeln mit japanischen Namen ==<br />
<br />
Diese Vorlage sollte ja verwendet werden um anderssprachige Elemente zu kennzeichnen. Häufig schreibt man aber Dinge wie in folgendem Beispiel:<br />
<nowiki>''Elenore Baker'' ({{Lang|ja-Jpan|エリノア・ベイカー}}, ''Erinoa Beikā'')</nowiki><br />
Wäre es hier nicht korrekter<br />
<nowiki>''Elenore Baker'' ({{Lang|ja-Jpan|エリノア・ベイカー}}, ''{{Lang|ja-Latn-JA|Erinoa Beikā}}'')</nowiki><br />
zu schreiben? Ich sehe hier allerdings ein kleines Problem darin, dass der eigentliche Text in Vorlagen erstickt. --<span class="niabot">[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">Diskussion</span>]])</small></span> 22:12, 4. Okt. 2007 (CEST)<br />
:Die Kennzeichnung von romanisiertem Text wurde bisher nicht vorgenommen, dies war u.a. bedingt durch ein Problem der Schriftarten bei der Darstellung. Der angesprochene Punkt gilt z.B. auch für Pinyin wie mit <nowiki>{{Lang|ja-Latn|Máo Zédōng}}</nowiki>. Falls du Interesse hast da weiter nachzuforschen, dann würde ich dich bitten [[Benutzer:Wikipeditor]] anzusprechen und nach dem aktuellen Stand zu fragen. Deine Länderangabe JA finde ich überflüssig, und sollte laut Spezifikation möglichst entfallen, wenn kein besonderer Hintergrund vorliegt. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 04:04, 5. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::Ja das mit dem JA ist hier unter Umständen nicht ganz korrekt, da mir zu diesem fiktionalen Beispiel nicht wirklich ein Grund einfällt, es nach Japan drücken zu wollen. Ich werde mich an [[Benutzer:Wikipeditor]] wenden. --<span class="niabot">[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">Diskussion</span>]])</small></span> 09:16, 5. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::Zuviel der Ehre – chrislb hat bestimmt mehr zum Thema gelesen als ich. Zwar habe ich mich seit Monaten nicht mehr damit beschäftigt, aber das Problem dürfte immer noch folgendes sein: Einerseits wäre es eigentlich richtig, bloße Umschriften nicht wie Übersetzungen zu behandeln. Andererseits bestechen die Fonts, die in Internetbrowsern zur Anzeige ostasiatischer Sprachen eingestellt sind, durch Masse statt Klasse, etwa in bezug auf diakritische Zeichen, die ja gerade in Umschriften oft vorkommen. Für solche CJK-fontinternen Probleme dürfte es technisch bedingt auf absehbare Zeit keine Lösung geben. Die eigentlich Schuldigen sind aber wohl eher die heutigen Browser, die nämlich den zur Darstellung eines Textes zu verwendenden Font noch nicht nach der Schrift, sondern der Sprache des Textes auswählen – mal abgesehen von ein paar registrierten Wikilesern, die ihr Stylesheet entsprechend erweitert haben. Sobald Browser auf Schrift statt Sprache achten, haben wir das Problem nicht mehr. "Korrekte" Etikettierung scheint sich in der Wikipedia bislang nicht durchgesetzt zu haben. Das kommt der Lesbarkeit (und Ästhetik) für Menschenaugen zugute. "Korrekte" Etikettierung wäre aber ein kleiner Anreiz für Anbieter von Browsern, deren Fontauswahlkriterium zu ändern; vielleicht sprechen auch eines Tages Vorleseprogramme in Artikeln über die Phonetik von Fremdsprachen nicht mehr alles deutsch aus. [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 00:57, 14. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Wo Vorlage überall einbauen? ==<br />
<br />
Hallo. Wie bereits gesagt, sind wir gerade dabei, in Artikeln über Thailand die Vorlage:Lang einzubauen. Dabei ist mir nicht so ganz klar, wo sie überall benutzt werden soll. Speziell hier: Im Artikel [[Nakhon Ratchasima]] gibt es unten unter Einzelnachweise einen Link auf die thailändische Wikipedia. Soll die Vorlage dort auch benutzt werden? Wenn ja, ''wie'' wird sie da eingebaut, dass der Link noch funtioniert? --[[Benutzer:Hdamm|Hdamm]] 08:55, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
:Laut [[W3C]] (siehe weiter oben in der Diskussion) soll die Vorlage für alle fremdsprachigen Worte (nicht nur andere Schriftsysteme), die in der Muttersprache des Schriftstücks nicht gebräuchlich sind, mit Sprachauszeichnungen (der Vorlage) versehen werden. Dazu gibt es leicht geteilte Meinungen, aber bei wichtigen Begriffen sollte man dies ruhig machen, da hier die Auszeichnung auch zum Verständnis beiträgt. PS: Ich korrigiere das eben mal. -- <span class="niabot" style="white-space:nowrap;color:#555"> ▪[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]]▪[[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643" lang="ja-Jpan" xml:lang="ja-Jpan">議論</span>]]▪</span> 09:13, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
::Ja danke. Das ist doch ne ganz gute Lösung so. --[[Benutzer:Hdamm|Hdamm]] 10:18, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
== Was sollen die ganzen verschiedenen Schrifttags bei Japanisch? ==<br />
<br />
Die Frage kam zwar schon einmal auf, aber ich sehe immer noch nicht den Sinn von ja-Jpan und ja-Hani und ja-Kana und ja-Hira. '''Jede''' japanische Schriftart hat sowohl Kanji als auch Kana drin (von einigen ganz wenigen ausgenommen, die aber wohl kaum für den normalen Gebrauch sind), daher ist die zusätzliche Angabe im Grunde völlig unnütz. Wir schreiben ja auch nicht ''en-Latn'', sondern einfach nur ''en'' (ich weiß, in dieser Registry steht drin, daß sich die Schrifttags nicht implizieren, aber da müßte man auch mal realistisch sein). Und welcher japanische Text besteht nur aus Kana oder nur aus Kanji (jetzt mal von Kinderbüchern und Kanbun abgesehen)? Zum einen hat sowieso kein Browser die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen Schrifttags umzuschalten (oder welcher kann das?), d.h. im Grunde machen wir das im Moment sowieso ''zu'' richtig, obwohl es kein Browser kann. Zum anderen wird niemals jemand sich sagen „Ich will die Kanji aus der Schriftart und die Kana aus der anderen“. Eine japanische Schriftart ist Japanisch, fertig. Da nimmt man Kana '''und''' Kanji für. Das einzige, was für Japanisch interessant wäre, wäre ja-Hant, bei der man dann notfalls eine chinesische oder koreanische Schriftart nehmen kann, die z.B. den {{lang|ja|示偏}} anders darstellt. Schreiben wir ansonsten auch ''ko-Hani'' und ko-Hang? Da benutzen wir doch meines Wissens auch einfach nur ''ko''. Ich wäre sehr dafür, diese ganze Verwirrung zu verhindern und einfach nur noch <nowiki>{{lang|ja|</nowiki>{{lang|ja|日本語}}}} bzw. in absoluten Ausnahmefällen <nowiki>{{lang|ja-Hant|</nowiki>{{lang|ja-Hant|所}}}} zu benutzen. Wer wäre noch dafür? Dann müßte man mal die Namenskonventionsseite ändern. -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 19:28, 12. Apr. 2009 (CEST)<br />
<br />
:Da wäre ich nicht abgeneigt. Schließlich steht ja auch in den i18n noch der kleine Beisatz, dass die Angaben möglichst so unpräzise wie möglich formuliert sein sollen. ''"The golden rule when creating language tags is to keep the tag as short as possible"'' [http://www.w3.org/International/articles/language-tags/] Einzig eine Unterscheidung zwischen ''ja'' und ''ja-Latn'' würde ich belassen wollen, da hier wirklich bei der Darstellung von den Browsern nachgebessert werden kann (unterschiedliche Schriftbreiten, Raster). Die restliche Unterscheidung macht oftmals wenig Sinn, insbesondere dann, wenn japanische Zeichen (Kanji, Kana, Hiragana) mit lateinischen Zeichen vermischt werden. Hier sollte dann ein einfaches ''ja'' reichen, egal ob es aus Japan stammt oder nicht. --<span class="niabot" style="white-space:nowrap;color:#555"> ▪[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]]▪[[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">議論</span>]]▪[[Benutzer:Niabot/Bewertung|+/−]]</span> 19:56, 12. Apr. 2009 (CEST)<br />
<br />
::Achso, ihr wollt also allen international gültigen Konventionen trotzen und einfach euer eigenes Ding durchziehen, ja? Und das ohne den Sinn dieser Tags verstanden zu haben!? Einfach mal http://tools.ietf.org/rfc/bcp/bcp47.txt. http://en.wikipedia.org/wiki/ISO_15924 und http://en.wikipedia.org/wiki/IETF_language_tag zu Gemüte ziehen. Ich persönlich habe bisher auch bloß Hans, Hant und Jpan verwendet, hatter aber keine komplett in Hira oder Kana verfassten Texte. Aber ich sehe nicht, warum man generell von Hira, Kana und HrKt abraten sollte. Jpan ist als suppress script registriert: http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry, also braucht man es nicht extra hinschreiben, aber deswegen muss man eben die anderen hinschreiben.<br />
::Im übrigen ist der Scripttag optional. Es ''reicht'' auch nur ja, aber die anderen sind halt alle spezieller. Man muss also nicht unbedingt ja-Hira hinschreiben wenn man nicht möchte, da Hira ja in Jpan drin ist. Von standardisierten Tags abzuraten halte ich hier für völlig daneben. Es gibt Text-to-Speech verfahren, die diese Tags nutzen können und man kann sich zum Beispiel spezielle Browser-Addons holen, die z.B. Hiragana hervorheben anhand dieses Scripttags. Zumindest ist das so möglich und andersherum nicht. Den normalen User interessiert es eh nicht, denn im schlimmsten Fall sieht er gar nicht so eng und beachtet es sowieso nicht. --[[Benutzer:Tauwasser|Tauwasser]] 09:48, 17. Jul. 2009 (CEST)<br />
<br />
== unbekanntes iso-kürzel ==<br />
<br />
sollten wir nicht ein feature für unbekannten sprachcode ergänzen, optimalerweise einfach "?" (ich mach das so ;) - dann könnte entweder ein wartungslink auf die iso-code seiten kommen, oder wir tragen das in eine wartungskategorie ein - um fachliches abarbeiten zu ermöglichen, ginge etwa auch erwitertere anfragen, wer hat zum beispiel gerade den isocode für altägypisch oder koptisch im kopf? - so könnte man wartungslisten für einzelne spachportale ergänzen: unserer altegyptenabteilung hat das sicherlich parat, und freut sich wohl, das kompetent zu bearbeiten --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] 11:54, 14. Dez. 2009 (CET)<br />
: Wenn die Sprache unbekannt ist wird laut [http://tools.ietf.org/rfc/bcp/bcp47.txt BCP 47] als Sprachkürzel ''und'' (für ''undefined'') verwendet. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 12:57, 14. Dez. 2009 (CET)<br />
:: ah, ja, das ist auch nicht schlecht, wusste ich gar nicht --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] 13:01, 14. Dez. 2009 (CET)<br />
== Referenzliste ==<br />
Kann man eine kurze Referenzliste der wichtigsten für [[Vorlage:lang]] gebrauchten Kürzel erstellen? Das wären die wichtigsten Sprachen (de, fr, en, es, it, ru), sowie die wichtigsten Terminologie-Sprechen (lat, grc) und vielleicht über eine Parameter-Statistik von [[Vorlage:lang]] die wichtigsten dort verwendeten Sprachen. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.197.151.32|93.197.151.32]] ([[Benutzer Diskussion:93.197.151.32|Diskussion]]) 19:22, 2. Jan. 2011 (CET)) </small><br />
== Mongolisch ==<br />
Für die traditionelle mongolische Schrift sollte nicht die ''lang''-Vorlage, sondern die [[Vorlage:MongolUnicode]] verwendet werden. --[[Benutzer:Gregor Kneussel|Gregor Kneussel]] ([[Benutzer Diskussion:Gregor Kneussel|Diskussion]]) 16:16, 1. Dez. 2013 (CET)<br />
: Dadurch das {{Vorlage|MongolUnicode}} keinerlei Sprachauszeichnung vornimmt, muss (zumindest sollte) {{Vorlage|lang}} dennoch verwendet werden, solange MongolUnicode das nicht selber macht. --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 17:38, 1. Dez. 2013 (CET)<br />
<br />
Die Vorlage mnS-Mong führt zu einer falschen waagrechten Darstellung der mongolischen Schrift: {{mnS-Mong|ᠰᠤᠮᠤ}}<br />
<br />
Korrekt wäre MnS|{{MongolUnicode in senkrechter Darstellung: {{MnS|{{MongolUnicode|ᠰᠤᠮᠤ}}}}<br />
<br />
Für manche mögen das nur Krakel sein, für den Mongolen ist es seine Schrift. Für weitere Informationen siehe:<br /><br />
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sum_(China)&diff=222132968&oldid=222132681<br />
<br />
[[Benutzer:Regnart|Regnart]] ([[Benutzer Diskussion:Regnart|Diskussion]]) 09:34, 17. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Dahinter steckt ja die generische Fragestellung, wie man Schriften mit einer [[Schreibrichtung]] von oben nach unten in einen Fließtext mit Schreibrichtung von links nach rechts einbettet. Dazu gibt es ja sicher Erfahrungen im professionellen/wissenschaftlichen Satz. Dabei geht es nicht darum, Mongolisch „falsch“ darzustellen (oder gar Mongolen nicht ernst zu nehmen), sondern es geht um eine vernünftige Lesbarkeit und Darstellung gemischtsprachiger Texte. Das ein (Block-)Zitat mit den heutigen Möglichkeiten die natürliche Schreibrichtung von Mongolisch verwendet, darüber besteht vermutlich Konsens. „Spannend“ sind kurze mongolische Texte in „viel“ deutschem Text.<br />
: Dazu könnte ich mir vorstellen, dass {{Vorlage|lang}} und die davon abgeleiteten Vorlagen wie {{Vorlage|mnS-Mong}} einen Parameter anbieten, die Schreibrichtung zu wählen. Damit wird es zum Entscheid des Artikelautors, wann/wo welche Schreibrichtung zum Einsatz kommt.<br />
: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:23, 17. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
::Die Vorlage:lang sieht nur [[Hilfe:Asiatische Schriften#RTL: Rechts-nach-Links-Schriften|Rechts-nach-Links-Schriften]] vor, aber keine senkrechten Schriften wie zum Beispiel auch die [[Mandschurische Schrift]]. Meine Frage war eigentlich, warum man nicht MnS|{{MongolUnicode verwenden kann, das - zumindest auf meinem Computer - eine korrekte Darstellung erzeugt. Natürlich sprengen senkrechte Einsprengsel den Zeilenabstand, wie Du im Abschitt "Geschichte" des Mandschu-Artikels sehen kannst. Aber die [[Innere Mongolei]] ist heute ein Hochtechnologie-Standort ([[Metalle der Seltenen Erden]], Raumfahrt), da kommt man um die Mongolen nicht herum. Und nachdem modernes Mongolisch, ähnlich wie Englisch, anders ausgesprochen wird, als man es schreibt, wäre die Wiedergabe von Ortsnamen, Behörden etc. in mongolischer Schrift schon hilfreich, damit der interessierte Leser das auch im Lexikon findet. Also warum nicht MnS|{{MongolUnicode? Die anderen sind anders - manche Menschen schreiben waagrecht, manche Menschen schreiben senkrecht. Damit sollte man doch eigentlich leben können. --[[Benutzer:Regnart|Regnart]] ([[Benutzer Diskussion:Regnart|Diskussion]]) 08:13, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
::: Das „Problem“ mit <code><nowiki>{{mnS|{{MongolUnicode|}}}}</nowiki></code> ist wie im Edit-Kommentar beschrieben, erst einmal das {{Vorlage|mnS}} eine Weiterleitung auf {{Vorlage|mnS-Cyrl}} ist. Das heißt, der erste Parameter, der mongolische Text, wird von der Vorlage in [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischer Schrift]] erwartet und nicht in [[Mongolisches Alphabet|mongolischer Schrift]]. Um das erste Problem zu vermeiden, könnte man <code><nowiki>{{mnS-Mong|{{MongolUnicode|}}}}</nowiki></code> verwenden:<br />
:::* <code><nowiki>{{mnS-Mong|{{MongolUnicode|ᠰᠤᠮᠤ}}|mn-Cyrl=Сум}}</nowiki></code><br />
:::* {{mnS-Mong|{{MongolUnicode|ᠰᠤᠮᠤ}}|mn-Cyrl=Сум}}<br />
::: Das ergibt optisch das von dir gewünschte Ergebnis, aber das was dort intern passiert, ist ziemlicher „Unsinn“. :-( Die erste Vorlage mns-Mong sagt schon, der Text ist in mongolischer Sprache und Schrift, die zweite Vorlage MongolUnicode sagt noch einmal, das ist mongolische Schrift, aber ohne Angabe der Sprache. Außerdem ist die Vorlage MongolUnicode konzeptionell/in der Implementierung ziemlich veraltet.<br />
::: Langer Rede, kurzer Sinn: Man kriegt es optisch „hingebastelt“, aber ohne das mnS-Mong die Schreibrichtung von oben nach unten unterstützt, ist das Ergebnis schlecht.<br />
::: Und die konzeptionellen Fragen von oben (wann verwendet man die Schreibrichtung von oben nach unten, wann nicht) sind damit noch nicht adressiert.<br />
::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 16:05, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
::::Also ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Der Leser braucht ja nicht zu wissen, was im Hintergrund mit den Vorlagen abläuft; der interessiert sich nur für das, was auf dem Bildschirm dargestellt wird. Ich habe das jetzt mal in den Artikel [[Sum (China)]] eingebaut.<br />
<br />
::::Zur konzeptionellen Frage würde ich sagen, dass bei Mongolisch und Mandschurisch nur die Schreibung von oben nach unten verwendet wird. Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, Mongolisch waagrecht zu schreiben. Aber wenn ein Autor aus ästhetischen Zeilenabstandsgründen darauf besteht waagrecht zu schreiben, werde ich mich da nicht einmischen. --[[Benutzer:Regnart|Regnart]] ([[Benutzer Diskussion:Regnart|Diskussion]]) 20:23, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
== lang|ja gibt auf Android falsche Zeichen aus, z.B. 土 statt 生 ==<br />
<br />
Hier habe ich ein Problem mit Japanisch: [[Diskussion:Kyōiku-Kanji]].<br />
<br />
Dieser Artikel enthält eine Liste von ca. 1000 Schriftzeiten. Kein Problem bei Anzeige auf dem Windows PC, aber einige Zeichen (5%?) werden auf der Wikipedia Android App falsch angezeigt, z.B. 生, 虫, 火, 王. Gleiches Symptom im englischen Artikel [[en:Kyōiku kanji#First_grade_.2880_kanji.29]] . Dort habe ich für Zeichen 35 und 68 die Syntax geändert und damit das Problem gelöst:<br />
<br />
<code><nowiki>32 || {{lang|ja|[[wikt:生|生]]}}</nowiki></code><br />
<br />
<code><nowiki>35 || [[wikt:虫|虫]]</nowiki></code><br />
<br />
<code><nowiki>68 || {{lang|ja-r|[[wikt:火|火]]}}</nowiki></code><br />
<br />
<code><nowiki>70 || {{lang|ja|[[wikt:王|王]]}}</nowiki></code><br />
<br />
Die Lösung <code>ja-r</code> habe ich im Wiktionary-Quelltext gefunden. Es steht aber nicht in diesem IANA-Link <br />
http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry/language-subtag-registry <br />
<br />
Wie können wir erreichen, das es auch mit einfachem "ja" funktioniert? --[[Benutzer:Tim2007viatge|Tim2007viatge]] ([[Benutzer Diskussion:Tim2007viatge|Diskussion]]) 22:59, 9. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
:* Hmmm, statt hier bei der technischen Vorlagenprogrammierung vielleicht besser in Redaktionen wie [[PD:Japan]] anfragen. Die kennen sich mit dem spezifischen Problem eher aus und hatten eventuell schon mal was damit zu tun.<br />
:* Wenn ein Code globale Wirkung haben soll, dann muss er RFC 5646 entsprechen.<br />
:** Damit müsste das ein ''extension subtag'' gemäß [[RFC:5646 #section-3.7]] sein.<br />
:** Problem: Es sind nur ''t'' und ''u'' bekannt und offiziell registriert:<br />
:*** RFC 6497 - BCP 47 Extension T<br />
:*** RFC 6067 - BCP 47 Extension U<br />
::* Bekannter und standardisiert ist der Einfluss von [[ISO 15924]] – das könnte und soll durchaus auf Softwaresysteme wirken.<br />
::** Hier kämen in Frage:<br />
::**# <code>ja-Hrkt</code> ''Japanese syllabaries (alias for Hiragana + Katakana)''<br />
::**# <code>ja-Jpan</code> ''Japanese (alias for Han + Hiragana + Katakana)''<br />
::** Ich habe keine Ahnung, ob eine Silbenschrift etwas mit den beanstandeten Schriftzeichen zu tun haben könnte. Ausprobieren.<br />
::** Es gäbe noch nachgestellte Codes gemäß [[ISO 3166]], hier neben <code>ja-JP</code> vielleicht fiktive Varianten in den Nachbarstaaten <code>ja-KR</code> oder <code>ja-TW</code><br />
:: Viel Erfolg --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:07, 10. Sep. 2016 (CEST)<br />
::: <span style="font-family:monospace;">Hrkt</span> ist falsch, da dies [[Kana (Schrift)|Kana]] beschreibt, während das Problem wohl bei [[Kanji]] auftritt. <span style="font-family:monospace;">Jpan</span> ist korrekt, aber überflüssig, da es gemäß https://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry/language-subtag-registry als Suppress-Script für den Sprachcode <span style="font-family:monospace;">ja</span> ausgezeichnet ist, d.h. als wegzulassender Standardwert. <span style="font-family:monospace;">ja-KR</span> oder <span style="font-family:monospace;">ja-TW</span> sind ebenfalls unsinnig.<br />
::: Wichtiger wäre herauszufinden warum der Fehler auftritt, statt an Symptomen herumzudoktern. Eine Lösung darf zudem nicht gegen Standards verstoßen.<br />
::: Mir ist zudem aufgefallen, dass der Fehler bei mir auch unter Chrome/Win10 im Visual Editor (nicht jedoch in der Normalansicht) auftritt. Ich werde mir das daher mal anschauen. Was ich weiß ist dass es kein Darstellungsproblem ist, da wenn man das Schriftzeichen herauskopiert und woanders einfügt, ebenfalls das falsche kopiert wird. Aus irgendeinem Grund werden tatsächlich die Zeichen an sich ersetzt und nicht einfach nur falsche Glyphen im Font ausgewählt. --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 13:17, 10. Sep. 2016 (CEST)<br />
:::: Das ist wohl ein Softwarefehler seitens Wikipedia. Der Fehler tritt reproduzierbar unter verschiedenen Browsern im Visual Editor auf, dass z.B. im Artikel [[Kyōiku-Kanji]] für Eintrag 35 八 statt 虫 angezeigt wird. Im Seitenquellcode steht an dieser Stelle:<br />
<syntaxhighlight lang="html"><br />
<span lang="ja" about="#mwt37" typeof="mw:Transclusion" data-mw="{"parts":[{"template":{"target":{"wt":"lang","href":"./Vorlage:Lang"},"params":{"1":{"wt":"ja"},"2":{"wt":"[[wikt:虫|虫]]"}},"i":0}}]}" id="mwATE" class="ve-ce-focusableNode ve-ce-leafNode ve-ce-mwTransclusionNode" contenteditable="false"><a rel="mw:ExtLink" href="https://de.wiktionary.org/wiki/%E5%85%AB" title="wikt:八">八</a></span><br />
</syntaxhighlight> --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 21:32, 12. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
:* Also, die <code>lang="ja-r"</code> verweist nicht auf eine valide registrierte Extension.<br />
:** [http://www.iana.org/assignments/language-tag-extensions-registry/language-tag-extensions-registry iana.org] – nur <code>t</code> und <code>u</code> sind zurzeit registriert.<br />
:** Das <code>-r</code> ist damit schlicht ein Syntaxfehler, wahrschinlich kann man auch <code>lang="ja-q"</code> hinschreiben und per Seiteneffekt wegen der nicht ganz interpretierten Spezifikation tritt irgendein Effekt auf.<br />
:* Schreibt ihr das Problem mit Erwartung und Angabe im Quelltext und dargestelltem Zeichen nochmals mittels der <code>U+-</code>Notation auf, statt die Zeichen hinzuschreiben?<br />
:** Es gibt ein ''[[Matrix (Film)|Matrix]]''-Problem: Wenn auf einer Wiki-Seite aus jedem X ein U gemacht wird, und ihr beschwert euch auf einer Wiki-Diskussionsseite über das U, dann ist nicht klar, ob das U nun geträumt oder ein X oder sonstwas ist.<br />
:** Vielleicht lässt sich dem Wertebereich der Hexcodes auch bereits ein Lösungsansatz entnehmen.<br />
:* Oben hatte ich ob des scheinbar hilfreichen <code>lang="ja-r"</code> Beispiele für korrekte Subtags für Schrift bzw. Region genannt, die möglicherweise eine Software beeinflussen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:08, 13. Sep. 2016 (CEST)<br />
:: {{Ping|PerfektesChaos}} Hallo, anbei die komplette Liste (ermittelt mittels Regex <code>\[\[wikt:(.)\|\1\]\].+?title=""wikt:(.)"">\2</code> mit \1 (Linkziel) ≠ \2 (Linktext) – im Quelltextmodus sind beide gleich, im VisualEditor-Modus nicht) von [[Kyōiku-Kanji]] mit falschen Einträgen (links jeweils Soll, rechts Ist) im VisualEditor-Modus:<br />
:: <small>[entfernt, siehe bearbeitete Kopie von PerfektesChaos unten] --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 23:40, 21. Sep. 2016 (CEST)</small> --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 00:03, 21. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
=== CJK range scramble ===<br />
<br />
Conversation in this sub-section partially shifting to English heading for broader audience.<br />
* All codepoints below U+FFFF.<br />
* Shifts in entire 256 double-octet blocks.<br />
@Mps:<br />
* Wenn die Liste unten stimmig ist, kannst du zur Entlastung des Archivs die aus deinem Beitrag entfernen.<br />
* Kann es irgendeinen sprachlichen Grund für die Verschiebung zwischen zwei Zeichenbereichen geben?<br />
** Es gibt ''Traditional Chinese → Simplified Chinese''.<br />
** Und ''halfwidth → fullwidth''.<br />
** Aber das wären zwei oder drei Standardwerte für eine Verschiebung; das da unten sind Dutzende.<br />
** Die Zeichen werden auch aus einem weiten Bereich katapultiert; es betrifft nicht nur eine Schriftvariante von einigen 100 Zeichen.<br />
* Ich habe jetzt nicht verstanden, wann genau das Problem auftritt.<br />
** Die ursprüngliche Meldung lautete auf „im Android“ gemäß Abschnittsüberschrift.<br />
** Jetzt ist vom VE die Rede.<br />
** Das heißt: Das Problem besteht nur im VE-Modus, dann aber immer, Mobil und Desktop, während es beim Angucken und bei der Quelltextbearbeitung in Ordnung ist?<br />
** Weil mit Android VE benutzt wurde, wurde das zunächst nur dort sichtbar?<br />
** Wenn man das aber als (invalides) <code>lang="ja-r"</code> deklariert, bleibt es ungestört? <code>lang="ja-a"</code> und <code>lang="ja-b"</code> ebenso? Und bei explizitem <code>lang="ja"</code> passiert genau was?<br />
** Hast du noch mehr Desktop-Browser zum Ausprobieren? Android und Chrome sind beide aus dem Hause Google und teilen sich Bibliotheken und Methoden.<br />
* Kann man den hier gefundenen Zeichenbereich allgemeiner beschreiben; ''japanese fullwidth ideographs'' oder so?<br />
* Bei der Frage nach Hexcodes hatte ich mir schon was gedacht.<br />
<br />
<div style="-moz-column-width:25em; -webkit-column-width:25em; column-width:25em;"><br />
* U+4E0D 不 → U+540D 名 <code>+0600</code><br />
* U+4E16 世 → U+5916 外 <code>+0B00</code><br />
* U+4E21 両 → U+6821 校 <code>+1A00</code><br />
* U+4E26 並 → U+6226 戦 <code>+1400</code><br />
* U+4E3B 主 → U+753B 画 <code>+2700</code><br />
* U+4E45 久 → U+6D45 浅 <code>+1F00</code><br />
* U+4E57 乗 → U+5B57 字 <code>+0D00</code><br />
* U+4E71 乱 → U+5C71 山 <code>+0E00</code><br />
* U+4E73 乳 → U+5973 女 <code>+0B00</code><br />
* U+4E89 争 → U+7389 玉 <code>+2500</code><br />
* U+4E8B 事 → U+898B 見 <code>+3B00</code><br />
* U+4EA1 亡 → U+7BA1 管 <code>+2D00</code><br />
* U+4EAC 京 → U+72AC 犬 <code>+2400</code><br />
* U+4EC1 仁 → U+54C1 品 <code>+0600</code><br />
* U+4ECA 今 → U+8ECA 車 <code>+4000</code><br />
* U+4ECF 仏 → U+65CF 族 <code>+1700</code><br />
* U+4ED8 付 → U+9AD8 高 <code>+4C00</code><br />
* U+4EE3 代 → U+53E3 口 <code>+0500</code><br />
* U+4EE4 令 → U+53E4 古 <code>+0500</code><br />
* U+4EE5 以 → U+65E5 日 <code>+1700</code><br />
* U+4EEE 仮 → U+76EE 目 <code>+2800</code><br />
* U+4EF2 仲 → U+96F2 雲 <code>+4800</code><br />
* U+4EF6 件 → U+5CF6 島 <code>+0E00</code><br />
* U+4EFB 任 → U+96FB 電 <code>+4800</code><br />
* U+4F1A 会 → U+591A 多 <code>+0A00</code><br />
* U+4F1D 伝 → U+671D 朝 <code>+1800</code><br />
* U+4F3C 似 → U+663C 昼 <code>+1700</code><br />
* U+4F4D 位 → U+524D 前 <code>+0300</code><br />
* U+4F59 余 → U+6559 教 <code>+1600</code><br />
* U+4F7F 使 → U+897F 西 <code>+3A00</code><br />
* U+4F8B 例 → U+898B 見 <code>+3A00</code><br />
* U+4F9B 供 → U+529B 力 <code>+0300</code><br />
* U+4FA1 価 → U+7BA1 管 <code>+2C00</code><br />
* U+4FBF 便 → U+5BBF 宿 <code>+0C00</code><br />
* U+4FDD 保 → U+5DDD 川 <code>+0E00</code><br />
* U+4FE1 信 → U+54E1 員 <code>+0500</code><br />
* U+4FEE 修 → U+76EE 目 <code>+2700</code><br />
* U+4FF3 俳 → U+53F3 右 <code>+0400</code><br />
* U+4FF5 俵 → U+5FF5 念 <code>+1000</code><br />
* U+5009 倉 → U+4E09 三 <code>-0200</code><br />
* U+500B 個 → U+4E0B 下 <code>-0200</code><br />
* U+500D 倍 → U+540D 名 <code>+0400</code><br />
* U+5019 候 → U+7D19 紙 <code>+2D00</code><br />
* U+501F 借 → U+571F 土 <code>+0700</code><br />
* U+5024 値 → U+5224 判 <code>+0200</code><br />
* U+505C 停 → U+4F5C 作 <code>-0100</code><br />
* U+5065 健 → U+5165 入 <code>+0100</code><br />
* U+5074 側 → U+5E74 年 <code>+0E00</code><br />
* U+5099 備 → U+5199 写 <code>+0100</code><br />
* U+50B7 傷 → U+8CB7 買 <code>+3C00</code><br />
* U+50CD 働 → U+6BCD 母 <code>+1B00</code><br />
* U+50CF 像 → U+65CF 族 <code>+1500</code><br />
* U+512A 優 → U+592A 太 <code>+0800</code><br />
* U+5143 元 → U+5343 千 <code>+0200</code><br />
* U+5146 兆 → U+5546 商 <code>+0400</code><br />
* U+5149 光 → U+8349 草 <code>+3200</code><br />
* U+5150 児 → U+5B50 子 <code>+0A00</code><br />
* U+515A 党 → U+9B5A 魚 <code>+4A00</code><br />
* U+5171 共 → U+5C71 山 <code>+0B00</code><br />
* U+5175 兵 → U+7D75 絵 <code>+2C00</code><br />
* U+5177 具 → U+9577 長 <code>+4400</code><br />
* U+5178 典 → U+5E78 幸 <code>+0D00</code><br />
* U+518A 冊 → U+7F8A 羊 <code>+2E00</code><br />
* U+51AC 冬 → U+72AC 犬 <code>+2100</code><br />
* U+51B7 冷 → U+8CB7 買 <code>+3B00</code><br />
* U+51E6 処 → U+5DE6 左 <code>+0C00</code><br />
* U+5200 刀 → U+4E00 一 <code>-0400</code><br />
* U+5207 切 → U+4E07 万 <code>-0400</code><br />
* U+520A 刊 → U+4E0A 上 <code>-0400</code><br />
* U+5217 列 → U+6C17 気 <code>+1A00</code><br />
* U+521D 初 → U+671D 朝 <code>+1500</code><br />
* U+5225 別 → U+6625 春 <code>+1400</code><br />
* U+5229 利 → U+5929 天 <code>+0700</code><br />
* U+5236 制 → U+7236 父 <code>+2000</code><br />
* U+5237 刷 → U+7537 男 <code>+2300</code><br />
* U+5238 券 → U+4E38 丸 <code>-0400</code><br />
* U+523B 刻 → U+753B 画 <code>+2300</code><br />
* U+526F 副 → U+606F 息 <code>+0E00</code><br />
* U+5272 割 → U+8272 色 <code>+3000</code><br />
* U+5275 創 → U+7D75 絵 <code>+2B00</code><br />
* U+5287 劇 → U+6587 文 <code>+1300</code><br />
* U+529F 功 → U+539F 原 <code>+0100</code><br />
* U+52A0 加 → U+8CA0 負 <code>+3A00</code><br />
* U+52A9 助 → U+5CA9 岩 <code>+0A00</code><br />
* U+52AA 努 → U+89AA 親 <code>+3700</code><br />
* U+52B9 効 → U+70B9 点 <code>+1E00</code><br />
* U+52C7 勇 → U+8AC7 談 <code>+3800</code><br />
* U+52C9 勉 → U+59C9 姉 <code>+0700</code><br />
* U+52D5 動 → U+4ED5 仕 <code>-0400</code><br />
* U+52DD 勝 → U+5DDD 川 <code>+0B00</code><br />
* U+52E2 勢 → U+77E2 矢 <code>+2500</code><br />
* U+52E4 勤 → U+53E4 古 <code>+0100</code><br />
* U+5305 包 → U+8005 者 <code>+2D00</code><br />
* U+5316 化 → U+5916 外 <code>+0600</code><br />
* U+5317 北 → U+6C17 気 <code>+1900</code><br />
* U+533A 区 → U+753A 町 <code>+2200</code><br />
* U+533B 医 → U+753B 画 <code>+2200</code><br />
* U+5348 午 → U+5148 先 <code>-0200</code><br />
* U+5352 卒 → U+9752 青 <code>+4400</code><br />
* U+5354 協 → U+9854 顔 <code>+4500</code><br />
* U+5357 南 → U+5B57 字 <code>+0800</code><br />
* U+535A 博 → U+9B5A 魚 <code>+4800</code><br />
* U+5370 印 → U+6570 数 <code>+1200</code><br />
* U+5371 危 → U+5C71 山 <code>+0900</code><br />
* U+5375 卵 → U+7D75 絵 <code>+2A00</code><br />
* U+539A 厚 → U+5B9A 定 <code>+0800</code><br />
* U+53B3 厳 → U+8DB3 足 <code>+3A00</code><br />
* U+53C2 参 → U+4FC2 係 <code>-0400</code><br />
* U+53CB 友 → U+7ACB 立 <code>+2700</code><br />
* U+53CD 反 → U+6BCD 母 <code>+1800</code><br />
* U+53CE 収 → U+91CE 野 <code>+3E00</code><br />
* U+53D6 取 → U+4ED6 他 <code>-0500</code><br />
* U+53E5 句 → U+65E5 日 <code>+1200</code><br />
* U+53EF 可 → U+8DEF 路 <code>+3A00</code><br />
* U+53F0 台 → U+58F0 声 <code>+0500</code><br />
* U+53F2 史 → U+96F2 雲 <code>+4300</code><br />
* U+53F8 司 → U+7CF8 糸 <code>+2900</code><br />
* U+5404 各 → U+5104 億 <code>-0300</code><br />
* U+5408 合 → U+6708 月 <code>+1300</code><br />
* U+540E 后 → U+660E 明 <code>+1200</code><br />
* U+5411 向 → U+4F11 休 <code>-0500</code><br />
* U+5426 否 → U+6226 戦 <code>+0E00</code><br />
* U+5438 吸 → U+4E38 丸 <code>-0600</code><br />
* U+544A 告 → U+534A 半 <code>-0100</code><br />
* U+5468 周 → U+5168 全 <code>-0300</code><br />
* U+5473 味 → U+5973 女 <code>+0500</code><br />
* U+547D 命 → U+767D 白 <code>+2200</code><br />
* U+548C 和 → U+4E8C 二 <code>-0600</code><br />
* U+5531 唱 → U+5F31 弱 <code>+0A00</code><br />
* U+554F 問 → U+4F4F 住 <code>-0600</code><br />
* U+5584 善 → U+5F84 径 <code>+0A00</code><br />
* U+55B6 営 → U+5BB6 家 <code>+0600</code><br />
* U+5668 器 → U+5168 全 <code>-0500</code><br />
* U+56E0 因 → U+7AE0 章 <code>+2400</code><br />
* U+56E3 団 → U+53E3 口 <code>-0300</code><br />
* U+56F0 困 → U+58F0 声 <code>+0200</code><br />
* U+56F2 囲 → U+96F2 雲 <code>+4000</code><br />
* U+56F3 図 → U+53F3 右 <code>-0300</code><br />
* U+56FA 固 → U+51FA 出 <code>-0500</code><br />
* U+5727 圧 → U+5927 大 <code>+0200</code><br />
* U+5728 在 → U+6728 木 <code>+1000</code><br />
* U+5730 地 → U+7530 田 <code>+1E00</code><br />
* U+5742 坂 → U+6642 時 <code>+0F00</code><br />
* U+5747 均 → U+5247 則 <code>-0500</code><br />
* U+578B 型 → U+898B 見 <code>+3200</code><br />
* U+57CE 城 → U+91CE 野 <code>+3A00</code><br />
* U+57DF 域 → U+98DF 食 <code>+4100</code><br />
* U+57FA 基 → U+51FA 出 <code>-0600</code><br />
* U+5802 堂 → U+5E02 市 <code>+0600</code><br />
* U+5831 報 → U+5F31 弱 <code>+0700</code><br />
* U+5834 場 → U+6C34 水 <code>+1400</code><br />
* U+5869 塩 → U+6B69 歩 <code>+1300</code><br />
* U+5883 境 → U+5E83 広 <code>+0600</code><br />
* U+5893 墓 → U+9593 間 <code>+3D00</code><br />
* U+5897 増 → U+6797 林 <code>+0F00</code><br />
* U+58F2 売 → U+96F2 雲 <code>+3E00</code><br />
* U+5909 変 → U+4E09 三 <code>-0B00</code><br />
* U+590F 夏 → U+5C0F 小 <code>+0300</code><br />
* U+5922 夢 → U+6F22 漢 <code>+1600</code><br />
* U+5931 失 → U+5F31 弱 <code>+0600</code><br />
* U+594F 奏 → U+4F4F 住 <code>-0A00</code><br />
* U+596E 奮 → U+7F6E 置 <code>+2600</code><br />
* U+597D 好 → U+767D 白 <code>+1D00</code><br />
* U+59B9 妹 → U+70B9 点 <code>+1700</code><br />
* U+59BB 妻 → U+53BB 去 <code>-0600</code><br />
* U+59CB 始 → U+7ACB 立 <code>+2100</code><br />
* U+5A66 婦 → U+5B66 学 <code>+0100</code><br />
* U+5B58 存 → U+5358 単 <code>-0800</code><br />
* U+5B5D 孝 → U+4E5D 九 <code>-0D00</code><br />
* U+5B63 季 → U+6B63 正 <code>+1000</code><br />
* U+5B6B 孫 → U+516B 八 <code>-0A00</code><br />
* U+5B85 宅 → U+5185 内 <code>-0A00</code><br />
* U+5B87 宇 → U+6587 文 <code>+0A00</code><br />
* U+5B88 守 → U+4E88 予 <code>-0D00</code><br />
* U+5B89 安 → U+7389 玉 <code>+1800</code><br />
* U+5B8C 完 → U+4E8C 二 <code>-0D00</code><br />
* U+5B97 宗 → U+6797 林 <code>+0C00</code><br />
* U+5B99 宙 → U+5199 写 <code>-0A00</code><br />
* U+5B9D 宝 → U+8C9D 貝 <code>+3100</code><br />
* U+5B9F 実 → U+539F 原 <code>-0800</code><br />
* U+5BA4 室 → U+4EA4 交 <code>-0D00</code><br />
* U+5BB3 害 → U+8DB3 足 <code>+3200</code><br />
* U+5BB9 容 → U+70B9 点 <code>+1500</code><br />
* U+5BC4 寄 → U+9EC4 黄 <code>+4300</code><br />
* U+5BC6 密 → U+96C6 集 <code>+3B00</code><br />
* U+5BCC 富 → U+91CC 里 <code>+3600</code><br />
* U+5BD2 寒 → U+89D2 角 <code>+2E00</code><br />
* U+5BDF 察 → U+98DF 食 <code>+3D00</code><br />
* U+5BF8 寸 → U+7CF8 糸 <code>+2100</code><br />
* U+5BFA 寺 → U+51FA 出 <code>-0A00</code><br />
* U+5C02 専 → U+5E02 市 <code>+0200</code><br />
* U+5C04 射 → U+5104 億 <code>-0B00</code><br />
* U+5C06 将 → U+5206 分 <code>-0A00</code><br />
* U+5C0A 尊 → U+4E0A 上 <code>-0E00</code><br />
* U+5C0E 導 → U+660E 明 <code>+0A00</code><br />
* U+5C11 少 → U+4F11 休 <code>-0D00</code><br />
* U+5C31 就 → U+5F31 弱 <code>+0300</code><br />
* U+5C3A 尺 → U+753A 町 <code>+1900</code><br />
* U+5C45 居 → U+6D45 浅 <code>+1100</code><br />
* U+5C4A 届 → U+534A 半 <code>-0900</code><br />
* U+5C4B 屋 → U+624B 手 <code>+0600</code><br />
* U+5C55 展 → U+4F55 何 <code>-0D00</code><br />
* U+5C5E 属 → U+805E 聞 <code>+2400</code><br />
* U+5C64 層 → U+8D64 赤 <code>+3100</code><br />
* U+5DDE 州 → U+56DE 回 <code>-0700</code><br />
* U+5DE3 巣 → U+53E3 口 <code>-0A00</code><br />
* U+5DE5 工 → U+65E5 日 <code>+0800</code><br />
* U+5DEE 差 → U+76EE 目 <code>+1900</code><br />
* U+5DF1 己 → U+67F1 柱 <code>+0A00</code><br />
* U+5DFB 巻 → U+96FB 電 <code>+3900</code><br />
* U+5E03 布 → U+4E03 七 <code>-1000</code><br />
* U+5E0C 希 → U+540C 同 <code>-0A00</code><br />
* U+5E2B 師 → U+592B 夫 <code>-0500</code><br />
* U+5E2D 席 → U+4E2D 中 <code>-1000</code><br />
* U+5E2F 帯 → U+6E2F 港 <code>+1000</code><br />
* U+5E30 帰 → U+7530 田 <code>+1700</code><br />
* U+5E33 帳 → U+8033 耳 <code>+2200</code><br />
* U+5E38 常 → U+4E38 丸 <code>-1000</code><br />
* U+5E55 幕 → U+4F55 何 <code>-0F00</code><br />
* U+5E72 干 → U+8272 色 <code>+2400</code><br />
* U+5E73 平 → U+5973 女 <code>-0500</code><br />
* U+5E79 幹 → U+5F79 役 <code>+0100</code><br />
* U+5E7C 幼 → U+547C 呼 <code>-0A00</code><br />
* U+5E81 庁 → U+8981 要 <code>+2B00</code><br />
* U+5E8F 序 → U+798F 福 <code>+1B00</code><br />
* U+5E95 底 → U+6295 投 <code>+0400</code><br />
* U+5E97 店 → U+6797 林 <code>+0900</code><br />
* U+5E9C 府 → U+559C 喜 <code>-0900</code><br />
* U+5EA6 度 → U+9EA6 麦 <code>+4000</code><br />
* U+5EA7 座 → U+8CA7 貧 <code>+2E00</code><br />
* U+5EAD 庭 → U+8AAD 読 <code>+2C00</code><br />
* U+5EB7 康 → U+8CB7 買 <code>+2E00</code><br />
* U+5EF6 延 → U+5CF6 島 <code>-0200</code><br />
* U+5EFA 建 → U+51FA 出 <code>-0D00</code><br />
* U+5F01 弁 → U+4E01 丁 <code>-1100</code><br />
* U+5F0F 式 → U+5C0F 小 <code>-0300</code><br />
* U+5F15 引 → U+5915 夕 <code>-0600</code><br />
* U+5F1F 弟 → U+571F 土 <code>-0800</code><br />
* U+5F37 強 → U+7537 男 <code>+1600</code><br />
* U+5F53 当 → U+4F53 体 <code>-1000</code><br />
* U+5F80 往 → U+9580 門 <code>+3600</code><br />
* U+5F85 待 → U+5185 内 <code>-0E00</code><br />
* U+5F8B 律 → U+898B 見 <code>+2A00</code><br />
* U+5F8C 後 → U+4E8C 二 <code>-1100</code><br />
* U+5F93 従 → U+9593 間 <code>+3600</code><br />
* U+5F97 得 → U+6797 林 <code>+0800</code><br />
* U+5FA9 復 → U+5CA9 岩 <code>-0300</code><br />
* U+5FB3 徳 → U+8DB3 足 <code>+2E00</code><br />
* U+5FC5 必 → U+65C5 旅 <code>+0600</code><br />
* U+5FD7 志 → U+53D7 受 <code>-0C00</code><br />
* U+5FD8 忘 → U+9AD8 高 <code>+3B00</code><br />
* U+5FDC 応 → U+66DC 曜 <code>+0700</code><br />
* U+5FE0 忠 → U+7AE0 章 <code>+1B00</code><br />
* U+5FEB 快 → U+58EB 士 <code>-0700</code><br />
* U+601D 思 → U+671D 朝 <code>+0700</code><br />
* U+6025 急 → U+6625 春 <code>+0600</code><br />
* U+6027 性 → U+5927 大 <code>-0700</code><br />
* U+6069 恩 → U+6B69 歩 <code>+0B00</code><br />
* U+60AA 悪 → U+89AA 親 <code>+2900</code><br />
* U+60C5 情 → U+65C5 旅 <code>+0500</code><br />
* U+60F3 想 → U+53F3 右 <code>-0D00</code><br />
* U+610F 意 → U+5C0F 小 <code>-0500</code><br />
* U+611B 愛 → U+541B 君 <code>-0D00</code><br />
* U+611F 感 → U+571F 土 <code>-0A00</code><br />
* U+614B 態 → U+624B 手 <code>+0100</code><br />
* U+6163 慣 → U+6B63 正 <code>+0A00</code><br />
* U+61B2 憲 → U+60B2 悲 <code>-0100</code><br />
* U+6211 我 → U+4F11 休 <code>-1300</code><br />
* U+6238 戸 → U+4E38 丸 <code>-1400</code><br />
* U+6240 所 → U+5C40 局 <code>-0600</code><br />
* U+624D 才 → U+524D 前 <code>-1000</code><br />
* U+6253 打 → U+4F53 体 <code>-1300</code><br />
* U+6279 批 → U+5F79 役 <code>-0300</code><br />
* U+627F 承 → U+897F 西 <code>+2700</code><br />
* U+6280 技 → U+9580 門 <code>+3300</code><br />
* U+6298 折 → U+5B98 官 <code>-0700</code><br />
* U+62C5 担 → U+65C5 旅 <code>+0300</code><br />
* U+62DB 招 → U+56DB 四 <code>-0C00</code><br />
* U+62DD 拝 → U+5DDD 川 <code>-0500</code><br />
* U+62E1 拡 → U+54E1 員 <code>-0E00</code><br />
* U+62FE 拾 → U+5BFE 対 <code>-0700</code><br />
* U+6301 持 → U+4E01 丁 <code>-1500</code><br />
* U+6307 指 → U+4E07 万 <code>-1500</code><br />
* U+6319 挙 → U+7D19 紙 <code>+1A00</code><br />
* U+6368 捨 → U+5168 全 <code>-1200</code><br />
* U+6388 授 → U+4E88 予 <code>-1500</code><br />
* U+63A1 採 → U+7BA1 管 <code>+1800</code><br />
* U+63A2 探 → U+5BA2 客 <code>-0800</code><br />
* U+63A8 推 → U+98A8 風 <code>+3500</code><br />
* U+63EE 揮 → U+76EE 目 <code>+1300</code><br />
* U+640D 損 → U+540D 名 <code>-1000</code><br />
* U+64CD 操 → U+6BCD 母 <code>+0700</code><br />
* U+652F 支 → U+6E2F 港 <code>+0900</code><br />
* U+6539 改 → U+8239 船 <code>+1D00</code><br />
* U+653E 放 → U+793E 社 <code>+1400</code><br />
* U+6545 故 → U+6D45 浅 <code>+0800</code><br />
* U+6551 救 → U+6751 村 <code>+0200</code><br />
* U+6557 敗 → U+5B57 字 <code>-0A00</code><br />
* U+6563 散 → U+6B63 正 <code>+0600</code><br />
* U+656C 敬 → U+516C 公 <code>-1400</code><br />
* U+6574 整 → U+5E74 年 <code>-0700</code><br />
* U+6575 敵 → U+7D75 絵 <code>+1800</code><br />
* U+6599 料 → U+5199 写 <code>-1400</code><br />
* U+65AD 断 → U+8AAD 読 <code>+2500</code><br />
* U+65B9 方 → U+70B9 点 <code>+0B00</code><br />
* U+65D7 旗 → U+53D7 受 <code>-1200</code><br />
* U+6613 易 → U+5F13 弓 <code>-0700</code><br />
* U+661F 星 → U+571F 土 <code>-0F00</code><br />
* U+6620 映 → U+6B20 欠 <code>+0500</code><br />
* U+6628 昨 → U+6728 木 <code>+0100</code><br />
* U+662D 昭 → U+4E2D 中 <code>-1800</code><br />
* U+6669 晩 → U+6B69 歩 <code>+0500</code><br />
* U+666F 景 → U+606F 息 <code>-0600</code><br />
* U+6674 晴 → U+5E74 年 <code>-0800</code><br />
* U+6696 暖 → U+9996 首 <code>+3300</code><br />
* U+6697 暗 → U+6797 林 <code>+0100</code><br />
* U+66AE 暮 → U+5BAE 宮 <code>-0B00</code><br />
* U+66B4 暴 → U+52B4 労 <code>-1400</code><br />
* U+66F2 曲 → U+96F2 雲 <code>+3000</code><br />
* U+66F8 書 → U+7CF8 糸 <code>+1600</code><br />
* U+6700 最 → U+4E00 一 <code>-1900</code><br />
* U+6709 有 → U+4E09 三 <code>-1900</code><br />
* U+670D 服 → U+540D 名 <code>-1300</code><br />
* U+6717 朗 → U+6C17 気 <code>+0500</code><br />
* U+671B 望 → U+541B 君 <code>-1300</code><br />
* U+671F 期 → U+571F 土 <code>-1000</code><br />
* U+672A 未 → U+592A 太 <code>-0E00</code><br />
* U+672B 末 → U+592B 夫 <code>-0E00</code><br />
* U+672D 札 → U+4E2D 中 <code>-1900</code><br />
* U+673A 机 → U+753A 町 <code>+0E00</code><br />
* U+6750 材 → U+5B50 子 <code>-0C00</code><br />
* U+6761 条 → U+8C61 象 <code>+2500</code><br />
* U+6765 来 → U+5165 入 <code>-1600</code><br />
* U+6771 東 → U+5C71 山 <code>-0B00</code><br />
* U+677E 松 → U+767E 百 <code>+0F00</code><br />
* U+677F 板 → U+897F 西 <code>+2200</code><br />
* U+679A 枚 → U+5B9A 定 <code>-0C00</code><br />
* U+679C 果 → U+559C 喜 <code>-1200</code><br />
* U+679D 枝 → U+8C9D 貝 <code>+2500</code><br />
* U+67FB 査 → U+96FB 電 <code>+2F00</code><br />
* U+6804 栄 → U+5104 億 <code>-1700</code><br />
* U+682A 株 → U+592A 太 <code>-0F00</code><br />
* U+6839 根 → U+8239 船 <code>+1A00</code><br />
* U+683C 格 → U+663C 昼 <code>-0200</code><br />
* U+6848 案 → U+5148 先 <code>-1700</code><br />
* U+685C 桜 → U+4F5C 作 <code>-1900</code><br />
* U+6885 梅 → U+5185 内 <code>-1700</code><br />
* U+68B0 械 → U+65B0 新 <code>-0300</code><br />
* U+68D2 棒 → U+89D2 角 <code>+2100</code><br />
* U+68EE 森 → U+76EE 目 <code>+0E00</code><br />
* U+690D 植 → U+540D 名 <code>-1500</code><br />
* U+691C 検 → U+591C 夜 <code>-1000</code><br />
* U+696D 業 → U+516D 六 <code>-1800</code><br />
* U+6975 極 → U+7D75 絵 <code>+1400</code><br />
* U+697D 楽 → U+767D 白 <code>+0D00</code><br />
* U+69CB 構 → U+7ACB 立 <code>+1100</code><br />
* U+69D8 様 → U+9AD8 高 <code>+3100</code><br />
* U+6A19 標 → U+7D19 紙 <code>+1300</code><br />
* U+6A21 模 → U+6821 校 <code>-0200</code><br />
* U+6A29 権 → U+5929 天 <code>-1100</code><br />
* U+6A2A 横 → U+592A 太 <code>-1100</code><br />
* U+6A39 樹 → U+8239 船 <code>+1800</code><br />
* U+6A4B 橋 → U+624B 手 <code>-0800</code><br />
* U+6A5F 機 → U+675F 束 <code>-0300</code><br />
* U+6B21 次 → U+6821 校 <code>-0300</code><br />
* U+6B32 欲 → U+9032 進 <code>+2500</code><br />
* U+6B4C 歌 → U+884C 行 <code>+1D00</code><br />
* U+6B62 止 → U+5F62 形 <code>-0C00</code><br />
* U+6B66 武 → U+5B66 学 <code>-1000</code><br />
* U+6B6F 歯 → U+606F 息 <code>-0B00</code><br />
* U+6B74 歴 → U+5E74 年 <code>-0D00</code><br />
* U+6B8B 残 → U+898B 見 <code>+1E00</code><br />
* U+6BBA 殺 → U+4EBA 人 <code>-1D00</code><br />
* U+6BCE 毎 → U+91CE 野 <code>+2600</code><br />
* U+6BD2 毒 → U+89D2 角 <code>+1E00</code><br />
* U+6BD4 比 → U+59D4 委 <code>-1200</code><br />
* U+6BDB 毛 → U+56DB 四 <code>-1500</code><br />
* U+6C0F 氏 → U+5C0F 小 <code>-1000</code><br />
* U+6C11 民 → U+4F11 休 <code>-1D00</code><br />
* U+6C37 氷 → U+7537 男 <code>+0900</code><br />
* U+6C38 永 → U+4E38 丸 <code>-1E00</code><br />
* U+6C42 求 → U+6642 時 <code>-0600</code><br />
* U+6C60 池 → U+9060 遠 <code>+2400</code><br />
* U+6C7A 決 → U+7A7A 空 <code>+0E00</code><br />
* U+6C7D 汽 → U+767D 白 <code>+0A00</code><br />
* U+6CB3 河 → U+8DB3 足 <code>+2100</code><br />
* U+6CB9 油 → U+70B9 点 <code>+0400</code><br />
* U+6CBB 治 → U+53BB 去 <code>-1900</code><br />
* U+6CBF 沿 → U+5BBF 宿 <code>-1100</code><br />
* U+6CC9 泉 → U+59C9 姉 <code>-1300</code><br />
* U+6CD5 法 → U+4ED5 仕 <code>-1E00</code><br />
* U+6CE2 波 → U+77E2 矢 <code>+0B00</code><br />
* U+6CE3 泣 → U+53E3 口 <code>-1900</code><br />
* U+6CE8 注 → U+96E8 雨 <code>+2A00</code><br />
* U+6CF3 泳 → U+53F3 右 <code>-1900</code><br />
* U+6D0B 洋 → U+4E0B 下 <code>-1F00</code><br />
* U+6D17 洗 → U+6C17 気 <code>-0100</code><br />
* U+6D3B 活 → U+753B 画 <code>+0800</code><br />
* U+6D3E 派 → U+793E 社 <code>+0C00</code><br />
* U+6D41 流 → U+5341 十 <code>-1A00</code><br />
* U+6D74 浴 → U+5E74 年 <code>-0F00</code><br />
* U+6D77 海 → U+9577 長 <code>+2800</code><br />
* U+6D88 消 → U+4E88 予 <code>-1F00</code><br />
* U+6DB2 液 → U+60B2 悲 <code>-0D00</code><br />
* U+6DF1 深 → U+67F1 柱 <code>-0600</code><br />
* U+6DF7 混 → U+53F7 号 <code>-1A00</code><br />
* U+6E05 清 → U+8005 者 <code>+1200</code><br />
* U+6E08 済 → U+6708 月 <code>-0700</code><br />
* U+6E1B 減 → U+541B 君 <code>-1A00</code><br />
* U+6E29 温 → U+5929 天 <code>-1500</code><br />
* U+6E2C 測 → U+672C 本 <code>-0700</code><br />
* U+6E6F 湯 → U+606F 息 <code>-0E00</code><br />
* U+6E80 満 → U+9580 門 <code>+2700</code><br />
* U+6E96 準 → U+9996 首 <code>+2B00</code><br />
* U+6F01 漁 → U+4E01 丁 <code>-2100</code><br />
* U+6F14 演 → U+6614 昔 <code>-0900</code><br />
* U+6F54 潔 → U+9854 顔 <code>+2900</code><br />
* U+6F6E 潮 → U+7F6E 置 <code>+1000</code><br />
* U+6FC0 激 → U+7BC0 節 <code>+0C00</code><br />
* U+706B 火 → U+516B 八 <code>-1F00</code><br />
* U+706F 灯 → U+606F 息 <code>-1000</code><br />
* U+7070 灰 → U+6570 数 <code>-0B00</code><br />
* U+707D 災 → U+767D 白 <code>+0600</code><br />
* U+70AD 炭 → U+8AAD 読 <code>+1A00</code><br />
* U+7121 無 → U+6821 校 <code>-0900</code><br />
* U+7136 然 → U+7236 父 <code>+0100</code><br />
* U+713C 焼 → U+663C 昼 <code>-0B00</code><br />
* U+719F 熟 → U+539F 原 <code>-1E00</code><br />
* U+71B1 熱 → U+82B1 花 <code>+1100</code><br />
* U+71C3 燃 → U+5FC3 心 <code>-1200</code><br />
* U+7247 片 → U+5247 則 <code>-2000</code><br />
* U+7248 版 → U+5148 先 <code>-2100</code><br />
* U+7267 牧 → U+7167 照 <code>-0100</code><br />
* U+7269 物 → U+6B69 歩 <code>-0700</code><br />
* U+7279 特 → U+5F79 役 <code>-1300</code><br />
* U+72AF 犯 → U+8CAF 貯 <code>+1A00</code><br />
* U+72B6 状 → U+5BB6 家 <code>-1700</code><br />
* U+7387 率 → U+6587 文 <code>-0E00</code><br />
* U+738B 王 → U+898B 見 <code>+1600</code><br />
* U+73ED 班 → U+77ED 短 <code>+0400</code><br />
* U+73FE 現 → U+5BFE 対 <code>-1800</code><br />
* U+7403 球 → U+4E03 七 <code>-2600</code><br />
* U+7406 理 → U+5206 分 <code>-2200</code><br />
* U+751F 生 → U+571F 土 <code>-1E00</code><br />
* U+7528 用 → U+6728 木 <code>-0E00</code><br />
* U+7531 由 → U+5F31 弱 <code>-1600</code><br />
* U+7533 申 → U+8033 耳 <code>+0B00</code><br />
* U+754C 界 → U+884C 行 <code>+1300</code><br />
* U+7551 畑 → U+6751 村 <code>-0E00</code><br />
* U+7559 留 → U+6559 教 <code>-1000</code><br />
* U+7565 略 → U+5165 入 <code>-2400</code><br />
* U+7570 異 → U+6570 数 <code>-1000</code><br />
* U+7591 疑 → U+6691 暑 <code>-0F00</code><br />
* U+75C5 病 → U+65C5 旅 <code>-1000</code><br />
* U+75DB 痛 → U+56DB 四 <code>-1F00</code><br />
* U+767A 発 → U+7A7A 空 <code>+0400</code><br />
* U+767B 登 → U+6B7B 死 <code>-0B00</code><br />
* U+7684 的 → U+5F84 径 <code>-1700</code><br />
* U+7687 皇 → U+6587 文 <code>-1100</code><br />
* U+76AE 皮 → U+5BAE 宮 <code>-1B00</code><br />
* U+76BF 皿 → U+5BBF 宿 <code>-1B00</code><br />
* U+76CA 益 → U+8ECA 車 <code>+1800</code><br />
* U+76DB 盛 → U+56DB 四 <code>-2000</code><br />
* U+76DF 盟 → U+98DF 食 <code>+2200</code><br />
* U+76F8 相 → U+7CF8 糸 <code>+0600</code><br />
* U+7701 省 → U+4E01 丁 <code>-2900</code><br />
* U+770B 看 → U+4E0B 下 <code>-2900</code><br />
* U+770C 県 → U+540C 同 <code>-2300</code><br />
* U+771F 真 → U+571F 土 <code>-2000</code><br />
* U+773C 眼 → U+663C 昼 <code>-1100</code><br />
* U+7740 着 → U+5C40 局 <code>-1B00</code><br />
* U+77E5 知 → U+65E5 日 <code>-1200</code><br />
* U+77F3 石 → U+53F3 右 <code>-2400</code><br />
* U+7802 砂 → U+5E02 市 <code>-1A00</code><br />
* U+7814 研 → U+6614 昔 <code>-1200</code><br />
* U+7834 破 → U+6C34 水 <code>-0C00</code><br />
* U+78BA 確 → U+4EBA 人 <code>-2A00</code><br />
* U+78C1 磁 → U+54C1 品 <code>-2400</code><br />
* U+793A 示 → U+753A 町 <code>-0400</code><br />
* U+793C 礼 → U+663C 昼 <code>-1300</code><br />
* U+7956 祖 → U+6E56 湖 <code>-0B00</code><br />
* U+795D 祝 → U+4E5D 九 <code>-2B00</code><br />
* U+795E 神 → U+805E 聞 <code>+0700</code><br />
* U+7968 票 → U+5168 全 <code>-2800</code><br />
* U+796D 祭 → U+516D 六 <code>-2800</code><br />
* U+7981 禁 → U+8981 要 <code>+1000</code><br />
* U+79C1 私 → U+54C1 品 <code>-2500</code><br />
* U+79CB 秋 → U+7ACB 立 <code>+0100</code><br />
* U+79D1 科 → U+91D1 金 <code>+1800</code><br />
* U+79D2 秒 → U+89D2 角 <code>+1000</code><br />
* U+79D8 秘 → U+9AD8 高 <code>+2100</code><br />
* U+79FB 移 → U+96FB 電 <code>+1D00</code><br />
* U+7A0B 程 → U+4E0B 下 <code>-2C00</code><br />
* U+7A0E 税 → U+660E 明 <code>-1400</code><br />
* U+7A2E 種 → U+592E 央 <code>-2100</code><br />
* U+7A40 穀 → U+5C40 局 <code>-1E00</code><br />
* U+7A4D 積 → U+524D 前 <code>-2800</code><br />
* U+7A74 穴 → U+5E74 年 <code>-1C00</code><br />
* U+7A93 窓 → U+9593 間 <code>+1B00</code><br />
* U+7AE5 童 → U+65E5 日 <code>-1500</code><br />
* U+7AF6 競 → U+5CF6 島 <code>-1E00</code><br />
* U+7B11 笑 → U+4F11 休 <code>-2C00</code><br />
* U+7B1B 笛 → U+541B 君 <code>-2700</code><br />
* U+7B2C 第 → U+672C 本 <code>-1400</code><br />
* U+7B46 筆 → U+5546 商 <code>-2600</code><br />
* U+7B49 等 → U+8349 草 <code>+0800</code><br />
* U+7B4B 筋 → U+624B 手 <code>-1900</code><br />
* U+7B54 答 → U+9854 顔 <code>+1D00</code><br />
* U+7B56 策 → U+6E56 湖 <code>-0D00</code><br />
* U+7B97 算 → U+6797 林 <code>-1400</code><br />
* U+7BB1 箱 → U+82B1 花 <code>+0700</code><br />
* U+7BC9 築 → U+59C9 姉 <code>-2200</code><br />
* U+7C21 簡 → U+6821 校 <code>-1400</code><br />
* U+7C73 米 → U+5973 女 <code>-2300</code><br />
* U+7C89 粉 → U+7389 玉 <code>-0900</code><br />
* U+7CD6 糖 → U+4ED6 他 <code>-2E00</code><br />
* U+7CFB 系 → U+96FB 電 <code>+1A00</code><br />
* U+7D00 紀 → U+4E00 一 <code>-2F00</code><br />
* U+7D04 約 → U+5104 億 <code>-2C00</code><br />
* U+7D05 紅 → U+8005 者 <code>+0300</code><br />
* U+7D0D 納 → U+540D 名 <code>-2900</code><br />
* U+7D14 純 → U+6614 昔 <code>-1700</code><br />
* U+7D1A 級 → U+591A 多 <code>-2400</code><br />
* U+7D20 素 → U+6B20 欠 <code>-1200</code><br />
* U+7D30 細 → U+7530 田 <code>-0800</code><br />
* U+7D42 終 → U+6642 時 <code>-1700</code><br />
* U+7D44 組 → U+5144 兄 <code>-2C00</code><br />
* U+7D4C 経 → U+884C 行 <code>+0B00</code><br />
* U+7D50 結 → U+5B50 子 <code>-2200</code><br />
* U+7D66 給 → U+5B66 学 <code>-2200</code><br />
* U+7D71 統 → U+5C71 山 <code>-2100</code><br />
* U+7D76 絶 → U+7A76 究 <code>-0300</code><br />
* U+7D79 絹 → U+5F79 役 <code>-1E00</code><br />
* U+7D9A 続 → U+5B9A 定 <code>-2200</code><br />
* U+7DBF 綿 → U+5BBF 宿 <code>-2200</code><br />
* U+7DCF 総 → U+65CF 族 <code>-1800</code><br />
* U+7DD1 緑 → U+91D1 金 <code>+1400</code><br />
* U+7DE8 編 → U+96E8 雨 <code>+1900</code><br />
* U+7DF4 練 → U+76F4 直 <code>-0700</code><br />
* U+7E26 縦 → U+6226 戦 <code>-1C00</code><br />
* U+7E2E 縮 → U+592E 央 <code>-2500</code><br />
* U+7E3E 績 → U+793E 社 <code>-0500</code><br />
* U+7E54 織 → U+9854 顔 <code>+1A00</code><br />
* U+7F6A 罪 → U+756A 番 <code>-0A00</code><br />
* U+7F72 署 → U+8272 色 <code>+0300</code><br />
* U+7FA4 群 → U+4EA4 交 <code>-3100</code><br />
* U+7FA9 義 → U+5CA9 岩 <code>-2300</code><br />
* U+7FCC 翌 → U+91CC 里 <code>+1200</code><br />
* U+7FD2 習 → U+89D2 角 <code>+0A00</code><br />
* U+8001 老 → U+4E01 丁 <code>-3200</code><br />
* U+8003 考 → U+4E03 七 <code>-3200</code><br />
* U+8015 耕 → U+5915 夕 <code>-2700</code><br />
* U+8056 聖 → U+6E56 湖 <code>-1200</code><br />
* U+8077 職 → U+9577 長 <code>+1500</code><br />
* U+8089 肉 → U+7389 玉 <code>-0D00</code><br />
* U+80A5 肥 → U+63A5 接 <code>-1D00</code><br />
* U+80B2 育 → U+60B2 悲 <code>-2000</code><br />
* U+80BA 肺 → U+4EBA 人 <code>-3200</code><br />
* U+80C3 胃 → U+5FC3 心 <code>-2100</code><br />
* U+80CC 背 → U+91CC 里 <code>+1100</code><br />
* U+80F8 胸 → U+7CF8 糸 <code>-0400</code><br />
* U+80FD 能 → U+56FD 国 <code>-2A00</code><br />
* U+8108 脈 → U+6708 月 <code>-1A00</code><br />
* U+8133 脳 → U+8033 耳 <code>-0100</code><br />
* U+8178 腸 → U+5E78 幸 <code>-2300</code><br />
* U+8179 腹 → U+5F79 役 <code>-2200</code><br />
* U+81D3 臓 → U+67D3 染 <code>-1A00</code><br />
* U+81E3 臣 → U+53E3 口 <code>-2E00</code><br />
* U+81E8 臨 → U+96E8 雨 <code>+1500</code><br />
* U+81F3 至 → U+53F3 右 <code>-2E00</code><br />
* U+8208 興 → U+6708 月 <code>-1B00</code><br />
* U+820C 舌 → U+540C 同 <code>-2E00</code><br />
* U+820E 舎 → U+660E 明 <code>-1C00</code><br />
* U+822A 航 → U+592A 太 <code>-2900</code><br />
* U+826F 良 → U+606F 息 <code>-2200</code><br />
* U+82B8 芸 → U+5CB8 岸 <code>-2600</code><br />
* U+82BD 芽 → U+7FBD 羽 <code>-0300</code><br />
* U+82E5 若 → U+65E5 日 <code>-1D00</code><br />
* U+82E6 苦 → U+5DE6 左 <code>-2500</code><br />
* U+82F1 英 → U+67F1 柱 <code>-1B00</code><br />
* U+8336 茶 → U+7236 父 <code>-1100</code><br />
* U+8377 荷 → U+9577 長 <code>+1200</code><br />
* U+83DC 菜 → U+66DC 曜 <code>-1D00</code><br />
* U+8449 葉 → U+8349 草 <code>-0100</code><br />
* U+8457 著 → U+5B57 字 <code>-2900</code><br />
* U+84B8 蒸 → U+5CB8 岸 <code>-2800</code><br />
* U+8535 蔵 → U+5F35 張 <code>-2600</code><br />
* U+85AC 薬 → U+72AC 犬 <code>-1300</code><br />
* U+866B 虫 → U+516B 八 <code>-3500</code><br />
* U+8695 蚕 → U+6295 投 <code>-2400</code><br />
* U+8840 血 → U+5C40 局 <code>-2C00</code><br />
* U+8846 衆 → U+5546 商 <code>-3300</code><br />
* U+8853 術 → U+4F53 体 <code>-3900</code><br />
* U+8857 街 → U+5B57 字 <code>-2D00</code><br />
* U+885B 衛 → U+725B 牛 <code>-1600</code><br />
* U+8863 衣 → U+6B63 正 <code>-1D00</code><br />
* U+8868 表 → U+5168 全 <code>-3700</code><br />
* U+88C1 裁 → U+54C1 品 <code>-3400</code><br />
* U+88C5 装 → U+65C5 旅 <code>-2300</code><br />
* U+88CF 裏 → U+65CF 族 <code>-2300</code><br />
* U+88DC 補 → U+66DC 曜 <code>-2200</code><br />
* U+88FD 製 → U+56FD 国 <code>-3200</code><br />
* U+8907 複 → U+4E07 万 <code>-3B00</code><br />
* U+898F 規 → U+798F 福 <code>-1000</code><br />
* U+8996 視 → U+9996 首 <code>+1000</code><br />
* U+899A 覚 → U+5B9A 定 <code>-2E00</code><br />
* U+89A7 覧 → U+8CA7 貧 <code>+0300</code><br />
* U+89B3 観 → U+8DB3 足 <code>+0400</code><br />
* U+89E3 解 → U+53E3 口 <code>-3600</code><br />
* U+8A00 言 → U+4E00 一 <code>-3C00</code><br />
* U+8A08 計 → U+6708 月 <code>-2300</code><br />
* U+8A0E 討 → U+660E 明 <code>-2400</code><br />
* U+8A13 訓 → U+5F13 弓 <code>-2B00</code><br />
* U+8A2A 訪 → U+592A 太 <code>-3100</code><br />
* U+8A2D 設 → U+4E2D 中 <code>-3C00</code><br />
* U+8A31 許 → U+5F31 弱 <code>-2B00</code><br />
* U+8A33 訳 → U+8033 耳 <code>-0A00</code><br />
* U+8A3C 証 → U+663C 昼 <code>-2400</code><br />
* U+8A55 評 → U+4F55 何 <code>-3B00</code><br />
* U+8A5E 詞 → U+805E 聞 <code>-0A00</code><br />
* U+8A66 試 → U+5B66 学 <code>-2F00</code><br />
* U+8A69 詩 → U+6B69 歩 <code>-1F00</code><br />
* U+8A71 話 → U+5C71 山 <code>-2E00</code><br />
* U+8A8C 誌 → U+4E8C 二 <code>-3C00</code><br />
* U+8A8D 認 → U+518D 再 <code>-3900</code><br />
* U+8A95 誕 → U+6295 投 <code>-2800</code><br />
* U+8AA0 誠 → U+8CA0 負 <code>+0200</code><br />
* U+8AA4 誤 → U+4EA4 交 <code>-3C00</code><br />
* U+8AAC 説 → U+72AC 犬 <code>-1800</code><br />
* U+8AB2 課 → U+60B2 悲 <code>-2A00</code><br />
* U+8ABF 調 → U+5BBF 宿 <code>-2F00</code><br />
* U+8AD6 論 → U+4ED6 他 <code>-3C00</code><br />
* U+8AF8 諸 → U+7CF8 糸 <code>-0E00</code><br />
* U+8B1B 講 → U+541B 君 <code>-3700</code><br />
* U+8B1D 謝 → U+671D 朝 <code>-2400</code><br />
* U+8B58 識 → U+5358 単 <code>-3800</code><br />
* U+8B66 警 → U+5B66 学 <code>-3000</code><br />
* U+8B70 議 → U+6570 数 <code>-2600</code><br />
* U+8B77 護 → U+9577 長 <code>+0A00</code><br />
* U+8C37 谷 → U+7537 男 <code>-1700</code><br />
* U+8C46 豆 → U+5546 商 <code>-3700</code><br />
* U+8C4A 豊 → U+534A 半 <code>-3900</code><br />
* U+8CA1 財 → U+7BA1 管 <code>-1100</code><br />
* U+8CA8 貨 → U+98A8 風 <code>+0C00</code><br />
* U+8CAC 責 → U+72AC 犬 <code>-1A00</code><br />
* U+8CB4 貴 → U+52B4 労 <code>-3A00</code><br />
* U+8CB8 貸 → U+5CB8 岸 <code>-3000</code><br />
* U+8CBB 費 → U+53BB 去 <code>-3900</code><br />
* U+8CBF 貿 → U+5BBF 宿 <code>-3100</code><br />
* U+8CC0 賀 → U+7BC0 節 <code>-1100</code><br />
* U+8CC3 賃 → U+5FC3 心 <code>-2D00</code><br />
* U+8CC7 資 → U+8AC7 談 <code>-0200</code><br />
* U+8CDB 賛 → U+56DB 四 <code>-3600</code><br />
* U+8CDE 賞 → U+56DE 回 <code>-3600</code><br />
* U+8CEA 質 → U+81EA 自 <code>-0B00</code><br />
* U+8D70 走 → U+6570 数 <code>-2800</code><br />
* U+8D77 起 → U+9577 長 <code>+0800</code><br />
* U+8EAB 身 → U+5EAB 庫 <code>-3000</code><br />
* U+8ECD 軍 → U+6BCD 母 <code>-2300</code><br />
* U+8EE2 転 → U+77E2 矢 <code>-1700</code><br />
* U+8EFD 軽 → U+56FD 国 <code>-3800</code><br />
* U+8F2A 輪 → U+592A 太 <code>-3600</code><br />
* U+8F38 輸 → U+4E38 丸 <code>-4100</code><br />
* U+8F9E 辞 → U+8A9E 語 <code>-0500</code><br />
* U+8FB2 農 → U+60B2 悲 <code>-2F00</code><br />
* U+8FBA 辺 → U+4EBA 人 <code>-4100</code><br />
* U+8FD1 近 → U+91D1 金 <code>+0200</code><br />
* U+8FD4 返 → U+59D4 委 <code>-3600</code><br />
* U+8FF0 述 → U+58F0 声 <code>-3700</code><br />
* U+8FF7 迷 → U+53F7 号 <code>-3C00</code><br />
* U+8FFD 追 → U+56FD 国 <code>-3900</code><br />
* U+9000 退 → U+4E00 一 <code>-4200</code><br />
* U+9001 送 → U+4E01 丁 <code>-4200</code><br />
* U+9006 逆 → U+5206 分 <code>-3E00</code><br />
* U+901A 通 → U+591A 多 <code>-3700</code><br />
* U+901F 速 → U+571F 土 <code>-3900</code><br />
* U+9020 造 → U+6B20 欠 <code>-2500</code><br />
* U+9023 連 → U+7523 産 <code>-1B00</code><br />
* U+9031 週 → U+5F31 弱 <code>-3100</code><br />
* U+904A 遊 → U+534A 半 <code>-3D00</code><br />
* U+904B 運 → U+624B 手 <code>-2E00</code><br />
* U+904E 過 → U+4F4E 低 <code>-4100</code><br />
* U+9053 道 → U+4F53 体 <code>-4100</code><br />
* U+9054 達 → U+9854 顔 <code>+0800</code><br />
* U+9069 適 → U+6B69 歩 <code>-2500</code><br />
* U+9078 選 → U+5E78 幸 <code>-3200</code><br />
* U+907A 遺 → U+7A7A 空 <code>-1600</code><br />
* U+90E1 郡 → U+54E1 員 <code>-3C00</code><br />
* U+90E8 部 → U+96E8 雨 <code>+0600</code><br />
* U+90F5 郵 → U+5FF5 念 <code>-3100</code><br />
* U+90F7 郷 → U+53F7 号 <code>-3D00</code><br />
* U+90FD 都 → U+56FD 国 <code>-3A00</code><br />
* U+914D 配 → U+524D 前 <code>-3F00</code><br />
* U+9152 酒 → U+9752 青 <code>+0600</code><br />
* U+9178 酸 → U+5E78 幸 <code>-3300</code><br />
* U+91CD 重 → U+6BCD 母 <code>-2600</code><br />
* U+91CF 量 → U+65CF 族 <code>-2C00</code><br />
* U+91DD 針 → U+5DDD 川 <code>-3400</code><br />
* U+9244 鉄 → U+5144 兄 <code>-4100</code><br />
* U+9271 鉱 → U+5C71 山 <code>-3600</code><br />
* U+9280 銀 → U+9580 門 <code>+0300</code><br />
* U+9285 銅 → U+5185 内 <code>-4100</code><br />
* U+92AD 銭 → U+8AAD 読 <code>-0800</code><br />
* U+92FC 鋼 → U+98FC 飼 <code>+0600</code><br />
* U+9332 録 → U+9032 進 <code>-0300</code><br />
* U+93E1 鏡 → U+54E1 員 <code>-3F00</code><br />
* U+9589 閉 → U+7389 玉 <code>-2200</code><br />
* U+958B 開 → U+898B 見 <code>-0C00</code><br />
* U+95A2 関 → U+5BA2 客 <code>-3A00</code><br />
* U+95A3 閣 → U+5BA3 宣 <code>-3A00</code><br />
* U+9632 防 → U+9032 進 <code>-0600</code><br />
* U+964D 降 → U+524D 前 <code>-4400</code><br />
* U+9650 限 → U+5B50 子 <code>-3B00</code><br />
* U+965B 陛 → U+725B 牛 <code>-2400</code><br />
* U+9662 院 → U+5F62 形 <code>-3700</code><br />
* U+9664 除 → U+8D64 赤 <code>-0900</code><br />
* U+9678 陸 → U+5E78 幸 <code>-3800</code><br />
* U+967A 険 → U+7A7A 空 <code>-1C00</code><br />
* U+967D 陽 → U+767D 白 <code>-2000</code><br />
* U+968A 隊 → U+7F8A 羊 <code>-1700</code><br />
* U+968E 階 → U+7F8E 美 <code>-1700</code><br />
* U+969B 際 → U+529B 力 <code>-4400</code><br />
* U+969C 障 → U+559C 喜 <code>-4100</code><br />
* U+96D1 雑 → U+91D1 金 <code>-0500</code><br />
* U+96E3 難 → U+53E3 口 <code>-4300</code><br />
* U+96EA 雪 → U+81EA 自 <code>-1500</code><br />
* U+9759 静 → U+6559 教 <code>-3200</code><br />
* U+975E 非 → U+805E 聞 <code>-1700</code><br />
* U+9762 面 → U+5F62 形 <code>-3800</code><br />
* U+9769 革 → U+6B69 歩 <code>-2C00</code><br />
* U+97F3 音 → U+53F3 右 <code>-4400</code><br />
* U+9802 頂 → U+5E02 市 <code>-3A00</code><br />
* U+9806 順 → U+5206 分 <code>-4600</code><br />
* U+9810 預 → U+6210 成 <code>-3600</code><br />
* U+9818 領 → U+8A18 記 <code>-0E00</code><br />
* U+982D 頭 → U+4E2D 中 <code>-4A00</code><br />
* U+984C 題 → U+884C 行 <code>-1000</code><br />
* U+984D 額 → U+524D 前 <code>-4600</code><br />
* U+9858 願 → U+5358 単 <code>-4500</code><br />
* U+985E 類 → U+805E 聞 <code>-1800</code><br />
* U+98DB 飛 → U+56DB 四 <code>-4200</code><br />
* U+98EF 飯 → U+8DEF 路 <code>-0B00</code><br />
* U+98F2 飲 → U+96F2 雲 <code>-0200</code><br />
* U+990A 養 → U+4E0A 上 <code>-4B00</code><br />
* U+9928 館 → U+6728 木 <code>-3200</code><br />
* U+99AC 馬 → U+72AC 犬 <code>-2700</code><br />
* U+99C5 駅 → U+65C5 旅 <code>-3400</code><br />
* U+9A13 験 → U+5F13 弓 <code>-3B00</code><br />
* U+9AA8 骨 → U+98A8 風 <code>-0200</code><br />
* U+9CE5 鳥 → U+65E5 日 <code>-3700</code><br />
* U+9CF4 鳴 → U+76F4 直 <code>-2600</code><br />
* U+9ED2 黒 → U+89D2 角 <code>-1500</code><br />
* U+9F3B 鼻 → U+753B 画 <code>-2A00</code><br />
</div><br />
VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 10:37, 21. Sep. 2016 (CEST)<br />
: Nein, sprachlich gibt es keinen Grund, da die vertauschten Zeichen nicht miteinander verwandt sind.<br />
: Ich habe alle Zeichen nochmal nach den unteren 8 Bit gruppiert und dabei hat sich herausgestellt, das Äquivalenzklassen gibt, d.h. ein Zeichen U+xxyy wird immer auf das unten aufgeführte Zeichen der Äquivalenzklasse yy (fett markiert) abgebildet.<br />
<div style="column-width:10em"><br />
* U+4E'''00''' 一<br />
* U+4E'''01''' 丁<br />
* U+5E'''02''' 市<br />
* U+4E'''03''' 七<br />
* U+51'''04''' 億<br />
* U+80'''05''' 者<br />
* U+52'''06''' 分<br />
* U+4E'''07''' 万<br />
* U+67'''08''' 月<br />
* U+4E'''09''' 三<br />
* U+4E'''0A''' 上<br />
* U+4E'''0B''' 下<br />
* U+54'''0C''' 同<br />
* U+54'''0D''' 名<br />
* U+66'''0E''' 明<br />
* U+5C'''0F''' 小<br />
* U+62'''10''' 成<br />
* U+4F'''11''' 休<br />
* U+5F'''13''' 弓<br />
* U+66'''14''' 昔<br />
* U+59'''15''' 夕<br />
* U+59'''16''' 外<br />
* U+6C'''17''' 気<br />
* U+8A'''18''' 記<br />
* U+7D'''19''' 紙<br />
* U+59'''1A''' 多<br />
* U+54'''1B''' 君<br />
* U+59'''1C''' 夜<br />
* U+67'''1D''' 朝<br />
* U+57'''1F''' 土<br />
* U+6B'''20''' 欠<br />
* U+68'''21''' 校<br />
* U+6F'''22''' 漢<br />
* U+75'''23''' 産<br />
* U+52'''24''' 判<br />
* U+66'''25''' 春<br />
* U+62'''26''' 戦<br />
* U+59'''27''' 大<br />
* U+67'''28''' 木<br />
* U+59'''29''' 天<br />
* U+59'''2A''' 太<br />
* U+59'''2B''' 夫<br />
* U+67'''2C''' 本<br />
* U+4E'''2D''' 中<br />
* U+59'''2E''' 央<br />
* U+6E'''2F''' 港<br />
* U+75'''30''' 田<br />
* U+5F'''31''' 弱<br />
* U+90'''32''' 進<br />
* U+80'''33''' 耳<br />
* U+6C'''34''' 水<br />
* U+5F'''35''' 張<br />
* U+72'''36''' 父<br />
* U+75'''37''' 男<br />
* U+4E'''38''' 丸<br />
* U+82'''39''' 船<br />
* U+75'''3A''' 町<br />
* U+75'''3B''' 画<br />
* U+66'''3C''' 昼<br />
* U+79'''3E''' 社<br />
* U+5C'''40''' 局<br />
* U+53'''41''' 十<br />
* U+66'''42''' 時<br />
* U+53'''43''' 千<br />
* U+51'''44''' 兄<br />
* U+6D'''45''' 浅<br />
* U+55'''46''' 商<br />
* U+52'''47''' 則<br />
* U+51'''48''' 先<br />
* U+83'''49''' 草<br />
* U+53'''4A''' 半<br />
* U+62'''4B''' 手<br />
* U+88'''4C''' 行<br />
* U+52'''4D''' 前<br />
* U+4F'''4E''' 低<br />
* U+4F'''4F''' 住<br />
* U+5B'''50''' 子<br />
* U+67'''51''' 村<br />
* U+97'''52''' 青<br />
* U+4F'''53''' 体<br />
* U+98'''54''' 顔<br />
* U+4F'''55''' 何<br />
* U+6E'''56''' 湖<br />
* U+5B'''57''' 字<br />
* U+53'''58''' 単<br />
* U+65'''59''' 教<br />
* U+9B'''5A''' 魚<br />
* U+72'''5B''' 牛<br />
* U+4F'''5C''' 作<br />
* U+4E'''5D''' 九<br />
* U+80'''5E''' 聞<br />
* U+67'''5F''' 束<br />
* U+90'''60''' 遠<br />
* U+8C'''61''' 象<br />
* U+5F'''62''' 形<br />
* U+6B'''63''' 正<br />
* U+8D'''64''' 赤<br />
* U+51'''65''' 入<br />
* U+5B'''66''' 学<br />
* U+71'''67''' 照<br />
* U+51'''68''' 全<br />
* U+6B'''69''' 歩<br />
* U+75'''6A''' 番<br />
* U+51'''6B''' 八<br />
* U+51'''6C''' 公<br />
* U+51'''6D''' 六<br />
* U+7F'''6E''' 置<br />
* U+60'''6F''' 息<br />
* U+65'''70''' 数<br />
* U+5C'''71''' 山<br />
* U+82'''72''' 色<br />
* U+59'''73''' 女<br />
* U+5E'''74''' 年<br />
* U+7D'''75''' 絵<br />
* U+7A'''76''' 究<br />
* U+95'''77''' 長<br />
* U+5E'''78''' 幸<br />
* U+5F'''79''' 役<br />
* U+7A'''7A''' 空<br />
* U+6B'''7B''' 死<br />
* U+54'''7C''' 呼<br />
* U+76'''7D''' 白<br />
* U+76'''7E''' 百<br />
* U+89'''7F''' 西<br />
* U+95'''80''' 門<br />
* U+89'''81''' 要<br />
* U+5E'''83''' 広<br />
* U+5F'''84''' 径<br />
* U+51'''85''' 内<br />
* U+65'''87''' 文<br />
* U+4E'''88''' 予<br />
* U+73'''89''' 玉<br />
* U+7F'''8A''' 羊<br />
* U+89'''8B''' 見<br />
* U+4E'''8C''' 二<br />
* U+51'''8D''' 再<br />
* U+7F'''8E''' 美<br />
* U+79'''8F''' 福<br />
* U+66'''91''' 暑<br />
* U+95'''93''' 間<br />
* U+62'''95''' 投<br />
* U+99'''96''' 首<br />
* U+67'''97''' 林<br />
* U+5B'''98''' 官<br />
* U+51'''99''' 写<br />
* U+5B'''9A''' 定<br />
* U+52'''9B''' 力<br />
* U+55'''9C''' 喜<br />
* U+8C'''9D''' 貝<br />
* U+8A'''9E''' 語<br />
* U+53'''9F''' 原<br />
* U+8C'''A0''' 負<br />
* U+7B'''A1''' 管<br />
* U+5B'''A2''' 客<br />
* U+5B'''A3''' 宣<br />
* U+4E'''A4''' 交<br />
* U+63'''A5''' 接<br />
* U+9E'''A6''' 麦<br />
* U+8C'''A7''' 貧<br />
* U+98'''A8''' 風<br />
* U+5C'''A9''' 岩<br />
* U+89'''AA''' 親<br />
* U+5E'''AB''' 庫<br />
* U+72'''AC''' 犬<br />
* U+8A'''AD''' 読<br />
* U+5B'''AE''' 宮<br />
* U+8C'''AF''' 貯<br />
* U+65'''B0''' 新<br />
* U+82'''B1''' 花<br />
* U+60'''B2''' 悲<br />
* U+8D'''B3''' 足<br />
* U+52'''B4''' 労<br />
* U+5B'''B6''' 家<br />
* U+8C'''B7''' 買<br />
* U+5C'''B8''' 岸<br />
* U+70'''B9''' 点<br />
* U+4E'''BA''' 人<br />
* U+53'''BB''' 去<br />
* U+7F'''BD''' 羽<br />
* U+5B'''BF''' 宿<br />
* U+7B'''C0''' 節<br />
* U+54'''C1''' 品<br />
* U+4F'''C2''' 係<br />
* U+5F'''C3''' 心<br />
* U+9E'''C4''' 黄<br />
* U+65'''C5''' 旅<br />
* U+96'''C6''' 集<br />
* U+8A'''C7''' 談<br />
* U+59'''C9''' 姉<br />
* U+8E'''CA''' 車<br />
* U+7A'''CB''' 立<br />
* U+91'''CC''' 里<br />
* U+6B'''CD''' 母<br />
* U+91'''CE''' 野<br />
* U+65'''CF''' 族<br />
* U+91'''D1''' 金<br />
* U+89'''D2''' 角<br />
* U+67'''D3''' 染<br />
* U+59'''D4''' 委<br />
* U+4E'''D5''' 仕<br />
* U+4E'''D6''' 他<br />
* U+53'''D7''' 受<br />
* U+9A'''D8''' 高<br />
* U+56'''DB''' 四<br />
* U+66'''DC''' 曜<br />
* U+5D'''DD''' 川<br />
* U+56'''DE''' 回<br />
* U+98'''DF''' 食<br />
* U+7A'''E0''' 章<br />
* U+54'''E1''' 員<br />
* U+77'''E2''' 矢<br />
* U+53'''E3''' 口<br />
* U+53'''E4''' 古<br />
* U+65'''E5''' 日<br />
* U+5D'''E6''' 左<br />
* U+96'''E8''' 雨<br />
* U+81'''EA''' 自<br />
* U+58'''EB''' 士<br />
* U+77'''ED''' 短<br />
* U+76'''EE''' 目<br />
* U+8D'''EF''' 路<br />
* U+58'''F0''' 声<br />
* U+67'''F1''' 柱<br />
* U+96'''F2''' 雲<br />
* U+53'''F3''' 右<br />
* U+76'''F4''' 直<br />
* U+5F'''F5''' 念<br />
* U+5C'''F6''' 島<br />
* U+53'''F7''' 号<br />
* U+7C'''F8''' 糸<br />
* U+51'''FA''' 出<br />
* U+96'''FB''' 電<br />
* U+98'''FC''' 飼<br />
* U+56'''FD''' 国<br />
* U+5B'''FE''' 対<br />
</div><br />
: Ich hatte mir das im VE auf Safari und Chrome unter iOS, sowie IE/Edge/Chrome unter Win10 angeschaut. In Normalansicht (Mobile de.m.wikipedia.org und Desktop de.wikipedia.org) und Quelltextansicht, sowie der Wikipedia-App unter iOS gibt es keine Fehler. Android-Geräte habe ich nicht und kann es mir deswegen darunter nicht anschauen.<br />
: Die Effekte unter unterschiedlichen lang-Attributen werde ich mir noch anschauen. --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 23:39, 21. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
:: Ich weiß nicht – ich fürchte, deine neue Liste berücksichtigt nicht, was ich zuvor schon geschrieben hatte:<br />
::* Verschiebungen in vollständigen Blöcken zu 256.<br />
::* Heißt: Vom einen zum anderen werden ganzzahlige Vielfache von 256<sub>10</sub> = 100<sub>16</sub> addiert oder subtrahiert.<br />
::* Der Umfang der Verschiebung ist jedoch völlig planlos.<br />
::* Heißt: Die hinteren 8 Bit bleiben immer erhalten, während die signifikanteren 8 Bit vorne wahllos ausgewürfelt werden.<br />
::* Oben stehen die <code>+</code>/<code>-</code> der jeweiligen Verschiebung.<br />
:: Ich warte noch den Einfluss des <code>lang="ja"</code> usw. ab, um vollständiges Material zu haben, einen Fehlerreport auf Phabricator schreiben zu können und das Ursachenfeld bestmöglich eingekreist zu haben.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:59, 22. Sep. 2016 (CEST)<br />
::: Meine neue Liste zeigt genau das gleiche, nur eben die 100<sub>16</sub>-[[Restklasse|Restäquivalenzklasse]]n. Das heißt die signifikanten vorderen 8 Bit sind nicht völlig planlos, sondern pro Restklasse (= hintere 8 Bit) immer die gleichen, wodurch es nach einer Verschiebung um 100<sub>16</sub> aussieht. Wenn man sich bei deiner Liste (meiner alten Liste) auf der linken Seite des Pfeils nur die letzten 8 Bit anschaut, sieht man das bei allen Zeichen mit den gleichen hinteren 8 Bit haben immer das gleiche falsche Zeichen erzeugt wird bzw. für alle Eingabewerte uin gilt <code>uout = meineNeueListeMitFettgedrucktemAlsIndex[uin mod 100<sub>16</sub>]</code> . --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 20:22, 22. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
::::* Ah, so, jetzt habe auch ich das verstanden. Schick.<br />
::::* Sortiert man das dann nach dem vorderen Oktett, dann ergibt sich eine Häufung bei einigen Werten, während dementsprechend andere in den 256 nie auftreten:<br />
::::** <code>4E 51 53 59 5B 5F 67</code> sind in mehr als sechs Resultaten vertreten.<br />
::::** Leider ist keine Formel ersichtlich, nach der das vordere Oktett aus dem hinteren errechnet werden könnte; das wäre das Sahnehäubchen bei der Identifikation des wild gewordenen Algorithmus.<br />
::::* Es gibt ja in dem Range von 20.000 Zeichen auch einige, die heil bleiben; sonst wäre der Aufschrei seitens der Japaner größer und lauter.<br />
::::** Wann warum welches hi ist und wann nicht sehe ich nicht, ist auch egal.<br />
::::** Bislang finde ich keine offenen Bugs dazu im Phabricator.<br />
::::* Irgendeine Funktion schaltet sich unter bestimmten Bedingungen ein; keine Idee, welche wann und warum. Oberhalb <code>FFFF</code> gibt es diverse Probleme; drunter ist heutzutage eigentlich alles unauffällig.<br />
::::* Nun fehlt nur noch die Info, ob und wie <code>lang="ja"</code> und <code>lang="ja-a"</code> die Chose beeinflussen.<br />
:::: --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 12:50, 23. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Verwendung der Vorlage für englischsprachige Eigennamen? ==<br />
<br />
Hallo, im Zuge der Quelltextbearbeitung von [[Government House (Neuseeland)]] ist mir aufgefallen, dass dort dutzendfach die Lang-Vorlage für Eigennamen verwendet wird. Meines Erachtens nicht sinnvoll, da kein wirklicher Vorteil, dafür wird aber der Quelltext für automatische Bot-Läufe fast unleserlich und die Editier-Schwelle für Neulinge angehoben. Gibt es da Richtlinine oder Empfehlungen, oder zumindest Meinungen? Gruß --[[Benutzer:Invisigoth67|Invisigoth67]] <small>[[Benutzer Diskussion:Invisigoth67|(Disk.)]]</small> 20:43, 14. Jan. 2017 (CET)<br />
<br />
: „Neuseeland“ ist das richtige Stichwort; anhand deiner Anfrage hätte es des Klammerlemma nicht bedurft, und ich hätte dir auch so sagen können, das dieses ''Government House'' in Neuseeland liegen müsse.<br />
: Es gibt dort einen Benutzer, der alle fraglichen Artikel der Region als Hauptautor bearbeitet und exzessiv jeden englischsprachigen Terminus in die Vorlage einschließt. Aus keinem anderen Themenbereich wäre mir das bekannt; allenfalls mal bei einem vereinzelten Artikel.<br />
: Regeln oder Richtlinien gibt es keine.<br />
: Zumindest was ''Washington'' und ''New York'' angeht, sind derartige Sequenzen sowohl [[Screenreader]]n als auch deutschen Rechtschreibprogrammen als englischsprachig bekannt, und die Verwendung der Vorlage ist überflüssig.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 20:51, 14. Jan. 2017 (CET)<br />
<br />
::Danke für Deine Antwort. Offenbar ein Mehr an Barrierefreiheit für Screenreader und ein Weniger für Quelltextanalysebots. Wie ich gesehen habe, wurde der Benutzer auch schon mindestens einmal auf seine Verwendung der Vorlage eher erfolglos angesprochen. Also diesbezüglich Neuseeland wohl einfach umschiffen und ggf. Kurs auf andere Insellösungen nehmen. ;-) --[[Benutzer:Invisigoth67|Invisigoth67]] <small>[[Benutzer Diskussion:Invisigoth67|(Disk.)]]</small> 18:13, 16. Jan. 2017 (CET)<br />
:Leider hat der besagte Benutzer in der Zwischenzeit schon in zahlreichen anderen Artikeln den Quellcode mit tausenden überflüssigen Lang-Vorlage zugemüllt. Der Quelltext wird so total unpflegbar. Ich denke dies kann nicht der Zweck dieser Vorlage sein. Für die Screenreader muss definitiv eine bessere Lösung gefunden werden als diese Vorlage. Ich werde [[WP:VM]] machen müssen wenn dies so weiter geht. Könnte man mal irgend ein Bot losschicken, der all diese unnötigen Vorlageneinbindungen wieder entfernt? --[[Benutzer:Thomei08|Thomei08]] 16:19, 11. Sep. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Text mit Sprachcode <code>grc-Latn</code> wird ungewollt kursiv gedruckt ==<br />
<br />
Hallo!<br />
<br />
Wenn ich mit <code><nowiki>{{lang|grc-Latn|archē}}</nowiki></code> ein altgriechisches Wort in lateinischer Schrift wiedergebe, dann wird es automatisch kursiv gesetzt. Das ist aber nicht das erwartbare Verhalten. Vergleiche hierzu: Das englische Wort in <code><nowiki>{{lang|en|principle}}</nowiki></code> wird auch nicht kursiv gesetzt. Ich gebe ja Parameter 2 „Textpassage“ an, nicht Parameter 3 „Umschrift“, dessen Inhalt dokumentiertermaßen kursiv gesetzt werden würde. Das ist erstens ein Problem, weil es nicht zu erwarten ist, zweitens weil die Vorlage deshalb an Nützlichkeit einbüßt: Ich kann nicht mehr das fettgedruckte Lemma mit <code><nowiki>{{lang|grc-Latn|…}}</nowiki></code> auszeichnen, weil es dann außerdem kursiv gemacht werden würde.<br />
<br />
Wäre es möglich, das zu beheben?<br />
<br />
Liebe Grüße<br>[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 13:24, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
: Es wird ja auch eindeutig in der Dokumentation behauptet: „Die Vorlage selbst hat keinen direkten visuellen Effekt, sie stellt lediglich Metainformationen bereit.“ --[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 13:43, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
:: Wenn du explizit die Verschriftung <code>Latn</code> auf eine (nichtlateinische) Schrift angibst, dann wird davon ausgegangen, dass du die Transkription (usw.) einer vorangehenden nichtlateinischen Textpassage meist. Und dies ist per [[WP:FWF]] kursiv zu schreiben. <br />
:: Die lose Angabe von <code>grc-Latn</code> bringt relativ wenig Erkenntnisgewinn, und hilft keiner Software, damit irgendwas zu machen. Gedacht ist das so, dass du zunächst das altgriechische Wort polytonisch angibst und anschließend die Transkription. Nur um ein Lemma zu fetten bedarfst du keiner Hinweise. Wir setzen bei weitem nicht jede irgendwo mal auftretende englische Phrase, jedes New York und jedes Birmingham und Loire in eine Sprachvorlage.<br />
:: Dass das keine optische Veränderung auslösen würde, ist übrigens immer schon falsch gewesen und heutzutage erst recht: Durch Webfonts, früher CSS, soll ja gerade eine andere Darstellung bewirkt werden, wo dies in einschlägigen Schriften/Sprachen konfiguriert ist.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:55, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
::: „Wenn du explizit die Verschriftung <code>Latn</code> auf eine (nichtlateinische) Schrift angibst, dann wird davon ausgegangen, dass du die Transkription (usw.) einer vorangehenden nichtlateinischen Textpassage meist. Und dies ist per [[WP:FWF]] kursiv zu schreiben.“<br />
:::: Es ist aber nicht die Umschrift einer vorangehenden nichtlateinischen Textpassage. Erstens würde ich sonst wohl Parameter 2 (Textpassage) mit Parameter 3 (Umschrift) verwenden. Zweitens würde ich sowieso nicht wollen, dass eine Vorlage meint, „clever“ sein zu müssen und undokumentiert irgendwelche Auszeichnungen vorzunehmen. Das verstößt gegen das ''{{lang|en|principle of least astonishment}}'' und macht den Code unnötig komplexer.<br />
::: „Die lose Angabe von <code>grc-Latn</code> bringt relativ wenig Erkenntnisgewinn, und hilft keiner Software, damit irgendwas zu machen.“<br />
:::: Was daran ist das Argument für den (undokumentierten) Sonderfall, dass <code>Latn</code>-Text in Parameter 2 kursiv gesetzt wird?<br />
::: „Dass das keine optische Veränderung auslösen würde, ist übrigens immer schon falsch gewesen und heutzutage erst recht: Durch Webfonts […]“<br />
:::: Die Doku spricht davon, dass ein „direkter visueller Effekt“ unterbleibt. Wenn der Client fremdsprachigen Text anders rendert, dann wird das „indirekt“ aus den Metainformationen gezogen. Hier wird aber „direkt“ der Text kursiv gesetzt. --[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 15:29, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
::::: Lass es doch einfach bleiben; du hilfst niemandem damit und machst nur den Quelltext komplizierter.<br />
::::: Es ist schlicht nicht erwünscht und bringt keinerlei Verbesserung, jeden Giovanni, Heather und José in die ''lang''-Vorlage einzuschließen; dazu war die auch noch nie gedacht gewesen und wurde über ein Jahrzehnt nur sparsam verwendet.<br />
::::: Wenn du es unbedingt kompliziert haben willst, dann kannst du den bislang nicht in der Doku gelisteten style-Parameter dranhängen:<br /><code style="white-space:nowrap">|style=font-style:normal</code><br />
::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:38, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
:::::: Warum reagierst Du so gereizt? Und was soll dieses Strohmann-Argument mit den Vornamen? „archē“ oder „logos“ sind nunmal eindeutig Wörter einer anderen Sprache. Sie werden nicht nur nicht deutsch flektiert, sondern sogar kleingeschrieben, obwohl es Substantive sind. --[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 15:48, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Fremdsprachige Lemmata und interne Links ==<br />
<br />
Es gibt ja auch in der deutschsprachigen Wikipedia Artikel, die ein fremdsprachiges Lemma haben, beispielsweise Filmtitel oder ausländische Organisationen, für die es keinen offiziellen deutschen Namen gibt. Ein einfaches Beispiel aus dem Englischen wäre der Film [[The King’s Speech]].<br />
<br />
Alle Gründe, die am Anfang der Vorlagendokumentation für den Gebrauch der [[Vorlage:lang]] genannt sind, treffen meines Erachtens auch auf das Artikellemma zu. Aber wie läßt sich das praktisch umsetzen, also wie läßt sich ein Artikel mit korrekt ausgezeichnetem Lemma erstellen? Als anonymer Nutzer würde ich den Artikel [[English example lemma]] erstellen, indem ich die Suche [[Special:Search?search=English+example+lemma]] aufrufe und dann auf "Quelltext Editor" klicke, aber wie kann ich dabei die Sprache korrekt auszeichnen? Und ist es für angemeldete Nutzer möglich, fehlende Sprachauszeichnungen nachträglich hinzuzufügen?<br />
<br />
Und gleich noch eine zweite Frage: Wenn ich auf einen Artikel mit fremdsprachigem Lemma verlinke, wie lautet die korrekte Syntax? Einfach <code><nowiki>[[English example lemma]]</nowiki></code> (d.h. die Sprache des Links wird anhand der Auszeichung der verlinkten Seite automatisch erkannt) oder <code><nowiki>[[{{lang|en|English example lemma}}]]</nowiki></code> oder <code><nowiki>{{lang|en|[[English example lemma]]}}</nowiki></code>?<br />
--[[Spezial:Beiträge/77.189.132.196|77.189.132.196]] 20:54, 22. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
: Letztgenannte Frage zuerst: Aus Wiki-taktischen und pflegerischen Gründen ist in diesem Fall die zweite von dir benannte Form zu bevorzugen; die erste geht nicht, denn dann wäre die gesamte HTML-Syntax Teil des Lemmas und du müsstest das Lemma als verlinkte Seite ein zweites Mal aufführen.<br />
: Den Teil davor habe ich nicht verstanden. Das Lemma weiß nicht, dass es in irgendeiner Sprache oder Schrift notiert ist.<br />
: Im [[H:SEITENTITEL]] könntet du aber wohl für die Darstellung des Artikels die Sprache der Überschrift angeben; habe ich aber noch nie gesehen und wüsste auch nicht, wozu das gut sein soll.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 21:16, 22. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
::Ich bin im Internet nur mittelmäßig bewandert, daher mag jemandem mit mehr Wissen ein Teil meiner Frage als unlogisch oder die Antworten offensichtlich erscheinen. Um zunächst auf Deine Frage einzugehen, warum ich die Sprache der Überschrift angeben möchte. Für mich persönlich ist der wichtigste Grund: Damit sehbehinderte Menschen auch die Überschrift richtig vorgelesen bekommen. Es ist sicherlich ein langfristiges Ziel und niemals vollkommen zu erreichen, aber idealerweise stehen eines Tages sämtliche Inhalte aus Wikipedia allen Menschen auf der Welt uneingeschränkt zur Verfügung. Um das zu erreichen, müssen einzelne Nutzer damit anfangen zumindest einmal zu versuchen Inhalte barrierefrei zu gestalten, siehe [[WP:Barrierefreiheit#Kennzeichnung_fremdsprachiger_Inhalte]].<br />
<br />
::Der von dir verlinkten Seite entnehme ich, daß die Überschrift nachträglich im Wikitext mit <code><nowiki>{{DISPLAYTITLE:...}}</nowiki></code> beeinflußt werden kann. Ich habe es mal nach dem Prinzip <code><nowiki>{{DISPLAYTITLE:{{lang|en|English example lemma}}}}</nowiki></code> beim Artikel [[The King’s Speech]] ausprobiert. Das ergibt im HTML-Quelltext einen header "h1" mit "lang=de" und einem eingebetteten "span" mit "lang=en", die Überschrift sollte also zumindest korrekt vorgelesen werden. Wenn das die beste Variante ist, könnte man das als Beispiel in die Doku von [[Vorlage:lang]] aufnehmen. Ob die anderen Varianten <code><nowiki>{{lang|en|{{DISPLAYTITLE:English example lemma}}}}</nowiki></code> oder analog mit [[Vorlage:Korrekter Titel]] Vorteile haben, mochte ich nicht ausprobieren, das kann einer IP auf Artikelseiten leicht als Vandalismus ausgelegt werden, und die Spielwiese ist mit solchen Sonderfällen überfordert.<br />
<br />
::Dafür habe ich auf der Spielwiese die [[Spezial:Permalink/170237169|Verlinkung ausprobieren können]]. Am besten funktioniert die Variante <code><nowiki>[[English example lemma#deutscher Anker|{{lang|en|English example lemma}} #deutscher Anker]]</nowiki></code>. Test: [[The King’s Speech#Handlung|{{lang|en|The King’s Speech}} #Handlung]]. Das könnte auch in die Doku.--[[Spezial:Beiträge/77.189.132.196|77.189.132.196]] 00:14, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
* Moderne Screenreader können schon längst Englisch.<br />
** Sie haben außerdem ein Wörterbuch, das ''New York'', ''Capuccino'' und ''Marseille'' kennt.<br />
** Sie müssen auch den Unterschied in der Aussprache der Namen „Mich''ae''la“ und „Dr''ae''ger“ kennen.<br />
** Sie kennen weiterhin einen englischen Grundwortschatz und gängige globale Geografie und schalten dann selbsttätig versuchsweise um, falls eine Vokabel in Deutsch nicht erkannt wird.<br />
** Wenn da ein „The“ davorsteht, weiß ein guter Screenreader schon seit Jahren, dass nunmehr höchstwahrscheinlich eine englischsprachige Phrase folgen wird, die irgendwann auch wieder aufhört.<br />
* Diese Vorlage war ursprünglich dazu gedacht, vereinzelte Begriffe von zentraler Bedeutung für den Artikel zu kennzeichnen.<br />
** Einige wenige Autoren (zwei oder drei?) sind dazu übergegangen, in „ihren“ Artikeln flächendeckend ausnahmslos jedes Fremdwort mit dieser Vorlage zu markieren.<br />
** Damit sind diese Artikel inzwischen völlig unlesbar und nicht mehr bearbeitbar geworden, weil teilweise 500 Einbindungen der umseitigen Vorlage gezählt wurden.<br />
** Die Wikisyntax wurde dermaßen kompliziert notiert, dass diese Autoren selbst mit der Handhabung überfordert sind und die fraglichen Artikel regelmäßig zentral wegen Syntaxfehlern gemeldet werden, weil die Verschachtelung von Kursivschrift und Verlinkungen mit der Vorlage mal wieder versemmelt wurde.<br />
* Dass jedem sehbehinderten Menschen alles bestmöglich präsentiert würde, ist sicher ein unterstützenswertes Ziel.<br />
** Nur hilft das nichts, wenn die Artikel von unseren Autoren kaum noch bearbeitet und gepflegt werden können, weil sie mit -zig Syntax-Extras und Sonderregeln gepflastert sind, die man erst mal alle erlernen muss, bevor man etwas ändern kann.<br />
** Nicht zuletzt werden durch übermäßige Verkomplizierung die sehbehinderten Menschen von der Bearbeitung der Artikeltexte dann als erste ausgeschlossen.<br />
** Auch durch klare inhaltliche Strukturierung, einfachen Satzbau und navigatorische Syntaxelemente werden für optisch oder anderweitig eingeschränkte Menschen Barrieren niedrig gehalten. Wie Fremdwörter ausgesprochen werden sollen, mag sich der Screenreader gefälligst selbst überlegen.<br />
* Dass die Verbesserung der Artikeltexte mit möglichst geringen Hürden jedem Internetnutzer möglich sein soll ist Grundprinzip der Wikipedia.<br />
* Ich werde deshalb umseitig sicher keine Anregungen geben, wo man noch alles diese Vorlage verbauen könnte.<br />
VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 10:11, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
:Ich hatte angenommen, daß die Vorlage bisher vor allem deshalb nicht verwendet wird, weil es sie noch nicht so lange gibt und vielen Autoren das Wissen darüber fehlt. Die Existenz einer Vorlage ist für mich normalerweise ein Hinweis darauf, daß sie auch benutzt werden darf und sollte, sofern diesbezüglich in der Dokumentation keine Vorbehalte oder Einschränkungen vermerkt sind. Bisher ist dort die einige Einschränkung: {{"|Fremdworte, [...] die auch im Deutschen üblich sind.}}<br />
<br />
:Wenn aber, wie Du schilderst, noch gar kein Konsens darüber besteht, ob und in welchen Fällen eine Verwendung nützlich und wünschenswert ist und wann sie eher schadet und vermieden werden sollte, dann ist es mir natürlich kaum möglich, mich in dieser Hinsicht sinnvoll zu engagieren. Ich möchte ja weder umsonst Arbeit hineinstecken, noch kann ich selbst die von Dir gemachten Abwägungen abschließend beurteilen. Für mich persönlich sehe ich keine nennenswerten Probleme in der Verwendung, solange sie nicht verpflichtend ist, aber ich halte mich auch nicht für einen durchschnittlichen Nutzer. Die Auswirkungen auf Mitarbeit, Lesbarkeit, Fehleranfälligkeit, usw. lassen sich vermutlich nur mit geeigneten statistischen Tests objektiv ermitteln.<br />
<br />
:Der Artikel [[The King’s Speech]], an dem ich mich gestern probiert habe, ist zunächst einmal gesichtet worden (ein Revert, ganz oder in Teilen, ist natürlich weiterhin jederzeit möglich) und könnte ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit des Unterfangens sein. Angesichts Deiner Antwort will ich aber nun erst einmal abwarten, wie sich die Diskussion unter anderen Mitarbeitern weiterentwickelt.--[[Spezial:Beiträge/89.15.131.13|89.15.131.13]] 15:55, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
:: Es gibt die Vorlage seit 2005, sie ist in über 120.000 Artikeln eingebunden, und gegen eine Verwendung in Maßen spricht nichts.<br />
:: Heißt: Inhaltlich wichtige Schlüsselbegriffe können durchaus damit ausgestattet werden; etwa eine Etymolgie des Lemmas im Einleitungsabschnitt.<br />
:: Problematisch würde nur das Unterfangen, ''jedes'' fremdsprachliche Wort damit auszustatten – darauf lässt aber der Ansatz „stehen eines Tages sämtliche Inhalte aus Wikipedia allen Menschen auf der Welt uneingeschränkt“ schließen.<br />
:: Vor einem Dutzend Jahren hatte man lediglich die technische Möglichkeit einer Kennzeichnung von Fremdsprachen geschaffen, allerdings versäumt, auch Regeln für den Einsatz beizugeben. Das war im ersten Jahrzehnt auch nicht erforderlich gewesen. Erst in jüngerer Zeit ergab sich bei vereinzelten Autoren eine exzessive, inflationäre und störende Verwendung.<br />
:: Deine Artikelbearbeitung ist zunächst einmal als nicht schädlich eingestuft worden; soweit ich ermitteln konnte, ist das das einzige derart bestückte Lemma. Da das Lemma aber mit dem Wort „The“ beginnt, wissen zeitgenössische Screenreader ohnehin, dass mutmaßlich eine englischsprachige Phrase folgt. Diese Überlegungen hat aber ein Sichter, der lediglich kontrolliert, dass Artikelinhalte nicht beschädigt werden, mit Sicherheit nicht angestellt.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:25, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
:::Bisher habe ich nicht geahnt, daß es ein "zu viel" geben könnte und eine Abwägung stattzufinden hat, was noch {{"|in Maßen}} ist. Ich hatte tatsächlich daran gedacht, langfristig gesehen ''jedes'' fremdsprachliche Wort (nicht jedes Fremdwort!) zu kennzeichnen. Um niemanden zu überfordern, würde ich nur nicht von jedem Autor fordern, sich an der Arbeit zu beteiligen. In den meisten Artikeln gibt es ja überhaupt keine Worte oder Texte in fremden Sprachen, aber wo welche vorkommen, hätte ich die Vorlage auch benutzt. Die Kriterien für die von Dir geforderte Abwägung sind hingegen nicht dokumentiert. Falls es tatsächlich hilfreiche Kriterien gibt, dann wäre es gut, wenn die auch in der Dokumentation aufgeführt sind, ansonsten kann sich niemand danach richten. Es wäre dann eine reine Gefühlssache, was {{"|in Maßen}} oder maßlos ist, und verschiedene Autoren fühlen da sicherlich unterschiedlich.<br />
<br />
:::Du hast z.B. Texte erwähnt, die von modernen Screenreadern automatisch erkannt werden. Die Screenreader sind natürlich nur einer von mehreren Gründen, die in der Dokumentation für den Einsatz der Vorlage genannt sind. Aber selbst wenn man dieses Kriterium heranzieht, wie soll ein Autor prüfen, ob ein moderner Screenreader (welcher?) die Sprache auch so erkennt? Ich glaube kaum, daß das bisher irgend jemand gemacht hat, und ich zweifele daran, ob der Prüfungsaufwand den Nutzen rechtfertigt. Im Gegenteil, wenn nur ein Teil der fremdsprachigen Texte markiert ist, kann kaum noch einer die Gründe nachvollziehen und Streit ist vorprogrammiert. Ein einfaches Kriterium, z.B. alle Fremdsprachen aber keine Fremdworte, halte ich daher für vorteilhaft.<br />
<br />
:::Letztendlich kann und will ich nicht entscheiden, wie der Einsatz der Vorlage gehandhabt werden soll. Die möglichen Nachteile und Probleme, die Du beschreibst, halte ich durchaus für bedenkenswert. Die Entscheidung zur Einschränkung des Einsatzbereiches sollten die angemeldeten Nutzer (meinetwegen auch Du) treffen und dokumentieren, dann richte ich mich gerne danach. Ich bin keinesfalls daran interessiert, hier im Alleingang irgend etwas umzukrempeln. Solange keine Klarheit herrscht, würde ich mich daher mit weiteren ähnlichen Bearbeitungen eher zurückhalten.--[[Spezial:Beiträge/89.15.131.13|89.15.131.13]] 17:51, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
::::* Ganz allgemein sind die Dokumentationen der Vorlagen nur dazu da, die technische Funktionalität zu erläutern.<br />
::::** Für die Frage, wie und wo sie inhaltlich und enzyklopädisch passen, sind ggf. Projektrichtlinien zuständig.<br />
::::** Es gibt nirgendwo eine Projektrichtlinie, die dazu anregt, Zitate, „würde ich nur nicht von jedem Autor fordern, sich an der Arbeit zu beteiligen“ – „tatsächlich daran gedacht, langfristig gesehen ''jedes'' fremdsprachliche Wort“ mit dieser Vorlage zu kennzeichnen.<br />
::::** Es gibt bislang auch noch keine Richtlinie, die ausdrücklich klarstellt, dass eine inflationäre Anwendung unterbleiben soll.<br />
::::** Allmählich habe ich den Eindruck, dass das erforderlich wird.<br />
::::** Seit 2005 sind wir ohne solche Extra-Regeln ausgekommen, und die Autoren hatten sich von selbst auf inhaltlich wichtige Begriffe beschränkt.<br />
::::** Es sind auch nur zwei Autoren, die teilweise alle 500–700 fremdsprachlichen Wortgruppen in einem Artikel mit dieser Vorlage versehen haben, und auch auf vielfache Ansprache von dieser Narretei nicht abzubringen waren.<br />
::::** Du kannst ja mal projektweit vortragen, dass in allen über zwei Millionen Artikeln alle fremdsprachlichen Wortgruppen jetzt nachträglich gekennzeichnet werden sollen. Allerdings müsstest du dir überlegen, wozu das gut sein soll, denn Screenreader werden das mit zunehmender eingebauter Intelligenz und Wörterbuch-Baumstrukturen um so weniger brauchen, je mehr man in die Zukunft blickt. Wenn es eigentlich aber überhaupt keinen Sinn hat, jedoch die Bearbeitung der Artikel erschwert und zusätzliche Hürden errichtet und weitere Regeln etabliert, wird man dir vorhalten, dass wir mit der inhaltlich-technischen Pflege und Aktualisierung unseres Artikelbestandes bereits zu 100 % ausgelastet sind und keine Zeit und Kapazitäten für sinnfreie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen haben.<br />
::::* In einem Artikel, der von einem britischen Politiker handelt, oder einer US-amerikanischen Rockband oder von einem französischen Maler oder spanischem Dorf oder italienischer ''autostrada'' kommen riesige Mengen an fremdsprachlichen Wortgruppen vor; insbesondere wenn man wie unsere beiden Helden auch noch in den Einzelnachweisen jedes ''Washington'' und jedes ''MTV'' und jeden Namen eines Journalisten mit der Vorlage dekoriert.<br />
::::* Ich habe dir brav deine Fragen beantwortet. Dafür habe ich 7000 Bytes und über eine Stunde aufgewendet, die an anderer Stelle verloren gegangen ist. Ich denke, es ist dir klar geworden, dass dein Vorhaben unerwünscht ist, und es nunmehr reicht.<br />
:::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 19:08, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Diese Vorlage ist nicht ausgreift und die Pflegebarkeit des Quellcodes ist nicht mehr gegeben. ==<br />
<br />
Ich möchte hier ein Problem mit dieser Lang-Voralge ansprechen. Diese Vorlage hier scheint einiges nicht zu Ende gedacht zu sein.<br><br />
Zuerst möchte ich vorausschicken, dass ich die Nutzen dieser Voralge durchaus sehe und verstehe. Die Barriesenfreiheit ist ein berechtigtes Anliegen. Leider ist die Umsetzung dieser Lang-Volrage leider ziemlich schlecht ausgefallen: "<br><code><nowiki>Die Stadt befindet sich rund 78&nbsp;km südostöstliche von {{lang|mi|[[Tauranga]]}} und rund 27&nbsp;km nordwestwestlich von {{lang|mi|[[Opotiki]]}} direkt an der Mündung des [[Whakatane River|{{lang|mi|Whakatane}} {{lang|en|Rivers}}]] in den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]]. Das Stadtzentrum liegt unterhalb des Ausläufers der ''{{lang|mi|Raungaehe}} {{lang|en|Range}}'', die an der Küste in dem in die See hineinreichenden ''{{lang|mi|Kohi}} {{lang|en|Point}}'' enden. Die Felsen, die die sichtbare Verwerfung der [[Whakatane Fault|{{lang|mi|Whakatane}} {{lang|en|Fault}}]] darstellen, unterbrechen an dieser Stelle den fast 100&nbsp;km langen Sandstrand der [[Bay of Plenty (Bucht)|{{lang|en|Bay of Plenty}}]].<ref name="LINZ_Topo250_maps" /></nowiki></code>" Wiki-Code aus dem Artikle: [[Whakatāne]].<br><br />
Mir erschliesst sich der Sinn von einer solchen flächendeckende Einbindung einer Vorlage nicht. So könnte man auch gleich die ganze Wikipedia auf HTML-Code umstellen. Der Vorteil der geringen Komplexität des Wiki-Codes geht so total verloren.<br><br />
Es gibt bisher keinen Konsens über die flächendeckende Verwendung dieser Voralge. Trotzdem werden von einigen Benutzern flächendeckend immer mehr damit Artikel so verunstaltet, dass der Quellcode nahezu unplfegbar wird und die Fehlergefahr explodiert. Es müsste möglich sein, dass ein fremdsprachiger Therm nur einmal pro Artikel "vervorlagt" werden müsste. Alle anderen Nennungen sollte die Media-Wiki-Software selbst einfügen. So würden der Quellcode trotzdem übersichtlich und pflegbar bleiben. '''Ich würde vorschlagen diese Voralge zu deaktivieren, bis hier eine Weiterentwickeln stattgefunden hat.''' Als mindestens müssen klare Regeln her, wie die Vorlage sinnvoll eingesetzt werden soll. Der jetzige Zustand ist eine Zumutung für alle die mit den Wiki-Codes arbeiten. --[[Benutzer:Thomei08|Thomei08]] 12:08, 6. Nov. 2017 (CET)<br />
<br />
:* Eine „Deaktivierung“ der Vorlagenfunktion würde am Wikitext der von dir beanstandeten Artikel genau Null ändern; der sähe hinterher genauso aus wie vorher.<br />
:* Hingegen würde es um einiger weniger Artikel willen die 120.000 sinnvollen Einbindungen treffen.<br />
:* Insbesondere dort, wo nichtlateinische Schriften beteiligt sind, würde der nachteilige Effekt für die Darstellung der Seite auftreten, dass ULS nicht mehr ausgelöst und keine Webfonts geladen werden, um die Textpassage richtig darstellen zu können.<br />
:* Das Problem sind zwei oder drei Benutzer, die in „ihren“ Artikeln in der Tat jedes fremdsprachliche Wort verbasteln, so dass es teilweise auf 500–700 Einbindungen kommt, weil selbst in den Einzelnachweisen noch jedes ''New York'' als Verlagsort dekoriert wird.<br />
:* Diese Benutzer wissen sehr genau, dass das unerwünscht ist, und werden bereits seit Jahren erfolglos aufgefordert, diese exzessive Vorlagenanwendung zu unterlassen.<br />
:* Auch in den Abschnitten hierdrüber ist das öfters nachzulesen; etwa beginnend bei [[#Verwendung der Vorlage für englischsprachige Eigennamen?]].<br />
:* <code>mi</code> ist die Maori-Sprache; Tauranga und Whakatane haben was mit Neuseeland zu tun und den Screenreader für deutsche Webseiten, der Maori kann und besonders ausspricht, möcht ich sehen und hören.<br />
:* Es steht dir weder zu, eigenmächtig eine Höchstbegrenzung an Einbindungen dieser Vorlage pro Artikel zu verkünden, noch eine „Deaktivierung“ zu veranlassen. Da die fraglichen Massenanwender in der Regel „Hauptautoren“ sein werden, steht es dir auch nicht zu, dort so ohne Weiteres die Vorlageneinbindungen zu entfernen.<br />
:* Du kannst projektweite konsensuale Wege (am wirksamsten ein Meinungsbild) beschreiten, um eine Richtlinie zu bewirken, die den Einsatz auf sinnvollen und nicht inflationären Gebtauch beschränkt.<br />
:* Ansonsten kannst du bei Artikeln, zu denen du maßgeblich beiträgst, die Vorlageneinbindungen durch einfachen Text ersetzen.<br />
:* Die Vorlage ist im Übrigen sehr wohl ausgereift, für tausend Verwendungen in einem Artikel kann sie nichts.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:10, 6. Nov. 2017 (CET)<br />
<br />
== formatfehler ==<br />
<br />
{{lang|kk|Kasachisch}}, {{lang|ky|Kirgisisch}} haben jetzt eine absurde normalgröße, ein unnützes <code>font-size: 120%</code> von irgendwo. --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 22:48, 30. Okt. 2018 (CET)<br />
<br />
:* Beide Sprachen werden in arabischer oder kyrillischer Schrift erwartet.<br />
:* Siehe dazu:<br />
:** [[Vorlage:kk-Arab]]<br />
:** [[Vorlage:kkS-Arab]]<br />
:** [[Vorlage:kkS-Cyrl]]<br />
:** [[Vorlage:kyS-Cyrl #Siehe auch]]<br />
:* Wenn du explizit eine Transkription aus diesen Sprachen angeben möchtest, müsstest du <code style="white-space:nowrap">kk-Latn</code> bzw. <code style="white-space:nowrap">ky-Latn</code> benennen: {{lang|kk-Latn|Kasachisch}}, {{lang|ky-Latn|Kirgisisch}}.<br />
:* Für die Völker am Südrand der ehemaligen Sowjetunion ist es typisch, dass sie aus geschichtlichen Gründen ihre Sprache in arabischer oder kyrillischer Schrift notieren; einige Staatenlenker liebäugeln damit, als amtliche Schrift die lateinische Notation einzuführen. Bislang scheint das aber noch keiner verordnet zu haben. Vielleicht beschließt zuvor der Erdogan, dass die türkische Sprache wieder nur noch in arabischer Schrift erscheinen dürfe.<br />
:* Die von dir als Beispiel angeführten Textstücke haben sich übrigens auch auf von-rechts-nach-links umgesetzt.<br />
:* Wenn du mir konkrete Beispiele nennst, kann ich die Artikel in den nächsten Tagen auch geeignet überarbeiten.<br />
:* Bis Ende des Jahres werde ich vermutlich Textpassagen, deren tatsächlich verwendetes Schriftsystem nicht zur behaupteten Sprache passt, mit einer ausgeblendeten Fehlermeldung und einer Wartungskategorie ausstatten; mal schaun.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:00, 31. Okt. 2018 (CET)<br />
<br />
== Sprachcode no wird nicht unterstützt ==<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
bei [[Lutefisk]] wird der Parameter <span style="font-family:monospace;">[[Norwegische Sprache|no]]</span> nicht unterstützt:<br />
{{Zitat|'''Lutefisk''' ({{daS|ludfisk}} oder {{lang|da|ludefisk|fi=lipeäkala|is=lútfiskur|no=lutefisk|sv=lutfisk|de=Laugenfisch}}) ist ein traditionelles [[Skandinavien|nordisches]] Fischgericht.}}<br />
<br />
[[Benutzer:Rudolph H]] hat dort als Workaround <span style="font-family:monospace;">[[Bokmål|nb]]</span> eingesetzt, aber das ergibt eine andere, verengte Aussage, da die andere norwegische Standardvarietät <span style="font-family:monospace;">[[Nynorsk|nn]]</span> nicht mehr enthalten ist. --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 07:09, 17. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
: Mhmm, knifflige Angelegenheit.<br />
: <code>no</code> ist heutzutage eine Macro-Sprache, also eine Sprachenfamilie, siehe [https://iso639-3.sil.org/code_tables/639/data?title=no&field_iso639_cd_st_mmbrshp_639_1_tid=255291&name_3=&field_iso639_element_scope_tid=All&field_iso639_language_type_tid=All&items_per_page=200 hier] (und ICANN seit 2005-10-16).<br />
: Damit muss der Code von Software nicht mehr verstanden werden.<br />
: Deshalb kennt ihn auch MediaWiki nicht mehr; die wollen [[CLDR]] sehen.<br />
: Allerdings war er jahrzehntelang verwendet worden, und viele ältere Ressourcen sind als solche gekennzeichnet worden.<br />
: Der Syntaxcheck der Vorlage fragt erstmal MediaWiki, die sagen isnich, und deshalb die Fehlermeldung, weil damit gilt der Parameter als unbekannt.<br />
: Werde ich wohl zu Weihnachten eine Übersteuerung einbauen müssen; haben wir öfter.<br />
:* Bei der Angabe in der einfachen Direktverwendung wird <code>no</code> bereits akzeptiert.<br />
:* Ist ja sowieso Service, über 200 nicht so ganz explizit dokumentierte Vorlagenparameter gleich mit anzubieten, und gegenüber alten Zeiten durchaus ein autorenfreundlicher Fortschritt und liefert auch bessere Semantik.<br />
:* Damit nun nicht wirres Zeug in den Parameternamen landet, erlaubt sich die Vorlage eine Plausibilitätsprüfung.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 12:33, 17. Dez. 2018 (CET)<br />
:: Was heißt {{"|Damit muss der Code von Software nicht mehr verstanden werden.}}? Speziell in Situationen wie der geschilderten, wenn man Aussagen treffen will, die für eine ganze Makrosprache gelten, oder wenn man eine Aussage nicht spezifischer machen will oder kann, ist m.E. die Verwendung solcher Makrosprachcodes legitim.<br />
:: Von daher: wäre klasse, wenn du eine Lösung finden könntest. Auch weil es {{Vorlage|noS}} schon gibt und daher schwer verständlich, warum der Sprachcode einmal „erwartungsgemäß“ funktioniert, ein anderes mal nicht.<br />
:: Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 22:57, 17. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
:::* ''Was heißt {{"|Damit muss der Code von Software nicht mehr verstanden werden.}}?''<br />
:::** In das HTML-Dokument werden ja die <code>lang=</code>-Infos eingebaut.<br />
:::** Diese sind witzlos, wenn die Kodierungen unbekannt sind.<br />
:::** Im HTML-Dokument sollen sie ja bewirken, dass Screenreader, Übersetzungsprogramme (wie GoogleTranslator), Rechtschreibprogramme, und die Weiterverarbeitung nach C&P in Office-Dokumenten funktionieren soll.<br />
:::** Deshalb ist es auch egal, ob ein schlauer Wikipedianer wüsste, dass das nach ISO 639 aber doch ein Synonym wäre; etwa ein Drei-Buchstaben-Code als Alias für einen Zwei-Buchstaben-Code. Software kennt immer nur die Standard-Variante, keine Aliasse.<br />
:::* Norwegisch ist sowieso eine Geschichte für sich.<br />
:::** Die haben 1000 Rechtschreibungen; in jedem Fjord eine eigene, je nachdem was da mal der örtliche Lehrer beschlossen hatte.<br />
:::** Zwei moderne und ein paar historische sind halbwegs standardisiert (Duden-mäßig).<br />
:::** Allerlei Software hat Extras eingebaut für unspezifisches Norwegisch und kann damit umgehen, auch wenn eigentlich nicht definiert.<br />
:::* In dem Moment, in dem eine Verschriftung angegeben wird, muss auch die Verschriftungssprache angegeben sein.<br />
:::** Im fraglichen Artikel tauchte eine Vokabel in einer bestimmten Schreibung auf.<br />
:::** Korrekterweise hätte dort auch angegeben sein müssen, ob diese Schreibung ''bok'' oder ''ny'' wäre, oder zufällig in beiden gleich.<br />
:::** Ohne Spezifikation des Schreibsystems sind verschriftete Angaben sinnfrei, weil man nicht weiß welche.<br />
:::** Deshalb sind auch Makrosprachen nicht geeignet, um Aussagen über eine verschriftete Vokabel zu treffen, weil daraus nicht hervorgeht, ob diese konkret in einer ganz bestimmten Schreibung präsentierte Vokabel denn nun ''bok'' oder ''ny'' oder sonstwas wäre.<br />
:::* Ich erwähnte bereits, dass ich Richtung Weihnachtsfeiertage die Parameterkontrolle geeignet aufweichen würde, um <code>no</code> zu tolerieren; dann ist es überflüssig, da noch draufrumzureiten. Ja, kommt ja, ich werde die teure hauseigene Code-Liste nehmen und nicht die billigere von MediaWiki.<br />
::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:15, 18. Dez. 2018 (CET)<br />
:::: Danke für die Anpassung!<br />
:::: Wir müssen das auch nicht mehr weiter diskutieren, obwohl manche deiner Aussagen m.E. doch ziemlich apodiktisch sind. Als Gegenbeispiel schau z.B. wie Google Translate mit Nowegisch umgeht: https://translate.google.de/#view=home&op=translate&sl=no&tl=de&text=<br />
::::* Sprachcode: no<br />
::::* Quelltext Bokmål: [https://translate.google.de/#view=home&op=translate&sl=no&tl=de&text=et%20hus et hus] ==> ein Haus<br />
::::* Quelltext Nynorsk: [https://translate.google.de/#view=home&op=translate&sl=no&tl=de&text=eit%20hus eit hus] ==> ein Haus<br />
:::: Zumindest Google Translate kann anscheinend mit der Makrosprache no umgehen, bietet sie sogar exklusiv in der Sprachauswahl an.<br />
:::: Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:13, 18. Dez. 2018 (CET)<br />
{{ping|PerfektesChaos}} Oben wird <code>no</code> inzwischen unterstützt. Das sieht gut aus, danke! Ist das noch „In Arbeit“ oder kann man es schon im Artikelnamensraum verwenden? Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 11:13, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
: Ist ANR-fähig robust; hatte über die Weihnachtsruhe mal wieder einen größeren Schub an Programmierung, Bestandsanpassung und Vereinheitlichung aufgearbeitet. Mehr im Laufe des Tages auf der Doku-Seite hier. Guten Rutsch --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:20, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
:: Im ANR verwendet. Danke und auch einen guten Rutsch! --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 12:35, 30. Dez. 2018 (CET)<br />
::: Sehr schön! --[[Benutzer:Rudolph H|Rudolph H]] ([[Benutzer Diskussion:Rudolph H|Diskussion]]) 12:54, 30. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
== Widerspruch mit [[WP:TYPO]] ==<br />
<br />
Die Idee der Vorlage ist gut, aber bei der Umsetzung entstehen Fragen:<br />
<br />
Wieso macht die Vorlage aus<br />
<nowiki>Die Insel heißt {{lang|fr|Réunion |de=Wiedervereinigung }}</nowiki><br />
den '''Text A'''<br />
Die Insel heißt {{lang|fr|Réunion |de=Wiedervereinigung }}<br />
obwohl sie nach [[WP:TYPO]] den '''Text B'''<br />
Die Insel heißt {{lang|fr|Réunion}} „Wiedervereinigung“<br />
machen müsste?<br />
<br />
# Kann jemand den Widerspruch mit [[WP:TYPO]] aufräumen? Dort steht, dass die Bedeutungsangabe in ganzen anführungszeichen zu setzen ist, nicht in halben.<br />
# Müsste beim ''Text A'' nicht ein Komma nach dem ''Réunion'' stehen? Also <span style='color: blue'>Die Insel heißt Réunion, deutsch ‚Wiedervereinigung‘</span><br />
<br />
Ich musste gerade den Artikel [[Schienenverkehr in Indien]] nacheditieren weil dort sich jemand auf der DISK über die Typographie des Artikels beschwert hatte. <br />
Ich benutze die Möglichkeit der Bedeutungsangabe mit der Vorlage nicht mehr, da diese offenbar eine falsche Typographie erzeugt. Schade. --[[Benutzer:Pechristener|Pechristener]] ([[Benutzer Diskussion:Pechristener|Diskussion]]) 02:37, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
: Dies folgt der [[WP:FWF]] in einem Jahrzehnt konsistenter Praxis: ''[[Special:Diff/48655388 |diff]]'', ''[[Special:Diff/49342116|diff]]'' und ist mit ''[[Special:Diff/50695268|diff]]'' unter ausdrücklicher Berufung auf WD:TYP / WP:TYP so der Standard.<br />
:* Dann musste jemand seine persönliche Nase durchsetzen und hat die klare konsistente einheitliche Darstellung auf zwei gleichberechtigt beliebig auszuwählende ausgedehnt; ''Vorlage:lang'' folgt der ursprünglichen Konvention mit weiter Verbreitung und ist damit auch für linguistischen Kontext geeignet und kompatibel zum Bestand zwecks Einheitlichkeit innerhalb desselben Artikels.<br />
:** [[WD:FWF #Nochmal Anführungszeichen]] stellt dar, dass 2008 gemäß WP:TYP die deutsche Übersetzung eines fremdsprachigen Begriffs in einfache Anführungszeichen gesetzt wird.<br />
:** Dem folgt die Richtlinie wie auch die Vorlage.<br />
:* In der heute gültigen Fassung von [[WP:TYP #Bedeutungsangaben]] sind mit „oder auch“ beide Formen gleichberechtigt aufgeführt, das (ältere) „untere Beispiel“ zeigt den Quellcode mit einfachen Anführungszeichen.<br />
:* Die Behauptung, mit der diese Diskussion eröffnet wurde, ist somit schlicht falsch:<br />
:** „Dort steht, dass die Bedeutungsangabe in ganzen anführungszeichen zu setzen ist, nicht in halben.“<br />
:** Steht dort aber nicht.<br />
:* Was das Komma angeht, so hätte das eigentlich auch in der „nackten Version“ in dieser Situation mitgeliefert werden sollen; habe ich inzwischen ergänzt, danke für den Hinweis. Die neuartigen Parameter werden vorwiegend bei den spezialisierten Sprach(namen)-Vorlagen verwendet; dort stand das Komma von jeher hinter geeigneten Ausdrücken.<br />
:* Die [[Special:Diff/184152207|Bearbeitung]] hinterließ jetzt leere Parameterzuweisungen; das wird ab heute als Fehler gemeldet und später auch kategorisiert werden.<br />
:* Am Rande bemerkt sollte diese Vorlage nicht inflationär um jeden Preis für jedes Fremdwort eingesetzt werden; wichtig ist sie für alle nicht-lateinischen Schriften und für Begriffe von zentraler Bedeutung, namentlich das Lemma des Artikels und dessen Etymologie. Bislang wurde aber noch kein Konsens für eine einschlägige und den Quelltext nicht überfrachtende Regelung hergestellt; es gibt auch nur zwei Autoren, die die Vorlage vielhundertfach für jedes englische oder ungarische Wort in einem Artikel einsetzen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:27, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
{{ping|PerfektesChaos}}Ok, vielen Dank für die Aufklärung. Ich hatte in der [[WP:TYPO]] überlesen, dass beide Varianten von Anführungszeichen gültig sind, was aber glaube ich, auch nicht immer so war. Vielen Dank für den Hinweis auf [[WP:FWF]], eine Seite, die ich bis jetzt gar nicht kannte. Wieso wird aber dort nicht explizit darauf hingewiesen, dass sowohl „“ wie auch ‚‘ verwendet wird und weshalb sich auf [[WP:TYPO]] keine Beispiel befindet, dass die Vorlage so verwendet, wie sie jetzt gerade ist, ist mir noch nicht ganz klar. Der Einsatz der Vorlage scheint auch nicht ganz klar zu sein. Den Hinweis auf die nicht zu häufige Verwendung habe ich bis jetzt auch noch nicht angetroffen.--[[Benutzer:Pechristener|Pechristener]] ([[Benutzer Diskussion:Pechristener|Diskussion]]) 03:39, 6. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
== lang ist kürzer als Sprache... ==<br />
<br />
... aber lang kommt wohl auch von language, was wieder langer ist als Sprache ;) . Im Sinne der "Barrierefreiheit" halte ich die Verwendung der deutschen Sprache für sinnvoll. Andere Vorlagen werden ja üblicherweise auch übersetzt. ...[[Benutzer:Sicherlich|<span style="color:#348853">Sicherlich</span>]] <sup> [[Benutzer Diskussion:Sicherlich|Post]] </sup> 22:54, 12. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
: Grundsätzlich bin ich ja durchaus für sehr sprechende und selbsterklärende Namen von Vorlagen zu haben.<br />
: Hier liegt der Sachverhalt jedoch etwas anders:<br />
:* <code>lang|en|</code> ist die Repräsentation von:<br />
:** <code>lang="en"</code><br />
:** Beispiel: <code><nowiki>{{lang|en|language}}</nowiki></code> expandiert zu<br /> <code>{{#tag:nowiki|{{lang|en|language}}<nowiki />}}</code><br />
:** Das ist auch im Wikitext des ANR vielfach zu finden; beispielsweise [{{fullurl:Spezial:Suche|search=insource%3Apoem+insource%3A%2Fpoem.%2Blang%3D\%22...%3F\%22%2F}} mit poem].<br />
:* Auch als Parameter <code>lang=</code> ist es aus dem gleichen Grund in allerlei Vorlagen verwendet, mit genau dieser Bedeutung.<br />
:* Somit werden nicht nur blinde, sondern auch neue Benutzer sich damit abfinden und es erlernen müssen, dass es diesen Ausdruck <code>[[H:Tags#lang|lang]]</code> nun einmal gibt.<br />
: Der Name der der Vorlage ist Tausenden von Autoren seit einem Dutzend Jahren vertraut; sie wurde unter diesem Namen 100.000-fach im ANR verbaut.<br />
:* Sie jetzt nachträglich umzubenennen würde allen Beteiligten aufzwingen, dass sie lernen müssten, ein neuer Name wäre gleichbedeutend mit einem alten. Im Artikelbestand würde noch für ein Jahrzehnt die bisherige Form stehen. Es muss sich dann also jeder Autor zukünftig mit zwei Namen aber gleicher Funktion geistig beschäftigen. Dieser Migrationsaufwand und die entstehende langjährige Verkomplizierung frisst von vornherein jeglichen muttersprachlichen Effekt auf. Insbesondere wird dieses Doppellernen auch allen neuen Benutzern aufgezwungen, für die es dadurch noch komplizierter wird, was im Widerspruch zum Ziel des Abbaus von Barrieren steht.<br />
:* Bot-Läufe zur Umbenennung von Vorlagen gibt es übrigens nicht; dieser hier würde bei permanenter Maximalgeschwindigkeit rund drei Monate am Stück dauern und würde Beobachtungslisten und Versionsgeschichten in unverhältnismäßiger Weise belasten.<br />
: Hinzu kommt, dass <code>Sprache</code> an und für sich die genaue Funktion auch nicht wiedergibt und missverständlich wäre; ein Manko, dass auch dem bisherigen Namen anhaftet.<br />
:* Die wirkliche Funktion ist: <code>Fließtext-Textfragment in Sprache</code>.<br />
:* Jemand, der <code>Vorlage:Sprache</code> zum ersten Mal irgendwo aufgelistet sieht, könnte sich darunter auch vorstellen, dass hier der Name einer Sprache angezeigt und ggf. verlinkt wird, wie das etwa [[Vorlage:enS]] ausführt: {{enS}}.<br />
: Deine Anregung hättest du ca. 2005/2006 vortragen müssen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:46, 13. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
== Font zh-Hant und zh-Hans zu groß ==<br />
<br />
''Ich führe hier eine Diskussion weiter, die in [[:Vorlage Diskussion:Zh#Font neuerdings zu groß?]] begonnen hat.''<br /><br />
Unlängst hat es offenbar ein Änderung für die Sprachen zh-Hant und zh-Hans (aber nicht für zh-Hani) gegeben (und dies wirkt sich jetzt in der Vorlage zh aus). Der Font ist jetzt vergrößert und – wie es [[Benutzer:Furfur]] so treffend schreibt – „sieht es dysproportional aus. Die Schriftzeichen sind deutlich größer als in zh.wikipedia.“ Vorher (Größe 100 %) war es eindeutig besser lesbar.<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| Text mit zh-Hans || Monat und Mond (beide „{{lang|zh-Hans|月}}“) sind im Chinesischen ({{lang|zh-Hans|中文}}) dasselbe.<br />
|-<br />
| Text mit zh-Hani || Monat und Mond (beide „{{lang|zh-Hani|月}}“) sind im Chinesischen ({{lang|zh-Hani|中文}}) dasselbe.<br />
|-<br />
| Text ohne Vorlage|| Monat und Mond (beide „月“) sind im Chinesischen (中文) dasselbe.<br />
|}<br />
Oder hier ein real existierender Wikipediatext:<br /><br />
Am Anfang steht „'''Deng Xiaoping''' ({{zh|v=邓小平|t=鄧小平}}) ... ...“ weiter unten dann: „Sein Vater gab ihm den Namen ''Deng Xiansheng'' (邓先圣) [...], im Alter von fünf Jahren bekam er von seinem Lehrer den Namen ''Deng Xixian'' (邓希贤).“ <br/><br />
Ich plädiere dafür, die Vergrößerung rückgängig zu machen -- [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 12:59, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
: Ich habe das jetzt reduziert und Hani einbezogen.<br />
: Eine leichte Vergrößerung tut den Zeichen jedoch gut; früher sahen fast alle Benutzer nur Käsekästchen, aber heute sollte das schon zu etwas mehr als Brei verschwimmen.<br />
: Danke für den Hinweis --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 13:35, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
::谢谢 (auf deutsch: merci!) -- [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 19:01, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::: Bei mir sind {{lang|zh-Hans|月}} und {{lang|zh-Hans|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hans|...}}</nowiki></code> immer noch größer als {{lang|zh-Hani|月}} und {{lang|zh-Hani|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hani|...}}</nowiki></code>. Am [[:meta:User:LiliCharlie/global.css|meinem globalen Wiki-Stylesheet]] kann es nicht liegen, denn erstens ist dort nur eine Mindestgröße für CJK-Zeichen definiert, und zweitens für beide gleich. Kann es sein, dass der de.WP-Vergrößerungsalgorithmus bei <code><nowiki>{{lang|zh-Hans|...}}</nowiki></code> und <code><nowiki>{{lang|zh-Hant|...}}</nowiki></code> doppelt angewendet wird, zum Beispiel zusätzlich noch einmal für das enthaltene <code><nowiki>{{lang|zh|...}}</nowiki></code>? <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 20:42, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
{{ping|LiliCharlie}} Hmmmh, immer ärgerlich, wenn es zu solchen nicht vorhergesehenen Nebeneffekten kommt – sorry for that; aber wir müssten uns so allmählich für alle weiterentwickeln, und dewiki muss dann auch mal aus den ersten Kinderschuhen raus und erwachsen werden.<br />
* In deiner globalen CSS sehe ich <code>pt</code> nach der 18; das ist seltsam, denn es gehört zu auf Papier ausgedruckten Dokumenten. Für den Bildschirm müsste es <code>18px</code> heißen, was üblicherweise das gleiche Erscheinungsbild ergeben wird.<br />
* Vieles an diesen Angelegenheiten ist auch von individuellen technischen Gegebenheiten abhängig; Betriebssystem, installierte Fonts, Browser, persönliche Einstellungen. Deshalb überblicke ich nicht immer jede Auswirkung bei allen.<br />
* Du könntest freundlicherweise in deiner hiesigen [[Special:MyPage/common.css|common.css]] einfügen:<br />
<syntaxhighlight lang="css" style="margin-left:2em"><br />
.Hani, .Hans, .Hant {<br />
font-size: 100% ! important;<br />
}<br />
</syntaxhighlight><br />
:* Das wäre das genaue Gegenstück zur hiesigen Vorgabe für alle Benutzer und macht diese wieder rückgängig.<br />
* Zukünftig können die Darstellungen hierzuwiki übrigens per Schriftsystem adressiert werden und müssen nicht mehr für jede Sprache einzeln aufgezählt werden.<br />
* Ein Übereinanderliegen mehrerer Definitionen kann ich ausschließen. Da müsste auch in der zh-Vorlage ziemlich wild der Wurm drin sein, und wenn diese überhaupt nicht beteiligt ist dann gleich gar nicht.<br />
* Insgesamt geht es darum, für über 200 menschliche Sprachen und bislang mehrere Dutzend Schriftsysteme eine möglichst einfache und überschaubare und leicht zu pflegende moderne Architektur auch in den Vorlagen umzusetzen. Bislang gab es einen gruseligen Wildwuchs und rund 50 unterschiedliche Programmierungen, auch mit jeweils verschiedenen Parameternamen für die gleichen Zwecke.<br />
Gutes Gelingen --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 22:37, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:: Danke, [[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]], das Einfügen von <code>.Hani, .Hans, .Hant { font-size: 100% ! important; }</code> auf meinem dewiki-Stylesheet hatte den gewünschten Effekt.<br />
<br />
:: Ich bin darauf gespannt, wie „die Darstellungen hierzuwiki ... per Schriftsystem adressiert werden“ sollen. Wichtig ist mir einerseits, dass im CJK-Bereich weiterhin per Sprache (und manchmal per Land!) adressiert werden kann und zum Beispiel zwischen <code>zh-Hans</code> {{lang|zh-Hans|禅}} und <code>ja</code> {{lang|ja|禅}} („[[Chan]]/[[Zen]]“) unterschieden werden kann, zwischen <code>zh-Hans</code> {{lang|zh-Hans|龜}} und <code>zh-Hant</code> {{lang|zh-Hant|龜}} und zwischen <code>zh-Hant-TW</code> {{lang|zh-Hant-TW|扁}} und <code>zh-Hant-HK</code> {{lang|zh-Hant-HK|扁}}. (<code>zh-Hant-TW</code> {{lang|zh-Hant-TW|扁}} wird auf meinem System falsch dargestellt als {{lang|zh-Hant|⿸户𠕁}} wie in Hongkong und Festlandchina statt mit der taiwanischen Zeichenform {{lang|zh-Hant|⿸戶𠕁}}. Die Unterscheidung zwischen <code>zh-Hant-TW</code> und <code>[https://www.w3.org/International/articles/language-tags/#region zh-Hant-HK]</code> ist so essentiell, dass mein Firefox nicht alleine dasteht, sie seit Jahr und Tag standardmäßig zu unterstützen, nur ist offensichtlich dewiki noch nicht so weit gekommen...) Und natürlich ist auch wichtig, dass Unicode-Zeichen, die zu den Pseudo-Schriftsystemen mit den [[ISO 15924]]-Codes <code>Zyyy</code> („undetermined/common“) und <code>Zinh</code> („inherited“) gehören korrekt behandelt werden und zum Beispiel ein <code>U+00B7</code> ''middle dot'' in einem sinisierten und in chinesischen Zeichen geschriebenen Namen als Teil der chinesischen Schrift erkannt wird und entsprechend formatiert dargestellt wird. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 00:19, 22. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::: Was du auflistest, ist ja wohl auch im letzten Dutzend Jahre so gewesen und kann zukünftig nur irgendwann besser werden?<br />
::: Wir sind mittelfristig in der Lage, die Kodierung von Textsequenzen zu analysieren und etwa Zeichen von lateinisch auf fullwidth oder halfwidth zu konvertieren, sofern das in bestimmtem Kontext gewünscht würde.<br />
::: Allerdings bin ich vermutlich der Einzige, der das beherrscht, und auf Jahre ausgebucht.<br />
::: Der gesamte Sektor der Sprach-Schrift-Text-bezogenen Vorlagen wird in diesen Jahren allmählich aufgeräumt, systematisiert, vereinheitlicht, vereinfacht; dabei bin ich allerdings momentan bei den nichtlateinischen Buchstabenschriften und habe mir die Silben- sowie ideografischen Schriftsysteme für den Abschluss vorgesehen; schon weil ich außer dem Zeichen für Baum und dem davon abgeleiteten Zeichen für Wald nix lesen kann.<br />
::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:05, 22. Jan. 2019 (CET)<br />
:::: Also ich habe kein common.css (wusste gar nicht, dass es das gibt), und bei mit sind die Zeichen mit zh-Hans (erste Zeile der Tabelle oben) immer noch deutlich größer (und aus meiner Sicht zu groß), während der Text mit zh-Hani normal aussieht (d.h. so wie ohne Benutzung der Vorlage - dritte Zeile) -- [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 22:50, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::: Ich vermute jedoch, dass du als offenkundig sprachkundig auf deinem Rechner schöne, große Fonts installiert und konfiguriert hast, oder im Browser passende Einstellungen vorgenommen hast. Damit kannst du auch ohne Vorlage alle Einzelheiten der Zeichen gut erkennen.<br />
::::: Normalsterbliche Leser sehen jedoch die Grundausstattung aus ihren Rechnern, und für die ist ein Hant-Zeichen genauso hoch wie ein lateinisches X und dieses aber mit wesentlich weniger Kleinkram verziert.<br />
::::: Probiere doch mal die angegebene Regel, um wieder die exakt gleiche Schriftgröße wie bei lateinischen Buchstaben zu erhalten, wenn du persönlich damit glücklicher bist. 谢谢 – was bei mir nur zwei schwarze Kleckse ohne unterscheidbare Einzelheiten ergibt.<br />
::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 23:24, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
:::::: In unseren Artikeln kommen (sehr) häufig Begriffe nebeneinander vor, von denen manche in Kurz- und Langzeichen identisch geschrieben werden und das Markup <code>zh-Hani</code> erhalten, während andere in Kurzzeichen anders als in Langzeichen geschrieben werden und entsprechend mit <code>zh-Hans</code> respektive <code>zh-Hant</code> markiert sind. Ich empfinde die auf de.WP dadurch entstehende typografische und die Lesbarkeit infrage stellende momentane Situation als eine mittelmäßige Katastrophe, die schleunigst behoben werden sollte. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 23:37, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
:::::: P.S. Meines Erachtens sollten <code>zh-Hani</code> und <code>zh</code> zur gleichen Darstellung führen und sich in der Größe nicht von <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hant</code> unterscheiden; über eine davon unterschiedene Ausgabe vom <code>zh-Bopo</code> ([[Zhuyin|Bopomofo]]) und insbesondere von <code>zh-Latn</code> ([[Pinyin]] [[Liste von Transkriptionssystemen für die chinesischen Sprachen|usw.]], das besser '''nicht''' größer als der ebenfalls in lateinischer Schrift geschriebene deutsche Fließtext dargestellt werden sollte) lässt sich diskutieren. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 23:52, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::: Lesbarkeit – das ist ja ein großes Wort, das du da einführst.<br />
:::::::* Ein lateinisches E hat drei horizontale Striche, mit zwei Zwischenräumen um hindurchzuschaun.<br />
:::::::* 谢 hat circa acht horizontale Ebenen und sieben Zwischenräume.<br />
:::::::* Normale Leser haben ihre Darstellung schon von der Installation her so konfiguriert, dass die drei Linien des lateinischen E gut unterscheidbar sind. Vier oder maximal fünf Linien übereinander mögen notfalls auch noch gehen.<br />
:::::::* Sieben oder acht Linien führen jedoch dazu, dass kaum noch Platz für die trennenden Zwischenräume bleibt, weshalb das ganze Schriftzeichen zu einem leicht zebramäßigen schwarzen Klumpen zerläuft. Lesbar oder als Schriftzeichen wahrnehmbar ist das für normale Leser nicht mehr.<br />
::::::: Wenn etwas katastrophal ist, dann ist es die Forderung, die komplizierter aufgebauten Han*-Zeichen dürften nicht größer werden als ein lateinisches&nbsp;E – das kann für die Gesamtheit aller Leser nicht erbaulich werden, wenn in unseren Texten lateinische und CJK-Zeichen gemischt in einer Zeile auftreten.<br />
::::::: Ich gehe sehr stark davon aus, dass ihr als Schriftkundige in euren Konfigurationen irgendwas angestellt habt, dass ihr eure CJK-Zeichen noch erkennen könnt. Das kann ein spezieller Font oder die Browser-Konfiguration sein, oder das schon gefundene Wiki-CSS. Das seht dann aber nur ihr, und der Rest der Welt (mich eingeschlossen) nimmt etwas anderes wahr.<br />
::::::: Ich habe auf euren Wunsch hin die Vergrößerung nur noch auf moderate 110 % eingestellt; das hat schon kaum die eigentlich beabsichtigte Wirkung, aber es ist nicht höher als ein lateinisches&nbsp;Ê mit einem Akzent und kann nicht die behauptete fürchterliche Wirkung haben. Dieses <span style="font-size:110%">E</span> hat genau den gleichen Vergrößerungsfaktor, und es führt ja nun nicht gerade zum Totalschaden.<br />
::::::: Nebenbei bemerkt sollten immer alle nichtlateinischen Textfragmente in die einschlägigen Vorlagen eingeschlossen sein, damit sie der einheitlichen Konfiguration zugänglich werden.<br />
::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 00:25, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::: Wieso werden Zeichenfolgen im Schriftsystem <code>zh-Hani</code> unterschiedlich groß dargestellt als die in <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hant</code>? – Schließlich sind die Zeichen in <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hant</code> ''per definitionem'' sich [[Menge (Mathematik)#Durchschnitt (Schnittmenge, Schnitt)|überschneidende]] Teilmengen der Zeichen in <code>zh-Hani</code> (und natürlich der in <code>zh</code>). <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 00:33, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::: Bei mir sind alle Hani, Hans, Hant genau gleich groß; und ohne Vorlagenwirkung auch genauso groß wie ein lateinischer Großbuchstabe, beispielsweise EHMSTW.<br />
::::::::: Ich habe eine Normalbenutzerkonfiguration, zumindest was alle nichtlateinischen Schriften anginge.<br />
::::::::: Ich gehe schwer davon aus, dass ihr Schriftgelehrten euch über ein Jahrzehnt Wiki- und anderer Lektüre eine private Umgebung eingerichtet habt, so dass bei euch die Welt normal und hübsch aussieht. Nur ist dieses Erscheinungsbild nicht das, welches 99,9 % der Leser der Wikipedia zu Gesicht bekommen.<br />
::::::::: Bis vor einigen Jahren konnte ich keine CJK-Zeichen sehen, sondern sah immer nur Rechtecke mit dem Hexadezimalcode der Zeichen darin. Zu der Zeit war es mir auch völlig egal. In jüngerer Zeit hat aber auch das billigste Dummsmartphone Chinesisch und Japanisch und Koreanisch gelernt, und jetzt erscheinen bei unserer Leserschaft die Schriftzeichen nicht mehr als Rechtecke. Also müssen sie halbwegs manierlich ausschauen und nicht als schwarze Kleckse, selbst wenn kaum ein Leser das wirklich entziffern könnte.<br />
::::::::: Die Aufgabe liegt nun darin, einen Weg zu finden, wie für eure persönlichen Einstellungen derselbe Wikitext annehmbar aussieht, der auch für Standardleser mit der Grundeinstellung des Betriebssystems ohne Sprachkenntnisse anschaulich wirkt.<br />
::::::::: Die Mengenlehre hat mit der Angelegenheit nichts zu tun; die Rechnerkonfigurationen arbeiten anders.<br />
::::::::: Bopo hatte ich bislang nicht auf dem Radar, kommt aber in Kürze.<br />
::::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 01:00, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::::: Für mich persönlich ist nach Umsetzung deines Hinweises zur Änderung meines dewiki-Stylesheets alles gut, aber [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] hat vor ein paar Stunden geschrieben: ''„...&nbsp;bei mit sind die Zeichen mit zh-Hans (erste Zeile der Tabelle oben) immer noch deutlich größer (und aus meiner Sicht zu groß), während der Text mit zh-Hani normal aussieht (d.h. so wie ohne Benutzung der Vorlage - dritte Zeile)“''. Da ich nach jahrelanger Beobachtung keinen Anlass sehe, an Wassermausens Zuverlässigkeit zu zweifeln, komme ich zu dem Schluss, dass Zeichenfolgen mit besonderen chinesischen Kurzzeichen für die Mehrzahl unserer Benutzer größer dargestellt werden als Zeichenfolgen mit Zeichen, deren chinesische Kurz- und Langzeichen identisch sind; auch im letzgenannten Fall handelt es sich jedoch um Zeichenfolgen in chinesischen Kurzzeichen (und zusätzlich um welche in chinesischen Langzeichen, denn beide sind [d.&nbsp;h. ''happen to be''] identisch). <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 01:16, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::::: Wobei ich anempfehlen würde, deiner CSS-Spezifikation noch ein <code>.Bopo,</code> voranzustellen.<br />
::::::::::: Woher der Browser beim individuellen Leser seine Schriftzeichen zur Darstellung der CJK bezieht, ist sehr stark vom Betriebssystem und dessen Grundausstattung abhängig.<br />
::::::::::: Durchschnittsleser werden hier nichts gemacht, installiert, konfiguriert haben.<br />
::::::::::: Gleichwohl können mehrere Schriftdefinitionsdateien zusammenwirken. So kann ich mir gut vorstellen, dass Hans in einem vorrangigen Font mit enthalten ist, weil darüber wohl moderne Kommunikation abgewickelt würde. Damit versucht das Darstellungssystem erstmal auszukommen. Wenn nun Zeichencodes nicht enthalten sind, etwa weil die Codes spezifisch Hant oder Hani zuzurechnen wären, dann kramt ein modernes System so lange in allen anderen Schriftdefinitionsdateien, bis es ihm möglichst gelungen wäre, jedes Zeichen irgendwie darzustellen.<br />
::::::::::: Dabei kommen die Zeichen jedoch aus unterschiedlichen Schriftdefinitionsdateien in unterschiedlichem Stil mit unterschiedlichen Charakteristika und Attributen. Deshalb müssen die nicht zwangsläufig optisch zusammenpassen.<br />
::::::::::: Wir hatten vor einem Dutzend Jahren mal sowas Ähnliches mit Griechisch gehabt: Der Standard-Zeichensatz, unter Windows typischerweise „Arial“, enthielt damals (wenn überhaupt) nur die Basiszeichen für Neugriechisch. Wenn nun Altgriechisch (also sogenanntes Polytonisch) dargestellt werden sollte, dann kamen diese Zeichen aus einem nachrangigen Font und hatten ggf. einen anderen Designer und andere Charakteristika. Damit sahen in einem Wort die Buchstaben mit diakritischen Zeichen (echt alt) aber deutlich anders aus als die undekorierten Buchstaben (neu). Nachdem jedoch die Rechner immer fetter ausgestattet werden und das Standard-Arial usw. auch das komplette Altgriechisch aus einem Guss enthält, passt es mittlerweile. Bis dahin konnte über CSS die Rangfolge der Schriften beeinflusst werden.<br />
::::::::::: Hern/Frau Wassermaus lege ich die Spezifikation einer CSS-Deklaration nahe, ggf. auch unter expliziter Angabe der auf den verwendeten Rechnern installierten Profi-Schriftarten, wodurch sich das Betriebssystem nicht mehr wahllos zusammensucht, was es grad an grafischen Definitionen finden kann.<br />
::::::::::: Auf Unicode-Mailinglisten war ich noch nie, bezweifle auch dass sie mit der Problematik hier etwas zu tun hätten.<br />
::::::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 01:51, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::::::: Hier geht es nicht um <code>font-family</code>, sondern ausschließlich um <code>font-size</code>. Weshalb sollte es nicht möglich sein, für Text in <code>zh-Hani</code> und <code>zh-Hans</code> (sowie auch <code>zh-Hant</code> und <code>zh</code>) bei Betriebssystem und/oder Browser eine einheitliche Schriftgröße anzufragen? <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 02:02, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::::::: Weil die absolute sichtbare Zeichengröße zu den Charakteristika gehört, die von Schriftartdatei zu Schriftartdatei unterschiedlich ausfallen können.<br />
::::::::::::: Bitte mal [[Letter]] angucken, und die Skizze rechts. Zwar arbeiten Browser nicht mehr mit Bleibuchstaben, aber das Grundprinzip und die Maße haben sich seit 500 Jahren nicht geändert.<br />
::::::::::::: ''font-size'' beschreibt die Kegelhöhe ''d'', also die Bleiletter drumrum. Heute: Das umschreibende Rechteck. Hingegen ist das sichtbare Zeichen, das Schriftbild, auf allen vier Seiten von Fleisch umgeben. Die Wahl der Abmessungen ist in das Belieben der Schriftdesigner gestellt und muss nicht zusammenpassen, ist nur innerhalb desselben Font mit Glück oder in aller Regel identisch – kann jedoch von Schriftsystem zu Schriftsystem innerhalb derselben Schriftartdatei stark variieren und sogar über das eigentlich umschreibende Rechteck hinausgreifen, was bei asiatischen Schriften häufiger mal passiert.<br />
::::::::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 02:15, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::::::::: Wassermaus hat nicht geschrieben, dass Text in <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hani</code> in verschiedenen Fonts dargestellt würden. (Auch auf meinem System sind beide ununterschieden; <code>zh-Hani</code> und <code>zh</code> ''default to'' <code>zh-Hans</code>.) Davon ausgehend, dass zur Darstellung beider dieselbe Schriftart (d.&nbsp;h. ''typeface'' bzw. ''font'') benutzt werden bleibt die unterschiedliche Schriftgröße. (Als ich am 21. Jan 2019 um 20:21 MEZ geschrieben habe: „Bei mir sind {{lang|zh-Hans|月}} und {{lang|zh-Hans|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hans|...}}</nowiki></code> immer noch größer als {{lang|zh-Hani|月}} und {{lang|zh-Hani|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hani|...}}</nowiki></code>“ war ich mir sicher – ich wiederhole: sicher – und ich bin es angesichts der auf meinem System installierten Fonts noch immer –, dass ich beide mit derselben Schrift „Noto Sans SC“ betrachte.) — Es geht hier ausdrücklich um ''keine'' Font-Frage, sondern um eine Frage der Schriftgröße – insbesondere auch der Schriftgröße ''desselben'' Fonts. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 02:44, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::::::::: Hallo {{Ping|LiliCharlie|Wassermaus}} nur zur Info: eine [[Vorlage_Diskussion:HiS|ähnliche Diskussion]] haben wir gerade bei der Devanagari-Schriftvorlage (mittlerweile allerdings wohl entschärft, man sieht das frühere Problem nur noch an den Bildschirmfotos). Gruß --'''''[[User:Furfur|<span style="color: #8806CE; font-family: Palatino, Times, serif">Furfur</span>]]'''''<sup> &#8258; [[User talk:Furfur| Diskussion]]</sup> 18:53, 19. Feb. 2019 (CET)<br />
<br />
== Falsche Ausgabe bei Malayalam ==<br />
<br />
Die veraltete Codierung des Zeichens ൻ als ന് funtioniert nicht:<br />
* <nowiki>{{lang|ml|ന്}}</nowiki> → {{lang|ml|ന്}}<br />
* <nowiki>{{MlS|ന്}}</nowiki> → {{MlS|ന്}}<br />
Der [[Breitenloser Verbinder|ZWJ]] am Ende wird offenbar abgeschnitten. --[[Benutzer:androl|androl]] [[Benutzer Diskussion:androl|☖☗]] 19:04, 24. Mai 2019 (CEST)<br />
<br />
== Parameter LONG ==<br />
<br />
Hallo {{ping|PerfektesChaos}}<br />
<br />
bei {{Vorlage|lang/Latn-nachgestellt/Doku}} wird der Parameter <code>LONG</code> unterstützt, bei {{Vorlage|lang/Latn/Doku}} nicht. Gibt es dafür einen tieferen Grund? (Ist mir beim Erstellen von {{Vorlage|piS-Latn}} aufgefallen, eigentlich hatte/habe ich dort keinen Bedarf für die Nachstellung gesehen.)<br />
<br />
Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:18, 11. Jun. 2019 (CEST)<br />
<br />
: Das liegt eher an der überkommenen ''nachgestellt''-Familie, die aus Kompatibilitätsgründen zu unterstützen war.<br />
:* Die ''nachgestellt''-Familie gehört eigentlich zum Kyrillischen, also mit [[Vorlage:lang/Cyrl-nachgestellt/Doku]] dokumentiert, und betrifft den Großraum Ex-Sowjetunion und dort vor meiner Zeit eingeführte Sitten.<br />
: [[Vorlage:kuS-Latn]] ([[Kurmandschi]]) schiene mir eher Präzedenzfall zu sein:<br />
:* {{kuS|کوردی&lrm;|ku-Latn=Kurmancî|en=Kurdish language}}<br />
: Die anderen Sprachvarianten sind immer technisch möglich; es ginge bei Parameter LONG nur um die Frage, ob das explizit in der Dokumentation aufgelistet werden würde.<br />
: Ich denke, mit zunehmender Ausbreitung der neuen Vorlagentechnologie wird das Prinzip allmählich bekannter werden, und dann fällt die Notwendigkeit, alles überall zu erwähnen irgendwann weg.<br />
: Insofern: {{lang|pi-Sinh|पाळि|Paḷi|pi-Latn=Pāli}} funktioniert ja. Stünde bloß nicht explizit in der Doku, weil vielmehr müsste die Latn-Universaldoku Parameter für ''Sinh'' und ''Mymr'' erhalten, und das ist wohl weniger der Hit. Weil kämen Dutzende Parameter für die Doku in Frage.<br />
:* {{piS-Latn|Pāli|pi-Sinh=पाळि}} funktioniert ja auch. Steht nur nicht in der Doku.<br />
: Je später die Sprachnamensvorlagen im Lauf der Jahre angelegt werden, desto geringer ist der Bedarf und desto seltener die Anwendung. Alles, was jetzt noch neu hinzukommt, scheint mir ziemlich exotisch. Die Doku-Schablone wird dadurch aber irgendwann unbeherrschbar.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 19:47, 11. Jun. 2019 (CEST)<br />
:: Danke für die Erläuterungen! Quelle der Verwirrung war, dass ich den Parameter <code>LATN</code> bei [[Vorlage:lang/Latn/Doku]] übersehen habe. :-( Als es dann nicht funktioniert hat, habe ich mit {{Vorlage|AzS-Latn}} die „falsche“ <code>-Latn</code>-Vorlage als Beispiel erwischt; {{Vorlage|kuS-Latn}} wäre eine „richtige“ Referenz gewesen. Dann wäre ich auch auf <code>LATN</code> gestoßen.<br />
:: Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 01:56, 13. Jun. 2019 (CEST)<br />
:: PS: Klar wird die Anzahl Verwendungen bei späteren Vorlagen-Erstellungen tendenziell niedriger. Aber die Sprachauszeichnungsvorlagen sind als „Familie“ designed. Da finde ich Konsistenz in der Familie gesamthaft ein gutes Argument, dass für mich eher auch bei diesen Fällen für die Anlage einer entsprechenden Vorlage spricht.<br />
<br />
== bs ==<br />
<br />
bosnisch wird vorrangig latein geschrieben, und gehört nicht std kursiv. für die kyrillische variante braucht es eine ergänzung. --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 09:33, 14. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
# Es verhält sich so, dass Bosnisch derzeit meistens mit einem lateinischen Schriftsystem ''(latinica)'' geschrieben wird, daneben mit einem kyrillischen ''(bosančica)'' und fast nur noch historisch mit einem persisch-arabischen ''(arebica).'' Bei der [[IANA]] ist für ersteres die Sprachauszeichnung <code>bs-Latn</code> und für zweiteres <code>bs-Cyrl</code> registriert; letzeres ist nicht registriert, und die beiden registrierten werden als redundant betrachtet, d.&nbsp;h. <code>bs</code> kann für beide benutzt werden. Siehe [https://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry/language-subtag-registry ''IANA Language Subtag Registry''].<br />
# Kursivschrift dient nach [[Kursivschrift#Anwendung]] folgendem grundsätzlichen Zweck: „Generell zeigt eine kursive Hervorhebung an, dass es sich&nbsp;... um ein Fremdwort aus einer anderen Sprache handelt&nbsp;... Das Schriftbild verliert dadurch seine potenzielle Ambiguität.“ Wir verwenden also Kursivschrift um der Leserschaft Klarheit zu geben, dass es sich um [[Objektsprache|objektsprachlichen]] (fremdsprachlichen) Text handelt und nicht um [[Metasprache|metasprachlichen]] (deutschen). <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 10:38, 14. Aug. 2019 (CEST)<br />
::: ?? <nowiki>{{lang|bs|Босна и Херцеговина }}</nowiki> → {{lang|bs|Босна и Херцеговина}} - kyrillisch gehört nicht kursiv. nie. --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 10:16, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::: Schreibstu <nowiki>{{lang|bs-Cyrl|Босна и Херцеговина}}</nowiki> → {{lang|bs-Cyrl|Босна и Херцеговина}} – dann weiß Vorlage, dass du beabsichtigst, kyrillisch zu schreiben, und unterlässt die Kursivierung, und eines Tages wirst du sogar einen Anschiss bekommen, falls du ein lateinisches „o“ oder griechisches ''omikron'' als zweiten Buchstaben reintippst, oder ''a'' bzw. ''alpha'' als letzten. VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:32, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
::::: Och menno, wir sind ja auf ner Vorlagendisku, warum sagt mir das denn keiner?<br />
::::: Na, dann kopier mal <code><nowiki>{{lang|bs-Cyrl|Бoснa и Xepцeговинa}}</nowiki></code> auf eine Seite im ANR und guck dir den HTML-Code in der Seitenvorschau an.<br />
::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 18:58, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::::: <small>In kyrillischer Kursivschrift werden auf meinem System aufgrund des Sprachen-Markups <code>bs</code> sogar [[Glyphe]]n zur Darstellung verwendet, wie sie für Sprachen des untergegangenen Jugoslawiens üblich und für Sprachen der untergegangenen UdSSR eher unüblich sind, siehe [[Kyrillisches Alphabet#Kursive und aufrechte Formen]]. Da gibt es nichts zu meckern.</small> <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 19:56, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Falscher Link bei ko-Hani ==<br />
<br />
Beim Artikel [[Sudogwon]] wollte ich folgende Auszeichnung verwenden:<br />
<br />
{{Zitat|<nowiki>Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방|ko-Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.</nowiki>}}<br />
<br />
Das wird aber wie folgt dargestellt:<br />
{{Zitat|Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방|ko-Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.}}<br />
<br />
Der Link geht zum (japanischen) [[Kanji]] statt korrekterweise dem (koreanischen) [[Hanja]].<br />
<br />
Grundsätzlich stellt sich mir eh die Frage, ob man bei zwei Schriften für die gleiche Sprache das in dieser Form rendern soll. M. E. wäre es besser, die beiden Schriften hintereinander darzustellen und nicht durch die deutsche Übersetzung auseinander zu reissen.<br />
<br />
Ich habe es jetzt durch zwei mal lang gelöst. Das ist semantisch weniger aussagekräftig und reduziert etwas die „sexiness“/Mächtigkeit der Vorlage, aber die Darstellung ist so, wie ich sie erwarten würde:<br />
{{Zitat|<nowiki>Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방}}, {{lang|ko-Hani|京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.</nowiki>}}<br />
<br />
{{Zitat|Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방}}, {{lang|ko-Hani|京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.}}<br />
<br />
Danke und Gruß, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 07:36, 28. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
: Insgesamt eine etwas neue Situation für mich und das Modul.<br />
:* Wenn du erneut eine Sprache als Parameter angibst, hier <code style="white-space:nowrap">ko-Hani</code>, dann wird eigentlich eine andere Sprache erwartet, also englisch, französisch oder deutsch. Es geht dann auch um eine sinngemäße Übersetzung in eine Fremdsprache, nicht um eine alternative Verschriftung.<br />
:* Eine andere Verschriftung derselben Sprache bedürfte eher des Schriftparameters:<br />
:** <nowiki>{{lang|ko-Hang|경기 지방|Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}</nowiki><br />
:** {{lang|ko-Hang|경기 지방|Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}<br />
:* Dabei ist momentan die Reihenfolge noch nicht korrekt, aber anzustreben ist in der Tat die alternative Verschriftung unmittelbar auf den Stammbegriff folgend; bzw. auf die Transkription(en), die zuallererst dem Stammbegriff folgt, weil in einer anderen Schriftkultur ggf. eine alternative Transkription vorliegen könnte.<br />
:* Da muss ich mich erstmal wieder in das Modul einlesen; ich erinnere mich dumpf, dass sowas mit Kyrillisch-Arabisch ging, weiß aber nicht mehr wie das in einer ehemaligen südlichen Sowjetrepublik ablief.<br />
:* Worauf <code>Hani</code> verlinkt, kann ich korrigieren, nachdem ich die Bedeutung von <code style="white-space:nowrap">Hanb Hang Hani Hano Hans Hant</code> restlos verstanden habe.<br />
:* Sollte es sich herausstellen, dass es <code>Hani</code> gleichzeitig als japanische und koreanische Schrift gäbe, bekomme ich ein philosophisches Problem. „Lateinische“ Schrift bleibt lateinische Schrift, auch wenn damit finnisch oder italienisch notiert wird, und ist keine Privatangelegenheit von „Latein“. Die ISO kennt nur eine sprachlose Schrift.<br />
:* Für die Erforschung bedarf ich des langen Wochenendes mit Brückentag, für das sich bereits wieder ein Dutzend mehrstündige Aufgaben angesammelt haben, so dass ich mich frage, ob mir 3.–6. Ktober kenügend Kraft und Konzentration für knifflige Knobelaufgaben kredenzen werden.<br />
:* Ganz allgemein verstehe ich inhaltlich null von dem, was ich da mache, und setze die Angaben der ISO um.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:43, 28. Sep. 2019 (CEST)<br />
:: Danke für die Erläuterungen. Zu einigen deiner Punkte:<br />
::* {{"|Eine andere Verschriftung derselben Sprache bedürfte eher des Schriftparameters}}<br />
::** M.E. ist das nicht generisch genug. Es kann ja prinzipiell sein, dass man einen Begriff mit in mehreren Sprachen mit jeweils zwei Verschriftungen hat: Japanische und Chinesisch (siehe z.B. die Vorlage {{Vorlage|zh}}, die mehrere Verschriftungen unterstützt) sind da sicher wegen des kulturellen Austausches gute Kandidaten. Oder dein kyrillisch/arabisch-Beispiel gemischt mit Chinesisch könnte ich mir auch vorstellen.<br />
::* {{"|Sollte es sich herausstellen, dass es Hani gleichzeitig als japanische und koreanische Schrift gäbe, bekomme ich ein philosophisches Problem.}}<br />
::** Verstehe ich, aber würde mich nicht völlig überraschen, wenn eine Verschriftung vielleicht aus abstrakter technischer Sicht gleich ist, aber im Alltag/aus politischen Sensibilitäten heraus zwei Bezeichnungen hat, siehe [[Hangeul]] vs. [[Chosŏn’gŭl]], die immerhin beide auf [[Koreanisches Alphabet]] weiterleiten.<br />
:: Viel Erfolg und Zeit über das lange Wochenende, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 08:39, 29. Sep. 2019 (CEST)<br />
:: PS: Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist eine kontextabhängige Auflösung einer Komponente nichts völlig ungewöhnliches:<br />
::* <code>de</code>=[[Deutsche Sprache]]<br />
::* <code>de-CH</code>=[[Schweizer Hochdeutsch]]<br />
::* <code>ko-Hang-KR</code>=Koreanisch mit [[Hangeul]]-Schrift ([[Südkorea]])<br />
::* <code>ko-Hang-KP</code>=Koreanisch mit [[Chosŏn’gŭl]]-Schrift ([[Nordkorea]])<br />
:: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 12:51, 29. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
::: Die Reihenfolge hatte ich über den Brückentag programmtechnisch gelöst.<br />
::: Über Hani ja ko brüte ich aber weiterhin und bin mit dem Denken und Verstehen noch nicht fertig.<br />
::: Mir kam ein unerwartetes altgriechisches Blockzitat in die Quere, das mich eine Woche Arbeitskraft kostete und immer noch nicht abgeschlossen ist.<br />
::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:05, 9. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
== IPA pro Sprache? ==<br />
<br />
Hallo {{ping|PerfektesChaos}}<br />
<br />
Bei [[Rom]] steht in der Einleitung:<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma}}; {{itS|Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma}}; {{itS|Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
Eigentlich wollte ich es mit einer Vorlage formatieren, weil es ja der gleiche Begriff in zwei Sprachen ist:<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
was aber zu folgender Anzeige führt:<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
Das ist nicht das gewünschte Ergebnis, weil die Aussprache „fälschlicherweise“ beim lateinischen und nicht beim italienischen Wort ausgegeben wird. Das Ergebnis ist, wenn man es durchdenkt, aber absolut nachvollziehbar und logisch, weil das <code>IPA</code> sich auf die Grundsprache der Vorlage bezieht.<br />
<br />
Ich habe dann die folgenden Varianten probiert (schienen mir noch mögliche/vorstellbare Erweiterungen, die ins Parameterkonzept der Vorlage passen würden):<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|it-IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|it-IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
oder<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA-it=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA-it=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
Sie funktionieren aber nicht, weil die Parameter in der Form nicht bekannt sind.<br />
<br />
Man könnte es natürlich so lösen:<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{itS|Roma|IPA=ˈroːma|la=Rōma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{itS|Roma|IPA=ˈroːma|la=Rōma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
<br />
Aber dann wird die Gewichtung anders gesetzt, nicht von der ursprünglichen Sprache (Latein) zur heutigen (Italienisch), sondern anders herum.<br />
<br />
Gibt es schon eine Möglichkeit, dass gewünschte mit einer Vorlagenverwendung zu erreichen oder siehst du das als mögliche/sinnvolle Erweiterung an, die du irgendwann in deiner unendlich verfügbaren freien Zeit einmal ermöglichen könntest? Hätte vermutlich den „netten“ Nebeneffekt, dass man auch bei mehreren Sprachen jeweils die Aussprache angeben könnte.<br />
<br />
Danke und Gruß, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 04:07, 9. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
<br />
: Die Logik ist folgende:<br />
:* Es gibt einen Stamm-Ausdruck: <code>1=</code><br />
:* Zu diesem Stamm-Ausdruck gibt es Audio, IPA, Allerwelts-Transkriptionen, fachliche Transkriptionen, Übersetzungen usw.<br />
: Neben diesem Bezug auf den „Stamm-Ausdruck“ jetzt auch noch Bezugnahmen zweiter Ebene, hier auf eine Übersetzung einzuführen, würde mindestens jeden zukünftigen Autor ausbooten.<br />
:* Es gibt bereits über 1000 sinnvolle Parameter.<br />
:* Das sind so viele, dass sie noch nicht mal mehr einzeln auf der Doku aufgezählt werden können, sondern nur noch nach Mustern beschrieben werden können.<br />
:* Jetzt noch Parameter zweiter Ordnung einzuführen knackt nicht nur Autoren, sondern auch systematische Auswerter (Skripte/Bots) und zukünftige Programmierer von Auswertungen des Wikitextes.<br />
:* Das kann man noch nicht einmal mehr verständlich dokumentieren.<br />
: Wenn der Pflichtparameter <code>1=</code> wegfiele, ist die Vorlage sofort eindeutig fehlerhaft eingebunden.<br />
:* Nach deiner Theorie würde der optionale Parameter <code>it=</code> sofort zu einem Pflichtparameter. Das ist aber mit keiner trivialen Auswertung mehr zu analysieren.<br />
:* Vielmehr sagt die umseitige Doku, dass nur <code>1=</code> ein Pflichtparameter wäre; alles andere hingegen ist optional.<br />
: Im vorliegenden Fall würde ich als „Stamm-Ausdruck“ italienisch, ggf. mit Übersetzungen in moderne Sprachen wählen; englisch, französisch.<br />
:* Dahinter käme das Wörtchen „aus“ oder vielleicht „nach antik“, „in der Antike“.<br />
:* Dahinter der antike Name als neue <code><nowiki>{{lang}}</nowiki></code>.<br />
:* Die italienische Form wie auch die anderer Sprachen sind aus der antiken Form entstanden. Dabei ist es bei ''englisch'' auch egal, ob die Briten sich das aus dem modernen Italienisch abgeguckt hatten, oder schon seinerzeit in Londinium. Wobei ''Englisch'' von den Grafschaften der ''Angeln'' kommt (Anglia; anglosaxon), und die waren ein halbes Jahrtausend nach den Römern auf der Insel eingefallen. Wobei ein Jahrtausend nach den Römern die Normannen die Gegend eroberten, und ihre ''roma''nische Sprache als Sprache der Führungsschicht etablierten, und das vielleicht auf diesem Weg nochmal importierten.<br />
: Die ''lang''-Vorlage ist eigentlich dazu da, Übersetzungen oder Synonyme anzubieten. Bei Eigennamen, die in verschiedenen Zeitaltern gebräuchlich waren, ist die Logik eine andere: ''Roma'' wird nicht ins Lateinische übersetzt, wie ins Englische oder Deutsche; es ist auch kein Synonym eines Fachausdrucks. Vielmehr ist die italienische Form der moderne Eigenname zum originalen antiken Eigennamen der am selben Ort befindlichen Siedlung. Wobei die ollen Römer in ihren Inschriften keinen Strich über ein <code>O</code> gemeißelt hatten.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:01, 9. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
:: Danke für die Erläuterung. Einige Kommentare/Bemerkungen:<br />
::* ''Stammausdruck'':<br />
::** Verstanden. Aber im Kern steckt, nachdem ich auch noch einmal darüber nachgedacht habe, hinter meinem Vorschlag oben eigentlich die Aufhebung dieser Asymmetrie der Bevorzugung einer Sprache, die die anderen Sprachen nur als "Beiwerk"/Übersetzung ansieht. Das richtige mentale Model für diesen Ansatz wäre dann eher das eines Begriffs der mit in verschiedenen Sprachen dargestellt wird. Jede Sprache hat dabei jeweils verschiedene Attribute. Dabei ist das Basisattribut jeder Sprache der Text in einer Standardschrift, dieser ist natürlich pro Sprache Pflicht. Audio, IPA, Transkriptionen, … sind dann optionale weitere Attribute die für jede Sprache angegeben werden können. Aber alle Sprachen sind gleichberechtigt, haben allenfalls eine Ordnung.<br />
::* Das ganze wäre dann auch völlig unabhängig davon, ob ich einen antiken Begriff, Ortsname, Allerweltsbegriff oder was auch immer habe.<br />
:: Meinungen? Einschätzungen?<br />
:: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 06:36, 10. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
::: Ich versteh schon, worauf du hinauswillst, aber das kapiert keiner mehr.<br />
:::* Die Verwendung in 100.000 Artikeln ist eine andere.<br />
:::* Schon die jetzige Parameterversorgung ist nicht mehr konventionell dokumentierbar, nur in Mustern zu erklären. Deins geht völlig dahin.<br />
::: Dein Modell ist auch arg angreifbar, denn es setzt eine Identität eines Begriffs in vielen Sprachen und das gleichzeitig an. Schon das klappt nicht, wie wir seit [[H:INT]] und schon de-internen BKS wissen müssten.<br />
:::* Die Reichweite dieser Gleichsetzungen ist eng begrenzt.<br />
:::* Je weiter das vom Stamm-Begriff weggeht, desto breiter streut die Mehrdeutigkeit und Teekesselei.<br />
:::* Die Umkehrung der Übersetzungsrichtung ist in der Regel bereits nicht mehr möglich; Stamm-A lässt sich mit Fremd1-X oder Fremd1-Y übersetzen, aber die Übersetzung von Fremd1-X ist nicht notwendig Stamm-A, weil vielleicht eine Umschreibung. Ein Kugellager ist ein rundes Sofa, und das ist eine uneckige Chaiselongue. Deshalb ist menschlichen Sprachen die „Asymmetrie der Bevorzugung einer Sprache“ immanent, die du zum Verschwinden bringen möchtest.<br />
:::* Daraus ergibt sich aber gerade die „Bevorzugung einer Sprache“ , denn nur von der Ausgangssprache aus klappt das sternförmig in alle Richtungen, aber nicht wieder zurück und alle Übersetzungen „gleichberechtigt“ und ohne „Bevorzugung einer einzelnen“ geht das gleich gar nicht, insbesondere nicht Fremd1↔Fremd2. Wie hängen Pest, Ofen und der Staat Ungarn zusammen? Und die russischen, englischen oder französischen Übersetzungen von Pest und Ofen?<br />
:::* Historische Abfolgen ergeben sich gleich gar nicht.<br />
::: Du kannst gern eine Meta-Vorlage für Linguisten bauen, in der du deine Ansichten in interne Aufrufe getrennter <code>lang</code>-Vorlagen umsetzt.<br />
:::* Und dann versuch mal, das verständlich zu dokumentieren, für alle Sprachen und Schriften der Welt, und alle Sonderfälle, und mit dem VisualEditor einsetzbar.<br />
:::* Und dann such mal Anwendungsfälle in unseren Artikeln.<br />
:::* Die Technikaffinität unserer Linguisten ist sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />
::: Am Ende wird man dir höflich mitteilen: Wikipedia ist nicht Wiktionary.<br />
::: Wer soll überhaupt einen semantischen Vorteil davon haben, dass angeblich fünf Begriffe in fünf Sprachen nebst vier IPA und drei Transkriptionen alle identisch wären, weil sie in derselben Vorlageneinbindung miteinander gleichgesetzt wurden? Sie sind natürlich nicht gleich, und höchstens ein Computerhirn könnte sich für diese Behauptung interessieren und sowas aus der Wikisyntax herauslesen und das dann auch noch falsch beigebracht bekommen. Menschliche Leser des Artikels sehen hingegen nicht die gemeinschaftliche Vorlageneinbindung, und in HTML wird diese hoffentlich auch nicht widergespiegelt.<br />
::: Für die Leser des Artikels ist das jedenfalls desaströs, nicht nur für die Autoren: Eine schier endlose Aufreihung von Vokabeln, Sprachnamen, IPA, Transkription, Sprachname, Audio, Vokabel, Sprachname, Vokabel, Transkription, Sprachnamen, IPA, Sprachnamen, Vokabeln, Audio, Transkription. Wer braucht das wozu?<br />
::: Dann besser mal einen Punkt machen, und in neuem Satz aus dem Griechischen über Latein und mittelhochdeutsch mit Lautverschiebung nach Englisch.<br />
::: Erklär mal mit deiner Meta-Vorlage verständlich, wie man von κϋβερνήτης κϋβερνητήρ kybernetes gubernator gouverneur governor von Steuermann zu Kybernetik=Informatik und US-Bundesstaat kommt, nebst IPA und Audio überall.<br />
:::* Und dann erklär dem griechischen Reeder noch, warum er den Direktor einer Notenbank angestellt habe.<br />
::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 17:17, 10. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::: Naja, ob das keiner mehr kapiert finde ich noch nicht eindeutig. Im Kern schwebt mir ja etwas wie folgt vor (ich wähle mal bewusst neue Vorlagennamen):<br />
::::: <code><nowiki>{{Begriff {{Sprache |code=la |text=Rōma }} {{Sprache |code=it |text=Roma |IPA=ˈroːma }} }}</nowiki></code><br />
:::: Damit wird die "flachgeklopfte" lange Liste von Parametern von {{Vorlage|lang}}, die man nur noch als Gruppen von Parametern beschreiben kann, viel klarer, weil man ja pro Klasse eine "Unter-/Detailvorlage" hat. Diese "Unter-/Detailvorlagen" sind dann schlicht klassische Vorlagen mit eindeutigen Parameternamen. Was man als "neues" Konzept braucht ist das einer Liste von "Unter-/Detailvorlagen". Aber das haben wir ja de facto schon heute z.B. bei den [[Portal:Bahn|Eisenbahnern]] mit den [[Wikipedia:Formatvorlage Bahnstrecke|Infoboxen für Strecken]] (du kennst sicher noch mehr Beispiele).<br />
:::: Inhaltlich habe ich ja ganz bewusst [[Begriff]] und nicht [[Wort]] oder ähnliches geschrieben, sprich, die Gruppe steht für ein ''klares semantisches Konzept'' und für das wird die jeweilige Bezeichnung in verschiedenen Sprachen angegeben. Sprich die Gruppe steht nicht für [[Note]], sondern <br />
::::* [[Note (Musik)]] mit <code><nowiki>{{Begriff {{Sprache |code=de |text=Note }} {{Sprache |code=en |text=note }} }}</nowiki></code> vs.<br />
::::* [[Schulnote]] mit <code><nowiki>{{Begriff {{Sprache |code=de |text=Note }} {{Sprache |code=en |text=grade }} }}</nowiki></code><br />
:::: Sprich, die Vorlage entspricht einer der Bedeutungen in Wiktionary zu einem Wort, bei [[wikt:Note]] wären die Beispiele oben die Bedeutungen [1] bzw. [3]. Damit sind die Interwiki- und BKS-Aspekte, die du ansprichst m.E. adressiert.<br />
:::: Und ja, das kann man missbrauchen, wenn man es übertreibt und 50 verschiedene Sprachen mit jeweils mehreren Transkriptionen, IPA und was auch immer nutzt. Aber das ist mehr dem Einsatz als dem Konzept geschuldet, und dann müsste man eher mal mit der Person reden, die die Vorlagen in dieser Form einsetzt, dass dafür Wiktionary vielleicht der bessere Ort ist.<br />
:::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 07:56, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
::::: Etwas näher am jetzt ließe sich das wie folgt umsetzen:<br />
:::::: <code><nowiki>{{Begriff |sprache1={{Sprache |code=la |text=Rōma }} |sprache2={{Sprache |code=it |text=Roma |IPA=ˈroːma }} }}</nowiki></code><br />
::::: Dann müsste man "nur" TemplateData beibringen, dass die Parameter <code>spracheX</code> vom Typ <code>template</code> sind und die erlaubten Vorlagen sind <code>Sprache</code>. Das müsste der VisualEditor interpretieren können und es sollte umsetzbar und für "Normalsterbliche" nutzbar.<br />
::::: <code><nowiki>{{Sprache}}</nowiki></code> müsste dabei ein für <code><nowiki>{{Begriff}}</nowiki></code> leicht parsebares Format (JSON?) liefern.<br />
::::: Nicht völlig utopisch, oder?<br />
::::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:47, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
::::::: ''BK''<br />
::::::: Das ist nicht Thema dieser Vorlage hier.<br />
::::::: Einen Datentyp <code>template</code> gibt es nicht und kann es nicht geben, weil die inneren Vorlageneinbindungen zum Zeitpunkt der Auswertung der äußeren Vorlage bereits expandiert sind und der äußeren Vorlage grundsätzlich nicht bekannt ist, wie diese Wertzuweisungen zustandekamen.<br />
::::::: Hinsichtlich der Namensgebung für Vorlagen sind wir nicht mehr so lasch wie vor anderthalb Jahrzehnten bei wenigen Hundert Vorlagen; die beiden von dir gewählten Namen verdeutlichen nicht hinreichend den Sinnzusammenhang. Unter mittlerweile 70.000 Vorlagen und bei absehbar mickrigen Einbindungszahlen ist eine unspezifisch <code>Sprache</code> genannte Vorlage nur verwirrend und führt zur Konfusion mit der hier 100.000-fach eingebundenen Vorlage und stört die richtige Artikelarbeit.<br />
::::::: Der Sinn der gesamten Aktion erschließt sich mir immer noch nicht.<br />
:::::::* Wie jetzt schon mehrfach gefallen: Wikipedia ist kein Wiktionary.<br />
:::::::* Oder, wie es offiziell an erster Stelle heißt: [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|In Artikeln sollen in erster Linie Begriffe erläutert und keine gängigen deutschen Wörter erklärt werden, wie dies ein Wörterbuch macht.]]<br />
:::::::* Ich wüsste keinen einzigen Artikel, wo eine solche Wortfeld-Fremdsprachen-Auflistung zulässig oder sinnvoll wäre.<br />
:::::::* In einem Artikel zu Medizin-Themen gibt es eine kurze Erläuterung, wo griechisch-lateinisch der Name für die Krankheit oder den Knochen herkäme. In manchen Artikeln gibt es einen eigenen Abschnitt zur Wortherkunft, mit in richtiger Sprache erläuterter Geschichte, wann und wo der Begriff entstanden sei und wie er sich verbreitet habe und wie sich die Bedeutung gewandelt hätte.<br />
:::::::* Die hier beabsichtigte standardisiert generierte Aufzählung von Wörtern mit ihren Übersetzungen und Aussprache in verschiedenen Sprachen ist gegenüber richtig geschriebenen Erläuterungen blass und langweilig, und was das in unseren Artikeln zu suchen habe und wen das interessieren solle wurde immer noch nicht verdeutlicht.<br />
::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 20:28, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
::::::::* „Datentyp <code>template</code> gibt es nicht und kann es nicht geben“<br />
:::::::: Es geht bei TemplateData ja um den Zeitpunkt der Erstellung/Bearbeitung der Vorlage und nicht um den Zeitpunkt der Vorlagen-Ausführung/-Auswertung, da spielt TemplateData ja gar keine Rolle. Deswegen kann es den Datentyp schon geben. Dem Aspekt, dass die äußere Vorlage zuerst ausgewertet wird und die innere Vorlage nur das Ergebnis dieser Auswertung bekommt habe ich ja Rechnung getragen, indem ich gesagt habe, dass das Ergebnis der äußeren Vorlage ein parsebares Format haben muss (JSON), dass dann die innere Vorlage auswerten kann. Die innere Vorlage braucht es „nur“, weil die Wikipedia-Vorlagensyntax nur elementare Typen als Parameter kennt und (noch?) keine komplexen Typen/Objekte erlaubt. Die innere Vorlage simuliert/kompensiert das.<br />
::::::::* Namensgebung<br />
:::::::: Wir führen ja erst einmal eine Anforderungs-/Designdiskussion, keine Implementierungsdiskussion. Die aktuelle Namensgebung soll dabei die intendierte Semantik illustrieren, mehr nicht. In der Implementierung könnte die innere Vorlage z.B. <code><nowiki>{{Begriff/Sprache}}</nowiki></code> heißen oder auch ganz anders, aber das ist für die jetzige Diskussion m.E. nicht ausschlaggebend.<br />
::::::::* Sinn<br />
:::::::: Da verweise ich auf den Ausgangspunkt der Diskussion. Ich bin auf eine konkrete Situation gestoßen, die ich wie oben geschildert nicht adäquat abbilden konnte. Dafür suche ich eine Lösung. Der Rest der Diskussion liefert Hintergrundüberlegungen/einen konzeptionellen Rahmen für die möglichen Lösungen, nicht mehr und nicht weniger. Und nein, ich will nicht den Abschnitt Etymologie eines Artikels durch eine Einbindung der Vorlage ersetzen, ich bin primär „nur“ auf der Suche nach einer Lösung für das Eingangsproblem. Wenn im Rahmen dessen die Vorlage einfacher und verständlicher wird, ist das ein positiver Seiteneffekt, da du ja zurecht auf die Mächtigkeit und dementsprechend schwere Dokumentierbarkeit des Status quo hingewiesen hast.<br />
::::::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 10:25, 12. Okt. 2019 (CEST)<br />
:::::: Ich kann dir leider nicht überallhin folgen. Könntest du versuchen, uns das von dir Gemeinte anhand einer [[Hilfe:Vorlagenspielwiese|Vorlagenspielwiesen]]-Version der von dir vorgeschlagenen Vorlage <code><nowiki>{{Begriff}}</nowiki></code> (und/oder einer [[Wikipedia:Spielwiese|Spielwiesen]]-Version der vorgeschlagenen Vorlagen-Dokumentation einschließlich diverser Anwendungsbeispiele mit Quellcodes und deren Effekten) näherzubringen? <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 20:21, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
:::::::: Kann ich einmal versuchen, aber ich kenne LUA nicht wirklich und habe auch immer nur sporadisch Zeit für Wikipedia und noch viel seltener länger am Stück. Aber ich kann auf die Schnelle versuchen, die Idee anhand einer Expansion der Vorlagen darzustellen.<br />
::::::::# <code><nowiki>{{Begriff |sprache1={{Sprache |code=la |text=Rōma }} |sprache2={{Sprache |code=it |text=Roma |IPA=ˈroːma }} }}</nowiki></code><br />
::::::::# Expandiert zu <code><nowiki>{{Begriff |sprache1={ "code": "la", "text": "Rōma" } |sprache2={ "code": "it", "text": "Roma", "IPA": "ˈroːma" } }}</nowiki></code> (BTW: Das könnte jemand der JSON kennt auch manuell ohne die Vorlage <code>Sprache</code> in den Quelltext schreiben).<br />
::::::::# Expandiert zu dem Text wie initial beschrieben.<br />
:::::::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 10:25, 12. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
Ähnliche Situation bei [[Latakia]], diesmal mit dem Parameter <code>DMG</code>, den man in dieser Situation/Form nicht verwenden kann:<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Latakia''', auch ''Lattakia'', ''Ladiqiya'', das [[antike]] ''Laodicea'' oder ''Laodikeia'' ({{elS|Λαοδίκεια|tr=Lazkiye|ar=اللاذقية|DMG=al-Lāḏiqiyya}}, im Dialekt ''il-Lāzʾiyye''), ist mit ihrem [[Hafen Latakia|Hafen]] die einzige große [[Syrien|syrische]] Hafenstadt am [[Mittelmeer]] und zugleich Hauptstadt des [[Gouvernement Latakia|Gouvernements Latakia]].</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Latakia''', auch ''Lattakia'', ''Ladiqiya'', das [[antike]] ''Laodicea'' oder ''Laodikeia'' ({{elS|Λαοδίκεια|tr=Lazkiye|ar=اللاذقية|DMG=al-Lāḏiqiyya}}, im Dialekt ''il-Lāzʾiyye''), ist mit ihrem [[Hafen Latakia|Hafen]] die einzige große [[Syrien|syrische]] Hafenstadt am [[Mittelmeer]] und zugleich Hauptstadt des [[Gouvernement Latakia|Gouvernements Latakia]].}}<br />
--[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 06:59, 21. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
:* Es ist überhaupt nicht Sinn und Zweck dieser Vorlage, in einem einzigen Aufruf zwei Dutzend Übersetzungen und Transkriptionen und Audio und IPA für ein halbes Dutzend Sprachen zu liefern und leserverständlich automatisiert als Liste zu formatieren.<br />
:** Es geht zuallererst darum, zu dem Stammbegriff Transkriptionen und Audio und IPA zu liefern.<br />
:** Als Sahnehäubchen, zur Erleichterung für die Autoren und zur Verbesserung der Performance lässt sich noch die Übersetzung in jeweils genau eine Sprache+Schreibung angeben.<br />
:** Der Sinn der Vorlage ist die Ausstattung des Stammbegriffs mit den geeigneten Auszeichnungen für Schriftsystem und Sprache, damit Software-Systeme das richtig entsprechend der Wünsche und Ausstattung der Leser darstellen können.<br />
:** Die historische Programmierung, bevor ich dies verfeinert hatte, kannte ganze [{{fullurl:Vorlage:lang|oldid=156078360&action=edit}} zwei unbenannte Parameter für Textsegmente] +<code>style</code>. Heute sind es 1000. Und damit basta.<br />
:** Ende von Fahnenstange.<br />
:* Was du da anstrebst, führt zu dann absolut nicht mehr durchschaubaren Kompositionen von Parameternamen und eine für keinen späteren Autor noch nachvollziehbare Auswirkung deines Parameterbreis.<br />
:** Abgesehen davon würde es in den folgenden Jahrzehnten den nachfolgenden Programmierern nicht zu verantwortende Schulden bei der Weiterentwicklung und Pflege der Programmierung in Lua oder vielleicht anderen Sprachen aufbürden.<br />
:** Und deine Vorstellungen von JSON im ANR gehen nun mal gar nicht. Schon einige Vorlagenprogrammierer hatten gemeutert, als sie sich für erweitertes TemplateData mit JSON befassen mussten; im ANR hat das nix am Suchen.<br />
:* Zwei Beispiele, wie halt solche Begrifflichkeiten aussehen:<br />
:*# <syntaxhighlight lang="text" inline>Das '''Allod''' ([[altniederfränkisch]] ''allōd'', „volles Eigentum“, zu ''all'' „voll, ganz“ und ''ōd'' „Gut, Besitz“; [[mittellatein]]isch ''{{lang|la|allod}}'' oder ''{{lang|la|allodium}}''), auch '''Eigengut''' oder '''Erbgut''' oder '''freies Eigen''',</syntaxhighlight><br />
:*# <syntaxhighlight lang="text" inline><br />
'''Iraklio''' ({{elS|Ηράκλειο}} {{N.Sg.}}, [[Giechische Toponyme#Diglossie|veraltet auch]] '''Iraklion''', in seitens der Stadt selbst verwendeter Schreibung '''Heraklion''', {{grcS|Ἡράκλειον}}, '''Herakleion''', im Mittelalter ''Chandakas'', in der Zeit der venezianischen Herrschaft ''Candia'', danach {{trS|Kandiye}}, {{elS|Μεγάλο Κάστρο|Megalo Kastro|prefix=1}}</syntaxhighlight><br /> Worauf soll sich denn dann der Schalter <code>prefix=1</code> beziehen, und wie machst du das in deinem konfusen Parametermix den Autoren und der Vorlagenprogrammierung klar?<br /> Und was ist daran so schlimm, in verständlicher und durch verbindende Wörtchen gegliederter Form die umseitige Vorlage mehrfach einzubinden?<br />
:* Es gibt überhaupt keinen Grund, solche komplexen Darstellungen vieler Sprachen durch nur einen einzigen Vorlagenaufruf mit ein oder zwei Dutzend Parameternamen im Artikel darzustellen, und dabei zu suggerieren, alle Parameterwerte würden exakt dieselbe Bedeutung haben, was schlicht nicht stimmt.<br />
:** Die einzigen, die ein Interesse an der angeblichen jedoch fälschlichen Gleichsetzung aller dieser Begriffe haben könnten, wären Quelltext-auswertende Software-Systeme.<br />
:** Für das HTML-Dokument und damit für die Leser kommt hingegen exakt dasselbe heraus, egal mit wie vielen Vorlagenaufrufen realisiert.<br />
:* Das, was du da anstrebst, ist ein [[Lexem]].<br />
:** Das kannst du gern in deiner eigenen Vorlage umsetzen, mit 100.000 Parameternamen, von mir aus auch mit JSON.<br />
:** Das ist allerdings keine Aufgabe der Wikpedia, wie [[WP:WWNI]] ausdrücklich feststellt, sondern klassisch des Wiktionary.<br />
:** Neuerdings steigt sogar Wikidata in [[d:Wikidata:Lexikographische Daten|dieses Geschäft]] ein und pfuscht in die Computerlinguistik mit einer plumpen und naiven Vorstellung der Gleichsetzung von Begriffen hinein.<br />
:* Mal ein schlichtes Beispiel: „Platz“. Englisch: ''place, square, location, position, point, room, space''.<br />
:** Rückübersetzt:<br />
:*** ''location'' ist Anschrift, Wohnsitz, Stelle, Ort, Platz.<br />
:*** ''Trafalgar place'' gibt es nicht, das Ding heißt ''Trafalgar Square'' aber im Deutschen nicht ''Trafalgar-Quadrat''.<br />
:*** Ein ''Fußballplatz'' ist kein ''football place'' sondern ein ''football field'' und damit ein ''Fußballfeld''.<br />
:*** Der Rennfahrer kommt nicht auf den 3. ''place'', sondern in der 3. ''position'' ins Ziel.<br />
:** Diese stumpfe Gleichschaltung von Lexemen und der Kinderglaube an die 1:1-Bedeutungsumschreibung ist so armselig, so euphorisch frühe 1990er wie nur was.<br />
:* Für diese Vorlage: EOD.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 12:31, 21. Okt. 2019 (CEST)<br />
:: Du baust lauter Scheinargumente auf und regst dich dann über diese auf (sogar verständlich, wenn es so wäre wie du argumentierst) ohne meine Erklärungen mal in Ruhe zu lesen. Weil<br />
::* nein, ich will nicht beliebige Wörter und Bedeutungen zu einem Lexem mischen,<br />
::* nein, es werden nicht Begriffe gleichgesetzt,<br />
::* nein, ich will nicht x tausend Parameter haben. Im Gegenteil würde mein Vorschlag die jetzigen Tausend Parameter auf zwei Vorlagen aufteilen mit einmal vielleicht 3-5 Parameter (je nachdem wie viele Sprachen man in einer Vorlagenverwendung gleichzeitig unterstützt) und einmal ca. 10-15 (je nachdem wie viele Arten von wissenschaftlichen Transkriptionen man neben den Basisparametern unterstützt),<br />
::* nein, ich will kein JSON im Artikelsnamensraum stehen haben,<br />
::* nein, ich will Wikipedia nicht in Wiktionary verwandeln,<br />
::* nein, ich stecke nicht im "1990er-Kinderglauben" fest,<br />
::* nein, nein, nein.<br />
:: Aber ja, in einem sind wir uns einig, auf der aktuellen Basis lohnt sich keine weitere Diskussion.<br />
:: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:21, 21. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
== 'deutsch' fehlt bei nur einer Übersetzung. ==<br />
<br />
In der Dokumentation steht:<br />
:Der Übersetzung wird der Sprachname vorangestellt; dieser (abgesehen von „deutsch“) auch verlinkt.<br />
Allerdings ist das derzeit nicht der Fall, wenn nur die deutsche Übersetzung angegeben ist:<br />
:<nowiki>{{lang|en|Foo|de=Bar}}</nowiki> ergibt:<br />
:{{lang|en|Foo|de=Bar}}<br />
Ist das Absicht; warum ist das nicht dokumentiert und kann man die Sprachen-Nennung erzwingen? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chatham_House_Rule&oldid=196390769&diff=cur&diffmode=source Dieser IP-Edit] hat mich auf dieses Problemchen gebracht. -- [[Benutzer:MichaelSchoenitzer|Michi]] 23:42, 7. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
:# Die Formatierung folgt [[Wikipedia:Fremdwortformatierung]] und diese sieht ein derartig vorangestelltes Wort nicht vor.<br />
:# Die anderen (Dritt-)Sprachen stehen kursiv (wenn lateinisch verschriftet); die deutsche Übersetzung gerade und dafür in Anführungszeichen.<br />
:# In den allermeisten Fällen ist trivial erkennbar, wo ein deutschsprachiges Wort vorliegt und wo nicht.<br />
:#* Die '''Philosophie''' (von {{grcS|φίλος|phílos}} ‚Freund‘ und {{lang|grc|σοφία|sophía}} ‚Weisheit‘) ist&nbsp;…<br />
:# Sollte das im Einzelfall irgendwo einmal unklar sein, weil das deutsche Wort –&nbsp;vielleicht selbst ein Fremdwort&nbsp;– nicht als deutsch wahrnehmbar wäre, dann mag man dies individuell außerhalb der Vorlage ergänzen und nach Belieben formatieren.<br />
:# Beim benannten Diff hatte es hingegen keinerlei Unklarheit gegeben, und es war recht überflüssig und gouvernantenhaft, das für die letzten Deppen nochmal zu erklären und aufzublähen. An die nächste Erwähnung von Paris schreiben wir jetzt dran, dass es sich dabei um eine Stadt handeln würde?<br />
:# Es gibt Tausende von Bestandseinbindungen, auch in den abgeleiteten Sprachnamenvorlagen, die das ebenfalls nicht erwarten. Insofern würde sich eine Umprogrammierung mal eben so ohnehin verbieten.<br />
:# Es gibt Zigtausende von Erklärungen, die keinerlei Vorlage benutzen und es ebenso standardisiert formatieren und eine offenkundige deutsche Übersetzung ebenfalls nicht als „deutsch“ kennzeichnen; wie es halt seit einem Dutzend Jahren gelebte Praxis ist.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:42, 8. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Schriftname gleich Sprachname ==<br />
<br />
Bei [[Ulaanbaatar]] habe ich folgende Formatierung verwendet:<br />
* <code><nowiki> '''Ulaanbaatar''' ({{mnS-Cyrl|Улаанбаатар|mn-Mong=ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠪᠠᠭᠠᠲᠤᠷ|de=Roter Held}})</nowiki></code><br />
Das führt zu folgendem Ergebnis:<br />
* '''Ulaanbaatar''' ({{mnS-Cyrl|Улаанбаатар|mn-Mong=ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠪᠠᠭᠠᠲᠤᠷ|de=Roter Held}})<br />
Der erste Link führt zu [[Mongolische Sprache]], der zweite korrekterweise zu [[Mongolische Schrift]], der Unterschied ist aber nicht einfach zu sehen, weil beide Links mit „mongolisch“ beschriftet sind. --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 20:01, 2. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Sprachvariante wird nicht richtig angezeigt ==<br />
<br />
Bei [[Luzerne]] wird in der Einleitung die britische und amerikanische Bezeichnung angegeben:<br />
<br />
{{Zitat|Text=Die '''Luzerne''' […], {{enS-GB|lucerne}}, {{enS-US|alfalfa}} genannt, ist eine […]}}<br />
<br />
Eigentlich wollte ich das so darstellen:<br />
* <code><nowiki>{{enS-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}</nowiki></code><br />
was aber aktuell nicht wie gewünscht/erwartet funktioniert:<br />
* {{enS-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}<br />
Auch anders herum klappt es nicht:<br />
<br />
* <code><nowiki>{{enS-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}</nowiki></code> ==> {{enS-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}<br />
<br />
<code>lang</code> direkt zeigt ein anderes Verhalten, es kennt den Parameter mit Ländervariante nicht:<br />
* <code><nowiki>{{lang|en-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}</nowiki></code> ==> {{lang|en-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}<br />
* <code><nowiki>{{lang|en-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}</nowiki></code> ==> {{lang|en-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}<br />
--[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 03:33, 14. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
: Das ist keine Übersetzung.<br />
: Du kannst und darfst nicht <code>en</code> in <code>en</code> „übersetzen“.<br />
: Du könntest höchstens eine Umschrift in kyrillischen oder griechischen Buchstaben angeben.<br />
: Sprachvarianten sind eigenständige Haupt-Terme, mit eigenständiger Audio-Datei und eigenständiger IPA, und grundsätzlich nicht als „Übersetzung“ geeignet.<br />
: {{laS|Medicago sativa|en-GB=lucerne|en-US=alfalfa}} – tja, und was brachte dir in diesem Fall 2ׄenglisch“?<br />
: Du hast ja bereits eine funktionierende Lösung angegeben. Wo ist Problem?<br />
: Es ist grundsätzlich nicht Sinn der Sache, in eine einzige Vorlageneinbindung maximal viele Wortformen als Parameter hineinzuquetschen. Das hat auch keine semantische Folgen; bei Auswertung unserer Artikel durch eine Software zählt nicht der Wikitext, sondern das HTML-Dokument, und das kennt nur eine zusammenhanglose Aufzählung von Wörtern ohne eine semantische Beziehung untereinander. Es ist völlig egal wie viele Vorlageneinbindungen daran beteiligt waren.<br />
: Die angebotene Lösung bietet im Vergleich zu früheren Zeiten maximal viel Komfort bei der Angabe eines Begriffs, seiner Umschriften und Übersetzungen. Mehr hält die Programmlogik nicht mehr aus (ist ohnehin schon nur noch durch mich persönlich zu pflegen, gnade meinen Nachkommen) und kann auch von keinem Autor dann noch robust bedient werden.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 13:33, 15. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
:: Okay, wenn das das Design ist, dass man nur die Kombination Sprache-Schrift angeben soll, aber nicht Sprache-Staat (IETF würde ja sogar Sprache-Schrift-Staat erlauben), dann wäre meine Hoffnung, dass dann - wie bei {{Vorlage|lang}} auch - eine Fehlermeldung kommt, das man die Vorlage jenseits ihrer Spezifikation/ihres Einsatzzweckes nutzt. Dein Lateinisch-Beispiel zeigt ja, dass das sonst ziemlich verwirrend wird. --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 15:20, 15. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Thai / RTGS ==<br />
<br />
Bzgl. Thai gibt die Doku an dass man "RTGS" als Parameter referenzieren kann, das funktioniert aber nicht so<br />
<br />
<nowiki><br />
RTGS: {{lang|th|2=อนิจจัง| RTGS=anitchang}} <br><br />
3=: {{lang|th|2=อนิจจัง | 3=anitchang }}<br />
</nowiki><br />
<br />
Das rendert ungefaehr wie folgt:<br />
<br />
<nowiki><br />
RTGS: Vorlage:Lang – Parameter unbekannt: 'RTGS' <br />
3=: อนิจจัง anitchang<br />
</nowiki> --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 23:15, 18. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
: Sehr seltsam. Müsste eigentlich gehen, sonst hätten wir hier schon Hunderte von Beschwerden.<br />
: Der unmittelbare Nachbar schafft das auch problemlos:<br />
:* <code><nowiki>{{thS|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}</nowiki></code><br />
:* {{thS|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}<br />
: Muss ich debuggen. Das kann sich bis nächstes Jahr hinziehen. Ein Update würde auch mich als (alleiniger) Entwickler etwa einen Wiki-Monat kosten, in dem ich nichts anderes machen kann. Den habe ich derzeit nicht.<br />
: Aber ich hätte einen Workaround auf der Pfanne:<br />
:* <code><nowiki>{{lang|th-Thai|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}</nowiki></code><br />
:* {{lang|th-Thai|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}<br />
: Eigentlich soll das Zauberdings aus dem <code>th</code> erkennen, dass dies in <code>Thai</code> geschrieben sein muss(?), und dann entsprechend weiter verfahren. Weil <code>Thai</code> ist Voraussetzung für Zulässigkeit von <code>RTGS</code>. So war zumindest wohl mal der Plan (glaub ich), oder du hast eine Lücke aufgespürt. Die Aktion ist aber schon mehrere Jahre her, und ich hab längst alles vergessen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:04, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
::Danke für das Feedback. Vielleicht kann ich mich reinfuchsen (bin SW dev von Beruf aus). Was ich gestern abend auf die Schnelle nur nicht so rausgefunden habe, wo kann ich denn den Lua Code im Hintergrund (zumindest lesend) finden?<br />
::Und vielleicht ist mir noch eine Bonusfrage erlaubt, die Englische Wikipedia hat ein Transliteration Template, das scheint mir irgendwie 'simpler' zu sein auf den ersten Blick, gibts Gründe warum man sich auf deutscher Seite entschieden hat das nicht so umzusetzen? (https://en.wikipedia.org/wiki/Template:Transliteration). Also ich gehe davon aus dass es Gründe gibt, die eigentliche Frage wäre also: Welche? [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:26, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
::: Lua Code im Hintergrund: Unter der „Liste der verwendeten Vorlagen“; hier alles mit ''Modul:Multilingual'' und ''Modul:ISO15924''.<br />
:::* <code>sa</code> akzeptieren wir zurzeit in: <code>Deva</code> <code>Sinh</code> <code>Gran</code> <code>Shrd</code> <code>Sidd</code><br />
:::* <code>pi</code> akzeptieren wir zurzeit in: <code>Sinh</code> <code>Latn</code> <code>Mymr</code><br />
::: Warum wie bei uns?<br />
:::* Weil das sehr genau das unterstützt, was wir in Hunderttausenden von Artikeln benötigen.<br />
:::* Und weil die Funktionalität deinem enWP-Vergleich um Größenordnungen überlegen ist.<br />
:::* Und trotzdem noch relativ einfach und komfortabel anwendbar.<br />
:::* So würden wir uns weigern, RTGS als Umschrift für Kyrillisch zu akzeptieren, wie du eingangs gemerkt hast.<br />
:::* Und wenn jemand in griechischen Text statt ''omikron'' ein aus identischer Vektorgrafik gerendertes lateinisches oder kyrillisches „o“ schmuggelt, schlägt das in [[:Kategorie:Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:lang/Zwiebelfisch]] auf und die Putztruppe rückt an.<br />
:::* Und wir haben für ein Textfragment das gesamte Paket in einer einzigen Einbindung: Originalschreibung, Wald-und-Wiesen-Umschrift, IPA, deutsche Übersetzung, Umschriften nach standardisierten Systemen, weitere Übersetzungen.<br />
::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 22:03, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== Vietnamesisch ==<br />
<br />
Im Umfeld von Artikeln über den Buddhismus kommt man recht oft in Verlegenheit ggf. noch dem alten vietnamesische Schreibsystem zu begegnen, welches sich vom chinesischen ableitet. Ich bin da wirklich kein experte, aber mir scheint [[Vorlage:zh]] dafür nicht geeignet zu sein, da die geschriebene Sprache ja vietnamesisch ist. Wie ist da vorzugehen, bzw. wird das von dieser Vorlage unterstützt? --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 00:20, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
:Hier noch ein Beispiel<br />
:* 苦 khổ<br />
:* 災害 Bất toại<br />
:苦 scheint das selbe Symbol zu sein wie im Chinesischen, 災害 kann ich überhaupt nicht einschätzen, es scheint auf jeden Fall eine vietnamesische Lesart zu haben. --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 00:53, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
:: Da bin ich absolut überfragt.<br />
:: Aber ich kann dir sagen, dass die Schriftzeichen, die Sprachen und die Schriftsysteme einer rigiden Überwachung unterliegen.<br />
:: „scheint das selbe Symbol zu sein wie im“<br />
::* Dass irgendwas genauso aussieht wie was anderes, spielt keine Geige.<br />
::* Das lateinische „A“ sieht genauso aus wie Kyrillisch und wie griechisches ''Alpha''; „o“ wie auch Kyrillisch wie ''omikron''.<br />
::* Wennste die durcheinanderbringst und Sprache, Schrift und Zeichen nicht zusammenpassen, wird Alarm geschlagen und jemand kommt herbeigeeilt und repariert das.<br />
:: Du kanst kein Französisch in russischer Sprache schreiben; du kannst höchstens ein französisches Wort in kyrillischen oder arabischen Buchstaben notieren.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:17, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
::: Du fasst gerade im Prinzip die Intention meines Kommentars zusammen. Ich folgere nun semantische Korrektheit 'ist king' an dieser Stelle. Verstehe ich das richtig dass Wikipedia den inhalt / parameter von [[Vorlage:lang] instanzen monitored? [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:19, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== Pali, Standardschrift ==<br />
<br />
(nochmal ein extra Abschnitt da thematisch von den vorhergehenden 2 Unabhängig). Ich schaue mir [[Vorlage:lang]] gerade an, um einige Artikel über den Buddhismus zu lektorieren. Das bedeutet immer wieder mit [[Pali]] zu tun zu haben. Funktioniert auch prinzipiell: {{lang|pi|2=අනිච්ච|3=annica|sa-Latn=anitya|ja-Latn = mujō}}.<br />
<br />
Zu Pali gibt es eine Eigenheit, es ist eine [[Sakralsprache]] und jede Region in der [[Pali]] noch studiert wird, transliteriert Pali in die Regionale Schrift. D.h. auf Sri Lanka wird Pali in [[Singhalesische Schrift|Singhalesischer Schrift]] geschrieben, in Thailand in thailändischer Schrift, etc. Ursprünglich wurde Pali in der Brahmi Schrift geschrieben, diese ist aber nicht in Verwendung.<br />
<br />
Nun ist mir aufgefallen, dass der Parameter <code>2=</code> bei Pali (<code>pi</code>) direkt annimmt, dass der Pali-Begriff in Singhalesischer Schrift gesetzt ist, zumindest erschließt sich das aus dem generierten HTML-Markup. Das ist nun keine komplett abwegige Wahl, besser als z.B. Devanagari, dennoch wird im Umfeld der deutschen Wikipedia hauptsächlich die lateinische Umschrift verwendet werden.<br />
<br />
Das führt dazu, dass um [[Vorlage:lang]] einzusetzen, man im Prinzip erstmal die Transliteration für den [[Pali]] Begriff in singhalesischer Schrift recherchiert werden muss, um <code>2=</code> zu 'füllen' oder man <br />
<nowiki><br />
{{lang|pi|2=අනිච්ච|3=annica|sa-Latn=anitya|ja-Latn=mujō}}<br />
</nowiki><br />
<br />
Nun habe ich etwas 'experimentiert' und (entweder ist das undokumentiert oder ich bin nicht in der Lage die Doku zu verstehen) und man kann als ersten Parameter auch direkt die lateinische Umschrift angeben. Das loest mein oben geschildertes Problem.<br />
<br />
<nowiki><br />
{{lang|pi-Latn|annica|pi=අනිච්ච|si=අනිච්ඡ|sa-Latn=anitya|ja-Latn=mujō}}<br />
</nowiki><br />
<br />
{{lang|pi-Latn|annica|pi=අනිච්ච|si=අනිච්ඡ|sa-Latn=anitya|ja-Latn=mujō}}<br />
<br />
Es verbleibt aber ein Probleme: aus dem gerenderten Markup ist nicht ersichtlich dass einmal die Pali-sprachige Umschrift in Singhalesischer Schrift gemeint ist (pi=...) und das andere mal die Übersetzung des Begriffs in die [[Singhalesische Sprache]] (auch Sinhala genannt). Wie ist da vorzugehen? --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 00:46, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
: Du missbrauchst die Systematik etwas.<br />
: Das Grundkonzept ist, dass eine Sprache standardmäßig in genau einer Schrift notiert wird.<br />
: Wir können auch damit umgehen, dass etwa Serbisch sowohl Kyrillisch wie Latein geschrieben wird, und im Süden der ehemaligen Sowjetunion bis zu Mongolei und Uiguren kursiert eine bunte Schriftvielfalt aus historisch arabischer, sowjetisch kyrillischer und zukünftig lateinischer nebst weiterer Schriften.<br />
: Aber deine Wünsche überfordern das, wie sich die Vorlage in dieser Form noch verständlich bedienen ließe. Selbst wenn irgendwelche Parameterkonstrukte technisch möglich wären, könnte sie weder ein normalsterblicher Autor anwenden noch könnte jemand den Regelsatz pflegen und strukturieren noch wäre jemand dann noch in der Lage die Programmierung zu verstehen.<br />
: Statt alles in einer einzigen Einbindung zu realisieren, müsstest du das in lauter Häppchen aufteilen und so beschriften wie du das wünschst und wie die Unterschiede verständlich würden.<br />
: Im Übrigen wird es auch sachlich falsch: Sanskrit hat noch niemals jemand in lateinischer Schrift geschrieben, sondern dafür kommen nur mehrere asiatische Schriften in Frage. Was du da hast, ist kein Sanskrit und kein Japanisch, sondern es ist eine Umschrift in lateinische Schrift. Russisch wird außer vielleicht in Karelien auch nicht mit lateinischen Buchstaben geschrieben, und Deutsch nicht mit arabischen. Du verwendest jedoch die Sprachbezeichnungen statt der Schriftbezeichnungen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:41, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
:: Wenn wir nochmal einen Schritt zurückgehen, warum verwende ich eine solche Vorlage wie [[Vorlage:lang]] überhaupt? Nach meinem Verständnis nach z.B. darum dass ein Accessibility-Tool nicht so vorgeht wie mein altes Navi in Frankreich ('Grandeee Ruhhheee' vorlesend statt Grand Rue). Natürlich vielleicht auch für eine gewisse Systematik in der Formattierung.<br />
:: Bzgl. der Schrift-Wahl, so gibt es ein paar andere Gesichtspunkte die berücksichtigt werden müssen. Sprache zu Schrift ist eben kein 1:1 Mapping (Serbo-Kroatische Sprachen wären ein Beispiel aus den lebenden Sprachen), und gerade bei Pali ist die Wahl eben sehr pragmatisch, man nimmt die Schrift die der Leser auch lesen kann. Z.B. verwendet Prof. Analayo (https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/en/personen/analayo.html) eben die lateinische Umschrift in seinen Veröffentlichungen. Sprich, wenn in einem deutschsprachigen Artikel {{lang|pi|අනිච්ච}} verwendet wird, ist das unter deutschsprachigen Wikipedianutzern erstmal nur Singhalesischsprechern und ein paar Akademikern zugänglich. Daher mein Interesse an der [[Vorlage:lang]], denn {{lang|pi-Latn|anicca}} erscheint mir doch passender.<br />
:: Du schreibst "Im Übrigen wird es auch sachlich falsch: Sanskrit hat noch niemals jemand in lateinischer Schrift geschrieben, sondern dafür kommen nur mehrere asiatische Schriften in Frage. Was du da hast, ist kein Sanskrit und kein Japanisch, sondern es ist eine Umschrift in lateinische Schrift." Für japanisch stimme ich sofort zu. Letztlich ist mein Ziel auch nicht Wiktionary-Einträge mit 20 Sprachen zu einem Begriff in Artikeln unterzubringen sondern die derzeit übliche Praxis Lateinische Umschriften in deutschen Texten zu verwenden, von Begriffen aus asiatischen Sprachen die eben keinesfalls schon den Status eines Lehnworts haben und als Fremdwörter wahrgenommen werden.<br />
:: Ich denke ich muss nochmal nachdenken was die beste Lösung ist, mit oder ohne [[Vorlage:lang]]. Alles in allem wäre mir eine Lösung natürlich recht die accessible für Screenreader ist, aber auch sonst den Leser nicht verwirrt. [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:15, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
::: Umseitig steht die Angelegenheit im Abschnitt „Übersetzungen“.<br />
:::* Du missbrauchst jedoch dieses Feature, weil du gar keine Übersetzungen angeben möchtest, sondern alles in derselben Sprache „Pali“ stehen soll.<br />
:::* „Übersetzung“ ist sowas: {{laS|luna|de=Mond|lmo=lüna|fr=lune|it=luna|pt=lua|eo=luno|eml=lónna|gl=lúa|lij=lunn-a|nrm=leune|pms=lun-a}}<br />
:::* Dieselbe Sprache, andere Schriften&nbsp;– das ist ein zu seltener Fall. Hinzu käme, dass in unterschiedlichen Gebieten unterschiedliche Aussprache, also IPA zu erwarten ist, und außerdem lauter unterschiedliche Transkriptionen. Das kann niemand mehr in einer einzigen Einbindung bedienen und fehlerfrei auch für andere eindeutig nachvollziehbar zuordnen, und die ohnehin bereits recht komplexe Programmieiung wird zum unwartbaren Alptraum.<br />
:::* Also statt einer Mammut-Einbindung lauter einzelne; eine Schrift und IPA und Transkription und erstmal Ende, und dann eine neue Einbindung für die nächste Schrift.<br />
:::* Nur für manche Doppelschriftsprachen haben wir sowas.<br />
:::* Das Ergebnis für Screenreader ist ohenhin ein und dasselbe, egal wie viele Einbindungen. Es kommt nur auf die Attribuierungen der Textfragmente im HTML-Dokument an. Auf welche Weise die HTML-Elemente entstanden sind, ist völlig egal.<br />
::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 21:48, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== Bug? Sprache Pali nicht benannt ==<br />
<br />
Folgender Code<br />
<br />
<nowiki><br />
{{lang|sa-Latn|''Śamatha''|sa=शमथ|de=ruhiges Verweilen|pi=samatha|bo=ཞི་གནས་|bo-Latn=gzhi gnas|}}<br />
</nowiki><br />
<br />
rendert zu<br />
<br />
{{lang|sa-Latn|''Śamatha''|sa=शमथ|de=ruhiges Verweilen|pi=samatha|bo=ཞི་གནས་|bo-Latn=gzhi gnas|}}<br />
<br />
Also 'pi samatha' statt '[[Pali]] samatha' o.ä. --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 01:16, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
: Das liegt schlicht und einfach daran, dass die [[Vorlage:piS]] noch nicht existiert, weil sich bisher niemand dafür interessiert hat.<br />
: Kannste aber gern nach dem Vorbild von [[Vorlage:saS]] et al. anlegen und mit aussagekräftigen Textbeispielen dekorieren; ist alles brav dokumentiert.<br />
: Wir kennen lokal ungefähr 400 der bald 6000 Sprachen gemäß ISO. Dass da ab und an jemand was möchte das bislang keine eigene Vorlage hat ist normal.<br />
: Als Rückfallposition verwendet [[MediaWiki]] die [[CLDR]], worin rund 700–800 Sprachen mit Mindestinformationen wie etwa zumindest einem englischsprachigen Namen hinterlegt sind. Das fokussiert jedoch auf moderne Verkehrssprachen und solche Sprachen, in denen man etwa einen Computer konfigurieren möchte. Eine Sakralsprache klingt da etwas ''out of scope''.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:24, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
:: [[Vorlage:piS]] und [[Vorlage:saS]] werde ich mir mal anschauen. Danke [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:16, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== <nowiki>{{Modul:Vorlage:lang}}</nowiki> Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ==<br />
<br />
Dieser Fehler tritt aktuell sehr oft auf, könnte sich dies jemand anschauen?<br />
<br />
Er tritt u.a. selbst auf [[Vorlage:lang]] aber z.B. auch auf [[Dnipro]] und [[Revolution auf Granit]] auf --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 09:48, 18. Apr. 2023 (CEST)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage_Diskussion:Lang&diff=232933554Vorlage Diskussion:Lang2023-04-18T07:48:25Z<p>Dnepro..: Neuer Abschnitt /* {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) */</p>
<hr />
<div>{{SEITENTITEL:Vorlage Diskussion:lang}}<br />
{{Autoarchiv-Erledigt<br />
|Alter = 5<br />
|Ziel = '((FULLPAGENAME))/Archiv1'<br />
}}<br />
{{Archivübersicht|[[/Archiv1/]]|nofurther=1}}<br />
<br />
== Kanji und Hanja ==<br />
Gemischtschriftliches Japanisch sollte mit <span style="font-family:monospace;">ja-Jpan</span> gekennzeichnet werden.* Ich bin mir aber nicht sicher, was für innerhalb deutscher Texte einzeln auftretende reine Kanji-Wörter am besten wäre. <span style="font-family:monospace;">ja-Hani</span> sieht ganz gut aus, aber man könnte zur Kennzeichnung aller [[Shinjitai]]-Kanji enthaltenden Texte auch für <span style="font-family:monospace;">ja-Hans</span> plädieren &ndash; schließlich markieren wir ja auch in chinesischen Texten nicht nur diejenigen Zeichen einzeln, die eine vom Langzeichen verschiedene Kurzform haben. [[Kyūjitai]]-Kanji könnte man mit <span style="font-family:monospace;">ja-Hant</span> markieren.<br />
<br />
Ebenso wüßte ich gern, ob etwas gegen die Verwendung von <span style="font-family:monospace;">ko-Hant</span> statt <span style="font-family:monospace;">ko-Hani</span> zur Markierung von Hanja spricht. [[Vorlage:Koreanischer Name]] sollten wir dann ändern. Übrigens gibt es sogar vereinzelt mischschriftliche Texte, die vereinfachte Zeichen benutzen.<br />
<br />
Falls allerdings <span style="font-family:monospace;">Hans</span> und <span style="font-family:monospace;">Hant</span> nicht nur auf chinesischsprachige Texte, sondern auch auf Japanisch und Koreanisch anzuwenden sind, wozu dient dann eigentlich <span style="font-family:monospace;">Hani</span>?<br />
<br />
Sobald wir uns klarer geworden sind, wo Grauzonen und Problemfälle liegen und welche Fragen noch offen sind, sollten wir vielleicht mal bei der ISO&nbsp;15924 Registration Authority nachfragen, für welche Situationen welche Codes gedacht sind. Ich halte auch einen eigenen Code für koreanische Mischschrift enstprechend <span style="font-family:monospace;">Jpan</span> für sinnvoll. [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 16:35, 21. Okt. 2006 (CEST)<br />
:Über Nachfrage sollten wir wirklich einmal nachdenken. Ko-Hans ist unsinnig, sehe ich das richtig? Ich nehme einfach an, dass man bei der Registration Authority nicht darüber nachgedacht hat. Für Japanisch ist viel weniger Hant sinnvoll, als eine Jahresangabe wie 1901/1996 für Deutsch. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 17:37, 21. Okt. 2006 (CEST)<br />
<br />
<nowiki>*</nowiki> <span style="font-family:monospace;">Jpan</span> wird offenbar tatsächlich ''nicht'' als Standardschrift für <span style="font-family:monospace;">ja</span> vorausgesetzt/ergänzt, sondern muß angegeben werden. [[Benutzer:Wikipeditor|W.]] 2006-10-23<br />
::Siehe [http://www.alvestrand.no/pipermail/ietf-languages/2006-September/005058.html] und die Antworten darauf. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 22:11, 27. Okt. 2006 (CEST)<br />
:::Besten Dank! [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 23:23, 29. Okt. 2006 (CET)<br />
<br />
Wie sieht das aus, wenn man Lateinumschrift kennzeichnet? Von der Sprache her wäre das ja auch noch Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch, aber ein anderes Schriftsystem (analog zu Kanji, Kana oder Hangeul). Ich finde, das sollte man auch kennzeichen (Für {{lang|en|Screenreader}} o.ä.), aber vielleicht wünscht man nicht, dass der Browser dann automatisch die Lateinschrift aus der entsprechenden asiatischen Schrift aussucht, die sehen ja teilweise etwas hässlich aus bzw. passen dann nicht zur normalen deutschen Schrift? -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 17:54, 20. Aug. 2007 (CEST)<br />
:Der letzte Stand der Diskussion war, dies hier erstmal nicht zu tun, da es das Schriftbild negativ beeinflusst. Ansonsten mal direkt Benutzer:Wikipeditor fragen. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 13:38, 21. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
Mit was wird eigentlich Zhuyin/Bopomofo gekennzeichnet? zh-Hant passt ja nicht so ganz, oder? -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 17:47, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
: Kann man alles in der [[#Definition|oben]] verlinkten [http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry Subtag-Registry] suchen: zh-Bopo. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 17:50, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
:: Dann werd ich das vielleicht mal oben in der „Sonstiges“-Liste ergänzen. -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 21:07, 27. Aug. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Verwendung ==<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
ich sehe nach der Lektüre des Abschnitts "Definition" ein, daß eine Auszeichnung "exotischer" Sprachen durchaus sinnvoll ist, aber muß man die englische Sprache auch durch diese Vorlage auszeichnen? Mir sind heute folgende edits aufgefallen, die ich für fragwürdig halte: [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grindhouse_%28Film%29&diff=prev&oldid=33132773], [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rage&diff=31768303&oldid=31694101], [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=NHL&diff=prev&oldid=32594100]. (Es tut mir leid, hier die Beiträge eines einzelnen Nutzers herauszustellen, aber diese sind mir nunmal aufgefallen)<br />
<br />
Hier sind zwei dinge, die mir Kopfschmerzen bereiten: 1.) Würde dies konsequent umgesetzt, hätten wir diese Vorlage in so gut wie jedem Artikel der WP und würden damit 2.) die Einstiegshürde für neue Nutzer noch höher setzen (die Quelltexte sind ohnehin schon recht kompliziert geworden, muss man dies durch sowas noch steigern?). <br />
<br />
Meiner Meinung nach sollte man darüber nachdenken, ob es möglich ist, die Verwendung dieser Vorlage auf einige Sprachen zu beschränken. Viele Grüsse,--[[Benutzer Diskussion:Kubrick|Michael]] 10:23, 14. Jun. 2007 (CEST)<br />
: Hallo Michael, Du hättest auch einige meiner Edits in letzter Zeit als Beispiel anführen können (;-)), da ich die Vorlage auch immer wieder einbaue. Von daher meine Gründe, warum ich denke, dass die Vorlage sinnvoll ist, auch und teilweise gerade für "Standardsprachen" wie Englisch oder Französisch.<br />
: Die [[#Definition|oben]] angegebenen Gründe sind soweit ich das sehe unabhängig von der Sprache, wobei je nach Punkt mal mehr, mal weniger bedeutend. Aber speziell bei der Unterstützung von [[Screenreader]]n ist nach meinem Wissenstand primär die Auszeichnung der Standardsprachen wichtig, da die meisten der Produkte nur diese Sprachen unterstützen. Und Wikipedia wurde, wenn ich mich recht erinnere eh schon wegen schlechter [[Barrierefreies Internet|Accessibility]] kritisiert. Auch Suchmaschinen können diese Information sicher unabhängig davon, welche Sprache es genau ist, gut gebrauchen ("Antwortseiten, geschrieben in ..." bei Google).<br />
: Einfachheit des Quelltextes ist sicher ein wichtiges Argument, Vorlagen sind ein generelles Konzept in der Wikipedia, das man nach einmaligem Verstehen vielfach einsetzten kann.<br />
: Viele Grüße, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] 11:18, 14. Jun. 2007 (CEST)<br />
:: Inzwischen ist die Vorlage aus den ersten beiden Artikeln bis auf den Einleitungssatz längst verschwunden. --[[Spezial:Beiträge/87.153.115.194|87.153.115.194]] 05:15, 12. Apr. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Falsche Sprachangaben? ==<br />
<br />
In vielen Artikeln, besonders bei Manga/Anime, sind viele Namen in japanischer Schrift durch die Vorlage [[Vorlage:Lang|Lang]] gekennzeichnet.<br />
<br />
Allerdings scheint es die Codes ''ja-Kana'', ''ja-Hani'' oder ''ja-Jpan'' nicht im offiziellen Standard zu gebenn. Laut [http://de.wikipedia.org/wiki/ISO-3166-1-Kodierliste ISO-3166-1], für die Kennzeichnung des Landes, und [http://www.loc.gov/standards/iso639-2/php/code_list.php ISO-639-2], für die Kennzeichnung der Sprachen, sollte laut RFC 3066 ''jpn-JPN'' (Kana und Hiragana) oder ''chi-JPN'' (Kanji) verwendet werden. ''(Es gibt noch weitere Möglichkeiten Codes für die gleichen Sprachen zu bilden, allerdings würde auch eine Variante 3-3 reichen, da alle Sprachen und Länder damit abgedeckt sind.)'' Das W3C [http://www.w3.org/TR/REC-xml/#sec-lang-tag bezieht sich] ebenfalls auf RFC 3066.<br />
<br />
Ist nun die Angabe von ''ja-Kana'' und Co. falsch oder nicht? Der Konvention scheinen sie mir jedenfalls nicht zu entsprechen. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 13:02, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
:Siehe dazu auch oben [[#Definition]]. --[[Benutzer:Asthma|*Rawk!*]] <small>[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title&#x3D;Benutzer_Diskussion:Nina&#38;diff&#x3D;37154510&#38;oldid=37153941 Polly want a cracker!]</small> 13:26, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::Aus dieser Definition lassen sich aber keinesfalls ''ja-Kana'' oder ''ja-Hani'' ableiten, da diese schreibweisen (Sprachen) zu keinem Standard gehören. Siehe auch oben genannten Link: [http://www.w3.org/International/articles/bcp47/ W3C I18n]. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 13:52, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::'''Ergänzung:''' Nach der neuesten Regelung wären diese Angaben erlaubt, allerdings setzt dies die Erweiterung RFC 4646 voraus. XML und XHTML in aktueller Version (wie sie von Wikipedia verwendet werden) beschränken sich aber auf RFC 3066. Somit wäre eine Angabe die über "language-region-variant" hinausgeht nicht konform. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 14:03, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
::: Doch die lassen sich aus W3C I18n ableiten. In diesem Dokument ist das Format als<br/><span style="font-family:monospace;">langtag = (language["-" script]["-" region]*("-" variant)*("-" extension)["-" privateuse])</span> definiert. Damit kann man Scripts angeben, was über dein genanntes <span style="font-family:monospace;">language-region-variant</span> hinausgeht. Desweiteren steht in W3C I18n über die möglichen Script-Angaben und die [http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry Language Subtag Registry], dass ''All of the initial records have the date "2005-10-16" as shown above''. <span style="font-family:monospace;">Hani</span>, <span style="font-family:monospace;">Kana</span>, <span style="font-family:monospace;">Hira</span> und <span style="font-family:monospace;">Hrkt</span> gehören zu dieser initialen Menge und können damit als nach W3C I18n festgelegt gelten. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 14:30, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::::Dann vestehe ich aber nicht, dass in [http://www.w3.org/International/articles/language-tags/Overview.en.php] folgender Satz steht: ''„The script subtag is new in RFC 4646. The subtags come from, and are kept up to date with, the list of ISO 15924 script codes.“''<br />
::::Demnach wird RFC 4646 vorrausgesetzt, welches aber ein Nachfolger von RFC 3066 ist. XML (1.0) selber legt aber nur RFC 3066 als Standard fest. Wohingegen sich XHTML (1.0) auf HTML (4.01) bezieht und sogar nur RFC 1766 zulassen würde. Ich weiß jetzt nicht inwieweit diese Tags abwärtskompatibel sind, vermute aber, dass sie dies eben nicht sind. --[[Benutzer:Niabot|<span style="color: #800">N</span>ia<span style="color: #800">b</span>ot]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|Diskussion]])</small> 14:47, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
::::: Sie sind abwärtskompatibel, denn in RFC 1766 steht ''The information in the subtag may for instance be: […] Script variations, such as az-arabic and az-cyrillic''. Das heisst das Script-Angabe zwar zulässig sind, jedoch noch nicht normiert waren, d.h. man nach Gutdünken irgendwas hinschreiben konnte. So wird zum im Beispiel darunter z.B. <span style="font-family:monospace;">arabic</span> als Script-Angabe verwendet. RFC 3066 verwendet auch nur eine generische Angabe <span style="font-family:monospace;">Language-Tag = Primary-subtag *( "-" Subtag )</span> und schreibt lapidar ''Tags with second subtags of 3 to 8 letters may be registered with IANA, according to the rules in chapter 5 of this document.'' (Anmerkung: nur ein Buchstabe ist ungültig, zwei Buchstaben sollen als ISO 3166 alpha-2 angesehen werden). Meint also die IANA wird sich schon was einfallen lassen, nimmt aber wiederum keine Definition vor. RFC 4646 nimmt dann schließlich eine Definition von <span style="font-family:monospace;">Subtag</span> vor. RFC 4646 kann damit als Spezialisierung der eher generisch gehaltenen RFC 1766 und RFC 3066 angesehen werden, so dass Anwendungen die beide letztere unterstützen auch RFC 4646 unterstützen, aber eben nicht die Informationen aus den Subtag-Einträgen nutzen können. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 17:47, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::::::Danke für den Hinweis, dann kann ich ja jetzt beruhigt ''ja-Hani-JPN'' etc. hinschreiben. :P --<span class="niabot">[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">Diskussion</span>]])</small></span> 20:42, 2. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
:::::::Erstens vermute ich, wenn man schon die Region hinzuschreibt, müßte es JP statt JPN heißen. Zweitens ist es wohl aber besser, …<span style="font-family:monospace;">-JP</span> nicht hinzuzuschreiben, weil sonst der Eindruck entstünde, der markierte Text enthalte Ausdrücke, die es so in Dialekten anderen Regionen nicht (oder mit anderer Bedeutung) gibt, oder die Region sei für das Schriftbild von Belang. Es dürfte nur wenig japanisches Vokabular (oder Grammatik) geben, das außerhalb Japans lebende Japanischsprecher nicht oder anders verwenden. Für Eigennamen – besonders Personennamen – dürfte die Region unnötig sein, es sei denn, der Name z.B. ein und desselben Menschen wird in zwei Regionen gleicher Schrift regelmäßig unterschiedlich geschrieben/transkribiert. Viel Spaß bei der Entscheidung, welche Schreibungen bereits Übersetzungen in eine andere Sprache darstellen und welche lediglich Transkriptionen sind.<br />
:::::::Im Übrigen dachte ich immer, offiziell seien alle Kodes, die die [http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry Registry] hergibt, falls dort etwas fehlt, bedienen wir uns in Erwartung baldiger Aufnahme einstweilen bei [http://www.unicode.org/iso15924/codelists.html ISO 15924], und wie wir das Ganze benutzen sollen, stünde in den relevanten Dokumenten auf [http://www.w3c.org w3c.org]. [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 00:57, 14. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Frage zu Artikeln mit japanischen Namen ==<br />
<br />
Diese Vorlage sollte ja verwendet werden um anderssprachige Elemente zu kennzeichnen. Häufig schreibt man aber Dinge wie in folgendem Beispiel:<br />
<nowiki>''Elenore Baker'' ({{Lang|ja-Jpan|エリノア・ベイカー}}, ''Erinoa Beikā'')</nowiki><br />
Wäre es hier nicht korrekter<br />
<nowiki>''Elenore Baker'' ({{Lang|ja-Jpan|エリノア・ベイカー}}, ''{{Lang|ja-Latn-JA|Erinoa Beikā}}'')</nowiki><br />
zu schreiben? Ich sehe hier allerdings ein kleines Problem darin, dass der eigentliche Text in Vorlagen erstickt. --<span class="niabot">[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">Diskussion</span>]])</small></span> 22:12, 4. Okt. 2007 (CEST)<br />
:Die Kennzeichnung von romanisiertem Text wurde bisher nicht vorgenommen, dies war u.a. bedingt durch ein Problem der Schriftarten bei der Darstellung. Der angesprochene Punkt gilt z.B. auch für Pinyin wie mit <nowiki>{{Lang|ja-Latn|Máo Zédōng}}</nowiki>. Falls du Interesse hast da weiter nachzuforschen, dann würde ich dich bitten [[Benutzer:Wikipeditor]] anzusprechen und nach dem aktuellen Stand zu fragen. Deine Länderangabe JA finde ich überflüssig, und sollte laut Spezifikation möglichst entfallen, wenn kein besonderer Hintergrund vorliegt. --[[Benutzer:Chrislb|chrislb]] [[Benutzer Diskussion:Chrislb|问题]] 04:04, 5. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::Ja das mit dem JA ist hier unter Umständen nicht ganz korrekt, da mir zu diesem fiktionalen Beispiel nicht wirklich ein Grund einfällt, es nach Japan drücken zu wollen. Ich werde mich an [[Benutzer:Wikipeditor]] wenden. --<span class="niabot">[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]] <small>([[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">Diskussion</span>]])</small></span> 09:16, 5. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
::Zuviel der Ehre – chrislb hat bestimmt mehr zum Thema gelesen als ich. Zwar habe ich mich seit Monaten nicht mehr damit beschäftigt, aber das Problem dürfte immer noch folgendes sein: Einerseits wäre es eigentlich richtig, bloße Umschriften nicht wie Übersetzungen zu behandeln. Andererseits bestechen die Fonts, die in Internetbrowsern zur Anzeige ostasiatischer Sprachen eingestellt sind, durch Masse statt Klasse, etwa in bezug auf diakritische Zeichen, die ja gerade in Umschriften oft vorkommen. Für solche CJK-fontinternen Probleme dürfte es technisch bedingt auf absehbare Zeit keine Lösung geben. Die eigentlich Schuldigen sind aber wohl eher die heutigen Browser, die nämlich den zur Darstellung eines Textes zu verwendenden Font noch nicht nach der Schrift, sondern der Sprache des Textes auswählen – mal abgesehen von ein paar registrierten Wikilesern, die ihr Stylesheet entsprechend erweitert haben. Sobald Browser auf Schrift statt Sprache achten, haben wir das Problem nicht mehr. "Korrekte" Etikettierung scheint sich in der Wikipedia bislang nicht durchgesetzt zu haben. Das kommt der Lesbarkeit (und Ästhetik) für Menschenaugen zugute. "Korrekte" Etikettierung wäre aber ein kleiner Anreiz für Anbieter von Browsern, deren Fontauswahlkriterium zu ändern; vielleicht sprechen auch eines Tages Vorleseprogramme in Artikeln über die Phonetik von Fremdsprachen nicht mehr alles deutsch aus. [[Benutzer:Wikipeditor|Wikipeditor]] 00:57, 14. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Wo Vorlage überall einbauen? ==<br />
<br />
Hallo. Wie bereits gesagt, sind wir gerade dabei, in Artikeln über Thailand die Vorlage:Lang einzubauen. Dabei ist mir nicht so ganz klar, wo sie überall benutzt werden soll. Speziell hier: Im Artikel [[Nakhon Ratchasima]] gibt es unten unter Einzelnachweise einen Link auf die thailändische Wikipedia. Soll die Vorlage dort auch benutzt werden? Wenn ja, ''wie'' wird sie da eingebaut, dass der Link noch funtioniert? --[[Benutzer:Hdamm|Hdamm]] 08:55, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
:Laut [[W3C]] (siehe weiter oben in der Diskussion) soll die Vorlage für alle fremdsprachigen Worte (nicht nur andere Schriftsysteme), die in der Muttersprache des Schriftstücks nicht gebräuchlich sind, mit Sprachauszeichnungen (der Vorlage) versehen werden. Dazu gibt es leicht geteilte Meinungen, aber bei wichtigen Begriffen sollte man dies ruhig machen, da hier die Auszeichnung auch zum Verständnis beiträgt. PS: Ich korrigiere das eben mal. -- <span class="niabot" style="white-space:nowrap;color:#555"> ▪[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]]▪[[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643" lang="ja-Jpan" xml:lang="ja-Jpan">議論</span>]]▪</span> 09:13, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
::Ja danke. Das ist doch ne ganz gute Lösung so. --[[Benutzer:Hdamm|Hdamm]] 10:18, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
== Was sollen die ganzen verschiedenen Schrifttags bei Japanisch? ==<br />
<br />
Die Frage kam zwar schon einmal auf, aber ich sehe immer noch nicht den Sinn von ja-Jpan und ja-Hani und ja-Kana und ja-Hira. '''Jede''' japanische Schriftart hat sowohl Kanji als auch Kana drin (von einigen ganz wenigen ausgenommen, die aber wohl kaum für den normalen Gebrauch sind), daher ist die zusätzliche Angabe im Grunde völlig unnütz. Wir schreiben ja auch nicht ''en-Latn'', sondern einfach nur ''en'' (ich weiß, in dieser Registry steht drin, daß sich die Schrifttags nicht implizieren, aber da müßte man auch mal realistisch sein). Und welcher japanische Text besteht nur aus Kana oder nur aus Kanji (jetzt mal von Kinderbüchern und Kanbun abgesehen)? Zum einen hat sowieso kein Browser die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen Schrifttags umzuschalten (oder welcher kann das?), d.h. im Grunde machen wir das im Moment sowieso ''zu'' richtig, obwohl es kein Browser kann. Zum anderen wird niemals jemand sich sagen „Ich will die Kanji aus der Schriftart und die Kana aus der anderen“. Eine japanische Schriftart ist Japanisch, fertig. Da nimmt man Kana '''und''' Kanji für. Das einzige, was für Japanisch interessant wäre, wäre ja-Hant, bei der man dann notfalls eine chinesische oder koreanische Schriftart nehmen kann, die z.B. den {{lang|ja|示偏}} anders darstellt. Schreiben wir ansonsten auch ''ko-Hani'' und ko-Hang? Da benutzen wir doch meines Wissens auch einfach nur ''ko''. Ich wäre sehr dafür, diese ganze Verwirrung zu verhindern und einfach nur noch <nowiki>{{lang|ja|</nowiki>{{lang|ja|日本語}}}} bzw. in absoluten Ausnahmefällen <nowiki>{{lang|ja-Hant|</nowiki>{{lang|ja-Hant|所}}}} zu benutzen. Wer wäre noch dafür? Dann müßte man mal die Namenskonventionsseite ändern. -- [[Benutzer:Hellstorm|Hellstorm]] 19:28, 12. Apr. 2009 (CEST)<br />
<br />
:Da wäre ich nicht abgeneigt. Schließlich steht ja auch in den i18n noch der kleine Beisatz, dass die Angaben möglichst so unpräzise wie möglich formuliert sein sollen. ''"The golden rule when creating language tags is to keep the tag as short as possible"'' [http://www.w3.org/International/articles/language-tags/] Einzig eine Unterscheidung zwischen ''ja'' und ''ja-Latn'' würde ich belassen wollen, da hier wirklich bei der Darstellung von den Browsern nachgebessert werden kann (unterschiedliche Schriftbreiten, Raster). Die restliche Unterscheidung macht oftmals wenig Sinn, insbesondere dann, wenn japanische Zeichen (Kanji, Kana, Hiragana) mit lateinischen Zeichen vermischt werden. Hier sollte dann ein einfaches ''ja'' reichen, egal ob es aus Japan stammt oder nicht. --<span class="niabot" style="white-space:nowrap;color:#555"> ▪[[Benutzer:Niabot|<span style="color:#643">Niabot</span>]]▪[[Benutzer Diskussion:Niabot|<span style="color:#643">議論</span>]]▪[[Benutzer:Niabot/Bewertung|+/−]]</span> 19:56, 12. Apr. 2009 (CEST)<br />
<br />
::Achso, ihr wollt also allen international gültigen Konventionen trotzen und einfach euer eigenes Ding durchziehen, ja? Und das ohne den Sinn dieser Tags verstanden zu haben!? Einfach mal http://tools.ietf.org/rfc/bcp/bcp47.txt. http://en.wikipedia.org/wiki/ISO_15924 und http://en.wikipedia.org/wiki/IETF_language_tag zu Gemüte ziehen. Ich persönlich habe bisher auch bloß Hans, Hant und Jpan verwendet, hatter aber keine komplett in Hira oder Kana verfassten Texte. Aber ich sehe nicht, warum man generell von Hira, Kana und HrKt abraten sollte. Jpan ist als suppress script registriert: http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry, also braucht man es nicht extra hinschreiben, aber deswegen muss man eben die anderen hinschreiben.<br />
::Im übrigen ist der Scripttag optional. Es ''reicht'' auch nur ja, aber die anderen sind halt alle spezieller. Man muss also nicht unbedingt ja-Hira hinschreiben wenn man nicht möchte, da Hira ja in Jpan drin ist. Von standardisierten Tags abzuraten halte ich hier für völlig daneben. Es gibt Text-to-Speech verfahren, die diese Tags nutzen können und man kann sich zum Beispiel spezielle Browser-Addons holen, die z.B. Hiragana hervorheben anhand dieses Scripttags. Zumindest ist das so möglich und andersherum nicht. Den normalen User interessiert es eh nicht, denn im schlimmsten Fall sieht er gar nicht so eng und beachtet es sowieso nicht. --[[Benutzer:Tauwasser|Tauwasser]] 09:48, 17. Jul. 2009 (CEST)<br />
<br />
== unbekanntes iso-kürzel ==<br />
<br />
sollten wir nicht ein feature für unbekannten sprachcode ergänzen, optimalerweise einfach "?" (ich mach das so ;) - dann könnte entweder ein wartungslink auf die iso-code seiten kommen, oder wir tragen das in eine wartungskategorie ein - um fachliches abarbeiten zu ermöglichen, ginge etwa auch erwitertere anfragen, wer hat zum beispiel gerade den isocode für altägypisch oder koptisch im kopf? - so könnte man wartungslisten für einzelne spachportale ergänzen: unserer altegyptenabteilung hat das sicherlich parat, und freut sich wohl, das kompetent zu bearbeiten --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] 11:54, 14. Dez. 2009 (CET)<br />
: Wenn die Sprache unbekannt ist wird laut [http://tools.ietf.org/rfc/bcp/bcp47.txt BCP 47] als Sprachkürzel ''und'' (für ''undefined'') verwendet. --[[Benutzer:Mps|Mps]] 12:57, 14. Dez. 2009 (CET)<br />
:: ah, ja, das ist auch nicht schlecht, wusste ich gar nicht --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] 13:01, 14. Dez. 2009 (CET)<br />
== Referenzliste ==<br />
Kann man eine kurze Referenzliste der wichtigsten für [[Vorlage:lang]] gebrauchten Kürzel erstellen? Das wären die wichtigsten Sprachen (de, fr, en, es, it, ru), sowie die wichtigsten Terminologie-Sprechen (lat, grc) und vielleicht über eine Parameter-Statistik von [[Vorlage:lang]] die wichtigsten dort verwendeten Sprachen. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.197.151.32|93.197.151.32]] ([[Benutzer Diskussion:93.197.151.32|Diskussion]]) 19:22, 2. Jan. 2011 (CET)) </small><br />
== Mongolisch ==<br />
Für die traditionelle mongolische Schrift sollte nicht die ''lang''-Vorlage, sondern die [[Vorlage:MongolUnicode]] verwendet werden. --[[Benutzer:Gregor Kneussel|Gregor Kneussel]] ([[Benutzer Diskussion:Gregor Kneussel|Diskussion]]) 16:16, 1. Dez. 2013 (CET)<br />
: Dadurch das {{Vorlage|MongolUnicode}} keinerlei Sprachauszeichnung vornimmt, muss (zumindest sollte) {{Vorlage|lang}} dennoch verwendet werden, solange MongolUnicode das nicht selber macht. --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 17:38, 1. Dez. 2013 (CET)<br />
<br />
Die Vorlage mnS-Mong führt zu einer falschen waagrechten Darstellung der mongolischen Schrift: {{mnS-Mong|ᠰᠤᠮᠤ}}<br />
<br />
Korrekt wäre MnS|{{MongolUnicode in senkrechter Darstellung: {{MnS|{{MongolUnicode|ᠰᠤᠮᠤ}}}}<br />
<br />
Für manche mögen das nur Krakel sein, für den Mongolen ist es seine Schrift. Für weitere Informationen siehe:<br /><br />
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sum_(China)&diff=222132968&oldid=222132681<br />
<br />
[[Benutzer:Regnart|Regnart]] ([[Benutzer Diskussion:Regnart|Diskussion]]) 09:34, 17. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Dahinter steckt ja die generische Fragestellung, wie man Schriften mit einer [[Schreibrichtung]] von oben nach unten in einen Fließtext mit Schreibrichtung von links nach rechts einbettet. Dazu gibt es ja sicher Erfahrungen im professionellen/wissenschaftlichen Satz. Dabei geht es nicht darum, Mongolisch „falsch“ darzustellen (oder gar Mongolen nicht ernst zu nehmen), sondern es geht um eine vernünftige Lesbarkeit und Darstellung gemischtsprachiger Texte. Das ein (Block-)Zitat mit den heutigen Möglichkeiten die natürliche Schreibrichtung von Mongolisch verwendet, darüber besteht vermutlich Konsens. „Spannend“ sind kurze mongolische Texte in „viel“ deutschem Text.<br />
: Dazu könnte ich mir vorstellen, dass {{Vorlage|lang}} und die davon abgeleiteten Vorlagen wie {{Vorlage|mnS-Mong}} einen Parameter anbieten, die Schreibrichtung zu wählen. Damit wird es zum Entscheid des Artikelautors, wann/wo welche Schreibrichtung zum Einsatz kommt.<br />
: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:23, 17. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
::Die Vorlage:lang sieht nur [[Hilfe:Asiatische Schriften#RTL: Rechts-nach-Links-Schriften|Rechts-nach-Links-Schriften]] vor, aber keine senkrechten Schriften wie zum Beispiel auch die [[Mandschurische Schrift]]. Meine Frage war eigentlich, warum man nicht MnS|{{MongolUnicode verwenden kann, das - zumindest auf meinem Computer - eine korrekte Darstellung erzeugt. Natürlich sprengen senkrechte Einsprengsel den Zeilenabstand, wie Du im Abschitt "Geschichte" des Mandschu-Artikels sehen kannst. Aber die [[Innere Mongolei]] ist heute ein Hochtechnologie-Standort ([[Metalle der Seltenen Erden]], Raumfahrt), da kommt man um die Mongolen nicht herum. Und nachdem modernes Mongolisch, ähnlich wie Englisch, anders ausgesprochen wird, als man es schreibt, wäre die Wiedergabe von Ortsnamen, Behörden etc. in mongolischer Schrift schon hilfreich, damit der interessierte Leser das auch im Lexikon findet. Also warum nicht MnS|{{MongolUnicode? Die anderen sind anders - manche Menschen schreiben waagrecht, manche Menschen schreiben senkrecht. Damit sollte man doch eigentlich leben können. --[[Benutzer:Regnart|Regnart]] ([[Benutzer Diskussion:Regnart|Diskussion]]) 08:13, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
::: Das „Problem“ mit <code><nowiki>{{mnS|{{MongolUnicode|}}}}</nowiki></code> ist wie im Edit-Kommentar beschrieben, erst einmal das {{Vorlage|mnS}} eine Weiterleitung auf {{Vorlage|mnS-Cyrl}} ist. Das heißt, der erste Parameter, der mongolische Text, wird von der Vorlage in [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischer Schrift]] erwartet und nicht in [[Mongolisches Alphabet|mongolischer Schrift]]. Um das erste Problem zu vermeiden, könnte man <code><nowiki>{{mnS-Mong|{{MongolUnicode|}}}}</nowiki></code> verwenden:<br />
:::* <code><nowiki>{{mnS-Mong|{{MongolUnicode|ᠰᠤᠮᠤ}}|mn-Cyrl=Сум}}</nowiki></code><br />
:::* {{mnS-Mong|{{MongolUnicode|ᠰᠤᠮᠤ}}|mn-Cyrl=Сум}}<br />
::: Das ergibt optisch das von dir gewünschte Ergebnis, aber das was dort intern passiert, ist ziemlicher „Unsinn“. :-( Die erste Vorlage mns-Mong sagt schon, der Text ist in mongolischer Sprache und Schrift, die zweite Vorlage MongolUnicode sagt noch einmal, das ist mongolische Schrift, aber ohne Angabe der Sprache. Außerdem ist die Vorlage MongolUnicode konzeptionell/in der Implementierung ziemlich veraltet.<br />
::: Langer Rede, kurzer Sinn: Man kriegt es optisch „hingebastelt“, aber ohne das mnS-Mong die Schreibrichtung von oben nach unten unterstützt, ist das Ergebnis schlecht.<br />
::: Und die konzeptionellen Fragen von oben (wann verwendet man die Schreibrichtung von oben nach unten, wann nicht) sind damit noch nicht adressiert.<br />
::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 16:05, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
::::Also ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Der Leser braucht ja nicht zu wissen, was im Hintergrund mit den Vorlagen abläuft; der interessiert sich nur für das, was auf dem Bildschirm dargestellt wird. Ich habe das jetzt mal in den Artikel [[Sum (China)]] eingebaut.<br />
<br />
::::Zur konzeptionellen Frage würde ich sagen, dass bei Mongolisch und Mandschurisch nur die Schreibung von oben nach unten verwendet wird. Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, Mongolisch waagrecht zu schreiben. Aber wenn ein Autor aus ästhetischen Zeilenabstandsgründen darauf besteht waagrecht zu schreiben, werde ich mich da nicht einmischen. --[[Benutzer:Regnart|Regnart]] ([[Benutzer Diskussion:Regnart|Diskussion]]) 20:23, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
== lang|ja gibt auf Android falsche Zeichen aus, z.B. 土 statt 生 ==<br />
<br />
Hier habe ich ein Problem mit Japanisch: [[Diskussion:Kyōiku-Kanji]].<br />
<br />
Dieser Artikel enthält eine Liste von ca. 1000 Schriftzeiten. Kein Problem bei Anzeige auf dem Windows PC, aber einige Zeichen (5%?) werden auf der Wikipedia Android App falsch angezeigt, z.B. 生, 虫, 火, 王. Gleiches Symptom im englischen Artikel [[en:Kyōiku kanji#First_grade_.2880_kanji.29]] . Dort habe ich für Zeichen 35 und 68 die Syntax geändert und damit das Problem gelöst:<br />
<br />
<code><nowiki>32 || {{lang|ja|[[wikt:生|生]]}}</nowiki></code><br />
<br />
<code><nowiki>35 || [[wikt:虫|虫]]</nowiki></code><br />
<br />
<code><nowiki>68 || {{lang|ja-r|[[wikt:火|火]]}}</nowiki></code><br />
<br />
<code><nowiki>70 || {{lang|ja|[[wikt:王|王]]}}</nowiki></code><br />
<br />
Die Lösung <code>ja-r</code> habe ich im Wiktionary-Quelltext gefunden. Es steht aber nicht in diesem IANA-Link <br />
http://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry/language-subtag-registry <br />
<br />
Wie können wir erreichen, das es auch mit einfachem "ja" funktioniert? --[[Benutzer:Tim2007viatge|Tim2007viatge]] ([[Benutzer Diskussion:Tim2007viatge|Diskussion]]) 22:59, 9. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
:* Hmmm, statt hier bei der technischen Vorlagenprogrammierung vielleicht besser in Redaktionen wie [[PD:Japan]] anfragen. Die kennen sich mit dem spezifischen Problem eher aus und hatten eventuell schon mal was damit zu tun.<br />
:* Wenn ein Code globale Wirkung haben soll, dann muss er RFC 5646 entsprechen.<br />
:** Damit müsste das ein ''extension subtag'' gemäß [[RFC:5646 #section-3.7]] sein.<br />
:** Problem: Es sind nur ''t'' und ''u'' bekannt und offiziell registriert:<br />
:*** RFC 6497 - BCP 47 Extension T<br />
:*** RFC 6067 - BCP 47 Extension U<br />
::* Bekannter und standardisiert ist der Einfluss von [[ISO 15924]] – das könnte und soll durchaus auf Softwaresysteme wirken.<br />
::** Hier kämen in Frage:<br />
::**# <code>ja-Hrkt</code> ''Japanese syllabaries (alias for Hiragana + Katakana)''<br />
::**# <code>ja-Jpan</code> ''Japanese (alias for Han + Hiragana + Katakana)''<br />
::** Ich habe keine Ahnung, ob eine Silbenschrift etwas mit den beanstandeten Schriftzeichen zu tun haben könnte. Ausprobieren.<br />
::** Es gäbe noch nachgestellte Codes gemäß [[ISO 3166]], hier neben <code>ja-JP</code> vielleicht fiktive Varianten in den Nachbarstaaten <code>ja-KR</code> oder <code>ja-TW</code><br />
:: Viel Erfolg --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:07, 10. Sep. 2016 (CEST)<br />
::: <span style="font-family:monospace;">Hrkt</span> ist falsch, da dies [[Kana (Schrift)|Kana]] beschreibt, während das Problem wohl bei [[Kanji]] auftritt. <span style="font-family:monospace;">Jpan</span> ist korrekt, aber überflüssig, da es gemäß https://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry/language-subtag-registry als Suppress-Script für den Sprachcode <span style="font-family:monospace;">ja</span> ausgezeichnet ist, d.h. als wegzulassender Standardwert. <span style="font-family:monospace;">ja-KR</span> oder <span style="font-family:monospace;">ja-TW</span> sind ebenfalls unsinnig.<br />
::: Wichtiger wäre herauszufinden warum der Fehler auftritt, statt an Symptomen herumzudoktern. Eine Lösung darf zudem nicht gegen Standards verstoßen.<br />
::: Mir ist zudem aufgefallen, dass der Fehler bei mir auch unter Chrome/Win10 im Visual Editor (nicht jedoch in der Normalansicht) auftritt. Ich werde mir das daher mal anschauen. Was ich weiß ist dass es kein Darstellungsproblem ist, da wenn man das Schriftzeichen herauskopiert und woanders einfügt, ebenfalls das falsche kopiert wird. Aus irgendeinem Grund werden tatsächlich die Zeichen an sich ersetzt und nicht einfach nur falsche Glyphen im Font ausgewählt. --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 13:17, 10. Sep. 2016 (CEST)<br />
:::: Das ist wohl ein Softwarefehler seitens Wikipedia. Der Fehler tritt reproduzierbar unter verschiedenen Browsern im Visual Editor auf, dass z.B. im Artikel [[Kyōiku-Kanji]] für Eintrag 35 八 statt 虫 angezeigt wird. Im Seitenquellcode steht an dieser Stelle:<br />
<syntaxhighlight lang="html"><br />
<span lang="ja" about="#mwt37" typeof="mw:Transclusion" data-mw="{"parts":[{"template":{"target":{"wt":"lang","href":"./Vorlage:Lang"},"params":{"1":{"wt":"ja"},"2":{"wt":"[[wikt:虫|虫]]"}},"i":0}}]}" id="mwATE" class="ve-ce-focusableNode ve-ce-leafNode ve-ce-mwTransclusionNode" contenteditable="false"><a rel="mw:ExtLink" href="https://de.wiktionary.org/wiki/%E5%85%AB" title="wikt:八">八</a></span><br />
</syntaxhighlight> --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 21:32, 12. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
:* Also, die <code>lang="ja-r"</code> verweist nicht auf eine valide registrierte Extension.<br />
:** [http://www.iana.org/assignments/language-tag-extensions-registry/language-tag-extensions-registry iana.org] – nur <code>t</code> und <code>u</code> sind zurzeit registriert.<br />
:** Das <code>-r</code> ist damit schlicht ein Syntaxfehler, wahrschinlich kann man auch <code>lang="ja-q"</code> hinschreiben und per Seiteneffekt wegen der nicht ganz interpretierten Spezifikation tritt irgendein Effekt auf.<br />
:* Schreibt ihr das Problem mit Erwartung und Angabe im Quelltext und dargestelltem Zeichen nochmals mittels der <code>U+-</code>Notation auf, statt die Zeichen hinzuschreiben?<br />
:** Es gibt ein ''[[Matrix (Film)|Matrix]]''-Problem: Wenn auf einer Wiki-Seite aus jedem X ein U gemacht wird, und ihr beschwert euch auf einer Wiki-Diskussionsseite über das U, dann ist nicht klar, ob das U nun geträumt oder ein X oder sonstwas ist.<br />
:** Vielleicht lässt sich dem Wertebereich der Hexcodes auch bereits ein Lösungsansatz entnehmen.<br />
:* Oben hatte ich ob des scheinbar hilfreichen <code>lang="ja-r"</code> Beispiele für korrekte Subtags für Schrift bzw. Region genannt, die möglicherweise eine Software beeinflussen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:08, 13. Sep. 2016 (CEST)<br />
:: {{Ping|PerfektesChaos}} Hallo, anbei die komplette Liste (ermittelt mittels Regex <code>\[\[wikt:(.)\|\1\]\].+?title=""wikt:(.)"">\2</code> mit \1 (Linkziel) ≠ \2 (Linktext) – im Quelltextmodus sind beide gleich, im VisualEditor-Modus nicht) von [[Kyōiku-Kanji]] mit falschen Einträgen (links jeweils Soll, rechts Ist) im VisualEditor-Modus:<br />
:: <small>[entfernt, siehe bearbeitete Kopie von PerfektesChaos unten] --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 23:40, 21. Sep. 2016 (CEST)</small> --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 00:03, 21. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
=== CJK range scramble ===<br />
<br />
Conversation in this sub-section partially shifting to English heading for broader audience.<br />
* All codepoints below U+FFFF.<br />
* Shifts in entire 256 double-octet blocks.<br />
@Mps:<br />
* Wenn die Liste unten stimmig ist, kannst du zur Entlastung des Archivs die aus deinem Beitrag entfernen.<br />
* Kann es irgendeinen sprachlichen Grund für die Verschiebung zwischen zwei Zeichenbereichen geben?<br />
** Es gibt ''Traditional Chinese → Simplified Chinese''.<br />
** Und ''halfwidth → fullwidth''.<br />
** Aber das wären zwei oder drei Standardwerte für eine Verschiebung; das da unten sind Dutzende.<br />
** Die Zeichen werden auch aus einem weiten Bereich katapultiert; es betrifft nicht nur eine Schriftvariante von einigen 100 Zeichen.<br />
* Ich habe jetzt nicht verstanden, wann genau das Problem auftritt.<br />
** Die ursprüngliche Meldung lautete auf „im Android“ gemäß Abschnittsüberschrift.<br />
** Jetzt ist vom VE die Rede.<br />
** Das heißt: Das Problem besteht nur im VE-Modus, dann aber immer, Mobil und Desktop, während es beim Angucken und bei der Quelltextbearbeitung in Ordnung ist?<br />
** Weil mit Android VE benutzt wurde, wurde das zunächst nur dort sichtbar?<br />
** Wenn man das aber als (invalides) <code>lang="ja-r"</code> deklariert, bleibt es ungestört? <code>lang="ja-a"</code> und <code>lang="ja-b"</code> ebenso? Und bei explizitem <code>lang="ja"</code> passiert genau was?<br />
** Hast du noch mehr Desktop-Browser zum Ausprobieren? Android und Chrome sind beide aus dem Hause Google und teilen sich Bibliotheken und Methoden.<br />
* Kann man den hier gefundenen Zeichenbereich allgemeiner beschreiben; ''japanese fullwidth ideographs'' oder so?<br />
* Bei der Frage nach Hexcodes hatte ich mir schon was gedacht.<br />
<br />
<div style="-moz-column-width:25em; -webkit-column-width:25em; column-width:25em;"><br />
* U+4E0D 不 → U+540D 名 <code>+0600</code><br />
* U+4E16 世 → U+5916 外 <code>+0B00</code><br />
* U+4E21 両 → U+6821 校 <code>+1A00</code><br />
* U+4E26 並 → U+6226 戦 <code>+1400</code><br />
* U+4E3B 主 → U+753B 画 <code>+2700</code><br />
* U+4E45 久 → U+6D45 浅 <code>+1F00</code><br />
* U+4E57 乗 → U+5B57 字 <code>+0D00</code><br />
* U+4E71 乱 → U+5C71 山 <code>+0E00</code><br />
* U+4E73 乳 → U+5973 女 <code>+0B00</code><br />
* U+4E89 争 → U+7389 玉 <code>+2500</code><br />
* U+4E8B 事 → U+898B 見 <code>+3B00</code><br />
* U+4EA1 亡 → U+7BA1 管 <code>+2D00</code><br />
* U+4EAC 京 → U+72AC 犬 <code>+2400</code><br />
* U+4EC1 仁 → U+54C1 品 <code>+0600</code><br />
* U+4ECA 今 → U+8ECA 車 <code>+4000</code><br />
* U+4ECF 仏 → U+65CF 族 <code>+1700</code><br />
* U+4ED8 付 → U+9AD8 高 <code>+4C00</code><br />
* U+4EE3 代 → U+53E3 口 <code>+0500</code><br />
* U+4EE4 令 → U+53E4 古 <code>+0500</code><br />
* U+4EE5 以 → U+65E5 日 <code>+1700</code><br />
* U+4EEE 仮 → U+76EE 目 <code>+2800</code><br />
* U+4EF2 仲 → U+96F2 雲 <code>+4800</code><br />
* U+4EF6 件 → U+5CF6 島 <code>+0E00</code><br />
* U+4EFB 任 → U+96FB 電 <code>+4800</code><br />
* U+4F1A 会 → U+591A 多 <code>+0A00</code><br />
* U+4F1D 伝 → U+671D 朝 <code>+1800</code><br />
* U+4F3C 似 → U+663C 昼 <code>+1700</code><br />
* U+4F4D 位 → U+524D 前 <code>+0300</code><br />
* U+4F59 余 → U+6559 教 <code>+1600</code><br />
* U+4F7F 使 → U+897F 西 <code>+3A00</code><br />
* U+4F8B 例 → U+898B 見 <code>+3A00</code><br />
* U+4F9B 供 → U+529B 力 <code>+0300</code><br />
* U+4FA1 価 → U+7BA1 管 <code>+2C00</code><br />
* U+4FBF 便 → U+5BBF 宿 <code>+0C00</code><br />
* U+4FDD 保 → U+5DDD 川 <code>+0E00</code><br />
* U+4FE1 信 → U+54E1 員 <code>+0500</code><br />
* U+4FEE 修 → U+76EE 目 <code>+2700</code><br />
* U+4FF3 俳 → U+53F3 右 <code>+0400</code><br />
* U+4FF5 俵 → U+5FF5 念 <code>+1000</code><br />
* U+5009 倉 → U+4E09 三 <code>-0200</code><br />
* U+500B 個 → U+4E0B 下 <code>-0200</code><br />
* U+500D 倍 → U+540D 名 <code>+0400</code><br />
* U+5019 候 → U+7D19 紙 <code>+2D00</code><br />
* U+501F 借 → U+571F 土 <code>+0700</code><br />
* U+5024 値 → U+5224 判 <code>+0200</code><br />
* U+505C 停 → U+4F5C 作 <code>-0100</code><br />
* U+5065 健 → U+5165 入 <code>+0100</code><br />
* U+5074 側 → U+5E74 年 <code>+0E00</code><br />
* U+5099 備 → U+5199 写 <code>+0100</code><br />
* U+50B7 傷 → U+8CB7 買 <code>+3C00</code><br />
* U+50CD 働 → U+6BCD 母 <code>+1B00</code><br />
* U+50CF 像 → U+65CF 族 <code>+1500</code><br />
* U+512A 優 → U+592A 太 <code>+0800</code><br />
* U+5143 元 → U+5343 千 <code>+0200</code><br />
* U+5146 兆 → U+5546 商 <code>+0400</code><br />
* U+5149 光 → U+8349 草 <code>+3200</code><br />
* U+5150 児 → U+5B50 子 <code>+0A00</code><br />
* U+515A 党 → U+9B5A 魚 <code>+4A00</code><br />
* U+5171 共 → U+5C71 山 <code>+0B00</code><br />
* U+5175 兵 → U+7D75 絵 <code>+2C00</code><br />
* U+5177 具 → U+9577 長 <code>+4400</code><br />
* U+5178 典 → U+5E78 幸 <code>+0D00</code><br />
* U+518A 冊 → U+7F8A 羊 <code>+2E00</code><br />
* U+51AC 冬 → U+72AC 犬 <code>+2100</code><br />
* U+51B7 冷 → U+8CB7 買 <code>+3B00</code><br />
* U+51E6 処 → U+5DE6 左 <code>+0C00</code><br />
* U+5200 刀 → U+4E00 一 <code>-0400</code><br />
* U+5207 切 → U+4E07 万 <code>-0400</code><br />
* U+520A 刊 → U+4E0A 上 <code>-0400</code><br />
* U+5217 列 → U+6C17 気 <code>+1A00</code><br />
* U+521D 初 → U+671D 朝 <code>+1500</code><br />
* U+5225 別 → U+6625 春 <code>+1400</code><br />
* U+5229 利 → U+5929 天 <code>+0700</code><br />
* U+5236 制 → U+7236 父 <code>+2000</code><br />
* U+5237 刷 → U+7537 男 <code>+2300</code><br />
* U+5238 券 → U+4E38 丸 <code>-0400</code><br />
* U+523B 刻 → U+753B 画 <code>+2300</code><br />
* U+526F 副 → U+606F 息 <code>+0E00</code><br />
* U+5272 割 → U+8272 色 <code>+3000</code><br />
* U+5275 創 → U+7D75 絵 <code>+2B00</code><br />
* U+5287 劇 → U+6587 文 <code>+1300</code><br />
* U+529F 功 → U+539F 原 <code>+0100</code><br />
* U+52A0 加 → U+8CA0 負 <code>+3A00</code><br />
* U+52A9 助 → U+5CA9 岩 <code>+0A00</code><br />
* U+52AA 努 → U+89AA 親 <code>+3700</code><br />
* U+52B9 効 → U+70B9 点 <code>+1E00</code><br />
* U+52C7 勇 → U+8AC7 談 <code>+3800</code><br />
* U+52C9 勉 → U+59C9 姉 <code>+0700</code><br />
* U+52D5 動 → U+4ED5 仕 <code>-0400</code><br />
* U+52DD 勝 → U+5DDD 川 <code>+0B00</code><br />
* U+52E2 勢 → U+77E2 矢 <code>+2500</code><br />
* U+52E4 勤 → U+53E4 古 <code>+0100</code><br />
* U+5305 包 → U+8005 者 <code>+2D00</code><br />
* U+5316 化 → U+5916 外 <code>+0600</code><br />
* U+5317 北 → U+6C17 気 <code>+1900</code><br />
* U+533A 区 → U+753A 町 <code>+2200</code><br />
* U+533B 医 → U+753B 画 <code>+2200</code><br />
* U+5348 午 → U+5148 先 <code>-0200</code><br />
* U+5352 卒 → U+9752 青 <code>+4400</code><br />
* U+5354 協 → U+9854 顔 <code>+4500</code><br />
* U+5357 南 → U+5B57 字 <code>+0800</code><br />
* U+535A 博 → U+9B5A 魚 <code>+4800</code><br />
* U+5370 印 → U+6570 数 <code>+1200</code><br />
* U+5371 危 → U+5C71 山 <code>+0900</code><br />
* U+5375 卵 → U+7D75 絵 <code>+2A00</code><br />
* U+539A 厚 → U+5B9A 定 <code>+0800</code><br />
* U+53B3 厳 → U+8DB3 足 <code>+3A00</code><br />
* U+53C2 参 → U+4FC2 係 <code>-0400</code><br />
* U+53CB 友 → U+7ACB 立 <code>+2700</code><br />
* U+53CD 反 → U+6BCD 母 <code>+1800</code><br />
* U+53CE 収 → U+91CE 野 <code>+3E00</code><br />
* U+53D6 取 → U+4ED6 他 <code>-0500</code><br />
* U+53E5 句 → U+65E5 日 <code>+1200</code><br />
* U+53EF 可 → U+8DEF 路 <code>+3A00</code><br />
* U+53F0 台 → U+58F0 声 <code>+0500</code><br />
* U+53F2 史 → U+96F2 雲 <code>+4300</code><br />
* U+53F8 司 → U+7CF8 糸 <code>+2900</code><br />
* U+5404 各 → U+5104 億 <code>-0300</code><br />
* U+5408 合 → U+6708 月 <code>+1300</code><br />
* U+540E 后 → U+660E 明 <code>+1200</code><br />
* U+5411 向 → U+4F11 休 <code>-0500</code><br />
* U+5426 否 → U+6226 戦 <code>+0E00</code><br />
* U+5438 吸 → U+4E38 丸 <code>-0600</code><br />
* U+544A 告 → U+534A 半 <code>-0100</code><br />
* U+5468 周 → U+5168 全 <code>-0300</code><br />
* U+5473 味 → U+5973 女 <code>+0500</code><br />
* U+547D 命 → U+767D 白 <code>+2200</code><br />
* U+548C 和 → U+4E8C 二 <code>-0600</code><br />
* U+5531 唱 → U+5F31 弱 <code>+0A00</code><br />
* U+554F 問 → U+4F4F 住 <code>-0600</code><br />
* U+5584 善 → U+5F84 径 <code>+0A00</code><br />
* U+55B6 営 → U+5BB6 家 <code>+0600</code><br />
* U+5668 器 → U+5168 全 <code>-0500</code><br />
* U+56E0 因 → U+7AE0 章 <code>+2400</code><br />
* U+56E3 団 → U+53E3 口 <code>-0300</code><br />
* U+56F0 困 → U+58F0 声 <code>+0200</code><br />
* U+56F2 囲 → U+96F2 雲 <code>+4000</code><br />
* U+56F3 図 → U+53F3 右 <code>-0300</code><br />
* U+56FA 固 → U+51FA 出 <code>-0500</code><br />
* U+5727 圧 → U+5927 大 <code>+0200</code><br />
* U+5728 在 → U+6728 木 <code>+1000</code><br />
* U+5730 地 → U+7530 田 <code>+1E00</code><br />
* U+5742 坂 → U+6642 時 <code>+0F00</code><br />
* U+5747 均 → U+5247 則 <code>-0500</code><br />
* U+578B 型 → U+898B 見 <code>+3200</code><br />
* U+57CE 城 → U+91CE 野 <code>+3A00</code><br />
* U+57DF 域 → U+98DF 食 <code>+4100</code><br />
* U+57FA 基 → U+51FA 出 <code>-0600</code><br />
* U+5802 堂 → U+5E02 市 <code>+0600</code><br />
* U+5831 報 → U+5F31 弱 <code>+0700</code><br />
* U+5834 場 → U+6C34 水 <code>+1400</code><br />
* U+5869 塩 → U+6B69 歩 <code>+1300</code><br />
* U+5883 境 → U+5E83 広 <code>+0600</code><br />
* U+5893 墓 → U+9593 間 <code>+3D00</code><br />
* U+5897 増 → U+6797 林 <code>+0F00</code><br />
* U+58F2 売 → U+96F2 雲 <code>+3E00</code><br />
* U+5909 変 → U+4E09 三 <code>-0B00</code><br />
* U+590F 夏 → U+5C0F 小 <code>+0300</code><br />
* U+5922 夢 → U+6F22 漢 <code>+1600</code><br />
* U+5931 失 → U+5F31 弱 <code>+0600</code><br />
* U+594F 奏 → U+4F4F 住 <code>-0A00</code><br />
* U+596E 奮 → U+7F6E 置 <code>+2600</code><br />
* U+597D 好 → U+767D 白 <code>+1D00</code><br />
* U+59B9 妹 → U+70B9 点 <code>+1700</code><br />
* U+59BB 妻 → U+53BB 去 <code>-0600</code><br />
* U+59CB 始 → U+7ACB 立 <code>+2100</code><br />
* U+5A66 婦 → U+5B66 学 <code>+0100</code><br />
* U+5B58 存 → U+5358 単 <code>-0800</code><br />
* U+5B5D 孝 → U+4E5D 九 <code>-0D00</code><br />
* U+5B63 季 → U+6B63 正 <code>+1000</code><br />
* U+5B6B 孫 → U+516B 八 <code>-0A00</code><br />
* U+5B85 宅 → U+5185 内 <code>-0A00</code><br />
* U+5B87 宇 → U+6587 文 <code>+0A00</code><br />
* U+5B88 守 → U+4E88 予 <code>-0D00</code><br />
* U+5B89 安 → U+7389 玉 <code>+1800</code><br />
* U+5B8C 完 → U+4E8C 二 <code>-0D00</code><br />
* U+5B97 宗 → U+6797 林 <code>+0C00</code><br />
* U+5B99 宙 → U+5199 写 <code>-0A00</code><br />
* U+5B9D 宝 → U+8C9D 貝 <code>+3100</code><br />
* U+5B9F 実 → U+539F 原 <code>-0800</code><br />
* U+5BA4 室 → U+4EA4 交 <code>-0D00</code><br />
* U+5BB3 害 → U+8DB3 足 <code>+3200</code><br />
* U+5BB9 容 → U+70B9 点 <code>+1500</code><br />
* U+5BC4 寄 → U+9EC4 黄 <code>+4300</code><br />
* U+5BC6 密 → U+96C6 集 <code>+3B00</code><br />
* U+5BCC 富 → U+91CC 里 <code>+3600</code><br />
* U+5BD2 寒 → U+89D2 角 <code>+2E00</code><br />
* U+5BDF 察 → U+98DF 食 <code>+3D00</code><br />
* U+5BF8 寸 → U+7CF8 糸 <code>+2100</code><br />
* U+5BFA 寺 → U+51FA 出 <code>-0A00</code><br />
* U+5C02 専 → U+5E02 市 <code>+0200</code><br />
* U+5C04 射 → U+5104 億 <code>-0B00</code><br />
* U+5C06 将 → U+5206 分 <code>-0A00</code><br />
* U+5C0A 尊 → U+4E0A 上 <code>-0E00</code><br />
* U+5C0E 導 → U+660E 明 <code>+0A00</code><br />
* U+5C11 少 → U+4F11 休 <code>-0D00</code><br />
* U+5C31 就 → U+5F31 弱 <code>+0300</code><br />
* U+5C3A 尺 → U+753A 町 <code>+1900</code><br />
* U+5C45 居 → U+6D45 浅 <code>+1100</code><br />
* U+5C4A 届 → U+534A 半 <code>-0900</code><br />
* U+5C4B 屋 → U+624B 手 <code>+0600</code><br />
* U+5C55 展 → U+4F55 何 <code>-0D00</code><br />
* U+5C5E 属 → U+805E 聞 <code>+2400</code><br />
* U+5C64 層 → U+8D64 赤 <code>+3100</code><br />
* U+5DDE 州 → U+56DE 回 <code>-0700</code><br />
* U+5DE3 巣 → U+53E3 口 <code>-0A00</code><br />
* U+5DE5 工 → U+65E5 日 <code>+0800</code><br />
* U+5DEE 差 → U+76EE 目 <code>+1900</code><br />
* U+5DF1 己 → U+67F1 柱 <code>+0A00</code><br />
* U+5DFB 巻 → U+96FB 電 <code>+3900</code><br />
* U+5E03 布 → U+4E03 七 <code>-1000</code><br />
* U+5E0C 希 → U+540C 同 <code>-0A00</code><br />
* U+5E2B 師 → U+592B 夫 <code>-0500</code><br />
* U+5E2D 席 → U+4E2D 中 <code>-1000</code><br />
* U+5E2F 帯 → U+6E2F 港 <code>+1000</code><br />
* U+5E30 帰 → U+7530 田 <code>+1700</code><br />
* U+5E33 帳 → U+8033 耳 <code>+2200</code><br />
* U+5E38 常 → U+4E38 丸 <code>-1000</code><br />
* U+5E55 幕 → U+4F55 何 <code>-0F00</code><br />
* U+5E72 干 → U+8272 色 <code>+2400</code><br />
* U+5E73 平 → U+5973 女 <code>-0500</code><br />
* U+5E79 幹 → U+5F79 役 <code>+0100</code><br />
* U+5E7C 幼 → U+547C 呼 <code>-0A00</code><br />
* U+5E81 庁 → U+8981 要 <code>+2B00</code><br />
* U+5E8F 序 → U+798F 福 <code>+1B00</code><br />
* U+5E95 底 → U+6295 投 <code>+0400</code><br />
* U+5E97 店 → U+6797 林 <code>+0900</code><br />
* U+5E9C 府 → U+559C 喜 <code>-0900</code><br />
* U+5EA6 度 → U+9EA6 麦 <code>+4000</code><br />
* U+5EA7 座 → U+8CA7 貧 <code>+2E00</code><br />
* U+5EAD 庭 → U+8AAD 読 <code>+2C00</code><br />
* U+5EB7 康 → U+8CB7 買 <code>+2E00</code><br />
* U+5EF6 延 → U+5CF6 島 <code>-0200</code><br />
* U+5EFA 建 → U+51FA 出 <code>-0D00</code><br />
* U+5F01 弁 → U+4E01 丁 <code>-1100</code><br />
* U+5F0F 式 → U+5C0F 小 <code>-0300</code><br />
* U+5F15 引 → U+5915 夕 <code>-0600</code><br />
* U+5F1F 弟 → U+571F 土 <code>-0800</code><br />
* U+5F37 強 → U+7537 男 <code>+1600</code><br />
* U+5F53 当 → U+4F53 体 <code>-1000</code><br />
* U+5F80 往 → U+9580 門 <code>+3600</code><br />
* U+5F85 待 → U+5185 内 <code>-0E00</code><br />
* U+5F8B 律 → U+898B 見 <code>+2A00</code><br />
* U+5F8C 後 → U+4E8C 二 <code>-1100</code><br />
* U+5F93 従 → U+9593 間 <code>+3600</code><br />
* U+5F97 得 → U+6797 林 <code>+0800</code><br />
* U+5FA9 復 → U+5CA9 岩 <code>-0300</code><br />
* U+5FB3 徳 → U+8DB3 足 <code>+2E00</code><br />
* U+5FC5 必 → U+65C5 旅 <code>+0600</code><br />
* U+5FD7 志 → U+53D7 受 <code>-0C00</code><br />
* U+5FD8 忘 → U+9AD8 高 <code>+3B00</code><br />
* U+5FDC 応 → U+66DC 曜 <code>+0700</code><br />
* U+5FE0 忠 → U+7AE0 章 <code>+1B00</code><br />
* U+5FEB 快 → U+58EB 士 <code>-0700</code><br />
* U+601D 思 → U+671D 朝 <code>+0700</code><br />
* U+6025 急 → U+6625 春 <code>+0600</code><br />
* U+6027 性 → U+5927 大 <code>-0700</code><br />
* U+6069 恩 → U+6B69 歩 <code>+0B00</code><br />
* U+60AA 悪 → U+89AA 親 <code>+2900</code><br />
* U+60C5 情 → U+65C5 旅 <code>+0500</code><br />
* U+60F3 想 → U+53F3 右 <code>-0D00</code><br />
* U+610F 意 → U+5C0F 小 <code>-0500</code><br />
* U+611B 愛 → U+541B 君 <code>-0D00</code><br />
* U+611F 感 → U+571F 土 <code>-0A00</code><br />
* U+614B 態 → U+624B 手 <code>+0100</code><br />
* U+6163 慣 → U+6B63 正 <code>+0A00</code><br />
* U+61B2 憲 → U+60B2 悲 <code>-0100</code><br />
* U+6211 我 → U+4F11 休 <code>-1300</code><br />
* U+6238 戸 → U+4E38 丸 <code>-1400</code><br />
* U+6240 所 → U+5C40 局 <code>-0600</code><br />
* U+624D 才 → U+524D 前 <code>-1000</code><br />
* U+6253 打 → U+4F53 体 <code>-1300</code><br />
* U+6279 批 → U+5F79 役 <code>-0300</code><br />
* U+627F 承 → U+897F 西 <code>+2700</code><br />
* U+6280 技 → U+9580 門 <code>+3300</code><br />
* U+6298 折 → U+5B98 官 <code>-0700</code><br />
* U+62C5 担 → U+65C5 旅 <code>+0300</code><br />
* U+62DB 招 → U+56DB 四 <code>-0C00</code><br />
* U+62DD 拝 → U+5DDD 川 <code>-0500</code><br />
* U+62E1 拡 → U+54E1 員 <code>-0E00</code><br />
* U+62FE 拾 → U+5BFE 対 <code>-0700</code><br />
* U+6301 持 → U+4E01 丁 <code>-1500</code><br />
* U+6307 指 → U+4E07 万 <code>-1500</code><br />
* U+6319 挙 → U+7D19 紙 <code>+1A00</code><br />
* U+6368 捨 → U+5168 全 <code>-1200</code><br />
* U+6388 授 → U+4E88 予 <code>-1500</code><br />
* U+63A1 採 → U+7BA1 管 <code>+1800</code><br />
* U+63A2 探 → U+5BA2 客 <code>-0800</code><br />
* U+63A8 推 → U+98A8 風 <code>+3500</code><br />
* U+63EE 揮 → U+76EE 目 <code>+1300</code><br />
* U+640D 損 → U+540D 名 <code>-1000</code><br />
* U+64CD 操 → U+6BCD 母 <code>+0700</code><br />
* U+652F 支 → U+6E2F 港 <code>+0900</code><br />
* U+6539 改 → U+8239 船 <code>+1D00</code><br />
* U+653E 放 → U+793E 社 <code>+1400</code><br />
* U+6545 故 → U+6D45 浅 <code>+0800</code><br />
* U+6551 救 → U+6751 村 <code>+0200</code><br />
* U+6557 敗 → U+5B57 字 <code>-0A00</code><br />
* U+6563 散 → U+6B63 正 <code>+0600</code><br />
* U+656C 敬 → U+516C 公 <code>-1400</code><br />
* U+6574 整 → U+5E74 年 <code>-0700</code><br />
* U+6575 敵 → U+7D75 絵 <code>+1800</code><br />
* U+6599 料 → U+5199 写 <code>-1400</code><br />
* U+65AD 断 → U+8AAD 読 <code>+2500</code><br />
* U+65B9 方 → U+70B9 点 <code>+0B00</code><br />
* U+65D7 旗 → U+53D7 受 <code>-1200</code><br />
* U+6613 易 → U+5F13 弓 <code>-0700</code><br />
* U+661F 星 → U+571F 土 <code>-0F00</code><br />
* U+6620 映 → U+6B20 欠 <code>+0500</code><br />
* U+6628 昨 → U+6728 木 <code>+0100</code><br />
* U+662D 昭 → U+4E2D 中 <code>-1800</code><br />
* U+6669 晩 → U+6B69 歩 <code>+0500</code><br />
* U+666F 景 → U+606F 息 <code>-0600</code><br />
* U+6674 晴 → U+5E74 年 <code>-0800</code><br />
* U+6696 暖 → U+9996 首 <code>+3300</code><br />
* U+6697 暗 → U+6797 林 <code>+0100</code><br />
* U+66AE 暮 → U+5BAE 宮 <code>-0B00</code><br />
* U+66B4 暴 → U+52B4 労 <code>-1400</code><br />
* U+66F2 曲 → U+96F2 雲 <code>+3000</code><br />
* U+66F8 書 → U+7CF8 糸 <code>+1600</code><br />
* U+6700 最 → U+4E00 一 <code>-1900</code><br />
* U+6709 有 → U+4E09 三 <code>-1900</code><br />
* U+670D 服 → U+540D 名 <code>-1300</code><br />
* U+6717 朗 → U+6C17 気 <code>+0500</code><br />
* U+671B 望 → U+541B 君 <code>-1300</code><br />
* U+671F 期 → U+571F 土 <code>-1000</code><br />
* U+672A 未 → U+592A 太 <code>-0E00</code><br />
* U+672B 末 → U+592B 夫 <code>-0E00</code><br />
* U+672D 札 → U+4E2D 中 <code>-1900</code><br />
* U+673A 机 → U+753A 町 <code>+0E00</code><br />
* U+6750 材 → U+5B50 子 <code>-0C00</code><br />
* U+6761 条 → U+8C61 象 <code>+2500</code><br />
* U+6765 来 → U+5165 入 <code>-1600</code><br />
* U+6771 東 → U+5C71 山 <code>-0B00</code><br />
* U+677E 松 → U+767E 百 <code>+0F00</code><br />
* U+677F 板 → U+897F 西 <code>+2200</code><br />
* U+679A 枚 → U+5B9A 定 <code>-0C00</code><br />
* U+679C 果 → U+559C 喜 <code>-1200</code><br />
* U+679D 枝 → U+8C9D 貝 <code>+2500</code><br />
* U+67FB 査 → U+96FB 電 <code>+2F00</code><br />
* U+6804 栄 → U+5104 億 <code>-1700</code><br />
* U+682A 株 → U+592A 太 <code>-0F00</code><br />
* U+6839 根 → U+8239 船 <code>+1A00</code><br />
* U+683C 格 → U+663C 昼 <code>-0200</code><br />
* U+6848 案 → U+5148 先 <code>-1700</code><br />
* U+685C 桜 → U+4F5C 作 <code>-1900</code><br />
* U+6885 梅 → U+5185 内 <code>-1700</code><br />
* U+68B0 械 → U+65B0 新 <code>-0300</code><br />
* U+68D2 棒 → U+89D2 角 <code>+2100</code><br />
* U+68EE 森 → U+76EE 目 <code>+0E00</code><br />
* U+690D 植 → U+540D 名 <code>-1500</code><br />
* U+691C 検 → U+591C 夜 <code>-1000</code><br />
* U+696D 業 → U+516D 六 <code>-1800</code><br />
* U+6975 極 → U+7D75 絵 <code>+1400</code><br />
* U+697D 楽 → U+767D 白 <code>+0D00</code><br />
* U+69CB 構 → U+7ACB 立 <code>+1100</code><br />
* U+69D8 様 → U+9AD8 高 <code>+3100</code><br />
* U+6A19 標 → U+7D19 紙 <code>+1300</code><br />
* U+6A21 模 → U+6821 校 <code>-0200</code><br />
* U+6A29 権 → U+5929 天 <code>-1100</code><br />
* U+6A2A 横 → U+592A 太 <code>-1100</code><br />
* U+6A39 樹 → U+8239 船 <code>+1800</code><br />
* U+6A4B 橋 → U+624B 手 <code>-0800</code><br />
* U+6A5F 機 → U+675F 束 <code>-0300</code><br />
* U+6B21 次 → U+6821 校 <code>-0300</code><br />
* U+6B32 欲 → U+9032 進 <code>+2500</code><br />
* U+6B4C 歌 → U+884C 行 <code>+1D00</code><br />
* U+6B62 止 → U+5F62 形 <code>-0C00</code><br />
* U+6B66 武 → U+5B66 学 <code>-1000</code><br />
* U+6B6F 歯 → U+606F 息 <code>-0B00</code><br />
* U+6B74 歴 → U+5E74 年 <code>-0D00</code><br />
* U+6B8B 残 → U+898B 見 <code>+1E00</code><br />
* U+6BBA 殺 → U+4EBA 人 <code>-1D00</code><br />
* U+6BCE 毎 → U+91CE 野 <code>+2600</code><br />
* U+6BD2 毒 → U+89D2 角 <code>+1E00</code><br />
* U+6BD4 比 → U+59D4 委 <code>-1200</code><br />
* U+6BDB 毛 → U+56DB 四 <code>-1500</code><br />
* U+6C0F 氏 → U+5C0F 小 <code>-1000</code><br />
* U+6C11 民 → U+4F11 休 <code>-1D00</code><br />
* U+6C37 氷 → U+7537 男 <code>+0900</code><br />
* U+6C38 永 → U+4E38 丸 <code>-1E00</code><br />
* U+6C42 求 → U+6642 時 <code>-0600</code><br />
* U+6C60 池 → U+9060 遠 <code>+2400</code><br />
* U+6C7A 決 → U+7A7A 空 <code>+0E00</code><br />
* U+6C7D 汽 → U+767D 白 <code>+0A00</code><br />
* U+6CB3 河 → U+8DB3 足 <code>+2100</code><br />
* U+6CB9 油 → U+70B9 点 <code>+0400</code><br />
* U+6CBB 治 → U+53BB 去 <code>-1900</code><br />
* U+6CBF 沿 → U+5BBF 宿 <code>-1100</code><br />
* U+6CC9 泉 → U+59C9 姉 <code>-1300</code><br />
* U+6CD5 法 → U+4ED5 仕 <code>-1E00</code><br />
* U+6CE2 波 → U+77E2 矢 <code>+0B00</code><br />
* U+6CE3 泣 → U+53E3 口 <code>-1900</code><br />
* U+6CE8 注 → U+96E8 雨 <code>+2A00</code><br />
* U+6CF3 泳 → U+53F3 右 <code>-1900</code><br />
* U+6D0B 洋 → U+4E0B 下 <code>-1F00</code><br />
* U+6D17 洗 → U+6C17 気 <code>-0100</code><br />
* U+6D3B 活 → U+753B 画 <code>+0800</code><br />
* U+6D3E 派 → U+793E 社 <code>+0C00</code><br />
* U+6D41 流 → U+5341 十 <code>-1A00</code><br />
* U+6D74 浴 → U+5E74 年 <code>-0F00</code><br />
* U+6D77 海 → U+9577 長 <code>+2800</code><br />
* U+6D88 消 → U+4E88 予 <code>-1F00</code><br />
* U+6DB2 液 → U+60B2 悲 <code>-0D00</code><br />
* U+6DF1 深 → U+67F1 柱 <code>-0600</code><br />
* U+6DF7 混 → U+53F7 号 <code>-1A00</code><br />
* U+6E05 清 → U+8005 者 <code>+1200</code><br />
* U+6E08 済 → U+6708 月 <code>-0700</code><br />
* U+6E1B 減 → U+541B 君 <code>-1A00</code><br />
* U+6E29 温 → U+5929 天 <code>-1500</code><br />
* U+6E2C 測 → U+672C 本 <code>-0700</code><br />
* U+6E6F 湯 → U+606F 息 <code>-0E00</code><br />
* U+6E80 満 → U+9580 門 <code>+2700</code><br />
* U+6E96 準 → U+9996 首 <code>+2B00</code><br />
* U+6F01 漁 → U+4E01 丁 <code>-2100</code><br />
* U+6F14 演 → U+6614 昔 <code>-0900</code><br />
* U+6F54 潔 → U+9854 顔 <code>+2900</code><br />
* U+6F6E 潮 → U+7F6E 置 <code>+1000</code><br />
* U+6FC0 激 → U+7BC0 節 <code>+0C00</code><br />
* U+706B 火 → U+516B 八 <code>-1F00</code><br />
* U+706F 灯 → U+606F 息 <code>-1000</code><br />
* U+7070 灰 → U+6570 数 <code>-0B00</code><br />
* U+707D 災 → U+767D 白 <code>+0600</code><br />
* U+70AD 炭 → U+8AAD 読 <code>+1A00</code><br />
* U+7121 無 → U+6821 校 <code>-0900</code><br />
* U+7136 然 → U+7236 父 <code>+0100</code><br />
* U+713C 焼 → U+663C 昼 <code>-0B00</code><br />
* U+719F 熟 → U+539F 原 <code>-1E00</code><br />
* U+71B1 熱 → U+82B1 花 <code>+1100</code><br />
* U+71C3 燃 → U+5FC3 心 <code>-1200</code><br />
* U+7247 片 → U+5247 則 <code>-2000</code><br />
* U+7248 版 → U+5148 先 <code>-2100</code><br />
* U+7267 牧 → U+7167 照 <code>-0100</code><br />
* U+7269 物 → U+6B69 歩 <code>-0700</code><br />
* U+7279 特 → U+5F79 役 <code>-1300</code><br />
* U+72AF 犯 → U+8CAF 貯 <code>+1A00</code><br />
* U+72B6 状 → U+5BB6 家 <code>-1700</code><br />
* U+7387 率 → U+6587 文 <code>-0E00</code><br />
* U+738B 王 → U+898B 見 <code>+1600</code><br />
* U+73ED 班 → U+77ED 短 <code>+0400</code><br />
* U+73FE 現 → U+5BFE 対 <code>-1800</code><br />
* U+7403 球 → U+4E03 七 <code>-2600</code><br />
* U+7406 理 → U+5206 分 <code>-2200</code><br />
* U+751F 生 → U+571F 土 <code>-1E00</code><br />
* U+7528 用 → U+6728 木 <code>-0E00</code><br />
* U+7531 由 → U+5F31 弱 <code>-1600</code><br />
* U+7533 申 → U+8033 耳 <code>+0B00</code><br />
* U+754C 界 → U+884C 行 <code>+1300</code><br />
* U+7551 畑 → U+6751 村 <code>-0E00</code><br />
* U+7559 留 → U+6559 教 <code>-1000</code><br />
* U+7565 略 → U+5165 入 <code>-2400</code><br />
* U+7570 異 → U+6570 数 <code>-1000</code><br />
* U+7591 疑 → U+6691 暑 <code>-0F00</code><br />
* U+75C5 病 → U+65C5 旅 <code>-1000</code><br />
* U+75DB 痛 → U+56DB 四 <code>-1F00</code><br />
* U+767A 発 → U+7A7A 空 <code>+0400</code><br />
* U+767B 登 → U+6B7B 死 <code>-0B00</code><br />
* U+7684 的 → U+5F84 径 <code>-1700</code><br />
* U+7687 皇 → U+6587 文 <code>-1100</code><br />
* U+76AE 皮 → U+5BAE 宮 <code>-1B00</code><br />
* U+76BF 皿 → U+5BBF 宿 <code>-1B00</code><br />
* U+76CA 益 → U+8ECA 車 <code>+1800</code><br />
* U+76DB 盛 → U+56DB 四 <code>-2000</code><br />
* U+76DF 盟 → U+98DF 食 <code>+2200</code><br />
* U+76F8 相 → U+7CF8 糸 <code>+0600</code><br />
* U+7701 省 → U+4E01 丁 <code>-2900</code><br />
* U+770B 看 → U+4E0B 下 <code>-2900</code><br />
* U+770C 県 → U+540C 同 <code>-2300</code><br />
* U+771F 真 → U+571F 土 <code>-2000</code><br />
* U+773C 眼 → U+663C 昼 <code>-1100</code><br />
* U+7740 着 → U+5C40 局 <code>-1B00</code><br />
* U+77E5 知 → U+65E5 日 <code>-1200</code><br />
* U+77F3 石 → U+53F3 右 <code>-2400</code><br />
* U+7802 砂 → U+5E02 市 <code>-1A00</code><br />
* U+7814 研 → U+6614 昔 <code>-1200</code><br />
* U+7834 破 → U+6C34 水 <code>-0C00</code><br />
* U+78BA 確 → U+4EBA 人 <code>-2A00</code><br />
* U+78C1 磁 → U+54C1 品 <code>-2400</code><br />
* U+793A 示 → U+753A 町 <code>-0400</code><br />
* U+793C 礼 → U+663C 昼 <code>-1300</code><br />
* U+7956 祖 → U+6E56 湖 <code>-0B00</code><br />
* U+795D 祝 → U+4E5D 九 <code>-2B00</code><br />
* U+795E 神 → U+805E 聞 <code>+0700</code><br />
* U+7968 票 → U+5168 全 <code>-2800</code><br />
* U+796D 祭 → U+516D 六 <code>-2800</code><br />
* U+7981 禁 → U+8981 要 <code>+1000</code><br />
* U+79C1 私 → U+54C1 品 <code>-2500</code><br />
* U+79CB 秋 → U+7ACB 立 <code>+0100</code><br />
* U+79D1 科 → U+91D1 金 <code>+1800</code><br />
* U+79D2 秒 → U+89D2 角 <code>+1000</code><br />
* U+79D8 秘 → U+9AD8 高 <code>+2100</code><br />
* U+79FB 移 → U+96FB 電 <code>+1D00</code><br />
* U+7A0B 程 → U+4E0B 下 <code>-2C00</code><br />
* U+7A0E 税 → U+660E 明 <code>-1400</code><br />
* U+7A2E 種 → U+592E 央 <code>-2100</code><br />
* U+7A40 穀 → U+5C40 局 <code>-1E00</code><br />
* U+7A4D 積 → U+524D 前 <code>-2800</code><br />
* U+7A74 穴 → U+5E74 年 <code>-1C00</code><br />
* U+7A93 窓 → U+9593 間 <code>+1B00</code><br />
* U+7AE5 童 → U+65E5 日 <code>-1500</code><br />
* U+7AF6 競 → U+5CF6 島 <code>-1E00</code><br />
* U+7B11 笑 → U+4F11 休 <code>-2C00</code><br />
* U+7B1B 笛 → U+541B 君 <code>-2700</code><br />
* U+7B2C 第 → U+672C 本 <code>-1400</code><br />
* U+7B46 筆 → U+5546 商 <code>-2600</code><br />
* U+7B49 等 → U+8349 草 <code>+0800</code><br />
* U+7B4B 筋 → U+624B 手 <code>-1900</code><br />
* U+7B54 答 → U+9854 顔 <code>+1D00</code><br />
* U+7B56 策 → U+6E56 湖 <code>-0D00</code><br />
* U+7B97 算 → U+6797 林 <code>-1400</code><br />
* U+7BB1 箱 → U+82B1 花 <code>+0700</code><br />
* U+7BC9 築 → U+59C9 姉 <code>-2200</code><br />
* U+7C21 簡 → U+6821 校 <code>-1400</code><br />
* U+7C73 米 → U+5973 女 <code>-2300</code><br />
* U+7C89 粉 → U+7389 玉 <code>-0900</code><br />
* U+7CD6 糖 → U+4ED6 他 <code>-2E00</code><br />
* U+7CFB 系 → U+96FB 電 <code>+1A00</code><br />
* U+7D00 紀 → U+4E00 一 <code>-2F00</code><br />
* U+7D04 約 → U+5104 億 <code>-2C00</code><br />
* U+7D05 紅 → U+8005 者 <code>+0300</code><br />
* U+7D0D 納 → U+540D 名 <code>-2900</code><br />
* U+7D14 純 → U+6614 昔 <code>-1700</code><br />
* U+7D1A 級 → U+591A 多 <code>-2400</code><br />
* U+7D20 素 → U+6B20 欠 <code>-1200</code><br />
* U+7D30 細 → U+7530 田 <code>-0800</code><br />
* U+7D42 終 → U+6642 時 <code>-1700</code><br />
* U+7D44 組 → U+5144 兄 <code>-2C00</code><br />
* U+7D4C 経 → U+884C 行 <code>+0B00</code><br />
* U+7D50 結 → U+5B50 子 <code>-2200</code><br />
* U+7D66 給 → U+5B66 学 <code>-2200</code><br />
* U+7D71 統 → U+5C71 山 <code>-2100</code><br />
* U+7D76 絶 → U+7A76 究 <code>-0300</code><br />
* U+7D79 絹 → U+5F79 役 <code>-1E00</code><br />
* U+7D9A 続 → U+5B9A 定 <code>-2200</code><br />
* U+7DBF 綿 → U+5BBF 宿 <code>-2200</code><br />
* U+7DCF 総 → U+65CF 族 <code>-1800</code><br />
* U+7DD1 緑 → U+91D1 金 <code>+1400</code><br />
* U+7DE8 編 → U+96E8 雨 <code>+1900</code><br />
* U+7DF4 練 → U+76F4 直 <code>-0700</code><br />
* U+7E26 縦 → U+6226 戦 <code>-1C00</code><br />
* U+7E2E 縮 → U+592E 央 <code>-2500</code><br />
* U+7E3E 績 → U+793E 社 <code>-0500</code><br />
* U+7E54 織 → U+9854 顔 <code>+1A00</code><br />
* U+7F6A 罪 → U+756A 番 <code>-0A00</code><br />
* U+7F72 署 → U+8272 色 <code>+0300</code><br />
* U+7FA4 群 → U+4EA4 交 <code>-3100</code><br />
* U+7FA9 義 → U+5CA9 岩 <code>-2300</code><br />
* U+7FCC 翌 → U+91CC 里 <code>+1200</code><br />
* U+7FD2 習 → U+89D2 角 <code>+0A00</code><br />
* U+8001 老 → U+4E01 丁 <code>-3200</code><br />
* U+8003 考 → U+4E03 七 <code>-3200</code><br />
* U+8015 耕 → U+5915 夕 <code>-2700</code><br />
* U+8056 聖 → U+6E56 湖 <code>-1200</code><br />
* U+8077 職 → U+9577 長 <code>+1500</code><br />
* U+8089 肉 → U+7389 玉 <code>-0D00</code><br />
* U+80A5 肥 → U+63A5 接 <code>-1D00</code><br />
* U+80B2 育 → U+60B2 悲 <code>-2000</code><br />
* U+80BA 肺 → U+4EBA 人 <code>-3200</code><br />
* U+80C3 胃 → U+5FC3 心 <code>-2100</code><br />
* U+80CC 背 → U+91CC 里 <code>+1100</code><br />
* U+80F8 胸 → U+7CF8 糸 <code>-0400</code><br />
* U+80FD 能 → U+56FD 国 <code>-2A00</code><br />
* U+8108 脈 → U+6708 月 <code>-1A00</code><br />
* U+8133 脳 → U+8033 耳 <code>-0100</code><br />
* U+8178 腸 → U+5E78 幸 <code>-2300</code><br />
* U+8179 腹 → U+5F79 役 <code>-2200</code><br />
* U+81D3 臓 → U+67D3 染 <code>-1A00</code><br />
* U+81E3 臣 → U+53E3 口 <code>-2E00</code><br />
* U+81E8 臨 → U+96E8 雨 <code>+1500</code><br />
* U+81F3 至 → U+53F3 右 <code>-2E00</code><br />
* U+8208 興 → U+6708 月 <code>-1B00</code><br />
* U+820C 舌 → U+540C 同 <code>-2E00</code><br />
* U+820E 舎 → U+660E 明 <code>-1C00</code><br />
* U+822A 航 → U+592A 太 <code>-2900</code><br />
* U+826F 良 → U+606F 息 <code>-2200</code><br />
* U+82B8 芸 → U+5CB8 岸 <code>-2600</code><br />
* U+82BD 芽 → U+7FBD 羽 <code>-0300</code><br />
* U+82E5 若 → U+65E5 日 <code>-1D00</code><br />
* U+82E6 苦 → U+5DE6 左 <code>-2500</code><br />
* U+82F1 英 → U+67F1 柱 <code>-1B00</code><br />
* U+8336 茶 → U+7236 父 <code>-1100</code><br />
* U+8377 荷 → U+9577 長 <code>+1200</code><br />
* U+83DC 菜 → U+66DC 曜 <code>-1D00</code><br />
* U+8449 葉 → U+8349 草 <code>-0100</code><br />
* U+8457 著 → U+5B57 字 <code>-2900</code><br />
* U+84B8 蒸 → U+5CB8 岸 <code>-2800</code><br />
* U+8535 蔵 → U+5F35 張 <code>-2600</code><br />
* U+85AC 薬 → U+72AC 犬 <code>-1300</code><br />
* U+866B 虫 → U+516B 八 <code>-3500</code><br />
* U+8695 蚕 → U+6295 投 <code>-2400</code><br />
* U+8840 血 → U+5C40 局 <code>-2C00</code><br />
* U+8846 衆 → U+5546 商 <code>-3300</code><br />
* U+8853 術 → U+4F53 体 <code>-3900</code><br />
* U+8857 街 → U+5B57 字 <code>-2D00</code><br />
* U+885B 衛 → U+725B 牛 <code>-1600</code><br />
* U+8863 衣 → U+6B63 正 <code>-1D00</code><br />
* U+8868 表 → U+5168 全 <code>-3700</code><br />
* U+88C1 裁 → U+54C1 品 <code>-3400</code><br />
* U+88C5 装 → U+65C5 旅 <code>-2300</code><br />
* U+88CF 裏 → U+65CF 族 <code>-2300</code><br />
* U+88DC 補 → U+66DC 曜 <code>-2200</code><br />
* U+88FD 製 → U+56FD 国 <code>-3200</code><br />
* U+8907 複 → U+4E07 万 <code>-3B00</code><br />
* U+898F 規 → U+798F 福 <code>-1000</code><br />
* U+8996 視 → U+9996 首 <code>+1000</code><br />
* U+899A 覚 → U+5B9A 定 <code>-2E00</code><br />
* U+89A7 覧 → U+8CA7 貧 <code>+0300</code><br />
* U+89B3 観 → U+8DB3 足 <code>+0400</code><br />
* U+89E3 解 → U+53E3 口 <code>-3600</code><br />
* U+8A00 言 → U+4E00 一 <code>-3C00</code><br />
* U+8A08 計 → U+6708 月 <code>-2300</code><br />
* U+8A0E 討 → U+660E 明 <code>-2400</code><br />
* U+8A13 訓 → U+5F13 弓 <code>-2B00</code><br />
* U+8A2A 訪 → U+592A 太 <code>-3100</code><br />
* U+8A2D 設 → U+4E2D 中 <code>-3C00</code><br />
* U+8A31 許 → U+5F31 弱 <code>-2B00</code><br />
* U+8A33 訳 → U+8033 耳 <code>-0A00</code><br />
* U+8A3C 証 → U+663C 昼 <code>-2400</code><br />
* U+8A55 評 → U+4F55 何 <code>-3B00</code><br />
* U+8A5E 詞 → U+805E 聞 <code>-0A00</code><br />
* U+8A66 試 → U+5B66 学 <code>-2F00</code><br />
* U+8A69 詩 → U+6B69 歩 <code>-1F00</code><br />
* U+8A71 話 → U+5C71 山 <code>-2E00</code><br />
* U+8A8C 誌 → U+4E8C 二 <code>-3C00</code><br />
* U+8A8D 認 → U+518D 再 <code>-3900</code><br />
* U+8A95 誕 → U+6295 投 <code>-2800</code><br />
* U+8AA0 誠 → U+8CA0 負 <code>+0200</code><br />
* U+8AA4 誤 → U+4EA4 交 <code>-3C00</code><br />
* U+8AAC 説 → U+72AC 犬 <code>-1800</code><br />
* U+8AB2 課 → U+60B2 悲 <code>-2A00</code><br />
* U+8ABF 調 → U+5BBF 宿 <code>-2F00</code><br />
* U+8AD6 論 → U+4ED6 他 <code>-3C00</code><br />
* U+8AF8 諸 → U+7CF8 糸 <code>-0E00</code><br />
* U+8B1B 講 → U+541B 君 <code>-3700</code><br />
* U+8B1D 謝 → U+671D 朝 <code>-2400</code><br />
* U+8B58 識 → U+5358 単 <code>-3800</code><br />
* U+8B66 警 → U+5B66 学 <code>-3000</code><br />
* U+8B70 議 → U+6570 数 <code>-2600</code><br />
* U+8B77 護 → U+9577 長 <code>+0A00</code><br />
* U+8C37 谷 → U+7537 男 <code>-1700</code><br />
* U+8C46 豆 → U+5546 商 <code>-3700</code><br />
* U+8C4A 豊 → U+534A 半 <code>-3900</code><br />
* U+8CA1 財 → U+7BA1 管 <code>-1100</code><br />
* U+8CA8 貨 → U+98A8 風 <code>+0C00</code><br />
* U+8CAC 責 → U+72AC 犬 <code>-1A00</code><br />
* U+8CB4 貴 → U+52B4 労 <code>-3A00</code><br />
* U+8CB8 貸 → U+5CB8 岸 <code>-3000</code><br />
* U+8CBB 費 → U+53BB 去 <code>-3900</code><br />
* U+8CBF 貿 → U+5BBF 宿 <code>-3100</code><br />
* U+8CC0 賀 → U+7BC0 節 <code>-1100</code><br />
* U+8CC3 賃 → U+5FC3 心 <code>-2D00</code><br />
* U+8CC7 資 → U+8AC7 談 <code>-0200</code><br />
* U+8CDB 賛 → U+56DB 四 <code>-3600</code><br />
* U+8CDE 賞 → U+56DE 回 <code>-3600</code><br />
* U+8CEA 質 → U+81EA 自 <code>-0B00</code><br />
* U+8D70 走 → U+6570 数 <code>-2800</code><br />
* U+8D77 起 → U+9577 長 <code>+0800</code><br />
* U+8EAB 身 → U+5EAB 庫 <code>-3000</code><br />
* U+8ECD 軍 → U+6BCD 母 <code>-2300</code><br />
* U+8EE2 転 → U+77E2 矢 <code>-1700</code><br />
* U+8EFD 軽 → U+56FD 国 <code>-3800</code><br />
* U+8F2A 輪 → U+592A 太 <code>-3600</code><br />
* U+8F38 輸 → U+4E38 丸 <code>-4100</code><br />
* U+8F9E 辞 → U+8A9E 語 <code>-0500</code><br />
* U+8FB2 農 → U+60B2 悲 <code>-2F00</code><br />
* U+8FBA 辺 → U+4EBA 人 <code>-4100</code><br />
* U+8FD1 近 → U+91D1 金 <code>+0200</code><br />
* U+8FD4 返 → U+59D4 委 <code>-3600</code><br />
* U+8FF0 述 → U+58F0 声 <code>-3700</code><br />
* U+8FF7 迷 → U+53F7 号 <code>-3C00</code><br />
* U+8FFD 追 → U+56FD 国 <code>-3900</code><br />
* U+9000 退 → U+4E00 一 <code>-4200</code><br />
* U+9001 送 → U+4E01 丁 <code>-4200</code><br />
* U+9006 逆 → U+5206 分 <code>-3E00</code><br />
* U+901A 通 → U+591A 多 <code>-3700</code><br />
* U+901F 速 → U+571F 土 <code>-3900</code><br />
* U+9020 造 → U+6B20 欠 <code>-2500</code><br />
* U+9023 連 → U+7523 産 <code>-1B00</code><br />
* U+9031 週 → U+5F31 弱 <code>-3100</code><br />
* U+904A 遊 → U+534A 半 <code>-3D00</code><br />
* U+904B 運 → U+624B 手 <code>-2E00</code><br />
* U+904E 過 → U+4F4E 低 <code>-4100</code><br />
* U+9053 道 → U+4F53 体 <code>-4100</code><br />
* U+9054 達 → U+9854 顔 <code>+0800</code><br />
* U+9069 適 → U+6B69 歩 <code>-2500</code><br />
* U+9078 選 → U+5E78 幸 <code>-3200</code><br />
* U+907A 遺 → U+7A7A 空 <code>-1600</code><br />
* U+90E1 郡 → U+54E1 員 <code>-3C00</code><br />
* U+90E8 部 → U+96E8 雨 <code>+0600</code><br />
* U+90F5 郵 → U+5FF5 念 <code>-3100</code><br />
* U+90F7 郷 → U+53F7 号 <code>-3D00</code><br />
* U+90FD 都 → U+56FD 国 <code>-3A00</code><br />
* U+914D 配 → U+524D 前 <code>-3F00</code><br />
* U+9152 酒 → U+9752 青 <code>+0600</code><br />
* U+9178 酸 → U+5E78 幸 <code>-3300</code><br />
* U+91CD 重 → U+6BCD 母 <code>-2600</code><br />
* U+91CF 量 → U+65CF 族 <code>-2C00</code><br />
* U+91DD 針 → U+5DDD 川 <code>-3400</code><br />
* U+9244 鉄 → U+5144 兄 <code>-4100</code><br />
* U+9271 鉱 → U+5C71 山 <code>-3600</code><br />
* U+9280 銀 → U+9580 門 <code>+0300</code><br />
* U+9285 銅 → U+5185 内 <code>-4100</code><br />
* U+92AD 銭 → U+8AAD 読 <code>-0800</code><br />
* U+92FC 鋼 → U+98FC 飼 <code>+0600</code><br />
* U+9332 録 → U+9032 進 <code>-0300</code><br />
* U+93E1 鏡 → U+54E1 員 <code>-3F00</code><br />
* U+9589 閉 → U+7389 玉 <code>-2200</code><br />
* U+958B 開 → U+898B 見 <code>-0C00</code><br />
* U+95A2 関 → U+5BA2 客 <code>-3A00</code><br />
* U+95A3 閣 → U+5BA3 宣 <code>-3A00</code><br />
* U+9632 防 → U+9032 進 <code>-0600</code><br />
* U+964D 降 → U+524D 前 <code>-4400</code><br />
* U+9650 限 → U+5B50 子 <code>-3B00</code><br />
* U+965B 陛 → U+725B 牛 <code>-2400</code><br />
* U+9662 院 → U+5F62 形 <code>-3700</code><br />
* U+9664 除 → U+8D64 赤 <code>-0900</code><br />
* U+9678 陸 → U+5E78 幸 <code>-3800</code><br />
* U+967A 険 → U+7A7A 空 <code>-1C00</code><br />
* U+967D 陽 → U+767D 白 <code>-2000</code><br />
* U+968A 隊 → U+7F8A 羊 <code>-1700</code><br />
* U+968E 階 → U+7F8E 美 <code>-1700</code><br />
* U+969B 際 → U+529B 力 <code>-4400</code><br />
* U+969C 障 → U+559C 喜 <code>-4100</code><br />
* U+96D1 雑 → U+91D1 金 <code>-0500</code><br />
* U+96E3 難 → U+53E3 口 <code>-4300</code><br />
* U+96EA 雪 → U+81EA 自 <code>-1500</code><br />
* U+9759 静 → U+6559 教 <code>-3200</code><br />
* U+975E 非 → U+805E 聞 <code>-1700</code><br />
* U+9762 面 → U+5F62 形 <code>-3800</code><br />
* U+9769 革 → U+6B69 歩 <code>-2C00</code><br />
* U+97F3 音 → U+53F3 右 <code>-4400</code><br />
* U+9802 頂 → U+5E02 市 <code>-3A00</code><br />
* U+9806 順 → U+5206 分 <code>-4600</code><br />
* U+9810 預 → U+6210 成 <code>-3600</code><br />
* U+9818 領 → U+8A18 記 <code>-0E00</code><br />
* U+982D 頭 → U+4E2D 中 <code>-4A00</code><br />
* U+984C 題 → U+884C 行 <code>-1000</code><br />
* U+984D 額 → U+524D 前 <code>-4600</code><br />
* U+9858 願 → U+5358 単 <code>-4500</code><br />
* U+985E 類 → U+805E 聞 <code>-1800</code><br />
* U+98DB 飛 → U+56DB 四 <code>-4200</code><br />
* U+98EF 飯 → U+8DEF 路 <code>-0B00</code><br />
* U+98F2 飲 → U+96F2 雲 <code>-0200</code><br />
* U+990A 養 → U+4E0A 上 <code>-4B00</code><br />
* U+9928 館 → U+6728 木 <code>-3200</code><br />
* U+99AC 馬 → U+72AC 犬 <code>-2700</code><br />
* U+99C5 駅 → U+65C5 旅 <code>-3400</code><br />
* U+9A13 験 → U+5F13 弓 <code>-3B00</code><br />
* U+9AA8 骨 → U+98A8 風 <code>-0200</code><br />
* U+9CE5 鳥 → U+65E5 日 <code>-3700</code><br />
* U+9CF4 鳴 → U+76F4 直 <code>-2600</code><br />
* U+9ED2 黒 → U+89D2 角 <code>-1500</code><br />
* U+9F3B 鼻 → U+753B 画 <code>-2A00</code><br />
</div><br />
VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 10:37, 21. Sep. 2016 (CEST)<br />
: Nein, sprachlich gibt es keinen Grund, da die vertauschten Zeichen nicht miteinander verwandt sind.<br />
: Ich habe alle Zeichen nochmal nach den unteren 8 Bit gruppiert und dabei hat sich herausgestellt, das Äquivalenzklassen gibt, d.h. ein Zeichen U+xxyy wird immer auf das unten aufgeführte Zeichen der Äquivalenzklasse yy (fett markiert) abgebildet.<br />
<div style="column-width:10em"><br />
* U+4E'''00''' 一<br />
* U+4E'''01''' 丁<br />
* U+5E'''02''' 市<br />
* U+4E'''03''' 七<br />
* U+51'''04''' 億<br />
* U+80'''05''' 者<br />
* U+52'''06''' 分<br />
* U+4E'''07''' 万<br />
* U+67'''08''' 月<br />
* U+4E'''09''' 三<br />
* U+4E'''0A''' 上<br />
* U+4E'''0B''' 下<br />
* U+54'''0C''' 同<br />
* U+54'''0D''' 名<br />
* U+66'''0E''' 明<br />
* U+5C'''0F''' 小<br />
* U+62'''10''' 成<br />
* U+4F'''11''' 休<br />
* U+5F'''13''' 弓<br />
* U+66'''14''' 昔<br />
* U+59'''15''' 夕<br />
* U+59'''16''' 外<br />
* U+6C'''17''' 気<br />
* U+8A'''18''' 記<br />
* U+7D'''19''' 紙<br />
* U+59'''1A''' 多<br />
* U+54'''1B''' 君<br />
* U+59'''1C''' 夜<br />
* U+67'''1D''' 朝<br />
* U+57'''1F''' 土<br />
* U+6B'''20''' 欠<br />
* U+68'''21''' 校<br />
* U+6F'''22''' 漢<br />
* U+75'''23''' 産<br />
* U+52'''24''' 判<br />
* U+66'''25''' 春<br />
* U+62'''26''' 戦<br />
* U+59'''27''' 大<br />
* U+67'''28''' 木<br />
* U+59'''29''' 天<br />
* U+59'''2A''' 太<br />
* U+59'''2B''' 夫<br />
* U+67'''2C''' 本<br />
* U+4E'''2D''' 中<br />
* U+59'''2E''' 央<br />
* U+6E'''2F''' 港<br />
* U+75'''30''' 田<br />
* U+5F'''31''' 弱<br />
* U+90'''32''' 進<br />
* U+80'''33''' 耳<br />
* U+6C'''34''' 水<br />
* U+5F'''35''' 張<br />
* U+72'''36''' 父<br />
* U+75'''37''' 男<br />
* U+4E'''38''' 丸<br />
* U+82'''39''' 船<br />
* U+75'''3A''' 町<br />
* U+75'''3B''' 画<br />
* U+66'''3C''' 昼<br />
* U+79'''3E''' 社<br />
* U+5C'''40''' 局<br />
* U+53'''41''' 十<br />
* U+66'''42''' 時<br />
* U+53'''43''' 千<br />
* U+51'''44''' 兄<br />
* U+6D'''45''' 浅<br />
* U+55'''46''' 商<br />
* U+52'''47''' 則<br />
* U+51'''48''' 先<br />
* U+83'''49''' 草<br />
* U+53'''4A''' 半<br />
* U+62'''4B''' 手<br />
* U+88'''4C''' 行<br />
* U+52'''4D''' 前<br />
* U+4F'''4E''' 低<br />
* U+4F'''4F''' 住<br />
* U+5B'''50''' 子<br />
* U+67'''51''' 村<br />
* U+97'''52''' 青<br />
* U+4F'''53''' 体<br />
* U+98'''54''' 顔<br />
* U+4F'''55''' 何<br />
* U+6E'''56''' 湖<br />
* U+5B'''57''' 字<br />
* U+53'''58''' 単<br />
* U+65'''59''' 教<br />
* U+9B'''5A''' 魚<br />
* U+72'''5B''' 牛<br />
* U+4F'''5C''' 作<br />
* U+4E'''5D''' 九<br />
* U+80'''5E''' 聞<br />
* U+67'''5F''' 束<br />
* U+90'''60''' 遠<br />
* U+8C'''61''' 象<br />
* U+5F'''62''' 形<br />
* U+6B'''63''' 正<br />
* U+8D'''64''' 赤<br />
* U+51'''65''' 入<br />
* U+5B'''66''' 学<br />
* U+71'''67''' 照<br />
* U+51'''68''' 全<br />
* U+6B'''69''' 歩<br />
* U+75'''6A''' 番<br />
* U+51'''6B''' 八<br />
* U+51'''6C''' 公<br />
* U+51'''6D''' 六<br />
* U+7F'''6E''' 置<br />
* U+60'''6F''' 息<br />
* U+65'''70''' 数<br />
* U+5C'''71''' 山<br />
* U+82'''72''' 色<br />
* U+59'''73''' 女<br />
* U+5E'''74''' 年<br />
* U+7D'''75''' 絵<br />
* U+7A'''76''' 究<br />
* U+95'''77''' 長<br />
* U+5E'''78''' 幸<br />
* U+5F'''79''' 役<br />
* U+7A'''7A''' 空<br />
* U+6B'''7B''' 死<br />
* U+54'''7C''' 呼<br />
* U+76'''7D''' 白<br />
* U+76'''7E''' 百<br />
* U+89'''7F''' 西<br />
* U+95'''80''' 門<br />
* U+89'''81''' 要<br />
* U+5E'''83''' 広<br />
* U+5F'''84''' 径<br />
* U+51'''85''' 内<br />
* U+65'''87''' 文<br />
* U+4E'''88''' 予<br />
* U+73'''89''' 玉<br />
* U+7F'''8A''' 羊<br />
* U+89'''8B''' 見<br />
* U+4E'''8C''' 二<br />
* U+51'''8D''' 再<br />
* U+7F'''8E''' 美<br />
* U+79'''8F''' 福<br />
* U+66'''91''' 暑<br />
* U+95'''93''' 間<br />
* U+62'''95''' 投<br />
* U+99'''96''' 首<br />
* U+67'''97''' 林<br />
* U+5B'''98''' 官<br />
* U+51'''99''' 写<br />
* U+5B'''9A''' 定<br />
* U+52'''9B''' 力<br />
* U+55'''9C''' 喜<br />
* U+8C'''9D''' 貝<br />
* U+8A'''9E''' 語<br />
* U+53'''9F''' 原<br />
* U+8C'''A0''' 負<br />
* U+7B'''A1''' 管<br />
* U+5B'''A2''' 客<br />
* U+5B'''A3''' 宣<br />
* U+4E'''A4''' 交<br />
* U+63'''A5''' 接<br />
* U+9E'''A6''' 麦<br />
* U+8C'''A7''' 貧<br />
* U+98'''A8''' 風<br />
* U+5C'''A9''' 岩<br />
* U+89'''AA''' 親<br />
* U+5E'''AB''' 庫<br />
* U+72'''AC''' 犬<br />
* U+8A'''AD''' 読<br />
* U+5B'''AE''' 宮<br />
* U+8C'''AF''' 貯<br />
* U+65'''B0''' 新<br />
* U+82'''B1''' 花<br />
* U+60'''B2''' 悲<br />
* U+8D'''B3''' 足<br />
* U+52'''B4''' 労<br />
* U+5B'''B6''' 家<br />
* U+8C'''B7''' 買<br />
* U+5C'''B8''' 岸<br />
* U+70'''B9''' 点<br />
* U+4E'''BA''' 人<br />
* U+53'''BB''' 去<br />
* U+7F'''BD''' 羽<br />
* U+5B'''BF''' 宿<br />
* U+7B'''C0''' 節<br />
* U+54'''C1''' 品<br />
* U+4F'''C2''' 係<br />
* U+5F'''C3''' 心<br />
* U+9E'''C4''' 黄<br />
* U+65'''C5''' 旅<br />
* U+96'''C6''' 集<br />
* U+8A'''C7''' 談<br />
* U+59'''C9''' 姉<br />
* U+8E'''CA''' 車<br />
* U+7A'''CB''' 立<br />
* U+91'''CC''' 里<br />
* U+6B'''CD''' 母<br />
* U+91'''CE''' 野<br />
* U+65'''CF''' 族<br />
* U+91'''D1''' 金<br />
* U+89'''D2''' 角<br />
* U+67'''D3''' 染<br />
* U+59'''D4''' 委<br />
* U+4E'''D5''' 仕<br />
* U+4E'''D6''' 他<br />
* U+53'''D7''' 受<br />
* U+9A'''D8''' 高<br />
* U+56'''DB''' 四<br />
* U+66'''DC''' 曜<br />
* U+5D'''DD''' 川<br />
* U+56'''DE''' 回<br />
* U+98'''DF''' 食<br />
* U+7A'''E0''' 章<br />
* U+54'''E1''' 員<br />
* U+77'''E2''' 矢<br />
* U+53'''E3''' 口<br />
* U+53'''E4''' 古<br />
* U+65'''E5''' 日<br />
* U+5D'''E6''' 左<br />
* U+96'''E8''' 雨<br />
* U+81'''EA''' 自<br />
* U+58'''EB''' 士<br />
* U+77'''ED''' 短<br />
* U+76'''EE''' 目<br />
* U+8D'''EF''' 路<br />
* U+58'''F0''' 声<br />
* U+67'''F1''' 柱<br />
* U+96'''F2''' 雲<br />
* U+53'''F3''' 右<br />
* U+76'''F4''' 直<br />
* U+5F'''F5''' 念<br />
* U+5C'''F6''' 島<br />
* U+53'''F7''' 号<br />
* U+7C'''F8''' 糸<br />
* U+51'''FA''' 出<br />
* U+96'''FB''' 電<br />
* U+98'''FC''' 飼<br />
* U+56'''FD''' 国<br />
* U+5B'''FE''' 対<br />
</div><br />
: Ich hatte mir das im VE auf Safari und Chrome unter iOS, sowie IE/Edge/Chrome unter Win10 angeschaut. In Normalansicht (Mobile de.m.wikipedia.org und Desktop de.wikipedia.org) und Quelltextansicht, sowie der Wikipedia-App unter iOS gibt es keine Fehler. Android-Geräte habe ich nicht und kann es mir deswegen darunter nicht anschauen.<br />
: Die Effekte unter unterschiedlichen lang-Attributen werde ich mir noch anschauen. --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 23:39, 21. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
:: Ich weiß nicht – ich fürchte, deine neue Liste berücksichtigt nicht, was ich zuvor schon geschrieben hatte:<br />
::* Verschiebungen in vollständigen Blöcken zu 256.<br />
::* Heißt: Vom einen zum anderen werden ganzzahlige Vielfache von 256<sub>10</sub> = 100<sub>16</sub> addiert oder subtrahiert.<br />
::* Der Umfang der Verschiebung ist jedoch völlig planlos.<br />
::* Heißt: Die hinteren 8 Bit bleiben immer erhalten, während die signifikanteren 8 Bit vorne wahllos ausgewürfelt werden.<br />
::* Oben stehen die <code>+</code>/<code>-</code> der jeweiligen Verschiebung.<br />
:: Ich warte noch den Einfluss des <code>lang="ja"</code> usw. ab, um vollständiges Material zu haben, einen Fehlerreport auf Phabricator schreiben zu können und das Ursachenfeld bestmöglich eingekreist zu haben.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:59, 22. Sep. 2016 (CEST)<br />
::: Meine neue Liste zeigt genau das gleiche, nur eben die 100<sub>16</sub>-[[Restklasse|Restäquivalenzklasse]]n. Das heißt die signifikanten vorderen 8 Bit sind nicht völlig planlos, sondern pro Restklasse (= hintere 8 Bit) immer die gleichen, wodurch es nach einer Verschiebung um 100<sub>16</sub> aussieht. Wenn man sich bei deiner Liste (meiner alten Liste) auf der linken Seite des Pfeils nur die letzten 8 Bit anschaut, sieht man das bei allen Zeichen mit den gleichen hinteren 8 Bit haben immer das gleiche falsche Zeichen erzeugt wird bzw. für alle Eingabewerte uin gilt <code>uout = meineNeueListeMitFettgedrucktemAlsIndex[uin mod 100<sub>16</sub>]</code> . --[[Benutzer:Mps|Mps]][[Benutzer Diskussion:Mps|、かみまみた<sup>Disk.</sup>]] 20:22, 22. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
::::* Ah, so, jetzt habe auch ich das verstanden. Schick.<br />
::::* Sortiert man das dann nach dem vorderen Oktett, dann ergibt sich eine Häufung bei einigen Werten, während dementsprechend andere in den 256 nie auftreten:<br />
::::** <code>4E 51 53 59 5B 5F 67</code> sind in mehr als sechs Resultaten vertreten.<br />
::::** Leider ist keine Formel ersichtlich, nach der das vordere Oktett aus dem hinteren errechnet werden könnte; das wäre das Sahnehäubchen bei der Identifikation des wild gewordenen Algorithmus.<br />
::::* Es gibt ja in dem Range von 20.000 Zeichen auch einige, die heil bleiben; sonst wäre der Aufschrei seitens der Japaner größer und lauter.<br />
::::** Wann warum welches hi ist und wann nicht sehe ich nicht, ist auch egal.<br />
::::** Bislang finde ich keine offenen Bugs dazu im Phabricator.<br />
::::* Irgendeine Funktion schaltet sich unter bestimmten Bedingungen ein; keine Idee, welche wann und warum. Oberhalb <code>FFFF</code> gibt es diverse Probleme; drunter ist heutzutage eigentlich alles unauffällig.<br />
::::* Nun fehlt nur noch die Info, ob und wie <code>lang="ja"</code> und <code>lang="ja-a"</code> die Chose beeinflussen.<br />
:::: --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 12:50, 23. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Verwendung der Vorlage für englischsprachige Eigennamen? ==<br />
<br />
Hallo, im Zuge der Quelltextbearbeitung von [[Government House (Neuseeland)]] ist mir aufgefallen, dass dort dutzendfach die Lang-Vorlage für Eigennamen verwendet wird. Meines Erachtens nicht sinnvoll, da kein wirklicher Vorteil, dafür wird aber der Quelltext für automatische Bot-Läufe fast unleserlich und die Editier-Schwelle für Neulinge angehoben. Gibt es da Richtlinine oder Empfehlungen, oder zumindest Meinungen? Gruß --[[Benutzer:Invisigoth67|Invisigoth67]] <small>[[Benutzer Diskussion:Invisigoth67|(Disk.)]]</small> 20:43, 14. Jan. 2017 (CET)<br />
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: „Neuseeland“ ist das richtige Stichwort; anhand deiner Anfrage hätte es des Klammerlemma nicht bedurft, und ich hätte dir auch so sagen können, das dieses ''Government House'' in Neuseeland liegen müsse.<br />
: Es gibt dort einen Benutzer, der alle fraglichen Artikel der Region als Hauptautor bearbeitet und exzessiv jeden englischsprachigen Terminus in die Vorlage einschließt. Aus keinem anderen Themenbereich wäre mir das bekannt; allenfalls mal bei einem vereinzelten Artikel.<br />
: Regeln oder Richtlinien gibt es keine.<br />
: Zumindest was ''Washington'' und ''New York'' angeht, sind derartige Sequenzen sowohl [[Screenreader]]n als auch deutschen Rechtschreibprogrammen als englischsprachig bekannt, und die Verwendung der Vorlage ist überflüssig.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 20:51, 14. Jan. 2017 (CET)<br />
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::Danke für Deine Antwort. Offenbar ein Mehr an Barrierefreiheit für Screenreader und ein Weniger für Quelltextanalysebots. Wie ich gesehen habe, wurde der Benutzer auch schon mindestens einmal auf seine Verwendung der Vorlage eher erfolglos angesprochen. Also diesbezüglich Neuseeland wohl einfach umschiffen und ggf. Kurs auf andere Insellösungen nehmen. ;-) --[[Benutzer:Invisigoth67|Invisigoth67]] <small>[[Benutzer Diskussion:Invisigoth67|(Disk.)]]</small> 18:13, 16. Jan. 2017 (CET)<br />
:Leider hat der besagte Benutzer in der Zwischenzeit schon in zahlreichen anderen Artikeln den Quellcode mit tausenden überflüssigen Lang-Vorlage zugemüllt. Der Quelltext wird so total unpflegbar. Ich denke dies kann nicht der Zweck dieser Vorlage sein. Für die Screenreader muss definitiv eine bessere Lösung gefunden werden als diese Vorlage. Ich werde [[WP:VM]] machen müssen wenn dies so weiter geht. Könnte man mal irgend ein Bot losschicken, der all diese unnötigen Vorlageneinbindungen wieder entfernt? --[[Benutzer:Thomei08|Thomei08]] 16:19, 11. Sep. 2017 (CEST)<br />
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== Text mit Sprachcode <code>grc-Latn</code> wird ungewollt kursiv gedruckt ==<br />
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Hallo!<br />
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Wenn ich mit <code><nowiki>{{lang|grc-Latn|archē}}</nowiki></code> ein altgriechisches Wort in lateinischer Schrift wiedergebe, dann wird es automatisch kursiv gesetzt. Das ist aber nicht das erwartbare Verhalten. Vergleiche hierzu: Das englische Wort in <code><nowiki>{{lang|en|principle}}</nowiki></code> wird auch nicht kursiv gesetzt. Ich gebe ja Parameter 2 „Textpassage“ an, nicht Parameter 3 „Umschrift“, dessen Inhalt dokumentiertermaßen kursiv gesetzt werden würde. Das ist erstens ein Problem, weil es nicht zu erwarten ist, zweitens weil die Vorlage deshalb an Nützlichkeit einbüßt: Ich kann nicht mehr das fettgedruckte Lemma mit <code><nowiki>{{lang|grc-Latn|…}}</nowiki></code> auszeichnen, weil es dann außerdem kursiv gemacht werden würde.<br />
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Wäre es möglich, das zu beheben?<br />
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Liebe Grüße<br>[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 13:24, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
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: Es wird ja auch eindeutig in der Dokumentation behauptet: „Die Vorlage selbst hat keinen direkten visuellen Effekt, sie stellt lediglich Metainformationen bereit.“ --[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 13:43, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
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:: Wenn du explizit die Verschriftung <code>Latn</code> auf eine (nichtlateinische) Schrift angibst, dann wird davon ausgegangen, dass du die Transkription (usw.) einer vorangehenden nichtlateinischen Textpassage meist. Und dies ist per [[WP:FWF]] kursiv zu schreiben. <br />
:: Die lose Angabe von <code>grc-Latn</code> bringt relativ wenig Erkenntnisgewinn, und hilft keiner Software, damit irgendwas zu machen. Gedacht ist das so, dass du zunächst das altgriechische Wort polytonisch angibst und anschließend die Transkription. Nur um ein Lemma zu fetten bedarfst du keiner Hinweise. Wir setzen bei weitem nicht jede irgendwo mal auftretende englische Phrase, jedes New York und jedes Birmingham und Loire in eine Sprachvorlage.<br />
:: Dass das keine optische Veränderung auslösen würde, ist übrigens immer schon falsch gewesen und heutzutage erst recht: Durch Webfonts, früher CSS, soll ja gerade eine andere Darstellung bewirkt werden, wo dies in einschlägigen Schriften/Sprachen konfiguriert ist.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:55, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
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::: „Wenn du explizit die Verschriftung <code>Latn</code> auf eine (nichtlateinische) Schrift angibst, dann wird davon ausgegangen, dass du die Transkription (usw.) einer vorangehenden nichtlateinischen Textpassage meist. Und dies ist per [[WP:FWF]] kursiv zu schreiben.“<br />
:::: Es ist aber nicht die Umschrift einer vorangehenden nichtlateinischen Textpassage. Erstens würde ich sonst wohl Parameter 2 (Textpassage) mit Parameter 3 (Umschrift) verwenden. Zweitens würde ich sowieso nicht wollen, dass eine Vorlage meint, „clever“ sein zu müssen und undokumentiert irgendwelche Auszeichnungen vorzunehmen. Das verstößt gegen das ''{{lang|en|principle of least astonishment}}'' und macht den Code unnötig komplexer.<br />
::: „Die lose Angabe von <code>grc-Latn</code> bringt relativ wenig Erkenntnisgewinn, und hilft keiner Software, damit irgendwas zu machen.“<br />
:::: Was daran ist das Argument für den (undokumentierten) Sonderfall, dass <code>Latn</code>-Text in Parameter 2 kursiv gesetzt wird?<br />
::: „Dass das keine optische Veränderung auslösen würde, ist übrigens immer schon falsch gewesen und heutzutage erst recht: Durch Webfonts […]“<br />
:::: Die Doku spricht davon, dass ein „direkter visueller Effekt“ unterbleibt. Wenn der Client fremdsprachigen Text anders rendert, dann wird das „indirekt“ aus den Metainformationen gezogen. Hier wird aber „direkt“ der Text kursiv gesetzt. --[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 15:29, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
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::::: Lass es doch einfach bleiben; du hilfst niemandem damit und machst nur den Quelltext komplizierter.<br />
::::: Es ist schlicht nicht erwünscht und bringt keinerlei Verbesserung, jeden Giovanni, Heather und José in die ''lang''-Vorlage einzuschließen; dazu war die auch noch nie gedacht gewesen und wurde über ein Jahrzehnt nur sparsam verwendet.<br />
::::: Wenn du es unbedingt kompliziert haben willst, dann kannst du den bislang nicht in der Doku gelisteten style-Parameter dranhängen:<br /><code style="white-space:nowrap">|style=font-style:normal</code><br />
::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:38, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
<br />
:::::: Warum reagierst Du so gereizt? Und was soll dieses Strohmann-Argument mit den Vornamen? „archē“ oder „logos“ sind nunmal eindeutig Wörter einer anderen Sprache. Sie werden nicht nur nicht deutsch flektiert, sondern sogar kleingeschrieben, obwohl es Substantive sind. --[[Benutzer:Gorlingor|Gorlingor]] ([[Benutzer Diskussion:Gorlingor|Diskussion]]) 15:48, 18. Jun. 2017 (CEST)<br />
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== Fremdsprachige Lemmata und interne Links ==<br />
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Es gibt ja auch in der deutschsprachigen Wikipedia Artikel, die ein fremdsprachiges Lemma haben, beispielsweise Filmtitel oder ausländische Organisationen, für die es keinen offiziellen deutschen Namen gibt. Ein einfaches Beispiel aus dem Englischen wäre der Film [[The King’s Speech]].<br />
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Alle Gründe, die am Anfang der Vorlagendokumentation für den Gebrauch der [[Vorlage:lang]] genannt sind, treffen meines Erachtens auch auf das Artikellemma zu. Aber wie läßt sich das praktisch umsetzen, also wie läßt sich ein Artikel mit korrekt ausgezeichnetem Lemma erstellen? Als anonymer Nutzer würde ich den Artikel [[English example lemma]] erstellen, indem ich die Suche [[Special:Search?search=English+example+lemma]] aufrufe und dann auf "Quelltext Editor" klicke, aber wie kann ich dabei die Sprache korrekt auszeichnen? Und ist es für angemeldete Nutzer möglich, fehlende Sprachauszeichnungen nachträglich hinzuzufügen?<br />
<br />
Und gleich noch eine zweite Frage: Wenn ich auf einen Artikel mit fremdsprachigem Lemma verlinke, wie lautet die korrekte Syntax? Einfach <code><nowiki>[[English example lemma]]</nowiki></code> (d.h. die Sprache des Links wird anhand der Auszeichung der verlinkten Seite automatisch erkannt) oder <code><nowiki>[[{{lang|en|English example lemma}}]]</nowiki></code> oder <code><nowiki>{{lang|en|[[English example lemma]]}}</nowiki></code>?<br />
--[[Spezial:Beiträge/77.189.132.196|77.189.132.196]] 20:54, 22. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
: Letztgenannte Frage zuerst: Aus Wiki-taktischen und pflegerischen Gründen ist in diesem Fall die zweite von dir benannte Form zu bevorzugen; die erste geht nicht, denn dann wäre die gesamte HTML-Syntax Teil des Lemmas und du müsstest das Lemma als verlinkte Seite ein zweites Mal aufführen.<br />
: Den Teil davor habe ich nicht verstanden. Das Lemma weiß nicht, dass es in irgendeiner Sprache oder Schrift notiert ist.<br />
: Im [[H:SEITENTITEL]] könntet du aber wohl für die Darstellung des Artikels die Sprache der Überschrift angeben; habe ich aber noch nie gesehen und wüsste auch nicht, wozu das gut sein soll.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 21:16, 22. Okt. 2017 (CEST)<br />
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::Ich bin im Internet nur mittelmäßig bewandert, daher mag jemandem mit mehr Wissen ein Teil meiner Frage als unlogisch oder die Antworten offensichtlich erscheinen. Um zunächst auf Deine Frage einzugehen, warum ich die Sprache der Überschrift angeben möchte. Für mich persönlich ist der wichtigste Grund: Damit sehbehinderte Menschen auch die Überschrift richtig vorgelesen bekommen. Es ist sicherlich ein langfristiges Ziel und niemals vollkommen zu erreichen, aber idealerweise stehen eines Tages sämtliche Inhalte aus Wikipedia allen Menschen auf der Welt uneingeschränkt zur Verfügung. Um das zu erreichen, müssen einzelne Nutzer damit anfangen zumindest einmal zu versuchen Inhalte barrierefrei zu gestalten, siehe [[WP:Barrierefreiheit#Kennzeichnung_fremdsprachiger_Inhalte]].<br />
<br />
::Der von dir verlinkten Seite entnehme ich, daß die Überschrift nachträglich im Wikitext mit <code><nowiki>{{DISPLAYTITLE:...}}</nowiki></code> beeinflußt werden kann. Ich habe es mal nach dem Prinzip <code><nowiki>{{DISPLAYTITLE:{{lang|en|English example lemma}}}}</nowiki></code> beim Artikel [[The King’s Speech]] ausprobiert. Das ergibt im HTML-Quelltext einen header "h1" mit "lang=de" und einem eingebetteten "span" mit "lang=en", die Überschrift sollte also zumindest korrekt vorgelesen werden. Wenn das die beste Variante ist, könnte man das als Beispiel in die Doku von [[Vorlage:lang]] aufnehmen. Ob die anderen Varianten <code><nowiki>{{lang|en|{{DISPLAYTITLE:English example lemma}}}}</nowiki></code> oder analog mit [[Vorlage:Korrekter Titel]] Vorteile haben, mochte ich nicht ausprobieren, das kann einer IP auf Artikelseiten leicht als Vandalismus ausgelegt werden, und die Spielwiese ist mit solchen Sonderfällen überfordert.<br />
<br />
::Dafür habe ich auf der Spielwiese die [[Spezial:Permalink/170237169|Verlinkung ausprobieren können]]. Am besten funktioniert die Variante <code><nowiki>[[English example lemma#deutscher Anker|{{lang|en|English example lemma}} #deutscher Anker]]</nowiki></code>. Test: [[The King’s Speech#Handlung|{{lang|en|The King’s Speech}} #Handlung]]. Das könnte auch in die Doku.--[[Spezial:Beiträge/77.189.132.196|77.189.132.196]] 00:14, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
* Moderne Screenreader können schon längst Englisch.<br />
** Sie haben außerdem ein Wörterbuch, das ''New York'', ''Capuccino'' und ''Marseille'' kennt.<br />
** Sie müssen auch den Unterschied in der Aussprache der Namen „Mich''ae''la“ und „Dr''ae''ger“ kennen.<br />
** Sie kennen weiterhin einen englischen Grundwortschatz und gängige globale Geografie und schalten dann selbsttätig versuchsweise um, falls eine Vokabel in Deutsch nicht erkannt wird.<br />
** Wenn da ein „The“ davorsteht, weiß ein guter Screenreader schon seit Jahren, dass nunmehr höchstwahrscheinlich eine englischsprachige Phrase folgen wird, die irgendwann auch wieder aufhört.<br />
* Diese Vorlage war ursprünglich dazu gedacht, vereinzelte Begriffe von zentraler Bedeutung für den Artikel zu kennzeichnen.<br />
** Einige wenige Autoren (zwei oder drei?) sind dazu übergegangen, in „ihren“ Artikeln flächendeckend ausnahmslos jedes Fremdwort mit dieser Vorlage zu markieren.<br />
** Damit sind diese Artikel inzwischen völlig unlesbar und nicht mehr bearbeitbar geworden, weil teilweise 500 Einbindungen der umseitigen Vorlage gezählt wurden.<br />
** Die Wikisyntax wurde dermaßen kompliziert notiert, dass diese Autoren selbst mit der Handhabung überfordert sind und die fraglichen Artikel regelmäßig zentral wegen Syntaxfehlern gemeldet werden, weil die Verschachtelung von Kursivschrift und Verlinkungen mit der Vorlage mal wieder versemmelt wurde.<br />
* Dass jedem sehbehinderten Menschen alles bestmöglich präsentiert würde, ist sicher ein unterstützenswertes Ziel.<br />
** Nur hilft das nichts, wenn die Artikel von unseren Autoren kaum noch bearbeitet und gepflegt werden können, weil sie mit -zig Syntax-Extras und Sonderregeln gepflastert sind, die man erst mal alle erlernen muss, bevor man etwas ändern kann.<br />
** Nicht zuletzt werden durch übermäßige Verkomplizierung die sehbehinderten Menschen von der Bearbeitung der Artikeltexte dann als erste ausgeschlossen.<br />
** Auch durch klare inhaltliche Strukturierung, einfachen Satzbau und navigatorische Syntaxelemente werden für optisch oder anderweitig eingeschränkte Menschen Barrieren niedrig gehalten. Wie Fremdwörter ausgesprochen werden sollen, mag sich der Screenreader gefälligst selbst überlegen.<br />
* Dass die Verbesserung der Artikeltexte mit möglichst geringen Hürden jedem Internetnutzer möglich sein soll ist Grundprinzip der Wikipedia.<br />
* Ich werde deshalb umseitig sicher keine Anregungen geben, wo man noch alles diese Vorlage verbauen könnte.<br />
VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 10:11, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
:Ich hatte angenommen, daß die Vorlage bisher vor allem deshalb nicht verwendet wird, weil es sie noch nicht so lange gibt und vielen Autoren das Wissen darüber fehlt. Die Existenz einer Vorlage ist für mich normalerweise ein Hinweis darauf, daß sie auch benutzt werden darf und sollte, sofern diesbezüglich in der Dokumentation keine Vorbehalte oder Einschränkungen vermerkt sind. Bisher ist dort die einige Einschränkung: {{"|Fremdworte, [...] die auch im Deutschen üblich sind.}}<br />
<br />
:Wenn aber, wie Du schilderst, noch gar kein Konsens darüber besteht, ob und in welchen Fällen eine Verwendung nützlich und wünschenswert ist und wann sie eher schadet und vermieden werden sollte, dann ist es mir natürlich kaum möglich, mich in dieser Hinsicht sinnvoll zu engagieren. Ich möchte ja weder umsonst Arbeit hineinstecken, noch kann ich selbst die von Dir gemachten Abwägungen abschließend beurteilen. Für mich persönlich sehe ich keine nennenswerten Probleme in der Verwendung, solange sie nicht verpflichtend ist, aber ich halte mich auch nicht für einen durchschnittlichen Nutzer. Die Auswirkungen auf Mitarbeit, Lesbarkeit, Fehleranfälligkeit, usw. lassen sich vermutlich nur mit geeigneten statistischen Tests objektiv ermitteln.<br />
<br />
:Der Artikel [[The King’s Speech]], an dem ich mich gestern probiert habe, ist zunächst einmal gesichtet worden (ein Revert, ganz oder in Teilen, ist natürlich weiterhin jederzeit möglich) und könnte ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit des Unterfangens sein. Angesichts Deiner Antwort will ich aber nun erst einmal abwarten, wie sich die Diskussion unter anderen Mitarbeitern weiterentwickelt.--[[Spezial:Beiträge/89.15.131.13|89.15.131.13]] 15:55, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
:: Es gibt die Vorlage seit 2005, sie ist in über 120.000 Artikeln eingebunden, und gegen eine Verwendung in Maßen spricht nichts.<br />
:: Heißt: Inhaltlich wichtige Schlüsselbegriffe können durchaus damit ausgestattet werden; etwa eine Etymolgie des Lemmas im Einleitungsabschnitt.<br />
:: Problematisch würde nur das Unterfangen, ''jedes'' fremdsprachliche Wort damit auszustatten – darauf lässt aber der Ansatz „stehen eines Tages sämtliche Inhalte aus Wikipedia allen Menschen auf der Welt uneingeschränkt“ schließen.<br />
:: Vor einem Dutzend Jahren hatte man lediglich die technische Möglichkeit einer Kennzeichnung von Fremdsprachen geschaffen, allerdings versäumt, auch Regeln für den Einsatz beizugeben. Das war im ersten Jahrzehnt auch nicht erforderlich gewesen. Erst in jüngerer Zeit ergab sich bei vereinzelten Autoren eine exzessive, inflationäre und störende Verwendung.<br />
:: Deine Artikelbearbeitung ist zunächst einmal als nicht schädlich eingestuft worden; soweit ich ermitteln konnte, ist das das einzige derart bestückte Lemma. Da das Lemma aber mit dem Wort „The“ beginnt, wissen zeitgenössische Screenreader ohnehin, dass mutmaßlich eine englischsprachige Phrase folgt. Diese Überlegungen hat aber ein Sichter, der lediglich kontrolliert, dass Artikelinhalte nicht beschädigt werden, mit Sicherheit nicht angestellt.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:25, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
:::Bisher habe ich nicht geahnt, daß es ein "zu viel" geben könnte und eine Abwägung stattzufinden hat, was noch {{"|in Maßen}} ist. Ich hatte tatsächlich daran gedacht, langfristig gesehen ''jedes'' fremdsprachliche Wort (nicht jedes Fremdwort!) zu kennzeichnen. Um niemanden zu überfordern, würde ich nur nicht von jedem Autor fordern, sich an der Arbeit zu beteiligen. In den meisten Artikeln gibt es ja überhaupt keine Worte oder Texte in fremden Sprachen, aber wo welche vorkommen, hätte ich die Vorlage auch benutzt. Die Kriterien für die von Dir geforderte Abwägung sind hingegen nicht dokumentiert. Falls es tatsächlich hilfreiche Kriterien gibt, dann wäre es gut, wenn die auch in der Dokumentation aufgeführt sind, ansonsten kann sich niemand danach richten. Es wäre dann eine reine Gefühlssache, was {{"|in Maßen}} oder maßlos ist, und verschiedene Autoren fühlen da sicherlich unterschiedlich.<br />
<br />
:::Du hast z.B. Texte erwähnt, die von modernen Screenreadern automatisch erkannt werden. Die Screenreader sind natürlich nur einer von mehreren Gründen, die in der Dokumentation für den Einsatz der Vorlage genannt sind. Aber selbst wenn man dieses Kriterium heranzieht, wie soll ein Autor prüfen, ob ein moderner Screenreader (welcher?) die Sprache auch so erkennt? Ich glaube kaum, daß das bisher irgend jemand gemacht hat, und ich zweifele daran, ob der Prüfungsaufwand den Nutzen rechtfertigt. Im Gegenteil, wenn nur ein Teil der fremdsprachigen Texte markiert ist, kann kaum noch einer die Gründe nachvollziehen und Streit ist vorprogrammiert. Ein einfaches Kriterium, z.B. alle Fremdsprachen aber keine Fremdworte, halte ich daher für vorteilhaft.<br />
<br />
:::Letztendlich kann und will ich nicht entscheiden, wie der Einsatz der Vorlage gehandhabt werden soll. Die möglichen Nachteile und Probleme, die Du beschreibst, halte ich durchaus für bedenkenswert. Die Entscheidung zur Einschränkung des Einsatzbereiches sollten die angemeldeten Nutzer (meinetwegen auch Du) treffen und dokumentieren, dann richte ich mich gerne danach. Ich bin keinesfalls daran interessiert, hier im Alleingang irgend etwas umzukrempeln. Solange keine Klarheit herrscht, würde ich mich daher mit weiteren ähnlichen Bearbeitungen eher zurückhalten.--[[Spezial:Beiträge/89.15.131.13|89.15.131.13]] 17:51, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
::::* Ganz allgemein sind die Dokumentationen der Vorlagen nur dazu da, die technische Funktionalität zu erläutern.<br />
::::** Für die Frage, wie und wo sie inhaltlich und enzyklopädisch passen, sind ggf. Projektrichtlinien zuständig.<br />
::::** Es gibt nirgendwo eine Projektrichtlinie, die dazu anregt, Zitate, „würde ich nur nicht von jedem Autor fordern, sich an der Arbeit zu beteiligen“ – „tatsächlich daran gedacht, langfristig gesehen ''jedes'' fremdsprachliche Wort“ mit dieser Vorlage zu kennzeichnen.<br />
::::** Es gibt bislang auch noch keine Richtlinie, die ausdrücklich klarstellt, dass eine inflationäre Anwendung unterbleiben soll.<br />
::::** Allmählich habe ich den Eindruck, dass das erforderlich wird.<br />
::::** Seit 2005 sind wir ohne solche Extra-Regeln ausgekommen, und die Autoren hatten sich von selbst auf inhaltlich wichtige Begriffe beschränkt.<br />
::::** Es sind auch nur zwei Autoren, die teilweise alle 500–700 fremdsprachlichen Wortgruppen in einem Artikel mit dieser Vorlage versehen haben, und auch auf vielfache Ansprache von dieser Narretei nicht abzubringen waren.<br />
::::** Du kannst ja mal projektweit vortragen, dass in allen über zwei Millionen Artikeln alle fremdsprachlichen Wortgruppen jetzt nachträglich gekennzeichnet werden sollen. Allerdings müsstest du dir überlegen, wozu das gut sein soll, denn Screenreader werden das mit zunehmender eingebauter Intelligenz und Wörterbuch-Baumstrukturen um so weniger brauchen, je mehr man in die Zukunft blickt. Wenn es eigentlich aber überhaupt keinen Sinn hat, jedoch die Bearbeitung der Artikel erschwert und zusätzliche Hürden errichtet und weitere Regeln etabliert, wird man dir vorhalten, dass wir mit der inhaltlich-technischen Pflege und Aktualisierung unseres Artikelbestandes bereits zu 100 % ausgelastet sind und keine Zeit und Kapazitäten für sinnfreie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen haben.<br />
::::* In einem Artikel, der von einem britischen Politiker handelt, oder einer US-amerikanischen Rockband oder von einem französischen Maler oder spanischem Dorf oder italienischer ''autostrada'' kommen riesige Mengen an fremdsprachlichen Wortgruppen vor; insbesondere wenn man wie unsere beiden Helden auch noch in den Einzelnachweisen jedes ''Washington'' und jedes ''MTV'' und jeden Namen eines Journalisten mit der Vorlage dekoriert.<br />
::::* Ich habe dir brav deine Fragen beantwortet. Dafür habe ich 7000 Bytes und über eine Stunde aufgewendet, die an anderer Stelle verloren gegangen ist. Ich denke, es ist dir klar geworden, dass dein Vorhaben unerwünscht ist, und es nunmehr reicht.<br />
:::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 19:08, 23. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Diese Vorlage ist nicht ausgreift und die Pflegebarkeit des Quellcodes ist nicht mehr gegeben. ==<br />
<br />
Ich möchte hier ein Problem mit dieser Lang-Voralge ansprechen. Diese Vorlage hier scheint einiges nicht zu Ende gedacht zu sein.<br><br />
Zuerst möchte ich vorausschicken, dass ich die Nutzen dieser Voralge durchaus sehe und verstehe. Die Barriesenfreiheit ist ein berechtigtes Anliegen. Leider ist die Umsetzung dieser Lang-Volrage leider ziemlich schlecht ausgefallen: "<br><code><nowiki>Die Stadt befindet sich rund 78&nbsp;km südostöstliche von {{lang|mi|[[Tauranga]]}} und rund 27&nbsp;km nordwestwestlich von {{lang|mi|[[Opotiki]]}} direkt an der Mündung des [[Whakatane River|{{lang|mi|Whakatane}} {{lang|en|Rivers}}]] in den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]]. Das Stadtzentrum liegt unterhalb des Ausläufers der ''{{lang|mi|Raungaehe}} {{lang|en|Range}}'', die an der Küste in dem in die See hineinreichenden ''{{lang|mi|Kohi}} {{lang|en|Point}}'' enden. Die Felsen, die die sichtbare Verwerfung der [[Whakatane Fault|{{lang|mi|Whakatane}} {{lang|en|Fault}}]] darstellen, unterbrechen an dieser Stelle den fast 100&nbsp;km langen Sandstrand der [[Bay of Plenty (Bucht)|{{lang|en|Bay of Plenty}}]].<ref name="LINZ_Topo250_maps" /></nowiki></code>" Wiki-Code aus dem Artikle: [[Whakatāne]].<br><br />
Mir erschliesst sich der Sinn von einer solchen flächendeckende Einbindung einer Vorlage nicht. So könnte man auch gleich die ganze Wikipedia auf HTML-Code umstellen. Der Vorteil der geringen Komplexität des Wiki-Codes geht so total verloren.<br><br />
Es gibt bisher keinen Konsens über die flächendeckende Verwendung dieser Voralge. Trotzdem werden von einigen Benutzern flächendeckend immer mehr damit Artikel so verunstaltet, dass der Quellcode nahezu unplfegbar wird und die Fehlergefahr explodiert. Es müsste möglich sein, dass ein fremdsprachiger Therm nur einmal pro Artikel "vervorlagt" werden müsste. Alle anderen Nennungen sollte die Media-Wiki-Software selbst einfügen. So würden der Quellcode trotzdem übersichtlich und pflegbar bleiben. '''Ich würde vorschlagen diese Voralge zu deaktivieren, bis hier eine Weiterentwickeln stattgefunden hat.''' Als mindestens müssen klare Regeln her, wie die Vorlage sinnvoll eingesetzt werden soll. Der jetzige Zustand ist eine Zumutung für alle die mit den Wiki-Codes arbeiten. --[[Benutzer:Thomei08|Thomei08]] 12:08, 6. Nov. 2017 (CET)<br />
<br />
:* Eine „Deaktivierung“ der Vorlagenfunktion würde am Wikitext der von dir beanstandeten Artikel genau Null ändern; der sähe hinterher genauso aus wie vorher.<br />
:* Hingegen würde es um einiger weniger Artikel willen die 120.000 sinnvollen Einbindungen treffen.<br />
:* Insbesondere dort, wo nichtlateinische Schriften beteiligt sind, würde der nachteilige Effekt für die Darstellung der Seite auftreten, dass ULS nicht mehr ausgelöst und keine Webfonts geladen werden, um die Textpassage richtig darstellen zu können.<br />
:* Das Problem sind zwei oder drei Benutzer, die in „ihren“ Artikeln in der Tat jedes fremdsprachliche Wort verbasteln, so dass es teilweise auf 500–700 Einbindungen kommt, weil selbst in den Einzelnachweisen noch jedes ''New York'' als Verlagsort dekoriert wird.<br />
:* Diese Benutzer wissen sehr genau, dass das unerwünscht ist, und werden bereits seit Jahren erfolglos aufgefordert, diese exzessive Vorlagenanwendung zu unterlassen.<br />
:* Auch in den Abschnitten hierdrüber ist das öfters nachzulesen; etwa beginnend bei [[#Verwendung der Vorlage für englischsprachige Eigennamen?]].<br />
:* <code>mi</code> ist die Maori-Sprache; Tauranga und Whakatane haben was mit Neuseeland zu tun und den Screenreader für deutsche Webseiten, der Maori kann und besonders ausspricht, möcht ich sehen und hören.<br />
:* Es steht dir weder zu, eigenmächtig eine Höchstbegrenzung an Einbindungen dieser Vorlage pro Artikel zu verkünden, noch eine „Deaktivierung“ zu veranlassen. Da die fraglichen Massenanwender in der Regel „Hauptautoren“ sein werden, steht es dir auch nicht zu, dort so ohne Weiteres die Vorlageneinbindungen zu entfernen.<br />
:* Du kannst projektweite konsensuale Wege (am wirksamsten ein Meinungsbild) beschreiten, um eine Richtlinie zu bewirken, die den Einsatz auf sinnvollen und nicht inflationären Gebtauch beschränkt.<br />
:* Ansonsten kannst du bei Artikeln, zu denen du maßgeblich beiträgst, die Vorlageneinbindungen durch einfachen Text ersetzen.<br />
:* Die Vorlage ist im Übrigen sehr wohl ausgereift, für tausend Verwendungen in einem Artikel kann sie nichts.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:10, 6. Nov. 2017 (CET)<br />
<br />
== formatfehler ==<br />
<br />
{{lang|kk|Kasachisch}}, {{lang|ky|Kirgisisch}} haben jetzt eine absurde normalgröße, ein unnützes <code>font-size: 120%</code> von irgendwo. --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 22:48, 30. Okt. 2018 (CET)<br />
<br />
:* Beide Sprachen werden in arabischer oder kyrillischer Schrift erwartet.<br />
:* Siehe dazu:<br />
:** [[Vorlage:kk-Arab]]<br />
:** [[Vorlage:kkS-Arab]]<br />
:** [[Vorlage:kkS-Cyrl]]<br />
:** [[Vorlage:kyS-Cyrl #Siehe auch]]<br />
:* Wenn du explizit eine Transkription aus diesen Sprachen angeben möchtest, müsstest du <code style="white-space:nowrap">kk-Latn</code> bzw. <code style="white-space:nowrap">ky-Latn</code> benennen: {{lang|kk-Latn|Kasachisch}}, {{lang|ky-Latn|Kirgisisch}}.<br />
:* Für die Völker am Südrand der ehemaligen Sowjetunion ist es typisch, dass sie aus geschichtlichen Gründen ihre Sprache in arabischer oder kyrillischer Schrift notieren; einige Staatenlenker liebäugeln damit, als amtliche Schrift die lateinische Notation einzuführen. Bislang scheint das aber noch keiner verordnet zu haben. Vielleicht beschließt zuvor der Erdogan, dass die türkische Sprache wieder nur noch in arabischer Schrift erscheinen dürfe.<br />
:* Die von dir als Beispiel angeführten Textstücke haben sich übrigens auch auf von-rechts-nach-links umgesetzt.<br />
:* Wenn du mir konkrete Beispiele nennst, kann ich die Artikel in den nächsten Tagen auch geeignet überarbeiten.<br />
:* Bis Ende des Jahres werde ich vermutlich Textpassagen, deren tatsächlich verwendetes Schriftsystem nicht zur behaupteten Sprache passt, mit einer ausgeblendeten Fehlermeldung und einer Wartungskategorie ausstatten; mal schaun.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:00, 31. Okt. 2018 (CET)<br />
<br />
== Sprachcode no wird nicht unterstützt ==<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
bei [[Lutefisk]] wird der Parameter <span style="font-family:monospace;">[[Norwegische Sprache|no]]</span> nicht unterstützt:<br />
{{Zitat|'''Lutefisk''' ({{daS|ludfisk}} oder {{lang|da|ludefisk|fi=lipeäkala|is=lútfiskur|no=lutefisk|sv=lutfisk|de=Laugenfisch}}) ist ein traditionelles [[Skandinavien|nordisches]] Fischgericht.}}<br />
<br />
[[Benutzer:Rudolph H]] hat dort als Workaround <span style="font-family:monospace;">[[Bokmål|nb]]</span> eingesetzt, aber das ergibt eine andere, verengte Aussage, da die andere norwegische Standardvarietät <span style="font-family:monospace;">[[Nynorsk|nn]]</span> nicht mehr enthalten ist. --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 07:09, 17. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
: Mhmm, knifflige Angelegenheit.<br />
: <code>no</code> ist heutzutage eine Macro-Sprache, also eine Sprachenfamilie, siehe [https://iso639-3.sil.org/code_tables/639/data?title=no&field_iso639_cd_st_mmbrshp_639_1_tid=255291&name_3=&field_iso639_element_scope_tid=All&field_iso639_language_type_tid=All&items_per_page=200 hier] (und ICANN seit 2005-10-16).<br />
: Damit muss der Code von Software nicht mehr verstanden werden.<br />
: Deshalb kennt ihn auch MediaWiki nicht mehr; die wollen [[CLDR]] sehen.<br />
: Allerdings war er jahrzehntelang verwendet worden, und viele ältere Ressourcen sind als solche gekennzeichnet worden.<br />
: Der Syntaxcheck der Vorlage fragt erstmal MediaWiki, die sagen isnich, und deshalb die Fehlermeldung, weil damit gilt der Parameter als unbekannt.<br />
: Werde ich wohl zu Weihnachten eine Übersteuerung einbauen müssen; haben wir öfter.<br />
:* Bei der Angabe in der einfachen Direktverwendung wird <code>no</code> bereits akzeptiert.<br />
:* Ist ja sowieso Service, über 200 nicht so ganz explizit dokumentierte Vorlagenparameter gleich mit anzubieten, und gegenüber alten Zeiten durchaus ein autorenfreundlicher Fortschritt und liefert auch bessere Semantik.<br />
:* Damit nun nicht wirres Zeug in den Parameternamen landet, erlaubt sich die Vorlage eine Plausibilitätsprüfung.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 12:33, 17. Dez. 2018 (CET)<br />
:: Was heißt {{"|Damit muss der Code von Software nicht mehr verstanden werden.}}? Speziell in Situationen wie der geschilderten, wenn man Aussagen treffen will, die für eine ganze Makrosprache gelten, oder wenn man eine Aussage nicht spezifischer machen will oder kann, ist m.E. die Verwendung solcher Makrosprachcodes legitim.<br />
:: Von daher: wäre klasse, wenn du eine Lösung finden könntest. Auch weil es {{Vorlage|noS}} schon gibt und daher schwer verständlich, warum der Sprachcode einmal „erwartungsgemäß“ funktioniert, ein anderes mal nicht.<br />
:: Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 22:57, 17. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
:::* ''Was heißt {{"|Damit muss der Code von Software nicht mehr verstanden werden.}}?''<br />
:::** In das HTML-Dokument werden ja die <code>lang=</code>-Infos eingebaut.<br />
:::** Diese sind witzlos, wenn die Kodierungen unbekannt sind.<br />
:::** Im HTML-Dokument sollen sie ja bewirken, dass Screenreader, Übersetzungsprogramme (wie GoogleTranslator), Rechtschreibprogramme, und die Weiterverarbeitung nach C&P in Office-Dokumenten funktionieren soll.<br />
:::** Deshalb ist es auch egal, ob ein schlauer Wikipedianer wüsste, dass das nach ISO 639 aber doch ein Synonym wäre; etwa ein Drei-Buchstaben-Code als Alias für einen Zwei-Buchstaben-Code. Software kennt immer nur die Standard-Variante, keine Aliasse.<br />
:::* Norwegisch ist sowieso eine Geschichte für sich.<br />
:::** Die haben 1000 Rechtschreibungen; in jedem Fjord eine eigene, je nachdem was da mal der örtliche Lehrer beschlossen hatte.<br />
:::** Zwei moderne und ein paar historische sind halbwegs standardisiert (Duden-mäßig).<br />
:::** Allerlei Software hat Extras eingebaut für unspezifisches Norwegisch und kann damit umgehen, auch wenn eigentlich nicht definiert.<br />
:::* In dem Moment, in dem eine Verschriftung angegeben wird, muss auch die Verschriftungssprache angegeben sein.<br />
:::** Im fraglichen Artikel tauchte eine Vokabel in einer bestimmten Schreibung auf.<br />
:::** Korrekterweise hätte dort auch angegeben sein müssen, ob diese Schreibung ''bok'' oder ''ny'' wäre, oder zufällig in beiden gleich.<br />
:::** Ohne Spezifikation des Schreibsystems sind verschriftete Angaben sinnfrei, weil man nicht weiß welche.<br />
:::** Deshalb sind auch Makrosprachen nicht geeignet, um Aussagen über eine verschriftete Vokabel zu treffen, weil daraus nicht hervorgeht, ob diese konkret in einer ganz bestimmten Schreibung präsentierte Vokabel denn nun ''bok'' oder ''ny'' oder sonstwas wäre.<br />
:::* Ich erwähnte bereits, dass ich Richtung Weihnachtsfeiertage die Parameterkontrolle geeignet aufweichen würde, um <code>no</code> zu tolerieren; dann ist es überflüssig, da noch draufrumzureiten. Ja, kommt ja, ich werde die teure hauseigene Code-Liste nehmen und nicht die billigere von MediaWiki.<br />
::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:15, 18. Dez. 2018 (CET)<br />
:::: Danke für die Anpassung!<br />
:::: Wir müssen das auch nicht mehr weiter diskutieren, obwohl manche deiner Aussagen m.E. doch ziemlich apodiktisch sind. Als Gegenbeispiel schau z.B. wie Google Translate mit Nowegisch umgeht: https://translate.google.de/#view=home&op=translate&sl=no&tl=de&text=<br />
::::* Sprachcode: no<br />
::::* Quelltext Bokmål: [https://translate.google.de/#view=home&op=translate&sl=no&tl=de&text=et%20hus et hus] ==> ein Haus<br />
::::* Quelltext Nynorsk: [https://translate.google.de/#view=home&op=translate&sl=no&tl=de&text=eit%20hus eit hus] ==> ein Haus<br />
:::: Zumindest Google Translate kann anscheinend mit der Makrosprache no umgehen, bietet sie sogar exklusiv in der Sprachauswahl an.<br />
:::: Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:13, 18. Dez. 2018 (CET)<br />
{{ping|PerfektesChaos}} Oben wird <code>no</code> inzwischen unterstützt. Das sieht gut aus, danke! Ist das noch „In Arbeit“ oder kann man es schon im Artikelnamensraum verwenden? Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 11:13, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
: Ist ANR-fähig robust; hatte über die Weihnachtsruhe mal wieder einen größeren Schub an Programmierung, Bestandsanpassung und Vereinheitlichung aufgearbeitet. Mehr im Laufe des Tages auf der Doku-Seite hier. Guten Rutsch --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:20, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
:: Im ANR verwendet. Danke und auch einen guten Rutsch! --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 12:35, 30. Dez. 2018 (CET)<br />
::: Sehr schön! --[[Benutzer:Rudolph H|Rudolph H]] ([[Benutzer Diskussion:Rudolph H|Diskussion]]) 12:54, 30. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
== Widerspruch mit [[WP:TYPO]] ==<br />
<br />
Die Idee der Vorlage ist gut, aber bei der Umsetzung entstehen Fragen:<br />
<br />
Wieso macht die Vorlage aus<br />
<nowiki>Die Insel heißt {{lang|fr|Réunion |de=Wiedervereinigung }}</nowiki><br />
den '''Text A'''<br />
Die Insel heißt {{lang|fr|Réunion |de=Wiedervereinigung }}<br />
obwohl sie nach [[WP:TYPO]] den '''Text B'''<br />
Die Insel heißt {{lang|fr|Réunion}} „Wiedervereinigung“<br />
machen müsste?<br />
<br />
# Kann jemand den Widerspruch mit [[WP:TYPO]] aufräumen? Dort steht, dass die Bedeutungsangabe in ganzen anführungszeichen zu setzen ist, nicht in halben.<br />
# Müsste beim ''Text A'' nicht ein Komma nach dem ''Réunion'' stehen? Also <span style='color: blue'>Die Insel heißt Réunion, deutsch ‚Wiedervereinigung‘</span><br />
<br />
Ich musste gerade den Artikel [[Schienenverkehr in Indien]] nacheditieren weil dort sich jemand auf der DISK über die Typographie des Artikels beschwert hatte. <br />
Ich benutze die Möglichkeit der Bedeutungsangabe mit der Vorlage nicht mehr, da diese offenbar eine falsche Typographie erzeugt. Schade. --[[Benutzer:Pechristener|Pechristener]] ([[Benutzer Diskussion:Pechristener|Diskussion]]) 02:37, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
<br />
: Dies folgt der [[WP:FWF]] in einem Jahrzehnt konsistenter Praxis: ''[[Special:Diff/48655388 |diff]]'', ''[[Special:Diff/49342116|diff]]'' und ist mit ''[[Special:Diff/50695268|diff]]'' unter ausdrücklicher Berufung auf WD:TYP / WP:TYP so der Standard.<br />
:* Dann musste jemand seine persönliche Nase durchsetzen und hat die klare konsistente einheitliche Darstellung auf zwei gleichberechtigt beliebig auszuwählende ausgedehnt; ''Vorlage:lang'' folgt der ursprünglichen Konvention mit weiter Verbreitung und ist damit auch für linguistischen Kontext geeignet und kompatibel zum Bestand zwecks Einheitlichkeit innerhalb desselben Artikels.<br />
:** [[WD:FWF #Nochmal Anführungszeichen]] stellt dar, dass 2008 gemäß WP:TYP die deutsche Übersetzung eines fremdsprachigen Begriffs in einfache Anführungszeichen gesetzt wird.<br />
:** Dem folgt die Richtlinie wie auch die Vorlage.<br />
:* In der heute gültigen Fassung von [[WP:TYP #Bedeutungsangaben]] sind mit „oder auch“ beide Formen gleichberechtigt aufgeführt, das (ältere) „untere Beispiel“ zeigt den Quellcode mit einfachen Anführungszeichen.<br />
:* Die Behauptung, mit der diese Diskussion eröffnet wurde, ist somit schlicht falsch:<br />
:** „Dort steht, dass die Bedeutungsangabe in ganzen anführungszeichen zu setzen ist, nicht in halben.“<br />
:** Steht dort aber nicht.<br />
:* Was das Komma angeht, so hätte das eigentlich auch in der „nackten Version“ in dieser Situation mitgeliefert werden sollen; habe ich inzwischen ergänzt, danke für den Hinweis. Die neuartigen Parameter werden vorwiegend bei den spezialisierten Sprach(namen)-Vorlagen verwendet; dort stand das Komma von jeher hinter geeigneten Ausdrücken.<br />
:* Die [[Special:Diff/184152207|Bearbeitung]] hinterließ jetzt leere Parameterzuweisungen; das wird ab heute als Fehler gemeldet und später auch kategorisiert werden.<br />
:* Am Rande bemerkt sollte diese Vorlage nicht inflationär um jeden Preis für jedes Fremdwort eingesetzt werden; wichtig ist sie für alle nicht-lateinischen Schriften und für Begriffe von zentraler Bedeutung, namentlich das Lemma des Artikels und dessen Etymologie. Bislang wurde aber noch kein Konsens für eine einschlägige und den Quelltext nicht überfrachtende Regelung hergestellt; es gibt auch nur zwei Autoren, die die Vorlage vielhundertfach für jedes englische oder ungarische Wort in einem Artikel einsetzen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:27, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
{{ping|PerfektesChaos}}Ok, vielen Dank für die Aufklärung. Ich hatte in der [[WP:TYPO]] überlesen, dass beide Varianten von Anführungszeichen gültig sind, was aber glaube ich, auch nicht immer so war. Vielen Dank für den Hinweis auf [[WP:FWF]], eine Seite, die ich bis jetzt gar nicht kannte. Wieso wird aber dort nicht explizit darauf hingewiesen, dass sowohl „“ wie auch ‚‘ verwendet wird und weshalb sich auf [[WP:TYPO]] keine Beispiel befindet, dass die Vorlage so verwendet, wie sie jetzt gerade ist, ist mir noch nicht ganz klar. Der Einsatz der Vorlage scheint auch nicht ganz klar zu sein. Den Hinweis auf die nicht zu häufige Verwendung habe ich bis jetzt auch noch nicht angetroffen.--[[Benutzer:Pechristener|Pechristener]] ([[Benutzer Diskussion:Pechristener|Diskussion]]) 03:39, 6. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
== lang ist kürzer als Sprache... ==<br />
<br />
... aber lang kommt wohl auch von language, was wieder langer ist als Sprache ;) . Im Sinne der "Barrierefreiheit" halte ich die Verwendung der deutschen Sprache für sinnvoll. Andere Vorlagen werden ja üblicherweise auch übersetzt. ...[[Benutzer:Sicherlich|<span style="color:#348853">Sicherlich</span>]] <sup> [[Benutzer Diskussion:Sicherlich|Post]] </sup> 22:54, 12. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
: Grundsätzlich bin ich ja durchaus für sehr sprechende und selbsterklärende Namen von Vorlagen zu haben.<br />
: Hier liegt der Sachverhalt jedoch etwas anders:<br />
:* <code>lang|en|</code> ist die Repräsentation von:<br />
:** <code>lang="en"</code><br />
:** Beispiel: <code><nowiki>{{lang|en|language}}</nowiki></code> expandiert zu<br /> <code>{{#tag:nowiki|{{lang|en|language}}<nowiki />}}</code><br />
:** Das ist auch im Wikitext des ANR vielfach zu finden; beispielsweise [{{fullurl:Spezial:Suche|search=insource%3Apoem+insource%3A%2Fpoem.%2Blang%3D\%22...%3F\%22%2F}} mit poem].<br />
:* Auch als Parameter <code>lang=</code> ist es aus dem gleichen Grund in allerlei Vorlagen verwendet, mit genau dieser Bedeutung.<br />
:* Somit werden nicht nur blinde, sondern auch neue Benutzer sich damit abfinden und es erlernen müssen, dass es diesen Ausdruck <code>[[H:Tags#lang|lang]]</code> nun einmal gibt.<br />
: Der Name der der Vorlage ist Tausenden von Autoren seit einem Dutzend Jahren vertraut; sie wurde unter diesem Namen 100.000-fach im ANR verbaut.<br />
:* Sie jetzt nachträglich umzubenennen würde allen Beteiligten aufzwingen, dass sie lernen müssten, ein neuer Name wäre gleichbedeutend mit einem alten. Im Artikelbestand würde noch für ein Jahrzehnt die bisherige Form stehen. Es muss sich dann also jeder Autor zukünftig mit zwei Namen aber gleicher Funktion geistig beschäftigen. Dieser Migrationsaufwand und die entstehende langjährige Verkomplizierung frisst von vornherein jeglichen muttersprachlichen Effekt auf. Insbesondere wird dieses Doppellernen auch allen neuen Benutzern aufgezwungen, für die es dadurch noch komplizierter wird, was im Widerspruch zum Ziel des Abbaus von Barrieren steht.<br />
:* Bot-Läufe zur Umbenennung von Vorlagen gibt es übrigens nicht; dieser hier würde bei permanenter Maximalgeschwindigkeit rund drei Monate am Stück dauern und würde Beobachtungslisten und Versionsgeschichten in unverhältnismäßiger Weise belasten.<br />
: Hinzu kommt, dass <code>Sprache</code> an und für sich die genaue Funktion auch nicht wiedergibt und missverständlich wäre; ein Manko, dass auch dem bisherigen Namen anhaftet.<br />
:* Die wirkliche Funktion ist: <code>Fließtext-Textfragment in Sprache</code>.<br />
:* Jemand, der <code>Vorlage:Sprache</code> zum ersten Mal irgendwo aufgelistet sieht, könnte sich darunter auch vorstellen, dass hier der Name einer Sprache angezeigt und ggf. verlinkt wird, wie das etwa [[Vorlage:enS]] ausführt: {{enS}}.<br />
: Deine Anregung hättest du ca. 2005/2006 vortragen müssen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:46, 13. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
== Font zh-Hant und zh-Hans zu groß ==<br />
<br />
''Ich führe hier eine Diskussion weiter, die in [[:Vorlage Diskussion:Zh#Font neuerdings zu groß?]] begonnen hat.''<br /><br />
Unlängst hat es offenbar ein Änderung für die Sprachen zh-Hant und zh-Hans (aber nicht für zh-Hani) gegeben (und dies wirkt sich jetzt in der Vorlage zh aus). Der Font ist jetzt vergrößert und – wie es [[Benutzer:Furfur]] so treffend schreibt – „sieht es dysproportional aus. Die Schriftzeichen sind deutlich größer als in zh.wikipedia.“ Vorher (Größe 100 %) war es eindeutig besser lesbar.<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
| Text mit zh-Hans || Monat und Mond (beide „{{lang|zh-Hans|月}}“) sind im Chinesischen ({{lang|zh-Hans|中文}}) dasselbe.<br />
|-<br />
| Text mit zh-Hani || Monat und Mond (beide „{{lang|zh-Hani|月}}“) sind im Chinesischen ({{lang|zh-Hani|中文}}) dasselbe.<br />
|-<br />
| Text ohne Vorlage|| Monat und Mond (beide „月“) sind im Chinesischen (中文) dasselbe.<br />
|}<br />
Oder hier ein real existierender Wikipediatext:<br /><br />
Am Anfang steht „'''Deng Xiaoping''' ({{zh|v=邓小平|t=鄧小平}}) ... ...“ weiter unten dann: „Sein Vater gab ihm den Namen ''Deng Xiansheng'' (邓先圣) [...], im Alter von fünf Jahren bekam er von seinem Lehrer den Namen ''Deng Xixian'' (邓希贤).“ <br/><br />
Ich plädiere dafür, die Vergrößerung rückgängig zu machen -- [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 12:59, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
: Ich habe das jetzt reduziert und Hani einbezogen.<br />
: Eine leichte Vergrößerung tut den Zeichen jedoch gut; früher sahen fast alle Benutzer nur Käsekästchen, aber heute sollte das schon zu etwas mehr als Brei verschwimmen.<br />
: Danke für den Hinweis --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 13:35, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
::谢谢 (auf deutsch: merci!) -- [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 19:01, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::: Bei mir sind {{lang|zh-Hans|月}} und {{lang|zh-Hans|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hans|...}}</nowiki></code> immer noch größer als {{lang|zh-Hani|月}} und {{lang|zh-Hani|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hani|...}}</nowiki></code>. Am [[:meta:User:LiliCharlie/global.css|meinem globalen Wiki-Stylesheet]] kann es nicht liegen, denn erstens ist dort nur eine Mindestgröße für CJK-Zeichen definiert, und zweitens für beide gleich. Kann es sein, dass der de.WP-Vergrößerungsalgorithmus bei <code><nowiki>{{lang|zh-Hans|...}}</nowiki></code> und <code><nowiki>{{lang|zh-Hant|...}}</nowiki></code> doppelt angewendet wird, zum Beispiel zusätzlich noch einmal für das enthaltene <code><nowiki>{{lang|zh|...}}</nowiki></code>? <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 20:42, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
{{ping|LiliCharlie}} Hmmmh, immer ärgerlich, wenn es zu solchen nicht vorhergesehenen Nebeneffekten kommt – sorry for that; aber wir müssten uns so allmählich für alle weiterentwickeln, und dewiki muss dann auch mal aus den ersten Kinderschuhen raus und erwachsen werden.<br />
* In deiner globalen CSS sehe ich <code>pt</code> nach der 18; das ist seltsam, denn es gehört zu auf Papier ausgedruckten Dokumenten. Für den Bildschirm müsste es <code>18px</code> heißen, was üblicherweise das gleiche Erscheinungsbild ergeben wird.<br />
* Vieles an diesen Angelegenheiten ist auch von individuellen technischen Gegebenheiten abhängig; Betriebssystem, installierte Fonts, Browser, persönliche Einstellungen. Deshalb überblicke ich nicht immer jede Auswirkung bei allen.<br />
* Du könntest freundlicherweise in deiner hiesigen [[Special:MyPage/common.css|common.css]] einfügen:<br />
<syntaxhighlight lang="css" style="margin-left:2em"><br />
.Hani, .Hans, .Hant {<br />
font-size: 100% ! important;<br />
}<br />
</syntaxhighlight><br />
:* Das wäre das genaue Gegenstück zur hiesigen Vorgabe für alle Benutzer und macht diese wieder rückgängig.<br />
* Zukünftig können die Darstellungen hierzuwiki übrigens per Schriftsystem adressiert werden und müssen nicht mehr für jede Sprache einzeln aufgezählt werden.<br />
* Ein Übereinanderliegen mehrerer Definitionen kann ich ausschließen. Da müsste auch in der zh-Vorlage ziemlich wild der Wurm drin sein, und wenn diese überhaupt nicht beteiligt ist dann gleich gar nicht.<br />
* Insgesamt geht es darum, für über 200 menschliche Sprachen und bislang mehrere Dutzend Schriftsysteme eine möglichst einfache und überschaubare und leicht zu pflegende moderne Architektur auch in den Vorlagen umzusetzen. Bislang gab es einen gruseligen Wildwuchs und rund 50 unterschiedliche Programmierungen, auch mit jeweils verschiedenen Parameternamen für die gleichen Zwecke.<br />
Gutes Gelingen --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 22:37, 21. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:: Danke, [[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]], das Einfügen von <code>.Hani, .Hans, .Hant { font-size: 100% ! important; }</code> auf meinem dewiki-Stylesheet hatte den gewünschten Effekt.<br />
<br />
:: Ich bin darauf gespannt, wie „die Darstellungen hierzuwiki ... per Schriftsystem adressiert werden“ sollen. Wichtig ist mir einerseits, dass im CJK-Bereich weiterhin per Sprache (und manchmal per Land!) adressiert werden kann und zum Beispiel zwischen <code>zh-Hans</code> {{lang|zh-Hans|禅}} und <code>ja</code> {{lang|ja|禅}} („[[Chan]]/[[Zen]]“) unterschieden werden kann, zwischen <code>zh-Hans</code> {{lang|zh-Hans|龜}} und <code>zh-Hant</code> {{lang|zh-Hant|龜}} und zwischen <code>zh-Hant-TW</code> {{lang|zh-Hant-TW|扁}} und <code>zh-Hant-HK</code> {{lang|zh-Hant-HK|扁}}. (<code>zh-Hant-TW</code> {{lang|zh-Hant-TW|扁}} wird auf meinem System falsch dargestellt als {{lang|zh-Hant|⿸户𠕁}} wie in Hongkong und Festlandchina statt mit der taiwanischen Zeichenform {{lang|zh-Hant|⿸戶𠕁}}. Die Unterscheidung zwischen <code>zh-Hant-TW</code> und <code>[https://www.w3.org/International/articles/language-tags/#region zh-Hant-HK]</code> ist so essentiell, dass mein Firefox nicht alleine dasteht, sie seit Jahr und Tag standardmäßig zu unterstützen, nur ist offensichtlich dewiki noch nicht so weit gekommen...) Und natürlich ist auch wichtig, dass Unicode-Zeichen, die zu den Pseudo-Schriftsystemen mit den [[ISO 15924]]-Codes <code>Zyyy</code> („undetermined/common“) und <code>Zinh</code> („inherited“) gehören korrekt behandelt werden und zum Beispiel ein <code>U+00B7</code> ''middle dot'' in einem sinisierten und in chinesischen Zeichen geschriebenen Namen als Teil der chinesischen Schrift erkannt wird und entsprechend formatiert dargestellt wird. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 00:19, 22. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::: Was du auflistest, ist ja wohl auch im letzten Dutzend Jahre so gewesen und kann zukünftig nur irgendwann besser werden?<br />
::: Wir sind mittelfristig in der Lage, die Kodierung von Textsequenzen zu analysieren und etwa Zeichen von lateinisch auf fullwidth oder halfwidth zu konvertieren, sofern das in bestimmtem Kontext gewünscht würde.<br />
::: Allerdings bin ich vermutlich der Einzige, der das beherrscht, und auf Jahre ausgebucht.<br />
::: Der gesamte Sektor der Sprach-Schrift-Text-bezogenen Vorlagen wird in diesen Jahren allmählich aufgeräumt, systematisiert, vereinheitlicht, vereinfacht; dabei bin ich allerdings momentan bei den nichtlateinischen Buchstabenschriften und habe mir die Silben- sowie ideografischen Schriftsysteme für den Abschluss vorgesehen; schon weil ich außer dem Zeichen für Baum und dem davon abgeleiteten Zeichen für Wald nix lesen kann.<br />
::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 11:05, 22. Jan. 2019 (CET)<br />
:::: Also ich habe kein common.css (wusste gar nicht, dass es das gibt), und bei mit sind die Zeichen mit zh-Hans (erste Zeile der Tabelle oben) immer noch deutlich größer (und aus meiner Sicht zu groß), während der Text mit zh-Hani normal aussieht (d.h. so wie ohne Benutzung der Vorlage - dritte Zeile) -- [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 22:50, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::: Ich vermute jedoch, dass du als offenkundig sprachkundig auf deinem Rechner schöne, große Fonts installiert und konfiguriert hast, oder im Browser passende Einstellungen vorgenommen hast. Damit kannst du auch ohne Vorlage alle Einzelheiten der Zeichen gut erkennen.<br />
::::: Normalsterbliche Leser sehen jedoch die Grundausstattung aus ihren Rechnern, und für die ist ein Hant-Zeichen genauso hoch wie ein lateinisches X und dieses aber mit wesentlich weniger Kleinkram verziert.<br />
::::: Probiere doch mal die angegebene Regel, um wieder die exakt gleiche Schriftgröße wie bei lateinischen Buchstaben zu erhalten, wenn du persönlich damit glücklicher bist. 谢谢 – was bei mir nur zwei schwarze Kleckse ohne unterscheidbare Einzelheiten ergibt.<br />
::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 23:24, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
:::::: In unseren Artikeln kommen (sehr) häufig Begriffe nebeneinander vor, von denen manche in Kurz- und Langzeichen identisch geschrieben werden und das Markup <code>zh-Hani</code> erhalten, während andere in Kurzzeichen anders als in Langzeichen geschrieben werden und entsprechend mit <code>zh-Hans</code> respektive <code>zh-Hant</code> markiert sind. Ich empfinde die auf de.WP dadurch entstehende typografische und die Lesbarkeit infrage stellende momentane Situation als eine mittelmäßige Katastrophe, die schleunigst behoben werden sollte. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 23:37, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
:::::: P.S. Meines Erachtens sollten <code>zh-Hani</code> und <code>zh</code> zur gleichen Darstellung führen und sich in der Größe nicht von <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hant</code> unterscheiden; über eine davon unterschiedene Ausgabe vom <code>zh-Bopo</code> ([[Zhuyin|Bopomofo]]) und insbesondere von <code>zh-Latn</code> ([[Pinyin]] [[Liste von Transkriptionssystemen für die chinesischen Sprachen|usw.]], das besser '''nicht''' größer als der ebenfalls in lateinischer Schrift geschriebene deutsche Fließtext dargestellt werden sollte) lässt sich diskutieren. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 23:52, 30. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::: Lesbarkeit – das ist ja ein großes Wort, das du da einführst.<br />
:::::::* Ein lateinisches E hat drei horizontale Striche, mit zwei Zwischenräumen um hindurchzuschaun.<br />
:::::::* 谢 hat circa acht horizontale Ebenen und sieben Zwischenräume.<br />
:::::::* Normale Leser haben ihre Darstellung schon von der Installation her so konfiguriert, dass die drei Linien des lateinischen E gut unterscheidbar sind. Vier oder maximal fünf Linien übereinander mögen notfalls auch noch gehen.<br />
:::::::* Sieben oder acht Linien führen jedoch dazu, dass kaum noch Platz für die trennenden Zwischenräume bleibt, weshalb das ganze Schriftzeichen zu einem leicht zebramäßigen schwarzen Klumpen zerläuft. Lesbar oder als Schriftzeichen wahrnehmbar ist das für normale Leser nicht mehr.<br />
::::::: Wenn etwas katastrophal ist, dann ist es die Forderung, die komplizierter aufgebauten Han*-Zeichen dürften nicht größer werden als ein lateinisches&nbsp;E – das kann für die Gesamtheit aller Leser nicht erbaulich werden, wenn in unseren Texten lateinische und CJK-Zeichen gemischt in einer Zeile auftreten.<br />
::::::: Ich gehe sehr stark davon aus, dass ihr als Schriftkundige in euren Konfigurationen irgendwas angestellt habt, dass ihr eure CJK-Zeichen noch erkennen könnt. Das kann ein spezieller Font oder die Browser-Konfiguration sein, oder das schon gefundene Wiki-CSS. Das seht dann aber nur ihr, und der Rest der Welt (mich eingeschlossen) nimmt etwas anderes wahr.<br />
::::::: Ich habe auf euren Wunsch hin die Vergrößerung nur noch auf moderate 110 % eingestellt; das hat schon kaum die eigentlich beabsichtigte Wirkung, aber es ist nicht höher als ein lateinisches&nbsp;Ê mit einem Akzent und kann nicht die behauptete fürchterliche Wirkung haben. Dieses <span style="font-size:110%">E</span> hat genau den gleichen Vergrößerungsfaktor, und es führt ja nun nicht gerade zum Totalschaden.<br />
::::::: Nebenbei bemerkt sollten immer alle nichtlateinischen Textfragmente in die einschlägigen Vorlagen eingeschlossen sein, damit sie der einheitlichen Konfiguration zugänglich werden.<br />
::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 00:25, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::: Wieso werden Zeichenfolgen im Schriftsystem <code>zh-Hani</code> unterschiedlich groß dargestellt als die in <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hant</code>? – Schließlich sind die Zeichen in <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hant</code> ''per definitionem'' sich [[Menge (Mathematik)#Durchschnitt (Schnittmenge, Schnitt)|überschneidende]] Teilmengen der Zeichen in <code>zh-Hani</code> (und natürlich der in <code>zh</code>). <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 00:33, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::: Bei mir sind alle Hani, Hans, Hant genau gleich groß; und ohne Vorlagenwirkung auch genauso groß wie ein lateinischer Großbuchstabe, beispielsweise EHMSTW.<br />
::::::::: Ich habe eine Normalbenutzerkonfiguration, zumindest was alle nichtlateinischen Schriften anginge.<br />
::::::::: Ich gehe schwer davon aus, dass ihr Schriftgelehrten euch über ein Jahrzehnt Wiki- und anderer Lektüre eine private Umgebung eingerichtet habt, so dass bei euch die Welt normal und hübsch aussieht. Nur ist dieses Erscheinungsbild nicht das, welches 99,9 % der Leser der Wikipedia zu Gesicht bekommen.<br />
::::::::: Bis vor einigen Jahren konnte ich keine CJK-Zeichen sehen, sondern sah immer nur Rechtecke mit dem Hexadezimalcode der Zeichen darin. Zu der Zeit war es mir auch völlig egal. In jüngerer Zeit hat aber auch das billigste Dummsmartphone Chinesisch und Japanisch und Koreanisch gelernt, und jetzt erscheinen bei unserer Leserschaft die Schriftzeichen nicht mehr als Rechtecke. Also müssen sie halbwegs manierlich ausschauen und nicht als schwarze Kleckse, selbst wenn kaum ein Leser das wirklich entziffern könnte.<br />
::::::::: Die Aufgabe liegt nun darin, einen Weg zu finden, wie für eure persönlichen Einstellungen derselbe Wikitext annehmbar aussieht, der auch für Standardleser mit der Grundeinstellung des Betriebssystems ohne Sprachkenntnisse anschaulich wirkt.<br />
::::::::: Die Mengenlehre hat mit der Angelegenheit nichts zu tun; die Rechnerkonfigurationen arbeiten anders.<br />
::::::::: Bopo hatte ich bislang nicht auf dem Radar, kommt aber in Kürze.<br />
::::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 01:00, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::::: Für mich persönlich ist nach Umsetzung deines Hinweises zur Änderung meines dewiki-Stylesheets alles gut, aber [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] hat vor ein paar Stunden geschrieben: ''„...&nbsp;bei mit sind die Zeichen mit zh-Hans (erste Zeile der Tabelle oben) immer noch deutlich größer (und aus meiner Sicht zu groß), während der Text mit zh-Hani normal aussieht (d.h. so wie ohne Benutzung der Vorlage - dritte Zeile)“''. Da ich nach jahrelanger Beobachtung keinen Anlass sehe, an Wassermausens Zuverlässigkeit zu zweifeln, komme ich zu dem Schluss, dass Zeichenfolgen mit besonderen chinesischen Kurzzeichen für die Mehrzahl unserer Benutzer größer dargestellt werden als Zeichenfolgen mit Zeichen, deren chinesische Kurz- und Langzeichen identisch sind; auch im letzgenannten Fall handelt es sich jedoch um Zeichenfolgen in chinesischen Kurzzeichen (und zusätzlich um welche in chinesischen Langzeichen, denn beide sind [d.&nbsp;h. ''happen to be''] identisch). <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 01:16, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::::: Wobei ich anempfehlen würde, deiner CSS-Spezifikation noch ein <code>.Bopo,</code> voranzustellen.<br />
::::::::::: Woher der Browser beim individuellen Leser seine Schriftzeichen zur Darstellung der CJK bezieht, ist sehr stark vom Betriebssystem und dessen Grundausstattung abhängig.<br />
::::::::::: Durchschnittsleser werden hier nichts gemacht, installiert, konfiguriert haben.<br />
::::::::::: Gleichwohl können mehrere Schriftdefinitionsdateien zusammenwirken. So kann ich mir gut vorstellen, dass Hans in einem vorrangigen Font mit enthalten ist, weil darüber wohl moderne Kommunikation abgewickelt würde. Damit versucht das Darstellungssystem erstmal auszukommen. Wenn nun Zeichencodes nicht enthalten sind, etwa weil die Codes spezifisch Hant oder Hani zuzurechnen wären, dann kramt ein modernes System so lange in allen anderen Schriftdefinitionsdateien, bis es ihm möglichst gelungen wäre, jedes Zeichen irgendwie darzustellen.<br />
::::::::::: Dabei kommen die Zeichen jedoch aus unterschiedlichen Schriftdefinitionsdateien in unterschiedlichem Stil mit unterschiedlichen Charakteristika und Attributen. Deshalb müssen die nicht zwangsläufig optisch zusammenpassen.<br />
::::::::::: Wir hatten vor einem Dutzend Jahren mal sowas Ähnliches mit Griechisch gehabt: Der Standard-Zeichensatz, unter Windows typischerweise „Arial“, enthielt damals (wenn überhaupt) nur die Basiszeichen für Neugriechisch. Wenn nun Altgriechisch (also sogenanntes Polytonisch) dargestellt werden sollte, dann kamen diese Zeichen aus einem nachrangigen Font und hatten ggf. einen anderen Designer und andere Charakteristika. Damit sahen in einem Wort die Buchstaben mit diakritischen Zeichen (echt alt) aber deutlich anders aus als die undekorierten Buchstaben (neu). Nachdem jedoch die Rechner immer fetter ausgestattet werden und das Standard-Arial usw. auch das komplette Altgriechisch aus einem Guss enthält, passt es mittlerweile. Bis dahin konnte über CSS die Rangfolge der Schriften beeinflusst werden.<br />
::::::::::: Hern/Frau Wassermaus lege ich die Spezifikation einer CSS-Deklaration nahe, ggf. auch unter expliziter Angabe der auf den verwendeten Rechnern installierten Profi-Schriftarten, wodurch sich das Betriebssystem nicht mehr wahllos zusammensucht, was es grad an grafischen Definitionen finden kann.<br />
::::::::::: Auf Unicode-Mailinglisten war ich noch nie, bezweifle auch dass sie mit der Problematik hier etwas zu tun hätten.<br />
::::::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 01:51, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::::::: Hier geht es nicht um <code>font-family</code>, sondern ausschließlich um <code>font-size</code>. Weshalb sollte es nicht möglich sein, für Text in <code>zh-Hani</code> und <code>zh-Hans</code> (sowie auch <code>zh-Hant</code> und <code>zh</code>) bei Betriebssystem und/oder Browser eine einheitliche Schriftgröße anzufragen? <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 02:02, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::::::: Weil die absolute sichtbare Zeichengröße zu den Charakteristika gehört, die von Schriftartdatei zu Schriftartdatei unterschiedlich ausfallen können.<br />
::::::::::::: Bitte mal [[Letter]] angucken, und die Skizze rechts. Zwar arbeiten Browser nicht mehr mit Bleibuchstaben, aber das Grundprinzip und die Maße haben sich seit 500 Jahren nicht geändert.<br />
::::::::::::: ''font-size'' beschreibt die Kegelhöhe ''d'', also die Bleiletter drumrum. Heute: Das umschreibende Rechteck. Hingegen ist das sichtbare Zeichen, das Schriftbild, auf allen vier Seiten von Fleisch umgeben. Die Wahl der Abmessungen ist in das Belieben der Schriftdesigner gestellt und muss nicht zusammenpassen, ist nur innerhalb desselben Font mit Glück oder in aller Regel identisch – kann jedoch von Schriftsystem zu Schriftsystem innerhalb derselben Schriftartdatei stark variieren und sogar über das eigentlich umschreibende Rechteck hinausgreifen, was bei asiatischen Schriften häufiger mal passiert.<br />
::::::::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 02:15, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
:::::::::::::: Wassermaus hat nicht geschrieben, dass Text in <code>zh-Hans</code> und <code>zh-Hani</code> in verschiedenen Fonts dargestellt würden. (Auch auf meinem System sind beide ununterschieden; <code>zh-Hani</code> und <code>zh</code> ''default to'' <code>zh-Hans</code>.) Davon ausgehend, dass zur Darstellung beider dieselbe Schriftart (d.&nbsp;h. ''typeface'' bzw. ''font'') benutzt werden bleibt die unterschiedliche Schriftgröße. (Als ich am 21. Jan 2019 um 20:21 MEZ geschrieben habe: „Bei mir sind {{lang|zh-Hans|月}} und {{lang|zh-Hans|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hans|...}}</nowiki></code> immer noch größer als {{lang|zh-Hani|月}} und {{lang|zh-Hani|中文}} mit <code><nowiki>{{lang|zh-Hani|...}}</nowiki></code>“ war ich mir sicher – ich wiederhole: sicher – und ich bin es angesichts der auf meinem System installierten Fonts noch immer –, dass ich beide mit derselben Schrift „Noto Sans SC“ betrachte.) — Es geht hier ausdrücklich um ''keine'' Font-Frage, sondern um eine Frage der Schriftgröße – insbesondere auch der Schriftgröße ''desselben'' Fonts. <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 02:44, 31. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
::::::::::::::: Hallo {{Ping|LiliCharlie|Wassermaus}} nur zur Info: eine [[Vorlage_Diskussion:HiS|ähnliche Diskussion]] haben wir gerade bei der Devanagari-Schriftvorlage (mittlerweile allerdings wohl entschärft, man sieht das frühere Problem nur noch an den Bildschirmfotos). Gruß --'''''[[User:Furfur|<span style="color: #8806CE; font-family: Palatino, Times, serif">Furfur</span>]]'''''<sup> &#8258; [[User talk:Furfur| Diskussion]]</sup> 18:53, 19. Feb. 2019 (CET)<br />
<br />
== Falsche Ausgabe bei Malayalam ==<br />
<br />
Die veraltete Codierung des Zeichens ൻ als ന് funtioniert nicht:<br />
* <nowiki>{{lang|ml|ന്}}</nowiki> → {{lang|ml|ന്}}<br />
* <nowiki>{{MlS|ന്}}</nowiki> → {{MlS|ന്}}<br />
Der [[Breitenloser Verbinder|ZWJ]] am Ende wird offenbar abgeschnitten. --[[Benutzer:androl|androl]] [[Benutzer Diskussion:androl|☖☗]] 19:04, 24. Mai 2019 (CEST)<br />
<br />
== Parameter LONG ==<br />
<br />
Hallo {{ping|PerfektesChaos}}<br />
<br />
bei {{Vorlage|lang/Latn-nachgestellt/Doku}} wird der Parameter <code>LONG</code> unterstützt, bei {{Vorlage|lang/Latn/Doku}} nicht. Gibt es dafür einen tieferen Grund? (Ist mir beim Erstellen von {{Vorlage|piS-Latn}} aufgefallen, eigentlich hatte/habe ich dort keinen Bedarf für die Nachstellung gesehen.)<br />
<br />
Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:18, 11. Jun. 2019 (CEST)<br />
<br />
: Das liegt eher an der überkommenen ''nachgestellt''-Familie, die aus Kompatibilitätsgründen zu unterstützen war.<br />
:* Die ''nachgestellt''-Familie gehört eigentlich zum Kyrillischen, also mit [[Vorlage:lang/Cyrl-nachgestellt/Doku]] dokumentiert, und betrifft den Großraum Ex-Sowjetunion und dort vor meiner Zeit eingeführte Sitten.<br />
: [[Vorlage:kuS-Latn]] ([[Kurmandschi]]) schiene mir eher Präzedenzfall zu sein:<br />
:* {{kuS|کوردی&lrm;|ku-Latn=Kurmancî|en=Kurdish language}}<br />
: Die anderen Sprachvarianten sind immer technisch möglich; es ginge bei Parameter LONG nur um die Frage, ob das explizit in der Dokumentation aufgelistet werden würde.<br />
: Ich denke, mit zunehmender Ausbreitung der neuen Vorlagentechnologie wird das Prinzip allmählich bekannter werden, und dann fällt die Notwendigkeit, alles überall zu erwähnen irgendwann weg.<br />
: Insofern: {{lang|pi-Sinh|पाळि|Paḷi|pi-Latn=Pāli}} funktioniert ja. Stünde bloß nicht explizit in der Doku, weil vielmehr müsste die Latn-Universaldoku Parameter für ''Sinh'' und ''Mymr'' erhalten, und das ist wohl weniger der Hit. Weil kämen Dutzende Parameter für die Doku in Frage.<br />
:* {{piS-Latn|Pāli|pi-Sinh=पाळि}} funktioniert ja auch. Steht nur nicht in der Doku.<br />
: Je später die Sprachnamensvorlagen im Lauf der Jahre angelegt werden, desto geringer ist der Bedarf und desto seltener die Anwendung. Alles, was jetzt noch neu hinzukommt, scheint mir ziemlich exotisch. Die Doku-Schablone wird dadurch aber irgendwann unbeherrschbar.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 19:47, 11. Jun. 2019 (CEST)<br />
:: Danke für die Erläuterungen! Quelle der Verwirrung war, dass ich den Parameter <code>LATN</code> bei [[Vorlage:lang/Latn/Doku]] übersehen habe. :-( Als es dann nicht funktioniert hat, habe ich mit {{Vorlage|AzS-Latn}} die „falsche“ <code>-Latn</code>-Vorlage als Beispiel erwischt; {{Vorlage|kuS-Latn}} wäre eine „richtige“ Referenz gewesen. Dann wäre ich auch auf <code>LATN</code> gestoßen.<br />
:: Danke und Gruss, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 01:56, 13. Jun. 2019 (CEST)<br />
:: PS: Klar wird die Anzahl Verwendungen bei späteren Vorlagen-Erstellungen tendenziell niedriger. Aber die Sprachauszeichnungsvorlagen sind als „Familie“ designed. Da finde ich Konsistenz in der Familie gesamthaft ein gutes Argument, dass für mich eher auch bei diesen Fällen für die Anlage einer entsprechenden Vorlage spricht.<br />
<br />
== bs ==<br />
<br />
bosnisch wird vorrangig latein geschrieben, und gehört nicht std kursiv. für die kyrillische variante braucht es eine ergänzung. --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 09:33, 14. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
# Es verhält sich so, dass Bosnisch derzeit meistens mit einem lateinischen Schriftsystem ''(latinica)'' geschrieben wird, daneben mit einem kyrillischen ''(bosančica)'' und fast nur noch historisch mit einem persisch-arabischen ''(arebica).'' Bei der [[IANA]] ist für ersteres die Sprachauszeichnung <code>bs-Latn</code> und für zweiteres <code>bs-Cyrl</code> registriert; letzeres ist nicht registriert, und die beiden registrierten werden als redundant betrachtet, d.&nbsp;h. <code>bs</code> kann für beide benutzt werden. Siehe [https://www.iana.org/assignments/language-subtag-registry/language-subtag-registry ''IANA Language Subtag Registry''].<br />
# Kursivschrift dient nach [[Kursivschrift#Anwendung]] folgendem grundsätzlichen Zweck: „Generell zeigt eine kursive Hervorhebung an, dass es sich&nbsp;... um ein Fremdwort aus einer anderen Sprache handelt&nbsp;... Das Schriftbild verliert dadurch seine potenzielle Ambiguität.“ Wir verwenden also Kursivschrift um der Leserschaft Klarheit zu geben, dass es sich um [[Objektsprache|objektsprachlichen]] (fremdsprachlichen) Text handelt und nicht um [[Metasprache|metasprachlichen]] (deutschen). <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 10:38, 14. Aug. 2019 (CEST)<br />
::: ?? <nowiki>{{lang|bs|Босна и Херцеговина }}</nowiki> → {{lang|bs|Босна и Херцеговина}} - kyrillisch gehört nicht kursiv. nie. --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 10:16, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::: Schreibstu <nowiki>{{lang|bs-Cyrl|Босна и Херцеговина}}</nowiki> → {{lang|bs-Cyrl|Босна и Херцеговина}} – dann weiß Vorlage, dass du beabsichtigst, kyrillisch zu schreiben, und unterlässt die Kursivierung, und eines Tages wirst du sogar einen Anschiss bekommen, falls du ein lateinisches „o“ oder griechisches ''omikron'' als zweiten Buchstaben reintippst, oder ''a'' bzw. ''alpha'' als letzten. VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 15:32, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
::::: Och menno, wir sind ja auf ner Vorlagendisku, warum sagt mir das denn keiner?<br />
::::: Na, dann kopier mal <code><nowiki>{{lang|bs-Cyrl|Бoснa и Xepцeговинa}}</nowiki></code> auf eine Seite im ANR und guck dir den HTML-Code in der Seitenvorschau an.<br />
::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 18:58, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::::: <small>In kyrillischer Kursivschrift werden auf meinem System aufgrund des Sprachen-Markups <code>bs</code> sogar [[Glyphe]]n zur Darstellung verwendet, wie sie für Sprachen des untergegangenen Jugoslawiens üblich und für Sprachen der untergegangenen UdSSR eher unüblich sind, siehe [[Kyrillisches Alphabet#Kursive und aufrechte Formen]]. Da gibt es nichts zu meckern.</small> <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 19:56, 15. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Falscher Link bei ko-Hani ==<br />
<br />
Beim Artikel [[Sudogwon]] wollte ich folgende Auszeichnung verwenden:<br />
<br />
{{Zitat|<nowiki>Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방|ko-Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.</nowiki>}}<br />
<br />
Das wird aber wie folgt dargestellt:<br />
{{Zitat|Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방|ko-Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.}}<br />
<br />
Der Link geht zum (japanischen) [[Kanji]] statt korrekterweise dem (koreanischen) [[Hanja]].<br />
<br />
Grundsätzlich stellt sich mir eh die Frage, ob man bei zwei Schriften für die gleiche Sprache das in dieser Form rendern soll. M. E. wäre es besser, die beiden Schriften hintereinander darzustellen und nicht durch die deutsche Übersetzung auseinander zu reissen.<br />
<br />
Ich habe es jetzt durch zwei mal lang gelöst. Das ist semantisch weniger aussagekräftig und reduziert etwas die „sexiness“/Mächtigkeit der Vorlage, aber die Darstellung ist so, wie ich sie erwarten würde:<br />
{{Zitat|<nowiki>Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방}}, {{lang|ko-Hani|京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.</nowiki>}}<br />
<br />
{{Zitat|Aus diesem Grund wurde die Region traditionell ''Gyeonggi jibang'' ({{lang|ko-Hang|경기 지방}}, {{lang|ko-Hani|京畿地方|de=Region Gyeonggi}}) genannt.}}<br />
<br />
Danke und Gruß, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 07:36, 28. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
: Insgesamt eine etwas neue Situation für mich und das Modul.<br />
:* Wenn du erneut eine Sprache als Parameter angibst, hier <code style="white-space:nowrap">ko-Hani</code>, dann wird eigentlich eine andere Sprache erwartet, also englisch, französisch oder deutsch. Es geht dann auch um eine sinngemäße Übersetzung in eine Fremdsprache, nicht um eine alternative Verschriftung.<br />
:* Eine andere Verschriftung derselben Sprache bedürfte eher des Schriftparameters:<br />
:** <nowiki>{{lang|ko-Hang|경기 지방|Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}</nowiki><br />
:** {{lang|ko-Hang|경기 지방|Hani=京畿地方|de=Region Gyeonggi}}<br />
:* Dabei ist momentan die Reihenfolge noch nicht korrekt, aber anzustreben ist in der Tat die alternative Verschriftung unmittelbar auf den Stammbegriff folgend; bzw. auf die Transkription(en), die zuallererst dem Stammbegriff folgt, weil in einer anderen Schriftkultur ggf. eine alternative Transkription vorliegen könnte.<br />
:* Da muss ich mich erstmal wieder in das Modul einlesen; ich erinnere mich dumpf, dass sowas mit Kyrillisch-Arabisch ging, weiß aber nicht mehr wie das in einer ehemaligen südlichen Sowjetrepublik ablief.<br />
:* Worauf <code>Hani</code> verlinkt, kann ich korrigieren, nachdem ich die Bedeutung von <code style="white-space:nowrap">Hanb Hang Hani Hano Hans Hant</code> restlos verstanden habe.<br />
:* Sollte es sich herausstellen, dass es <code>Hani</code> gleichzeitig als japanische und koreanische Schrift gäbe, bekomme ich ein philosophisches Problem. „Lateinische“ Schrift bleibt lateinische Schrift, auch wenn damit finnisch oder italienisch notiert wird, und ist keine Privatangelegenheit von „Latein“. Die ISO kennt nur eine sprachlose Schrift.<br />
:* Für die Erforschung bedarf ich des langen Wochenendes mit Brückentag, für das sich bereits wieder ein Dutzend mehrstündige Aufgaben angesammelt haben, so dass ich mich frage, ob mir 3.–6. Ktober kenügend Kraft und Konzentration für knifflige Knobelaufgaben kredenzen werden.<br />
:* Ganz allgemein verstehe ich inhaltlich null von dem, was ich da mache, und setze die Angaben der ISO um.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:43, 28. Sep. 2019 (CEST)<br />
:: Danke für die Erläuterungen. Zu einigen deiner Punkte:<br />
::* {{"|Eine andere Verschriftung derselben Sprache bedürfte eher des Schriftparameters}}<br />
::** M.E. ist das nicht generisch genug. Es kann ja prinzipiell sein, dass man einen Begriff mit in mehreren Sprachen mit jeweils zwei Verschriftungen hat: Japanische und Chinesisch (siehe z.B. die Vorlage {{Vorlage|zh}}, die mehrere Verschriftungen unterstützt) sind da sicher wegen des kulturellen Austausches gute Kandidaten. Oder dein kyrillisch/arabisch-Beispiel gemischt mit Chinesisch könnte ich mir auch vorstellen.<br />
::* {{"|Sollte es sich herausstellen, dass es Hani gleichzeitig als japanische und koreanische Schrift gäbe, bekomme ich ein philosophisches Problem.}}<br />
::** Verstehe ich, aber würde mich nicht völlig überraschen, wenn eine Verschriftung vielleicht aus abstrakter technischer Sicht gleich ist, aber im Alltag/aus politischen Sensibilitäten heraus zwei Bezeichnungen hat, siehe [[Hangeul]] vs. [[Chosŏn’gŭl]], die immerhin beide auf [[Koreanisches Alphabet]] weiterleiten.<br />
:: Viel Erfolg und Zeit über das lange Wochenende, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 08:39, 29. Sep. 2019 (CEST)<br />
:: PS: Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist eine kontextabhängige Auflösung einer Komponente nichts völlig ungewöhnliches:<br />
::* <code>de</code>=[[Deutsche Sprache]]<br />
::* <code>de-CH</code>=[[Schweizer Hochdeutsch]]<br />
::* <code>ko-Hang-KR</code>=Koreanisch mit [[Hangeul]]-Schrift ([[Südkorea]])<br />
::* <code>ko-Hang-KP</code>=Koreanisch mit [[Chosŏn’gŭl]]-Schrift ([[Nordkorea]])<br />
:: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 12:51, 29. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
::: Die Reihenfolge hatte ich über den Brückentag programmtechnisch gelöst.<br />
::: Über Hani ja ko brüte ich aber weiterhin und bin mit dem Denken und Verstehen noch nicht fertig.<br />
::: Mir kam ein unerwartetes altgriechisches Blockzitat in die Quere, das mich eine Woche Arbeitskraft kostete und immer noch nicht abgeschlossen ist.<br />
::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:05, 9. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
== IPA pro Sprache? ==<br />
<br />
Hallo {{ping|PerfektesChaos}}<br />
<br />
Bei [[Rom]] steht in der Einleitung:<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma}}; {{itS|Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma}}; {{itS|Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
Eigentlich wollte ich es mit einer Vorlage formatieren, weil es ja der gleiche Begriff in zwei Sprachen ist:<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
was aber zu folgender Anzeige führt:<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
Das ist nicht das gewünschte Ergebnis, weil die Aussprache „fälschlicherweise“ beim lateinischen und nicht beim italienischen Wort ausgegeben wird. Das Ergebnis ist, wenn man es durchdenkt, aber absolut nachvollziehbar und logisch, weil das <code>IPA</code> sich auf die Grundsprache der Vorlage bezieht.<br />
<br />
Ich habe dann die folgenden Varianten probiert (schienen mir noch mögliche/vorstellbare Erweiterungen, die ins Parameterkonzept der Vorlage passen würden):<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|it-IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|it-IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
oder<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA-it=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{laS|Rōma|it=Roma|IPA-it=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
Sie funktionieren aber nicht, weil die Parameter in der Form nicht bekannt sind.<br />
<br />
Man könnte es natürlich so lösen:<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Rom''' ({{itS|Roma|IPA=ˈroːma|la=Rōma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Rom''' ({{itS|Roma|IPA=ˈroːma|la=Rōma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.}}<br />
<br />
Aber dann wird die Gewichtung anders gesetzt, nicht von der ursprünglichen Sprache (Latein) zur heutigen (Italienisch), sondern anders herum.<br />
<br />
Gibt es schon eine Möglichkeit, dass gewünschte mit einer Vorlagenverwendung zu erreichen oder siehst du das als mögliche/sinnvolle Erweiterung an, die du irgendwann in deiner unendlich verfügbaren freien Zeit einmal ermöglichen könntest? Hätte vermutlich den „netten“ Nebeneffekt, dass man auch bei mehreren Sprachen jeweils die Aussprache angeben könnte.<br />
<br />
Danke und Gruß, --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 04:07, 9. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
<br />
: Die Logik ist folgende:<br />
:* Es gibt einen Stamm-Ausdruck: <code>1=</code><br />
:* Zu diesem Stamm-Ausdruck gibt es Audio, IPA, Allerwelts-Transkriptionen, fachliche Transkriptionen, Übersetzungen usw.<br />
: Neben diesem Bezug auf den „Stamm-Ausdruck“ jetzt auch noch Bezugnahmen zweiter Ebene, hier auf eine Übersetzung einzuführen, würde mindestens jeden zukünftigen Autor ausbooten.<br />
:* Es gibt bereits über 1000 sinnvolle Parameter.<br />
:* Das sind so viele, dass sie noch nicht mal mehr einzeln auf der Doku aufgezählt werden können, sondern nur noch nach Mustern beschrieben werden können.<br />
:* Jetzt noch Parameter zweiter Ordnung einzuführen knackt nicht nur Autoren, sondern auch systematische Auswerter (Skripte/Bots) und zukünftige Programmierer von Auswertungen des Wikitextes.<br />
:* Das kann man noch nicht einmal mehr verständlich dokumentieren.<br />
: Wenn der Pflichtparameter <code>1=</code> wegfiele, ist die Vorlage sofort eindeutig fehlerhaft eingebunden.<br />
:* Nach deiner Theorie würde der optionale Parameter <code>it=</code> sofort zu einem Pflichtparameter. Das ist aber mit keiner trivialen Auswertung mehr zu analysieren.<br />
:* Vielmehr sagt die umseitige Doku, dass nur <code>1=</code> ein Pflichtparameter wäre; alles andere hingegen ist optional.<br />
: Im vorliegenden Fall würde ich als „Stamm-Ausdruck“ italienisch, ggf. mit Übersetzungen in moderne Sprachen wählen; englisch, französisch.<br />
:* Dahinter käme das Wörtchen „aus“ oder vielleicht „nach antik“, „in der Antike“.<br />
:* Dahinter der antike Name als neue <code><nowiki>{{lang}}</nowiki></code>.<br />
:* Die italienische Form wie auch die anderer Sprachen sind aus der antiken Form entstanden. Dabei ist es bei ''englisch'' auch egal, ob die Briten sich das aus dem modernen Italienisch abgeguckt hatten, oder schon seinerzeit in Londinium. Wobei ''Englisch'' von den Grafschaften der ''Angeln'' kommt (Anglia; anglosaxon), und die waren ein halbes Jahrtausend nach den Römern auf der Insel eingefallen. Wobei ein Jahrtausend nach den Römern die Normannen die Gegend eroberten, und ihre ''roma''nische Sprache als Sprache der Führungsschicht etablierten, und das vielleicht auf diesem Weg nochmal importierten.<br />
: Die ''lang''-Vorlage ist eigentlich dazu da, Übersetzungen oder Synonyme anzubieten. Bei Eigennamen, die in verschiedenen Zeitaltern gebräuchlich waren, ist die Logik eine andere: ''Roma'' wird nicht ins Lateinische übersetzt, wie ins Englische oder Deutsche; es ist auch kein Synonym eines Fachausdrucks. Vielmehr ist die italienische Form der moderne Eigenname zum originalen antiken Eigennamen der am selben Ort befindlichen Siedlung. Wobei die ollen Römer in ihren Inschriften keinen Strich über ein <code>O</code> gemeißelt hatten.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:01, 9. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
:: Danke für die Erläuterung. Einige Kommentare/Bemerkungen:<br />
::* ''Stammausdruck'':<br />
::** Verstanden. Aber im Kern steckt, nachdem ich auch noch einmal darüber nachgedacht habe, hinter meinem Vorschlag oben eigentlich die Aufhebung dieser Asymmetrie der Bevorzugung einer Sprache, die die anderen Sprachen nur als "Beiwerk"/Übersetzung ansieht. Das richtige mentale Model für diesen Ansatz wäre dann eher das eines Begriffs der mit in verschiedenen Sprachen dargestellt wird. Jede Sprache hat dabei jeweils verschiedene Attribute. Dabei ist das Basisattribut jeder Sprache der Text in einer Standardschrift, dieser ist natürlich pro Sprache Pflicht. Audio, IPA, Transkriptionen, … sind dann optionale weitere Attribute die für jede Sprache angegeben werden können. Aber alle Sprachen sind gleichberechtigt, haben allenfalls eine Ordnung.<br />
::* Das ganze wäre dann auch völlig unabhängig davon, ob ich einen antiken Begriff, Ortsname, Allerweltsbegriff oder was auch immer habe.<br />
:: Meinungen? Einschätzungen?<br />
:: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 06:36, 10. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
::: Ich versteh schon, worauf du hinauswillst, aber das kapiert keiner mehr.<br />
:::* Die Verwendung in 100.000 Artikeln ist eine andere.<br />
:::* Schon die jetzige Parameterversorgung ist nicht mehr konventionell dokumentierbar, nur in Mustern zu erklären. Deins geht völlig dahin.<br />
::: Dein Modell ist auch arg angreifbar, denn es setzt eine Identität eines Begriffs in vielen Sprachen und das gleichzeitig an. Schon das klappt nicht, wie wir seit [[H:INT]] und schon de-internen BKS wissen müssten.<br />
:::* Die Reichweite dieser Gleichsetzungen ist eng begrenzt.<br />
:::* Je weiter das vom Stamm-Begriff weggeht, desto breiter streut die Mehrdeutigkeit und Teekesselei.<br />
:::* Die Umkehrung der Übersetzungsrichtung ist in der Regel bereits nicht mehr möglich; Stamm-A lässt sich mit Fremd1-X oder Fremd1-Y übersetzen, aber die Übersetzung von Fremd1-X ist nicht notwendig Stamm-A, weil vielleicht eine Umschreibung. Ein Kugellager ist ein rundes Sofa, und das ist eine uneckige Chaiselongue. Deshalb ist menschlichen Sprachen die „Asymmetrie der Bevorzugung einer Sprache“ immanent, die du zum Verschwinden bringen möchtest.<br />
:::* Daraus ergibt sich aber gerade die „Bevorzugung einer Sprache“ , denn nur von der Ausgangssprache aus klappt das sternförmig in alle Richtungen, aber nicht wieder zurück und alle Übersetzungen „gleichberechtigt“ und ohne „Bevorzugung einer einzelnen“ geht das gleich gar nicht, insbesondere nicht Fremd1↔Fremd2. Wie hängen Pest, Ofen und der Staat Ungarn zusammen? Und die russischen, englischen oder französischen Übersetzungen von Pest und Ofen?<br />
:::* Historische Abfolgen ergeben sich gleich gar nicht.<br />
::: Du kannst gern eine Meta-Vorlage für Linguisten bauen, in der du deine Ansichten in interne Aufrufe getrennter <code>lang</code>-Vorlagen umsetzt.<br />
:::* Und dann versuch mal, das verständlich zu dokumentieren, für alle Sprachen und Schriften der Welt, und alle Sonderfälle, und mit dem VisualEditor einsetzbar.<br />
:::* Und dann such mal Anwendungsfälle in unseren Artikeln.<br />
:::* Die Technikaffinität unserer Linguisten ist sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />
::: Am Ende wird man dir höflich mitteilen: Wikipedia ist nicht Wiktionary.<br />
::: Wer soll überhaupt einen semantischen Vorteil davon haben, dass angeblich fünf Begriffe in fünf Sprachen nebst vier IPA und drei Transkriptionen alle identisch wären, weil sie in derselben Vorlageneinbindung miteinander gleichgesetzt wurden? Sie sind natürlich nicht gleich, und höchstens ein Computerhirn könnte sich für diese Behauptung interessieren und sowas aus der Wikisyntax herauslesen und das dann auch noch falsch beigebracht bekommen. Menschliche Leser des Artikels sehen hingegen nicht die gemeinschaftliche Vorlageneinbindung, und in HTML wird diese hoffentlich auch nicht widergespiegelt.<br />
::: Für die Leser des Artikels ist das jedenfalls desaströs, nicht nur für die Autoren: Eine schier endlose Aufreihung von Vokabeln, Sprachnamen, IPA, Transkription, Sprachname, Audio, Vokabel, Sprachname, Vokabel, Transkription, Sprachnamen, IPA, Sprachnamen, Vokabeln, Audio, Transkription. Wer braucht das wozu?<br />
::: Dann besser mal einen Punkt machen, und in neuem Satz aus dem Griechischen über Latein und mittelhochdeutsch mit Lautverschiebung nach Englisch.<br />
::: Erklär mal mit deiner Meta-Vorlage verständlich, wie man von κϋβερνήτης κϋβερνητήρ kybernetes gubernator gouverneur governor von Steuermann zu Kybernetik=Informatik und US-Bundesstaat kommt, nebst IPA und Audio überall.<br />
:::* Und dann erklär dem griechischen Reeder noch, warum er den Direktor einer Notenbank angestellt habe.<br />
::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 17:17, 10. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::: Naja, ob das keiner mehr kapiert finde ich noch nicht eindeutig. Im Kern schwebt mir ja etwas wie folgt vor (ich wähle mal bewusst neue Vorlagennamen):<br />
::::: <code><nowiki>{{Begriff {{Sprache |code=la |text=Rōma }} {{Sprache |code=it |text=Roma |IPA=ˈroːma }} }}</nowiki></code><br />
:::: Damit wird die "flachgeklopfte" lange Liste von Parametern von {{Vorlage|lang}}, die man nur noch als Gruppen von Parametern beschreiben kann, viel klarer, weil man ja pro Klasse eine "Unter-/Detailvorlage" hat. Diese "Unter-/Detailvorlagen" sind dann schlicht klassische Vorlagen mit eindeutigen Parameternamen. Was man als "neues" Konzept braucht ist das einer Liste von "Unter-/Detailvorlagen". Aber das haben wir ja de facto schon heute z.B. bei den [[Portal:Bahn|Eisenbahnern]] mit den [[Wikipedia:Formatvorlage Bahnstrecke|Infoboxen für Strecken]] (du kennst sicher noch mehr Beispiele).<br />
:::: Inhaltlich habe ich ja ganz bewusst [[Begriff]] und nicht [[Wort]] oder ähnliches geschrieben, sprich, die Gruppe steht für ein ''klares semantisches Konzept'' und für das wird die jeweilige Bezeichnung in verschiedenen Sprachen angegeben. Sprich die Gruppe steht nicht für [[Note]], sondern <br />
::::* [[Note (Musik)]] mit <code><nowiki>{{Begriff {{Sprache |code=de |text=Note }} {{Sprache |code=en |text=note }} }}</nowiki></code> vs.<br />
::::* [[Schulnote]] mit <code><nowiki>{{Begriff {{Sprache |code=de |text=Note }} {{Sprache |code=en |text=grade }} }}</nowiki></code><br />
:::: Sprich, die Vorlage entspricht einer der Bedeutungen in Wiktionary zu einem Wort, bei [[wikt:Note]] wären die Beispiele oben die Bedeutungen [1] bzw. [3]. Damit sind die Interwiki- und BKS-Aspekte, die du ansprichst m.E. adressiert.<br />
:::: Und ja, das kann man missbrauchen, wenn man es übertreibt und 50 verschiedene Sprachen mit jeweils mehreren Transkriptionen, IPA und was auch immer nutzt. Aber das ist mehr dem Einsatz als dem Konzept geschuldet, und dann müsste man eher mal mit der Person reden, die die Vorlagen in dieser Form einsetzt, dass dafür Wiktionary vielleicht der bessere Ort ist.<br />
:::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 07:56, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
::::: Etwas näher am jetzt ließe sich das wie folgt umsetzen:<br />
:::::: <code><nowiki>{{Begriff |sprache1={{Sprache |code=la |text=Rōma }} |sprache2={{Sprache |code=it |text=Roma |IPA=ˈroːma }} }}</nowiki></code><br />
::::: Dann müsste man "nur" TemplateData beibringen, dass die Parameter <code>spracheX</code> vom Typ <code>template</code> sind und die erlaubten Vorlagen sind <code>Sprache</code>. Das müsste der VisualEditor interpretieren können und es sollte umsetzbar und für "Normalsterbliche" nutzbar.<br />
::::: <code><nowiki>{{Sprache}}</nowiki></code> müsste dabei ein für <code><nowiki>{{Begriff}}</nowiki></code> leicht parsebares Format (JSON?) liefern.<br />
::::: Nicht völlig utopisch, oder?<br />
::::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:47, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
::::::: ''BK''<br />
::::::: Das ist nicht Thema dieser Vorlage hier.<br />
::::::: Einen Datentyp <code>template</code> gibt es nicht und kann es nicht geben, weil die inneren Vorlageneinbindungen zum Zeitpunkt der Auswertung der äußeren Vorlage bereits expandiert sind und der äußeren Vorlage grundsätzlich nicht bekannt ist, wie diese Wertzuweisungen zustandekamen.<br />
::::::: Hinsichtlich der Namensgebung für Vorlagen sind wir nicht mehr so lasch wie vor anderthalb Jahrzehnten bei wenigen Hundert Vorlagen; die beiden von dir gewählten Namen verdeutlichen nicht hinreichend den Sinnzusammenhang. Unter mittlerweile 70.000 Vorlagen und bei absehbar mickrigen Einbindungszahlen ist eine unspezifisch <code>Sprache</code> genannte Vorlage nur verwirrend und führt zur Konfusion mit der hier 100.000-fach eingebundenen Vorlage und stört die richtige Artikelarbeit.<br />
::::::: Der Sinn der gesamten Aktion erschließt sich mir immer noch nicht.<br />
:::::::* Wie jetzt schon mehrfach gefallen: Wikipedia ist kein Wiktionary.<br />
:::::::* Oder, wie es offiziell an erster Stelle heißt: [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|In Artikeln sollen in erster Linie Begriffe erläutert und keine gängigen deutschen Wörter erklärt werden, wie dies ein Wörterbuch macht.]]<br />
:::::::* Ich wüsste keinen einzigen Artikel, wo eine solche Wortfeld-Fremdsprachen-Auflistung zulässig oder sinnvoll wäre.<br />
:::::::* In einem Artikel zu Medizin-Themen gibt es eine kurze Erläuterung, wo griechisch-lateinisch der Name für die Krankheit oder den Knochen herkäme. In manchen Artikeln gibt es einen eigenen Abschnitt zur Wortherkunft, mit in richtiger Sprache erläuterter Geschichte, wann und wo der Begriff entstanden sei und wie er sich verbreitet habe und wie sich die Bedeutung gewandelt hätte.<br />
:::::::* Die hier beabsichtigte standardisiert generierte Aufzählung von Wörtern mit ihren Übersetzungen und Aussprache in verschiedenen Sprachen ist gegenüber richtig geschriebenen Erläuterungen blass und langweilig, und was das in unseren Artikeln zu suchen habe und wen das interessieren solle wurde immer noch nicht verdeutlicht.<br />
::::::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 20:28, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
::::::::* „Datentyp <code>template</code> gibt es nicht und kann es nicht geben“<br />
:::::::: Es geht bei TemplateData ja um den Zeitpunkt der Erstellung/Bearbeitung der Vorlage und nicht um den Zeitpunkt der Vorlagen-Ausführung/-Auswertung, da spielt TemplateData ja gar keine Rolle. Deswegen kann es den Datentyp schon geben. Dem Aspekt, dass die äußere Vorlage zuerst ausgewertet wird und die innere Vorlage nur das Ergebnis dieser Auswertung bekommt habe ich ja Rechnung getragen, indem ich gesagt habe, dass das Ergebnis der äußeren Vorlage ein parsebares Format haben muss (JSON), dass dann die innere Vorlage auswerten kann. Die innere Vorlage braucht es „nur“, weil die Wikipedia-Vorlagensyntax nur elementare Typen als Parameter kennt und (noch?) keine komplexen Typen/Objekte erlaubt. Die innere Vorlage simuliert/kompensiert das.<br />
::::::::* Namensgebung<br />
:::::::: Wir führen ja erst einmal eine Anforderungs-/Designdiskussion, keine Implementierungsdiskussion. Die aktuelle Namensgebung soll dabei die intendierte Semantik illustrieren, mehr nicht. In der Implementierung könnte die innere Vorlage z.B. <code><nowiki>{{Begriff/Sprache}}</nowiki></code> heißen oder auch ganz anders, aber das ist für die jetzige Diskussion m.E. nicht ausschlaggebend.<br />
::::::::* Sinn<br />
:::::::: Da verweise ich auf den Ausgangspunkt der Diskussion. Ich bin auf eine konkrete Situation gestoßen, die ich wie oben geschildert nicht adäquat abbilden konnte. Dafür suche ich eine Lösung. Der Rest der Diskussion liefert Hintergrundüberlegungen/einen konzeptionellen Rahmen für die möglichen Lösungen, nicht mehr und nicht weniger. Und nein, ich will nicht den Abschnitt Etymologie eines Artikels durch eine Einbindung der Vorlage ersetzen, ich bin primär „nur“ auf der Suche nach einer Lösung für das Eingangsproblem. Wenn im Rahmen dessen die Vorlage einfacher und verständlicher wird, ist das ein positiver Seiteneffekt, da du ja zurecht auf die Mächtigkeit und dementsprechend schwere Dokumentierbarkeit des Status quo hingewiesen hast.<br />
::::::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 10:25, 12. Okt. 2019 (CEST)<br />
:::::: Ich kann dir leider nicht überallhin folgen. Könntest du versuchen, uns das von dir Gemeinte anhand einer [[Hilfe:Vorlagenspielwiese|Vorlagenspielwiesen]]-Version der von dir vorgeschlagenen Vorlage <code><nowiki>{{Begriff}}</nowiki></code> (und/oder einer [[Wikipedia:Spielwiese|Spielwiesen]]-Version der vorgeschlagenen Vorlagen-Dokumentation einschließlich diverser Anwendungsbeispiele mit Quellcodes und deren Effekten) näherzubringen? <small>[[Wikipedia:Wikiliebe|Lieben]]&nbsp;Gruß</small>&nbsp;—[[:commons:User:LiliCharlie|LiliCharlie]]&nbsp;<small>([[Benutzer Diskussion:LiliCharlie|Disk.]])</small> 20:21, 11. Okt. 2019 (CEST)<br />
:::::::: Kann ich einmal versuchen, aber ich kenne LUA nicht wirklich und habe auch immer nur sporadisch Zeit für Wikipedia und noch viel seltener länger am Stück. Aber ich kann auf die Schnelle versuchen, die Idee anhand einer Expansion der Vorlagen darzustellen.<br />
::::::::# <code><nowiki>{{Begriff |sprache1={{Sprache |code=la |text=Rōma }} |sprache2={{Sprache |code=it |text=Roma |IPA=ˈroːma }} }}</nowiki></code><br />
::::::::# Expandiert zu <code><nowiki>{{Begriff |sprache1={ "code": "la", "text": "Rōma" } |sprache2={ "code": "it", "text": "Roma", "IPA": "ˈroːma" } }}</nowiki></code> (BTW: Das könnte jemand der JSON kennt auch manuell ohne die Vorlage <code>Sprache</code> in den Quelltext schreiben).<br />
::::::::# Expandiert zu dem Text wie initial beschrieben.<br />
:::::::: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 10:25, 12. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
Ähnliche Situation bei [[Latakia]], diesmal mit dem Parameter <code>DMG</code>, den man in dieser Situation/Form nicht verwenden kann:<br />
{{Zitat|<nowiki>'''Latakia''', auch ''Lattakia'', ''Ladiqiya'', das [[antike]] ''Laodicea'' oder ''Laodikeia'' ({{elS|Λαοδίκεια|tr=Lazkiye|ar=اللاذقية|DMG=al-Lāḏiqiyya}}, im Dialekt ''il-Lāzʾiyye''), ist mit ihrem [[Hafen Latakia|Hafen]] die einzige große [[Syrien|syrische]] Hafenstadt am [[Mittelmeer]] und zugleich Hauptstadt des [[Gouvernement Latakia|Gouvernements Latakia]].</nowiki>}}<br />
{{Zitat|'''Latakia''', auch ''Lattakia'', ''Ladiqiya'', das [[antike]] ''Laodicea'' oder ''Laodikeia'' ({{elS|Λαοδίκεια|tr=Lazkiye|ar=اللاذقية|DMG=al-Lāḏiqiyya}}, im Dialekt ''il-Lāzʾiyye''), ist mit ihrem [[Hafen Latakia|Hafen]] die einzige große [[Syrien|syrische]] Hafenstadt am [[Mittelmeer]] und zugleich Hauptstadt des [[Gouvernement Latakia|Gouvernements Latakia]].}}<br />
--[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 06:59, 21. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
:* Es ist überhaupt nicht Sinn und Zweck dieser Vorlage, in einem einzigen Aufruf zwei Dutzend Übersetzungen und Transkriptionen und Audio und IPA für ein halbes Dutzend Sprachen zu liefern und leserverständlich automatisiert als Liste zu formatieren.<br />
:** Es geht zuallererst darum, zu dem Stammbegriff Transkriptionen und Audio und IPA zu liefern.<br />
:** Als Sahnehäubchen, zur Erleichterung für die Autoren und zur Verbesserung der Performance lässt sich noch die Übersetzung in jeweils genau eine Sprache+Schreibung angeben.<br />
:** Der Sinn der Vorlage ist die Ausstattung des Stammbegriffs mit den geeigneten Auszeichnungen für Schriftsystem und Sprache, damit Software-Systeme das richtig entsprechend der Wünsche und Ausstattung der Leser darstellen können.<br />
:** Die historische Programmierung, bevor ich dies verfeinert hatte, kannte ganze [{{fullurl:Vorlage:lang|oldid=156078360&action=edit}} zwei unbenannte Parameter für Textsegmente] +<code>style</code>. Heute sind es 1000. Und damit basta.<br />
:** Ende von Fahnenstange.<br />
:* Was du da anstrebst, führt zu dann absolut nicht mehr durchschaubaren Kompositionen von Parameternamen und eine für keinen späteren Autor noch nachvollziehbare Auswirkung deines Parameterbreis.<br />
:** Abgesehen davon würde es in den folgenden Jahrzehnten den nachfolgenden Programmierern nicht zu verantwortende Schulden bei der Weiterentwicklung und Pflege der Programmierung in Lua oder vielleicht anderen Sprachen aufbürden.<br />
:** Und deine Vorstellungen von JSON im ANR gehen nun mal gar nicht. Schon einige Vorlagenprogrammierer hatten gemeutert, als sie sich für erweitertes TemplateData mit JSON befassen mussten; im ANR hat das nix am Suchen.<br />
:* Zwei Beispiele, wie halt solche Begrifflichkeiten aussehen:<br />
:*# <syntaxhighlight lang="text" inline>Das '''Allod''' ([[altniederfränkisch]] ''allōd'', „volles Eigentum“, zu ''all'' „voll, ganz“ und ''ōd'' „Gut, Besitz“; [[mittellatein]]isch ''{{lang|la|allod}}'' oder ''{{lang|la|allodium}}''), auch '''Eigengut''' oder '''Erbgut''' oder '''freies Eigen''',</syntaxhighlight><br />
:*# <syntaxhighlight lang="text" inline><br />
'''Iraklio''' ({{elS|Ηράκλειο}} {{N.Sg.}}, [[Giechische Toponyme#Diglossie|veraltet auch]] '''Iraklion''', in seitens der Stadt selbst verwendeter Schreibung '''Heraklion''', {{grcS|Ἡράκλειον}}, '''Herakleion''', im Mittelalter ''Chandakas'', in der Zeit der venezianischen Herrschaft ''Candia'', danach {{trS|Kandiye}}, {{elS|Μεγάλο Κάστρο|Megalo Kastro|prefix=1}}</syntaxhighlight><br /> Worauf soll sich denn dann der Schalter <code>prefix=1</code> beziehen, und wie machst du das in deinem konfusen Parametermix den Autoren und der Vorlagenprogrammierung klar?<br /> Und was ist daran so schlimm, in verständlicher und durch verbindende Wörtchen gegliederter Form die umseitige Vorlage mehrfach einzubinden?<br />
:* Es gibt überhaupt keinen Grund, solche komplexen Darstellungen vieler Sprachen durch nur einen einzigen Vorlagenaufruf mit ein oder zwei Dutzend Parameternamen im Artikel darzustellen, und dabei zu suggerieren, alle Parameterwerte würden exakt dieselbe Bedeutung haben, was schlicht nicht stimmt.<br />
:** Die einzigen, die ein Interesse an der angeblichen jedoch fälschlichen Gleichsetzung aller dieser Begriffe haben könnten, wären Quelltext-auswertende Software-Systeme.<br />
:** Für das HTML-Dokument und damit für die Leser kommt hingegen exakt dasselbe heraus, egal mit wie vielen Vorlagenaufrufen realisiert.<br />
:* Das, was du da anstrebst, ist ein [[Lexem]].<br />
:** Das kannst du gern in deiner eigenen Vorlage umsetzen, mit 100.000 Parameternamen, von mir aus auch mit JSON.<br />
:** Das ist allerdings keine Aufgabe der Wikpedia, wie [[WP:WWNI]] ausdrücklich feststellt, sondern klassisch des Wiktionary.<br />
:** Neuerdings steigt sogar Wikidata in [[d:Wikidata:Lexikographische Daten|dieses Geschäft]] ein und pfuscht in die Computerlinguistik mit einer plumpen und naiven Vorstellung der Gleichsetzung von Begriffen hinein.<br />
:* Mal ein schlichtes Beispiel: „Platz“. Englisch: ''place, square, location, position, point, room, space''.<br />
:** Rückübersetzt:<br />
:*** ''location'' ist Anschrift, Wohnsitz, Stelle, Ort, Platz.<br />
:*** ''Trafalgar place'' gibt es nicht, das Ding heißt ''Trafalgar Square'' aber im Deutschen nicht ''Trafalgar-Quadrat''.<br />
:*** Ein ''Fußballplatz'' ist kein ''football place'' sondern ein ''football field'' und damit ein ''Fußballfeld''.<br />
:*** Der Rennfahrer kommt nicht auf den 3. ''place'', sondern in der 3. ''position'' ins Ziel.<br />
:** Diese stumpfe Gleichschaltung von Lexemen und der Kinderglaube an die 1:1-Bedeutungsumschreibung ist so armselig, so euphorisch frühe 1990er wie nur was.<br />
:* Für diese Vorlage: EOD.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 12:31, 21. Okt. 2019 (CEST)<br />
:: Du baust lauter Scheinargumente auf und regst dich dann über diese auf (sogar verständlich, wenn es so wäre wie du argumentierst) ohne meine Erklärungen mal in Ruhe zu lesen. Weil<br />
::* nein, ich will nicht beliebige Wörter und Bedeutungen zu einem Lexem mischen,<br />
::* nein, es werden nicht Begriffe gleichgesetzt,<br />
::* nein, ich will nicht x tausend Parameter haben. Im Gegenteil würde mein Vorschlag die jetzigen Tausend Parameter auf zwei Vorlagen aufteilen mit einmal vielleicht 3-5 Parameter (je nachdem wie viele Sprachen man in einer Vorlagenverwendung gleichzeitig unterstützt) und einmal ca. 10-15 (je nachdem wie viele Arten von wissenschaftlichen Transkriptionen man neben den Basisparametern unterstützt),<br />
::* nein, ich will kein JSON im Artikelsnamensraum stehen haben,<br />
::* nein, ich will Wikipedia nicht in Wiktionary verwandeln,<br />
::* nein, ich stecke nicht im "1990er-Kinderglauben" fest,<br />
::* nein, nein, nein.<br />
:: Aber ja, in einem sind wir uns einig, auf der aktuellen Basis lohnt sich keine weitere Diskussion.<br />
:: --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 19:21, 21. Okt. 2019 (CEST)<br />
<br />
== 'deutsch' fehlt bei nur einer Übersetzung. ==<br />
<br />
In der Dokumentation steht:<br />
:Der Übersetzung wird der Sprachname vorangestellt; dieser (abgesehen von „deutsch“) auch verlinkt.<br />
Allerdings ist das derzeit nicht der Fall, wenn nur die deutsche Übersetzung angegeben ist:<br />
:<nowiki>{{lang|en|Foo|de=Bar}}</nowiki> ergibt:<br />
:{{lang|en|Foo|de=Bar}}<br />
Ist das Absicht; warum ist das nicht dokumentiert und kann man die Sprachen-Nennung erzwingen? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chatham_House_Rule&oldid=196390769&diff=cur&diffmode=source Dieser IP-Edit] hat mich auf dieses Problemchen gebracht. -- [[Benutzer:MichaelSchoenitzer|Michi]] 23:42, 7. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
:# Die Formatierung folgt [[Wikipedia:Fremdwortformatierung]] und diese sieht ein derartig vorangestelltes Wort nicht vor.<br />
:# Die anderen (Dritt-)Sprachen stehen kursiv (wenn lateinisch verschriftet); die deutsche Übersetzung gerade und dafür in Anführungszeichen.<br />
:# In den allermeisten Fällen ist trivial erkennbar, wo ein deutschsprachiges Wort vorliegt und wo nicht.<br />
:#* Die '''Philosophie''' (von {{grcS|φίλος|phílos}} ‚Freund‘ und {{lang|grc|σοφία|sophía}} ‚Weisheit‘) ist&nbsp;…<br />
:# Sollte das im Einzelfall irgendwo einmal unklar sein, weil das deutsche Wort –&nbsp;vielleicht selbst ein Fremdwort&nbsp;– nicht als deutsch wahrnehmbar wäre, dann mag man dies individuell außerhalb der Vorlage ergänzen und nach Belieben formatieren.<br />
:# Beim benannten Diff hatte es hingegen keinerlei Unklarheit gegeben, und es war recht überflüssig und gouvernantenhaft, das für die letzten Deppen nochmal zu erklären und aufzublähen. An die nächste Erwähnung von Paris schreiben wir jetzt dran, dass es sich dabei um eine Stadt handeln würde?<br />
:# Es gibt Tausende von Bestandseinbindungen, auch in den abgeleiteten Sprachnamenvorlagen, die das ebenfalls nicht erwarten. Insofern würde sich eine Umprogrammierung mal eben so ohnehin verbieten.<br />
:# Es gibt Zigtausende von Erklärungen, die keinerlei Vorlage benutzen und es ebenso standardisiert formatieren und eine offenkundige deutsche Übersetzung ebenfalls nicht als „deutsch“ kennzeichnen; wie es halt seit einem Dutzend Jahren gelebte Praxis ist.<br />
: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 14:42, 8. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Schriftname gleich Sprachname ==<br />
<br />
Bei [[Ulaanbaatar]] habe ich folgende Formatierung verwendet:<br />
* <code><nowiki> '''Ulaanbaatar''' ({{mnS-Cyrl|Улаанбаатар|mn-Mong=ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠪᠠᠭᠠᠲᠤᠷ|de=Roter Held}})</nowiki></code><br />
Das führt zu folgendem Ergebnis:<br />
* '''Ulaanbaatar''' ({{mnS-Cyrl|Улаанбаатар|mn-Mong=ᠤᠯᠠᠭᠠᠨᠪᠠᠭᠠᠲᠤᠷ|de=Roter Held}})<br />
Der erste Link führt zu [[Mongolische Sprache]], der zweite korrekterweise zu [[Mongolische Schrift]], der Unterschied ist aber nicht einfach zu sehen, weil beide Links mit „mongolisch“ beschriftet sind. --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 20:01, 2. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Sprachvariante wird nicht richtig angezeigt ==<br />
<br />
Bei [[Luzerne]] wird in der Einleitung die britische und amerikanische Bezeichnung angegeben:<br />
<br />
{{Zitat|Text=Die '''Luzerne''' […], {{enS-GB|lucerne}}, {{enS-US|alfalfa}} genannt, ist eine […]}}<br />
<br />
Eigentlich wollte ich das so darstellen:<br />
* <code><nowiki>{{enS-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}</nowiki></code><br />
was aber aktuell nicht wie gewünscht/erwartet funktioniert:<br />
* {{enS-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}<br />
Auch anders herum klappt es nicht:<br />
<br />
* <code><nowiki>{{enS-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}</nowiki></code> ==> {{enS-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}<br />
<br />
<code>lang</code> direkt zeigt ein anderes Verhalten, es kennt den Parameter mit Ländervariante nicht:<br />
* <code><nowiki>{{lang|en-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}</nowiki></code> ==> {{lang|en-GB|lucerne|en-US=alfalfa}}<br />
* <code><nowiki>{{lang|en-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}</nowiki></code> ==> {{lang|en-US|alfalfa|en-GB=lucerne}}<br />
--[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 03:33, 14. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
: Das ist keine Übersetzung.<br />
: Du kannst und darfst nicht <code>en</code> in <code>en</code> „übersetzen“.<br />
: Du könntest höchstens eine Umschrift in kyrillischen oder griechischen Buchstaben angeben.<br />
: Sprachvarianten sind eigenständige Haupt-Terme, mit eigenständiger Audio-Datei und eigenständiger IPA, und grundsätzlich nicht als „Übersetzung“ geeignet.<br />
: {{laS|Medicago sativa|en-GB=lucerne|en-US=alfalfa}} – tja, und was brachte dir in diesem Fall 2ׄenglisch“?<br />
: Du hast ja bereits eine funktionierende Lösung angegeben. Wo ist Problem?<br />
: Es ist grundsätzlich nicht Sinn der Sache, in eine einzige Vorlageneinbindung maximal viele Wortformen als Parameter hineinzuquetschen. Das hat auch keine semantische Folgen; bei Auswertung unserer Artikel durch eine Software zählt nicht der Wikitext, sondern das HTML-Dokument, und das kennt nur eine zusammenhanglose Aufzählung von Wörtern ohne eine semantische Beziehung untereinander. Es ist völlig egal wie viele Vorlageneinbindungen daran beteiligt waren.<br />
: Die angebotene Lösung bietet im Vergleich zu früheren Zeiten maximal viel Komfort bei der Angabe eines Begriffs, seiner Umschriften und Übersetzungen. Mehr hält die Programmlogik nicht mehr aus (ist ohnehin schon nur noch durch mich persönlich zu pflegen, gnade meinen Nachkommen) und kann auch von keinem Autor dann noch robust bedient werden.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 13:33, 15. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
:: Okay, wenn das das Design ist, dass man nur die Kombination Sprache-Schrift angeben soll, aber nicht Sprache-Staat (IETF würde ja sogar Sprache-Schrift-Staat erlauben), dann wäre meine Hoffnung, dass dann - wie bei {{Vorlage|lang}} auch - eine Fehlermeldung kommt, das man die Vorlage jenseits ihrer Spezifikation/ihres Einsatzzweckes nutzt. Dein Lateinisch-Beispiel zeigt ja, dass das sonst ziemlich verwirrend wird. --[[Benutzer:S.K.|S.K.]] ([[Benutzer Diskussion:S.K.|Diskussion]]) 15:20, 15. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Thai / RTGS ==<br />
<br />
Bzgl. Thai gibt die Doku an dass man "RTGS" als Parameter referenzieren kann, das funktioniert aber nicht so<br />
<br />
<nowiki><br />
RTGS: {{lang|th|2=อนิจจัง| RTGS=anitchang}} <br><br />
3=: {{lang|th|2=อนิจจัง | 3=anitchang }}<br />
</nowiki><br />
<br />
Das rendert ungefaehr wie folgt:<br />
<br />
<nowiki><br />
RTGS: Vorlage:Lang – Parameter unbekannt: 'RTGS' <br />
3=: อนิจจัง anitchang<br />
</nowiki> --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 23:15, 18. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
: Sehr seltsam. Müsste eigentlich gehen, sonst hätten wir hier schon Hunderte von Beschwerden.<br />
: Der unmittelbare Nachbar schafft das auch problemlos:<br />
:* <code><nowiki>{{thS|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}</nowiki></code><br />
:* {{thS|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}<br />
: Muss ich debuggen. Das kann sich bis nächstes Jahr hinziehen. Ein Update würde auch mich als (alleiniger) Entwickler etwa einen Wiki-Monat kosten, in dem ich nichts anderes machen kann. Den habe ich derzeit nicht.<br />
: Aber ich hätte einen Workaround auf der Pfanne:<br />
:* <code><nowiki>{{lang|th-Thai|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}</nowiki></code><br />
:* {{lang|th-Thai|อนิจจัง|RTGS=anitchang}}<br />
: Eigentlich soll das Zauberdings aus dem <code>th</code> erkennen, dass dies in <code>Thai</code> geschrieben sein muss(?), und dann entsprechend weiter verfahren. Weil <code>Thai</code> ist Voraussetzung für Zulässigkeit von <code>RTGS</code>. So war zumindest wohl mal der Plan (glaub ich), oder du hast eine Lücke aufgespürt. Die Aktion ist aber schon mehrere Jahre her, und ich hab längst alles vergessen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:04, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
::Danke für das Feedback. Vielleicht kann ich mich reinfuchsen (bin SW dev von Beruf aus). Was ich gestern abend auf die Schnelle nur nicht so rausgefunden habe, wo kann ich denn den Lua Code im Hintergrund (zumindest lesend) finden?<br />
::Und vielleicht ist mir noch eine Bonusfrage erlaubt, die Englische Wikipedia hat ein Transliteration Template, das scheint mir irgendwie 'simpler' zu sein auf den ersten Blick, gibts Gründe warum man sich auf deutscher Seite entschieden hat das nicht so umzusetzen? (https://en.wikipedia.org/wiki/Template:Transliteration). Also ich gehe davon aus dass es Gründe gibt, die eigentliche Frage wäre also: Welche? [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:26, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
::: Lua Code im Hintergrund: Unter der „Liste der verwendeten Vorlagen“; hier alles mit ''Modul:Multilingual'' und ''Modul:ISO15924''.<br />
:::* <code>sa</code> akzeptieren wir zurzeit in: <code>Deva</code> <code>Sinh</code> <code>Gran</code> <code>Shrd</code> <code>Sidd</code><br />
:::* <code>pi</code> akzeptieren wir zurzeit in: <code>Sinh</code> <code>Latn</code> <code>Mymr</code><br />
::: Warum wie bei uns?<br />
:::* Weil das sehr genau das unterstützt, was wir in Hunderttausenden von Artikeln benötigen.<br />
:::* Und weil die Funktionalität deinem enWP-Vergleich um Größenordnungen überlegen ist.<br />
:::* Und trotzdem noch relativ einfach und komfortabel anwendbar.<br />
:::* So würden wir uns weigern, RTGS als Umschrift für Kyrillisch zu akzeptieren, wie du eingangs gemerkt hast.<br />
:::* Und wenn jemand in griechischen Text statt ''omikron'' ein aus identischer Vektorgrafik gerendertes lateinisches oder kyrillisches „o“ schmuggelt, schlägt das in [[:Kategorie:Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:lang/Zwiebelfisch]] auf und die Putztruppe rückt an.<br />
:::* Und wir haben für ein Textfragment das gesamte Paket in einer einzigen Einbindung: Originalschreibung, Wald-und-Wiesen-Umschrift, IPA, deutsche Übersetzung, Umschriften nach standardisierten Systemen, weitere Übersetzungen.<br />
::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 22:03, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== Vietnamesisch ==<br />
<br />
Im Umfeld von Artikeln über den Buddhismus kommt man recht oft in Verlegenheit ggf. noch dem alten vietnamesische Schreibsystem zu begegnen, welches sich vom chinesischen ableitet. Ich bin da wirklich kein experte, aber mir scheint [[Vorlage:zh]] dafür nicht geeignet zu sein, da die geschriebene Sprache ja vietnamesisch ist. Wie ist da vorzugehen, bzw. wird das von dieser Vorlage unterstützt? --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 00:20, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
:Hier noch ein Beispiel<br />
:* 苦 khổ<br />
:* 災害 Bất toại<br />
:苦 scheint das selbe Symbol zu sein wie im Chinesischen, 災害 kann ich überhaupt nicht einschätzen, es scheint auf jeden Fall eine vietnamesische Lesart zu haben. --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 00:53, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
:: Da bin ich absolut überfragt.<br />
:: Aber ich kann dir sagen, dass die Schriftzeichen, die Sprachen und die Schriftsysteme einer rigiden Überwachung unterliegen.<br />
:: „scheint das selbe Symbol zu sein wie im“<br />
::* Dass irgendwas genauso aussieht wie was anderes, spielt keine Geige.<br />
::* Das lateinische „A“ sieht genauso aus wie Kyrillisch und wie griechisches ''Alpha''; „o“ wie auch Kyrillisch wie ''omikron''.<br />
::* Wennste die durcheinanderbringst und Sprache, Schrift und Zeichen nicht zusammenpassen, wird Alarm geschlagen und jemand kommt herbeigeeilt und repariert das.<br />
:: Du kanst kein Französisch in russischer Sprache schreiben; du kannst höchstens ein französisches Wort in kyrillischen oder arabischen Buchstaben notieren.<br />
:: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:17, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
::: Du fasst gerade im Prinzip die Intention meines Kommentars zusammen. Ich folgere nun semantische Korrektheit 'ist king' an dieser Stelle. Verstehe ich das richtig dass Wikipedia den inhalt / parameter von [[Vorlage:lang] instanzen monitored? [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:19, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== Pali, Standardschrift ==<br />
<br />
(nochmal ein extra Abschnitt da thematisch von den vorhergehenden 2 Unabhängig). Ich schaue mir [[Vorlage:lang]] gerade an, um einige Artikel über den Buddhismus zu lektorieren. Das bedeutet immer wieder mit [[Pali]] zu tun zu haben. Funktioniert auch prinzipiell: {{lang|pi|2=අනිච්ච|3=annica|sa-Latn=anitya|ja-Latn = mujō}}.<br />
<br />
Zu Pali gibt es eine Eigenheit, es ist eine [[Sakralsprache]] und jede Region in der [[Pali]] noch studiert wird, transliteriert Pali in die Regionale Schrift. D.h. auf Sri Lanka wird Pali in [[Singhalesische Schrift|Singhalesischer Schrift]] geschrieben, in Thailand in thailändischer Schrift, etc. Ursprünglich wurde Pali in der Brahmi Schrift geschrieben, diese ist aber nicht in Verwendung.<br />
<br />
Nun ist mir aufgefallen, dass der Parameter <code>2=</code> bei Pali (<code>pi</code>) direkt annimmt, dass der Pali-Begriff in Singhalesischer Schrift gesetzt ist, zumindest erschließt sich das aus dem generierten HTML-Markup. Das ist nun keine komplett abwegige Wahl, besser als z.B. Devanagari, dennoch wird im Umfeld der deutschen Wikipedia hauptsächlich die lateinische Umschrift verwendet werden.<br />
<br />
Das führt dazu, dass um [[Vorlage:lang]] einzusetzen, man im Prinzip erstmal die Transliteration für den [[Pali]] Begriff in singhalesischer Schrift recherchiert werden muss, um <code>2=</code> zu 'füllen' oder man <br />
<nowiki><br />
{{lang|pi|2=අනිච්ච|3=annica|sa-Latn=anitya|ja-Latn=mujō}}<br />
</nowiki><br />
<br />
Nun habe ich etwas 'experimentiert' und (entweder ist das undokumentiert oder ich bin nicht in der Lage die Doku zu verstehen) und man kann als ersten Parameter auch direkt die lateinische Umschrift angeben. Das loest mein oben geschildertes Problem.<br />
<br />
<nowiki><br />
{{lang|pi-Latn|annica|pi=අනිච්ච|si=අනිච්ඡ|sa-Latn=anitya|ja-Latn=mujō}}<br />
</nowiki><br />
<br />
{{lang|pi-Latn|annica|pi=අනිච්ච|si=අනිච්ඡ|sa-Latn=anitya|ja-Latn=mujō}}<br />
<br />
Es verbleibt aber ein Probleme: aus dem gerenderten Markup ist nicht ersichtlich dass einmal die Pali-sprachige Umschrift in Singhalesischer Schrift gemeint ist (pi=...) und das andere mal die Übersetzung des Begriffs in die [[Singhalesische Sprache]] (auch Sinhala genannt). Wie ist da vorzugehen? --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 00:46, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
: Du missbrauchst die Systematik etwas.<br />
: Das Grundkonzept ist, dass eine Sprache standardmäßig in genau einer Schrift notiert wird.<br />
: Wir können auch damit umgehen, dass etwa Serbisch sowohl Kyrillisch wie Latein geschrieben wird, und im Süden der ehemaligen Sowjetunion bis zu Mongolei und Uiguren kursiert eine bunte Schriftvielfalt aus historisch arabischer, sowjetisch kyrillischer und zukünftig lateinischer nebst weiterer Schriften.<br />
: Aber deine Wünsche überfordern das, wie sich die Vorlage in dieser Form noch verständlich bedienen ließe. Selbst wenn irgendwelche Parameterkonstrukte technisch möglich wären, könnte sie weder ein normalsterblicher Autor anwenden noch könnte jemand den Regelsatz pflegen und strukturieren noch wäre jemand dann noch in der Lage die Programmierung zu verstehen.<br />
: Statt alles in einer einzigen Einbindung zu realisieren, müsstest du das in lauter Häppchen aufteilen und so beschriften wie du das wünschst und wie die Unterschiede verständlich würden.<br />
: Im Übrigen wird es auch sachlich falsch: Sanskrit hat noch niemals jemand in lateinischer Schrift geschrieben, sondern dafür kommen nur mehrere asiatische Schriften in Frage. Was du da hast, ist kein Sanskrit und kein Japanisch, sondern es ist eine Umschrift in lateinische Schrift. Russisch wird außer vielleicht in Karelien auch nicht mit lateinischen Buchstaben geschrieben, und Deutsch nicht mit arabischen. Du verwendest jedoch die Sprachbezeichnungen statt der Schriftbezeichnungen.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:41, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
:: Wenn wir nochmal einen Schritt zurückgehen, warum verwende ich eine solche Vorlage wie [[Vorlage:lang]] überhaupt? Nach meinem Verständnis nach z.B. darum dass ein Accessibility-Tool nicht so vorgeht wie mein altes Navi in Frankreich ('Grandeee Ruhhheee' vorlesend statt Grand Rue). Natürlich vielleicht auch für eine gewisse Systematik in der Formattierung.<br />
:: Bzgl. der Schrift-Wahl, so gibt es ein paar andere Gesichtspunkte die berücksichtigt werden müssen. Sprache zu Schrift ist eben kein 1:1 Mapping (Serbo-Kroatische Sprachen wären ein Beispiel aus den lebenden Sprachen), und gerade bei Pali ist die Wahl eben sehr pragmatisch, man nimmt die Schrift die der Leser auch lesen kann. Z.B. verwendet Prof. Analayo (https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/en/personen/analayo.html) eben die lateinische Umschrift in seinen Veröffentlichungen. Sprich, wenn in einem deutschsprachigen Artikel {{lang|pi|අනිච්ච}} verwendet wird, ist das unter deutschsprachigen Wikipedianutzern erstmal nur Singhalesischsprechern und ein paar Akademikern zugänglich. Daher mein Interesse an der [[Vorlage:lang]], denn {{lang|pi-Latn|anicca}} erscheint mir doch passender.<br />
:: Du schreibst "Im Übrigen wird es auch sachlich falsch: Sanskrit hat noch niemals jemand in lateinischer Schrift geschrieben, sondern dafür kommen nur mehrere asiatische Schriften in Frage. Was du da hast, ist kein Sanskrit und kein Japanisch, sondern es ist eine Umschrift in lateinische Schrift." Für japanisch stimme ich sofort zu. Letztlich ist mein Ziel auch nicht Wiktionary-Einträge mit 20 Sprachen zu einem Begriff in Artikeln unterzubringen sondern die derzeit übliche Praxis Lateinische Umschriften in deutschen Texten zu verwenden, von Begriffen aus asiatischen Sprachen die eben keinesfalls schon den Status eines Lehnworts haben und als Fremdwörter wahrgenommen werden.<br />
:: Ich denke ich muss nochmal nachdenken was die beste Lösung ist, mit oder ohne [[Vorlage:lang]]. Alles in allem wäre mir eine Lösung natürlich recht die accessible für Screenreader ist, aber auch sonst den Leser nicht verwirrt. [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:15, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
::: Umseitig steht die Angelegenheit im Abschnitt „Übersetzungen“.<br />
:::* Du missbrauchst jedoch dieses Feature, weil du gar keine Übersetzungen angeben möchtest, sondern alles in derselben Sprache „Pali“ stehen soll.<br />
:::* „Übersetzung“ ist sowas: {{laS|luna|de=Mond|lmo=lüna|fr=lune|it=luna|pt=lua|eo=luno|eml=lónna|gl=lúa|lij=lunn-a|nrm=leune|pms=lun-a}}<br />
:::* Dieselbe Sprache, andere Schriften&nbsp;– das ist ein zu seltener Fall. Hinzu käme, dass in unterschiedlichen Gebieten unterschiedliche Aussprache, also IPA zu erwarten ist, und außerdem lauter unterschiedliche Transkriptionen. Das kann niemand mehr in einer einzigen Einbindung bedienen und fehlerfrei auch für andere eindeutig nachvollziehbar zuordnen, und die ohnehin bereits recht komplexe Programmieiung wird zum unwartbaren Alptraum.<br />
:::* Also statt einer Mammut-Einbindung lauter einzelne; eine Schrift und IPA und Transkription und erstmal Ende, und dann eine neue Einbindung für die nächste Schrift.<br />
:::* Nur für manche Doppelschriftsprachen haben wir sowas.<br />
:::* Das Ergebnis für Screenreader ist ohenhin ein und dasselbe, egal wie viele Einbindungen. Es kommt nur auf die Attribuierungen der Textfragmente im HTML-Dokument an. Auf welche Weise die HTML-Elemente entstanden sind, ist völlig egal.<br />
::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 21:48, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== Bug? Sprache Pali nicht benannt ==<br />
<br />
Folgender Code<br />
<br />
<nowiki><br />
{{lang|sa-Latn|''Śamatha''|sa=शमथ|de=ruhiges Verweilen|pi=samatha|bo=ཞི་གནས་|bo-Latn=gzhi gnas|}}<br />
</nowiki><br />
<br />
rendert zu<br />
<br />
{{lang|sa-Latn|''Śamatha''|sa=शमथ|de=ruhiges Verweilen|pi=samatha|bo=ཞི་གནས་|bo-Latn=gzhi gnas|}}<br />
<br />
Also 'pi samatha' statt '[[Pali]] samatha' o.ä. --[[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 01:16, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
: Das liegt schlicht und einfach daran, dass die [[Vorlage:piS]] noch nicht existiert, weil sich bisher niemand dafür interessiert hat.<br />
: Kannste aber gern nach dem Vorbild von [[Vorlage:saS]] et al. anlegen und mit aussagekräftigen Textbeispielen dekorieren; ist alles brav dokumentiert.<br />
: Wir kennen lokal ungefähr 400 der bald 6000 Sprachen gemäß ISO. Dass da ab und an jemand was möchte das bislang keine eigene Vorlage hat ist normal.<br />
: Als Rückfallposition verwendet [[MediaWiki]] die [[CLDR]], worin rund 700–800 Sprachen mit Mindestinformationen wie etwa zumindest einem englischsprachigen Namen hinterlegt sind. Das fokussiert jedoch auf moderne Verkehrssprachen und solche Sprachen, in denen man etwa einen Computer konfigurieren möchte. Eine Sakralsprache klingt da etwas ''out of scope''.<br />
: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 09:24, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
:: [[Vorlage:piS]] und [[Vorlage:saS]] werde ich mir mal anschauen. Danke [[Benutzer:Rbb|Rbb]] ([[Benutzer Diskussion:Rbb|Diskussion]]) 10:16, 19. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ==<br />
<br />
Dieser Fehler tritt aktuell sehr oft auf, könnte sich dies jemand anschauen?<br />
<br />
Er tritt u.a. selbst auf [[Vorlage:lang]] aber z.B. auch auf [[Dnipro]] und [[Revolution auf Granit]] auf --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 09:48, 18. Apr. 2023 (CEST)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Krispe13&diff=232705126Benutzer Diskussion:Krispe132023-04-11T22:13:28Z<p>Dnepro..: /* Geschichte der Ukraine */ Antwort</p>
<hr />
<div><div style="margin: 1.5em; border:2px solid #CCCCCC; background: #E0E8FF; border-radius: 8px; padding: 10px;"><br />
Hallo Krispe13, herzlich willkommen in der [[Wikipedia]]! Lies dir bitte unbedingt zuerst das '''[[Wikipedia:Tutorial|Tutorial]]''' und '''[[Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel|Wie schreibe ich gute Artikel]]''' durch. Bevor du neue Artikel anlegst, schaue, wie die existierenden Artikel aus demselben Themenbereich aufgebaut sind. Wenn du dann mit dem Schreiben loslegst, gib bitte deine [[Wikipedia:Belege|Quellen]] an. Bitte beachte, dass Wikipedia [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|ausschließlich der Erstellung einer Enzyklopädie]] dient.<br />
<br />
Einen Überblick über unsere Zusammenarbeit bietet die [[Hilfe:Übersicht|Hilfe-Übersicht]]. Für individuelle Beratung beim Einstieg in die Wikipedia kannst du dich an unsere [[Wikipedia:Mentorenprogramm|Mentoren]] wenden.<br />
<br />
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<br />
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<br />
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<br />
[[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 13:15, 21. Mär. 2023 (CET)<br />
</div><br />
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<br />
:Danke für die Erklärung und die Korrektur --[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] ([[Benutzer Diskussion:Krispe13|Diskussion]]) 11:07, 22. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Geschichte der Ukraine]] ==<br />
<br />
Lieber Kripse23, vielen Dank für Deine Bearbeitungen, u.a für den Artikel [[Bund zur Befreiung der Ukraine]]. Die Hinzufügungen im Artikel [[Geschichte der Ukraine]] bedürfen jedoch noch einer Überarbeitung (formal, stilistisch und inhaltlich), um die ich Dich bitten möchte (z.B. "Ukrainische Kirsche" sic!). Nachdem auch andere User ratlos vor Deinen Änderungen sitzen, setze ich das jetzt erst einmal zurück bzw. verweigere die Sichtung, was nicht heißen soll, dass Dein Wissen nicht gefragt ist. Vieleicht solltest Du das zunächst einmal auf einer Unterseite Deiner Benutzerseite entwerfen und andere anschauen lassen. Wir haben auch ein Mentorenprgogramm. --[[Benutzer:Superikonoskop|Superikonoskop]] ([[Benutzer Diskussion:Superikonoskop|Diskussion]]) 11:59, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
:Das ist wirklich schade, denn jetzt muss ich leider wieder nach den Quellen suchen, die ich auf der Seite verlinkt habe. Oder gibt es irgendwie eine Möglichkeit, an die frühere Version zu gelangen? Ich würde mich freuen, wenn Sie auch die Teile, die überarbeitet werden müssen, genauer kommentieren und mir etwas Zeit für die Änderungen geben könnten. --[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] ([[Benutzer Diskussion:Krispe13|Diskussion]]) 12:31, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
::Ja, man kommt immer an die vorherige Version ran, das funktioniert über die Versionsgeschichte. Ich habe jetzt mal ein wenig geholfen und in deinem Benutzernamensraum die Version vor dem REvert eingestellt: [[Benutzer:Krispe13/Geschichte der Ukraine]]. Mir wurde Dein Wirken in den letzten Tagen auch etwas unheimlich, zumal nicht ganz klar ist, was für ein Ziel Du verfolgst. Es sind ja nicht wenige Leute zur Zeit in WP unterwegs und versuchen, die entsprechenden Artikel politisch einzufärben: entweder prorussisch, oder proukrainisch. Wir wollen hier aber einen möglichst neutralen Standpunkt haben. Es giult [[WP:NPOV]]. <br />
::Worüber ich mir auch Sorge mache, dass ist die gewaltige Erweiterung des Artikels. Weniger ist oft mehr. Man muss vorsichtig sein, die Artikel zu sehr aufzublähen. Man darf sich nicht in zu viele Details verlieren, sondern sollte beim wirklich wichtigen bleiben. Eventuell kann man das eine oder andere Spezialthema in einen Extra-Artikel auslagern. Ich verfolge zur Zeit ja gerne das eine oder andere in Sachen Ukraine, aber ein Experte bin ich in diesem Thema bei weitem nicht und daher fühle ich mich auch nicht der Frage gewachsen, ob Deine umfangreichen Ergänzungen diesen Artikel wirklich verbessern. Viele Grüße --[[Benutzer:Hahnenkleer|Hahnenkleer]] ([[Benutzer Diskussion:Hahnenkleer|Diskussion]]) 13:12, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
:::Vielen Dank für den Link! Mir geht es darum, einen umfassenderen Blick auf die Geschichte zu ermöglichen, der zusammenhängend ist und Sinn ergibt. So wie der Artikel jetzt aussieht, fehlen z.B. Erklärungen zu den Hintergründen des polnisch-ukrainischen Krieges 1943, was den falschen Eindruck erweckt, dass der Konflikt 1920 zu Ende war und ein neuer ganz spontan angefangen ist. Außerdem wird der Angriff der Sowjetunion auf Polen nicht erwähnt, was für die Geschichte der Ukraine wichtig ist, da die angegriffene Gebiete genau die waren, die die Ukraine 1917 zur Westukrainischen Volksrepublik erklärte, weil dort viele Ukrainer lebten (wie aus der Sprachkarte von 1871 ersichtlich ist, die ich zuvor bereitgestellt habe). Es gibt auch keine einzige Erwähnung der ukrainischen Exilregierung, die von Polen nach Frankreich, dann nach Deutschland und in die USA umzog und ihre formale Existenz bis 1992 behielt. Die Dokumente darüber sind spärlich (die meisten frühen Dokumente wurden 1945 von den Sowjets bei den Angriffen auf Polen, Tschechien, Deutschland zerstört, aber es gibt hier und da Erwähnungen, die helfen, sie zu rekonstruieren). Sie spielte eine wichtige Rolle für die Ukrainer, denen die Flucht aus der Sowjetunion gelang, sowie für die DPs und verbreitete aktiv Informationen über das Leben der Ukrainer in der Sowjetunion (einschließlich des Holodomor), und ich gehe davon aus, dass sie schließlich einen Einfluss auf die internationale Anerkennung der ukrainischen Unabhängigkeit 1991 hatte. De facto gab es zwei Ukrainen: Die Sowjetukraine und die Ukrainische Volksrepublik im Exil (ähnlich wie die polnische Exilregierung in London nach 1945, nur länger). Nach der Unabhängigkeit 1991 und der Gründung des neuen ukrainischen Staates aus der Sowjetukraine kam es schließlich 1992 zu einer formellen Vereinigung zwischen der neuen Ukraine und der Ukrainischen Volksrepublik. Auch das wird in dem Artikel überhaupt nicht erwähnt. Ein weiterer falscher Eindruck, den der Artikel erweckt, ist der, dass der "Brotfrieden" nur ein spontanes Ereignis war und nicht das Ergebnis von mehr als einem Jahrzehnt zunächst politischer und dann eher praktischer Arbeit in den Lagern der Kriegsgefangenen. Die Informationen über die Kirche habe ich hinzugefügt, um zum Verständnis des aktuellen Konflikts beizutragen, da es sozusagen auch einen "Krieg der Kirchen" gibt, der mit den ukrainischen Versuchen begann, eine von Moskau unabhängige Kirche zu gründen, und nach 2018 zu einer globalen Spaltung der Beziehungen zwischen Moskau und Konstantinopel führte. Er ist also einerseits modern, hat aber auch seine Wurzeln in der Geschichte. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wo ich sie einordnen soll. <br />
:::Eine Reihe von Historikern spricht seit einiger Zeit von der "Säuberung" der ukrainischen Geschichte durch die Sowjets, und ich denke, es ist wichtig, den Versuch zu unternehmen, sie wiederherzustellen. Ich werde mein Bestes tun, um mich an die Fakten zu halten und Meinungen zu vermeiden. Aber vielleicht ist es das Beste, wenn wir zuerst über die Struktur abstimmen, bevor wir irgendwelche Änderungen vornehmen werde? --[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] ([[Benutzer Diskussion:Krispe13|Diskussion]]) 14:13, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
::::Ja, der Vorschlag von [[Benutzer:Superikonoskop|Superikonoskop]] war, dass Du nun am Artikel in Deinem Benutzernamensraum arbeitest und man dann diskutiert, ob er so eingestellt werden kann. Ich kann da nur sehr begrenzt helfen. Ansonsten kannst Du mal sehen, wer die bisherigen Hauptautoren waren und die mal ansprechen, wie sie zu den Ergänzungen stehen. Dies waren vor allem die User [[Benutzer:Anidaat|Anidaat]]; [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] und [[Benutzer:Rabe.dd|Rabe.dd]]. Alle drei sind noch mehr oder weniger in WP aktiv und ich vermute mal, sie können mehr zum Sinn Deiner Ergänzungen etwas beitragen als ich. Grüße --[[Benutzer:Hahnenkleer|Hahnenkleer]] ([[Benutzer Diskussion:Hahnenkleer|Diskussion]]) 17:01, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
:::::Ich habe Ihren Vorschlag befolgt und einen der genannten Benutzer kontaktiert. Vielen Dank sowohl für den Vorschlag als auch für die Erklärungen, wie man im Wiki die Dinge richtig macht (also für die Geduld). Mal sehen, ob ich eine Antwort bekomme. Das größte Problem für den Artikel ist weniger die Kenntnis der spezifischen Momente in der Geschichte, sondern die Frage, wie man sie in eine Dimension bringen kann, wenn man bedenkt, dass die Ereignisse in der Sowjetukraine, in der westlichen Ukraine unter Polen und in der ukrainischen Exil-Volksrepublik / Diaspora parallel stattfanden, ihre eigenen Besonderheiten hatten, aber letztendlich eng miteinander verbunden waren. 1-Dimension ist dafür einfach zu wenig. --[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] ([[Benutzer Diskussion:Krispe13|Diskussion]]) 19:06, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
:::::: Das mag alles sein, aber Wikipedia ist ein Enzyklogädie, die allgemeinverständlich sein soll. Es ist immer einfach, zu sagen, es sei alles viel komplizierter. Das bringt aber keine Erkenntnis und uns hier nicht weiter. Du musst Dein Wissen herunterzoomen, dass es andere beurteilen und verstehen können, ohne andere Werke heranziehen zu müssen. --[[Benutzer:Superikonoskop|Superikonoskop]] ([[Benutzer Diskussion:Superikonoskop|Diskussion]]) 19:22, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
:::::::@[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] Ich habe nun eine erste kleine Sichtung deiner Änderungen gemacht (namentlich dieser hier: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Ukraine&diff=232055905&oldid=231985949&diffmode=source)<br />
:::::::1. Ich würde tatsächlich vorschlagen den ersten Block (von "''Während aus dem [[Vertrag von Hadjatsch]]''" und bis "''der auch zu einem Wettbewerb um Einfluss auf die Rus' und die nachfolgenden Staaten führte.''") im Artikel '''Geschichte der Ukraine''' zu belassen. Ich würde mich hier natürlich über mehr Belege freuen, weil der Artikel zum Vertrag da leider auch nichts wirklich hergibt um die Aussagen so zu untermauern.<br />
:::::::2. Den zweiten Block (zu ''Julian Pelesz'') würde ich eher im Artikel '''Ruthenen''' in einem neu anzulegenden Bereich sehen (z.B.: "Etymologie") da hier nur wenig auf den Begriff "Kleinrussland" und eher auf den Begriff "Ruthenen" eingegangen wird, aber hier könnte vielleicht noch etwas "nachgeschärft" werden, siehe dazu [[Wikipedia:Zitate]] und [[Wikipedia:Zitierregeln]] // wenn das Zitat direkt auf den Begriff "Kleinrussland" heruntergebrochen werden kann - fände ich es aber entsprechend auch an dieser Stelle in Ordnung.<br />
:::::::3. Den dritten Block (zu ''Mychajlo Maxymowytsch'') würde ich ebenfalls im Artikel '''Geschichte der Ukraine''' belassen, jedoch hätte ich zwei Verbesserungsvorschläge<br />
::::::::- '''Fremdwortformatierung''': ich würde erstens die Umschriften (wie z.B. "[rus: "''О мнимомъ запустѣніи Украины въ нашествіе Батыево и населеніи ея новопришлымъ народомъ''"]") durch Einsatz der entsprechenden Vorlagen (Siehe: [[Wikipedia:Fremdwortformatierung]]; siehe ebenfalls [[Wikipedia:Namenskonventionen/Kyrillisch]] und die Vorlagen [[Vorlage:RuS]] und [[Vorlage:UkS-Cyrl]] und allgemein die [[Vorlage:Lang]]) verbessern<br />
::::::::- '''Quellen''': und zweitens muss die Quelle als solche gekennzeichnet werden, du hast ans Ende des Textes nur "''<nowiki>[https://ia800102.us.archive.org/1/items/1.1876/1.1876.pdf]</nowiki>''" angefügt, dies wird in der Wikipedia aber nur als ein Link und nicht als Quelle angezeigt. Um dies als Quelle zu markieren muss es in ein "ref"-tag gepackt werden, so: "''<nowiki><ref>[https://ia800102.us.archive.org/1/items/1.1876/1.1876.pdf]</ref></nowiki>''" siehe dazu auch die Hilfeartikel [[Wikipedia:Belege]] und insbesondere [[Hilfe:Einzelnachweise]], ich benutze vornehmlich diese beiden Vorlagen [[Vorlage:Internetquelle]] und [[Vorlage:Literatur]] damit möglichst alle Belege einheitlich sind.<br />
:::::::4. Den vierten Block (in "Entstehung der ukrainischen Nationalbewegung") hast du auch tatsächlich die Quelle in einen "ref"-tag gepackt. Das inhaltliche finde ich im wesentlichen passend, nur stilistisch sehe ich dort potenzial.<br />
::::::::- zum Beispiel frage ich mich was hat "Prawda" nun mit dem entstehen der Nationalbewegung zu tun. Aber insgesamt wirkt dieser Block etwas zusammengewürfelt eher wie eine Liste und weniger wie ein Fließtext.<br />
:::::::Ich werde versuchen in nächster Zeit auch die anderen Änderungen zu sichten und dir weiter Feedback geben, aber ich möchte dir auch gerne noch einmal für deine Mitarbeit danken und hoffe du bleibst noch gerne und lange dabei! --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 00:13, 12. Apr. 2023 (CEST)<br />
<br />
== [[Geschichte der Juden in der Ukraine]] ==<br />
<br />
Danke für die Ergänzungen – damit beginnt sich eine große Lücke im Artikel zu schließen. Mit dem Dank verbinde ich zwei Bitten, nämlich zum einen die Übersetzung von englischsprachigen Textvorlagen stets zu prüfen, bevor sie in einen Artikel der deutschsprachigen Wikipedia eingefügt werden, und zum anderen die Bitte, mehr auf die Fachliteratur zu setzen. Die von [[Haim Hillel Ben-Sasson]] herausgegebene ''Geschichte des jüdischen Volkes'' (hier Band 2 und 3) und andere Standardwerke stellen die Geschichte der Juden in der Ukraine wesentlich genauer und zutreffender dar, als dies (zum Teil) auf den Websites ''Jewish Virtual Library'' geschieht. Mit einem Gruß --[[Benutzer:M Huhn|M Huhn]] ([[Benutzer Diskussion:M Huhn|Diskussion]]) 16:53, 24. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
:Danke für den Hinweis auf das Buch. --[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] ([[Benutzer Diskussion:Krispe13|Diskussion]]) 17:43, 24. Mär. 2023 (CET)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Dnepro..&diff=232531238Benutzer Diskussion:Dnepro..2023-04-06T09:31:36Z<p>Dnepro..: /* Geschichte der Ukraine */ Antwort</p>
<hr />
<div>== Herzlich willkommen in der Wikipedia! ==<br />
<br />
Ich habe gesehen, dass du dich vor Kurzem hier angemeldet hast und möchte dir daher für den Anfang ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest.<br />
<br />
{| cellspacing="10" class="hintergrundfarbe5" style="margin: auto; text-align: center;"<br />
! [[Hilfe:Tutorial|Schritt-für-Schritt-Anleitung für Artikelschreiber]]<br />
! [[Wikipedia:Wie schreibe ich gute Artikel|Wie man gute Artikel schreibt]]<br />
! [[Hilfe:Neu bei Wikipedia|Weitere Hinweise für den Anfang]]<br />
! [[Wikipedia:Fragen von Neulingen|Wenn du Fragen hast]]<br />
! [[Wikipedia:Mentorenprogramm|Persönliche Betreuung]]<br />
|}<br />
<br />
* Wenn du neue Artikel erstellen möchtest, kannst du viele Unannehmlichkeiten vermeiden, wenn du zuvor einen Blick auf [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|Was Wikipedia nicht ist]] und die [[Wikipedia:Relevanzkriterien|Relevanzkriterien]] wirfst. Nicht alle Themen und Texte sind für einen Artikel in einer [[Enzyklopädie]] wie Wikipedia geeignet.<br />
<br />
* Solltest du bestimmte Wörter oder Abkürzungen nicht auf Anhieb verstehen, hilft dir ein Blick ins [[Hilfe:Glossar|Glossar]].<br />
<br />
* Wenn du Bilder hochladen möchtest, achte bitte auf die [[Hilfe:FAQ zu Bildern|korrekte Lizenzierung]] und überlege, ob du dich eventuell auch auf [[Hilfe:Wikimedia Commons|Commons]] anmelden möchtest, um die Bilder dort auch allen Schwesterprojekten zur Verfügung zu stellen.<br />
<br />
[[Bild:Signaturhinweis.png|right]]<br />
* Bitte wahre immer einen [[Wikipedia:Wikiquette|freundlichen Umgangston]], auch wenn du dich mal ärgerst. Um in Diskussionen leicht zu erkennen, wer welchen Beitrag geschrieben hat, ist es üblich, seine Beiträge mit <code><nowiki>--~~~~</nowiki></code> [[Hilfe:Signatur|zu signieren]]. Das geht am einfachsten mit der auf dem Bild nebenan markierten Schaltfläche.<br />
<br />
* [[Wikipedia:Sei mutig|Sei mutig]], aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind, die manchmal mehr, manchmal weniger Wissen über die Abläufe hier haben. --[[Benutzer:Komischn|Komischn]] 00:05, 3. Feb. 2009 (CET)<br />
<br />
*Danke für den Hinweis werd es mir merken.--[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] 21:22, 15. Feb. 2009 (CET)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== Quellenangaben ==<br />
<br />
Mach dich bitte '''sofort''' mit [[WP:Q]] und unseren Anforderungen an Quellen vertraut. Und solltest du noch einmal im Bearneitungskommentar auf Torrents zu urheberrechtlich geschützen Filmen verweisen, ist dieser Account dicht. --[[Benutzer:Felix Stember|Felix]] [[Benutzer_Diskussion:Felix Stember|<sup>fragen!</sup>]] 22:54, 9. Mär. 2009 (CET)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== [[Tigrinya (Sprache)]] ==<br />
Gut, dass du den [http://www.kwintessential.co.uk/resources/language/tigrinya-phrases.html Link zum Tigrinya] gefunden hast! Außer den Zahlwörten würde ich das aber nicht in den Artikel einbauen, denn es sollte m. E. eigentlich kein Sprachführer werden. Könnten wir den Link statt dessen einfach unter "Weblinks" hinschreiben? [[Benutzer:Curieux|Curieux]] 23:30, 11. Aug. 2009 (CEST)<br />
<br />
Ja, klar können wir das machen .. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] 23:46, 11. Aug. 2009 (CEST)<br />
<br />
:Gut. Ich habe die betreffenden Sätze jetzt einfach mal "herauskommentiert" und den Link eingetragen. [[Benutzer:Curieux|Curieux]] 11:50, 12. Aug. 2009 (CEST)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== [[Dnepropetrowsker Triebtäter]] ==<br />
Moin moin. [[Benutzer:AHZ|AHZ]] und ich haben den Artikel mal etwas wikifiziert. Denke dass er so erst einmal stehen bleiben kann. Gruß [[Benutzer:Peter200|--Peter200]] 15:10, 27. Sep. 2009 (CEST)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== Grundkräfte der Physik ==<br />
<br />
Hallo Dnepro. Ich habe gerade deinen Eintrag bei [[Grundkräfte der Physik]] revertiert mit dem Vermerk, du mögest doch bitte mal auf die Disk schauen. Und danach sehe ich, dass du dort deinen Absatz begründet hast. Sorry, das hatte ich übersehen. Nichtsdestotrotz halte ich deine Ergänzung für keinen Gewinn - aber auch ich würde nicht weinen, wenn auf der Diskussionsseite das anders gesehen wird. Gruß, [[Benutzer:Kein Einstein|Kein Einstein]] 16:16, 8. Apr. 2011 (CEST)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== Mentorenprogramm ==<br />
Du bist ja nun schon ein paar Jahre dabei und gehörst damit eigentlich nicht mehr zur Zielgruppe des Mentorenprogramms. Wofür speziell brauchst du denn Hilfe? --[[Benutzer:Reinhard Kraasch|Reinhard Kraasch]] ([[Benutzer Diskussion:Reinhard Kraasch|Diskussion]]) 13:59, 12. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
Das habe ich ja auch auf meiner Benutzerseite beschrieben. Also zum Beispiel wollte ich einen Artikel über einen Park in [[Dnipropetrowsk]] anlegen, soll ich den Artikel nun "Park XXX (Dnipropetrowsk)" nennen oder das "(Dnipropetrowsk)" wegnehmen; Oder wie füge ich Artikel zu einer Kategorie hinzu, oder bearbeite die Kategorie-Seiten.<br />
Mein Problem ist halt, dass ich bis jetzt immer nur am Artikel gearbeitet habe und nicht "darüber" hinaus. Vielen Dank für die schnelle und nette Antwort [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 15:55, 12. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
Ach, hab grad Wikipedia:Namenskonventionen gefunden. Aber die Frage mit den Kategorien bleibt. -naja vielleicht habe ich da ein bisschen über die "Stränge geschlagen" aber hätte halt gerne jemanden den ich persönlich ansprechen könnte, auch wenn nicht so oft (wie es ein Neu-Wikipedianer bräuchte). [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 16:33, 12. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
:Hallo Dnepro.., ich habe dich mal übernommen. Zu deiner Frage: Kategorien können durch das Hinzufügen von <nowiki>[[Kategorie:</nowiki>''Name der Kategorie''<nowiki>]]</nowiki> im Artikel ergänzt werden (am besten am Ende des Artikels). Der Artikel erscheint dann automatisch in der Kategorie. Weitere Fragen kannst du gern wieder hier auf dieser Seite stellen. --[[Benutzer:Toffel|Toffel]] ([[Benutzer Diskussion:Toffel|Diskussion]]) 18:29, 12. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
Hi Toffel würde dich gern fragen wie ich eine Weiterleitung einrichten kann. [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 09:33, 16. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
:Dazu schreibst du in die Seite, von der weitergeleitet werden soll <nowiki>#WEITERLEITUNG [[</nowiki>''Zielseite''<nowiki>]]</nowiki>. Du kannst auch in deinen Einstellungen unter „Helferlein“, „Bearbeitungswerkzeuge“, Punkt 2 („Das Extra-Editbuttons-Helferlein …“) aktivieren. Unter den zusätzlichen Buttons befinden sich u. a. auch welche zum Hinzufügen von Kategorien und Anlegen von Weiterleitungen. --[[Benutzer:Toffel|Toffel]] ([[Benutzer Diskussion:Toffel|Diskussion]]) 13:59, 16. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
Uhh so einfach :D, danke dir! [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 14:31, 16. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
Guten Tag Toffel, ich möchte gern etwas zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Dnipropetrowsk#Stadtgliederung Stadgliederung von Dnipropetrowsk] ergänzen, nun habe ich mir die sog. Pässe (Passport) der verschiedenen Stadtrajone - ([http://www.jrr.dp.ua/passport.html wie beispielsweise hier, wenn du dem Link folgst]) angeschaut und diese enthalten unter anderem das jeweilige Wappen des Stadtrajon welches ich gerne verwenden würde, es gibt jedoch keine Copyrightangaben und ich frage mich ob ich dieses benutzen kann. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 17:48, 20. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
:Es scheint mir, dass das für die Ukraine nicht möglich ist. Zur Sicherheit frage ich aber noch mal bei [[WP:UF]] nach. --[[Benutzer:Toffel|Toffel]] ([[Benutzer Diskussion:Toffel|Diskussion]]) 01:45, 21. Jun. 2013 (CEST)<br />
:Hallo Dnepro, man hat mir dort geschrieben, dass die Wappen besser nicht hochgeladen werden sollten. --[[Benutzer:Toffel|Toffel]] ([[Benutzer Diskussion:Toffel|Diskussion]]) 01:21, 23. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== [[Most-City Center]] ==<br />
<br />
Hallo Dnepro..! <br />
<br />
Der von dir angelegte Artikel [[Most-City Center]] wurde zum [[Wikipedia:Löschregeln|Löschen]] vorgeschlagen, da es ihm möglicherweise an [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Qualität]] mangelt und/oder die [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädische Relevanz]] nicht eindeutig im Artikel erkennbar ist. Ob der Artikel tatsächlich gelöscht wird, wird sich im Laufe der [[Wikipedia:Löschkandidaten/12. Juli 2013#Most-City Center|siebentägigen Löschdiskussion]] entscheiden. Bedenke bei der argument- und nicht abstimmungsorientierten Diskussion bitte, [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|was Wikipedia nicht ist]]. Um die Relevanz besser erkennen zu lassen und die Mindestqualität zu sichern, sollte primär [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Most-City_Center&action=edit der Artikel weiter verbessert werden]. Das wiegt als Argument deutlich schwerer als ein ähnlich aufwändiger Beitrag in der Löschdiskussion.<br />
<br />
Du hast gewiss einiges an Arbeit hineingesteckt und fühlst dich vielleicht vor den Kopf gestoßen, weil dein Werk als Bereicherung dieser Enzyklopädie gedacht ist. Sicherlich soll aber mit dem Löschantrag aus anderer Sichtweise ebenfalls der Wikipedia geholfen werden. Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 15:02, 12. Jul. 2013 (CEST) <small>(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Falls du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, so trage dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)</small><br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== Austragung aus dem Mentorenprogramm ==<br />
[[Datei:MentorenProgrammLogo-7.svg|right|100px]]<br />
Hallo Dnepro..!<br />
<br />
Da du momentan [[Spezial:Beiträge/Dnepro..|keine Aktivität]] mehr aufweist und dich seit längerem nicht mehr gemeldet hast, habe ich dich aus dem [[Wikipedia:Mentorenprogramm|Mentorenprogramm]] entlassen und meine Mentorenvorlage von deiner Benutzerseite entfernt. Falls du die Wiederaufnahme deiner Betreuung wünschst, so sprich mich bitte auf meiner Diskussionsseite darauf an.<br />
Liebe Grüße, dein Mentor [[Benutzer:Toffel|Toffel]] ([[Benutzer Diskussion:Toffel|Diskussion]]) 18:56, 2. Nov. 2013 (CET)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== Dnipropetrowsk ==<br />
<br />
Hallo Dnipro, <br />
<br />
freue mich, dass du nach einem halben Jahr Abwesenheit wieder aktiv bist. Ich habe auch die Finger weitgehend vom Artikel Dnepropetrowsk gelassen, da ich weiss, dass du an diesem Spass hast. Ich wäre froh, ich hätte eine Stadt wie Dnipropetrowsk unter "meinen" Artikeln, gibt es doch so viel über die Stadt zu schreiben.<br />
<br />
Aber bitte falle nicht wieder in die Gewohnheit möglichst viel blabla mit geringem oder keinem Informationsgehalt für den Artikel zu schreiben um ihn, wie weiter oben auch schon mal beschrieben, künstlich aufzublähen. Weniger ist oft mehr - denk dich in die Leser einer Enzyklopädie. Es gibt noch so viele Artikel rund um die Stadt (Denkmäler, Kirchen etc. pp.) die nicht geschrieben sind und ich mich freuen würde, wenn du das übernehmen würdest. Habe übrigens eine Navileiste für die Stadtrajons erstellt und bin gern bereit zu helfen.<br />
<br />
Ein herzlichen wieder willkommen, --[[Benutzer:Berihert|Berihert]] - [[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]] 19:48, 12. Jan. 2014 (CET)<br />
<br />
Vielen Dank Berihert, <br />
<br />
Ich war aufgrund meiner Ausbildung ein bisschen angespannt und hatte leider nicht mehr viel Zeit, aber am Anfang jeden Semesters habe ich ein bisschen mehr Zeit. Ich meine du spielst auf die Persönlichkeiten ab, denn ich jedoch nur anhand des beispiels Braunschweig gestaltet habe. Aber ich habe mir auch vorgenommen mehr in den Artikel rund um die Stadt zu arbeiten, aber was soll ich sagen? Es ist halt meine Heimatstadt :() <br />
Mit freundlichen Grüßen, --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 22:03, 12. Jan. 2014 (CET)<br />
<br />
PS. Die Navileiste ist echt gut, bräuchten jetzt nur noch eine ordentliche Infobox für Stadtrajone in der Ukraine :D mfg, --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 22:06, 12. Jan. 2014 (CET)<br />
<br />
{{Erledigt|1=[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 02:53, 31. Aug. 2014 (CEST)}}<br />
<br />
== Dnipro ==<br />
<br />
Hallo, schön dass du wieder da bist. Habe zwischenzeitlich "Deine" Stadt um drei Artikel ([[Merefa-Cherson-Brücke]], [[Wohnkomplex Tower]] und [[Bischof-Kanal]]) ergänzt, (wobei ich hoffe, die richtigen Namen in deutscher Übersetzung verwendet zu haben) und mit von dir erstellen Seiten verknüpft. Dabei habe ich mir erlaubt Infoboxen bei der [[Klosterinsel]] und der [[Uferpromenade Dnipropetrowsk]] einzufügen. Wenn die zu den Artikeln als Einheimischer noch was einfällt, kannst du das gerne noch in den Artikeln ergänzen. Bis dann, --[[Benutzer:Berihert|Berihert]] - [[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]] 12:11, 13. Feb. 2014 (CET)<br />
<br />
<br />
Hallo Berihert, ich begrüße deine Artikel und Infoboxen. Ich hab mich gerade auch schon mal ein bisschen drangemacht die einzelnen Artikel auch unter einander zu verknüpfen. Aber hast du echt gut gemacht, Danke! -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 12:17, 13. Feb. 2014 (CET)<br />
<br />
:Habe gerade gesehen dass du online bist. Danke für deinen Kommentar bzgl. Bischofkanal Bischof-Kanal oder wie auch immer. Ist aber nicht so wild, die beiden sind langjährige Wikipedianer und vernünftig, da kommt schon ne Lösung zustande (wobei mir das völlig egal ist, wie das Lemma heisst, gibt ja Weiterleitungen). Aber mal ne Frage von mir. Ich würde gerne über das wohl letzte relevante Gebäude in [[Schowti Wody]] einen Artikel schreiben, über den dortigen Palast der Kultur. Was ich darüber weiss, ist schon im Stadtartikel und [[Ehrenpark]] eingeflossen, da es nicht für einen eigenen Artikel langt (ohne dass ich eine Löschdiskussion provoziere). Da du aus der Ecke kommst und des russischen mächtig bist wollte ich dich bitten, mal zu recherchieren, ob du etwas mehr über den r „Palast der Kultur“, (oder „Zenter der Volkskultur und Freizeit“ wie er heute auch genannt wird), rausbekommst. So, nun weiterhin frohes Schaffen, --[[Benutzer:Berihert|Berihert]] - [[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]] 20:55, 16. Feb. 2014 (CET)<br />
:PS: Mit Millionenstadt ist wohl nichts mehr bzgl. Dnepro. Aber auch Donezk musste den Titel abgeben. Hat jetzt in der Ukraine nur noch Kiew, Charkiw und Odessa (in dieser Reihenfolge).<br />
::Hab es gemerkt, aber danke Berihert :) --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|Diskussion]]) 20:57, 16. Feb. 2014 (CET)<br />
<br />
== herzlichen glückwunsch ==<br />
<br />
hallo Dnepro.., ich konnte den artikel [[Dnipropetrowsk]] als Lesenswert auswerten. --[[Benutzer:Jbergner|Jbergner]] ([[Benutzer Diskussion:Jbergner|Diskussion]]) 08:02, 26. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
:Von mir auch Glückwunsch. Gut gemacht! [https://tools.wmflabs.org/wikihistory/wh.php?page_title=Dnipropetrowsk] --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 08:57, 26. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
::Vielen Dank! Freue mich auch schon tierisch. -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 19:39, 26. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
== [[WP:WEB]] ==<br />
<br />
Vielleicht solltest Du Dir mal durchlesen, wie Weblinks zu formatieren sind. Titel werden _nicht_ übersetzt und der Originaltitel als Kommentar eingefügt! Englischsprachige Seiten sind als solche anzugeben! (Und leere Felder in der Vorlage können durchaus später noch gefüllt werden, insbesondere alles, was mit archiv zu tun hat!)<span style="white-space:nowrap;">-- ''Glückauf!'' [[Benutzer:Markscheider|Markscheider]] [[Benutzer Diskussion:Markscheider|Disk]] <small>19:51, 28. Sep. 2014 (CEST)</small></span><br />
<br />
:@[[Benutzer:Markscheider|Markscheider]] Guten Abend erstmal, du musst bitte nicht gleich pampig werden, es geht nämlich nicht um Weblinks sondern um [[WP:Quellen|Quellen]] (Ich weiß aber nur zu gut, das diese lt. [[WP:Weblinks]] formatiert werden sollen). Dort wird mit keinem Wort erwähnt das die Quelle, wie ich es mache, nicht übersetzt werden darf/sollte und der Originaltitel als Kommentar angegeben wird, da dies meiner Meinung nach die Übersichtlichkeit und Aussagekraft der Quelle stark verbessert (insb. bei russischen und ukrainischen Quellen). Du kannst es natürlich gerne auf der Disk vorschlagen. Ich bitte dich jedoch wenn nötig, den "kommentar=Originaltitel: " nach "titel=" zu verschieben und die übersetzte Fassung nach "kommentar=titel übersetzt", anstatt die gesamten Änderungen zu entfernen! Und natürlich ist es möglich und wünschenswert möglichst alle Felder der [[Vorlage:Internetquelle]] auszufüllen, keine Frage! aber sie blähen den Artikel künstlich auf und erschweren die Lesbarkeit des Quellcodes (siehe dazu bitte die [[Vorlage:Internetquelle/Doku#Kopiervorlagen]], wo es heißt Zitat:"Jedoch sind beim Ausfüllen die Zeilenumbrüche am besten zusammen mit den nicht benötigten Parametern wieder zu entfernen, weil sonst der Wikicode höchst sperrig und unleserlich wird.")! Also mache ich deinen Revert wieder rückgängig. MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:18, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
::Der Quelltext ist auch so sperrig und schlecht lesbar. Der Mehraufwand, um später einen Parameter wieder einzufügen, weil bspw. die Seite offline ist dagegen ist sehr hoch; für jemanden, der mit der Vorlage nicht vertraut ist, beinah eine unüberwindliche Hürde. Lässt man das drin, dann braucht bei offline= nur ein 'ja' eingefügt werden. Wenn Du Deine Übersetzung, die TF ist, anstelle des richtigen Titels einfügst, so verfälschst Du die Quelle. Du bist auch bisher der einzige, der das so macht. Dazu auch nochmal die [[Vorlage:Internetquelle]] lesen. Format=html ist nicht notwendig, da default. sprache=de ebenso. Sprache wird nur angegeben, wenn fremdsprachig.<span style="white-space:nowrap;">-- ''Glückauf!'' [[Benutzer:Markscheider|Markscheider]] [[Benutzer Diskussion:Markscheider|Disk]] <small>20:43, 28. Sep. 2014 (CEST)</small></span><br />
:::Ich hoffe mal, daß Du Dich meinen Argumenten nicht verschließt und nicht erkenntnisresistent bist. <span style="white-space:nowrap;">-- ''Glückauf!'' [[Benutzer:Markscheider|Markscheider]] [[Benutzer Diskussion:Markscheider|Disk]] <small>20:45, 28. Sep. 2014 (CEST)</small></span><br />
:Hi Dnipro. Schön, dass du jetzt auch was gegen die russische Propaganda in der Wiki machst. Brauchst da allerdings gute Nerven, denn hier laufen einige rum die meinen sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Freund "Schluck.." äh.. "Glückauf" hast du ja nun schon kennen gelernt. ;) --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 20:38, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
::Ich frage mich nur, was Dich dazu bringt, die Nazis [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bataillon_Donbass&diff=134420808&oldid=134417452 so zu verteidigen]. Ist es Dir unangenehm, daß der Rechtsextremismus mittlerweile so offen zutage tritt? <span style="white-space:nowrap;">-- ''Glückauf!'' [[Benutzer:Markscheider|Markscheider]] [[Benutzer Diskussion:Markscheider|Disk]] <small>20:43, 28. Sep. 2014 (CEST)</small></span><br />
<br />
::Hallo Berihert, ja mir scheint auch so! -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:41, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
:::Erstmal zu deinen defaults, wenn diese Angaben vordefiniert sind, wieso standen sie dann da drin als müssten sie ausgefüllt werden, entweder du widersprichst dir hier oder wir sehen diesen Punkt zumindest gleich. Zweitens ist beispielsweise die Angabe "archiv-datum" auch nicht ohne weiteres Hintergrundwissen auszufüllen (welches Archiv, wie lege ich es an etc.; nicht jeder kennt die waybackmaschine!) und die meisten derjenigen die, die waybackmaschine kennen, werden es auch in die Vorlage einarbeiten können. Das mit dem Titel und der Übersetzung finde ich sehr interessant und da würde ich eigentlich gerne eine wirkliche Instanz fragen anstatt das zwischen uns zu diskutieren. Ich möchte nämlich keinen edit-war ausheben, denn da bin ich offen die übersetze version als kommentar anzufügen aber ich finde es wichtig eine Übersetzung zu haben. MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:55, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
:::Wärst du den vorerst bereit den orginaltitel nach "titel" zu verschieben und die übersetzung nach "kommentar=übersetzter Titel"? Aber ich würde gerne Wissen wo man eine solche Frage eintragen kann, [[Benutzer:Berihert|Berihert]] weißt du da vielleicht die richtige anlaufstelle? -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:03, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::'''PS:''' Mit den leeren Feldern und leerzeichen bleibe ich jedoch nicht zufrieden! -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:05, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
::::Ich habe diese ganze Problemstellung nochmal auf [[WP:?#Richtiges_Bequellen]] gestellt. -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:47, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::::Danke, habe ich gesehen. Die beiden Antworten waren ja eindeutig. Mal grundsätzlich und in Ruhe: Ein Weblink - egal, ober nun unter Weblinks steht oder als Referenz eingebunden ist - sollte gem. [[WP:WEB]] und [[Vorlage:Internetquelle]] so aussehen: Autor: ''Titel'' In: Werk, abgerufen am 29. September 2014. Ob man das nun mit der Vorlage erreicht, oder aber freihändig formatiert, ist z. T. Geschmackssache, ich nehme - so wie Du - lieber die Vorlage, andere mögen sie nicht und formatieren lieber frei. Was man nicht machen sollte ist, ausschließlich kleine Formatedits vornehmen, die am Aussehen nichts ändern ("Leerzeichen entfernen"). D.h., ich baue einen Weblink nur dann auf die Vorlage um, wenn ich sowieso etwas daran korrigieren / verbessern muß, wie bspw. den Autor ergänzen oder so. Das gilt auch vice versa. Was die Übersetzungen angeht: wenn überhaut, dann kann man das nur im Kommentar unterbringen, da eine eigene Übersetzung TF ist, wie oben schon geschrieben. In Ausnahmefällen habe ich das auch schon gemacht, es sollten aber Ausnahmen bleiben. <span style="white-space:nowrap;">-- ''Glückauf!'' [[Benutzer:Markscheider|Markscheider]] [[Benutzer Diskussion:Markscheider|Disk]] <small>06:59, 29. Sep. 2014 (CEST)</small></span><br />
<br />
Oh, gut. War mit der QS vom Artikel [[Nowoswitliwka (Wesselynowe)]] beschäftigt. Gruß und frohe Schaffen, --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 22:07, 28. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
::Ja gut, das mit der Übersetzung sehe ich ein aber wenn du am Anfang schon keinen Autor eintragen kannst, dann wirst du das wohl nie mehr. Ich hoffe einfach du siehst auch ein, das einige nicht ausfüllbare Parameter weg gehören. MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:44, 29. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Listen (erledig) ==<br />
=== [[:Hochschulen und Akademien in Dnipropetrowsk]] ===<br />
<br />
Hallo Dnepro..! <br />
<br />
Die von dir angelegte Seite [[:Hochschulen und Akademien in Dnipropetrowsk]] wurde zum Löschen vorgeschlagen. Gemäß den [[Wikipedia:Löschregeln|Löschregeln]] wird über die Löschung nun bis zu sieben Tage diskutiert und danach entschieden. <br />
<br />
Du bist herzlich eingeladen, dich an der Löschdiskussion [[Wikipedia:Löschkandidaten/8. Oktober 2014#Hochschulen und Akademien in Dnipropetrowsk|zu beteiligen]]. Wenn du möchtest, dass der Artikel behalten wird, kannst du dort die Argumente, die für eine Löschung sprechen, entkräften, indem du dich beispielsweise zur [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädischen Relevanz]] des Artikels äußerst. Du kannst auch während der Löschdiskussion [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hochschulen_und_Akademien_in_Dnipropetrowsk&action=edit Artikelverbesserungen vornehmen], die die Relevanz besser erkennen lassen und die [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Mindestqualität]] sichern.<br />
<br />
Da bei Wikipedia jeder Löschanträge stellen darf, sind manche Löschanträge auch offensichtlich unbegründet; solche Anträge kannst du ignorieren.<br />
<br />
Vielleicht fühlst du dich durch den Löschantrag vor den Kopf gestoßen, weil der Antragsteller die Arbeit, die du in den Artikel gesteckt hast, nicht würdigt. [[WP:Sei tapfer|Sei tapfer]] und [[WP:WQ|bleibe dennoch freundlich]]. Der andere meint es [[WP:Geh von guten Absichten aus|vermutlich auch gut]].<br />
<br />
Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 21:34, 8. Okt. 2014 (CEST) &nbsp; <small>(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Wenn du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, trag dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)</small><br />
<br />
=== [[:Liste von Hochschulen und Akademien in Dnipropetrowsk]] ===<br />
<br />
Hallo Dnepro..! <br />
<br />
Die von dir angelegte Seite [[:Liste von Hochschulen und Akademien in Dnipropetrowsk]] wurde zum Löschen vorgeschlagen. Gemäß den [[Wikipedia:Löschregeln|Löschregeln]] wird über die Löschung nun bis zu sieben Tage diskutiert und danach entschieden. <br />
<br />
Du bist herzlich eingeladen, dich an der Löschdiskussion [[Wikipedia:Löschkandidaten/8. Oktober 2014#Liste von Hochschulen und Akademien in Dnipropetrowsk|zu beteiligen]]. Wenn du möchtest, dass der Artikel behalten wird, kannst du dort die Argumente, die für eine Löschung sprechen, entkräften, indem du dich beispielsweise zur [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädischen Relevanz]] des Artikels äußerst. Du kannst auch während der Löschdiskussion [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_von_Hochschulen_und_Akademien_in_Dnipropetrowsk&action=edit Artikelverbesserungen vornehmen], die die Relevanz besser erkennen lassen und die [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Mindestqualität]] sichern.<br />
<br />
Da bei Wikipedia jeder Löschanträge stellen darf, sind manche Löschanträge auch offensichtlich unbegründet; solche Anträge kannst du ignorieren.<br />
<br />
Vielleicht fühlst du dich durch den Löschantrag vor den Kopf gestoßen, weil der Antragsteller die Arbeit, die du in den Artikel gesteckt hast, nicht würdigt. [[WP:Sei tapfer|Sei tapfer]] und [[WP:WQ|bleibe dennoch freundlich]]. Der andere meint es [[WP:Geh von guten Absichten aus|vermutlich auch gut]].<br />
<br />
Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 21:54, 8. Okt. 2014 (CEST) &nbsp; <small>(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Wenn du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, trag dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)</small><br />
<br />
=== [[:Liste der Universitäten in Dnipropetrowsk]] ===<br />
<br />
Hi Dnepro. Wie du aus vorhergehendem Abschnitt ersehen kannst, wurde ein LA auf deine Begriffklärungsseite Akademien gestellt. Um einen auf die Begriffklärung zu den Uni's möglichst zu vermeiden, hab ich mal schnell 'ne Liste draus gemacht mit entsprechendem Lemma (Liste der Universitäten in Dnipropetrowsk}. Wenn es dir so nicht gefällt, kannst du es aber auch wieder rückgängig machen. Gruß --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 21:56, 8. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
=== Ergebnis ===<br />
Steht jetzt alles unter [[Liste der Hochschulen in Dnipropetrowsk]]. Auch eine Universität ist eine Hochschule. Eine Liste pro Stadt reicht. MfG --[[Benutzer:Korrekturen|Korrekturen]] ([[Benutzer Diskussion:Korrekturen|Diskussion]]) 00:38, 9. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
Hallo, ist ja gestern viel passiert :D<br />
Dankeschön Berihert und an Korrekturen vielen Dank und werde mir jetzt merken, was lieber als Liste und was als BKL gilt und das beherzigen. MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:05, 9. Okt. 2014 (CEST) PS: Aber nochmal eine Frage an @[[Benutzer:Korrekturen|Korrekturen]], ist es den schlecht eine Weiterleitung von "Uni Dnipropetrowsk", "Universität Dnipropetrowsk" auf die Liste zu machen? -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:10, 9. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Wirtschaftsregion ==<br />
<br />
Liesse sich noch um Energie (Wasserkraftwerke am Dnept, Kernkraftwerk) ergänzen. '''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 20:24, 11. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
:Ja, stimmt natürlich. Ich kann/werde das auch noch machen aber ich wollte erstmal einen akzeptablen Stand online stellen. PS: Danke für die einarbeitung in den Städteartikeln. -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:51, 11. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Kategorie Inseln ==<br />
<br />
Die Kategoriestruktur hat schon so gestimmt. ''Kategorie:Binneninsel (Dnepr)'' ist eine Unterkategorie von ''Kategorie: Insel (Ukraine)'' ( wenn auch nicht ganz logisch, denn im Dnepr hat's sicher auch noch in Russland Inseln), Die ''Kategorie:Insel (Ukraine'') ist widerum eine Unterkategorie von ''Kategorie:Insel nach Staat'', diese ist jedoch '''keine''' Unterkategorie von ''Kategorie:Insel (Europa)''. Hier werden nochmals sämtliche Inseln Europas, unabhängig von Gewässer oder Staat eingefügt. Wenn du nun, wie gemacht, Insel Ukraine als Kategorie einträgst und zusätzlich Binneninsel (Dnepr) ist es hier doppelt kategorisiert, was falsch wäre. Wie's jetzt ist, ist es richtig! Gruß, --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 21:35, 12. Okt. 2014 (CEST)<br />
:Ja ok hätte ich nicht gedacht aber wenn es jetzt stimmt ok! MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:38, 12. Okt. 2014 (CEST)<br />
::Hab inzwischen die Kategoriestruktur geändert, so dass ''Kategorie:Binneninsel (Dnepr)'' nicht mehr Unterkategorie der ''Kategorie:Insel (Ukraine)'' ist und so die Dneprinseln jetzt auch zusätzlich unter dieser Kat geführt werden. --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 21:49, 18. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Südukraine ==<br />
Habe gesehen, dass du (sinnvoller Weise) auf deinen neuen Artikeln Südukraine nicht verlinkt hast, da dort eine Weiterleitung nach Neurussland bestand. Habe diese Weiterleitung (von 2006, damals ja ok, heute unhaltbar) löschen lassen und die SÜdukraine in deinen Artikeln mit Ukraine verlinkt. --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 21:49, 18. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
Perfekt! Vielen Dank dafür. -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 22:10, 18. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Infobox ==<br />
Super, hab' gleich mal bei [[Rajon Desna (Kiew)]] ausprobiert. Sieht gut aus. Denke so kann man es lassen und nun sämtliche bisher erstellten Stadtrajone auf diese Infobox umstellen. --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 20:18, 21. Okt. 2014 (CEST)<br />
:Freut mich. -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:24, 21. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Klammerzusatz bei Lemma ==<br />
<br />
Bitte mal lesen [[Wikipedia:Namenskonventionen#Artikeltitel_und_Klammerzusatz]], bevor du weiter änderst. --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 21:25, 21. Okt. 2014 (CEST)<br />
:OK hab es wieder korrigiert und vielen Dank dafür, dachte es wäre eigentlich schöner alle Stadtrajone mit der jwl. Stadt in Klammer zu führen aber ok. MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:53, 21. Okt. 2014 (CEST)<br />
<br />
== [[Fennoskandinavien]] ==<br />
<br />
Hallo Dnepro.., warum revertest du meine beiden Fettungen, die doch zu Tausenden in der WP üblich und gleichzeitig verlinkt sind? Gruß -- [[Spezial:Beiträge/217.224.194.226|217.224.194.226]] 20:13, 1. Nov. 2014 (CET)<br />
:Hallo IP, ich hab es gerade wiederhergestellt, alternativbezeichnungen sollten sogar fett! Für mich sah es im changelog so aus als hättest du um zwei "" noch '' gesetzt ('"'"). MfG -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:19, 1. Nov. 2014 (CET)<br />
::Danke und prima! Gruß -- [[Spezial:Beiträge/217.224.224.65|217.224.224.65]] 20:16, 1. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== Hi ==<br />
<br />
Hi Dnepro.. Danke für die Ausarbeitung der Geschichte von Krywyj Rih. Im Abschnitt ''Militarisierung und Entdeckung des Krywbass'' habe ich ein kleines Problem den Sinn zu deuten. Du schriebst: „Am 20. August 1832 wird [[Olexander Mikolaiowitsch Pol|Olexander Pol]] (ukrainisch {{lang|uk|Поль Олександр Миколайович}}) im Dorf Malooleksandriwka (ukrainisch {{lang|uk|Малоолександрівка}}) im Süden des heutigen [[Rajon Werchnjodniprowsk]].“ Was wird er denn dort? Geboren, tätig, aktiv ..? Könntest du das noch ergänzen? Danke, --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' • (''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'') 22:15, 23. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
:Hi Berihert, nichts zu danken! Ich habe vielmehr zu danken, soviele Artikel die ich nur durch deine Arbeit lesen kann! Ich habe es gerade erg. er wurde an diesem Tag geboren. Vielen Dank auch nochmal für den Hinweis. Schönen Abend/Nacht! -- [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 23:27, 23. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== Kunstmuseum Dnipropetrowsk ==<br />
<br />
Hi Dnepro, habe einen Artikel über [[Tetjana Pata]], eine Künstlerin der [[Petrykiwka-Malerei]] erstellt. 2014 fand eine Ausstellung ihrer Werke im [[Kunstmuseum Dnipropetrowsk]] statt,([http://artmuseum.dp.ua/?p=3508&lang=ua]) und wie du siehst ist der Link rot. Weisst du, woran das liegt?? ;) --'''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' ♦ <small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'')</small> 18:36, 6. Jan. 2015 (CET)<br />
:Hallo Berihert, und erstmal ja kann ich und es tut mir leid das ich erst jetzt antworte, hab es schon früher gesehen aber bin halt gerade wirklich hier in der Ausbildungsendphase und kann leider vorübergehend nicht viel machen. Ich versuche aber mein bestes. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 12:50, 11. Jan. 2015 (CET)<br />
::Hallo Berihert, so jetzt hab ich meine Prüfung hinter mir und bin endlich dazu gekommen (wie du siehst ist der Link jetzt nicht mehr rot). --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 14:53, 1. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
== Oschadbank and Ukreksimbank ==<br />
Hello! I have one request to you)). Can you write articles about [[Oschadbank]] and [[Ukreximbank]] in Deutsche Wikipedia. These are two big banks are part of the "Big Three" major banks in Ukraine. Another one is [[Privatbank (Ukraine)|Privatbank]], article on which you have written (about the largest banks in Ukraine you can read [[:en:List of banks in Ukraine|here]]). Please write these two articles, even if it is only one template and a brief description. I will be very thankful to you)) --[[:en:User:TheLotCarmen|TheLotCarmen]], 20:01, 16. Jan. 2015 (CET)<br />
<br />
:как ты видишь один линк уже синий :D --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 11:44, 17. Jan. 2015 (CET)<br />
::Cпасибо) --[[Benutzer:TheLotCarmen|TheLotCarmen]] ([[Benutzer Diskussion:TheLotCarmen|Diskussion]]) 12:08, 17. Jan. 2015 (CET)<br />
::Простите за беспокойство, можете еще написать статью об Ощадбанк. Этот государственный банк является третьим по величине активов но второй по доле на розничном рынке финансовых услуг и обладает самой многочисленной сетью отделений. --[[Benutzer:TheLotCarmen|TheLotCarmen]] ([[Benutzer Diskussion:TheLotCarmen|Diskussion]]) 14:27, 29. Jan. 2015 (CET)<br />
:::Не все хорошо (и ты можешь на ты я еще не такой старый) просто если ты бы мог прочитать на майей странице написана "und bin seit XX Tagen schwer beschäftigt und höchtens Abends oder am WE verfügbar." ато это значит "я уже ХХ дней сильна занять и толкьо вечером или на выходных доступный" поэтому это длилась ну, вот пожалуйста [[Staatliche Sparbank der Ukraine]]. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 12:04, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
::Большое тебе спасибо! Если потребуется тебе помощь - обращайся) Всего тебе хорошего! --[[Benutzer:TheLotCarmen|TheLotCarmen]] ([[Benutzer Diskussion:TheLotCarmen|Diskussion]]) 15:21, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
:::та не за что, и смотри а то правдо обращусь; И тебе тоже всего хорошего :D MfG --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 18:35, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
== Лоцманська Кам'янка ==<br />
<br />
War das Dorf Lozmanska Kamjanka (ukrainisch {{lang|uk|Лоцманська Кам'янка}}) früher eigenständig und ist heute ein Ortsteil vom [[Rajon Schowtnewe (Dnipropetrowsk)|Stadtrajon Schowtnewe]] von [[Dnipropetrowsk]]? Ich frage, weil ich einen Artikel über [[Iwan Kasanez]] einen USSR-Politiker geschrieben habe, der Ort als sein Geburtsort genannt wird und ich da keine falschen Angaben machen will. Und im Rajon Oktober scheinst du dich ja auszukennen. Gruß, '''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' ♦ <small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'')</small> 12:52, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
:Ja, genau es war früher ein Dorf und gehört heute zu Dnepropetrowsk (genauer zum Stadtrajon Schowtnewe). Ist alles richtig. MfG --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 13:03, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
== Елизавето-Каменец ==<br />
<br />
Ach ja, [[Olexij Watschenko]], ein weiterer USSR-Politiker kommt aus Elysaweto-Kamenez ({{lang|uk|Елизавето-Каменец}}), muss auch in/bei Dnipro gelegen haben. Weisst du was über diesen Ort? '''[[Benutzer:Berihert|Berihert]]''' ♦ <small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|Diskussion]]'')</small> 12:55, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
:Gehört hatte ich es auch schon, hab aber gerade mal diesen Artikel [[:uk:Дніпропетровська округа]] gefunden in dem steht, das der Hauptort des Okrugs Elysaweto-Kamenez (ukr. Лизавето-Кам'янка) der Ort [[:uk:Кам'янка (Дніпропетровськ)]] (im Heutigen Stadtrajon Amur-Nischnjodnipro) befand und durch die dort vorhanden Koordinaten kannst du es dir hier auf [https://www.google.com/maps/place/48%C2%B031%2713.3%22N+34%C2%B057%2711.9%22E/@48.5188574,34.9553629,14z/data=!4m2!3m1!1s0x0:0x0?hl=uk Gmaps] anschauen. '''PS''': Beide Orte sind auch hier auf dem Bild zusehen [/media/wikipedia/commons/2/24/Dnepr_rajons.png Wiki Commons zur Stadgliederung Dnipropetrowsk] --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 13:19, 7. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
== Glückwunsch zur bestandenen Prüfung! ==<br />
<br />
[[Benutzer:Berihert|<span style="color:grey; text-shadow:gray 1px 1px 2px; class=texhtml">Berihert ♦</span>]] <sup><small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|<span style="color:grey">Disk.</span>]]'')</small></sup> 17:35, 7. Jul. 2015 (CEST)<br />
:Danke, Berihert! --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 10:21, 9. Jul. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ==<br />
<br />
Diese Hochschule hieß nie Universität, und daher ist auch kein Vergleich mit Universitäten sinnvoll - siehe [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hannover&oldid=prev&diff=148025312] --[[Benutzer:House1630|House1630]] ([[Benutzer Diskussion:House1630|Diskussion]]) 11:23, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
<br />
:Ja du hast recht, die MHH hieß nie "Universität", in diesem Satz geht es aber zu etwa 0% um den Namen und ob sie mal "Universität" im Namen hatte oder nicht. Vielmehr geht es darum ihre strukturellen ("inneren Aufbau") Unterschiede im Vergleich mit Universitäten herauszuheben! Es ist ein Vergleich und sagt "Dieses Bildungseinrichtung ist nicht wie die, die sich als Universität bezeichnen organisiert" und als solchen finde ich ihn auch angemessen. Und ich bitte dich, wenn du eine Diskussion startest, dann warte doch bitte bis ich darauf antworte. PS: Kurzgesagt: Es geht darum die organisatorischen Besonderheiten der MHH herauszuheben --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 11:38, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
::PPS: schau mal in den Artikel [[Medizinische Hochschule Hannover]] erster Satz, Zitat: "'''Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist eine Medizinische Universität in Hannover.''' Außer den klassischen Studienfächern wie Medizin, Zahnmedizin, Biochemie und Biomedizin können postgraduale Studiengänge wie Gesundheitswissenschaften belegt werden." --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 11:38, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
:::PPPS: [[http://studiengaenge.zeit.de/hochschule/112/medizinische-hochschule-hannover-mhh Zeit zur MHH]], [[http://www.hannover.de/Wirtschaft-Wissenschaft/Wissenschaft/Hochschulen-und-Forschung/Hochschulen/Medizinische-Hochschule-Hannover Stadt Hannover zur MHH]]; Ich würde dich bitten mir bis 12:30 zu antworten oder die Änderung selbst rückgangig zu machen. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 11:47, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
:::: Universitäten und Hochschulen haben in Deutschland gewisse traditionelle Strukturen, das ist richtig. Da die MHH aber eine Hochschule ist, müsste ein Vergleich mit anderen Hochschulen erfolgen. --[[Benutzer:House1630|House1630]] ([[Benutzer Diskussion:House1630|Diskussion]]) 11:53, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
::::: Die MHH heißt zwar "Hochschule" ist aber tatsächlich eine Universität mit Promotionsrecht (Siehe [[http://studiengaenge.zeit.de/hochschule/112/medizinische-hochschule-hannover-mhh Zeit zur MHH]], [[http://www.hannover.de/Wirtschaft-Wissenschaft/Wissenschaft/Hochschulen-und-Forschung/Hochschulen/Medizinische-Hochschule-Hannover Stadt Hannover zur MHH]]). Hochschule ist ein Begriff der Neutral sowohl eine [[Fachhochschule]] als auch eine [[Universität]] bezeichnen kann (Siehe [[Hochschule]], Zitat: '''Hochschule (Abkürzung: HS) ist der Oberbegriff für eine Einrichtung des tertiären Bildungsbereichs.''') --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 12:01, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
:::::: Aufgrund fehlender Antwort oder Initiative trotz [[Benutzer Diskussion:House1630#Bitte mal melden|Hinweis]] habe ich die Änderung rückgängig gemacht. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 12:46, 15. Nov. 2015 (CET)<br />
<br />
== Borys Filatow ==<br />
<br />
Magst du einen Artikel zu [[Borys Filatow]] erstellen? Ich hab mal mit der Partei [[Ukrainische Union der Patrioten|UKROP]] angefangen, bin aber nicht allzu weit gekommen. Da gibt's auch noch einige Rotlinks. Gruß, [[Benutzer:Berihert|<span style="color:grey; font-family:serif; text-shadow:gray 1px 1px 2px;">Berihert&nbsp;♦</span>]]&nbsp;<sup><small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|<span style="color:grey">Disk.</span>]]'')</small></sup> 21:51, 20. Jan. 2016 (CET)<br />
:Gerne, es gibt noch einen Abschnitt den ich an Dnipro bearbeiten möchte (hoffentlich dieses WE), aber dann ja gerne. All red links must die. MfG --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 22:05, 20. Jan. 2016 (CET)<br />
::Sehr gut. Danke [[Benutzer:Berihert|<span style="color:grey; font-family:serif; text-shadow:gray 1px 1px 2px;">Berihert&nbsp;♦</span>]]&nbsp;<sup><small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|<span style="color:grey">Disk.</span>]]'')</small></sup> 22:10, 20. Jan. 2016 (CET)<br />
:::Bitte, gern geschehen --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 22:11, 20. Jan. 2016 (CET)<br />
::::Ich habe gerade den ersten Entwurf online gestellt. MfG --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 17:28, 24. Jan. 2016 (CET)<br />
::::::Gut. Hab noch die Kategorien sortiert. Was den Punkt Kritik betrifft: Ist in der Uk eigentlich irgendein Politiker wählbar? Langsam verliere ich da die Hoffnung auf Besserung. [[Benutzer:Berihert|<span style="color:grey; font-family:serif; text-shadow:gray 1px 1px 2px;">Berihert&nbsp;♦</span>]]&nbsp;<sup><small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|<span style="color:grey">Disk.</span>]]'')</small></sup> 17:37, 24. Jan. 2016 (CET)<br />
:Haha, Politiker sind bei uns nicht wählbar, da habe ich die Hoffnung schon aufgegeben! Ich hoffe das alle die sich gerade Politiker nennen kollektiv der [[Lustrationsgesetz (Ukraine)|Lustration]] zum Opfer fallen. Ich hoffe erst wieder auf die nächste "Politiker"-Generation, die wirkliche Generation Maidan!<br />
::Ja, bleibt zu hoffen, das die einen Posten in der Politik nicht als Selbstbedienungsladen sehen. [[Benutzer:Berihert|<span style="color:grey; font-family:serif; text-shadow:gray 1px 1px 2px;">Berihert&nbsp;♦</span>]]&nbsp;<sup><small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|<span style="color:grey">Disk.</span>]]'')</small></sup> 18:38, 24. Jan. 2016 (CET)<br />
:::Ja, hoffen. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:14, 24. Jan. 2016 (CET)<br />
<br />
== <abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> ==<br />
<br />
war eine gute Lösung von dir. Gleich übernommen in meiner Test.- und Beispielseite<br />
:Ja finde ich eine sehr elegante und dezente Lösung um den Text (optisch) zu entlasten/verschlanken. Freut mich das es dir auch zusagt. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 22:45, 1. Feb. 2016 (CET)<br />
<br />
== Hab an Murli geschrieben, aber auch für dich ==<br />
<br />
[[Benutzer_Diskussion:Murli#Zur_Info]] Gruß, [[Benutzer:Berihert|<span style="color:grey; font-family:serif; text-shadow:gray 1px 1px 2px;">Berihert&nbsp;♦</span>]]&nbsp;<sup><small>(''[[Benutzer Diskussion:Berihert|<span style="color:grey">Disk.</span>]]'')</small></sup> 23:54, 4. Feb. 2016 (CET)<br />
:Danke! --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 19:29, 5. Feb. 2016 (CET)<br />
::Weißt du wie es gerade darum steht, neue Entwicklungen...? --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 03:03, 9. Feb. 2016 (CET)<br />
<br />
== Wikiläum ==<br />
<br />
{{Wikiläum|Silber|Dnepro..| [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 10:01, 24. Sep. 2018 (CEST)}}<br />
Hallo Dnepro..! Am 24. September 2008, also vor genau 10 Jahren, hast Du hier zum ersten Mal editiert und daher gratuliere ich Dir heute zum zehnjährigen Wikiläum. <br />
Seitdem hast Du über 2.700 Edits gemacht und 57 Artikel erstellt, wofür Dir heute einmal gedankt sei. Besonders verdient gemacht hast Du Dich dabei um die enzyklopädische Darstellung der Ukraine.<br />
In letzter Zeit bist Du leider weniger aktiv, aber das ändert sich vielleicht auch mal wieder. Eventuell kann eine kleine Anerkennung wie diese hier auch als Anregung dienen, wer weiß? Ich hoffe jedenfalls, dass Du Dich nicht auf Dauer verabschiedet hast, sondern dass Du weiter dabei bist und dass die Arbeit hier Dir wieder Spaß machen wird. <br />
Beste Grüße + frohes Schaffen -- [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 10:01, 24. Sep. 2018 (CEST)<br />
<br />
== Settlements in Zaporozhye in the 18th century, Zaporozhye lands of the times of the New Sich ==<br />
<br />
Привет, Роман {{unsigniert|AlexSNO|17:43, 22. Dez. 2019 (CET)}}<br />
На замечательной карте 1775_Zaporizhya.png указаны 3 хутора Мандрыки 17 века под Донецком<br />
Откуда взяты данные, заранее спасибо AlexSNO {{unsigniert|AlexSNO|17:50, 22. Dez. 2019 (CET)}}--[[Benutzer:AlexSNO|AlexSNO]] ([[Benutzer Diskussion:AlexSNO|Diskussion]]) 20:38, 22. Dez. 2019 (CET)<br />
<br />
== Herzlichen Glückwunsch zum 8. Platz beim CEE Spring 2021! ==<br />
<br />
[[File:CEE Barnstar.jpg|thumb|CEE Barnstar 2021]]<br />
<br />
Hallo Dnepro!<br />
<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 8. Platz beim CEE Spring! Du kannst dich gern per Wikimail oder Mail an [[Benutzer:Manfred Werner (WMAT)]] wenden bzgl. deines Preises. <br />
<br />
Falls du noch Anregungen fürs nächste Jahr hättest, hab ich einen [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Wikimedia_CEE_Spring_2021#Anregungen_f%C3%BCrs_n%C3%A4chste_Jahr Abschnitt im heurigen Projekt] dazu angelegt. LG, --[[Benutzer:Braveheart|Braveheart]] [[Benutzer Diskussion:Braveheart|<sup>Diskussion</sup>]] 21:18, 14. Jul. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Umfrage Technische Wünsche: Der Gewinner steht fest ==<br />
<br />
Vielen Dank, dass du bei der diesjährigen Umfrage mitgemacht hast. Gewonnen hat ein Thema, für das du selbst auch abgestimmt hast: '''Wiederverwendung von Einzelnachweisen vereinfachen'''! Auf der [[Wikipedia:Technische Wünsche/Topwünsche/Wiederverwendung von Einzelnachweisen|Projektseite des Themenschwerpunkts]] werden in Zukunft alle wichtigen Schritte und Erkenntnisse dokumentiert. Wie das Ergebnis ermittelt wurde, ist [[Wikipedia:Umfragen/Technische Wünsche 2022 Themenschwerpunkte/Ergebnisse|auf dieser Seite]] detailliert beschrieben.<br />
<br />
Mit diesem Themenschwerpunkt wird sich das Team Technische Wünsche für zwei Jahre beschäftigen und dort Verbesserungen umsetzen. Als Erstes ist eine Recherchephase vorgesehen, in der ermittelt wird, was die dringendsten Probleme in diesem Bereich sind. <br />
<br />
Möglicherweise wunderst du dich, warum du schon wieder eine Nachricht auf deiner Diskussionsseite erhältst. Die Umfrage Technische Wünsche ist eine große Veranstaltung, die etwa einmal im Jahr stattfindet. Und je mehr Leute mitmachen, desto aussagekräftiger ist das Ergebnis. Jetzt wo die Umfrage vorbei ist, endet auch die Werbung für die Umfrage, aber: Um sicherzustellen, dass die Verbesserungen in diesem Bereich auch sinnvoll und nutzbar sind, ist das Projektteam auf Feedback angewiesen. Dazu wird es immer mal wieder Gelegenheit geben, beispielsweise wenn Rechercheergebnisse vorliegen, Ideen für Lösungsansätze oder auch fertige Funktionen. Weil du für das Thema abgestimmt hast, möchten wir dich über solche Meilensteine in diesem Themenschwerpunkt informieren. Falls du das nicht möchtest, [[Wikipedia Diskussion:Technische Wünsche/Topwünsche/Wiederverwendung von Einzelnachweisen#Ich%20m%C3%B6chte%20NICHT%20%C3%BCber%20Meilensteine%20in%20diesem%20Themenschwerpunkt%20informiert%20werden|kannst du uns das einfach hier mitteilen]].<br />
<br />
'''Abschließend noch eine Bitte''': Ein Ziel des Projekts Technische Wünsche ist es, die Meinungen und Vorstellungen möglichst vieler unterschiedlicher Personen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Arbeitsweisen zu beachten. Schließlich soll die Software so weiterentwickelt werden, dass alle davon profitieren. Wir würden gerne erfahren, wie sich die Gruppe derjenigen, die an der Umfrage 2022 teilgenommen haben, zusammensetzt. Daher wäre es toll, wenn du dir etwa '''fünf Minuten''' Zeit nehmen könntest, um anonymisiert ein paar Fragen zu dir und zur Umfrage zu beantworten. Bei dem Fragebogen werden alle Vorgaben des Datenschutzes berücksichtigt. Jede einzelne Frage ist optional zu beantworten. Weitere Informationen dazu gibt es im Fragebogen selbst. Vielen Dank für deine Teilnahme! <br />
<br />
* [https://wikimedia.sslsurvey.de/Technische-W-nsche-Feedback-2022/ Zum Fragebogen] (bis 28.2.)<br />
<br />
– Für das Team Technische Wünsche, [[Benutzerin:Johanna Strodt (WMDE)|Johanna Strodt (WMDE)]] 13:49, 10. Feb. 2022 (CET)<br />
<!-- Nachricht versandt von Benutzer:Johanna Strodt (WMDE)@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Johanna_Strodt_(WMDE)/MassMessageRecipients&oldid=22806457 --><br />
<br />
== Deine Übersetzung von [[:Benutzer:Dnepro../Revolution on Granite]] ==<br />
Hallo {{STAMMSEITE}}! Du wirst hiermit benachrichtigt, dass deine Übersetzung mit dem Tool „Inhaltsübersetzung“ als Importantrag auf [[Wikipedia:Importwünsche]] automatisch eingetragen wurde. Da die geltenden [[Wikipedia:Lizenzbestimmungen Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported|Lizenzen]] auch in Deinem [[Wikipedia:Benutzernamensraum|Benutzernamensraum (BNR)]] einzuhalten sind und nicht gegen Urheberrechte verstoßen werden darf, bitten wir dich, dies im Feld „Erledigungsvermerk/Anmerkung“ des Importantrags zu bestätigen, damit der Importvorgang vorgenommen werden kann. Vielen Dank, <span style="text-shadow:#0000FF 1px 1px 2px;">[[Benutzer:Luke081515/Bot|Luke081515]][[User:Luke081515Bot|Bot]]</span> 10:40, 24. Jun. 2022 (CEST) <br /><br />
<small>If you don’t speak German, please click [[Benutzer:Luke081515Bot/ImportMessage/en|here]] for English information. Greetings, <span style="text-shadow:#0000FF 1px 1px 2px;">[[Benutzer:Luke081515/Bot|Luke081515]][[User:Luke081515Bot|Bot]]</span> 10:40, 24. Jun. 2022 (CEST) </small><br />
<br />
== Geschichte der Ukraine ==<br />
<br />
Hallo Dnepro,<br />
<br />
ich möchte den Artikel über die Geschichte der Ukraine erweitern und wurde gebeten, mich an Sie zu wenden, da Sie ihn in der Vergangenheit bearbeitet haben. Was mir in der aktuellen Version fehlt, ist: die Vorgeschichte, wie es zum "Brotfrieden" kam (z.B. die Arbeit der Union der Befreiung der Ukraine in deutschen Lagern für Kriegsgefangene seit 1914), Zusammenhang zwischen der Westukrainischen Volksrepublik, die 1920 zu Polen kam, und dem Krieg gegen Polen 1943 (z.B. Entwicklung der ukrainischen Militärorganisation zur OUN, Befriedung der Ukrainer in Ostgalizien, Einmarsch der Sowjetunion in Polen [de facto in die Westukraine]), weitere Aufschlüsselung der Perioden der Repressionen in der Sowjetunion, Ukrainer in DPs Lagern in Deutschland (1945-1949) und was ich am meisten vermisse - die Existenz und Tätigkeit der Ukrainischen Volksrepublik im Exil bis zu ihrer Vereinigung mit der heutigen Ukraine 1992. Mein Problem (und daher auch eine Bitte um Hilfe) ist: wie kann man einem Artikel eine verständliche Struktur geben und gleichzeitig parallele Ereignisse erörtern, die a) in der Sowjetukraine b) in der westlichen Ukraine unter Polen c) in der Ukrainischen Volksrepublik im Exil stattfinden? Vielleicht können Sie mir einen Vorschlag machen? Würde mich über einen Tipp von einem WP-Benutzer freuen, da mein erster Versuch anscheinend etwas verwirrend für die anderen war. <br />
<br />
Nebenbei bemerkt: Vor einiger Zeit habe ich von den meisten dieser Ereignisse noch nicht einmal gehört, und es hat mich viel Zeit gekostet, mich zu informieren. Viele scheinbar unzusammenhängende Ereignisse ergaben schließlich einen Sinn, und ich wäre froh, wenn ich diese Zeit für andere sparen könnte. Außerdem ist die Ukraine heute ein Thema für Historiker verschiedener Fachrichtungen. Vielleicht würden einige von ihnen einen Blick in das Wiki werfen und ein interessantes Forschungsthema neben der bereinigten Version der Geschichte finden, die die meisten jetzt kennen. --[[Benutzer:Krispe13|Krispe13]] ([[Benutzer Diskussion:Krispe13|Diskussion]]) 18:46, 23. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
:Hi Krispe13!<br />
:Vielen Dank erstmal für deine ganze Mühe, es ist tatsächlich sehr viel Arbeit!<br />
:Entschuldige auch bitte die bisher 13 Tage Wartezeit, ich bin aktuell aufgrund beruflicher Gründe etwas knapp an Zeit aber ich werde versuchen deine Änderungen im Artikel so gut es geht nachzuvollziehen und dir dann Antworten.<br />
:----<br />
:Ganz generell könnte ich nur sagen ich habe gute Erfahrungen damit gemacht für parallele Ereignisse einen Oberabschnitt zu machen mit dann 2 (oder mehr) Unterabschnitten zu machen // also z.B.<br />
:- Geschichte zwischen 1943 und 1945<br />
:-- Ereignisse in der Westukraine<br />
:-- Ereignisse in der Ostukraine<br />
:Ein Beispiel dafür wäre hier in dem Artikel zur [[Polowizja_(Fluss)|Polowizja]] im Abschnitt "Verlauf" und "Mündung" zu finden, wo ich zwei parallele Theorien gegenüberstelle<br />
:Mit besten Grüßen [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 11:31, 6. Apr. 2023 (CEST)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Scholless&diff=231659501Benutzer Diskussion:Scholless2023-03-09T20:33:40Z<p>Dnepro..: Neuer Abschnitt /* Leah Rachel Yoffie */</p>
<hr />
<div>== Wolfgang Kindl ==<br />
Hallo, würdest du bitte statt blind immer Dasselbe zu tun, auch mal auf andere Argumentationen hören? [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Reden]] 22:18, 1. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
So langsam kann ich nur noch am Verstand zweifeln. [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Reden]] 22:39, 1. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
== Vandalismusmeldung ==<br />
<br />
Guten Tag. Willkommen bei Wikipedia.<br />
<br />
Du wurdest auf der [[Wikipedia:Vandalismusmeldung#Benutzer:Scholless|Vandalismusseite gemeldet]].<br />
<br />
Es ist auf Wikipedia üblich, strittige Änderungen auf der Diskussionsseite des Artikels zu besprechen. Dadurch können auch Dritte die Zusammenhänge auf einen Blick erkennen, ohne die Versionsgeschichte durchblättern zu müssen. Das sollten auch Möchtegernplatzhirsche wie Dein Kontrahent wissen. Bitte sei so freundlich und diskutiere Strittiges VOR einer Änderung im Artikel auf der Diskussionsseite des Artikels und erziele dort einen Konsens. Aufgrund eures Verhaltens (Editwar) ist der Artikel gesperrt.<br />
<br />
Bitte sei zukünftig freundlich und zuvorkommend, auch wenn Du an altgediente Wikipedianer gerätst, die sich unfreundlich verhalten. Du kannst sie nicht ändern aber vielleicht die Stimmung verbessern und die Diskussionskultur positiv beeinflussen.<br />
<br />
Viele Grüße<br />
--[[Spezial:Beiträge/93.198.161.44|93.198.161.44]] 00:07, 4. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
<br />
<div class="noprint" style="border: 1px solid blue; background: #FFFFFF; padding: 5px;"><br />
<br />
== Herzlich willkommen in der Wikipedia, Scholless! ==<br />
Ich habe gesehen, dass [[Wikipedia:Warum sich hier alle duzen|du]] dich kürzlich hier angemeldet hast, und möchte dir ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest:<br />
<!-- Navigationsleiste BEGINN --><br />
<div style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#FFFFFF; font-weight:bold; margin-bottom:1em; padding:0.2em 0.8em 0.2em 0.8em; text-align:center;"><br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Ambox emblem arrow.svg|25px|link=Wikipedia:Tutorial]] [[Wikipedia:Tutorial|Tutorial&nbsp;für&nbsp;neue&nbsp;Autoren]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Text-x-generic with pencil.svg|25px|link=Hilfe:Seite bearbeiten]] [[Hilfe:Seite bearbeiten|Hilfe&nbsp;zum&nbsp;Bearbeiten]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Emblem-question.svg|25px|link=Hilfe:FAQ]] [[Hilfe:FAQ|Häufige&nbsp;Fragen]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Aiutare.svg|25px|link=Hilfe:Übersicht]] [[Hilfe:Übersicht|Alle&nbsp;Hilfeseiten]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Blank user.svg|25px|link=Wikipedia:FzW]] [[Wikipedia:Fragen zur Wikipedia|Fragen&nbsp;stellen]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:MentorenProgrammLogo-7 Part.svg|25px|link=WP:MP]] [[Wikipedia:Mentorenprogramm|Persönliche&nbsp;Betreuung]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Tango style Wikipedia Icon.svg|25px|link=Wikipedia:Beteiligen]] [[Wikipedia:Beteiligen|Wie&nbsp;beteiligen?]] •</span> <br />
<span style="white-space:nowrap;">[[Datei:Emblem-section.svg|25px|link=Wikipedia:Richtlinien]] [[Wikipedia:Richtlinien|Richtlinien]]</span><br />
</div><br />
<!-- Navigationsleiste ENDE --><br />
[[Datei:Signaturhinweis deutsch vector.png|rechts|gerahmt|Diskussionsbeiträge sollten immer mit Klick auf diese Schaltfläche [[Hilfe:Signatur|unterschrieben]] werden – Beiträge zu [[Wikipedia:Artikel|Artikeln]] hingegen nicht.]]<br />
* [[Wikipedia:Sei mutig|Sei mutig]], aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind. Daher wahre bitte immer einen [[Wikipedia:Wikiquette|freundlichen Umgangston]], auch wenn du dich mal über andere ärgerst.<br />
* Bitte gib bei Artikelbearbeitungen möglichst immer eine [[Wikipedia:Belege|Quelle]] an (am besten als [[Hilfe:Einzelnachweise|Einzelnachweis]]).<br />
* Begründe deine Bearbeitung kurz in der [[Hilfe:Zusammenfassung und Quellen|Zusammenfassungszeile]]. Damit vermeidest du, dass andere Benutzer deine Änderung rückgängig machen, weil sie diese nicht nachvollziehen können.<br />
* Nicht alle Themen und Texte sind für eine Enzyklopädie wie die Wikipedia geeignet. Enttäuschungen beim Schreiben von Artikeln kannst du vermeiden, wenn du dir zuvor [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist]] und [[Wikipedia:Relevanzkriterien]] anschaust.<br />
Schön, dass du zu uns gestoßen bist – und: Lass dich nicht stressen.<br />
<br />
Einen guten Start wünscht dir [[Spezial:Beiträge/93.198.161.44|93.198.161.44]] 00:36, 4. Feb. 2015 (CET)<br />
</div><br />
<br />
<br />
== Tut mir leid Scholless, ==<br />
ich habe versucht, Deinen Start etwas erfreulicher zu gestalten und die auf Dich gemünzte oben stehende Aussage "So langsam kann ich nur noch am Verstand zweifeln." sowie die einem Bearbeitungskommentar stehende und auf Dich gemünzte Aussage "langsam muß man am Geisteszustand zu zweifeln" entfernen zu lassen. Das ist mir leider nicht gelungen. Sei aber versichert, dass solche abwertenden Aussagen in diesem Projekt häufig sind und nichts, aber auch rein gar nichts über den Empfänger aussagen. Deswegen nimm Dir das bitte nicht zu Herzen und bleibe als Autor und Mitautor bei Wikipedia.<br />
<br />
Vielleicht solltest Du vorher in der Autorenliste schauen, in welchen Artikeln Du Änderungen schreibst. Es müssen ja nicht Artikel sein, wo der Haupt-Autor schlechte Absichten von Dir vermuten könnte. Auf keinen Fall solltest Du in Edit-Wars einsteigen oder solche mitmachen sondern immer die Diskussion suchen, wenn es Meinungsverschiedenheiten um Formulierungen gibt; und insbesondere dann, wenn Dir die Diskussion angeboten wird. Das hast Du im Falle des Artikels "Wolfgang Kindl" leider versäumt und musst es Dir vorhalten lassen. Also, beim nächsten Mal die Diskussion suchen und überlegen, ob es wirklich wichtig ist, die eigene Formulierung durchzusetzen oder ob Du mit der Änderung durch einen Kollegen leben kannst. In der Regel - und auch hier war es meiner Meinung nach so - werden Änderungen nicht gemacht, um Dich zu ärgern sondern weil der Ändernde der Meinung ist, seine Formulierung sei besser. Dies kann man dann auf der Diskussionsseite klären.<br />
<br />
Lass Dich nicht verdrießen und erlebe noch viele produktive Stunden bei oder auf Wikipedia. Viele Grüße --[[Spezial:Beiträge/93.198.169.87|93.198.169.87]] 20:25, 4. Feb. 2015 (CET)<br />
:Noch besser ist es, du ignorierst den verlogenen Unsinn dieses Feiglings, der sich ausloggt um anonym stänkern zu können und redest schlichtweg beim nächsten mal mit den Leuten statt blind immer wieder Dasselbe zu tun. Denn dann klappt das hier auch alles. [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Reden]] 22:19, 4. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
== BNS ==<br />
Bitte mal [[WP:BNS]] lesen. -- [[Benutzer:Hans Koberger|Hans Koberger]] 17:21, 23. Feb. 2015 (CET)<br />
:Leider hat Herr Koberger es nie getan. [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Reden]] 00:02, 24. Feb. 2015 (CET)<br />
:: Und Herr Marcus liest am Besten [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Regis_Philbin&diff=prev&oldid=139150287 seine eigenen Bearbeitungen] durch... -- [[Benutzer:Hans Koberger|Hans Koberger]] 08:19, 24. Feb. 2015 (CET)<br />
<br />
== Jürgen Hammerstaedt ==<br />
<br />
Hi, bitte begründe doch mal deine Version und warum du meinst, die mit einem Edit-War durchdrücken zu müssen. -- Gruß, [[user:aka|aka]] 21:09, 31. Mär. 2015 (CEST)<br />
: Ich habe geschrieben, dass alles einheitlich sein soll, so wie du es jetzt getan hast, aber nur 2 Änderungen permanent durchdrücken zu müssen zeugt auch nicht gerade von großer Einsicht!<br />
:: Die zwei Änderungen waren aber die, bei denen es falsch war - beim Rest geht es so oder so, falsch ist da beides nicht. Konkret: wenn man "von" schreibt, muss man (in den meisten Fällen) auch "bis" schreiben, "Von 1900-2000" ist also falsch, nicht aber "in den Jahren 1900-2000". Naja, jetzt haben wir hoffentlich eine Version, mit der wir beide einverstanden sind. -- Gruß, [[user:aka|aka]] 21:14, 31. Mär. 2015 (CEST) (PS: Diskussionbeiträge bitte mit <nowiki>-- ~~~~</nowiki> unterschreiben)<br />
<br />
Lass uns ein Verbrüderungsbier trinken :-) !!!--[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:16, 31. Mär. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Willkommen beim [[Portal:Luftfahrt]] ==<br />
Hallo Scholless und noch einmal „Willkommen“ in der deutschsprachigen Wikipedia! Ich habe gesehen, dass Du Dich für Luftfahrtartikel interessierst – zumindest habe ich das aus deinem Edit in [[Flughafen Lübeck]] interpretiert. Für Luftfahrtinteressierte haben wir hier in der Wikipedia eine eigene Anlaufstelle, das [[Portal:Luftfahrt]]. Dort treffen sich Autoren auf dem Gebiet der Artikel über Flugzeuge, Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugunfälle (und andere!) und besprechen Änderungen, diskutieren Verbesserungen oder „klönen“ einfach ein wenig. Wenn Du Interesse hast, würden wir uns freuen, wenn Du Dich auf der Seite [[Portal Diskussion:Luftfahrt]] einbringst.<br />
Noch einmal Hallo von mir und weiterhin viel Spaß in der Wikipedia! --[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]] ([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]]) 10:23, 6. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Deine Änderungen ==<br />
<br />
Hallo Scholless, bitte ändere nicht in Artikeln eine mögliche Schreibweise auf eine andere ab, das wird hier nicht gerne gesehen. Es ist nicht nötig, „m“ in „Meter“ zu ändern, „9 Uhr“ ist genauso verständlich wie „9:00 Uhr“ und zudem löschst du dabei alle geschützten Leerzeichen. Deine kleinen Änderungen in eine Änderung zusammenzufassen würde zudem die Versionsgeschichte übersichtlicher halten. Ich habe die Änderungen im Artikel [[Flughafen Münster/Osnabrück]] zurückgesetzt (unabsichtlich durch kommentarlos zurücksetzen). --<span style="text-shadow:gray 0.1em 0.1em 0.25em; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 13:53, 6. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Datumskonventionen ==<br />
<br />
Hallo Scholless. Wie ich schon nach Deiner vorletzten Änderung im Artikel [[Flughafen Kuressaare]] [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafen_Kuressaare&diff=140629216&oldid=140628983 schrieb] möchte ich Dich bitten, die Präferenzen des Artikelhersteller bezüglich ''1930er-Jahre'' und ''1930er Jahre'' zu respektieren, siehe auch [[Wikipedia:Datumskonventionen#Zweistellige vs. vierstellige Jahresangaben]]. --[[Benutzer:Gereon K.|Gereon K.]] ([[Benutzer Diskussion:Gereon K.|Diskussion]]) 17:41, 8. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
: Auch das hat mit dem Hinweis zu tun, den ich Dir vorgestern im Abschnitt [[Benutzer Diskussion:Scholless#Deine_Änderungen|Deine Änderungen]] gegeben habe. Bitte lies die Beiträge anderer Nutzer hier und handle entsprechend oder, wenn Dir die Regeln zu undurchsichtig sind, nimm Dir einen '''[[WP:MP|Mentor]]'''. Dein Verhalten, gegen [[WP:Korrektoren]] zu handeln und Diskussionsbeiträge aus unserer Sicht unbeachtet zu lassen, wird nicht unendlich lange toleriert werden. Viele Grüße – <span style="text-shadow:#808080 1px 1px 2px; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 17:47, 8. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Hallo Filterkaffee,<br />
ich kann diesen Hinweis nicht nachvollziehen und wäre dir sehr dankbar, wenn du mir das etwas näher erläutern würdest! Ich habe keinerlei böse Absichten!--[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:00, 8. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Deine Änderungen sind minimalistischer Art, du änderst Schriftweise a) in Schriftweise b). Unsere Regeln lassen aber in den meisten Fällen beides zu – und dann bist du angehalten, eben nichts zu ändern, weil das oft zu Streit führt. Zumal du rein inhaltlich kaum bis gar nichts an den Artikeln änderst. – <span style="text-shadow:#808080 1px 1px 2px; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 23:06, 8. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Das mit den minimalistische Änderungen betrifft auch andere Teilnehmer und trotzdem werden die nicht "angemahnt". Wenn ich etwas als falsch erachte, dann bin ich der Meinung das auch erwähnen zu dürfen. Oder ist das falsch?--[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:10, 8. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Scholless, Deine Änderungen mit Einhaltung der Tausendertrennung zum Beispiel sind ja in Ordnung. Nur gibt es manche Dinge, bei denen es Ermessensspielraum gibt, wie z.B. der Trennstrich. Dort sollte die Vorliebe des Hauptautors berücksichtigt werden. Fühle Dich bitte durch unsere Bitten nicht angegriffen oder kritisiert. Es sind lediglich Bitten, die entsprechenden Richtlinien genauer zu studieren. Und wir fänden es schön, wenn Du Artikel auch inhaltlich ausbauen könntest anstatt nur formalistisch. Gruß, --[[Benutzer:Gereon K.|Gereon K.]] ([[Benutzer Diskussion:Gereon K.|Diskussion]]) 09:45, 9. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Hallo Scholless, dann liefer' mir bitte ein Beispiel eines anderen Benutzers, der kleine Änderungen vornimmt, die nicht hätten sein sollen. Es gibt durchaus minimalistische Änderungen, die Sinn machen, wie z.&nbsp;B. das Setzen von geschützten Leerzeichen (<nowiki>&nbsp;</nowiki>), um einen Zeilenumbruch zu verhindern. Das ist aber etwas anderes, als die 1930er Jahre-Geschichte oder 9 Uhr auf 9:00 Uhr zu ändern. Das ist auch von mir nicht böse gemeint, aber genau solche Änderungen führen zuerst zu einem Streit mit anderen Benutzern, zuerst zur Sperre des Artikels und später im schlimmsten Fall zur Sperre der Benutzer – und zu einem nachhaltig vergifteten Klima zwischen diversen Benutzern wegen so einer Kleinigkeit. Das ist einfach nur unnötig. – <span style="text-shadow:#808080 1px 1px 2px; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 10:18, 9. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Hallo Filterkaffee, du möchtest einen Benutzer von mir wissen, der kleine minimalste Änderungen vornimmt? Aka, der nimmt täglich unzählige Änderungen vor, sehr viele sind absolut in Ordnung, manche allerdings sind Erbsenzählerei! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:20, 9. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
{{Ping|Aka|p=}} nimmt Korrekturen vor – er korrigiert Fehler, z.&nbsp;B. Rechtschreibfehler. Du korrigierst nicht, du änderst – von der zulässigen Möglichkeit A auf die zulässige Möglichkeit B, das ist das was wir versuchen, dir zu erklären. Und das ist aus den von mir geschilderten Gründen hier eher unerwünscht. Akas Arbeit hingegen setzt das i-Tüpfelchen auf die Artikel und merzt Flüchtigkeitsfehler o.&nbsp;ä. aus. – <span style="text-shadow:#8F8F8F 1px 1px 2px; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 21:22, 9. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Alles klar! Übrigens nochmal vielen Dank für die Info zum Flughafen Varna! Ich war letztes Jahr sehr erstaunt über die gewaltigen Veränderungen gegenüber 2009. Nebenbei bemerkt eine traumhafte Stadt, kann ich nur empfehlen :-) --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:35, 9. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Korrekturen ==<br />
<br />
Hallo Scholless, aus welchen Gründen unternimmt du folgende Korrekturen (Auswahl) [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lech-Wa%C5%82%C4%99sa-Flughafen_Danzig&diff=prev&oldid=140962644][https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafen_Johannes_Paul_II._Krakau-Balice&diff=prev&oldid=141041615] [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Elmau&diff=prev&oldid=141041231] [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafen_Katowice&diff=prev&oldid=141041539] [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Elmau&diff=prev&oldid=141041215][https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=HK_Ertis_Pawlodar&diff=prev&oldid=140983389]? Ab tausend werden für gewöhnlich aufgrund von besserer Übersichtlichkeit solche Punkte gesetzt. Ich bitte dich in Zukunft derartige Änderungen zu unterlassen und [[WP:Rechtschreibung#Korrektoren]] zu beachten. --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 01:20, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Hallo Benqo,<br />
weil mir genau das einer erklärt hat, daß es so richtig sei!<br />
<br />
:Benqo, das stimmt so allgemein nicht, siehe [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Tausender- und Dezimaltrennzeichen]]. --[[Benutzer:Zollernalb|Zollernalb]] ([[Benutzer Diskussion:Zollernalb|Diskussion]]) 23:22, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
::Naja, auf jeden Fall muss man nicht 1.000 in 1000 ändern. Alleine schon wegen [[WP:Rechtschreibung#Korrektoren]] LG --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 23:27, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
:::Falsch. [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Tausender- und Dezimaltrennzeichen]] schlägt [[WP:Rechtschreibung#Korrektoren]]. --[[Benutzer:Zollernalb|Zollernalb]] ([[Benutzer Diskussion:Zollernalb|Diskussion]]) 23:52, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
::::Im Grunde ist es völlig egal wie man es schreibt. Es geht hauptsächlich darum, dass der Benutzer sich an gültige Varianten hält und nicht aus persönlichen Gründen massenhaft Änderungen diesbezüglich durchführt. --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 00:08, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
::::: Warum ärgert Dich das? -- [[Benutzer:Hans Koberger|Hans Koberger]] 07:07, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
:::::Benqo, es ist vollkommen korrekt, jederzeit die Regel [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Tausender- und Dezimaltrennzeichen]] umzusetzen. Natürlich ist es besser, gleichzeitig noch andere Verbesserungen durchzuführen, aber wenns nichts anderes gibt, kann man das durchaus auch allein machen. --[[Benutzer:Zollernalb|Zollernalb]] ([[Benutzer Diskussion:Zollernalb|Diskussion]]) 12:28, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Vielen Dank Hans Koberger und Zollernalb. Sorry, etwas vergessen --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 13:44, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
: Siehe dazu auch den folgenden Unterabschnitt. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 07:29, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
=== Du wurdest auf der Seite [[Wikipedia:Vandalismusmeldung#Benutzer:Scholless|Vandalismusmeldung]] gemeldet (2015-04-21T21:07:01+00:00) ===<br />
Hallo Scholless, Du wurdest auf der o.&nbsp;g. Seite gemeldet. Weitere Details kannst du dem '''[[Wikipedia:Vandalismusmeldung#Benutzer:Scholless|dortigen Abschnitt entnehmen]]'''. Wenn die Meldung erledigt ist, wird sie voraussichtlich [[Wikipedia:Vandalismusmeldung/Archiv/2015/04/21#Benutzer:Scholless|hier]] archiviert werden.<br /><br />
Wenn du zukünftig nicht mehr von diesem Bot informiert werden möchtest, trage dich [[Benutzer:Euku/Opt-out: VM-Nachrichtenempfänger|hier]] ein. – [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 23:07, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
Ich weiß nicht was dein Problem darstellt --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:10, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Hallo Scholless! Ich möchte Dich erneut auf [[WP:Rechtschreibung#Korrektoren]] hinweisen. Minimale Änderungen ohne inhaltliche Verbesserungen sind unerwünscht, vor allem wenn sie massenhaft erfolgen. Bitte nimm das zur Kenntnis. -- [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 23:15, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
::AKA hat mir erklärt, dass es entweder "von 1900 bis 1920" oder "1900-1920" heißt, aber eben nicht "von 1900-1920". Das leuchtet doch ein oder?<br />
<br />
Auf jeden Fall ist das kein Grund eine Vandalismusmeldung durchzudrücken, schon etwas lächerlich!!!<br />
: [[WP:Rechtschreibung#Korrektoren]] <sub>(Bitte weniger aggressiv)</sub> --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 23:31, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Soll ich etwa Dankeschön sagen? Was willst erwartest du eigentlich von mir?<br />
:Einsicht --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 23:35, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Genau, und das erwarte ich auch von dir! Und es gibt halt verschiedene Ansichten und Interpretationsmöglichkeiten (siehe AKA)! Also, warum nicht auch anderen gegenüber offen sein, das ist doch nicht schwer. Ich habe nicht immer recht, du aber auch nicht!!<br />
:Bitte Signieren nicht vergessen. Und etwas weniger Ausrufezeichen. Es ist nicht nötig, dies zu einem persönlichen Konflikt zu machen. Du wurdest auf bestehende Richtlinien hingewiesen. Bitte halte Dich an diese. Wenn Du zu einem Artikel inhaltlich beiträgst, kannst Du solche Kleinigkeiten gern nebenbei ändern. -- [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 23:48, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Alles klar, die "alten" haben immer Recht, ich weiß Bescheid, danke.--[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:52, 21. Apr. 2015 (CEST)<br />
:Vielleicht fängst du auch nur endlich mal an dich anzupassen. Du bist dich kein Neuling mehr, sondern schon mehrere Monate dabei. Irgendwann muß man doch mal merken, wie es läuft und daß dieses bockige durch-die-Wand-gehen-wollen einfach nicht geht. Hier muß man miteinander agieren, gegeneinander geht nicht. [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Reden]] 00:48, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Das sagt gerade der Herr Cyron! Wie gesagt: Mund halten, aber Gedanken sind Gottlob frei, da kann selbst ein 10-Sterne-Admin nichts ausrichten...<br />
:Wer sollte dieser 10-Sterne-Admin sein? [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Reden]] 22:38, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
::Marcus, kann mans nicht mal gut sein lassen? --[[Benutzer:Zollernalb|Zollernalb]] ([[Benutzer Diskussion:Zollernalb|Diskussion]]) 22:42, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
Um das Ganze mal abzuschließen, ich habe nichts unrechtes getan, ich habe nicht illegal gehandelt, sowohl Hans Koberger als auch Zollernalb haben mir attestiert, dass ich mich im Rahmen bewegt habe. Einzig und allein Benqo fühlte sich auf die Füsse getreten, warum weiß ich nicht, ist mir aber auch egal. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:51, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
: Ich kann diese Diskussion nicht verstehen. Scholless tut hier, nachdem ihm gesagt wurde, was er nicht tun soll, genau das, was nach WP-Richtlinien vorgesehen ist: er korrigiert Fehler, die gemäß diverser WP-Richtlinien Fehler sind, z. B. Tausendertrennzeichen. Das ist gleichzusetzen mit Korrekturen von Rechtschreibfehlern und hat nichts mit WP:Korrektoren zu tun, denn es sind keine ''stilistischen'' Änderungen. @ [[Benutzer:Scholless|Scholless]]: lass dich bitte durch die Fehlinterpretation von Benqo und Wolfgang Rieger nicht davon abhalten. Beachte aber bitte weiterhin, wie es dir schon gesagt wurde, was du ''nicht'' tun sollst. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 07:13, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
: @ [[Benutzer:Benqo|Benqo]]: Wenn du künftig diese Fehlerkorrekturen von Scholless zurücksetzt, ist ''genau das'' Vandalismus (i. S. v. ''Absichtliches Einbauen von Fehlern in Artikel''). Ich werde das beobachten und nötigenfalls auf VM melden. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 07:18, 23. Apr. 2015 (CEST) PS: Ich persönlich bin Befürworter von Tausendertrennzeichen auch bei vierstelligen Zahlen. Das ist aber in den einschlägigen WP-Richtlinien nicht vorgesehen, also halte ich mich dran. Wenn du was daran ändern willst, dann über die Richtlinien, nicht über eine VM gegen einen Benutzer, der sich an die bestehenden Richtlinien hält. <br />
: @ [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]]: Es wäre besser gewesen, wenn du dir zunächst die Änderungen von Scholless angesehen und mit den bestehenden WP-Richtlinien verglichen hättest, statt pauschal Scholless für etwas "anzuzählen", was er richtlinienkonform getan hat. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 07:20, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
::Selbstverständlich habe ich mir die Edits angesehen und dabei reichlich solche gefunden, bei denen man es so oder so machen kann oder bei denen es sich um rein stilistische Änderungen handelt. Wer solche Miniedits gegen Widerstände weiterzuführen versucht, der sucht Streit und das ist unerwünscht und genau auf solche Fälle zielt [[WP:Rechtschreibung#Korrektoren]]. --[[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 10:54, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
::: Und welche waren das, die eine aktuelle VM und eine daraus resultierende "Ansprache" / "Anzählung" des Benutzers rechtfertigen würden? Ich habe z. B. fast alle Flughafen-Artikel, die Scholless geändert hat, auf meiner Beobachtungsliste, und wenn dort etwas regelwidrig gewesen wären, glaube mir, ich hätte es angesprochen, hier oder auch auf VM. Diejenigen, die Benqo oben anspricht (und in der VM hat er keine weiteren konkret benannt) sind es jedenfalls nicht: die sind alle richtlinienkonform. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 11:05, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
::: Ich wollte eben auch nachfragen. Bitte nenne Scholles jene, die nicht in Ordnung waren, dass er sich danach richten kann. Grüße, --[[Benutzer:Hans Koberger|Hans Koberger]] 12:26, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Man darf also kein Punkt bei tausender setzen? Wo steht das? [[Wikipedia:Schreibweise_von_Zahlen#Tausender-_und_Dezimaltrennzeichen]] Hier steht nichts davon, sondern es wird von "''in der Regel ...''" gesprochen. Deshalb sind seine Korrekturen völlig unnötig und dienen nicht der Artikelverbesserung --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 17:33, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
:Benqo, jetzt wirds langsam peinlich. "Ein Tausendertrennzeichen wird in der Regel erst ab fünf Stellen gesetzt. Wenn eine vierstellige Zahl jedoch innerhalb des laufenden Textes in direktem Zusammenhang zu Zahlen mit fünf oder mehr Stellen steht, so sollte zugunsten einer einheitlichen Darstellung auch für die vierstellige Zahl ein Tausendertrennzeichen verwendet werden." Das "in der Regel" im ersten Satz bezieht sich auf des "jedoch" im zweiten, nicht mehr und nicht weniger. Es muss sehr schwer sein, zu sagen "sorry, ich habe mich getäuscht". --[[Benutzer:Zollernalb|Zollernalb]] ([[Benutzer Diskussion:Zollernalb|Diskussion]]) 20:13, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
Daran ist nichts peinlich. Es kommt irgendwann der Nächste und setzt den Punkt wieder, da er ihn für anschaulicher hält ... Das dreht sich also nur im Kreis. Deshalb war der Appell von mir an ihn: Lass es doch einfach so wie es ist. Und wenn man nach seinen Beweggründen fragt kommen Antworten wie: "Weil mir jemand gesagt hat, dass es im Regelbuch steht". Ob das alles Sinn macht oder nicht, wird nicht hinterfragt. {{Zitat| Is so. |Bundeswehr|}} --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 08:55, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
:Der Nächste wirst aber nicht Du sein. Genau damit sich solche Miniedits nicht im Kreis drehen, gibt es die Regeln. -- [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 09:52, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:: Ich dachte das Thema wäre irgendwann mal erledigt? Ohne Worte ...--[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 11:32, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
== [[Halbgeviertstrich]] ==<br />
<br />
Hallo Scholless, wie man auf den unterschiedlichen Systemen einen Halbgeviertstrich erzeugt, findest du [[Halbgeviertstrich#Eingabe_bei_Computersystemen_und_-programmen|hier]]. Wenn diese Frage ''allein'' der Grund für dich war, die Mentorenanfrage zu stellen, entferne ich aber deinen Wunsch. Sag mir bitte, ob du an einer generellen Teilnahme interessiert bist. Viele Grüße – <span style="text-shadow:#9F9F9F 1px 1px 2px; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 14:35, 22. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
: Scholless, du solltest nicht vortäuschen, ein neuer WP-Benutzer zu sein. Das ist dem Vertrauen in dich und deine Arbeit nicht förderlich. Du bist, so sehe nicht nur ich das, vermutlich eine Reinkarnation von [[Benutzer:Fernrohr]]. Solange deine Beiträge nicht "keine Besserung erkennbar" sind, sind sie m. E. in Ordnung - also lasse es bitte nicht dazu kommen, denn dann würdest du - mal wieder - gesperrt. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 07:38, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Hallo HeicoH: Zuerst mal vielen Dank für deine unterstützenden Worte an anderer Stelle, das war sehr positiv dies zu lesen, nachdem ich ja ziemlich heftig angegangen wurde.<br />
Das mit deiner Vermutung der Reinkarnation (Fernrohr?), damit habe ich überhaupt nichts zu tun! Ich habe schlicht und einfach keine Ahnung gehabt, wie man einen Halbgeviertstrich erzeugt, aus diesem Grunde habe ich mich an den Moderator Filterkaffee gewandt, denn irgend jemand muß ich ja fragen, wenn ich etwas wissen möchte. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:14, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
: Hallo Scholless. Es geht nicht wirklich um den Halbgeviertstrich. Es geht darum, ob deine Änderungen in Ordnung sind (das sind sie m. E. nach diversen Ansprachen inzwischen). Mir persönlich ist völlig egal, ob du eine Fernrohr-Inkarnation bist oder nicht. Mir geht es darum, ob du für WP hilfreiche Änderungen lieferst. Das tust du im Moment, und so sollte es auch bleiben. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 14:25, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Hallo HeicoH, ich werde mein Bestes tun Ärgernisse zu vermeiden bzw. sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Trotzdem vielen Dank nochmal. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:29, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
: Alles klar. So soll es sein. --[[Benutzer:HeicoH|HeicoH <sub>Quique</sub>]] ([[Benutzer Diskussion:HeicoH|¡dime!]]) 14:36, 23. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Verlinkungen ==<br />
<br />
Hallo Scholless, würdest du bitte Verlinkungen, die du setzt, in der Vorschau auf Richtigkeit überprüfen, bevor du die Seite speicherst? Der Link [[Tatort]] führt z. B. nicht auf die Fernsehreihe. Und wie die Links von einzelnen Tatort-Folgen aufgebaut sind, ist auch nicht so schwer zu erkennen; es gibt ja genug solcher Links, an denen du dich orientieren kannst. Wenn die Reihe in der gleichen Filmografie aber schon einmal verlinkt ist, solltest du den gleichen Link nicht erneut setzen. Bei noch nicht vorhandenen Filmartikeln lasse die Verlinkung besser ganz weg. Mehr unter [[Wikipedia:Verlinken]]. Gib dir bitte etwas mehr Mühe, sonst machst du anderen mehr Arbeit als du ihnen hilfst. Gruß, --[[Benutzer:Sitacuisses|Sitacuisses]] ([[Benutzer Diskussion:Sitacuisses|Diskussion]]) 21:16, 26. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Sorry, das wollte ich nicht, war ein Versehen, beim nächsten Mal passe ich besser auf! Aber danke für die Info. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:51, 26. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
::Schön wärs, aber du machst ja auch weiterhin Fehler, die hier schon angesprochen wurden. Und ich musste schon wieder eine Änderung von der rückgängig machen. --[[Benutzer:Sitacuisses|Sitacuisses]] ([[Benutzer Diskussion:Sitacuisses|Diskussion]]) 01:29, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
::: Scholless, bitte arbeite aufmerksamer, ansonsten kann es sein, dass dir früher oder später die Sichterrechte entzogen werden. Es ist sehr ärgerlich, wenn andere Benutzer davon ausgehen, dass deine Änderungen den Regeln entsprechen, dann aber doch immer nachkontrollieren müssen. Mit der Vorschaufunktion und der entsprechenden Wikilink-Funktion im VisualEditor ist es auch kein Problem, Wikilinks vorher zu betrachten und zu schauen, ob man den richtigen ausgewählt hat. Viele Grüße – <span style="text-shadow:#9F9F9F 1px 1px 2px; class=texhtml">[[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]</span> <small>([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]])</small> 06:29, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
::::Ich habe den ersten Hinweis von Sitacuisses falsch interpretiert, den zweiten habe ich jetzt verstanden. Danke auch an Filterkaffee. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 11:29, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
:Filme tragen wir unter dem Jahr der Erstveröffentlichung ein. Da ist manchmal etwas Recherche gefragt, da auch einige Fernsehfilme bereits vor der Ausstrahlung auf Festivals laufen. Darum musste ich eben erneut hinter dir herarbeiten. --[[Benutzer:Sitacuisses|Sitacuisses]] ([[Benutzer Diskussion:Sitacuisses|Diskussion]]) 01:38, 28. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
::Okay, und wo hast du das recherchiert? --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 09:40, 28. Apr. 2015 (CEST)<br />
:::Im konkreten Fall bringt die Google-Suche nach dem Filmtitel + "Festival" die [http://www.filmfesthamburg.de/de/programm/Film/22000/Nachtschicht_Wir_sind_alle_keine_Engel Seite] des Filmfests Hamburg, wo der Film 2014 lief, als ersten Treffer. Fernsehfilme, die auf einem deutschen Festival liefen, haben gewöhnlich auch einen Eintrag bei [[Filmportal.de]], [http://www.filmportal.de/film/nachtschicht-wir-sind-alle-keine-engel_fa3fbca06ccd4168ad13b67d6ed4014e in diesem Fall] steht dort unter "Alle Credits" und "Fassungen": "Uraufführung (DE): 03.10.2014, Hamburg, Filmfest". Das stand im übrigen auch schon seit Monaten im Artikel [[Nachtschicht (Filmreihe)]]. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten das zu erfahren. Wichtig ist, dass man sich die notwendige Mühe gibt. --[[Benutzer:Sitacuisses|Sitacuisses]] ([[Benutzer Diskussion:Sitacuisses|Diskussion]]) 02:46, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
::::Vielen Dank für deine Info! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 07:52, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Hektar ==<br />
<br />
Hallo Scholless, warum hast den Link entfernt? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=S%C3%A1toralja%C3%BAjhely&type=revision&diff=144006489&oldid=143981095], Gruß -- [[Benutzer:Hans Koberger|Hans Koberger]] 09:36, 14. Jul. 2015 (CEST)<br />
<br />
Hallo Hans Koberger. Meiner Meinung nach war dieser Link nicht nötig, Grüsse zurück --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:16, 14. Jul. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Angola ==<br />
<br />
@Scholless: ich sehe, Du hast bei einigen auf Angola bezogenen Artikeln Änderungen vorgenommen. Heisst das, dass Du Dich mit dem Land näher beschäftigst? Falls ja, könntest Du vielleicht beim Portal Angola mitmachen: siehe meine Benutzerseite. [[Benutzer:Aflis|Aflis]] ([[Benutzer Diskussion:Aflis|Diskussion]]) 12:51, 1. Aug. 2015 (CEST)<br />
<br />
:@Aflis: Näher beschäftigen ist wohl nicht ganz richtig, ich bin gerade erst dabei, mich einzulesen. Viele Grüße --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 13:35, 1. Aug. 2015 (CEST)<br />
<br />
Ok, jedenfalls willkommen an Bord! [[Benutzer:Aflis|Aflis]] ([[Benutzer Diskussion:Aflis|Diskussion]]) 13:04, 2. Aug. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Leerzeichen ==<br />
<br />
Bitte [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Meerholz&curid=6379944&diff=146719667&oldid=146680730 solche Aktionen] künftig unterlassen. Mit Leerzeichen ist nicht korrekter als ohne. ''[[WP:Korrektoren|In Fällen, in denen verschiedene Schreibweisen zulässig sind, werden Korrektoren um taktvolle Zurückhaltung gebeten: Es ist kein guter Stil, in einer schlüssig formulierten Passage eine zulässige in eine andere zulässige Schreibweise zu ändern.]]'' --[[Benutzer:Lumpeseggl|Lumpeseggl]] ([[Benutzer Diskussion:Lumpeseggl|Diskussion]]) 06:10, 6. Okt. 2015 (CEST)<br />
<br />
== Du wurdest zufällig ausgewählt um eine kurze Umfrage des Community Tech Teams der Wikimedia Foundation zu beantworten ==<br />
<br />
https://wikimedia.qualtrics.com/jfe/form/SV_3jxq03CxJE9UdDL<br />
<br />
Diese Umfrage versucht zu die Zufriedenheit der Community mit der technischen Unterstützung, die Deutschsprachige Wikipedia von der WMF erhält, zu messen; inbesondere die Bedürfnisse der Kerncommunity. Mehr über diese Umfrage kannst du auf [[m:Special:MyLanguage/Research:Tech support satisfaction poll|Research:Tech support satisfaction poll]] lesen.<br />
<br />
Um keine weiteren Benachrichtigungen über die Umfrage zu erhalten, entferne bitte deinen Benutzernamen aus der [[m:Research:Tech support satisfaction poll/Target lists/German|Teilnehmerliste]].<br />
<br />
[[Benutzer:MediaWiki message delivery|MediaWiki message delivery]] ([[Benutzer Diskussion:MediaWiki message delivery|Diskussion]]) 21:53, 15. Okt. 2015 (CEST)<br />
<!-- Nachricht versandt von Benutzer:Johan (WMF)@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=Research:Tech_support_satisfaction_poll/Target_lists/German&oldid=14128569 --><br />
<br />
== Zahlenformat ==<br />
<br />
Hallo Scholless, Deine Änderung bei den Zahlen sind zumindest keine Verbesserung, weil sie dadurch unübersichtlicher werden. [[Schreibweise_von_Zahlen]] empfiehlt zumindest ein Tausender-Leerzeichen (und das was da bei Geld mit dem Punkt ist, ist eben leide auch Praxis). Und Artikel aus der Schweiz kennen noch das Hochkomma - dort ist der Punkt auch das Dezimaltrennzeichen (insofern wäre das Ersetzen des Punktes durch Leerzeichen allgemein das beste). Schweizbezogene Artikel können aber das Hochkomma enthalten, was hier auch oft diskutiert wurde. Ich würde, wenn pberhaupt, also den Tausenderpunkt durch ein Leerzeichen ersetzen. --[[Benutzer:Brainswiffer|Brainswiffer]] ([[Benutzer Diskussion:Brainswiffer|<small>Disk</small>]]) 09:06, 17. Okt. 2015 (CEST)<br />
<br />
<br />
Hallo Scholless,<br><br />
das Löschen der Tausenderleerzeichen halte ich für ungeeignet, die Tabellen übersichtlich zu halten. Ich schließe mich der Meinung von Brainswiffer an und möchte Dich bitten, die Änderungen rückgängig zu machen.<br><br />
Gruß [[Benutzer:Hans G. Oberlack|Hans G. Oberlack]] ([[Benutzer Diskussion:Hans G. Oberlack|Diskussion]]) 21:47, 30. Okt. 2015 (CET)<br />
<br><br />
<br />
Hallo,<br />
ich nehme das gerne zur Kenntnis, weise aber darauf hin, dass es nach den Vorgaben absolut korrekt ist! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:06, 30. Okt. 2015 (CET)<br />
<br />
<br />
Guten Tag,<br><br />
Sie machen keinerlei Angaben, aus welchen Vorgaben heraus eine unübersichtliche Schreibweise korrekt sein soll. Ich zitiere im folgenden aus dem Wikipedia-Artikel "[[Zifferngruppierung]]":<br />
<br />
::== ''Methoden der Zifferngruppierung'' ==<br />
::=== ''Mit dem Tausendertrennzeichen'' ===<br />
::''Weit verbreitet ist die Gruppierung der Stellen in einem [[Stellenwertsystem]] der Zahlendarstellung in Dreierblöcken, im Dezimalsystem also in Potenzen von [[Tausend]]'' (Tausendertrennung).<br />
::''Neben den Ziffern links des [[Dezimaltrennzeichen]]s können auch die Ziffern rechts des Dezimaltrennzeichens, also die Nachkommastellen, gruppiert werden.''<br />
::''Beispiele:''<br />
::*''&nbsp;1&nbsp;234&nbsp;567&nbsp;890''','''123&nbsp;456 7''<br />
::*''&#x202f;&#x2007;&#x202f;&#x2007;12&nbsp;345&nbsp;678''','''123&nbsp;456&nbsp;78''<br />
<br />
::''Die Gliederung von Zahlen in Zifferngruppen dient der besseren Lesbarkeit. Sie vereinfacht außerdem im Deutschen und z.&nbsp;B. dem Englischen das Sprechen, da auch hier Zahlen in Dreiergruppen eingeteilt werden: Einhundertdreiundzwanzig Millionen, vierhundertsechsundfünfzig Tausend, siebenhundertneunundachtzig für die Zahl 123&nbsp;456&nbsp;789.''<br />
<br />
::''Die Einteilung in Dreiergruppen erleichtert auch das Arbeiten mit den [[Vorsätze für Maßeinheiten|Vorsätzen für Maßeinheiten]], also den Präfixen Mikro, Milli, Kilo, Mega usw. Jede Dreiergruppe einer Zahl entspricht hier einem Vorsatz:''<br />
::* ''123&nbsp;456&nbsp;789 Watt = 123,456&nbsp;789 Megawatt = 123&nbsp;456,789 Kilowatt.''<br />
::''Auch die Umwandlung in die [[Gleitkommazahl#Normalisierung|Exponentialschreibweise]] fällt leicht:''<br />
::* ''10&nbsp;000&nbsp;m = {{Maß|10|km}} = {{ZahlExp|10|3}}&nbsp;m.''<br />
<br />
::''Ausnahmen von der Einteilung in Dreiergruppen bilden beispielsweise Jahreszahlen, [[Postleitzahl]]en oder [[Rufnummer]]n.''<br />
<br />
::''Relevante deutsche Normen sind [[DIN 1333]], [[DIN 5008]], international [[ISO 31]] und sein Nachfolger [[ISO 80000]]. Für Österreich gilt die [[ÖNORM]] A 1080, sowie das [[Österreichisches Wörterbuch|Österreichische Wörterbuch]].''<br />
<br />
Es ist auch völlig unverständlich, warum bei der von Ihnen gewählten Zifferngruppierung ab der Zehntausender-Grenze plötzlich eine Trennung der Tausender durch einen Punkt erfolgt. Logisch wäre eine Trennung der Zehntausender.<br />
<br />
Als weiteres Argument für eine Tausendertrennung möchte ich auf die Handhabung des Statistischen Bundesamtes hinweisen. Das Bundesamt wird in Wikipedia im Bereich der Bevölkerungsentwicklung als Taktgeber herangezogen. Auch dort werden die Tausender durch Leerzeichen getrennt. Auch diese Institution hält offensichtlich seit mehr als einem halben Jahrhundert eine Tausendertrennung wegen der besseren Lesbarkeit für sinnvoll.<br />
<br />
Bitte schildern Sie mir, warum Sie die entsprechende Anwendung bei Einwohnerzahlen in Wikipedia für unkorrekt halten.<br />
<br />
Gruß [[Benutzer:Hans G. Oberlack|Hans G. Oberlack]] ([[Benutzer Diskussion:Hans G. Oberlack|Diskussion]]) 22:20, 31. Okt. 2015 (CET)<br />
<br />
Hallo Herr Oberlack,<br />
sicherlich gibt es hier verschiedene Darstellungsformen, welche allesamt richtig bzw. nicht grundsätzlich falsch sind. Ich beziehe mich hierbei auf andere Teilnehmer, die mir das in der Vergangenheit so mitgeteilt haben. Leerzeichen können sein, müssen aber nicht grundsätzlich richtig sein, sondern können auch durch einen Trennpunkt ersetzt werden. Ich persönlich finde einen Trennpunkt schöner als ein Leerzeichen, letztlich ist es also ein subjektives Empfinden. Seien Sie doch einfach tolerant! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:50, 31. Okt. 2015 (CET)<br />
<br />
== Zahlenformat II; [[Érondelle]] ==<br />
<br />
Hi, gemäß [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Maßeinheiten]] ist die Schreibweise „elf m“ unzulässig. Man schreibt entweder „11&nbsp;m“ oder „elf Meter“. --[[Benutzer:Vanellus|Vanellus]] ([[Benutzer Diskussion:Vanellus|Diskussion]]) 19:57, 30. Nov. 2015 (CET)<br />
* Danke für die Info, das wusste ich nicht. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 20:36, 30. Nov. 2015 (CET)<br />
<br />
== Trennzeichen bei Tausendern ==<br />
Hallo Scholless, wir sollten uns vielleicht mal darüber einigen, ob man bei der Bevölkerungsentwicklung die Trennzeichen bei Tausendern setzt oder nicht. Denn ehrlich gesagt bringt es nichts, wenn ich mir die Mühe mache, bei den Artikeln die Trennzeichen zu setzen und du sie dann wieder entfernst. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Saint-Erme-Outre-et-Ramecourt&diff=prev&oldid=148980247 Siehe z.B. hier] Ich denke, dass wir einfach aufgrund der Optik die Trennzeichen lassen sollten. --[[Benutzer:DOWIMA|DOWIMA]] ([[Benutzer Diskussion:DOWIMA|Diskussion]]) 10:29, 12. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
* Hallo DOWIMA, ich denke nicht die Optik ist ausschlaggebend ob sie gesetzt werden oder nicht, sondern einzig und allein die gültigen Vorgaben bei Wikipedia. Und wenn ich mich recht erinnere, dann werden die Trennzeichen erst bei 5 Ziffern gesetzt. Insofern ist deine Darstellungsform leider schlicht und einfach falsch! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:13, 12. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
* Hallo DOWIMA, hier das entsprechende Zitat: "Ein Tausendertrennzeichen wird in der Regel erst ab fünf Stellen gesetzt. Wenn eine vierstellige Zahl jedoch innerhalb des laufenden Textes in direktem Zusammenhang zu Zahlen mit fünf oder mehr Stellen steht, so sollte zugunsten einer einheitlichen Darstellung auch für die vierstellige Zahl ein Tausendertrennzeichen verwendet werden."<br />
<br />
Na gut, dann wünsche ich dir viel Spaß dabei deine Zeit damit zu verschwenden, bei den restlichen 15.000 Artikeln über französische Gemeinden die Trennzeichen zu entfernen. --[[Benutzer:DOWIMA|DOWIMA]] ([[Benutzer Diskussion:DOWIMA|Diskussion]]) 16:39, 12. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
* Was heißt hier viel Spaß? Ich habe die Regeln nicht festgelegt, aber falsch bleibt halt falsch. Du schreibst ja auch nicht Spielplatz mit "i" statt mit "ie" nur weil es dir vielleicht besser gefällt, oder? Trotzdem viele Grüße! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:00, 12. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
So etwas wie sture Regeln auf der Wikipdia gibt es nicht. "Ein Tausendertrennzeichen wird <u>in der Regel</u> erst ab fünf Stellen gesetzt" [[WP:SVZ]]. Es ist eigentlich völlig egal ob mit Punkt oder ohne. Aber es gibt halt ein paar "Spezialisten" auf der Wikipedia, die einfach stur ihr Ding durchziehen. Bei dem von dir angeführte Link [[Benutzer:DOWIMA|DOWIMA]] wäre es z.B. sehr sinnvoll um es von den Jahreszahlen abzugrenzen. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Saint-Erme-Outre-et-Ramecourt&diff=prev&oldid=148980247 Manche Edits] sind nunmal nicht nachvollziehbar ... --[[Benutzer:Benqo|Benqo]] ([[Benutzer Diskussion:Benqo|Diskussion]]) 01:18, 13. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
Du schreibst sogar als Begründung "Korrekturen", aber an den Geist von [[WP:Korrektoren]] scheinst Du keine Millisekunde zu verschwenden. Die Punkte sind nicht falsch, sie haben sogar einen, wenn auch in Einzelfällen nicht sehr großen, Sinn, nämlich die Abgrenzung zu Jahreszahlen (in dem Beispiel von Benqo war das sehr deutlich). Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit eine richtige Version in eine andere richtige Version per Massenedit zu verändern, das ist imho BNS pur. Und natürlich ist die Optik, sprich der Lesernutzen, um Größenordnungen wichtiger als irgendwelche kleinkarierten Regeln ohne Pflicht. Grüße vom [[Benutzer:Sänger|Sänger ♫]] <sup> ([[Benutzer Diskussion:Sänger|Reden]])</sup> 10:17, 13. Dez. 2015 (CET)<br />
:Hallo Scholless, ich habe soeben deine Änderungen im Artikel [[Alle JU]] gesehen. Dieser Artikel ist im Quelltext (1. Zeile) mit &lt;!--&nbsp;schweizbezogen&nbsp;--&gt; markiert. Hier gelten spezielle Regeln bezüglich Typografie → siehe [[Wikipedia:Schweizbezogen]]. Danke und Gruss --[[Benutzer:Schofför|Schofför]] ([[Benutzer Diskussion:Schofför|Diskussion]]) 14:31, 5. Jan. 2016 (CET)<br />
<br />
== Zahlenformat III: „sechs km“ ==<br />
<br />
Hallo Scholless, [[Spezial:Diff/139770597/150905722|solche Angaben]] sind nicht erwünscht, s. [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Maßeinheiten]]. Man schreibt – wie Du oben eigentlich gelernt hast – entweder „6&nbsp;km“ (im technischen Bereich bevorzugt) oder „sechs Kilometer,“ aber wechselt nicht innerhalb einer Wertangabe zwischen ausgeschriebenen Wörtern und Abkürzungen/Ziffernschreibweise. Und wenn man sich für die ausgeschriebene Variante entscheidet, sollte das im Artikel einheitlich sein. Im verlinkten Beispiel folgen Höhenangaben in der Form „527&nbsp;m.“ Konsequent wäre es, in allen Fällen die Maßeinheiten und zumindest die kleinen Zahlen auszuschreiben. So sind Deine Änderungen keine Verbesserung. [[Benutzer:.gs8|.gs8]] ([[Benutzer Diskussion:.gs8|Diskussion]]) 16:33, 1. Feb. 2016 (CET)<br />
: Hallo gs8, vielen Dank für Deinen Hinweis! Ich hoffe dass dies nicht wieder vorkommt, sollte es dennoch der Fall sein, so ist das kein Fall von "jetzt erst Recht" und auch keine VM, sondern lediglich ein ungewollter Fehler, der halt leider immer mal wieder auftauchen kann und auch wird. Ich bitte dies zu beachten und mir das einfach mitzuteilen. Vielen Dank in jedem Fall! Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:12, 1. Feb. 2016 (CET)<br />
<br />
== Zahlenformat IV: Unnötige Änderungen ==<br />
<br />
Guten Morgen. <br />
<br />Änderungen wie [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Air_France&diff=prev&oldid=151124402 diese bei "Air France"] sind nicht erwünscht, d. h. überall mal eben „9“ in „neun“ zu ändern. <br />
<br />Bitte hierzu einmal [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Schreibweise in Buchstaben oder Ziffern]] zur Kenntnis nehmen. <br />
<br />Als Begründung nennst Du „Korrekturen“, aber die Richtlinien in [[WP:Korrektoren]] ignorierst Du leider: Dort wird darauf hingewiesen, dass solche Aktionen „''kein guter Stil''“ sind und „''Korrektoren ... besonders gebeten (werden), sich an die ... vereinbarten Regeln zu halten''“. <br />
<br />Genau dies wurde Dir immer und immer wieder gesagt: <br />
* am 21. Apr. 2015, von mehreren Kollegen <br />
* am 23. Apr. 2015 <br />
* am 6. Okt. 2015 <br />
* am 13. Dez. 2015 <br />
Sogar administrativ wurdest Du schon vor langer Zeit (6. Apr. 2015, [[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]]) mehrfach darauf hingewiesen, in Artikeln nicht eine zulässige Schreibweise auf eine andere abzuändern. Dies wurde auch am 8. Apr. 2015 noch einmal verdeutlicht: „''Dein Verhalten, gegen [[WP:Korrektoren]] zu handeln und Diskussionsbeiträge aus unserer Sicht unbeachtet zu lassen, wird nicht unendlich lange toleriert werden.''“<br />
<br /> Dieses „nicht unendlich lange toleriert“ dürfte nun sehr bald erreicht sein. --[[Benutzer:Uli Elch|Uli Elch]] ([[Benutzer Diskussion:Uli Elch|Diskussion]]) 11:04, 6. Feb. 2016 (CET)<br />
: Hallo Uli Elch, zuerst mal dankeschön für deinen Hinweis. Ich habe schon mehrfach geschrieben, dass dies keine Boswilligkeit von mir darstellt, sondern dass es immer wieder mal vorkommen kann. Ich glaube auch, dass in der Gesamtheit mein Mitwirken eher deutlich positiv gewertet werden kann. Leider werden jedoch immer nur die negativen Punkte herausgestellt, was ich dann etwas schade finde. Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 15:18, 6. Feb. 2016 (CET)<br />
::Hallo, ich wollte dich noch ein zweites und hoffentlich letztes mal daran erinnern, dass es falsch ist, zwischen den Schreibweisen "hin und her" zu springen, sowie du es [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Air_France&diff=prev&oldid=151124423 hier] mal wieder getan hast. Man schreibt entweder ''1 km'' oder ''einen Kilometer''. Sowas wie ''einen km'' ist laut [[Wikipedia:Schreibweise_von_Zahlen#Ma.C3.9Feinheiten|Wikipedia:Schreibweise von Zahlen]] nicht zulässig. --[[Benutzer:DOWIMA|DOWIMA]] ([[Benutzer Diskussion:DOWIMA|Diskussion]]) 17:11, 6. Feb. 2016 (CET)<br />
:::Danke DOWIMA! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 18:10, 6. Feb. 2016 (CET)<br />
<br />
== Klickbuntis ==<br />
Hallo Scholless, ich werde, und das nicht allein, deine "schönen" Klickbuntis wieder entfernen. Kümmer dich bitte um Inhalte, als um solche optischen "Verbesserungen". siehe auch [[Wikipedia:Artikel_illustrieren#Piktogramme_und_Sinnbilder|hier]]. Gruß --[[Benutzer:Alma|Alma]] ([[Benutzer Diskussion:Alma|Diskussion]]) 07:08, 11. Mär. 2016 (CET)<br />
:Hallo Alma, dann solltest du aber so konsequent sein, und abertausende von Seiten hier bearbeiten. Da wünsche ich dir viel Spaß. Gruß zurück --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:52, 11. Mär. 2016 (CET)<br />
:.Soviele sind es auch nicht, siehe aber auch [[Wikipedia:Meinungsbilder/Flaggenbildchen_in_Ortsartikeln|hier]], aber schon mal Danke, dass du die Flaggen nicht mehr einfügst. Grüße --[[Benutzer:Alma|Alma]] ([[Benutzer Diskussion:Alma|Diskussion]]) 13:57, 17. Mär. 2016 (CET)<br />
<br />
== Mumblecore ==<br />
<br />
Guten Morgen,<br />
das Kino Xenix hat die ganze Struktur des Webauftritts umgebaut und alle Links sind deshalb nicht mehr gültig. Ich habe diejenigen, die ich setzte, gelöscht. Bei Mumblecore gelingt mir dies nicht, ich finde die Ebene der vielen Links nicht. Könntest du das bitte besorgen?<br />
Vielen Dank und herzliche Grüsse, nofnof (Jürg Studer)<br />
<br />
== [[Vöcklabruck]] ==<br />
<br />
Erkläre mir bitte den Hintergrund/Nutzen von diesen Änderungen!<br />
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=V%C3%B6cklabruck&type=revision&diff=154499670&oldid=154470214<br />
--[[Benutzer:Thomas Ledl|Thomas Ledl]] ([[Benutzer Diskussion:Thomas Ledl|Diskussion]]) 08:36, 19. Mai 2016 (CEST)<br />
:Guten Morgen, mir wurde vor einiger Zeit klar gemacht, dass diese Flaggenbildchen laut einem Beschluss nicht erwünscht sind, siehe auch [[Wikipedia:Meinungsbilder/Flaggenbildchen_in_Ortsartikeln|hier]]. Und daran halte ich mich konsequent. Gruß, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 09:14, 19. Mai 2016 (CEST)<br />
1) Alles klar. Um Missverständnisse zu vermeiden empfehle ich bei der Änderungshistorie diesen Link anzugeben oder zumindest so etwas wie ''genäß Meinungsbild''.<br />
2) Der Halbgeviertstrich (den ich generell für überflüssig halte) ist an der Stelle, wo du ihn gemacht hast, nicht üblich. Meines Wissens gibt es ein allgemein verwendetes (java-)Skript, das aber lediglich den Bindestrich zwischen Zeitbereichen vom Bindestrich in Halbgeviertstrich anpasst. Im Sinne der allgemein üblichen Form sollte hier meiner Ansicht nach der Bindestrich bleiben. --[[Benutzer:Thomas Ledl|Thomas Ledl]] ([[Benutzer Diskussion:Thomas Ledl|Diskussion]]) 08:23, 20. Mai 2016 (CEST)<br />
<br />
== Geschäftsführersuche der Wikimedia Foundation 2016 Community-Umfrage ==<br />
<br />
Der Stiftungsrat der Wikimedia Foundation hat einen Lenkungskreis gebildet, der für die Suche nach dem/der neuen Geschäftsführer/in zuständig ist. Eine unserer ersten Aufgaben ist eine Tätigkeitsbeschreibung für die Position der Geschäftsführung zu verfassen und wir bitten die Wikimedia-Community um Unterstützung. Bitte nehmt euch einige Minuten Zeit, diesen Fragebogen auszufüllen, damit wir uns ein besseres Bild über die Erwartungen der Community-Mitglieder und Mitarbeiter an den/die Geschäftsführer/in der Wikimedia Foundation machen können.<br />
<br />
:*[https://wikimedia.qualtrics.com/SE/?SID=SV_5hVS2mJTcJNCxBX Fragebogen] (Qualtrics)<br />
<br />
Vielen Dank,<br />
[[m:Special:MyLanguage/Wikimedia Foundation Executive Director Transition Team/2016|Der Lenkungskreis zur Geschäftsführersuche der Wikimedia Foundation]] via [[Benutzer:MediaWiki message delivery|MediaWiki message delivery]] ([[Benutzer Diskussion:MediaWiki message delivery|Diskussion]]) 23:56, 1. Jun. 2016 (CEST)<br />
<!-- Nachricht versandt von Benutzer:PEarley (WMF)@metawiki durch Verwendung der Liste unter https://meta.wikimedia.org/w/index.php?title=2016_ED_Search_Survey/de&oldid=15667092 --><br />
<br />
== Wichtig: 3. Liga ==<br />
<br />
Hi Scholless, ich hab gesehen dass du bei einigen Spielern den Aufstieg in die 3. Liga als Erfolg eingetragen hast. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber bitte achte künftig auf die Bezeichnung. Die 3. Liga wird nicht von der DFL betrieben und trägt daher kein "Bundes-" im Namen, sie heißt also "3. Liga" und nicht "3. Bundesliga". Gruß --[[Benutzer:Der-wuppertaler|<span style="color:#008B00">'''wuppertaler'''</span>]] <sub><small>[[Benutzer Diskussion:Der-wuppertaler|<span style="color:#008B00">Briefkasten</span>]]</small></sub> um 23:13, 5. Jun. 2016 (CEST)<br />
: Hallo Wuppertaler, vielen Dank für diesen Hinweis, das wusste ich nicht! Danke und viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:16, 5. Jun. 2016 (CEST)<br />
:: Kein Problem. Hab die Erfolge zumindest bei Lotte alle korrigiert. Und es sollte natürlich heißen dass die Liga '''nicht''' von der DFL betrieben wird. Das entscheidende Wörtchen hab ich vergessen ;-) Gruß und schönen Abend --[[Benutzer:Der-wuppertaler|<span style="color:#008B00">'''wuppertaler'''</span>]] <sub><small>[[Benutzer Diskussion:Der-wuppertaler|<span style="color:#008B00">Briefkasten</span>]]</small></sub> um 00:10, 6. Jun. 2016 (CEST)<br />
== Vorschaufunktion ==<br />
Hallo Scholless,<br />
<br />
vielen Dank für [[Spezial:Beiträge/Scholless|Deine&nbsp;Beiträge]] zur Wikipedia!<br />
[[Datei:Vorschau (de).png|rechts|350px|verweis=Hilfe:Seite bearbeiten|Schaltfläche „Vorschau zeigen“]]<br />
Mir ist aufgefallen, dass Du kurz hintereinander mehrere kleine Änderungen am Artikel [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lufthansa&action=history ''Lufthansa''] vorgenommen hast. Es ist jedoch am Besten, diese gesammelt durchzuführen, damit die [[Hilfe:Versionen|Versionsgeschichte]] für andere Benutzer übersichtlich und nachvollziehbarer bleibt. Daher benutze bitte '''immer''' die Schaltfläche {{Taste|[[Hilfe:Seite bearbeiten#Vorschau und Speichern|Vorschau&nbsp;zeigen]]}} unterhalb des Artikels (siehe Bild). Das ermöglicht es Dir auch, Deine Änderungen auf Richtigkeit zu überprüfen, bevor Du sie durch Klicken auf {{Taste|Seite&nbsp;speichern}} veröffentlichst und sie in der Versionsgeschichte des Artikels sowie den [[Hilfe:Beobachtungsliste|Beobachtungslisten]] anderer Benutzer erscheinen.<br />
<br />
Wenn du eine größere Überarbeitung aus Sorge vor [[Hilfe:Bearbeitungskonflikt|Bearbeitungskonflikten]] in viele Einzeländerungen aufgeteilt hast, sei dir der Textbaustein [[Vorlage:In Bearbeitung|Vorlage:In&nbsp;Bearbeitung]] empfohlen.<br />
<br />
Danke und viele Grüße--[[Benutzer:MBurch|MBurch]] ([[Benutzer Diskussion:MBurch|Diskussion]]) 22:58, 30. Jun. 2016 (CEST)<br />
<br />
:Hallo MBurch,<br />
vielen Dank für Deine Info. Ich werde diese versuchen zu beherzigen! Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:01, 30. Jun. 2016 (CEST)<br />
<br />
== [[Roverbella]] (erl.) ==<br />
<br />
Hallo Scholless, da du zuletzt an diesem Artikel warst, könntest du bitte den Text bzgl. der Einwohnerdaten korrigieren. 2004 gehört total weg. Ich darf es leider nicht. Gruß -- [[Spezial:Beiträge/217.224.211.237|217.224.211.237]] 16:57, 8. Sep. 2016 (CEST)<br />
:{{ok}} Du hättest das aber auch einfach dort auf die Diskussionsseite schreiben können. Irgendjemand hat die sicher auf seiner Beobachtungsliste (ich ab jetzt {{s|zwinker}}) --[[Benutzer:Saluk|سلوك]] <small>[[Benutzer Diskussion:Saluk|Saluk]]</small> 17:15, 8. Sep. 2016 (CEST)<br />
{{erledigt|1=[[Benutzer:Saluk|سلوك]] <small>[[Benutzer Diskussion:Saluk|Saluk]]</small> 17:15, 8. Sep. 2016 (CEST)}}<br />
::Ich lese es gerade erst. Danke Saluk für die Erledigung! Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:24, 8. Sep. 2016 (CEST)<br />
::Hallo Scholles, melde dich mal bei mir. -- [[Benutzer:Balou46|Balou46]] ([[Benutzer Diskussion:Balou46|Diskussion]]) 11:18, 5. Apr. 2017 (CEST)<br />
:::Hallo, ich bin es nochmal. Wollte dich was fragen, aber du hast in deinen Einstellungen den E-Mail-Empfang deaktiviert, dann geht das nicht so. Und die Adressen einfach zu veröffentlichen, möchte ich auch nicht. Nicht so schlimm, geht vielleicht auch irgendwie anders. Viele Grüße -- [[Benutzer:Balou46|Balou46]] ([[Benutzer Diskussion:Balou46|Diskussion]]) 09:14, 6. Apr. 2017 (CEST)<br />
<br />
== FYI ==<br />
<br />
Moin, Scholless. Das Thema Auszeichnungen/Erfolge/Kampfrekord/Palmarès ist schon x-fach strittig diskutiert worden, und es gibt keine Einigung auf eine einheitliche Begriffsverwendung. Da ich nahezu sämtliche WP-Artikel zum französischen (nicht nur) Frauenfußball angelegt habe und diese auch weiterhin pflege –&nbsp;auch den von [[Élise Bussaglia|Luise]] ;-)&nbsp;–, überlass bitte mir die Entscheidung, welchen ich darin verwende. Danke und mit Gruß: --[[Benutzer:Wahrerwattwurm|Wwwurm]] 16:46, 16. Mai 2017 (CEST)<br />
* Hallo Wahrerwattwurm, das war mir in keinster Weise bekannt, sonst hätte ich es berücksichtigt! Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 16:53, 16. Mai 2017 (CEST)<br />
::Kein Problem, deshalb meine sachliche Information. Und merci für Dein Verständnis! :-) --[[Benutzer:Wahrerwattwurm|Wwwurm]] 16:55, 16. Mai 2017 (CEST)<br />
<br />
== Mein Revert ==<br />
<br />
Meinen Revert habe ich klar begründet: Tausenderpunkte werden erst ab der Zahl 10.000 gesetzt. Vierstellige Zahlen erhalten einen Tausenderpunkt nur, wenn es dort auch Zahlen mit fünf und mehr Stellen gibt. Außerdem kann wohl jeder die Jahreszahlen von den Einwohnerzahlen unterscheiden, erst recht in einer Tabelle mit den entsprechenden Spaltenüberschriften. MfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 13:09, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
: Und dennoch gibt es Ausnahmen! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:28, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
::Ja, die habe ich aufgeführt. Welche gibt es noch (mit Nachweis)? MfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 16:36, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
::: Schau dir weiter oben auf dieser Seite die Kommentare an, dann siehst du, daß ich früher auch mal deine Meinung vertreten habe. Auf Drängen anderer Mitglieder habe ich mich dann diesem Standpunkt angeschlossen und wüsste beim besten Willen nicht, warum ich jetzt wieder ein 180°-Kehre machen sollte. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 17:30, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
::::Jetzt verstehe ich dein Tun schon eher. Dennoch gebe ich dir den Rat, bei den Einwohnerzahlen nichts zu ändern. MfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 18:20, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
::::: Prima. Ich habe auch '''nicht''' vor, an den Zahlen etwas zu ändern, denn das wäre Vandalismus! MfG --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 20:21, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
::::::Du weißt doch sicher, was ich meine;-) mfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 21:12, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
::::::: Ja natürlich, Schönen Abend! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:22, 28. Mai 2017 (CEST)<br />
<br />
== Halbeviertstriche bei [[Edgar Wallace]] ==<br />
<br />
Hallo, bitte mach künftig alle Änderungen von so einem Kleinkram möglichst in einem Rutsch; ''micro edits'' (also für jeden Halbgeviertstrich eine Speicherung vorzunehmen) sind unerwünscht: Das verbraucht Ressourcen und bläht die Versionsgeschichte unnötig auf ("[...] ineffektiver Bearbeitung (viele aufeinanderfolgende Kleinstbearbeitungen eines Artikels [...]", siehe [[Hilfe:Glossar#H|hier]]). Zudem: Ganz korrekt sind die Änderungen zudem nicht, denn im Englischen werden vor und hinter dem Strich ''keine'' Leerzeichen gesetzt (vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Dash). Das müsste man in Titeln dann auch so machen, würde ich sagen. Beste Grüße --[[Benutzer:Zeitungsente0815|Zeitungsente0815]] ([[Benutzer Diskussion:Zeitungsente0815|Diskussion]]) 11:09, 15. Aug. 2017 (CEST)<br />
<br />
== [[Yetnebersh Nigussie]] ==<br />
<br />
Hallo Scholless,<br />
<br />
ich habe Deine Änderungen im Artikel [[Yetnebersh Nigussie]] wieder rückgängig gemacht. Es handelt sich hier um ein Zitat aus [http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/welt/weltchronik/859731_Von-der-Logik-eine-Anfuehrerin-zu-sein.html einem Interview mit der Wiener Zeitung]. Bitte beachte hierzu auch [[Wikipedia:Zitate#Grundsätze]]. Viele Grüße, --[[Benutzer:César|César]] ([[Benutzer Diskussion:César|Diskussion]]) 17:33, 26. Sep. 2017 (CEST)<br />
:Hallo César, gut gemacht! Das habe ich übersehen, sonst hätte ich es gar nicht angerührt, deshalb danke ich dir! Grüße zurück, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 20:19, 26. Sep. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Zitate im Text ==<br />
<br />
Du hast heute bei drei von mir anlegten Artikeln ([[Jüdischer Friedhof (Treis an der Lumda)]], [[Jüdischer Friedhof (Obbornhofen)]] und [[Jüdischer Friedhof Nordeck (Allendorf)]]) innerhalb eines klar gekennzeichneten Textzitats Veränderungen vorgenommen. Zitate werden nicht verändert, sondern bleiben im Original bestehen. Bitte darauf achten, vielleicht hattest Du die Anführungszeichen der Zitate und die Einzelnachweise nicht gesehen.--[[Benutzer:Reinhardhauke|Reinhardhauke]] ([[Benutzer Diskussion:Reinhardhauke|Diskussion]]) 17:07, 1. Okt. 2017 (CEST)<br />
:Danke für den Hinweis, ich habe die Anführungszeichen in der Tat nicht gesehen. Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 18:00, 1. Okt. 2017 (CEST)<br />
<br />
== Halbgeviertstrich ==<br />
<br />
Hi, Scholles, das war sehr nett von dir, die Striche zu korrigieren. Dummerweise hatte ich echt gedacht, ich mach es jetzt richtig. Ich nehm immer Shift und den Strich über dem Pluszeichen in der Zahlenreihe rechts auf der Tastatur. Aber anscheind ist das nicht richtig. Es gibt ja unter dem Eingabefeld auch ganz viele Zeichen, aber woher weiß ich, welches das richtige ist? Wäre für Hilfe dankbar, dann notier ich mir das und mach den Fehler nicht nochmal. LG, --[[Benutzerin:Gyanda|Gyanda]] ([[Benutzerin Diskussion:Gyanda|Diskussion]]) 21:42, 5. Jan. 2018 (CET)<br />
:Hallo Gyanda, es gibt wahrscheinlich verschiedene Möglichkeiten den Halbgeviertstrich zu erzeugen. Ich drücke die "Alt"-Taste und gleichzeitig die Ziffern 0150. Aber du machst ja keinen Fehler im Sinne von "Fehler". Es sind ja wirklich nur Kleinigkeiten, viel wichtiger ist doch der Inhalt, so dass das nur "Verschönerungen" sind. Schönes Wochenende! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:48, 5. Jan. 2018 (CET)<br />
:Oh, das ist ein guter Tipp, der mit der Alt-Taste, das schreib ich mir in mein Vademecum! Herzlichen Dank!!! --[[Benutzerin:Gyanda|Gyanda]] ([[Benutzerin Diskussion:Gyanda|Diskussion]]) 22:01, 5. Jan. 2018 (CET)<br />
<br />
== Typographische falsche Indexzahlen ==<br />
<br />
Bitte keine typographisch falschen Indexzahlen ² oder ³ einfügen und <sup>2</sup> oder <sup>3</sup> belassen wie es ist. Das ist schon richtig so, siehe [[WP:SVZ]]. Danke. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> 23:12, 15. Feb. 2018 (CET)<br />
:Danke für den Hinweis, wusste ich nicht! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:18, 15. Feb. 2018 (CET)<br />
<br />
== Zahlen und der Anfang des Satzes ==<br />
<br />
Hallo Scholless, erstmal vielen Dank für deine fleißigen Formatierungen. Hinsichtlich der Zahlenformatierung habe ich jedoch eine Anmerkung: Wie ich einmal gelernt habe, werden Zahlen <s>über</s> unter zwölf ausgeschrieben, jedoch gehören Ziffern nicht an den Anfang eines Satzes, das finde ich auch stilistisch unschön. Setzt man daher die Zahl an den Anfang des Satzes (wie ich es bei [[Vincenzo Massi]] getan habe), so kann man auch Zahlen über zwölf ausschreiben, oder man formuliert den Satz um. Nun meine Frage: Existiert diese Regel nur in meinem Kopf, ist sie veraltet oder gibt es sie? Vielen Dank für deine sachkundige Antwort. --[[Benutzer:Altkatholik62|Altkatholik62]] ([[Benutzer Diskussion:Altkatholik62|Diskussion]]) 23:39, 21. Apr. 2018 (CEST)<br />
:Hallo Altkatholik62, ja das ist eine sehr gute Frage von Dir. Mir hat vor längerer Zeit mal jemand mitgeteilt, dass Zahlen die größer als zwölf (oder 12) sind, in Ziffern darzustellen sind. Was irgendwo auch nachvollziehbar ist, 44 ist irgendwie schöner als vierundvierzig. Und auch irgendwie logisch. Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:54, 21. Apr. 2018 (CEST)<br />
::Hab mal den [[Duden]] befragt, und der sagt Folgendes:<br/><br />
{{Zitat|Die Zahlen von 1 bis 12 werden überwiegend dann in Ziffern geschrieben, wenn sie – z. B. in Statistiken oder wissenschaftlichen Texten – zusammen mit dem dazugehörigen Substantiv die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollen: Kurbel mit 2 Wellen; Zahnrad mit 2 Spindeln.<br/><br />
Auch vor Zeichen, Abkürzungen von Maßen, Gewichten, Geldsorten usw. ist die Zahl in Ziffern zu schreiben: 3 km; 7,4 kg; 6 EUR.<br/><br />
Steht statt der Abkürzung die entsprechende Vollform, kann man sowohl in Ziffern als auch in Buchstaben schreiben:<br/><br />
11 Kilometer/elf Kilometer; 2 Euro/zwei Euro.<br/><br />
Andererseits können die Zahlen von 13 an, sofern sie übersichtlich sind, auch ausgeschrieben werden, wie es z. B. in erzählenden Texten (Roman, Brief o. Ä.) geschieht:<br/><br />
Sie wurde siebenundsiebzig Jahre alt. Zu Ihrem fünfzigsten Geburtstag gratuliere ich Ihnen herzlich.<br/><br />
Ansonsten werden nur ein- und zweisilbige Zahlwörter ausgeschrieben:<br/><br />
Über hundert Teilnehmer sind schon angemeldet. Sie besitzt fünfzehn Katzen. Hab tausend Dank!|Quelle=[https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Schreibung-von-Zahlen-0 Duden]}}<br />
::Tausend Dank sage ich zwar nicht (das ist mir stilistisch zu überschwänglich), aber ich denke, der Duden kann uns hier Wegweiser sein, wenn er auch nicht Gesetz ist. Alles Gute dir und noch viel Freude an Wikipedia. --[[Benutzer:Altkatholik62|Altkatholik62]] ([[Benutzer Diskussion:Altkatholik62|Diskussion]]) 00:39, 22. Apr. 2018 (CEST)<br />
<br />
:gudn tach!<br />
:zur info: wir haben dazu unsere eigenen regeln (die denen des dudens nicht widersprechen sollten, jedoch klarer sagen, was in der wikipedia ok ist und was nicht): [[WP:SVZ]], insb. abschnitt [[WP:SVZ#Zahlen im Fließtext]]. (zur kenntnis auch @[[user:Altkatholik62]].) -- [[user:lustiger_seth|seth]] 15:29, 25. Nov. 2018 (CET)<br />
::{{ping|lustiger seth}} Danke für den Hinweis. Ich lese dort lediglich Präzisierungen der, aber keine grundsätzliche Abweichung von den Duden-Regeln. Wobei ich den Abschnitt zweimal gelesen habe (und nicht 2-mal, diese Schreibweise ist... hrm, eher unüblich). Fünfzig Seiten weiter… also zu Beginn eines Satzes kann man auch nach hiesigen Regeln das Zahlwort schreiben, entnehme ich der Projektseite, denn dort heißt es: {{"|Je nach Zweckmäßigkeit und Kontext kann man grundsätzlich beide Schreibweisen wählen.}} Es wäre also wohl nicht falsch, wenn ich in einem Kirchenartikel schriebe: „Fünfzehn Meter von der Kirche entfernt befindet sich der freistehende Glockenturm.“ --[[Benutzer:Altkatholik62|Altkatholik62]] ([[Benutzer Diskussion:Altkatholik62|Diskussion]]) 23:14, 25. Nov. 2018 (CET)<br />
<br />
:::gudn tach!<br />
:::keine abweichung vom duden, sondern nur praezisierungen: genau, sag ich ja. :-)<br />
:::und richtig ist auch, dass nicht immer nur eine schreibweise richtig/zulaessig ist. in deinem beispielsatz wuerde ich die fuenfzehn ebenfalls ausschreiben. auch dreissig oder hundert. aber bei siebenundzwanzig wuerde ich persoenlich eher die 27 bevorzugen, weil die sich imho besser lesen lasst. das haengt aber von mehreren dingen ab. innerhalb desselben kontextes z.b. sollte ja in der regel die gleiche schreibweise genutzt werden. -- [[user:lustiger_seth|seth]] 23:36, 25. Nov. 2018 (CET)<br />
<br />
== Stammtisch Unterfranken ==<br />
<br />
:Hallo Scholles, dieses ist eine Erinnerung zu unserem [[WP:Unterfranken|Unterfranken-Stammtisch]] am 28. Juli in der Nähe von Wertheim, zu dem Du dich angemeldet hattest. Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung musste ich eine kleine Änderung vornehmen. Aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl müssen wir beim Mittagessen auf die [[Kartause Grünau]] ausweichen. Dieses ist aber sicherlich keine schlechte Alternative. Wir freuen uns, Dich beim Stammtisch zu sehen.--[[Benutzer:Salino01|Salino01]] ([[Benutzer Diskussion:Salino01|Diskussion]]) 13:59, 21. Jul. 2018 (CEST)<br />
::Hallo Salino01, alles klar, bleibt es bei der Uhrzeit? --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 17:28, 21. Jul. 2018 (CEST)<br />
:::Das Programm auf [[WP:Untefranken]] ist aktualisiert. Dadurch, dass die Kartause etwas weiter weg ist (1km) habe ich den Termin für das Mittagessen etwas nch hinten verlegt. Der eigentlich geplante Verdauungsspaziergang nach dem Essen ist dann durch Hin- und Rückweg ersetzt. Alle anderen Zeiten sind gleich geblieben.--[[Benutzer:Salino01|Salino01]] ([[Benutzer Diskussion:Salino01|Diskussion]]) 17:40, 21. Jul. 2018 (CEST)<br />
::::Leider muss ich absagen, da ich einen Todesfall in der Familie habe! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 20:41, 26. Jul. 2018 (CEST)<br />
<br />
== Schweiz dezimalpunkt ==<br />
<br />
Hallo Scholless, den hat es pseudooffiziell nur bei Währungen - sonst nicht, Windows hat Punkt fälschlich im Gebietsdchema Schweiz - Kommazahlen sind Punktzahlen. Du hast recht und ich meinen Revert reverted. Richtig offiziell gibt es leider eben keine Regel, das ist unser Problem :-)! [[Benutzer:Brainswiffer|Brainswiffer]] ([[Benutzer Diskussion:Brainswiffer|<small>Disk</small>]]) 15:34, 24. Jul. 2018 (CEST)<br />
<br />
== Wiederholung: Nochmals: Trennzeichen bei Tausendern ==<br />
<br />
Hallo Scholless, du meine Disk von gestern ohne Kommentar gelöscht. Ich empfinde das zumindest unhöflich. Ist es zuviel verlangt, eine Begründung abzugeben?--[[Benutzer:Chillibilli|Chillibilli]] ([[Benutzer Diskussion:Chillibilli|Diskussion]]) 10:38, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
: Hallo Chillibilli, nein es ist nicht zuviel verlangt. Ich bin die Kommentare einfach nur leid. Mit freundlichem Gruß, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 10:41, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
:: Hallo Chillibilli, die vierstelligen Tausenderzahlen werden in der Regel ohne Punkt geschrieben. Die Änderungen von Scholless sind demnach korrekt. MfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 13:35, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
::: Vielen Dank Harry8! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 16:46, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
:::: In meiner ursprünglichen Disk habe ich mich auf: "Hilfe:Tabellen für Fortgeschrittene [[https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Tabellen_für_Fortgeschrittene#Zahlen_und_Buchstaben]]" hingewiesen, in der eindeutig Tausender-Trennzeichen aufgeführt sind, auch für vierstellige Tausender, z.B. '''1.230 km'''! Wird auch hier gegen die "Regel" verstoßen, ich meine nicht! Also lasst eure Änderungswut und kümmert euch um wichtigere Angelegenheiten.--[[Benutzer:Chillibilli|Chillibilli]] ([[Benutzer Diskussion:Chillibilli|Diskussion]]) 16:59, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
::::: Kein Grund, deshalb einen solchen Ton anzuschlagen! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 17:01, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
::::::@ Chillibilli: Mal ein Tipp von mir: [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Zifferngruppierung]]: Da findest du die Regelungen mit ihren Ausnahmen. Sich einen Spezialfall herauszusuchen, um diesen für allgemeingültig zu erklären, hilft schließlich nicht weiter. MfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 19:42, 30. Aug. 2018 (CEST)<br />
<br />
== [[ERTICO]] ==<br />
<br />
Hi,<br />
Du hast [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=ERTICO&type=revision&diff=180635625&oldid=180634275 '''die Korrektur'''] gemacht. Da Du Dich auf Halbgeviertstrich spezialisiert hast, die Frage: Der ursprüngliche Zustand ist der Copy-Paste des tatsächlichen Titels. Somit ist eine Änderung eine (kleine) Verfälschung. Das ist hier unwichtig, kann aber in anderen Fällen fatal sein, wenn z.B. eine solche Veränderung in einer URL enthalten ist. Das gilt natürlich auch für Zeichendreher in Titeln, die in die URL wandern. Gibt es da irgendwelche WP-Regeln? Gruß [[Benutzer:Bussakendle|bkb]] ([[Benutzer Diskussion:Bussakendle|Diskussion]]) 08:25, 5. Sep. 2018 (CEST)<br />
: Hallo bkb, mir sind diesbezüglich keine speziellen Regeln bekannt, welche ein solches "Problem" berühren könnten. Gruß, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 15:04, 5. Sep. 2018 (CEST)<br />
<br />
== Genealogische Zeichen ==<br />
<br />
Höflich möchte ich Dich in Kenntnis setzen, dass die Neuanlage von Artikeln ohne genealogische Zeichen ausdrücklich gestattet ist, siehe Meinungsbild von 2014: [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Meinungsbilder/MB_Verbindlichkeit_genealogische_Zeichen]. Bitte unterlasse künftig das Abändern bei Neuanlagen. Es könnte sonst als Vandalismus angesehen werden.--[[Benutzer:Parmeggianino|Parmeggianino]] ([[Benutzer Diskussion:Parmeggianino|Diskussion]]) 14:30, 12. Nov. 2018 (CET)<br />
Vielen Dank für den Hinweis, das Meinungsbild von 2014 kannte ich nicht! Ich versuche immer alles zu beherzigen, sollte mal ein Fehler passieren, nein, das ist kein VM, ich bin nur ein Mensch und mache Fehler!!! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:24, 13. Nov. 2018 (CET)<br />
<br />
Okay, danke für die Antwort. Gruß --[[Benutzer:Parmeggianino|Parmeggianino]] ([[Benutzer Diskussion:Parmeggianino|Diskussion]]) 19:13, 14. Nov. 2018 (CET)<br />
<br />
== Halbgeviertstriche ==<br />
<br />
Moin. Ja, Danke für die Überarbeitung bzgl. der Halbgeviertstriche. Ich beobachte das häufiger, dass das bei Texten von mir überarbeitet wird. Ich würde es auch gerne von Beginn an 'besser' machen, gibt aber meine Tastaur nicht her (oder ich bin zu blöd). Ich tippe hier an nem alten iMac G5, mit altem BS (10.4). Wenn Du n Tipp hast, wie ich damit die Striche gleich richtig machen kann, sag Bescheid. Entweder hier oder auf [[Benutzer Diskussion:Anonymus~dewiki]] --[[Spezial:Beiträge/88.71.232.228|88.71.232.228]] 21:30, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
: Hallo dewiki, das hat mit "blöd" überhaupt nichts zu tun, entweder man weiß es oder nicht! Drücke die "Alt"-Taste und gleichzeitig die Ziffern 0150 und du erzeugst den Halbgeviertstrich. Viele Grüße und einen schönen Abend, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:35, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
:: Test: 0150 Scheint nicht zu gehen... - "gleichzeitig die Ziffern 0150"? Da kommt die Null ja zweimal vor, die kann man nicht 'gleichzeitig' zweimal drücken und wenn ich die vier Ziffern hintereinander so bei gedrückter alt/umschalt/Weiche eintippe, kommt das obige Testergebnis dabei raus. Machts n Unterschied, ob ich die Zahlen über die obere Reihe oder den Nummernblock eingebe? - Test 2: ≠¡[≠ - Ja macht n Unterschied, führt aber auch nicht zum gewünschten Ergebnis...<br />
::PS: zu 'blöd': Ja, ich sach auch immer bei anderen, die sich derart 'selbstgeißeln': "Du bist nicht blöd, Du hast nur einen Mangel an Information." ;-) --[[Spezial:Beiträge/88.71.232.228|88.71.232.228]] 21:59, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
::: Test 3: – <= Ist das der Strich, der hier gewünscht ist statt dem - , den ich sonst mache? Wenn ja, dann muss ich einfach alt+- drücken...!?! --[[Spezial:Beiträge/88.71.232.228|88.71.232.228]] 22:02, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
:::: Ja das schaut sehr gut aus!!! Teste es vielleicht mal auf der Spielwiese oder auch bei irgendeinem deiner Artikel, rückgängig kannst du es ja jederzeit machen. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:05, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
:::::Okay. Ja, Danke. Wie sagen die Philologen?!: "Gut, dass wir mal d'rüber gesprochen haben!" ;-) --[[Spezial:Beiträge/88.71.232.228|88.71.232.228]] 22:37, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
::::::Sehr gerne!!! PS: Auch ich habe irgendwann (vor ca. 4 Jahren) mal fragen müssen (den ehemaligen Admin Filterkaffee). --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:40, 16. Feb. 2019 (CET)<br />
<br />
== 1000er Punkte ==<br />
Auch bzgl Deiner Änderungen/Entfernungen von 1000er Punkten bei vierstelligen Zahlen bin ich kritisch. Die auf Deiner Disk bereits mehrfach zitierte [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Zifferngruppierung|WP:SVZ]] stellt zugunsten der <u>einheitlichen Darstellung</u> bei Verwendung auch von fünfstelligen Ziffern im inhaltlichen Kontext die Nutzung von Trennzeichen bei Vierstellern fest. Das beträfe dann also solch einen Abschnitt: ''[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mennica_Legacy_Tower&curid=10720735&diff=186312943&oldid=186312215 Für die Herstellung wurden 1920 Tonnen Stahl und 12.000 Kubikmeter Beton verwendet. Während der zehnmonatigen Bauzeit lieferten 5700 Betonmischer an. Die Hauptnutzung des Hochhauses wird in der Büroflächenvermietung bestehen (53.000 Quadratmeter), daneben werden Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen angeboten werden. Die Gesamtnutzfläche beider Objekte wird knapp 66.000 Quadratmeter betragen]''. Also bitte rückgängig machen. --[[Benutzer:Wistula|Wistula]] ([[Benutzer Diskussion:Wistula|Diskussion]]) 11:06, 16. Mär. 2019 (CET)<br />
:Die Änderungen sind nmM korrekt.<br />
:Die Regel, dass bei vierstelligen Zahlen auch Punkte gesetzt werden, wenn es in näherer Umgebung Zahlen mit mehr als vier Stellen gibt, ist beispielsweise beim Vergleich von Einwohnerzahlen oder bei Flächenangaben geboten. Beim Stahl und beim Beton geht es ja sogar um andere Bezeichnungen, hier Tonnen, da Kubikmeter. MfG [[Benutzer:Harry8|Harry8]] 13:39, 16. Mär. 2019 (CET)<br />
::Vielen Dank {{ping|Harry8}}, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:20, 16. Mär. 2019 (CET)<br />
<br />
== Anne Leppin ==<br />
<br />
Lieber Scholless,<br />
<br />
Du bist ganz offensichtlich ein Fan des Halbgeviertstrichs, und ich würde Dir da meistens zustimmen – aber bei [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anne_Leppin&diff=prev&oldid=186717103 dieser Änderung] im Artikel [[:Anne Leppin]] bin ich mir nicht sicher, dass Du korrekt liegst. Ich hab mir so ziemlich alle seriösen Quellen zum Film angeschaut, und die schreiben den Titel alle mit Bindestrich, siehe [https://www.crew-united.com/de/projekte/displayProjectdata.asp?IDPD=2590 Crew United], [https://www.imdb.com/title/tt0156575 IMDb], [https://www.filmportal.de/film/gomez-kopf-oder-zahl_4123feff29f84982bdb644957d940d30 Filmportal], [https://www.filmdienst.de/film/details/509711/gomez-kopf-oder-zahl Filmdienst], [https://www.german-films.de/filmarchive/browse-archive/view/detail/film/gomez-heads-or-tails/index.html German Films], [https://www.swissfilms.ch/de/film_search/filmdetails/-/id_film/70FBC6BD3A644819AAC2A375411F0DD0 Swiss Films]. Angesichts dessen erscheint es mir als Theoriefindung, den Titel trotzdem mit Halbgeviertstrich schreiben zu wollen.<br />
<br />
Ich weiß, dass unter [[:Wikipedia:Namenskonventionen#Filme]] steht: »Sollte der Filmtitel einen Gedankenstrich aufweisen, wird, umgeben von je einem Leerzeichen, der so genannte Halbgeviertstrich (–) verwendet.« Was ist aber, wenn der Titel laut aller Quellen nicht einen Gedankstrich, sondern einen Bindestrich aufweist? Wo steht, dass dieser in der Wikipedia zwangsläufig in einen Halbgeviertstrich umzuwandeln ist?<br />
<br />
Herzliche Grüße von --[[Benutzer:Sprachraum|Sprachraum]] ([[Benutzer Diskussion:Sprachraum|Diskussion]]) 01:37, 20. Mär. 2019 (CET)<br />
: Hallo {{ping|Sprachraum}} Ich danke Dir herzlich für den Hinweis, ich würde auch nie behaupten immer richtig zu liegen! Viele Grüße von --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 06:31, 20. Mär. 2019 (CET)<br />
<br />
== Southern Myanmar FC ==<br />
So langsam verliere ich den GLAUBEN an euch sog. Sichter und Verbesserer. Was denkt ihr eigentlich wer ihr seid? Auf der Seite habe ich die Zuschauerzahl mit 15000 angegeben. Was machen Sie.... Sie verbessern auf 15.000. Was soll das. Als ich meine ersten Seiten angelegt habe, habe ich immer die Zahl mit Punkt geschrieben.... also 15.000. Dann kamen wieder die SuperSichter und aenderten es um auf 15000. Nun schreibe ich immer die Zahl ohne Punkt und dann kommen sie als SuperSichter und verbessern auf 15.000. Was soll der Bloedsinn...... haben sie LANGEWEILE......?<br />
--[[Benutzer:Pudt|Pudt]] ([[Benutzer Diskussion:Pudt|Diskussion]]) 04:09, 28. Mär. 2019 (CET)<br />
:Hallo Pudt. Tausenderzahlen mit 4 Ziffern ohne Punkt, Tausenderzahlen mit 5 Ziffern mit Trennzeichen, so ist die Regel, ich habe sie nicht erfunden. Ist aber jederzeit nachzulesen!!! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 06:25, 28. Mär. 2019 (CET)<br />
<br />
== Geschichte Spaniens ==<br />
Lieber Kollege, bei allem Respekt vor deiner sonstigen Arbeit, aber wir hatten die Diskussion um diese leidige Frage der Schreibweise von Zahlen, und ich habe bereits darauf hingewiesen, dass in [[Wikipedia:Schreibweise_von_Zahlen#Zifferngruppierung]] ein klarer Satz das Verfahren festlegt: „Wenn eine vierstellige Zahl jedoch innerhalb des laufenden Textes … in direktem Zusammenhang zu Zahlen mit fünf oder mehr Stellen steht, so sollte zugunsten einer einheitlichen Darstellung auch für die vierstellige Zahl ein Tausendertrennzeichen verwendet werden.“ Das ist m. E. eindeutig, und ich möchte dich daher bitten, dich daran zu halten. Gruß, --[[Benutzer:Hans-Jürgen Hübner|Hans-Jürgen Hübner]] ([[Benutzer Diskussion:Hans-Jürgen Hübner|Diskussion]]) 19:02, 8. Sep. 2019 (CEST)<br />
: Der Klügere gibt nach, so heißt es. Ich habe einfach keinen Bock auf solche Leute wie Dich, Du sollst Recht haben (auch wenn das nicht der Fall ist), aber Du hast Recht, hänge Dir Deinen Heiligenschrein an die Wand. Leute wie Du, super!!!<br />
<br />
== Völter ==<br />
<br />
Guten Morgen,<br />
herzlichen Dank für Ihre Hilfe bei den Formatierungen! Leider war es offensichtlich von meiner Seite missverständlich - die Verweise im Text beziehen sich auf die Schriften, nicht auf die Einzelnachweise. Wahrscheinlich habe ich das falsch betitelt? Auf Wikipedia habe ich immer noch keine wirkliche Anleitung gefunden, wie Dinge zu formatieren sind...<br />
Viele Grüße,<br />
Textspuckerchen {{unsigniert|Textspuckerchen|08:18, 8. Okt. 2019 (CEST)}}<br />
<br />
== Ebenda ==<br />
Hallo Völter, es mag schon üblich sein [[ebenda]] als Ort des Todes zu schreiben, wenn es der Ort der Geburt ist. Klingt aber schrecklich, so dass ich bei den Biografien, die ich schreibe, dieses ''ebenda'' vermeide frei nach meinem Reim:<br />
:'''Der Tod in Ebenda'''<br />
:Als ich in Ebenda einst wohnte,<br />
:und war nicht eben einmal da,<br />
:ich die Gesundheit dort nicht schonte,<br />
:schwups, es um mich geschah!-<br />
<br />
Wer will schon in Ebenda begraben werden? Es ist lt. WP auch nicht zwingend das Wort ebenda zu nutzen, etwas Freiheit haben wir noch, oder? Es grüßt--[[Benutzer:Roland Kutzki|Roland Kutzki]] ([[Benutzer Diskussion:Roland Kutzki|Diskussion]]) 11:07, 28. Okt. 2019 (CET)<br />
:Hallo [[Benutzer:Roland Kutzki|Roland Kutzki]], köstlich, dieser Ebenda-Reim. Ich frage mich mittlerweile auch seit rund 14 Jahren, was dieses altmodische Wort in einer modernen Enzyklopädie verloren hat. Vielleicht gehört es zur Wissenschaftlichkeit des Werks. Wer weiß? Herzliche Grüße -- 14:31, 18. Jun. 2020 (CEST)<br />
<br />
== "Leerzeile entfernt" ==<br />
<br />
Hallo Scholless, ich möchte dich darauf hinweisen, dass die von dir mehrmals entfernte Leerzeile lt. [[Wikipedia:Formatvorlage Begriffsklärung]] korrekt ist. -- [[Benutzer:Jesi|Jesi]] ([[Benutzer Diskussion:Jesi|Diskussion]]) 16:31, 4. Nov. 2019 (CET)<br />
* Gut Jesi, wußte ich nicht, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 16:33, 4. Nov. 2019 (CET)<br />
:: Alles klar. Gruß -- [[Benutzer:Jesi|Jesi]] ([[Benutzer Diskussion:Jesi|Diskussion]]) 16:40, 4. Nov. 2019 (CET)<br />
<br />
== Liste der Stolpersteine in Scheeßel ==<br />
<br />
Hallo Scholless, du hast gerade auf der Seite in einer Inschrift eine Typoänderung gemacht. Auch wenn Wikipedia im Fließtext Monate ausgeschrieben haben möchte, so wird das bei Inschriften in denen der Monat durch eine Zahl geschrieben wird nicht gemacht.--[[Benutzer:Gmbo 2013|Gmbo 2013]] ([[Benutzer Diskussion:Gmbo 2013|Diskussion]]) 21:40, 27. Dez. 2019 (CET)<br />
* Merci für den Hinweis, mal wieder übersehen! Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:42, 27. Dez. 2019 (CET)<br />
<br />
== Fort de Tavannes (Zahl) ==<br />
<br />
bei vierstelligen Zahlen mach einer einen Punkt hinein, der nächste macht ihn wieder raus - was ist denn nun richtig? --[[Benutzer:Centenier|Centenier]] ([[Benutzer Diskussion:Centenier|Diskussion]]) 15:24, 9. Jan. 2020 (CET)<br />
: Hallo Centenier, grundsätzlich ist es richtig vierstellige Zahlen ohne Punkt zu schreiben. Erst wenn eine solche in einem direkten Bezug zur einer fünftstelligen Zahl steht, dann sollte (nicht muß!) es der Übersichtlichkeit halber mit einem Punkt erfolgen. ([[Schreibweise_von_Zahlen]]) Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 16:38, 9. Jan. 2020 (CET)<br />
:: jou --[[Benutzer:Centenier|Centenier]] ([[Benutzer Diskussion:Centenier|Diskussion]]) 16:50, 9. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Wikiläum ==<br />
<br />
{{Wikiläum|Bronze|Scholless| [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 09:12, 18. Jan. 2020 (CET)}}<br />
Hallo Scholless! Am 18. Januar 2015, also vor genau 5 Jahren, hast Du hier zum ersten Mal editiert und daher gratuliere ich Dir heute zum fünfjährigen Wikiläum. Seitdem hast Du über 69.000 Edits gemacht, wofür Dir heute einmal gedankt sei. Ich hoffe, dass Du weiter dabei bist und dabei bleibst und dass die Arbeit hier Dir weiterhin Spaß macht. Beste Grüße + frohes Schaffen -- [[Benutzer:WolfgangRieger|Wolfgang Rieger]] [[Benutzer Diskussion:WolfgangRieger|(Diskussion)]] 09:12, 18. Jan. 2020 (CET) PS: Wenn Du es wünschst, kann Dir auch eine Wikiläums-Medaille zugeschickt werden. Details siehe [[WP:Wikiläum#Medaillen|hier]].<br />
:Vielen herzlichen Dank!!! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 10:11, 18. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Gratuliere.--[[Benutzer:Mario todte|Mario todte]] ([[Benutzer Diskussion:Mario todte|Diskussion]]) 22:40, 24. Jan. 2020 (CET)<br />
:Dankeschön! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:46, 24. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Merkwürdig ... ==<br />
<br />
Hallo Scholless,<br />
<br />
manchmal geschehen merkwürdige Dinge. Um ca. 17:15 öffne ich Ittis Artikel ''Embden'' zum bearbeiten. Du änderst ihn um 17:19. Um 17:21 speichere ich meine Änderungen ab - kein Bearbeitungs-Konflikt! Nur das doppelte "es", das Du entfernt hattest, war wieder da. Wie gesagt - merkwürdig. vG --[[Benutzer:Koyaanisqatsi01|Koyaanisqatsi01]] ([[Benutzer Diskussion:Koyaanisqatsi01|Diskussion]]) 18:14, 29. Mär. 2020 (CEST)<br />
:Hallo Koyaanisqatsi01,<br />
ja, seltsam, für mich auch nicht nachvollziehbar! Schönen Abend, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 20:48, 29. Mär. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Aung Than Lwin Stadium ==<br />
Nachdem ich die Seite erstellt habe, kommt '''Scholless''' und ändert die Zuschauerzahl. Ich habe dann nur noch gewartet, bis '''Nicowa''' kommt und das wieder ändert..... und so kam es natürlich. So langsam wird es lachhaft was ihr beiden hier veranstaltet. Ihr solltet euch mal austauschen was richtig und falsch ist. Einer von euch Superhelden liegt bestimmt falsch.<br />
--[[Benutzer:Pudt|Pudt]] ([[Benutzer Diskussion:Pudt|Diskussion]]) 06:33, 26. Apr. 2020 (CEST)<br />
* Hast Recht '''Pudt'''. '''Nicowa''' setzt aus irgendwelchen Gründen auf falsch zurück, weil dieser Superstar die Schreibweise von Zahlen nicht kennt. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 10:38, 26. Apr. 2020 (CEST)<br />
** Also belassen wir es bei 3000.... ohne Punkt.... Danke--[[Benutzer:Pudt|Pudt]] ([[Benutzer Diskussion:Pudt|Diskussion]]) 05:32, 28. Apr. 2020 (CEST)<br />
*** Ja {{ping|Pudt}}, so wie es halt formal korrekt ist. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 06:22, 28. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Deine Änderungen ==<br />
<br />
1. Kannst du mir bitte mal erklären, was das hier soll: [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Speziallager_Nr._1_M%C3%BChlberg&diff=199436274&oldid=197632897] (und die weiteren Änderungen dieser Art)? Du schreibst "Ergänzung von Lebensdaten" und nimmst einfach die ganzen Details raus? Für die Lagergeschichte ist das genaue Sterbedatum schon von Relevanz. 2. Dann diese Änderung [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Speziallager_Nr._1_M%C3%BChlberg&diff=197632897&oldid=197166817]? Du stellst die Ortsgruppenleiter als typische aktive NSDAP-Mitglieder dar, dabei machten Ortsgruppenleiter, Kreisleiter, Politische Leiter sowie Amts- und Kassenleiter zusammen laut der Quelle nur 8000 von 39000 arrestierten "aktiven NSDAP-Mitgliedern" aus. Die Mehrzahl waren einfache Mitglieder (2800), Blockleiter (20500) oder Zellenleiter (8000). Ich bitte um sachgemäße Anpassung. Und wo bitte ist die Quelle für deine Behauptungen mit der Beschäftigung von Kriegsgefangenen? Ohne Quelle bitte wieder raus damit. --[[Benutzer:Usteinhoff|Usteinhoff]] ([[Benutzer Diskussion:Usteinhoff|diskUSsion]]) 13:12, 25. Mai 2020 (CEST)<br />
: Kannst Du mir vielleicht mal erklären welches Problem Du hast? Außerdem habe ich meine Änderungen genau begründet, also ist Dein Einwand überflüssig und für mich erledigt. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:41, 25. Mai 2020 (CEST)<br />
::Vergiss bitte Punkt zwei, der war nicht von dir, ich bitte um Entschuldigung. Zu Punkt 1 [[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Speziallager_Nr._1_M%C3%BChlberg&diff=199436274&oldid=197632897]], meine Erklärung steht schon oben, hier nochmal: Du nimmst vorhandene Information raus, nämlich die genauen Sterbedaten und einige andere Details. Das nennst du "Ergänzung von Lebensdaten". Das ist keine Ergänzung, das ist Zerstörung. Und eine weitere Begründung hast du nicht angegeben. Dass du Geburtsjahre eingearbeitet hast, ist löblich, aber da es hier um ein Lager geht und dass die Leute da gestorben sind, ist das Geburtsjahr halt nicht das Entscheidende. --[[Benutzer:Usteinhoff|Usteinhoff]] ([[Benutzer Diskussion:Usteinhoff|diskUSsion]]) 13:39, 5. Jun. 2020 (CEST)<br />
<br />
== EMD F40PH ==<br />
<br />
Hallo Scholles, das war scheinbar ein Versehen wie ich grad merke, ich habe nämlich die alte version grade erweitert, dann ist deine dazwischen gekommen kurz bevor ich meine veröffentlicht habe, es tut mir leid sollte ich deine Zeit vergeudet haben. --[[Benutzer:Der. Bellemer|Der. Bellemer]] ([[Benutzer Diskussion:Der. Bellemer|Diskussion]]) 22:39, 21. Jun. 2020 (CEST)<br />
:Hallo Der. Bellemer, danke für Deine Antwort. Kann ja alles vorkommen, kein Problem. Freut mich, wenn es sich dann doch zum Positiven klärt. Viele herzliche Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:42, 21. Jun. 2020 (CEST)<br />
<br />
== ebenda ==<br />
<br />
Hallo Scholless, meine Korrektur, aus "gestorben ... ''in'' ebenda" das ''"in"'' zu streichen, war schon korrekt. Das "Ebenda" trägt quasi das "in" in sich, siehe auch [[Ebenda]]: ''In Biografien ist der Ausdruck üblich, wenn die dargestellte Person an demselben Ort verstarb, an dem sie auch geboren wurde, z. B. „Martin Luther (* 10. November 1483 in Eisleben; † 18. Februar 1546 ebenda)“.'' Gruß --[[Benutzer:Blik|Blik]] ([[Benutzer Diskussion:Blik|Diskussion]]) 22:56, 25. Jul. 2020 (CEST)<br />
: Hallo [[Benutzer:Blik|Blik]], ja das habe ich erst gemerkt als es zu spät war :-). Ich weiß das natürlich, war aber zu voreilig, hmm. Dir ein schönes Wochenende, viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:00, 25. Jul. 2020 (CEST)<br />
:: Passt schon ;) Gruß --[[Benutzer:Blik|Blik]] ([[Benutzer Diskussion:Blik|Diskussion]]) 23:02, 25. Jul. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Lebensdaten ==<br />
<br />
Dann frage ich mal so: Welchen Sinn soll es haben, in einem Vereinsartikel die Lebensdaten einzelner Personen zu nennen? Wenn man sich dafür interessiert muss man doch nur die Person anklicken? --[[Benutzer:Hullu poro|Hullu poro]] ([[Benutzer Diskussion:Hullu poro|Diskussion]]) 16:39, 18. Okt. 2020 (CEST)<br />
<br />
* Werter Kollege Hullu poro. Offenbar hast du mit dieser Sache ein Problem. Warum, das weiß ich nicht. Sieh dir z.B. mal einen Artikel zu irgendeiner Stadt an, nehmen wir mal [[Miltenberg]] in Unterfranken. Wenn du dort "Persönlichkeiten" anklickst hast du die Möglichkeit dir "Söhne und Töchter der Stadt" und "Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen" anzusehen. Bei allen dort stehenden Personen sind die Lebensdaten ebenfalls hinterlegt, obwohl die ja (deiner Logik zufolge) überflüssig sind, da man ja nur auf die entsprechende Person klicken muß. Aber alle Städte sind entsprechend aufgebaut. Und kein Mensch nörgelt deshalb sondern läßt einfach die Info stehen oder ignoriert sie. Mache es doch einfach genauso. Einen schönen Sonntag Abend wünscht dir, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 17:44, 18. Okt. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Verständnisfrage ==<br />
<br />
ist es denn wirklich sinnvoll, italienische Titel zu halbgeviertstrichen, wenn das Italienische (und somit der Titel) diesen gar nicht kennen? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gaetano_Aronica&diff=205508731&oldid=205507833] Ich war mir beim Erstellen des Artikels selbst nicht sicher und habe es nicht angepasst, daher bin ich für jede Erleuchtung dankbar. Einen schönen Sonntag wünsche ich, [[Benutzer:Unmarcheprovencal|Unmarcheprovencal]] ([[Benutzer Diskussion:Unmarcheprovencal|Diskussion]]) 11:36, 15. Nov. 2020 (CET)<br />
:Das kannst Du letzlich auch als Grundsatzfrage sehen, bzw. es in die eine wie auch die andere Richtung deuten. Ich persönlich würde eine Vereinheitlichung bevorzugen. Aber wie gesagt ist das dann doch reine Geschmackssache. Dir auch einen schönen Sonntag, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 12:15, 15. Nov. 2020 (CET)<br />
::Vielen Dank für die Antwort, ich würde mich auch über eine einheitliche Regulierung freuen, daher auch meine Nachfrage, weil ich keine Regulierung für italienische Titel gefunden habe. [[Benutzer:Unmarcheprovencal|Unmarcheprovencal]] ([[Benutzer Diskussion:Unmarcheprovencal|Diskussion]]) 22:43, 16. Nov. 2020 (CET)<br />
<br />
== Salomo Salman Zevi Hirsch ==<br />
<br />
Hallo [[Benutzer:Scholless|Scholless]], bei jüdischen Menschen ist in der Wikipedia üblich, nicht das christliche Zeichen „†“ zu verwenden, sondern „gest.“ zu schreiben. Deswegen bitte Verständnis, dass ich es wieder ändere. Und Dank für die anderen Korrekturen. Herzlicher Gruß --[[Benutzer:Tomkater|Tomkater]] ([[Benutzer Diskussion:Tomkater|Diskussion]]) 21:26, 30. Nov. 2020 (CET)<br />
: Danke [[Benutzer:Tomkater|Tomkater]] für den Hinweis, das wusste ich nicht. Vorschlag, schreib doch dann entsprechend statt „ * “ einfach „geb.“, dann schaut es einheitlich aus. Einen schönen Abend, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:34, 30. Nov. 2020 (CET)<br />
:: Den Hinweis nehme ich gerne auf, und ich sehe, das wird teilweise auch in anderen Artikeln so gemacht. Die meisten schreiben „geboren“ und „gestorben“ in der Kopfzeile des Artikels aus und kürzen dann im weiteren Verlauf des Artikels „geb.“ und „gest.“ ab. Herzlicher Gruß --[[Benutzer:Tomkater|Tomkater]] ([[Benutzer Diskussion:Tomkater|Diskussion]]) 21:45, 30. Nov. 2020 (CET)<br />
<br />
== Zum wiederholten Mal: Tausenderpunkt ==<br />
<br />
Hallo! Wie gesehen habe, hast Du in meinem Ortsartikel [[Bustamante (Nuevo León)|Bustamante]] alle Tausenderpunkte (auch die in der Tabelle) entfernt... Rein formal hast Du wahrscheinlich recht... Da ich aber auch Ortsartikel zu Frankreich, Spanien etc. schreibe, weiß ich, dass es dort die [[Vorlage:EWZT]] gibt, die z. B in der Einleitung regelmäßig angewendet wird, wobei der Autor auch Möglichkeit hat, die [[Vorlage:EWZ]] zu wählen, was aber kaum einer tut... Hinzu kommt, dass in den Info-Boxen zu den entsprechenden Ortsartikeln (z. B. [[Lescar]] oder [[Toro (Spanien)|Toro]]) der Tausenderpunkt auch bei vierstelligen Zahlen automatisch erscheint... Wo ist also die klare und einheitliche Linie?? Mein Vorschlag wäre es, die Tausenderpunkte auch bei vierstelligen Bevölkerungszahlen zuzulassen, denn auf diese Art könnte man diese bereits optisch schnell und klar von Jahres- oder Gewichtszahlen etc. unterscheiden, was vor allem im Fließtext manchmal hilfreich wäre... Solltest Du nicht der richtige Ansprechpartner für dieses Thema sein, so möchte ich Dich bitten, mir einen solchen oder ein entsprechendes Portal zu nennen... Gruß und Dank im Voraus!! --[[Benutzer:ArnoldBetten|ArnoldBetten]] ([[Benutzer Diskussion:ArnoldBetten|Diskussion]]) 16:54, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
* Hallo [[Benutzer:ArnoldBetten|ArnoldBetten]]. Ja, ich weiß daß dies ein ewiges, leidiges Thema darstellt. Ich bin auch nicht wirklich glücklich damit, ich versuche nur, mich streng an die Regeln zu halten, ganz gleich ob mir das persönlich gefällt oder nicht. Dein Vorschlag hört sich grundsätzlich gut an, ich bezeichne mich allerdings nicht als Experte/Ansprechpartner hierfür. Vielleicht kann einer der mitlesenden Admins eine Stellungnahme abgeben?? Dir ein schönes Wochenende, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 18:20, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
::Einmischung: Vielleicht ist in diesem Zusammenhang DIN 5008 interessant. Da heißt es unter 11.2: „Zahlen mit mehr als vier Stellen sollen in Fließtexten durch je ein Leerzeichen in dreistellige Gruppen gegliedert werden – bei Zahlen mit Komma links und rechts des Kommas. Vierstellige Zahlen sollen nicht gegliedert werden, außer sie stehen mit mehrstelligen Zahlen untereinander. Aus Sicherheitsgründen sollen alle Geldbeträge nach jeder dritten Stelle vor dem Komma mit dem Punkt gegliedert werden.“ Im Duden, Band 1, heißt es ergänzend, dass mit einem „kleineren Zwischenraum“ gegliedert werden soll. DIN 5008 und Duden sind in Wikipedia allerdings nicht maßgebend. Viele Grüße -- [[Benutzer:Spurzem|Lothar Spurzem]] ([[Benutzer Diskussion:Spurzem|Diskussion]]) 23:49, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
:::Ja, ja... „Sich streng an die Regeln halten“ tut Wikipedia ja selbst nicht – siehe Info-Boxen zu spanischen und französischen Ortsartikeln mit Tausenderpunkt (wahrscheinlich gibt es noch mehr Länder mit einer derartigen Programmierung...) Mir gefällt allerdings die dort getroffene länderinterne Regelung ganz gut, weil es im Ermessen des Autors liegt, was er machen will oder nicht... (Früher gab es auch dort viel Streit und Ärger um das Thema, der jedoch seit den Jahren 2011–2013 durch eine praxisnahe Neuregelung mit [[Vorlage:EWZT]] beendet wurde...) Eine allgemeine Regelung mit Tausenderpunkt auch bei vierstelligen Einwohnerzahlen wäre jedoch hinsichtlich der Eindeutigkeit m. E. noch besser, denn viele Autoren beginnen ihre Sätze unglücklicherweise mit einer Zahl (z. B. 1248...) und man erfährt erst aus dem Zusammenhang, was gemeint ist...! Die Anwendung der DIN 5008 halte ich für keine gute Lösung, da an vielen Stellen mit dem [[geschütztes Leerzeichen|geschützten Leerzeichen]] gearbeitet werden müsste und das Problem der unterschiedlichen Schreibweise vierstelliger Einwohnerzahlen in den Info-Boxen dadurch nicht gelöst würde... {{unsigniert|ArnoldBetten|08:45, 12. Dez. 2020 (CET)}}<br />
<br />
== Halbgeviertstrich ==<br />
<br />
Hallo,<br />
du hast in meinem Artikel zu Hilde Thurnwald Halbgeviertstriche in Buchtiteln eingesetzt. Aber die Buchtitel hatten die Striche nicht, also kannst du es doch nicht einfach ändern, oder?<br />
Viele Grüße <br />
--[[Benutzerin:Dagmar Zurwonne|Dagmar Zurwonne]] ([[Benutzerin Diskussion:Dagmar Zurwonne|Diskussion]]) 18:45, 17. Jan. 2021 (CET)<br />
* Hallo [[Benutzer:Dagmar Zurwonne|Dagmar Zurwonne]], sorry ich wollte Dir nicht auf die Füße treten. Ändere es bitte so ab wie Du meinst dass es korrekt ist. Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:03, 17. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Halbgeviertstrich in Literaturangaben ==<br />
<br />
Hallo Scholles, vielen Dank für Deine [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Feldbrandziegel&diff=prev&oldid=207904554&diffmode=source Überarbeitung]. Ich war sicher, hier bereits Langstriche verwendetet zu haben. Was für eine Fleisarbeit. --[[Benutzer:Hannibal21|Hannibal21]] [[Datei:Arch24trowel.gif|30px|link=Benutzer Diskussion:Hannibal21]] 16:22, 21. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== [[Gewerkenbeschluß]] ==<br />
Eigentlich war in der Quelle der Bindestrich mit Zwischenraum ausgeführt also Gewerken - Beschluss. Aber egal jetzt hast Du es geändert. Gruß --[[Benutzer:Pittimann|Pittimann]] <small>[[Benutzer Diskussion:Pittimann|Glückauf]]</small> 15:28, 4. Feb. 2021 (CET)<br />
* Hallo, da ich mir nicht sicher gewesen bin, habe ich es ja mit einem Fragezeichen versehen. Wenn es also falsch ist, dann bitte ich Dich um Korrektur. Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 16:00, 4. Feb. 2021 (CET)<br />
<br />
== Änderung aus Gründen des persönlichen Geschmacks ==<br />
<br />
Hallo Scholless, [https://de.wikipedia.org/w/index.php?diff=209174312&oldid=205743200&title=Weiding_(Landkreis_Cham)&curid=87421 solche] Änderungen bitte unterlassen. Danke! --[[Benutzer:Gomera-b|Gomera-b]] ([[Benutzer Diskussion:Gomera-b|Diskussion]]) 00:22, 26. Feb. 2021 (CET)<br />
* Hallo Gomera-b. Ich habe die Änderung nicht aus Gründen des persönlichen Geschmacks vorgenommen, sondern deshalb weil es vorher eine schwarze Schrift auf schwarzem Grund gewesen ist, also nicht leserbar! Gruß, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 06:27, 26. Feb. 2021 (CET)<br />
**Was du gesehen hast bleibt deine Wahrnehmung und will ich nicht bestreiten. Die HEX-Farbcodierung vor der Änderung war nicht schwarz, sondern hellblau. So wurde es auch durch die drei meistbenutzen Browser angezeigt. Jetzt nach deiner Änderung ist es rosa. Ich hab den Ausgangszustand wieder hergestellt. --[[Benutzer:Gomera-b|Gomera-b]] ([[Benutzer Diskussion:Gomera-b|Diskussion]]) 10:35, 26. Feb. 2021 (CET)<br />
<br />
== Korrekturen Jüd. Gem. Mukatschewo, Abschnitt Rabbiner ==<br />
<br />
Hallo Scholles, danke für deine Korrekturversuche. Mit diesen Schriften rechts-nach links und links nach rechts treten immer wieder die überraschendsten Effekte auf. Ich muss da nochmal ganz genau drüber gehen, da ist noch vieles im Argen. Auch diese Mischung von jüdischen und deutschen Daten ist ja nicht besonders günstig. Ich hab jetzt bloß grade keine Zeit mehr. Ich mach es morgen nochmal ganz sorgfältig :-) --[[Benutzer:Allexkoch|Allexkoch]] ([[Benutzer Diskussion:Allexkoch|Diskussion]]) 14:17, 27. Feb. 2021 (CET)<br />
: Hallo Allexkoch, vielen Dank für die Info. Dir ein schönes Wochenende! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 15:30, 27. Feb. 2021 (CET)<br />
<br />
== Margarida Cordeiro aus Bemposta ==<br />
<br />
Hallo Scholless, ich habe leider zu spät gesehen, dass du netterweise vorher schon [[Margarida Cordeiro]] im Artikel ihrer Heimatgemeinde [[Bemposta (Mogadouro)]] ergänzt hattest, bevor ich den Artikel ausgebaut hatte inkl. Söhne und Töchter mit zwei Einträgen. Ich habe der Einfachheit halber deine Bearbeitung rückgängig gemacht, damit es dort keine doppelte Listung gibt. Entschuldige bitte, dass ich deinen Bearbeitung übersehen habe. Vielen Dank und viele Grüße,--[[Benutzer:Joehawkins|Joehawkins]] ([[Benutzer Diskussion:Joehawkins|Diskussion]]) 20:44, 5. Apr. 2021 (CEST).<br />
: Hallo Joehawkins, kein Problem! Danke für die Info und einen schönen Abend. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 21:34, 5. Apr. 2021 (CEST)<br />
::Gleichfalls, danke!--[[Benutzer:Joehawkins|Joehawkins]] ([[Benutzer Diskussion:Joehawkins|Diskussion]]) 23:28, 5. Apr. 2021 (CEST)<br />
<br />
== [[24-Stunden-Rennen von Le Mans|Le-Mans-Artikel]] ==<br />
<br />
Hallo, sie sind gerade dabei meine Beobachtungsliste übergehen zu lassen, da es nach mehr als zehn Jahren offenbar ein Problem ist, wenn sich bei der Zuschauerzahl kein Trennpunkt befindet. Muss das wirklich sein? Gruß --[[Benutzer:Erika39|Erika39]] <small>· [[Benutzer Diskussion:Erika39|Disk]] · [[Spezial:Contributions/Erika39|Edits]]</small> 22:34, 28. Mai 2021 (CEST)<br />
::Können sie das bitte langsam stoppen! Danke! --[[Benutzer:Erika39|Erika39]] <small>· [[Benutzer Diskussion:Erika39|Disk]] · [[Spezial:Contributions/Erika39|Edits]]</small> 22:38, 28. Mai 2021 (CEST)<br />
::Hallo [[Benutzer:Erika39|Erika39]], wo ist das Problem? Ich habe mich zu 100% korrekt verhalten, was vorher ja wohl nicht unbedingt der Fall gewesen ist. Sie sehen Ihre Artikel offenbar als unfehlbar an. Die sind zweifelsohne sehr gut, wirklich sehr gut. Fühlen Sie sich nicht auf den Schlips getreten, denn jetzt sind sie noch ein paar Körner korrekter! Nichts für ungut, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 23:00, 28. Mai 2021 (CEST)<br />
<br />
== Klimaliste Berlin typo ==<br />
<br />
Hallo, freut mich, dass du dich für meinen Artikel [[Klimaliste Berlin]] interessierst! Warum schreibst du „berliner“ groß? Es heißt doch bei anderen Parteien auch meist: „... ist eine deutsche Partei“, und nicht „Deutsche Partei“. Beste Grüße! --[[Benutzer:Fan-von-mir|Fan-von-mir]] ([[Benutzer Diskussion:Fan-von-mir|Diskussion]]) 14:53, 11. Aug. 2021 (CEST)<br />
:Hallo zurück! Soweit ich weiß, schreibt man Städtenamen immer groß. Also nicht "die nürnberger Bratwurst", sondern "die Nürnberger Bratwurst". Aber zu 100 Prozent möchte ich mich nicht festlegen! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 14:58, 11. Aug. 2021 (CEST)<br />
::Danke für die Erklärung! Ich habe gerade keine Lust das genau zu recherchieren und lasse das erstmal so. Falls das jetzt so falsch sein sollte, fällts sicherlich auch anderen auf. --[[Benutzer:Fan-von-mir|Fan-von-mir]] ([[Benutzer Diskussion:Fan-von-mir|Diskussion]]) 15:06, 11. Aug. 2021 (CEST)<br />
<br />
== [[August Welke]] ==<br />
Besten Dank. Da habe ich wirklich bißchen was übersehen. Es gibt sicher mehrere Frankenhausens. Ich zweifle, dass ich den auf angemessenen Umfang kriege. Doch der erste Sozialdemokrat der es in den Landtag im Kaiserreich brachte überhaupt. Ich finde, dass darf billig in die Wikipedia rein.--[[Benutzer:Mario todte|Mario todte]] ([[Benutzer Diskussion:Mario todte|Diskussion]]) 09:12, 24. Okt. 2021 (CEST)<br />
* Dir gebührt der Dank, für den Artikel! Schönen Sonntag und viele Grüße --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 09:17, 24. Okt. 2021 (CEST)<br />
<br />
== ebenda ==<br />
Hallo Scholless, es mag schon üblich sein [[ebenda]] als Ort des Todes zu schreiben, wenn es der Ort der Geburt ist. Klingt aber schrecklich, so dass ich bei den Biografien, die ich schreibe, dieses ''ebenda'' vermeide frei nach meinem Reim:<br />
:'''Der Tod in Ebenda'''<br />
:Als ich in Ebenda einst wohnte,<br />
:und war nicht eben einmal da,<br />
:ich die Gesundheit dort nicht schonte,<br />
:schwups, es um mich geschah!-<br />
<br />
Wer will schon in Ebenda begraben werden? Es ist lt. WP auch nicht zwingend das Wort ebenda zu nutzen, etwas Freiheit haben wir noch, oder? Es grüßt --[[Benutzer:Roland Kutzki|Roland Kutzki]] ([[Benutzer Diskussion:Roland Kutzki|Diskussion]]) 15:18, 4. Dez. 2021 (CET)<br />
:Ach, merke gerade, dass ich Dir das schon zweimal zuvor geschrieben habe. Meine herzliche Bitte: Las' das in den Artikeln, die ich geschrieben habe, so stehen. Es macht mir nur Mühe im Nachhinein und irgendwie macht dann die freiwillige Arbeit etwas wenige Spaß und das willst Du sicher nicht. Gruß --[[Benutzer:Roland Kutzki|Roland Kutzki]] ([[Benutzer Diskussion:Roland Kutzki|Diskussion]]) 19:54, 4. Dez. 2021 (CET)<br />
::Alles klar Roland, ich werde es bei Deinen Artikel beherzigen. Schönes Wochenende noch und viele Grüße, [[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
:::Bitte sei so nett und berücksichtige ebendies auch bei von mir initiierten Artikeln. Besten Dank --[[Benutzer:Density|Density]] 13:17, 27. Feb. 2022 (CET)<br />
::::Schade, dass Dich meine Bitte [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elinor_Remick_Warren&type=revision&diff=225202639&oldid=225202407&diffmode=source nicht zu interessieren scheint ...]; vgl. auch [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Rechtschreibung#Korrektoren]. Trotzdem schönen Abend --[[Benutzer:Density|Density]] 17:56, 9. Aug. 2022 (CEST)<br />
:::::Ist durch gerutscht, sorry. Aber ist ja jetzt wieder in Ordnung so daß es wieder so dort steht wie Du es wünschst. Allerdings natürlich nur mit einem Link. Ebenfalls einen schönen Abend, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
::::::Auch mein Fehler, da ich die letzte Fassung nicht genau angeschaut habe, in der Form ist es natürlich schon ok. --[[Benutzer:Density|Density]] 18:03, 9. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bern]] ==<br />
<br />
Danke, Scholless, für das Hinzufügen von Johann Anton Tillier (III.) zu [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bern]]. Wenn Du magst, kannst Du die weiteren J.A.Tilliers auch noch einfügen: [[Tillier (Patrizierfamilie)]]. Eventuell auch mit der Ordnungszahl. Diese wird ebenfalls in von Rodt ([[Johann_Anton_Tillier_(Ratsherr,_1569)#Quellen]] verwendet. Liebe Grüsse,&nbsp;[[Benutzer:Saippuakauppias|Saippuakauppias]]&nbsp;[[Benutzer Diskussion:Saippuakauppias|⇄]] 11:45, 24. Jan. 2022 (CET)<br />
:Hallo Saippuakauppias, das ist eine etwas größere Angelegenheit, die hebe ich mir mal für das kommende Wochenende auf. Viele Grüße, [[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
::Super! Danke für Deinen Einsatz! --&nbsp;[[Benutzer:Saippuakauppias|Saippuakauppias]]&nbsp;[[Benutzer Diskussion:Saippuakauppias|⇄]] 21:38, 24. Jan. 2022 (CET)<br />
<br />
== Zahl am Satzanfang ? ==<br />
<br />
Hallo, <br />
<br />
du hast [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Affenspiegel&type=revision&diff=222165854&oldid=222165851 'Neunundzuwanzig' in '29' geändert. <br />
<br />
Eine Zahl am Satzanfang ... sieht man afaik in professionell redigierten Büchern ''nie''. <br />
<br />
Bist du sicher, dass das wikipedia-regelkonforem ist ? Gruß --[[Benutzer:Präziser|Präziser]] ([[Benutzer Diskussion:Präziser|Diskussion]]) 17:07, 18. Apr. 2022 (CEST)<br />
* Auch hallo, ich wüßte nicht was dagegen spricht! Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== Deine Editierung auf [[Heißen]] zu Walther Schmieding / WP-NPOV gewahrt? ==<br />
<br />
Guten Abend Scholless! Normalerweise steuere ich Fotos zu WP und COM bei, soeben bin ich allerdings über diese Editierung<br />
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hei%C3%9Fen&type=revision&diff=222114905&oldid=213973850<br />
gestolpert. Ich bin geneigt diese rückgängig zu machen, wollte aber zunächst fragen, was dich zu dieser dazu bewogen hat. Ich entnehme dem Artikel [[Walther Schmieding (Politiker)]] keinerlei Hinweis, dass diese in Mülheim-Heißen gewirkt hat. Demnach mag er in Heißen geboren sein, scheint mir aber keinesfalls eine "Persönlichkeit" zu sein, die etwas in einem Stadtteil-Artikel etwas zu suchen hätte. Als einzige Persönlichkeit hier einen NSDAP-Politiker zu benennen scheint mir zudem doch sehr einseitig zu sein und mit [[WP:NPOV]] kaum vereinbar. --[[Benutzer:Tuxyso|Tuxyso]] ([[Benutzer Diskussion:Tuxyso|Diskussion]]) 21:33, 22. Apr. 2022 (CEST)<br />
:Hallo Tuxyso. Es handelt sich hierbei um den Geburtsort, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Deshalb war ich der Ansicht es sei erwähnenswert. Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
:: Ich habe leider keine einheitliche Definition von "Persönlichkeiten" in der WP gefunden. Heißen ist einer der größten Stadtteile Mülheims. Wenn ich mir die Liste [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Mülheim an der Ruhr]] anschaue, sind davon sicherlich ca. 20 % in Heißen geboren oder haben dort gewirkt. Daher halte ich es für unausgeglichen und wenig neutral als einzige "Persönlichkeit" einen NSDAP-Funktionär zu nennen, der bis auf die Geburt keinen weiteren Bezug zu Heißen hat, zumal es in dem Stadtteil-Artikel zuvor gar keinen Abschnitt zu Persönlichkeiten gab. --[[Benutzer:Tuxyso|Tuxyso]] ([[Benutzer Diskussion:Tuxyso|Diskussion]]) 21:43, 22. Apr. 2022 (CEST)<br />
::: Dann lösche es. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
:::: Danke für die Rückmeldung, ich habe den Abschnitt mit einer entsprechenden Begründung wieder entfernt. --[[Benutzer:Tuxyso|Tuxyso]] ([[Benutzer Diskussion:Tuxyso|Diskussion]]) 21:53, 22. Apr. 2022 (CEST)<br />
::::: Unglaublich, es amüsiert mich sehr welches Problem du damit hast, aber gut wir leben in einer Demokratie. Schönen Abend, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== Frage zu Zahlenabänderung in Okara (Schiff) ==<br />
Hallo Scholless, ich habe eben deine Abänderungen im Artikel [[Okara (Schiff)]] gesehen, wo du die Viererziffern abgeändert hast. Ich verstehe den Sinn nicht so ganz, zumal es ja auch in den Quellen so steht bzw. innerhalb des Artikels teils verändert wurde von dir und teils wiederum nicht? Da ich denke, dass dies nicht unbedingt die Sache übersichtlicher gestaltet, wollte ich dich bitten, dass wieder zurückzusetzen (ich wollte mich erst kurz melden und anfragen und nicht gleich wild herumeditieren). Danke dir und Grüße --[[Benutzer:ShipMate2009|ShipMate2009]] ([[Benutzer Diskussion:ShipMate2009|Diskussion]]) 13:38, 1. Mai 2022 (CEST)<br />
: Hallo ShipMate2009. Ich beziehe mich hier auf die Schreibweise von 4-stelligen Zahlen die in keinem Bezug zu 5-stelligen Zahlen stehen. Diese sind dann ohne den Trennpunkt zu schreiben. Einen schönen Sonntag noch --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
:: Ahoi Scholless, aber 4-stellige Zahlen werden doch in den Quellen auch mit Trennzeichen geschrieben. Zumal: Auch im Artikel gibt es 4-stellige Zahlen, wo nun ein Punkt drinsteht und manche, wo jetzt leider keiner mehr steht. Das wirkt nun irgendwie nicht mehr kohärent und unübersichtlich. Außerdem ist das Herausnehmen des Punktes ja auch eher optional. Also ich würde mich schon freuen, wenn du das wieder zurücknehmen würdest. Danke und Grüße --[[Benutzer:ShipMate2009|ShipMate2009]] ([[Benutzer Diskussion:ShipMate2009|Diskussion]]) 14:18, 1. Mai 2022 (CEST)<br />
::: Okay, soll mir keiner nachsagen ich wäre ein penetranter Gegner. --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== Trennzeichen ==<br />
<br />
Es gehört sich Reverts zu begründen. Es gibt keine Regel, die Tausendertrenzzeichen bei 4-stelligen Zahlen verbietet. Das ist schon daher logisch, da sonst ein uneinheitliches Aussehen zusammen mit 5- oder mehrstelligen Zahlen entstünde. Bitte setzte deine Geschmacksänderung zurück. --[[Benutzer:Lupe|Lupe]] ([[Benutzer Diskussion:Lupe|Diskussion]]) 21:39, 29. Jul. 2022 (CEST)<br />
:Ich bin es leid, es ist keine Geschmacksänderung! Wenn du dich mit den Regeln nicht auskennst, was ich bezweifle, schließlich bist du kein Anfänger, dann setze es auf falsch zurück, ich bin es wirlich leid solche Dinge jedesmal diskutieren zu müssen! 4stellige Zahlen ohne jeglichen Bezug zu 5stelligen Zahlen schreibt man ohne Trennzeichen, ich habe das nicht erfunden. Wenn es dir nicht gefällt bitte setze es zurück, ich halte mich dann komplett raus. Einen schönen Abend, --[[Benutzer:scholless|scholless]]<br />
<br />
== [[Heinrich Racker]] ==<br />
Hallo, nach deiner Sichtung musste ich leider noch einige Belege, Korrekturen und sonstige Ergänzungen einfügen. Könntest du bitte den Artikel nochmals "abschließend" sichten. Schon einmal vielen Dank und noch ein schönes Wochenende.--[[Spezial:Beiträge/82.83.50.53|82.83.50.53]] 14:17, 11. Sep. 2022 (CEST)--[[Spezial:Beiträge/82.83.50.53|82.83.50.53]] 14:17, 11. Sep. 2022 (CEST)<br />
:Hallo, gerne sehe ich es mir dann an! Grüße an unbekannt zurück --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== "Korrektur" ==<br />
<br />
[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mykola_Oleschtschuk&diff=226249164&oldid=226244043 die Korrektur] ist keine. Der Artikel ist überflüssig. Beispiele: [https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/organisation-/kommando-luftwaffe Generalleutnant Ingo Gerhartz ist seit Juni 2018 Inspekteur der Luftwaffe] - nicht ''der'' weil es halt nur einen gibt und der Artikel damit überflüssig ist ...[[Benutzer:Sicherlich|<span style="color:#348853">Sicherlich</span>]] <sup> [[Benutzer Diskussion:Sicherlich|Post]] </sup> 08:51, 18. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Zahlen im Fließtext ==<br />
<br />
Hallo Scholless, bitte schau dir doch einmal [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Zahlen im Fließtext]] an. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die IP-Zurücksetzung meiner Bearbeitung von dir stammt. Viele Grüße, --[[Benutzer:Dodowp|Dodowp]] ([[Benutzer Diskussion:Dodowp|Diskussion]]) 11:14, 15. Okt. 2022 (CEST)<br />
:Hallo Dodowp, warum diese Unterstellung? Ich habe deinen Beitrag nicht revertiert! Grüße zurück, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
::Aus gegebenem Anlass. Viele Grüße, --[[Benutzer:Dodowp|Dodowp]] ([[Benutzer Diskussion:Dodowp|Diskussion]]) 18:47, 16. Okt. 2022 (CEST)<br />
<br />
== [[Hundegasse (Weimar)]] ==<br />
Besten Dank! gut gesehen!--[[Benutzer:Mario todte|Mario todte]] ([[Benutzer Diskussion:Mario todte|Diskussion]]) 11:32, 22. Okt. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Kalenderdaten verlinken? ==<br />
<br />
Hallo Scholles, den Sinn und Nutzen, in Artikeln über Personen [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mauro_Pane&curid=12443847&diff=227938349&oldid=227934773 Lebensdaten zu verlinken], verstehe ich zwar nicht, aber trotzdem schönen Dank für Deine Mühe im Artikel über [[Mauro Pane]]. Vor Jahren, als ich mich mit Wikipedia zu befassen anfing, wurde noch jede Jahreszahl verlinkt, bis man sich eines Tages fragte, was das bezwecken sollte. Nur die Links bei den Lebensdaten blieben. Herzliche Grüße und schönen Sonntag -- [[Benutzer:Spurzem|Lothar Spurzem]] ([[Benutzer Diskussion:Spurzem|Diskussion]]) 14:59, 13. Nov. 2022 (CET)<br />
:Hallo Spurzem, vielen Dank für die freundichen Grüße! Dir ebenfalls noch einen schönen Rest-Sonntag -- [[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== Travelers Rest ==<br />
Darf ich deine Bearbeitungen rückgängig machen?<br />
Bei der Erstellung hab ich mich an die [[Wikipedia:Schreibweise von Zahlen#Zifferngruppierung]] gehalten.<br />
Speziell in der Tabelle [[Travelers_Rest#Einwohnerentwicklung]] ist die erste Zahl jetzt nach deiner Korrektur sehr leicht mit einer Jahreszahl verwechselbar.<br />
Formal hast Du Recht, dass erst ab 5 Stellen der Punkt zum Einsatz kommt, aber gerade bei Einwohnerzahlen finde ich die Zahlen dadurch leichter lesbar. Grüße --[[Benutzer:Sporch|Sporch]] ([[Benutzer Diskussion:Sporch|Diskussion]]) 23:12, 12. Dez. 2022 (CET)<br />
* So eine freundliche Ansprache hatte ich noch nie, das freut mich sehr. Ja, Du hast in dieser speziellen Sache Recht, deshalb bitte ich Dich ausdrücklich darum! Viele Grüße, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== Wikivoyage ==<br />
<br />
Hallo Scholles, nachdem wir nun jahrlang das Thema Brasilien frei von den mistigen Wikivoyage-links halten konnten, hast Du nun solche nachgetragen. Die meisten müssen wir wieder herausnehmen, weil sie nicht unseren Standards entsprechen, sie haben keine oder nur geringfügige Mehrinformation und sind i. A. unbrauchbar. Wikivoyage hat nicht das Geburtsrecht auf Verankerung. <br />
<br />
Bitte schau Dir mal [[Pouso Alegre]] und {{Wikivoyage|Pouso Alegre}} an, der ja gar keiner ist. Die meisten Bearbeitungen dort entstanden aus völliger Unkenntnis der Verhältnisse vor Ort und sind Zusammengesetzes aus en und pt. --[[Benutzer:Emeritus|Emeritus]] ([[Benutzer Diskussion:Emeritus|Diskussion]]) 04:44, 20. Dez. 2022 (CET)<br />
:Hallo Emeritus, mistig finde ich die in keinster Weise, auch wenn du das vielleicht so siehst. Schade, war von mir gut gemeint! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
::Deinen Einsatz auch für die Formalkorrekturen finde ich beachtens- und dankenswert, da gibt es im BRA-Themenfeld noch so einiges, da entlastest Du unsere Arbeit. Bei den Munizipien, es sind 5570, ist sehr viel im Argen. Selbst bei den Bundesstaatsartikeln ist noch unglaublich viel zu tun. Die bisherigen rund 300 Wikivoyage-Einträge zu Brasilien müssen jetzt alle auf Tauglichkeit geprüft werden, und, sie führen alle zu Artikelergänzungen! in der de:WP. Im Portal:Brasilien haben wir dafür keine Leute. Bei Pouso Alegre z. B. steht bei Wikivoyage gar nichts - und dabei haben die leckere frittierte Maismehltaschen, einen Regionalflughafen, eine Touristenbahn und viele Sehenswürdigkeiten. --[[Benutzer:Emeritus|Emeritus]] ([[Benutzer Diskussion:Emeritus|Diskussion]]) 07:03, 20. Dez. 2022 (CET)<br />
<br />
== [[Berliet 12 CV]] ==<br />
<br />
Hallo Scholles, die allgemeine Gliederung von Zahlen weicht in Wikipedia aus irgendwelchen Gründen von der Norm ab, indem in fünf- und mehrstelligen Zahlen ein Punkt statt Leerzeichen gesetzt werden soll, geht jedoch nicht auf die Schreibung von Beträgen ein. In DIN 5008 heißt es: „Vierstellige Zahlen sollen nicht gegliedert werden, außer sie stehen mit mehrstelligen Zahlen untereinander. Aus Sicherheitsgründen sollten alle Geldbeträge nach jeder dritten Stelle vor dem Komma mit dem Punkt gegliedert werden.“ Ergänzend auf Wikipedia übertragen heißt das, dass die [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Berliet_12_CV&curid=12538264&diff=230374884&oldid=230373557 Gliederung des Betrages in Berliet 12 CV] nicht falsch war. Viele Grüße -- [[Benutzer:Spurzem|Lothar Spurzem]] ([[Benutzer Diskussion:Spurzem|Diskussion]]) 21:12, 30. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Abrdn]] ==<br />
Wegen [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abrdn&diff=230716357&oldid=230707296 deiner Änderung], auf der eigenen Homepage nutzt das Unternehmen konsequent die Kleinschreibung des Namens. Für die deutsche Tochtergesellschaft habe ich auch im Handelsregister nachgeschaut, die Firma lautet dort ''abrdn Investments Beteiligungs GmbH''. --[[Benutzer:Versicherungsspezialist|Versicherungsspezialist]] ([[Benutzer Diskussion:Versicherungsspezialist|Diskussion]]) 22:38, 9. Feb. 2023 (CET)<br />
:Super, danke Dir für den Hinweis, dann korrigiere es doch bitte! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
::[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abrdn&diff=230739781&oldid=230716357 Hier] erledigt, Formulierung passt hoffentlich so. --[[Benutzer:Versicherungsspezialist|Versicherungsspezialist]] ([[Benutzer Diskussion:Versicherungsspezialist|Diskussion]]) 10:01, 10. Feb. 2023 (CET)<br />
:::Perfekt! --[[Benutzer:Scholless|Scholless]]<br />
<br />
== Komma oder nicht, das ist hier die Frage ==<br />
<br />
Hi, Scholles, ich habe das als Aneinanderreihung gesehen, also Göttingen, Niedersachsen, und dann geht der Satz weiter. Ich bin ja Germanistin, aber ... jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Hast du bessere Argumente für kein Komma? LG, --[[Benutzerin:Naomi Hennig|Naomi Hennig]] ([[Benutzerin Diskussion:Naomi Hennig|Diskussion]]) 22:46, 7. Mär. 2023 (CET)<br />
:Hallo Naomi Hennig, ich denke das Komma sollte entfallen, da sich das vorhergehende Komma innerhalb der beiden geschlossenen Klammern befindet. Viele Grüße und einen schönen Abend, --[[Benutzer:Scholless|Scholless]] ([[Benutzer Diskussion:Scholless|Diskussion]]) 22:52, 7. Mär. 2023 (CET)<br />
::Oh, das ist gut! Tolle Begründung, vielen Dank!!! LG, --[[Benutzerin:Naomi Hennig|Naomi Hennig]] ([[Benutzerin Diskussion:Naomi Hennig|Diskussion]]) 01:39, 8. Mär. 2023 (CET)<br />
<br />
== Leah Rachel Yoffie ==<br />
<br />
Hallo Scholless, vielen Dank erstmal für deine [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_von_Pers%C3%B6nlichkeiten_der_Stadt_Dnipro&diff=231457920&oldid=231223097&diffmode=source Änderung] an [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]], ich frage mich nur wieso du "russisch-amerikanische .." schreibst. Im englischen Artikel wird geschrieben, dass Sie aus einer jüdischen Familie stammt - daher die frage ob es nicht besser wäre "jüdisch-amerikanische .." zu schreiben. MfG [[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 21:33, 9. Mär. 2023 (CET)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/17._Januar_2023&diff=230144895Wikipedia:Löschkandidaten/17. Januar 20232023-01-23T19:40:45Z<p>Dnepro..: /* {{Anker|Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro}}Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der Naberezhna-Peremohy-Straße 118 in Dnipro */</p>
<hr />
<div>{| class="centered" cellpadding="0" cellspacing="1" style="background:#FFDEAD; text-align:center; width:90%; font-size:smaller;"<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/13. Januar 2023|13. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/14. Januar 2023|14. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/15. Januar 2023|15. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/16. Januar 2023|16. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/17. Januar 2023|17. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/18. Januar 2023|18. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/{{LOCALDAY}}. {{LOCALMONTHNAME}} {{LOCALYEAR}}|Heute]]<br />
|}<br />
{{Löschkandidaten|erl=}}<br />
<!--<nowiki> Hinweis an den letzten Bearbeiter: Wenn alles erledigt ist, hinter "erl=" mit --~~~~ signieren. </nowiki>--><br />
<br />
{{Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Diskussionen/2023/Januar/17}}<br />
<br />
= Benutzerseiten =<br />
<br />
= Metaseiten =<br />
<br />
= Vorlagen =<br />
<br />
= Listen =<br />
<br />
== [[Liste der Mitglieder des Bauhaus Verbunds]] ==<br />
<br />
Der Organisationsverbund für eine 100-Jahr-Feier erscheint mir nicht so sonderlich relevant. Für Goethe wird sicherlich auch alle 10 Jahre eine Feierlichkeit ausgerichtet, wo diverse Institutionen mitmachen, aber da haben wir nicht für jedes dieser Kommitees einen eigenen Artikel. Die 100-Jahr-Feier war eine einmalige Veranstaltung, die sicherlich mit viel Werbung es mal in die Presse geschafft hat, einen eigenen Artikel für dessen Organisationskommitee bzw. für eine Liste dessen Mitglieder reicht das aber IMHO nicht.--[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 00:19, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Artikel ist offensichtlich auch seit Jahren veraltet: "... ist ein Zusammenschluss" und "Der Sitz der Geschäftsstelle ist in Weimar" dürfte schon längst nicht mehr stimmen. --[[Benutzer:Zweioeltanks|Zweioeltanks]] ([[Benutzer Diskussion:Zweioeltanks|Diskussion]]) 07:55, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ohne mich in die Relevanz-Diskussion einmischen zu wollen: Die Geschäftsstelle in Weimar gibt es noch. --[[Benutzer:Rundstef|Rundstef]] ([[Benutzer Diskussion:Rundstef|Diskussion]]) 09:48, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Und was tut sie dann? Doch sicher nicht ein Jubiläum vorbereiten, das schon mehr als drei Jahre zurückliegt? Wenn es eine erweiterte Aufgabenstellung und fortdauernde Aktivitäten gibt, sieht es mit der Relevanz natürlich ganz anders aus, aber das müsste belegt in den Artikel. --[[Benutzer:Zweioeltanks|Zweioeltanks]] ([[Benutzer Diskussion:Zweioeltanks|Diskussion]]) 09:49, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Auf der Website der Kooperation wird über die Geschäftsstelle des Verbundes im Präteritum geredet. Aber selbst wenn diese Geschäftsstelle noch existiert, sehe ich nicht unbedingt, warum sie relevant sein sollte. Sie haben abgesehen bisher von einer einzigen Feierlichkeit (einem 100-Jahre-Jubiläum) nichts nennenswertes organisiert und das 100-Jahre-Jubiläum dürfte selbst ja wohl kaum relevant sein, daher auch kaum sein austragender Verbund. Wenn sie in Zukunft noch eine Reihe von prominenten Veranstaltungen planen, mag das anders aussehen, aber das können wir nicht berücksichtigen. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
Die Liste ist ein verkappter Artikel über den, nicht relevanten Bauhaus Verbund (Eigenbezeichnung Bauhaus Verbund 2019). Lt. Homepage "Die Verbundmitglieder treffen sich zweimal pro Jahr, um das Jubiläum vorzubereiten." Nun, das Jubiläum ist vorbei. Der Verbund wird im Artikel [[Bauhaus]] (zu Recht) nicht erwähnt, er ist nicht artikelwürdig, löschen.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 10:26, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
= Artikel =<br />
<br />
== [[Veranstaltung (Begriffsklärung)]] (SLA) ==<br />
<br />
Unnötige BKL. "Umwandlung einer Gesellschaft in eine Anstalt öffentlichen Rechts" halte ich – bis zum Beweis des Gegenteils – für einen Witz. --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 06:41, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Nun, ich habe mal versucht zu recherchieren, ob ich dazu was finde, ich habe nichts dazu gefunden, also wäre ich bisher bei Löschen, außer jemand findet noch was dazu. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 08:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:'''Löschen''', Wikipedia ist kein Wörterbuch. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:37, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Punkt zwei wird im Zielartikel nicht erwähnt, ist also unbelegt und gilt somit bis zum Beleg des Gegenteils als Theorieetablierung. --[[Benutzer:Jbergner|Jbergner]] ([[Benutzer Diskussion:Jbergner|Diskussion]]) 10:39, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Eventuell (umgangssprachliches?) Juristendeutsch, aber selbst wenn sich das belegen ließe wäre, Wenn überhaupt, eine BKL 2 angesagt. Also Artikel zu Veranstaltung i.S.v. Event auf das Lemma und ggf. dort einen Begriffsklärungshinweis. Wie gesagt, wenn überhaupt.--[[Benutzer:Schreckgespenst|Schreckgespenst]] • [[Benutzer Diskussion:Schreckgespenst|Buh!]] 11:53, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Dazu müsste erstmal jemand eine Quelle ausgraben, in der das Wort in diesem Sinne gebraucht wird. Irgendeine.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 13:14, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
--[[Benutzer:Nolispanmo|Nolispanmo]] [[Benutzer_Diskussion:Nolispanmo|<small>Disk.</small>]] [[WP:MP|<small>Hilfe?</small>]] 17:11, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Rolf Kutschera (Zeichner)]] (LAZ) ==<br />
<br />
Diesen verwaisten Nicht-Artikel braucht niemand. Offizieller Löschgrund: Qualität für einen Personenartikel nicht ausreichen. --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:14, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Kein Artikel - Löschen. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 08:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
: In der DNB finden sich noch fast 150 weitere Bücher (meist Billigtitel von Eichborn und einigen andren Verlagen), die Kutschera illustriert hat, die aber nicht dem Personeneintrag zugeordnet wurden. Damit erfüllt Kutschera eindeutig die RKs. Aber ich kriege tatsächlich auch nicht mehr Artikeltext hin. Und die Musikauftritte als ''Rockn Rollf Berlin'' geben gar nichts her. ''Sieben Tage''. --[[Benutzer:Jergen|jergen]] [[Benutzer Diskussion:Jergen|?]] 10:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Ohne Zweifel relevant! Kutschera macht es einem aber nicht leicht, etwas zu seinem Leben zu finden. Ich habe mich trotzdem bemüht, etwas zu „zitronisieren“. Die Quellen sind nicht immer ganz überzeugend, und zum Lehrauftrag habe ich leider nichts gefunden. --[[Benutzer:Rundstef|Rundstef]] ([[Benutzer Diskussion:Rundstef|Diskussion]]) 17:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Nach dem Ausbau von Rundstef ist der Artikel nun für einen Personenartikel absolut ausreichend. Die Löschbegründung trifft also nicht mehr zu. MfG --[[Benutzer:Natascha W.|Natascha W.]] ([[Benutzer Diskussion:Natascha W.|Diskussion]]) 19:28, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::na dann der Naechste LAE--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:28, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::LAZ. Artikel weiterhin lückenhaft und verwaist.--[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 06:14, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Christoph Marik]] (LAZ) ==<br />
<br />
Dem Artikel fehlt grundlegende Qualität. Zum Beispiel werden im Einleitungssatz zwei Sportarten genannt. Im Text steht aber nicht, als was er an den Veranstaltungen teilnahm. Offizieller Löschgrund: Verstoss gegen [[Wikipedia:Artikel_über_lebende_Personen#Verlässliche_Belege]] --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:19, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Mit zwei Olympiateilnahmen sicher kein Löschkandidat.--[[Benutzer:Schreckgespenst|Schreckgespenst]] • [[Benutzer Diskussion:Schreckgespenst|Buh!]] 08:25, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Sehe ich auch so. Wenn dort steht, dass er Fechter war und seit 2008 Schiedsrichter, ist auch klar in welcher Sportart die Teilnahmen vor 2008 waren (nicht dass das ein Löschgrund gewesen wäre). Belege wurden teilweise nur in der Zusammenfassungszeile genannt, müsste man nacharbeiten, aber der Baustein ist schon drin und ich sehe da nichts offensichtlich falsches.--[[Benutzer:Berita|Berita]] ([[Benutzer Diskussion:Berita|Diskussion]]) 09:37, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Prinzipiell erfüllt er die RK durch die Olympia-Teilnahmen und den Weltcup-Sieg (dort steht 2x, auf der Seite der FIE aber nur einmal (https://fie.org/athletes/1651)) ja schon. <br />
:::Aber: die dort hinterlegten Quellen sind dünn. Seine eigene Homepage als Anwalt dient in Teilen dazu. Ich habe nun einen Artikel gefunden und angehängt. Aber da muss jemand echt mal tiefer rein. Daher: der Lückenhaft-Baustein ist schon richtig, müsste halt "nur" abgearbeitet werden. --[[Benutzer:Alex muc86|Alex muc86]] ([[Benutzer Diskussion:Alex muc86|Diskussion]]) 09:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Trollantrag. Der Weblink zu Olympedia (bzw. dem Vorgänger sports-reference), aus dem die Olympiateilnahmen zweifelsfrei hervorgehen, war schon seit mindestens 2014 im Artikel. --[[Benutzer:RobNbaby|Robbenbaby]] ([[Benutzer Diskussion:RobNbaby|Diskussion]]) 11:03, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Der Löschgrund ist nicht fehlende Relevanz. Also kein Trollantrag. Allerdings glaube ich auch nicht an eine Löschung. Muss halt jemand seine Freizeit opfern. Ich fange schon mal an.--[[Spezial:Beiträge/81.200.199.162|81.200.199.162]] 11:23, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Etwas Zeit wurde schon geopfert, gerne weitermachen. LAZ/LAE könnte aber längst erfolgen. Die beiden Gesamtweltcupsiege waren ein Missverständnis; Sieger der Saison 2002/2003, nicht Sieger der Saisonen 2002 ''und'' 2003.--[[Benutzer:Schreckgespenst|Schreckgespenst]] • [[Benutzer Diskussion:Schreckgespenst|Buh!]] 11:25, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Der Grund war "Verstoss gegen [[Wikipedia:Artikel_über_lebende_Personen#Verlässliche_Belege]]". Ein verlässlicher Beleg war als Weblink aber seit über einem Jahrzehnt gut sichtbar vorhanden. So etwas ist imho ein Musterbeispiel eines Trollantrags. Es gibt eine Qualitätsicherung und ein (zugegebenermaßen inaktives) Fachportal. Das wäre die richtige Anlaufstelle gewesen. --[[Benutzer:RobNbaby|Robbenbaby]] ([[Benutzer Diskussion:RobNbaby|Diskussion]]) 12:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::Dann mal ganz kurz: @[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]]: Wie hier einige schon schrieben ist ja die Relevanz durch den angehängten Olympedia-Link belegt. Daher würde ich vorschlagen, dass du den Löschantrag entfernst. Die QS läuft ja nun auch, daher ist der Artikel auch jetzt schon deutlich besser als vorher. --[[Benutzer:Alex muc86|Alex muc86]] ([[Benutzer Diskussion:Alex muc86|Diskussion]]) 12:40, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:LAZ --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 16:46, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Alfred Anton Ruscher]] ==<br />
<br />
Keine Relevanz. Es genügt nicht irgendwas zu erfinden. Es muss auch verwendet werden. Der Artikel ist verwaist, da weder in [[Kupplung (Bahn)]] noch in [[Hemmschuh]] seine Erfindungen erwähnt werden. --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:26, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Dazu auch noch vollständig unbelegt. In dieser Form loeschen. --[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:29, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wenn selbst Röll nix hat, bleibt nur '''löschen'''. Gruß--[[Benutzer:Gunnar1m|Gunnar1m]] ([[Benutzer Diskussion:Gunnar1m|Diskussion]]) 17:30, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::reicht offensichtlich nicht. --[[Benutzer:Gmünder|Gmünder]] ([[Benutzer Diskussion:Gmünder|Diskussion]]) 22:16, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
::::So, wie es da steht, sicher löschfähig. Die Patentschriften sollten sich allerdings auftreiben lassen, ebenso Belege für die immer noch aktuelle Benützung seiner Erfindungen. Anscheinend ist ja ein vermutlicher Nachfahre auch mit am Artikel "dran". Vielleicht könnte man diesen daher in seinen BNR schieben und warte, was von den angekündigten Ergänzungen da noch kommt und eine Relevanz belegt. --[[Benutzer:Chriz1978|Chriz1978]] ([[Benutzer Diskussion:Chriz1978|Diskussion]]) 10:40, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Władysław Wagner]] ==<br />
<br />
Es ist keine Relevanz dargestellt. Als erster Pole umsegelte er die Welt. Was kommt demnächst? Der erste Portugiese auf dem Matterhorn? --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:32, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Ich helfe Wikipedia (wie im Artikel gewünscht), indem ich das Ergebnis meiner Recherchen präsentiere, aber in dem Fall nichts einfüge, weil ich glaube, dass die Relevanz (nach heutigen Maßstäben) auf wackeligen Beinen steht. Geleistet haben die beiden Burschen allerdings weit mehr, als viele andere, die sich rühmen können, Teil der Wikipedia zu sein. Egal, hier das Ergebnis meiner Nachschau bei ANNO: <br />
<br />
''Im Sommer 1933 haben zwei polnische „See-Pfadfinder“, der 18jährige Wladislaw Wagner und sein Begleiter Rudolf Korniosky, ihren Heimathafen Gdingen verlassen, um in einem 28 Fuß langen Seegelboot eine Reise um die Welt anzutreten. Nun haben sie Sydney in Australien erreicht, nachdem sie durch viele Häfen Dänemarks, Schwedens, Hollands, Frankreichs, durch Biskaha nach Casablanra (Marokko-und dann nach Dakar gekommen sind. Dakar bildete den Ausgangspunkt für eine 2000 Meilen lange Fahrt auf dem Atlantischen Ozean. etc. etc.)''<br />
<br />
:Mehr dazu im Jugend Tagblatt (Beilage der) Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 11. Juli 1936 [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19360711&query=%22Wladislaw+Wagner%22~10&ref=anno-search&seite=18]. Gruß --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:38, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wenn ich den polnischen Artikel richtig verstehe hat er auch zwei Bücher geschrieben und wurde posthum mit dem [[Verdienstorden der Republik Polen]] ausgezeichnet. Mehr gibt mein Polnisch nicht her.--[[Benutzer:Hinnerk11|Hinnerk11]] ([[Benutzer Diskussion:Hinnerk11|Diskussion]]) 23:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Derzeit vor allem auch kein Artikel. 7 Tage zum Ausbau--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:29, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::...und das ist noch immer so. --[[Benutzer:Gmünder|Gmünder]] ([[Benutzer Diskussion:Gmünder|Diskussion]]) 22:17, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Diesen Artikel auf Vordermann zu bringen wäre Sache des Autors. Ich habe leider keine Zeit dafür, obwohl sich was draus machen ließe. Material wäre ja schon auf der von mir geposteten Webseite genug vorhanden. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 13:31, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Angelo Serdar Basar]] ==<br />
<br />
Trotz umfangreicher Produktionsliste keine Relevanz nach [[WP:RK]] dargestellt. Nur Nebenrollen und Provinztheater. Im Übrigen zweifelhafte Artikelqualität (''Das Erlebnis und Ergebnis der Aufführung von der 5. Klasse war für Angelo Serdar ein Schlüsselerlebnis, denn hier bekam Basar das erste Mal das Gefühl anerkannt zu werden und dies wurde durch tosendem Applaus vom Publikum untermalt.'') Der Bearbeitername lässt auf SD bzw.[[WP:IK]] schließen. -- [[Benutzer:Katanga|Katanga]] ([[Benutzer Diskussion:Katanga|Diskussion]]) 07:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:''"deutsch-türkisch-italienisch-griechisch-bulgarisch"'' - das dürfte jedenfalls rekordverdächtig sein. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 13:00, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Provinztheater spricht nicht gegen Relevanz. Ich erinnere an dieser Stelle an die [[Wikipedia:Relevanzkriterien#B%C3%BChne|RK für Darstellende Künstler]]: „Als relevant gelten Schauspieler, ..., die – in mindestens drei Inszenierungen an staatlichen, städtischen ''oder professionell betriebenen privaten Bühnen'' in wesentlicher Funktion mitwirkten.“ Als professionelle Bühne qualifizieren zumindest das Theater am Olgaeck und das Theater SpielBANDE, unabhängig von der Größe oder der Verortung des Hauses in der Provinz. Ich kann hier mindestens 3 Hauptrollen erkennen: Professor Trödelsocke, Nasredin und Dr. Darko. Ich plädiere daher für '''Behalten''', aber exzessive Überarbeitung der Rechtschreibung und dieser fürchterlichen Tabellen in der QS -> Reduktion auf Normalmaß und in das übliche Format. Die Filmliste muss dringend überarbeitet werden, aber die gibt auch durchaus was für die Relevanz her, ich sehe da ein paar Vorabendserien, das ist nicht alles unrelevant, nur wirr. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 10:35, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*'''Behalten''' Ich sehe es wie Grizma. Eindampfen und Glätten, nicht löschen. Die Tabellen sind außerdem rückwärts sorftiert. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 10:46, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Also, ich hab jetzt in der Filmografie mal angefangen. Da mischen sich Moderationen mit Games und offenbach auch Synchronrollen. Da müssten wir mal die Spreu vom Weizen trennen und das auseinanderklamüsern bzw. den irrelevanten Kram löschen. Ich denke, dass die genug für die Relevanz hergbit. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 14:23, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Nachtrag: die Theaterrollen hab ich alle gecheckt. Das Theater am Olgaeck wird, Provinz hin oder her, durchaus überregional wahrgenommen. Die Rollen, die ich für die letzten Jahre gelistet habe, waren Hauptrollen, z. T. in Zweipersonenstücken. Das reicht von der Relevanz. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 16:31, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Novapax]] ==<br />
<br />
Relevanzzweifel. Mit 24 Mio. Euro Umsatz und 188 Mitarbeitern laut Jahresabschluss 2020 werden die [[WP:RKU|Einschlusskriterien für Unternehmen]] nicht erreicht. Allgemeine enzyklopädische Relevanz ist nicht erkennbar. Ein Großteil des Artikels beruht auf der vom Unternehmen selbst veröffentlichten Firmengeschichte. --[[Spezial:Beiträge/2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303|2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303]] 09:34, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:wurde 2022 schon mal während einer laufenden QS schnellgelöscht. --[[Spezial:Beiträge/2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303|2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303]] 09:36, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Was für ein Fancruft-Artikel, distanzlos und unenzyklopädisch. --[[Benutzer:Jbergner|Jbergner]] ([[Benutzer Diskussion:Jbergner|Diskussion]]) 10:44, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::wen es für die behauptete Bedeutung etwa in Sachen Design unabhängige Belege gäbe, könnte man drüber diskutieren. Zumindest bei raschem Suchen findet sich aber kaum eine entsprechende Rezeption. Umsatz/Beschäftigtenzahlen sprechen für '''löschen''' --[[Benutzer:Machahn|Machahn]] ([[Benutzer Diskussion:Machahn|Diskussion]]) 12:08, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Es würde mich sehr interessieren, in welchen Sammlerkreisen man Interesse an diesem Kassetten-Karussel hat; ich habe hier nämlich noch zwei von den Dingern herumstehen und werde sie nicht los. Was auf der anderen Seite - rein anekdotisch und unbelegt - tatsächlich für eine nennenswerte Verbreitung dieser Dinger spricht. (Ob von dieser Firma, weiß ich allerdings nicht; da gab es sicher verschiedene.)<br />
::::Die Beleglage ist natürlich verheerend; wenn man die Eigenbelege rausschmeißt, bleibt nichts mehr übrig. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 13:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
RKU nicht erfuellt, koennte prinzipiell ueber Bekanntheit der Produkte eventuell fuer RKA reichen, muesste aber entsprechend nachgewiesen werden--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:31, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Der Artikelersteller [[Benutzer:SchlauleBerlin]] hat auf seiner [[Benutzer Diskussion:SchlauleBerlin#Novapax|Diskussionsseite]] dem Bot, der ihn über meinen LA informiert hat, sehr ausführlich geantwortet. Ich hab versucht ihn darauf hinzuweisen, dass seine Beiträge dort, und grad noch als Antwort an einen Bot, vergebene Liebesmüh sind. Das hat er aber entweder nicht wahrgenommen oder ignoriert, denn er hat anschließend nochmal dem Bot geantwortet. Vielleicht kann ihn ja en angemeldeter Benutzer auf die Diskussion hier hinweisen? --[[Spezial:Beiträge/2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303|2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303]] 07:31, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Habe ich gemacht. Danke für Deine Aufmerksamkeit. --[[Benutzer:Carol.Christiansen|CC]] ([[Benutzer Diskussion:Carol.Christiansen|Diskussion]]) 07:43, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Tatsächlich finde ich die für die historischen Designprodukte interessant und durchaus nicht unrelevant. Etwa dieses markante Kassettenkarussell, das ist schon ein echter Klassiker. Der Artikel könnte noch etwas Überarbeitung vertragen, zumal im Prinzip auch nur auf eine einzige Quelle verwiesen wird. Ev. zur Bearbeitung und Ausbau zurück in den BNR? '''Behaltenswert.''' --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 19:23, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Maurice Ressel]] ==<br />
<br />
Die Relevanz der Person ist nicht dargestellt. --[[Spezial:Beiträge/2A01:598:A05D:BAAD:1:1:9C27:60C4|2A01:598:A05D:BAAD:1:1:9C27:60C4]] 10:11, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
: Das finde ich für einen Löschantrag angesichts des Abschnitts „Preise und Auszeichnungen“ ein wenig dünn. -- [[Benutzer:O.Koslowski|O.Koslowski]]<sup>&nbsp;[[Benutzer Diskussion:O.Koslowski|Kontakt]]</sup> 10:15, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
Nach Prüfung ist der Löschantrag gerechtfertigt. Wortreiche Selbstdarstellung, wenig Rezeption von außen. Die "Preise" sind bei näherem Hinsehen nicht so eindrucksvoll. Ein IPA Award als Hauptpreis wäre schon etwas, aber in den Kategorien (vgl. [https://www.photoawards.com/categories/ hier]) gibt es seeehhr viele Preise. Ebenso PR Picture of the Year: Einer der Hauptpreise wäre was anderes als einer in den Kategorien, d.h. auf den nachgeordneten Rängen. Weder "lobende Erwähnung" noch "Nominiert" sind Preise. Wie in allen PR-lastigen Sachgebieten gibt es auch hier eine Inflation von Preisen, von denen ggf. nur wnige zur Relevanz beitragen können.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 10:40, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Löschen''', stimme meinem Vorredner zu. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:42, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
::Wie leuchten doch alle Preise doch so rot. --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 15:30, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
'tschuldigung, war aus Zeitmangel längere Zeit nicht aktiv und stolpere hier über den Löschantrag. Was bitte ist an einer Auszeichnung wie den International Photography Awards mit Erstplatzierung, weiteren internationalen Preisgewinnen (Erstsplatzierung) im Bereich der dokumentarischen Fotoreportage und einer Zweitplatzierung beim International Photographer of the Year Award nicht bedeutend genug? Der Fotograf wurde für seine Reportagearbeiten und im Bereich des dokumentarischen Fotos ausgezeichnet und hat ausschließlich für NGO's gearbeitet. Werbung oder PR kann und vermag ich hier nicht erkennen. Ich habe seine Reportagearbeiten wahrgenommen und seine Bilder haben mich sehr berührt. Darüber hinaus hat er eine bewegte und bewegende Lebensgeschichte, die mich genug interessierte, um mich an einem Artikel zu versuchen. Dazu habe ich sowohl Artikel als auch sämtliche Preise auch noch akribisch belegt. Dann gibt es klar ersichtlich das international recht bekannte und gut dokumentierte Projekt Skate-Aid, das er mit seiner Arbeit unterstützt hat. Ich bitte doch sehr, hier nicht beleidigend für die beschriebene Person über den Tellerrand hinauszuschießen und anhand der belegten Nachweise für '''behalten''' zu urteilen. --[[Benutzer:Kolkrabi|Kolkrabi]] ([[Benutzer Diskussion:Kolkrabi|Diskussion]]) 15:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Eine bewegende und berührende Lebensgeschichte ist leider kein ausreichendes Relevanzkriterium. Wie oben bereits erwähnt hat er nicht den 1. Platz ''des'' IPA gewonnen, sondern eine Erstplatzierung in einer Kategorie geholt. Dass eines seiner Projekte gut dokumentiert ist, ist unerheblich, auch schlecht dokumentierte Dinge können Relevanz haben, worauf es ankommt ist die Rezeption. Der Artikel mag zwar viele Einzelnachweise haben, aber es ist auch wichtig, dass diese geeignete Quellen sind. Beim Blick in die Einzelnachweise finden sich dort vor allem Privatwebsiten, Youtubevideos und ähnliche Dinge, die als Quelle nicht geeignet erscheinen. Bei einem Fotografen wären das vor allem gedruckte Literatur, in solcher wird er wegen mangelnder Relevanz aber halt eher nicht auftauchen. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:20, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
::Nicht leicht. Ich finde zumindest bei einem Google-Schnellcheck doch einiges an Presse, sowohl als Survivalexperte als auch als Fotograf. So immerhin im [https://www.netflixwoche.de/artikel/die-uberlebenschancen-stehen-schlecht-ein-survival-experte-uber-keep-breathing Netflix-Magazin], ein ziemlich ausführliches Porträt im [https://berliner-abendblatt.de/2022/12/08/aufs-schlimmste-bestens-vorbereitet-preppen-fuer-den-ausnahmezustand/ Berliner Abendblatt], in der [https://www.bild.de/unterhaltung/tv/tv/tatort-inspektor-das-steckt-hinter-dem-offenen-ende-75961984.bild.html Bildzeitung] (okay, okay, die wollen wir als Beleg nicht, aber das ist zumindest ein Bekanntheitsindikator), Mitwirkung in einer [https://www.wunschliste.de/person/maurice-ressel/safahri-eine-reise-zu-den-elementen/folgen Sky-Serie namens SaFahri] (muss ich noch kurz ausrecherchieren), [https://www.op-marburg.de/lokales/marburg-biedenkopf/marburg/blackout-so-bereitet-sich-survival-experte-maurice-ressler-auf-notfallsituationen-vor-6GU75F3ZJFFJRI4MYAS6STFGYE.html Oberhessische Presse Marburg], dazu als Fotograf über seine Arbeit etwa im [https://internationalphotomag.com/maurice-ressel-faces-of-tuberculosis/ International Photography Magazine] und Erwähnung mit SkateAid in den [https://www.wn.de/muenster/titus-bringt-das-skateboard-an-den-hindukusch-2032692?&npg Westfälischen Nachrichten]. Ich schaue mal, ob ich das eingearbeitet kriege. Das ist durchaus breit gestreut und nicht auf eine Region beschränkt. Die Auszeichnungen mögen nicht der [[World Press Photo Award]] sein, sie rangieren aber auch nicht auf der Ebene des [[Bäckerblume]]-Preisausschreibens. Ob die Nominierungen in die Liste gehören, ist sicherlich diskutierbar. Seine Arbeiten für die NGOs erschienen entsprechend in der Presseberichterstattung über die Organisationen und dazu gehören große Organisationen wie Misereor, SOS Kinderdörfer etc. Fotos im [https://www.stern.de/wirtschaft/geld/ratgeber-geldanlage/warum-sich-dieser-manager-entschieden-hat--winzer-zu-werden-7393348.html Stern]. In der Summe plädiere ich für '''Behalten'''. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:00, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[EPOS Bio Partner Süd GmbH]] ==<br />
<br />
Also die Relevanz erschließt sich so nicht. die harten RK werden mit 21 Mio. Umsatz und 75 Mitarbeitern verfehlt, besondere Innovation erkenne ich auch nicht. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 11:07, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Kriterien meilenweiter verfehlt. '''Löschen'''--[[Benutzer:Machahn|Machahn]] ([[Benutzer Diskussion:Machahn|Diskussion]]) 11:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Eine breite Palette an gelber und weißer Frische... Ist das Malerbedarf? Löschen --[[Benutzer:AHZ|ahz]] ([[Benutzer Diskussion:AHZ|Diskussion]]) 14:16, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:...oder das, was du mit dem Hubwagen aus dem Laden ziehen kannst. [[Datei:Smiley_lol.gif]] '''Löschen.''' --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 16:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Behalten''', schon wegen des blöden Emojis. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
RKU nicht erfuellt, allgemeine Relevanz nicht ausreichend dargestellt--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:32, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:EPOS ist als Fachgroßhandel für Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung ein spezialisiertes Unternehmen und einer der absoluten Pioniere in diesem Marktsegment. Gegründet von Hermann Oswald und Georg Schweisfurth, zwei Gründern der [[Basic AG|BASIC]], ist das Unternehmen angetreten, den Absatz von Bio-Produkten durch ein neues Marktsegment deutlich zu erweitern und die beiden Bereiche Bio und AHV einander näher zu bringen.<br />
:Als langjähriger Partner der Bio Verbände ([[Biokreis]], [[Bioland]], [[Naturland]] und [[Demeter (Deutschland)|Demeter]]) ist EPOS auch Teil politischer und akademischer Projekte, so z.B. Mitglied im „'''Kompetenzteam AHV“''' des [[Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft|BMEL]] und des „'''Zukunftsdialogs Landwirtschaft'''“ der Baden-Württembergischen Landesregierung.<br />
:Die EPOS bzw. ihre Dienstleitungen sind sehr wohl innovativ.<br />
:In bayrischen Kantinen soll es bis 2023 einen Anteil von mindestens 30 Prozent an – wenn möglich regionalen - Bio-Lebensmitteln geben.<br />
:EPOS ist derzeit der einzige Anbieter mit einer Sortimentsliste aus der Tellergerichte hervorgehen, deren Bestandteile alle mit dem Bayrischen Bio Siegel ausgezeichnet sind.<br />
:Mit dem Ziel „30 Prozent Bio in Bayern bis 2030“ vor Augen, haben Einrichtungen somit bei EPOS die einzigartige Möglichkeit, alle benötigten Produkte über einen Lieferanten zu beziehen.<br />
:Zudem gilt EPOS als Vorreiter für die Versorgung von Großverbrauchern mit Bio-Lebensmitteln in großen Abpackungen. Viele Bio-Lebensmittel gab es früher nur in kleinen Abpackungen – dieses Angebot laufend zu erweitern und dadurch mehr Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung zu ermöglichen ist das erklärte Ziel des Unternehmens.<br />
:Mit der EPOS Eigenmarke „Echt Bio für Großverbraucher“ stellt EPOS Produkte im Großgebinde zur Verfügung, wenn es sonst kein anderer Produzent abpackt oder sich zu produzieren traut. --[[Benutzer:EPOS Bio|EPOS Bio]] ([[Benutzer Diskussion:EPOS Bio|Diskussion]]) 10:43, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Bioprodukte zu verkaufen ist keine besondere Innovation. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 18:31, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Die behauptete Vorreiterrolle ist eine Nische und unbelegt. Löschen. --[[Benutzer:UM Kehr|UM Kehr]] ([[Benutzer Diskussion:UM Kehr|Diskussion]]) 10:53, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Nach der Lektüre sehe ich nicht einmal genügend Relevanzmerkmale für eine siebentägige Diskussion. --[[Benutzer:Chuonradus|Chuonradus]] ([[Benutzer Diskussion:Chuonradus|Diskussion]]) 10:57, 19. Jan. 2023 (CET)--[[Benutzer:Chuonradus|Chuonradus]] ([[Benutzer Diskussion:Chuonradus|Diskussion]]) 10:57, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Gerhard Polzar]] ==<br />
<br />
Relevanz nicht erkennbar. Da werden zwar zig Publikationen aufgeführt, aber kein einziges Buch aus einem lektorierten Verlag; auch die Dissertation wurde nur im Hochschulbereich veröffentlicht. Die genannten Co-Autorenschaften sind beim genaueren Blick auch keine, sondern beziehen sich auf einzelne Seiten. Externe Belege für eine irgendwie geartete Relevanz der Artikelperson fehlen vollständig. Der Text liest sich insgesamt wie ein bestellter Werbetext für die Artikelperson. --[[Benutzer:Jergen|jergen]] [[Benutzer Diskussion:Jergen|?]] 12:31, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Im Bereich der Zahnmedizin/Kieferorthopädie ist er durchaus relevant. Evtl. kann ja mal jemand aus dem Portal:Zahnmedizin was dazu sagen. Die Professur ist zudem allein schon relevanzstiftend. Seine Bücher werden auch in der Wikipedia genannt. Die sind natürlich, da in einem wenig publikumsrelevanten Bereich veröffentlicht, wenig interessant für Verlage, aber umso mehr für die interessierten Kieferorthopäden. Die Vielzahl der Veröffentlichungen zeigt auch, dass Polzar durchaus neue Methoden und Erkenntnisse erforscht und dann auch publiziert. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 12:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::In der Wikipedia genannt zu werden ist kein Relevanzkriterium. Herr Polzar hat keine Veröffentlichung in einem relevanten kieferorthopädischen Fachmagazin platziert. (Liste: https://www.scimagojr.com/journalrank.php?category=3505). Die Erkenntnisse reichen vermutlich nicht für eine Platzierung eines entsprechenden Artikels. Die Professur könnte relevanzstiftend sein, ist aber solitär etwas dünn. Ausserdem taucht er im Vorlesungsverzeichnis der Uni nicht erkennbar auf. Die Veröffentlichungen sind größtenteils in einem von ihm selbst herausgegebenen Blattes oder des Vereins, in dem er Mitglied ist. Er hat in keinem anerkannten Fachbuch als Autor mitgearbeitet. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 13:28, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Hier kann man das Alignerfachbuch von Prof Dr. Polzar bestellen https://www.thalia.de/suche?sq=9783848220816 --[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 18:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Das Buch ist ein Eigenverlag ohne externes Lektorat. In dem Sinne kein klassisches Lehrbuch mit wissenschaftlichem Charakter. --[[Spezial:Beiträge/2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8|2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8]] 18:58, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Die Person erfüllt meiner Meinung nach nicht im Entferntesten die Relevanzkriterien lebender Personen. Werk und Arbeitsleistung sind eher nicht von herausragender Bedeutung.<br />
<br />
<br />
Zitat:<br />
Als Anhaltspunkt kann dienen: Die Person ist<br />
* wegen ihrer Beteiligung an historischen, politischen oder sonstigen nachrichtenwürdigen Ereignissen bekannt,<br />
* eine weit bekannte Persönlichkeit aus der Unterhaltungsbranche (wie Fernseh- und Filmproduzenten, Regisseure, Schauspieler mit einer Hauptrolle oder mehreren Nebenrollen in kommerziell vermarkteten Werken),<br />
* Autor, Herausgeber, Fotograf, Musiker, Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur oder andere Person, deren Werk oder Arbeitsleistung als herausragend anerkannt und dauerhaft Teil der Geschichte des Fachgebiets geworden ist,<br />
* in mehreren Publikationen der Verfassungsschutzbehörden namentlich hervorgehoben,<br />
* nachgewiesener Träger eines hohen Ordens (beispielsweise [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz]]),<br />
* als [[Gerechter unter den Völkern]] ausgezeichnet.<br />
<br />
Auch im Bereich Wissenschaft ist keine erkennbare Relevanz vorhanden:<br />
Als enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird. Dies gilt zumeist für Wissenschaftler, die:<br />
* eine Professur an einer anerkannten Hochschule erreicht haben (jedoch keine Juniorprofessuren)<br />
Enzyklopädisch relevant sind Wissenschaftler, die:<br />
* einen anerkannten [[Liste von Wissenschaftspreisen|Wissenschaftspreis]] erhalten haben (etwa [[Wolf-Preis]] oder [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-Preis]]),<br />
* aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen international anerkannt sind,<br />
* Inhaber eines hohen Amtes innerhalb einer weiterführenden Lehranstalt sind (zum Beispiel [[Rektor]]en oder Präsidenten einer [[Hochschule]]) oder<br />
* Erstbeschreiber oder (wissenschaftlicher) Namensgeber<br />
** einer [[rezent]]en oder [[fossil]]en Organismengruppe oder Art (Pflanzen, Tiere, Bakterien, Viren usw.) oder<br />
** eines [[Mineral]]s oder [[Gestein]]s sind.<br />
Die Bedeutung der Forschungsarbeit des Wissenschaftlers soll im Artikel erkennbar sein. Insbesondere ist es nicht ausreichend, ausschließlich den Lebenslauf des Forschers von Geburt über Schule und Studium bis zur Professur zusammenzufassen.<br />
{{unsigniert|Mwk|13:03, 17. Jan. 2023 (CET)}}<br />
::Ja, und die in den Relevanzkriterien geforderte Professur (und das ist keine Juniorprofessur) ist gegeben. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 13:14, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Als jemand, der bereits exzellente Artikel verfasst oder an diesen mitgearbeitet hat, sollte Ihnen auffallen, dass die alleinige Professur als erfülltes Relevanzkriterium etwas dünn ist, zumal keine regelmäßige Lehrveranstaltung gegeben wird. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 13:31, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Die Division of Orthodontics; Faculty of Dentistry der Khon Kaen University kennt in ihrem Staff keinen Gerhard Polzar. Publikationen unter diesem Namen gibt es ebenfalls nicht. Wenn er da tätig ist oder gewesen sein sollte, dann jedenfalls nicht als Wissenschaftler.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 13:34, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::War wohl nur ’ne Gastprofessur, im gleichen Jahr war er anscheinend auch noch in Sevilla ([https://www.kfo-ig.de/fortbildung/m%C3%B6glichkeiten-und-grenzen-der-aligner-therapie?id=39 Tab „Referenten“]), da blieb wohl keine Zeit für Veröffentlichungen. --[[Benutzer:Sabrieleauftistik|Sabrieleauftistik]] ([[Benutzer Diskussion:Sabrieleauftistik|Diskussion]]) 14:35, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Nein, es handelt sich um eine ordentliche Professur. Eine Gastprofessur hatte Polzar dort vorher (bis Dezember 2008). Einen Scan der entsprechenden Urkunde und der Anerkennung durch das Hess.Min.f.Wissenschaft und Kunst habe ich an das Support-Team mit der Bitte um Bestätigung geschickt. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 14:41, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Die Professur alleine ist doch ohne erkennbare wissenschaftliche Ergebnisse oder einer regelmäßigen Lehrveranstaltung einigermaßen wertlos. Könnte der Artikel eine Auftragsarbeit sein oder woher haben Sie so schnell die Urkunde? Der Professur liegt auch keine Habilitation zu Grunde, die man für eine "ordentliche" Professur streng wissenschaftlich benötigt. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 14:46, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Die Relevanz würde sich nicht als Professor ergeben, sondern als Wissenschaftler. Der Titel gilt gewöhnlich als Indiz dafür, dass es sich um einen relevanten Wissenschaftler handelt, schafft aber für sich betrachtet keine Relevanz. Die Mühe mit der Bestätigung ist also unnötig, da es sich ganz offensichtlich nicht um eine Forschungsprofessur handelt. Damit ist sie für die Relevanzbetrachtung unerheblich.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 15:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/thaiortho/ dort finden Sie die ältere Webseite mit der vergebenen Prof. Titel --[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 18:01, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Das ist nicht ausreichend. Die Relevanzkriterien der Wikipedia beschreiben das genau. <br />
<br />
::::::"Als enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird. Dies gilt zumeist für Wissenschaftler, die: eine Professur an einer anerkannten Hochschule erreicht haben." Da steht "zumeist", das ist kein alleinig ausreichendes Kriterium. Die wissenschaftliche Expertise ist dadurch nicht automatisch gegeben und muss hier auch bezweifelt werden. Die Person ist jedenfalls in der einschlägigen Fachliteratur oder Fachsymposien relevanter Fachgesellschaften nicht in Erscheinung getreten. Die einzige bisher unter externer Kontrolle und wissenschaftlicher Beurteilung erbrachte Arbeit scheint dessen Dissertation zu sein. --[[Spezial:Beiträge/2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8|2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8]] 18:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Wer die Publikationen liest, findet aber erstaunliche Dinge und wegweisende neue Diagnostik und Therapieansätze, für welche die Unis viel zu lange brauchen, bis das umgesetzt wird. Doch schon erstaunlich das er schon 2012 ein Fachbuch zur Alignertherapie mit kompletten Fallbeispielen und neuen Anwendungsmethoden veröffentlicht hat. Ein Content, der erst heute zum Mainstream der Kieferorthopädie zu konvertieren beginnt. Bis heute hat es kein einziger Uniprofessor geschafft, ein ähnliches Werk zu veröffentlichen! {{unsigniert|24Doc|23:34, 17. Jan. 2023 (CET)}}<br />
::Der Sockenpuppenaufmarsch beginnt...--[[Spezial:Beiträge/94.134.109.253|94.134.109.253]] 23:57, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::... sagt eine Einweg-IP!<br />
:::Die Benutzerbeiträge sprechen übrigens eher weniger für eine SoPu. --[[Benutzer:Elop|Elop]] 12:03, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wissenschaftliche Relevanz ist keine Frage der Selbstwahrnehmung oder "interessanten Ansätzen", sondern das Ergebnis von Anerkennung und Würdigung der Ansätze in der einschlägigen Fachliteratur oder Fachvorträgen bei entsprechenden Symposien oder Aufträgen für Forschung und Lehre. Dies ist nicht erkennbar. Das kann sich ja ändern, wenn sich die "interessanten Ansätze" z.B. in einer Leitlinie oder einem Standardwerk wieder finden. Dass Patienten mit Kreuzbiss, Schmalkiefer und Distalbisslage häufiger an Erkrankungen des respiratorischen Systems leiden, lernen Studenten im achten Semester. Ein selbst verlegtes Buch mit einer Aneinanderreihung von Fallbeispielen, selbst organisierte Vorträge und Artikel in selbst verlegten Zeitschriften sind, wie bereits erörtert, kein wissenschaftliches Werk eines herausragenden Wissenschaftlers. Wikipedia ist keine Plattform, das Google-Ranking oder die Selbst- und Fremdwahrnehmung zu steigern. https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 08:08, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Welche selbst verlegten Zeitschriften meinst du? Es mag ja sein, dass dir die Argumente ausgehen, aber Herr Polzar ist nicht Verleger der KFO-intern oder des [[Quintessenz (Verlag)|Quintessens-Verlags]]. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 09:12, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
<br />
::::Die KFO-IG ist eine private Interessenvertretung und ein Verein, in dem der Autor Mitglied ist. Die Zeitschrift ist das Vereinsmagazin. Die Auflagenstärke kenne ich nicht und die Zeitschrift gilt nicht als wissenschaftliche Basisliteratur. Die Diskussion dreht sich hier im Kreis. Die Admins mögen darüber befinden. Mein POV: Die Person zählt nicht zu dem Personenkreis der herausragenden Wissenschaft gemäß den Leitlinien der Wikipedia. --[[Spezial:Beiträge/2.247.245.119|2.247.245.119]] 09:25, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Richtig ist, das die KFO-IG ein eingetragener Verein ist, in dem mehrere hundert Kieferorthopäden Mitglied sind, da dieser Verein insbesondere innovative und wissenschaftlich evidenzbasierte Lösungen fördert. Das Vereinsmagazin "KFO-Intern" ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift für die Kieferorthopädie. Sie hat seit über 20 Jahren eine ISSR-Nummer und ist obendrei DOI-registriert. Mithin als einzige deutschsprachige Fachzeitschrift überhaupt. Insoweit ist sie nicht nur wissenschaftlich zitierfähig, es schreiben auch anerkannte habilitierte und an Universitäten lehrende Professoren wissenschaftliche Artikel. Und Prof. Polzar hat einige wegweisende Artikel über Behandlungsformen und vor allen Diagnostik, die heute durchaus als Standard anerkannt sind. Darüber hinaus hat er viele Kurse (nicht nur für die KFO-IG) gegeben, deren Teilnehmer davon erheblich profitieren können und insbesondere schwierige Fälle in der Kieferorthopädie besser behandeln können. Ich sehe hier viele Meldungen, wo erkennbar ist, dass die Autoren keine Ahnung von Kieferorthopädie haben und meinen, sich hier wichtig machen zu können. Ingo Braun, Geschäftsführer der KFO-IG und Chefredakteur der "KFO-Intern". --[[Spezial:Beiträge/79.250.29.119|79.250.29.119]] 14:03, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Dann würde ich sagen, liegen wir im Patt. Von Ihrer Seite und objektiv betrachtet kommen auch keine neuen Argumente. Es spricht ja nichts dagegen, bei neuen Erkenntnissen, die die Person zum Kreise der herausragenden Wissenschaftler in der Wikipedia zu führen. Nur für diesen Anlauf ist es halt etwas dünn. Für einen Wissenschaftler sollte die Selbstwahrnehmung so weit reichen das einzusehen. Ein Schmetterling macht noch keinen Sommer, sollte doch vielleicht eine Veröffentlichung im Kreise der anerkannten wissenschaftlichen Literatur landen, macht einen das auch noch nicht zum herausragenden Wissenschaftler. Tut mir leid, aber ich weiss, wie schwer es ist, einen Artikel in einem "echten" Fachjournal mit angemessener wissenschaftlicher Anerkennung zu platzieren. Die Verlage haben da ihre Kriterien, auch wenn die nicht jedem schmecken. Die Einreichungen werden von einer Kommission geprüft und lektoriert und dann veröffentlicht. Das kann die Person offensichtlich leider nicht vorweisen. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 11:07, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::MwK sollte sich eigentlich nicht mehr an der Diskussion beteiligen!<br />
:::Tut er aber trotzdem und führt im Wesentlichen die Diskussion an, obwohl man ihm Befangenheit unterstellen muss. Es hat den Anschein als hätte er diesen Löschantrag eingefädelt, denn zu schnell reagiert er, nach 12-jähriger Wikipedia - Abstinenz auf den Antragsteller @[[Benutzer:Jergen|Jergen]] (der komischerweise mit Medizin gar nichts am Hut hat!)<br />
:::Zudem äußert er sich über die Therapie seines konkurrierenden Kollegen vor Ort negativ. Das verletzt die Wikipette und ist bösartig und hat auch rufschädigenden Charakter für Polzar.<br />
:::Zudem ist er ja kein Kieferorthopäde, sondern nur Allgemeinzahnarzt und maßt sich hier Kompetenzen an, ähnliches ist auch von Partynia zu befürchten.<br />
:::Hat es Polzar nötig Google Ranking zu schaffen? Nein, bei Fachbegriffe wie der Deckbiss https://www.google.com/search?q=Deckbiss&rlz=1C1GCEU_deDE923DE931&sourceid=chrome&ie=UTF-8 ist Polzar sowohl mit Bild als auch mit Text auf der ersten Seite in Google. Wikipedia erscheint erst auf der dritten Seite an dritter Stelle. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen, die hier aufgeführt werden könnten, wie [[Tiefbiss]] [[Rückbiss]], [[Kieferoperation]] oder [[Distraktionsosteogenese]] etc. Das Argument kann hier keinesfalls auch nur im Ansatz gelten! Umgekehrt, profitiert Wikipedia mit dem Eintrag Polzar im kieferorthopädischen Bereich erheblich!<br />
:::Also wer prüft, stellt west, dass dies eine von Neid und Konkurrenzdenken geprägte Unterstellung von MwK zu sein scheint. --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 18:06, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Löschen''', stimme [[Benutzer:Mwk|Mwk]] da ganz zu. {{unsigniert|Carl Ha|10:30, 18. Jan. 2023 (CET)}}<br />
::'''Behalten, ''' Hier noch einige Fakten, was die wissenschaftliche Tätigkeit und Publikationen betrifft:<br />
::Quintessenz zu ist der renommierteste zahnärztliche Fachverlag. Man sieht, dass Polzar sehr wohl in Quintessenz veröffentlicht hat (2003,2005, 2006,2008), ein Beispiel: https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/mrt-systematik-strukturen-befunde.pdf laut Wikipedia [[Quintessenz (Verlag)]]<br />
::Ebenso ist KFO-Intern bei DOI gelistet (Voraussetzung für pub med oder google Med).<br />
::Die Auflage von KFO-Intern liegt bei 4.500 und erreicht damit jede KFO_Abteilung aller deutschen Universitäten und jeden praktizierenden Kieferorthopäden. Sie erscheint halbjährlich. Die Erreichbarkeit ist wesentlich größer als die aller anderen fachinternen Zeitschriften in Deutschland.<br />
::Man sieht, dass er sehr wohl die Anerkennung als Autor von Seiten der Wissenschaftler erhalten hat.<br />
::Vielleicht war sein Antrieb, in KFO-intern zu veröffentlichen, weil er dadurch mehr Kollegen erreicht oder er nicht in dem Korsett der großen Verlage gebunden ist, denn du vergibst mit einer Veröffentlichung bei Springer Quintessenz oder Elysiere sowohl all deine Bildrecht las auch die Recht auf die Publikation!<br />
::Wissenschaftliche Inhalte sind auf jeden Fall sichtbar. Beilspiel KFO Atmung MRT und die Ergebnisse zur Einengung des Pharynx (KFO-Intern). KFO und Distraktionsosteogenese und die Wirkung auf das Kiefergelenk (Quintessenz). Er lieferte erstmals neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Diagnostik des Kiefergelenkes in Quintessenz 2005 und in KFO Intern 2008). Nur als Beispiel, denn die anderen Veröffentlichungen zeigen auch viel mehr, als nur Fallbeispiele.<br />
::Veröffentlichung Quintessenz Distraktionsosteogenese von 2003 https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/transversale-distraktionsosteogenese.pdf , 2008 https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/kieferorthopaedie-asian-pacific-orthodontic-society-apos-2008.pdf und weitere z.B. zur KFO Atmung MR von 2010 erstmals 2006 KFO-Intern und Vorstellung Jahrestagung https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/mrt-hno-befunde/<br />
::Des Weiteren finden Sie hier weitere wissenschaftliche Veröffentlichungen der letzten 20 Jahre: https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/kieferorthopaedie/wissenschaftliche-veroeffentlichung/ und hier können Sie sich noch Veröffentlichungen anschauen welche für Patienten geschrieben worden sind, wie z. B. im Stadtjournal https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/kieferorthopaedie/veroeffentlichung/<br />
<br />
--[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 15:12, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:'''Behalten''', ich habe die Idee zu dem Artikel gehabt und irgendwann Hr. Polzar angesprochen. Nach 8 Jahren hatte ich ihn soweit, dass er da mitgehen wollte. Der war wirklich nicht scharf darauf, hier einen Artikel zu haben. Es tut mir inzwischen in der Seele weh, dass er diese Löschdiskussion lesen muss. Er braucht den Artikel sicher nicht als Werbung und was hier teilweise geschrieben wird, wird er als Unterstellung auffassen müssen. Was macht denn Polzar? Er veröffentlicht wie keine deutscher Professor an irgend einer Hochschule seine Forschungsergebnisse für jeden nachlesbar im Internet, ob Patient oder Behandler. Welcher "Hochschulprofessor" hat denn bis heute ein Buch über Aligner-Therapie veröffentlicht? Genau, keiner. Welcher Hochschullehrer treibt die Forschung im Bereich KFO voran und veröffentlicht regelmäßig die Ergenisse und Erkenntnisse? Ebenfalls, keiner. Für seine Homepage hat er seit bestimmt seit 10 Jahren eine Zertifizierung mit [[Health On the Net Foundation|HON-Code]], was für die Qualität seiner Arbeit und seines Anliegens spricht. Neben anderen veröffentlicht er seine Forschungsergebnisse in KFO-intern, einer Fachzeitschrift für Orthodontie und Kieferorthopädie der KFO-IG. Ja, eine Interessengemeinschaft, die eine nichtkommerzielle Fachzeitschrift herausgibt mit eigener [[Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke|ISSN]] und in [[Digital Object Identifier|DOI]]. Mitnichten ist die KFO-intern eine private Zeitschrift, sondern eine nichtkommerzielle Fachinformation (ähnlich wie [[PLOS ONE]]) und bei Kieferorthopäden Pflichtlektüre. Es kommt mir aber langsam so vor, als sei freiberufliche Tätigkeit ein Ausschlusskriterium, die automatisch zur Schmälerung wissenschaftlicher und fachlicher Leistungen führt. Die Gründe, die hier von einigen herangezogen werden, scheinen mir an den Haaren herbei gezogen zu sein. Die Relevanzkriterien sind eindeutig, die Professur ist gegeben, die Veröffentlichungen sind gegeben, Vortragsveranstaltungen in der ganzen Welt sind gegeben und hier werden händeringend Argumente gesucht, die Relevanzkritierien für diesen einen Fall außer Kraft zu setzen. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 13:50, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Die Zeitschrift KFO intern ist keine wissenschaftliche Fachzeitschrift, in der Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. Es ist eine im wesentlichen der Fortbildung dienende Verbandszeitschrift. Die Abdeckung in der ZDB ist nicht sehr eindrucksvoll. Eine ISSN und doi kriegt jeder, derdanach fragt, das sind keine Qualitätskriterien. Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift sind für die Fachwissenschaft unerheblich, ganz im Gegensatz zu PLOS ONE. Herrn Polzers Buch Alignertherapie in der Kieferorthopädie ist als Book on Demand, ohne Verlag, erschienen. Ein qualifizierter Arzt, der seine Ergebnisse und Erkenntnisse abseits des Wissenschaftsbetriebs mitteilt, ist ein qualifizierter Arzt, aber kein Wissenschaftler. Und für gute Fachärzte haben wir keine Artikel vorgesehen.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 15:11, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Löschen.''' Wir sollten uns doch erneut die Kriterien vor Augen führen. Die Professur alleine macht keine Relevanz aus. Ich zitiere abermals: "Als enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird." Die hier diskutierte Person ist in den fachbezogenen Leitmedien nicht relevant. Es gibt keine Veröffentlichungen in keinem einzigen als internationales Top-Journal geführten wissenschaftlichen Magazin. Nicht mal national, ausser 2008 ein Artikel in der Quintessenz. Vorträge bei nationalen oder internationalen Symposien der relevanten Fachgesellschaften sind ebenfalls nicht nachgewiesen. Eine regelmäßige Lehrveranstaltung und Forschung an der titelstiftenden KKU sind nicht nachgewiesen, die führen ihn nicht einmal als wissenschaftlichen Mitarbeiter! Dass die KFO-Intern eine Pflichtlektüre ist, das bleibt offen und ist Ansichtssache, sie ist jedenfalls kein Leitmedium, sondern eine Zeitschrift des Vereins. Und mit Mitleid hat diese Diskussion beileibe nichts zu tun. Der Diskussion muss man sich stellen, wenn es darum geht, ob eine lebende Person herausragende wissenschaftliche und anerkannte Forschung betreibt oder nicht. Ein Wikipedia-Eintrag bekommt man nicht aus Mitleid, sondern durch Erfüllung der Relevanzkriterien. -- [[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 15:14, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Warum wird mehrmaliges Publizieren, in der [[Quintessenz (Verlag)]], hier 2003 https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/transversale-distraktionsosteogenese.pdf , nicht anerkannt? Des Weiteren hat Prof. Dr. Polzar, mit 2 renommierten Kollegen wissenschaftliche Arbeit geleistet und ganz neue Erkenntnisse im Bereich "Wachstumshemmung des Oberkiefers bei Atemwegsverengungen" erlangt. Es wurden 124 Patienten untersucht und alles dokumentiert, bitte lesen Sie einfach mal die Seite<nowiki/>https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/mrt-hno-befunde/ - Meiner Meinung sind die Punkte unter: [[Wissenschaft#Werte der Wissenschaft]] eindeutig erfüllt. Vielen Dank --[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 16:01, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Das ist alles schön und gut, aber es gibt dutzende Mediziner, die in hochklassigen Magazinen mit Impact-Faktoren veröffentlichen, regelmäßig Dissertationen an Universitäten betreuen und aus der niedergelassenen Praxis heraus zum Dr. med. habil. werden. Niemand davon würde auf die Idee kommen, sich als bedeutenden Wissenschaftler anzusehen oder ansehen zu lassen. Dass die hier diskutierte Person diesen Weg nicht geht, ist ja in Ordnung. Das verhindert aber in gewisser Weise die Anerkennung der unabhängigen Fachgesellschaften. Es ist auch legitim, dass sein Fan-Club den Eintrag hier wohlwollend unterstützt... --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 18:12, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Bei Wissenschaftlern im medizinischen Bereich ist es ganz einfach: [[PubMed]]. Da hat der gute Mann genau Null Publikationen. Und PubMed indiziert durchaus auch deutsche/deutschsprachige Fachzeitschriften. Kein Eintrag in über 20 Jahren lässt schon am wissenschaftlichen Ehrgeiz zweifeln.--[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 09:04, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::PubMed ist für deutschsprachige Veröffentlichungen irrelevant. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 10:12, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Tut mir leid, das stimmt nicht. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 10:57, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::PubMed hat aktuell 144 Journals, wenn man nach "German" filtert [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/nlmcatalog]. Das ist nicht viel, etwa 2,7% aller Journals. Der entshceidende Punkt ist aber, dass Wissenschaft (zumindest in der Medizin) so gut wie ausschließlich auf Englisch stattfindet. <br />
::::Google Scholar findet ihn dreimal, und anscheinend kann er auch englisch. <br />
::::Ich will nicht abstreiten, dass der Herr einiges publiziert hat, aber offensichtlich nicht in Journals, die von der Wissenschaft wahrgenommen werden. Und damit fehlt "dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird." --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 12:00, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*'''Behalten''' Einschlußkriterium als Ordentlicher Professor erfüllt, dazu jede Menge Fachveröffentlichungen. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 10:12, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*:Die Bedeutsamkeit und Relevanz der Fachbeiträge sind objektiv zweifelhaft. Die Professur alleine macht keinen bedeutenden Wissenschaftler. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 10:58, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Die Universität Khon Kaen ist eine anerkannte Hochschule, der Titel in Deutschland anerkannt. Das ist ein Einschlusskriterium, er muss den Kiefer nicht neu erfunden haben, um als relevant zu gelten. '''Behalten.''' Es gibt ein paar Fachveröffentlichungen, die zur Relevanz herangezogen werden können. Die Literaturliste gehört aber definitiv in die QS, das ist ja unlesbar. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:28, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Diese "paar Fachveröffentlichungen", von denen Sie schreiben... Sind das der Beitrag in der Quintessenz (2003) und ein Poster (!) (2006) auf einer Kieferorthopäden-Tagung?! <br />
::Sonst sehe ich keine in einem relevanten Magazin veröffentlichte Arbeit in den letzten 17 Jahren, nur einige wenige Gastbeiträge in kieferorthopädischen Magazinen.<br />
::Es mag sein, dass der Titel in Deutschland anerkannt ist - das allein reicht bekanntermaßen nicht, um als relevanter Wissenschaftler tituliert zu werden - auch wenn man stets bemüht ist, den eigenen Fachbereich nach vorne zu bringen.<br />
::Ich finde leider keine Information über Herrn Polzar auf der Website der besagten Universität.<br />
::In der Division of Orthodontics wird er nicht aufgezählt. Wann ist er denn zuletzt der Lehre als ordentlicher Professor dort nachgekommen?<br />
::Freundliche Grüße --[[Spezial:Beiträge/2A02:3037:200:2177:F970:995B:BBF:E4D4|2A02:3037:200:2177:F970:995B:BBF:E4D4]] 11:56, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Darum dreht es sich ja. Ich würde von einem bedeutenden und herausragenden Wissenschaftler mit enzyklopädischer Relevanz natürlich nationale und auch internationale Veröffentlichungen erwarten, die man ebenso in den einschlägigen Fachjournalen und Literatursuchmaschinen findet. Es mag ja sein, dass er als Behandler einen eigenen Weg und Anhänger gefunden hat, aber erwächst dadurch eine hohe wissenschaftliche Bedeutsamkeit? --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 12:48, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
::'''Behalten, '''Es spielt doch nicht eine Rolle, wo Polzar veröffentlicht hat, das sind doch nur Etiketten der Eitelkeiten. Tatsache ist, dass z.B. Alignertherapie schon seit über 22 Jahren auf dem Kieferorthopäden-Therapiemarkt existiert und schon mindestens seit 10 Jahren allgemeiner Therapie-Mainstream ist. Da muss man sich wirklich fragen, was die deutschen Hochschulprofessoren bisher gemacht haben, wenn bis heute das Buch von Polzar immer noch das einzige deutschsprachige in Deutschland veröffentlichte Buch zu diesem Thema ist!? Lektorat hin oder her, da stimmt was nicht! Entweder ist Polzar wirklich eine Ausnahmeperson und ein deutlicher Vorreiter seiner Zunft, oder die Uniprofessoren in Deutschland (in der Kieferorthopädie) produzieren kein neues Wissen mehr und hinken der Zeitentwicklung weit hinterher. Wo sind die so nun viel gerühmten Verlage, die einem Autor gleich alle Bildrechte berauben? Derzeit gibt es nur ein weiteres erst kürzlich erschienenes Buch über Aligner, welches auf deutsch übersetzt wurde. Dies ist auch nicht von einer Universität, sondern von einer in Kanada praktizierenden Kieferorthopädin. Das sollte doch allen, die hier über Book on Demand oder Selbstverlag meckern sehr stutzig machen. Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie und hat das Streben, frei wissen zu vermitteln und nicht Etiketten eines Wissenschaftsbetriebes, der wohl hier nicht sehr viel produziert, nachzueifern. Übrigens stamm ja auch die Idee zur CAD/CAM gesteuerten Alignertherapie eben nicht aus dem Universitätsbetrieb einer zahnärztlichen Fakultät sondern von einem MBA-Studenten. Wenn alles Wissen nur von Unigelehrten stammen würde, wäre die Erde noch eine Scheibe und es gäbe auch keinen mRNA-Impfstoff gegen Corona!<br />
:::Wenn Herr Polzar als Privatgelehrter der Visionär ist, der schlauer ist als die Fachwissenschaft, kann er einen Artikel bekommen, sobald der Rest der Welt das gemerkt hat. Wir bilden hier nur etabliertes Wissen ab. Und: "Professor" ist nach unseren Relevanzkriterien kein Einschlusskriterium. Das wird es auch dann nicht, wenn das mehrfach wiederholt wird.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 13:00, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Ob das viel zitierte Invisalign-Fachbuch so bahnbrechend ist, wie behauptet, vermag ich zu bezweifeln. Die vom Autor verfasste Kurzbeschreibung (zu lesen auf Amazon) - ich zitiere: "Dank seines einfach strukturierten Aufbaus und der nur begrenzten Verwendung von Fachbegriffen kann sich auch der interessierte Leser und vielleicht betroffene Patient ein gutes Bild davon machen, was die heutige Kieferorthopädie mit den zahn- und gelenkschonenden Alignern, wie Invisalign-Schienen, zu leisten vermag." - lässt das Buch eher in einem nicht-wissenschaftlichen Licht erscheinen. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 13:19, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::alles in allem: '''Löschen''' --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 13:43, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Fachwissen nicht nur für Wissenschaftler zur Verfügung zu stellen, sondern auch für die Allgemeinheit verständlich zu erklären ist sicherlich nicht unbedingt einfacher. Für Alignertherapie wurde bis zur letzten Stellungnahme von Prof. G. Göz im Jahre 2010 eine deutlich warnende Kontraindikation ausgesprochen. Göz verweist auf die vielen Publikationen zu diesem Thema, welche zu einer Erweiterung des Therapiespektrums geführt hätten.<br />
:::::https://www.dgkfo-vorstand.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/Stellungnahme_Aligner.pdf<br />
:::::Polzar hat mit Dr. Dr. Kater schon im Uni 2011 auf der EOS in Istanbul eine ganze Reihe von Kombinationstherapien vorgestellt Also muss er diese schon sehr viel früher behandelt haben, da solch eine Behandlung ja bestimmt mindestens 2-3 Jahre dauert.<br />
:::::2009 hat Polzar in KFO-Intern 21 Seiten übe Invisalign und Chirurgie veröffentlicht, also ein ganzes Jahr vor der Stellungnahme der DGKFO.<br />
:::::https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/invisalign-kieferorthopaedie-chirurgie.pdf<br />
:::::Diese Inhalte finden sich auch in seinem Alignerbuch ab Seite 101 wieder.<br />
:::::Wer sonst hat im deutschsprachigen Raum über derart moderne Therapieansätze publiziert? Ich finde, wir sollten die lästige Diskussion über sein Alignerbuch hier beenden und sein Werk nicht in Frage stellen. --[[Spezial:Beiträge/92.198.6.234|92.198.6.234]] 15:34, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Die Diskussion mag lästig sein, aber sie muss geführt werden - die Forderung, diese zu beenden und "sein Werk nicht in Frage zu stellen", finde ich unangebracht, denn so funktionieren Debatten nicht. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 16:01, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Ich hege die leise Vermutung, dass der Wikipedia Eintrag früher oder später auf irgend eine Art und Weise für die Aussendarstellung der Praxis verwendet wird. Wenn man die wirklich völlig auf Suchmaschinenoptimierung ausgelegten Internetseiten anschaut erscheint das nicht abwegig. --[[Spezial:Beiträge/2.247.245.124|2.247.245.124]] 16:30, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::Wenn man in der Wikipedia-Suchmaske den Namen der Person eingibt erscheint die Beschreibung "Zahnarzt und Hochschullehrer". Das ist schon fast anmaßend. Wenn die KKU ihn nicht als wissenschaftlichen Mitarbeiter führt, an welcher Hochschule hat er einen regelmäßigen Lehrauftrag? Und bitte nicht die Berechtigung zur Beschäftigung von Weiterbildungsassistenten, das läuft nicht als "Lehre" im Hochschulsinne. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 17:41, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::::Das einzige deutschsprachige Fachbuch für Aligner ist von Prof. KKU Dr. med. dent. Polzar verfasst worden. Allein dafür muss er schon bei Wikipedia gelistet sein. Ein hervorragender Didakt und Wissenschaftler. --[[Spezial:Beiträge/2A02:908:4C20:9B60:E59A:C977:95EF:5F08|2A02:908:4C20:9B60:E59A:C977:95EF:5F08]] 15:07, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Im Mail-System des Support-Teams findet sich unter der Nummer Ticket#2023011710009674 eine Mail mit zwei Urkunden-Kopien, eine zur Bestallung als Orthodontik-Professor an der Khon Kaen University (2008) und eine des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst aus dem Oktober 2011, welches das Führen des ausländischen Professorentitels (der Khon Kaen University, nicht aber der Mahidol University und der Universidad de Sevilla) in Deutschland durch Gerhard Polzar für zulässig erklärt. -- [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Stand with Ukraine and Iran!]] 13:59, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Der gesamte Artikel vermittelt den Eindruck, daß es sich hier um keine Person des öffentlichen Interesses handelt. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum Herr Polzar einen Eintrag auf Wikipedia haben sollte. Zudem erscheint die "Gastprofessur" in Thailand doch ziemlich gewagt.... --[[Benutzer:ThomasHutzelmann|ThomasHutzelmann]] ([[Benutzer Diskussion:ThomasHutzelmann|Diskussion]]) 15:17, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Um es voranzustellen:<br /><br />
Die Kieferorthopädie ist nicht unbedingt mein Steckenpferd, ich bin derzeit eher wenig aktiv und die LD ist nicht unbedingt meine "Heimat" - und in Letzterer bin ich praktisch nur, wenn ich um meine Meiunung gefragt wurde (wie auch hier).<br />
<br />
Mein sehr aufgefallener Eindruck hier nach Einlesen ist der, daß ein Büdinger Zahnarzt, der zufällig mit einer Büdinger Kieferorthopädin verheiratet ist, hier nach langer Abstinenz und zuvoriger Beschränkung auf seinen Hobbybereich plötzlich zu einem sehr engagierten LD-Wikipedianer wird, wenn es darum geht, dem Ruf eines (''minimal'' renommierteren) "Konkurrenten" zu schaden,<br ><br />
Verstößt nicht zwingend gegen die WP-Regeln - sondern höchstens gegen die von Berufsethos und Anstrand - aber soll hier kein Thema sein. Das soll gegebenenfalls die Presse im Büdinger Raum behandeln (wenn es für die überhaupt hinreichend "spannend" sein sollte).<br />
<br />
Mangels hinreichender Thailändisch-Kenntnisse kann ich nicht beurteilen, wie die Resonanz auf Gerhard Polzar in ebenjenem Land - dem Polzar offenbar aus familiären Gründen verbunden ist - aussieht.<br />
<br />
Die Hinweise vom geschätzten [[Benutzer:Meloe|Kollegen Meloe]] nehme ich durchaus ernst. Bzw. auch ich kann bei spontaner Suche nicht ablesen, inwieweit Polzars Ideen im universitären Bereich rezitiert werden.<br />
<br />
Aber wofür hat er überhaupt einen Professorentitel erhalten?<br /><br />
Für mich sieht es danach aus, daß der Hauptgrund darin liegt, daß er dort in großem Ausmaße KieferorthopädInnen aus- und weiterbildet. Und irgendwie dürfte er sich, außerhalb seiner Praxis, irgendwo zwischen "Wissenschaftler" und "Publizist" bewegen.<br /><br />
Spontan hätte ich laut dem, was ich überhaupt lesen und verstehen kann, daher die Relevanz eher nicht angezweifelt.<br />
<br />
Ich bin noch nie ein ''"Löschen"-'' oder ''"Behalten"-''Schreier gewesen und habe auch nicht vor, das noch zu werden. Das muß im Zweifel abgewogen werden.<br /><br />
Ich mahne nur dazu, sich nicht auf ''nur eine'' "Schiene" zu beschränken. M. E. oder meinen kurzen recherchierten Eindrücken zufolge ist Polzar Praktiker (Kieferchirurg), Publizist und zu kleinerem Anteil auch Forscher (Letzteres nicht so stark wie ein C4-Prof in Heidelberg, aber durchaus auch erkennber).<br /><br />
Er veröffentlicht auf jeden Fall viel - und wenn das auch gelesen wird, ist er sicher kein ''"Wald-und-Wiesen-Kieferorthopäde"''. Wobei auch der ganz normale Vertreter dieses Genres schon in der Regel eine gewisse überregionale Bedeutung hat. --[[Benutzer:Elop|Elop]] 21:55, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:@[[Benutzer:Mwk|Mwk]]: Der [[Wikipedia:Neutraler Standpunkt|Neutrale Standpunkt]] ist ein wesentlicher Stützpfeiler der Wikipedia und gilt auch für diese Löschdiskussion. Wenn also jemand befangen ist, weil er selbst Zahnarzt ist und seine Ehefrau einen Kieferorthopädische Praxis quasi neben Polzar betreibt und in direkter Konkurrenz zu Polzar steht, sind die wirtschaftlichen Interessen ein Grund sich hier bei der Diskussion herauszuhalten. Es bestünde dann der Verdacht, dass hier nur deshalb gegen den Artikel geschrieben wird, weil ein persönlicher Vor- oder Nachteil zu befürchten ist. Davon abgesehen dürfte das sowohl Standes-, als auch Wettbewerbswidrig sein. Über Deine IP Adresse kann jeder Admin den örtlichen Bezug zur hier genannten und beschriebenen Person feststellen. Ich kann auch gerne Beweise/starke Indizien jedem Admin benennen der Dich enttarnen würde. --[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] ([[Benutzer Diskussion:Alchemist-hp|Diskussion]]) 06:14, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::@[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] Wenn ich etwas zu verheimlichen hätte, dann würde ich garantiert Wege finden, meine Identität zu verschleiern, irgendwelche Ghostwriter zu aktivieren und garantiert keine signierten Beträge verfassen. Insofern mutet die Androhung einer "Enttarnung" schon etwas seltsam an. Es ist nur leider immer dasselbe, dass ab einem gewissen Zeitpunkt immer auf die schmutzige persönliche Schiene abgebogen wird. Schade. Im Prinzip ist alles gesagt, es kommt auf sachlicher Ebene nichts Neues. Zum Glück entscheiden wir beide nichts. Ich habe vor noch nicht all zu langer Zeit eine Dissertation verfasst, was ja im Allgemeinen als Anerkennung der Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit gilt. Ich habe früher selbst in kleinen Rahmen kieferorthopädisch gearbeitet. Insofern traue ich mir schon ein wenig zu, die Arbeit an sich zu beurteilen, und ob jemand seine sicherlich gewonnen Erkenntnisse publiziert oder wissenschaftlich arbeitet und diese Ergebnisse der Fachdiskussion in der einschlägigen Literaur oder auf Symposien der leitenden Fachgesellschaften stellt. Würde es darum gehen, die Person als Publizist fachbezogener Literatur zu bezeichnen, da würde ich sogar zustimmen. Das macht einen aber meiner Meinung nicht zum herausragenden oder bedeutenden Wissenschafter mit enyklopädischem Charakter. Würde man die Wikipedia als modernen Brockhaus oder Meyers anssehen, dann muss man sich der Tragweite eines Eintrags bewusst sein. Vielleicht liege ich auch falsch, aber dazu ist ein Diskurs eben da. Das ist meine ganz objektive Meinung, das darf ich äußern ohne das mich jemand bedroht und das als justiziabel oder Interessenkonflikt zu bezeichnet. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 11:13, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Tja, mein gesagtes gilt dann umso mehr. '''Du bist also ganz eindeutig befangen und somit leider nicht objektiv und ohne einem neutralen Standpunkt!''' Mein Rat ist daher: Du solltest Dich hier aus dieser Diskussion heraushalten, denn als Befangener und persönlich Betroffener (Konkurrenzgedanke/Neid?) hat das Ganze hier einen ziemlich bitteren Geschmack. Ich verabschiede mich derweil wieder, da ich sehe das sich in der Wikipedia, seit meiner größeren Pause von drei Jahren, kaum etwas geändert hat. So '''etwas''' schreckt einen immer wieder aufs neue ab. Schade. --[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] ([[Benutzer Diskussion:Alchemist-hp|Diskussion]]) 12:34, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
*'''Behalten''', natürlich. relevante Person da Prof mit vielen Fachpublikationen. --[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] ([[Benutzer Diskussion:Alchemist-hp|Diskussion]]) 06:14, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::Weil direkt angesprochen: Ich bezweifele überhaupt nicht, dass es sich bei Herrn Polzar um einen hoch qualifizierten Arzt handelt. Auch seine Bemühungen in der Aus- und Fortbildung sind gut dokumentiert. Ich gehe sogar mit, dass er einige (im biomedizinischen Bereich: äußerst wenige) wissenschaftliche Beiträge vorzuweisen hat. Das bewegt sich aber in einem Rahmen, das von jedem durchschnittlich engagierten Oberarzt einer deutschen Klinik locker getoppt wird. Unsere RK verlangen nicht nur, dass jemand ein Wissenschaftler ist, um Relevanz zu erreichen. Sie verlangen eine Bedeutung innerhalb seines Fachs. Und genau die fehlt hier. Es wird im Gegenteil deutlich, dass er sich sogar eher in Opposition zu Teilen der akademischen Profession sieht. Damit mag er Recht haben oder nicht. Aber dieses Urteil müssen wir ja gar nicht treffen, wir dürfen das nicht einmal. Entscheidend ist, ob er als Wissenschaftler wahrgenommen, in erster Linie ob er von anderen Wissenschaftlern zitiert wird. Und da sieht es trübe aus. Ich weiß nicht, für was er seine Professur erhalten hat und will es auch gar nicht wissen. Was ich sehe und beurteilen kann ist, dass sie nicht auf wissenschaftliche Arbeiten von ihm zurückgeht. Und das wäre das einzige, wo der Titel des Professors in der Relevanzbetrachtung überhaupt zählt. Und: Hier beitragen im Interessenkonflikt ist nie gut, ob dafür oder dagegen. Wenn wir das aber zum Maßstab machen, wäre schon zu fragen, ob nicht bei etlichen der Behalten-Befürworter auch ein Interessenkonflikt vorliegt. Das scheint mir persönlich offensichtlich. Damit leveln sie sich, schlimmstenfalls, gegenseitig aus.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 08:00, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Many orthodontic residences in Thailand appreciate Dr. Gerhard Polzar contribution to academics. Be it the lecture about Temporomandibular joint examination using MRI. The functional concept of orthodontic treatment.<br />
He is a determined educator as can be seen from the extraordinary book and case report that he published about Invisalign treatment. The article publication innovation of Cranio-plan shows great effort for accuracy of 3D image innovation.<br />
{{unsigniert|202.28.177.166|10:44, 20. Jan. 2023}}<br />
<br />
Ich wurde gebeten, mich als Mitarbeiter der Redaktion Medizin – mit Schwerpunkt Zahnmedizin – zur Relevanz dieses Kieferorthopäden zu äußern. Wie hier mehrfach erwähnt, handelt es sich um einen sehr engagierten Praktiker, dem es jedoch an anerkannter Wissenschaftlichkeit mangelt. Seine zahlreichen Veröffentlichungen in internen Journalen der KFO-IG, einer überwiegend kommerziell orientierten Vereinigung, sind hier nicht relevanzstiftend. Es fehlt der Nachweis einer Habilitation. An der Professur an einer eher unbedeutenden thailändischen Universität fehlt eine nachgewiesene wissenschaftliche Tätigkeit. Die Genehmigung zur Titelführung genügt nicht. Ebensowenig werden seine Veröffentlichungen in anerkannten wissenschaftlichen Publikationen zitiert. Die Veröffentlichung eines Buches im Selbstverlag zur Alignertherapie ist kein Nachweis einer wissenschaftlichen Tätigkeit - eher eine Sammlung von Einzelfalldarstellungen. Es erschien in einer Zeit, als die Alignertherapie von den Fachgesellschaften abgelehnt wurde. Etwa die Zeitschrift "J. Compr. Dentof. Orthod. + Orthop. (COO) (Umf. Dentof. Orthod. u. Kieferorthop. (UOO)<br />
48" ist eine kommerzielle Publikation. Insgesamt sehe ich die Relevanzkriterien der WP so wie [[Benutzer:Meloe|Meloe]] und [[Benutzer:Mwk|Mwk]] als nicht erfüllt an. Es bleibt deshalb nur eine '''Löschung'''. --[[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 11:20, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Behalten:''' Leider kann ich den Ausführungen von Partynia gar nicht zustimmen. Zum einen wird hier geurteilt, ob und wie wichtig eine Universität ist, in der jemand tätig ist um daran eine Relevanz festzustellen. Das würde ich mir als Außenstehender und womöglich noch KFO-Fachfremder nicht anmaßen. Und wenn dem so wäre, so müsste man sich hier fragen, warum man Polzars Lehrtätigkeiten in der Mahidol University of Thailand, der Universität mit dem höchsten Ranking des Landes und eines Rankings, welches noch vor der Goetheuniversität Frankfurt liegt, nicht zu würdigen weiß. Das internationale Ranking der Frankfurter Uni liegt in der KFO bei 262 in der Mahidol University bei 246. Quelle:<br />
:https://edurank.org/uni/goethe-university-of-frankfurt-am-main/ Doch diese Diskussion führt hier auch nicht weiter. Mwk, der hier starke Kritik äußert und sich als nachbarlicher Konkurrent in der Diskusion mit Meleo sehr scharf in Schale wickelt (warum wohl?) zitiert immer wieder den Wissenschaftsbetrieb der Universitäten und den damit einhergehenden Impact-Faktor. Der Impact-Factor, wer es nicht weiß, ist ein böses Zeugs. Er wird in der Wikipedia Darstellung sehr hart kritisiert und stellt den Wissenschaftsbetrieb an sich in Frage. Ich Zitiere aus Wikipedia:<br />
:[[Impact Facto|https://de.wikipedia.org/wiki/Impact_Facto]]<br />
:Die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] sieht das immer stärkere Heranziehen des Impact Factors zur Beurteilung wissenschaftlicher Qualität sehr kritisch. So „hängt die Zitierhäufigkeit offenkundig nicht nur vom Ansehen einer Zeitschrift oder einer Arbeitsgruppe ab, sondern vor allem von der Größe der Gruppe von Wissenschaftlern, die sich für das Thema interessiert. Spezialisierte Zeitschriften haben geringere ‚impact factors‘ als solche mit breiter Leserschaft; in einem kleinen Fach gelten andere quantitative Maßstäbe als in einem großen.“<br />
:Der [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]] teilt diese Kritik und fordert, dass „mehr qualitäts- statt quantitätsbezogene Kriterien in der<br />
:In der [[:en:San_Francisco_Declaration_on_Research_Assessment|San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA)]] protestieren rund 13.000 Wissenschaftler und Organisationen gegen den Impact Factor als zentrales Mittel zur Bewertung wissenschaftlicher Leistung und fordern:Leistungsbewertung“ berücksichtigt werden sollten.<br />
:Um es grob für den Laien zu erklären. Heute werden Vergabe von Professuren z. B. vom Impact-Faktor abhängig gemacht. Manch einer hat sich vielleicht schon mal gefragt, warum in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum einen so viele Autoren stehen und zum anderen jede Abhandlung mit einem Rattenschwanz von Literaturstellen geschmückt ist. Das erklärt sich ganz einfach. Je mehr Veröffentlichungen ein Wissenschaftler in Zeitschriften mit hohem Impact Faktor gemacht hat, desto mehr Impact sammelt er. Also viel Autoren in einem Artikel=viel Impact für jeden. Die genannten Literaturstellen selbst erhöhen dann noch die Wichtigkeit eines Artikel. Ganz besonders schlau ist es, wenn man sich dann noch selbst mit eigenen alten Veröffentlichungen zitiert, denn jedes rezitieren erhöht für den genannten Autor wiederum den Impact. Das böse Spiel geht dann weiter und weiter. Forschungsgelder werden von Impact Faktoren abhängig gemacht. Ernennungen zur Professur werden in konkurrierender Abhängigkeit zur Höhe des Impact Faktors vergeben. Allianzgrüppchen bilden sich, die sich gegenseitig die Zitate zuspielen um sich so in der "wissenschaftlichen" Wichtigkeit gegenseitig zu stärken. Es entsteht ein Wettkampf um die wissenschaftliche Lorbeere der an Qualität nichts, aber auch gar nicht aussagenden Qualität einer Arbeit!!!! <br />
:An diesen Zopf werden sich hier doch hoffentlich keine Wikipedianer anhängen? Zur KFO. Das Organ der DGKFO ist die Zeitschrift "Fortschritte der Kieferorthopädie" Es wird von dem schon oben erwähnten Springer Verlag geführt. Sämtlich Bildrechte und Inhalte werden, wie bei den meisten (nicht der KFO-Intern) Fachjournalen, an diesen Verlag abgetreten!!! Das ist der Preis für das magere Futter Impact-Faktor. Die Fortschritte der Kieferorthopädie waren über Jahre hinweg ein mehr oder weniger bedeutungsloses Blättchen in diesem unsinnigen Rennen um einen Impact-Faktor. Das änderte sich mit der Übernahme der Leitung eines neuen Hochschulprofessors. Dieser wollte den Impakt steigern. Dazu wurde nun aus dem deutschen Blättchen ein "Internationales" Blatt. Als Bedingung mussten nun alle Autoren auf englisch veröffentlichen und man bezeichnete dies als zeitgemäß und modern. Um den Impakt Faktor zu boostern, lud man vermehrt ausländische Referenten und Autoren ein, in diesem Fachmagazin zu veröffentlichen was langsam dazu führte, dass nun von 6 Originalartikeln nur noch einer aus einer deutschen Universität kommt. Die Internationalität hat den Impact Faktor dann mehr als verdoppelt, deutsche Wissenschaftler blieben dabei in dieser Konkurrenz auf der Strecke oder, weil zu vermuten ist haben die vielen Kieferorthopädischen Fakultäten gar nicht so viel geforscht, als dass sie mit diesem Druck konkurrieren könnten.<br />
:Das alles hat aber nichts mit Wissenschaftlichkeit und deren Qualität zu tun. In einer Ausgabe der Fortschritte findet sich z.B. als einzige deutsche wissenschaftliche Abhandlung die Auswirkung der Verfärbung von Glattflächenversiegelungen bei der Anwendung von Plaqueindexfärbemitteln, wie sie der eine oder andere vielleicht schon mal beim Zahnarzt kennen gelernt hat. Wirklich immanent wichtig und wissenschaftlich relevant? <br />
:Es ist nur allzu verständlich, wenn da ein Freigeist, der in so vielen Bereichen wissenschaftlich tätig war und eben nicht auf diesen Wissenschaftsbetrieb angewiesen ist und vielleicht auch nicht die Zeit dazu hat, da er nicht von Steuergeldern subventioniert wird, diesen Weg eben nicht geht, und sein Glück in einer anderen Fachzeitschrift gefunden hat, die frei von Impact Faktoren und bisweilen zweifelhaften Lektoraten ist. Ich weiß, das stellt diese Diskussionsrund auf eine harte Probe, denn es hinterfragt den Wert der sich in unserer Gesellschaft gebildeten Normen. <br />
:Ein Tip: Gute Wissenschaftler brauchen eigenständiges Forschen, frei von diesen Gesellschaftskorsetten. Das hat uns schon die Geschichte gelehrt.<br />
:Ich würde die Vorhaltungen, die hier von Meleo und dem offensichtlichen Konkurrenten kommen jedenfalls nicht gelten lassen und schauen was Polzar wirklich gemacht hat. In der KFO-Intern stehen jedenfalls weit vor der Zeit schon Artikel zur Digitalen Kieferorthopädie und dieser Verein, war unter der Leitung von Polzar der erste, der ein Symposium zur digitalen KFO mit namhaften Referenten abgehalten hat. <br />
:Viel Spaß beim Diskutieren, aber es wäre schön, wenn die Wikikette oder wie das heiß, eingehalten würde, ohne Mitleid und ohne Schmetterlinge und ohne Googel-Ranking Vorwürfe; oder unterliegt Wikipedia schon den Google-Zwängen? --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 19:44, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Man sollte die KFO-IG erstmal kennen, bevor man sie hier vorschnell als kommerziellen Verein bzw. unsere seit 25 Jahren bestehende Fachzeitschrift - und wie gesagt als einzige deutschsprachige KFO-Fachzeitschrift mit ISSR-Nr. und DOI-Registrierung - als nicht relevanzstiftend aburteilt. Damit offenbart man seine völlige Ahnungslosigkeit für den Bereich Kieferorthopädie. Artikel aus der Fachzeitschrift - und auch die von Prof. Polzar - werden sehr wohl zitiert, nicht zuletzt deshalb schreiben auch Universitätsprofessoren gerne für unsere Zeitschrift, weil sie im Gegensatz zu allen anderen deutschsprachigen Journalen eben zitierfähig ist. Und noch einmal zur KFO-IG: wir sind zwar nicht gemeinnützig, aber eben auch nicht kommerziell aufgestellt. Natürlich müssen sind wir unseren Mitgliedern gegebenüber für einen ausgeglichenen Haushalt und einer gewissen Liquiditätsreserve verantwortlich und das macht uns noch lange nicht zu einem kommerziellen Verein. Einer unser satzungsgemäßen Vereinszwecke ist das Fördern der Fachlichkeit von Kieferorthopäden. Diesem Anspruch werden wir sowohl mit Fachkursen als auch mit unserer Fachzeitschrift mehr als gerecht. Die KFO-IG war und ist in vielen Bereichen Vorreiter einer innovativen Kieferorthopädie. Wir haben schon Symposien zur Digitalisierung in der KFO veranstaltet, als viele noch nicht einmal wussten, wofür sie einen Scanner oder 3D-Drucker oder DVT brauchen. Wir stellen zudem fest, dass die Fachlichkeit der Kieferorthopäden immer mehr vernachlässigt wird. Immer mehr Leistungen - insbesondere in der Diagnostik und Therapieplanung werden an externe Dienstleister vergeben und die Kieferorthopäden haben von vielen Schritten keine Ahnung mehr und wundern sich dann, warum die Therapie nicht so läuft, wie sie sich das vorgestellt haben. Von Planung ist ja öfter mal keine Rede mehr, das können ja andere machen. Und genau hier setzen sowohl die KFO-IG und im Besonderen eben Prof. Polzar an, wir wollen, dass die gesamte Behandlung in der Hand des Kieferorthopäden bleibt und nicht von kommerziellen Anbietern übernommen wird und damit die fachliche Abhängigkeit von externen Firmen immer größer wird. Wir wollen also genau das Gegenteil von Kommerzialisierung, aber ja, dazu brauchen wir auch finanziell stabile und wirtschaftlich einigermaßen erfolgreiche KFO-Praxen. Innovation entsteht nun mal durch fachlich und wirtschaftlich versierten Kieferorthopäden, von angestellten Zahnärzten, die alles extern vergeben und nur noch den Grußonkel am Stuhl spielen können, kann man das nicht erwarten. Und deshalb versucht die KFO-IG die Praxen auch in Sachen Wirtschaftlichkeit zu schulen, von den Universitäten kann man das eben nicht erwarten. Und auch das hat nichts mit Kommerzialisierung zu tun, sondern mit dem Überleben einer fachlich versierten Kieferorthopädie. Leider sind auch die Verantwortlichen in den KZV immer mehr zum Handlanger von Krankenkassen und Politik geworden und unterstützen damit die Gründung von immer mehr kommerziell orientierten Zahnarztpraxen als MVZ-GmbH-Ketten, die zunehmend von der Industrie entsprechend unterstützt und betrieben wird. Das ist genau das Gegenteil von dem, wofür die KFO-IG und Prof. Polzar stehen, nämlich für eine freie, fachlich versierte, innovative - und ja: auch wirtschaftlich erfolgreiche - KFO-Praxen. (Ingo Braun, GF der KFO-IG) {{unsigniert|80.139.16.79|15:35, 20. Jan. 2023 (CET)}}<br />
<br />
:Die IP gibt sich als GF Dipl.-Bw. Ingo Braun der KFO-IG zu erkennen. Jedoch geht es hier nicht um die WP-Relevanz der IG-KFO (die über keinen Eigenen Eintrag in der WP verfügt und ich eher als nicht erfüllt ansehen würde). Die Abkürzung steht für "Kieferorthopädische Interessengemeinschaft". Die Tätigkeit des Vereins ist nicht verwerflich und ihr Einsatz für eine kleine Berufsstandsgruppe unter den Kieferorthopäden – auch ihrer politischen und kommerziellen Interessen – durchaus lobenswert, wie von der IP ausführlich beschrieben. Jedoch ist sie eben keine wissenschaftliche Fachgesellschaft (z. B. keine Mitgliedschaft in der obersten Fachgesellschaft, der [[Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde|Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde]], wie die kooperierende Fachgesellschaft "Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie") und ihre interne Verbandszeitschrift keine anerkannte wissenschaftliche Publikation. Daran ändert auch die ISSR-Nr. und DOI-Registrierung nichts. Es geht jedoch hier um den Kieferorthopäden Polzar, einem Vorstandsmitglied der KFO-IG, der als Praktiker seine Verdienste haben mag. Die fehlende Relevanz von Polzar nach den WP-Kriterien wurde umfassend dargestellt. --[[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 19:05, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::Polzar als reinen Praktiker zu bezeichne ist hier wohl mit Sicherheit eine falsche Feststellung und wird diesem nicht gerecht. Es wird hier ja schon lange nicht mehr um das fehlen einer Relevanz diskutiert, sondern darum, wie hoch sie sein muss und dann, wie sie denn festzustellen und zu bewerten ist, siehe meinen Beitrag zu Impact Factor und Veröffentlichungen. Kann wieder Partynia nicht zustimmen. --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 19:53, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
:::'''Behalten:''' Dass die KFO-Intern keine anerkannte wissenschaftliche Publikation sei, ist eine ganz persönliche Meinung von Partynia und stimmt so nicht und trägt m.e. auch hier nicht förderlich zur Diskussion bei. In der KFO-IG sind laut Satzungsbeschluss nur Kieferorthopäden und Weiterbildungsassistenten zugelassen. Dagegen tummeln sich in der von Partynia so hoch gelobten Fachgesellschaft der DGKFO etliche nicht Fachärzte, d.h. dort sind etliche allgemeinzahnärztlich tätige Ärzte Mitglieder ohne die Fachzahnarztzulassung und der hierfür erforderlichen vierjährigen Weiterbildung mit samt Prüfung. Dieser Tatsachenbestand deklariert die DGKFO nicht unbedingt zu einem besseren Verein als die KFO-IG; ganz im Gegenteil!. Hinzu kommt, dass die Fachzeitschrift der DGKFO nur den dortigen Mitgliedern zugänglich ist und somit nicht jeden in Deutschland niedergelassenen Kieferorthopäden erreicht, was aber bei der KFO-Intern zutrifft. Es ist auffällig, dass in der DGKFO-Fachzeitschrift neben den vielen ausländischen Verfassern, die wenigen deutschen Beiträge fast ausschlieslich Dissertationen sind und davon auch wiederum etliche mit zweifelhaften wissenschaftlichen Wert. Deshalb sind dies keine stichhaltigen Argumente für einen Löschantrag!<br />
:::Ich empfehle nochmals dringend den Wikipedia-Eintrag zum [[Impact Factor|Impact-Faktor.]] '''Vor diesem Hintergrund erscheint es schon äußerst merkwürdig, dass in diesem Löschantrag genau die Argumente herangezogen werden, welche im Wikipedia-Impact-Faktor Beitrag sehr deutlich kritisiert werden.'''<br />
:::Hierzu mischt sich auch der gerade aktuelle Dissens, dass Döpfner als Chef des Springer-Verlags (in dem ja alle Wissenschaftler so gerne oder gezwungenermaßen veröffentlichen und damit ihre Rechte abtreten!) trotz 30 erwiesener Plagiatsvorwürfe seinen Doktortitel behalten darf, während andere, wie die Bundesfamilienministerin Giffey oder Herr Karl-Theador zu Gutenberg nicht so ungeschoren davon kamen und ihren Titel mit der entsprechenden Rufschädigung abgeben mussten. Vielleicht wird jetzt einigen Wikipedianern, die nicht in dieser Wissenschaftsszene bewandert sind, aber hier mitdiskutieren, einiges klarer:<br />
:::https://www.sueddeutsche.de/medien/mathias-doepfner-doktortitel-plagiatsvorwurf-1.5735928 --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 16:57, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Hier über wissenschaftliche Publikationen und Wissenschaftsverlage belehrt zu werden, hat etwas peinliches, vor allem, wenn der Kritiker den [[Springer Science+Business Media|einen Springerverlag]] mit dem [[Axel Springer SE|anderen]] verwechselt (für Laienbeiträge nicht unüblich).--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 19:37, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Mag schon sein, dass es doch keine Verwandschaftsverhältnisse zwischen Julius Springer und Hinrich Springer gibt, das entkräftet aber nicht die Argumente zum Unsinn der Impact-Faktoren und was er damit alles bewirkt. --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 21:34, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Zitate aus der Homepage der Lemmaperson (<nowiki />https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/praxis/prof-dr-polzar/<nowiki />):<br />
* Kieferorthopädischer Lehrbeauftragter zur Postgraduierten-Weiterbildung in Bangkok und Khon-Kaen (Thailand), Sevilla (Spanien) und der Universitätsklinik Carolinum Frankfurt.<br />
* 2010 Anerkennung des Professorenstatus durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst<br />
<br />
Wenn beide Aussagen zutreffend sind wäre eindeutig Relevanz gegeben. '''Wenn!!!'''. Ich finde keine Bestätigung der Aussagen von unabhängigen Quellen (u.a. nicht bei der Carolinum Frankfurt). Ich denke der Hauptautor ([[Benutzer:Steschke]]) sollte sich äußern (und ggf. unabhängige Quellen benennen). Immerhin hat er die Lemmaperson persönlich kennengelernt. Das belegen fünf hochwertige Studioaufnahmen mit ebenso hochwertiger Kamera ([[c:Category:Gerhard_Polzar]]). --[[Benutzer:Taktische Bierwurst|Taktische Bierwurst]] ([[Benutzer Diskussion:Taktische Bierwurst|Diskussion]]) 23:16, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
* Hinweis: Benutzer [[Benutzer:Taktische Bierwurst|Taktische Bierwurst]] wurde unbeschränkt gesperrt. --[[Spezial:Beiträge/2003:D9:D72A:C218:899C:9372:9CDD:B03E|2003:D9:D72A:C218:899C:9372:9CDD:B03E]] 11:52, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
::Und ergänzender inhaltlicher Hinweis: Der Benutzer hat inhaltlich unrecht. Auch dann, wenn ein Professorentitel vorliegt und das Ministerium das Recht zum Führen des Titels bestätigt hätte. läge immer noch keine Relevanz vor, da Professor kein absolutes Relevanzkriterium ist, sondern nur Indiz für Bedeutung als Wissenschaftler, die hier nachgwiesenermaßen eben nicht vorliegt.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 11:56, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
:Sollten Benutzer nicht hier anonym bleiben um eine sachliche Diskussion zu ermöglichen? Und noch eine Information an MwK der ja offensichtlich ganz immanente eigene Interessen vertritt und deshalb hier nicht mehr auftreten sollte, bzw. seine oft falschen Argumente nicht zählen dürften: Postgraduiertenweiterbildungen werden in der Regel in keinem Vorlesungsverzeichnis von Universitäten geführt, wenn überhaupt, dann in der jeweiligen Ärztekammer. So in Deutschland, warum sollte das dann in Thailand anders sein? Dass Polzar vom Thailändischen Gesundheitsminister persönlich für seine Aktivitäten und Professuren Gratulationen empfangen hat und die IP-Adresse des obigen englischen Kommentars aus einer wohl schon benannten Universität aus Bangkok stammt, beweist doch eindeutig, wie sehr dort seine Postgraduiertenfortbildungen und wissenschaftlichen arbeiten mit MRT. … Cranioplan und so was geschätzt werden. Wer will denn jetzt daran noch zweifeln? Hinzu kommt, dass in Zeiten von Corona eben alle Lehrtätigkeit zudem noch extrem eingeschränkt waren, dass man deshalb wahrscheinlich auch kaum aktuelle Hinweise finden kann. --[[Spezial:Beiträge/62.143.84.204|62.143.84.204]] 12:10, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
::Leider ist das ein unsignierter Beitrag, was es nicht besser macht. Ich wollte aus Gründen der unterstellten Befangenheit dazu keine Einlassung mehr abgeben, fühle mich aber direkt angesprochen. Gesagt ist meiner Meinung nach alles und ich habe Verständnis für seine Anhänger und dass jetzt im Hintergrund alles aufgefahren wird, um den Eintrag retten. Ich kann auf nunmehr 20 Jahre zurück blicken und bin tatsächlich fachlich nicht immer einverstanden, was andernorts kieferorthopädisch behandelt wird. Dazu gehören insbesondere das fast standardmäßige 3D-Röntgen von ganzen Gesichtsschädeln, die strikte Non-Ex-Therapie, trotz eindeutig nach DGKFO-Richtline gegebener Indikation, die sehr häufige Tonsillektomie, das Ausschlachten der GOZ und so weiter. Und immer, ja immer, wenn die Diskussion eng wird, kommt von dort die Futterneid-Supertrumpf-Karte. Das ist so ermüdend und unsachlich wie im Kindergarten. Schade.<br />
::Frau Prof. Sabine Ruf der Uni-Gießen hat in der Pubmed 186 Einträge als Autorin und Co-Autorin und forscht nicht nur über Zahnfärbetabletten und hat keinen Wikipedia Eintrag. Aber ihre Publikationen sind weltweit abrufbar, werden zitiert und so der Diskussion in der anerkannten wissenschaftlichen Welt gestellt. Das fehlt bei den Artikeln der Kfo-Ig völlig.<br />
::Und Leute: Privatleben ist Privatleben und das sollte respektiert werden und bitte nicht immer und immer wieder diese Neid-Karte. Das ist kein sachliches Argument, sondern ein schmutziges Abkürzen der Diskussion.<br />
::Meine objektiv genannten Gründe am Zweifel der Relevanz nach den Kriterien der Wikipedia erhalte ich aufrecht, vielleicht könnt ihr wieder auf Diskursebene hoch kommen, anstatt im Schlamm zu wühlen. Danke. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 14:40, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Die Befürworter der WP-Relevanz von Polzar, vorwiegend IP-Autoren, Sockenpuppen oder SPAs, hätten während der LD Zeit gehabt, Fakten im Artikel hinzuzufügen. Statt dessen ergießen sie hier meterlange Texte, die nichts zur Relevanz beitragen und vielfach off topic sind. So wird das "einzige" Fachbuch von Polzar hochgelobt. Wer sich die Mühe macht, es mal durchzulesen, findet, dass es eine überwiegend an Laien gerichtete Werbebroschüre im Selbstverlag für die Alignertherapie mittels Invisalign ist. Er selbst schreibt (S. 167): "Lassen Sie sich ein, in mein Experiment, lesen sie das Internetfachbuch...", ein Begriff den er selbst als Begriffsfindung definiert. Im Buch keine einzige Quellenangabe, kein Literaturverzeichnis, kein Hinweis auf ein [[Peer Review]] (wie bei all seinen anderen zahlreichen Artikeln, vorwiegend in einer verbandsinternen Zeitschrift einer kleinen Interessengemeinschaft). Seine Artikel werden in keiner anderen Fachzeitschrift oder einem Lehrbuch von Wissenschaftlern zitiert. Ja, er mag sachkundig sein, viele Fortbildungsveranstaltungen abgehalten haben, aber das alles reicht nicht. Sorry – aber auch verglichen mit den übrigen Kieferorthopäden, die in der [[:Kategorie:Kieferorthopäde]] der WP gelistet sind (wobei nicht alle wegen ihrer kieferorthopädischen Verdienste dort gelistet sind), kann er bei weitem nicht mithalten. --[[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 15:00, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
:Das Gleiche könnte man auch für die Löschbeführworter schreiben, "vorwiegend IP-Autoren, Sockenpuppen oder SPAs", wobei auch persönliche / berufliche Abneigungen (Futterneid?) eine Rolle spielen könnten. Schönes Beispiel für eine Metadiskussion die unnötig ist. <br />
<br />
:In meinen Augen ist er als Prof relevant und auch durch die Veröffenlichung. --[[Benutzer:Raboe001|Ra Boe]] [[Benutzer Diskussion:Raboe001|--watt?? --]] 17:39, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Übertrag aus dem Artikel: It is a fantastic book of 3d digital dentistry, published in 2012 by Dr. Gerhard Plozar. His research is great guideline to followers who starts 3d dental field and 3d aligner dentist. Pf.Dr. TaeWeon Kim (Südkorea, IP 175.123.250.138 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gerhard_Polzar&diff=prev&oldid=230102358&diffmode=source]).<br />
<br />
:Wikipedia [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gerhard_Polzar&diff=prev&oldid=230134047 ist kein Aufsatzverzeichnis]. Das sollte ein Autor mit 19 Jahren Mitarbeit wissen. Artikel wegen fehlender Relevanz löschen. --[[Benutzer:UM Kehr|UM Kehr]] ([[Benutzer Diskussion:UM Kehr|Diskussion]]) 15:45, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== {{Anker|Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro}}[[Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der Naberezhna-Peremohy-Straße 118 in Dnipro]] ==<br />
:<small>Überschrift nach Verschiebung angepasst; ursprüngliches Lemma: [[Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro]]. --[[Benutzer:Krdbot|Krdbot]] ([[Benutzer Diskussion:Krdbot|Diskussion]]) 18:18, 22. Jan. 2023 (CET)</small><br />
Reine Newstickeritis! In der Rückschau wird wohl für kein einzelnes Wohngebäude zeitüberdauernde Rezeption zu erwarten sein. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 14:07, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Wollen wir das zu Prozessbeginn neu schreiben? --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 15:32, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::zu dem kein Artikel. Wenn es ein vernünftiger Artikel wäre, könnte man darüber ja diskutieren, aber so nicht. Der Text ist zu Löschen. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 15:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::: Sobald die Zahlen einigermaßen belastbar/endgültig sind, könnte man (auf Wikinews) einen Nachfolge(!)-Artikel zu dem bereits vorgestern veröffentlichten [[:n:Ukrainekrieg: 30 Tote nach russischem Angriff auf Wohnhaus in Dnipro|Ukrainekrieg: 30 Tote nach russischem Angriff auf Wohnhaus in Dnipro]] schreiben. Viele Grüße --[[Benutzerin:Aholtman|Angela H.]] ([[Benutzerin Diskussion:Aholtman|Diskussion]]) 16:02, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Darf ich höflich fragen: Im zweiten Weltkrieg wurden wieviele deutsche Städte und Dörfer bombardiert? Und wieviele Artikel gibt es darüber in Wikipedia? Ich frage besonders den Ersteller dieses Artikels: Warum soll ein einzelnes Wohnobjekt bereits die Relevanz für einen Eintrag haben? Meine Meinung: Schluss mit der aktuellen Kriegsberichterstattung auf Wikipedia. Das ist nicht das richtige Forum dafür.--[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:53, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Ich möchte hier dem Kollegen [[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] zustimmen.. Große Zusammenhänge können Artikel bekommen, aber nicht jeder einzelne (Teil-)Angriff. --[[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 21:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Ja, nur stimmt das Argument des Kollegen nicht. Denn wir haben ja jede Menge Artikel über Bombenangriffe auf deutsche Städte, [[Luftangriffe auf Dresden]] etwa, siehe hierzu exemplarisch [[:Kategorie:Luftkriegsoperation der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg]] (es gibt offenbar nur eine Kategorisierung nach ausführender Luftstreitkraft, nicht nach räumlicher Zuordnung). Das überschneidet sich teilweise mit [[:Kategorie:Luftkriegsoperation der United States Army Air Forces]]. Der militärische Unterschied liegt darin, daß die Angriffe im Zweiten Weltkrieg Flächenbombardements waren, während in der Ukraine diese Angriffe meistens mit ballistischen Raketen erfolgen. Aber das begründet keinen Unterschied in der Relevanz. Zu vergleichbaren Aktionen der IDF (Israelische Armee) etwa wurden ebenfalls Artikel geschrieben und löschdiskutiert, etwa [[Luftangriff auf Kana]]. Vgl. aber auch [[Luftangriff auf die Brücke bei Varvarin]]. '''Behalten?''' Aber klar doch. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 02:05, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::Ja, natürlich gibt es Artikel über Bombenangriffe auf deutsche Städte, aber es wurde nicht für jeden Angriff ein eigener Artikel geschrieben; die Bombardements wurden immer zusammengefasst, siehe Luftangriffe auf Dresden. Viele Städte z. B. Innsbruck haben aber gar keinen Artikel, der sich mit diesem Thema befasst, obwohl auch hier eine Unzahl von Zivilisten durch Bomben zu Tode gekommen ist: 15. 12. 43, Innsbruck, 1. Angriff: Bombenabwurf von 12.40 Uhr bis 12.46 Uhr. Zahl der Toten: 269. Am selben Tag 12.17 Uhr. 70 Tote. 20. 10. 44, Innsbruck, 4. Angriff:Zahl der Toten: 34. Alle namentlich bekannt. Wenn man einen Artikel dazu schreiben wollte, dann wäre nur eine Behandlung aller Angriffe in toto sinnvoll. Im vorliegenden Fall wird genau das Gegenteil gemacht. Kriegsberichterstattung eben, was nicht im Sinne von Wikipedia ist. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 10:19, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::::Daß es einen anderen Artikel nicht gibt, ist kein Löschgrund (sondern ein BNS-Argument), eher ein Ausdruck des nichtfertigen Charakters der Wikipedia. Und wenn einer dann darüber schreibt, ist es seine Entscheidung, ob er einen Überblicksartikel schreibt oder einzelne Artikel. Mit der Relevanz hat das nix zu tun. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 14:34, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::::Das sieht der Verfasser spätestens dann, wenn er zum Löschkandidaten wird. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 14:48, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::::::Nö, sieht er nicht. Weil das ja kein Löschgrund ist. Im Gegenteil würde sich der LA-Steller den Vorwurf des Löschtrolls aussetzen. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 18:37, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Es ist nicht ersichtlich, inwiefern dieser Raketentreffer von zeitübergreifender Bedeutung ist. Da Russland mit unschöner Regelmäßigkeit Wohngebiete und Krankenhäuser beschießt ist dies nicht der erste und nicht der letzte Fall im aktuellen Krieg.--<small>Mit [[Wikipedia:Wikiliebe|lieben]] Grüßen</small> [[Benutzer:Kriddl|Kriddl]] <small>[[Benutzer Diskussion:Kriddl|Bitte schreib mir etwas.]]</small> 21:44, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ein Ereignis mit mind. 44 Toten und solcher Rezeption ist von Relevanz. Vielleicht mal zum Vergleich den englischen Artikel anschauen? Klar '''behalten''' und ausbauen.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 23:35, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Dass etwas in der englischen Wikipedia einen Artikel hat ist kein Relevanzkriterium. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:32, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Es zeigt, wie weltweit die Rezeption ist. Sehe [[WP:RK#A]] als erfüllt an. Zumal hier auch noch politische Folgen vorliegen, spätestens mit dem Rücktritt von [[Oleksij Arestowytsch]]. Damit ist eine nachhaltige Wirkung belegbar.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 13:59, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::: Und jetzt auch im Artikel.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 14:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ja, leider. Aber das ist ja kein Grund, keinen Artikel zu schreiben. ''Putin ist ein Soziopath'' ist kein valider Löschgrund.<br />
:--[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 02:06, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
''behalten'', aber ausbauen. --[[Benutzer:GT1976|GT1976]] ([[Benutzer Diskussion:GT1976|Diskussion]]) 06:09, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Wie die Krankenhäuser im März? Der Marktplatz? Der Bahnhof? Hatten alle vergleichbare Opferzahlen und vergleichbare Kurzzeitmedienaufmerksamkeit. Bei der brutalen russischen Kriegsführung ist das ein Einzelfall von vielen.--<small>Mit [[Wikipedia:Wikiliebe|lieben]] Grüßen</small> [[Benutzer:Kriddl|Kriddl]] <small>[[Benutzer Diskussion:Kriddl|Bitte schreib mir etwas.]]</small> 06:16, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Genau. Daß man bei der brutalen russischen Kriegsführung im Einzelfall hier editorisch nicht mitkommt, kann kein Löschgrund sein. Früher oder später wird das aufgearbeitet werden. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 09:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Dir geht es, wie man sieht, in der Hauptsache um die Verurteilung des Angriffs Putins auf die Ukraine. In Ordnung. Aber Wikipedia ist halt nicht das richtige Forum dafür. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 10:28, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Nö, ich habe nur Kriddl zitiert. Um was es mir geht, darüber mußt du nicht spekulieren. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 14:37, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wenn es denn dann aufgearbeitet ist, kann ja problemlos mit valider Literatur ein neuer Artikel geschrieben werden. Ist ja nicht so, dass ganz viel verloren geht, im Moment hat der Artikel zwei Sätze. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:34, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Nein, so funktioniert die Wikipedia nicht. Siehe [[WP:Artikel]]: ''Sie soll eine Allgemeinenzyklopädie mit Fachlexika vereinen und auch Themen der Populärwissenschaft und des aktuellen Zeitgeschehens mit abdecken; kein Themenbereich ist von vornherein ausgeschlossen.'' Wir bauen Artikel kontinuierlich auf, nicht ab.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 13:59, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Wie ich sehe, wird der Artikel kräftig ausgebaut, wobei als Nachweise alles urkrainische Quellen verwendet werden. Wie sagte schon Clausewitz? – "Es ist ebenso wichtig die Unterstützung der Öffentlichkeit zu mobilisieren, wie die Streitkräfte für den Krieg zu rüsten. Die Moral steht im Zentrum des Krieges und nicht die physische Stärke. Sieg wird nicht durch Vernichtung erreicht, sondern durch das Zerbrechen der gegnerischen Moral. Ziel des Krieges ist die Moral des Feindes." – Was vermittelt uns der Artikel? Feind greift feige an (eine moralisch verwerfliche Handlung), soundsoviele Tote und die empörten Reaktionen er westlichen Welt. Das hat für mich nichts mit einer Enzyklopädie zu tun, das ist Propaganda, und die ist auf Wikipedia nicht erwünscht. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 17:45, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Selten so eine abstruse Einschätzung gelesen. Das sind halt die Fakten, auch wenn sie manche (die dann wo genau stehen?) nicht hören wollen. Weder sagen internationale Quellen, die es genauso gibt, etwas anderes, noch ist hier Propaganda im Artikel.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 17:48, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
'''Löschen''', schon der Titel ist offenbar Murks (und gleichgelagerte Artikel auf die hier genannte Kritik überprüfen) --[[Benutzer:Gelöbnix|Gelöbnix]] ([[Benutzer Diskussion:Gelöbnix|Diskussion]]) 16:14, 18. Jan. 2023 (CET) PS: Und [[:uk:Броварська авіакатастрофа 18 січня 2023 року|Броварська авіакатастрофа 18 січня 2023 року]] anlegen (die Nähe zu Kindergärten und Krankenhäusern bei den Kriegsereignissen ist immer wieder überraschend und erschreckend) ...<br />
::Zu ungenaues Lemma ist kein Löschgrund, siehe [[WP:LR#Nicht akzeptierte Löschbegründungen]].--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 16:26, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::<small>Ein solches Strickmuster aber schon. --[[Benutzer:Gelöbnix|Gelöbnix]] ([[Benutzer Diskussion:Gelöbnix|Diskussion]]) 16:32, 18. Jan. 2023 (CET)</small><br />
:So ein Bullshit! Der Innenminister hat sich sicherlich nicht ausgesucht, daß sein Hubshraubwr neben einem Kindergarten abstürzt. Aber solche Anspielungen zeigen, mit wes' Geistes Kind wis hier zu tun haben. Ende der Diskussion. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 18:39, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
'''Behalten''', die hohe Zahl getöteter Zivilisten rechtertigt einen eigenen Artikel für dieseses Einzelereignis. Durch den Ausbau ist der Artikel mittlerweile auch recht informativ. Eventuell sollte das Lemma überdacht werden, solange unklar ist, ob die Rakete absichtlich in den Wohnblock gelenkt wurde oder sie sich „verirrt“ hat. --[[Benutzer:Einsamer Schütze|Einsamer Schütze]] ([[Benutzer Diskussion:Einsamer Schütze|Diskussion]]) [[Datei:PointDolmen.png|20px|verweis=Wikipedia:WikiProjekt Megalithik]][[Datei:Flag of Ukraine.svg|20px]] 20:15, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Und was ist mit den Toten auf russischer Seite? Selbst schuld? Auch die, die nicht freiwillig in den Krieg ziehen? Hört doch endlich damit auf, die Relevanz an der Anzahl oder an der Nationalität der Toten zu messen. Denn wenn man das als Kriterium für die Relevanz ansehen wollte, wäre schon ein Toter zu viel, meinst du nicht auch? --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 22:20, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Von großangelegten Angriffen der Ukraine auf russische Zivilisten ist mir nichts bekannt. --[[Benutzer:Einsamer Schütze|Einsamer Schütze]] ([[Benutzer Diskussion:Einsamer Schütze|Diskussion]]) [[Datei:PointDolmen.png|20px|verweis=Wikipedia:WikiProjekt Megalithik]][[Datei:Flag of Ukraine.svg|20px]] 23:35, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::'''Behalten''' wegen der umfänglichen Rezeption und des Ausmaßes des Ereignisses als kleineres 9/11. [[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] wenn dir die Toten auf russischer Seite so wichtig sind, schreib doch einen Artikel drüber. --[[Benutzer:AxelHH|AxelHH]] ([[Benutzer Diskussion:AxelHH|Diskussion]]) 19:59, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Dass die Rezeption nicht so umfänglich ist, wie du glauben machen willst, zeigt sich schon daran, dass der Raketeneinschlag nicht einmal im Artikel über die Stadt [[Dnipro]] erwähnt wird. Da gehörte er, wenn man die Sache emotionslos betrachtet, auch hin. Der Löschkandidat enthält keine Informationen, die einen eigenen Artikel rechtfertigen. (Dazu habe ich mich schon weiter oben geäußert). --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:49, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::::: Danke übrigens für den Hinweis, dass das Thema noch im Stadtartikel fehlt [[Benutzer:Kluibi|Kluibi]]! Hab ich gerade nachgezogen, samt Verweis auf diesen Artikel. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:40, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
'''Behalten''': Es handelt sich um den tödlichsten Einzelangriff seit Monaten. Belege viele vorhanden. Sechs Wikipedia-Sprachversionen haben einen eigenen Artikel dazu erstellt, darunter die engl. und die franz. Wikipedia. --[[Benutzer:KurtR|KurtR]] ([[Benutzer Diskussion:KurtR|Diskussion]]) 07:01, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Klar '''behalten''', es wird ein zeitüberdauerndes Ereignis dargestellt. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 21:25, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''behalten''': es ist natürlich und selbstverständlich, das Ereignisse je länger sie zurück liegen umso schlechter dokumentiert sind (wer weiß wie viele Häuser die Römer zerstört haben) und neuere Ereignisse natürlich mit heutigen Mitteln (Wikipedia, ..) umso besser dokumentiert werden können; daher ist der vergleich zu "in D zerstörte Häuser im 2WK" schwierig. Sollte man dann auch einem verheerenden Vulkanausbruch oder Tsunami keinen Artikel geben weil die Vulkanausbrüche von vor Millionen oder Milliarden Jahren auch keinen haben? Es ist ein wichtiges Ereignis in diesem Krieg und viele Politiker haben sich darauf berufen (u.a. Guy Verhofstadt für 112 MEPs im EU-Parlament) und es gibt durch dieses Ereignis seit langem wieder öffentliche "Protestaktionen" in Russland (Menschen legen in vielen Städten Blumen an Gedenkstätten für Lessja Ukrajinka und Schewtschenko nieder). Vor allem auch mit dem Argument, dass es dazu in anderen Wikipedias Artikel gibt - und ist ja auch nicht so als würde es dieser Artikel irgendwie anderen Artikel den Platz weg nehmen (Speicherplatz) --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:22, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Caleb Lawrence McGillvary]] ==<br />
<br />
Eine Relevanz gemäß [[:Wikipedia:Relevanzkriterien]] empfinde ich nicht als belegt gemäß [[:Wikipedia:Belege]]. Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte ich euch um weitere Einschätzungen. --[[Benutzer:Sockenschütze|Sockenschütze]] ([[Benutzer Diskussion:Sockenschütze|Diskussion]]) 14:42, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Wenn du mich persönlich fragst, dann empfinde ich das ebenso. Die englischsprachige Wikipedia-Seite hat aber den Vorfall auch als Eintrag. Ich glaube schon, dass eine Dokumentation über ihn ein Grund ist, einen Artikel über ihn zu haben. Wir können mal die Diskussion bei en lesen, ob es dazu etwas gibt. --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 15:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Hab ich mal gemacht, da wurde der Artikel über ihn auch gelöscht, das war aber 2017, da gab es die Doku noch nicht. Der Artikel über das virale Video ist online. <br />
::Wenn ich mir die Abrufstatistik der letzten 2 Tage ansehe, mit 1.200 und fast 1.800 Aufrufen, dann sehe ich schon ein starkes Interesse an seiner Person. --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 22:10, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Als was soll er den eigentlich relevant sein? Als Mörder? Als Lebensretter? Ich finde die Schilderung trotz ihrer boulevardesken Züge ziemlich verworren. Wenn das bleibt, müsste jemand mit einem Blick für klare Linien da mal ein bisschen enzyklopädische Ordnung reinbringen. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:30, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Also viraler Hit/virales Phänomen. Würde ich sagen. Und dann kommt der Mord hinzu, weil er als „Lebensretter“ bekannt wird und dann jemanden umbringt. Es geht um die Absurdität, das ist auch die Kernaussage der Netflix-Doku. <br />
:Ich hab schon ein bisschen am Artikel verbessert, wollte jetzt aber nicht noch mehr Zeit investieren. So doll interessiert mich das auch nicht. --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 06:55, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Skurriles Randereignis der Geschichte, aber gerade aus dem Grund finde ich, dass das 'ne Perle ist. Ich liebe solche Biografien und lese die auch in Wikipedia sehr gerne (sofern sie gut belegt und ausgearbeitet sind). Die Netflix-Doku wäre für mich der Grund, den Artikel zu '''behalten''', denn wo sucht der oder die geneigte Netflixerin nach weiteren Infos? Genau, bei uns hier in der WP. Der Artikel ist jedoch in einem schlimmen Zustand, daher in die QS. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:32, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Oder nochmal anders herum gedacht: wie wäre es, einen Eintrag zur Netflix-Serie anzulegen (definitiv relevant) [[Der axtschwingende Anhalter]] und die Bio bzw. Hintergründe der Tat dort als Abschnitt einzubringen? Damit hätten wir das hiesige Löschproblem elegant gelöst. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 10:12, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Ja. So hat es die englischsprachige Wikipedia gelöst. Finde ich auch ok. Muss halt nur jemand machen. :P --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 19:32, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[QUINT Magazin]] (SLA)==<br />
<br />
''Enzyklopädische Relevanz gemäß [[WP:RK#Zeitungen und Zeitschriften]] nicht ersichtlich'' [[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 16:30, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Schülerzeitung mit ausschließlich Rotlinks im Text (außer einer Lehrerin, deren Relevanz außerhalb der Schule liegt); angeblich "größte" von Schülern gemachte Zeitung (per Eigenbeleg!), bajour.ch scheint eine Art Boullevard-Blog zu sein, einige Quellen musste ich entfernen, weil dort weder "Quint" noch "Alumni" (von was auch immer) belegt war und das Bild ist statt selbst erstellt vermutlich selbst gescannt und selbst hochgeladen (jedenfalls fehlt eine Freigabe). Kurzum: Die Schüler müssen wohl noch einiges lernen. Die "angehenden Medienprofis" sind momentan noch keine, bis es soweit ist und das Magazin relevant wird, gerne löschen. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 16:57, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Das Magazin ist durchaus relevant, wenn auch nicht weltweit, und betreibt eine Kooperation mit der Schweizer Mediendatenbank (entsprechende Belege nun eingefügt). Betreffend dem Bild: wie sollte man das lösen? --[[Benutzer:Yeh04|Yeh04]] ([[Benutzer Diskussion:Yeh04|Diskussion]]) 18:25, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Das Bild müsste unter der entsprechenden Creative-Commons-Lizenz vom Ersteller (Urheber) freigegeben werden und dessen Einwilligung an den VRT-Support von Wikimedia Commons geschickt werden. Und es müsste geklärt werden, dass nicht die Zeitschrift selber noch Rechte daran erhebt. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Die Rechte werden einzig durch den Verein erhoben, dies wurde nun auch so angegeben. Stimmt das so? --[[Benutzer:Yeh04|Yeh04]] ([[Benutzer Diskussion:Yeh04|Diskussion]]) 00:15, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Nein, denn ein Verein kann nicht [[Urheberrecht (Schweiz)|Urheber]] sein. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 00:32, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
Der Artikel im [https://marjorie-wiki.de/wiki/Quint_(Magazin) marjorie-wiki] könnte anstelle eines Artikels hier ausgebaut werden. --[[Benutzer:Hadi|Hadi]] ([[Benutzer Diskussion:Hadi|Diskussion]]) 21:32, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Sehe ich das richtig, die Zeitung finanziert sich durch Inserate und Spenden? LOL! Noch ein Grund zum Löschen, Wiedergänger (LD Dez. 2017) ist mindestens der dritte Löschgrund. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 09:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Das kann man auch netter sagen. Auch wenn keine Relevanz gegeben ist, muss man sich über eine von engagierten Schülern erstellte Zeitschrift nicht kaputtlachen. --[[Spezial:Beiträge/87.150.10.121|87.150.10.121]] 09:49, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::<small>Wenn ich mich kaputtgelacht hätte, hätte ich das Emoji genutzt, dass ich weiter oben in der LD zu einer Werbeseite verwendet habe. Das LOL bezog sich darauf, dass Gratiszeitungen bei uns generell nicht relevant sind, falls nicht andere Relevanzkriterien greifen. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 09:57, 18. Jan. 2023 (CET)</small><br />
SLA ausgeführt-[[Benutzer:Karsten11|Karsten11]] ([[Benutzer Diskussion:Karsten11|Diskussion]]) 10:03, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Anna Popelka]] ==<br />
<br />
undeklariertes bezahltes Schreiben und kein Artikel [[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 17:10, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Löschen.''' Laut DNB nur 1 Publikation vorhanden. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 20:44, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Behalten'''. Aufgrund der erhaltenen Auszeichnungen relvant. Das Lemma sollte evtl. auf [[PPAG architects]] verschoben werden, da Anna Popelka gemeinsam mit Georg Poduschka als Architektenduo in Erscheinung tritt. Der Artikel ist jedenfalls stark ausbaufähig (laut Website zahlreiche Preise, Lehrtätigkeit an Unis, viele realisierte Bauprojekte, Gestaltung der [[Enzi (Möbel)|Enzi's in Wien]], Herausgabe von Monografien). --[[Benutzer:Dromedar61|Dromedar61]] ([[Benutzer Diskussion:Dromedar61|Diskussion]]) 22:16, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Willst Du die Arbeit für die Selbstdarsteller übernehmen? --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 23:08, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Die Selbstdarsteller sind offenbar nicht in der Lage, das Lemma den [[Wikipedia:Relevanzkriterien|WP:REL]] entsprechend selbst darzustellen. Ich hab den Ausbau ein wenig begonnen, werde es dabei aber belassen. --[[Benutzer:Dromedar61|Dromedar61]] ([[Benutzer Diskussion:Dromedar61|Diskussion]]) 23:15, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Behalten.''' Zwar ungünstig, dass der Artikel von der Presseabteilung des Büros verfasst wurde und im Prinzip so kein Artikel ist. Relevanz jedoch m. E. unstrittig, in der (Fach)presse rezipiert, habe noch eine Quelle ergänzt. Man möchte sich ja nicht vor den Karren spannen lassen, aber Löschen aus diesem Grund erscheint mir auch nicht sinnvoll, vielleicht gibt's irgendwann einen brauchbaren Artikel. --[[Benutzer:Kurt.Klienmann|Kurt.Klienmann]] ([[Benutzer Diskussion:Kurt.Klienmann|Diskussion]]) 23:26, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Ne reicht nicht. Sie macht halt ihren Job und das wars. Die Auszeichnungen hat sie nur in Kombi mit besagter Firma bekommen, also nicht eigenständig. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 03:36, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Prinzipiell hast du in meinen Augen nicht unrecht, als Bürogründerin macht sie zwar mitunter mehr als eine bloße Mitarbeit, sie hat ja das Büro mitaufgebaut. Nach den jüngsten Edits von [[Benutzer:Schiplagerheide]] ist ein guter Stub da, Relevanz ist auch dargestellt, sehe also keinen Grund den Artikel zu löschen. Ich spreche mich jedoch dafür aus, das Lemma auf [[PPAG]] zu verschieben und dann ggf. anzupassen, d.h. Lebensläufe von Popelka und wohl auch Georg Poduschka (in kurzer Form) einzuarbeiten. Finde die Frage nach persönlicher Relevanz bei einem Duo, dass in der Öffentlichkeit meist zusammen auftritt nicht ganz trivial, da Anna Popelka (als Person) ja schon maßgeblich zum Erfolg von PPAG beigetragen hat, von Popelka bleibt ohne PPAG nicht allzu viel übrig, das einen eigenen Artikel rechtfertigen würde. Bei weiteren biografischen Ergänzungen mit unabhängigen Quellen wäre ein Personenartikel vielleicht sinnvoll, die Relevanz wäre als Gründerin von PPAG in meinen Augen dann gegeben, jetzt ist das für mich noch nicht der Fall. Analog dazu vielleicht (wenngleich in einer anderen architektonischen Liga) der Artikel [[Alison und Peter Smithson]]. --[[Benutzer:Kurt.Klienmann|Kurt.Klienmann]] ([[Benutzer Diskussion:Kurt.Klienmann|Diskussion]]) 19:51, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Durch die aktuellen Inhalte entsteht ein ganz neuer Eindruck. Insbesondere die Enzi sind sehr relevanzstiftend. (auf denen habe ich auch schon Wien genossen :) ) Jedenfalls stimme ich deinem Vorschlag zu, einen Artikel zu PRAG daraus zu machen. Die vielen Bilder sind Arbeiten des Architekturbüros, also eigentlich nicht passend für einen biografischen Artikel. Man müsste die Auszeichnungen ausgiebig checken, evtl. hat sie einige als eigenständige Person bekommen? Das könnte man im Artikel auch besser darstellen, damit es auf den ersten Blick klar ist. Vielleicht findet sich noch mehr eigenständige Relevanz. Als Bsp., ich habe mal einen Artikel zu [[Jos Boys]] erstellt, eine Architektin, die zu ihrem ''Spezialthema'' publiziert und auch forscht. Das meinte ich mit mehr eigenständige Relevanz. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 07:07, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:Benutzerseite wurde aktualisiert (um "bezahltes Schreiben" zu deklarieren). --[[Benutzer:PR PPAG|PR PPAG]] ([[Benutzer Diskussion:PR PPAG|Diskussion]]) 21:42, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Über die Lemma-Person erfahren wir rein gar nix. Wenn sie als relevant eingeschätzt wird, wie wäre es denn mit BNR zum Artikelschreiben?<br><br />
Oder ist das Büro relevant? In dem Fall müsste man den Artikel doch wohl völlig anders aufziehen. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Nachtrag, nur zur Kenntnis: Habe gerade auf der Benutzerdisk. gesehen, dass ein Artikel zum Büro tatsächlich geschrieben worden und schnellgelöscht worden war wegen "Werbeeintrag". --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::so vor allem auch kein enzyklopaedischer Artikel--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:35, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::So einfach ist das nicht. Zum einen hat Benutzerin:Schiplagerheide den Artikel ausgearbeitet; zum anderen sind einige der Preise beachtlich und einige Ausstellungen verdienen nähere Betrachtung und zum dritten wird sie in dem Buch ''Frauen Bauen Stadt'' ([https://www.degruyter.com/search?query=*&publisherFacet=Birkh%C3%A4user Birkhäuser] 2021) porträtiert. Zusammen mit ihrem Partner hat sie den [[Enzi_(Möbel)]] entworfen, inzwischen in vielen europäischen Städten im öffentlichen Raum zu finden. --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 20:16, 18. Jan. 2023 (CET)ergänzt --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 11:19, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*'''Behalten''', bezahltes Schreiben ist kein Löschgrund und "kein Artikel" trifft nicht zu. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 09:38, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Hallo [[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]], ich weiß,Du hasst es, wenn wir uns „vor den Karren spannen lassen“. Kannst Du Dich dennoch zu einem LAZ überwinden? Grüße aus Mainz --[[Benutzerin:Schiplagerheide|Schiplagerheide]] ([[Benutzerin Diskussion:Schiplagerheide|Diskussion]]) 23:56, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:'''Behalten.''' Nach Überarbeitung durch [[Benutzerin:Schiplagerheide|Schiplagerheide]] ist Relevanz ersichtlich. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:54, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Aber leider ist auch werbliches dazugekommen (zum ersten Satz). --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 14:46, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Welchen Satz meinst du? --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 16:02, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:Die Relevanz wird halt hauptsächlich durch ihr Wirken im Architekturbüro generiert. Da ist es schon notwendig, dieses zu erwähnen, sie hat es schließlich mitbegründet. Ich bin noch immer fürs Verschieben des Lemmas, da keine eigenständige Relevanz gegeben. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 18:42, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Im Buch ''Frauen Bauen Stadt'', das Fiona oben erwähnt, steht, dass die Enzi ihr eigener Entwurf sind. Das überzeugt mich, da diese das Stadtbild vieler Städte, vorallem in Wien, beeinflusst haben. Die anderen Projekte und übertriebene Bebilderung, haben eher Fokus auf das Architekturbüro gelegt, das lenkt von der eigenständigen Relevanz sehr ab. '''Behalten'''. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 04:07, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
:::erstens sehe ich für undeklariertes bezahltes Schreiben keinen LÖschgrund. Außerdem steht auf der Userseite sehr wohl dass es sich um bezahltes Schreiben handelt. --[[Benutzer:Karl Gruber|K@rl]] <small>du findest mich auch im [[regiowiki:|RAT]]</small> 12:51, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Der Artikel hat immer noch eine PR-Schlagseite für das Büro, so wird PPAG 37 Mal auf der Seite genannt. Relevanz der Architektin wird so nicht dargestellt. --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 09:42, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Dank Zartesbitter nun verbessert. --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 15:55, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Heinrich Bräm (Architekt)]] (LAE) ==<br />
<br />
Es ist keine Relevanz dargestellt. --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 17:42, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Und kein Artikel. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 18:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::wie konnte das zwei Jahre hier unbemerkt drin stehen? Da funktionieren einige QS-Mechanismen überhaupt nicht. klar '''Löschen''', --[[Benutzer:Hannes 24|Hannes 24]] ([[Benutzer Diskussion:Hannes 24|Diskussion]]) 18:45, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::SLA wäre hier sinnvoll. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 20:49, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Die werden systematisch behindert. --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 23:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Logisch. Weil kein SL-Grund vorhanden ist. Selten war die Relevanz eines Architekten so klar wie hier: Ich zitiere mal aus dem Nachruf, der als Einzelnachweis verlinkt ist:<br />
{{Zitat|So verging fast kein Wettbewerb ohne Erfolg, an dem sich er und sein Bruder beteiligten: Kantonalbank in Chur, Kunsthaus Basel, Stadthaus und [[Reformierte Kirche Solothurn|reformierte Kirche]] in Solothurn, Schulhäuser Zürich, Obmannamt, [[Zwinglihaus (Zürich)|Zwinglihaus]], Rentenanstalt und Viktoriahaus in Zürich, Kirchen in Frauenfeld, Wollishofen und Altstätten, das [[Krematorium Nordheim]], Bebauungspläne für Zollikon, Egg-Zürich und Wädenswil usw. Auch Wohnkolonien entstanden: die Heimgenossenschaft Zürich, die Wohnkolonie Glattal u. a. Der bedeutendste Bau der Gebrüder Bräm, die [[Sihlpost]] in Zürich, wurde ihnen direkt übertragen, ebenso der Umbau des im Stadtbild bedeutenden [[Haus zum Rüden|Zunfthauses «zum Rüden»]]}}<br />
::::Ich habe mir mal erlaubt, einige Links zu setzen, wo dies problemlos möglich war; in den anderen Fällen drängte sich kein Artikel auf. '''Behalten'''. Zürich wird derart aktiv beackert, das wird schon. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 02:34, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Derzeit vor allem kein enzyklopaedischer Artikel--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:36, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Derzeit ist das vor allem ein gültiger Stub. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 09:05, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Ja, ein gültiger Stub ist das, aber ohne jede Relevanz(-darstellung). --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 09:28, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
So, ich hab es deutlich ausgebaut. Zu überlegen wäre, ob man das nicht auf [[Architekturbüro Gebrüder Bräm]] verschiebt, aber die Relevanz ist klar. Bräm hat das Stadtbild Zürichs mit bedeutenden Bauten deutlich geprägt, war außerdem mehrere Jahre Obmann des BSA und hat damit auch die Architekturgeschichte der Schweiz mutgeprägt. Daher '''behalten'''. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 10:02, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:Bist Du Dir mit Deinen Änderungen sicher? Im Artikel [[Krematorium Nordheim]] ist ein anderer Architekt genannt. Mir fehlt die Zeit alle angeblichen Bauwerke zu überprüfen.--[[Spezial:Beiträge/81.200.199.162|81.200.199.162]] 11:07, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Steht so in der Quelle, ich versuche aber noch mal, alle Bauwerke einzeln zu prüfen. die bedeutendsten stimmen aber auf jeden Fall, die sind durch zwei Quellen abgesichert. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 12:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ok, Rätsel gelöst, es ging hier nur um den Entwurf, der zwar mit einem Preis im Wettbewerb bedacht, aber nicht ausgeführt wurde. Ich hab es korrigiert. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 12:26, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
In dem Stadium, als der Artikel erstellt wurde, ist LA berechtigt. Die Ergänzungen und Überarbeitungen geben inzwischen ein anderes Bild. '''Behalten'''--[[Benutzer:Mario todte|Mario todte]] ([[Benutzer Diskussion:Mario todte|Diskussion]]) 12:13, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Aus der Überzeugung, dass dieser Architekt sehr wohl Relevant für Zürich war habe ich diesen Artikel damals erstellt. Ob der Artikel im ersten Stadium noch etwas unbedarft war müsst wohl ihr beurteilen. Ich verstand Wikipedia immer als Work in Progress. Vielleicht kann mich jemand noch per privater Nachricht aufklären was ein ''Stub'' in Wikipedia ist und was ''Relevanz(-darstellung)'' bedeutet. '''Behalten'''--[[Benutzer:Gnaugnoh|Gnaugnoh]] ([[Benutzer Diskussion:Gnaugnoh|Diskussion]]) 15:51, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::geht aus so: „stub“ ist ein seeehr minimalistischer Artikel, der aber ausreicht. Relevanz(-darstellung) ist wiki-Sprech für die Darlegung der Bedeutung/Relevanz des Lemmas/Artikelgegenstandes (hier der Person). ''Work in Progress'' ist gut, aber es gibt eine gewisse Mindestqualität (mindest ein stub). Die QS/Qualitätssicherung kämpft täglich für die Verbesserung unzureichender Artikel, wenn in der ersten Version des Artikel gar nicht abzulesen ist, warum (und ob der überhaupt) relevant ist, dann folgt manchmal ein Löschantrag. Durch den Eintrag in das Künstlerlexikon ist das aber eh hier erledigt. Ich mach daher '''LAE''', --[[Benutzer:Hannes 24|Hannes 24]] ([[Benutzer Diskussion:Hannes 24|Diskussion]]) 17:44, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Jeff Larson]] (LAZ) ==<br />
{{War in Löschdiskussion|Pagename=Jeff Larson|1=18. Oktober 2018|2=Jeff Larson (bleibt)|Result1=bleibt|Bot=TaxonBot}}<br />
<br />
Die Relevanz des Journalisten ist nicht dargestellt. Ob der Livingston Award für Nachwuchsjournalisten reicht? --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 17:48, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Hab alte LD nicht gesehen. Werde LP-Tour gehen. Hier LAZ --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 17:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Viel Spass beim Granitbeissen. --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 23:12, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Johan Ehrenberg]] ==<br />
<br />
Es ist keine Relevanz dargestellt. (<small>selbst wenn die Behauptungen belegt wären</small>) --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 18:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Und ohne Belege geschweige denn irgendeiner Rezeption dazu.--[[Benutzer:Hausbrucher|Hausbrucher]] ([[Benutzer Diskussion:Hausbrucher|Diskussion]]) 22:17, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::und daher Ausbauen oder gleich Loeschen--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:37, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Mit einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen (''70 works in 127 publications in 2 languages and 163 library holdings'') sollte er als Autor relevant sein und ... '''Behalten'''. --[[Benutzer:Jageterix|Jageterix]] ([[Benutzer Diskussion:Jageterix|Diskussion]]) 16:16, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Nürburgring Langstrecken-Serie]] ==<br />
<br />
Der Artikel wies große Redundanzen zu dem bereits geupdateten Artikel [[VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring]] auf. Der Artikel behandelt lediglich die Rennserie seit der Namensänderung. Das sollte in Zukunft auf dem nun erweiterten Artikel [[VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring]] geschehen. Eine komplette Löschung wäre also Sinnvoll. {{unsigniert|THEMAXPOWERWAY|23:12, 17. Jan. 2023 (CET)}}<br />
<br />
:Doppelte Seite ist kein zulässiger Löschgrund, [[Wikipedia:Löschregeln#Nicht akzeptierte Löschbegründungen|Wikipedia:Löschregeln]]. '''Kann administrativ schon wieder geschlossen werden'''. Danke im voraus und Gruß --''[[Benutzer:Pitlane02|Pitlane02]] [[Portal:Motorsport|&#x1F3C1;]] <sub><small>[[Benutzer_Diskussion:Pitlane02|disk]]</small></sub>'' 12:17, 19. Jan. 2023 (CET)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dnipro&diff=230144804Dnipro2023-01-23T19:36:53Z<p>Dnepro..: /* Unabhängige Ukraine seit 1991 */ + Raketenangriff vom 14.01.2023</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Ort in der Ukraine<br />
|Ort = Dnipro<br />
|OrtK = Дніпро<br />
|Wappen = Coat of arms of Dnipro.svg<br />
|KOATUU = 1210100000<br />
|KATOTTH = UA12020010010037010<br />
|Oblast = Oblast Dnipropetrowsk<br />
|Rajon = Rajon Dnipro (Dnipropetrowsk) {{!}} Rajon Dnipro<br />
|Höhe = 155<br />
|Fläche = 405<br />
|Einwohner = 986887<br />
|EW_Stand = November 2015<ref name="Demographische Informationen-2015-11-01" /><br />
|PLZ = 49000–49070<br />
|Vorwahl= 562<br />
|lat_deg = 48<br />
| lat_min = 27<br />
| lat_sec = 52<br />
|lon_deg = 35<br />
| lon_min = 2<br />
| lon_sec = 46<br />
|Gliederung = acht [[#Stadtgliederung|Stadtrajone]] und eine [[Siedlung städtischen Typs]]<br />
|Bürgermeister = [[Borys Filatow]]<ref name="boris-filatow">{{Internetquelle |url=http://www.ukrinform.net/rubric-politics/1915506-borys-filatov-becomes-dnipropetrovsk-mayor-election-commission.html |titel=Borys Filatow wird neuer Bürgermeister |titelerg=Wahlkommission |werk=[[Ukrinform]] |datum=2015-11-17 |abruf=2015-11-21 |sprache=en |kommentar=Originaltitel: {{lang|en|Borys Filatov becomes Dnipropetrovsk mayor – election commission}}}}</ref> ([[Ukrainische Union der Patrioten|„UKROP“]])<br />
|Adresse = [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] 75<br />49070 Dnipro<br />
|Website = [http://www.gorod.dp.ua/ gorod.dp.ua]<br />
|StatLink = 52948<br />
}}<br />
[[Datei:Collage of Dnipro city images.jpg|mini|300px|Impressionen von Dnipro]]<br />
'''Dnipro''' ({{ukS-Cyrl|'''Дніпро'''}},<ref><abbr title="wissenschaftliche">wiss.</abbr> [[Transliteration]] nach [[ISO 9#DIN 1460|deutscher]] und [[ISO 9|internationaler Norm]] ''Dnìpro'' [{{IPA|dʲnʲiˈprɔ}}]</ref> {{ruS|Днипро́|Dnipro}} oder {{lang|ru|Днепр|Dnepr}};<ref>[http://rada.gov.ua/ru/news/Novosty/Soobshchenyya/130370.html ''Состоялось пленарное заседание Верховной Рады Украины''], rada.gov.ua, 19. Mai 2016 (russisch)</ref> Name von 1926 bis 2016 {{ukS-Cyrl|Дніпропетровськ|''Dnipropetrowsk''}}, {{ruS|Днепропетровск|Dnepropetrowsk}} oder ''Dnjepropetrowsk'') ist mit etwa einer Million Einwohnern<ref name="Demographische Informationen-2015-11-01" /> nach [[Kiew]], [[Charkiw]] und [[Odessa]] die [[Liste der Städte in der Ukraine|viertgrößte Stadt]] der [[Ukraine]] und das administrative Zentrum der [[Oblast Dnipropetrowsk]] und des [[Rajon]] [[Rajon Dnipro (Dnipropetrowsk)|Dnipro]].<ref name="Rajon Dnipro">{{Internetquelle |url=http://w1.c1.rada.gov.ua/pls/z7503/A008?rf7571=5296 |titel=offizielle Seite der Ukrainischen Rada mit den Rajonen der Oblast Dnipropetrowsk |werk=[[Werchowna Rada]] |abruf=2014-08-22 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel:Склад адміністративно-територіальної одиниці Дніпропетровська область, Дніпропетровський район |offline=1 |archiv-bot=2018-11-29 20:07:59 InternetArchiveBot}}</ref> Sie liegt an drei Seiten der Mündung der [[Samara (Dnepr)|Samara]] in den hier aufgestauten [[Dnepr|Dnipro]] und rund 400&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> südöstlich der Hauptstadt Kiew in der zentralöstlichen Ukraine.<br />
<br />
Als historisches Zentrum des Gebiets [[Neurussland]] und des [[Gouvernement Jekaterinoslaw]] war die Stadt ein bedeutendes Zentrum in der südlichen Ukraine.<ref name="Stadtprofil" /> Sie war eines der wichtigsten Zentren der Kernenergie-, [[Waffenindustrie|Waffen-]] und [[Sowjetische Raumfahrt|Raumfahrtindustrie]] der [[Sowjetunion]] und ist der Standort von [[KB Juschnoje]], einem großen Entwickler, und [[Juschmasch]], einem großen Hersteller von [[Militärische Rakete|Raketen]] und [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]]. Wegen der ansässigen Rüstungsindustrie war Dnipro bis in die 1990er&nbsp;Jahre eine [[geschlossene Stadt]]. Sie ist ein wichtiger Finanz- und Industriestandort der Ukraine, der Sitz mehrerer Finanzinstitute, darunter der größten (nichtöffentlichen) ukrainischen Bank, der [[Privatbank (Ukraine)|Privatbank]]. Darüber hinaus ist die Stadt durch das hier befindliche [[Operatives Kommando Ost|Operative Armeekommando Ost]] ein bedeutender Standort der [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Armee]].<br />
<br />
== Geographie ==<br />
{{Panorama|Вид на місто зі сторони Південного мосту.jpg|800|Panorama der Stadt}}<br />
<br />
=== Lage ===<br />
Durch eine uneinheitliche Terminologie wird die Stadt (historisch) oft zur Ost- oder Südukraine gezählt. Geographisch liegt sie aber am ehesten in der Zentralukraine, jedoch mit einer erkennbaren Tendenz in Richtung Süden und Osten. Die Stadt liegt im zentralen Teil der [[Oblast Dnipropetrowsk]], die eine der 24 [[Liste der Oblaste der Ukraine|Oblaste der Ukraine]] ist.<br />
<br />
Dnipro liegt an drei Seiten der Mündung der [[Samara (Dnepr)|Samara]] in den durch die Stadt verlaufenden [[Dnepr]] und im Durchschnitt {{Höhe|155|UA|link=1}} über dem [[Meeresspiegel]]. Der Dnepr fließt vom [[Kamjansker Stausee]] aus in südöstlicher Richtung durch die Stadt, ändert im Stadtgebiet seinen Verlauf in Richtung Süden und fließt weiter in Richtung [[Saporischschja]]. Mit etwa einer Million Einwohnern stellt Dnipro die größte Stadt am Dnepr flussabwärts von [[Kiew]] dar. Innerhalb der Stadt ist der Fluss 0,9 bis 2,5&nbsp;Kilometer breit.<br />
<br />
Das Land um die Stadt ist größtenteils flach und einfach zu besiedeln, was auch erklärt, warum es der Stadt gelungen ist, in den nur etwa 200 Jahren ihres Bestehens zur viertgrößten der Ukraine zu werden. Die meisten Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete sowie der Stadtkern befinden sich am rechten Dneprufer, das weniger sumpfig als das linke Flussufer ist. Dort ist es jedoch inzwischen auch gelungen, große Flächen zu besiedeln (Stadtteile: [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]], [[Rajon Industrial]] und Teile des [[Rajon Samara]]). Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 405&nbsp;<abbr title="Quadratkilometer">km²</abbr><ref name="grundlegendeFakten">{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/inf/geo/?pageid=110 |titel=Grundlegende und interessante Fakten über die Stadt |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-16 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|Основные и интересные факты о городе}}}}</ref> und erstreckt sich dabei über 22&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> in Nord-Süd- und 33&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> in Ost-West-Richtung.<ref name="grundlegendeFakten" /> Die höchste Erhebung der Stadt liegt 188 Meter über dem Meeresspiegel in einem Waldgebiet im Südwesten der Stadt, die niedrigste Höhenlage ist die Wasserhöhe des Dnepr mit 52 Metern über dem Meeresspiegel.<ref name="grundlegendeFakten" /><br />
<br />
[[Großstadt|Großstädte]] im Umkreis sind [[Saporischschja]], [[Krywyj Rih]], [[Kamjanske]], [[Krementschuk]], [[Poltawa]] und [[Pawlohrad]]. Die Küsten des [[Schwarzes Meer|Schwarzen]] und des [[Asowsches Meer|Asowschen Meeres]] sind etwa gleich weit entfernt.<br />
<br />
{| style="width:60%; text-align:center; border:1px solid #BBBBBB;"<br />
|-<br />
|style="width:20%"|<br />
|style="width:20%"| [[Kiew]] (404&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|style="width:20%"| Poltawa (137&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|style="width:20%"| [[Charkiw]] (190&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|style="width:20%"|<br />
|-<br />
|<br />
| [[Krementschuk]] (147&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|<br />
| [[Nowomoskowsk (Ukraine)|Nowomoskowsk]] (27&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|<br />
|-<br />
| [[Kropywnyzkyj]] (212&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
| Kamjanske (35&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
| [[Datei:Compass card (de).svg|100px]]<br />
| Pawlohrad (75&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
| [[Luhansk]] (310&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|-<br />
|<br />
| Krywyj Rih (140&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
| Saporischschja (65&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
| [[Donezk]] (200&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|<br />
|-<br />
| [[Odessa]] (396&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
| [[Mykolajiw]] (285&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr>)<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|}<small><nowiki>*</nowiki> Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung (Luftlinie) bis zum Ortszentrum.</small><br />
<br />
=== Agglomeration Dnipro ===<br />
[[Datei:Вид на "Нагірну" частину міста з лівого берегу.jpg|mini|hochkant=1.4|Dnipro, links der [[Wohnkomplex Tower]], rechts das [[Most-City Center]]]]<br />
In der Agglomeration Dnipro leben etwa 1,68 Millionen Menschen. Sie ist nach der Agglomeration Kiew die zweitgrößte der Zentralukraine und nach den Agglomerationen Kiew, Charkow und Donezk die viertgrößte der Ukraine. Zur Agglomeration gehören die Rajone [[Rajon Dnipro (Dnipropetrowsk)|Dnipro]], [[Rajon Mahdalyniwka|Mahdalyniwka]], [[Rajon Nowomoskowsk|Nowomoskowsk]], [[Rajon Synelnykowe|Synelnykowe]], [[Rajon Solone|Solone]], [[Rajon Krynytschky|Krynytschky]] und [[Rajon Petrykiwka|Petrykiwka]] sowie die kreisfreien Städte [[Kamjanske]], [[Werchnjodniprowsk]], [[Wilnohirsk]] und [[Synelnykowe]].<br />
<br />
=== Geologie ===<br />
Die Stadt liegt in der [[Osteuropäische Ebene|Osteuropäischen Ebene]] im Südosten des [[Ukrainischer Schild|ukrainischen Schildes]] am Übergang zum [[Prypjat-Dnepr-Donezk-Graben]].<br />
<br />
Der kristalline Untergrund besteht hauptsächlich aus [[Granit]] und [[Migmatit]] des [[Archaikum|mittleren Archaikum]], darunter befinden sich Schichten von [[Gneis|Biotitgneis]] und [[Amphibolit]].<ref name="Stadtprofil">{{Internetquelle |autor=Brenda Lafleur, Joseph Haimowitz, Matthwe Stewart, Natalia Khodko, Oleksandr Zholud, Olga Romanyuk, Sheila Rao, Iryna Vernoslova, Maxim Boroda |url=http://dniprorada.gov.ua/files/EBED_Dnipropetrovsk_city_profile_eng_web.pdf |titel=City Profile – Dnipropetrovsk – Demographic•Economic•Fiscal |werk=[[Werchowna Rada]] |hrsg=The Conference Board of Canada |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140617015924/http://dniprorada.gov.ua/files/EBED_Dnipropetrovsk_city_profile_eng_web.pdf |archiv-datum=2014-06-17 |abruf=2014-08-22 |format=PDF (1,4&nbsp;MB) |sprache=en |kommentar=Stadtprofil veröffentlicht 2012 im Rahmen des „EBED Project“, Projektdirektor ist Paul Darby |offline=1}}</ref><br />
<br />
Der Stadtkern mit der Dniproer Altstadt befindet sich im rechtsufrigen Teil der Stadt, welcher teilweise auf dem [[Dneprhochland]] liegt, während die linksufrigen Stadtteile im [[Dneprtiefland]] liegen. Eine Anhöhe im [[Rajon Samara]], die ein Teil des Asowschen Hochland ist, bewirkt eine Änderung der Fließrichtung des Dnepr nach Süden.<br />
<br />
Im Stadtgebiet befinden sich mehrere Inseln und Halbinseln, die erwähnenswerteste ist die [[Klosterinsel]].<ref>{{Internetquelle |autor=Denis Motorin (Денис Моторин) |url=http://dp.vgorode.ua/news/120943/ |titel=Artikel zur Klosterinsel mit Legenden, Fakten & Geschichte |werk=dp.vgorode.ua |datum=2013-11-15 |abruf=2014-08-22 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel:Монастырский остров: легенды, факты, история}}</ref> Zwischen dem rechten Dneprufer und der Klosterinsel befindet sich der [[Bischof-Kanal]], ein 1850 Meter langer Seitenarm des Dnepr.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Maksym Kawun]] |url=http://gorod.dp.ua/history/article_ua.php?article=127 |titel=Stadtgeschichte – Geheimnisse der Dnepr-Inseln |werk=Webauftritt der Stadt Dnipro |hrsg=www.realnest.com.ua/ |abruf=2014-08-22 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel:Тайны Днепропетровских островов}}</ref><br />
Darüber hinaus befinden sich die Dneprinseln [[Grüne Insel (Dnipro)|Grüne Insel]] {{Coordinate|NS=48.486667|EW=35.037778|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Grüne Insel}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|зелений острів}}), die [[Schewski-Insel]] {{Coordinate|NS=48.456667|EW=35.099444|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Schewski-Insel}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|острів Шевський}}), die [[Olexijiwski-Insel]] {{Coordinate|NS=48.448611|EW=35.1075|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Olexijiwski-Insel}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Олексіївський острів}}) sowie die [[Nehrung]] [[Kosa (Dnipro)|Kosa]] {{Coordinate|NS=48.43138|EW=35.080833|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Kosa}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Коса}}) und die [[Feinberg-Halbinsel]] {{Coordinate|NS=48.491667|EW=35.014444|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Feinberg-Halbinsel}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Півострів Файнберга}}) im Stadtgebiet.<br />
<br />
=== Klima ===<br />
Im Raum Dnipro herrscht ein [[Mittelmeerklima|mediterranes Klima]] vor mit milden (manchmal kalten), meist feuchten Wintern und warmen, trockenen Sommern. Seltener herrscht ein [[Eurasische Steppe#Klima und Vegetation|semiarides Steppenklima]].<ref name="Levinson">{{cite journal |author=Levinson, D. H.; Lawrimore, J. H. |year=2008 |title=STATE OF THE CLIMATE |journal=Bulletin of the American Meteorological Society |volume=89 |pages=181 |language=en |url=http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/people/yxue/pub/18.pdf}}</ref> Somit ähnelt das Klima jenem von beispielsweise [[Redding (Kalifornien)]] oder [[Reno (Nevada)]], hat jedoch vergleichsweise mehr Regentage und mehr Niederschlag, wodurch Regenschauer durchschnittlich kleiner ausfallen. Die Niederschlagsverteilung ist typisch ''[[Mittelmeerklima|mediterran]]'' mit hohen Niederschlägen in den Wintermonaten und geringen in den Sommermonaten. Die Sommermonate Juni, Juli und August sind nahezu niederschlagsfrei.<ref name="Climate change in Ukraine: Review of publications and researches">{{Internetquelle |url=http://www.fao.org/fileadmin/user_upload/Europe/documents/Events_2009/CC_workshop/ukraine_en.pdf |titel=Climate change in Ukraine: Review of publications and researches |hrsg=Supreme Council (“Verhovna Rada”) considers new law “On climate changes in Ukraine”. |abruf=2009-01-21 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
Das städtische [[Mikroklima]] wird maßgeblich vom [[Dnepr]] beeinflusst, in dessen Nähe die [[Luftfeuchtigkeit]] ansteigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/pogoda/?pageid=44 |titel=Stadtklima |werk=Stadt Dnipro |abruf=2016-01-16 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|Климат города}}}}</ref> Die Luftfeuchtigkeit steigt im Oktober an und erreicht zwischen November und März über 80 %.<ref name="pogodaiKlimat" /> Die Temperaturen sind kühler, mit einem Jahresdurchschnitt von 10,9&nbsp;°C, kalte Winter (0 bis −4&nbsp;<abbr title="Grad Celsius">°C</abbr> im Januar) und die höchste Frequenz freeze (74 Tage pro Jahr im Durchschnitt). Schnee fällt im Durchschnitt 41 Tage pro Jahr, aber schwere Fälle sind selten. Der Sommer ist heiß, obwohl durch die Höhenlage der Stadt temperiert (Tageshöchsttemperaturen durchschnittlich um 28&nbsp;<abbr title="Grad Celsius">°C</abbr>). Die höchste je gemessene Temperatur (von 40,9&nbsp;<abbr title="Grad Celsius">°C</abbr>) wurde 1950 und die kälteste (von −30,0&nbsp;<abbr title="Grad Celsius">°C</abbr>) 1955 registriert.<ref name="Stadtprofil" /> Die Durchschnittstemperatur stieg während des letzten Jahrhunderts um 1,0&nbsp;<abbr title="Grad Celsius">°C</abbr>.<ref name="Stadtprofil" /><br />
<br />
Die mittlere Windgeschwindigkeit entspricht Windstärke 3 und nur im Februar 4 auf der [[Beaufortskala]] und ist mit über 5&nbsp;<abbr title="Meter pro Sekunde">m/s</abbr> am höchsten zwischen Dezember und April und mit unter 5&nbsp;<abbr title="Meter pro Sekunde">m/s</abbr> zwischen Mai und Oktober. Die Windgeschwindigkeit ist am niedrigsten im Juli und am höchsten im Februar.<ref>{{Internetquelle |url=http://meteo.gov.ua/ua/34504/climate/climate_stations/107/17/ |titel=Klimadaten für Dnipro seit 1899 |werk=[[Ukrainisches Hydrometeorologisches Zentrum]] |abruf=2016-01-16 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel:{{lang|uk|Кліматичні дані по м.Дніпропетровськ за період з 1899 года}}}}</ref><br />
<br />
Die angenehmsten Reisemonate sind der Mai und Mitte September bis Mitte Oktober. Die Monate Juni bis August können sehr heiß werden. Das milde Klima begünstigt den Weinbau.<br />
<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE =<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = <ref name="pogodaiKlimat">{{Internetquelle |url=http://www.pogodaiklimat.ru/climate/34504.htm |titel=Klimadaten Dnipro |werk=www.pogodaiklimat.ru |abruf=2014-08-27 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel:Клімат Дніпропетровська}}</ref><br />
| Überschrift =<br />
| Ort = Dnipro<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 0.0<br />
| hmfeb = 0.6<br />
| hmmär = 7.8<br />
| hmapr = 16.9<br />
| hmmai = 25.4<br />
| hmjun = 27.8<br />
| hmjul = 30.1<br />
| hmaug = 29.9<br />
| hmsep = 23.3<br />
| hmokt = 14.4<br />
| hmnov = 7.3<br />
| hmdez = 0.6<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = −4.0<br />
| lmfeb = −5.0<br />
| lmmär = −1.0<br />
| lmapr = 5.8<br />
| lmmai = 13.1<br />
| lmjun = 15.9<br />
| lmjul = 17.4<br />
| lmaug = 16.9<br />
| lmsep = 11.8<br />
| lmokt = 4.7<br />
| lmnov = 1.6<br />
| lmdez = −3.0<br />
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| avjan =<br />
| avfeb =<br />
| avmär =<br />
| avapr =<br />
| avmai =<br />
| avjun =<br />
| avjul =<br />
| avaug =<br />
| avsep =<br />
| avokt =<br />
| avnov =<br />
| avdez =<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 76<br />
| nbfeb = 56<br />
| nbmär = 52<br />
| nbapr = 46<br />
| nbmai = 34<br />
| nbjun = 30<br />
| nbjul = 26<br />
| nbaug = 22<br />
| nbsep = 25<br />
| nbokt = 28<br />
| nbnov = 72<br />
| nbdez = 102<br />
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --><br />
| shjan = 5.6<br />
| shfeb = 7.1<br />
| shmär = 8.6<br />
| shapr = 10.1<br />
| shmai = 10.5<br />
| shjun = 10.8<br />
| shjul = 9.9<br />
| shaug = 9.1<br />
| shsep = 9.1<br />
| shokt = 7.9<br />
| shnov = 6.1<br />
| shdez = 5.4<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 13<br />
| rdfeb = 12<br />
| rdmär = 12<br />
| rdapr = 11<br />
| rdmai = 9<br />
| rdjun = 6<br />
| rdjul = 5<br />
| rdaug = 4<br />
| rdsep = 5<br />
| rdokt = 8<br />
| rdnov = 12<br />
| rddez = 13<br />
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --><br />
| lfjan = 88<br />
| lffeb = 85<br />
| lfmär = 79<br />
| lfapr = 67<br />
| lfmai = 62<br />
| lfjun = 66<br />
| lfjul = 65<br />
| lfaug = 62<br />
| lfsep = 68<br />
| lfokt = 77<br />
| lfnov = 87<br />
| lfdez = 88<br />
}}<br />
<br />
== Stadtname ==<br />
[[Datei:Ekaterinoslav.PNG|mini|Historische Ansichtskarte mit dem ehemaligen Namen Jekaterinoslaw]]<br />
Im Zuge der bewegten Geschichte der Stadt wurde auch ihr Name des Öfteren verändert.<ref name="Stadtnamen">{{Internetquelle |autor=[[Maksym Kawun]] |url=http://gorod.dp.ua/history/article_ru.php?article=149 |titel=Artikel zum Stadtnamen auf der Website der Stadt Dnipro |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |hrsg=www.realnest.com.ua |abruf=2014-08-22 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel:Сколько имен у Днепропетровска?}}</ref> Ein [[Englische Sprache|englischer]] Spitzname lautet „{{lang|en|Rocket City}}“,<ref>[http://www.foreignaffairs.com/articles/66722/sergei-i-zhuk/rock-and-roll-in-the-rocket-city-the-west-identity-and-ideology- Sergei I. Zhuk (Autor) „Rock and Roll in the Rocket City: The West, Identity, and Ideology in Soviet Dniepropetrovsk, 1960–1985“] Buch zum Thema Kultur in Dnipropetrowsk der Sowjetunion, ISBN 978-0-8018-9550-0 herausgegeben durch [[Johns Hopkins University Press]] (April 1, 2010), abgerufen auf [[Council on Foreign Relations]] am 10. Januar 2014 (englisch)</ref> zu [[Deutsche Sprache|Deutsch]] „Raketenstadt“,<ref>{{Internetquelle |autor=Manuel Becker |url=http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Sport/Sport-vor-Ort/Der-Raketenmann-in-der-Raketenstadt |titel=Der „Raketenmann“ in der Raketenstadt |werk=[[Göttinger Tageblatt]] |datum=2011-01-25 |abruf=2014-08-23 |kommentar=Artikel über den Basketballspieler Mike Scott in Dnipropetrowsk}}</ref> weil dort das Konstruktionsbüro [[KB Juschnoje]] seinen Sitz hat und unter anderem auch die [[Dnepr (Rakete)|Dnepr-Raketen]] gebaut wurden. Die meisten Einheimischen nennen die Stadt kurz „Dnepr“ (<abbr title="russisch">rus.</abbr> Днепр, <abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> Дніпро), dies verstehen aber auch die meisten nicht einheimischen Personen. Es gab immer wieder Bestrebungen, den Namen der Stadt zu ändern, wobei sowohl „Sitscheslaw“ als auch „Jekaterinoslaw“ beziehungsweise „Katerinoslaw“ vorgeschlagen wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Marina Krawtschenko ([[Russische Sprache|russisch]], [[Ukrainische Sprache|ukrainisch]]) |url=http://gazeta.dp.ua/read/ekaterinoslav_dnepropetrovsk_sicheslav_ |titel=Jekaterinoslaw? Dnipropetrowsk? Sitscheslaw? |werk=gazeta.dp.ua |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Екатеринослав? Днепропетровск? Сичеслав?}}</ref><br />
<br />
Am 15. Mai 2015 unterschrieb der ukrainische Präsident [[Petro Poroschenko]] ein [[Dekommunisierung in der Ukraine|Gesetz zum Verbot kommunistischer und nationalsozialistischer Propaganda]], das sich auch auf im Sinne des Gesetzes propagandistisch belastete Orte und Straßen bezieht. Diese sollten binnen sechs Monaten umbenannt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://en.interfax.com.ua/news/general/265988.html |titel=Poroshenko signs laws on denouncing Communist, Nazi regimes |werk=[[Interfax]] |datum=2015-05-16 |abruf=2015-06-03 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.pravda.com.ua/news/2015/05/15/7068057/ |titel=Порошенко підписав закони про декомунізацію |werk=[[Ukrajinska Prawda]] |datum=2015-05-15 |abruf=2015-06-03 |sprache=uk}}</ref><ref name="bbc-cp">{{Internetquelle |autor=Vitaly Shevchenko |url=http://www.bbc.com/news/world-europe-32267075 |titel=Goodbye, Lenin: Ukraine moves to ban communist symbols |werk=[[BBC]] |datum=2015-04-14 |abruf=2015-06-03 |sprache=en}}</ref> Die Stadt gründete daraufhin eine Kommission, die eine Lösung erarbeiten sollte.<ref name="bbc-cp" /> Da sich der Name Dnipropetrowsk auf [[Grigori Iwanowitsch Petrowski]], den ehemaligen Vorsitzenden des Obersten Sowjets der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]], bezog, wurde die Stadt am 19. Mai 2016 auf Beschluss der [[Werchowna Rada]] in ''Dnipro'' umbenannt.<ref>[http://zakon.rada.gov.ua/laws/show/1375-viii Верховна Рада України; Постанова від 19. Mai 2016 № 1375-VIII Про перейменування міста Дніпропетровськ Дніпропетровської області]. Abgerufen am 4. Juni 2016.</ref> Zuvor war eine Eingabe des Dnipropetrowsker Stadtrats von 2015 verworfen worden, den alten Namen beizubehalten, die Endung „petrowsk“ aber mit dem Heiligen Petrus zu verknüpfen.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-aus-dnipropetrowsk-wird-dnipro-a-1093095.html Aus Dnipropetrowsk wird Dnipro] in [[Spiegel Online]] vom 19. Mai 2016</ref><br />
<br />
=== Zeitlinie der Namensänderungen ===<br />
* Jekaterinoslaw/Katerinoslaw 1776–1797<br />
* Noworossijsk 1797–1802<br />
* Jekaterinoslaw/Katerinoslaw 1802–1917<br />
* Sitscheslaw 1917–1918<ref>Andrew Wilson: ''[http://books.google.nl/books?id=F_QMCypjpXwC&pg=PA89&dq=Sicheslav&client=firefox-a#v=onepage&q=Sicheslav&f=false Ukrainian Nationalism in the 1990s. A Minority Faith.]'' Cambridge University Press, Cambridge u.&nbsp;a. 1996, ISBN 0-521-57457-9, S.&nbsp;89.</ref> (nicht offiziell)<ref name="Stadtnamen" /><br />
* Jekaterinoslaw/Katerinoslaw 1918–1926<br />
* Krasnodniprowsk 1926 (geplant; nicht offiziell)<ref name="Stadtnamen" /><br />
* Dnepropetrowsk/Dnipropetrowsk 1926–2016<br />
* Dnipro 2016–<br />
<br />
=== Bedeutung ===<br />
* Jekaterinoslaw (russisch {{lang|ru|Екатеринослав}}) beziehungsweise Katerinoslaw (ukrainisch {{lang|uk|Катеринослав}}) – bedeutet so viel wie „Zu Ehren [[Katharina II.|Katharinas]]“.<br />
* [[Noworossijsk]] (russisch {{lang|ru|Новороссийск}}) – bedeutet nicht „Neurussland“, sondern „Neurussische Siedlung/Neurussische Stadt“ (möglicherweise als [[Diminutiv]]).<br />
* Sitscheslaw (ukrainisch {{lang|uk|Січеслав}}, russisch {{lang|ru|Сичеслав}}) – bedeutet in etwa „Zu Ehren der [[Sitsch]]“.<br />
* Krasnodniprowsk (ukrainisch {{lang|uk|Краснодніпровськ}}, russisch {{lang|ru|Красноднепровск}}) – etwa „Rotdniprowsk“, eine Zusammensetzung der [[Rote Fahne (Symbol)|Farbe Rot]] als Symbol für den Kommunismus und die Sowjetunion und [[Dnepr]].<br />
* Dnipropetrowsk (ukrainisch {{lang|uk|Дніпропетровськ}} [{{IPA|ˌdɲiprope̝ˈtrɔu̯sʲk}}], russisch {{lang|ru|Днепропетровск}}/Dnepropetrowsk [{{IPA|ˌdʲnʲeprəpʲɪˈtrofsk}}]) ist der Name, den die Stadt 1926 in der Sowjetunion erhielt, eine Zusammensetzung aus [[Dnepr]] und dem Namen des damaligen Vorsitzenden des Obersten Sowjets der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]], [[Grigori Iwanowitsch Petrowski]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Dnipro|Geschichte der Ukraine}}<br />
<br />
=== Von der Antike bis zur frühen Neuzeit ===<br />
[[Datei:Polovtsy.jpg|mini|[[Kiptschak (Volk)|Stein-Babas]] beim [[Historisches Museum Dnipro|Historischen Museum Dnipro]], [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] {{Coordinate|NS=48.455556|EW=35.064167|type=landmark|region=UA-12 |text=ICON0|name=Stein-Babas beim Historischen Museum}}]]<br />
Eine erste Besiedlung des Gebiets um Dnipro fand schon im [[Paläolithikum]] statt. Es folgten viele verschiedene Kulturen, unter anderem die [[Cucuteni-Tripolje-Kultur|Tripolje-Kultur]], die [[Kurgankultur]], die [[Jamnaja-Kultur]], die [[Skythen]] und die [[Sarmaten]].<br />
<br />
Im Zuge der [[Völkerwanderung]] zogen hier auch [[Proto-Bulgaren]] durch, bevor das Gebiet um die Stadt um 750 zum jüdischen [[Chasarenreich]] und zum Handelsnetz der [[Radhaniten]] gehörte. Um 900&nbsp;n.&nbsp;Chr. kamen die dem Chasarenreich tributpflichtigen [[Magyaren]] in das Gebiet, womit das Gebiet um [[Dnepr]] und [[Samara]] ein möglicher Kandidat für [[Etelköz]] ist. Aufgrund des Drucks der [[Petschenegen]] und der mit ihnen verbündeten Bulgaren unter [[Zar]] [[Simeon I. (Bulgarien)|Simeon I.]] (von 913 bis 927 Zar des [[Geschichte Bulgariens#Erstes Bulgarisches Reich|Bulgarischen Reichs]]) zogen die Magyaren in das [[Pannonische Tiefebene|pannonische Becken]] weiter.<br />
<br />
Etwa vom 8. bis zum 11.&nbsp;Jahrhundert verlief durch das heutige Stadtgebiet über den Dnepr der [[Weg von den Warägern zu den Griechen|Handelsweg zwischen Skandinavien und Byzanz]], einer der wichtigsten Handelswege Osteuropas.<ref>{{Internetquelle |autor=D. Bagalej (Д. Багалей.) |url=http://www.vehi.net/brokgauz/all/018/18488.shtml |titel=Der Waragäerweg |werk=[[Brockhaus-Efron]] |abruf=2014-09-18 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Варяжский путь}}</ref><br />
<br />
Nach der Auflösung der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] wurde das Gebiet um Dnipro im 15. und 16.&nbsp;Jahrhundert von den aus [[Polen-Litauen]] geflohenen [[Rus|Ruthenen]] besiedelt, die freie [[Kosaken]]gemeinschaften gründeten und mit der Zeit einen [[Hetmanat|Staat]] bildeten (siehe auch [[Saporoger Kosaken]]). Die Kosaken kämpften gegen die polnische Herrschaft und wehrten sich gegen die häufigen Überfälle des tatarischen [[Krimkhanat]]s. Um gegen die Kosaken aufzutreten und ansässige Bauern davon abzuhalten, sich den Kosaken anzuschließen, errichteten die Polen 1635 etwa 10&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> südlich der heutigen Stadt die [[Kodak (Festung)|Festung Kodak]]. Noch im Jahr der Errichtung wurde sie von Kosaken unter [[Iwan Sulyma]] erobert und niedergebrannt. 1639 wurde die Festung von den Polen in doppelter Größe wiedererrichtet. In ihrem Schutz siedelten sich immer mehr Menschen in der entstehenden Stadt [[Stari Kodaki]] an, anstatt sich den Saporoger Kosaken anzuschließen. Die Festung wurde 1648 im Zuge des [[Chmelnyzkyj-Aufstand]]es sieben Monate lang belagert und ergab sich dann den Kosakentruppen. Sie wurde aufgrund des [[Frieden vom Pruth|Friedensvertrages vom Pruth]] 1711 von den Russen [[Schleifung|geschleift]]. Die Siedlung Stari Kodaki gilt als Vorgängerin der Stadt Dnipro, weil sie als erste befestigte und dauerhafte Siedlung in der Umgebung angesehen wird.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Maksym Kawun]] |url=http://gorod.dp.ua/history/article_ru.php?article=196 |titel=Stadtchronologie – Gründungsdaten |werk=Stadt Dnipro |abruf=2014-09-18 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Днепропетровская хронология. Даты основания Abschnitt: Abkehr von Jekaterinoslaw in die Tiefen der Geschichte – Neuntes und Zehntes Jahrhundert, 1576, 1635, 1650 und 1750 (russ. Уход от Екатеринослава в глубь веков – IX, XI века, 1576, 1635, 1650 и 1750 годы)}}</ref><br />
<br />
=== Jekaterinoslaw ===<br />
[[Datei:Kodak fortress.jpg|mini|links|Karte der 1635 erbauten Festung [[Kodak (Festung)|Kodak]]]]<br />
[[Datei:Catherine II and Potemkin (modern collage).jpg|mini|Fürst [[Grigori Potjomkin]] und Kaiserin [[Katharina II.|Katharina die Große]] (moderne Kollage)]]<br />
[[Datei:Dnipro alter hbfbahnhof.jpg|mini|Alter Hauptbahnhof von Dnipro (bereits mit Kriegsschäden; im Zweiten Weltkrieg zerstört), Aufnahme um 1941]]<br />
Nach dem [[Russisch-Türkischer Krieg (1768–1774)|Russisch-Osmanischen Krieg von 1768 bis 1774]], als der Einfluss des Osmanischen Reiches nördlich des Schwarzen Meeres beseitigt war, wurde im Zuge des sogenannten [[Griechischer Plan|griechischen Plans]] der Kaiserin [[Katharina II.|Katharina der Großen]] ein umfassendes Erschließungsprogramm für die neueroberten südlichen Gebiete angelegt. Unter der Leitung des Fürsten [[Grigori Potjomkin]] wurde das Gouvernement [[Neurussland]] geschaffen, dessen Hauptstadt das 1776 gegründete Jekaterinoslaw wurde.<ref name="tg">[[Thomas Gerlach (Journalist)|Thomas Gerlach]], Gert Schmidt: ''Die Ukraine entdecken.'' 9., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Trescher Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89794-103-8.</ref> Die Lage der Stadt auf dem Gebiet des heutigen [[Pidhorodne]] am Zusammenfluss von [[Samara (Dnepr)|Samara]] und Kiltschen (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Кільче’нь}}) war jedoch unvorteilhaft, da aufsteigendes Quellwasser die Stadt regelmäßig in einen Sumpf verwandelte. Deshalb wurde die Stadt an die heutige Stelle verlegt.<ref name="eugene-history" /><br />
<br />
Am 9. Mai 1787 wurde in Anwesenheit Katharinas II. und von Kaiser [[Joseph II.]] der Grundstein gesetzt. Dazu war die Zarin mit einer Flottille von 80 Schiffen von Kiew angereist, um das Zentrum eines „Neuen Russland“ zu gründen; die neue Stadt war auserkoren, ein „Petersburg des Südens“ und ein „Athen des Nordens“ zu werden.<ref name="Karl Schlögel">{{Internetquelle |autor=[[Karl Schlögel]] |url=https://www.nzz.ch/feuilleton/rocket-city-am-dnipro-1.18438881 |titel=Rocket City am Dnipro. |titelerg=Einst Boomtown des Zarenreiches, blickt das ostukrainische Dnipropetrowsk auf eine bewegte Geschichte zurück |hrsg=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2014-12-07 |abruf=2021-04-21 |sprache=de}}</ref> 1805 hatte sie 2634&nbsp;Einwohner (davon 376&nbsp;Juden).<ref name="jewishvirtuallibrary">{{Internetquelle |url=http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0005_0_05279.html |titel=Jüdische Geschichte der Stadt Dnipropetrowsk |werk=jewishvirtuallibrary.org |abruf=2014-08-22 |sprache=en}}</ref> Von 1802 bis 1925 war sie Hauptstadt des [[Gouvernement Jekaterinoslaw|Gouvernements Jekaterinoslaw]].<br />
<br />
Im 19.&nbsp;Jahrhundert wurde Jekaterinoslaw zu einem Zentrum der Industrialisierung, nachdem die Stadt an das sich rasch verdichtende Eisenbahnnetz angeschlossen worden war. 1884 wurde im Zuge des Baus der Eisenbahnstrecke von Zentralrussland auf die [[Krim]] die doppelstöckige Eisenbahnbrücke über den Dnepr fertiggestellt.<ref name="Karl Schlögel" /> 1887 ging die Alexander-Hütte, ein Stahl- und Walzwerk, in Betrieb (heute: ''Metallurgisches Werk Petrowski''), das zeitweise 30.000 Arbeiter beschäftigte, 1889 das Röhrenwerk der belgischen Aktiengesellschaft Ch. & H. Chaudoir ([[Liège]]), dazu später das Werk Chaudoir-B (nach 1917: ''Komintern''), 1895 die Gießerei von Johann Jakob Esau & Co. (nach 1917: ''Mähdrescherfabrik Woroschilow'') sowie das Walzwerk Gantke (nach 1917: ''Karl Liebknecht'') und die Eisenbahnreparaturwerkstätten (nach 1917: ''Kirow-Werke'').<ref name="Karl Schlögel" /><br />
<br />
Die Bevölkerungszahl wuchs rasant, von 1860 bis 1900 verzehnfachte sie sich. Ein Drittel von ihnen waren Juden, eine starke [[Allgemeiner Jüdischer Arbeiterbund|jüdische Arbeiterbewegung]] entwickelte sich.<ref name="Karl Schlögel" /> 1883 und 1906 entlud sich der [[Geschichte des Antisemitismus bis 1945#Russland, Ukraine, Sowjetunion|Antisemitismus]] in [[Judenpogrom]]en.<ref name="jewishvirtuallibrary" /><br />
<br />
=== Revolutionszeit ===<br />
Im November 1917, nach der [[Februarrevolution 1917|Februarrevolution]], gehörte die Stadt wie das gesamte [[Gouvernement Jekaterinoslaw]] zur [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]]. Jedoch marschierten schon am 9. Januar 1918 Einheiten der [[Bolschewiki]] ein und nahmen die Stadt ein. Von diesen wurde sie bis zum April 1918 der [[Sowjetrepublik Donez-Kriwoi Rog|Sowjetrepublik Donezk-Kriwoi Rog]] angegliedert. Ab April 1918 gehörte die Stadt zur deutschen Besatzungszone. Die [[Zentralna Rada]] wurde aufgelöst und [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] des [[Marionettenregierung|Marionettenstaates]] [[Ukrainischer Staat]] eingesetzt.<br />
<br />
Vom Januar 1919 bis zum 29. Juni 1919 gehörte die Stadt zur [[Bolschewiki|roten]] [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik]] und anschließend zum von der [[Weiße Bewegung|Weißen Bewegung]] kontrollierten Gebiet des [[Weißes Südrussland|Weißen Südrusslands]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|бе́лый Юг Росси́и}}).<!-- „Weißes Südrussland“, damit ist dieser Artikel: [[:ru:Юг России (1919–1920)]] gemeint und nicht [[Weißrussland]] oder der Föderationskreis [[Südrussland]] --><br />
<br />
Die Stadt erlebte während der Jahre des [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieges]] keine Schlachten oder Zerstörungen. Sie wurde zweimal von Soldaten der [[Machnowschtschina]] eingenommen, vom 27. bis 31. Dezember 1918 und vom 9. November bis 9. Dezember 1919. 1918 wurden die vereinigten Streitkräfte der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] und des [[Ukrainischer Staat|Ukrainischen Staates]], die sogenannten ''Petljurowzi'' (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|петлюровцы}}) vertrieben. Während der Zugehörigkeit zur Ukrainischen Volksrepublik beziehungsweise zum ukrainischen Staat wurde die [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] gegründet und die Stadt in Sitscheslaw umbenannt, dieser Name galt jedoch nie offiziell und hatte nur ein Jahr Bestand.<br />
<br />
1919 war Dnipro (wieder Jekaterinoslaw genannt) Hauptstadt der Machnowschtschina, nachdem Einheiten der [[Weiße Armee|Weißen Armee]] vertrieben worden waren. Anschließend wurde die Stadt am 30. Dezember 1919 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert, die im Bürgerkrieg endgültig siegte.<br />
<br />
=== Die Stadt in der Sowjetzeit ===<br />
[[Datei:Monument of 20000 Jews shot by Germans in 1943 in Dnipropetrovsk -Energetichna street-, Ukraine -1-.jpg|mini|Denkmal für die 20.000 jüdischen Einwohner von Dnipropetrowsk, die während der deutschen Besatzung erschossen wurden {{Coordinate|NS=48/25/17/N|EW=35/0/7/E|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Denkmal für die 20.000 erschossenen Einwohner von Dnipropetrowsk, 1943}}]]<br />
Während des [[Holodomor]] im Jahre 1933 verhungerten mehrere Millionen Menschen in der Ukraine. In dieser Zeit stellte die Geheimpolizei [[Gossudarstwennoje Polititscheskoje Uprawlenije|GPU]] viele Fälle von [[Kannibalismus]] fest. Etwa sieben Prozent aller Strafverfahren aufgrund von Kannibalismus, der mit mindestens zehn Jahren oder der [[Todesstrafe]] geahndet wurde, hatten ihren Ursprung in der Oblast Dnipropetrowsk.<ref>Vortrag von Hennadii Boriak, Generaldirektor der Staatlichen Ukrainischen Archivverwaltung, am 23. November 2003 in Toronto vor dem Canadian Institute of Ukrainian Studies (CIUS): ''The Ukrainian Famine of 1933: Sources and Source Publications'' ({{Webarchiv|url=http://www.ukrweekly.com/old/archive/2003/520326.shtml |wayback=20160304071323 |text=''Canadian Institute of Ukrainian Studies publicizes new research on Famine'' |archiv-bot=2022-10-24 18:16:18 InternetArchiveBot }}); siehe auch: Hennadii Boriak: ''The Publication of Sources on the History of the 1932–1933 Famine-Genocide''. In: ''Harvard Ukrainian Studies''. {{ISSN|0363-5570}}. Jg. 22 (2001), S.&nbsp;167–186.</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Schlacht am Dnepr}}<br />
Im [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Zweiten Weltkrieg]] erlitt die Stadt enorme Zerstörungen. Im September 1941 sprengten Soldaten der [[Rote Armee|Roten Armee]] auf dem Rückzug vor Truppen der Wehrmacht eine 200&nbsp;Meter lange Bresche in die Staumauer und der 65&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> lange Stausee lief leer. Die Deutschen ließen die Staumauer wiederaufbauen; Ende 1942 war sie fertig. Im Oktober 1943 mussten sie sich zurückziehen und bombardierten die Staumauer aus der Luft. 1944 bis 1950 wurde der Staudamm wiederaufgebaut.<br />
<br />
Deutsche Besatzer verübten einen Massenmord an jüdischen Einwohnern. An den Massenerschießungen war der [[Schutzstaffel|SS]]-Führer [[Friedrich Jeckeln]] maßgeblich beteiligt. Am 13. Oktober 1941 wurden dabei 11.000 Juden ermordet.<ref>[[Dieter Pohl (Historiker)|Dieter Pohl]]: ''Die Einsatzgruppe C'': In: [[Peter Klein (Historiker)|Peter Klein]] (Hrsg.): ''Die Einsatzgruppen in der besetzten Sowjetunion 1941/42. Die Tätigkeits- und Lageberichte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD'', Edition Hentrich, Berlin 1997, ISBN 3-89468-200-0, S.&nbsp;71–87, hier S.&nbsp;76.</ref> Als im Herbst 1941 eine Hungersnot in der Stadt nicht mehr zu übersehen war, untersagte (so die „[[Ereignismeldungen UdSSR|Ereignismeldung UdSSR]]“ Nr.&nbsp;135 der [[Einsatzgruppe C]] vom 19. November 1941) der NS-Staatssekretär für Ernährung und Landwirtschaft [[Herbert Backe]] die Einführung von Lebensmittelkarten, da diese „Rechtsansprüche auf Belieferung darstellten“.<ref>[[Klaus-Michael Mallmann]], [[Andrej Angrick]], [[Jürgen Matthäus]], [[Martin Cüppers]] (Hrsg.): ''Die „Ereignismeldungen UdSSR“ 1941. Dokumente der Einsatzgruppen in der Sowjetunion''. (= Veröffentlichungen der [[Forschungsstelle Ludwigsburg]], Bd.&nbsp;20) WBG, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24468-3, S.&nbsp;774&nbsp;f.</ref><br />
<br />
In der Stadt gab es die beiden [[Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs|Kriegsgefangenenlager]] 417 und 460 (ab 1949) für deutsche [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs]].<ref>[[Erich Maschke]] (Hrsg.): ''Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges.'' Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld u.&nbsp;a. 1962–1977.</ref> Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 5905 versorgt.<br />
<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zum Wiederaufbau, zur weiteren Industrialisierung und zu einem schnellen Bevölkerungswachstum, das Dnipropetrowsk in den 1980er Jahren zu einer Millionenstadt werden ließ.<br />
<br />
=== Unabhängige Ukraine seit 1991 ===<br />
[[Datei:Dnipropetrowsk Boulevard.JPG|mini|Stadtzentrum (Jekaterinoslawski Boulevard) Dnipro, (v.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r.) Bosfor Center, Menorah Center und Cascade Plaza und wird vom [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] begrenzt]]<br />
Im Jahr 2007 kam es in der Stadt zu einer Mordserie, deren Täter als [[Dnepropetrovsk Maniacs]] bezeichnet werden. Dabei wurden 21 Menschen, überwiegend Wehrlose und Obdachlose, umgebracht. Bei den Tätern, die 2008 festgenommen werden konnten, handelte es sich um drei Männer im Alter zwischen 19 und 26 Jahren, die sich bei ihren Verbrechen filmten. Sie kamen aus gutem Hause und begründeten ihre Taten damit, dass sie den „Kick“ des Tötens fühlen und im späteren Leben Erinnerungen an ihre Jugend haben wollten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unian.net/eng/news/news-204617.html |titel=Three 19-year old youths committed 19 murders in Dnipropetrovsk during a month |werk=unian.net |datum=2007-07-24 |abruf=2014-03-20 |sprache=en |kommentar=Artikel zu den [[Dnepropetrovsk Maniacs]]}}</ref><br />
<br />
Am 13. Oktober 2007 gab es in einem Wohnhaus {{Coordinate|NS=48/26/9/N|EW=35/4/0/E|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Durch eine Gasexplosion zerstörtes Wohnhaus}} im [[Peremoha (Dnipro)|Stadtviertel Peremoha]] des [[Rajon Sobor (Dnipro)|Stadtrajons Sobor]] eine Gasexplosion, bei der 22 Menschen starben.<ref>{{Internetquelle |url=http://nrcu.gov.ua/index.php?id=475&listid=53678 |titel=Dnipropetrowsk: Zahl der Toten bei Gasexplosion steigt auf 22 |werk=[[Nationale Hörfunkgesellschaft der Ukraine|Nationalen Hörfunkgesellschaft der Ukraine]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20101114195019/http://nrcu.gov.ua/index.php?id=475&listid=53678 |archiv-datum=2010-11-14 |abruf=2016-01-31 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Nikolaj Tymoschenko]] ({{lang|ru|Николай ТИМОШЕНКО}}), [[Wlada Schtschtowa]] ({{lang|ru|Влада ЩИТОВА}}) |url=http://kp.ua/incidents/12062-vzryv-haza-v-dnepropetrovske-razrushyl-mnohoetazhku |titel=Gasexplosion zerstört Plattenbau in Dnipropetrowsk |werk=[[Komsomolskaja Prawda]] |abruf=2016-01-31 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Взрыв газа в Днепропетровске разрушил многоэтажку}}}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Maksym Kawun]] |url=http://gorod.dp.ua/history/article_ua.php?article=169 |titel=Geschichte und Übersicht des Stadtviertels Peremoha |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |hrsg=www.realnest.com.ua/ |abruf=2014-08-22 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel:Гений места. Контуры «Победы»}}</ref><br />
<br />
Kurz vor Beginn der [[Fußball-Europameisterschaft 2012]], die auch in der Ukraine stattfand, sorgten mehrere Bombenanschläge, die am 27. April 2012 fast gleichzeitig an belebten Stellen der Stadt verübt und bei denen mindestens 29 Menschen verletzt wurden, für ein internationales Presseecho.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-04/ukraine-anschlaege-em-sicherheit |titel=Anschlagsserie – Ukraine sieht keine Sicherheitsgefahr für Fußball-EM |werk=[[Die Zeit|Zeit Online]] |abruf=2014-08-22}}</ref> Es hat keine Bekennervideos oder sonstige Mitteilungen von Seiten der Täter gegeben, sodass nicht gesagt werden kann, in welchem Zusammenhang dieser Anschlag verübt wurde.<br />
[[Datei:Dnipro after Russian missile attack, 2023-01-14 (02-01).jpg|mini|Russischer Raketenangriff auf ein Wohnhaus am 14. Januar 2023]]<br />
Dnipropetrowsk gehörte zu den Städten, in welche die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] am 21. März 2014 Beobachter aufgrund des [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Krieges in der Ukraine]] entsandte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/krim-krise-osze-entsendet-100-beobachter-in-die-ukraine-a-960130.html |titel=Krim-Krise: OSZE schickt 100 Beobachter in die Ukraine |werk=[[Der Spiegel|Spiegel Online]] |datum=2014-03-21 |abruf=2014-08-22}}</ref> In den Tagen und Wochen zuvor war es in Dnipropetrowsk, unter anderem am 1. März 2014, zu [[Krieg in der Ukraine seit 2014|prorussischen Protesten]] mit 1000–3000 Teilnehmern gekommen<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ukrinform.ua/rus/news/v_dnepropetrovske_sostoyalis_dva_mitinga_za_i_protiv_novoy_vlasti_1608502 |titel=Zwei Proteste in Dnipropetrowsk – für und gegen die neue Regierung |werk=ukrinform.ua |datum=2014-03-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140305021021/http://www.ukrinform.ua/rus/news/v_dnepropetrovske_sostoyalis_dva_mitinga_za_i_protiv_novoy_vlasti_1608502 |archiv-datum=2014-03-05 |abruf=2014-09-08 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: В Днепропетровске состоялись два митинга: за и против новой власти |offline=1}}</ref>, bei denen Demonstranten ein Referendum nach dem [[Referendum über den Status der Krim|Vorbild der Krim]] gefordert hatten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/politik/4136745/Prorussische-Proteste-in-Sued-und-Ostukraine |titel=Prorussische Proteste in Süd- und Ostukraine |werk=[[Kleine Zeitung]] |datum=2014-03-16 |abruf=2020-04-29}}</ref> Am 2. März 2014 fand eine proukrainische Gegendemonstration mit etwa 10.000 Teilnehmern statt.<ref>{{Internetquelle |autor=[[William Booth]] und [[Will Englund]] |url=https://www.washingtonpost.com/world/ukraines-leader-urges-putin-to-pull-back-military/2014/03/02/004ec166-a202-11e3-84d4-e59b1709222c_story.html |titel=Ukrainische Regierung fordert Putin auf das Militär zurückzurufen, Reservisten werden eingezogen |werk=[[The Washington Post]] |datum=2014-03-02 |abruf=2014-09-08 |sprache=en-US |kommentar=Originaltitel: Ukraine’s leader urges Putin to pull back military, mobilizes reservists |zitat=In Dnepropetrovsk … a rally described by local reporters as the largest in years drew an estimated 10,000 people who shouted “Down with Putin!”}}</ref><br />
<br />
Während des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine]] seit Februar 2022 war die Stadt mehrfach schweren Raketenangriffen ausgesetzt, die zahlreiche zivile Todesopfer forderten.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bbc.com/news/world-europe-64282044|titel=Ukraine war: Chances of more survivors from Dnipro strike minimal - mayor|werk=BBC News|autor=Malu Cursino|datum=2023-01-15|abruf=2023-01-16|sprache=en}}</ref> Der bis dato verheerendste dieser Raketenangriff erfolge am 14. Januar 2023 auf [[Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der Naberezhna-Peremohy-Straße 118 in Dnipro|auf ein Wohnhaus in der Naberezhna-Peremohy-Straße 118 in Dnipro]] mit 45 Toten (davon 6 Kinder), 79 Verletzten und 39 geborgenen Personen.<br />
<br />
== Heraldik ==<br />
Dnipro verfügt mit einem [[Wappen#Stadtwappen|Stadtwappen]] und einer [[Stadtflagge]] über zwei eigene [[Heraldik|heraldische]] Symbole. Beiden sind die Hauptfarben weiß und blau gemeinsam.<br />
<br />
=== Wappen ===<br />
[[Datei:Coat of arms of Dnipro.svg|mini|hochkant=0.5|Großes Stadtwappen]]<br />
Das Wappen der Stadt wurde am 6. September 2001 durch Beschluss des Dnipropetrowsker Stadtrates offiziell angenommen.<ref name="rada">{{Internetquelle |url=http://dniprorada.gov.ua/simvolika-m-dnipropetrovska |titel=Symbolik der Stadt Dnipropetrowsk |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140912204210/http://dniprorada.gov.ua/simvolika-m-dnipropetrovska |archiv-datum=2014-09-12 |abruf=2014-09-12 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: Символіка м. Дніпропетровська |offline=1}}</ref><ref name="geraldika">{{Internetquelle |url=http://geraldika.ru/symbols/1723 |titel=Wappen der Stadt Dnipropetrowsk |werk=geraldika.ru |abruf=2014-09-12 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Герб города Днепропетровск}}</ref><ref name="heraldicum">{{Internetquelle |url=http://www.heraldicum.ru/ukraine/towns/dnepro.htm |titel=Wappen der Stadt Dnipropetrowsk |werk=heraldicum.ru |abruf=2014-09-12 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Герб города Днепропетровск}}</ref><ref name="diy">{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/dnipropetrovsk-vitaeh-vas/dnpropetrovsk-vitaeh-vas/symvolika/herb-mista/ |titel=Das Wappen von Dnipropetrowsk |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140912203830/http://dniproinvitesyou.org/en/dnipropetrovsk-vitaeh-vas/dnpropetrovsk-vitaeh-vas/symvolika/herb-mista/ |archiv-datum=2014-09-12 |abruf=2014-09-12 |sprache=en |kommentar=Originaltitel: The Arms of Dnipropetrovsk |offline=1}}</ref><br />
<br />
==== Kleines Stadtwappen ====<br />
* [[Blasonierung]]<br />
: Auf blauem spanischen Schild ein silberner Säbel, die Spitze zeigt nach oben rechts, und gekreuzter Pfeil, darüber drei silberne siebenzackige Sterne in V-Form.<br />
* Beschreibung<br />
: Das Wappen basiert zu großen Teilen auf dem der [[Polen-Litauen|polnischen]] und später [[Saporoger Kosaken|kosakische]] Festung [[Kodak (Festung)|Kodak]] von 1770. Dazu gehören der durch einen Säbel gekreuzte Pfeil und der siebenzackige Stern. Es enthält jedoch weder das galoppierende Pferd noch den Halbmond, die Krone oder die Initialen „K.P.P.P.“, die auf dem Wappen Kodaks zu finden sind.<ref name="heraldicum" /> Die drei Sterne haben verschiedene Bedeutungen, unter anderem als Vereinigung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auch als die in drei Teile gespaltene Stadt. Sie können auch für die beiden Schlüsselindustrien der Stadt, Metallurgie sowie Weltraum- und Raketenindustrie, gelten. Auf die Metallurgie bezogen werden sie als Tropfen, wie sie beim Gießen entstehen, gedeutet. Außerdem bilden die drei Sterne ein V, das als ''victoria'' ([[latein]]isch für Sieg) gedeutet werden kann.<ref name="diy" /> Drei und sieben sind auch auf Grund religiöser Zahlensymbolik verbreitete Zahlen für Wappenelemente. Das [[Schwert (Heraldik)|Säbel]] und der [[Pfeil und Bogen|Pfeil]], der in der Heraldik für die Attribute Wachsamkeit, Bereitschaft zum Kampf und Zielstrebigkeit steht und die [[Stern (Heraldik)|Sterne]] sind vollständig silbern (weiß als Druckfarbe). Die Schildfarbe blau geht auf das Wappen Jekaterinoslaws vom 2. August 1811 zurück. Es symbolisiert den [[Dnepr]] und ist eine der Landesfarben der Ukraine.<ref name="diy" /><br />
<br />
==== Großes Stadtwappen ====<br />
Das Große Stadtwappen ruht, zusätzlich zur Beschreibung des kleinen Stadtwappens, auf einem [[Postament (Heraldik)|Postament]] aus [[Getreide]], darunter ist meist noch als [[Wahlspruch]] der Name der Stadt abgebildet. Den oberen Schildrand ziert eine dreizinnige goldene [[Mauerkrone]].<ref name="diy" /><br />
<br />
==== Geschichte des Wappens ====<br />
{| class="wikitable toptextcells" style="text-align:center;"<br />
|-<br />
! Wappen || Einführung || Kommentar || Blasonierung<br />
|-<br />
| [[Datei:Kodacka peczatka.gif|100px]]<br />
| 1770<br />
| Wappen der Festung [[Kodak (Festung)|Kodak]] von 1770<br />
| Ein von links kommendes galoppierendes Pferd auf einer Wiese, darüber ein Säbel, die Spitze zeigt nach oben links, und ein gekreuzter Pfeil, darum die Initialen „K. P. P. P.“, unterbrochen von einem siebenzackigen Stern, einer Krone und einem Halbmond.<br />
|-<br />
| [[Datei:Projekt perszogo herba Katerynoslawu.jpg|100px]]<br />
|<br />
| Erste Entwürfe für das Wappen Jekaterinoslaws<br />
|<br />
|-<br />
| [[Datei:Coat of Arms of Yekaterinoslav.png|100px]]<br />
| 2. August 1811<br />
| Wappen von Jekaterinoslaw<br />
| Auf blauem französischen Schild ein von neun siebenzackigen konzentrisch ausgerichteten Sternen umfasstes stilisiertes Е (<abbr title="russisches">russ.</abbr> ''Je'') das eine römische ''Zwei'' umfasst, links davon die Zahl „17“, rechts „87“. Die [[Rangkrone#Russland|Rangkrone]] über dem Wappenschild ist die russische [[Zarenkrone]].<br />
|-<br />
| [[Datei:Dnipro t.png|100px]]<br />
|<br />
| Wappen während der [[Sowjetunion|Sowjetzeit]]<br />
| Auf rotem französischem Schild ein gelber Schmelztiegel mit Halterung, daneben links und rechts drei Streifen, darunter drei grüne Hügel über blauem Wasser mit weißen Wellen. Über dem Schild eine fünfzinnige Mauerkrone mit der Aufschrift „Dnipropetrowsk“.<br />
|}<br />
<br />
=== Stadtflagge ===<br />
{{Hauptartikel|Flagge von Dnipro}}<br />
Die aktuelle Stadtflagge wurde auf Beschluss des Dnipropetrowsker Stadtrates vom 18. April 2012 in einem Wettbewerb ermittelt. Der Wettbewerb fand in zwei Abschnitten statt, im ersten wurden von allen eingereichten Entwürfen die besten zehn ermittelt und im zweiten Schritt wurde am 5. Dezember 2012 der Sieger bekanntgeben.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/news/71836 |titel=Der Stadtrat ruft einen Wettbewerb für die Schaffung einer neuen Flagge für Dnipropetrowsk aus |werk=Stadt Dnipropetrowsk |datum=2012-04-23 |abruf=2014-09-27 |sprache=ru}}</ref><ref name="ukrinform">{{Internetquelle |url=http://www.ukrinform.ua/ukr/news/dnipropetrovsk_otrimav_noviy_prapor_1776434 |titel=Dnipropetrovsk hat eine neue Flagge |werk=Die nationale Nachrichtenagentur [[Ukrinform]] |datum=2012-12-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140415213812/http://www.ukrinform.ua/ukr/news/dnipropetrovsk_otrimav_noviy_prapor_1776434 |archiv-datum=2014-04-15 |abruf=2014-09-27 |sprache=uk |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniprorada.gov.ua/konkurs-proektiv-prapor-mista |titel=Wettbewerb für eine neue Stadtflagge |werk=Dnipropetrowsker Stadtrat |datum=2014-04-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140407063907/http://dniprorada.gov.ua/konkurs-proektiv-prapor-mista |archiv-datum=2014-04-07 |abruf=2014-09-27 |sprache=uk |offline=1}}</ref><br />
<br />
Die Stadtflagge zeigt das zentrierte große Stadtwappen von Dnipro samt Banner mit dem Stadtnamen auf weißem Hintergrund mit darunter befindlichem blauem [[Fluss (Heraldik)|Heroldsbild des Flusses]] [[Dnepr]].<ref name="ukrinform" /><br />
<br />
== Politik ==<br />
[[Datei:Dnipro City Hall.jpg|mini|Gebäude des Stadtrats]]<br />
<br />
=== Verwaltung ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro}}<br />
Die [[Stadtverwaltung]] Dnipro besteht aus dem alle vier Jahre gewählten [[Stadtrat]] {{Coordinate |article=|NS=48.494722|EW=35.024444 |type=landmark |region=UA-12 |text=ICON0 |name=Dniproer Stadtrat}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Дніпропетровська міська рада}}), dem 119 Stadträte und der [[Bürgermeister]] als Vorsitzender des Stadtrates angehören. Der Stadtrat entspricht in der [[Gewaltenteilung|Machtstruktur]] dem [[legislative]]m, während der Bürgermeister dem [[exekutive]]m Organ der [[Kommunale Selbstverwaltung|kommunalen Selbstverwaltung]] entspricht.<br />
Der letzte gewählte Bürgermeister ist der 1999 nach dem Abgang seines Vorgängers als Übergangsbürgermeister eingesetzt und in den Bürgermeisterwahlen von 2000, 2002, 2006 und 2010 bestätigte [[Iwan Kulitschenko]]. Kulitschenko legte sein Amt am 21. November 2014 ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://nf.dp.ua/2014/11/i-o-mera-dnepropetrovska-stal-maksim-romanenko/ |titel=Neuer Stellvertretender Bürgermeister ist Maxim Romanenko |werk=[http://nf.dp.ua/ Informationsportal „Neues Format“] |abruf=2015-05-10 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|И.о. мэра Днепропетровска стал Максим Романенко}} |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150518080705/http://nf.dp.ua/2014/11/i-o-mera-dnepropetrovska-stal-maksim-romanenko/ |archiv-datum=2015-05-18 |offline=ja |archiv-bot=2022-10-24 18:16:18 InternetArchiveBot }}</ref> Anschließend war Maxim W. Romanenko<ref name="Romanenko-Bulawka">{{Internetquelle |url=http://delo.ua/ukraine/gorsovet-dnepropetrovska-v-prisutstvii-filatova-izbral-novogo-i-292019/ |titel=Der Dnipropetrowsker Stadtrat hat im Beisein von Borys Filatow einen neuen stellvertretenden Bürgermeister gewählt |werk=[http://delo.ua/ Zeitung „Delo“] |abruf=2015-05-10 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Горсовет Днепропетровска в присутствии Филатова избрал нового и.о. мэра}} |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150518085255/http://delo.ua/ukraine/gorsovet-dnepropetrovska-v-prisutstvii-filatova-izbral-novogo-i-292019/ |archiv-datum=2015-05-18 |offline=ja |archiv-bot=2022-10-24 18:16:18 InternetArchiveBot }}</ref> bis zum 4. März 2015 und danach Galina Ilinitschna Bulawka Stellvertretende Bürgermeisterin.<ref name="Romanenko-Bulawka" /><ref name="Romanenko-Bulawka2">{{Internetquelle |url=http://fakty.ua/196402-dnepropetrovskij-gorsovet-otstranil-i-o-mera-maksima-romanenko |titel=Der Dnipropetrowsker Stadtrat entfernt den Stellvertrentenden Bürgermeister Maxim Romanenko |werk=[[Fakty i kommentarii]] |abruf=2015-05-10 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Днепропетровский горсовет отстранил и.о. мэра Максима Романенко}}}}</ref> Seit dem 17. November 2015 ist [[Borys Filatow]] von der Partei [[Ukrainische Union der Patrioten|„UKROP“]] Bürgermeister, nachdem er sich mit 184.874 gegen [[Oleksandr Wilkul]] mit 158.752 Stimmen durchsetzte.<ref name="boris-filatow" /><br />
{{Veraltet| | |seit=2010}}<br />
Nach den Kommunalwahlen 2010 sind [[Blok Juliji Tymoschenko]], [[Blok Nascha Ukrajina – Narodna samooborona|Block Unsere Ukraine – Nationale Selbstverteidigung]] und Witsche (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Партія «Віче»}}) nicht mehr im Stadtrat vertreten. An der Wahl 2010 beteiligten sich 300.167 Personen, davon stimmten 31.188 gegen alle zur Wahl stehenden Parteien und 9.397 Stimmen waren ungültig.<ref name="wahl">{{Internetquelle |url=http://www.unian.net/politics/422936-rezultatyi-vyiborov-v-dnepropetrovskiy-gorsovet.html |titel=Результаты выборов в Днепропетровский горсовет (dt. Ergebnis der Wahlen zum Dnipropetrowsker Stadtrat) |hrsg=Stadt Dnipropetrowsk |datum=2010-11-09 |abruf=2014-08-31 |sprache=ru}}</ref> Der Stadtrat setzt sich nach den Wahlen vom 31. Oktober 2010 wie folgt zusammen:<ref name="wahl" /><ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/news/58599 |titel=В Днепропетровский горсовет вошли семь партий (dt. Sieben Parteien ziehen in den Dnipropetrowsker Stadtrat ein) |hrsg=Stadt Dnipropetrowsk |datum=2010-11-09 |abruf=2014-08-31 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:right;"<br />
|-<br />
! Partei || ukrainisch || Sitze || <abbr title="gegenüber">ggü.</abbr> 2006* || Stimmenanteil || <abbr title="gegenüber">ggü.</abbr> 2006*<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Partei der Regionen]]<br />
|style="text-align:left;"| Партія регіонів<br />
| 78<br />
| +26<br />
| 65 %<br />
| +21,6<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Starke Ukraine]]<br />
|style="text-align:left;"| Сильна Україна<br />
| 13<br />
| –<br />
| 10,8 %<br />
| –<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Front für Veränderung]]<br />
|style="text-align:left;"| Фронт Змін<br />
| 8<br />
| –<br />
| 6,7 %<br />
| –<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Allukrainische Vereinigung „Vaterland“]]<br />
|style="text-align:left;"| Всеукраїнське об'єднання «Батьківщина»<br />
| 8<br />
| –<br />
| 6,7 %<br />
| –<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Kommunistische Partei der Ukraine]]<br />
|style="text-align:left;"| Комуністична партія України<br />
| 6<br />
| −1<br />
| 5 %<br />
| −0,83<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Ukraine der Zukunft]]<br />
|style="text-align:left;"| Україна майбутнього<br />
| 4<br />
| –<br />
| 3,3 %<br />
| –<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Volkspartei (Ukraine)|Volkspartei]]<br />
|style="text-align:left;"| Народна партія<br />
| 3<br />
| –<br />
| 2,5 %<br />
| –<br />
|}<br />
<nowiki>*</nowiki> unbestätigt<br />
<br />
=== Stadtgliederung ===<br />
Wie bei ukrainischen Städten üblich, ist Dnipro verwaltungstechnisch in [[Stadtbezirk]]e (sogenannte [[Rajon|Stadtrajons]]) unterteilt, deren Gebiete im Allgemeinen nicht den historischen Ortsteilen, sondern durch Flüsse, große Straßen oder Eisenbahnlinien voneinander räumlich abgetrennten Teilen des Stadtgebietes entsprechen. Insgesamt ist die Stadt in acht Stadtrajone und die [[Siedlung städtischen Typs]] [[Awiatorske]] unterteilt. Die Stadtrajone untergliedern sich in [[Stadtviertel]].<br />
<br />
<gallery><br />
Dnepr 1787.png|Historische Ortschaften und Festungen<br />
Dnepr rajons.png|Stadtrajone<br />
Dnepr dstr.png|Stadtviertel<br />
Днепр рост.png|Eingemeindungen<br />
</gallery><br />
<br />
{| class="wikitable centered sortable toptextcells" style="text-align:right;"<br />
|- class="hintergrundfarbe8"<br />
! Stadtrajon<br /><small>(ehemaliger Name)</small><br />
! Ukrainischer Name<br /><small>(ehemaliger Name)</small><br />
! Einwohner<br /><small>2008</small><ref name="Stadtteile in der Ukraine">[http://pop-stat.mashke.org/ukraine-citydistricts.htm Stadtteile in der Ukraine], abgerufen auf pop-stat.mashke.org am 9. Mai 2015 (ukrainisch/russisch)</ref><br />
! Fläche <small>in <abbr title="Quadratkilometer">km²</abbr></small><br />
! Gründung<br />
! class="unsortable"| Bemerkung<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Amur-Nischnjodnipro|Amur-Nischnjodnipro]]<br />
|{{lang|uk|Амур-Нижньодніпровський}}<br />
| 151.515<br />
| 71,626<br />
|<br />
|style="text-align:left; font-size:smaller;"| Benannt nach der ehemaligen Siedlung „Amur“ und dem „Nischnjodniprowsker Bahnhof“.<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Industrial|Industrial]]<br />
|{{lang|uk|Індустріальний}}<br />
| 131.496<br />
| 33,033<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Nowokodak]]<br />(Lenin)<br />
|{{lang|uk|Новокодацький}}<br />({{lang|uk|Ленінський}})<br />
| 169.756<br />
| 88,7<br />
| 1940<br />
|style="text-align:left; font-size:smaller;"| Der Name leitet sich von der historischen Siedlung Nowi Kodaky (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Нові Кодаки}}) ab.<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Samara|Samara]]<br />
|{{lang|uk|Самарський}}<br />
|118.424<br />
| 77,092<br />
| 6.&nbsp;April 1977<br />
|style="text-align:left; font-size:smaller;"| Der Name leitet sich vom Fluss [[Samara (Dnepr)|Samara]] ab.<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)|Schewtschenko]]<br />(Babuschkin)<br />
|{{lang|uk|Шевченківський}}<br />({{lang|uk|Бабушкінський}})<br />
| 127.056<br />
| 31<br />
| 12.&nbsp;April 1973<br />
|style="text-align:left; font-size:smaller;"| Benannt nach [[Taras Schewtschenko]].<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]<br />(Schowtnewe)<br />
|{{lang|uk|Соборний}}<br />({{lang|uk|Жовтневий}})<br />
| 168.021<br />
| 44,093<br />
| 15.&nbsp;März 1936<br />
|style="text-align:left; font-size:smaller;"| Der Name leitet sich vom ukrainischen Wort für [[Kathedrale]] ab und bezieht sich auf die [[Verklärungskathedrale (Dnipro)|Verklärungskathedrale]].<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)|Tschetscheliw]]<br />(Krasnohwardijske)<br />
|{{lang|uk|Чечелівський}}<br />({{lang|uk|Красногвардійський}})<br />
| 117.984<br />
| 35,90<br />
|<br />
|style="text-align:left; font-size:smaller;"| Der Name leitet sich von der historischen Siedlung [[Tschetschelowka]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Чечеловка}}) ab.<br />
|-<br />
|style="text-align:left;"| [[Rajon Zentral (Dnipro)|Zentral]]<br />(Kirow)<br />
|{{lang|uk|Центральний}}<br />({{lang|uk|Кировский}})<br />
| 64.989<br />
| 10,403<br />
| 12.&nbsp;Mai 1932<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== Diplomatische Vertretungen ===<br />
In der Stadt befinden sich eine Zweigstelle der Botschaft des [[Israel|Staates Israel]].<ref name="diplomatie">{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/dyplomatychni-ustanovy/ |titel=Diplomatische Vertretungen in Dnipropetrowsk |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100207/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/dyplomatychni-ustanovy/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-09-07 |sprache=en uk ru |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://il4u.org.il/dnepro/o-centre |titel=Israelisches Zentrum Dnipropetrowsk – Über uns |abruf=2014-09-07 |sprache=ru}}</ref>, die Honorarkonsulate der [[Republik Litauen]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dnepr-lt.com.ua/eng/ |titel=Honorarkonsulat der Republik Litauen in Dnipropetrowsk |werk=Honorarkonsulat der Republik Litauen in Dnipropetrowsk |abruf=2014-09-07 |sprache=en uk}}</ref> und der [[Tschechien|Tschechischen Republik]]<ref name="diplomatie" /><ref>{{Internetquelle |url=http://mfa.gov.ua/en/about-ukraine/dip-in-ukraine/missions-list/30 |titel=Diplomatische Vertretungen in der Ukraine – Tschechien |werk=Webauftritt des [[Außenministerium der Ukraine|Außenministeriums der Ukraine]] |abruf=2014-09-07 |sprache=en uk}}</ref> sowie sieben Visa-Servicestellen für die Länder [[Deutschland]]<ref>{{Internetquelle |url=http://germanyvac-ua.com/contact_us.html#7 |titel=Visa Zentren der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland |werk=www.germanyvac-ua.com |abruf=2016-01-17 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|Візові центри Посольства Федеративної Республіки Німеччина в Україні}}}}</ref>, Litauen, [[Polen]], [[Griechenland]], [[Ungarn]], [[Italien]] und [[Bulgarien]].<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/dyplomatychni-ustanovy/ |titel={{lang|en|Embassies of foreign countries in Dnipropetrovsk}} |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100207/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/dyplomatychni-ustanovy/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2016-01-17 |sprache=en |offline=1}}</ref><br />
<br />
=== Partnerstädte ===<br />
Dnipro ist [[Gemeindepartnerschaft|Partnerstadt]] von:<br />
* {{ISR|#}} [[Herzlia]] im [[Bezirk Tel Aviv]], [[Israel]] seit 3. August 1993<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/herzliya/ |titel=Partnerstädte – Herzlia |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912095547/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/herzliya/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Herzliya; Info: Die Weiterleitung (Link) führt auf eine falsche Datei |offline=1}}</ref><br />
* {{GEO|#}} [[Kutaissi]] in der Region [[Imeretien]], [[Georgien]] seit 24. Februar 1994 (bekräftigt und intensiviert im September 2007)<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/kutaisi/ |titel=Partnerstädte – Kutaissi |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100029/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/kutaisi/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Kutaisi |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/kutayisi-ugoda.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Kutaissi und Dnipropetrowsk |werk=Die Städte [[Kutaissi]] und Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912102744/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/kutayisi-ugoda.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (587&nbsp;kB) |sprache=georgisch, ukrainisch und russisch |kommentar=Originaltitel: Agreement of cooperation between Dnipropetrovsk city council (Ukraine) and Kutaisi city administration (Georgia) has been signed on September, 2007 |offline=1}}</ref><br />
* {{CHN|#}} [[Xi’an]] in der Provinz [[Shaanxi]], [[Volksrepublik China|China]] seit 8. Mai 1995<ref>{{Internetquelle |url=http://en.xa.gov.cn/ptl/def/def/index_1429_6994.html |titel=Sister Cities |werk=Website of Xi'an Municipal People's Government |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161024164755/http://en.xa.gov.cn/ptl/def/def/index_1429_6994.html |archiv-datum=2016-10-24 |abruf=2016-10-13 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/siyan-ugoda.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Xi’an und Dnipropetrowsk |werk=Die Städte [[Xi’an]] und Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100256/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/siyan-ugoda.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (122&nbsp;kB) |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: Agreement of economic, trade, culture, education, medicine and sport cooperation between Dnipropetrovsk city (Ukraine) and Xi’an (The People’s Republic of China) has been signed on May, 8, 2007 |offline=1}}</ref><br />
* {{UZB|#}} [[Taschkent]], [[Usbekistan]] seit Mai 1998<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/toshkent/ |titel=Partnerstädte – Taschkent |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912035444/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/toshkent/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Toshkent |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/tashkent-ugoda1.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Taschkent und Dnipropetrowsk |werk=Die Städte [[Taschkent]] und Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912054731/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/tashkent-ugoda1.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (208&nbsp;kB) |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Agreement of cooperation between the executive committee of Dnipropetrovsk city council (Ukraine) and Toshkent city hokimiat (The Republic of Uzbekistan) was signed on May, 1998 |offline=1}}</ref><br />
* {{LTU|#}} [[Vilnius]], [[Litauen]] seit 29. September 1998<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/vilnius/ |titel=Partnerstädte – Vilnius |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912043048/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/vilnius/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Vilnius |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/vilnyus-memorandum.pdf |titel=Übereinkunft über die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Vilnius und Dnipropetrowsk |werk=Die Städte [[Vilnius]] und Dnipropetrowsk |datum=1998-09-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912035425/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/vilnyus-memorandum.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (337&nbsp;kB) |sprache=uk lt |kommentar=Originaltitel: Memorandum of economic cooperation between the city of Vilnius and the city of Dnipropetrovsk was signed on September, 29, 1998 |offline=1}}</ref><br />
* {{CAN|#}} [[Regional Municipality of Durham|Region Durham]] in der Provinz [[Ontario]], [[Kanada]] seit 6. Mai 2000<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/durham-region/ |titel=Partnerstädte – Region Durham |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912042220/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/durham-region/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Durham Region |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/dyuram-memorandum.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit der Region Durham und Dnipropetrowsk |werk=Die [[Regional Municipality of Durham|Region Durham]] und Dnipropetrowsk |datum=2000-05-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912051827/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/dyuram-memorandum.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (419&nbsp;kB) |sprache=en uk |kommentar=Originaltitel: Memorandum of understanding between the Regional Municipality of Durham and the city of Dnipropetrovsk was signed on May, 6, 2000 |offline=1}}</ref><br />
* {{POL|#}} [[Wałbrzych]] in der [[Woiwodschaft Niederschlesien]], [[Polen]] seit 4. Juni 2001<br />
* {{SVK|#}} [[Žilina]] im [[Žilinský kraj]], [[Slowakei]] seit 13. Februar 2003<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/zhylina/ |titel=Partnerstädte – Žilina |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912095602/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/zhylina/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Zilina |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/zhilina-ugoda.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Žilina |werk=Die Städte [[Žilina]] und Dnipropetrowsk |datum=2003-02-13 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912040305/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/zhilina-ugoda.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (94,2&nbsp;kB) |sprache=en uk |kommentar=Originaltitel: Agreement of cooperation between the municipality of Zilina (The Slovak Republic) and the municipality of the city of Dnipropetrovsk (Ukraine) has been signed on February, 13, 2003 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.zilina.sk/mesto-zilina-o-meste-partnerske-mesta |titel=Pärtnerstädte von Žilina &#124; Webauftritt der Stadt Žilina |werk=Die Stadt Žilina |abruf=2016-01-24 |sprache=sk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170924155802/http://www.zilina.sk/mesto-zilina-o-meste-partnerske-mesta |archiv-datum=2017-09-24 |offline=ja |archiv-bot=2022-10-24 18:16:18 InternetArchiveBot }}</ref><br />
* {{GRC|#}} [[Thessaloniki]] in der Region [[Zentralmakedonien]], [[Griechenland]] seit 18. April 2003<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/thessaloniki/ |titel=Partnerstädte – Thessaloniki |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912034744/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/thessaloniki/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Thessaloniki |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/saloniki-ugoda.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Thessaloniki und Dnipropetrowsk |werk=Die Städte [[Thessaloniki]] und Dnipropetrowsk |datum=2003-04-18 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912035654/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/saloniki-ugoda.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (449&nbsp;kB) |sprache=griechisch und ukrainisch |kommentar=Originaltitel: Agreement of cooperation between Thessaloniki city administration (The Hellenic Republic) and Dnipropetrovsk city council (Ukraine) was signed on April, 18, 2003 |offline=1}}</ref><br />
* {{CHN|#}} [[Dalian]] in der Provinz [[Liaoning]], [[Volksrepublik China]] seit 24. Februar 2007<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/dalyan/ |titel=Partnerstädte – Dalian |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912034546/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/dalyan/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Dalian |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/dalyan-ugoda.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Dalian |werk=Die Städte [[Dalian]] und Dnipropetrowsk |datum=2007-02-24 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912102801/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/dalyan-ugoda.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (233&nbsp;kB) |sprache=uk zh |kommentar=Originaltitel: Agreement of collaboration between the city of Dnipropetrovsk (Ukraine) and the city of Dalian (The People’s Republic of China) was signed on February, 24, 2007 |offline=1}}</ref><br />
* {{CHE|#}} [[Bern]] im [[Kanton Bern]], [[Schweiz]] seit 21. Februar 2008<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/berne/ |titel=Partnerstädte – Bern |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912034923/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/berne/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Bern |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/bern-deklaraciya.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Bern und Dnipropetrowsk |werk=Die Städte [[Bern]] und Dnipropetrowsk |datum=2008-02-21 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912035110/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/bern-deklaraciya.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (152&nbsp;kB) |kommentar=Originaltitel: The declaration of mutual understanding between the city of Dnipropetrovsk and the city of Berne was signed on February, 21, 2008 |offline=1}}</ref><br />
* {{POL|#}} [[Stettin]] in der [[Woiwodschaft Westpommern]], [[Polen]] seit 28. Mai 2010<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/shecin/ |titel=Partnerstädte – Stettin |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100003/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/shecin/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Shecin |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/ugoda.jpg |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Stettin |werk=Die Städte [[Stettin]] und Dnipropetrowsk |datum=2010-05-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912034845/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/ugoda.jpg |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=jpg (2,26&nbsp;MB) |sprache=pl |kommentar=Originaltitel: The agreement on establishing friendly relationships between Dnipropetrovs’k and Shecin was signed on the 28th of May 2010 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://bip.um.szczecin.pl/UMSzczecinBIP/chapter_11296.asp |titel=Partnerstädte Stettins |werk=Stadt Stettin |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160117000702/http://bip.um.szczecin.pl/UMSzczecinBIP/chapter_11296.asp |archiv-datum=2016-01-17 |abruf=2016-01-17 |sprache=pl |kommentar=Originaltitel: Kontakty partnerskie Miasta Szczecin |offline=ja |archiv-bot=2022-10-24 18:16:18 InternetArchiveBot }}</ref><br />
* {{HUN|#}} [[Szolnok]] im [[Komitat Jász-Nagykun-Szolnok]], [[Ungarn]] seit 28. April 2013<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/szolnok/ |titel=Partnerstädte – Szolnok |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912041316/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/szolnok/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en ru uk |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Szolnok |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/protokol-namereniy.jpg |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Szolnok |werk=Die Städte [[Szolnok]] und Dnipropetrowsk |datum=2013-04-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100237/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/protokol-namereniy.jpg |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=JPG (1,79&nbsp;MB) |sprache=hu uk |kommentar=Originaltitel: The agreement on establishing friendly relationships between Dnipropetrovs’k and Szolnok was signed on the 28th of April 2013 |offline=1}}</ref><br />
* {{USA|Lexington (Massachusetts)|Lexington}} im Bundesstaat [[Massachusetts]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
* {{ROU|#}} [[Ploiești]] im Historischen Gebiet [[Große Walachei]] und der Planungsregion Südost, [[Rumänien]]<br />
* {{AZE|#}} [[Gəncə]] (auch Gandscha), [[Aserbaidschan]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.azerbaijans.com/content_1719_en.html |titel=Partnerstädte von Aserbaidschanischen Städten |werk=azerbaijans.com |abruf=2016-01-24}}</ref><br />
* {{DEU|#}} [[Köln]], [[Deutschland]] seit 27. Oktober 2022 besteht eine Projektpartnerschaft zwischen Dnipro und Köln<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/mitteilungen/25213/index.html |titel=Projektpartnerschaft zwischen Köln und der ukrainischen Stadt Dnipro |abruf=2022-10-28}}</ref><br />
<br />
Bis 7. September 2016 bestanden Partnerschaften zu folgenden Städten:<br />
<br />
* {{RUS|#}} [[Samara]] im [[Wolga (Föderationskreis)|Föderationskreis Wolga]], [[Russland]] seit 25. Mai 1993<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/samara/ |titel=Partnerstädte – Samara |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100152/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/samara/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Samara; Info: Die beiden im Artikel angegebenen Weiterleitungen (Links) sind vertauscht |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/samara-ugoda-1.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Samara |werk=Die Städte [[Samara]] und Dnipropetrowsk |datum=1993-03-25 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912035439/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/samara-ugoda-1.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (188&nbsp;kB) |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Agreement of cooperation between city of Samara (The Russian Federation) and city of Dnipropetrovsk (Ukraine) has been signed on May, 25, 1993 |offline=1}}</ref><br />
* {{RUS|#}} [[Krasnojarsk]] in der [[Region Krasnojarsk]], [[Russland]] seit Mai 2007<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/krasnoyarsk/ |titel=Partnerstädte – Krasnojarsk |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100221/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/krasnoyarsk/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en, russisch und ukrainisch |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Krasnoyarsk |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/krasnoyarsk-ugoda.pdf |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Krasnojarsk |werk=Die Städte [[Krasnojarsk]] und Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912045410/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/krasnoyarsk-ugoda.pdf |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=PDF (331&nbsp;kB) |sprache=uk ru |kommentar=Originaltitel: Agreement of trade and economic, scientific and technical, culture cooperation between the executive committee of Dnipropetrovsk city council (Ukraine) and Krasnoyarsk city administration (Krasnoyarsk Krai, The Russian Federation) was signed in May 2007 |offline=1}}</ref><br />
* {{RUS|#}} [[Ulan-Ude]] in der Republik [[Burjatien]], [[Russland]] seit 26. September 2011<ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/ulan-ude/ |titel=Partnerstädte – Ulan-Ude |werk=Stadt Dnipropetrowsk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912035104/http://dniproinvitesyou.org/en/mizhnarodna-diyalnist/mista-pobratymy/ulan-ude/ |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |sprache=en, russisch und ukrainisch |kommentar=Originaltitel: Sister Cities – Ulan-Ude; Info: Die Weiterleitungen (Links) auf der Seite sind vertauscht |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/ulan-ude-memorandum.jpg |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Ulan-Ude (erster Teil) |werk=Die Städte [[Ulan-Ude]] und Dnipropetrowsk |datum=2011-09-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912052349/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/ulan-ude-memorandum.jpg |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=jpg (2.26&nbsp;MB) |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: The agreement on establishing friendly relationships between Dnipropetrovs’k and Ulan-Ude was signed on the 26th of September 2011. part – 1 |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/ulan-ude-memorandum-ch.2.jpg |titel=Übereinkunft über die Zusammenarbeit von Dnipropetrowsk und Ulan-Ude (zweiter Teil) |werk=Die Städte [[Ulan-Ude]] und Dnipropetrowsk |datum=2011-09-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150912100019/http://dniproinvitesyou.org/wp-content/uploads/2013/06/ulan-ude-memorandum-ch.2.jpg |archiv-datum=2015-09-12 |abruf=2014-08-28 |format=jpg (353,27&nbsp;kB) |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: The agreement on establishing friendly relationships between Dnipropetrovs’k and Ulan-Ude was signed on the 26th of September 2011. part – 2 |offline=1}}</ref><br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
In der Stadt mit ihren 986.887 Einwohnern (Stand: 1. November 2015<ref name="Demographische Informationen-2015-11-01" />) lebt etwa ein Drittel der 3.258.705 Millionen Einwohnern der [[Oblast Dnipropetrowsk]] (Stand: 1. November 2015<ref name="Demographische Informationen-2015-11-01" />) und etwa 2,3&nbsp;Prozent der gesamten ukrainischen Bevölkerung von 42.854.106 Menschen (Stand: 1. Mai 2015<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ukrstat.gov.ua/operativ/operativ2015/ds/kn/kn_e/kn0415_e.html |titel=Population (by estimate) as of May 1, 2015 |hrsg=State Statistics Service of Ukraine |abruf=2015-07-03 |sprache=en}}</ref>). Damit ist sie die [[Liste der Städte in der Ukraine|viertgrößte Stadt der Ukraine]].<br />
<br />
Die Bevölkerungsdichte beträgt 2.437 Einwohner je <abbr title="Quadratkilometer">km²</abbr> (Stand: 1. November 2015) und ist damit etwa 24 Mal so hoch wie in der Oblast Dnipropetrowsk und etwa 34 Mal größer als in der gesamten Ukraine. Die Bevölkerung setzt sich wie folgt zusammen (Stand 2008): [[Ukrainer]] (79,3 %), [[Russen]] (17,6 %), Sonstige, beispielsweise [[Weißrussen]], [[Juden]], [[Armenier]] und [[Aserbaidschaner]] (3,1 %).<br />
<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen seit dem Beginn der Erfassung im Jahr 1782 an. Auffallend ist die annähernde Verdoppelung der [[Einwohner]]zahl binnen eines Jahrzehnts in den 1930er-Jahren – eine Folge der [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion|Zwangskollektivierung]] und der resultierenden [[Landflucht]] in der [[Sowjetunion]] zu jener Zeit. Ein signifikanter [[Bevölkerungsrückgang]] und hohe [[Fluktuation]]sraten war hingegen in den Jahren der [[Februarrevolution 1917|Februar-]] und [[Oktoberrevolution]], des [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkriegs]] und des [[Ukrainisch-Sowjetischer Krieg|Ukrainisch-Sowjetischen Krieges]] (etwa zwischen 1914 und 1923) zu verzeichnen.<br />
Die Stadt erreichte erstmals zwischen 1975 beziehungsweise 1976 eine Million Einwohner, die höchste [[Bevölkerung]]szahl ihrer Geschichte mit 1.203.000 Einwohnern erreichte sie 1991<ref name="Stadtbev" />, seitdem sinkt die Stadtbevölkerung kontinuierlich, wie in den meisten Städten der Ukraine vor allem während der Wirtschaftskrisen der 1990er-Jahre. Seit 2014 hat die Stadt die Marke von einer Million Einwohnern wieder unterschritten.<br />
<br />
Es liegen folgende Angaben zur [[Bevölkerungsentwicklung]] vor:<br />
{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em;"<br />
|+ 1782 bis 1920<br />
! Jahr<br />
! Einwohner<br />
|-<br />
|1782 || 2.194<ref name="eugene-history">{{Internetquelle |url=http://www.eugene.com.ua/dnepr.html |titel=Artikel zur Geschichte der Stadt Dnipropetrowsk |werk=eugene.com.ua |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141102194452/http://www.eugene.com.ua/dnepr.html |archiv-datum=2014-11-02 |abruf=2016-01-17 |sprache=en |offline=1}}</ref><br />
|-<br />
|1800 || 6.389<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue">{{Internetquelle |autor=Maxim Chebotarev („Cheba“) |url=http://members.virtualtourist.com/m/tt/a4b/ |titel=Artikel zur Geschichte der Stadt Dnipropetrowsk |werk=[[Virtualtourist]] |datum=2002-09-11 |abruf=2014-08-23 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|1804 || 6.389<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1825 || 8.412<ref name="Stadtbev" /><ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|1853 || 13.011<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1862 || 19.515<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|1865 || 22.816<ref name="eugene-history" /><ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1885 || 46 876<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|1887* || 48.000<ref name="eugene-history" /><ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|'''1897''' || 112.839<ref name="Volkszählung1897">{{Internetquelle |url=http://demoscope.ru/weekly/ssp/rus_gub_97.php?reg=13 |titel=Artikel zur ersten allgemeinen Volkszählung des russischen Reiches im Jahre 1897 |werk=[[:ru:Демоскоп Weekly|Demoscope Weekly]] |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref><ref name="Demographische Entwicklung">{{Internetquelle |url=http://pop-stat.mashke.org/ukraine-cities.htm |titel=Tabelle über die Bevölkerungsentwicklungen und Eingemeindungen in der Ukraine |werk=pop-stat.mashke.org |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> – 121.216<ref name="eugene-history" /><ref name="Stadtbev" /><ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|1910 || 232.500<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1911 || 215.000<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|1920 || 189.000<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|}<br />
{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em;"<br />
|+ 1920 bis 2000<br />
! Jahr<br />
! Einwohner<br />
|-<br />
|1923 || 126.462<ref name="Demographische Entwicklung" /> – 159.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1926 || 187.570<ref name="Demographische Entwicklung" /> – 237.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1932 || 320.000<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|'''1939''' || 501.000<ref name="Stadtbev" /> – 526.998<ref name="Demographische Entwicklung" /><br />
|-<br />
|1943 || 280.000<ref name="The emergency evacuation of cities">Wilbur Zelinsky, Leszek A. Kosiński:[http://books.google.com.ua/books?ei=UJikTcLcEZG38gPgm8i5Dw&ct=result&id=-XPaAAAAMAAJ&dq=inauthor%3A%22Wilbur+Zelinsky%22+The+emergency+evacuation+of+cities&q=dnepropetrovsk#search_anchor ''{{lang|en|The Emergency Evacuation of Cities: A Cross-national Historical and Geographical Study}}'', University of Michigan, Rowman & Littlefield, 1991], ISBN 978-0-8476-7673-6 (englisch), zuletzt abgerufen am 23. August 2014</ref><br />
|-<br />
|'''1959'''* || 661.547<ref name="Stadtbev" /><ref name="Demographische Entwicklung" /><ref name="Volkszählung1959">{{Internetquelle |url=http://webgeo.ru/db/1959/ukr.htm |titel=Artikel zur Bevölkerung in der Ukrainischen SSR im Jahr 1959 |werk=webgeo.ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120107012645/http://webgeo.ru/db/1959/ukr.htm |archiv-datum=2012-01-07 |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|ru|ЧИСЛЕННОСТЬ НАЛИЧНОГО НАСЕЛЕНИЯ ГОРОДОВ И ДРУГИХ ПОСЕЛЕНИЙ, РАЙОНОВ, РАЙОННЫХ ЦЕНТРОВ И КРУПНЫХ СЕЛЬСКИХ НАСЕЛЕННЫХ МЕСТ НА 15 ЯНВАРЯ 1959 ГОДА ПО РЕСПУБЛИКАМ, КРАЯМ И ОБЛАСТЯМ УКРАИНСКАЯ ССР}}'' |offline=1}}</ref><br />
|-<br />
|1967 || 816.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|'''1970''' || 862.100<ref name="Demographische Entwicklung" /><ref name="Volkszählung1970">{{Internetquelle |url=http://webgeo.ru/db/1970/ukr-don.htm |titel=Artikel zur Bevölkerung in der Ukrainischen SSR im Jahr 1970 |werk=webgeo.ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121127030644/http://webgeo.ru/db/1970/ukr-don.htm |archiv-datum=2012-11-27 |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |offline=1}}</ref> – 904.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1975 || 1.000.000<ref name="Dnipropetrovsk Travelogue" /><br />
|-<br />
|1976 || ~1.000.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|'''1979'''* || 1.066.016<ref name="Stadtbev" /><ref name="Demographische Entwicklung" /><ref name="Volkszählung1979">{{Internetquelle |url=http://webgeo.ru/db/1979/ukr-don.htm |titel=Artikel zur Bevölkerung in der Ukrainischen SSR im Jahr 1979 |werk=webgeo.ru |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121127054936/http://webgeo.ru/db/1979/ukr-don.htm |archiv-datum=2012-11-27 |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |offline=1}}</ref><br />
|-<br />
|'''1989'''* || 1.177.897<ref name="Stadtbev" /><ref name="Stadtbev">{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/inf/geo/?pageid=109 |titel=Angaben zur Stadtbevölkerung |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref><ref name="Demographische Entwicklung" /><ref name="Volkszählung1989">{{Internetquelle |url=http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng89_reg2.php |titel=Artikel zur allgemeinen Volkszählung der Sowjetunion im Jahre 1989 |werk=[[:ru:Демоскоп Weekly|Demoscope Weekly]] |abruf=2014-08-26 |sprache=ru}}</ref><br />
|-<br />
|1991 || 1.203.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1993 || 1.185.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1996 || 1.161.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1998 || 1.137.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|}<br />
{| class="wikitable" style="float:left;"<br />
|+ab 2000<br />
! Jahr<br />
! Einwohner<br />
|-<br />
|'''2001''' || 1.065.008<ref>{{Internetquelle |url=http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/total_population/structure_population/sel_1.php/?box=1.1W&k_t=12&id=&botton=cens_db |titel=Daten der Volkszählung 2001 für die Oblast Dnipropetrowsk |werk=[[Statistikamt der Ukraine]] |seiten=1 |abruf=2014-08-26 |sprache=en ru uk}}</ref> – 1.084.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|2003 || 1.065.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|2006 || 1.044.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|2008 || 1.028.000<ref name="Stadtbev" /><br />
|-<br />
|1. Januar 2010 || 1.013.514<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2010/ds1_m01.htm |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. Januar 2010 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення на 1 січня 2010 року та середня за 2009 рік}}''}}</ref><br />
|-<br />
|1. Januar 2011 || 1.007.210<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2010/ds1_m13.htm |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. Januar 2011 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-17 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення на 1 січня 2011 року та середня за 2010 рік}}''}}</ref><br />
|-<br />
|1. Januar 2012 || 1.001.962<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2011/ds1_m13.htm |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. Januar 2012 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-17 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення на 1 січня 2012 року та середня за 2011 рік}}''}}</ref><br />
|-<br />
|1. Januar 2013 || 1.000.100<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2012/ds1_m13.htm |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. Januar 2013 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-17 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення на 1 січня 2013 року та середня за 2012 рік}}''}}</ref><br />
|-<br />
|1. Januar 2014 || 995.500<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2013/ds1_m12.htm |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. Januar 2014 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-17 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення на 1 січня 2014 року та середня за 2013 рік}}''}}</ref><br />
|-<br />
|1. Januar 2015 || 992.200<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2014/ds1_m12.htm |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. Januar 2015 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-17 |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення На 1 січня 2015 року}}''}}</ref><br />
|-<br />
|1. November 2015 || 986.887<ref name="Demographische Informationen-2015-11-01">{{Internetquelle |url=http://www.dneprstat.gov.ua/statinfo%202015/ds/2015/ds1_m10.pdf |titel=Angaben zur Bevölkerung in der Dnipropetrowsker Oblast am 1. November 2015 |werk=Statistikamt der Oblast Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-17 |format=PDF |sprache=uk |kommentar=Originaltitel: ''{{lang|uk|Чисельність населення На 1 листопада 2015 року}}''}}</ref><br />
|}<br />
<div style="clear:both;"></div><br />
<br />
'''Anmerkungen'''<br /><br />
'''Fett:''' Offizielle [[Volkszählung]]en<br /><br />
<nowiki>*</nowiki> In einigen Quellen um wenige bis etwa 2.000 Einwohner unterschiedliche Angaben<br />
<br />
=== Religion ===<br />
[[Datei:Dnp ukr2013 08.JPG|mini|Menorah Center mit Goldene-Rosen-Synagoge]]<br />
Die meisten Einwohner sind [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe]] [[Christentum|Christen]]. Sehr viele jüdische Einwohner sind inzwischen in den Westen oder nach [[Israel]] ausgewandert, aber eine erhebliche Zahl prägt, wie bereits zur Sowjetzeit, die Kultur und Wirtschaft der Stadt. Daneben lebt in der Stadt auch eine [[Islam in der Ukraine|muslimische Minderheit]], überwiegend [[Krim-Tataren]].<br />
<br />
Bis zum [[Holocaust]] war Jekaterinoslaw ein Zentrum [[Juden in Russland|jüdischen]] Lebens in Russland beziehungsweise der Sowjetunion (siehe [[Schtetl]]). Bei der ersten russischen Volkszählung von 1897 wurde eine Einwohnerzahl von 112.839 ermittelt. Der jüdische Bevölkerungsanteil betrug 35,8 %, neben 41,8 % Russen und 15,8 % Ukrainern.<ref>{{Internetquelle |url=http://demoscope.ru/weekly/ssp/rus_lan_97_uezd.php?reg=426 |titel=Artikel zur ethnischen Zugehörigkeit bei der ersten allgemeinen Volkszählung des russischen Reiches im Jahre 1897 |werk=[[:ru:Демоскоп Weekly|Demoscope Weekly]] |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> Darunter befanden sich auch einige reiche und einflussreiche Personen, aber die meisten dürften Ladenbesitzer, Handwerker und (Hafen-)Arbeiter gewesen sein. Die Stadt galt als eine der am besten organisierten jüdischen Gemeinden Osteuropas und Russlands und unterhielt sowohl [[humanitär]]e als auch Bildungseinrichtungen, darunter sogar eine kleine [[Jeschiwa]]. Es gab auch eine kleine [[Karäer|karäische]] Gemeinde, welche auch ein Gebetshaus unterhielt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.jpeopleworld.com/index.php?dir=site&page=articles&op=item&subj_cs=4770&cs=3980&mode=print |titel=Artikel zur Frühgeschichte des jüdischen Lebens in Dnipropetrowsk |werk=jpeopleworld.com |abruf=2014-08-23 |sprache=en |kommentar=Originaltitel:Dnepropetrovsk – In the Beginning – Jewish community history}}</ref> Heute beheimatet die Stadt mit dem [[Menorah Center]], das die städtische [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)|Golden Rosen-Synagoge]] umgibt, das größte jüdische Kulturzentrum der Welt.<ref name="M-Center">{{Internetquelle |autor=Tamar Runyan |url=http://www.jpeopleworld.com/index.php?dir=site&page=articles&op=item&subj_cs=4770&cs=3980&mode=print |titel=Artikel zum Menorah Center |werk=[[:en:Chabad.org|Chabad.org]] |datum=2012-10-17 |abruf=2014-08-23 |sprache=en |kommentar=Originaltitel:World’s Largest Jewish Center Opens in Dnepropetrovsk; Siehe auch: [[Menorah Center]]}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://menorah-center.com/?lng=eng# |titel=Webauftritt des Menorah Center |werk=[[Menorah Center]] |abruf=2014-08-23 |sprache=en ru}}</ref> Seit 2014 erinnert ein Gedenkstein am alten jüdischen Friedhof außerhalb der Stadt an die 4000 dort ermordeten Dnipropetrowsker Juden.<ref name="Karl Schlögel" /><br />
<br />
Dnipro gehörte bis zum Jahr 2002 zum [[Römisch-katholische Kirche in der Ukraine|römisch-katholischen]] [[Bistum Kiew-Schytomyr]], von dem es abgespalten wurde. Heute gehört es zum neu gebildeten [[Bistum Charkiw-Saporischschja]]. Das zuständige Erzbistum ist [[Erzbistum Lemberg|Lemberg]]. Die Stadt gehört zum [[Ukrainische Griechisch-katholische Kirche|ukrainisch-griechisch-katholischen]] [[Erzbischöfliches Exarchat Donezk|Erzbischöflichem Exarchat Donezk]].<br />
<br />
=== Sprache ===<br />
{{Siehe auch|Russische Sprache in der Ukraine}}<br />
90 % der Einwohner sprechen [[Russische Sprache|Russisch]] als Alltagssprache. [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]] wird von 40 % der Bewohner fließend beherrscht. Von den restlichen 60 % wird Ukrainisch von der einen Hälfte sehr gut und von der anderen sehr schlecht gesprochen. Staatliche Dokumente werden in ukrainischer Sprache herausgegeben. Auch die meisten Schilder und Wegweiser sind ukrainisch geschrieben. Die Medien sind gemischt russisch und ukrainisch. Das Phänomen, dass sich Gesprächspartner in unterschiedlichen Sprachen (Russisch und Ukrainisch) unterhalten, ist ebenso verbreitet wie beispielsweise das Benutzen des Russischen zu Hause und des Ukrainischen bei der Arbeit.<ref>[http://www.europeans-for-peace.de/index.php/en/blog/efp-project-blogs/all-blogs?view=entry&year=2008&month=12&day=27&id=350%3Aminderheiten-und-mehrheiten-in-dnipropetrovsk Minderheiten und Mehrheit in Dnipropetrowsk]</ref><br />
<br />
=== Bildung ===<br />
==== Sekundarbildung ====<br />
In der Stadt befinden sich etwa 176 Einrichtungen des [[Sekundärer Bildungsbereich|sekundären Bildungsbereichs]], dazu gehören drei [[Gymnasium|Gymnasien]] und sieben [[Gymnasium|Lyzeen]], unter anderem das Finanz- und Wirtschaftslyzeum, das Chemisch-ökologische Lyzeum, das Informationstechnologische Lyzeum, Medizinische Internatslyzeum ''Dnipro'', das Ukrainisch-amerikanische Lyzeum, das Juristische Lyzeum und das Militärlyzeum. Außerdem gibt es drei [[Fernschule]]n, fünf [[Abendschule]]n, fünf [[Internat]]e und vier sogenannte ''Bildungs- und Erziehungsverbände'' (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Науково-виробниче об'єднання}}, kurz {{lang|uk|НВО}}, <abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Учебно-воспитательное объединение}}, kurz {{lang|ru|УВК}}), 28 sogenannte ''Bildungs- und Erziehungskomplexe'' (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Науково-виробниче комплекс}}, kurz {{lang|uk|НВК}}, <abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|учебно-воспитательный комплекс}}, kurz {{lang|ru|УВК}}), drei sogenannte ''Bildungs- und Rehabilitationszentren'' (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Учебно-реабилитационный центр}}, kurz {{lang|ru|УРЦ}}). Zu den sonstigen Schulen gehört eine [[Waldorfschule]],<ref>{{Internetquelle |url=http://waldorf.klasna.com/ |titel=Startseite der Waldorfschule Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-23}}</ref> eine Schule für Kinder mit [[Infantile Zerebralparese|infantiler Zerebralparese]] und [[Poliomyelitis|Kinderlähmung]], ein Internat für [[Blindheit|blinde]] Kinder, die [[Vereinigtes Königreich|britische]] [[Auslandsschule]],<ref>{{Internetquelle |url=http://dnipropetrovsk.britishschool.com.ua/about-us/history |titel=Ein Wort vom Direktor |werk=Britische Auslandsschule in der Ukraine, {{lang|en|British International School Ukraine}} |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160123222359/http://dnipropetrovsk.britishschool.com.ua/about-us/history |archiv-datum=2016-01-23 |abruf=2016-01-23 |sprache=en uk |kommentar=Originaltitel: {{lang|en|A Word from the Director}} |offline=1}}</ref> und ein sogenanntes ''schulübergreifende Bildungs- und Produktionskombinat''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.education.ua/schools/dnipro/ |titel=Schulen in Dnipropetrowsk |werk=www.education.ua|abruf=2016-01-23 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Школы в Днепропетровске}}}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.gorod.dp.ua/inf/edu/ |titel=Bildung und Wissenschaft |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-23 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Образование и наука}}}}</ref><br />
<br />
==== Tertiärbildung ====<br />
{{Siehe auch|Liste der Hochschulen in Dnipro|Universitäten in der Ukraine}}<br />
Dnipro ist mit 8 Universitäten und 6 Akademien im [[Tertiärer Bildungsbereich|tertiären Bildungsbereich]] vertreten und damit eine bedeutende [[Universität]]sstadt und [[Hochschule|Hochschulstandort]]. Unter anderem befindet sich hier die 1918 gegründete [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] sowie die 1899 gegründete [[Nationale Technische Universität „Dniproer Polytechnikum“]], an der auch das Ukrainisch-Deutsche Kultur- und Sprachlernzentrum ([[Goethe-Institut]]) beheimatet ist.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.goethe.de/ins/ua/kie/net/leh/lmz/lmz5/deindex.htm |titel=Seite des Goethe Instituts Dnipropetrowsk |werk=[[Goethe-Institut]] |abruf=2014-08-23}}</ref> Weitere [[Liste nationaler Kulturinstitute|Kulturinstitute]] sind die französische [[Alliance française]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.afdnipro-ua.org/ |titel=Seite der Alliance française Dnipropetrowsk |werk=[[Alliance française]] |abruf=2014-08-23 |sprache=fr ru uk}}</ref> das chinesische [[Konfuzius-Institut]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hanban.edu.cn/report/pdf/2009_final.pdf |titel=Jährlicher Bericht des Konfuzius Instituts 2009 |werk=[[Konfuzius-Institut]] |seiten=89 |abruf=2014-08-24 |format=PDF |sprache=zh en |kommentar=Originaltitel:Hanban (Confucius Institute Headquarters) 2009 Annual Report}}</ref> und die russische [[Stiftung Russki Mir]] mit verschiedenen Kooperationen und Partnern.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.russkiymir.ru/news/94108/ |titel=Artikel zur Eröffnung des russischen Zentrums Dnipropetrowsk |werk=[[Stiftung Russki Mir]] |datum=2010-11-29 |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel:Шестой Русский центр на Украине открыт в Днепропетровске}}</ref><br />
<br />
=== Persönlichkeiten ===<br />
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro}}<br />
In der Stadt Dnipro geborene Persönlichkeiten sind neben anderen der Wissenschaftler [[Oleksandr Brodskyj]], Pionier bei der Herstellung des [[Schweres Wasser|Schweren Wassers]]. Der Astronom und Astrophysiker [[Boris Alexandrowitsch Woronzow-Weljaminow]] entdeckte die Lichtabsorption durch interstellaren Staub. Der Physiker [[Edward Ginzton]] erlangte Bekanntheit durch seine Arbeit an [[Teilchenbeschleuniger]]n und [[Klystron]]en, während [[Issaak Markowitsch Chalatnikow|Issaak Chalatnikow]] Singularitäten in der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] nachgeht und dafür verschiedene Wissenschaftspreise erhielt. Der Logiker [[Moses Schönfinkel]] entwarf die [[Kombinatorische Logik]] und veröffentlichte das [[Entscheidungsproblem]], während der Informatiker [[Leonid Levin]] sich unter anderem mit der [[NP-Vollständigkeit]] beschäftigte und später einen Lehrstuhl an der [[Boston University]] bekleidete.<br />
<br />
Zu politisch aktiven, in Dnipro geborenen Persönlichkeiten gehören beispielsweise [[Pjotr Bark]] (Sir Peter Bark), der letzte zaristische Finanzminister, und [[Grigori Naumowitsch Kaminski]], der unter anderem von 1920 bis 1921 Erster Sekretär der Aserbaidschanischen Kommunistischen Partei und von 1936 bis 1937 Gesundheitsminister der Sowjetunion war, der Ex-[[KGB]] Chef [[Wiktor Michailowitsch Tschebrikow]], sowie die zweifache [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidentin der Ukraine]] [[Julija Tymoschenko]].<br />
<br />
Aus dem Bereich des Sport und der Kunst sind zu nennen der deutsche Fußballprofi [[Roman Neustädter]] vom [[Schalke 04]], der Violinvirtuose [[Leonid Borissowitsch Kogan]], sowie der Maler, Zeichner, Lithograf und Forschungsreisende [[Ludwig Choris]] und der ukrainisch-sowjetische Schriftsteller, Literaturkritiker und Sozialaktivist [[Oles Hontschar]]. Der ehemalige Gouverneur der [[Oblast Dnipropetrowsk]], Unternehmer, Sportfunktionär, Mäzen und Mitgründer/-inhaber der [[PrivatBank]], [[Ihor Kolomojskyj]], gehört zu den reichsten Ukrainern.<br />
<br />
Zu den Personen, die zwar nicht in der Stadt geboren, aber durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Wirken eng mit Dnipro verbunden sind, zählen <abbr title="unter anderem">u.&nbsp;a.</abbr> [[Katharina II.|Katharina die Große]], durch deren Eroberung von [[Neurussland]] der Bau der Stadt erst möglich wurde, und der von ihr eingesetzte Generalleutnant [[Grigori Alexandrowitsch Potjomkin]]. Ferner war der Parteichef der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|Kommunistischen Partei der Sowjetunion]] von 1964 bis 1982, Staatschef und vierfache Held der Sowjetunion [[Leonid Iljitsch Breschnew]] Parteisekretär im Gebietskomitee von Dnipropetrowsk und wurde in der Oblast Dnipropetrowsk geboren. Der russische Nationaldichter und Begründer der modernen russischen Literatur [[Alexander Sergejewitsch Puschkin]] wurde aufgrund seiner politischen Ansichten in das damalige Jekaterinoslaw verbannt. [[Witold Fokin]] studierte am Bergbauinstitut in Dnipropetrowsk und wurde später Ministerpräsident der Ukraine. [[Hennadij Boholjubow]] absolvierte in Dnipropetrowsk ein Studium zum Bauingenieur und gründete mit [[Ihor Kolomojskyj]] eine der ersten privaten Kommerzbanken, die [[PrivatBank]], die inzwischen das größte Finanzinstitut der Ukraine ist. Er gilt heute als einer der reichsten [[Oligarch]]en des Landes.<br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
[[Datei:Будівля Дніпропетровської обладміністрації.JPG|mini|Gebäude der [[Dnipropetrowsker Oblastverwaltung]] {{Coordinate |article=|NS=48.494722|EW=35.024444 |type=landmark |region=UA-12 |text=ICON0 |name=Dnipropetrowsker Oblastverwaltung}}]]<br />
[[Datei:Зимовий театр.jpg|mini|Städtisches Gorki-Dramatheater]]<br />
Die Stadt hat viele Kulturgebäude wie Theater, Schauspielhäuser und Tanzbühnen für klassisches [[Ballett]], Volkstänze (russische und ukrainische Tänze, zu denen der [[Hopak]] und der [[Kasatschok]] gehören). Viele Straßenmusikanten spielen die landestypische Musik und tanzen oft auch dazu.<br />
<br />
Im Stadtzentrum befindet sich der Gebäudekomplex [[Most-City Center]], der aufgrund seines großen Angebots (Indoor-Eisbahn, Multiplex-Kino, Bowlingzentrum, Casino, Billardsaal und etliche Restaurants und Cafés) als beliebter Treffpunkt und Erholungszentrum gilt.<br />
<br />
=== Bauwerke ===<br />
==== Straßen und Plätze ====<br />
Die Hauptverkehrsstraße der Stadt ist der [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]]. Er wurde im 18.&nbsp;Jahrhundert angelegt, erhielt in der Sowjetzeit den heutigen Namen und prägt mit seinen Häusern das Stadtbild. An seinem südlichen Ende befindet sich der bedeutendste Platz der Stadt, der [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]], der mit seiner Fläche von 120.000&nbsp;<abbr title="Quadratmeter">m²</abbr> einer der größten Plätze Europas ist und im Sommer als Naherholungsort sehr beliebt ist. Mit der [[Uferpromenade Dnipro]] besitzt die Stadt die mit 23&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> längste Uferpromenade Europas.<br />
<br />
==== Hochhäuser ====<br />
{{Hauptartikel|Wohnkomplex Tower}}<br />
In Dnipro steht der preisgekrönte, mit 123 m Höhe höchste Wolkenkratzer der Ukraine außerhalb [[Kiew]]s. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 2005 war es der höchste Wolkenkratzer der gesamten Ukraine.<br />
<br />
==== Sakrale Bauwerke ====<br />
Neben der Verklärungskathedrale gehört die [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)|Goldene-Rosen-Synagoge]] und die seit 1982 in ein Konzerthaus umgewandelte Sankt-Michaels-Kirche zu den bedeutenden Sakralbauwerken der Stadt.<br />
<br />
==== Museen ====<br />
Das „[[Olexander Makarow]] Nationalzentrum der Raumfahrtjugendausbildung der Ukraine“ {{Coordinate|NS=48.445|EW=35.050278|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Olexander Makarow Nationalzentrum der Raumfahrtjugendausbildung der Ukraine}} wurde auf [[Ukas]] des damaligen ukrainischen Präsidenten [[Leonid Kutschma]] vom 11. Juni 1996 auf Initiative der [[State Space Agency of Ukraine|ukrainischen Raumfahrtagentur]], der „Vereinigung der ukrainische Jugendraumfahrt ''Suzyrja''“ und mit der Unterstützung von [[Piwdenmasch]] und [[KB Juschnoje]] gegründet. Auf dem Gebiet werden verschiedene Satelliten und Trägerraketen gezeigt, die in der Stadt gebaut wurden. Außerdem werden hier Fachkräfte der [[Luft- und Raumfahrttechnik]] ausgebildet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unaec.dp.ua/en/ |titel=Webauftritt des „Olexander Makarow Nationalzentrum der Raumfahrtjugendausbildung der Ukraine“ |werk=Olexander Makarow Nationalzentrum der Raumfahrtjugendausbildung der Ukraine |abruf=2016-01-31 |sprache=en ru uk}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/culture/oneplace/?place_id=531 |titel=Artikel zum „Olexander Makarow Nationalzentrum der Raumfahrtjugendausbildung der Ukraine“ |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-31 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Национальный центр аэрокосмического образования молодежи Украины им. А.М. Макарова}}}}</ref><br />
<br />
Das am [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] gelegene [[Historisches Museum Dnipro|Historische Museum Dnipro]], ist eines der größten Museen der Ukraine und besitzt mit dem [[Diorama]] zur [[Schlacht am Dnepr]] das mit 900&nbsp;m² größte Diorama der Ukraine und eines der größten der Welt.<ref>{{Internetquelle |url=http://ru.museum.dp.ua/dioramaevents.html |titel=Artikel zum Diorama zur Schlacht am Dnepr |werk=[[Historisches Museum Dnipro]] |abruf=2014-08-23 |sprache=ru uk |kommentar=Originaltitel:Сюжет диорамы «Битва за Днепр»}}</ref><br />
<br />
Das 1914 gegründete [[Kunstmuseum Dnipro]] beheimatet heute etwa 8500 [[Europa|europäische]] sowie [[orient]]alische [[Kunstwerk]]e vom 16. bis zum 21.&nbsp;Jahrhundert und gilt als bedeutendes Zentrum der [[Petrykiwka-Malerei]], die seit 2013 zum [[Immaterielles Kulturerbe|immateriellem Weltkulturerbe]] gehört.<br />
<br />
2012 wurde das Museum zur Jüdischen Geschichte und zum Holocaust in der Ukraine im [[Menorah Center]] eröffnet.<ref name="M-Center" /><ref>{{Internetquelle |url=http://djc.com.ua/ |titel=Webauftritt der jüd. Gemeinde Dnipropetrowsk |werk=Jüdische Gemeinde Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
==== Theater und Philharmonien ====<br />
[[Datei:Брянська Миколаївська церква.jpg|mini|Haus der Orgel- und Kammermusik in der St.-Nikolai-Kirche]]<br />
Die Stadt besitzt 19 [[Theater]] und [[Konzerthaus|Konzerthäuser]].<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/culture/catalog/?place_type=11 |titel=Aufzählung der Theater und Konzerthäuser der Stadt Dnipropetrowsk |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-30 |sprache=uk ru}}</ref> Dazu gehört auch das zum Architekturdenkmal von nationaler Bedeutung<ref name="Gorod-Orgel">{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=494 |titel=Haus der Orgel- und Kammermusik |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-30 |sprache=ru uk}}</ref> erklärte [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] im Gebäude der 1915 erbauten St.-Nikolai-Kirche. Sie besitzt eine 1987 integrierte, zwölf Tonnen schwere, von [[Wilhelm Sauer (Orgelbauer)|Wilhelm Sauer]] gebaute [[Orgel]] mit 30 Registern.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sauerorgelbau.de/content/view/21/80/ |titel=Sauer-opus 2181 feiert ihren 20. Geburtstag – 20jähriges Jubiläum in Dnepropetrovsk – Ukraine |werk=W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder) GmBH |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140907172426/http://www.sauerorgelbau.de/content/view/21/80/ |archiv-datum=2014-09-07 |abruf=2014-08-30 |offline=1}}</ref><ref name="Geschichte-Orgel">{{Internetquelle |url=http://www.domorgan.dp.ua/o-nas/istoriya |titel=Geschichte des Hauses der Orgel- und Kammermusik |werk=Webauftritt des Hauses der Orgel- und kammermusik |abruf=2014-08-30 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
==== Architekturdenkmäler von nationaler Bedeutung ====<br />
[[Datei:Sviato-Preobrazhenskyi Cathedral.jpg|mini|Verklärungskathedrale]]<br />
In der Stadt befinden sich 21 sogenannte „[[Baudenkmal|Architekturdenkmäler]] von nationaler Bedeutung“,<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/catalog/?place_type=111 |titel=Aufzeichnung der Architekturdenkmäler von nationaler Bedeutung in Dnipropetrowsk |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=uk}}</ref> darunter der [[Studentenpalast]] (ehemals Potemkinscher Palast),<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/culture/oneplace/?place_id=513 |titel=Kurzdarstellung des Studentenpalastes |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-29 |sprache=ru uk |zitat=„Дворец Студентов Днепропетровск Национального Университета – Пам'ятки архітектури нац. значення“}}</ref> der schon dem Gouverneur [[Neurussland]]s [[Grigori Alexandrowitsch Potjomkin]] im späten 18.&nbsp;Jahrhundert als Domizil diente und somit eines der ersten Gebäude der Stadt ist. Im Stadtzentrum auf dem [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] befindet sich die 1835 erbaute [[Verklärungskathedrale (Dnipro)|Verklärungskathedrale]]. Zwischen der Verklärungskathedrale und dem Potemkinschen Palast besteht ein unterirdischer Verbindungstunnel, der während der Sowjet-Zeit als Archiv für Filmmaterial genutzt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=1199 |titel=Kurzdarstellung der Verklärungskathedrale |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-29 |sprache=ru uk |zitat=„Спасо-Преображенский кафедральный собор – Пам'ятки архітектури нац. значення“}}</ref> Auf dem Oktoberplatz ist auch das [[Historisches Museum Dnipro|Historische Museum]] beheimatet.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/culture/oneplace/?place_id=104 |titel=Kurzdarstellung des Historischen Museums |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-29 |sprache=ru uk |zitat=„Історичний музей ім. Д. І. Яворницького – Пам'ятки архітектури нац. значення“}}</ref> Gegenüber dem Oktoberplatz und dem Historischen Museum steht das Hauptgebäude der [[Nationale Technische Universität „Dniproer Polytechnikum“|Nationalen Technischen Universität „Dniproer Polytechnikum“]].<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=932 |titel=Kurzdarstellung der Nationalen Bergbauuniversität |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-29 |sprache=ru uk |zitat=„Національний Гірничий Униіверситет – Пам'ятки архітектури нац. значення“}}</ref> In der Nähe der Stadt befindet sich die 1635 errichtete [[Polen-Litauen|polnische]] Festung [[Kodak (Festung)|Kodak]].<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=3716 |titel=Kurzdarstellung der Kodakfestung |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-29 |sprache=ru uk |zitat=„Кодацька фортеця – Пам'ятки архітектури нац. значення“}}</ref> Auch die 1915 erbaute Sankt-Nikolai-Kirche, seit 1982 mit dem [[Haus der Orgel- und Kammermusik]]<ref name="Gorod-Orgel" /><ref name="Geschichte-Orgel" /> zählt zu den Architekturdenkmälern von nationaler Bedeutung.<br />
<br />
=== Parks und Grünflächen ===<br />
In der Stadt gibt es über 20 [[Park]]s.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/catalog/?place_type=75 |titel=Aufzeichnung der Parks und Parkanlagen in Dnipropetrowsk |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> Darunter der 1790 angelegte [[Schewtschenko-Park (Dnipro)|zentrale Kultur- und Erholungspark ''Schewtschenko'']] der sich auch über den Nordteil der [[Klosterinsel]] erstreckt und den [[Studentenpalast]], ein [[Süßwasseraquarium]] und einen [[Zoo]] beheimatet.<ref>[http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=568 Artikel zum Schewtschenko-Park], abgerufen am 15. Juni 2013.</ref> Der [[Lasar-Hloba-Park]] bietet den Besuchern eine [[Kartbahn]], ein [[Tropenhaus]], eine [[Kindereisenbahn]] und wechselnde [[Theateraufführung|Aufführungen]] im [[Theater|Sommertheater]].<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=565 |titel=Artikel zum Lasar-Hloba-Park |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=uk}}</ref><br />
<br />
An der [[Böschung]] des „langen (Krasnopowstantschesker) Abhangs“ {{Coordinate|NS=48.443889|EW=35.036389|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0 |name=Der lange (Krasnopowstantschesker) Abhang}} (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Долгая (Красноповстанческая) балка}}) befindet sich der 1936 gegründete „Botanische Universitätsgarten der [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro|Nationaluniversität Dnipro]]“ {{Coordinate|NS=48.435833|EW=35.042778|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Botanische Universitätsgarten}}, während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde der Park vollständig zerstört. Ein Teil des damaligen Parkes wurde in den 1964 eingeweihten „Juri-Gagarin-Park“ umgewandelt, ein anderer Teil bildet den heutigen [[Campus|Universitätscampus]] mit [[Studentenwohnheim]]en {{Coordinate|NS=48.434444|EW=35.035|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Der Universitätscampus der Dnipropetrowsker Nationaluniversität}} und der restliche Teil den seit 1963 unter [[Naturschutz]] befindlichen „Botanischen Universitätsgarten“. Zusammen mit dem „[[Juri Gagarin|Juri-Gagarin]]-Park“ {{Coordinate|NS=48.432222|EW=35.040278|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Juri-Gagarin-Park}}, befinden sich beide Parkanlagen im [[Stadtviertel Gagarin]], des Stadtrajons [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]] und umgeben das Hauptgebäude der Dniproer Nationaluniversität.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=572 |titel=Der Juri-Gagarin-Park |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Гагарина Юрия им. парк}}}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=564 |titel=Der Botanische Universitätsgarten |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Ботанический Сад Университета}}}}</ref><br />
<br />
Ebenfalls im Stadtviertel Gagarin gelegen befindet sich der 1967 eröffnete „[[Wladimir Nikoforowitsch Dubinin|Wolodja-Dubinin]]-Kinderpark“ {{Coordinate|NS=48.425|EW=35.035556|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Wolodja-Dubinin-Kinderpark}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=574 |titel=Der „Wolodja-Dubinin-Kinderpark“ |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-26 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Володи Дубинина им. сквер}}}}</ref><br />
<br />
Auf dem Gebiet des „Parks der Erinnerung und Versöhnung“ (bis 2015 „[[Michail Iwanowitsch Kalinin|Kalinin]]-Park“) befand sich zum Ende des <abbr title="Achtzehnten">18.</abbr> Jahrhunderts nach dem Bau der [[Katerinoslawsker Walkstofffabrik]] noch der Tschetschelowsker Friedhof nach der gleichnamigen Ortschaft [[Tschetschelowka]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Чечеловка}}).<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/micro/zahid/?pageid=615 |titel=Die Stadt in Teilen – Tschetschelowka |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Город по кусочкам – Чечеловка}}}}</ref><ref name="Place-573">{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=573 |titel=Park der Erinnerung und Versöhnung |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Памяти и Примирения, парк}}}}</ref> Auf dem [[Friedhof]]sgelände wurde die [[Alexander Jaroslawitsch Newski|Alexander-Newski]]-Kirche erbaut, in der bis 1937 [[Gottesdienst]]e stattfanden. Die Kirche ist 1941 abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut.<ref name="Place-573" /> Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs fanden hier zwei große [[Bestattung|Kriegsbestattungen]] statt, im nordöstlichen Teil wurden Soldaten der [[Rote Armee|Roten Armee]] und im Ostteil [[Wehrmacht]]ssoldaten beerdigt. Erst 1946 wurde der heutige Park eingeweiht.<ref name="Place-573" /><br />
<br />
Bis 1927 befand sich an der Stelle des ehemaligen „Leninplatzes“ und seit 2015 „Heldenplatz“ {{Coordinate|NS=48.465833|EW=35.031944|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Heldenplatz}} genannten Parkanlage, der Gefängnishof und das [[Arbeitslager]] des städtischen [[Gefängnis]]ses. Beide wurden nach der [[Oktoberrevolution]] 1917 abgerissen.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=575 |titel=Der Heldenplatz |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-26 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Героев, сквер}}}}</ref> Heute liegt der Park nur einen Straßenzug vom Lasar-Hloba-Park entfernt und umgibt das Gebäude der [[Dnipropetrowsker Oblastverwaltung]].<br />
<br />
Der „Sewastopoler Park“ {{Coordinate|NS=48.446389|EW=35.060556|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Sewastopoler Park}} wurde 1955 zum 100-jährigen Gedenken an die [[Belagerung von Sewastopol]] eingeweiht. Auf der Hauptallee befindet sich das „Denkmal zu Ehren der Verteidiger von Sewastopol“ {{Coordinate|NS=48.446667|EW=35/3/40/E|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Denkmal zu Ehren der Verteidiger von Sewastopol}}. 1893 wurde hier der ukrainische [[Poet]], [[Ethnograf]], [[Lexikograf]], [[Folklorist]] und [[Journalist]] [[Iwan Manschura]] begraben.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=570 |titel=Der Sewastopoler Park |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Севастопольский парк}}}}</ref><br />
<br />
An Stelle des heutigen Parks ''40-jährige Befreiung von Dnipropetrowsk'' (ukr. {{lang|uk|40-летия освобождения Днепропетровска}} {{Coordinate|NS=48.430048|EW=35.017483|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Park „40-jährige Befreiung von Dnipropetrowsk“}}) befand sich zwischen 1869 und 1965 ein Friedhof, auf dem sich zahlreiche Gräber von Adligen und Ehrenbürgern der Stadt wie auch von aus dem Ausland stammenden Verstorbenen befanden. Die dort befindlichen historischen Grabstätten waren mit denen des alten [[Lwiw|Lemberger]] Friedhofs vergleichbar.<ref>{{Literatur |Titel=Парк 40-летия освобождения Днепропетровска - Днепр Инфо |Sammelwerk=Днепр Инфо |Datum= |Online=[http://dnepr.info/organizations/park-40-letiya-osvobozhdeniya-dnepropetrovska Online] |Abruf=2017-03-01}}</ref><br />
<br />
Weitere Parks und Grünflächen sind der „[[Bohdan Chmelnyzkyj|Bohdan-Chmelnyzkyj]]-Park“ {{Coordinate|NS=48.436111|EW=35.020278|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Bohdan-Chmelnyzkyj-Park}} <ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=571 |titel=Der „Bohdan-Chmelnyzkyj-Park“ |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-27 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Хмельницкого Богдана им. парк}}}}</ref>, der „[[Metallurgie|Metallurgen]]-Platz“ {{Coordinate|NS=48.473889|EW=34.992222|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Metallurgen-Platz}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Сквер Металургів}}), der „Städtische Jugenderholungs und -freizeitpark ''Nowokodak''“ {{Coordinate|NS=48.485556|EW=34.945|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Städtischer Jugenderholungs und -freizeitpark „Nowokodak“}} (ehemals „Leninpark“)<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=567 |titel=Der Jugendpark „Nowokodak“ |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-27 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Молодежный парк Новокодацкий}}}}</ref>, der „Waldpark der Völkerfreundschaft“ {{Coordinate|NS=48.533889|EW=35.095278|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Waldpark der Völkerfreundschaft}} <ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=579 |titel=Der „Waldpark der Völkerfreundschaft“ |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-27 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Дружбы народов, лесопарк}}}}</ref>, der „Grünes Wäldchen“-Park {{Coordinate|NS=48/26/14/N|EW=35/0/29/E|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=„Grünes Wäldchen“-Park}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Парк «Зелёный Гай»}}, ehemals „Park des Leninschen [[Komsomol]]s“)<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=577 |titel=Der „Grünes Wäldchen“-Park |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-31 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Ленинского Комсомола парк}}}}</ref> um das [[Meteorstadion]], der „Leninwald“ {{Coordinate|NS=48.450278|EW=34.925556|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Leninwald}} im Süden des [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Stadtrajons Nowokodak]], der ehemalige „[[Michail Semjonowitsch Woronzow|Woronzow]]-Park“ und heutige „Sagajdak-Park“ {{Coordinate|NS=48.485|EW=35.056111|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Sagajdak-Park}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|ru|Парк Сагайдак}})<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=580 |titel=Der „Sagaidak-Park“ |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-31 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Сагайдак (Воронцова) парк}}}}</ref> sowie der „Kljujew-Park“ {{Coordinate|NS=48.458611|EW=34.968889|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Kljujew-Park}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/out/attractions/oneplace/?place_id=13859 |titel=Der „Kljujew“-Park |werk=Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2016-01-27 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{lang|ru|Клюева И.П. им., сквер}}}}</ref><br />
<br />
=== Sport ===<br />
In der Stadt fanden insgesamt vier sowjetische (in den Jahren [[Sowjetische Badmintonmeisterschaft 1976|1976]], [[Sowjetische Badmintonmeisterschaft 1978|1978]], [[Sowjetische Badmintonmeisterschaft 1982|1982]] und [[Sowjetische Badmintonmeisterschaft 1985|1985]]) und zwei ukrainische Badmintonmeisterschaften (in den Jahren [[Ukrainische Badmintonmeisterschaft 2010|2010]] und [[Ukrainische Badmintonmeisterschaft 2012|2012]]) statt.<br />
<br />
Der Fußballverein [[FK Dnipro|Dnipro Dnipropetrowsk]] (ab 2016 ''FK Dnipro'') war in der Zeit der Zugehörigkeit zur Sowjetunion zweimal [[Liste der sowjetischen Fußballmeister|Sowjetischer Fußballmeister]], nämlich 1983 und 1988, und viermal wurde ein Spieler von Dnipro Dnipropetrowsk [[Ukrainischer Fußballer des Jahres]], nämlich 1983, 1984, 2003 und 2010. In der [[UEFA Europa League 2014/15]] erreichte der Verein das Finale, in dem man dem [[FC Sevilla]] unterlag. Wegen finanziellen Problemen musste der Verein aus der ersten ukrainischen Liga zwangsabsteigen und stellte in der Folge 2019 den Spielbetrieb ein.<br />
<br />
Der FK spielte in der multifunktionalen, im Jahr 2008 eröffneten und 31.003 Zuschauer fassenden [[Dnipro-Arena]], welche eigentlich als Spielstätte für die [[Fußball-EM 2012]] vorgesehen war – aufgrund der nicht erreichten Anzahl von 33.000 Sitzplätzen wurde jedoch das [[Metalist-Stadion]] in [[Charkiw]] vorgezogen. Vorher wurde im 1966 gebauten [[Meteorstadion]] im [[Sportkomplex Meteor]] gespielt, in dem später die Mannschaft von Dnipro-2 Dnipropetrowsk, dem ukrainischen Zweitligisten, Reservemannschaft des Dnipro Dnipropetrowsk, spielte und einige Heimspiele des [[Kamjanske]]r Erstligisten [[Stal Dniprodserschynsk]] stattfinden.<ref>{{Webarchiv |url=http://fcstal.com.ua/news/2015-07/29 |text=Pressemitteilung auf der offiziellen Webseite des Vereins |wayback=20150721015132}}, abgerufen am 17. Juli 2015</ref> Dort war auch der aus dessen Jugendfußballschule hervorgegangene Zweitligist [[Dnipro-75 Dnipropetrowsk]] vor seiner Auflösung im März 2010 beheimatet.<br />
<br />
Als inoffizieller Nachfolger des FK Dnipro gilt der im Jahre 2017 neu gegründete [[SK Dnipro-1]], der ebenfalls in der [[Dnipro-Arena]] spielt und durch den Milliardär [[Ihor Kolomojskyj]] unterstützt werden soll, der in der Vergangenheit bereits Präsident des FK Dnipro gewesen ist.<ref name="SK_Dnipro">{{Internetquelle |url=https://www.transfermarkt.de/der-ukrainische-fussball-amp-die-krise-klubs-aufgelost-abgange-zuschauerschwund/view/news/293688/page/0 |titel=Der ukrainische Fußball & die Krise: Klubs aufgelöst, Abgänge, Zuschauerschwund |datum=2017-11-26 |abruf=2022-03-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.unian.ua/sport/football/1988314-futbolnu-komandu-sk-dnipro-1-vklyuchili-u-drugu-ligu-ukrajini.html |titel=Футбольну команду СК "Дніпро 1" включили у другу лігу України |datum=2017-06-21 |abruf=2022-03-04 |kommentar= dt. ''Die Fußballmannschaft „Dnipro 1“ wurde in die [[Druha Liha]] aufgenommen.''}}</ref> Von den meisten Anhängern des FK Dnipro wird dieser Verein jedoch nicht als legitimer Nachfolger angesehen.<ref name="SK_Dnipro" /><br />
<br />
Der Städtische Profibasketballverein ist der [[BK Dnipro Dnipropetrowsk]]. Er spielt sowohl in der [[Basketball Superliga Ukraine|ukrainischen Basketball-Superliga der Herren]] als auch in der höchsten Liga der Frauen, wobei die Frauenmannschaft zweimal die ukrainische Frauen-Meisterschaft gewann (2010 und 2008).<ref>{{Internetquelle |url=http://dnipro.ua/en/ |titel=Webauftritt des BK Dnipro Dnipropetrowsk |werk=BK Dnipro Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=ru en}}</ref><br />
<br />
Der Eishockeyclub [[HK Dnepr-Meteor]] spielt in der höchsten ukrainischen Eishockeyliga.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.hockey.dp.ua/ |titel=Website des Hockey-Klubs Dnipropetrowsk |werk=Hockey Klub/Föderation Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
In der Stadt gibt es seit 2009 auch den [[Rugby Union|Rugbyverein]] [[RK Dnepr]].<ref>{{Webarchiv |url=http://rugby-dnepr.dp.ua/node/8 |text=Rugbyvereinigung der Oblast Dnipropetrowsk, zuletzt abgerufen am 15. Juni 2013 |wayback=20140716210143}}</ref><br />
<br />
Dnipro ist Sitz des nationalen [[Bandy (Sport)|Bandyverbandes]] der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=http://ukrbandy.org.ua/index_en.html |titel=Webauftritt des ukrainischen Bandy Verbandes |werk=Ukrainischer Bandy-Verband |abruf=2014-08-23 |sprache=en ru uk}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.worldbandy.com/news.asp?newsid=239 |titel=Artikel der Federation of International Bandy zum ukrainischen Bandy und insbesondere zur Stadt Dnipropetrowsk |werk=[[Federation of International Bandy]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141027171916/http://www.worldbandy.com/news.asp?newsid=239 |archiv-datum=2014-10-27 |abruf=2014-08-23 |sprache=en |offline=1}}</ref><br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
Die in der [[Wirtschaftsregion Dnepr]] gelegene Stadt wird vor allem durch [[Industrie]] ([[Maschinenbau]], [[Hochtechnologie]] und [[Hüttentechnik]]) und [[Finanzwirtschaft]] (Banken und Handel) sowie die Weltraum- und Raketenindustrie geprägt.<br />
<br />
Die für Dnipro zuständige Industrie- und Handelskammer ist die [[IHK Dnipropetrowsk]].<ref>{{Internetquelle |url=http://cci.dp.ua/ |titel=Website der IHK Dnipropetrowsk |werk=[[IHK Dnipropetrowsk]] |abruf=2014-08-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.magdeburg.ihk.de/linkableblob/mdihk24/international/Auslandsgeschaeft/Wirtschaftsbuero/1452558/.7./data/Angebot_der_Industrie_und_Handelskammer_des_Gebietes_Dnipropetr-data.pdf |titel=Veröffentlichung und Darstellung der IHK Dnipropetrowsk durch die IHK Magdeburg |werk=[[IHK Magdeburg]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140110192150/http://www.magdeburg.ihk.de/linkableblob/mdihk24/international/Auslandsgeschaeft/Wirtschaftsbuero/1452558/.7./data/Angebot_der_Industrie_und_Handelskammer_des_Gebietes_Dnipropetr-data.pdf |archiv-datum=2014-01-10 |abruf=2014-08-23 |format=PDF (14,5&nbsp;kB) |offline=1}}</ref><br />
<br />
<!-- Sekundärsektor --><br />
=== Industrie ===<br />
Dnipro liegt zwischen dem Steinkohle- und Industriegebiet des [[Donezbecken]]s ''(Donbass)'' und dem durch Eisenerzbergbau und die Stahlindustrie geprägten ''[[Krywbass]]''. Deswegen hat sich dort eine Vielzahl von Unternehmen für beide Industriezweige angesiedelt. Zu den Unternehmen der Metallurgie gehört mit [[Interpipe]], das [[Wiktor Pintschuk]] gehört, ein Hersteller von [[Rohr (Technik)|Röhren]] und [[Stahlindustrie|Stahlprodukten]], vor allem für die Transportindustrie.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.interpipe.biz/en/company.html |titel=Webauftritt von Interpipe |werk=[[Interpipe]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140812023658/http://interpipe.biz/en/company.html |archiv-datum=2014-08-12 |abruf=2014-09-13 |sprache=en ru |offline=1}}</ref> Zur Interpipe-Gruppe gehört unter anderem das [[Rohrwalzwerk Nyschnjodniprowskyj]]. Der zur [[Evraz-Gruppe]] gehörende [[Dnipropetrowsker Metallurgiebetrieb Petrowski]] ist einer der größten Einzelbetriebe der Ukraine und wurde mit dem [[Leninorden]] und zu seinem hundertjährigen Bestehen (1987) mit dem [[Orden der Oktoberrevolution]] ausgezeichnet. Der Betrieb gilt als einer der ältesten Metallurgiebetriebe der ehemaligen Sowjetunion.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.evraz.com/products/business/constructional/dmz_petrovskogo/ |titel=Webauftritt der Evraz-Gruppe – Dnipropetrowsk |werk=[[Evraz-Gruppe]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140913195254/http://www.evraz.com/products/business/constructional/dmz_petrovskogo/ |archiv-datum=2014-09-13 |abruf=2014-09-13 |sprache=en ru |offline=1}}</ref><ref>I. N. Knyschew: {{GSE|030245|Dnepropetrowsker Metallurgisches Werk}}</ref><br />
<br />
Zur Maschinenbauindustrie der Stadt gehört unter anderem [[Piwdenmasch]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> transkribiert ''{{lang|ru-Latn|Juschmasch}}''), ein großer Hersteller von [[Militärische Rakete|Raketen]] aber auch [[Omnibus]]sen, Maschinen für die [[Landtechnik]], [[Oberleitungsbus]]sen, [[Straßenbahn]]en, [[Windkraftanlage]]n und [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]], der mehr als 13.000 Arbeitnehmer beschäftigt. Weitere Unternehmen sind [[Dniproschina]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Дніпрошина}}, ehemals Dnipropetrowsker Reifenwerk), ein Hersteller von [[Reifen]] und [[Gummi]]produkten<ref>{{Internetquelle |url=http://imdtyres.com/en |titel=Webauftritt von Dniproschina |werk=[[Dniproschina]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140913200133/http://imdtyres.com/en |archiv-datum=2014-09-13 |abruf=2014-09-13 |sprache=ru en |offline=1}}</ref> und die [[Elektrolokomotivenfabrik Dnipro]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Дніпропетровський вагоноремонтний завод}}), in der auch viele [[Liste russischer und sowjetischer Triebfahrzeuge|sowjetische Triebfahrzeuge]] gebaut wurden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dvrb.dp.ua/ |titel=Webauftritt der Elektromotivenfabrik Dnipropetrowsk |werk=Elektromotivenfabrik Dnipropetrowsk |abruf=2014-09-13 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
In der Stadt ist auch [[KB Juschnoje]] beheimatet, das ehemalige unternehmenseigene Konstruktionsbüro von Piwdenmasch.<br />
Die Raketen der Typen [[R-16 (Rakete)|R-16]], der ersten [[Interkontinentalrakete]] der [[Sowjetunion]], und [[Dnepr (Rakete)|Dnepr]] sowie viele [[ballistische Rakete]]n wurden von KB Juschnoje entworfen und von Piwdenmasch hergestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/russland-und-die-ukraine-das-sowjetische-erbe-lockt-12893029.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 |titel=Russland und die Ukraine – Das sowjetische Erbe lockt |werk=[[FAZ#FAZ.NET|Frankfurter Allgemeine Zeitung online]] |datum=2014-04-13 |abruf=2014-08-23}}</ref> Heute sind KB Juschnoje und weitere in Dnipro ansässige Unternehmen an internationalen Projekten wie den US-amerikanischen Raketen [[Antares (Rakete)|Antares]] und [[Firefly Aerospace|Alpha]] sowie der italienischen [[Vega (Rakete)|Vega]] beteiligt.<br />
<!-- Tertiärsektor --><br />
<br />
=== Dienstleistungs- und Finanzsektor ===<br />
[[Datei:PrivatBank Headoffice.jpg|mini|Zentrale der PrivatBank in Dnipro (2010) {{Coordinate|NS=48.447778|EW=35.073611|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Zentrale der PrivatBank}}]]<br />
Im Stadtzentrum befindet sich das Most-City Center mit einem 18.000&nbsp;<abbr title="Quadratmeter">m²</abbr> großen Bürokomplex. Die Stadt ist Hauptsitz und Drehkreuz der Fluggesellschaft [[Dniproavia]]. Die Stadt ist das finanzielle Zentrum des Landes. Dort haben sich über 40 der größten öffentlichen und privaten Banken der Ukraine angesiedelt. Es gibt Filialen von etwa 97 Banken.<ref>{{Internetquelle |url=http://dneprbanks.dp.ua/ |titel=Aufzählung der Banken in Dnipropetrowsk |werk=dneprbanks.dp.ua/ |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140915004222/http://dneprbanks.dp.ua/ |archiv-datum=2014-09-15 |abruf=2014-09-14 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: Банки Днепропетровска |offline=1}}</ref><br />
<br />
Banken mit Sitz in Dnipro sind unter anderem (in Klammern die [[Kyrillisches Alphabet|kyrillische]] Schreibweise): die [[PrivatBank]], die AktaBank (АктаБанк),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.aktabank.com/en/about/contacts/ |titel=Webauftritt der "AktaBank" |werk=AktaBank |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140915005019/http://www.aktabank.com/en/about/contacts/ |archiv-datum=2014-09-15 |abruf=2014-09-14 |sprache=en uk ru |offline=1 |archiv-bot=2019-04-06 23:17:17 InternetArchiveBot}}</ref> die A-Bank (А-Банк),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.a-bank.com.ua/page.php?5 |titel=Webauftritt der "A-Bank" |werk=A-Bank |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140915004903/http://www.a-bank.com.ua/page.php?5 |archiv-datum=2014-09-15 |abruf=2014-09-14 |sprache=uk ru |offline=1}}</ref> die Zemelni Kapital (КБ Земельный Капитал),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zemcap.dp.ua/contacts/details/ |titel=Webauftritt der "Zemelni Kapital" |werk=Zemelni Kapital |abruf=2014-09-14 |sprache=ru}}</ref> die Neue Bank (Банк Новый),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.banknew.dp.ua/contacts.php |titel=Webauftritt der "Neue Bank" |werk=Neue Bank |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141021110935/http://www.banknew.dp.ua/contacts.php |archiv-datum=2014-10-21 |abruf=2014-09-14 |sprache=uk ru |offline=1}}</ref> die WostokBank (Банк Восток),<ref>{{Internetquelle |url=http://bankvostok.com.ua/contacts.html |titel=Webauftritt der "WostokBank" |werk=WostokBank |abruf=2014-09-14 |sprache=ru}}</ref> die Bank Credit Dnepr (Банк Кредит Дніпро),<ref>{{Internetquelle |url=http://creditdnepr.com.ua/rus/about/contacts/ |titel=Webauftritt der "Bank Credit Dnepr" |werk=Bank Credit Dnepr |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141013195303/http://www.creditdnepr.com.ua/rus/about/contacts/ |archiv-datum=2014-10-13 |abruf=2014-09-14 |sprache=en uk ru |offline=1}}</ref> die ClassicBank (Класикбанк),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bankclassic.com/pro-nas.html |titel=Webauftritt der "ClassicBank" |werk=ClassicBank |abruf=2014-09-14 |sprache=ru}}</ref> die InterCreditBank (IнтерКредитБанк),<ref>{{Internetquelle |url=http://web.intercreditbank.com.ua/en/ |titel=Webauftritt der "InterCreditBank" |werk=InterCreditBank |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140915004037/http://web.intercreditbank.com.ua/en/ |archiv-datum=2014-09-15 |abruf=2014-09-14 |sprache=en uk ru |offline=1}}</ref> und die RadaBank (Радабанк).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.radabank.com.ua/c/kontakty.html |titel=Webauftritt der "RadaBank" |werk=RadaBank |abruf=2014-09-14 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
=== Dnipropetrowsker Klan ===<br />
[[Datei:Днепропетровск. Дворец Культуры студентов..JPG|mini|Studentenpalast]]<br />
{{Hauptartikel|Dnipropetrowsker Klan}}<br />
Der Dnipropetrowsker Klan ist ein politisch-wirtschaftliches [[Klientelpolitik]]netzwerk der Dnipropetrowsker Oligarchen und Spitzenfunktionäre. Der „Klan“ geht zurück auf den Parteichef der [[KPdSU]], Staatschef der [[Sowjetunion]] und vierfachen [[Held der Sowjetunion]] [[Leonid Iljitsch Breschnew]] und [[Leonid Kutschma]], der von Oktober 1992 bis September 1993 Ministerpräsident und von Juli 1994 bis Januar 2005 Präsident der Ukraine und vormaliger Generaldirektor von [[Juschmasch]] war. Der Dnipropetrowsker Klan besteht aus den fünf Gruppen [[Privat-Gruppe|Privat]], Pintschuk, Derkatsch, Kutschma und Tymoschenko.<br />
<br />
=== Marktplätze ===<br />
[[Datei:Central-Market-Dnipropetrovsk.jpg|mini|Die Markthalle der Osjorka]]<br />
{{Hauptartikel|Osjorka}}<br />
Die Stadt besitzt viele kleinere und größere Marktplätze zur [[Nahversorgung]] der Einwohner, der bekannteste ist die dabei die Osjorka, welche auch als zentraler Marktplatz der Stadt fungiert.<br />
<br />
Weitere Märkte sind der Dreifaltigkeitsmarkt {{Coordinate|NS=48.459458231786215|EW=35.04114595043945|type=landmark|region=UA-12|name=Dreifaltigkeitsmarkt|text=ICON0}} ({{ruS|Троицкий Рынок|Troizki Rynok}}), der Nagorny-Markt {{Coordinate|NS=48.457220448304874|EW=35.06853004646361|type=landmark|region=UA-12|name=Nagorny-Markt|text=ICON0}} ({{ruS|Нагорний Рынок|Nagorny Rynok}}), die Nagorka {{Coordinate|NS=48.45066404879655|EW=35.05941867920038|type=landmark|region=UA-12|name=Nagorka|text=ICON0}} ({{ruS|Нагорка|Nagorka}}), der Marktplatz „Kodak“ {{Coordinate|NS=48.41876430587099|EW=35.061615921236076|type=landmark|region=UA-12|name=Nahorny-Markt|text=ICON0}} ({{ruS|Кодак|Kodak}}) mit gleichnamigem Einkaufszentrum und der Kawerinski-Markt {{Coordinate|NS=48.447602333278056|EW=35.00090341466605|type=landmark|region=UA-12|name=Kawerinski-Markt|text=ICON0}} ({{ruS|Каверинський Рынок|Kawerinski Rynok}}).<br />
<br />
=== Messen und Kongresse ===<br />
In der Stadt finden regelmäßig nationale und internationale Messen statt. Einige davon sind [[Energoprom]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|ЭНЕРГОПРОМ}}) (Branchen: Elektrik, Elektrotechnik, Energie),<ref>{{Internetquelle |url=http://10times.com/national-exhibition-energoprom |titel=Darstellung der Messe „Energoprom“ |werk=10times.com |abruf=2014-08-23 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.expometeor.com/index.php?module=calendar&type=event&n=126 |titel=Darstellung der Messe „Energoprom“ |werk=expometeor.com |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> [[LitEx]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|ЛИТЭКС}}) (Branchen: Gießerei, Metallindustrie),<ref>{{Internetquelle |url=http://10times.com/litex |titel=Darstellung der Messe „LitEx“ |werk=10times.com |abruf=2014-08-23 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.expometeor.com/index.php?module=calendar&type=event&n=148 |titel=Darstellung der Messe „LitEx“ |werk=expometeor.com |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> [[Mashprom]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Машпром}}) (Branchen: Maschinenbau, Werkzeugmaschinen),<ref>{{Internetquelle |url=http://10times.com/mashprom |titel=Darstellung der Messe „Mashprom“ |werk=10times.com |abruf=2014-08-23 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.expometeor.com/index.php?module=calendar&type=event&n=149 |titel=Darstellung der Messe „Mashprom“ |werk=expometeor.com |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> [[Agroprom]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|АГРОПРОМ}}) (Branche: Landwirtschaft),<ref>{{Internetquelle |url=http://10times.com/agro-prom |titel=Darstellung der Messe „Agroprom“ |werk=10times.com |abruf=2014-08-23 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.expometeor.com/index.php?module=calendar&type=event&n=154 |titel=Darstellung der Messe „Agroprom“ |werk=expometeor.com |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref> und die [[Mirror of fashion]] (<abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Зеркало моды}}) (Branchen: Kosmetik, Parfümerie, Friseur).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.expodatabase.de/aussteller/messen/show.php?id=51464 |titel=Darstellung der Messe „Mirror of fashion“ |werk=expodatabase.de |abruf=2014-08-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.expometeor.com/index.php?module=calendar&type=event&n=155 |titel=Darstellung der Messe „Mirror of fashion“ |werk=expometeor.com |abruf=2014-08-23 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
== Verkehr ==<br />
[[Datei:Map of Dnipropetrovsk Metro deu.png|mini|Linienplan der Dniproer Metro]]<br />
Die Stadt ist ein [[Verkehrsknotenpunkt]] der Ukraine. Das [[Kfz-Kennzeichen (Ukraine)|Kfz-Kennzeichen]] der Stadt, wie auch der gesamten [[Oblast]] ist seit 2004 ''AE''.<br />
<br />
=== Öffentlicher Verkehr ===<br />
{{Siehe auch|Metro Dnipro|Straßenbahn Dnipro}}<br />
Den Großteil des innerstädtischen Verkehrs bedienen [[Marschrutka]]s, die auf ungefähr 135 Linien verkehren und von denen etwa 532 mit [[Global Positioning System|GPS]] ausgestattet sind (Stand: 24. August 2014). Dies entspricht jedoch nur etwa einem Drittel bis der Hälfte aller Marschrutkas in Dnipro. Die Fahrten kosten in einer Richtung dreieinhalb bis vier [[Hrywnja]], Monats- oder Jahreskarten gibt es nicht. Beim Umstieg muss erneut gezahlt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://mtaxi.dp.ua/ |titel=Auflistung der Routen der Dnipropetrowsker Marschrutkas |werk=mtaxi.dp.ua |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140826114418/http://mtaxi.dp.ua/ |archiv-datum=2014-08-26 |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://transit.in.ua/transport-online |titel=Interaktive Karte mit den Routen und dem aktuellen Standort aller GPS-fähigen Dniproer Marschrutkas |werk=transit.in.ua |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141216130221/http://transit.in.ua/transport-online |archiv-datum=2014-12-16 |abruf=2016-01-17 |sprache=ru |offline=1}}</ref><br />
Die Stadt verfügt über ein 1897 eröffnetes und fortwährend ausgebautes, renoviertes und modernisiertes Straßenbahnnetz. Derzeit werden 19 Linien betrieben.<br />
Seit 1995 hat die Stadt auch eine U-Bahn mit sechs Stationen, drei zusätzliche sind in Bau, zwei weitere in Planung. Die Metro soll durch den japanischen Baukonzern [[Sumitomo Shōji]] ausgebaut werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ukrinform.ua/eng/order/?id=155768 |titel=Artikel über den Bau der Dnipropetrowsker Metro durch Sumitomo Shōji |werk=ukrinform.ua |datum=2009-03-09 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140110112820/http://www.ukrinform.ua/eng/news/japanese_will_build_ukrainian_subways_154915 |archiv-datum=2014-01-10 |abruf=2014-08-23 |sprache=ru |kommentar=Bauunternehmen ist [[Sumitomo Shōji]] |offline=1}}</ref><br />
<br />
=== Straßenverkehr ===<br />
[[Datei:Central bridge Dnipro.jpg|mini|Die (neue) Zentrale (Brücke)]]<br />
In der Stadt kreuzt die [[Europastraße]] {{RSIGN|UA|M|04|M 04|50}} – sie verbindet als eine der wichtigsten Europastraßen [[Osteuropa]] mit [[Mitteleuropa|Mittel-]] und [[Westeuropa]] – die {{RSIGN|UA|M|18|M 18 (Ukraine)|105}}, die [[Murmansk]] und [[Sankt Petersburg]] über [[Moskau]] mit der [[Krim]] verbindet. Außerdem verläuft die nationale Fernstraße {{RSIGN|UA|N|08|N 08}} durch das Stadtgebiet.<br />
<br />
=== Brücken ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Dneprbrücken}}<br />
[[Datei:Merefo-Hersonsky bridge Dnipropetrovsk from GOROD.DP.UA.jpg|mini|Die [[Merefa-Cherson-Brücke]]]]<br />
[[Datei:Kaydacky-bridge Dnipropetrovsk from GOROD.DP.UA.jpg|mini|Die „Kaidakbrücke“]]<br />
<br />
Brücken haben in der Stadt durch ihre Lage beidseitig des Dnepr einen besonderen Stellenwert.<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/history/article_ru.php?article=56 |titel=Geschichte der Brücken in Dnipropetrowsk |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel:Мосты Днепропетровска}}</ref><br />
<br />
* Die (neue) Zentrale Brücke {{Coordinate|NS=48.476389|EW=35.056111|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Die (neue) Zentrale Brücke}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Центральний міст}}) oder Brücke <abbr title="Nummer">№</abbr>&nbsp;2 ist eine 1478 <abbr title="Meter">m</abbr> lange und 21 <abbr title="Meter">m</abbr> breite Straßenbrücke, die das Stadtzentrum mit den linksufrigen Stadtteilen verbindet. Die Eröffnung war am 5. November 1966. Die Brücke wurde anstelle einer alten sowjetischen Holzbrücke gebaut, die von der [[Rote Armee|Roten Armee]] 1944 errichtet worden war. Sie galt lange Zeit als die längste Brücke der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=http://tripua.info/index.php?page=articles&op=readArticle&id=160&title=ru-Samjiy_dlinnjiy_most_v_Ukraine_Foto._Centralwnjiy_Novjiy_Beljiy_most_v_Dnepropetrovske |titel=Artikel über die längste Brücke der Ukraine, die neue (weiße) Brücke in Dnipropetrowsk |werk=tripua.info |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121013225959/http://tripua.info/index.php?page=articles&op=readArticle&id=160&title=ru-Samjiy_dlinnjiy_most_v_Ukraine_Foto._Centralwnjiy_Novjiy_Beljiy_most_v_Dnepropetrovske |archiv-datum=2012-10-13 |abruf=2014-08-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel:Самый длинный мост в Украине (Фото). Центральный (Новый, Белый) мост в Днепропетровске |offline=1}}</ref><br />
* Die [[Amurbrücke (Dnipro)|(Alte) Amurbrücke]] {{Coordinate|NS=48.486667|EW=35.026667|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Die (Alte) Amurbrücke}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Амурський міст}}) wurde im Jahre 1884 fertiggestellt. Sie ist eine ursprünglich für den Eisenbahn- und den Straßenverkehr konzipierte Brücke, auf der seit 1935 auch eine Straßenbahnlinie verkehrt. Die Länge beträgt 1395 <abbr title="Meter">m</abbr>, mit den Zu- und Abfahrten 2397 <abbr title="Meter">m</abbr>. Sie ist 15,5 <abbr title="Meter">m</abbr> breit und verbindet die Region um den (Haupt-)Bahnhof mit den linksufrigen Stadtteilen.<br />
* Der Bau der [[Merefa-Cherson-Brücke]], benannt nach der Eisenbahnstrecke zwischen den beiden ukrainischen Städten [[Merefa]] und [[Cherson]], wurde schon um 1914 begonnen, die Fertigstellung erfolgte aber erst im Jahre 1932. Diese Brücke gilt als eine der einzigartigsten Bauten in der Ukraine.<br />
* Die Kaidakbrücke {{Coordinate|NS=48.498333|EW=34.968056|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Die (Alte) Amurbrücke}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Кайдацький міст}}) wurde am 10. November 1982 eröffnet. Sie ist eine in beiden Richtungen dreispurige Straßenbrücke mit einer Länge von 1732 <abbr title="Metern">m</abbr>. Über die Brücke verläuft eine Straße, die nach [[Charkiw]] und [[Donezk]] führt. Seit dem 17. Dezember 1996 verkehrt auf der Brückenmitte eine Linie der Straßenbahn.<br />
* Die 1248 <abbr title="Meter">m</abbr> lange und 22 <abbr title="Meter">m</abbr> breite Südliche Brücke {{Coordinate|NS=48.4105872|EW=35.0965863|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Die Südliche Brücke}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Півде́нний міст}}, <abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Южный мост}}) wurde in Etappen von 1982 bis 1993 und von 1998 bis 2000 gebaut. Die Eröffnung war im Dezember 2000. Die rechtsufrige Seite liegt niedriger als die linksufrige. Sie verbindet die [[Plattenbau#Großwohnsiedlungen|Plattenbaugebiete]] Pridniprowsk und [[Peremoha (Dnipro)|Peremoha]].<br />
<br />
=== Eisenbahn ===<br />
Die Stadt ist ein Eisenbahnknotenpunkt und Sitz des regionalen Eisenbahnverbundes [[Prydniprowska Salisnyzja]], der zur [[Ukrsalisnyzja|ukrainischen Eisenbahn]] gehört. Die Prydniprowska Salisnyzja bedient Streckennetze in den Oblasten [[Oblast Dnipropetrowsk|Dnipropetrowsk]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] sowie Teile fünf weiterer umliegender Oblaste ([[Oblast Cherson]], [[Oblast Mykolajiw]], [[Oblast Kirowohrad]], [[Oblast Charkiw]] und [[Oblast Donezk]]). Das Streckennetz mit 244 Eisenbahnstationen hat eine Gesamtstreckenlänge von 3250 <abbr title="Kilometern">km</abbr>, von denen etwa 58&nbsp;Prozent elektrifiziert sind.<br />
<br />
=== Hafen ===<br />
Die Stadt besitzt den größten<ref name="riverport">{{Internetquelle |url=http://www.ukrrichflot.com/en/services-port-business/dnipropetrovsk-river-port |titel=Webauftritt der Betreibergesellschaft des Binnenhafens Dnipropetrowsk mit einem Artikel zum Hafen |werk=[[Ukrrichflot]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131017025759/http://www.ukrrichflot.com/en/services-port-business/dnipropetrovsk-river-port |archiv-datum=2013-10-17 |abruf=2014-08-24 |sprache=en ru uk |offline=1}}</ref> [[Binnenhafen]] {{Coordinate |article=|NS=48.494722|EW=35.024444 |type=landmark |region=UA-12 |text=ICON0 |name=Hafen Dnipropetrowsk}} der Ukraine.<br />
Der Hafen gehört zur Betreibergesellschaft [[Ukrrichflot]] und dient dem Güterfrachtverkehr. Er ist 393&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> von der [[Dnepr]]mündung entfernt und hat eine Fläche von 20,8&nbsp;Hektar.<ref name="riverport" /><br />
<br />
=== Flughafen ===<br />
[[Datei:Main terminal at Dnipropetrovsk International Airport.jpg|mini|Flughafen Dnipro]]<br />
Über den [[Flughafen Dnipro]] besteht eine Flugverbindung zum größten ukrainischen Drehkreuz, dem [[Flughafen Kiew-Boryspil]], und zu wichtigen nationalen Zielflughäfen. Des Weiteren bestehen Flugverbindungen zu den internationalen Zielen [[Wien]], [[Moskau]], [[Tel Aviv]], [[Istanbul]], [[Jerewan]] sowie seit dem 18. September 2013 auch [[Dubai]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.arabianaerospace.aero/flydubai-doubles-russia-and-ukraine-network.html |titel=Artikel zur Fluglinie Dnipropetrowsk – Dubai |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |datum=2013-03-20 |abruf=2014-08-24 |sprache=en |kommentar=Originaltitel:flydubai doubles Russia and Ukraine network |zitat="The route map in Ukraine will also expand to include the only direct services from Dubai to … Dnepropetrovsk in the east of the country."}}</ref> Am Flughafen werden jährlich etwa 450.000&nbsp;Passagiere abgefertigt.<br />
<br />
Im 15&nbsp;<abbr title="Kilometer">km</abbr> nördlich gelegenen [[Pidhorodne]] befindet sich außerdem der ehemalige Flughafen der Stadt Dnipro {{Coordinate|NS=48.541944|EW=35.102778|type=landmark|region=UA-12|text=ICON0|name=Aerodrom Pidhorodne}} (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|аеродром Підгірне}}, <abbr title="russisch">rus.</abbr> {{lang|ru|Аэродром Подгороднее}}).<ref>{{Internetquelle |url=http://gorod.dp.ua/history/article_ru.php?article=42 |titel=Artikel zur Geschichte des Flughafens Dnipropetrowsk (Teil 2) |werk=Webauftritt der Stadt Dnipropetrowsk |abruf=2014-08-24 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel:История днепропетровского аэропорта. Часть 2}}</ref><br />
<br />
== Ergänzendes ==<br />
* Der Stadt wurde im Jahre 1976 der [[Leninorden]] verliehen.<br />
* Die [[HIV/AIDS in der Ukraine|HIV/AIDS-Rate in der Stadt]] liegt bei 408,8 pro 100.000 Einwohner.<ref>[http://data.unaids.org/pub/Report/2008/ukraine_2008_country_progress_report_en.pdf Report der UNAIDS und der International HIV/AIDS Alliance in Ukraine zur HIV/AIDS-Verbreitung in der Ukraine für die Periode Januar 2006 – Dezember 2007] (englisch), abgerufen auf data.unaids.org (PDF; 2,2&nbsp;<abbr title="Megabyte">mb</abbr>) am 10. Januar 2014, ISBN 978-966-2157-04-8.</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Sergei I. Zhuk: ''Rock and Roll in the Rocket City''. Washington, DC u.&nbsp;a. 2010. ISBN 978-1-4214-2314-2.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Dnipropetrowsk|Dnipro}}<br />
* [http://gorod.dp.ua/multilang/de/ Website der Stadt] (deutsch, französisch, spanisch und englisch, ausführlicher auf Russisch und ukrainisch)<br />
* [http://dniproinvitesyou.org/en Offizielle Touristik- und Werbeseite der Stadt Dnipro] (englisch, auch russisch und ukrainisch)<br />
* [http://gorod.dp.ua/eng/guide/?pageid=240 Geschichte der Stadt] (englisch)<br />
* [http://gorod.dp.ua/photo/ Bilder der Stadt]<br />
* [http://dniprorada.gov.ua/ Webseite des Stadtrates von Dnipro]<br />
* [http://w1.c1.rada.gov.ua/pls/z7503/A005?rf7571=6878 Offizielle Seite der Ukrainischen Rada zur Stadt Dnipro] (ukrainisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Orte in der Oblast Dnipropetrowsk<br />
|Navigationsleiste Stadtrajons in Dnipro<br />
}}<br />
<br />
{{Lesenswert|26. September 2014|134356823}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4271216-6|LCCN=n2017017073|VIAF=241559498}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
[[Kategorie:Dnipro| ]]<br />
[[Kategorie:Ort am Dnepr]]<br />
[[Kategorie:Träger des Leninordens|*]]<br />
[[Kategorie:Hochschul- oder Universitätsstadt in der Ukraine]]<br />
[[Kategorie:Hauptstadt einer Oblast in der Ukraine]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/17._Januar_2023&diff=230144493Wikipedia:Löschkandidaten/17. Januar 20232023-01-23T19:22:52Z<p>Dnepro..: /* {{Anker|Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro}}Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der Naberezhna-Peremohy-Straße 118 in Dnipro */</p>
<hr />
<div>{| class="centered" cellpadding="0" cellspacing="1" style="background:#FFDEAD; text-align:center; width:90%; font-size:smaller;"<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/13. Januar 2023|13. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/14. Januar 2023|14. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/15. Januar 2023|15. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/16. Januar 2023|16. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/17. Januar 2023|17. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/18. Januar 2023|18. Januar]]<br />
|style="background:#EBEBEB; width:14%;"|[[Wikipedia:Löschkandidaten/{{LOCALDAY}}. {{LOCALMONTHNAME}} {{LOCALYEAR}}|Heute]]<br />
|}<br />
{{Löschkandidaten|erl=}}<br />
<!--<nowiki> Hinweis an den letzten Bearbeiter: Wenn alles erledigt ist, hinter "erl=" mit --~~~~ signieren. </nowiki>--><br />
<br />
{{Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Diskussionen/2023/Januar/17}}<br />
<br />
= Benutzerseiten =<br />
<br />
= Metaseiten =<br />
<br />
= Vorlagen =<br />
<br />
= Listen =<br />
<br />
== [[Liste der Mitglieder des Bauhaus Verbunds]] ==<br />
<br />
Der Organisationsverbund für eine 100-Jahr-Feier erscheint mir nicht so sonderlich relevant. Für Goethe wird sicherlich auch alle 10 Jahre eine Feierlichkeit ausgerichtet, wo diverse Institutionen mitmachen, aber da haben wir nicht für jedes dieser Kommitees einen eigenen Artikel. Die 100-Jahr-Feier war eine einmalige Veranstaltung, die sicherlich mit viel Werbung es mal in die Presse geschafft hat, einen eigenen Artikel für dessen Organisationskommitee bzw. für eine Liste dessen Mitglieder reicht das aber IMHO nicht.--[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 00:19, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Artikel ist offensichtlich auch seit Jahren veraltet: "... ist ein Zusammenschluss" und "Der Sitz der Geschäftsstelle ist in Weimar" dürfte schon längst nicht mehr stimmen. --[[Benutzer:Zweioeltanks|Zweioeltanks]] ([[Benutzer Diskussion:Zweioeltanks|Diskussion]]) 07:55, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ohne mich in die Relevanz-Diskussion einmischen zu wollen: Die Geschäftsstelle in Weimar gibt es noch. --[[Benutzer:Rundstef|Rundstef]] ([[Benutzer Diskussion:Rundstef|Diskussion]]) 09:48, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Und was tut sie dann? Doch sicher nicht ein Jubiläum vorbereiten, das schon mehr als drei Jahre zurückliegt? Wenn es eine erweiterte Aufgabenstellung und fortdauernde Aktivitäten gibt, sieht es mit der Relevanz natürlich ganz anders aus, aber das müsste belegt in den Artikel. --[[Benutzer:Zweioeltanks|Zweioeltanks]] ([[Benutzer Diskussion:Zweioeltanks|Diskussion]]) 09:49, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Auf der Website der Kooperation wird über die Geschäftsstelle des Verbundes im Präteritum geredet. Aber selbst wenn diese Geschäftsstelle noch existiert, sehe ich nicht unbedingt, warum sie relevant sein sollte. Sie haben abgesehen bisher von einer einzigen Feierlichkeit (einem 100-Jahre-Jubiläum) nichts nennenswertes organisiert und das 100-Jahre-Jubiläum dürfte selbst ja wohl kaum relevant sein, daher auch kaum sein austragender Verbund. Wenn sie in Zukunft noch eine Reihe von prominenten Veranstaltungen planen, mag das anders aussehen, aber das können wir nicht berücksichtigen. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
Die Liste ist ein verkappter Artikel über den, nicht relevanten Bauhaus Verbund (Eigenbezeichnung Bauhaus Verbund 2019). Lt. Homepage "Die Verbundmitglieder treffen sich zweimal pro Jahr, um das Jubiläum vorzubereiten." Nun, das Jubiläum ist vorbei. Der Verbund wird im Artikel [[Bauhaus]] (zu Recht) nicht erwähnt, er ist nicht artikelwürdig, löschen.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 10:26, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
= Artikel =<br />
<br />
== [[Veranstaltung (Begriffsklärung)]] (SLA) ==<br />
<br />
Unnötige BKL. "Umwandlung einer Gesellschaft in eine Anstalt öffentlichen Rechts" halte ich – bis zum Beweis des Gegenteils – für einen Witz. --[[Benutzer:Drahreg01|Drahreg01]] ([[Benutzer Diskussion:Drahreg01|Diskussion]]) 06:41, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Nun, ich habe mal versucht zu recherchieren, ob ich dazu was finde, ich habe nichts dazu gefunden, also wäre ich bisher bei Löschen, außer jemand findet noch was dazu. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 08:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:'''Löschen''', Wikipedia ist kein Wörterbuch. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:37, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Punkt zwei wird im Zielartikel nicht erwähnt, ist also unbelegt und gilt somit bis zum Beleg des Gegenteils als Theorieetablierung. --[[Benutzer:Jbergner|Jbergner]] ([[Benutzer Diskussion:Jbergner|Diskussion]]) 10:39, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Eventuell (umgangssprachliches?) Juristendeutsch, aber selbst wenn sich das belegen ließe wäre, Wenn überhaupt, eine BKL 2 angesagt. Also Artikel zu Veranstaltung i.S.v. Event auf das Lemma und ggf. dort einen Begriffsklärungshinweis. Wie gesagt, wenn überhaupt.--[[Benutzer:Schreckgespenst|Schreckgespenst]] • [[Benutzer Diskussion:Schreckgespenst|Buh!]] 11:53, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Dazu müsste erstmal jemand eine Quelle ausgraben, in der das Wort in diesem Sinne gebraucht wird. Irgendeine.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 13:14, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
--[[Benutzer:Nolispanmo|Nolispanmo]] [[Benutzer_Diskussion:Nolispanmo|<small>Disk.</small>]] [[WP:MP|<small>Hilfe?</small>]] 17:11, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Rolf Kutschera (Zeichner)]] (LAZ) ==<br />
<br />
Diesen verwaisten Nicht-Artikel braucht niemand. Offizieller Löschgrund: Qualität für einen Personenartikel nicht ausreichen. --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:14, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Kein Artikel - Löschen. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 08:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
: In der DNB finden sich noch fast 150 weitere Bücher (meist Billigtitel von Eichborn und einigen andren Verlagen), die Kutschera illustriert hat, die aber nicht dem Personeneintrag zugeordnet wurden. Damit erfüllt Kutschera eindeutig die RKs. Aber ich kriege tatsächlich auch nicht mehr Artikeltext hin. Und die Musikauftritte als ''Rockn Rollf Berlin'' geben gar nichts her. ''Sieben Tage''. --[[Benutzer:Jergen|jergen]] [[Benutzer Diskussion:Jergen|?]] 10:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Ohne Zweifel relevant! Kutschera macht es einem aber nicht leicht, etwas zu seinem Leben zu finden. Ich habe mich trotzdem bemüht, etwas zu „zitronisieren“. Die Quellen sind nicht immer ganz überzeugend, und zum Lehrauftrag habe ich leider nichts gefunden. --[[Benutzer:Rundstef|Rundstef]] ([[Benutzer Diskussion:Rundstef|Diskussion]]) 17:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Nach dem Ausbau von Rundstef ist der Artikel nun für einen Personenartikel absolut ausreichend. Die Löschbegründung trifft also nicht mehr zu. MfG --[[Benutzer:Natascha W.|Natascha W.]] ([[Benutzer Diskussion:Natascha W.|Diskussion]]) 19:28, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::na dann der Naechste LAE--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:28, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::LAZ. Artikel weiterhin lückenhaft und verwaist.--[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 06:14, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Christoph Marik]] (LAZ) ==<br />
<br />
Dem Artikel fehlt grundlegende Qualität. Zum Beispiel werden im Einleitungssatz zwei Sportarten genannt. Im Text steht aber nicht, als was er an den Veranstaltungen teilnahm. Offizieller Löschgrund: Verstoss gegen [[Wikipedia:Artikel_über_lebende_Personen#Verlässliche_Belege]] --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:19, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Mit zwei Olympiateilnahmen sicher kein Löschkandidat.--[[Benutzer:Schreckgespenst|Schreckgespenst]] • [[Benutzer Diskussion:Schreckgespenst|Buh!]] 08:25, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Sehe ich auch so. Wenn dort steht, dass er Fechter war und seit 2008 Schiedsrichter, ist auch klar in welcher Sportart die Teilnahmen vor 2008 waren (nicht dass das ein Löschgrund gewesen wäre). Belege wurden teilweise nur in der Zusammenfassungszeile genannt, müsste man nacharbeiten, aber der Baustein ist schon drin und ich sehe da nichts offensichtlich falsches.--[[Benutzer:Berita|Berita]] ([[Benutzer Diskussion:Berita|Diskussion]]) 09:37, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Prinzipiell erfüllt er die RK durch die Olympia-Teilnahmen und den Weltcup-Sieg (dort steht 2x, auf der Seite der FIE aber nur einmal (https://fie.org/athletes/1651)) ja schon. <br />
:::Aber: die dort hinterlegten Quellen sind dünn. Seine eigene Homepage als Anwalt dient in Teilen dazu. Ich habe nun einen Artikel gefunden und angehängt. Aber da muss jemand echt mal tiefer rein. Daher: der Lückenhaft-Baustein ist schon richtig, müsste halt "nur" abgearbeitet werden. --[[Benutzer:Alex muc86|Alex muc86]] ([[Benutzer Diskussion:Alex muc86|Diskussion]]) 09:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Trollantrag. Der Weblink zu Olympedia (bzw. dem Vorgänger sports-reference), aus dem die Olympiateilnahmen zweifelsfrei hervorgehen, war schon seit mindestens 2014 im Artikel. --[[Benutzer:RobNbaby|Robbenbaby]] ([[Benutzer Diskussion:RobNbaby|Diskussion]]) 11:03, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Der Löschgrund ist nicht fehlende Relevanz. Also kein Trollantrag. Allerdings glaube ich auch nicht an eine Löschung. Muss halt jemand seine Freizeit opfern. Ich fange schon mal an.--[[Spezial:Beiträge/81.200.199.162|81.200.199.162]] 11:23, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Etwas Zeit wurde schon geopfert, gerne weitermachen. LAZ/LAE könnte aber längst erfolgen. Die beiden Gesamtweltcupsiege waren ein Missverständnis; Sieger der Saison 2002/2003, nicht Sieger der Saisonen 2002 ''und'' 2003.--[[Benutzer:Schreckgespenst|Schreckgespenst]] • [[Benutzer Diskussion:Schreckgespenst|Buh!]] 11:25, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Der Grund war "Verstoss gegen [[Wikipedia:Artikel_über_lebende_Personen#Verlässliche_Belege]]". Ein verlässlicher Beleg war als Weblink aber seit über einem Jahrzehnt gut sichtbar vorhanden. So etwas ist imho ein Musterbeispiel eines Trollantrags. Es gibt eine Qualitätsicherung und ein (zugegebenermaßen inaktives) Fachportal. Das wäre die richtige Anlaufstelle gewesen. --[[Benutzer:RobNbaby|Robbenbaby]] ([[Benutzer Diskussion:RobNbaby|Diskussion]]) 12:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::Dann mal ganz kurz: @[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]]: Wie hier einige schon schrieben ist ja die Relevanz durch den angehängten Olympedia-Link belegt. Daher würde ich vorschlagen, dass du den Löschantrag entfernst. Die QS läuft ja nun auch, daher ist der Artikel auch jetzt schon deutlich besser als vorher. --[[Benutzer:Alex muc86|Alex muc86]] ([[Benutzer Diskussion:Alex muc86|Diskussion]]) 12:40, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:LAZ --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 16:46, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Alfred Anton Ruscher]] ==<br />
<br />
Keine Relevanz. Es genügt nicht irgendwas zu erfinden. Es muss auch verwendet werden. Der Artikel ist verwaist, da weder in [[Kupplung (Bahn)]] noch in [[Hemmschuh]] seine Erfindungen erwähnt werden. --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:26, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Dazu auch noch vollständig unbelegt. In dieser Form loeschen. --[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:29, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wenn selbst Röll nix hat, bleibt nur '''löschen'''. Gruß--[[Benutzer:Gunnar1m|Gunnar1m]] ([[Benutzer Diskussion:Gunnar1m|Diskussion]]) 17:30, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::reicht offensichtlich nicht. --[[Benutzer:Gmünder|Gmünder]] ([[Benutzer Diskussion:Gmünder|Diskussion]]) 22:16, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
::::So, wie es da steht, sicher löschfähig. Die Patentschriften sollten sich allerdings auftreiben lassen, ebenso Belege für die immer noch aktuelle Benützung seiner Erfindungen. Anscheinend ist ja ein vermutlicher Nachfahre auch mit am Artikel "dran". Vielleicht könnte man diesen daher in seinen BNR schieben und warte, was von den angekündigten Ergänzungen da noch kommt und eine Relevanz belegt. --[[Benutzer:Chriz1978|Chriz1978]] ([[Benutzer Diskussion:Chriz1978|Diskussion]]) 10:40, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Władysław Wagner]] ==<br />
<br />
Es ist keine Relevanz dargestellt. Als erster Pole umsegelte er die Welt. Was kommt demnächst? Der erste Portugiese auf dem Matterhorn? --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 07:32, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Ich helfe Wikipedia (wie im Artikel gewünscht), indem ich das Ergebnis meiner Recherchen präsentiere, aber in dem Fall nichts einfüge, weil ich glaube, dass die Relevanz (nach heutigen Maßstäben) auf wackeligen Beinen steht. Geleistet haben die beiden Burschen allerdings weit mehr, als viele andere, die sich rühmen können, Teil der Wikipedia zu sein. Egal, hier das Ergebnis meiner Nachschau bei ANNO: <br />
<br />
''Im Sommer 1933 haben zwei polnische „See-Pfadfinder“, der 18jährige Wladislaw Wagner und sein Begleiter Rudolf Korniosky, ihren Heimathafen Gdingen verlassen, um in einem 28 Fuß langen Seegelboot eine Reise um die Welt anzutreten. Nun haben sie Sydney in Australien erreicht, nachdem sie durch viele Häfen Dänemarks, Schwedens, Hollands, Frankreichs, durch Biskaha nach Casablanra (Marokko-und dann nach Dakar gekommen sind. Dakar bildete den Ausgangspunkt für eine 2000 Meilen lange Fahrt auf dem Atlantischen Ozean. etc. etc.)''<br />
<br />
:Mehr dazu im Jugend Tagblatt (Beilage der) Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 11. Juli 1936 [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwg&datum=19360711&query=%22Wladislaw+Wagner%22~10&ref=anno-search&seite=18]. Gruß --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:38, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wenn ich den polnischen Artikel richtig verstehe hat er auch zwei Bücher geschrieben und wurde posthum mit dem [[Verdienstorden der Republik Polen]] ausgezeichnet. Mehr gibt mein Polnisch nicht her.--[[Benutzer:Hinnerk11|Hinnerk11]] ([[Benutzer Diskussion:Hinnerk11|Diskussion]]) 23:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Derzeit vor allem auch kein Artikel. 7 Tage zum Ausbau--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:29, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::...und das ist noch immer so. --[[Benutzer:Gmünder|Gmünder]] ([[Benutzer Diskussion:Gmünder|Diskussion]]) 22:17, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Diesen Artikel auf Vordermann zu bringen wäre Sache des Autors. Ich habe leider keine Zeit dafür, obwohl sich was draus machen ließe. Material wäre ja schon auf der von mir geposteten Webseite genug vorhanden. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 13:31, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Angelo Serdar Basar]] ==<br />
<br />
Trotz umfangreicher Produktionsliste keine Relevanz nach [[WP:RK]] dargestellt. Nur Nebenrollen und Provinztheater. Im Übrigen zweifelhafte Artikelqualität (''Das Erlebnis und Ergebnis der Aufführung von der 5. Klasse war für Angelo Serdar ein Schlüsselerlebnis, denn hier bekam Basar das erste Mal das Gefühl anerkannt zu werden und dies wurde durch tosendem Applaus vom Publikum untermalt.'') Der Bearbeitername lässt auf SD bzw.[[WP:IK]] schließen. -- [[Benutzer:Katanga|Katanga]] ([[Benutzer Diskussion:Katanga|Diskussion]]) 07:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:''"deutsch-türkisch-italienisch-griechisch-bulgarisch"'' - das dürfte jedenfalls rekordverdächtig sein. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 13:00, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Provinztheater spricht nicht gegen Relevanz. Ich erinnere an dieser Stelle an die [[Wikipedia:Relevanzkriterien#B%C3%BChne|RK für Darstellende Künstler]]: „Als relevant gelten Schauspieler, ..., die – in mindestens drei Inszenierungen an staatlichen, städtischen ''oder professionell betriebenen privaten Bühnen'' in wesentlicher Funktion mitwirkten.“ Als professionelle Bühne qualifizieren zumindest das Theater am Olgaeck und das Theater SpielBANDE, unabhängig von der Größe oder der Verortung des Hauses in der Provinz. Ich kann hier mindestens 3 Hauptrollen erkennen: Professor Trödelsocke, Nasredin und Dr. Darko. Ich plädiere daher für '''Behalten''', aber exzessive Überarbeitung der Rechtschreibung und dieser fürchterlichen Tabellen in der QS -> Reduktion auf Normalmaß und in das übliche Format. Die Filmliste muss dringend überarbeitet werden, aber die gibt auch durchaus was für die Relevanz her, ich sehe da ein paar Vorabendserien, das ist nicht alles unrelevant, nur wirr. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 10:35, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*'''Behalten''' Ich sehe es wie Grizma. Eindampfen und Glätten, nicht löschen. Die Tabellen sind außerdem rückwärts sorftiert. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 10:46, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Also, ich hab jetzt in der Filmografie mal angefangen. Da mischen sich Moderationen mit Games und offenbach auch Synchronrollen. Da müssten wir mal die Spreu vom Weizen trennen und das auseinanderklamüsern bzw. den irrelevanten Kram löschen. Ich denke, dass die genug für die Relevanz hergbit. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 14:23, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Nachtrag: die Theaterrollen hab ich alle gecheckt. Das Theater am Olgaeck wird, Provinz hin oder her, durchaus überregional wahrgenommen. Die Rollen, die ich für die letzten Jahre gelistet habe, waren Hauptrollen, z. T. in Zweipersonenstücken. Das reicht von der Relevanz. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 16:31, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Novapax]] ==<br />
<br />
Relevanzzweifel. Mit 24 Mio. Euro Umsatz und 188 Mitarbeitern laut Jahresabschluss 2020 werden die [[WP:RKU|Einschlusskriterien für Unternehmen]] nicht erreicht. Allgemeine enzyklopädische Relevanz ist nicht erkennbar. Ein Großteil des Artikels beruht auf der vom Unternehmen selbst veröffentlichten Firmengeschichte. --[[Spezial:Beiträge/2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303|2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303]] 09:34, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:wurde 2022 schon mal während einer laufenden QS schnellgelöscht. --[[Spezial:Beiträge/2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303|2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303]] 09:36, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Was für ein Fancruft-Artikel, distanzlos und unenzyklopädisch. --[[Benutzer:Jbergner|Jbergner]] ([[Benutzer Diskussion:Jbergner|Diskussion]]) 10:44, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::wen es für die behauptete Bedeutung etwa in Sachen Design unabhängige Belege gäbe, könnte man drüber diskutieren. Zumindest bei raschem Suchen findet sich aber kaum eine entsprechende Rezeption. Umsatz/Beschäftigtenzahlen sprechen für '''löschen''' --[[Benutzer:Machahn|Machahn]] ([[Benutzer Diskussion:Machahn|Diskussion]]) 12:08, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Es würde mich sehr interessieren, in welchen Sammlerkreisen man Interesse an diesem Kassetten-Karussel hat; ich habe hier nämlich noch zwei von den Dingern herumstehen und werde sie nicht los. Was auf der anderen Seite - rein anekdotisch und unbelegt - tatsächlich für eine nennenswerte Verbreitung dieser Dinger spricht. (Ob von dieser Firma, weiß ich allerdings nicht; da gab es sicher verschiedene.)<br />
::::Die Beleglage ist natürlich verheerend; wenn man die Eigenbelege rausschmeißt, bleibt nichts mehr übrig. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 13:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
RKU nicht erfuellt, koennte prinzipiell ueber Bekanntheit der Produkte eventuell fuer RKA reichen, muesste aber entsprechend nachgewiesen werden--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:31, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Der Artikelersteller [[Benutzer:SchlauleBerlin]] hat auf seiner [[Benutzer Diskussion:SchlauleBerlin#Novapax|Diskussionsseite]] dem Bot, der ihn über meinen LA informiert hat, sehr ausführlich geantwortet. Ich hab versucht ihn darauf hinzuweisen, dass seine Beiträge dort, und grad noch als Antwort an einen Bot, vergebene Liebesmüh sind. Das hat er aber entweder nicht wahrgenommen oder ignoriert, denn er hat anschließend nochmal dem Bot geantwortet. Vielleicht kann ihn ja en angemeldeter Benutzer auf die Diskussion hier hinweisen? --[[Spezial:Beiträge/2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303|2A01:5241:64F:6100:0:0:0:A303]] 07:31, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Habe ich gemacht. Danke für Deine Aufmerksamkeit. --[[Benutzer:Carol.Christiansen|CC]] ([[Benutzer Diskussion:Carol.Christiansen|Diskussion]]) 07:43, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Tatsächlich finde ich die für die historischen Designprodukte interessant und durchaus nicht unrelevant. Etwa dieses markante Kassettenkarussell, das ist schon ein echter Klassiker. Der Artikel könnte noch etwas Überarbeitung vertragen, zumal im Prinzip auch nur auf eine einzige Quelle verwiesen wird. Ev. zur Bearbeitung und Ausbau zurück in den BNR? '''Behaltenswert.''' --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 19:23, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Maurice Ressel]] ==<br />
<br />
Die Relevanz der Person ist nicht dargestellt. --[[Spezial:Beiträge/2A01:598:A05D:BAAD:1:1:9C27:60C4|2A01:598:A05D:BAAD:1:1:9C27:60C4]] 10:11, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
: Das finde ich für einen Löschantrag angesichts des Abschnitts „Preise und Auszeichnungen“ ein wenig dünn. -- [[Benutzer:O.Koslowski|O.Koslowski]]<sup>&nbsp;[[Benutzer Diskussion:O.Koslowski|Kontakt]]</sup> 10:15, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
Nach Prüfung ist der Löschantrag gerechtfertigt. Wortreiche Selbstdarstellung, wenig Rezeption von außen. Die "Preise" sind bei näherem Hinsehen nicht so eindrucksvoll. Ein IPA Award als Hauptpreis wäre schon etwas, aber in den Kategorien (vgl. [https://www.photoawards.com/categories/ hier]) gibt es seeehhr viele Preise. Ebenso PR Picture of the Year: Einer der Hauptpreise wäre was anderes als einer in den Kategorien, d.h. auf den nachgeordneten Rängen. Weder "lobende Erwähnung" noch "Nominiert" sind Preise. Wie in allen PR-lastigen Sachgebieten gibt es auch hier eine Inflation von Preisen, von denen ggf. nur wnige zur Relevanz beitragen können.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 10:40, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Löschen''', stimme meinem Vorredner zu. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:42, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
::Wie leuchten doch alle Preise doch so rot. --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 15:30, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
'tschuldigung, war aus Zeitmangel längere Zeit nicht aktiv und stolpere hier über den Löschantrag. Was bitte ist an einer Auszeichnung wie den International Photography Awards mit Erstplatzierung, weiteren internationalen Preisgewinnen (Erstsplatzierung) im Bereich der dokumentarischen Fotoreportage und einer Zweitplatzierung beim International Photographer of the Year Award nicht bedeutend genug? Der Fotograf wurde für seine Reportagearbeiten und im Bereich des dokumentarischen Fotos ausgezeichnet und hat ausschließlich für NGO's gearbeitet. Werbung oder PR kann und vermag ich hier nicht erkennen. Ich habe seine Reportagearbeiten wahrgenommen und seine Bilder haben mich sehr berührt. Darüber hinaus hat er eine bewegte und bewegende Lebensgeschichte, die mich genug interessierte, um mich an einem Artikel zu versuchen. Dazu habe ich sowohl Artikel als auch sämtliche Preise auch noch akribisch belegt. Dann gibt es klar ersichtlich das international recht bekannte und gut dokumentierte Projekt Skate-Aid, das er mit seiner Arbeit unterstützt hat. Ich bitte doch sehr, hier nicht beleidigend für die beschriebene Person über den Tellerrand hinauszuschießen und anhand der belegten Nachweise für '''behalten''' zu urteilen. --[[Benutzer:Kolkrabi|Kolkrabi]] ([[Benutzer Diskussion:Kolkrabi|Diskussion]]) 15:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Eine bewegende und berührende Lebensgeschichte ist leider kein ausreichendes Relevanzkriterium. Wie oben bereits erwähnt hat er nicht den 1. Platz ''des'' IPA gewonnen, sondern eine Erstplatzierung in einer Kategorie geholt. Dass eines seiner Projekte gut dokumentiert ist, ist unerheblich, auch schlecht dokumentierte Dinge können Relevanz haben, worauf es ankommt ist die Rezeption. Der Artikel mag zwar viele Einzelnachweise haben, aber es ist auch wichtig, dass diese geeignete Quellen sind. Beim Blick in die Einzelnachweise finden sich dort vor allem Privatwebsiten, Youtubevideos und ähnliche Dinge, die als Quelle nicht geeignet erscheinen. Bei einem Fotografen wären das vor allem gedruckte Literatur, in solcher wird er wegen mangelnder Relevanz aber halt eher nicht auftauchen. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:20, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
::Nicht leicht. Ich finde zumindest bei einem Google-Schnellcheck doch einiges an Presse, sowohl als Survivalexperte als auch als Fotograf. So immerhin im [https://www.netflixwoche.de/artikel/die-uberlebenschancen-stehen-schlecht-ein-survival-experte-uber-keep-breathing Netflix-Magazin], ein ziemlich ausführliches Porträt im [https://berliner-abendblatt.de/2022/12/08/aufs-schlimmste-bestens-vorbereitet-preppen-fuer-den-ausnahmezustand/ Berliner Abendblatt], in der [https://www.bild.de/unterhaltung/tv/tv/tatort-inspektor-das-steckt-hinter-dem-offenen-ende-75961984.bild.html Bildzeitung] (okay, okay, die wollen wir als Beleg nicht, aber das ist zumindest ein Bekanntheitsindikator), Mitwirkung in einer [https://www.wunschliste.de/person/maurice-ressel/safahri-eine-reise-zu-den-elementen/folgen Sky-Serie namens SaFahri] (muss ich noch kurz ausrecherchieren), [https://www.op-marburg.de/lokales/marburg-biedenkopf/marburg/blackout-so-bereitet-sich-survival-experte-maurice-ressler-auf-notfallsituationen-vor-6GU75F3ZJFFJRI4MYAS6STFGYE.html Oberhessische Presse Marburg], dazu als Fotograf über seine Arbeit etwa im [https://internationalphotomag.com/maurice-ressel-faces-of-tuberculosis/ International Photography Magazine] und Erwähnung mit SkateAid in den [https://www.wn.de/muenster/titus-bringt-das-skateboard-an-den-hindukusch-2032692?&npg Westfälischen Nachrichten]. Ich schaue mal, ob ich das eingearbeitet kriege. Das ist durchaus breit gestreut und nicht auf eine Region beschränkt. Die Auszeichnungen mögen nicht der [[World Press Photo Award]] sein, sie rangieren aber auch nicht auf der Ebene des [[Bäckerblume]]-Preisausschreibens. Ob die Nominierungen in die Liste gehören, ist sicherlich diskutierbar. Seine Arbeiten für die NGOs erschienen entsprechend in der Presseberichterstattung über die Organisationen und dazu gehören große Organisationen wie Misereor, SOS Kinderdörfer etc. Fotos im [https://www.stern.de/wirtschaft/geld/ratgeber-geldanlage/warum-sich-dieser-manager-entschieden-hat--winzer-zu-werden-7393348.html Stern]. In der Summe plädiere ich für '''Behalten'''. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:00, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[EPOS Bio Partner Süd GmbH]] ==<br />
<br />
Also die Relevanz erschließt sich so nicht. die harten RK werden mit 21 Mio. Umsatz und 75 Mitarbeitern verfehlt, besondere Innovation erkenne ich auch nicht. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 11:07, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Kriterien meilenweiter verfehlt. '''Löschen'''--[[Benutzer:Machahn|Machahn]] ([[Benutzer Diskussion:Machahn|Diskussion]]) 11:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Eine breite Palette an gelber und weißer Frische... Ist das Malerbedarf? Löschen --[[Benutzer:AHZ|ahz]] ([[Benutzer Diskussion:AHZ|Diskussion]]) 14:16, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:...oder das, was du mit dem Hubwagen aus dem Laden ziehen kannst. [[Datei:Smiley_lol.gif]] '''Löschen.''' --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 16:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Behalten''', schon wegen des blöden Emojis. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
RKU nicht erfuellt, allgemeine Relevanz nicht ausreichend dargestellt--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:32, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:EPOS ist als Fachgroßhandel für Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung ein spezialisiertes Unternehmen und einer der absoluten Pioniere in diesem Marktsegment. Gegründet von Hermann Oswald und Georg Schweisfurth, zwei Gründern der [[Basic AG|BASIC]], ist das Unternehmen angetreten, den Absatz von Bio-Produkten durch ein neues Marktsegment deutlich zu erweitern und die beiden Bereiche Bio und AHV einander näher zu bringen.<br />
:Als langjähriger Partner der Bio Verbände ([[Biokreis]], [[Bioland]], [[Naturland]] und [[Demeter (Deutschland)|Demeter]]) ist EPOS auch Teil politischer und akademischer Projekte, so z.B. Mitglied im „'''Kompetenzteam AHV“''' des [[Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft|BMEL]] und des „'''Zukunftsdialogs Landwirtschaft'''“ der Baden-Württembergischen Landesregierung.<br />
:Die EPOS bzw. ihre Dienstleitungen sind sehr wohl innovativ.<br />
:In bayrischen Kantinen soll es bis 2023 einen Anteil von mindestens 30 Prozent an – wenn möglich regionalen - Bio-Lebensmitteln geben.<br />
:EPOS ist derzeit der einzige Anbieter mit einer Sortimentsliste aus der Tellergerichte hervorgehen, deren Bestandteile alle mit dem Bayrischen Bio Siegel ausgezeichnet sind.<br />
:Mit dem Ziel „30 Prozent Bio in Bayern bis 2030“ vor Augen, haben Einrichtungen somit bei EPOS die einzigartige Möglichkeit, alle benötigten Produkte über einen Lieferanten zu beziehen.<br />
:Zudem gilt EPOS als Vorreiter für die Versorgung von Großverbrauchern mit Bio-Lebensmitteln in großen Abpackungen. Viele Bio-Lebensmittel gab es früher nur in kleinen Abpackungen – dieses Angebot laufend zu erweitern und dadurch mehr Bio-Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung zu ermöglichen ist das erklärte Ziel des Unternehmens.<br />
:Mit der EPOS Eigenmarke „Echt Bio für Großverbraucher“ stellt EPOS Produkte im Großgebinde zur Verfügung, wenn es sonst kein anderer Produzent abpackt oder sich zu produzieren traut. --[[Benutzer:EPOS Bio|EPOS Bio]] ([[Benutzer Diskussion:EPOS Bio|Diskussion]]) 10:43, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Bioprodukte zu verkaufen ist keine besondere Innovation. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 18:31, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Die behauptete Vorreiterrolle ist eine Nische und unbelegt. Löschen. --[[Benutzer:UM Kehr|UM Kehr]] ([[Benutzer Diskussion:UM Kehr|Diskussion]]) 10:53, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Nach der Lektüre sehe ich nicht einmal genügend Relevanzmerkmale für eine siebentägige Diskussion. --[[Benutzer:Chuonradus|Chuonradus]] ([[Benutzer Diskussion:Chuonradus|Diskussion]]) 10:57, 19. Jan. 2023 (CET)--[[Benutzer:Chuonradus|Chuonradus]] ([[Benutzer Diskussion:Chuonradus|Diskussion]]) 10:57, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Gerhard Polzar]] ==<br />
<br />
Relevanz nicht erkennbar. Da werden zwar zig Publikationen aufgeführt, aber kein einziges Buch aus einem lektorierten Verlag; auch die Dissertation wurde nur im Hochschulbereich veröffentlicht. Die genannten Co-Autorenschaften sind beim genaueren Blick auch keine, sondern beziehen sich auf einzelne Seiten. Externe Belege für eine irgendwie geartete Relevanz der Artikelperson fehlen vollständig. Der Text liest sich insgesamt wie ein bestellter Werbetext für die Artikelperson. --[[Benutzer:Jergen|jergen]] [[Benutzer Diskussion:Jergen|?]] 12:31, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Im Bereich der Zahnmedizin/Kieferorthopädie ist er durchaus relevant. Evtl. kann ja mal jemand aus dem Portal:Zahnmedizin was dazu sagen. Die Professur ist zudem allein schon relevanzstiftend. Seine Bücher werden auch in der Wikipedia genannt. Die sind natürlich, da in einem wenig publikumsrelevanten Bereich veröffentlicht, wenig interessant für Verlage, aber umso mehr für die interessierten Kieferorthopäden. Die Vielzahl der Veröffentlichungen zeigt auch, dass Polzar durchaus neue Methoden und Erkenntnisse erforscht und dann auch publiziert. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 12:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::In der Wikipedia genannt zu werden ist kein Relevanzkriterium. Herr Polzar hat keine Veröffentlichung in einem relevanten kieferorthopädischen Fachmagazin platziert. (Liste: https://www.scimagojr.com/journalrank.php?category=3505). Die Erkenntnisse reichen vermutlich nicht für eine Platzierung eines entsprechenden Artikels. Die Professur könnte relevanzstiftend sein, ist aber solitär etwas dünn. Ausserdem taucht er im Vorlesungsverzeichnis der Uni nicht erkennbar auf. Die Veröffentlichungen sind größtenteils in einem von ihm selbst herausgegebenen Blattes oder des Vereins, in dem er Mitglied ist. Er hat in keinem anerkannten Fachbuch als Autor mitgearbeitet. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 13:28, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Hier kann man das Alignerfachbuch von Prof Dr. Polzar bestellen https://www.thalia.de/suche?sq=9783848220816 --[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 18:04, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Das Buch ist ein Eigenverlag ohne externes Lektorat. In dem Sinne kein klassisches Lehrbuch mit wissenschaftlichem Charakter. --[[Spezial:Beiträge/2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8|2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8]] 18:58, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Die Person erfüllt meiner Meinung nach nicht im Entferntesten die Relevanzkriterien lebender Personen. Werk und Arbeitsleistung sind eher nicht von herausragender Bedeutung.<br />
<br />
<br />
Zitat:<br />
Als Anhaltspunkt kann dienen: Die Person ist<br />
* wegen ihrer Beteiligung an historischen, politischen oder sonstigen nachrichtenwürdigen Ereignissen bekannt,<br />
* eine weit bekannte Persönlichkeit aus der Unterhaltungsbranche (wie Fernseh- und Filmproduzenten, Regisseure, Schauspieler mit einer Hauptrolle oder mehreren Nebenrollen in kommerziell vermarkteten Werken),<br />
* Autor, Herausgeber, Fotograf, Musiker, Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur oder andere Person, deren Werk oder Arbeitsleistung als herausragend anerkannt und dauerhaft Teil der Geschichte des Fachgebiets geworden ist,<br />
* in mehreren Publikationen der Verfassungsschutzbehörden namentlich hervorgehoben,<br />
* nachgewiesener Träger eines hohen Ordens (beispielsweise [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz]]),<br />
* als [[Gerechter unter den Völkern]] ausgezeichnet.<br />
<br />
Auch im Bereich Wissenschaft ist keine erkennbare Relevanz vorhanden:<br />
Als enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird. Dies gilt zumeist für Wissenschaftler, die:<br />
* eine Professur an einer anerkannten Hochschule erreicht haben (jedoch keine Juniorprofessuren)<br />
Enzyklopädisch relevant sind Wissenschaftler, die:<br />
* einen anerkannten [[Liste von Wissenschaftspreisen|Wissenschaftspreis]] erhalten haben (etwa [[Wolf-Preis]] oder [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis|Leibniz-Preis]]),<br />
* aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen international anerkannt sind,<br />
* Inhaber eines hohen Amtes innerhalb einer weiterführenden Lehranstalt sind (zum Beispiel [[Rektor]]en oder Präsidenten einer [[Hochschule]]) oder<br />
* Erstbeschreiber oder (wissenschaftlicher) Namensgeber<br />
** einer [[rezent]]en oder [[fossil]]en Organismengruppe oder Art (Pflanzen, Tiere, Bakterien, Viren usw.) oder<br />
** eines [[Mineral]]s oder [[Gestein]]s sind.<br />
Die Bedeutung der Forschungsarbeit des Wissenschaftlers soll im Artikel erkennbar sein. Insbesondere ist es nicht ausreichend, ausschließlich den Lebenslauf des Forschers von Geburt über Schule und Studium bis zur Professur zusammenzufassen.<br />
{{unsigniert|Mwk|13:03, 17. Jan. 2023 (CET)}}<br />
::Ja, und die in den Relevanzkriterien geforderte Professur (und das ist keine Juniorprofessur) ist gegeben. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 13:14, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Als jemand, der bereits exzellente Artikel verfasst oder an diesen mitgearbeitet hat, sollte Ihnen auffallen, dass die alleinige Professur als erfülltes Relevanzkriterium etwas dünn ist, zumal keine regelmäßige Lehrveranstaltung gegeben wird. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 13:31, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Die Division of Orthodontics; Faculty of Dentistry der Khon Kaen University kennt in ihrem Staff keinen Gerhard Polzar. Publikationen unter diesem Namen gibt es ebenfalls nicht. Wenn er da tätig ist oder gewesen sein sollte, dann jedenfalls nicht als Wissenschaftler.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 13:34, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::War wohl nur ’ne Gastprofessur, im gleichen Jahr war er anscheinend auch noch in Sevilla ([https://www.kfo-ig.de/fortbildung/m%C3%B6glichkeiten-und-grenzen-der-aligner-therapie?id=39 Tab „Referenten“]), da blieb wohl keine Zeit für Veröffentlichungen. --[[Benutzer:Sabrieleauftistik|Sabrieleauftistik]] ([[Benutzer Diskussion:Sabrieleauftistik|Diskussion]]) 14:35, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Nein, es handelt sich um eine ordentliche Professur. Eine Gastprofessur hatte Polzar dort vorher (bis Dezember 2008). Einen Scan der entsprechenden Urkunde und der Anerkennung durch das Hess.Min.f.Wissenschaft und Kunst habe ich an das Support-Team mit der Bitte um Bestätigung geschickt. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 14:41, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Die Professur alleine ist doch ohne erkennbare wissenschaftliche Ergebnisse oder einer regelmäßigen Lehrveranstaltung einigermaßen wertlos. Könnte der Artikel eine Auftragsarbeit sein oder woher haben Sie so schnell die Urkunde? Der Professur liegt auch keine Habilitation zu Grunde, die man für eine "ordentliche" Professur streng wissenschaftlich benötigt. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 14:46, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Die Relevanz würde sich nicht als Professor ergeben, sondern als Wissenschaftler. Der Titel gilt gewöhnlich als Indiz dafür, dass es sich um einen relevanten Wissenschaftler handelt, schafft aber für sich betrachtet keine Relevanz. Die Mühe mit der Bestätigung ist also unnötig, da es sich ganz offensichtlich nicht um eine Forschungsprofessur handelt. Damit ist sie für die Relevanzbetrachtung unerheblich.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 15:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/thaiortho/ dort finden Sie die ältere Webseite mit der vergebenen Prof. Titel --[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 18:01, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Das ist nicht ausreichend. Die Relevanzkriterien der Wikipedia beschreiben das genau. <br />
<br />
::::::"Als enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird. Dies gilt zumeist für Wissenschaftler, die: eine Professur an einer anerkannten Hochschule erreicht haben." Da steht "zumeist", das ist kein alleinig ausreichendes Kriterium. Die wissenschaftliche Expertise ist dadurch nicht automatisch gegeben und muss hier auch bezweifelt werden. Die Person ist jedenfalls in der einschlägigen Fachliteratur oder Fachsymposien relevanter Fachgesellschaften nicht in Erscheinung getreten. Die einzige bisher unter externer Kontrolle und wissenschaftlicher Beurteilung erbrachte Arbeit scheint dessen Dissertation zu sein. --[[Spezial:Beiträge/2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8|2003:D9:D72A:100:6891:C317:E65F:65D8]] 18:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Wer die Publikationen liest, findet aber erstaunliche Dinge und wegweisende neue Diagnostik und Therapieansätze, für welche die Unis viel zu lange brauchen, bis das umgesetzt wird. Doch schon erstaunlich das er schon 2012 ein Fachbuch zur Alignertherapie mit kompletten Fallbeispielen und neuen Anwendungsmethoden veröffentlicht hat. Ein Content, der erst heute zum Mainstream der Kieferorthopädie zu konvertieren beginnt. Bis heute hat es kein einziger Uniprofessor geschafft, ein ähnliches Werk zu veröffentlichen! {{unsigniert|24Doc|23:34, 17. Jan. 2023 (CET)}}<br />
::Der Sockenpuppenaufmarsch beginnt...--[[Spezial:Beiträge/94.134.109.253|94.134.109.253]] 23:57, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::... sagt eine Einweg-IP!<br />
:::Die Benutzerbeiträge sprechen übrigens eher weniger für eine SoPu. --[[Benutzer:Elop|Elop]] 12:03, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wissenschaftliche Relevanz ist keine Frage der Selbstwahrnehmung oder "interessanten Ansätzen", sondern das Ergebnis von Anerkennung und Würdigung der Ansätze in der einschlägigen Fachliteratur oder Fachvorträgen bei entsprechenden Symposien oder Aufträgen für Forschung und Lehre. Dies ist nicht erkennbar. Das kann sich ja ändern, wenn sich die "interessanten Ansätze" z.B. in einer Leitlinie oder einem Standardwerk wieder finden. Dass Patienten mit Kreuzbiss, Schmalkiefer und Distalbisslage häufiger an Erkrankungen des respiratorischen Systems leiden, lernen Studenten im achten Semester. Ein selbst verlegtes Buch mit einer Aneinanderreihung von Fallbeispielen, selbst organisierte Vorträge und Artikel in selbst verlegten Zeitschriften sind, wie bereits erörtert, kein wissenschaftliches Werk eines herausragenden Wissenschaftlers. Wikipedia ist keine Plattform, das Google-Ranking oder die Selbst- und Fremdwahrnehmung zu steigern. https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 08:08, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Welche selbst verlegten Zeitschriften meinst du? Es mag ja sein, dass dir die Argumente ausgehen, aber Herr Polzar ist nicht Verleger der KFO-intern oder des [[Quintessenz (Verlag)|Quintessens-Verlags]]. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 09:12, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
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::::Die KFO-IG ist eine private Interessenvertretung und ein Verein, in dem der Autor Mitglied ist. Die Zeitschrift ist das Vereinsmagazin. Die Auflagenstärke kenne ich nicht und die Zeitschrift gilt nicht als wissenschaftliche Basisliteratur. Die Diskussion dreht sich hier im Kreis. Die Admins mögen darüber befinden. Mein POV: Die Person zählt nicht zu dem Personenkreis der herausragenden Wissenschaft gemäß den Leitlinien der Wikipedia. --[[Spezial:Beiträge/2.247.245.119|2.247.245.119]] 09:25, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Richtig ist, das die KFO-IG ein eingetragener Verein ist, in dem mehrere hundert Kieferorthopäden Mitglied sind, da dieser Verein insbesondere innovative und wissenschaftlich evidenzbasierte Lösungen fördert. Das Vereinsmagazin "KFO-Intern" ist eine wissenschaftliche Fachzeitschrift für die Kieferorthopädie. Sie hat seit über 20 Jahren eine ISSR-Nummer und ist obendrei DOI-registriert. Mithin als einzige deutschsprachige Fachzeitschrift überhaupt. Insoweit ist sie nicht nur wissenschaftlich zitierfähig, es schreiben auch anerkannte habilitierte und an Universitäten lehrende Professoren wissenschaftliche Artikel. Und Prof. Polzar hat einige wegweisende Artikel über Behandlungsformen und vor allen Diagnostik, die heute durchaus als Standard anerkannt sind. Darüber hinaus hat er viele Kurse (nicht nur für die KFO-IG) gegeben, deren Teilnehmer davon erheblich profitieren können und insbesondere schwierige Fälle in der Kieferorthopädie besser behandeln können. Ich sehe hier viele Meldungen, wo erkennbar ist, dass die Autoren keine Ahnung von Kieferorthopädie haben und meinen, sich hier wichtig machen zu können. Ingo Braun, Geschäftsführer der KFO-IG und Chefredakteur der "KFO-Intern". --[[Spezial:Beiträge/79.250.29.119|79.250.29.119]] 14:03, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Dann würde ich sagen, liegen wir im Patt. Von Ihrer Seite und objektiv betrachtet kommen auch keine neuen Argumente. Es spricht ja nichts dagegen, bei neuen Erkenntnissen, die die Person zum Kreise der herausragenden Wissenschaftler in der Wikipedia zu führen. Nur für diesen Anlauf ist es halt etwas dünn. Für einen Wissenschaftler sollte die Selbstwahrnehmung so weit reichen das einzusehen. Ein Schmetterling macht noch keinen Sommer, sollte doch vielleicht eine Veröffentlichung im Kreise der anerkannten wissenschaftlichen Literatur landen, macht einen das auch noch nicht zum herausragenden Wissenschaftler. Tut mir leid, aber ich weiss, wie schwer es ist, einen Artikel in einem "echten" Fachjournal mit angemessener wissenschaftlicher Anerkennung zu platzieren. Die Verlage haben da ihre Kriterien, auch wenn die nicht jedem schmecken. Die Einreichungen werden von einer Kommission geprüft und lektoriert und dann veröffentlicht. Das kann die Person offensichtlich leider nicht vorweisen. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 11:07, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::MwK sollte sich eigentlich nicht mehr an der Diskussion beteiligen!<br />
:::Tut er aber trotzdem und führt im Wesentlichen die Diskussion an, obwohl man ihm Befangenheit unterstellen muss. Es hat den Anschein als hätte er diesen Löschantrag eingefädelt, denn zu schnell reagiert er, nach 12-jähriger Wikipedia - Abstinenz auf den Antragsteller @[[Benutzer:Jergen|Jergen]] (der komischerweise mit Medizin gar nichts am Hut hat!)<br />
:::Zudem äußert er sich über die Therapie seines konkurrierenden Kollegen vor Ort negativ. Das verletzt die Wikipette und ist bösartig und hat auch rufschädigenden Charakter für Polzar.<br />
:::Zudem ist er ja kein Kieferorthopäde, sondern nur Allgemeinzahnarzt und maßt sich hier Kompetenzen an, ähnliches ist auch von Partynia zu befürchten.<br />
:::Hat es Polzar nötig Google Ranking zu schaffen? Nein, bei Fachbegriffe wie der Deckbiss https://www.google.com/search?q=Deckbiss&rlz=1C1GCEU_deDE923DE931&sourceid=chrome&ie=UTF-8 ist Polzar sowohl mit Bild als auch mit Text auf der ersten Seite in Google. Wikipedia erscheint erst auf der dritten Seite an dritter Stelle. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen, die hier aufgeführt werden könnten, wie [[Tiefbiss]] [[Rückbiss]], [[Kieferoperation]] oder [[Distraktionsosteogenese]] etc. Das Argument kann hier keinesfalls auch nur im Ansatz gelten! Umgekehrt, profitiert Wikipedia mit dem Eintrag Polzar im kieferorthopädischen Bereich erheblich!<br />
:::Also wer prüft, stellt west, dass dies eine von Neid und Konkurrenzdenken geprägte Unterstellung von MwK zu sein scheint. --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 18:06, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Löschen''', stimme [[Benutzer:Mwk|Mwk]] da ganz zu. {{unsigniert|Carl Ha|10:30, 18. Jan. 2023 (CET)}}<br />
::'''Behalten, ''' Hier noch einige Fakten, was die wissenschaftliche Tätigkeit und Publikationen betrifft:<br />
::Quintessenz zu ist der renommierteste zahnärztliche Fachverlag. Man sieht, dass Polzar sehr wohl in Quintessenz veröffentlicht hat (2003,2005, 2006,2008), ein Beispiel: https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/mrt-systematik-strukturen-befunde.pdf laut Wikipedia [[Quintessenz (Verlag)]]<br />
::Ebenso ist KFO-Intern bei DOI gelistet (Voraussetzung für pub med oder google Med).<br />
::Die Auflage von KFO-Intern liegt bei 4.500 und erreicht damit jede KFO_Abteilung aller deutschen Universitäten und jeden praktizierenden Kieferorthopäden. Sie erscheint halbjährlich. Die Erreichbarkeit ist wesentlich größer als die aller anderen fachinternen Zeitschriften in Deutschland.<br />
::Man sieht, dass er sehr wohl die Anerkennung als Autor von Seiten der Wissenschaftler erhalten hat.<br />
::Vielleicht war sein Antrieb, in KFO-intern zu veröffentlichen, weil er dadurch mehr Kollegen erreicht oder er nicht in dem Korsett der großen Verlage gebunden ist, denn du vergibst mit einer Veröffentlichung bei Springer Quintessenz oder Elysiere sowohl all deine Bildrecht las auch die Recht auf die Publikation!<br />
::Wissenschaftliche Inhalte sind auf jeden Fall sichtbar. Beilspiel KFO Atmung MRT und die Ergebnisse zur Einengung des Pharynx (KFO-Intern). KFO und Distraktionsosteogenese und die Wirkung auf das Kiefergelenk (Quintessenz). Er lieferte erstmals neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Diagnostik des Kiefergelenkes in Quintessenz 2005 und in KFO Intern 2008). Nur als Beispiel, denn die anderen Veröffentlichungen zeigen auch viel mehr, als nur Fallbeispiele.<br />
::Veröffentlichung Quintessenz Distraktionsosteogenese von 2003 https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/transversale-distraktionsosteogenese.pdf , 2008 https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/kieferorthopaedie-asian-pacific-orthodontic-society-apos-2008.pdf und weitere z.B. zur KFO Atmung MR von 2010 erstmals 2006 KFO-Intern und Vorstellung Jahrestagung https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/mrt-hno-befunde/<br />
::Des Weiteren finden Sie hier weitere wissenschaftliche Veröffentlichungen der letzten 20 Jahre: https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/kieferorthopaedie/wissenschaftliche-veroeffentlichung/ und hier können Sie sich noch Veröffentlichungen anschauen welche für Patienten geschrieben worden sind, wie z. B. im Stadtjournal https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/kieferorthopaedie/veroeffentlichung/<br />
<br />
--[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 15:12, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:'''Behalten''', ich habe die Idee zu dem Artikel gehabt und irgendwann Hr. Polzar angesprochen. Nach 8 Jahren hatte ich ihn soweit, dass er da mitgehen wollte. Der war wirklich nicht scharf darauf, hier einen Artikel zu haben. Es tut mir inzwischen in der Seele weh, dass er diese Löschdiskussion lesen muss. Er braucht den Artikel sicher nicht als Werbung und was hier teilweise geschrieben wird, wird er als Unterstellung auffassen müssen. Was macht denn Polzar? Er veröffentlicht wie keine deutscher Professor an irgend einer Hochschule seine Forschungsergebnisse für jeden nachlesbar im Internet, ob Patient oder Behandler. Welcher "Hochschulprofessor" hat denn bis heute ein Buch über Aligner-Therapie veröffentlicht? Genau, keiner. Welcher Hochschullehrer treibt die Forschung im Bereich KFO voran und veröffentlicht regelmäßig die Ergenisse und Erkenntnisse? Ebenfalls, keiner. Für seine Homepage hat er seit bestimmt seit 10 Jahren eine Zertifizierung mit [[Health On the Net Foundation|HON-Code]], was für die Qualität seiner Arbeit und seines Anliegens spricht. Neben anderen veröffentlicht er seine Forschungsergebnisse in KFO-intern, einer Fachzeitschrift für Orthodontie und Kieferorthopädie der KFO-IG. Ja, eine Interessengemeinschaft, die eine nichtkommerzielle Fachzeitschrift herausgibt mit eigener [[Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke|ISSN]] und in [[Digital Object Identifier|DOI]]. Mitnichten ist die KFO-intern eine private Zeitschrift, sondern eine nichtkommerzielle Fachinformation (ähnlich wie [[PLOS ONE]]) und bei Kieferorthopäden Pflichtlektüre. Es kommt mir aber langsam so vor, als sei freiberufliche Tätigkeit ein Ausschlusskriterium, die automatisch zur Schmälerung wissenschaftlicher und fachlicher Leistungen führt. Die Gründe, die hier von einigen herangezogen werden, scheinen mir an den Haaren herbei gezogen zu sein. Die Relevanzkriterien sind eindeutig, die Professur ist gegeben, die Veröffentlichungen sind gegeben, Vortragsveranstaltungen in der ganzen Welt sind gegeben und hier werden händeringend Argumente gesucht, die Relevanzkritierien für diesen einen Fall außer Kraft zu setzen. -- [[Benutzer:Steschke|ST]] [[Benutzer Diskussion:Steschke|○]] 13:50, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Die Zeitschrift KFO intern ist keine wissenschaftliche Fachzeitschrift, in der Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. Es ist eine im wesentlichen der Fortbildung dienende Verbandszeitschrift. Die Abdeckung in der ZDB ist nicht sehr eindrucksvoll. Eine ISSN und doi kriegt jeder, derdanach fragt, das sind keine Qualitätskriterien. Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift sind für die Fachwissenschaft unerheblich, ganz im Gegensatz zu PLOS ONE. Herrn Polzers Buch Alignertherapie in der Kieferorthopädie ist als Book on Demand, ohne Verlag, erschienen. Ein qualifizierter Arzt, der seine Ergebnisse und Erkenntnisse abseits des Wissenschaftsbetriebs mitteilt, ist ein qualifizierter Arzt, aber kein Wissenschaftler. Und für gute Fachärzte haben wir keine Artikel vorgesehen.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 15:11, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Löschen.''' Wir sollten uns doch erneut die Kriterien vor Augen führen. Die Professur alleine macht keine Relevanz aus. Ich zitiere abermals: "Als enzyklopädisch relevant gilt ein Wissenschaftler, dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird." Die hier diskutierte Person ist in den fachbezogenen Leitmedien nicht relevant. Es gibt keine Veröffentlichungen in keinem einzigen als internationales Top-Journal geführten wissenschaftlichen Magazin. Nicht mal national, ausser 2008 ein Artikel in der Quintessenz. Vorträge bei nationalen oder internationalen Symposien der relevanten Fachgesellschaften sind ebenfalls nicht nachgewiesen. Eine regelmäßige Lehrveranstaltung und Forschung an der titelstiftenden KKU sind nicht nachgewiesen, die führen ihn nicht einmal als wissenschaftlichen Mitarbeiter! Dass die KFO-Intern eine Pflichtlektüre ist, das bleibt offen und ist Ansichtssache, sie ist jedenfalls kein Leitmedium, sondern eine Zeitschrift des Vereins. Und mit Mitleid hat diese Diskussion beileibe nichts zu tun. Der Diskussion muss man sich stellen, wenn es darum geht, ob eine lebende Person herausragende wissenschaftliche und anerkannte Forschung betreibt oder nicht. Ein Wikipedia-Eintrag bekommt man nicht aus Mitleid, sondern durch Erfüllung der Relevanzkriterien. -- [[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 15:14, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Warum wird mehrmaliges Publizieren, in der [[Quintessenz (Verlag)]], hier 2003 https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/transversale-distraktionsosteogenese.pdf , nicht anerkannt? Des Weiteren hat Prof. Dr. Polzar, mit 2 renommierten Kollegen wissenschaftliche Arbeit geleistet und ganz neue Erkenntnisse im Bereich "Wachstumshemmung des Oberkiefers bei Atemwegsverengungen" erlangt. Es wurden 124 Patienten untersucht und alles dokumentiert, bitte lesen Sie einfach mal die Seite<nowiki/>https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/mrt-hno-befunde/ - Meiner Meinung sind die Punkte unter: [[Wissenschaft#Werte der Wissenschaft]] eindeutig erfüllt. Vielen Dank --[[Spezial:Beiträge/84.163.61.5|84.163.61.5]] 16:01, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Das ist alles schön und gut, aber es gibt dutzende Mediziner, die in hochklassigen Magazinen mit Impact-Faktoren veröffentlichen, regelmäßig Dissertationen an Universitäten betreuen und aus der niedergelassenen Praxis heraus zum Dr. med. habil. werden. Niemand davon würde auf die Idee kommen, sich als bedeutenden Wissenschaftler anzusehen oder ansehen zu lassen. Dass die hier diskutierte Person diesen Weg nicht geht, ist ja in Ordnung. Das verhindert aber in gewisser Weise die Anerkennung der unabhängigen Fachgesellschaften. Es ist auch legitim, dass sein Fan-Club den Eintrag hier wohlwollend unterstützt... --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 18:12, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Bei Wissenschaftlern im medizinischen Bereich ist es ganz einfach: [[PubMed]]. Da hat der gute Mann genau Null Publikationen. Und PubMed indiziert durchaus auch deutsche/deutschsprachige Fachzeitschriften. Kein Eintrag in über 20 Jahren lässt schon am wissenschaftlichen Ehrgeiz zweifeln.--[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 09:04, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::PubMed ist für deutschsprachige Veröffentlichungen irrelevant. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 10:12, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Tut mir leid, das stimmt nicht. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 10:57, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::PubMed hat aktuell 144 Journals, wenn man nach "German" filtert [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/nlmcatalog]. Das ist nicht viel, etwa 2,7% aller Journals. Der entshceidende Punkt ist aber, dass Wissenschaft (zumindest in der Medizin) so gut wie ausschließlich auf Englisch stattfindet. <br />
::::Google Scholar findet ihn dreimal, und anscheinend kann er auch englisch. <br />
::::Ich will nicht abstreiten, dass der Herr einiges publiziert hat, aber offensichtlich nicht in Journals, die von der Wissenschaft wahrgenommen werden. Und damit fehlt "dessen wissenschaftliche Arbeit im entsprechenden Fachgebiet als bedeutend angesehen wird." --[[Benutzer:Erastophanes|Erastophanes]] ([[Benutzer Diskussion:Erastophanes|Diskussion]]) 12:00, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*'''Behalten''' Einschlußkriterium als Ordentlicher Professor erfüllt, dazu jede Menge Fachveröffentlichungen. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 10:12, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*:Die Bedeutsamkeit und Relevanz der Fachbeiträge sind objektiv zweifelhaft. Die Professur alleine macht keinen bedeutenden Wissenschaftler. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 10:58, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Die Universität Khon Kaen ist eine anerkannte Hochschule, der Titel in Deutschland anerkannt. Das ist ein Einschlusskriterium, er muss den Kiefer nicht neu erfunden haben, um als relevant zu gelten. '''Behalten.''' Es gibt ein paar Fachveröffentlichungen, die zur Relevanz herangezogen werden können. Die Literaturliste gehört aber definitiv in die QS, das ist ja unlesbar. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:28, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Diese "paar Fachveröffentlichungen", von denen Sie schreiben... Sind das der Beitrag in der Quintessenz (2003) und ein Poster (!) (2006) auf einer Kieferorthopäden-Tagung?! <br />
::Sonst sehe ich keine in einem relevanten Magazin veröffentlichte Arbeit in den letzten 17 Jahren, nur einige wenige Gastbeiträge in kieferorthopädischen Magazinen.<br />
::Es mag sein, dass der Titel in Deutschland anerkannt ist - das allein reicht bekanntermaßen nicht, um als relevanter Wissenschaftler tituliert zu werden - auch wenn man stets bemüht ist, den eigenen Fachbereich nach vorne zu bringen.<br />
::Ich finde leider keine Information über Herrn Polzar auf der Website der besagten Universität.<br />
::In der Division of Orthodontics wird er nicht aufgezählt. Wann ist er denn zuletzt der Lehre als ordentlicher Professor dort nachgekommen?<br />
::Freundliche Grüße --[[Spezial:Beiträge/2A02:3037:200:2177:F970:995B:BBF:E4D4|2A02:3037:200:2177:F970:995B:BBF:E4D4]] 11:56, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Darum dreht es sich ja. Ich würde von einem bedeutenden und herausragenden Wissenschaftler mit enzyklopädischer Relevanz natürlich nationale und auch internationale Veröffentlichungen erwarten, die man ebenso in den einschlägigen Fachjournalen und Literatursuchmaschinen findet. Es mag ja sein, dass er als Behandler einen eigenen Weg und Anhänger gefunden hat, aber erwächst dadurch eine hohe wissenschaftliche Bedeutsamkeit? --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 12:48, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
::'''Behalten, '''Es spielt doch nicht eine Rolle, wo Polzar veröffentlicht hat, das sind doch nur Etiketten der Eitelkeiten. Tatsache ist, dass z.B. Alignertherapie schon seit über 22 Jahren auf dem Kieferorthopäden-Therapiemarkt existiert und schon mindestens seit 10 Jahren allgemeiner Therapie-Mainstream ist. Da muss man sich wirklich fragen, was die deutschen Hochschulprofessoren bisher gemacht haben, wenn bis heute das Buch von Polzar immer noch das einzige deutschsprachige in Deutschland veröffentlichte Buch zu diesem Thema ist!? Lektorat hin oder her, da stimmt was nicht! Entweder ist Polzar wirklich eine Ausnahmeperson und ein deutlicher Vorreiter seiner Zunft, oder die Uniprofessoren in Deutschland (in der Kieferorthopädie) produzieren kein neues Wissen mehr und hinken der Zeitentwicklung weit hinterher. Wo sind die so nun viel gerühmten Verlage, die einem Autor gleich alle Bildrechte berauben? Derzeit gibt es nur ein weiteres erst kürzlich erschienenes Buch über Aligner, welches auf deutsch übersetzt wurde. Dies ist auch nicht von einer Universität, sondern von einer in Kanada praktizierenden Kieferorthopädin. Das sollte doch allen, die hier über Book on Demand oder Selbstverlag meckern sehr stutzig machen. Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie und hat das Streben, frei wissen zu vermitteln und nicht Etiketten eines Wissenschaftsbetriebes, der wohl hier nicht sehr viel produziert, nachzueifern. Übrigens stamm ja auch die Idee zur CAD/CAM gesteuerten Alignertherapie eben nicht aus dem Universitätsbetrieb einer zahnärztlichen Fakultät sondern von einem MBA-Studenten. Wenn alles Wissen nur von Unigelehrten stammen würde, wäre die Erde noch eine Scheibe und es gäbe auch keinen mRNA-Impfstoff gegen Corona!<br />
:::Wenn Herr Polzar als Privatgelehrter der Visionär ist, der schlauer ist als die Fachwissenschaft, kann er einen Artikel bekommen, sobald der Rest der Welt das gemerkt hat. Wir bilden hier nur etabliertes Wissen ab. Und: "Professor" ist nach unseren Relevanzkriterien kein Einschlusskriterium. Das wird es auch dann nicht, wenn das mehrfach wiederholt wird.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 13:00, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Ob das viel zitierte Invisalign-Fachbuch so bahnbrechend ist, wie behauptet, vermag ich zu bezweifeln. Die vom Autor verfasste Kurzbeschreibung (zu lesen auf Amazon) - ich zitiere: "Dank seines einfach strukturierten Aufbaus und der nur begrenzten Verwendung von Fachbegriffen kann sich auch der interessierte Leser und vielleicht betroffene Patient ein gutes Bild davon machen, was die heutige Kieferorthopädie mit den zahn- und gelenkschonenden Alignern, wie Invisalign-Schienen, zu leisten vermag." - lässt das Buch eher in einem nicht-wissenschaftlichen Licht erscheinen. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 13:19, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::alles in allem: '''Löschen''' --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 13:43, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Fachwissen nicht nur für Wissenschaftler zur Verfügung zu stellen, sondern auch für die Allgemeinheit verständlich zu erklären ist sicherlich nicht unbedingt einfacher. Für Alignertherapie wurde bis zur letzten Stellungnahme von Prof. G. Göz im Jahre 2010 eine deutlich warnende Kontraindikation ausgesprochen. Göz verweist auf die vielen Publikationen zu diesem Thema, welche zu einer Erweiterung des Therapiespektrums geführt hätten.<br />
:::::https://www.dgkfo-vorstand.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/Stellungnahme_Aligner.pdf<br />
:::::Polzar hat mit Dr. Dr. Kater schon im Uni 2011 auf der EOS in Istanbul eine ganze Reihe von Kombinationstherapien vorgestellt Also muss er diese schon sehr viel früher behandelt haben, da solch eine Behandlung ja bestimmt mindestens 2-3 Jahre dauert.<br />
:::::2009 hat Polzar in KFO-Intern 21 Seiten übe Invisalign und Chirurgie veröffentlicht, also ein ganzes Jahr vor der Stellungnahme der DGKFO.<br />
:::::https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/pdf/invisalign-kieferorthopaedie-chirurgie.pdf<br />
:::::Diese Inhalte finden sich auch in seinem Alignerbuch ab Seite 101 wieder.<br />
:::::Wer sonst hat im deutschsprachigen Raum über derart moderne Therapieansätze publiziert? Ich finde, wir sollten die lästige Diskussion über sein Alignerbuch hier beenden und sein Werk nicht in Frage stellen. --[[Spezial:Beiträge/92.198.6.234|92.198.6.234]] 15:34, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Die Diskussion mag lästig sein, aber sie muss geführt werden - die Forderung, diese zu beenden und "sein Werk nicht in Frage zu stellen", finde ich unangebracht, denn so funktionieren Debatten nicht. --[[Spezial:Beiträge/217.92.184.239|217.92.184.239]] 16:01, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Ich hege die leise Vermutung, dass der Wikipedia Eintrag früher oder später auf irgend eine Art und Weise für die Aussendarstellung der Praxis verwendet wird. Wenn man die wirklich völlig auf Suchmaschinenoptimierung ausgelegten Internetseiten anschaut erscheint das nicht abwegig. --[[Spezial:Beiträge/2.247.245.124|2.247.245.124]] 16:30, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::Wenn man in der Wikipedia-Suchmaske den Namen der Person eingibt erscheint die Beschreibung "Zahnarzt und Hochschullehrer". Das ist schon fast anmaßend. Wenn die KKU ihn nicht als wissenschaftlichen Mitarbeiter führt, an welcher Hochschule hat er einen regelmäßigen Lehrauftrag? Und bitte nicht die Berechtigung zur Beschäftigung von Weiterbildungsassistenten, das läuft nicht als "Lehre" im Hochschulsinne. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 17:41, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::::Das einzige deutschsprachige Fachbuch für Aligner ist von Prof. KKU Dr. med. dent. Polzar verfasst worden. Allein dafür muss er schon bei Wikipedia gelistet sein. Ein hervorragender Didakt und Wissenschaftler. --[[Spezial:Beiträge/2A02:908:4C20:9B60:E59A:C977:95EF:5F08|2A02:908:4C20:9B60:E59A:C977:95EF:5F08]] 15:07, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Im Mail-System des Support-Teams findet sich unter der Nummer Ticket#2023011710009674 eine Mail mit zwei Urkunden-Kopien, eine zur Bestallung als Orthodontik-Professor an der Khon Kaen University (2008) und eine des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst aus dem Oktober 2011, welches das Führen des ausländischen Professorentitels (der Khon Kaen University, nicht aber der Mahidol University und der Universidad de Sevilla) in Deutschland durch Gerhard Polzar für zulässig erklärt. -- [[Benutzer:Marcus Cyron|Marcus Cyron]] [[Benutzer Diskussion:Marcus Cyron|Stand with Ukraine and Iran!]] 13:59, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
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:Der gesamte Artikel vermittelt den Eindruck, daß es sich hier um keine Person des öffentlichen Interesses handelt. Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum Herr Polzar einen Eintrag auf Wikipedia haben sollte. Zudem erscheint die "Gastprofessur" in Thailand doch ziemlich gewagt.... --[[Benutzer:ThomasHutzelmann|ThomasHutzelmann]] ([[Benutzer Diskussion:ThomasHutzelmann|Diskussion]]) 15:17, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
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Um es voranzustellen:<br /><br />
Die Kieferorthopädie ist nicht unbedingt mein Steckenpferd, ich bin derzeit eher wenig aktiv und die LD ist nicht unbedingt meine "Heimat" - und in Letzterer bin ich praktisch nur, wenn ich um meine Meiunung gefragt wurde (wie auch hier).<br />
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Mein sehr aufgefallener Eindruck hier nach Einlesen ist der, daß ein Büdinger Zahnarzt, der zufällig mit einer Büdinger Kieferorthopädin verheiratet ist, hier nach langer Abstinenz und zuvoriger Beschränkung auf seinen Hobbybereich plötzlich zu einem sehr engagierten LD-Wikipedianer wird, wenn es darum geht, dem Ruf eines (''minimal'' renommierteren) "Konkurrenten" zu schaden,<br ><br />
Verstößt nicht zwingend gegen die WP-Regeln - sondern höchstens gegen die von Berufsethos und Anstrand - aber soll hier kein Thema sein. Das soll gegebenenfalls die Presse im Büdinger Raum behandeln (wenn es für die überhaupt hinreichend "spannend" sein sollte).<br />
<br />
Mangels hinreichender Thailändisch-Kenntnisse kann ich nicht beurteilen, wie die Resonanz auf Gerhard Polzar in ebenjenem Land - dem Polzar offenbar aus familiären Gründen verbunden ist - aussieht.<br />
<br />
Die Hinweise vom geschätzten [[Benutzer:Meloe|Kollegen Meloe]] nehme ich durchaus ernst. Bzw. auch ich kann bei spontaner Suche nicht ablesen, inwieweit Polzars Ideen im universitären Bereich rezitiert werden.<br />
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Aber wofür hat er überhaupt einen Professorentitel erhalten?<br /><br />
Für mich sieht es danach aus, daß der Hauptgrund darin liegt, daß er dort in großem Ausmaße KieferorthopädInnen aus- und weiterbildet. Und irgendwie dürfte er sich, außerhalb seiner Praxis, irgendwo zwischen "Wissenschaftler" und "Publizist" bewegen.<br /><br />
Spontan hätte ich laut dem, was ich überhaupt lesen und verstehen kann, daher die Relevanz eher nicht angezweifelt.<br />
<br />
Ich bin noch nie ein ''"Löschen"-'' oder ''"Behalten"-''Schreier gewesen und habe auch nicht vor, das noch zu werden. Das muß im Zweifel abgewogen werden.<br /><br />
Ich mahne nur dazu, sich nicht auf ''nur eine'' "Schiene" zu beschränken. M. E. oder meinen kurzen recherchierten Eindrücken zufolge ist Polzar Praktiker (Kieferchirurg), Publizist und zu kleinerem Anteil auch Forscher (Letzteres nicht so stark wie ein C4-Prof in Heidelberg, aber durchaus auch erkennber).<br /><br />
Er veröffentlicht auf jeden Fall viel - und wenn das auch gelesen wird, ist er sicher kein ''"Wald-und-Wiesen-Kieferorthopäde"''. Wobei auch der ganz normale Vertreter dieses Genres schon in der Regel eine gewisse überregionale Bedeutung hat. --[[Benutzer:Elop|Elop]] 21:55, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
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:@[[Benutzer:Mwk|Mwk]]: Der [[Wikipedia:Neutraler Standpunkt|Neutrale Standpunkt]] ist ein wesentlicher Stützpfeiler der Wikipedia und gilt auch für diese Löschdiskussion. Wenn also jemand befangen ist, weil er selbst Zahnarzt ist und seine Ehefrau einen Kieferorthopädische Praxis quasi neben Polzar betreibt und in direkter Konkurrenz zu Polzar steht, sind die wirtschaftlichen Interessen ein Grund sich hier bei der Diskussion herauszuhalten. Es bestünde dann der Verdacht, dass hier nur deshalb gegen den Artikel geschrieben wird, weil ein persönlicher Vor- oder Nachteil zu befürchten ist. Davon abgesehen dürfte das sowohl Standes-, als auch Wettbewerbswidrig sein. Über Deine IP Adresse kann jeder Admin den örtlichen Bezug zur hier genannten und beschriebenen Person feststellen. Ich kann auch gerne Beweise/starke Indizien jedem Admin benennen der Dich enttarnen würde. --[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] ([[Benutzer Diskussion:Alchemist-hp|Diskussion]]) 06:14, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::@[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] Wenn ich etwas zu verheimlichen hätte, dann würde ich garantiert Wege finden, meine Identität zu verschleiern, irgendwelche Ghostwriter zu aktivieren und garantiert keine signierten Beträge verfassen. Insofern mutet die Androhung einer "Enttarnung" schon etwas seltsam an. Es ist nur leider immer dasselbe, dass ab einem gewissen Zeitpunkt immer auf die schmutzige persönliche Schiene abgebogen wird. Schade. Im Prinzip ist alles gesagt, es kommt auf sachlicher Ebene nichts Neues. Zum Glück entscheiden wir beide nichts. Ich habe vor noch nicht all zu langer Zeit eine Dissertation verfasst, was ja im Allgemeinen als Anerkennung der Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit gilt. Ich habe früher selbst in kleinen Rahmen kieferorthopädisch gearbeitet. Insofern traue ich mir schon ein wenig zu, die Arbeit an sich zu beurteilen, und ob jemand seine sicherlich gewonnen Erkenntnisse publiziert oder wissenschaftlich arbeitet und diese Ergebnisse der Fachdiskussion in der einschlägigen Literaur oder auf Symposien der leitenden Fachgesellschaften stellt. Würde es darum gehen, die Person als Publizist fachbezogener Literatur zu bezeichnen, da würde ich sogar zustimmen. Das macht einen aber meiner Meinung nicht zum herausragenden oder bedeutenden Wissenschafter mit enyklopädischem Charakter. Würde man die Wikipedia als modernen Brockhaus oder Meyers anssehen, dann muss man sich der Tragweite eines Eintrags bewusst sein. Vielleicht liege ich auch falsch, aber dazu ist ein Diskurs eben da. Das ist meine ganz objektive Meinung, das darf ich äußern ohne das mich jemand bedroht und das als justiziabel oder Interessenkonflikt zu bezeichnet. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 11:13, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Tja, mein gesagtes gilt dann umso mehr. '''Du bist also ganz eindeutig befangen und somit leider nicht objektiv und ohne einem neutralen Standpunkt!''' Mein Rat ist daher: Du solltest Dich hier aus dieser Diskussion heraushalten, denn als Befangener und persönlich Betroffener (Konkurrenzgedanke/Neid?) hat das Ganze hier einen ziemlich bitteren Geschmack. Ich verabschiede mich derweil wieder, da ich sehe das sich in der Wikipedia, seit meiner größeren Pause von drei Jahren, kaum etwas geändert hat. So '''etwas''' schreckt einen immer wieder aufs neue ab. Schade. --[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] ([[Benutzer Diskussion:Alchemist-hp|Diskussion]]) 12:34, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
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*'''Behalten''', natürlich. relevante Person da Prof mit vielen Fachpublikationen. --[[Benutzer:Alchemist-hp|Alchemist-hp]] ([[Benutzer Diskussion:Alchemist-hp|Diskussion]]) 06:14, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::Weil direkt angesprochen: Ich bezweifele überhaupt nicht, dass es sich bei Herrn Polzar um einen hoch qualifizierten Arzt handelt. Auch seine Bemühungen in der Aus- und Fortbildung sind gut dokumentiert. Ich gehe sogar mit, dass er einige (im biomedizinischen Bereich: äußerst wenige) wissenschaftliche Beiträge vorzuweisen hat. Das bewegt sich aber in einem Rahmen, das von jedem durchschnittlich engagierten Oberarzt einer deutschen Klinik locker getoppt wird. Unsere RK verlangen nicht nur, dass jemand ein Wissenschaftler ist, um Relevanz zu erreichen. Sie verlangen eine Bedeutung innerhalb seines Fachs. Und genau die fehlt hier. Es wird im Gegenteil deutlich, dass er sich sogar eher in Opposition zu Teilen der akademischen Profession sieht. Damit mag er Recht haben oder nicht. Aber dieses Urteil müssen wir ja gar nicht treffen, wir dürfen das nicht einmal. Entscheidend ist, ob er als Wissenschaftler wahrgenommen, in erster Linie ob er von anderen Wissenschaftlern zitiert wird. Und da sieht es trübe aus. Ich weiß nicht, für was er seine Professur erhalten hat und will es auch gar nicht wissen. Was ich sehe und beurteilen kann ist, dass sie nicht auf wissenschaftliche Arbeiten von ihm zurückgeht. Und das wäre das einzige, wo der Titel des Professors in der Relevanzbetrachtung überhaupt zählt. Und: Hier beitragen im Interessenkonflikt ist nie gut, ob dafür oder dagegen. Wenn wir das aber zum Maßstab machen, wäre schon zu fragen, ob nicht bei etlichen der Behalten-Befürworter auch ein Interessenkonflikt vorliegt. Das scheint mir persönlich offensichtlich. Damit leveln sie sich, schlimmstenfalls, gegenseitig aus.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 08:00, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
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Many orthodontic residences in Thailand appreciate Dr. Gerhard Polzar contribution to academics. Be it the lecture about Temporomandibular joint examination using MRI. The functional concept of orthodontic treatment.<br />
He is a determined educator as can be seen from the extraordinary book and case report that he published about Invisalign treatment. The article publication innovation of Cranio-plan shows great effort for accuracy of 3D image innovation.<br />
{{unsigniert|202.28.177.166|10:44, 20. Jan. 2023}}<br />
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Ich wurde gebeten, mich als Mitarbeiter der Redaktion Medizin – mit Schwerpunkt Zahnmedizin – zur Relevanz dieses Kieferorthopäden zu äußern. Wie hier mehrfach erwähnt, handelt es sich um einen sehr engagierten Praktiker, dem es jedoch an anerkannter Wissenschaftlichkeit mangelt. Seine zahlreichen Veröffentlichungen in internen Journalen der KFO-IG, einer überwiegend kommerziell orientierten Vereinigung, sind hier nicht relevanzstiftend. Es fehlt der Nachweis einer Habilitation. An der Professur an einer eher unbedeutenden thailändischen Universität fehlt eine nachgewiesene wissenschaftliche Tätigkeit. Die Genehmigung zur Titelführung genügt nicht. Ebensowenig werden seine Veröffentlichungen in anerkannten wissenschaftlichen Publikationen zitiert. Die Veröffentlichung eines Buches im Selbstverlag zur Alignertherapie ist kein Nachweis einer wissenschaftlichen Tätigkeit - eher eine Sammlung von Einzelfalldarstellungen. Es erschien in einer Zeit, als die Alignertherapie von den Fachgesellschaften abgelehnt wurde. Etwa die Zeitschrift "J. Compr. Dentof. Orthod. + Orthop. (COO) (Umf. Dentof. Orthod. u. Kieferorthop. (UOO)<br />
48" ist eine kommerzielle Publikation. Insgesamt sehe ich die Relevanzkriterien der WP so wie [[Benutzer:Meloe|Meloe]] und [[Benutzer:Mwk|Mwk]] als nicht erfüllt an. Es bleibt deshalb nur eine '''Löschung'''. --[[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 11:20, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
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:'''Behalten:''' Leider kann ich den Ausführungen von Partynia gar nicht zustimmen. Zum einen wird hier geurteilt, ob und wie wichtig eine Universität ist, in der jemand tätig ist um daran eine Relevanz festzustellen. Das würde ich mir als Außenstehender und womöglich noch KFO-Fachfremder nicht anmaßen. Und wenn dem so wäre, so müsste man sich hier fragen, warum man Polzars Lehrtätigkeiten in der Mahidol University of Thailand, der Universität mit dem höchsten Ranking des Landes und eines Rankings, welches noch vor der Goetheuniversität Frankfurt liegt, nicht zu würdigen weiß. Das internationale Ranking der Frankfurter Uni liegt in der KFO bei 262 in der Mahidol University bei 246. Quelle:<br />
:https://edurank.org/uni/goethe-university-of-frankfurt-am-main/ Doch diese Diskussion führt hier auch nicht weiter. Mwk, der hier starke Kritik äußert und sich als nachbarlicher Konkurrent in der Diskusion mit Meleo sehr scharf in Schale wickelt (warum wohl?) zitiert immer wieder den Wissenschaftsbetrieb der Universitäten und den damit einhergehenden Impact-Faktor. Der Impact-Factor, wer es nicht weiß, ist ein böses Zeugs. Er wird in der Wikipedia Darstellung sehr hart kritisiert und stellt den Wissenschaftsbetrieb an sich in Frage. Ich Zitiere aus Wikipedia:<br />
:[[Impact Facto|https://de.wikipedia.org/wiki/Impact_Facto]]<br />
:Die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] sieht das immer stärkere Heranziehen des Impact Factors zur Beurteilung wissenschaftlicher Qualität sehr kritisch. So „hängt die Zitierhäufigkeit offenkundig nicht nur vom Ansehen einer Zeitschrift oder einer Arbeitsgruppe ab, sondern vor allem von der Größe der Gruppe von Wissenschaftlern, die sich für das Thema interessiert. Spezialisierte Zeitschriften haben geringere ‚impact factors‘ als solche mit breiter Leserschaft; in einem kleinen Fach gelten andere quantitative Maßstäbe als in einem großen.“<br />
:Der [[Wissenschaftsrat (Deutschland)|Wissenschaftsrat]] teilt diese Kritik und fordert, dass „mehr qualitäts- statt quantitätsbezogene Kriterien in der<br />
:In der [[:en:San_Francisco_Declaration_on_Research_Assessment|San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA)]] protestieren rund 13.000 Wissenschaftler und Organisationen gegen den Impact Factor als zentrales Mittel zur Bewertung wissenschaftlicher Leistung und fordern:Leistungsbewertung“ berücksichtigt werden sollten.<br />
:Um es grob für den Laien zu erklären. Heute werden Vergabe von Professuren z. B. vom Impact-Faktor abhängig gemacht. Manch einer hat sich vielleicht schon mal gefragt, warum in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum einen so viele Autoren stehen und zum anderen jede Abhandlung mit einem Rattenschwanz von Literaturstellen geschmückt ist. Das erklärt sich ganz einfach. Je mehr Veröffentlichungen ein Wissenschaftler in Zeitschriften mit hohem Impact Faktor gemacht hat, desto mehr Impact sammelt er. Also viel Autoren in einem Artikel=viel Impact für jeden. Die genannten Literaturstellen selbst erhöhen dann noch die Wichtigkeit eines Artikel. Ganz besonders schlau ist es, wenn man sich dann noch selbst mit eigenen alten Veröffentlichungen zitiert, denn jedes rezitieren erhöht für den genannten Autor wiederum den Impact. Das böse Spiel geht dann weiter und weiter. Forschungsgelder werden von Impact Faktoren abhängig gemacht. Ernennungen zur Professur werden in konkurrierender Abhängigkeit zur Höhe des Impact Faktors vergeben. Allianzgrüppchen bilden sich, die sich gegenseitig die Zitate zuspielen um sich so in der "wissenschaftlichen" Wichtigkeit gegenseitig zu stärken. Es entsteht ein Wettkampf um die wissenschaftliche Lorbeere der an Qualität nichts, aber auch gar nicht aussagenden Qualität einer Arbeit!!!! <br />
:An diesen Zopf werden sich hier doch hoffentlich keine Wikipedianer anhängen? Zur KFO. Das Organ der DGKFO ist die Zeitschrift "Fortschritte der Kieferorthopädie" Es wird von dem schon oben erwähnten Springer Verlag geführt. Sämtlich Bildrechte und Inhalte werden, wie bei den meisten (nicht der KFO-Intern) Fachjournalen, an diesen Verlag abgetreten!!! Das ist der Preis für das magere Futter Impact-Faktor. Die Fortschritte der Kieferorthopädie waren über Jahre hinweg ein mehr oder weniger bedeutungsloses Blättchen in diesem unsinnigen Rennen um einen Impact-Faktor. Das änderte sich mit der Übernahme der Leitung eines neuen Hochschulprofessors. Dieser wollte den Impakt steigern. Dazu wurde nun aus dem deutschen Blättchen ein "Internationales" Blatt. Als Bedingung mussten nun alle Autoren auf englisch veröffentlichen und man bezeichnete dies als zeitgemäß und modern. Um den Impakt Faktor zu boostern, lud man vermehrt ausländische Referenten und Autoren ein, in diesem Fachmagazin zu veröffentlichen was langsam dazu führte, dass nun von 6 Originalartikeln nur noch einer aus einer deutschen Universität kommt. Die Internationalität hat den Impact Faktor dann mehr als verdoppelt, deutsche Wissenschaftler blieben dabei in dieser Konkurrenz auf der Strecke oder, weil zu vermuten ist haben die vielen Kieferorthopädischen Fakultäten gar nicht so viel geforscht, als dass sie mit diesem Druck konkurrieren könnten.<br />
:Das alles hat aber nichts mit Wissenschaftlichkeit und deren Qualität zu tun. In einer Ausgabe der Fortschritte findet sich z.B. als einzige deutsche wissenschaftliche Abhandlung die Auswirkung der Verfärbung von Glattflächenversiegelungen bei der Anwendung von Plaqueindexfärbemitteln, wie sie der eine oder andere vielleicht schon mal beim Zahnarzt kennen gelernt hat. Wirklich immanent wichtig und wissenschaftlich relevant? <br />
:Es ist nur allzu verständlich, wenn da ein Freigeist, der in so vielen Bereichen wissenschaftlich tätig war und eben nicht auf diesen Wissenschaftsbetrieb angewiesen ist und vielleicht auch nicht die Zeit dazu hat, da er nicht von Steuergeldern subventioniert wird, diesen Weg eben nicht geht, und sein Glück in einer anderen Fachzeitschrift gefunden hat, die frei von Impact Faktoren und bisweilen zweifelhaften Lektoraten ist. Ich weiß, das stellt diese Diskussionsrund auf eine harte Probe, denn es hinterfragt den Wert der sich in unserer Gesellschaft gebildeten Normen. <br />
:Ein Tip: Gute Wissenschaftler brauchen eigenständiges Forschen, frei von diesen Gesellschaftskorsetten. Das hat uns schon die Geschichte gelehrt.<br />
:Ich würde die Vorhaltungen, die hier von Meleo und dem offensichtlichen Konkurrenten kommen jedenfalls nicht gelten lassen und schauen was Polzar wirklich gemacht hat. In der KFO-Intern stehen jedenfalls weit vor der Zeit schon Artikel zur Digitalen Kieferorthopädie und dieser Verein, war unter der Leitung von Polzar der erste, der ein Symposium zur digitalen KFO mit namhaften Referenten abgehalten hat. <br />
:Viel Spaß beim Diskutieren, aber es wäre schön, wenn die Wikikette oder wie das heiß, eingehalten würde, ohne Mitleid und ohne Schmetterlinge und ohne Googel-Ranking Vorwürfe; oder unterliegt Wikipedia schon den Google-Zwängen? --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 19:44, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
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Man sollte die KFO-IG erstmal kennen, bevor man sie hier vorschnell als kommerziellen Verein bzw. unsere seit 25 Jahren bestehende Fachzeitschrift - und wie gesagt als einzige deutschsprachige KFO-Fachzeitschrift mit ISSR-Nr. und DOI-Registrierung - als nicht relevanzstiftend aburteilt. Damit offenbart man seine völlige Ahnungslosigkeit für den Bereich Kieferorthopädie. Artikel aus der Fachzeitschrift - und auch die von Prof. Polzar - werden sehr wohl zitiert, nicht zuletzt deshalb schreiben auch Universitätsprofessoren gerne für unsere Zeitschrift, weil sie im Gegensatz zu allen anderen deutschsprachigen Journalen eben zitierfähig ist. Und noch einmal zur KFO-IG: wir sind zwar nicht gemeinnützig, aber eben auch nicht kommerziell aufgestellt. Natürlich müssen sind wir unseren Mitgliedern gegebenüber für einen ausgeglichenen Haushalt und einer gewissen Liquiditätsreserve verantwortlich und das macht uns noch lange nicht zu einem kommerziellen Verein. Einer unser satzungsgemäßen Vereinszwecke ist das Fördern der Fachlichkeit von Kieferorthopäden. Diesem Anspruch werden wir sowohl mit Fachkursen als auch mit unserer Fachzeitschrift mehr als gerecht. Die KFO-IG war und ist in vielen Bereichen Vorreiter einer innovativen Kieferorthopädie. Wir haben schon Symposien zur Digitalisierung in der KFO veranstaltet, als viele noch nicht einmal wussten, wofür sie einen Scanner oder 3D-Drucker oder DVT brauchen. Wir stellen zudem fest, dass die Fachlichkeit der Kieferorthopäden immer mehr vernachlässigt wird. Immer mehr Leistungen - insbesondere in der Diagnostik und Therapieplanung werden an externe Dienstleister vergeben und die Kieferorthopäden haben von vielen Schritten keine Ahnung mehr und wundern sich dann, warum die Therapie nicht so läuft, wie sie sich das vorgestellt haben. Von Planung ist ja öfter mal keine Rede mehr, das können ja andere machen. Und genau hier setzen sowohl die KFO-IG und im Besonderen eben Prof. Polzar an, wir wollen, dass die gesamte Behandlung in der Hand des Kieferorthopäden bleibt und nicht von kommerziellen Anbietern übernommen wird und damit die fachliche Abhängigkeit von externen Firmen immer größer wird. Wir wollen also genau das Gegenteil von Kommerzialisierung, aber ja, dazu brauchen wir auch finanziell stabile und wirtschaftlich einigermaßen erfolgreiche KFO-Praxen. Innovation entsteht nun mal durch fachlich und wirtschaftlich versierten Kieferorthopäden, von angestellten Zahnärzten, die alles extern vergeben und nur noch den Grußonkel am Stuhl spielen können, kann man das nicht erwarten. Und deshalb versucht die KFO-IG die Praxen auch in Sachen Wirtschaftlichkeit zu schulen, von den Universitäten kann man das eben nicht erwarten. Und auch das hat nichts mit Kommerzialisierung zu tun, sondern mit dem Überleben einer fachlich versierten Kieferorthopädie. Leider sind auch die Verantwortlichen in den KZV immer mehr zum Handlanger von Krankenkassen und Politik geworden und unterstützen damit die Gründung von immer mehr kommerziell orientierten Zahnarztpraxen als MVZ-GmbH-Ketten, die zunehmend von der Industrie entsprechend unterstützt und betrieben wird. Das ist genau das Gegenteil von dem, wofür die KFO-IG und Prof. Polzar stehen, nämlich für eine freie, fachlich versierte, innovative - und ja: auch wirtschaftlich erfolgreiche - KFO-Praxen. (Ingo Braun, GF der KFO-IG) {{unsigniert|80.139.16.79|15:35, 20. Jan. 2023 (CET)}}<br />
<br />
:Die IP gibt sich als GF Dipl.-Bw. Ingo Braun der KFO-IG zu erkennen. Jedoch geht es hier nicht um die WP-Relevanz der IG-KFO (die über keinen Eigenen Eintrag in der WP verfügt und ich eher als nicht erfüllt ansehen würde). Die Abkürzung steht für "Kieferorthopädische Interessengemeinschaft". Die Tätigkeit des Vereins ist nicht verwerflich und ihr Einsatz für eine kleine Berufsstandsgruppe unter den Kieferorthopäden – auch ihrer politischen und kommerziellen Interessen – durchaus lobenswert, wie von der IP ausführlich beschrieben. Jedoch ist sie eben keine wissenschaftliche Fachgesellschaft (z. B. keine Mitgliedschaft in der obersten Fachgesellschaft, der [[Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde|Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde]], wie die kooperierende Fachgesellschaft "Deutsche Gesellschaft für Kieferorthopädie") und ihre interne Verbandszeitschrift keine anerkannte wissenschaftliche Publikation. Daran ändert auch die ISSR-Nr. und DOI-Registrierung nichts. Es geht jedoch hier um den Kieferorthopäden Polzar, einem Vorstandsmitglied der KFO-IG, der als Praktiker seine Verdienste haben mag. Die fehlende Relevanz von Polzar nach den WP-Kriterien wurde umfassend dargestellt. --[[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 19:05, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::Polzar als reinen Praktiker zu bezeichne ist hier wohl mit Sicherheit eine falsche Feststellung und wird diesem nicht gerecht. Es wird hier ja schon lange nicht mehr um das fehlen einer Relevanz diskutiert, sondern darum, wie hoch sie sein muss und dann, wie sie denn festzustellen und zu bewerten ist, siehe meinen Beitrag zu Impact Factor und Veröffentlichungen. Kann wieder Partynia nicht zustimmen. --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 19:53, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
:::'''Behalten:''' Dass die KFO-Intern keine anerkannte wissenschaftliche Publikation sei, ist eine ganz persönliche Meinung von Partynia und stimmt so nicht und trägt m.e. auch hier nicht förderlich zur Diskussion bei. In der KFO-IG sind laut Satzungsbeschluss nur Kieferorthopäden und Weiterbildungsassistenten zugelassen. Dagegen tummeln sich in der von Partynia so hoch gelobten Fachgesellschaft der DGKFO etliche nicht Fachärzte, d.h. dort sind etliche allgemeinzahnärztlich tätige Ärzte Mitglieder ohne die Fachzahnarztzulassung und der hierfür erforderlichen vierjährigen Weiterbildung mit samt Prüfung. Dieser Tatsachenbestand deklariert die DGKFO nicht unbedingt zu einem besseren Verein als die KFO-IG; ganz im Gegenteil!. Hinzu kommt, dass die Fachzeitschrift der DGKFO nur den dortigen Mitgliedern zugänglich ist und somit nicht jeden in Deutschland niedergelassenen Kieferorthopäden erreicht, was aber bei der KFO-Intern zutrifft. Es ist auffällig, dass in der DGKFO-Fachzeitschrift neben den vielen ausländischen Verfassern, die wenigen deutschen Beiträge fast ausschlieslich Dissertationen sind und davon auch wiederum etliche mit zweifelhaften wissenschaftlichen Wert. Deshalb sind dies keine stichhaltigen Argumente für einen Löschantrag!<br />
:::Ich empfehle nochmals dringend den Wikipedia-Eintrag zum [[Impact Factor|Impact-Faktor.]] '''Vor diesem Hintergrund erscheint es schon äußerst merkwürdig, dass in diesem Löschantrag genau die Argumente herangezogen werden, welche im Wikipedia-Impact-Faktor Beitrag sehr deutlich kritisiert werden.'''<br />
:::Hierzu mischt sich auch der gerade aktuelle Dissens, dass Döpfner als Chef des Springer-Verlags (in dem ja alle Wissenschaftler so gerne oder gezwungenermaßen veröffentlichen und damit ihre Rechte abtreten!) trotz 30 erwiesener Plagiatsvorwürfe seinen Doktortitel behalten darf, während andere, wie die Bundesfamilienministerin Giffey oder Herr Karl-Theador zu Gutenberg nicht so ungeschoren davon kamen und ihren Titel mit der entsprechenden Rufschädigung abgeben mussten. Vielleicht wird jetzt einigen Wikipedianern, die nicht in dieser Wissenschaftsszene bewandert sind, aber hier mitdiskutieren, einiges klarer:<br />
:::https://www.sueddeutsche.de/medien/mathias-doepfner-doktortitel-plagiatsvorwurf-1.5735928 --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 16:57, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Hier über wissenschaftliche Publikationen und Wissenschaftsverlage belehrt zu werden, hat etwas peinliches, vor allem, wenn der Kritiker den [[Springer Science+Business Media|einen Springerverlag]] mit dem [[Axel Springer SE|anderen]] verwechselt (für Laienbeiträge nicht unüblich).--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 19:37, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Mag schon sein, dass es doch keine Verwandschaftsverhältnisse zwischen Julius Springer und Hinrich Springer gibt, das entkräftet aber nicht die Argumente zum Unsinn der Impact-Faktoren und was er damit alles bewirkt. --[[Benutzer:24Doc|24Doc]] ([[Benutzer Diskussion:24Doc|Diskussion]]) 21:34, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
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Zitate aus der Homepage der Lemmaperson (<nowiki />https://www.zahnspange-kieferorthopaedie.de/praxis/prof-dr-polzar/<nowiki />):<br />
* Kieferorthopädischer Lehrbeauftragter zur Postgraduierten-Weiterbildung in Bangkok und Khon-Kaen (Thailand), Sevilla (Spanien) und der Universitätsklinik Carolinum Frankfurt.<br />
* 2010 Anerkennung des Professorenstatus durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst<br />
<br />
Wenn beide Aussagen zutreffend sind wäre eindeutig Relevanz gegeben. '''Wenn!!!'''. Ich finde keine Bestätigung der Aussagen von unabhängigen Quellen (u.a. nicht bei der Carolinum Frankfurt). Ich denke der Hauptautor ([[Benutzer:Steschke]]) sollte sich äußern (und ggf. unabhängige Quellen benennen). Immerhin hat er die Lemmaperson persönlich kennengelernt. Das belegen fünf hochwertige Studioaufnahmen mit ebenso hochwertiger Kamera ([[c:Category:Gerhard_Polzar]]). --[[Benutzer:Taktische Bierwurst|Taktische Bierwurst]] ([[Benutzer Diskussion:Taktische Bierwurst|Diskussion]]) 23:16, 21. Jan. 2023 (CET)<br />
* Hinweis: Benutzer [[Benutzer:Taktische Bierwurst|Taktische Bierwurst]] wurde unbeschränkt gesperrt. --[[Spezial:Beiträge/2003:D9:D72A:C218:899C:9372:9CDD:B03E|2003:D9:D72A:C218:899C:9372:9CDD:B03E]] 11:52, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
::Und ergänzender inhaltlicher Hinweis: Der Benutzer hat inhaltlich unrecht. Auch dann, wenn ein Professorentitel vorliegt und das Ministerium das Recht zum Führen des Titels bestätigt hätte. läge immer noch keine Relevanz vor, da Professor kein absolutes Relevanzkriterium ist, sondern nur Indiz für Bedeutung als Wissenschaftler, die hier nachgwiesenermaßen eben nicht vorliegt.--[[Benutzer:Meloe|Meloe]] ([[Benutzer Diskussion:Meloe|Diskussion]]) 11:56, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
:Sollten Benutzer nicht hier anonym bleiben um eine sachliche Diskussion zu ermöglichen? Und noch eine Information an MwK der ja offensichtlich ganz immanente eigene Interessen vertritt und deshalb hier nicht mehr auftreten sollte, bzw. seine oft falschen Argumente nicht zählen dürften: Postgraduiertenweiterbildungen werden in der Regel in keinem Vorlesungsverzeichnis von Universitäten geführt, wenn überhaupt, dann in der jeweiligen Ärztekammer. So in Deutschland, warum sollte das dann in Thailand anders sein? Dass Polzar vom Thailändischen Gesundheitsminister persönlich für seine Aktivitäten und Professuren Gratulationen empfangen hat und die IP-Adresse des obigen englischen Kommentars aus einer wohl schon benannten Universität aus Bangkok stammt, beweist doch eindeutig, wie sehr dort seine Postgraduiertenfortbildungen und wissenschaftlichen arbeiten mit MRT. … Cranioplan und so was geschätzt werden. Wer will denn jetzt daran noch zweifeln? Hinzu kommt, dass in Zeiten von Corona eben alle Lehrtätigkeit zudem noch extrem eingeschränkt waren, dass man deshalb wahrscheinlich auch kaum aktuelle Hinweise finden kann. --[[Spezial:Beiträge/62.143.84.204|62.143.84.204]] 12:10, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
::Leider ist das ein unsignierter Beitrag, was es nicht besser macht. Ich wollte aus Gründen der unterstellten Befangenheit dazu keine Einlassung mehr abgeben, fühle mich aber direkt angesprochen. Gesagt ist meiner Meinung nach alles und ich habe Verständnis für seine Anhänger und dass jetzt im Hintergrund alles aufgefahren wird, um den Eintrag retten. Ich kann auf nunmehr 20 Jahre zurück blicken und bin tatsächlich fachlich nicht immer einverstanden, was andernorts kieferorthopädisch behandelt wird. Dazu gehören insbesondere das fast standardmäßige 3D-Röntgen von ganzen Gesichtsschädeln, die strikte Non-Ex-Therapie, trotz eindeutig nach DGKFO-Richtline gegebener Indikation, die sehr häufige Tonsillektomie, das Ausschlachten der GOZ und so weiter. Und immer, ja immer, wenn die Diskussion eng wird, kommt von dort die Futterneid-Supertrumpf-Karte. Das ist so ermüdend und unsachlich wie im Kindergarten. Schade.<br />
::Frau Prof. Sabine Ruf der Uni-Gießen hat in der Pubmed 186 Einträge als Autorin und Co-Autorin und forscht nicht nur über Zahnfärbetabletten und hat keinen Wikipedia Eintrag. Aber ihre Publikationen sind weltweit abrufbar, werden zitiert und so der Diskussion in der anerkannten wissenschaftlichen Welt gestellt. Das fehlt bei den Artikeln der Kfo-Ig völlig.<br />
::Und Leute: Privatleben ist Privatleben und das sollte respektiert werden und bitte nicht immer und immer wieder diese Neid-Karte. Das ist kein sachliches Argument, sondern ein schmutziges Abkürzen der Diskussion.<br />
::Meine objektiv genannten Gründe am Zweifel der Relevanz nach den Kriterien der Wikipedia erhalte ich aufrecht, vielleicht könnt ihr wieder auf Diskursebene hoch kommen, anstatt im Schlamm zu wühlen. Danke. --[[Benutzer:Mwk|Mwk]] ([[Benutzer Diskussion:Mwk|Diskussion]]) 14:40, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Die Befürworter der WP-Relevanz von Polzar, vorwiegend IP-Autoren, Sockenpuppen oder SPAs, hätten während der LD Zeit gehabt, Fakten im Artikel hinzuzufügen. Statt dessen ergießen sie hier meterlange Texte, die nichts zur Relevanz beitragen und vielfach off topic sind. So wird das "einzige" Fachbuch von Polzar hochgelobt. Wer sich die Mühe macht, es mal durchzulesen, findet, dass es eine überwiegend an Laien gerichtete Werbebroschüre im Selbstverlag für die Alignertherapie mittels Invisalign ist. Er selbst schreibt (S. 167): "Lassen Sie sich ein, in mein Experiment, lesen sie das Internetfachbuch...", ein Begriff den er selbst als Begriffsfindung definiert. Im Buch keine einzige Quellenangabe, kein Literaturverzeichnis, kein Hinweis auf ein [[Peer Review]] (wie bei all seinen anderen zahlreichen Artikeln, vorwiegend in einer verbandsinternen Zeitschrift einer kleinen Interessengemeinschaft). Seine Artikel werden in keiner anderen Fachzeitschrift oder einem Lehrbuch von Wissenschaftlern zitiert. Ja, er mag sachkundig sein, viele Fortbildungsveranstaltungen abgehalten haben, aber das alles reicht nicht. Sorry – aber auch verglichen mit den übrigen Kieferorthopäden, die in der [[:Kategorie:Kieferorthopäde]] der WP gelistet sind (wobei nicht alle wegen ihrer kieferorthopädischen Verdienste dort gelistet sind), kann er bei weitem nicht mithalten. --[[Benutzer:Partynia|Partynia]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Partynia|∞]] [[WP:RM|RM]]</sup> 15:00, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
:Das Gleiche könnte man auch für die Löschbeführworter schreiben, "vorwiegend IP-Autoren, Sockenpuppen oder SPAs", wobei auch persönliche / berufliche Abneigungen (Futterneid?) eine Rolle spielen könnten. Schönes Beispiel für eine Metadiskussion die unnötig ist. <br />
<br />
:In meinen Augen ist er als Prof relevant und auch durch die Veröffenlichung. --[[Benutzer:Raboe001|Ra Boe]] [[Benutzer Diskussion:Raboe001|--watt?? --]] 17:39, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
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Übertrag aus dem Artikel: It is a fantastic book of 3d digital dentistry, published in 2012 by Dr. Gerhard Plozar. His research is great guideline to followers who starts 3d dental field and 3d aligner dentist. Pf.Dr. TaeWeon Kim (Südkorea, IP 175.123.250.138 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gerhard_Polzar&diff=prev&oldid=230102358&diffmode=source]).<br />
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:Wikipedia [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gerhard_Polzar&diff=prev&oldid=230134047 ist kein Aufsatzverzeichnis]. Das sollte ein Autor mit 19 Jahren Mitarbeit wissen. Artikel wegen fehlender Relevanz löschen. --[[Benutzer:UM Kehr|UM Kehr]] ([[Benutzer Diskussion:UM Kehr|Diskussion]]) 15:45, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
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== {{Anker|Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro}}[[Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der Naberezhna-Peremohy-Straße 118 in Dnipro]] ==<br />
:<small>Überschrift nach Verschiebung angepasst; ursprüngliches Lemma: [[Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro]]. --[[Benutzer:Krdbot|Krdbot]] ([[Benutzer Diskussion:Krdbot|Diskussion]]) 18:18, 22. Jan. 2023 (CET)</small><br />
Reine Newstickeritis! In der Rückschau wird wohl für kein einzelnes Wohngebäude zeitüberdauernde Rezeption zu erwarten sein. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 14:07, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Wollen wir das zu Prozessbeginn neu schreiben? --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 15:32, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::zu dem kein Artikel. Wenn es ein vernünftiger Artikel wäre, könnte man darüber ja diskutieren, aber so nicht. Der Text ist zu Löschen. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 15:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::: Sobald die Zahlen einigermaßen belastbar/endgültig sind, könnte man (auf Wikinews) einen Nachfolge(!)-Artikel zu dem bereits vorgestern veröffentlichten [[:n:Ukrainekrieg: 30 Tote nach russischem Angriff auf Wohnhaus in Dnipro|Ukrainekrieg: 30 Tote nach russischem Angriff auf Wohnhaus in Dnipro]] schreiben. Viele Grüße --[[Benutzerin:Aholtman|Angela H.]] ([[Benutzerin Diskussion:Aholtman|Diskussion]]) 16:02, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Darf ich höflich fragen: Im zweiten Weltkrieg wurden wieviele deutsche Städte und Dörfer bombardiert? Und wieviele Artikel gibt es darüber in Wikipedia? Ich frage besonders den Ersteller dieses Artikels: Warum soll ein einzelnes Wohnobjekt bereits die Relevanz für einen Eintrag haben? Meine Meinung: Schluss mit der aktuellen Kriegsberichterstattung auf Wikipedia. Das ist nicht das richtige Forum dafür.--[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:53, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Ich möchte hier dem Kollegen [[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] zustimmen.. Große Zusammenhänge können Artikel bekommen, aber nicht jeder einzelne (Teil-)Angriff. --[[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 21:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::Ja, nur stimmt das Argument des Kollegen nicht. Denn wir haben ja jede Menge Artikel über Bombenangriffe auf deutsche Städte, [[Luftangriffe auf Dresden]] etwa, siehe hierzu exemplarisch [[:Kategorie:Luftkriegsoperation der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg]] (es gibt offenbar nur eine Kategorisierung nach ausführender Luftstreitkraft, nicht nach räumlicher Zuordnung). Das überschneidet sich teilweise mit [[:Kategorie:Luftkriegsoperation der United States Army Air Forces]]. Der militärische Unterschied liegt darin, daß die Angriffe im Zweiten Weltkrieg Flächenbombardements waren, während in der Ukraine diese Angriffe meistens mit ballistischen Raketen erfolgen. Aber das begründet keinen Unterschied in der Relevanz. Zu vergleichbaren Aktionen der IDF (Israelische Armee) etwa wurden ebenfalls Artikel geschrieben und löschdiskutiert, etwa [[Luftangriff auf Kana]]. Vgl. aber auch [[Luftangriff auf die Brücke bei Varvarin]]. '''Behalten?''' Aber klar doch. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 02:05, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::Ja, natürlich gibt es Artikel über Bombenangriffe auf deutsche Städte, aber es wurde nicht für jeden Angriff ein eigener Artikel geschrieben; die Bombardements wurden immer zusammengefasst, siehe Luftangriffe auf Dresden. Viele Städte z. B. Innsbruck haben aber gar keinen Artikel, der sich mit diesem Thema befasst, obwohl auch hier eine Unzahl von Zivilisten durch Bomben zu Tode gekommen ist: 15. 12. 43, Innsbruck, 1. Angriff: Bombenabwurf von 12.40 Uhr bis 12.46 Uhr. Zahl der Toten: 269. Am selben Tag 12.17 Uhr. 70 Tote. 20. 10. 44, Innsbruck, 4. Angriff:Zahl der Toten: 34. Alle namentlich bekannt. Wenn man einen Artikel dazu schreiben wollte, dann wäre nur eine Behandlung aller Angriffe in toto sinnvoll. Im vorliegenden Fall wird genau das Gegenteil gemacht. Kriegsberichterstattung eben, was nicht im Sinne von Wikipedia ist. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 10:19, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::::Daß es einen anderen Artikel nicht gibt, ist kein Löschgrund (sondern ein BNS-Argument), eher ein Ausdruck des nichtfertigen Charakters der Wikipedia. Und wenn einer dann darüber schreibt, ist es seine Entscheidung, ob er einen Überblicksartikel schreibt oder einzelne Artikel. Mit der Relevanz hat das nix zu tun. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 14:34, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::::::Das sieht der Verfasser spätestens dann, wenn er zum Löschkandidaten wird. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 14:48, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::::::::Nö, sieht er nicht. Weil das ja kein Löschgrund ist. Im Gegenteil würde sich der LA-Steller den Vorwurf des Löschtrolls aussetzen. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 18:37, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Es ist nicht ersichtlich, inwiefern dieser Raketentreffer von zeitübergreifender Bedeutung ist. Da Russland mit unschöner Regelmäßigkeit Wohngebiete und Krankenhäuser beschießt ist dies nicht der erste und nicht der letzte Fall im aktuellen Krieg.--<small>Mit [[Wikipedia:Wikiliebe|lieben]] Grüßen</small> [[Benutzer:Kriddl|Kriddl]] <small>[[Benutzer Diskussion:Kriddl|Bitte schreib mir etwas.]]</small> 21:44, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ein Ereignis mit mind. 44 Toten und solcher Rezeption ist von Relevanz. Vielleicht mal zum Vergleich den englischen Artikel anschauen? Klar '''behalten''' und ausbauen.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 23:35, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Dass etwas in der englischen Wikipedia einen Artikel hat ist kein Relevanzkriterium. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:32, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Es zeigt, wie weltweit die Rezeption ist. Sehe [[WP:RK#A]] als erfüllt an. Zumal hier auch noch politische Folgen vorliegen, spätestens mit dem Rücktritt von [[Oleksij Arestowytsch]]. Damit ist eine nachhaltige Wirkung belegbar.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 13:59, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::: Und jetzt auch im Artikel.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 14:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ja, leider. Aber das ist ja kein Grund, keinen Artikel zu schreiben. ''Putin ist ein Soziopath'' ist kein valider Löschgrund.<br />
:--[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 02:06, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
''behalten'', aber ausbauen. --[[Benutzer:GT1976|GT1976]] ([[Benutzer Diskussion:GT1976|Diskussion]]) 06:09, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
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Wie die Krankenhäuser im März? Der Marktplatz? Der Bahnhof? Hatten alle vergleichbare Opferzahlen und vergleichbare Kurzzeitmedienaufmerksamkeit. Bei der brutalen russischen Kriegsführung ist das ein Einzelfall von vielen.--<small>Mit [[Wikipedia:Wikiliebe|lieben]] Grüßen</small> [[Benutzer:Kriddl|Kriddl]] <small>[[Benutzer Diskussion:Kriddl|Bitte schreib mir etwas.]]</small> 06:16, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
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:Genau. Daß man bei der brutalen russischen Kriegsführung im Einzelfall hier editorisch nicht mitkommt, kann kein Löschgrund sein. Früher oder später wird das aufgearbeitet werden. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 09:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Dir geht es, wie man sieht, in der Hauptsache um die Verurteilung des Angriffs Putins auf die Ukraine. In Ordnung. Aber Wikipedia ist halt nicht das richtige Forum dafür. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 10:28, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Nö, ich habe nur Kriddl zitiert. Um was es mir geht, darüber mußt du nicht spekulieren. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 14:37, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Wenn es denn dann aufgearbeitet ist, kann ja problemlos mit valider Literatur ein neuer Artikel geschrieben werden. Ist ja nicht so, dass ganz viel verloren geht, im Moment hat der Artikel zwei Sätze. --[[Benutzer:Carl Ha|Carl Ha]] ([[Benutzer Diskussion:Carl Ha|Diskussion]]) 10:34, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Nein, so funktioniert die Wikipedia nicht. Siehe [[WP:Artikel]]: ''Sie soll eine Allgemeinenzyklopädie mit Fachlexika vereinen und auch Themen der Populärwissenschaft und des aktuellen Zeitgeschehens mit abdecken; kein Themenbereich ist von vornherein ausgeschlossen.'' Wir bauen Artikel kontinuierlich auf, nicht ab.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 13:59, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Wie ich sehe, wird der Artikel kräftig ausgebaut, wobei als Nachweise alles urkrainische Quellen verwendet werden. Wie sagte schon Clausewitz? – "Es ist ebenso wichtig die Unterstützung der Öffentlichkeit zu mobilisieren, wie die Streitkräfte für den Krieg zu rüsten. Die Moral steht im Zentrum des Krieges und nicht die physische Stärke. Sieg wird nicht durch Vernichtung erreicht, sondern durch das Zerbrechen der gegnerischen Moral. Ziel des Krieges ist die Moral des Feindes." – Was vermittelt uns der Artikel? Feind greift feige an (eine moralisch verwerfliche Handlung), soundsoviele Tote und die empörten Reaktionen er westlichen Welt. Das hat für mich nichts mit einer Enzyklopädie zu tun, das ist Propaganda, und die ist auf Wikipedia nicht erwünscht. --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 17:45, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Selten so eine abstruse Einschätzung gelesen. Das sind halt die Fakten, auch wenn sie manche (die dann wo genau stehen?) nicht hören wollen. Weder sagen internationale Quellen, die es genauso gibt, etwas anderes, noch ist hier Propaganda im Artikel.--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 17:48, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
'''Löschen''', schon der Titel ist offenbar Murks (und gleichgelagerte Artikel auf die hier genannte Kritik überprüfen) --[[Benutzer:Gelöbnix|Gelöbnix]] ([[Benutzer Diskussion:Gelöbnix|Diskussion]]) 16:14, 18. Jan. 2023 (CET) PS: Und [[:uk:Броварська авіакатастрофа 18 січня 2023 року|Броварська авіакатастрофа 18 січня 2023 року]] anlegen (die Nähe zu Kindergärten und Krankenhäusern bei den Kriegsereignissen ist immer wieder überraschend und erschreckend) ...<br />
::Zu ungenaues Lemma ist kein Löschgrund, siehe [[WP:LR#Nicht akzeptierte Löschbegründungen]].--[[Benutzer:Iconicos|Iconicos]] ([[Benutzer Diskussion:Iconicos|Diskussion]]) 16:26, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::<small>Ein solches Strickmuster aber schon. --[[Benutzer:Gelöbnix|Gelöbnix]] ([[Benutzer Diskussion:Gelöbnix|Diskussion]]) 16:32, 18. Jan. 2023 (CET)</small><br />
:So ein Bullshit! Der Innenminister hat sich sicherlich nicht ausgesucht, daß sein Hubshraubwr neben einem Kindergarten abstürzt. Aber solche Anspielungen zeigen, mit wes' Geistes Kind wis hier zu tun haben. Ende der Diskussion. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 18:39, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
'''Behalten''', die hohe Zahl getöteter Zivilisten rechtertigt einen eigenen Artikel für dieseses Einzelereignis. Durch den Ausbau ist der Artikel mittlerweile auch recht informativ. Eventuell sollte das Lemma überdacht werden, solange unklar ist, ob die Rakete absichtlich in den Wohnblock gelenkt wurde oder sie sich „verirrt“ hat. --[[Benutzer:Einsamer Schütze|Einsamer Schütze]] ([[Benutzer Diskussion:Einsamer Schütze|Diskussion]]) [[Datei:PointDolmen.png|20px|verweis=Wikipedia:WikiProjekt Megalithik]][[Datei:Flag of Ukraine.svg|20px]] 20:15, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Und was ist mit den Toten auf russischer Seite? Selbst schuld? Auch die, die nicht freiwillig in den Krieg ziehen? Hört doch endlich damit auf, die Relevanz an der Anzahl oder an der Nationalität der Toten zu messen. Denn wenn man das als Kriterium für die Relevanz ansehen wollte, wäre schon ein Toter zu viel, meinst du nicht auch? --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 22:20, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Von großangelegten Angriffen der Ukraine auf russische Zivilisten ist mir nichts bekannt. --[[Benutzer:Einsamer Schütze|Einsamer Schütze]] ([[Benutzer Diskussion:Einsamer Schütze|Diskussion]]) [[Datei:PointDolmen.png|20px|verweis=Wikipedia:WikiProjekt Megalithik]][[Datei:Flag of Ukraine.svg|20px]] 23:35, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::'''Behalten''' wegen der umfänglichen Rezeption und des Ausmaßes des Ereignisses als kleineres 9/11. [[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] wenn dir die Toten auf russischer Seite so wichtig sind, schreib doch einen Artikel drüber. --[[Benutzer:AxelHH|AxelHH]] ([[Benutzer Diskussion:AxelHH|Diskussion]]) 19:59, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Dass die Rezeption nicht so umfänglich ist, wie du glauben machen willst, zeigt sich schon daran, dass der Raketeneinschlag nicht einmal im Artikel über die Stadt [[Dnipro]] erwähnt wird. Da gehörte er, wenn man die Sache emotionslos betrachtet, auch hin. Der Löschkandidat enthält keine Informationen, die einen eigenen Artikel rechtfertigen. (Dazu habe ich mich schon weiter oben geäußert). --[[Benutzer:Kluibi|Kluibi]] ([[Benutzer Diskussion:Kluibi|Diskussion]]) 20:49, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
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'''Behalten''': Es handelt sich um den tödlichsten Einzelangriff seit Monaten. Belege viele vorhanden. Sechs Wikipedia-Sprachversionen haben einen eigenen Artikel dazu erstellt, darunter die engl. und die franz. Wikipedia. --[[Benutzer:KurtR|KurtR]] ([[Benutzer Diskussion:KurtR|Diskussion]]) 07:01, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Klar '''behalten''', es wird ein zeitüberdauerndes Ereignis dargestellt. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 21:25, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''behalten''': es ist natürlich und selbstverständlich, das Ereignisse je länger sie zurück liegen umso schlechter dokumentiert sind (wer weiß wie viele Häuser die Römer zerstört haben) und neuere Ereignisse natürlich mit heutigen Mitteln (Wikipedia, ..) umso besser dokumentiert werden können; daher ist der vergleich zu "in D zerstörte Häuser im 2WK" schwierig. Sollte man dann auch einem verheerenden Vulkanausbruch oder Tsunami keinen Artikel geben weil die Vulkanausbrüche von vor Millionen oder Milliarden Jahren auch keinen haben? Es ist ein wichtiges Ereignis in diesem Krieg und viele Politiker haben sich darauf berufen (u.a. Guy Verhofstadt für 112 MEPs im EU-Parlament) und es gibt durch dieses Ereignis seit langem wieder öffentliche "Protestaktionen" in Russland (Menschen legen in vielen Städten Blumen an Gedenkstätten für Lessja Ukrajinka und Schewtschenko nieder). Vor allem auch mit dem Argument, dass es dazu in anderen Wikipedias Artikel gibt - und ist ja auch nicht so als würde es dieser Artikel irgendwie anderen Artikel den Platz weg nehmen (Speicherplatz) --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 20:22, 23. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Caleb Lawrence McGillvary]] ==<br />
<br />
Eine Relevanz gemäß [[:Wikipedia:Relevanzkriterien]] empfinde ich nicht als belegt gemäß [[:Wikipedia:Belege]]. Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte ich euch um weitere Einschätzungen. --[[Benutzer:Sockenschütze|Sockenschütze]] ([[Benutzer Diskussion:Sockenschütze|Diskussion]]) 14:42, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Wenn du mich persönlich fragst, dann empfinde ich das ebenso. Die englischsprachige Wikipedia-Seite hat aber den Vorfall auch als Eintrag. Ich glaube schon, dass eine Dokumentation über ihn ein Grund ist, einen Artikel über ihn zu haben. Wir können mal die Diskussion bei en lesen, ob es dazu etwas gibt. --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 15:50, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Hab ich mal gemacht, da wurde der Artikel über ihn auch gelöscht, das war aber 2017, da gab es die Doku noch nicht. Der Artikel über das virale Video ist online. <br />
::Wenn ich mir die Abrufstatistik der letzten 2 Tage ansehe, mit 1.200 und fast 1.800 Aufrufen, dann sehe ich schon ein starkes Interesse an seiner Person. --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 22:10, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Als was soll er den eigentlich relevant sein? Als Mörder? Als Lebensretter? Ich finde die Schilderung trotz ihrer boulevardesken Züge ziemlich verworren. Wenn das bleibt, müsste jemand mit einem Blick für klare Linien da mal ein bisschen enzyklopädische Ordnung reinbringen. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:30, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Also viraler Hit/virales Phänomen. Würde ich sagen. Und dann kommt der Mord hinzu, weil er als „Lebensretter“ bekannt wird und dann jemanden umbringt. Es geht um die Absurdität, das ist auch die Kernaussage der Netflix-Doku. <br />
:Ich hab schon ein bisschen am Artikel verbessert, wollte jetzt aber nicht noch mehr Zeit investieren. So doll interessiert mich das auch nicht. --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 06:55, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Skurriles Randereignis der Geschichte, aber gerade aus dem Grund finde ich, dass das 'ne Perle ist. Ich liebe solche Biografien und lese die auch in Wikipedia sehr gerne (sofern sie gut belegt und ausgearbeitet sind). Die Netflix-Doku wäre für mich der Grund, den Artikel zu '''behalten''', denn wo sucht der oder die geneigte Netflixerin nach weiteren Infos? Genau, bei uns hier in der WP. Der Artikel ist jedoch in einem schlimmen Zustand, daher in die QS. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:32, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Oder nochmal anders herum gedacht: wie wäre es, einen Eintrag zur Netflix-Serie anzulegen (definitiv relevant) [[Der axtschwingende Anhalter]] und die Bio bzw. Hintergründe der Tat dort als Abschnitt einzubringen? Damit hätten wir das hiesige Löschproblem elegant gelöst. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 10:12, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Ja. So hat es die englischsprachige Wikipedia gelöst. Finde ich auch ok. Muss halt nur jemand machen. :P --[[Benutzer:Steinsalz|Steinsalz]] ([[Benutzer Diskussion:Steinsalz|Diskussion]]) 19:32, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[QUINT Magazin]] (SLA)==<br />
<br />
''Enzyklopädische Relevanz gemäß [[WP:RK#Zeitungen und Zeitschriften]] nicht ersichtlich'' [[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 16:30, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Schülerzeitung mit ausschließlich Rotlinks im Text (außer einer Lehrerin, deren Relevanz außerhalb der Schule liegt); angeblich "größte" von Schülern gemachte Zeitung (per Eigenbeleg!), bajour.ch scheint eine Art Boullevard-Blog zu sein, einige Quellen musste ich entfernen, weil dort weder "Quint" noch "Alumni" (von was auch immer) belegt war und das Bild ist statt selbst erstellt vermutlich selbst gescannt und selbst hochgeladen (jedenfalls fehlt eine Freigabe). Kurzum: Die Schüler müssen wohl noch einiges lernen. Die "angehenden Medienprofis" sind momentan noch keine, bis es soweit ist und das Magazin relevant wird, gerne löschen. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 16:57, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Das Magazin ist durchaus relevant, wenn auch nicht weltweit, und betreibt eine Kooperation mit der Schweizer Mediendatenbank (entsprechende Belege nun eingefügt). Betreffend dem Bild: wie sollte man das lösen? --[[Benutzer:Yeh04|Yeh04]] ([[Benutzer Diskussion:Yeh04|Diskussion]]) 18:25, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Das Bild müsste unter der entsprechenden Creative-Commons-Lizenz vom Ersteller (Urheber) freigegeben werden und dessen Einwilligung an den VRT-Support von Wikimedia Commons geschickt werden. Und es müsste geklärt werden, dass nicht die Zeitschrift selber noch Rechte daran erhebt. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Die Rechte werden einzig durch den Verein erhoben, dies wurde nun auch so angegeben. Stimmt das so? --[[Benutzer:Yeh04|Yeh04]] ([[Benutzer Diskussion:Yeh04|Diskussion]]) 00:15, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Nein, denn ein Verein kann nicht [[Urheberrecht (Schweiz)|Urheber]] sein. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 00:32, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
Der Artikel im [https://marjorie-wiki.de/wiki/Quint_(Magazin) marjorie-wiki] könnte anstelle eines Artikels hier ausgebaut werden. --[[Benutzer:Hadi|Hadi]] ([[Benutzer Diskussion:Hadi|Diskussion]]) 21:32, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Sehe ich das richtig, die Zeitung finanziert sich durch Inserate und Spenden? LOL! Noch ein Grund zum Löschen, Wiedergänger (LD Dez. 2017) ist mindestens der dritte Löschgrund. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 09:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Das kann man auch netter sagen. Auch wenn keine Relevanz gegeben ist, muss man sich über eine von engagierten Schülern erstellte Zeitschrift nicht kaputtlachen. --[[Spezial:Beiträge/87.150.10.121|87.150.10.121]] 09:49, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::<small>Wenn ich mich kaputtgelacht hätte, hätte ich das Emoji genutzt, dass ich weiter oben in der LD zu einer Werbeseite verwendet habe. Das LOL bezog sich darauf, dass Gratiszeitungen bei uns generell nicht relevant sind, falls nicht andere Relevanzkriterien greifen. --[[Benutzer:H7|H7]] <sup>([[Benutzer Diskussion:H7|„Darum auf zu den Tasten!“ …]])</sup> 09:57, 18. Jan. 2023 (CET)</small><br />
SLA ausgeführt-[[Benutzer:Karsten11|Karsten11]] ([[Benutzer Diskussion:Karsten11|Diskussion]]) 10:03, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Anna Popelka]] ==<br />
<br />
undeklariertes bezahltes Schreiben und kein Artikel [[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 17:10, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:'''Löschen.''' Laut DNB nur 1 Publikation vorhanden. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 20:44, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Behalten'''. Aufgrund der erhaltenen Auszeichnungen relvant. Das Lemma sollte evtl. auf [[PPAG architects]] verschoben werden, da Anna Popelka gemeinsam mit Georg Poduschka als Architektenduo in Erscheinung tritt. Der Artikel ist jedenfalls stark ausbaufähig (laut Website zahlreiche Preise, Lehrtätigkeit an Unis, viele realisierte Bauprojekte, Gestaltung der [[Enzi (Möbel)|Enzi's in Wien]], Herausgabe von Monografien). --[[Benutzer:Dromedar61|Dromedar61]] ([[Benutzer Diskussion:Dromedar61|Diskussion]]) 22:16, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Willst Du die Arbeit für die Selbstdarsteller übernehmen? --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 23:08, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Die Selbstdarsteller sind offenbar nicht in der Lage, das Lemma den [[Wikipedia:Relevanzkriterien|WP:REL]] entsprechend selbst darzustellen. Ich hab den Ausbau ein wenig begonnen, werde es dabei aber belassen. --[[Benutzer:Dromedar61|Dromedar61]] ([[Benutzer Diskussion:Dromedar61|Diskussion]]) 23:15, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::'''Behalten.''' Zwar ungünstig, dass der Artikel von der Presseabteilung des Büros verfasst wurde und im Prinzip so kein Artikel ist. Relevanz jedoch m. E. unstrittig, in der (Fach)presse rezipiert, habe noch eine Quelle ergänzt. Man möchte sich ja nicht vor den Karren spannen lassen, aber Löschen aus diesem Grund erscheint mir auch nicht sinnvoll, vielleicht gibt's irgendwann einen brauchbaren Artikel. --[[Benutzer:Kurt.Klienmann|Kurt.Klienmann]] ([[Benutzer Diskussion:Kurt.Klienmann|Diskussion]]) 23:26, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Ne reicht nicht. Sie macht halt ihren Job und das wars. Die Auszeichnungen hat sie nur in Kombi mit besagter Firma bekommen, also nicht eigenständig. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 03:36, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Prinzipiell hast du in meinen Augen nicht unrecht, als Bürogründerin macht sie zwar mitunter mehr als eine bloße Mitarbeit, sie hat ja das Büro mitaufgebaut. Nach den jüngsten Edits von [[Benutzer:Schiplagerheide]] ist ein guter Stub da, Relevanz ist auch dargestellt, sehe also keinen Grund den Artikel zu löschen. Ich spreche mich jedoch dafür aus, das Lemma auf [[PPAG]] zu verschieben und dann ggf. anzupassen, d.h. Lebensläufe von Popelka und wohl auch Georg Poduschka (in kurzer Form) einzuarbeiten. Finde die Frage nach persönlicher Relevanz bei einem Duo, dass in der Öffentlichkeit meist zusammen auftritt nicht ganz trivial, da Anna Popelka (als Person) ja schon maßgeblich zum Erfolg von PPAG beigetragen hat, von Popelka bleibt ohne PPAG nicht allzu viel übrig, das einen eigenen Artikel rechtfertigen würde. Bei weiteren biografischen Ergänzungen mit unabhängigen Quellen wäre ein Personenartikel vielleicht sinnvoll, die Relevanz wäre als Gründerin von PPAG in meinen Augen dann gegeben, jetzt ist das für mich noch nicht der Fall. Analog dazu vielleicht (wenngleich in einer anderen architektonischen Liga) der Artikel [[Alison und Peter Smithson]]. --[[Benutzer:Kurt.Klienmann|Kurt.Klienmann]] ([[Benutzer Diskussion:Kurt.Klienmann|Diskussion]]) 19:51, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::::Durch die aktuellen Inhalte entsteht ein ganz neuer Eindruck. Insbesondere die Enzi sind sehr relevanzstiftend. (auf denen habe ich auch schon Wien genossen :) ) Jedenfalls stimme ich deinem Vorschlag zu, einen Artikel zu PRAG daraus zu machen. Die vielen Bilder sind Arbeiten des Architekturbüros, also eigentlich nicht passend für einen biografischen Artikel. Man müsste die Auszeichnungen ausgiebig checken, evtl. hat sie einige als eigenständige Person bekommen? Das könnte man im Artikel auch besser darstellen, damit es auf den ersten Blick klar ist. Vielleicht findet sich noch mehr eigenständige Relevanz. Als Bsp., ich habe mal einen Artikel zu [[Jos Boys]] erstellt, eine Architektin, die zu ihrem ''Spezialthema'' publiziert und auch forscht. Das meinte ich mit mehr eigenständige Relevanz. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 07:07, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:Benutzerseite wurde aktualisiert (um "bezahltes Schreiben" zu deklarieren). --[[Benutzer:PR PPAG|PR PPAG]] ([[Benutzer Diskussion:PR PPAG|Diskussion]]) 21:42, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Über die Lemma-Person erfahren wir rein gar nix. Wenn sie als relevant eingeschätzt wird, wie wäre es denn mit BNR zum Artikelschreiben?<br><br />
Oder ist das Büro relevant? In dem Fall müsste man den Artikel doch wohl völlig anders aufziehen. --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:56, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Nachtrag, nur zur Kenntnis: Habe gerade auf der Benutzerdisk. gesehen, dass ein Artikel zum Büro tatsächlich geschrieben worden und schnellgelöscht worden war wegen "Werbeeintrag". --[[Spezial:Beiträge/87.150.6.201|87.150.6.201]] 23:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::so vor allem auch kein enzyklopaedischer Artikel--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:35, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::So einfach ist das nicht. Zum einen hat Benutzerin:Schiplagerheide den Artikel ausgearbeitet; zum anderen sind einige der Preise beachtlich und einige Ausstellungen verdienen nähere Betrachtung und zum dritten wird sie in dem Buch ''Frauen Bauen Stadt'' ([https://www.degruyter.com/search?query=*&publisherFacet=Birkh%C3%A4user Birkhäuser] 2021) porträtiert. Zusammen mit ihrem Partner hat sie den [[Enzi_(Möbel)]] entworfen, inzwischen in vielen europäischen Städten im öffentlichen Raum zu finden. --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 20:16, 18. Jan. 2023 (CET)ergänzt --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 11:19, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
*'''Behalten''', bezahltes Schreiben ist kein Löschgrund und "kein Artikel" trifft nicht zu. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 09:38, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Hallo [[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]], ich weiß,Du hasst es, wenn wir uns „vor den Karren spannen lassen“. Kannst Du Dich dennoch zu einem LAZ überwinden? Grüße aus Mainz --[[Benutzerin:Schiplagerheide|Schiplagerheide]] ([[Benutzerin Diskussion:Schiplagerheide|Diskussion]]) 23:56, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:'''Behalten.''' Nach Überarbeitung durch [[Benutzerin:Schiplagerheide|Schiplagerheide]] ist Relevanz ersichtlich. --[[Benutzerin:Grizma|Grizma]] ([[Benutzerin Diskussion:Grizma|Diskussion]]) 11:54, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Aber leider ist auch werbliches dazugekommen (zum ersten Satz). --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 14:46, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Welchen Satz meinst du? --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 16:02, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
:Die Relevanz wird halt hauptsächlich durch ihr Wirken im Architekturbüro generiert. Da ist es schon notwendig, dieses zu erwähnen, sie hat es schließlich mitbegründet. Ich bin noch immer fürs Verschieben des Lemmas, da keine eigenständige Relevanz gegeben. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 18:42, 19. Jan. 2023 (CET)<br />
::Im Buch ''Frauen Bauen Stadt'', das Fiona oben erwähnt, steht, dass die Enzi ihr eigener Entwurf sind. Das überzeugt mich, da diese das Stadtbild vieler Städte, vorallem in Wien, beeinflusst haben. Die anderen Projekte und übertriebene Bebilderung, haben eher Fokus auf das Architekturbüro gelegt, das lenkt von der eigenständigen Relevanz sehr ab. '''Behalten'''. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 04:07, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
:::erstens sehe ich für undeklariertes bezahltes Schreiben keinen LÖschgrund. Außerdem steht auf der Userseite sehr wohl dass es sich um bezahltes Schreiben handelt. --[[Benutzer:Karl Gruber|K@rl]] <small>du findest mich auch im [[regiowiki:|RAT]]</small> 12:51, 20. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Der Artikel hat immer noch eine PR-Schlagseite für das Büro, so wird PPAG 37 Mal auf der Seite genannt. Relevanz der Architektin wird so nicht dargestellt. --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 09:42, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Dank Zartesbitter nun verbessert. --[[Benutzerin:Fiona B.|Fiona]] ([[Benutzerin Diskussion:Fiona B.|Diskussion]]) 15:55, 22. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Heinrich Bräm (Architekt)]] (LAE) ==<br />
<br />
Es ist keine Relevanz dargestellt. --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 17:42, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Und kein Artikel. --[[Benutzer:Ichigonokonoha|Ichigonokonoha]] ([[Benutzer Diskussion:Ichigonokonoha|Diskussion]]) 18:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::wie konnte das zwei Jahre hier unbemerkt drin stehen? Da funktionieren einige QS-Mechanismen überhaupt nicht. klar '''Löschen''', --[[Benutzer:Hannes 24|Hannes 24]] ([[Benutzer Diskussion:Hannes 24|Diskussion]]) 18:45, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::SLA wäre hier sinnvoll. --[[Benutzerin:Zartesbitter|Zartesbitter]] ([[Benutzerin Diskussion:Zartesbitter|Diskussion]]) 20:49, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Die werden systematisch behindert. --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 23:09, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Logisch. Weil kein SL-Grund vorhanden ist. Selten war die Relevanz eines Architekten so klar wie hier: Ich zitiere mal aus dem Nachruf, der als Einzelnachweis verlinkt ist:<br />
{{Zitat|So verging fast kein Wettbewerb ohne Erfolg, an dem sich er und sein Bruder beteiligten: Kantonalbank in Chur, Kunsthaus Basel, Stadthaus und [[Reformierte Kirche Solothurn|reformierte Kirche]] in Solothurn, Schulhäuser Zürich, Obmannamt, [[Zwinglihaus (Zürich)|Zwinglihaus]], Rentenanstalt und Viktoriahaus in Zürich, Kirchen in Frauenfeld, Wollishofen und Altstätten, das [[Krematorium Nordheim]], Bebauungspläne für Zollikon, Egg-Zürich und Wädenswil usw. Auch Wohnkolonien entstanden: die Heimgenossenschaft Zürich, die Wohnkolonie Glattal u. a. Der bedeutendste Bau der Gebrüder Bräm, die [[Sihlpost]] in Zürich, wurde ihnen direkt übertragen, ebenso der Umbau des im Stadtbild bedeutenden [[Haus zum Rüden|Zunfthauses «zum Rüden»]]}}<br />
::::Ich habe mir mal erlaubt, einige Links zu setzen, wo dies problemlos möglich war; in den anderen Fällen drängte sich kein Artikel auf. '''Behalten'''. Zürich wird derart aktiv beackert, das wird schon. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 02:34, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Derzeit vor allem kein enzyklopaedischer Artikel--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:36, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:::Derzeit ist das vor allem ein gültiger Stub. --[[Benutzer:Matthiasb|Matthiasb]]&nbsp;– [[File:Blue ribbon.svg|8px|link=:en:Blue Ribbon Online Free Speech Campaign]] <sup>([[BD:Matthiasb|CallMyCenter]])</sup> <sub>[[:n:Hauptseite|Wikinews ist nebenan!]]</sub> 09:05, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::::Ja, ein gültiger Stub ist das, aber ohne jede Relevanz(-darstellung). --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 09:28, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
So, ich hab es deutlich ausgebaut. Zu überlegen wäre, ob man das nicht auf [[Architekturbüro Gebrüder Bräm]] verschiebt, aber die Relevanz ist klar. Bräm hat das Stadtbild Zürichs mit bedeutenden Bauten deutlich geprägt, war außerdem mehrere Jahre Obmann des BSA und hat damit auch die Architekturgeschichte der Schweiz mutgeprägt. Daher '''behalten'''. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 10:02, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
:Bist Du Dir mit Deinen Änderungen sicher? Im Artikel [[Krematorium Nordheim]] ist ein anderer Architekt genannt. Mir fehlt die Zeit alle angeblichen Bauwerke zu überprüfen.--[[Spezial:Beiträge/81.200.199.162|81.200.199.162]] 11:07, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Steht so in der Quelle, ich versuche aber noch mal, alle Bauwerke einzeln zu prüfen. die bedeutendsten stimmen aber auf jeden Fall, die sind durch zwei Quellen abgesichert. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 12:04, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::Ok, Rätsel gelöst, es ging hier nur um den Entwurf, der zwar mit einem Preis im Wettbewerb bedacht, aber nicht ausgeführt wurde. Ich hab es korrigiert. --[[Benutzer:Kurator71|Kurator71]]&nbsp;([[BD:Kurator71|D]]) 12:26, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
In dem Stadium, als der Artikel erstellt wurde, ist LA berechtigt. Die Ergänzungen und Überarbeitungen geben inzwischen ein anderes Bild. '''Behalten'''--[[Benutzer:Mario todte|Mario todte]] ([[Benutzer Diskussion:Mario todte|Diskussion]]) 12:13, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
:Aus der Überzeugung, dass dieser Architekt sehr wohl Relevant für Zürich war habe ich diesen Artikel damals erstellt. Ob der Artikel im ersten Stadium noch etwas unbedarft war müsst wohl ihr beurteilen. Ich verstand Wikipedia immer als Work in Progress. Vielleicht kann mich jemand noch per privater Nachricht aufklären was ein ''Stub'' in Wikipedia ist und was ''Relevanz(-darstellung)'' bedeutet. '''Behalten'''--[[Benutzer:Gnaugnoh|Gnaugnoh]] ([[Benutzer Diskussion:Gnaugnoh|Diskussion]]) 15:51, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
::geht aus so: „stub“ ist ein seeehr minimalistischer Artikel, der aber ausreicht. Relevanz(-darstellung) ist wiki-Sprech für die Darlegung der Bedeutung/Relevanz des Lemmas/Artikelgegenstandes (hier der Person). ''Work in Progress'' ist gut, aber es gibt eine gewisse Mindestqualität (mindest ein stub). Die QS/Qualitätssicherung kämpft täglich für die Verbesserung unzureichender Artikel, wenn in der ersten Version des Artikel gar nicht abzulesen ist, warum (und ob der überhaupt) relevant ist, dann folgt manchmal ein Löschantrag. Durch den Eintrag in das Künstlerlexikon ist das aber eh hier erledigt. Ich mach daher '''LAE''', --[[Benutzer:Hannes 24|Hannes 24]] ([[Benutzer Diskussion:Hannes 24|Diskussion]]) 17:44, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Jeff Larson]] (LAZ) ==<br />
{{War in Löschdiskussion|Pagename=Jeff Larson|1=18. Oktober 2018|2=Jeff Larson (bleibt)|Result1=bleibt|Bot=TaxonBot}}<br />
<br />
Die Relevanz des Journalisten ist nicht dargestellt. Ob der Livingston Award für Nachwuchsjournalisten reicht? --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 17:48, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Hab alte LD nicht gesehen. Werde LP-Tour gehen. Hier LAZ --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 17:59, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::Viel Spass beim Granitbeissen. --[[Benutzer:Bahnmoeller|Bahnmoeller]] ([[Benutzer Diskussion:Bahnmoeller|Diskussion]]) 23:12, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Johan Ehrenberg]] ==<br />
<br />
Es ist keine Relevanz dargestellt. (<small>selbst wenn die Behauptungen belegt wären</small>) --[[Benutzer:Kabelschmidt|Kabelschmidt]] ([[Benutzer Diskussion:Kabelschmidt|Diskussion]]) 18:52, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
:Und ohne Belege geschweige denn irgendeiner Rezeption dazu.--[[Benutzer:Hausbrucher|Hausbrucher]] ([[Benutzer Diskussion:Hausbrucher|Diskussion]]) 22:17, 17. Jan. 2023 (CET)<br />
::und daher Ausbauen oder gleich Loeschen--[[Benutzer:KlauRau|KlauRau]] ([[Benutzer Diskussion:KlauRau|Diskussion]]) 05:37, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
Mit einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen (''70 works in 127 publications in 2 languages and 163 library holdings'') sollte er als Autor relevant sein und ... '''Behalten'''. --[[Benutzer:Jageterix|Jageterix]] ([[Benutzer Diskussion:Jageterix|Diskussion]]) 16:16, 18. Jan. 2023 (CET)<br />
<br />
== [[Nürburgring Langstrecken-Serie]] ==<br />
<br />
Der Artikel wies große Redundanzen zu dem bereits geupdateten Artikel [[VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring]] auf. Der Artikel behandelt lediglich die Rennserie seit der Namensänderung. Das sollte in Zukunft auf dem nun erweiterten Artikel [[VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring]] geschehen. Eine komplette Löschung wäre also Sinnvoll. {{unsigniert|THEMAXPOWERWAY|23:12, 17. Jan. 2023 (CET)}}<br />
<br />
:Doppelte Seite ist kein zulässiger Löschgrund, [[Wikipedia:Löschregeln#Nicht akzeptierte Löschbegründungen|Wikipedia:Löschregeln]]. '''Kann administrativ schon wieder geschlossen werden'''. Danke im voraus und Gruß --''[[Benutzer:Pitlane02|Pitlane02]] [[Portal:Motorsport|&#x1F3C1;]] <sub><small>[[Benutzer_Diskussion:Pitlane02|disk]]</small></sub>'' 12:17, 19. Jan. 2023 (CET)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_von_Pers%C3%B6nlichkeiten_der_Stadt_Dnipro&diff=228782054Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro2022-12-12T08:03:53Z<p>Dnepro..: /* Ab 1981 */ fix</p>
<hr />
<div>[[Datei:UA Dnipro COA.svg|160px|rechts|Wappen der Stadt Dnipro]]<br />
Die folgende Liste enthält Personen, die in '''[[Dnipro]]''' geboren wurden sowie solche, die zeitweise dort gelebt und gewirkt haben, jeweils chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
<br />
== In Dnipro geborene Persönlichkeiten ==<br />
=== Bis 1900 ===<br />
* [[Ludwig Choris]] (1795–1828), deutsch-russischer Maler, Zeichner und Forschungsreisender<br />
* [[Rostislaw Andrejewitsch Fadejew]] (1824–1884), General der russischen Armee und Militärschriftsteller<br />
* [[Helena Petrovna Blavatsky]] (1831–1891), Okkultistin und Schriftstellerin<br />
* [[Jakow Dmitrijewitsch Malama]] (1841–1913), General<br />
* [[Isaak Grigorjewitsch Orschanski]] (1851–1923), Psychiater und Hochschullehrer<br />
* [[Fjodor Kirillowitsch Drischenko]] (1858–1922), Hydrograph<br />
* [[Wladimir Alexandrowitsch Beklemischew]] (1861–1919), Bildhauer und Hochschullehrer<br />
* [[Louis Friedsell]] (1863–1923), Dirigent und Komponist<br />
* [[Pjotr Lwowitsch Bark]] (1869–1937), letzter zaristischer Finanzminister<br />
* [[Ljudmila Nikolajewna Stal]] (1872–1939), Redakteurin und russische Revolutionärin<br />
* [[Alexander Andrejewitsch Swetschin]] (1878–1938), Offizier<br />
* [[Samuel (Chaim) Granovsky]] (1882–1942), Maler<br />
* [[Samuel Belov]] (1884–1954), US-amerikanischer Geiger, Bratschist und Musikpädagoge<br />
* [[Mykola Stasjuk]] (1885–1943), ukrainischer Politiker<br />
* [[Alexei Denissowitsch Diki]] (1889–1955), sowjetischer Schauspieler, Theaterdirektor und Regisseur<br />
* [[Moses Schönfinkel]] (1889–1942), ukrainisch-sowjetischer Logiker<br />
* [[Wladimir Michailowitsch Korezki]] (1890–1984), russisch-ukrainischer Jurist<br />
* [[Grigori Issaakowitsch Tschudnowski]] (1890–1918), russischer Revolutionär<br />
* [[Alexander Iwanowitsch Gegello]] (1891–1965), Architekt des Konstruktivismus und Hochschullehrer<br />
* [[Gregori Garbovitsky]] (1892–1954), kanadischer Geiger, Dirigent und Musikpädagoge<br />
* [[Wladimir Strijewski]] (1892–1977), russischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler<br />
* [[Grigori Naumowitsch Kaminski]] (1894–1938), sowjetischer Politiker<br />
* [[Beatrissa Jurjewna Sandomirskaja|Beatrissa Sandomirskaja]] (1894–1974), russisch-sowjetische Bildhauerin<br />
* [[Oleksandr Brodskyj]] (1895–1969), russischer Chemiker und Physiker<br />
* [[Emmanuil Saweljewitsch Geller]] (1898–1990), sowjetischer Schauspieler und Synchronsprecher<br />
* [[Elisabeth Pinajeff]] (1900–1995), russische Schauspielerin<br />
<br />
=== 1901 bis 1950 ===<br />
* [[Hryhorij Epik]] (1901–1937), ukrainischer Schriftsteller<br />
* [[Fanny Rosenfeld]] (1903/04/05–1969), kanadische Leichtathletin<br />
* [[Boris Alexandrowitsch Woronzow-Weljaminow|Boris Woronzow-Weljaminow]] (1904–1994), sowjetischer Astronom und Astrophysiker<br />
* [[Leo Oskarowitsch Arnstam|Leo Arnstam]] (1905–1979), sowjetischer Filmregisseur und Autor<br />
* [[Wiktor Andrejewitsch Krawtschenko (Diplomat)|Wiktor Krawtschenko]] (1905–1966), sowjetischer Ingenieur und späterer Handelsdiplomat<br />
* [[Leonid Michailowitsch Nemenow|Leonid Nemenow]] (1905–1980), russisch-sowjetischer Kernphysiker<br />
* [[Pjotr Petrowitsch Schirschow|Pjotr Schirschow]] (1905–1953), Politiker und Wissenschaftler<br />
* [[Alexander Michailowitsch Fainzimmer|Alexander Fainzimmer]] (1906–1982), Filmregisseur<br />
* [[Leonid Georgijewitsch Rudenko|Leonid Rudenko]] (1906–?), sowjetischer Bürgermeister, Handelsvertreter und Generalleutnant der Luftstreitkräfte der Sowjetunion<br />
* [[César Tiempo]] (1906–1980), argentinischer Journalist, Schauspieler und Schriftsteller<br />
* [[Walentin Alexejewitsch Kargin|Walentin Kargin]] (1907–1969), sowjetischer Chemiker und Hochschullehrer<br />
* [[Michail Grigorjewitsch Schapiro|Michail Schapiro]] (1908–1971), sowjetischer Filmregisseur<br />
* [[Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch|Jewgeni Wutschetitsch]] (1908–1974), sowjetischer Bildhauer und Künstler<br />
* [[Boris Gontscharow]] (1909–1945), Kunstmaler<br />
* [[Wassili Filippowitsch Margelow|Wassili Margelow]] (1909–1990), Armeegeneral der sowjetischen Luftlandetruppen<br />
* [[Jewhen Beresnjak]] (1914–2013), sowjetisch-ukrainischer Agent und Generalmajor<br />
* [[Oleksij Watschenko]] (1914–1984), ukrainisch-sowjetischer Politiker, Vorsitzender des Obersten Sowjets der USSR<br />
* [[Edward Ginzton]] (1915–1998), russisch-US-amerikanischer Physiker<br />
* [[Alissa Moissejewna Snamenskaja|Alissa Snamenskaja]] (1915–1995), sowjetische Luftfahrtingenieurin<br />
* [[Pawel Iwanowitsch Bondarenko|Pawel Bondarenko]] (1917–1992), sowjetisch-russischer Bildhauer und Hochschullehrer<br />
* [[Alexander Arkadjewitsch Galitsch|Alexander Galitsch]] (1918–1977), sowjetischer Lyriker, Dramatiker und Schauspieler<br />
* [[Oles Hontschar]] (1918–1995), ukrainisch-sowjetischer Schriftsteller, Literaturkritiker und sozialer Aktivist<br />
* [[Iwan Kasanez]] (1918–2013), ukrainisch-sowjetischer Politiker, Vorsitzender des Ministerrates (Regierungschef) der USSR<br />
* [[Larissa Robiné]] (1918–2004), deutsche Übersetzerin<br />
* [[Issaak Markowitsch Chalatnikow|Issaak Chalatnikow]] (1919–2021), sowjetischer theoretischer Physiker<br />
* [[Antonina Michailowna Markowa|Antonina Markowa]] (1922–1996), sowjetische Schauspielerin und Synchronsprecherin<br />
* [[Boris Sagal]] (1923–1981), US-amerikanischer Regisseur<br />
* [[Wiktor Michailowitsch Tschebrikow|Wiktor Tschebrikow]] (1923–1999), sowjetischer Politiker<br />
* [[Leonid Borissowitsch Kogan|Leonid Kogan]] (1924–1982), sowjetischer Violinvirtuose<br />
* [[Alexander Matwejewitsch Matrossow|Alexander Matrossow]] (1924–1943), Symbolfigur der Roten Armee und Held der Sowjetunion<br />
* [[Wadim Abramowitsch Sidur|Wadim Sidur]] (1924–1986), russischer Bildhauer<br />
* [[Walentin Andrejewitsch Galotschkin|Walentin Galotschkin]] (1928–2006), ukrainisch-russischer Bildhauer<br />
* [[Galina Pawlowna Matwijewskaja|Galina Matwijewskaja]] (* 1930), sowjetisch-russische Mathematikhistorikerin, Orientalistin und Hochschullehrerin<br />
* [[Ilja Kabakow]] (* 1933), Maler und Konzeptkünstler<br />
* [[Wiktor Iwanowitsch Tschepischny|Wiktor Tschepischny]] (* 1934), russischer Schachkomponist<br />
* [[Eduard Pawlowitsch Browko|Eduard Browko]] (1936–1998), sowjetischer Gewichtheber<br />
* [[Leonid Derkatsch]] (1939–2022), Politiker, General und Geheimdienstchef<br />
* [[Lidija Nikolajewna Alfejewa|Lidija Alfejewa]] (1946–2022), Weitspringerin<br />
* [[Konstantin Sergejewitsch Lopuschanski|Konstantin Lopuschanski]] (* 1947), sowjetischer Regisseur<br />
* [[Victor Dvoskin]] (* 1948), US-amerikanischer Jazz-Bassist, Komponist und Hochschullehrer<br />
* [[Leonid Levin]] (* 1948), US-amerikanischer Informatiker<br />
* [[Igor Morosow]] (* 1948), russisch-ukrainischer Bariton<br />
<br />
=== 1951–1980 ===<br />
* [[Ihor Schtscherbakow]] (* 1955), Pianist, Komponist und Hochschullehrer<br />
* [[Wiktor Omeljanowytsch]] (* 1958), Ruderer<br />
* [[Anatolij Demjanenko]] (* 1959), Fußballspieler und -trainer<br />
* [[Jewhen Tscherwonenko]] (* 1959), Politiker<br />
* [[Julija Tymoschenko]] (* 1960), Ministerpräsidentin der Ukraine von Januar bis September 2005 und von Dezember 2007 bis März 2010<br />
* [[Oleksandr Moros (Schachspieler)|Oleksandr Moros]] (1961–2009), Schachspieler, -funktionär, -schiedsrichter und -trainer<br />
* [[Olena Puchajewa]] (* 1961), Ruderin<br />
* [[Wolodymyr Ljutyj]] (* 1962), ukrainisch-sowjetischer Fußballspieler und -trainer<br />
* [[Eugen Tripolsky]] (* 1962), deutscher Schachschiedsrichter und -spieler<br />
* [[Ihor Kolomojskyj]] (* 1963), Mäzen und Mitinhaber der [[PrivatBank]] und Mitglied der [[Privat-Gruppe]]<br />
* [[Inna Frolowa]] (* 1965), Ruderin<br />
* [[Alexander Walentinowitsch Golowko|Alexander Golowko]] (* 1964), russischer General<br />
* [[Walerija Hontarewa]] (* 1964), Ökonomin und Präsidentin der Nationalbank der Ukraine<br />
* [[Oleh Protassow]] (* 1964), Fußballspieler und -trainer<br />
* [[Oleksandr Turtschynow]] (* 1964), Politiker<br />
* [[Wiktorija Jewtuschenko]] (* 1965), Badmintonspielerin<br />
* [[Inessa Krawez]] (* 1966), Leichtathletin<br />
* [[Oleh Twerdochleb]] (1969–1995), Leichtathlet<br />
* [[Hennadij Korban]] (* 1970), Geschäftsmann und Politiker<br />
* [[Oleh Zarjow]] (* 1970), Politiker und Separatist<br />
* [[Ihor Matwijenko]] (* 1971), Segler<br />
* [[Andrij Polunin]] (* 1971), Fußballspieler<br />
* [[Anschelina Schwatschka]] (* 1971), Opernsängerin<br />
* [[Jewhen Braslawez]] (* 1972), Segler<br />
* [[Wolodymyr Muntjan (Prediger)|Wolodymyr Muntjan]] (* ca. 1972), Sektengründer<br />
* [[Wladyslaw Druschtschenko]] (* 1973), Badmintonspieler<br />
* [[Oleh Lykow]] (* 1973), Ruderer<br />
* [[Mychajlo Sabrodskyj]] (* 1973), Generalmajor der ukrainischen Streitkräfte<br />
* [[Serhij Lebid]] (* 1975), Langstreckenläufer<br />
* [[Olena Nosdran]] (* 1975), Badmintonspielerin<br />
* [[Walentyn Hrekow]] (* 1976), Judoka<br />
* [[Maksim Ramaschtschanka]] (* 1976), weißrussischer Fußballspieler<br />
* [[Maksym Palenko]] (* 1976), ukrainischer Künstler, Grafikdesigner und Illustrator<br />
* [[Oksana Bajul]] (* 1977), Eiskunstläuferin<br />
* [[Oleksij Lukaschewytsch]] (* 1977), Weitspringer<br />
* [[Serhij Perchun]] (1977–2001), Fußballtorhüter<br />
* [[Maksym Kawun]] (* 1978), Historiker, Heimatforscher, Publizist und Kulturologe<br />
* [[Andrij Portnow (Historiker)|Andrij Portnow]] (* 1979), Historiker und Publizist<br />
* [[Alik Gershon]] (* 1980), israelischer Schachspieler<br />
* [[Bohdan Nikischyn]] (* 1980), Degenfechter<br />
<br />
=== Ab 1981 ===<br />
* [[Igor Olshansky]] (* 1982), US-amerikanischer American-Football-Spieler<br />
* [[Oleh Platow]] (* 1983), Boxer<br />
* [[Julija Nikolić]] (1983–2021), nordmazedonische Handballspielerin<br />
* [[Laryssa Hryha|Larisa Griga]] (* 1984), Badmintonspielerin<br />
* [[Anastassija Karlowytsch]] (* 1982), Schachspielerin<br />
* [[Julija Nikolajewna Obertas]] (* 1984), Eiskunstläuferin<br />
* [[Dmytro Dubilet]] (* 1985), Minister des Ministerkabinetts der Ukraine<br />
* [[Oleksandr Pjatnyzja]] (* 1985), Speerwerfer<br />
* [[Inna Ryschych]] (* 1985), Triathletin<br />
* [[Lana Lux]] (* 1986), deutschsprachige Schriftstellerin, Illustratorin und Schauspielerin<br />
* [[Tatjana Wolossoschar]] (* 1986), russische Paarläuferin<br />
* [[Marharyta Doroschon]] (* 1987), Speerwerferin<br />
* [[Kateryna Tarassenko]] (* 1987), Ruderin<br />
* [[Olessja Powch]] (* 1987), Sprinterin<br />
* [[Jehor Markelow]] (* 1988), E-Sportler<br />
* [[Iwan Serhejew]] (* 1988), Tennisspieler<br />
* [[Roman Neustädter]] (* 1988), deutscher und russischer Fußballspieler<br />
* [[Hanna Ryschykowa]] (* 1989), Hürdenläuferin<br />
* [[Kyrylo Tymoschenko]] (* 1989), Politiker<br />
* [[Wladyslaw Wolyk]] (* 1989), Billardspieler<br />
* [[Mykyta Nesterenko]] (* 1991), Diskuswerfer<br />
* [[Artem Schamatryn]] (* 1991), Hürdenläufer<br />
* [[Ljudmyla Kitschenok]] (* 1992), Tennisspielerin<br />
* [[Nadija Kitschenok]] (* 1992), Tennisspielerin<br />
* [[Anastassija Lebid]] (* 1993), Leichtathletin<br />
* [[Danylo Skrypez]] (* 1994), Eishockeyspieler<br />
* [[Artem Dolgopyat]] (* 1997), israelischer Kunstturner<br />
* [[Jaroslawa Mahutschich]] (* 2001), Hochspringerin<br />
<br />
== Personen mit Bezug zu Dnipro ==<br />
* [[Alexander Sergejewitsch Puschkin]] (1799–1837), wurde wegen seiner politischen Ansichten nach Jekaterinoslaw [[Verbannung|verbannt]].<br />
* [[Oleksandr Pol]] (1832–1890), ukrainisch-russischer Geologe, Ethnograph, Archäologe und Geschäftsmann, Erster [[Ehrenbürger]] der Stadt.<br />
* [[Iwan Manschura]] (1851–1893); Ethnograph, Folklorist und Dichter, wirkte und starb in Dnipro<br />
* [[Iwan Wassiljewitsch Babuschkin]] (1873–1906), wurde aufgrund seiner politischen Ansichten ins damalige Jekaterinoslaw verbannt.<br />
* [[Mykola Leontowytsch]] (1877–1921), Komponist/Chorleiter, arbeitete hier als Lehrer.<br />
* [[Jossyp Bokschaj]] (1891–1975), Maler, wurde als Kriegsgefangener beim Eisenbahnbau in Dnipropetrowsk eingesetzt.<br />
* [[Leonid Iljitsch Breschnew]] (1906–1982), war von 1964 bis 1982 Parteichef der [[KPdSU]] und er war vierfacher [[Held der Sowjetunion]]. War Parteisekretär im Gebietskomitee (d.&nbsp;h. Obkomsekretär in der Oblast) von Dnipropetrowsk.<br />
* [[Bruno Bergner]] (1923–1995), Gebrauchsgraphiker, Zeichner und Maler, er wurde als Kriegsgefangener nach Dnipropetrowsk gebracht und blieb dort 4 Jahre.<br />
* [[Wladimir Gelfand]] (1923–1983), war ein Offizier der [[Rote Armee|Roten Armee]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und arbeitete nach dem Krieg bis zu seinem Tod als Berufsschullehrer.<br />
* [[Pawlo Sahrebelnyj]] (1924–2009), Schriftsteller, von 1946 bis 1951 studierte er an der Philologischen Fakultät der Universität in Dnipropetrowsk und war zunächst bei der Regionalzeitung in Dnipropetrowsk tätig.<br />
* [[Witold Fokin]] (* 1932), Ministerpräsident der Ukraine, er studierte am Institut für Bergbau in Dnipropetrowsk.<br />
* [[Friedrich Naumowitsch Gorenstein]] (1932–2002), studierte am Institut für Bergbau in Dnipropetrowsk.<br />
* [[Oleksandr Wajsman]] (1938–2019), Schachspieler, war Europameister im [[Fernschach]] und gewann 1975 die ukrainische Schachmeisterschaft in Dnipropetrowsk.<br />
* [[Mark Aizikovitch]] (1946–2013), Klezmersänger und Schauspieler, arbeitete am Theater in Dnipropetrowsk.<br />
* [[Hennadij Boholjubow]] (* 1962), absolvierte ein Studium zum Bauingenieur und ist Mitgründer der [[PrivatBank]].<br />
<br />
[[Kategorie:Liste (Personen nach Ort in der Ukraine)|Dnipro]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Liste|Personlichkeiten Dnipro]]<br />
[[Kategorie:Person (Dnipro)|!]]<br />
<br />
[[en:Dnipropetrovsk#Notable people from Dnipropetrovsk]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Little_Caesars&diff=228614373Little Caesars2022-12-06T10:15:58Z<p>Dnepro..: /* Produkte */ fix</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Little Caesar Enterprises Inc.<br />
| Logo = Little Caesars Logo.png<br />
| Unternehmensform = [[Limited Liability Company|LLC]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 8. Mai 1959 in [[Garden City (Michigan)|Garden City]], [[Michigan]], [[Vereinigte Staaten]]<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Detroit]], [[Michigan]], [[Vereinigte Staaten]]<br />
| Leitung = David Scrivano, Präsident<br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = 3,82 Mrd. [[USD]]<ref>[https://www.statista.com/statistics/261886/us-sales-of-the-pizza-chain-little-caesars/ ''Sales of Little Caesars in the United States from 2008 to 2019 (in billion U.S. dollars)''], statista.com, abgerufen am 24. Mai 2020 (englisch)</ref> <small>(2019)</small><br />
| Stand = 2020-01-01<br />
| Branche = [[Systemgastronomie]]<br />
| Homepage = www.littlecaesars.com<br />
}}<br />
[[Datei:LittleCaesarsBrno.jpg|mini|ehemalige Little Caesars-Filiale in [[Brünn|Brno]], [[Tschechische Republik|Tschechien]]]]<br />
'''Little Caesars''' ist eine [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] [[Schnellrestaurant]]kette, die sich auf [[Pizza]] spezialisiert hat. In den USA ist sie mit 4.237 Restaurants im Jahr 2019<ref name="restaurants">[https://www.statista.com/statistics/261887/us-units-of-the-pizza-chain-little-caesars/ ''Number of Little Caesars restaurants in the United States from 2008 to 2019''], statista.com, abgerufen am 24. Mai 2020 (englisch)</ref> die Nummer drei hinter [[Pizza Hut]] und [[Domino’s]], international liefert sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit [[Papa John’s Pizza]] um den dritten Platz.<ref> [http://www.freep.com/article/20130625/BUSINESS/306250105/Top-7-pizza-chains-Little-Caesars-moves-up-a-notch Freep zitiert Nation’s Restaurant News]</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Der [[Nordmazedonien|mazedonisch]]-stämmige Unternehmer [[Mike Ilitch]] gründete am 8. Mai 1959 in [[Garden City (Michigan)|Garden City]], [[Michigan]] zusammen mit seiner Frau Marian die ''Little Caesar's Pizza Treat''. Dort wurde das erste Restaurant, das es auch heute noch gibt, in einem Einkaufszentrum eröffnet.<ref name="story">[https://littlecaesars.com/en-us/rooted-in-detroit/our-founders-history/ ''Our Story''], littlecaesars.com, abgerufen am 4. November 2018 (englisch)</ref><br />
<br />
Seit 1979 wirbt die in [[Detroit]], [[Michigan]] ansässige Kette mit seinem einprägsamen [[Slogan|Werbeslogan]] „Pizza, Pizza“. Dieser basierte ursprünglich auf der Werbetaktik, zwei Pizzen zum Preis von einer eines Konkurrenten anzubieten.<ref name="story" /> 1985, bereits vier Jahre vor Wettbewerber [[Domino’s Pizza|Domino’s]], nahm Little Caesars die so genannte ''pan pizza'', welche auf eine Pfanne gebettet in den Ofen geschoben wird, in sein Sortiment auf.<ref name="story" /> Im Jahr 1998 erhielt das Unternehmen mit 13.386 Pizzen die bis dato größte Bestellung überhaupt, angefordert durch die Bekleidungsfirma [[VF Corporation]].<ref>[http://www.fanpop.com/clubs/little-caesars/articles/48252/title/miscellaneous-facts-about-little-caesars/ ''Miscellaneous Facts About Little Caesars''], fanpop.com, abgerufen am 4. November 2018 (englisch)</ref> Mit ''Hot-N-Ready'' bietet das Unternehmen seit 2004 eine große Salami-Pizza für fünf US-Dollar an, die ohne Vorbestellung und Wartezeit abgeholt werden kann.<ref>[https://www.crainsdetroit.com/article/20090426/FREE/304269954/hot-n-steady-renewed-focus-on-value-keeps-little-caesars-cooking-at ''Hot-N-Steady: Renewed focus on value keeps Little Caesars cooking at age 50''], crainsdetroit.com, abgerufen am 4. November 2018 (englisch)</ref><br />
<br />
== Produkte ==<br />
Little Caesars ist hauptsächlich auf Pizza spezialisiert, bietet aber auch Beilagen wie [[Focaccia|Pizzabrot]] oder [[Geflügel#Geflügelprodukte|Chickenwings]] an. Neben den klassischen Produkten, hauptsächlich belegt mit Käse, Peperoni-Salami, Ananas oder italienischer Wurst, gibt es auch spezielle Pizzen mit [[Frühstücksspeck|Bacon]] oder [[Brezel]]teig im Rand, sowie eine vegetarische Variante.<ref>[http://www.littlecaesarsinternational.com/mxeng/OurMenu/Pizza.aspx ''Our Menu''], littlecaesarsinternational.com, abgerufen am 4. November 2018 (englisch)</ref><br />
<br />
== Ilitch Holdings ==<br />
Seit 1999 ist Little Caesars Teil der familiengeführten ''Ilitch Holdings'', welcher nach dem Tod Mike Ilitchs im Februar 2017 dessen Witwe Marian und der jüngste Sohn, Christopher, vorstehen. Die Holding besitzt auch einige professionelle Sportteams, darunter beispielsweise das [[National Hockey League|Eishockey]]-Team [[Detroit Red Wings]] oder die [[Major League Baseball|Baseballmannschaft]] der [[Detroit Tigers]].<ref>[https://www.ilitchholdings.com/ ''Webpräsenz der Ilitch Holdings Inc.''], ilitchholdings.com, abgerufen am 4. November 2018 (englisch)</ref><br />
<br />
== Verbreitung ==<br />
[[Datei:Little Caesars in Marquette, Michigan.jpg|mini|typische Little Caesars-Filiale, hier in [[Marquette (Michigan)|Marquette]], [[Michigan]]]]<br />
Mit Stand vom 1. Juni 2018 war die Kette im Jahr 2017 mit 4.332 Restaurants in den Vereinigten Staaten vertreten, bereits seit 1987 in allen Staaten des Landes.<ref name="story" /> Des Weiteren gibt es Filialen in [[Asien]], [[Australien]], [[Lateinamerika]], [[Kanada]] und auf den [[Karibik|karibischen Inseln]].<br />
<br />
Auf dem europäischen Markt gab es nur vereinzelte Filialen, beispielsweise in der [[Tschechische Republik|Tschechischen Republik]] oder der [[Slowakei]], angeschlossen an Ableger der US-amerikanischen [[Kmart]]-Supermärkte. In Deutschland, Österreich oder der Schweiz gab es bislang kein Restaurant.<br />
<br />
== Trivia ==<br />
Das Unternehmen leistet diverse gemeinnützige Beiträge. So bietet es unter dem Motto ''The Little Caesars Love Kitchen'' beispielsweise seit 1985 Obdachlosen und Opfern von nationalen Katastrophen wie den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Anschlägen vom 11. September 2001]] Gratisprodukte an. Seit 2006 besteht ein Angebot für [[Veteran|Kriegsveteranen]], die Hilfe beim Eröffnen eigener Firmen benötigen.<ref name="story" /><br />
<br />
Little Caesars-Gründer und -Besitzer Mike Ilitch engagierte sich zudem bis zu seinem Tod für die wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung seiner Heimatstadt Detroit und war unter anderem einer der Investoren der [[Little Caesars Arena]], Detroits 2017 eröffneter neuester Multifunktions-Arena, zudem besaß Ilitch die [[Detroit Red Wings]] und die [[Detroit Tigers]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
*[http://www.littlecaesars.com/ Offizielle Website] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Detroit)]]<br />
[[Kategorie:Betrieb der Systemgastronomie]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1959]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=227079535Benutzer:Dnepro..2022-10-16T08:26:43Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[:uk:Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]] • [[:uk:Річ Посполита Трьох Народів]] • [[:uk:Куруківський договір]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Товариство з обмеженою відповідальністю]] • [[:uk:Шаг]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]] • [[:uk:День Незалежності України]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]] • [[:en:Anti-Ukrainian sentiment]] • [[:en:Russification of Ukraine]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Promswjasbank&diff=226719898Promswjasbank2022-10-03T11:13:08Z<p>Dnepro..: k vorlagen korr</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Kreditinstitut<br />
| Name = Promswjasbank<br />
| Typ = Staatsbank (vormals Privatbank)<br />
| Logo = PSB logo original english png.png<br />
| Bild = [[Datei:Промсвязьбанк в Москве на Люблинской улице в районе Марьино (25.07.2020).jpg|rahmenlos|zentriert|270px|hochkant|Eine Moskauer Promswjasbank-Filiale]]<br />
| Land = RUS<br />
| Rechtsform = [[Publitschnoje Akzionernoje Obschtschestwo]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 12. Mai 1995<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Sitz = [[Moskau]]<br />
| GeschäftsdatenRef = <br />
| Bilanzsumme = <br />
| Mitarbeiterzahl = 15200<br />
| Geschäftsstellen = <br />
| Vorstand = [[Pjotr Michailowitsch Fradkow|Pjotr Fradkow]]<br />
| Leitung = Russische Föderation<br />
| Homepage = https://www.psbank.ru/<br />
}}<br />
[[Datei:Путин - Фрадков.П (2020-07-08).jpg|mini|Putin und Fradkow (2020)]]<br />
Die '''Promswjasbank''' '''PSB''' ({{ruS|Промсвязьбанк}}) ist eine [[Russland|russische]] [[Kreditinstitut|Bank]], die vor allem den Mittelstand bedient. Sie gehörte zur Firmengruppe der Brüder Dimitri und Alexei Ananjew.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Banken: Commerzbank auf dem Sprung nach Rußland |Sammelwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |Datum=2006-08-29 |Online=[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/banken-commerzbank-auf-dem-sprung-nach-russland-1355997.html faz.net]}}</ref> 2017 wurde sie unter die Verwaltung der Zwangsverwaltung der russischen Zentralbank gestellte und ist seither eine Spezialbank für staatliche Rüstungs- und Großaufträge.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Promswjasbank wurde 1995 gegründet. Zum 1. Juli 2006 lagen die Vermögenswerte bei 130,8 Milliarden [[Russischer Rubel|Rubel]] und das Eigenkapital bei 13,8 Milliarden Rubel. Das Aktienkontrollpaket gehört den Brüdern Ananjew; diese waren oder sind noch in anderen Branchen (IT, Massenmedien, Versicherung, Industrie und Immobilien) tätig. Im September 2006 wurde der Bank eine Aktienemission zugunsten der deutschen Commerzbank genehmigt, danach hielt die Commerzbank 15,32 Prozent der Anteile.<ref>{{Internetquelle |autor=RIA Novosti |url=https://web.archive.org/web/20160208125318/http://de.sputniknews.com/wirtschaft/20061004/54522961.html |titel=Banken: Ratingagentur setzt PromSyvazBank höher – Commerzbank hält Anteil |werk=sputniknews.com |hrsg=de.sputniknews.com |datum=2006-10-04 |abruf=2016-02-08}}</ref><br />
<br />
Die Promswjasbank galt Mitte 2006 als die zwölftgrößte Bank in Russland. Sie hatte damals etwa 4.000 Beschäftigte und 115 Filialen.<ref>{{Literatur |Titel=Commerzbank geht nach Moskau |Sammelwerk=[[Die Welt]] Online |Datum=2006-08-29 |Online=[https://www.welt.de/wirtschaft/article148823/Commerzbank-geht-nach-Moskau.html welt.de]}}</ref> 2012 verkaufte sie sie, rechtzeitig vor Beginn einer Rubelkrise.<ref>{{Literatur |Titel=Kreditrisiko: Diese Banken fürchten jetzt um Russland |Sammelwerk=Manager Magazin |Datum=2014-12-17 |Online=[https://www.manager-magazin.de/fotostrecke/kreditrisiko-diese-banken-fuerchten-jetzt-um-russland-fotostrecke-122194.html manager-magazin.de]}}</ref><br />
Die Promswjasbank ist eine russische [[Aktiengesellschaft]] (Joint Stock Company):<br />
* 50,034 Prozent werden von der Promswjas Capital B.V. (Niederlande) der Brüder Dimitri und Alexej Ananjew<br />
* 11,75 Prozent werden durch die [[Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung]] gehalten.<ref>[http://www.psbank.ru/~/media/Files/Bank/About/Shareholders/ListsAndSchemes/list_rus.pdf Liste der Eigentümer Dezember 2015] (russisch; PDF), abgerufen am 9. Februar 2016.</ref><br />
<br />
Zum Ende des Jahres 2017 musste die Bank, die, gemessen an den Vermögenswerten als das neuntgrößte Geldhaus des Landes zählt, mit einem großen Kapitalzuschuss durch die russische Zentralbank unterstützt werden. Dmitri Ananjew, der Mehrheitseigentümer der privaten Bank, übergab die Kontrolle an die Währungshüter.<ref>{{Literatur |Autor=Benjamin Triebe Moskau |Titel=Russlands Banken fallen wie Dominosteine |Sammelwerk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |Datum=2017-12-15 |Online=[https://www.nzz.ch/wirtschaft/russlands-banken-fallen-wie-dominosteine-ld.1339827 nzz.ch]}}</ref><br />
<br />
Am 28. Februar 2022 setzte die [[Europäische Union]] Vorstand [[Pjotr Michailowitsch Fradkow|Pjotr Fradkow]] im Zusammenhang mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall Russlands auf die Ukraine 2022]] auf die schwarze Liste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.<ref>{{EUR-Lex-Rechtsakt |titel=DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2022/336 DES RATES vom 28. Februar 2022 zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen |jahr=2022 |amtsblattnummer=58 |anfangsseite=1 |endseite=18 |sprache=de |format=PDF |dateigröße=707 KB |abruf=2022-02-28}}</ref> Bereits zwei Tage zuvor war die Promswjasbank aus [[SWIFT]] ausgeschlossen worden.<ref name=":6">{{Literatur |Titel=News zum Ukrainekrieg: EU beschließt Ausschluss von sieben russischen Banken aus Swift |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-03-01 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-dienstag-ukraine-meldet-ersten-gefangenenaustausch-mit-russland-a-8e6aa36f-ab8d-45fc-8f6d-c2df7f9c6822 |Abruf=2022-03-02}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.psbank.ru/ Die Homepage der Bank] (russisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Kreditinstitut (Russland)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=226651523Benutzer:Dnepro..2022-10-01T09:41:31Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ + Anti-Ukrainian Sentiment</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[:uk:Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]] • [[:uk:Річ Посполита Трьох Народів]] • [[:uk:Куруківський договір]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Товариство з обмеженою відповідальністю]] • [[:uk:Шаг]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]] • [[:uk:День Незалежності України]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]] • [[:en:Anti-Ukrainian sentiment]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Revolution_auf_Granit&diff=226624691Revolution auf Granit2022-09-30T09:18:37Z<p>Dnepro..: lf</p>
<hr />
<div>{| class="wikitable float-right" style="width:25em;"<br />
|-<br />
!colspan="2"|Revolution auf Granit<br />
|-<br />
|colspan="2" style="text-align:center"| Teil des [[Zerfall der Sowjetunion|Zerfalls der Sowjetunion]]<br />
|-<br />
|'''Datum'''<br />
|2. bis 17. Oktober 1990<br />
|-<br />
|'''Ort'''<br />
|[[Kiew]], [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]], [[Sowjetunion]]<br />
|-<br />
|'''Ausgelöst durch'''<br />
|Die Wahlen zum [[Oberster Sowjet der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik|Obersten Sowjet]] der Ukrainischen SSR (entspricht dem [[Parlament]], der heutigen [[Werchowna Rada]]) vom 4. bis 18. März 1990<br />
|-<br />
|'''Ziele'''<br />
|Rücktritt von [[Witalij Massol]] des Vorsitzenden des [[Ministerrat der USSR|Ministerrates der Ukrainischen SSR]] (Regierungschef der [[Ukrainische SSR|Ukrainischen SSR]])<br />
Die Unterzeichnung des [[Neuer Unionsvertrag|Neuen Unionsvertrags]] verhindern<br />
<br />
Neue Mehrparteienwahl zum Parlament vor oder im Frühling 1991<br />
<br />
Militärdienst für Ukrainer (im Rahmen der [[Sowjetarmee]]) nur auf dem Gebiet der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]]<br />
<br />
Das Eigentum der [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistischen Partei der Ukraine]] und des [[Komsomol]] sollen [[Verstaatlichung|nationalisiert]] werden<br />
|-<br />
|'''Methoden'''<br />
|[[Hungerstreik]] und die Belagerung des [[Majdan Nesaleschnosti]] mit einer Auftaktdemonstration mit 100.000 Teilnehmern<br />
|-<br />
|'''Ergebnis'''<br />
|Witalij Massol musste zurücktreten<br />
|}<br />
<br />
Die '''Revolution auf Granit''' ({{UkS-Cyrl|Революція на граніті}}) war ein [[Studentenprotest]] der im Oktober 1990 in [[Kiew]], [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukraine]] stattfand.<ref name="lesson-revolution-granite">{{Internetquelle |url=https://day.kyiv.ua/en/article/day-after-day/lesson-revolution-granite |titel=Die Lektionen der Revolution auf Granit |werk=[[Den (Zeitung)|Den]] |datum=2016-10-16 |sprache=en |abruf=2022-06-24 |kommentar=Originaltitel: {{lang|en|The lesson of the Revolution on Granite}}}}</ref><ref name="istpravda246">{{Internetquelle |url=https://www.istpravda.com.ua/artefacts/2013/10/2/137246/#0 |titel=„Revolution auf Granit“ |titelerg=Fotos vom Oktober 1990 |werk=[[Istorytschna Prawda]] |datum=2013-10-02 |sprache=uk |abruf=2022-06-24 |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|“Революція на граніті”. Фото жовтня 1990-го}}}}</ref> Die Ukraine war damals noch ein Teil der [[Sowjetunion]] und blieb dies noch bis zur Unabhängigkeitserklärung vom 24. August 1991.<ref name="magocsi">{{Literatur |Autor=[[Paul Robert Magocs]] |Titel={{lang|en|A History of Ukraine: The Land and Its Peoples}} |Auflage=2. überarbeitete |Verlag={{lang|en|University of Toronto Press}} |Ort=Toronto |Datum=2010 |ISBN=978-1-4426-4085-6 |Seiten=563/564 und 722/723 |Sprache=en}}</ref> Die Proteste fanden 2. Oktober bis zum 17. Oktober 1990 statt.<ref name="istpravda246" /> Eine der Forderungen der Studenten war der Rücktritt des Vorsitzenden des [[Ministerrat der USSR|Ministerrats der Ukrainischen SSR]] [[Witalij Massol]].<ref name="lesson-revolution-granite" /> Die Proteste endeten, als Massol am 17. Oktober zurücktrat und durch [[Witold Fokin]] ersetzt wurde.<ref name="aslund">{{Literatur |Autor=[[Anders Åslund (Wirtschaftswissenschaftler)|Anders Åslund]] |Titel={{lang|en|How Ukraine Became a Market Economy and Democracy}} |Verlag={{lang|en|[[Peterson Institute for International Economics]]}} |Datum=2009 |ISBN=978-0-88132-427-3 |Seiten=21 |Sprache=en |Online=https://books.google.com/books?id=C8C3xuqd6aMC&pg=PA21}}</ref><ref name="routledge">{{Literatur |Titel={{lang|en|Eastern Europe and the Commonwealth of Independent States 1999}} |Verlag={{lang|en|[[Peterson Institute for International Economics]]}} |Datum=2009 |ISBN=978-0-88132-427-3 |Seiten=850 |Sprache=en |JahrEA=1998 |Online=https://books.google.com/books?id=qmN95fFocsMC&pg=PA850}}</ref><br />
<br />
Die Revolution auf Granit gilt als erster [[Protest|Massenprotest]] auf dem [[Majdan Nesaleschnosti|Majdan]] – die anderen sind die [[Orange Revolution]] von 2004 und der [[Euromaidan]] 2013/14.<ref name="Jekeltschik">{{Literatur |Autor=[[Serhij Jekeltschik]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Єкельчик Сергій Олександрович}}) |Titel={{lang|en|The Conflict in Ukraine: What Everyone Needs to Know}} |Auflage=1. |Verlag={{lang|en|[[Oxford University Press]]}} |Ort= |Datum=2015 |ISBN=978-0-19-023730-1 |Seiten=1 und 2 |Sprache=en |Online=https://books.google.com/books?id=LzdICgAAQBAJ&pg=PA2}}</ref><ref name="first-maidan-kyiv_30892599">{{Internetquelle |autor=Coilin O’Connor, Halyna Tereschtschuk (engl.: {{lang|en|Halyna Tereshchuk}}, <abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr>: {{lang|uk|Галина Терещук}}) |url=https://www.rferl.org/a/the-revolution-on-granite-ukraine-s-first-maidan-kyiv/30892599.html |titel={{lang|en|The Revolution On Granite: Ukraine’s 'First Maidan'}} |hrsg=[[Radio Free Europe/Radio Liberty]] |datum=2020-10-16 |sprache=en |abruf=2022-07-17}}</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die ukrainische Studentenverbindung wurde im August 1989 gegründet. Diese Organisation war zutiefst unzufrieden mit den Ergebnissen der Wahlen zum Obersten Sowjet der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik vom März 1990.<ref name="Kalinichenko_10.2">{{Internetquelle |url=http://www-history.univer.kharkov.ua/e-library/kalinichenko_textbook/Kalinichenko_10.2.htm |titel=Geschichte der Ukraine - Teil III: 1917-2003 |titelerg=Lehrbuch für historische Fakultäten der Hochschulen. - [[Charkiw]]: [[Nationale W.-N.-Karasin-Universität Charkiw]] |werk=[[Wolodymyr Kalinitschenko]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Калініченко Володимир Вікторович}}) und [[Iwan Rybalka]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Рибалка Іван Климентійович}}) |datum=2016-10-16 |sprache=uk |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080512070738/http://www-history.univer.kharkov.ua/e-library/kalinichenko_textbook/Kalinichenko_10.2.htm |archiv-datum=2008-05-12 |abruf=2022-06-24 |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|Історія України. Частина ІІІ: 1917-2003 рр. - Підручник для історичних факультетів вищих навчальних закладів. - Харків: ХНУ ім. В.Н. Каразіна}}}}</ref> Bei dieser Wahl gewann die [[Kommunistische Partei der Ukraine]] 331 Sitze im Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR (dem [[Parlament]] der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]]) dem gegenüber stand das [[Wahlbündnis]] [[Demokratischer Block (Ukraine)|Demokratischer Block]] mit 111 Sitzen.<ref name="Kalinichenko_10.2" /> Der Studentenführer Oleksandr Donij (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr>: {{lang|uk|Доній Олександр Сергійович}}) erklärte, dass der Demokratische Block die Mehrheit gewonnen hätte.<ref name="Kalinichenko_10.2" /> Daraufhin begann die Studentenverbindung mit den Vorbereitungen für einen groß angelegten Protest, welcher heute als Revolution auf Granit bekannt geworden ist.<ref name="lesson-revolution-granite" /><br />
<br />
Am 2. Oktober kündigten die Studenten an, in einen [[Hungerstreik]] zu treten und besetzten dabei auch den zentralen Platz der Stadt [[Kiew]] den "Platz der Oktoberrevolution" (den heutigen [[Majdan Nesaleschnosti]]). Sie entschieden sich gegen den eigentlich angesetzten Protestort, den [[Marienpark (Kiew)|Marienpark]] {{Coordinate|NS=50.446944|EW=30.539722|type=landmark|region=UA-30|text=ICON0|name=Marienpark}}, weil sich dort besonders viele [[Miliz (Polizei)|Milizionäre]] befanden.<ref name="lesson-revolution-granite" /><ref name="istpravda246" /> Der Tag begann mit einer Kundgebung an der 100.000 Menschen teilnahmen und der durch die [[Volksbewegung der Ukraine]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr>: {{lang|uk|Народний Рух України}}), die [[Republikanische Plattform|Republikanische Partei der Ukraine]] und andere kleinere [[Ukrainische Nation|ukrainisch-patriotische]] Organisationen initiiert wurde.<ref name="lesson-revolution-granite" /> Während der Proteste fanden verschiedene andere Demonstrationen mit mehreren zehntausend Teilnehmern statt, die sich mit den Studenten solidarisierten.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> Auch die Arbeitnehmerorganisationen riefen zu landesweiten Streiks auf, um das Anliegen zu unterstützen.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> Während des Protests besuchten prominente Kulturschaffende, Oppositionspolitiker und sowjetische Dissidenten die Studenten, um ihre Unterstützung zu zeigen.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> An einem der ersten Tage der Proteste besuchte der Vorsitzende des Obersten Sowjets der Ukrainischen SSR [[Leonid Krawtschuk]] die Demonstranten.<ref name="istpravda148579">{{Internetquelle |autor=[[Oleksandr Sintschenko (Historiker)|Oleksandr Sintschenko]] (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Зінченко Олександр Миколайович}}) |url=https://www.istpravda.com.ua/articles/2015/10/2/148579/ |titel=Revolution auf Granit: Man kann uns Zyniker nennen, die bereit sind für eine Idee zu sterben |werk=[[Istorytschna Prawda]] |datum=2020-10-02 |sprache=uk |abruf=2022-07-18 |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|Революція на граніті: нас можна назвати циніками, які готові загинути за ідею}}}}</ref><br />
<br />
Die Demonstranten wollten die Unterzeichnung des [[Neuer Unionsvertrag|neuen Unionsvertrags]] verhindern, kurzfristige Parlamentsneuwahlen mit einem [[Mehrparteiensystem]] vor oder im Frühjahr 1991, Militärdienst für Ukrainer im Rahmen der [[Sowjetarmee]] sollten nur auf dem Gebiet der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]] stattfinden, das Eigentum der [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistischen Partei der Ukraine]] und des [[Komsomol]]s sollen [[Verstaatlichung|verstaatlicht]] werden und den Rücktritt von [[Witalij Massol]], dem Vorsitzenden des [[Ministerrat der USSR|Ministerrates der Ukrainischen SSR]]. Die Forderung den neuen Unionsvertrag nicht zu unterzeichnen, welcher aus der [[Sowjetunion]] eine Union der Sowjetischen Souveränen Republiken machen sollte, war Teil des damaligen Wiederauflebens des [[Ukrainische Nation|ukrainischen Nationalismus]].<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> (Im Jahr 1991 erlangte die Ukraine ihre Unabhängigkeit.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" />)<br />
<br />
Am ersten Tag des Protests versammelten sich nur einige Dutzend Studenten aus Kiew, [[Lwiw]], [[Kamjanske]], [[Iwano-Frankiwsk]] und einigen anderen Städten auf dem Platz. Innerhalb weniger Tage waren es mehrere Hundert, zusammen mit etwa zehntausend Ukrainern, die sie unterstützten.<ref name="istpravda627">{{Internetquelle |url=https://www.istpravda.com.ua/artefacts/2010/10/2/627/ |titel=Fotochronik der Studentenrevolte von 1990 |werk=[[Istorytschna Prawda]] |datum=2020-10-02 |sprache=uk |abruf=2022-07-18 |kommentar=Originaltitel: {{lang|uk|Фотохроніка студентської революції 1990-го}}}}</ref> Die Studenten errichteten auf dem Platz [[Zeltbahn]]en, die als Unterkunft dienten.<ref name="Jekeltschik" /> Seinen Namen erhielt der Protest durch die Aufstellung der Zelte auf dem [[Granit]] des Platzes.<ref name="Jekeltschik" /> Von allen Demonstranten befanden sich etwa 200 im Hungerstreik (alle haben die Aktion überlebt).<ref name="istpravda148579" /><ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> Im Verlauf wurde auch ein weiteres Lager vor dem Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR eingerichtet.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> Wegen dem großen Umfangs des Protests und weil sich einige Abgeordneten auf die Seite der Studenten gestellt hatten,<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /> durfte der Studentführer Oleksandr Donij von der [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] die Forderungen der Studenten sogar in einer Rede vor dem ukrainischen Parlament vortragen.<ref name="istpravda627" /><ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /><br />
<br />
Am 17. Oktober 1990 wurde Massol zum Rücktritt gezwungen und durch [[Witold Fokin]] ersetzt.<ref name="aslund" /><ref name="routledge" /> Die vier anderen Forderungen der Studenten wurden zunächst nicht erfüllt. Doch schon bald sollte die Wehrpflicht für Ukrainer auf das Gebiet der Ukraine beschränkt werden, der geplante neue Unionsvertrag sollte nicht berücksichtigt werden und bei den ukrainischen Parlamentswahlen 1994 sollten Mehrparteienwahlen abgehalten werden.<br />
<br />
== Langfristige Auswirkungen ==<br />
Verschiedene Organisatoren der Revolution auf Granit wurden später zu führenden Persönlichkeiten bei der Organisation der [[Orange Revolution|Orangen Revolution]] 2004.<ref name="Jekeltschik" /> Mychajlo Swystowytsch (<abbr title="ukrainisch">ukr.</abbr> {{lang|uk|Михайло Богданович Свистович}}) und [[Wjatscheslaw Kyrylenko]] begannen ihre politische Karriere mit der Teilnahme an der Revolution auf Granit.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /><br />
<br />
Die Revolution auf Granit gilt als der erste große politische Protest, der sich auf dem Majdan Nesaleschnosti konzentrierte. Die anderen waren die Orange Revolution von 2004 und der [[Euromaidan]] von 2013/14.<ref name="Jekeltschik" /> Diese Proteste ähnelten weitgehend dem Proteststil der Revolution auf Granit: Besetzung eines großen Platzes und Aufbau einer Bühne, auf der Künstler und Redner auftreten sollten.<ref name="first-maidan-kyiv_30892599" /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Revolution on Granite|Revolution auf Granit}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Politikgeschichte (Ukraine)]]<br />
[[Kategorie:Aufstand (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Konflikt 1990]]<br />
[[Kategorie:Politik 1990]]<br />
[[Kategorie:Majdan Nesaleschnosti]]<br />
[[Kategorie:Aufruhr]]<br />
[[Kategorie:Unabhängigkeitsbewegung]]<br />
[[Kategorie:Demonstration (Politik)]]<br />
[[Kategorie:Geschichte Kiews]]<br />
[[Kategorie:Geschichte (Sowjetunion)]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bojarka&diff=226623992Bojarka2022-09-30T08:45:15Z<p>Dnepro..: /* Persönlichkeiten */ + Oleksandra Matwijtschuk</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Ort in der Ukraine<br />
|Ort = Bojarka<br />
|OrtK = Боярка<br />
|Wappen = Boyarka gerb.png<br />
|KOATUU = 3222410300<br />
|lat_deg = 50 | lat_min = 19 | lat_sec = 45<br />
|lon_deg = 30 | lon_min = 17 | lon_sec = 19<br />
|Oblast = Oblast Kiew<br />
|Rajon = Rajon Kiew-Swjatoschyn<br />
|Höhe = 186<br />
|Fläche = 13.00<br />
|Einwohner = 35586<br />
|EW_Stand = 2015<br />
|PLZ = 08150–08157<br />
|Vorwahl = 4498<br />
|Gliederung = 1 Stadt<br />
|Bürgermeister = Taras Dobriwskyj<br />
|Adresse = вул. Білогородська 13<br />08150 м. Боярка<br />
|Website = [http://boyarka.biz.ua/index.php Webseite der Stadt]<br />
|StatLink = 15910<br />
}}<br />
'''Bojarka''' ({{ukS}} und '''{{ruS|Боярка}}''') ist eine Stadt in der [[Ukraine]] in der [[Oblast Kiew]] mit etwa 35.000 Einwohnern (2015).<ref name="Demographische Entwicklung">[http://pop-stat.mashke.org/ukraine-cities.htm Demographie ukrainischer Städte] auf pop-stat.mashke.org</ref><br />
<br />
Die Stadt liegt im Süden des [[Rajon Kiew-Swjatoschyn]] an der [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraße]] [[M 05]]/ [[Europastraße 95|E&nbsp;95]] etwa 15&nbsp;Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt [[Kiew]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Боярка. Заводской микрорайон.jpg|mini|links|hochkant=2|Panorama Bojarka]]<br />
Der Ort ist seit langem besiedelt. In Zeiten der [[Kiewer Rus]] befand sich hier eine slawische Siedlung ('Budajiwka'). Die Siedlung Budajiwka wurde am Anfang des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal erwähnt. [[1956]] entstand die Stadt Bojarka durch den Zusammenschluss der Siedlungen Bojarka, Budajiwka und Nowa Tarasiwka.<br />
<br />
== Einwohnerentwicklung ==<br />
{| rules="all" cellspacing="0" cellpadding="4" style="border:1px solid #999999"<br />
|- style="background:#EEEEEE"<br />
! 1923 !! 1926 !! 1939 !! 1959 !! 1970 !! 1979 !! 1989 !! 2001 !! 2005 !! 2015<br />
|- style="background:#FFFFFF"<br />
| align=center| 836<br />
| align=center| 4.088<br />
| align=center| 8.635<br />
| align=center| 19.465<br />
| align=center| 28.991<br />
| align=center| 34.197<br />
| align=center| 38.773<br />
| align=center| 35.968<br />
| align=center| 35.339<br />
| align=center| 35.586<br />
|}<br />
Quelle: <ref name="Demographische Entwicklung" /><br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
* Der [[Sowjetunion|sowjetische]] Schriftsteller [[Nikolai Ostrowskij]], Autor des Kultromans ''[[Wie der Stahl gehärtet wurde]]'', dessen Handlung in der Nähe von Bojarka spielt, stammt aus Bojarka. In der Stadt befindet sich ein Museum zur Person und Werk von Ostrowskij.<br />
* Der ukrainische Dichter und sowjetische Dissident [[Iwan Kowalenko]] lebte den größten Teil seines Lebens in Bojarka.<ref>[http://kovalenko-fest.cspr.info/pro-ivana-kovalenka/ Über Ivan Kovalenko] auf der offiziellen Webseite des Festivals; abgerufen am 11. März 2017 (ukrainisch)</ref><br />
* Der ukrainisch-US-amerikanische Musiker und Schauspieler [[Eugene Hütz]] wurde in Bojarka geboren.<br />
* Die ukrainische Juristin und Menschenrechtsaktivistin [[Oleksandra Matwijtschuk]] wurde in Bojarka geboren.<br />
<br />
== Galerie ==<br />
<gallery><br />
Боярка. Церковь 1.jpg|St.-Michaelskirche<br />
Боярка. РАГС.jpg|Zeremonialhaus<br />
Боярка. Линейная 28,30.JPG|Wohngebiete<br />
Боярка. Белогородская,АЗС.jpg|Blick aus dem Bürogebäude des Maschinenbauwerks<br />
Боярка. Универмаг после реконструкции.JPG|Kaufhaus<br />
Боярка. Музей.jpg|Städtisches Museum<br />
Боярка. Лесничество.jpg|Försterei<br />
Боярка. РУС.jpg|Postamt<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Boiarka}}<br />
* [http://esu.com.ua/search_articles.php?id=37529 Eintrag zum Ort] in der [[Enzyklopädie der modernen Ukraine]] (ukrainisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Orte in der Oblast Kiew}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=7617793-2}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in der Oblast Kiew]]<br />
[[Kategorie:Rajon Kiew-Swjatoschyn]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Oleksandra_Matwijtschuk&diff=226623878Oleksandra Matwijtschuk2022-09-30T08:40:19Z<p>Dnepro..: stil: "geb. am" => "*" & erg: Geburtsort</p>
<hr />
<div>'''Oleksandra Wjatscheslawiwna Matwijtschuk ''' ({{ukS|Олександра В’ячеславівна Матвійчук}}; * [[8. Oktober]] [[1983]] in [[Bojarka]], [[Ukraine]]) ist eine [[Ukraine|ukrainische]] Juristin, [[Menschenrechtsaktivist]]in und Vorsitzende des ''Center for Civil Liberties'' und Verwaltungsratsmitglied der [[International Renaissance Foundation]]. Ihre Arbeit zum Schutz der Menschenrechte konzentriert sich seit 2007 in der Ukraine und in der Region [[Eurasien]]. 2016 wurde sie für ihr Engagement mit dem ''Democracy Defender Award'' der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] ausgezeichnet.<br />
<br />
== Leben ==<br />
Matviichuk wurde 1983 geboren, als die Ukraine noch Teil der [[Sowjetunion|UdSSR]] war, und hat später den Kampf ihres Landes um seine Unabhängigkeit Ende 1991 miterlebt. Sie hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften von der [[Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew|Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität]] in [[Kiew]]. Ursprünglich wollte sie Theaterproduzentin werden, entschied sich aber stattdessen für ein Jurastudium zum Schutz der Menschenrechte und um den Ungerechtigkeiten in ihrem Land entgegenzuwirken.<ref name="freiheit.org">{{Internetquelle |url=https://www.freiheit.org/de/ost-und-suedosteuropa/der-schwierige-kampf-fuer-eine-bessere-ukraine |titel=#FEMALEFORWARDINTERNATIONAL: Der schwierige Kampf für eine bessere Ukraine |sprache=de |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
<br />
== Wirken ==<br />
Ab 2007 begann sie für die die [[Menschenrechtsorganisation]] ''Centre for Civil Liberties'' (CCL) zu arbeiten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/ukraine-zwischen-angst-und-hoffnung-und-abends-mit-den-kindern-krieg-ueben/28070568.html |titel=… und abends mit den Kindern Krieg üben |werk=[[Der Tagesspiegel]] Online |datum=2022-02-15 |abruf=2022-02-24}}</ref> Die CCL hat zum Ziel, Menschenrechte, Demokratie und Solidarität zu fördern. Der CCL arbeitet an Gesetzesänderungen, um den demokratischen Wandel des Landes zu unterstützen und der Öffentlichkeit die Kontrolle über die Ermittlungsbehörden und der Justiz zu erleichtern. Außerdem werden Schulungsveranstaltungen für junge Menschen organisiert und Programme zur Förderung der internationalen Solidarität umgesetzt.<ref name="freiheit.org" /><br />
<br />
Matviichuk ist die Gründerin der globalen Initiative ''Euromaidan SOS'', die sich für die Freilassung von illegal inhaftierten Menschen in [[Russland]] und den besetzten Gebieten auf der [[Krim]] und in der [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Donbass-Region]] einsetzt. Die Initiative wurde einen Tag nach der gewaltsamen Niederschlagung der friedlichen Demonstrationen am 29. November 2013 auf dem [[Majdan Nesaleschnosti|Unabhängigkeitsplatz Maidan]] in [[Kiew]] gegründet, bei der Matviichuk die Ausschreitungen dokumentierte.<ref name="usembassy">{{Internetquelle |url=https://ua.usembassy.gov/remarks-ambassador-yovanovitch-honoring-ukrainian-women-courage-event/ |titel=Remarks by Ambassador Yovanovitch at the "Honoring Ukrainian Women of Courage" Event |datum=2017-03-31 |sprache=en-US |abruf=2022-02-24}}</ref> Während des [[Euromaidan]] 2013 entstand die von Matviichuk koordinierte Initiative ''Euromaidan SOS'', um bei der Suche nach vermissten Demonstrierenden zu unterstützen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/stanislaw-aseyev-28-monate-in-folterkellern-der-isolation-in-ostukraine-gefangen-YHZYBWWW7ZAQVC7Y4HPQ7P6EUE.html |titel=Die „Isolation“ – das schlimmste Foltergefängnis in der Ostukraine |sprache=de |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
<br />
Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Reformierung des ukrainischen Strafgesetzbuchs. Während des Euromaidans, der russischen [[Krim-Annexion]] und der russischen Militärpräsenz in der [[Ostukraine]] hat die Initiative verschiedene Menschenrechtsverletzungen wie Entführungen, Tötungen, Vergewaltigungen und Verstümmelungen während der bewaffneten Konflikte dokumentiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://civilmplus.org/en/experts/oleksandra-matviichuk/ |titel=Oleksandra Matviichuk |hrsg=CivilMPlus |datum=2018-04-26 |sprache=en-US |abruf=2022-02-24}}</ref><ref name="freiheit.org" /><br />
<br />
Für ihren „exklusiven Beitrag zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten“ erhielt Oleksandra Matviichuk 2016 den ''Democracy Defender Award'' von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).<ref>{{Internetquelle |url=https://osce.usmission.gov/ukrainian-activist-oleksandra-matviychuk-receives-democracy-defender-award/ |titel=Ukrainian Activist Oleksandra Matviychuk Receives Democracy Defender Award |datum=2016-02-24 |sprache=en-US |abruf=2022-02-24}}</ref> 2017 erhielt sie von der US-Botschaft die Auszeichnung ''Woman of Courage Award'' und nahm als erste Frau am ukrainischen Emerging Leaders Programm der [[Stanford University|Stanford-Universität]] in den USA teil.<ref name="usembassy" /> Ihre Arbeit spiegelt sich in zahlreichen Berichten über Gewalt gegen friedliche Demonstranten, Gewalt gegen Frauen, politische Häftlinge und über verschiedene Menschenrechtsverletzungen in der Region für verschiedene Gremien der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], wie den [[Europarat]], die [[Europäische Union]], die OSZE und den [[Internationaler Strafgerichtshof|Internationalen Strafgerichtshof]] wieder.<ref>{{Internetquelle |url=https://ukraineverstehen.de/author/oleksandra-matviichuk/ |titel=Oleksandra Matviichuk |werk=ukraineverstehen.de |sprache=de |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
<br />
Matviichuk kandidierte 2021 für die Ukraine um einen Sitz im [[UN-Ausschuss gegen Folter]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/EN/HRBodies/CAT/Pages/Elections2021.aspx |titel=18th Meeting of States parties - Elections 2021 |hrsg=OHCHR |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
<br />
=== Hintergründe ===<br />
<br />
Die Proteste, die heute als Euromaidan bekannt sind, begannen am 21. November 2013, als sich bis zu 2.000 Demonstranten auf dem Maidan Nezalezhnosti in Kiew versammelten. Mehr als 100 Menschen wurden ermordet, bevor Präsident [[Viktor Yanukovych|Janukowitsch]] am 20. Februar 2014 zurücktrat.<ref>{{Internetquelle |url=https://humanrightshouse.org/articles/awarded-for-human-rights-efforts-in-ukraine/ |titel=Awarded for human rights efforts in Ukraine |werk=Human Rights House Foundation |datum=2015-04-24 |sprache=en-US |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
<br />
Laut Matviichuks Dokumentation waren im Jahr 2020 mehr als 100 Bürger der Ukraine aus politischen Gründen illegal in Russland und auf der besetzten Krim inhaftiert. Mehreren tausend weiteren Menschen wurden grundlos Verbrechen angehängt, um diese zu verhaften. In den Stützpunkten der besetzten Gebiete von Donbass waren 2020 mehr als 200 Ukrainer als Kriegsgefangene und zivile Geiseln unter unmenschlichen Bedingungen illegal inhaftiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://prisonersvoice.app/de/prisonersvoice-3-kroki-dlya-branciv-kremlya |titel=Die Stimme der Kreml-Gefangenen: verbessern, um zu retten |sprache=de |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
<br />
Im Februar 2022 berichtete Matviichuk in einem Interview zum [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine 2022]] in der ''[[Sunday Times]],'' dass ukrainische Sicherheitsdienste davon ausgehen, dass etwa 300 Menschen in den besetzten Gebieten festgehalten werden. „Wir sind uns des Ausmaßes der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen in dieser Grauzone, in der das Gesetz überhaupt nicht existiert, nicht bewusst. Ich habe persönlich mit Hunderten von Menschen gesprochen, die geschlagen wurden, die vergewaltigt wurden, denen die Finger abgeschnitten wurden.“<ref>{{Literatur |Autor=Louise Callaghan |Titel=Mum left for occupied Donbas never to return |Sammelwerk=Sunday Times |Ort=London |Datum=2022-02-13}}</ref><br />
<br />
{{Zitat |Text=Die Ukraine ist eines der wenigen europäischen Länder, in denen Menschen erschossen wurden, weil sie mit einer EU-Flagge in der Hand für die Werte der Menschenrechte kämpften. Nachdem wir einen hohen Preis gezahlt hatten, haben wir schließlich die EU-Assoziierung unterzeichnet. Und jetzt kämpfen wir nicht nur für eine demokratische Wahl, sondern für das Recht, eine Wahl zu haben. Es ist ein Konflikt der Zivilisationen – zwischen der Demokratie und der totalitären ‚russischen Welt‘. Und die Frage ist nicht nur, was die Ukraine unter diesen Umständen tun sollte. Die Hauptfrage ist, was die demokratischen Länder tun werden, um die europäischen Werte zu schützen. |Autor=Oleksandra Matviichuk |ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://humanrightshouse.org/articles/awarded-for-human-rights-efforts-in-ukraine/ |titel=Awarded for human rights efforts in Ukraine |werk=humanrightshouse.org |sprache=en |abruf=2022-02-24}}</ref>}}<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
Im Jahr 2015 wurde Matviichuk mit dem norwegischen ''Lindebrække-Preis für Demokratie und Menschenrechte'' ausgezeichnet. Der Vorsitzende der Jury und ehemalige norwegische Außenminister [[Jan Petersen (Politiker)|Jan Petersen]] begründete die Auswahl: „Es ist wichtig, diejenigen zu unterstützen und zu ehren, die an der Demokratiebewegung in der Ukraine beteiligt waren. Diejenigen, die Tag und Nacht gearbeitet haben, um sich für eine demokratische Entwicklung in der Ukraine einzusetzen - und später die Verbrechen auf dem Maidan zu untersuchen. Der diesjährige Empfänger des Sjur-Lindebrække-Preises für Menschenrechte der Demokratie ist eine solche Stimme.“<ref>{{Internetquelle |url=https://humanrightshouse.org/articles/awarded-for-human-rights-efforts-in-ukraine/ |titel=Awarded for human rights efforts in Ukraine |werk=Human Rights House Foundation |datum=2015-04-24 |sprache=en-US |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
* 2007: Vasyl Stus Prize vom [[PEN Ukraine|ukrainischen PEN Zentrum]] (Ukrainian Centre of PEN)<ref>{{Internetquelle |url=https://pen.org.ua/en/award/premiya-im-vasylya-stusa/ |titel=Vasyl Stus Prize |werk=PEN Ukraine |sprache=en-US |abruf=2022-02-24}}</ref><br />
* 2015: ''The Lindebrække prize for Human Rights and Democracy'' für die Initiative Center for Civil Liberties<br />
* 2016: ''Democracy Defender Award'' von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für ihren Einsatz für die Menschenrechte<br />
* 2017: ''Emerging Leaders Programm'' der Stanford-Universität in den USA<br />
* 2017: ''Woman of Courage Award'' der US-Botschaft<br />
* 2022: [[Right Livelihood Award]] ("Alternativer Nobelpreis")<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/alternativer-nobelpreis-oleksandra-matwijtschuk-right-livelihood-award-1.5665910 ''Alternativer Nobelpreis geht in die Ukraine''], Süddeutsche Zeitung, 29. September 2022.</ref><br />
<br />
== Publikationen (Auswahl) ==<br />
'''Herausgeberschaften'''<br />
* mit: Sergiy Zayets, Tetiana Pechonchyk, Darya Svyrydova, Olga Skrypnyk''The Peninsula of Fear: Chronicle of Occupation and Violation of Human Rights in Crimea.'' Under the general editorship of O. Skrypnyk and T. Pechonchyk. KBC, Kyiv 2016, ISBN 978-966-2403-11-4; [https://helsinki.org.ua/wp-content/uploads/2016/05/PeninsulaFear%20Book%20ENG-1.pdf helsinki.org.ua] (PDF; englisch)<br />
* mit Oleksandr Pavlichenko: ''The Price of Freedom” - Summary of the public report of human rights organizations on crimes against humanity committed during the period of Euromaidan.'' 2015, ISBN 978-966-2717-13-6. [https://issuu.com/irf%20ua/docs/hr-2015-2engl issuu.com] (englisch)<br />
<br />
'''Beiträge'''<br />
* ''… und abends mit den Kindern Krieg üben.'' [https://www.tagesspiegel.de/politik/ukraine-zwischen-angst-und-hoffnung-und-abends-mit-den-kindern-krieg-ueben/28070568.html Tagesspiegel] 2022<br />
* ''28 hostages of the Kremlin’: main violations and prospects for the release.'' 2016 [https://en.odfoundation.eu/a/7213,28-hostages-of-the-kremlin-main-violations-and-prospects-for-the-release/ Hier einsehbar] (englisch)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://ccl.org.ua/en/ Internetseite.] Center for Civil Liberties (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1269126172|LCCN=|NDL=|VIAF=12154800248556192711}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Matwijtschuk, Oleksandra}}<br />
[[Kategorie:Frauenrechtler (Ukraine)]]<br />
[[Kategorie:Sowjetbürger]]<br />
[[Kategorie:Ukrainer]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1983]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Matwijtschuk, Oleksandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Матвійчук, Олександра В’ячеславівна (ukrainisch); Matwijtschuk, Oleksandra Wjatscheslawiwna (ganzer Name)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=ukrainische Menschenrechtsaktivistin<br />
|GEBURTSDATUM=8. Oktober 1983<br />
|GEBURTSORT=<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Krywyj_Rih&diff=226226223Krywyj Rih2022-09-17T08:15:25Z<p>Dnepro..: * Inhulez statt Inhulenz</p>
<hr />
<div>{{Infobox Ort in der Ukraine<br />
|Ort = Krywyj Rih<br />
|OrtK = Кривий Ріг<br />
|Wappen = Coat of Arms of Kryvyi Rih.svg<br />
|KOATUU = 1211000000<br />
|Oblast = Oblast Dnipropetrowsk<br />
|Rajon = Kreisfreie Stadt<br />
|Höhe = 84<br />
|Fläche = 410<br />
|Einwohner = 624579<br />
|EW_Stand = 2019<br />
|PLZ = 50000<br />
|lat_deg = 47 | lat_min = 55 | lat_sec = 12<br />
|lon_deg = 33 | lon_min = 21 | lon_sec = 00<br />
|Vorwahl = 564<br />
|Gliederung = 1 [[Stadt]], 7 Stadt[[rajon]]e, 2 Dörfer, 4 [[Selyschtsche|Siedlungen]]<br />
|Bürgermeister = [[Jurij Wilkul]]<br />
|Adresse = пл. Радянська 1<br />50101 м. Кривий Ріг<br />
|Website = http://www.kryvyirih.dp.ua/<br />
|StatLink= 6899<br />
}}<br />
[[Datei:Kryvyi Rih Logotype 01.png|miniatur|Logo Krywyj Rihs]]<br />
'''Krywyj Rih''' ('''{{ukS|Кривий Ріг}}'''; {{ruS|Кривой Рог|Kriwoi Rog}}) ist eine Großstadt in der südlichen [[Ukraine]] mit etwa 625.000 Einwohnern (2019).<ref name="Demographische Informationen">[http://pop-stat.mashke.org/ukraine-cities.htm Demographie ukrainischer Städte.] pop-stat.mashke.org.</ref><br />
Sie ist nach [[Dnipro]] die größte Stadt der [[Oblast Dnipropetrowsk]] und Zentrum des [[Krywbas]]s, einer großen [[Eisenerz]]abbau- und Industrieregion.<br />
Krywyj Rih ist kultureller Mittelpunkt der Agglomeration Krywyj Rih mit einem Theater, Museen und Hochschulen, darunter die 2011 gegründete [[Nationale Universität Krywyj Rih]].<br />
Außerdem ist Krywyj Rih Verwaltungssitz des gleichnamigen [[Rajon Krywyj Rih|Rajons]] und [[Garnison]]sstadt mit der in der Stadt stationierten 17.&nbsp;Panzerbrigade der [[Ukrainische Streitkräfte|Ukrainischen Streitkräfte]].<br />
<br />
== Geographie ==<br />
=== Geographische Lage ===<br />
[[Datei:Lodochnaya stancia.jpg|hochkant=1.1|mini|Zusammenfluss von Saksahan und Inhulez]]<br />
<br />
Die Stadt liegt im Westen der Oblast Dnipropetrowsk inmitten des Krywbass, einer wichtigen Eisenerz-Region Osteuropas auf einer Höhe von {{Höhe|84|UA|link=true}} am Zusammenfluss von [[Saksahan]] und [[Inhulez (Fluss)|Inhulez]]. Die Stadt befindet sich geologisch am Übergang vom [[Dneprhochland]] zur [[Schwarzmeersenke]]. Im Westen grenzt die Stadt an den 26,9&nbsp;km² großen [[Karatschuniwka-Stausee]] und im Südosten an den [[Süd-Stausee]] (ukrainisch {{lang|uk|Южное водохранилище}})<ref name="Süd-Stausee">[http://1775.dp.ua/priroda-sss/yujnoe-vodohranilishche Beschreibung des Stausees.] 1775.dp.ua (russisch)</ref>, der über den [[Dnepr-Krywyj-Rih-Kanal]] mit dem [[Kachowkaer Stausee]] verbunden ist. Beide Stauseen dienen der [[Trinkwasser]]versorgung der Stadt. Im Westen der Stadt befindet sich ein 62 Hektar großes, geologisches Naturdenkmal von nationaler Bedeutung, die [[MODR-Felsen]], eine zwei Milliarden Jahre alte Eisenfelsformation an beiden Ufern des Inhulez.<br />
<br />
{| width="60%" border="0"<br />
|- align="center"<br />
| width ="10%" |<br />
| width ="10%" | [[Kiew]] (350&nbsp;km)<br />
| width ="10%" | [[Krementschuk]] (130&nbsp;km)<br />
| width ="10%" | [[Poltawa]] (205&nbsp;km)<br />
| width ="10%" | [[Charkiw]] (310&nbsp;km)<br />
|- align="center"<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" | [[Kropywnyzkyj]] (105&nbsp;km)<br />
| width ="33%" | [[Oleksandrija]] (85&nbsp;km)<br />
| width ="33%" |<br />
|- align="center"<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" | [[Uman]] (250&nbsp;km)<br />
| width ="33%" | [[Schowti Wody]] (50&nbsp;km)<br />
| width ="33%" | [[Dnipro]] (135&nbsp;km)<br />
| width ="33%" |<br />
|- align="center"<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" | [[Perwomajsk (Mykolajiw)|Perwomajsk]] (190&nbsp;km)<br />
| width ="33%" | [[Datei:Compass card (de).svg|100px]]<br />
| width ="33%" | [[Saporischschja]] (130&nbsp;km)<br />
| width ="33%" | [[Donezk]] (320&nbsp;km)<br />
|- align="center"<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" | [[Nikopol (Ukraine)|Nikopol]] (80&nbsp;km)<br />
|- align="center"<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" | [[Odessa]] (255&nbsp;km)<br />
| width ="33%" |<br />
| width ="33%" |<br />
|- align="center"<br />
| width ="66%" |<br />
| width ="66%" | [[Mykolajiw]] (150&nbsp;km)<br />
| width ="66%" | [[Jewpatoria]] (290&nbsp;km)<br />
| width ="66%" | [[Melitopol]] (190&nbsp;km)<br />
| width ="66%" |<br />
|}<small><nowiki>*</nowiki> Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung (Luftlinie) bis zum Ortszentrum.</small><br />
<br />
=== Stadtgliederung ===<br />
[[Datei:Kryvyi Rih map uk.svg|mini|hochkant=0.6|Stadtgliederung]]<br />
<br />
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadt in folgende sieben Rajone: [[Rajon Metalurh]], [[Rajon Dowhynzewe]], [[Rajon Pokrow]], [[Rajon Inhulez]], [[Rajon Saksahan]], [[Rajon Terny]], [[Rajon Zentralne-Misto (Krywyj Rih)|Rajon Zentralne-Misto]].<br />
Dazu kommen die zwei Dörfer [[Nowoiwaniwka (Krywyj Rih)|Nowoiwaniwka]] ({{lang|uk|Новоіванівка}}) und [[Ternuwatyj Kut]] ({{lang|uk|Тернуватий Кут}}) sowie die Siedlungen [[Awanhard (Krywyj Rih)|Awanhard]] ({{lang|uk|Авангард}}), [[Hirnyzke (Krywyj Rih)|Hirnyzke]] ({{lang|uk|Гірницьке}}) und [[Kolomijzewe]] ({{lang|uk|Коломійцеве}}).<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Kryvyi Rih collage2.jpg|mini|Collage von Krywyj Rih]]<br />
[[Datei:Kryvyi Rih.jpg|mini|Der Maxim-Gorky-Platz in Krywyj Rih]]<br />
[[Datei:Радуга после дождя.jpg|mini|Karl-Marx-Allee in Krywyj Rih]]<br />
<br />
=== Erste Forschungsreise, Stadtgründung und Landvermessung ===<br />
1774 besuchte der [[Naturforscher]] und [[Entdecker]] [[Johann Anton Güldenstädt]] die Region um das heutige Krywyj Rih und erstellte die erste wissenschaftliche Aufnahme der Region und erwähnte dabei auch die „schwarz-[[glimmer]]haltige Erde am Zusammenfluss von Saksahan und Inhulez“. Darüber hinaus untersuchte er eine ihm zu Ohren gekommene Geschichte, nach der der Prinz und spätere König von [[Königreich Imeretien|Imeretien]] [[Alexander V. (Georgien)|Alexander&nbsp;V.]] hier beträchtliche [[Eisenerz]]- und [[Metall]]vorkommen gefunden hatte. Güldenstädt fand weder einen Beweis dafür noch dagegen.<ref name="history1">{{Internetquelle |url=http://kryvyirih.dp.ua/pro_misto_kriviy_rig/istorichniy_rozvitok/istorichna_khronika_podiy_1734_1900/pershi_poselennya_1734_1775 |titel={{lang|uk|Перші поселення}} (1734–1775) |hrsg=Stadt Krywyj Rih |abruf=2014-11-01 |sprache=uk |archiv-url=https://www.webcitation.org/6YusqQQTc?url=http://kryvyirih.dp.ua/pro_misto_kriviy_rig/istorichniy_rozvitok/istorichna_khronika_podiy_1734_1900/pershi_poselennya_1734_1775 |archiv-datum=2015-05-30 |offline=ja |archiv-bot=2019-04-24 05:00:08 InternetArchiveBot}}</ref><br />
<br />
Die Stadt wurde am 8.&nbsp;Mai 1775,<ref name="history2">{{Internetquelle |url=http://kryvyirih.dp.ua/pro_misto_kriviy_rig/istorichniy_rozvitok/istorichna_khronika_podiy_1734_1900/zasnuvannya_poshtovoi_stantsii_pershi_geologichni_doslidi_1775_1799 |titel={{lang|uk|Заснування поштової станції,перші геологічні досліди}} (1775– 1799) |werk=Stadt Krywyj Rih |zugriff=2014-11-22 |sprache=uk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141129053801/http://kryvyirih.dp.ua/pro_misto_kriviy_rig/istorichniy_rozvitok/istorichna_khronika_podiy_1734_1900/zasnuvannya_poshtovoi_stantsii_pershi_geologichni_doslidi_1775_1799 InternetArchiveBot}}</ref> ein Jahr nach dem Sieg des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreichs]] im [[Russisch-Türkischer Krieg (1768–1774)|Russisch-Türkischen Krieg von 1768–1774]], von russischen Truppen als Poststation gegründet. Die Poststation lag in der [[Flurname|Flur]] Krywyj Rih (zu deutsch „krummes Horn“) und sollte dazu dienen, die Stadt [[Krementschuk]] und die neu eroberte Festung [[Kinburn]] und die dortige Hafenstadt [[Otschakiw]], wo sich russische Truppen befanden, zu verbinden.<ref name="history1" /> Anfänglich siedelten an dieser Stelle fünf Kosaken,<ref name="history2" /> weshalb diese Siedlung als eine Art „Kleinst-[[Staniza]]“ angesehen werden kann.<br />
<br />
1779 erstellte der [[Praporschtschik]] (entspricht etwa einem [[Feldwebel]]) Bejer (ukrainisch {{lang|uk|Беєр}}) die erste [[Topografie (Kartografie)|topografische Aufnahme]] des Gebiets und gab dabei die [[Flur (Gelände)|Flur]] Krywyj Rih mit etwa 23.000 [[Hektar]] an.<ref name="history2" /><br />
<br />
=== Forschungsreisen am Ende des 18. Jahrhunderts ===<br />
1781 besuchte der Naturforscher und Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|russischen Akademie der Wissenschaften]] [[Wassili Fjodorowitsch Sujew]] (russisch {{lang|ru|Василий Фёдорович Зуев}}) die Gegend und stellte eine hohe Konzentration von Eisenerz fest. Er erstellte eine kurze Beschreibung der Siedlung Krywyj Rih und erklärte den Flurnamen Krywyj Rih mit der Form des an dieser Stelle in den Inhulez fließenden und [[Mäander|mäandernden]] Saksahan, da beide Flüsse an dieser Stelle eine Art verschobenes oder geneigtes "[[Kap]]" bildeten.<ref name="history2" /> Im gleichen Jahr wuchs Krywyj Rih zu einer [[Sloboda (Siedlungstyp)|Sloboda]] heran und wurde [[Wolost]]zentrum.<ref name="history2" /> Zu dieser Zeit erforschte auch der [[Bodenkunde|Bodenkundler]] Michajlo Georgijowitsch Liwanow (ukrainisch {{lang|uk|Ліванов Михайло Георгійович}}) die Gegend und entdeckte Spuren von [[Silbererz]]en, [[Marmor]], [[Porphyr]] und Eisenerzen. Im selben Jahr gab es 68 Haushalte, in denen 216 Männer lebten.<ref name="history2" /><br />
<br />
In den achtziger Jahren des 18.&nbsp;Jahrhunderts begann der großangelegte Abbau von [[Schiefer]] für die [[Schieferdeckung]] der Stadt [[Mykolajiw]].<ref name="history2" /><br />
<br />
Johann Anton Güldenstädt veröffentlichte 1791 mit seinem Buch „Reisen durch Rußland und im Caucasischen Gebürge“ die erste wissenschaftliche Arbeit, die das Gebiet Krywyj Rih beschreibt. Daraufhin wurde auch [[Peter Simon Pallas]] aufgrund der großen [[Granit]]- und [[Kalkstein]]vorkommen, die vor allem für den Bau interessant sind, auf die Gegend aufmerksam.<ref name="history2" /><br />
<br />
Zum Ende des 18.&nbsp;Jahrhunderts lebten im Jahr 1799 in der Ortschaft 762 Personen, darunter 407 Männer und 345 Frauen. Im gleichen Jahr besuchte Professor [[Wladimir Wassiljewitsch Ismailow]] (russisch {{lang|ru|Владимир Васильевич Измайлов}}) den Ort und berichtete, dass die Einwohner [[Tischplatte]]n, [[Griffel]] und andere Gegenstände aus [[Schiefer]] herstellten.<ref name="history2" /><br />
<br />
=== Forschungsreisen am Anfang des 19. Jahrhunderts ===<br />
Wladimir Ismailow veröffentlichte schon 1802 das Buch „Reise ins südliche Russland von 1799 in Briefen, herausgegeben von Wladimir Ismailow“ (ukrainisch {{lang|uk|«Подорож у полуденну Росію в 1799 р. у листах, виданих Володимиром Ізмайловим»}}), in dem er die kunsthandwerklichen Fertigkeiten der Anwohner beschrieb.<ref name="history3">{{Internetquelle |url=http://kryvyirih.dp.ua/pro_misto_kriviy_rig/istorichniy_rozvitok/istorichna_khronika_podiy_1734_1900/viyskove_poselennya_selo_mistechko_sistematichni_geologichni_rozvidki_1802_1880 |titel={{lang|uk|Військове поселення,село, містечко. Систематичні геологічні розвідки}} (1802–1880) |hrsg=Stadt Krywyj Rih |abruf=2014-11-22 |sprache=uk |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141129054451/http://kryvyirih.dp.ua/pro_misto_kriviy_rig/istorichniy_rozvitok/istorichna_khronika_podiy_1734_1900/viyskove_poselennya_selo_mistechko_sistematichni_geologichni_rozvidki_1802_1880 InternetArchiveBot}}</ref><br />
<br />
1803 erforschte [[Wassil Pilenko Berggemworen]] (ukrainisch {{lang|uk|Василь Пиленко Берггемворен}}) die Gegend und berichtete vom „im Überfluss vorhandenen Eisenerz um Krywyj Rih und [[Schestirnaja]]“ (ukrainisch {{lang|uk|Шестірня}} im äußersten Süden des [[Rajon Schyroke|Rajons Schyroke]] der Oblast Dnipropetrowsk) in Übereinstimmung zu [[Kapitänleutnant]] Semetschkin (ukrainisch {{lang|uk|Сємєчкін}}).<ref name="history3" /> Ein Jahr später überreichte [[Charles Gascoigne]] (russisch {{lang|ru|Карл Карлович (Чарльз) Гаскойн}}) in seiner Position als Chef des Bergbauministeriums dem Finanzminister die Berichte von Berggemworen.<ref name="history3" /> Im gleichen Jahr lebten hier 1623 Menschen und es gab 226 Häuser.<ref name="history3" /><br />
<br />
Graf [[Kirill Grigorjewitsch Rasumowski|Kirill Rasumowski]], der letzte [[Hetman]] der [[Saporoger Kosaken]] und Präsident der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]], erinnerte – nach seiner Reise nach [[Neurussland]] – in seinen Aufzeichnungen an den reichhaltigen [[Kalkstein]]vorkommen von Krywyj Rih.<ref name="history3" /><br />
<br />
=== Geschichte im 19. Jahrhundert ===<br />
1817 gab es im Ort 482 Häuser und 2185 Einwohner, davon 1336 Männer. Es fanden jährlich zwei [[Jahrmarkt|Jahrmärkte]] statt, jeweils am 9. und 15.&nbsp;August. Im selben Jahr wurden das sechste und siebte [[Ulanen]]-[[Schwadron]] des [[Südlicher Bug|Bug]]-[[Regiment]]s (ukrainisch {{lang|uk|6-й та 7-й ескадрони Бугського Уланського полку}}) in Krywyj Rih stationiert, diese mussten später dem dritten und vierten Regiment weichen und wurden stattdessen ins Dorf [[Kasanka (Mykolajiw)|Kasanka]] verlegt. Aufgrund dessen wurde Krywyj Rih in das Verzeichnis der Ortschaften aufgenommen, die zwischen 1816 und 1817 als Militärsiedlungen in den [[Ujesd]]en [[Ujesd Alexandrija|Alexandrija]] und [[Ujesd Cherson|Cherson]] im [[Gouvernement Cherson]] dienten.<ref name="history3" /><br />
Im Jahr 1860 bekam Krywyj Rih den Status einer Stadt in der Provinz [[Cherson]].<br />
<br />
Der Geologe [[Oleksandr Pol]] nahm 1866 der Erkundung der Eisenerzvorkommen bei Krywyj Rih wieder, als er zufällig den [[Ausbiss]] eines [[Ganglagerstätte|Erzganges]] in den Flussauen des [[Saksahan]] fand. Daraufhin unternahm er bis 1874 eine systematische [[Exploration (Geologie)|Exploration]] des Verlaufs der Erzlagerstätten und ihrer Eisenanteile. Er erkannte deren wirtschaftliches Potential. Dank seiner Studien gilt er als Entdecker des Krywbass.<ref name="history3" /> 1873 gründete Pol die „Gesellschaft des Kriwoi Roger Erzes“. 1881 begann die industrielle Eisenerzförderung, zunächst im [[Tagebau]]. Ab 1886 wurde das Erzfeld um Krywyj Rih auch im Untertagebau erschlossen. Infolgedessen erfuhr Krywyj Rih einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Zahl der Einwohner nahm rapide zu.<br />
<br />
=== Geschichte im 20. Jahrhundert ===<br />
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] richteten die [[Rote Armee]] und das [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] nach der [[sowjetische Besetzung Ostpolens]] im September 1939 in und um Krywyj Rih mindestens fünf [[Arbeitslager]] für polnische Kriegsgefangene ein, die in den Bergwerken arbeiten mussten.<ref>Anna M. Cienciala, Natalia S. Lebedeva, Wojciech Materski (Hrsg.): ''Katyn: A Crime Without Punishment''. Yale University Press, New Haven 2007, ISBN 978-0-300-10851-4, S. 378.</ref> Vor dem Rückzug der Roten Armee wurden Anfang August 1941 die Erzbergwerke und die Stahlwerke in Krywyj Rih auf Befehl [[Josef Stalin|Stalin]]s zerstört, um sie für die vorrückenden Deutschen unbrauchbar zu machen.<ref>Matthias Riedel: ''Bergbau und Eisenhüttenindustrie in der Ukraine unter deutscher Besatzung (1941–1944)''. In: ''[[Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte]]'', Jg. 21 (1971), S. 245–284, hier S. 250–251 ([https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1973_3_1_riedel.pdf Digitalisat]).</ref><br />
Zwischen 1941 und 1944 war die Stadt von der [[Wehrmacht]] besetzt. Ab dem 21. September 1941 begannen Einheiten des [[Kommandostab Reichsführer SS|Kommandostabes Reichsführer SS]], ab Ende September 1941 auch [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD]] mit dem [[Holocaust]] in Krywyj Rih.<ref>Yehoshua Bückler: ''Kommandostab Reichsführer-SS: Himmler’s Personal Murder Brigades in 1941''. In: Michael Robert Marrus (Hrsg.): ''The Nazi Holocaust. The „Final Solution“: the Implementation of Mass Murder''. De Gruyter Saur, München 1989, Bd. 2, ISBN 978-3-598-21554-4, S. 456–470, hier S. 466.</ref><br />
Sie zogen das jüdische Vermögen ein, rekrutierten die als „arbeitsfähig“ eingestuften Juden zur [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]] und deportierten oder ermordeten die übrigen. Im Oktober 1941 wurde die Stadt von einer Polizeieinheit des [[Höherer SS- und Polizeiführer|Höheren SS- und Polizeiführers]] Russland Süd ''[[judenfrei]]'' gemacht. 2500 jüdische Zivilisten und 800 jüdische Kriegsgefangene wurden in den Iljitsch-Gruben außerhalb der Stadt ermordet.<ref>[http://www.verbrechen-der-wehrmacht.de/pdf/vdw_de.pdf ''Verbrechen der Wehrmacht - Dimensionen des Vernichtungskrieges.''] verbrechen-der-wehrmacht.de, abgerufen 7.&nbsp;Oktober 2015 (PDF-Datei).</ref> Von 1942 bis 1943 bestand in der Stadt das deutsche Kriegsgefangenenlager [[Stammlager|Stalag]]&nbsp;338.<ref>[http://www.moosburg.org/info/stalag/laglist.html#ukraine Kriegsgefangenenlager.] Moosburg online.</ref> Während der deutschen Besatzungszeit war die Stadt zudem Hauptort für die Kreisgebiete Kriwoi Rog-Stadt und Kriwoi Rog-Land des [[Reichskommissariat Ukraine|Reichskommissariates Ukraine]].<br />
Während der Kämpfe mit den Truppen der Roten Armee wurde Krywyj Rih von dieser beim Rückzug schwer zerstört. Im Zuge der [[Nikopol-Krywyj Riher Operation]] wurde die Stadt am 22.&nbsp;Februar 1944 von der [[3. Ukrainische Front|3.&nbsp;Ukrainischen Front]] der Roten Armee endgültig befreit.<br />
<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt wieder aufgebaut und zu einem industriellen Zentrum und Verkehrsknotenpunkt der Region entwickelt. Vor allem in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurde die Stadt durch den [[Die Fahne von Kriwoj Rog (Roman)|Roman]] von [[Otto Gotsche]] über die ''[[Fahne von Kriwoi Rog]]'' und die darauf basierende [[Die Fahne von Kriwoj Rog (Film)|gleichnamige Verfilmung]] von [[Kurt Maetzig]] bekannt. Die heutige Jaroslaw-der-Weise-Straße<ref>[http://www.veskr.com.ua/krivorozhskie-gorodskie-novosti/17812-novi-vulitsi-krivogo-rogu-zatverzheno-tekstovij-fajl.html ''Нові вулиці Кривого Рогу - затверджено!''] veskr.com.ua (ukrainisch).</ref> war bis zur [[Dekommunisierung in der Ukraine|Dekommunisierung]] nach Otto Brosowski benannt, der die Fahne in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] versteckt hatte.<br />
<br />
1972 wurde das Bergwerk „Rodina“ (ukrainisch: Vaterland) in Betrieb genommen. Bis zum 1. Oktober 1989 gehörte es zur Bergbauabteilung des Produktionskombinates Krivbassruda, die mehr als 60 % des Eisenerzbedarfs der Sowjetunion deckte. Der Abbau erfolgt auf der 1315-Meter-[[Sohle (Bergbau)|Sohle]]. Bis zum [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine 2022]] betrug die [[Jahresförderung#Verwertbare Förderung|verwertbare Förderung]] etwa 1.750.000 Tonnen Eisenerz jährlich mit einem Eisengehalt von 59 %.<br />
<br />
==== Krieg in der Ukraine ====<br />
Am 14. und 15. September 2022 kam es zu Überschwemmungen in Krywyj Rih, nachdem die [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] gezielt acht Raketen auf mehrere Objekte der städtischen Wasserversorgung sowie den Karachunivske-Damm nahe an der Stadt gefeuert haben. Daraufhin kam es zu einem Dammbruch des Wasserreservoirs und in Folge zu einem Anstieg des Flusses Inhulez.<ref>{{Literatur<br />
|Autor=Florian Hassel|Titel=Gezielter Dammbruch|Sammelwerk=[[Tages-Anzeiger]]|Datum=2022-09-15|Online=https://www.tagesanzeiger.ch/gezielter-dammbruch-986305908123}}</ref><br />
<br />
== Bevölkerungsentwicklung ==<br />
{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung Krywyj Rih}}<br />
<br />
== Politik ==<br />
<small>Siehe auch:</small> [[Liste der Bürgermeister von Krywyj Rih]]<br />
Bei den Kommunalwahlen im November 2015 siegte der für den [[Oppositionsblock]] angetretene, amtierende Bürgermeister [[Jurij Wilkul]] im zweiten Wahlgang sehr knapp gegen seinen Herausforderer um das Bürgermeisteramt. Jedoch wurde Wilkul Wahlfälschung vorgeworfen und es kam zu Protesten in der Stadt.<ref>[http://www.pravda.com.ua/news/2015/11/17/7089151/ ''У Кривому Розі готують Майдан через фальсифікації.''] Pravda, 17.&nbsp;November 2015, abgerufen am 25.&nbsp;Dezember 2015. (ukrainisch)</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.hromadske.tv/society/krivii-rig-bilshe-trokh-tisyach-mistyan-vistupili-/ |wayback=20151121105925 |text=''Кривий Ріг: Силовики намагалися розігнати мітинг під міськвиконкомом.'' dt. ''Krywyj Rih: Sicherheitskräfte versuchten, die Kundgebung gegen die Bürgermeisterwahl aufzulösen'' |archiv-bot=2019-04-24 05:00:08 InternetArchiveBot}} ''hromadske.tv'', 17.&nbsp;November 2015, abgerufen am 25.&nbsp;Dezember 2015. (ukrainisch)</ref> Am 23.&nbsp;Dezember 2015 beendete die [[Werchowna Rada]] die Befugnisse von Jurij Wilkul als Bürgermeister von Krywyj Rih und ordnete eine Neuwahl des Bürgermeisters für den 27.&nbsp;März 2016 an.<ref>[http://www.pravda.com.ua/news/2015/12/23/7093466/ ''Рада призначила дострокові вибори в Кривому Розі на 27 березня.'' dt. ''Der Rat ordnete vorgezogene Wahlen in Krywyj Rih zum 27.&nbsp;März an.''] Pravda, 23.&nbsp;Dezember 2015, abgerufen am 25.&nbsp;Dezember 2015. (ukrainisch)</ref><br />
<br />
=== Städtepartnerschaften ===<br />
* {{CHN|#}} [[Handan]], Volksrepublik China<br />
* {{GEO|#}} [[Rustawi]], Georgien<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
=== Eisenerzförderung, Stahlproduktion und deren Folgebetriebe ===<br />
Die Eisenerzförderung, unter anderem in den [[Schacht (Bergbau)|Schächten]] des Bergwerks „Rodina“, bestimmte die Geschicke von Kriwoi Rog. Der Eisenerzgewinnung schließt sich die [[Eisenwerk|Stahlverhüttung]] an. Das größte Stahlwerk ist [[Kryworischstal]], das 2005 von der Mittal Steel Company (seit 2007: ArcelorMittal) erworben wurde. Es ist, gemessen am Umsatz, das drittgrößte Unternehmen der Ukraine. Aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine legte ArcelorMittal das Werk am 3. März 2022 bis auf Weiteres still.<ref>[https://www.home-of-steel.de/news/ukraine-krieg-arcelormittal-stoppt-produktion-in-kryvyi-rih-1681 ''Ukraine-Krieg: ArcelorMittal stoppt Produktion in Kryvyi Rih''.] 4. März 2022, abgerufen am 10. Mai 2022.</ref><br />
<br />
Die Stahlproduktion führte zur Ansiedlung zahlreicher Maschinenbaubetriebe. Weitere Industriezweige sind die Lebensmittel- und die Chemieindustrie. Zudem wird [[Uranlagerstätte|Uranerz]] abgebaut.<br />
<br />
=== BAK Kriwoi Rog ===<br />
1985 wurde etwa 55&nbsp;km nordwestlich der Stadt Krywyj Rih, nahe [[Dolynska]] in der [[Oblast Kirowohrad]] mit dem ''BAK Kriwoi Rog'', einem der damals weltgrößten Industriebauvorhaben begonnen. Das ''[[Bergbau- und Aufbereitungskombinat Kriwoi Rog]]'' (BAK/ГОК) sollte von der [[Sowjetunion]] und mehreren sozialistischen Ländern im [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]] gemeinschaftlich errichtet werden, so dass auch Bautrupps aus der [[Tschechoslowakei|ČSSR]], [[Sozialistische Republik Rumänien|Rumänien]], der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] (u.&nbsp;a. [[Mansfeld-Kombinat|VEB Mansfeld-Kombinat "Wilhelm Pieck"]], [[VEB BMK Kohle und Energie]]) und der [[Volksrepublik Bulgarien]] mitarbeiteten.<ref>[http://www.bakkriwoi-rog.de/ ''BAK Kriwoi Rog.'']</ref> Ziel des Vorhabens war die Errichtung einer Großanlage, in der [[Eisenerz|Eisenoxiderz]] mit einem Eisengehalt von etwa 40&nbsp;Prozent nach einer neuen Technologie aufbereitet werden sollte. Die geplante Endkapazität der Anlage war 33,7&nbsp;Millionen Tonnen pro Jahr. Nach der politischen Wende beendeten die deutschen Bautrupps 1992 ihre Arbeiten, als der Bau zu zwei Dritteln realisiert war. Seine volle Fertigstellung wurde nicht erreicht.<br />
<br />
== Verkehr ==<br />
[[Datei:KRMetrotram.jpg|mini|Straßenbahn Krywyj Rih]]<br />
<br />
Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]] der Stadt wird durch die [[Straßenbahn Krywyj Rih]] und zahlreiche [[Oberleitungsbus]]-Linien abgewickelt.<br />
<br />
In Krywyj Rih kreuzen sich die nationalen [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraßen]] [[N 11 (Ukraine)|N&nbsp;11]] und [[N 23 (Ukraine)|N&nbsp;23]].<br />
Der Bahnhof der Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknoten in der Zentralukraine. Hier beginnt die [[Bahnstrecke Krywyj Rih–Komysch-Sorja]] (über [[Apostolowe]], [[Saporischschja]] und [[Polohy]]), die [[Bahnstrecke Krywyj Rih–Jassynuwata]] (über [[Werchiwzewe]], [[Kamjanske]], [[Dnipro]], [[Synelnykowe]], [[Tschaplyne]] und [[Krasnoarmijsk]]), die [[Bahnstrecke Pomitschna–Krywyj Rih]] (über [[Dolynska]]) und die [[Bahnstrecke Werchiwzewe–Krywyj Rih]] (über [[Pjatychatky]]).<br />
Der [[Flughafen Krywyj Rih]] liegt 17,5&nbsp;km nordwestlich des Stadtzentrums bei dem Dorf [[Losuwatka (Krywyj Rih)|Losuwatka]].<br />
<br />
== Klima ==<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = Klimadaten – Krywyj Rih<ref name="Klima">[http://www.meteoprog.ua/ua/climate/KrivyiRih/ Klimadaten] auf meteoprog.ua</ref><br />
<br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Krywyj Rih<br />
| hmjan = −2<br />
| hmfeb = 0<br />
| hmmär = 4<br />
| hmapr = 13<br />
| hmmai = 21<br />
| hmjun = 24<br />
| hmjul = 26<br />
| hmaug = 25<br />
| hmsep = 20<br />
| hmokt = 13<br />
| hmnov = 5<br />
| hmdez = 0<br />
| lmjan = −7<br />
| lmfeb = −6<br />
| lmmär = −1<br />
| lmapr = 5<br />
| lmmai = 10<br />
| lmjun = 13<br />
| lmjul = 15<br />
| lmaug = 14<br />
| lmsep = 11<br />
| lmokt = 4<br />
| lmnov = 1<br />
| lmdez = −3<br />
| avjan = −5<br />
| avfeb = −3.6<br />
| avmär = 1.3<br />
| avapr = 9.5<br />
| avmai = 15.9<br />
| avjun = 19.5<br />
| avjul = 21.1<br />
| avaug = 20.5<br />
| avsep = 15.6<br />
| avokt = 8.8<br />
| avnov = 3.0<br />
| avdez = −1.6<br />
| nbjan = 40<br />
| nbfeb = 32<br />
| nbmär = 28<br />
| nbapr = 41<br />
| nbmai = 42<br />
| nbjun = 64<br />
| nbjul = 54<br />
| nbaug = 42<br />
| nbsep = 31<br />
| nbokt = 30<br />
| nbnov = 35<br />
| nbdez = 44<br />
| shjan = <br />
| shfeb = <br />
| shmär = <br />
| shapr = <br />
| shmai = <br />
| shjun = <br />
| shjul = <br />
| shaug = <br />
| shsep = <br />
| shokt = <br />
| shnov = <br />
| shdez = <br />
| rdjan = <br />
| rdfeb = <br />
| rdmär = <br />
| rdapr = <br />
| rdmai =<br />
| rdjun = <br />
| rdjul = <br />
| rdaug = <br />
| rdsep =<br />
| rdokt =<br />
| rdnov = <br />
| rddez = <br />
| lfjan = 85<br />
| lffeb = 84<br />
| lfmär = 80<br />
| lfapr = 67<br />
| lfmai = 62<br />
| lfjun = 64<br />
| lfjul = 63<br />
| lfaug = 61<br />
| lfsep = 65<br />
| lfokt = 74<br />
| lfnov = 85<br />
| lfdez = 88<br />
}}<br />
Das Klima der Stadt ist gemäßigt [[Kontinentalklima|kontinental]] mit allgemein milden Wintern und warmen, manchmal heißen Sommern.<br />
Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,8&nbsp;°C.<br />
Die niedrigste Temperatur ist im Januar (−5,0&nbsp;°C), der Monat mit der höchsten Temperatur ist der Juli mit 21,1&nbsp;°C.<br />
Die höchste je gemessene Temperatur war 39,6&nbsp;°C im August 2010, die niedrigste wurde im Februar 2012 mit −27,3&nbsp;°C gemessen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pogodaiklimat.ru/climate/33791.htm |titel=Климат Кривого Рога |hrsg=pogodaklimat.ru |abruf=2014-10-22 |kommentar=Klimadaten von Krywyj Rih}}</ref><br />
<br />
== Sport ==<br />
[[Datei:Kryvbas-kryviy-rih.jpg|120px|rechts|Logo von Krywbas Krywyj Rih]]<br />
<br />
Der bekannteste Sportverein der Stadt war der Fußballverein [[Krywbas Krywyj Rih|FK Krywbas Krywyj Rih]]. Die Heimstätte des früher in der ukrainischen [[Premjer-Liha]] spielenden Vereines war das [[Metalurh-Stadion (Krywyj Rih)|Metalurh-Stadion]], das Platz für knapp 30.000 Zuschauer bietet. Der Verein stieg 1992 in die Premjer-Liha auf.<br />
Nach der Spielzeit 2012/13 zog sich der Verein wegen finanziellen Schwierigkeiten aus der Premjer-Liha zurück. Die bis dato besten Platzierungen waren zwei dritte Plätze in den Spielzeiten 1998/99 und 1999/00.<br />
Ein weiterer erfolgreicher Sportverein der Stadt ist der in der [[Basketball Superliga Ukraine]] spielende Basketballverein [[BK Kriwbasbasket]].<br />
<br />
== Bauwerke ==<br />
[[Datei:Church KrivoiRog 023-2EN.JPG|mini|Verklärungskathedrale]]<br />
<br />
=== Verklärungskathedrale ===<br />
Die [[Verklärungskathedrale (Krywyj Rih)|Verklärungskathedrale]] ist eine im Jahr 2003 geweihte und 43&nbsp;Meter hohe Kathedrale im Stil des [[Ukrainischer Barock|ukrainischen Barocks]]. Sie ist Bischofssitz des Bischofs der [[Diözese Kriwoj Rog-Nikopol]] der [[Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats|Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats]].<br />
<br />
[[Datei:Funkmast von Krywyj Rih 1.JPG|mini|170px|Fernsehsendemast von Krywyj Rih]]<br />
<br />
=== Fernsehsendemast Krywyj Rih ===<br />
Der ''Fernsehsendemast Krywyj Rih'' ist ein 1960 errichteter, 185&nbsp;m hoher abgespannter Stahlrohrmast des Typs [[30107 KM]], der in zwei Ebenen mit je drei Querträgern ausgestattet ist, die von der Maststruktur zu den Abspannseilen führen. Auf diesen Querträgern befindet sich ein mit einem Geländer versehener Laufsteg und einige kleinere Antennen.<br />
<br />
== Söhne und Töchter der Stadt ==<br />
{{Mehrspaltige Liste|breite=20em |1=<br />
* [[Helena Makowska]] (1893–1964), polnische Schauspielerin<br />
* [[Hennadij Udowenko]] (1931–2013), Politiker und Diplomat<br />
* [[Tamara Timofejewna Kasanzewa|Tamara Kasanzewa]] (* 1934), Geologin<br />
* [[Walentyna Schewtschenko (Politikerin)|Walentyna Schewtschenko]] (1935–2020), Politikerin<br />
* [[Serhij Makarenko]] (* 1937), Kanute<br />
* [[Jurij Wilkul]] (* 1949), Hochschulrektor und Bürgermeister von Krywyj Rih<br />
* [[Petro Dyminskyj]] (* 1954), Unternehmer und Sportfunktionär<br />
* [[Serhij Fessenko (Schwimmer, 1959)|Serhij Fessenko]] (* 1959), Schwimmer<br />
* [[Oleksandr Popow]] (* 1960), Politiker<br />
* [[Jaroslaw Schramko]] (* 1963), Universitätsrektor<br />
* [[Wladimir Anatoljewitsch Malachow|Wladimir Malachow]] (* 1968), österreichischer Tänzer und Intendant<br />
* [[Aljona Babak]] (* 1969), Ministerin für kommunale und territoriale Entwicklung<br />
* [[Kostjantyn Pawlow]] (1973–2021), Politiker und Bürgermeister von Krywyj Rih<br />
* [[Iwan Bakanow]] (* 1974), Filmschaffender und Geheimdienstchef<br />
* [[Slava Seidel]] (* 1974), Malerin und Zeichnerin<br />
* [[Oleksandr Wilkul]] (* 1974), Politiker<br />
* [[Olena Selenska]] (* 1978), First Lady der Ukraine<br />
* [[Wolodymyr Selenskyj]] (* 1978), Schauspieler und Filmschaffender, Präsident der Ukraine<br />
* [[Walerija Bondarenko]] (* 1982), Tennisspielerin<br />
* [[Witali Markowitsch Malykin|Witali Malykin]] (* 1982), Schachspieler<br />
* [[Oleksandr Moloducha]] (* 1982), Squashspielerin<br />
* [[Aljona Bondarenko]] (* 1984), Tennisspielerin<br />
* [[Daryna Apanaschtschenko]] (* 1986), Fußballspielerin<br />
* [[Kateryna Bondarenko]] (* 1986), Tennisspielerin<br />
* [[Iwan Senaj]] (* 1987), Boxer<br />
* [[Jewhen Chytrow]] (* 1988), Boxer<br />
* [[Dmytro Iwanissenja]] (* 1994), Fußballspieler<br />
}}<br />
<br />
== Rajon ==<br />
[[Datei:Krivrog.png|links|60px|Wappen des Rajons Krywyj Rih]]<br />
{{Hauptartikel|Rajon Krywyj Rih}}<br />
<br />
Der Rajon Krywyj Rih wird von Krywyj Rih aus verwaltet, das selbst jedoch kein Teil von ihm ist. Der Rajon umgibt, vom Süden abgesehen, die gesamte Stadtfläche und hat eine Fläche von 1347,24&nbsp;km². Mit seinen 44.972 Einwohnern ergibt sich 2012 eine Bevölkerungsdichte von 33 Einwohnern pro km².<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Kryvyi Rih|Krywyj Rih}}<br />
* [http://www.kryvyirih.dp.ua Offizielle Seite] (ukrainisch)<br />
* Der Herold Krivbass: [http://krivbass.in.ua/ Nachrichten aus der Region] (ukrainisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Orte in der Oblast Dnipropetrowsk<br />
|Navigationsleiste Rajons in der Oblast Dnipropetrowsk<br />
}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4509169-9|LCCN=n88196133|VIAF=158384762}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ort in der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
[[Kategorie:Krywyj Rih| ]]<br />
[[Kategorie:Hochschul- oder Universitätsstadt in der Ukraine]]<br />
[[Kategorie:Ort am Inhulez]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1775]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=226158977Diskussion:Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine2022-09-14T14:56:42Z<p>Dnepro..: Neuer Abschnitt /* Iranische Drohne */</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
{{Löschantrag entfernt|2. März 2022|Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine (LAZ)}}<br />
{{Kasten|{{Artikel-DC|Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine}}}}<br />
{{Archiv-Tabelle}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=3|Ziel='((Lemma))/Archiv'|Modus=Alter, Erledigt}}<br />
<br />
== Alter Quelltext vor dem [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&type=revision&diff=221110550&oldid=221109532&diffmode=source Import] ==<br />
<br />
{{Klappbox|''Bitte ausklappen ---->''|2=<br />
<nowiki><br />
{{Lückenhaft}}<br />
==== Tag des Überfalls ====<br />
* 24. Februar 2022: In der Nacht zu diesem Donnerstag spricht Putin im Fernsehen von einer militärischen Spezialaktion gegen die Ukraine, die nötig geworden sei. Russland greife ein, um Russen zu schützen. Die Ukraine wolle er [[Demilitarisierung|demilitarisieren]] und [[Entnazifizierung|denazifieren]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/begruendung-fuer-die-invasion-putins-kriegserklaerung-gegen-die-ukraine-im-wortlaut/28101090.html |titel=Putins Kriegserklärung gegen die Ukraine im Wortlaut |werk=tagesspiegel.de |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-25}}</ref><br />
* 24. Februar 2022: Russische Militärfahrzeuge fahren um vier Uhr morgens in die Ukraine. Vorher war die Ukraine schon mit russischen Fernwaffen beschossen worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/politik/begruendung-fuer-die-invasion-putins-kriegserklaerung-gegen-die-ukraine-im-wortlaut/28101090.html |titel=Putins Kriegserklärung gegen die Ukraine im Wortlaut |werk=tagesspiegel.de |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-25}}</ref><br />
<br />
==== Februar 2022 ====<br />
* 25. Februar 2022: Der ukrainische Staatspräsident [[Wolodymyr Selenskyj]] ordnet am Morgen eine allgemeine [[Mobilmachung]] an. Männer zwischen 18 und 60 Jahre dürfen das Land nicht verlassen.<ref>{{Literatur |Autor=Samantha Lock, Maanvi Singh, Gloria Oladipo, Léonie Chao-Fong, Jennifer Rankin |Titel=Fears Moscow plans to encircle and threaten Kyiv – as it happened |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2022-02-25 |ISSN=0261-3077 |Online=https://www.theguardian.com/world/live/2022/feb/24/russia-invades-ukraine-declares-war-latest-news-live-updates-russian-invasion-vladimir-putin-explosions-bombing-kyiv-kharkiv |Abruf=2022-02-25}}</ref><br />
* 25. Februar 2022: Am Mittag werden [[Schlacht um Kiew (2022)|Kämpfe im Stadtgebiet von Kiew]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-kiew-101.html |titel=Angriff auf die Ukraine: Erste russische Einheiten in Kiew |abruf=2022-02-25}}</ref><br />
* 26. Februar: Die russischen Truppen nehmen als erste größere Stadt [[Melitopol]] ein.<ref>[https://www.reuters.com/world/europe/russia-says-it-has-captured-ukraines-melitopol-2022-02-26/ ''Russia says it has captured Ukraine’s Melitopol.''] Reuters, 26. Februar 2022.</ref><br />
* 27. Februar: Die Ukraine klagt Russland bei dem [[Internationaler Gerichtshof|Internationalen Gerichtshof in Den Haag]] der Durchführung von [[Kriegsverbrechen]] an.<ref>[https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/russlands-krieg-ukraine-news-ticker-tuerkei-blockiert-bosporus-dardanellen-kriegsschiffe-36627614 Kampf um Kiew: Bürgermeister Klitschko widerspricht Darstellung Russlands.] In: web.de. 27. Februar 2022, abgerufen am 28. Februar 2022.</ref><br />
* 27. Februar: Putin setzt die russischen Abschreckungskräfte, zu denen auch die Atomwaffen gehören, in Alarmbereitschaft.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-atomstreitkraefte-101.html „Abschreckungskräfte“ in Alarmbereitschaft]. ARD, 27. Februar 2022, 14:45; abgerufen am 27. Februar 2022.</ref><br />
* 27. Februar: In [[Belarus]] endet eine Volksabstimmung. Laut offiziellen Angaben stimmen 65 Prozent der Abstimmenden einer Verfassungsänderung zu. Demzufolge soll Belarus unter anderem keine atomwaffenfreie Zone mehr sein.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/belarus-lukaschenko-verfassungsreferendum Referendum macht Weg für russische Atomwaffen in Belarus frei.] In: zeit.de. 27. Februar 2022, abgerufen am 1. März 2022.</ref><br />
* 28. Februar: Vertreter der Ukraine und Russlands führen an einem Ort an der Grenze zu Belarus Verhandlungen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russland-verhandlungen-103.html An Grenze zu Belarus: Russen und Ukrainer verhandeln]. ARD, 28. Februar 2022, abgerufen am 1. März 2022.</ref><br />
<br />
==== März 2022 ====<br />
* 2. März: Eine Sondersitzung der [[UNO-Vollversammlung]] ächtet den Einmarsch und fordert, dass Russland seine Truppen abzieht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/uno-vollversammlung-verurteilt-russischen-einmarsch-in-die-ukraine-a-110c607e-3870-42b9-8404-07b7b833ba76 |titel=Uno-Vollversammlung verurteilt russischen Einmarsch in die Ukraine |werk=spiegel.de |datum=2022-03-02 |sprache=de |abruf=2022-03-02}}</ref><br />
* 4. März: Durch den Beschuss beim russischen Vormarsch entwickelte sich ein Brand in einem Gebäude des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] im Südosten der Ukraine am [[Dnepr]], dem größten [[Atomkraftwerk]] Europas mit insgesamt sechs Reaktoren.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/angriff-akw-ukraine-101.html |titel=Nach russischem Angriff: Feuer in Europas größtem AKW |sprache=de |abruf=2022-03-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/ukraine-meldet-brand-nach-russischem-angriff-auf-atomkraftwerk |titel=Atomanlage Saporischschja: Ukraine meldet Brand nach russischem Angriff |hrsg=[[Die Zeit]] |abruf=2022-03-04}}</ref><br />
* 5. März: Die russischen Streitkräfte kündigten einen Waffenstillstand für die Einrichtung sogenannter „humanitärer Korridore“ von Mariupol und Wolnowacha an. Kurz darauf wurde jedoch berichtet, dass die Waffenruhe nicht anhielt, sodass die Evakuierung verschoben bzw. unterbrochen werden musste.<ref>[https://www.rnd.de/politik/russisches-militaer-kuendigt-feuerpause-fuer-humanitaere-korridore-in-mariupol-und-wolnowacha-an-AWIEHGAJ6EDPWCYOOOJVMN4DJI.html RND: Russisches Militär kündigt Feuerpause für humanitäre Korridore in Mariupol und Wolnowacha an] (abgerufen am 6. März 2022)</ref><ref>[https://www.n-tv.de/politik/Evakuierung-aus-Mariupol-abgebrochen-article23175261.html Ntv: Brüchige Waffenruhe - Evakuierung aus Mariupol abgebrochen] (abgerufen am 6. März 2022)</ref><br />
* 7. März: Laut einem Vertreter des US-Verteidigungsministeriums befindet sich fast 100 Prozent der vor der Invasion an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen russischen Kampfkraft in der Ukraine. Außerdem versuche Russland, laut einem Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, für den [[Häuserkampf (Militär)|Häuserkampf]] in der Ukraine syrische Kämpfer anzuwerben.<ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News: Russland droht mit Gas-Lieferstopp durch Ostseepipeline Nord Stream 1 |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-03-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-montag-wolodymyr-selenskyj-kritisiert-internationales-schweigen-nach-moskaus-angriffsdrohung-a-f574ad97-59ff-491f-81a1-2fc926210d33 |Abruf=2022-03-07}}</ref><br />
<br />
* 12. März: Das [[ZDF]] sendet ein am Vortag aufgezeichnetes Interview der ZDF-Sendung "[[Heute (Fernsehsendung)|heute]]" mit [[Olha Stefanischyna|Olga Stefanishyna]], der Stellv. Ministerpräsidentin und Ministerin für die Europa-Integration der Ukraine. Sie zeigt Siegeszuversicht. Die Regierung werde in der Ukraine bleiben. Gerhard Schröder habe keinen Auftrag zum Verhandeln mit Putin von der ukr. Regierung. Sein Reiseplan sei der Regierung seit Donnerstag bekannt. Auf die Frage danach: Die Bildung einer Exilregierung lehnt die Regierung der Ukraine ab. Diese wolle bis zum Tag des Siegs und der Freiheit im Land bleiben.<ref>12. März: Das am Vortag aufgezeichnete Interview der ZDF-Sendung "[[Heute (Fernsehsendung)|heute]]" mit [https://www.zdf.de/nachrichten/politik/vize-ministerpraesidentin-stefanishyna-ukraine-krieg-russland-100.html ''Olga Stefanishyna im Wortlaut'']. In der Nachrichten-Sendung nach Mitternacht wurde nur eine gekürzte Fassung gezeigt. Das ganze 10-Min-Interview steht auf der genannten Website als Audio-Datei zur Verfügung.</ref></nowiki><br />
}} --[[Benutzer:질량 분석|질량 분석]] ([[Benutzer Diskussion:질량 분석|Diskussion]]) 18:38, 14. Mär. 2022 (CET)<br />
<br />
== Gruppierung nach Wochen ==<br />
<br />
Wäre eine Gruppierung nach Wochen nicht etwas übersichtlicher? Dann könnte man die Woche als Titel nehmen und das genaue Datum des Tages einfach nur fett schreiben, anstatt als Titel. --[[Benutzer:Tensorproduct|Tensorproduct]] ([[Benutzer Diskussion:Tensorproduct|Diskussion]]) 14:29, 16. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Eher, wenn man mehr Übersicht hat, thematisch als stur nach Kalender, denke ich. So "7. Janober-11. Dezpril Erste russische Offensive/Positionskämpfe/Rückzug aus der Region Kyiv/Verstärkte Angriffe in der Ostukraine". --[[Benutzer:131Platypi|131Platypi]] ([[Benutzer Diskussion:131Platypi|Diskussion]]) 12:59, 22. Apr. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Dopplung 14.5. ==<br />
<br />
Die gescheiterte Überquerung des Siwerskyj Donez wird im Abschnitt zum 14.5. mittlerweile zweimal thematisiert. Bitte nicht einfach irgendwas ergänzen, sondern gucken, ob das nicht schon erwähnt wird. --[[Benutzer:Hg6996|hg6996]] ([[Benutzer Diskussion:Hg6996|Diskussion]]) --[[Benutzer:Hg6996|hg6996]] ([[Benutzer Diskussion:Hg6996|Diskussion]]) 08:20, 16. Mai 2022 (CEST)<br />
<br />
== Komplettauslagerug Mai/Juni 2022 ==<br />
Da sollte zumindest das wichtigste stehen und nicht nur ein Verweis auf einen anderen Artikel. --[[Benutzer:ZemanZorg|ZemanZorg]] ([[Benutzer Diskussion:ZemanZorg|Diskussion]]) 15:20, 4. Jul. 2022 (CEST)<br />
:sehe ich auch so! [[Benutzer:LichtStrahlen|LichtStrahlen]] ([[Benutzer Diskussion:LichtStrahlen|Diskussion]]) 20:24, 5. Jul. 2022 (CEST)<br />
:: Ja, das ist auch das übliche Vorgehen. Es müsste sich der Sache nur jemand annehmen, der die wichtigsten Geschehnisse dieser Monate in 5 bis 10 Zeilen zusammenfasst. --[[Benutzer:Hg6996|hg6996]] ([[Benutzer Diskussion:Hg6996|Diskussion]]) 09:31, 6. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Karte einfügen ==<br />
Moin, ich würde gerne noch folgende Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.597/30.981] unter Weblinks hinzufügen. 1) hat sie eine Zeitleiste, 2) Neuerdings kann man die Feuer einblenden (ich vermute, dass das von [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#t:adv;d:2022-03-24..2022-03-25,2022-03-24;@38.0,48.2,8z da] kommt). Seit einigen Wochen verfolge ich diese Karte und bisher habe ich den Eindruck, dass sie akkurat nachgeführt wird. Leider konnte ich bisher keine außenstehende Quelle finden (Im [https://uk-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/DeepStateMapLive?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp#%D0%9A%D0%BE%D1%80%D0%B8%D1%81%D1%82%D1%83%D0%B2%D0%B0%D0%BD%D0%BD%D1%8F_%D1%82%D0%B0_%D0%BF%D0%BE%D1%88%D0%B8%D1%80%D0%B5%D0%BD%D0%BD%D1%8F ukrainischen WP-Artikel] stehen einige Nutzer, mit denen ich auch nichts anfangen kann (außer forbes.au hat was mit [[Forbes (Zeitschrift)|Forbes]]...), welche die Qualität bestätigen würde. --[[Benutzer:DanSy|DanSy]] ([[Benutzer Diskussion:DanSy|Diskussion]]) 00:33, 7. Jul. 2022 (CEST)<br />
: Ok, ich hab mal [https://armyinform-com-ua.translate.goog/about-us/?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp armyinform-com-ua] gefunden, sollte glaube ich reichen. --[[Benutzer:DanSy|DanSy]] ([[Benutzer Diskussion:DanSy|Diskussion]]) 18:58, 7. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Nochmal aus dem -> Archiv gezogen: Was gehört zum Kriegsgeschehen? ==<br />
<br />
<br />
Voller Erstaunen nahm ich heute eine Rücksetzung meines Beitrages der Ereignisse vom 1. Juli bis zum 8. Juli nach nur 12 Minuten durch [[Benutzer:LennBr|LennBr]] mit dem Hinweis "ausbordende Newstickerei" zur Kenntnis. <br />
<br />
Der Juliartikel ist meiner Ansicht nach nun eine leider recht unstrukturierte und lückenhafte Abfolge von Ereignissen, die noch nicht einmal nach Tagen gegliedert ist.<br />
<br />
Ich bemerke dazu, daß am 18. Mai zu Inhalten des Artikels hier eine [[Diskussion:Chronologie_des_russischen_Überfalls_auf_die_Ukraine/Archiv#Was_gehört_zum_Kriegsgeschehen?|ausführliche Diskussion]] geführt wurde. Da wurde eine Vorstellung von dem erarbeitet, was in die Chronologie reingehört und was nicht. Dank an dieser Stelle für die konstruktive Mitarbeit an @[[Benutzer:Tom|Tom]] und @[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]]. @[[Benutzer:LennBr|LennBr]] beteiligte sich leider nicht an diesem Austausch, trotz Einladung von mir auf meiner [[Benutzer_Diskussion:Sandbaer#Wikipedia_im_Ukraine-Krieg|Diskussionsseite]]. Das Thema solle so nicht erhöht werden.<br />
<br />
Der Einfachheit halber kurz die Ergebnisse der Diskussion um den 18. Mai:<br />
*Militärische Kampfverläufe und deren unmittelbare Auswirkungen (auch Kriegsverbrechen?) <br />
*Politisches Verhalten von Kriegsparteien und Dritter mit Einfluss auf das Kriegsverhalten (z.B. Erklärungen zu Beistand, Sperrungen von Verkehrswegen,...)<br />
*Wirtschaftliche Maßnahmen und Sanktionen <br />
*Informations- und Desinformationskampagnen, die zum direkten oder indirekten Einwirken auf das Kriegsgeschehen führen.<br />
*Auswirkungen auf Zivilbevölkerung und damit zusammenhängende Ereignisse und Handlungen(Humanitäre Lage)<br />
*Zerstörungen von ziviler Infrastruktur, Folgen und Maßnamen<br />
*Kriegsverbrechen und Reaktion und Umgang damit.<br />
<br />
Klar ist, dass kein Newsticker kopiert wird, die Beiträge sind thematisch zu ordnen. Die Sprache ist dem Stil einer Enzyklopädie anzupassen.<br />
Nun die konkrete Frage: Wie gehen wir weiter vor? <br />
<br />
Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 13:32, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Die Zurücksetzungen habe ich gesehen. Meine Frage: ist der URV-Vorwurf aus der Zurücksetzung[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=224357184&oldid=224356864] gerechtfertigt? --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 13:45, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
::Gute und wichtige Frage. Daher kurz Stellungnahme zur Bearbeitung:<br />
::* Ausgangsgrundlage sind natürlich die deutschen und englischen Texte der Quellen. Letztere in eigener Übersetzung.<br />
::* Diese werden aber redaktionell angepasst, zunächst stilistisch, indem "flappsige" Journalistenausdrücke gegen korrekte Begrifflichkeiten (Ex-Minister -> früherer Minister) ausgetauscht werden. Dann grammatikalisch, in dem die Vergangenheitsform verwendet wird. <br />
::* Eine weitere Bearbeitung erfolgt durch die thematische Zusammenfassung von Beiträgen zu unterschiedlichen Uhrzeiten in eine einzige zusammenhängende Darstellung.<br />
::* Bestehen schon Beiträge, die eine Ergänzung oder Änderung auf Grund der Entwicklung erfahren sollten, so wird der bereits vorhandene Text ergänzt oder verändert.<br />
::Aus meiner Sicht ist der urheberrechtliche Aspekt daher unkritisch. --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 13:56, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::Danke zur Auskunft auf die Nachfrage. Nun möchte ich gern die Reaktion der anderen Beteiligten lesen, so sie denn kommt. Unterm Strich empfiehlt es sich an dem zuvorigen Konsens festzuhalten und die Details zu behalten; wobei mir das Delta (weil es sich auf mehrere Tage verteilt) eher marginal erscheint. Gruß --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 14:13, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::Ich kann keinen Grund für die Rücksetzung erkennen und ein URV-Problem besteht nicht. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 14:15, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::Ich sehe auch keinen Grund für eine Rücksetzung, der Informationswert ist vorhanden. --[[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]] ([[Benutzer Diskussion:AltesHasenhaus|Diskussion]]) 14:22, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
::::::Danke allerseits zur Beteiligung. Damit steht es nun Vier zu Eins zum behalten der Details. Das erscheint mir ausreichend für eine begründete Wiedereinsetzung[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=224361327&oldid=224357184] Derselben. Nachrichtlich an @ [[Benutzer:LennBr]]: Bitte zunächst den hiesigen Konsens beachten ggf. zuvor hier diskutieren und bitte nicht weiterhin diese Diskussionsseite "nach Gutsherrenart" archivieren. Zur neutralen Archivierung habe ich die entsprechenen Parameter[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=224361139&oldid=224360784] eingefügt. Grüße --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 14:48, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::::Es gibt schon Beispiele für Unwichtiges: "Umgruppieren" ist definitiv Glaskugel und heisst ja förmlich "es passiert nichts". Nehm ich grad raus.<br />
:::::::Ansonsten halte ich mich etwas raus, aber ihr kennt meine Meinung zu Allem mit ''"nach russischen Angaben"''; das könnte man zu 80 Prozent weg lassen. Zum Beispiel Beteuerungen, keine zivile Ziele anzugreifen. [https://www.dw.com/de/faktencheck-putins-l%C3%BCge-%C3%BCber-russische-angriffe-in-der-ukraine/a-62331888 Leiter der Expertenkommission zu Verletzungen des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte der OSZE; Dass Russland keine zivile Infrastruktur angreife, sei eine "glatte Lüge".] Aber wie ihr wisst hab ich nie was gemacht; jetzt beginnt aber so langsam der Zeitpunkt zu reifen, mal den März durch zu sehen, was sich da vielleicht einfach überlebt hat.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 17:27, 9. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::Hallo @[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]]: Der Begriff "Umgruppieren" im Sinne militärischer Operationen muß immer im jeweiligen Kontext betrachtet werden. Falsch ist auf jeden Fall die Annahme, da passiere nichts.<br />
::::::::Bestes Beispiel für Aktivitäten zu "Umgruppieren":<br />
::::::::* Nach einem Angriff die Truppe, die angegriffen hat, in einen Verfügungsraum zurücknehmen und auffrischen und ggf. als Reserve bereithalten. Andere frische Truppen, ggf. die bisherige Reserve zum Fortsetzen der Operation einführen.<br />
::::::::Die Hintergründe zu Umgruppierungen sind leider aus den jeweiligen Quellen nicht bekannt. Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 16:34, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
{{od}}<br />
Als Anmerkung zur Redaktion: Sachliche Beiträge mit Belegen bleiben IMHO erwünscht. Das bedeutet allerdings ausdrücklich keinen "Freifahrtschein" für Ergänzungen im [[WP:POV]]-Format wie diese,[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=224383522&oldid=224383222] die dankenswerterweise von [[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]]. entfernt wurde. Die nachträgliche Redaktion der umseitigen Beiträge sollte weiterhin mit Sachverstand und Augenmaß betrieben werden. --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 12:02, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
:Und schon wieder eine Massenlöschung :-( Ich muß gleich los, deshalb noch schnell, gefällt mir nicht. --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 12:35, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
::Ich sehe das ebenfalls nicht in Einklang zum bisherigen Konsens. Daher [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Vandalismusmeldung&diff=224385731&oldid=224382605 zur administrativen Bewertung übergeben] LG --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 12:49, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::@[[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]]@[[Benutzer:Tom|Tom]]@[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] Mich wundert es auch immer wieder. Man erörtert mit Kollegen was reinkommt oder was auch nicht dazugehört und irgendwie scheinen diese Erörterungen von "Einzelpersonen" beharrlich ignoriert zu werden, indem der Anspruch auf "Relevanz" erhoben wird. Steckt da ggf. eine Agenda dahinter, bestimmte Darstellungen zu löschen, weil sie persönlich nicht genehm sind? Bester Gruß Sandbaer --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 16:36, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::Keine Ahnung. Für [[WP:Konflikte]] gibt es Abläufe. Das sollen die Admins sich auf [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Vandalismusmeldung#Benutzer:LennBr VM] ansehen. --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 16:40, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::Warum? Die können das definitiv nicht.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 19:25, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::Weil niemand hier im Editwar-Level[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch/block&page=Benutzer:LennBr] von LennBr arbeiten möchte und hier Konsens zum Umfang besprochen wurde? --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 19:30, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::::Ist es so eine Kunst, die 5,6 Abschnitte einzeln rasch anzusprechen? Dies Glaskugelei von 39 Fahrzeugen aus Kanada "im Sommer" ist zum Beispiel hier kreuzfalsch, dazu gibt es einen Spezialartikel zur Unterstützung. <br />
:::::::Die Disfunktionalität des Sicherheitsrats, den Ardern beklagt, wird hingegen irgendwann Konsequenzen haben. Kann man auch beim Sicherheitsrat einfügen. Auch mir fällt auf die URV-Problematik, nimm dir mal die 39 kanadischen Fahrzeuge vor:<br />
''Die kanadische Regierung will die Ukraine im Sommer mit 39 gepanzerte Fahrzeuge beliefern. Die Fahrzeuge des kanadischen Herstellers General Dynamics könnten als Krankenwagen, Wartungs- und Bergungsfahrzeuge oder zur Beförderung von Truppen eingesetzt werden, sagt Verteidigungsministerin Anita Anand.'' <br />
und in Wikipedia kam:<br />
''Die kanadische Regierung will die Ukraine im Sommer mit 39 gepanzerte Fahrzeuge beliefern. Die Fahrzeuge des kanadischen Herstellers General Dynamics könnten als Krankenwagen, Wartungs- und Bergungsfahrzeuge oder zur Beförderung von Truppen eingesetzt werden, sagte Verteidigungsministerin Anita Anand''.<br />
In dieser Länge würde ich zumindest einen Satz umformulieren, das hilft oft auch, die Spreu vom Weizen zu trennen, hier zum Beispiel, dass die Verwendung einfach nur unnötig ist.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 19:53, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Continental ==<br />
<br />
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Continental nicht freiwillig den Geschäftsbetrieb aufrecht erhielt, sondern nur auf Druck Russlands. Das fällt in der gegenwärtigen Darstellung unter den Tisch.<br />
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/continental-nimmt-reifenproduktion-in-russland-wieder-auf-17968104.html --[[Benutzer:Hg6996|hg6996]] ([[Benutzer Diskussion:Hg6996|Diskussion]]) 10:22, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Die wurden durch Russland gezwungen? Glaube ich nicht. Denke eher das politischer Druck eine Firma dazu bringt Selbstmord zu begehen. Ist beim Bürger nicht Anders. --[[Spezial:Beiträge/2A02:908:2C27:7BE0:4A4:9325:4BE5:CEAF|2A02:908:2C27:7BE0:4A4:9325:4BE5:CEAF]] 23:17, 10. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Erwähnung einzelner Waffenlieferungen ==<br />
<br />
Guten Tag umseitig wurde "Erwähnung einzelner Waffenlieferungen" entfernt.[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=224385488&oldid=224385030] Um es jetzt nicht im Detail zu analalysieren: Grundsätzlich passen solche Entfernungen nicht zum Sinn und Zweck einer Chronologie. Es muss nicht umfangreich dargestellt werden, ohne jede Notiz wäre allerdings die Chronologie unvollständig. Gleiches wie für die Waffenlieferungen gilt sinngemäß für Sanktionen und andere Ereignisse oder Themen. Bitte gelegentlich wieder einpflegen. Grüße --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 11:29, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:@[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]]@[[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]]@[[Benutzer:Tom|Tom]]@[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]]@[[Benutzer:LennBr|LennBr]]<br />
:Hallo Tom, das sehe ich auch so: Die Waffenlieferungen sind ein wesentliches Momentum auf ukrainischer Seite und bestimmen neben den personellen Ressourcen im Wesentlichen die Kampfkraft des Landes. Ihnen gegenüber steht die Mobilisierung russischer Personal- und Materialreserven. Zumeist gibt es auf Waffenlieferungen Reaktionen, die nur dann verständlich sind, wenn die Waffenlieferungen ebenso aufgeführt sind. <br />
:Weiteres Argument: <br />
:Es gibt mehrere Spezialartikel zu Aspekten des Russland-Ukraine-Krieges.<br />
:Neben der bereits thematisierten<br />
:*Liste der Auslandshilfen für die Ukraine seit 2014<br />
:sind das die Artikel<br />
:*Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine<br />
:*Proteste gegen die russische Invasion in der Ukraine 2022<br />
:*Pro-russische Proteste zur russischen Invasion in der Ukraine 2022<br />
:Logischerweise müssten dann auch deren Inhalte aus der Chronologie gelöscht werden. Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 12:05, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
::Auf solche unlogischen Maximalforderungen ("müssten dann gelöscht werden") sollte niemand eingehen. Bitte inhaltlich diskutieren.<br />
::Pauschalismen sind auch nicht diskutierbar; hier wird von "Waffenlieferungen" geredet und wurde nicht nachvollzogen, dass es sich bei unbewaffneten gepanzerten Fahrzeugen nicht um eine Waffenlieferung handelt?--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 12:37, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::Werter Anidaat: Hier wurden Beiträge zur Lieferung von Militärausstattungen an die Ukraine mehrfach gelöscht mit dem Hinweis, es gäbe dazu einen eigenen Beitrag. Warum soll die Feststellung der Redundanz ähnlicher Beiträge zu eigenen unlogisch sein? Bitte mal erklären, verstehe ich nicht! Auch die Lieferung von Fahrzeugen ist die Lieferung von Militärausstattung! Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 13:26, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::: Im wissen darum dass die Soldaten mit Privatfahrzeugen an die Front fahren sind dann Occasions-SUV aus Europa auch Militärausstattung? Und wie wundersam sich jetzt "Waffenlieferungen" in "Militärausstattung" geändert hat. Niemand hat eine Ahnung, wann das geliefert wird und welche Rolle es spielt. <br />
::Die Drohne war so formuliert unter diesem Datum eine sehr fragwürdige Meldung.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 12:39, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::Bester [[Benutzer:Anidaat|Anidaat]]! Du schreibst ''„Die Drohne war so formuliert unter diesem Datum eine sehr fragwürdige Meldung.“'' Bitte was möchtest du damit kommunizieren? Worum geht es dir hier eigentlich? Bitte immer daran denken: „Sprich mir nach: [http://lieselsartikel.files.wordpress.com/2010/06/proud_of_what_8_derivat.gif Wir schreiben hier eine Enzyklopädie] ... und das ist eine "fubar" wichtige und ernsthafte Angelegenheit.“ In diesem Sinne möchte ich die bitten, nicht als vermeintlicher "Wachtmeister" dieses Artikels aufzutreten oder eine Rolle als "Vermüllungswächter" zu beanspruchen. Grüße --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 14:44, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::Das Geld für die Drohne war im Mai gesammelt worden, Anfang Juni wusste man alles dazu, die Auslieferung war auch nicht am 8. Juli. Darum war es so falsch. Es erschien dort aus einem Newsticker ohne den Zusammenhang. Die Drohne steht längst wieder drin.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 14:56, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::Also ... es ist ja nicht so, als ob nur LennBr und du darum bekümmert wären, keinen Unfug im Artikel zu haben. Daher verstehe ich auch nicht wieso du hier derartig auftreten musst, als ob alle anderen Kollegen zu diskreditieren wären. War's das jetzt? --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 15:01, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::::::::>Einschub< Das "Auftreten" wäre wirklich mal zu betrachten: Schon wieder keine sachliche Antwort, sondern ad-personam, wie schon oben bei URV (sachlich festgestellte Newstickeritis-Copy-Paste - dort stattdessen VM aber keine Antwort zur Sache?) <br />
:::::::::Ich muss mir sicher nicht den Umgang vorhalten lassen – VM vor Disk inklusive Maximalforderung Ausschluss ist ja nicht mein Stil, - dazu gekrönt durch Beteiligung zweier Benutzer, die keinen einzigen Beitrag im Artikel haben - exakt diese Wikipedia kenne ich lange genug. Sobald hier jemand auf sachlich umschwenkt, wird das besser. Ich kenne das jetzt als Hauptautor des Russisch-Ukrainischen Krieges seit 8 Jahren: Man diskutiert einfach <u>eins um eins</u> und nicht mit Allgemeinplätzen, dann und nur dann funktioniert es. <br />
:::::::::Ich hatte mich hier raus gehalten, nur schon die Existenz der Chronologie ist höchst fragwürdig, weil <u>eine Newsticker-Linksammlung keine Enzyklopädie ergibt</u>. :::::::::Rein sachlich zu den zwei konkreten Einfügungen: '''1.''' Geschenkte Drohne ist drin. '''2.'''Eine Ankündigung ist kein Kriegsereignis; wie man weiss, [https://www.nzz.ch/international/ukraine-welche-laender-mehr-hilfe-zugesagt-als-geliefert-haben-ld.1692014 wird auch nicht alles eingehalten.] Somit sind 39 geschützte Fahrzeuge ganz sicher noch nicht und werden wohl auch nie relevant.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 09:09, 12. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::::: Es geht, auch wenn ich Waffenlieferungen in einer Bearbeitungszusammenfassung [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&type=revision&diff=224385488&oldid=224385030&diffmode=visual angesprochen habe] (an dieser Stelle verweise ich auf die [[Liste der Auslandshilfen für die Ukraine seit 2014]], wo einzelne Waffenlieferungen aufgeführt werden) nicht ausschließlich um diese. Es geht darum, dass Benutzer:Sandbaers Bearbeitungen an der Chronik so nicht weitergehen können. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Hauptkritikpunkt ist, dass er die Chronik vollkommen überlädt mit unenzyklopädischen Einträgen. Wikipedia bzw. eine Enzyklopädie ist keine Tageszeitung. Nicht jede Kampfhandlung und nicht jeder Angriff Russlands ist - so schlimm sie auch sind - enzyklopädisch relevant. Das gilt selbstverständlich auch für Verteidigungshandlungen der Ukraine oder für Dinge, die Putin oder sonst eine Person mit Kriegsbezug gesagt hat. Über sowas zu berichten ist Aufgabe der Tageszeitungen/"der Medien", nicht aber Aufgabe der Enzyklopädie...Soviel zum Hauptkritikpunkt, der alleine ausreicht, dass Sandbaer seine Bearbeitungen - zumindest in der Weise, wie er sie schon seit längerem an der Chronik begeht - einzustellen hat. Und von dem URV-Problem habe ich noch nicht mal angefangen: Benutzer:Anidaad hat im obigen Abschnitt exemplarisch dargestellt, wie Sandbaer aus Quellen 1:1 kopiert und die Texte nicht ein kleines bisschen Nachbearbeitet. Das sind also mehrfache URV-Probleme, die Sandbaer mit seinen Chonik-Bearbeitungen seit einigen Wochen begeht. Es kommen bei ihm zudem Texte heraus, die mehr Fragen aufwerfen, als beantworten. So ist bspw. an einer Stelle (bei [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&type=revision&diff=224356569&oldid=224356466&diffmode=visual dem Eintrag], wo Benutzer:Sandbaer auf einen Schlag 35.000 Bytes in der Chronik hinterlässt) von einem "ukrainische Widerstandszentrum" die Rede, was den Leser fragend zurücklässt, weil nirgends zuvor etwas dazu steht und auch nicht näher darauf eingegangen wird, erklärt wird, was damit gemeint ist. Problematisch ist auch, dass die Chronik auf der Hauptseite verlinkt ist, wenn Sandbaer [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&type=revision&diff=224416015&oldid=224415954&diffmode=visual eine seiner Bearbeitungen] in der Chronik hinterlässt. So ist dem Leser bei einem Klick von der Hauptseite auf die Chronik der Satzunfall "Die Neutralität Chinas im Krieg zwischen Russland und der Ukraine wurde von UUS-Außenminister [[Antony Blinken]]bezweifelt." direkt ins Auge gesprungen. Sowas ist unseriös; schädigt Ruf, Ansehen der Wikipedia. Typos können zwar jedem mal (und öfters) passieren, doch gerade bei Artikeln, die auf der Hauptseite verlinkt sind, sollten die eigenen Bearbeitungen nochmals überprüft werden. Als ich wegen der eben aufgezählten Mängel den Chronik-Artikel dann [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Hauptseite/Aktuelles&type=revision&diff=224416389&oldid=224411315&diffmode=visual von der Hauptseite (HS) entfernte] und wieder auf den Hauptartikel zum Krieg verlinkte, hat Benutzer:Tom mich aufgebracht angeschrieben, ich sollte doch bitte eine solche Umverlinkung vorher absprechen...dabei ist es Konsens unter den Mitarbeitern, die die HS regelmäßig pflegen, dass Artikel, die wegen Qualitätsmängeln nicht hauptseitentauglich sind, eben nicht auf der Hauptseite verlinkt sein sollen. Bzgl. der Chronik herrscht, entgegen Benutzer:Toms Beteurungen (aus zwei Abschnitten drüber), schon länger kein „Sachverstand und Augenmaß“ mehr. Das zeugt zum einen von Beteuerung an sich, die hinterlassen wurde, nachdem ein anderer Benutzer 35.000Bytes - teilweise unbearbeitete Textkopien - in der Chronik abgeladen hat als auch von der Tatsache, dass zwei Abschnitte weiter oben gleich mehrere Benutzer angeben, kein URV-Problem bzw. keinen triftigen Grund für die Rücksetzung der 35.000bytes Bearbeitung erkennen zu können. Benutzer:Anidaat hat sie dankenswerterweise "eines Besseren belehrt". --[[Benutzer:LennBr|LennBr]] ([[Benutzer Diskussion:LennBr|Diskussion]]) 02:36 (Nachtrag um 3:09), 12. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::::::Meinen ausdrücken Dank an [[Benutzer:LennBr|LennBr]] für die Rückkehr zur Diskussionsseite. Vielleicht eröffnet es einen Weg um aufeinander zuzugehen. Mir erscheint es auf den ersten Blick schwierig, zwischen Fragen zum Stil, Fragen zum Umfange der einzelnen Meldungen, und Fragen von eventuellen Überschreitung oder Fehlern im enzyklopädischen Rahmen zu unterscheiden. Faktisch muss aber eine Kurzmeldung mindestens so viel Information <small>(+ Beleg)</small> enthalten, dass der Sinn erkennbar bleibt. Auch sollten einzelne Beispiele nicht dazu genutzt werden um zur Generalkritik umgemünzt zu werden. Für meinen Teil jedenfalls habe ich in Wikipedia niemals beansprucht 100% fehlerfrei oder gar allwissend zu sein. Schaun mer mal wie sich das weiter entwickelt; eine etwas langsamere und verständnisvollere Gangart kann ggf. alle Beteiligtigen hier entlasten. Grüße --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 11:03, 12. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::<small>findest du deine ersten Sätze nicht selber etwas "gönnerhaft von oben herab"? Es geht immer ohne persönliche Kommentare, die dann doch wieder eingeschränkt werden ("vielleicht").</small><br />
::::::::Mit der ''langsameren Gangart'' triffst du den Punkt: Was einem auch noch einen Tag später wichtig erscheint, ist es eher wert, mal notiert zu werden. Alles andere ist Newsticker und Newsticker ist <u>keine</u> Enzyklopädie.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 08:45, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::::::Wir hatten bereits lang und breit ausdiskutiert, dass man nicht vorher wissen kann, was hinterher doch ein wichtiges Ereignis bzw. ein Auslöser dazu sein kann. Diese "Glaskugel" bez. "vorauseilende Allwissenheit" bez. „Newsticker“ (Ja/Nein) kann niemand für sich beanspruchen. Natürlich muss immer ein Bezug der Meldungen zum Ukrainekrieg erkennbar sein. Im übrigen möchte ich mich bei [[Benutzer:Sandbaer]] bedanken, der nachweislich der umseitigen Versionshistorie mit der Durchsicht und mit Kürzungen im Sinne von strafferen Formulierungen angefangen hat. Seinen Standpunkt zu den kürzlichen Dissonanzen würde ich natürlich auch gerne mal lesen. Grüße --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 09:44, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::::@[[Benutzer:Tom|Tom]]@[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]]@[[Benutzer:LennBr|LennBr]]@[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]]@[[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]]<br />
::::::::::Hallo @[[Benutzer:Tom|Tom]], das werde ich gerne machen.<br />
::::::::::Zunächst auch mein ausdrücklicher Dank an [[Benutzer:LennBr|LennBr]], den Konflikt dahin zu tragen, wo er hingehört: auf die Diskussionsseite. Auch meinen Dank zu seinem Kommentar zum "Zentrum ukrainischer Widerstand".<br />
::::::::::Der Artikel für den 6. Juli ist dahingehend ergänzt worden.<br />
:::::::::: <br />
::::::::::Die durch [[Benutzer:LennBr|LennBr]] geäußerte Kritik läßt sich aus meiner Sicht in zwei Bereiche aufgliedern und beantworten:<br />
::::::::::'''*Formale und redaktionelle Aspekte'''<br />
::::::::::Die nehm ich mir durchweg an. Insbesondere den Aspekt der "wörtlichen" Zitate.<br />
::::::::::Ich habe die Artikel im Juli bis 8. Juli dahingehend überprüft, gestrafft und textlich reduziert. Übrige Beiträge von mir werde ich entsprechen bearbeiten. <br />
::::::::::Ein Problem habe ich allerdings mit der Kritik an Beiträgen, ''die mir zugeordnet werden'', ''aber nicht von mir stammen '', Beispiel :<br />
::::::::::Blinken zweifelt die Neutralität von China an. -> nicht von mir, bei meiner Bearbeitung aber stehen gelassen <br />
::::::::::Blinken forderte China auf, sich von Russland zu distanzieren -> von mir ergänzt <br />
::::::::::Das diese Beiträge später dazwischen gehauen werden, nochmal an anderer Stelle!<br />
::::::::::'''*Inhaltliche Aspekte'''<br />
::::::::::Thematisiert wurde u.a. der '''Artikel sei kein Newsticker'''. Das ist richtig. Ich habe mich auch deshalb bemüht, den Inhalt thematisch zu ordnen: Militärisches Kampfgeschehen nach Regionen geordnet. Politische Ereignisse. Wirtschaftliche Ereignisse. Und eben zusammenhängende Ereignisse auch zusammenzufassen. Nun ist es recht problematisch, wenn andere Bearbeiter Beiträge irgendwo dazwischen hauen, die Ordnung damit aufheben und so tatsächlich den Anschein eines Newstickers erwecken.<br />
::::::::::Hier hebe ich zunächst auf die von mir so verstandene Meinung @[[Benutzer:LennBr|LennBr]]@[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ab, ''' Ankündigungen, Meinungsäußerungen von Politikern, wirtschaftliche Aktivitäten und dergleichen seien kein Kriegsgeschehen''' vor allem, wenn der Wahrheitsgehalt nicht nachprüfbar ist oder es lediglich Prognosen sind. Wenn meine Wahrnehmung dahingehend nicht stimmt, bitte ich um Richtigstellung!<br />
::::::::::Zu diesem Problem empfehle ich dringend, die Begriffe [[Informationskrieg]] und [[Hybridkrieg]] heranzuziehen.<br />
::::::::::Drei konkrete Beispiele aus dem Ukrainekrieg:<br />
::::::::::*Die in den Medien vor Kriegsausbruch ständig wiederholten Leugnungen russischer Politiker, keinen Angriff auf die Ukraine zu planen, waren Teil des russischen Kriegskonzepts, die "militärische Spezialoperation" zu verharmlosen-> unbedingter Bestandteil der Chronologie<br />
::::::::::*Die Ankündigungen westlicher Politiker, insbesondere bei internationalen Tagungen oder Besuchen in der Ukraine, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern, sind Teil der politischen Agenda, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Sie führten i.d.R. auch zu russischen Antworten, die oftmals weitere Drohungen enthielten. -> Informations- bzw, Hybride Kriegsereignisse.<br />
::::::::::* Die Feststellung Österreichs und Italien über die Reduzierung der Gaslieferungen aus Russland am Tag X und eine gemeinsame Erklärung Österreichs und Deutschlands am Tag X+1, sich im Bedarfsfall bei Gasknappheit beizustehen. -> Hybrider Kriegsanteil, wurde heute vormittag durch einen Bearbeiter gelöscht.<br />
::::::::::Auch Lügen, leere Drohungen und leere Versprechungen sind somit Ereignisse in einem Informationskrieg, Handelsbeschränkungen, Sanktionen und Reaktionen darauf Ereignisse in einem hybriden Krieg.<br />
::::::::::Zu einem zweiten inhaltlichen Aspekt, '''Umfang''', wurde bereits eine umfassende [[Diskussion:Chronologie_des_russischen_Überfalls_auf_die_Ukraine/Archiv#Was_gehört_zum_Kriegsgeschehen?|Diskussion]] geführt, die letztlich in einer Strichaufzählung meiner Wahrnehmung nach im Konsens der Beteiligten endete:<br />
::::::::::# Militärische Kampfverläufe <br />
::::::::::# deren unmittelbare Auswirkungen (auch Kriegsverbrechen)<br />
::::::::::# Politisches Verhalten von Kriegsparteien und Dritter mit Einfluss auf das Kriegsgeschehen (z.B. Erklärungen zu Beistand, Sperrungen von Verkehrswegen,...)<br />
::::::::::# Wirtschaftliche Maßnahmen und Sanktionen <br />
::::::::::# Informations- und Desinformationskampagnen,die zum direkten oder indirekten Einwirken auf das Kriegsgeschehen führen.<br />
::::::::::# Auswirkungen auf Zivilbevölkerung und damit zusammenhängende Ereignisse und Handlungen(Humanitäre Lage)<br />
::::::::::# Zerstörungen von ziviler Infrastruktur, Folgen und Maßnamen<br />
::::::::::# Kriegsverbrechen und Reaktion und Umgang damit. <br />
Auch unter Hinweis auf die Begriffe [[Informationskrieg]] und [[Hybridkrieg]] kann ich keine neuen Gründe erkennen, das Faß nochmal aufzumachen.<br />
::::::::::Bester Gruß<br />
::::::::::Sandbaer --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 09:55, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:::::::::::Was ich hier lese führt nicht zu einer Wikipedia laut Reglement: die obigen drei Aufzählungspunkte sind persönliche Theorien zu einem "Informationskrieg", mithin OR. Das sollen laut WP-Reglement aber Fachleute einordnen und wir geben das wieder. Das wird mit der Zeit auch passieren. Die relevanten Zitate werden sich so heraus stellen.<br />
:::::::::::Das Problem kann hier jeder selber fest stellen: [https://pageviews.wmcloud.org/?project=de.wikipedia.org&platform=all-access&agent=user&redirects=0&range=latest-20&pages=Chronik_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine,_Mai_und_Juni_2022 exponentielles Desinteresse]. Von überdauerndem Interesse sind hier maximal harte Fakten. Konkret: Nummer 1,2,4,6,7,8. Nummern 3 und 5 machen bloss den Artikel unlesbar.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 10:16, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::::::*Das Desinteresse der Abrufe besteht an einem Artikel "Chronik..." nicht "Chronologie..." Also in dieser Übersicht sehe ich nichts von chronischem Desinteresse: https://pageviews.wmcloud.org/?project=de.wikipedia.org&platform=all-access&agent=user&redirects=0&range=latest-20&pages=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine<br />
::::::::::::Einfach mal der Verdacht, dass die Verschachtelung der älteren Abschnitte, diese "versteckt" und so keine Abrufe mehr veranlasst? Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 18:36, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::::::::::Die Mischung machts. Du brauchst mich auch nicht immer anpingen, ich werde immer mal auf die Disk schauen, wenn ich Lust habe. Meine persönliche Meinung zum Thema ist, dass man sich primär auf Meldungen zum Schlachtgeschehen bzw. auf Meldungen konzentrieren sollte, die sich auf das Schlachtgeschehen auswirken bzw. in direktem Zusammenhang zum Schlachtgeschehen stehen. Ich würde mich freuen, wenn man auf der Disk zur Einigung käme. --[[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]] ([[Benutzer Diskussion:AltesHasenhaus|Diskussion]]) 02:23, 14. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::::::@[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] Das Thema OR (Theoriefindung) ist ein ernsthafter Kritikpunkt, denn die wäre den Regularien der Wiki entsprechend unzulässig. Habe noch mal zum Begriff '''"Chronologie"''' geschaut: ''Begriff der Alltagssprache: Beschreibung einer Abfolge von Ereignissen in einem speziellen Kontext''. Eine Formulierung wie ''"Nachdem er den Apfel losgelassen hat, fiel er zu Boden"'' wäre in dem Sinne eine nach Wiki-Maßstäben zulässige chronologische Darstellung: Die Fakten (Zeitlicher Zusammenhang: Erst Ereignis A, dann Ereignis B) sind nachprüfbar. Unzulässig wäre es, wenn Isaac Newtons Gravitätsgesetze unbekannt wären, zu schreiben: ''"Weil er den Apfel losgelassen hat, fiel er zu Boden"'' (Kausaler Zusammenhang: unbewiesener Zusammenhang zwischen Ereignis A und Ereignis B) Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 09:53, 14. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::::::::::Hallo Sandbaer, du hast dich bedankt für [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=prev&oldid=224490795 diese Bearbeitung]; ist dir aufgefallen, dass ich dabei den Newsticker durch drei Artikel ersetzt habe, welche über einen Vorfall erstellt worden waren? <br />
:::::::::::::Das ist nämlich eine Relevanzkriterium – eben nicht durch Wikipedia-Autoren, sondern durch Medienschaffende (klar sind die nicht Heilige, aber diese “Auszeichnung” ist eben doch … eine Auszeichnung.) Auch siehst du, dass man bei einem enzyklopädischen Artikel nacharbeiten kann und sollte (so wie ich das jetzt grad bei Schlangeninsel tat). Die Gefahr dieser Newsticker hier ist es, dass genau das eben nicht passiert. Darum hatte ich mich hier monatelang zurück gehalten. Meine Meinung: Keine Newsticker verwenden, sondern Korrespondentenberichte oder ganze Artikel. Als Vorteil weiss man dann auch mehr.... (von wegen oben angesprochener "Verständlichkeit").--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 09:27, 15. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::::::::Werter Anidaat, man kann über die Qualität Deiner Quelle, vor allem die Neutralität, ergötzlich streiten. Letztlich ist Deine Bearbeitung der Meldung mariginales Wording... Bester Gruß --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 11:07, 16. Jul. 2022 (CEST)<br />
{{od}}<br />
Das zu einer Chronologie gesammelt wird, braucht im Grunde nicht diskutiert werden, weil es in der Natur der Sache liegt. Was ich inzwischen allerdings anmerken möchte: Die Entfernung von Nachweisen und Verschiebungen von Aussagen, die eventuell im Gegensatz zum Regelwerk bez. [[Wikipedia:Interessenkonflikt]] liegen, sollte aufmerksam beobachtet werden. Grüße --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 10:19, 14. Jul. 2022 (CEST)<br />
:Diese pauschale Aussage verstehe wohl nicht nur ich nicht, bitte deutlich Fakten benennen, anstatt Pauschalismen zu "deponieren" (sorry).--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 09:27, 15. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Monatsweise aufteilen? ==<br />
<br />
Die Artikel zu Februar bis April und Mai bis Juni sind sehr lang (sie gehören zu den längsten der de.WP), und die zeitliche Aufteilung scheint willkürlich. Wäre es nicht sinnvoller, die Artikel monatsweise aufzuteilen, damit sie übersichtlicher bleiben, man sie direkt findet, die Lemmata kürzer sind, und die Aufteilung im Zukunft gleich so weitergeführt werden kann, unabhängig von der Menge der Ereignisse? --[[Benutzer:π π π|π π π]] <small>([[Benutzer Diskussion:π π π|D]]) &#124; [[Benutzer:π π π/Listen|Listen der '''wichtigsten fehlenden''' Artikel]]</small> 09:57, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
:Nein. Siehe [https://pageviews.wmcloud.org/?project=de.wikipedia.org&platform=all-access&agent=user&redirects=0&range=latest-20&pages=Chronik_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine,_Mai_und_Juni_2022 exponentielles Desinteresse] und dementsprechend ausbleibende Artikelbearbeitungen :-) --[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 10:18, 13. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Falschinformation vs. Vorwurf der Falschinformation ==<br />
<br />
"''Der russische Kremlkritiker Ilja Jaschin, wurde nach Gerichtsentscheidung '''wegen Falschinformation''' über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in Butscha gesprochen.[71]''" <br><br />
Das kann so verstanden werden, dass Herr Jaschin wegen tatsächlicher Falschinformation in U-Haft genommen wurde. Das sollte meiner Meinung nach abgeändert werden in <br> "''Der russische Kremlkritiker Ilja Jaschin, wurde nach Gerichtsentscheidung '''unter dem Vorwurf der Falschinformation''' über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in Butscha gesprochen.[71]''" [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 14:47, 15. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Korrekt! Danke! --[[Benutzer:Sandbaer|Sandbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Sandbaer|Diskussion]]) 17:20, 15. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Dokumente der Istanbuler Export-Abkommen ==<br />
<br />
Sind die unterzeichneten Dokumente zu dem Istanbuler Export-Abkommen von 22. Juli 2022 schon irgendwo geleakt? Finde nirgends was. Nur das Geschrei in den westlichen Medien und aus der Politik. Oder sind es Geheimabkommen, deren Leaks als Hochverrat geahndet wird. Zudem heute einen Artikel der Bild.de gehört, per TTS über Google Platforms vorgelesen. Der Artikel hatte mehr Fakten als jeder andere Artikel der deutschen freien Medien. Irgendwie peinlich, ich höre mir die Bild.de an. Wer hätte das gedacht! —[[Benutzer:FolkertM|FolkertM]] ([[Benutzer Diskussion:FolkertM|Diskussion]]) 19:43, 24. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Wie lang soll es hier so weitergehen? ==<br />
<br />
Mich würde es intererssieren, wie lange die hier tätigen Autoren (sind ja nicht so viele) noch vorhaben, so die Chronologie weiterzuführen. Ich schätze die hier gesteckte Arbeit, jedoch nimmt das langsam riesige Ausmaße an, wobei ich stark bezweifle, dass der Großteil in der Zukunft relevant sein wird. Eine Unterteilung nach Monaten hilft eigentlich auch nicht, sondern zeigt momentan das Interesse der Chronologie in der Zukunft (Tägliche Leser bei den ausgelagerten Artikeln wird sich bei ungefähr 50 einpendeln). Wie lange möchte man also diesen Newsblog so weiterführen? ----[[Benutzer:Kazanlak Dani|Kazanlak Dani]] <small>([[Benutzer Diskussion:Kazanlak Dani|Diskussion]])</small> • [[Wikipedia:Jungwikipedianer|JWP]] • 15:16, 30. Jul. 2022 (CEST)<br />
:Warum ''Newsblog''? Ist es Dir zu unenzyklopädisch oder zu detailliert beschrieben? Sinn einer Chronologie ist es ja über das Schlachtgeschehen detailliert zu berichten, auch wenn bspw. in einem Ort "nur" 2 Soldaten starben, so darf man den Ort und die "Tat" hier kurz aufführen. Was viel schlimmer ist, ist, dass massive POV-Probleme auftreten. Fast der ganze Artikel besteht nur aus unprüfbaren Aussagen der jeweiligen Konfliktparteien. Dies liegt in der Natur der Sache, ist aber fatal im Ergebnis, wenn uneingeordnet wiedergegeben. Extrem wichtig ist es, nicht blind Meldungen der Konfliktparteien zu übertragen. Jedoch ist es ja auch gerade Aufgabe der Wikipedia, zu schreiben, was ist, also genau diese Meldungen der Konfliktparteien als ''Realität'', also als Tatsachenbehauptung wiederzufgeben. Der POV ist also gutartig, weil wir ja schreiben, was ''ist'' und nicht selbst Deutungen über die Aussagen anstellen und diese selbstständig in richtig und falsch einteilen. Ein Dilemma und eine Zwickmühle. Die Arbeit der Autoren des Artikels ist aber im jeden Falle zu loben, schließlich gibt es schönere Aufgaben, als täglich über Krieg zu berichten. --[[Benutzer:AltesHasenhaus|AltesHasenhaus]] ([[Benutzer Diskussion:AltesHasenhaus|Diskussion]]) 23:01, 30. Jul. 2022 (CEST)<br />
::Mein größtes Problem hier sind die Berichte des Verteidigungsministeriums von Großbritannien, die meistens übernommen werden, ohne dass man sich anscheinend Gedanken macht, was in ihnen steht. Ich selber habe da schon oft Halbwahrheiten gelesen, welche eben auch hier in der Wikipedia nun stehen und nicht wirklich neutral sind. Inzwischen finde ich den Artikel übrigens nicht mehr zu detailliert. Im Großteil ist es schwer, verlässliche Seiten zu finden, da wird man bis zum Ende des Krieges nicht viel machen können. Worauf ich noch (vielleicht unpassend) hinweisen wollte, war die Länge des Artikels. Der Krieg könnte noch eine Weile dauern, wobei am Schluss ein langer, gut geschriebener Artikel herauskommen würde, der jedoch total öde aussieht, wenn nicht irgendwie hier aufgelockert wird. Vielleicht könnte man ein paar Bilder mehr einfügen, wobei aber auch zerstörte Gebäude nicht wirklich den Artikel aufwerten würden. Jetzt wo ich dies hier schreibe, sehe ich selber ein, dass das wirklich eine Zwickmühle ist, bei der ich selbst keine Ratschläge habe. Daher war meine Frage in der Überschrift falsch; besser man schreibt so gut es geht weiter neutral. Nach Kriegsende wird man sich die Sache eh noch mal anschauen werden. Grüße ----[[Benutzer:Kazanlak Dani|Kazanlak Dani]] <small>([[Benutzer Diskussion:Kazanlak Dani|Diskussion]])</small> • [[Wikipedia:Jungwikipedianer|JWP]] • 20:03, 31. Jul. 2022 (CEST)<br />
:Wie lang soll es hier so weitergehen?<br />
:Bis zum Ende bittte!<br />
:ich verfolge dies "hier" als einigermaßen unabhängige Quelle nahezu täglich.<br />
:unabhängig von einer erwarteten lagfristigen Relevanz ist dies sehr wohl "tagesaktuell relevent" und ein sehr guter Einstig zu einer unnabhängigen Beurteilung duch die "comunity". Auch werden es die Geschichtsfälscher schwer haben wenn es hier (und sei es nur in der Artikelhistorie) aufgeschrieben bleibt. Macht Euch keine Sorgen über die Artickellänge, der zu "Fokuschima" war auch (jeden Tag) sehr gut!<br />
:Gruß, IP: --[[Spezial:Beiträge/80.146.191.213|80.146.191.213]] 01:03, 4. Aug. 2022 (CEST)<br />
:: Wikipedia hat kein Speicherplatzproblem. Wenn man den Artikel, wie ja schon aktuell durchgeführt, in Teilartikel aufteilt, kann man auch einen 30-jährigen Krieg tagesaktuell protokollieren. --[[Benutzer:Hg6996|hg6996]] ([[Benutzer Diskussion:Hg6996|Diskussion]]) 13:44, 4. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
::+1 zu „Bis zum Ende bitte!“ Speicherplatz ist nicht das Problem sondern die bewundernswerte Fleissarbeit und Geduld der beteiligten Autoren. Es kann sehr lange <small>(hoffentlich kürzer)</small> brauchen, bis die Chronologie abgeschlossen werden kann. Nur als als Vergleich für Fleissarbeiten ... der Artikel zum [[Malaysia-Airlines-Flug 370]] zum Flugunglück am 8. März 2014 wird auch noch 8 Jahre später intensiv betreut. Da sollte man den hiesigen Kollegen eher freundlich entgegen kommen - statt nach Einstellung der hiesigen Arbeiten zu fragen. LG --[[Benutzer:Tom|Tom]] ([[Benutzer Diskussion:Tom|Diskussion]]) 13:02, 11. Aug. 2022 (CEST)<br />
:::+1 zu „Bis zum Ende bitte!“ Speicherplatz dürfte für im wesentlichen "Text" kein Problem sein. Aber so hat man einen schönen chronologischen Überblick und Links dazu. Wie relevant das ist, wird man erst in der Retrospektive entscheiden können. Und selbst nichtrelevante Fragestellungen können eine helfende Position haben, wenn es darum geht, den Wahrheitsgehalt von Quellen oder Aussagen einzuschätzen. --[[Benutzer:Bernd Wiebus|Bernd Wiebus]] ([[Benutzer Diskussion:Bernd Wiebus|Diskussion]]) 20:48, 11. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Umfragewerte ==<br />
<br />
Ich habe auf der Seite kaum Umfragewerte zur Unterstützung gefunden. Bei https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1301599/umfrage/ukraine-krieg-umfrage-unterstuetzung-deutschland-ukraine/ sind die Juni - Zahlen eindeutig und übersichtlich und vielleicht eine Erwähnung im Text wert. --[[Benutzer:H.F.Bär|H.F.Bär]] ([[Benutzer Diskussion:H.F.Bär|Diskussion]]) 15:54, 4. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Inzwischen haben wir aber August und die Umfrage datiert vom 16. Juni, ist also mittmerweile knapp 7 Wochen alt. Sieben Wochen, in denen die Auswirkungen der Sanktionen, Gegensanktionen und die sich immer mehr widersprechenden Berichte der offiziellen Medien und untereinander konträre Aussagen von Politikern und (zum Teil recht inkompetenter oder selbsternannter) Experten zunehmende Irritationen über die nächsten Wochen und Monate hervorrufen. Daneben sind jegliche Umfragen ohne entsprechenden Umfang (hier gerade mal etwas mehr als tausend per Telephon Befragte) und mit unklarem statitischen Modell nicht repräsentativ. --[[Spezial:Beiträge/2A02:8109:8A00:24D4:8CD2:1EFE:EF6F:B74A|2A02:8109:8A00:24D4:8CD2:1EFE:EF6F:B74A]] 18:57, 6. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
Es gibt vom 16.07.2022 : https://www.rnd.de/politik/zdf-politbarometer-juli-ii-2022-mehrheit-fuer-ukraine-unterstuetzung-FWHARCOQFFH6RH2RTKT5IXE23Q.html https://de.wikipedia.org/wiki/Politbarometer wird nicht als problematische Quelle gesehen .--[[Benutzer:H.F.Bär|H.F.Bär]] ([[Benutzer Diskussion:H.F.Bär|Diskussion]]) 07:22, 7. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Explosion auf Luftwaffenbasis in Belarus ==<br />
<br />
Für diesen Artikel relevant? [https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/beobachter-sprechen-von-explosionen-auf-belarussischer-luftwaffenbasis/ar-AA10yISm?ocid=msedgntp&cvid=28045668dd034915aac3e760111c2069] [[Spezial:Beiträge/93.237.122.34|93.237.122.34]] 18:48, 12. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Textfehler 14.08.2022 ==<br />
<br />
Textfehler im letzten Absatz: Richtig muss es heißen "'''In einer Erklärung haben 42 Staaten Russland zum Abzug aus dem AKW Saporischschja aufgefordert."''' Im Text steht ''': " zum Abzug aus der Ukraine aufgefordert".''' --[[Benutzer:H.F.Bär|H.F.Bär]] ([[Benutzer Diskussion:H.F.Bär|Diskussion]]) 12:24, 15. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Armee Russlands ==<br />
<br />
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russland-krieg-kreml-militaerexperte-gesteht-schwaechen-der-armee-ein-a-c4fda75e-681b-47e2-9137-a0d7c7042775 --[[Benutzer:Falkmart|Falkmart]] ([[Benutzer Diskussion:Falkmart|Diskussion]]) 12:32, 16. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== 20. August ==<br />
<br />
Zum [[Spezial:Diff/225523038|Edit]] von [[Benutzer:Stauffen|Stauffen]]: Das Entfernen des Absatzes stellt die beiden Tötungsfälle zusammen und lässt implizieren, dass es einen Zusammenhang gibt -> ein Absatz vermeidet dies. --[[Benutzer:WeiterWeg|WeiterWeg]] ([[Benutzer Diskussion:WeiterWeg|Diskussion]]) 11:25, 22. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Na, das ist eine Interpretation Deinerseits - ich halte es für guten Stil in puncto Schriftbild und Lesbarkeit, nicht Mikroabschnitte zu machen. Beide Tötungsfälle gehören sinngemäß zusammen (ohne dass daraus ein Zusammenhang konstruiert werden kann). --[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] ([[Benutzer Diskussion:Stauffen|Diskussion]]) 12:26, 22. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Russische "Angaben" ==<br />
Ich schlage vor, diese falsche Ausgewogenheit durch die Wiedergabe der russischen Propagandameldungen komplett einzustellen oder massiv zu reduzieren. Laut dieser Meldungen haben die Russen mehr HIMARS zerstört, als die USA je geliefert hatten und doch feuern diese offensichtlich erfolgreich weiter... [https://gagadget.com/de/war/158333-reznikow-die-ukraine-hat-keinen-einzigen-himars-mehrfachraketenwerfer-verloren/ "Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass kein einziges HIMARS verloren gegangen ist."]--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 11:00, 1. Sep. 2022 (CEST)<br />
:[https://www.merkur.de/politik/post-ukraine-krieg-russland-waffen-attrappen-himars-marschflugkoerper-kalibr-trick-putin-washington-91756138.html Potemkinsche HIMARS? Ukraine foppt Russland offenbar mit Holz-Attrappen] --[[Benutzer:Ralf Roletschek|Ralf Roletschek]] ([[Benutzer Diskussion:Ralf Roletschek|Diskussion]]) 15:16, 1. Sep. 2022 (CEST)<br />
::Es geht überhaupt nicht um HIMARS. Es geht um ALLE russischen Schrott-Meldungen wie zum Beispiel die von Stauffen heute korrekt Gelöschte mit 1700 getöteten Ukrainern. —[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 22:07, 3. Sep. 2022 (CEST)<br />
::Oder um [https://tass.com/politics/1502691 287 zerstörte] ukrainische Kampfflugzeuge [[Ukrainische Luftstreitkräfte|(von 100)]] - und sie fliegen immer noch. --[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 12:26, 6. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Russische Bezeichnungen == <br />
diese sind oft das Gegenteil dessen, was sie zu sein scheinen - bitte keine solchen Verdrehungen wiederholen auf Wikipedia.<br />
*“Freiwillige“ werden in Russland zwar nicht brutal gezwungen, gehen aber hochbezahlt in den Krieg. Aus der russischen Verdrehung heraus sind ihnen eben auch die ukrainischen Freiwilligen suspekt, die Hilfslieferungen verteilen - diese werden als Terroristen angesehen <small>(genau das beweist einzig, dass es keine Freiwilligen gibt in Russland)</small> Wenn also Russland von Freiwilligen redet, dann sind das Vertragssoldaten mit gutem Einkommen sowie natürlich die reinen Söldner von Wagner, die man aber auch nicht mehr wirklich vom Staat trennen kann. Russische Freiwillige sind stets eigentlich Söldner.<br />
*"Söldner" hingegen nennen die Russen natürlich die ausländischen Freiwilligen, die auf ukrainischer Seite tatsächlich keine Söldner sind, sondern Freiwillige. <br />
--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 11:00, 1. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Kollaborateure ==<br />
<br />
mir fiel auf, dass hier Kollaborateure nicht Kollaborateure genannt werden, obschon das auch die Quellen machen. [https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia Beispiellink]. Mich rein persönlich stört das schon ziemlich, wenn man doch ständig von der Kollaberation jener Ukrainer im zweiten Weltkrieg spricht, welche '''einen eigenen Staat errichten wollten''', also <u>nicht</u> die Pläne des Invasoren unterstützten, hier aber, wo die Kollaborateure die '''Russifizierungspläne des Invasoren''' unterstützen, wird das vermieden? Das ist nicht logisch, respektive noch viel weniger als logisch. --[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 11:11, 1. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Unterseiten ==<br />
<br />
Ich schlage vor monatsweise den Verlauf nach ''Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/Monat_Jahr'' auszulagern, also Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/Februar 2022, Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/März 2022, Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/April 2022, Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/Mai 2022, Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/Juni 2022, Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/Juli 2022 und Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine/August 2022 und nur den laufenden Monat hier zu belassen&nbsp;–wobei sicherlich eine Woche Übergangszeit jeweils sinnvoll ist&nbsp;– und die vorherigen Monate hier mit den entsprechenden Links zu den Unterseiten sowie einer Zusammenfassung&nbsp;– gern wie schon geschehen über mehrere Monate&nbsp;– hier nur kurz zu behandeln. Die Unterseiten sollten mit einer Vorlage {{Vorlage|Navigationsleiste Chronik russischen Überfalls auf die Ukraine}} ausgestattet sein, ähnlich zu z.&nbsp;B. {{Vorlage|Navigationsleiste Chronik des Konflikts in Syrien seit 2011}}. —&nbsp;[[User:Sivizius|Sivizius]]&nbsp;([[User Talk:Sivizius|Diskussion]]) 11:20, 2. Sep. 2022 (CEST)<br />
:Nein Danke; Es sollte ausgelagert werden nach Phasen. Die jetzige Phase des "kaum etwas geschieht" dauert zwar schon länger, passt aber zusammen. Eine Einteilung nach zufälligen Monaten wäre willkürlich.--[[Benutzer:Anidaat|Anidaat]] ([[Benutzer Diskussion:Anidaat|Diskussion]]) 13:37, 5. Sep. 2022 (CEST)<br />
::Na ja, gerade passiert ja besonders viel... ist zwar noch nicht wirklich reflektiert (die Tage 7. - 10. September sind recht dünn dafür, dass gerade ein grosser Durchbruch erfolgt und die russische Front vollkommen zusammengebrochen ist - in vorherigen Wochen wurden teilweise einzelne Flugzeugabschüsse dokumentiert, jetzt werden 1000nde Russen gefangen). Wahrscheinlich kann ab September eine neue Seite aufgemacht werden... BG [[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] ([[Benutzer Diskussion:Stauffen|Diskussion]]) 14:01, 11. Sep. 2022 (CEST)<br />
:::"...jetzt werden 1000nde Russen gefangen" ....naja, sterben auch tausende zwangseingezogene Ukrainer dafür und gefangen werden von den Russen auch viele. --[[Spezial:Beiträge/2A02:908:2C27:7BE0:252B:2113:7C82:5CCB|2A02:908:2C27:7BE0:252B:2113:7C82:5CCB]] 22:53, 12. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Inwieweit gehören Ankündigungen künftiger Ereignisse in die Wikepedia? ==<br />
<br />
Zum 14. September hieß es: „Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Oleksij Arestowytsch plane das ukrainische Militär eine Offensive auf die östliche Provinz Luhansk. Ziel der Offensive sei es, Gebiete nahe der Stadt [[Swatowe]] zurückzuerobern um die von Russland unterstützten Truppen von dem dort vermuteten Versorgungslager abzuschneiden.“ Insofern sich die Wikipedia als eine Enzyklopädie versteht, genügt es anzugeben, was gesichtertes Wissen ist, und bei Ereignissen, was geschehen ist oder geschieht. Auch bei diesem Artikel kann die Ankündigung eines künftigen Vorhabens entfallen. Auch in einer Chronologie ist es angebracht, die genannte Offensive zu erwähnen, wenn sie erfolgt ist oder erfolgt. --[[Benutzer:M Huhn|M Huhn]] ([[Benutzer Diskussion:M Huhn|Diskussion]]) 08:16, 14. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Iranische Drohne ==<br />
<br />
Hi @[[Benutzer:Stauffen|Stauffen]] ich hab gerade gesehen, dass du [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&type=revision&diff=226155541&oldid=226155252&diffmode=source hier] den Eintrag zum 13. September mit dem Abschuss der iranischen Drohne entfernt hast. Ich würde dir absolut zustimmen (wenn es sich um eine "einfache"/"langweilige" Drohne, wie Orlan handeln würde) aber hier finde ich wirklich wichtig, dass es sich um eine iranische Drohne handelt! (nachdem der Iran und Russland es verneint haben). Ich würde daher gerne dafür plädieren den Text (gerne auch gekürzt) wieder reinzunehmen. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 16:56, 14. Sep. 2022 (CEST)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronik_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine,_Juli_und_August_2022&diff=226469366Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Juli und August 20222022-09-14T12:00:19Z<p>Dnepro..: /* 14. September */ + Reise von Selenskyj nach Isjum</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten aber zunächst keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten derweil aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref name=":47">[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref name=":48">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Die Feuerwalzen der russischen Artillerie waren so überlegen, dass die Ukraine nur mit Nadelstichen antworten konnte, da ihr Waffen fehlten.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref> Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|besetzten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, doch Analysisten stimmten darin überein, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe. Darum setzte Russland wenig präzise Lenkwaffen aus der sowjetischen Zeit ein. Ein Beispiel ist der Raketenangriff vom [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022">[{{Internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 |titel=Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1 |sprache=en |abruf=2022-07-02}}</ref> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/ Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
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{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
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{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
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{{Absatz}}<br />
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=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref>[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/ Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022." " /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/ Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |werk=tagesschau.de |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |werk=tagesschau.de |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |werk=The Kyiv Independent |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |werk=CNN |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. August 2022]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 2. August 2022]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8" /> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. August 2022]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. August 2022]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |werk=tagesschau.de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki />s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-17.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 17. August 2022]]<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |werk=tagesschau.de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-22.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 22. August 2022]]<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{Internetquelle |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |datum=2022-08-05 |sprache=en |abruf=2022-08-29}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |hrsg=Conflict Intelligence Team |datum=2022-08-27 |sprache=ru |abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-23.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 23. August 2022]]<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-24.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 24. August 2022]]<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |werk=tagesschau.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
<br />
=== 25. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-25.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 25. August 2022]]<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-26.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 26. August 2022]]<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
<br />
=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
<br />
=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit" /><br />
<br />
Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
=== 30. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-30.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 30. August 2022]]<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
<br />
Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
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Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.<ref>{{Literatur |Titel=Gazprom kündigt längeren Lieferstopp über Nord Stream an |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-kuendigt-erneuten-lieferstopp-ueber-nord-stream-an-a-acdecd97-f43e-4286-9e5e-b96868ea7632 |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
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=== 31. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-31.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 31. August 2022]]<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
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== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-01.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. September 2022]]<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel=Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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=== 2. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-02.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 2. September 2022]]<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
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Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
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Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
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=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
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Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
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Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
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In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr sei.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |werk=tagesschau.de |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
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[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |werk=theguardian.com |hrsg=The Guardian |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationalen Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard-2A7]]-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /> Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.<ref name=":39" /><br />
<br />
Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der [[Russki Mir|Russischen Welt]], in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3283984/ |titel=Putin verbrieft Konzept der ‚Russischen Welt‘ |werk=ORF |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-08}}</ref><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-06.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 6. September 2022]]<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in [[Nordkorea]] bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /><br />
Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme]]n aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref> In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]] am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|nuklearen Unfalls]] unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-iaea-bericht-saporischschja-101.html |titel=IAEA fordert Schutzzone um ukrainisches Atomkraftwerk |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt [[Berdjansk]], Artjom Badrin, getötet worden.<ref name=":39" /><br />
<br />
Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der [[EU-Kommission]] zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.<ref name=":39" /><ref>{{Internetquelle |url=https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2693 |titel=Eurobarometer |werk=europa.eu/eurobarometer |datum=2022-09-06 |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 7. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-07.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 7. September 2022]]<br />
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die im Oblast Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. In Falle einer Zurückeroberung von Balaklija durch ukrainische Streitkräfte werde das die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde;<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref> dies läutete eine [[Ukrainische Gegenoffensive in der Region Charkiw 2022|groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Oblast Charkiw]] ein.<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" /><br />
<br />
Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" /><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[Westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich“ sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 8. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-08.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 8. September 2022]]<br />
Am 8. September eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/21-26-Selenskyj-bestaetigt-Einnahme-von-Balaklija--article23577738.html |titel=+++ 21:26 Selenskyj bestätigt Einnahme von Balaklija +++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> und stießen bis nach [[Wolochiw Jar]] vor.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Wende-im-Krieg-Ukrainer-brechen-bei-Balaklija-durch-article23575967.html |titel=Wende im Krieg? Ukrainer brechen bei Balaklija durch |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> Das [[Institute for the Study of War]] berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse [[Siwerskyj Donez|Sewerskij Donezk]] und [[Serednja Balakliika]]. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.<ref name=":43" /> Ukrainischen Streitkräfte hatten somit seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
Der US-Generalstabschef [[Mark A. Milley|Mark Milley]] erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
<br />
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Nach einer ähnlichen Resolution im Leningrader Stadtparlament am 7. September haben auch Gemeindeabgeordnete im Moskauer Bezirk Lomonosovsky den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Rücktritt aufgefordert<br />
und erklärt, seit Beginn seiner zweiten Amtszeit sei „alles schief gelaufen“ und dass ein Machtwechsel zum Wohle des Landes notwendig sei.Die Abgeordneten veröffentlichten ihre Protokollentscheidung auf der Website des Bezirks Lomonosovsky, einschließlich eines 30-minütigen Videos ihres Treffens.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/alles-ist-schief-gelaufen-abgeordnete-aus-moskau-fordern-putins-rucktritt-8630926.html „Alles ist schief gelaufen“: Abgeordnete aus Moskau fordern Putins Rücktritt, Nathalie Trappe, in Tagesspiegel vom 11.09.2022, abgerufen am 12.09.2022]</ref><ref>[https://www.rferl.org/a/moscow-municipal-lawmakers-demand-putin-resignation/32027762.html Moscow Municipal Lawmakers Demand Putin's Resignation, Radio Free Europe, abgerufen am 11.09.2022]</ref><br />
<br />
=== 9. September ===<br />
Aufgrund der seit 7. September sich entfaltenden ukrainischen Gegenoffensive in der Oblast Charkiw ziehen sich russische Streitkräfte aus [[Isjum]] zurück; zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von [[Kupjansk]] eingedrungen sein, über 50 km hinter dem Frontverlauf vom 6. September.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/ausland/kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-neue-erfolge-fuer-die-ukraine-russen-evakuieren-mehrere-orte-in-charkiw_id_52139887.html |titel=Ukraine-Krieg im Ticker |werk=Focus Online |hrsg=Burda Forward GmbH |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten Isjum, Kupjansk und [[Welykyj Burluk]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-russische-besatzer-evakuieren-weitere-orte-in-region-charkiw/28672848.html |titel=Wirtschaft: Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der [[Oblast Sumy]] bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-freitag-105.html |titel=Liveblog: ++ Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
=== 10. September ===<br />
Die Ukraine eroberte im Zuge ihrer [[Ukrainische Gegenoffensive in der Region Charkiw 2022|Gegenoffensive in der Oblast Charkiw]] die strategisch bedeutsamen Städte [[Kupjansk]] und [[Isjum]] von Russland zurück und durchbrach die Frontlinie an gleich mehreren Stellen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-samstag-101.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Selenskyj will Saporischschja demilitarisieren ++ |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-Krieg: Russischer Domino Day im Nordosten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-domino-day-im-nordosten-a-997fd0e9-86d4-4078-b090-2486fa807695 |Abruf=2022-09-10}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium gab den Rückzug russischer Truppen aus Isjum und Balaklija im Zuge einer „Umgruppierung“ bekannt,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russland-Vertreter ruft alle Menschen in Charkiw auf, die Region zu verlassen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russland-ruft-alle-menschen-in-charkiw-auf-die-region-zu-verlassen-a-2359b73a-dce3-4875-a24b-c4dada74ad78 |Abruf=2022-09-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-samstag-101.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Selenskyj will Saporischschja demilitarisieren ++ |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
nachdem russische Verbände von einer großflächigen Einkesselung bedroht worden waren und unter großen Materialverlusten ihre Positionen verlassen hatten.<ref>n-tv.de: ''[https://www.n-tv.de/politik/Moskaus-Streitkraefte-geben-Isjum-auf-article23580985.html Russische Armee auf dem Rückzug - Moskaus Streitkräfte geben Isjum auf]'', 10. September 2022, abgerufen am selben Tag.</ref> [[Serhij Hajdaj]], der ukrainische Militärgouverneur der weitgehend unter russischer Besatzung stehenden [[Oblast Luhansk]], erklärte, dass ukrainische Militäreinheiten bis vor die Stadt [[Lyssytschansk]], welche im Juli 2022 als letzte größere Stadt in der Oblast Luhansk von der russischen Armee erobert worden war, vorgerückt seien.<ref>{{Internetquelle |autor=Team News, Alexander Schmalz |url=https://www.berliner-zeitung.de/news/ukraine-russische-armee-verkuendet-rueckzug-in-charkiw-li.265724 |titel=Wendepunkt in der Ukraine? Russische Armee verkündet „Rückzug“ aus Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref> Nordöstlich der Stadt Charkiw sind russische Einheiten nach Angaben lokaler pro-russischer Verwalter „temporär“ aus der ukrainischen Grenzstadt [[Wowtschansk]] abgezogen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-09-10-22/index.html |titel=Russia's war in Ukraine: September 10, 2022 |datum=2022-09-10 |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref><br />
<br />
=== 11. September ===<br />
<br />
Die Offensive der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Charkiw entfaltete sich weiter. Nördlich von Charkiw haben sich russische Truppen aus dem Grenzort [[Kosatscha Lopan]] zurückgezogen.<ref name=":44">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-sonntag-103.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Klitschko bittet um Panzer aus Deutschland ++ |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref><ref name=":45">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kupjansk-charkiw-isjum-107.html |titel=Gegenoffensive im Osten und Süden: Ukraine rückt offenbar weiter vor |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref><br />
Sich häufende ukrainische Einnahmemeldungen und eine veränderte öffentliche russische Generalstabskarte bestätigten, dass die russische Armee fast alle besetzten Gebiete in der Oblast Charkiw aufgegeben hat, darunter auch alle Dörfer zwischen der russischen Grenze und der Stadt Charkiw, aus denen die Stadt immer wieder beschossen wurde, mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Osten, östlich (links) des [[Oskol (Fluss)|Oskil]]-Flusses.<ref>{{Internetquelle |autor=Roman Petrenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/11/7367005/ |titel=Russian authorities admit that occupiers left Kharkiv Oblast almost completely |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref><br />
Ukrainische Truppen stießen bereits am 9. September bei [[Lyman]] im Norden der [[Oblast Donezk]]<ref>{{Internetquelle |autor=Kateryna Tyshchenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/10/7366944/ |titel=Fights for Lyman in Donetsk Oblast continue – Mayor |sprache=en |abruf=2022-09-10}}</ref> und am 10. September in den östlichen Stadtvierteln von Kupjansk<ref>{{Internetquelle |autor=Roman Petrenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/11/7367003/ |titel=Occupiers attack liberated Kupiansk |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref> auch in Gebiete links (östlich) des Oskil vor, trafen hier aber auf verstärkten russischen Widerstand. Die ukrainischen Streitkräfte hatten insgesamt 3000 Quadratkilometer in der Oblast Charkiw, insbesondere im südöstlichen Teil der Oblast, zurückerobert.<ref name=":44" /><ref name=":45" /><br />
<br />
Am Abend durchgeführte russische Raketenangriffe auf kritische Infrastruktur in Charkiw führten in weiten Teilen der Großstadt zu Stromausfällen und teilweise zu einem Zusammenbruch der Wasserversorgung.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-09-11-22/h_4b16af3bc08629ec73baf9b9974953b7 |titel=Live updates: Russia's war in Ukraine |werk=cnn.com |datum=2022-09-11 |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Regionen Donezk und Charkiw ohne Strom |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-regionen-donezk-und-charkiw-ohne-strom-a-2cc08da2-35dd-4904-8428-3ae346ade8c1 |Abruf=2022-09-12}}</ref> Später am Abend meldete die ukrainische Regierung, dass sich der [[Blackout]] auf die gesamten Regionen Charkiw und Donezk erstreckt. Berichte über Ausfälle bei der Strom- und Wasserversorgung gab es auch aus den Oblasten Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Saporischschja und Odessa. In der gesamten Ukraine war am Abend wegen drohender Luftangriffe Alarm ausgelöst worden.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in Osteuropa: Ukraine meldet großflächigen Stromausfall im Osten des Landes |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-meldet-grossflaechigen-strom-ausfall-im-osten-a-9f1c4da1-fa99-4379-8e1c-b08751b4bb2b |Abruf=2022-09-12}}</ref> Nach ersten Meldungen waren zwölf ukrainische Städte Ziel von Luftangriffen; dabei wurde vor allem kritische Infrastruktur getroffen.<ref>{{Literatur |Autor=Christina Hebel, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russland und der Rückzug im Ukrainekrieg: Die Niederlage, die nicht so heißen darf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-und-der-rueckzug-im-ukraine-krieg-die-niederlage-die-nicht-so-heissen-darf-a-e0b96a69-8f13-4824-842e-ac1cd5583b75 |Abruf=2022-09-12}}</ref><br />
<br />
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bat angesichts der erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive erneut bei der deutschen Bundesregierung um [[Leopard 2|Leopard-2]]-Kampfpanzer.<ref name=":44" /><br />
<br />
=== 12. September ===<br />
Am Nachmittag meldete die ukrainische Armee die Kleinstadt [[Swjatohirsk]] in der nördlichen Oblast Donezk, die Russland Anfang Juni eingenommen hatte, als zurückerobert.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine's National Guard confirmes recapture of Sviatohirsk |Sammelwerk=Ukrinform |Datum=2022-09-12 |Online=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3570073-ukraines-national-guard-confirms-recapture-of-sviatohirsk.htm |Abruf=2022-09-13}}</ref> Die Stadt liegt an der Nordseite des [[Siwerskyj Donez]] und ist damit die zweite ukrainische Überquerung des Flusses nach der Einnahme der südlichen Vororte von Lyman 10 km südöstlich (Staryj Karavan und Brusiwka) am 10. September und (mit den Kämpfen im östlichen Kupjansk) der dritte Vorstoßversuch hinter Siwerskyj Donez und Oskil, welcher 5 km nordwestlich in den (Siwerkyj) Donez mündet.<br />
Russland betonte, dass es zwar „Saboteure“ der Ukraine im Gebiet Luhansk gebe, aber keine regulären Truppen. Umgekehrt berichteten Ukrainer von militärischer Aktivität auch in der Oblast Luhansk.<ref>[https://news.online.ua/ukrainskie-voiny-deokkupirovali-selo-kuzemovka-v-luganskoy-oblasti_n848796/ Die Streitkräfte der Ukraine befreiten das Dorf Kusemiwka in der Region Luhansk], ONLINE.Ua, 12. September 2022</ref> Laut Angaben von russischen Grenzern hätten innerhalb einer Woche über 100.000 Menschen das Gebiet in Richtung Russland verlassen.<ref>[https://www.bbc.com/russian/live/news-62613149 Russisches Militär und Bevölkerung verlassen das Gebiet Lugansk], BBC, Russian Service, 12. September 2022, 09:25h</ref><br />
<br />
Das ukrainische Südkommando meldet die Rückeroberung von 500 km² in der Oblast Cherson.<ref name=":46">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-montag-105.html |titel=Ukraine-Liveblog: +Russen ohne Menschenrechtskonvention + |sprache=de |abruf=2022-09-12}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst kommt u.&nbsp;a. zu der Einschätzung, dass angesichts der Erfolge des ukrainischen Militärs sich der Vertrauensverlust der russischen Truppen in die eigene Führung weiter verschlechtert und die russischen Streitkräfte in der Ukraine „höchstwahrscheinlich“ gezwungen seien, „Defensivmaßnahmen“ zu ergreifen. Der Geheimdienst fasst zusammen, dass die „schnellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte erhebliche Auswirkungen auf die gesamten operativen Pläne“ Russlands haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1569188296680415232/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1569188296680415232/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-12}}</ref><br />
Der Kremlsprecher [[Dmitri Peskow]] erklärte trotz der militärischen Misserfolge in der Ukraine, dass die „militärische Spezial-Operation“ fortgesetzt werde. Der frühere russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] deutete an, dass Russland der Ukraine Bedingungen für Verhandlungen gestellt habe und drohte der Ukraine für den Fall, dass sie sich nicht gesprächsbereit zeige.<ref name=":46" /><br />
<br />
Laut dem Bürgermeister von Charkiw ist die kritische Infrastruktur der Millionenstadt, wie bereits am Vortag, erneut beschossen worden, nachdem 80 % der Strom- und Wasserversorgung der Stadt wiederhergestellt worden war.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Russland-News am Montag: Russland inszeniert Mord von Verwaltungsmitglied |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-union-fdp-und-gruene-draengen-auf-waffenlieferungen-fuer-ukraine-a-429f72ff-a9f2-4087-b599-617ceafdc1a9 |Abruf=2022-09-12}}</ref><br />
Anwohner melden mehrere Explosionen in der Nähe der Stadt [[Taganrog]] in der [[Oblast Rostow]], Russland.<ref>{{Internetquelle |url=https://halktv.com.tr/dunya/ukraynadan-ileri-adim-iste-vurulan-rus-kenti-692557h |titel=Ukrayna'dan ileri adım: İşte vurulan Rus kenti |sprache=tr |abruf=2022-09-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/en/news/2022/09/12/residents-of-several-towns-in-the-rostov-region-report-powerful-explosion |titel=Residents of several towns in Rostov region report powerful explosion |sprache=en |abruf=2022-09-12}}</ref><br />
<br />
Nachdem sieben Gemeindeabgeordnete eines Sankt Petersburger Verwaltungsbezirks am 7. September 2022 ein [[Quorum (Politik)|Quorum]] für einen an die [[Duma]] gerichteten Antrag, der die Absetzung von Wladimir Putin wegen Hochverrats vorsieht, erreicht hatten<ref>[https://www.rnd.de/politik/prozess-gegen-putin-russische-regionalpolitiker-wollen-anklage-wegen-hochverrats-PUMCEOFAWZGELL2IDGZUK7SPS4.html Russische Abgeordnete wollen Putin wegen Hochverrats anklagen], RND, 9. September 2022</ref>, erhoben 18 Kommunalpolitiker aus Sankt Petersburg und Moskau Rücktrittsforderungen gegenüber Putin.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/politik/ausland/wladimir-putin--18-weitere-abgeordnete-verlangen-seinen-ruecktritt--32717576.html |titel=Weitere Abgeordnete machen Front gegen Kreml: "Wir verlangen den Rücktritt Wladimir Putins vom Amt des Präsidenten!" |werk=stern.de |datum=2022-09-12 |sprache=de |abruf=2022-09-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland: Lokalpolitiker verlangen Putins Rücktritt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-lokalpolitiker-verlangen-ruecktritt-von-wladimir-putin-a-f1627971-69e9-48b0-b4ca-d26c4f28c45f |Abruf=2022-09-12}}</ref> Gegen die sieben Gemeindeabgeordneten wurden Ermittlungen wegen angeblicher „Diskreditierung“ der russischen Streitkräfte begonnen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Russland-News am Dienstag: Russland wirft Manager Verrat von geheimen Militärinformationen vor |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-13 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russland-news-am-dienstag-wolodymyr-selenskyj-bittet-iwf-offenbar-um-milliardenkredit-a-a8420811-5d99-4d21-98a2-260fbf7a9001 |Abruf=2022-09-13}}</ref><br />
<br />
=== 13. September ===<br />
Das ukrainische Militär sagte, es habe eine von Russland betriebene iranische [[Shahed 136|Shahed-136]]-Kampfdrohne in der Nähe von Kupjansk in der Oblast Charkiw abgeschossen. Eine Aufschrift auf der Drohne identifiziere sie als „M214 ГЕРАНЬ-2“, was nicht mit bekannten russischen Waffen übereinstimme.<ref>{{Internetquelle |autor=A. B. C. News |url=https://abcnews.go.com/Technology/wireStory/ukraine-military-claims-downing-iran-drone-russia-89801492 |titel=Ukraine military claims downing Iran drone used by Russia |sprache=en |abruf=2022-09-13}}</ref><br />
<br />
=== 14. September ===<br />
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist in das kurz zuvor zurückeroberte Isjum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/news/ukraine-selenskyj-reist-nach-offensive-in-zurueckeroberte-stadt-isjum-li.266990 |titel=Ukraine: Selenskyj reist nach Offensive in zurückeroberte Stadt Isjum |sprache=de |datum=2022-09-14 |abruf=2022-09-14}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www.iswresearch.org/ Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und wöchentliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
* ''[https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/ukraine-krieg-bilder-91692 Bilder aus dem Krieg]'' auf [[Süddeutsche Zeitung Magazin|sueddeutsche.de]]<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=226155252Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine2022-09-14T12:00:19Z<p>Dnepro..: /* 14. September */ + Reise von Selenskyj nach Isjum</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten aber zunächst keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten derweil aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref name=":47">[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref name=":48">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Die Feuerwalzen der russischen Artillerie waren so überlegen, dass die Ukraine nur mit Nadelstichen antworten konnte, da ihr Waffen fehlten.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref> Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|besetzten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, doch Analysisten stimmten darin überein, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe. Darum setzte Russland wenig präzise Lenkwaffen aus der sowjetischen Zeit ein. Ein Beispiel ist der Raketenangriff vom [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022">[{{Internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 |titel=Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1 |sprache=en |abruf=2022-07-02}}</ref> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/ Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref>[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
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{{Absatz}}<br />
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=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/ Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
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=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022." " /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/ Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |werk=tagesschau.de |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |werk=tagesschau.de |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |werk=The Kyiv Independent |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |werk=CNN |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. August 2022]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 2. August 2022]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8" /> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. August 2022]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. August 2022]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |werk=tagesschau.de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki />s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-17.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 17. August 2022]]<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |werk=tagesschau.de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-22.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 22. August 2022]]<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{Internetquelle |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |datum=2022-08-05 |sprache=en |abruf=2022-08-29}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |hrsg=Conflict Intelligence Team |datum=2022-08-27 |sprache=ru |abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-23.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 23. August 2022]]<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-24.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 24. August 2022]]<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |werk=tagesschau.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
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Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
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Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
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=== 25. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-25.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 25. August 2022]]<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
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Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
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Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-26.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 26. August 2022]]<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
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=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
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=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit" /><br />
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Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
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Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-30.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 30. August 2022]]<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
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Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
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Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.<ref>{{Literatur |Titel=Gazprom kündigt längeren Lieferstopp über Nord Stream an |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-kuendigt-erneuten-lieferstopp-ueber-nord-stream-an-a-acdecd97-f43e-4286-9e5e-b96868ea7632 |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
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=== 31. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-31.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 31. August 2022]]<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
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Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
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== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-01.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. September 2022]]<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel=Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
=== 2. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-02.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 2. September 2022]]<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
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Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
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=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
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Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
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Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
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In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
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=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr sei.<ref name=":36" /><br />
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Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
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=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |werk=tagesschau.de |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
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[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |werk=theguardian.com |hrsg=The Guardian |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
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Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationalen Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard-2A7]]-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /> Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.<ref name=":39" /><br />
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Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der [[Russki Mir|Russischen Welt]], in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3283984/ |titel=Putin verbrieft Konzept der ‚Russischen Welt‘ |werk=ORF |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-08}}</ref><br />
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=== 6. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-06.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 6. September 2022]]<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in [[Nordkorea]] bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /><br />
Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme]]n aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref> In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]] am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|nuklearen Unfalls]] unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-iaea-bericht-saporischschja-101.html |titel=IAEA fordert Schutzzone um ukrainisches Atomkraftwerk |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt [[Berdjansk]], Artjom Badrin, getötet worden.<ref name=":39" /><br />
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Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der [[EU-Kommission]] zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.<ref name=":39" /><ref>{{Internetquelle |url=https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2693 |titel=Eurobarometer |werk=europa.eu/eurobarometer |datum=2022-09-06 |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
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=== 7. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-07.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 7. September 2022]]<br />
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die im Oblast Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. In Falle einer Zurückeroberung von Balaklija durch ukrainische Streitkräfte werde das die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde;<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref> dies läutete eine [[Ukrainische Gegenoffensive in der Region Charkiw 2022|groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte im Oblast Charkiw]] ein.<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" /><br />
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Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
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Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" /><br />
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Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[Westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich“ sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 8. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-08.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 8. September 2022]]<br />
Am 8. September eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/21-26-Selenskyj-bestaetigt-Einnahme-von-Balaklija--article23577738.html |titel=+++ 21:26 Selenskyj bestätigt Einnahme von Balaklija +++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> und stießen bis nach [[Wolochiw Jar]] vor.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Wende-im-Krieg-Ukrainer-brechen-bei-Balaklija-durch-article23575967.html |titel=Wende im Krieg? Ukrainer brechen bei Balaklija durch |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> Das [[Institute for the Study of War]] berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse [[Siwerskyj Donez|Sewerskij Donezk]] und [[Serednja Balakliika]]. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.<ref name=":43" /> Ukrainischen Streitkräfte hatten somit seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
Der US-Generalstabschef [[Mark A. Milley|Mark Milley]] erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
<br />
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Nach einer ähnlichen Resolution im Leningrader Stadtparlament am 7. September haben auch Gemeindeabgeordnete im Moskauer Bezirk Lomonosovsky den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Rücktritt aufgefordert <br />
und erklärt, seit Beginn seiner zweiten Amtszeit sei „alles schief gelaufen“ und dass ein Machtwechsel zum Wohle des Landes notwendig sei.Die Abgeordneten veröffentlichten ihre Protokollentscheidung auf der Website des Bezirks Lomonosovsky, einschließlich eines 30-minütigen Videos ihres Treffens.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/alles-ist-schief-gelaufen-abgeordnete-aus-moskau-fordern-putins-rucktritt-8630926.html „Alles ist schief gelaufen“: Abgeordnete aus Moskau fordern Putins Rücktritt, Nathalie Trappe, in Tagesspiegel vom 11.09.2022, abgerufen am 12.09.2022]</ref><ref>[https://www.rferl.org/a/moscow-municipal-lawmakers-demand-putin-resignation/32027762.html Moscow Municipal Lawmakers Demand Putin's Resignation, Radio Free Europe, abgerufen am 11.09.2022]</ref><br />
<br />
=== 9. September ===<br />
Aufgrund der seit 7. September sich entfaltenden ukrainischen Gegenoffensive in der Oblast Charkiw ziehen sich russische Streitkräfte aus [[Isjum]] zurück; zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von [[Kupjansk]] eingedrungen sein, über 50 km hinter dem Frontverlauf vom 6. September.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/ausland/kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-neue-erfolge-fuer-die-ukraine-russen-evakuieren-mehrere-orte-in-charkiw_id_52139887.html |titel=Ukraine-Krieg im Ticker |werk=Focus Online |hrsg=Burda Forward GmbH |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten Isjum, Kupjansk und [[Welykyj Burluk]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-russische-besatzer-evakuieren-weitere-orte-in-region-charkiw/28672848.html |titel=Wirtschaft: Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der [[Oblast Sumy]] bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-freitag-105.html |titel=Liveblog: ++ Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
=== 10. September ===<br />
Die Ukraine eroberte im Zuge ihrer [[Ukrainische Gegenoffensive in der Region Charkiw 2022|Gegenoffensive in der Oblast Charkiw]] die strategisch bedeutsamen Städte [[Kupjansk]] und [[Isjum]] von Russland zurück und durchbrach die Frontlinie an gleich mehreren Stellen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-samstag-101.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Selenskyj will Saporischschja demilitarisieren ++ |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-Krieg: Russischer Domino Day im Nordosten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-domino-day-im-nordosten-a-997fd0e9-86d4-4078-b090-2486fa807695 |Abruf=2022-09-10}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium gab den Rückzug russischer Truppen aus Isjum und Balaklija im Zuge einer „Umgruppierung“ bekannt,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russland-Vertreter ruft alle Menschen in Charkiw auf, die Region zu verlassen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russland-ruft-alle-menschen-in-charkiw-auf-die-region-zu-verlassen-a-2359b73a-dce3-4875-a24b-c4dada74ad78 |Abruf=2022-09-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-samstag-101.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Selenskyj will Saporischschja demilitarisieren ++ |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
nachdem russische Verbände von einer großflächigen Einkesselung bedroht worden waren und unter großen Materialverlusten ihre Positionen verlassen hatten.<ref>n-tv.de: ''[https://www.n-tv.de/politik/Moskaus-Streitkraefte-geben-Isjum-auf-article23580985.html Russische Armee auf dem Rückzug - Moskaus Streitkräfte geben Isjum auf]'', 10. September 2022, abgerufen am selben Tag.</ref> [[Serhij Hajdaj]], der ukrainische Militärgouverneur der weitgehend unter russischer Besatzung stehenden [[Oblast Luhansk]], erklärte, dass ukrainische Militäreinheiten bis vor die Stadt [[Lyssytschansk]], welche im Juli 2022 als letzte größere Stadt in der Oblast Luhansk von der russischen Armee erobert worden war, vorgerückt seien.<ref>{{Internetquelle |autor=Team News, Alexander Schmalz |url=https://www.berliner-zeitung.de/news/ukraine-russische-armee-verkuendet-rueckzug-in-charkiw-li.265724 |titel=Wendepunkt in der Ukraine? Russische Armee verkündet „Rückzug“ aus Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref> Nordöstlich der Stadt Charkiw sind russische Einheiten nach Angaben lokaler pro-russischer Verwalter „temporär“ aus der ukrainischen Grenzstadt [[Wowtschansk]] abgezogen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-09-10-22/index.html |titel=Russia's war in Ukraine: September 10, 2022 |datum=2022-09-10 |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref><br />
<br />
=== 11. September ===<br />
<br />
Die Offensive der ukrainischen Streitkräfte in der Oblast Charkiw entfaltete sich weiter. Nördlich von Charkiw haben sich russische Truppen aus dem Grenzort [[Kosatscha Lopan]] zurückgezogen.<ref name=":44">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-sonntag-103.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Klitschko bittet um Panzer aus Deutschland ++ |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref><ref name=":45">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-kupjansk-charkiw-isjum-107.html |titel=Gegenoffensive im Osten und Süden: Ukraine rückt offenbar weiter vor |sprache=de |abruf=2022-09-11}}</ref><br />
Sich häufende ukrainische Einnahmemeldungen und eine veränderte öffentliche russische Generalstabskarte bestätigten, dass die russische Armee fast alle besetzten Gebiete in der Oblast Charkiw aufgegeben hat, darunter auch alle Dörfer zwischen der russischen Grenze und der Stadt Charkiw, aus denen die Stadt immer wieder beschossen wurde, mit Ausnahme eines schmalen Streifens im Osten, östlich (links) des [[Oskol (Fluss)|Oskil]]-Flusses.<ref>{{Internetquelle |autor=Roman Petrenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/11/7367005/ |titel=Russian authorities admit that occupiers left Kharkiv Oblast almost completely |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref><br />
Ukrainische Truppen stießen bereits am 9. September bei [[Lyman]] im Norden der [[Oblast Donezk]]<ref>{{Internetquelle |autor=Kateryna Tyshchenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/10/7366944/ |titel=Fights for Lyman in Donetsk Oblast continue – Mayor |sprache=en |abruf=2022-09-10}}</ref> und am 10. September in den östlichen Stadtvierteln von Kupjansk<ref>{{Internetquelle |autor=Roman Petrenko ([[Ukrajinska Prawda]]) |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/09/11/7367003/ |titel=Occupiers attack liberated Kupiansk |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref> auch in Gebiete links (östlich) des Oskil vor, trafen hier aber auf verstärkten russischen Widerstand. Die ukrainischen Streitkräfte hatten insgesamt 3000 Quadratkilometer in der Oblast Charkiw, insbesondere im südöstlichen Teil der Oblast, zurückerobert.<ref name=":44" /><ref name=":45" /><br />
<br />
Am Abend durchgeführte russische Raketenangriffe auf kritische Infrastruktur in Charkiw führten in weiten Teilen der Großstadt zu Stromausfällen und teilweise zu einem Zusammenbruch der Wasserversorgung.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-09-11-22/h_4b16af3bc08629ec73baf9b9974953b7 |titel=Live updates: Russia's war in Ukraine |werk=cnn.com |datum=2022-09-11 |sprache=en |abruf=2022-09-11}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Regionen Donezk und Charkiw ohne Strom |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-regionen-donezk-und-charkiw-ohne-strom-a-2cc08da2-35dd-4904-8428-3ae346ade8c1 |Abruf=2022-09-12}}</ref> Später am Abend meldete die ukrainische Regierung, dass sich der [[Blackout]] auf die gesamten Regionen Charkiw und Donezk erstreckt. Berichte über Ausfälle bei der Strom- und Wasserversorgung gab es auch aus den Oblasten Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Saporischschja und Odessa. In der gesamten Ukraine war am Abend wegen drohender Luftangriffe Alarm ausgelöst worden.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in Osteuropa: Ukraine meldet großflächigen Stromausfall im Osten des Landes |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-meldet-grossflaechigen-strom-ausfall-im-osten-a-9f1c4da1-fa99-4379-8e1c-b08751b4bb2b |Abruf=2022-09-12}}</ref> Nach ersten Meldungen waren zwölf ukrainische Städte Ziel von Luftangriffen; dabei wurde vor allem kritische Infrastruktur getroffen.<ref>{{Literatur |Autor=Christina Hebel, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russland und der Rückzug im Ukrainekrieg: Die Niederlage, die nicht so heißen darf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-und-der-rueckzug-im-ukraine-krieg-die-niederlage-die-nicht-so-heissen-darf-a-e0b96a69-8f13-4824-842e-ac1cd5583b75 |Abruf=2022-09-12}}</ref><br />
<br />
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bat angesichts der erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive erneut bei der deutschen Bundesregierung um [[Leopard 2|Leopard-2]]-Kampfpanzer.<ref name=":44" /><br />
<br />
=== 12. September ===<br />
Am Nachmittag meldete die ukrainische Armee die Kleinstadt [[Swjatohirsk]] in der nördlichen Oblast Donezk, die Russland Anfang Juni eingenommen hatte, als zurückerobert.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine's National Guard confirmes recapture of Sviatohirsk |Sammelwerk=Ukrinform |Datum=2022-09-12 |Online=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3570073-ukraines-national-guard-confirms-recapture-of-sviatohirsk.htm |Abruf=2022-09-13}}</ref> Die Stadt liegt an der Nordseite des [[Siwerskyj Donez]] und ist damit die zweite ukrainische Überquerung des Flusses nach der Einnahme der südlichen Vororte von Lyman 10 km südöstlich (Staryj Karavan und Brusiwka) am 10. September und (mit den Kämpfen im östlichen Kupjansk) der dritte Vorstoßversuch hinter Siwerskyj Donez und Oskil, welcher 5 km nordwestlich in den (Siwerkyj) Donez mündet.<br />
Russland betonte, dass es zwar „Saboteure“ der Ukraine im Gebiet Luhansk gebe, aber keine regulären Truppen. Umgekehrt berichteten Ukrainer von militärischer Aktivität auch in der Oblast Luhansk.<ref>[https://news.online.ua/ukrainskie-voiny-deokkupirovali-selo-kuzemovka-v-luganskoy-oblasti_n848796/ Die Streitkräfte der Ukraine befreiten das Dorf Kusemiwka in der Region Luhansk], ONLINE.Ua, 12. September 2022</ref> Laut Angaben von russischen Grenzern hätten innerhalb einer Woche über 100.000 Menschen das Gebiet in Richtung Russland verlassen.<ref>[https://www.bbc.com/russian/live/news-62613149 Russisches Militär und Bevölkerung verlassen das Gebiet Lugansk], BBC, Russian Service, 12. September 2022, 09:25h</ref><br />
<br />
Das ukrainische Südkommando meldet die Rückeroberung von 500 km² in der Oblast Cherson.<ref name=":46">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-montag-105.html |titel=Ukraine-Liveblog: +Russen ohne Menschenrechtskonvention + |sprache=de |abruf=2022-09-12}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst kommt u.&nbsp;a. zu der Einschätzung, dass angesichts der Erfolge des ukrainischen Militärs sich der Vertrauensverlust der russischen Truppen in die eigene Führung weiter verschlechtert und die russischen Streitkräfte in der Ukraine „höchstwahrscheinlich“ gezwungen seien, „Defensivmaßnahmen“ zu ergreifen. Der Geheimdienst fasst zusammen, dass die „schnellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte erhebliche Auswirkungen auf die gesamten operativen Pläne“ Russlands haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1569188296680415232/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1569188296680415232/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-12}}</ref><br />
Der Kremlsprecher [[Dmitri Peskow]] erklärte trotz der militärischen Misserfolge in der Ukraine, dass die „militärische Spezial-Operation“ fortgesetzt werde. Der frühere russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] deutete an, dass Russland der Ukraine Bedingungen für Verhandlungen gestellt habe und drohte der Ukraine für den Fall, dass sie sich nicht gesprächsbereit zeige.<ref name=":46" /><br />
<br />
Laut dem Bürgermeister von Charkiw ist die kritische Infrastruktur der Millionenstadt, wie bereits am Vortag, erneut beschossen worden, nachdem 80 % der Strom- und Wasserversorgung der Stadt wiederhergestellt worden war.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Russland-News am Montag: Russland inszeniert Mord von Verwaltungsmitglied |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-union-fdp-und-gruene-draengen-auf-waffenlieferungen-fuer-ukraine-a-429f72ff-a9f2-4087-b599-617ceafdc1a9 |Abruf=2022-09-12}}</ref><br />
Anwohner melden mehrere Explosionen in der Nähe der Stadt [[Taganrog]] in der [[Oblast Rostow]], Russland.<ref>{{Internetquelle |url=https://halktv.com.tr/dunya/ukraynadan-ileri-adim-iste-vurulan-rus-kenti-692557h |titel=Ukrayna'dan ileri adım: İşte vurulan Rus kenti |sprache=tr |abruf=2022-09-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/en/news/2022/09/12/residents-of-several-towns-in-the-rostov-region-report-powerful-explosion |titel=Residents of several towns in Rostov region report powerful explosion |sprache=en |abruf=2022-09-12}}</ref><br />
<br />
Nachdem sieben Gemeindeabgeordnete eines Sankt Petersburger Verwaltungsbezirks am 7. September 2022 ein [[Quorum (Politik)|Quorum]] für einen an die [[Duma]] gerichteten Antrag, der die Absetzung von Wladimir Putin wegen Hochverrats vorsieht, erreicht hatten<ref>[https://www.rnd.de/politik/prozess-gegen-putin-russische-regionalpolitiker-wollen-anklage-wegen-hochverrats-PUMCEOFAWZGELL2IDGZUK7SPS4.html Russische Abgeordnete wollen Putin wegen Hochverrats anklagen], RND, 9. September 2022</ref>, erhoben 18 Kommunalpolitiker aus Sankt Petersburg und Moskau Rücktrittsforderungen gegenüber Putin.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/politik/ausland/wladimir-putin--18-weitere-abgeordnete-verlangen-seinen-ruecktritt--32717576.html |titel=Weitere Abgeordnete machen Front gegen Kreml: "Wir verlangen den Rücktritt Wladimir Putins vom Amt des Präsidenten!" |werk=stern.de |datum=2022-09-12 |sprache=de |abruf=2022-09-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland: Lokalpolitiker verlangen Putins Rücktritt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-lokalpolitiker-verlangen-ruecktritt-von-wladimir-putin-a-f1627971-69e9-48b0-b4ca-d26c4f28c45f |Abruf=2022-09-12}}</ref> Gegen die sieben Gemeindeabgeordneten wurden Ermittlungen wegen angeblicher „Diskreditierung“ der russischen Streitkräfte begonnen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-Russland-News am Dienstag: Russland wirft Manager Verrat von geheimen Militärinformationen vor |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-13 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russland-news-am-dienstag-wolodymyr-selenskyj-bittet-iwf-offenbar-um-milliardenkredit-a-a8420811-5d99-4d21-98a2-260fbf7a9001 |Abruf=2022-09-13}}</ref><br />
<br />
=== 13. September ===<br />
Das ukrainische Militär sagte, es habe eine von Russland betriebene iranische [[Shahed 136|Shahed-136]]-Kampfdrohne in der Nähe von Kupjansk in der Oblast Charkiw abgeschossen. Eine Aufschrift auf der Drohne identifiziere sie als „M214 ГЕРАНЬ-2“, was nicht mit bekannten russischen Waffen übereinstimme.<ref>{{Internetquelle |autor=A. B. C. News |url=https://abcnews.go.com/Technology/wireStory/ukraine-military-claims-downing-iran-drone-russia-89801492 |titel=Ukraine military claims downing Iran drone used by Russia |sprache=en |abruf=2022-09-13}}</ref><br />
<br />
=== 14. September ===<br />
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist in das kurz zuvor zurückeroberte Isjum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berliner-zeitung.de/news/ukraine-selenskyj-reist-nach-offensive-in-zurueckeroberte-stadt-isjum-li.266990 |titel=Ukraine: Selenskyj reist nach Offensive in zurückeroberte Stadt Isjum |sprache=de |datum=2022-09-14 |abruf=2022-09-14}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www.iswresearch.org/ Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und wöchentliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
* ''[https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/ukraine-krieg-bilder-91692 Bilder aus dem Krieg]'' auf [[Süddeutsche Zeitung Magazin|sueddeutsche.de]]<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sloboda-Ukraine&diff=226127627Sloboda-Ukraine2022-09-13T10:17:31Z<p>Dnepro..: Kat präzisiert</p>
<hr />
<div>[[Datei:Ukraine-Slobozhanshchyna.png|miniatur|Sloboda-Ukraine]]<br />
Die '''Sloboda-Ukraine''' ({{ukS|'''Слобідська Україна'''}}; {{ruS|Слободская Украина|Slobodskaja Ukraina}} oder Слобожанщина/''Sloboschanschtschina'') war eine historische Region des [[17. Jahrhundert|17.]] und [[18. Jahrhundert]]s um die Stadt [[Charkiw]] im damaligen [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]].<br />
<br />
Ursprünglich zum sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feld]] gehörend, gelangte sie im Verlauf des 17. Jahrhunderts in den Machtbereich des [[Zarentum Russland|Zarentums Russland]], dessen [[Verhaulinie des Moskauer Staates|Verhaulinie]] gegen die [[Krimtataren]] immer weiter nach Süden vorgezogen wurde. Für eine rasche Besiedlung der Region sorgten Flüchtlinge aus den Teilen der [[Ukraine]], die unter polnischer Herrschaft standen.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.kharkov.ua/region/history-e.htm Sloboda-Ukraine Daten] – Historische Daten über die Sloboda-Ukraine und die Stadt Charkiw.<br />
<br />
[[Kategorie:Historisches Territorium (Ukraine)]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronik_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine,_Juli_und_August_2022&diff=226469262Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Juli und August 20222022-09-10T12:33:06Z<p>Dnepro..: /* 9. September */ korr.</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Im Vergleich zu den russischen Feuerwalzen der absolut überlegenen Artillerie war die Ukraine aufgrund fehlender Waffen nur zu Nadelstichen fähig.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|okkupierten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, jedoch kommentierten Analysten übereinstimmend, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe, weshalb wenig präzise Lenkwaffen aus der Sowjet-Ära eingesetzt wurden, wie am [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022" /> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Das amerikanische [[Institute for the Study of War]] (ISW) berichtete von einer Gesetzesinitiative des Kreml in der Duma, die russische Unternehmen verpflichten würde, im Bedarfsfall Aufträge der Streitkräfte anzunehmen. Dabei würde es auch möglich sein, Sonderbedingungen wie Nacht- und Feiertagsarbeit staatlicherseits anzuordnen. Die Gesetzesinitiative beruhe auf Erfahrungen der laufenden „militärischen Spezialoperation“, bei der es bisher nicht gelungen war, die für die Logistik der Streitkräfte notwendige industrielle Unterstützung zu mobilisieren.<ref name="ISW-01.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1, abgerufen am 2. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref><br />
[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022."" /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17|sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022."/> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |werk=The Kyiv Independent |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington|werk= CNN |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 01. August]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 02. August]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8"/> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 04. August]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 05. August]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki/>s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |zugriff=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-05 |sprache=en}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |sprache=ru |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-27 |hrsg=Conflict Intelligence Team}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
<br />
=== 25. August ===<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
<br />
=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
<br />
=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref> Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit"/><br />
<br />
Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten medienwirksam, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
<br />
Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
<br />
Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.<ref>{{Literatur |Titel=Gazprom kündigt längeren Lieferstopp über Nord Stream an |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-kuendigt-erneuten-lieferstopp-ueber-nord-stream-an-a-acdecd97-f43e-4286-9e5e-b96868ea7632 |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 31. August ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel= Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
=== 2. September ===<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
<br />
Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
<br />
=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
<br />
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr ist.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |autor= |hrsg=The Guardian |werk=theguardian.com |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationalen Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard-2A7]]-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /> Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.<ref name=":39" /><br />
<br />
Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der [[Russki Mir|Russischen Welt]], in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3283984/ |titel=Putin verbrieft Konzept der ‚Russischen Welt‘ |werk=ORF |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-08}}</ref><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in [[Nordkorea]] bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /><br />
Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme]]n aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref> In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]] am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|nuklearen Unfalls]] unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-iaea-bericht-saporischschja-101.html |titel=IAEA fordert Schutzzone um ukrainisches Atomkraftwerk |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt [[Berdjansk]], Artjom Badrin, getötet worden.<ref name=":39" /><br />
<br />
Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der [[EU-Kommission]] zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.<ref name=":39" /><ref>{{Internetquelle |url=https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2693 |titel=Eurobarometer |werk=europa.eu/eurobarometer |datum=2022-09-06 |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 7. September ===<br />
Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" /><br />
<br />
Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" /><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich" sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die in der Region Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. Würde Balaklija von ukrainischen Streitkräften zurückerobert, würde das laut dem Separatisten die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde.<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Die Gemeindeabgeordneten des Bezirks Smolninskoje in [[Sankt Petersburg]] besprachen an der Sitzung vom 7. September 2022 neben Verkehrsproblem und dem Unterhalt von Fußgängerübergängen auch einen Antrag an die [[Duma|Russische Duma]] zur Anklage Wladimir Putins wegen [[Hochverrat]]s aufgrund des gegen die Interessen Russlands begonnenen Krieges. Der Antrag wurde mit sieben Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Rein rechtlich muss der Beschluss protokolliert werden und müssen die Briefe an die Dumamitglieder versendet werden, welche den Hinweis auf Artikel 176, Kapitel 22, Abschnitt IV der Geschäftsordnung der Staatsduma enthalten, wonach die Duma-Abgeordneten das Recht haben, einen Antrag auf gerichtliche Klärung zu stellen. Der Appell wurde speziell formuliert, um die Armee nicht zu „diskreditieren“. Sofort wurden Ermittlungen exakt deswegen aufgenommen.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/09/09/ligovka-daiot-sdachi Лиговка даёт сдачи], Nowajagaseta.eu, 9. September 2022</ref><ref>[https://www.rnd.de/politik/prozess-gegen-putin-russische-regionalpolitiker-wollen-anklage-wegen-hochverrats-PUMCEOFAWZGELL2IDGZUK7SPS4.html Russische Abgeordnete wollen Putin wegen Hochverrats anklagen], RND, 9. September 2022</ref><br />
<br />
=== 8. September ===<br />
Nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der am 8. September den US-Außenminister [[Antony Blinken]] in Kiew traf, haben die ukrainischen Streitkräfte seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.<ref name=":41" /><ref name=":42" /> Den ukrainischen Streitkräften zufolge sind es 700 Quadratkilometer zurückerobertes Land.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Soldaten fliehen offenbar in Kleidung von Zivilisten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-us-aussenminister-blinken-spricht-von-ukrainischen-erfolgen-bei-cherson-a-e69bf6b8-bb4a-43a1-a061-6c38ad39bd2d |Abruf=2022-09-09}}</ref> Am selben Tag eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/21-26-Selenskyj-bestaetigt-Einnahme-von-Balaklija--article23577738.html |titel=+++ 21:26 Selenskyj bestätigt Einnahme von Balaklija +++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> und stießen bis nach [[Wolochiw Jar]] vor.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Wende-im-Krieg-Ukrainer-brechen-bei-Balaklija-durch-article23575967.html |titel=Wende im Krieg? Ukrainer brechen bei Balaklija durch |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> Das [[Institute for the Study of War]] berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse [[Siwerskyj Donez|Sewerskij Donezk]] und [[Serednja Balakliika]]. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.<ref name=":43" /><br />
<br />
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Der US-Generalstabschef [[Mark A. Milley|Mark Milley]] erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
<br />
=== 9. September ===<br />
Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der [[Oblast Sumy]] bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-freitag-105.html |titel=Liveblog: ++ Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten [[Isjum]], [[Kupjansk]] und [[Welykyj Burluk]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-russische-besatzer-evakuieren-weitere-orte-in-region-charkiw/28672848.html |titel=Wirtschaft: Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ukrainischen Gegenoffensive sollen sich russische Streitkräfte aus Isjum zurückziehen. Zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von Kupjansk eingedrungen sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/ausland/kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-neue-erfolge-fuer-die-ukraine-russen-evakuieren-mehrere-orte-in-charkiw_id_52139887.html |titel=Ukraine-Krieg im Ticker |werk=Focus Online |hrsg=Burda Forward GmbH |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www-understandingwar-org.translate.goog/backgrounder/ukraine-conflict-updates?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=op,wapp Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und wöchentliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=226045259Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine2022-09-10T12:33:06Z<p>Dnepro..: /* 9. September */ korr.</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Im Vergleich zu den russischen Feuerwalzen der absolut überlegenen Artillerie war die Ukraine aufgrund fehlender Waffen nur zu Nadelstichen fähig.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|okkupierten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, jedoch kommentierten Analysten übereinstimmend, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe, weshalb wenig präzise Lenkwaffen aus der Sowjet-Ära eingesetzt wurden, wie am [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022" /> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Das amerikanische [[Institute for the Study of War]] (ISW) berichtete von einer Gesetzesinitiative des Kreml in der Duma, die russische Unternehmen verpflichten würde, im Bedarfsfall Aufträge der Streitkräfte anzunehmen. Dabei würde es auch möglich sein, Sonderbedingungen wie Nacht- und Feiertagsarbeit staatlicherseits anzuordnen. Die Gesetzesinitiative beruhe auf Erfahrungen der laufenden „militärischen Spezialoperation“, bei der es bisher nicht gelungen war, die für die Logistik der Streitkräfte notwendige industrielle Unterstützung zu mobilisieren.<ref name="ISW-01.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1, abgerufen am 2. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref><br />
[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022."" /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17|sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022."/> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |werk=The Kyiv Independent |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington|werk= CNN |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 01. August]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 02. August]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8"/> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 04. August]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 05. August]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki/>s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |zugriff=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-05 |sprache=en}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |sprache=ru |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-27 |hrsg=Conflict Intelligence Team}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
<br />
=== 25. August ===<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
<br />
=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
<br />
=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref> Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit"/><br />
<br />
Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten medienwirksam, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
<br />
Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
<br />
Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.<ref>{{Literatur |Titel=Gazprom kündigt längeren Lieferstopp über Nord Stream an |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-kuendigt-erneuten-lieferstopp-ueber-nord-stream-an-a-acdecd97-f43e-4286-9e5e-b96868ea7632 |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 31. August ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel= Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
=== 2. September ===<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
<br />
Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
<br />
=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
<br />
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr ist.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |autor= |hrsg=The Guardian |werk=theguardian.com |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationalen Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard-2A7]]-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /> Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.<ref name=":39" /><br />
<br />
Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der [[Russki Mir|Russischen Welt]], in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3283984/ |titel=Putin verbrieft Konzept der ‚Russischen Welt‘ |werk=ORF |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-08}}</ref><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in [[Nordkorea]] bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /><br />
Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme]]n aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref> In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]] am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|nuklearen Unfalls]] unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-iaea-bericht-saporischschja-101.html |titel=IAEA fordert Schutzzone um ukrainisches Atomkraftwerk |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt [[Berdjansk]], Artjom Badrin, getötet worden.<ref name=":39" /><br />
<br />
Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der [[EU-Kommission]] zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.<ref name=":39" /><ref>{{Internetquelle |url=https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2693 |titel=Eurobarometer |werk=europa.eu/eurobarometer |datum=2022-09-06 |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 7. September ===<br />
Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" /><br />
<br />
Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" /><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich" sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die in der Region Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. Würde Balaklija von ukrainischen Streitkräften zurückerobert, würde das laut dem Separatisten die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde.<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Die Gemeindeabgeordneten des Bezirks Smolninskoje in [[Sankt Petersburg]] besprachen an der Sitzung vom 7. September 2022 neben Verkehrsproblem und dem Unterhalt von Fußgängerübergängen auch einen Antrag an die [[Duma|Russische Duma]] zur Anklage Wladimir Putins wegen [[Hochverrat]]s aufgrund des gegen die Interessen Russlands begonnenen Krieges. Der Antrag wurde mit sieben Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Rein rechtlich muss der Beschluss protokolliert werden und müssen die Briefe an die Dumamitglieder versendet werden, welche den Hinweis auf Artikel 176, Kapitel 22, Abschnitt IV der Geschäftsordnung der Staatsduma enthalten, wonach die Duma-Abgeordneten das Recht haben, einen Antrag auf gerichtliche Klärung zu stellen. Der Appell wurde speziell formuliert, um die Armee nicht zu „diskreditieren“. Sofort wurden Ermittlungen exakt deswegen aufgenommen.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/09/09/ligovka-daiot-sdachi Лиговка даёт сдачи], Nowajagaseta.eu, 9. September 2022</ref><ref>[https://www.rnd.de/politik/prozess-gegen-putin-russische-regionalpolitiker-wollen-anklage-wegen-hochverrats-PUMCEOFAWZGELL2IDGZUK7SPS4.html Russische Abgeordnete wollen Putin wegen Hochverrats anklagen], RND, 9. September 2022</ref><br />
<br />
=== 8. September ===<br />
Nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der am 8. September den US-Außenminister [[Antony Blinken]] in Kiew traf, haben die ukrainischen Streitkräfte seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.<ref name=":41" /><ref name=":42" /> Den ukrainischen Streitkräften zufolge sind es 700 Quadratkilometer zurückerobertes Land.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Soldaten fliehen offenbar in Kleidung von Zivilisten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-us-aussenminister-blinken-spricht-von-ukrainischen-erfolgen-bei-cherson-a-e69bf6b8-bb4a-43a1-a061-6c38ad39bd2d |Abruf=2022-09-09}}</ref> Am selben Tag eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/21-26-Selenskyj-bestaetigt-Einnahme-von-Balaklija--article23577738.html |titel=+++ 21:26 Selenskyj bestätigt Einnahme von Balaklija +++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> und stießen bis nach [[Wolochiw Jar]] vor.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Wende-im-Krieg-Ukrainer-brechen-bei-Balaklija-durch-article23575967.html |titel=Wende im Krieg? Ukrainer brechen bei Balaklija durch |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> Das [[Institute for the Study of War]] berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse [[Siwerskyj Donez|Sewerskij Donezk]] und [[Serednja Balakliika]]. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.<ref name=":43" /><br />
<br />
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Der US-Generalstabschef [[Mark A. Milley|Mark Milley]] erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
<br />
=== 9. September ===<br />
Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der [[Oblast Sumy]] bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-freitag-105.html |titel=Liveblog: ++ Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten [[Isjum]], [[Kupjansk]] und [[Welykyj Burluk]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-russische-besatzer-evakuieren-weitere-orte-in-region-charkiw/28672848.html |titel=Wirtschaft: Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ukrainischen Gegenoffensive sollen sich russische Streitkräfte aus Isjum zurückziehen. Zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von Kupjansk eingedrungen sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/ausland/kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-neue-erfolge-fuer-die-ukraine-russen-evakuieren-mehrere-orte-in-charkiw_id_52139887.html |titel=Ukraine-Krieg im Ticker |werk=Focus Online |hrsg=Burda Forward GmbH |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www-understandingwar-org.translate.goog/backgrounder/ukraine-conflict-updates?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=op,wapp Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und wöchentliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronik_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine,_Juli_und_August_2022&diff=226469261Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Juli und August 20222022-09-10T12:28:28Z<p>Dnepro..: Korrektur in der Nutzung der Vorlage:Internetquelle; Ein Autor ist unbedingt ein Mensch</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Im Vergleich zu den russischen Feuerwalzen der absolut überlegenen Artillerie war die Ukraine aufgrund fehlender Waffen nur zu Nadelstichen fähig.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|okkupierten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, jedoch kommentierten Analysten übereinstimmend, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe, weshalb wenig präzise Lenkwaffen aus der Sowjet-Ära eingesetzt wurden, wie am [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022" /> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Das amerikanische [[Institute for the Study of War]] (ISW) berichtete von einer Gesetzesinitiative des Kreml in der Duma, die russische Unternehmen verpflichten würde, im Bedarfsfall Aufträge der Streitkräfte anzunehmen. Dabei würde es auch möglich sein, Sonderbedingungen wie Nacht- und Feiertagsarbeit staatlicherseits anzuordnen. Die Gesetzesinitiative beruhe auf Erfahrungen der laufenden „militärischen Spezialoperation“, bei der es bisher nicht gelungen war, die für die Logistik der Streitkräfte notwendige industrielle Unterstützung zu mobilisieren.<ref name="ISW-01.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1, abgerufen am 2. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref><br />
[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022."" /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17|sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022."/> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |werk=The Kyiv Independent |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington|werk= CNN |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 01. August]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 02. August]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8"/> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 04. August]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 05. August]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki/>s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |zugriff=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-05 |sprache=en}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |sprache=ru |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-27 |hrsg=Conflict Intelligence Team}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
<br />
=== 25. August ===<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
<br />
=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
<br />
=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref> Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit"/><br />
<br />
Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten medienwirksam, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
<br />
Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
<br />
Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.<ref>{{Literatur |Titel=Gazprom kündigt längeren Lieferstopp über Nord Stream an |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-kuendigt-erneuten-lieferstopp-ueber-nord-stream-an-a-acdecd97-f43e-4286-9e5e-b96868ea7632 |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 31. August ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel= Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
=== 2. September ===<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
<br />
Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
<br />
=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
<br />
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr ist.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |autor= |hrsg=The Guardian |werk=theguardian.com |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationalen Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard-2A7]]-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /> Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.<ref name=":39" /><br />
<br />
Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der [[Russki Mir|Russischen Welt]], in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3283984/ |titel=Putin verbrieft Konzept der ‚Russischen Welt‘ |werk=ORF |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-08}}</ref><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in [[Nordkorea]] bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /><br />
Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme]]n aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref> In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]] am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|nuklearen Unfalls]] unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-iaea-bericht-saporischschja-101.html |titel=IAEA fordert Schutzzone um ukrainisches Atomkraftwerk |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt [[Berdjansk]], Artjom Badrin, getötet worden.<ref name=":39" /><br />
<br />
Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der [[EU-Kommission]] zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.<ref name=":39" /><ref>{{Internetquelle |url=https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2693 |titel=Eurobarometer |werk=europa.eu/eurobarometer |datum=2022-09-06 |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 7. September ===<br />
Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" /><br />
<br />
Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" /><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich" sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die in der Region Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. Würde Balaklija von ukrainischen Streitkräften zurückerobert, würde das laut dem Separatisten die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde.<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Die Gemeindeabgeordneten des Bezirks Smolninskoje in [[Sankt Petersburg]] besprachen an der Sitzung vom 7. September 2022 neben Verkehrsproblem und dem Unterhalt von Fußgängerübergängen auch einen Antrag an die [[Duma|Russische Duma]] zur Anklage Wladimir Putins wegen [[Hochverrat]]s aufgrund des gegen die Interessen Russlands begonnenen Krieges. Der Antrag wurde mit sieben Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Rein rechtlich muss der Beschluss protokolliert werden und müssen die Briefe an die Dumamitglieder versendet werden, welche den Hinweis auf Artikel 176, Kapitel 22, Abschnitt IV der Geschäftsordnung der Staatsduma enthalten, wonach die Duma-Abgeordneten das Recht haben, einen Antrag auf gerichtliche Klärung zu stellen. Der Appell wurde speziell formuliert, um die Armee nicht zu „diskreditieren“. Sofort wurden Ermittlungen exakt deswegen aufgenommen.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/09/09/ligovka-daiot-sdachi Лиговка даёт сдачи], Nowajagaseta.eu, 9. September 2022</ref><ref>[https://www.rnd.de/politik/prozess-gegen-putin-russische-regionalpolitiker-wollen-anklage-wegen-hochverrats-PUMCEOFAWZGELL2IDGZUK7SPS4.html Russische Abgeordnete wollen Putin wegen Hochverrats anklagen], RND, 9. September 2022</ref><br />
<br />
=== 8. September ===<br />
Nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der am 8. September den US-Außenminister [[Antony Blinken]] in Kiew traf, haben die ukrainischen Streitkräfte seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.<ref name=":41" /><ref name=":42" /> Den ukrainischen Streitkräften zufolge sind es 700 Quadratkilometer zurückerobertes Land.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Soldaten fliehen offenbar in Kleidung von Zivilisten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-us-aussenminister-blinken-spricht-von-ukrainischen-erfolgen-bei-cherson-a-e69bf6b8-bb4a-43a1-a061-6c38ad39bd2d |Abruf=2022-09-09}}</ref> Am selben Tag eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/21-26-Selenskyj-bestaetigt-Einnahme-von-Balaklija--article23577738.html |titel=+++ 21:26 Selenskyj bestätigt Einnahme von Balaklija +++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> und stießen bis nach [[Wolochiw Jar]] vor.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Wende-im-Krieg-Ukrainer-brechen-bei-Balaklija-durch-article23575967.html |titel=Wende im Krieg? Ukrainer brechen bei Balaklija durch |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> Das [[Institute for the Study of War]] berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse [[Siwerskyj Donez|Sewerskij Donezk]] und [[Serednja Balakliika]]. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.<ref name=":43" /><br />
<br />
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Der US-Generalstabschef [[Mark A. Milley|Mark Milley]] erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
<br />
=== 9. September ===<br />
Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der [[Oblast Sumy]] bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-freitag-105.html |titel=Liveblog: ++ Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten [[Isjum]], [[Kupjansk]] und [[Welykyj Burluk]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-russische-besatzer-evakuieren-weitere-orte-in-region-charkiw/28672848.html |titel=Wirtschaft: Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ukrainischen Gegenoffensive sollen sich russische Streitkräfte aus Izyum zurückziehen. Zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von Kupjansk eingedrungen sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/ausland/kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-neue-erfolge-fuer-die-ukraine-russen-evakuieren-mehrere-orte-in-charkiw_id_52139887.html |titel=Ukraine-Krieg im Ticker |werk=Focus Online |hrsg=Burda Forward GmbH |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www-understandingwar-org.translate.goog/backgrounder/ukraine-conflict-updates?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=op,wapp Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und wöchentliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=226045152Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine2022-09-10T12:28:28Z<p>Dnepro..: Korrektur in der Nutzung der Vorlage:Internetquelle; Ein Autor ist unbedingt ein Mensch</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Im Vergleich zu den russischen Feuerwalzen der absolut überlegenen Artillerie war die Ukraine aufgrund fehlender Waffen nur zu Nadelstichen fähig.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|okkupierten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, jedoch kommentierten Analysten übereinstimmend, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe, weshalb wenig präzise Lenkwaffen aus der Sowjet-Ära eingesetzt wurden, wie am [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022" /> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Das amerikanische [[Institute for the Study of War]] (ISW) berichtete von einer Gesetzesinitiative des Kreml in der Duma, die russische Unternehmen verpflichten würde, im Bedarfsfall Aufträge der Streitkräfte anzunehmen. Dabei würde es auch möglich sein, Sonderbedingungen wie Nacht- und Feiertagsarbeit staatlicherseits anzuordnen. Die Gesetzesinitiative beruhe auf Erfahrungen der laufenden „militärischen Spezialoperation“, bei der es bisher nicht gelungen war, die für die Logistik der Streitkräfte notwendige industrielle Unterstützung zu mobilisieren.<ref name="ISW-01.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1, abgerufen am 2. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref><br />
[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022."" /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17|sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022."/> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |werk=The Kyiv Independent |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington|werk= CNN |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 01. August]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 02. August]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8"/> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 04. August]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 05. August]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki/>s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |zugriff=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-05 |sprache=en}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |sprache=ru |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-27 |hrsg=Conflict Intelligence Team}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
<br />
=== 25. August ===<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
<br />
=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
<br />
=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref> Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit"/><br />
<br />
Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten medienwirksam, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
<br />
Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
<br />
Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
<br />
Am Abend des 30. August wurde die Gaslieferung durch Nord Stream 1 gestoppt, laut Aussage von Gazprom aufgrund eines festgestellten technischen Fehlers.<ref>{{Literatur |Titel=Gazprom kündigt längeren Lieferstopp über Nord Stream an |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-kuendigt-erneuten-lieferstopp-ueber-nord-stream-an-a-acdecd97-f43e-4286-9e5e-b96868ea7632 |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 31. August ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel= Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
=== 2. September ===<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
<br />
Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
<br />
=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
<br />
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr ist.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 5. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |autor= |hrsg=The Guardian |werk=theguardian.com |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationalen Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten, beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard-2-Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard-2A7]]-Panzer zu produzieren und sie auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland der Pflicht zu einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /> Scholz verwies in einem Interview darauf, dass sich Deutschland bei der Lieferung von Waffen mit den Verbündeten, insbesondere den USA abstimme.<ref name=":39" /><br />
<br />
Wladimir Putin veröffentlichte eine neue außenpolitische Doktrin auf dem Konzept der [[Russki Mir|Russischen Welt]], in der es unter anderem heißt: „Die Russische Föderation unterstützt ihre im Ausland lebenden Landsleute bei der Durchsetzung ihrer Rechte, um den Schutz ihrer Interessen und der Bewahrung ihrer russischen kulturellen Identität sicherzustellen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3283984/ |titel=Putin verbrieft Konzept der ‚Russischen Welt‘ |werk=ORF |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-08}}</ref><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million Artilleriegeschosse in [[Nordkorea]] bestellt. Dies ist laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /><br />
Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme]]n aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
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Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref> In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]] am Kraftwerk basiert, fordert die IAEO zur Abwendung eines [[Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse|nuklearen Unfalls]] unter anderem eine Sicherheitszone um das Kraftwerk bzw. eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-iaea-bericht-saporischschja-101.html |titel=IAEA fordert Schutzzone um ukrainisches Atomkraftwerk |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Durch einen Anschlag ist der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der südukrainischen Hafenstadt [[Berdjansk]], Artjom Badrin, getötet worden.<ref name=":39" /><br />
<br />
Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger befürworten einer im September 2022 veröffentlichten Umfrage der [[EU-Kommission]] zufolge sowohl die gegen Russland verhängten Sanktionen als auch die Waffen- und humanitären Hilfslieferungen an die Ukraine.<ref name=":39" /><ref>{{Internetquelle |url=https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2693 |titel=Eurobarometer |werk=europa.eu/eurobarometer |datum=2022-09-06 |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
=== 7. September ===<br />
Einem von Russland eingesetzten Verwaltungschef der Oblast Cherson zufolge verschiebt sich die „Volksbefragung“ über eine Eingliederung der dortigen Gebiete in die Russische Föderation auf den 4. November (den russischen Feiertag [[Tag der Einheit des Volkes]]).<ref name=":40">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ USA werfen Russland Deportationen vor ++ |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Nach ukrainischen Angaben befindet sich die Besatzungsverwaltung nicht mehr in der Oblast Cherson; sie sei nach Russland geflüchtet.<ref name=":40" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Kiew bekennt sich erstmals offiziell zu Raketenschlägen auf die Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-07 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-baltische-warnen-deutschland-vor-einknicken-a-0c466e86-c137-4e27-8dab-50b25c7312bd |Abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge sieben russische Kommandoposten attackiert und in der Oblast Donezk russische Angriffe (darunter auf Bachmut) abgewehrt.<ref name=":40" /><br />
<br />
Die US-Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge nach einer Prüfung dazu entschieden, Russland nicht, wie von der ukrainischen Regierung gefordert, als [[State Sponsors of Terrorism|Terrorstaat]] einzustufen, da dies laut Begründung sowohl die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in Russland als auch etwaige Verhandlungen mit Russland erschwere.<ref name=":40" /><br />
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Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sich auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok, an dem Vertreter von mindestens 40 asiatischen Staaten teilnahmen,<ref>20 Uhr Tagesschau vom 7. September 2022</ref> umfangreich zu Themen mit Bezug zum russischen Militäreinsatz in der Ukraine:<ref name=":40" /> Putin kündigte für den Fall, dass [[westliche Welt|westliche Staaten]] russische Energieexporte mit einem Preisdeckel belegen, einen Gas- und Öllieferstopp gegenüber jenen Staaten an. Diesbezüglich ergänzte er, dass Russland den Export von Getreide und Lebensmitteln aus der Ukraine durch eine erneute Seeblockade stoppen könne.<ref name=":40" /> Die gegen Russland verhängten Sanktionen bezeichnete Putin als „Bedrohung für die ganze Welt“ und erklärte sie gleichzeitig für gescheitert, da es laut Putin prinzipiell „unmöglich" sei, Russland international zu isolieren.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/putin-rede-143.html |titel=Rede: Putin sieht Westen mit Sanktionen als gescheitert an |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref> Putin betonte bezüglich des Gasstreits mit der EU die Möglichkeit einer Inbetriebnahme der Pipeline [[Nord Stream 2 AG|Nord Stream 2]].<ref name=":40" /> Bezüglich des Angriffs Russlands auf die Ukraine erklärte Putin, dass Russland sich „nach vielen Versuchen“, den [[Ukrainekonflikt|im Jahr 2014 begonnenen Konflikt in der Ukraine]] auf friedlichem Weg zu lösen, dafür entschieden habe, „spiegelbildlich auf Handlungen“ eines „potenziellen Feindes“ zu antworten.<ref name=":40" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aussenpolitik-doktrin-101.html |titel=Putins Doktrin: Überall Landsleute, überall Schutzbedarf |sprache=de |abruf=2022-09-07}}</ref><br />
<br />
Nach Angaben eines ranghohen pro-russischen Separatisten finden Gefechte um die in der Region Charkiw liegende Stadt [[Balaklija]] statt. Würde Balaklija von ukrainischen Streitkräften zurückerobert, würde das laut dem Separatisten die russischen Streitkräfte in [[Isjum]] an ihrer „Nordwestflanke“ verwundbar machen. Balaklija, das zwischen Charkiw und Isjum liegt, ist ein für den russischen Nachschub wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.<ref name=":40" /> Noch am selben Tag berichteten ukrainische und russische Medien, dass die von der russischen Nationalgarde besetzte Stadt Balaklija von ukrainischen Kampfverbänden eingekesselt wurde.<ref name=":43">{{Literatur |Autor=Robert Putzbach |Titel=Offensive im Nordosten: Ukrainische Armee rückt im Gebiet Charkiw vor |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-startet-eine-offensive-gegen-russland-im-gebiet-charkiw-18299216.html |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Die Gemeindeabgeordneten des Bezirks Smolninskoje in [[Sankt Petersburg]] besprachen an der Sitzung vom 7. September 2022 neben Verkehrsproblem und dem Unterhalt von Fußgängerübergängen auch einen Antrag an die [[Duma|Russische Duma]] zur Anklage Wladimir Putins wegen [[Hochverrat]]s aufgrund des gegen die Interessen Russlands begonnenen Krieges. Der Antrag wurde mit sieben Stimmen bei drei Enthaltungen angenommen. Rein rechtlich muss der Beschluss protokolliert werden und müssen die Briefe an die Dumamitglieder versendet werden, welche den Hinweis auf Artikel 176, Kapitel 22, Abschnitt IV der Geschäftsordnung der Staatsduma enthalten, wonach die Duma-Abgeordneten das Recht haben, einen Antrag auf gerichtliche Klärung zu stellen. Der Appell wurde speziell formuliert, um die Armee nicht zu „diskreditieren“. Sofort wurden Ermittlungen exakt deswegen aufgenommen.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/09/09/ligovka-daiot-sdachi Лиговка даёт сдачи], Nowajagaseta.eu, 9. September 2022</ref><ref>[https://www.rnd.de/politik/prozess-gegen-putin-russische-regionalpolitiker-wollen-anklage-wegen-hochverrats-PUMCEOFAWZGELL2IDGZUK7SPS4.html Russische Abgeordnete wollen Putin wegen Hochverrats anklagen], RND, 9. September 2022</ref><br />
<br />
=== 8. September ===<br />
Nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der am 8. September den US-Außenminister [[Antony Blinken]] in Kiew traf, haben die ukrainischen Streitkräfte seit dem 1. September ein Gebiet von mehr als 1000 Quadratkilometern zurückerobert.<ref name=":41" /><ref name=":42" /> Den ukrainischen Streitkräften zufolge sind es 700 Quadratkilometer zurückerobertes Land.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Soldaten fliehen offenbar in Kleidung von Zivilisten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-us-aussenminister-blinken-spricht-von-ukrainischen-erfolgen-bei-cherson-a-e69bf6b8-bb4a-43a1-a061-6c38ad39bd2d |Abruf=2022-09-09}}</ref> Am selben Tag eroberten ukrainische Truppen die Stadt Balaklija zurück<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/21-26-Selenskyj-bestaetigt-Einnahme-von-Balaklija--article23577738.html |titel=+++ 21:26 Selenskyj bestätigt Einnahme von Balaklija +++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> und stießen bis nach [[Wolochiw Jar]] vor.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Wende-im-Krieg-Ukrainer-brechen-bei-Balaklija-durch-article23575967.html |titel=Wende im Krieg? Ukrainer brechen bei Balaklija durch |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref> Das [[Institute for the Study of War]] berichtet über einen Rückzug russischer Truppen auf die Nordseite der Flüsse [[Siwerskyj Donez|Sewerskij Donezk]] und [[Serednja Balakliika]]. Teilweise hätten russische Truppen dabei Brücken gesprengt, um den Vormarsch ukrainischer Kräfte zu behindern.<ref name=":43" /><br />
<br />
Ein hochrangiger Kommandeur der prorussischen Separatisten in Donezk, [[Alexander Sergejewitsch Chodakowski|Alexander Chodakowski]], erklärte, dass bisher keine Belege bzw. Dokumente gefunden wurden, die die Behauptung Russlands stützen, dass die Ukraine einen Angriff auf Russland geplant habe.<ref name=":41">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-donnerstag-105.html |titel=Liveblog: ++ Weitere Einreisebeschränkungen für Russen ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><ref name=":42">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Gegenoffensive nimmt laut Selenskyj an Fahrt auf |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-08 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-usa-sagen-militaerhilfe-in-hoehe-von-675-millionen-dollar-zu-a-b7d88eb6-d90f-440c-881d-9ac06037cf0e |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Der US-Generalstabschef [[Mark A. Milley|Mark Milley]] erklärte zum russischen Militäreinsatz unter anderem, dass russische Kommunikationswege und Lieferketten stark belastet und die Kontrolle des russischen Hauptquartiers gestört seien. Russland hat laut Milley Schwierigkeiten, Streitkräfte aufzustocken und Verluste zu ersetzen.<ref name=":41" /><ref name=":42" /><br />
<br />
=== 9. September ===<br />
Nach ukrainischen Angaben ist am Morgen des 9. September ein Krankenhaus in der [[Oblast Sumy]] bei einem von russischem Territorium ausgehenden Luftangriff getroffen worden.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-krieg-freitag-105.html |titel=Liveblog: ++ Visa-Erleichterungen für Russen ausgesetzt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Laut russischen Meldungen „evakuieren“ russische Truppen aufgrund der nahenden Offensive der ukrainischen Streitkräfte die ukrainische Zivilbevölkerung aus den Städten [[Isjum]], [[Kupjansk]] und [[Welykyj Burluk]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-russische-besatzer-evakuieren-weitere-orte-in-region-charkiw/28672848.html |titel=Wirtschaft: Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw |sprache=de |abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ukrainischen Gegenoffensive sollen sich russische Streitkräfte aus Izyum zurückziehen. Zudem sollen ukrainische Streitkräfte in das Stadtzentrum von Kupjansk eingedrungen sein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/ausland/kriegsverlauf-in-der-ukraine-im-ticker-neue-erfolge-fuer-die-ukraine-russen-evakuieren-mehrere-orte-in-charkiw_id_52139887.html |titel=Ukraine-Krieg im Ticker |werk=Focus Online |hrsg=Burda Forward GmbH |datum=2022 |sprache=de |abruf=2022-09-10}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www-understandingwar-org.translate.goog/backgrounder/ukraine-conflict-updates?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=op,wapp Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und wöchentliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ukraine&diff=226017609Ukraine2022-09-09T11:13:13Z<p>Dnepro..: /* Feiertage */ Abschnitt überarbeitet; Die Ukraine hat viel mehr gesetzliche Feiertage, dies sind nur die arbeitsfreien!; Zwei Feiertage hinzugefügt; Barrierefreiheit verbessert</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Staat<br />
|NAME-AMTSSPRACHE = {{lang|uk|Україна}}<br />
|TRANSKRIPTION = Ukrajina<br />
|NAME-DEUTSCH = Ukraine<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of Ukraine.svg<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge der Ukraine<br />
|BILD-WAPPEN = Lesser Coat of Arms of Ukraine.svg<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen der Ukraine<br />
|AMTSSPRACHE = [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]<br />
|HAUPTSTADT = [[Kiew]]<br />
|STAATS- UND REGIERUNGSFORM = [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentielle]] [[Republik]]<br />
|STAATSOBERHAUPT = [[Präsident der Ukraine|Präsident]]<br />[[Wolodymyr Selenskyj]]<br />
|REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsident]]<br />[[Denys Schmyhal]]<br />
|FLÄCHE = de jure: 603.700 km²<br />de facto, ohne die von [[Annexion der Krim 2014|Russland annektierte Krim]]: 576.800<br />
|EINWOHNER = 41.830.619, ohne [[Autonome Republik Krim|AR Krim]] und die Stadt [[Sewastopol]] <small>(1. April 2020)</small><ref>{{Internetquelle |url=http://database.ukrcensus.gov.ua/PXWEB2007/eng/news/op_popul_e.asp |titel=Population (by estimate) as of December 1, 2019 |hrsg=State Statistics Service of Ukraine |abruf=2020-06-20 |sprache=en}}</ref><br />
|BEV-DICHTE = 77<br />
|BEV-ZUNAHME = - 0,6 %<br />
|BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM= <small>(Schätzung für das Jahr 2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.GROW |titel=Population growth (annual %) |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref></small><br />
|BIP = 2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2022/April/download-entire-database |titel=World Economic Outlook Database April 2022 |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Internationaler Währungsfonds]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
* 155 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|55.]])</small><br />
* 546 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|40.]])</small><br />
* 3.751 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|120.]])</small><br />
* 13.196 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|97.]])</small><br />
|BIP-ERWEITERT = * Total (nominal)<br />
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])<br />
* BIP/Einw. (nom.)<br />
* BIP/Einw. (KKP)<br />
|HDI = 0,779<small> ([[Index der menschlichen Entwicklung#Hohe menschliche Entwicklung|74.]]) (2019)</small><ref name="HDI">{{Literatur |Hrsg=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] |Titel=Table: Human Development Index and its components |Sammelwerk=Human Development Report 2020 |Verlag=United Nations Development Programme |Ort=New York |Datum=2020 |ISBN=978-92-1-126442-5 |Seiten=344 |Sprache=en |Online=http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2020.pdf#page=358 |Format=PDF |KBytes=}}</ref><br />
|WÄHRUNG = [[Hrywnja]] (UAH)<br />
|GRÜNDUNG = 7. November 1917:<br />[[Ukrainische Volksrepublik]]<br />
----<br />
29. April 1918:<br />[[Ukrainischer Staat]]<br />
----<br />
1. November 1918: [[Westukrainische Volksrepublik]]<br />
----<br />
10. März 1919:<br />[[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]]<br />
----<br />
24. August 1991: [[Geschichte der Ukraine#Erneute Unabhängigkeit|Unabhängigkeit von<br />der Sowjetunion]]<br />
|UNABHÄNGIGKEIT = 24. August 1991<br />(von der [[Sowjetunion]])<br />
|NATIONALHYMNE = ''[[Schtsche ne wmerla Ukrajina]]'' ({{lang|uk|Ще не вмерла Україна}})<br />[[Datei:Ukrainian national anthem, instrumental.ogg|155x125px]]<br />
|NATIONALFEIERTAG = 24. August ([[Unabhängigkeitstag]])<br />
|ZEITZONE = [[UTC+2]]<br />[[UTC+3]] (März bis Oktober)<br />
|KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Ukraine)|UA]]<br />
|ISO 3166 = [[ISO 3166-2:UA|UA]], UKR, 804<br />
|INTERNET-TLD = [[.ua]]<br />
|TELEFON-VORWAHL = +380<br />
|BILD-LAGE = Ukraine (claims hatched) in Europe.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = Europa1<br />
|BILD1 = <br />
}}<br />
[[Datei:Karte der Ukraine.png|hochkant=2|mini|Übersichtskarte der Ukraine mit allen Städten über 100.000 Einwohnern]]<br />
Die '''Ukraine''' ([{{IPA|ukʁaˈiːnə}}] oder [{{IPA|uˈkʁaɪ̯nə}}];<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Ukraine#aussprache Ukraine], ''duden.de''.</ref> {{ukS-Cyrl|Україна|Ukrajina|IPA=ukrɑˈjinɑ}}) ist ein [[Staat]] in [[Osteuropa]] mit mehr als 40 Millionen Einwohnern. Mit einer Fläche von 603.700 Quadratkilometern<ref>de jure in den Grenzen von 2013 603.700&nbsp;km², ohne die von Russland 2014 annektierte Krim de facto 576.800&nbsp;km², weitere Gebiete sind 2022 umstritten, besetzt, umkämpft.</ref> ist sie nach [[Russland]] der zweitgrößte Staat Europas und der größte, dessen Gebiet zur Gänze innerhalb des Kontinents liegt. Das Land grenzt im Osten und Nordosten an Russland, im Norden an [[Belarus]], im Westen an [[Polen]], die [[Slowakei]] und [[Ungarn]] sowie im Südwesten an [[Rumänien]] und die [[Republik Moldau]]. Im Süden grenzt die Ukraine an das [[Schwarzes Meer|Schwarze]] und das [[Asowsches Meer|Asowsche Meer]]. Die Hauptstadt und größte Metropole des Landes ist [[Kiew]], weitere [[Liste der Städte in der Ukraine|Ballungszentren]] sind [[Charkiw]], [[Dnipro]], [[Donezk]] und [[Odessa]].<br />
<br />
Ihre staatliche Tradition führt die Ukraine, ebenso wie ihre Nachbarländer Russland und Belarus, auf das [[mittelalter]]liche [[Kiewer Reich]] zurück. Seit dessen Untergang im [[Mongolensturm]] des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der Ukraine abwechselnd ganz oder teilweise zu den Herrschaftsgebieten der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]], [[Polen-Litauen]]s, des [[Zarentum Russland|Russischen Zarenreichs]] und der [[Habsburgermonarchie]]. Die nach der [[Oktoberrevolution]] 1917 im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]] gegründete [[Ukrainische Volksrepublik]] war der erste Versuch, die Ukraine als Gemeinwesen zu konstituieren und [[staatliche Unabhängigkeit]] zu erlangen, kontrollierte aber längst nicht alles Gebiet der späteren Ukraine. Schon ab Ende Januar/Anfang Februar 1918 befand sich Kiew in den Händen der [[Rote Armee|Roten Armee]]. Fast ein Jahr später wurde im Januar 1919 die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] ausgerufen, territorial bestehend aus dem südwestlichen Kraj der Zarenzeit (westlich des [[Dnepr]]) und Kleinrussland mit den Gouvernements Charkow/Charkiw, Poltawa und Tschernigow/Tschernihiw. Bei der Konstituierung der [[Sowjetunion]] 1922 war sie eines der Gründungsmitglieder. Bei der Gründung der [[Vereinte Nationen|UNO]] wurden auf Betreiben [[Josef Stalin|Stalins]] auch die Sowjetrepubliken [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik|Belarus]] und Ukraine deren Mitglieder. 1954 unterstellte [[Nikita Chruschtschow]] die bis dahin zur [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|RSFSR]] gehörende [[Krim]] der Ukraine. Erst nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]] 1991 wurde die Ukraine erneut [[Souveränität|souverän]], erstmals mit internationaler Anerkennung. Als Gegenleistung für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen [[Nuklearwaffe]]n garantierten Russland, die [[USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] im [[Budapester Memorandum]] von 1994 die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen des Landes.<br />
<br />
Im Februar 2014 brach infolge der [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim durch Russland]] und des [[Krieg im Donbas|Kriegs im Donbas]] ein bis heute andauernder [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Konflikt zwischen beiden Ländern]] aus. Die [[Krim]] und Teile des [[Donbas]] befinden sich seither unter russischer Kontrolle. Russland erkannte am 21. Februar 2022 die von prorussischen Separatisten [[Proklamation|proklamierten]] „[[Volksrepublik]]en“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] als eigenständige, von der Ukraine unabhängige Staaten an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/separatistengebiete-schliessen-vertraege-mit-russland-100.html |titel=Russland-Ukraine-Konflikt Separatistengebiete schließen Verträge mit Russland |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref> Der seit Jahren schwelende Grenzkonflikt eskalierte am 24. Februar 2022 mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall auf die Ukraine]]. Militär drang sowohl von Russland als auch von Belarus, dem Schwarzen Meer und den zuvor besetzten Gebieten ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-raketenangriffe-und-explosionen-in-mehreren-staedten-a-295cb51f-059a-4a45-ab50-b21860f5e1cf |titel=Putin greift die Ukraine an |werk=Spiegel |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-24}}</ref> Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] rief den [[Krieg]]szustand und das [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] aus.<br />
<br />
Seit dem 24. Februar 2022 wird unter anderem [[Schlacht um Kiew (2022)|die Hauptstadt Kiew angegriffen]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-kiew-101.html |titel=Angriff auf die Ukraine: Erste russische Einheiten in Kiew |abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Guerre en Ukraine&nbsp;: combats et explosions dans la ville de Kiev, qui s’attend à l’arrivée imminente des soldats russes |Sammelwerk=Le Monde.fr |Datum=2022-02-25 |Online=https://www.lemonde.fr/international/live/2022/02/25/guerre-en-ukraine-combats-et-explosions-dans-la-ville-de-kiev-qui-s-attend-a-l-arrivee-imminente-des-soldats-russes_6115172_3210.html |Abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbc.co.uk/news/live/world-europe-60517447 |titel=Ukraine live updates: Ukraine says Russian forces are in the capital Kyiv |abruf=2022-02-25 |sprache=en-GB}}</ref> Nach Schätzungen des [[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen|UNHCR]] waren am 1. Juni 2022 4,7 Millionen Menschen aus der Ukraine als Flüchtlinge in Europa registriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.unhcr.org/en/situations/ukraine/location?secret=unhcrrestricted |titel=Ukraine Refugee Situation |werk=Operational Data Portal - Ukraine Refugee Situation |hrsg=[[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen]] (UNHCR) |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Etymologie ==<br />
Die erste Erwähnung des Wortes ''ukraina'' findet man in der Kiewer ''[[Hypatiuschronik]]'' für das Jahr 1187 mit Bezug auf das [[Fürstentum Perejaslawl]].<ref name="kiewer_chronik">[http://litopys.org.ua/ipatlet/ipat28.htm litopys.org.ua]</ref> Danach findet man dieses Wort in Chroniken in Bezug auf unterschiedliche geographische Regionen der [[Rus]], auch weit außerhalb des Gebietes der heutigen Ukraine.<br />
<br />
Die traditionelle etymologische Deutung des Landesnamens verweist auf das [[Altostslawische Sprache|altostslawische]] Wort ''ukraina'', das die Bedeutung „Grenzgebiet, Militärgrenze“ hatte und dem westlichen Begriff [[Mark (Territorium)|Mark]] entsprach.<ref name="gaida">Ф.А. Гайда. От Рязани и Москвы до Закарпатья. Происхождение и употребление слова «украинцы» // Родина. 2011. № 1. С. 82–85. [2].</ref><ref name="yak_nazva">[http://litopys.org.ua/rizne/yak_nazva.htm litopys.org.ua]</ref> Diese Sichtweise ist sowohl in der internationalen Geschichtsschreibung als auch in der ukrainischen dominierend, da sie unter anderem vom Nationalhistoriker [[Mychajlo Hruschewskyj]]<ref name="hr_iur">[http://litopys.org.ua/hrushrus/iur20504.htm litopys.org.ua]</ref> und von der ''[[Enzyklopädie der Ukraine]]'' unterstützt wird.<ref>[http://litopys.org.ua/rizne/nazva_eu.htm З Eintrag „УКРАЇНА“] in der ''Enzyklopädie der Ukraine''.</ref> Die meisten Autoren sind sich einig, dass dieser Name, der zunächst das Grenzgebiet zum sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feld]] mit seinen turkstämmigen Reiternomaden bezeichnete, lange Zeit ohne einen ethnischen Bezug existierte. Darüber, wann das Wort Ukraine zum Parallelbegriff für den kirchlichen und im [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] offiziell benutzten Namen [[Kleinrussland]] wurde, gibt es allerdings verschiedene Auffassungen.<br />
<br />
Da die [[Ostslawen|ostslawische]] Wurzel ''krai'' jedoch sowohl „Rand, Grenze“, als auch „Gebiet, Land“ bedeuten kann, hat in der nationalukrainischen Geschichtsschreibung die Sichtweise an Popularität gewonnen, dass das Wort ''ukraina'' in Chroniken seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert in der Bedeutung „selbständiges Herrschaftsgebiet, Fürstentum“ benutzt wurde.<ref name="pivtorak">Григорій Півторак. Походження українців, росіян, білорусів та їхніх мов.</ref> Die damit einhergehende Behauptung, wie etwa bei [[Hryhorij Piwtorak]], dass es stets eine strikte Unterscheidung zwischen ''ukraina'' „Fürstentum“ und ''okraina'' „Grenzland“ gab, steht jedoch im Widerspruch zu einer Vielzahl der Primärquellen; ihr wird auch von zahlreichen anderen Autoren widersprochen.<ref name="gaida" /><br />
<br />
== Geographie ==<br />
{{Hauptartikel|Geographie der Ukraine}}<br />
[[Datei:Eurasian steppe belt.jpg|mini|Der [[eurasische Steppe]]ngürtel, kultureller und ökonomischer Austauschkorridor der Menschheit]]<br />
[[Datei:Gaspra-AiPetri.jpg|mini|Das [[Krimgebirge]] ca. 1.200&nbsp;m über dem Meeresspiegel]]<br />
[[Datei:Кінбурнська коса восени.jpg|mini|[[Kinburn-Halbinsel]] in der [[Oblast Mykolajiw]]]]<br />
<br />
Etwa 95 % der Ukraine liegt auf dem Gebiet der [[Osteuropäische Ebene|Osteuropäischen Ebene]], weshalb sie fast ausschließlich zu Osteuropa gezählt wird. Die restlichen 5 % zählen je nach Definition zu [[Mitteleuropa]] (die [[Karpaten]] und [[Lwiw]]) und [[Südosteuropa]] ([[Odessa]] und der [[Budschak]]).<br />
<br />
Andere Landschaftsräume außerhalb der großen Ebene finden sich in der südlichen [[Westukraine]], wo das Land Anteil an den [[Waldkarpaten]] und an der [[Pannonische Tiefebene|Pannonischen Ebene]] hat, sowie im äußersten Süden. Der höchste Berg des Landes ist die [[Howerla]] in der [[Tschornohora]], die eine Höhe von {{Höhe|2061|UA|link=1}} erreicht. Die höchste Erhebung der Krim ist der [[Roman Kosch]] mit 1545&nbsp;Metern Höhe.<br />
<br />
Auf dem zur osteuropäischen Ebene gehörenden Teil erstrecken sich insbesondere im Norden und Süden des Landes große [[Tiefebene|Tiefländer]] (ukrainisch {{lang|uk|Низовина}}) wie etwa das [[Dneprtiefland]] und die [[Schwarzes Meer|Schwarzmeersenke]]. Das Gelände erreicht dort Höhen zwischen 0 und 200&nbsp;m. Aufgrund der geringen [[Relief (Geologie)|Höhenunterschiede]] fließen die [[Fluss|Flüsse]] dieses Gebiets sehr langsam. Im Bereich der Tiefländer gibt es insbesondere in der zentralukrainischen [[Oblast Poltawa]] kleinere [[Erdgas|Gas]]- und [[Erdöl]]vorkommen, die aber für eine Eigenversorgung des Landes nicht ausreichend sind. Hoffnungen werden in die Erschließung von Feldern im Schwarzen Meer gesetzt.<br />
<br />
Im zentralen Landesteil erstrecken sich von Westen nach Osten höherliegende Gebiete mit Geländehöhen zwischen 200 und 470&nbsp;m ([[Kamula]]), die ''Platten'' (ukrainisch {{lang|uk|Височина}}) genannt werden. Zu diesen gehören etwa die [[Podolische Platte]], das [[Dneprhochland]] oder die [[Donezplatte]]. Diese Platten bestehen überwiegend aus Gestein aus dem [[Erdaltertum]], das durch die Entstehung des [[alpidisch]]en Gebirgsgürtels in den letzten 10 Millionen Jahren wieder angehoben worden ist. Sie sind reich an Rohstoffen wie etwa [[Eisenerz]] und [[Kohle]]. Die größten Erzvorkommen finden sich im [[Krywbass]] um die Stadt [[Krywyj Rih]] im Westen der [[Oblast Dnipropetrowsk]], während die Kohlelager sich überwiegend im Gebiet des [[Donezbecken]]s um die Stadt [[Donezk]] befinden. Die Platten sind von zahlreichen kleineren und größeren Flüssen durchschnitten, die sich teilweise tief ins Gelände eingeschnitten haben.<br />
<br />
Der Nordwesten der Ukraine wird als [[Wolhynien]] bezeichnet.<br />
<br />
Der geografische Mittelpunkt des Landes befindet sich in der Nähe der Siedlung [[Dobrowelytschkiwka]] in der [[Oblast Kirowohrad]].<br />
<br />
Österreichische Ingenieure kamen Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts zu dem Ergebnis, dass der geographische [[Mittelpunkt Europas]] im Dorf [[Dilowe]] in der [[Oblast Transkarpatien]] liege. Da es verschiedene Verfahren zur Berechnung des Mittelpunktes gibt und die Ostgrenzen Europas willkürlich und somit nicht eindeutig festgelegt sind, beanspruchen jedoch auch mehrere andere Orte den Titel für sich.<br />
<br />
=== Klima und Böden ===<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = Ukrainian Hydrometeorological Center, Daten: 1961–1990<ref>{{Internetquelle |autor=Ukrainian Hydrometeorological Center |url=http://worldweather.wmo.int/092/c00207.htm |titel=Klimainformationen Kiew |hrsg=World Meteorological Organization |abruf=2012-07-01}}</ref><br />
| Ort = Kiew<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = −2.6 | hmfeb = −1.1 | hmmär = 4.3 | hmapr = 13.6 | hmmai = 20.5 | hmjun = 23.5 | hmjul = 24.5 | hmaug = 24.0 | hmsep = 19.1 | hmokt = 12.3 | hmnov = 4.8 | hmdez = 0.1<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = −8.2 | lmfeb = −6.8 | lmmär = −2.1 | lmapr = 4.8 | lmmai = 10.7 | lmjun = 13.8 | lmjul = 15.1 | lmaug = 14.4 | lmsep = 10.0 | lmokt = 4.8 | lmnov = 0.0 | lmdez = −4.6<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 47.7 | nbfeb = 46.0 | nbmär = 38.9 | nbapr = 48.3 | nbmai = 52.5 | nbjun = 72.5 | nbjul = 88.0 | nbaug = 69.2 | nbsep = 46.7 | nbokt = 35.1 | nbnov = 51.3 | nbdez = 51.7<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 16.7 | rdfeb = 14.2 | rdmär = 12.9 | rdapr = 11.6 | rdmai = 11.8 | rdjun = 13.1 | rdjul = 13.3 | rdaug = 10.8 | rdsep = 10.2 | rdokt = 9.9 | rdnov = 14.8 | rddez = 17.4<br />
}}<br />
<br />
Abgesehen von den Berggebieten und den südwestlichen und südlichen Küstenregionen lässt sich die Ukraine hinsichtlich des Klimas, der Böden und der Vegetation in drei Großzonen gliedern. Im Nordwesten hat es Anteil an den [[Polesien|Prypjatsumpfgebieten]], die insbesondere durch frühere Gletschervorstöße aus [[Skandinavien]] während der [[Kaltzeit|Eiszeiten]] geprägt wurden. Hier finden sich die schlechtesten Böden des Landes. Hinzu kommt, dass diese Region besonders stark von der [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl]] 1986 betroffen ist. Das Gebiet erhält relativ viel Niederschlag (500–750&nbsp;mm), die Sommer sind, mit Durchschnittstemperaturen im Monat Juli von 17 bis 19&nbsp;°C, mild.<br />
<br />
An diese Zone schließt sich nach Süden und Südosten die sogenannte [[Waldsteppe]]nzone an, in der ehemals bestehende Waldbestände aber überwiegend schon abgeholzt wurden. Hier befinden sich weit ausgedehnte [[Löss]]ebenen, die im Eiszeitalter unter [[periglazial]]en Bedingungen entstanden sind. Aus dem Löß haben sich überwiegend sehr fruchtbare [[Schwarzerde]]böden entwickelt, die zu den ertragreichsten der Welt gehören. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 350 und 400&nbsp;mm, die Juli-Durchschnittstemperaturen bei 20&nbsp;°C. Insgesamt bietet dieses Gebiet sehr gute Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings sind die Böden sehr [[Bodenerosion|erosionsanfällig]], wenn sie, wie oft in [[Geschichte der Sowjetunion|Sowjetzeiten]] geschehen, falsch bestellt werden.<br />
<br />
Im Südosten liegt die [[Steppe]]nzone, die nur über relativ geringe Niederschläge von teilweise unter 250&nbsp;mm im Jahr verfügt. Auch hier sind die Sommer relativ heiß mit Durchschnittstemperaturen im Juli von teilweise über 23&nbsp;°C. Die fruchtbaren Schwarz- und Kastanienbraunerden dieses Gebietes konnten überwiegend erst ab Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts in Wert gesetzt werden, nachdem durch den Bau von Staudämmen an den großen Flüssen ausgedehnte Bewässerungsanlagen entstanden waren (Siehe auch: [[Stauseen in der Ukraine]]).<br />
<br />
Die Küstenregionen auf der Halbinsel [[Krim]] und im südwestlichen [[Bessarabien]], dem [[Budschak]], sind sehr fruchtbar und werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen mit milden Wintern insbesondere für den [[Obst]]- und [[Weinbau|Weinanbau]] genutzt.<br />
<br />
=== Gewässer ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Flüsse in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Dniepr river in Kyiv.jpg|mini|[[Dnepr]] in Kiew]]<br />
<br />
Zu den zahlreichen Flüssen, die das Land durchkreuzen und fast alle ins [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] münden, zählen der [[Pruth]], der [[Dnister]], der [[Südlicher Bug|Südliche Bug]], die [[Horyn]] (nach Norden in den [[Prypjat (Fluss)|Prypjat]]), die [[Desna (Dnepr)|Desna]] und der [[Dnepr]] sowie der [[Siwerskyj Donez]]. Weitere kleinere Flüsse sind oft von versumpften Ufern mit Schilfbestand geprägt.<br />
<br />
Im Westen bildet die [[Donau]] die 54&nbsp;km kurze [[Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine]]. Hier liegt auch der [[Jalpuhsee]], der größte natürliche See der Ukraine. Von ihm nach Osten folgen im Land die Flusssysteme Pruth, Dnister, Südlicher Bug, Dnepr und Siwerskyj Donez.<br />
<br />
Der ''Dnepr'', {{ukS-Cyrl|Дніпро|Dnipro}}, im Deutschen ist auch ''Dnjepr'' verbreitet, hat eine Länge von 2201&nbsp;km. Er fließt durch Russland, Belarus und durch die Landesmitte der Ukraine. Er ist nach [[Wolga]] und [[Donau]] der drittlängste [[Liste von Flüssen in Europa|Fluss in Europa]] und auf rund 1700&nbsp;km schiffbar. Danach hat auch die Landschaft den Namen: [[Dnepr-Becken|Dneprbecken]]. In der Ukraine ist er zu sechs [[Stauseen in der Ukraine|künstlichen Seen]] (Fläche, Volumen) angestaut: [[Kiewer Meer]] (922&nbsp;km², 3,73&nbsp;km³), [[Kaniwer Stausee|Kaniwer]] (582&nbsp;km², 2,62&nbsp;km³), [[Krementschuker Stausee|Krementschuker]] (2.252 km², 13,5&nbsp;km³), [[Kamjansker Stausee|Kamjansker]] (567&nbsp;km², 2,45&nbsp;km³), [[Dnjeprostroj|Saporischja-]] (410&nbsp;km² bei einer Länge von 65 bzw. mit [[Samara (Dnepr)|Samara]] 85&nbsp;km) und [[Kachowkaer Stausee]] (2.155 km², 18,2&nbsp;km³). Die [[DniproHES]]-Staumauer bei [[Saporischschja]] war zur Zeit der Fertigstellung nach [[Hoover Dam]] und [[Talsperre Wilson (Alabama)|Wilson Dam]] das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt (fertiggestellt 1932; HES steht für ukrainisch Dniprowska HidroElektroStanzija).<br />
<br />
Die 2782&nbsp;km lange Südküste der Ukraine liegt am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und dessen nordöstlichem Nebenmeer, dem [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]].<br />
<br />
Die [[Straße von Kertsch]], eine 40&nbsp;km lange Meerenge, verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer und trennt die Halbinsel Krim von der Halbinsel [[Taman (Halbinsel)|Taman]] (Russland). Über [[Polesien]] erstreckt sich mit einer Größe von 90.000&nbsp;km² das größte [[Sumpf]]gebiet Europas.<br />
<br />
Im Nordwesten des Landes liegt der [[Nationalpark Schazk]] mit dem [[Switjas-See]].<br />
<br />
=== Inseln und Halbinseln ===<br />
Zu den Schwarzmeerinseln zählen [[Dscharylhatsch]], [[Tusla]] und die [[Schlangeninsel]] (gehört seit 1948 der Ukraine) im Süden des Landes. Die mit Abstand bekannteste Halbinsel ist die [[Krim]], die seit 1954 zur Ukraine gehört, seit 2014 aber von Russland beansprucht und faktisch kontrolliert wird – aus der Sicht des ukrainischen Staates und der großen Mehrheit der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] zu Unrecht. Die Insel [[Chortyzja]] im Stadtgebiet von [[Saporischschja]] ist die größte Dnepr-Insel. Zahlreiche weitere Flussinseln des Dnepr befinden sich bei [[Kiew]] und in seinem [[Dnepr-Bug-Liman|Mündungsdelta]] am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]].<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste ukrainischer Inseln}}<br />
<br />
[[Datei:Гори в околицях Драгобрату.jpg|mini|Die Landschaft in den ukrainischen Karpaten]]<br />
[[Datei:Przewalski's Horse Askania Nova.jpg|mini|[[Przewalski-Pferd]]e in der [[Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet)]]]]<br />
=== Vegetation, Flora ===<br />
In den [[Karpaten]] existieren die letzten warmgemäßigten [[Urwald|Urwälder]] Europas. Sie zählen seit Juli 2007 zum [[Weltnaturerbe]] der [[UNESCO]]. Knapp 16 % der Fläche des Landes sind bewaldet (hauptsächlich mit [[Buchen]], [[Kieferngewächse|Kiefern]], [[Birken]], [[Espe]]n, [[Eichen]], [[Erlen (Botanik)|Erlen]], [[Eschen (Pflanzengattung)|Eschen]] und [[Ahorn]]). Neben den Karpaten bilden das Dnepr-Bassin und das Prypjat-Bassin die wichtigsten Ökosysteme. [[Gurken]], [[Tomate]]n, [[Paprika]], [[Zwiebel]]n, [[Hülsenfrucht|Hülsenfrüchte]] und [[Aubergine]]n sind das am häufigsten angebaute Gemüse. Zu den typischen Obstsorten zählen [[Weintraube|Trauben]], [[Kultur-Birne|Birnen]], [[Melone]]n, [[Pfirsich]]e, [[Pflaume]]n und [[Aprikose]]n. Die wichtigste Nutzpflanze ist der [[Weizen]]. Neben ihm wird aber auch viel [[Roggen]], [[Gerste]], [[Kartoffeln]], [[Mais]] und vor allem [[Echter Buchweizen|Buchweizen]] angebaut. Die [[Sonnenblume]] ist die [[Nationalpflanze]].<br />
<br />
=== Fauna ===<br />
Neben der natürlichen Artenvielfalt gibt es [[Fasan]]e, [[Kraniche]] und [[Blauer Pfau|Pfauen]]. Zudem wurden im Naturschutzgebiet [[Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet)|Askanija-Nowa]] auch Exoten wie der [[Afrikanischer Strauß|Afrikanische Strauß]] eingewildert. Auch kleine [[Affen]] leben dort. Zu den traditionellen Zuchttieren der Krim gehört das [[Kamele|Kamel]]. In den Meeren um die Halbinsel sind einige [[Delfine|Delfin]]- und [[Wale|Walarten]] beheimatet. [[Wasserschildkröten]], [[Eidechsen]] und [[Schlangen]] sind im gesamten Land vertreten. [[Wisent]]e, [[Wildschwein]]e, [[Bären]], [[Wolf|Wölfe]], [[Eurasischer Luchs|Luchse]], [[Hirsche]] und eingeschleppte [[Waschbär]]en sind Waldbewohner und daher am häufigsten im Westen und Norden der Ukraine anzutreffen. In [[Askanija-Nowa]] gibt es über 100 Exemplare des vom Aussterben bedrohten [[Przewalski-Pferd]]es, das um 1900 aus der [[Mongolei]] nach Europa eingeführt wurde. Bis vor 200 Jahren lebte in der Ukraine der [[Tarpan]] in freier Wildbahn, bis er schließlich ausgerottet wurde. Weit verbreitet in der Ukraine war bis Anfang des 20. Jahrhunderts das [[Ukrainisches Steppenrind|Ukrainische Steppenrind]].<br />
<br />
=== Naturschutz ===<br />
Nach schweren Umweltkatastrophen wie der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 und dem Tankerunglück im Schwarzen Meer 2010 hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, Reformen für den Naturschutz durchzuführen. In der Ukraine gibt es 18 [[Nationalparks in der Ukraine|Nationalparks]] sowie die [[Ukrainische Naturschutzgesellschaft]].<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
[[Datei:Bevölkerungspyramide Ukraine 2016.png|mini|Bevölkerungspyramide Ukraine 2016]]<br />
<br />
=== Demografie ===<br />
Ukraine hatte 2020 44,1 Millionen Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL?locations=UA |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug - 0,6 %. Dieses wurde durch einen Sterbeüberschuss beeinflusst. 2020 stand einer Geburtenziffer von 7,8 pro 1000 Einwohner<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CBRT.IN?locations=UA |titel=Birth rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> eine Sterbeziffer von 15,9 pro 1000 Einwohner gegenüber.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CDRT.IN?locations=UA |titel=Death rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 1,2.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.TFRT.IN?locations=UA |titel=Fertility rate, total (births per woman) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> Die [[Lebenserwartung]] der Einwohner der Ukraine ab der Geburt lag 2020 bei 71,2 Jahren<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, total (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> (Frauen: 76,2<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.FE.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, female (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref>, Männer: 66,4<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.MA.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, male (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref>). Der [[Median]] des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 41,2 Jahren und damit unter dem europäischen Wert von 42,5.<ref>{{Internetquelle |url=https://population.un.org/wpp/Download/Standard/Population/ |titel=World Population Prospects 2019 - Population Dynamics -Download Files |hrsg= [[Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen]] |datum=2020 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
2017 lebten 5,9 Millionen Personen, die in der Ukraine geboren wurden, im Ausland. Die meisten davon lebten in Russland (3,3 Mio.), den Vereinigten Staaten (380.000), Kasachstan (350.000), Deutschland (260.000), Italien (240.000) und Tschechien (196.875 Ende 2021<ref>[https://www.czso.cz/documents/11292/27320905/c01R02_202112.pdf/f48b3d59-7ee1-497c-9673-89afc3090b51?version=1.0 R02 Vorläufige Quartalsangaben des Statistischen Amtes Tschechien] (Počet cizinců v ČR – předběžné čtvrtletní údaje; 2004/06 – 2021/12), abgerufen am 28. Feb. 2022</ref>, mit 30 % höchster Anteil unter den Ausländern). In der Ukraine selbst waren im Jahre 2017 11,2 % der Bevölkerung im Ausland geboren, die meisten davon in Russland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/publications/migrationreport/docs/MigrationReport2017_Highlights.pdf |titel=Migration Report 2017 |hrsg=UN |abruf=2018-09-30 |format=PDF |sprache=en}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017 |Sammelwerk=Pew Research Center’s Global Attitudes Project |Datum=2018-02-28 |Online=http://www.pewglobal.org/2018/02/28/global-migrant-stocks/?country=DK&date=2017 |Abruf=2018-09-30}}</ref><br />
<br />
;Historische Bevölkerungsentwicklung der Minderheiten<br />
[[Datei:Ukraine population.svg|mini|Bevölkerungsentwicklung 1950–2019 mit einer Spitze 1990–1991]]<br />
<br />
Vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] lebte eine [[Deutsche Sprache|deutschsprachige]] Minderheit von mehreren hunderttausend Menschen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine ([[Galizien]], [[Bukowina]], [[Wolhynien]], [[Schwarzes Meer|Schwarzmeerküste]]); heute sind es noch etwa 30.000 bis 40.000.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukrainedeutsche}}<br />
<br />
Bis 1944 lebten mehrere Millionen [[Polen (Ethnie)|Polen]] in den heute zum Westen der Ukraine gehörenden Gebieten Galizien, Bukowina und Wolhynien. 1944 kam es vor allem in Wolhynien durch Ukrainer zu Massakern an der polnischen Bevölkerung, denen über 40.000 Polen zum Opfer fielen. Nach dem Krieg wurde die polnische Bevölkerung im Zuge der [[Annexion]] der polnischen Gebiete östlich des [[Bug (Fluss)|Bug]] vertrieben.<br />
<br />
Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] lebten in der Ukraine viele [[Juden]] (z.&nbsp;B. in [[Schtetl]]-Siedlungen), die jedoch zu großen Teilen während der Besatzung durch das [[NS-Staat|Deutsche Reich]] von [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD|SS-Einsatzgruppen]] ermordet wurden. Die Ukraine war eines der Hauptverbreitungsgebiete der [[Jiddische Sprache|jiddischen Sprache]]. Die Überlebenden wandern seitdem in die [[Vereinigte Staaten|USA]], nach [[Israel]] und zum kleinen Teil nach [[Deutschland]] aus. 2001 lebten noch rund 100.000 [[Juden in der Ukraine]]. Ihre Zahl nimmt wegen der Auswanderung und des allgemeinen Geburtenrückgangs weiterhin ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Chrystyna M. Nykorak |url=http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |titel=Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths |werk=Ukrainian American Archives & Museum of Detroit |datum=2011 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150122081457/http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |archiv-datum=2015-01-22 |abruf=2020 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>[http://www.belarusguide.com/culture1/visual_arts/Belarusian_rushnik.htm Virtueller Führer zu den belarussischen Rushnyk], belarusguide.com.</ref><br />
[[Datei:Ukrainian-wreath.jpg|mini|hochkant|Frau in Tracht, sie trägt das „[[Wyschywanka]]“, eine Bluse mit aufwendiger ukrainischer [[Kreuzstich]]-Stickerei, und den traditionellen [[Blumenkranz]], 1916.]]<br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine census 2001 Ukrainians.svg|mini|ohne|Anteil der ethnischen Ukrainer an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)<ref name="census2001">[http://2001.ukrcensus.gov.ua/results/general/nationality/ 2001.ukrcensus.gov.ua] Ergebnisse der Volkszählung von 2001 zur Ethnienverteilung (ukrainisch).</ref> ]]</div><br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine census 2001 Russian.svg|mini|ohne|Anteil der russischen Muttersprachler an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)]]</div><br />
<br />
[[Datei:Rushnyk Ukraine embroidered decorative towels.jpg|mini|hochkant|Ruschnyk – ein gewebtes Leinentuch mit ukrainischer Kreuzstich-Stickerei, ein Symbol der [[Gastfreundschaft]] und fester Bestand der [[Volkskunst]].<ref>{{Internetquelle |autor=Chrystyna M. Nykorak |url=http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |titel=Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths |werk=Ukrainian American Archives & Museum of Detroit |datum=2011 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150122081457/http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |archiv-datum=2015-01-22 |abruf=2020 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>[http://www.belarusguide.com/culture1/visual_arts/Belarusian_rushnik.htm Virtueller Führer zu den belarussischen Rushnyk], belarusguide.com.</ref> Jede Region hat eigene Motive, Besonderheiten der Komposition und der Farben, die von Generation zu Generation, von der Mutter zur Tochter tradiert werden. Rushnyk Museum in [[Perejaslaw]].]]<br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine ethnic 2001 by regions and rayons.PNG|mini|ohne|Mehrheitsethnien in den Rajonen der Ukraine (2001)]]</div><br />
[[Datei:Hopak at Rapid Trident 2014.jpg|mini|Ensemble für traditionelle ukrainische Tänze]]<br />
<br />
=== Ethnien ===<br />
Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die [[Russinen]] Transkarpatiens. Neben den zehn größten Ethnien gibt es noch kleinere Minderheiten mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter hauptsächlich [[Griechen]], [[Roma]], [[Aserbaidschaner]], [[Georgier]] und [[Deutsche]].<ref name="census2001" /> Die Ukrainer stellen in allen Regionen mit Ausnahme der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und der Stadt Sewastopol den größten Teil der Bevölkerung. In diesen beiden Regionen sind Russen die bei weitem überwiegende Volksgruppe, weitere Gebiete mit hohem russischen Bevölkerungsanteil von 39,0 bzw. 38,2 % (Volkszählung von 2001) sind die Oblaste Luhansk und Donezk im Südosten der Ukraine. Russen leben in der Ukraine vorwiegend in Städten. In ländlichen Regionen sind nur 6,9 % der Bevölkerung Russen, während Ukrainer dort einen Anteil von 87,0 % stellen.<ref>{{Webarchiv |url=http://2001.ukrcensus.gov.ua/rus/results/nationality_population/ |text=Национальный состав населения, гражданство. |webciteID=6GYqZgEfJ}}</ref><br />
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Ethnie<br />
! Anzahl im Jahr 2001<br />
! Anteil im Jahr 2001<br />
! Anteil im Jahr 1989<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ukrainer]]<br />
|style="text-align:right"| 37.541.700<br />
| 77,8 %<br />
| 72,7 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Russen]]<br />
|style="text-align:right"| 8.334.100<br />
| 17,3 %<br />
| 22,1 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänen]]/[[Moldauer]]<br />
|style="text-align:right"| 508.600<br />
| {{0}}0,8 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belarussen]]<br />
|style="text-align:right"| 275.800<br />
| {{0}}0,6 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Krimtataren]]<br />
|style="text-align:right"| 248.200<br />
| {{0}}0,5 %<br />
| {{0}}0,0 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgaren]]<br />
|style="text-align:right"| 204.600<br />
| {{0}}0,4 %<br />
| {{0}}0,5 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Magyaren]]<br />
|style="text-align:right"| 156.600<br />
| {{0}}0,3 %<br />
| {{0}}0,4 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen (Ethnie)|Polen]]<br />
|style="text-align:right"| 144.100<br />
| {{0}}0,3 %<br />
| {{0}}0,4 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Juden]]<br />
|style="text-align:right"| 103.600<br />
| {{0}}0,2 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Armenier]]<br />
|style="text-align:right"| 99.900<br />
| {{0}}0,2 %<br />
| {{0}}0,1 %<br />
|}<br />
<br />
=== Sprachen ===<br />
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung der Ukraine beherrscht sowohl die [[Ukrainische Sprache|ukrainische]] als auch die [[russische Sprache]]. Das Russische verlor nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 den Status einer Amtssprache. Beide Sprachen sind [[ostslawische Sprachen]]. Eine weit verbreitete mündliche Mischform von Ukrainisch und Russisch ist [[Surschyk]].<br />
<br />
Bei der Volkszählung von 2001 wurden die Bürger der Ukraine nach ihrer Muttersprache gefragt. 67,5 % gaben Ukrainisch, 29,6 % Russisch als Muttersprache an. Beide Werte entsprechen nicht dem Anteil der Ukrainer bzw. Russen an der Bevölkerung des Landes. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass 14,8 % der Ukrainischstämmigen Russisch und 3,9 % der Russischstämmigen Ukrainisch als ihre Muttersprache bezeichnen. (Ein prominentes Beispiel dafür, dass Nationalität und Zugehörigkeit zu einer Sprachgruppe nicht übereinstimmen müssen, ist die ukrainischstämmige Politikerin [[Julija Tymoschenko]], deren Muttersprache Russisch ist.)<ref>{{Literatur |Autor=Johannes Voswinkel |Titel=Ukraine: &nbsp;Die Ukraine braucht eine neue Generation Politiker |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Nummer=33 |Datum=2011 |Online=[https://www.zeit.de/2011/33/P-Timoschenko/seite-2 zeit.de]}}</ref> Die Angehörigen der kleineren Nationalitätengruppen erklärten überwiegend Russisch zu ihrer Muttersprache, lediglich bei den Polen dominierte das Ukrainische.<ref name="census2001" /><br />
<br />
Einen ukrainischen Muttersprachleranteil von mehr als 90 % ermittelte die Volkszählung in den meisten west- und zentralukrainischen Gebieten. In der [[Oblast Ternopil]] erreichte der Anteil ukrainischer Muttersprachler sogar 98,3 %, während in den meisten südukrainischen Oblasten etwa zwei Drittel der Bevölkerung Ukrainisch als Muttersprache angaben. Im Süden erreichte nur in der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und [[Sewastopol]] der ukrainische Muttersprachleranteil lediglich 10,1 bzw. 6,8 %. Im Osten der Ukraine bilden ukrainische Muttersprachler die Mehrheit der Bevölkerung in den Oblasten [[Oblast Charkiw|Charkiw]], [[Oblast Dnipropetrowsk|Dnipropetrowsk]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] (50,2 bis 67 %). Minoritär sind sie im Osten in den Oblasten [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] (24,1 bzw. 30 %).<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua">[http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/ 2001.ukrcensus.gov.ua]</ref><ref name="ukrcensus.gov.ua">[http://www.ukrcensus.gov.ua/eng/ ukrcensus.gov.ua]</ref><br />
<br />
Russische Muttersprachler bilden in der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und [[Sewastopol]] die Mehrheit (77,0 bzw. 90,6 %). Viele russische Muttersprachler auf der Krim sind ukrainischstämmig oder gehören anderen Minderheiten an. In der [[Oblast Donezk]] und der [[Oblast Luhansk]] beträgt der russische Muttersprachleranteil 74,9 bzw. 68,8 %. In der Südukraine (ohne die Halbinsel Krim) liegt der russische Muttersprachleranteil um 30 %. In der nördlichen und zentralen Ukraine liegt er zwischen 1,2 % ([[Oblast Ternopil]]) und 10,3 % ([[Oblast Tschernihiw]]). In der Stadt [[Kiew]] und der [[Oblast Sumy]] weichen die Werte ab; hier sind 25,4 bzw. 15,6 % russischsprachige Muttersprachler.<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua" /><ref name="ukrcensus.gov.ua" /><br />
<br />
Eine Statistik der [[Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine|Akademie der Wissenschaften der Ukraine]] von 2011 weist 42,8 % der gesamtukrainischen Bevölkerung als zu Hause Ukrainisch sprechend aus, während dort 38,7 % Russisch und 17,1 % beide Sprachen verwenden.<ref>Oleksandr Kramar auf UkrainianWeek.com, 14.&nbsp;April 2012: [http://ukrainianweek.com/Society/47497 Russification Via Bilingualism: Under the current circumstances in Ukraine, most bilingual people ultimately become Russian-speakers.]</ref> Eine Umfrage aus dem Jahr 1993 hatte ergeben, dass 53 % der Bevölkerung in Gesprächen bevorzugt Russisch sprach,<ref name="dijkink">Gertjan Dijkink: [http://books.google.com/books?id=3RRJr-5q1H0C&pg=PA359 ''The Territorial Factor: Political Geography in a Globalising World''.] Vossiuspers Amsterdam University Press, Amsterdam 2001, ISBN 90-5629-188-2, S.&nbsp;359.</ref> eine Zahl, die auch 2013 in einer Statistik auftauchte.<ref>focus.ua: [http://focus.ua/society/266738/ Среди жителей Украины русский язык более популярен, чем украинский, – опрос.]</ref> Mehrere Befragungen ergaben eine russischsprachige Mehrheit in Regionen, in denen laut offizieller Volkszählung das Ukrainische überwog, darunter etwa die Oblaste Charkiw und Odessa.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.analitik.org.ua/researches/archives/3dee44d0/41ecef0cad01e/ |text=Анализ результатов голосования на Президентских выборах 2004 года. |wayback=20150403101945}}</ref> Im Westen sprechen demnach 94,4 % Ukrainisch, 2,5 % Surschyk und 3,1 % Russisch, während z.&nbsp;B. im Süden, zu dem auch die Halbinsel Krim gehört, 82,3 % Russisch, 12,4 % Surschyk und 5,2 % Ukrainisch sprechen.<ref name="dijkink" /><br />
<br />
Seit der Unabhängigkeit haben sich die Sprachverhältnisse zugunsten des Ukrainischen verschoben. 1989 betrug laut offizieller Statistik der ukrainische Muttersprachleranteil 64,7 %; bis 2001 stieg er auf 67,5 %. Der Anteil russischer Muttersprachler betrug 1989 32,8 % an der Gesamtbevölkerung und sank bis 2001 auf 29,6 %.<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua" /> Seit 1991 ist das Ukrainische die einzige Amtssprache des Landes, obwohl große Teile der Bevölkerung fordern, Russisch wieder als zweite Amtssprache einzuführen.<ref>[https://web.archive.org/web/20120127042248/http://de.rian.ru/politics/20110907/260438755.html de.rian.ru]</ref> Seit 1991 ist Ukrainisch Pflichtfach in allen Schulen und zunehmend auch Unterrichtssprache. An vielen ukrainischen Hochschulen, insbesondere im technischen Bereich, findet der Unterricht mangels ukrainischer Fachliteratur überwiegend oder ausschließlich in russischer Sprache statt.<br />
<br />
Die Sprachenfrage ist in der ukrainischen Politik ein heikles Thema. Die nach Russland orientierte [[Partei der Regionen]] sowie die [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistische Partei]] treten für die völlige Gleichberechtigung des Russischen als zweiter Amtssprache ein. Die „orangen“, westlich orientierten Parteien rund um den ehemaligen Präsidenten [[Wiktor Juschtschenko|Juschtschenko]] und [[Julija Tymoschenko]] sowie nationalistische Parteien lehnten dies jedoch ab.<br />
<br />
Unter Wiktor Juschtschenko wurde eine aktive [[Ukrainisierung]]<nowiki />spolitik betrieben. So wurde das Russische in Schulen und im Alltag zurückgedrängt, und es wurden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache förderten. Der 2010 gewählte Präsident Janukowytsch hob jedoch viele dieser Maßnahmen wieder auf, wogegen die Opposition um Julija Tymoschenko vehement protestierte.<ref>[https://web.archive.org/web/20100923132445/http://en.rian.ru/exsoviet/20100920/160652599.html en.rian.ru]</ref> Janukowytsch trat zunächst auch gegen die Einführung des Russischen als zweite Staatssprache ein; hierfür wäre eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erforderlich gewesen, die nicht erreichbar schien. Auch fürchtete Janukowytsch Proteste aus dem nationalistischen Lager.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Ukraine-Russland-Viktor-Janukowitsch;art123,3059669 Ukrainisch für die Ukraine], [[Tagesspiegel]].</ref> Im Frühjahr 2012 griff seine [[Partei der Regionen]] die Sprachenfrage dennoch wieder auf. Trotz heftiger, zum Teil handgreiflicher Proteste der Opposition im Parlament wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach in einer Region, in der mindestens zehn Prozent der Bevölkerung eine andere als die ukrainische Sprache als Muttersprache haben, diese den Status einer regionalen offiziellen Sprache erhalten soll.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine344.html |text=''Mehrheit stimmt für Russisch als zweite Amtssprache.'' Tagesschau, 6.&nbsp;Juni 2012. |wayback=20120608034944}}</ref> Damit ist Russisch in 13 der 27 Regionen, darunter in der Hauptstadt Kiew, dem Ukrainischen gleichgestellt. Eine regionale Aufwertung erhielten zudem [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] (Transkarpatien), [[Rumänische Sprache|Rumänisch]] (Bukowina) und [[Krimtatarische Sprache|Krimtatarisch]] (Krim).<br />
<br />
Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen]]. Ein von der [[Werchowna Rada]] 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkannte folgende 18 Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: [[Russische Sprache|Russisch]], [[Belarussische Sprache|Belarussisch]], [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]], [[Armenische Sprache|Armenisch]], [[Gagausische Sprache|Gagausisch]], [[Jiddisch]], [[Krimtatarische Sprache|Krim-Tatarisch]], [[Moldauische Sprache|Moldauisch]] (Variante des Rumänischen), [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Neugriechische Sprache|Griechisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Romani]], [[Rumänische Sprache|Rumänisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]], [[Ungarische Sprache|Ungarisch]], [[Ruthenische Sprache|Ruthenisch]], [[Karaimische Sprache|Karäisch]], [[Krimtschakische Sprache|Krimtschakisch]].<ref>{{Internetquelle |url=http://zakon4.rada.gov.ua/laws/show/5029-17 |titel=Про засади державної мовної політики, Верховна Рада України; Закон від 03.07.2012 № 5029-VI |abruf=2014-05-03 |sprache=uk |kommentar=Gesetz der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik, veröffentlicht im Bulletin der Werchowna Rada ( BVR ) 2013, № 23, st.218}}</ref> Im Februar 2018 wurde dieses Gesetz allerdings vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig befunden und damit für nichtig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/v002p710-18#n55 |titel=Рішення Конституційного Суду України у справі за конституційним поданням 57 народних депутатів України щодо відповідності Конституції України (конституційності) Закону України „Про засади державної мовної політики“; Рішення від 28.02.2018 № 2-р/2018 |abruf=2019-11-20 |sprache=uk |kommentar=Entscheidung des Verfassungsgerichtes der Ukraine über die Konformität des Gesetzes der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik mit der Verfassung der Ukraine}}</ref><br />
<br />
Im September 2017 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz, das den Gebrauch von Minderheitensprachen als Unterrichtssprache in den Schulen einschränkt. Da Rumänen und Ungarn zu den größten ethnischen Minderheiten der Ukraine zählen, verurteilten [[Rumänien]] und [[Ungarn]] dieses Gesetz, und der rumänische Präsident, [[Klaus Johannis]], sagte aus Protest einen geplanten Besuch in Kiew ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Kritik-an-Ukraine-wegen-Minderheiten-Gesetz-article20047109.html |titel=Kritik an Ukraine wegen Minderheiten-Gesetz |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen |datum=2018-09-22 |abruf=2018-01-14}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Russische Sprache in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Religion ===<br />
{{Hauptartikel|Religionen in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Ukraine - vorherrschende Religion pro Oblast.svg|mini|links|Vorherrschende Religion in den Regionen (nach Anteil der registrierten religiösen Gemeinden){{Farblegende|#e40472|50–66 % katholisch (großenteils griechisch katholisch)}}<br />
{{Farblegende|#edb500|> 66 orthodox}}<br />
{{Farblegende|#fec613|50–66 % orthodox}}<br />
{{Farblegende|#ffd859|33–50 % orthodox (mehrheitlich)}}]]<br />
[[Datei:80-391-9007 Kyiv St.Michael's Golden-Domed Monastery RB 18 (cropped).jpg|mini|[[St. Michaelskloster (Kiew)|Klosterkirche St. Michael]], Kiew]]<br />
[[Datei:Київська велика хоральна синагога.jpg|mini|[[Podil-Synagoge|Rosenberg-Synagoge]], Kiew. Bereits im 10. Jahrhundert lebten [[Geschichte der Juden in Kiew|Juden in Kiew]].]]<br />
[[Datei:Eupatoria 04-14 img12 Juma Jami Mosque.jpg|mini|[[Dschuma-Dschami-Moschee (Jewpatorija)|Dschuma-Dschami-Moschee]], [[Jewpatorija]]]]<br />
<br />
Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören den [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]] an. Bis 2018 bestand eine Spaltung in eine als kanonisch anerkannte [[Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats]],<ref>[http://www.razumkov.org.ua/upload/prz_2011_Rlg_smll.pdf razumkov.org.ua] (PDF; 3,8&nbsp;MB)</ref> ein autonomer Teil der [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxen Kirche]] und eine nicht anerkannte, nach 1991 entstandene Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Zwischen den beiden Kirchen tobte ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. Die [[Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (1990–2018)|Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche]] galt als dritte östlich-orthodoxe Kirche des Landes. Auch ihre Legitimität war umstritten. Im Oktober 2018 erkannte der [[Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel|ökumenische Patriarch]] gegen den Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche die Kirchen als kanonisch an und unterstellte das Gebiet der Ukraine seiner direkten Zuständigkeit mit dem Ziel einer Vereinigung der drei Kirchen.<ref>{{Internetquelle |url=https://religion.orf.at/stories/2941202/ |titel=Ukrainisch-orthodoxe Kirche vor Unabhängigkeit |werk=religion.orf.at |datum=2018-10-12 |abruf=2018-11-11}}</ref> Am 15. Dezember 2018 fusionierte die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats mit der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche zur [[Orthodoxe Kirche der Ukraine|Orthodoxen Kirche der Ukraine]]. Die dem Moskauer Patriarchen unterstehende Kirche boykottierte die Synode, auf der die Fusion beschlossen wurde. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandene [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche]], die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören ca. 5,5&nbsp;Mio. Gläubige an, hauptsächlich im Westen des Landes.<br />
<br />
Daneben gibt es in der Ukraine ca. 2&nbsp;Mio. [[Muslim]]e (4 %, davon 1,7 % [[Tataren]]), 1,1&nbsp;Mio. [[Römisch-katholische Kirche in der Ukraine|römisch-katholische]] Christen (2,4 %, vor allem [[Polen]] und [[Deutsche]]) sowie 1,2&nbsp;Mio. [[Evangelische Kirche|evangelische]] Christen (2,7 %), darunter als größte protestantische Gruppe die [[Baptisten in der Ukraine|Baptisten]], und etwa 56.000 bis 140.000 Juden.<ref>[http://www.worldjewishcongress.org/en/about/communities/UA worldjewishcongress.org], abgerufen am 3. März 2022.</ref><br />
<br />
=== Gesundheit ===<br />
Die Lebenserwartung bei Männern liegt in der Ukraine bei 67,1 Jahren, Frauen werden durchschnittlich 76,9 Jahre alt.<ref name="CIA/2102">{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2102.html |titel=The World Factbook |hrsg=Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=2022-08-18 |abruf=2017-07-13}}</ref> In der Ukraine gibt es keine obligatorische oder staatliche Krankenversicherung, daher können sich viele keine kostspielige [[Operation (Medizin)|Operation]] leisten.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center"<br />
|+ Entwicklung der Lebenserwartung<ref name="esa.un.org">{{Internetquelle |url=https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery/ |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |abruf=2017-08-03}}</ref><br />
|-<br />
!Zeitraum<br />
!Lebenserwartung<br />
!Zeitraum<br />
!Lebenserwartung<br />
|-<br />
|1950–1955<br />
|61,8<br />
|1985–1990<br />
|70,6<br />
|-<br />
|1955–1960<br />
|67,1<br />
|1990–1995<br />
|68,7<br />
|-<br />
|1960–1965<br />
|69,7<br />
|1995–2000<br />
|67,4<br />
|-<br />
|1965–1970<br />
|70,7<br />
|2000–2005<br />
|67,5<br />
|-<br />
|1970–1975<br />
|70,7<br />
|2005–2010<br />
|67,9<br />
|-<br />
|1975–1980<br />
|69,7<br />
|2010–2015<br />
|71,1<br />
|-<br />
|1980–1985<br />
|69,2<br />
|<br />
|<br />
|}<br />
<br />
;Aids-Epidemie<br />
Ende 2006 waren nach Angaben der WHO 0,2 % der Gesamtbevölkerung mit dem [[Humanes Immundefizienz-Virus|HI-Virus]] infiziert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.euro.who.int/aids/ctryinfo/overview/20060118_48 |titel=HIV/AIDS country profiles: Ukraine |hrsg=World Health Organisation |datum=2008-06-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070814231559/http://www.euro.who.int/aids/ctryinfo/overview/20060118_48 |archiv-datum=2007-08-14 |abruf=2009-12-04 |sprache=en |offline=1}}</ref> Nach Schätzungen waren Anfang 2008 1,7 % der erwachsenen Bevölkerung (von 15 bis 49 Jahren) infiziert.<ref>[[HIV/AIDS in der Ukraine]].</ref> Ungeklärt ist, wieweit dies eine schon lange bestehende Krankheitshäufigkeit ist. Die Ukraine ist somit [[Aids in der Ukraine|das am stärksten betroffene Land in Europa]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.hiv.net/2010/buch/epidem2.htm |text=Epidemiologie 2008 |wayback=20080918112859}}</ref> Nach einer Schätzung von [[Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids|UN-AIDS]] lebten im Jahr 2016 etwa 240.000 Menschen in der Ukraine mit HIV, von denen jedoch, der [[Nichtregierungsorganisation|NGO]] ''Gesamtukrainisches Netzwerk von Menschen, die mit HIV/AIDS leben'' nach, nur etwa 139.000 offiziell registriert sind.<ref>[https://www.mdr.de/heute-im-osten/aids-ukraine-100.html ''HIV in der Ukraine: Die Seuche grassiert.''] In: [[mdr.de]], 3. Dezember 2017; abgerufen am 13. Oktober 2019</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine|Geschichte der Karpatenukraine}}<br />
<br />
=== Antike ===<br />
[[Datei:Фрагменты Пекторали.jpg|mini|Das [[Skythen|skythische]] goldene Pektorale aus dem Kurgan Towsta Mohyla, viertes Jahrhundert v. Chr.]]<br />
<br />
Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderem [[Kimmerier]], [[Skythen]] und [[Sarmaten]]) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v.&nbsp;Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v.&nbsp;Chr. das [[Bosporanisches Reich|Bosporanische Reich]] bildeten. Im dritten und vierten Jahrhundert ließen sich im Süden zwischen den Flüssen [[Dnestr]] und [[Dnepr]] und auf der [[Krim]] [[Goten]] nieder. 375 wurden sie von [[Hunnen]] unterworfen. Das [[Wildes Feld|Wilde Feld]], die ausgedehnten Steppengebiete im Süden des Landes, diente als Durchgangsgebiet für [[Bulgaren]], [[Awaren]], [[Magyaren]] und andere Völker.<br />
<br />
=== Mittelalter ===<br />
[[Datei:KiewerRus.jpg|mini|Die Ausdehnung der Kiewer Rus um 1000 n. Chr.]]<br />
[[Datei:73-250-0001 Khotyn Fortress RB 18.jpg|mini|[[Festung Chotyn]] am [[Dnister]]]]<br />
[[Datei:Rzeczpospolita2nar.png|mini|Heutiges ukrainisches Territorium in den Grenzen [[Polen-Litauen]]s als Teil der [[Verwaltungsgliederung Polen-Litauens|Polnischen Krone]]]]<br />
<br />
Die Region [[Polesien]] im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat der [[Slawen]]. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Belarus, im ersten [[Ostslawen|ostslawischen]] Staat, der [[Kiewer Rus]]. Ab dem 8.&nbsp;Jahrhundert befuhren [[Wikinger]] die osteuropäischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auch [[Waräger]] oder [[Rus]] genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren in [[Kiew]] und [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]] beteiligt.<br />
<br />
Die Kiewer Rus erreichte ihre Blütezeit im 10. und 11. Jahrhundert, nachdem sie durch militärische Feldzüge Handelsprivilegien in [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] durchgesetzt und das [[Chasaren]]reich zerstört hatte. Mit der 988 erfolgten griechisch-orthodoxen [[Christianisierung der Rus]] begann ein bemerkenswerter kultureller Aufschwung. Allerdings setzten im 12. Jahrhundert feudale Spaltungsprozesse ein. Aufgrund der politischen Zersplitterung erlag das altrussische Reich in den Jahren 1237 bis 1240 der [[Mongolische Invasion der Rus|Invasion der Mongolen]], die die Rus ihrem Reich der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] tributpflichtig machten. Der nordöstliche Teil der Rus ([[Fürstentum Wladimir-Susdal]], [[Fürstentum Rjasan|Rjasan]], [[Großfürstentum Twer|Twer]]) blieb bis 1480 unter ihrer Herrschaft, während südwestliche Gebiete und [[Fürstentum Halytsch-Wolhynien|Galizien-Wolhynien]] in Folge der [[Schlacht am Irpen]] (1321) und der [[Schlacht am Blauen Wasser]] (1362) unter die Herrschaft des [[Großfürstentum Litauen|Großfürstentums Litauen]] kamen, das später mit Polen eine gemeinsame Republik [[Polen-Litauen]] bildete. Gebiete der heutigen Ukraine gelangten hierbei ab dem 16.&nbsp;Jahrhundert in den polnischen Herrschaftsbereich. Im Osten wurde aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal das [[Großfürstentum Moskau]], das nach und nach alle russischen Nachbarfürstentümer um sich konsolidierte und schließlich das [[Tataren|tatarische]] [[Khanat Kasan]] unterwarf. Die Ukraine wurde durch dessen Ausdehnung zum russisch-polnischen Rivalitätsgebiet und Grenzland. In dieser Epoche bekam der [[Dnepr-Ukraine|Landstrich am mittleren Dnepr]] den festen inoffiziellen Eigennamen ''Ukraina'' (Grenzland), der zuvor sowohl in der altrussischen, als auch in der altpolnischen Sprache unterschiedlichste Grenzgebiete bezeichnete. Im Schwarzmeergebiet hielt noch lange die Herrschaft des [[Khanat der Krim|Krimkhanats]] unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Oberhoheit an, bis die Krim im 18.&nbsp;Jahrhundert vom [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreich]] annektiert wurde. In den Grenzregionen zwischen der bewaldeten sesshaften Welt und den nomadisch geprägten Steppenlandschaften (historisch Wildes Feld genannt) lebten die slawischen [[Kosaken]], die sich der Lebensweise als Steppenreiter angepasst hatten, in ständigem [[Guerilla|Kleinkrieg]] mit den einfallenden Krimtataren. In Russland waren das die [[Donkosaken]] und in der Ukraine die [[Saporoger Kosaken|Saporoger]] oder Dneprkosaken.<br />
<br />
=== Neuzeit ===<br />
[[Datei:Ilja Jefimowitsch Repin - Reply of the Zaporozhian Cossacks - Yorck.jpg|mini|''[[Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief]]'' ([[Ilja Jefimowitsch Repin]], 1880)]]<br />
<br />
Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone und der polnischen Magnaten führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyierten [[Kirchenunion von Brest]] 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des Kosakenhetmans [[Bohdan Chmelnyzkyj]] von der Herrschaft Polens und die [[Saporoger Kosaken]] begründeten einen unabhängigen Staat, das [[Hetmanat]]. 1654 unterstellten sich die Kosaken im [[Vertrag von Perejaslaw]] der Oberherrschaft des Moskauer Zaren, und in der Folge kam die [[Linksufrige Ukraine]] (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand als autonomer Teil des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreiches]] bis in die Regierungszeit [[Katharina II.|Katharinas der Großen]].<br />
<br />
Die [[Rechtsufrige Ukraine]], darunter [[Wolhynien]] und [[Podolien]], verblieb zunächst bei Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Polen aufgelöst. Bei den [[Teilungen Polens]] am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen Gebiete [[Galizien]] und die [[Bukowina]] an das [[Donaumonarchie|Habsburgerreich]]. Als Resultat mehrerer [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischer Kriege]] wurden im 18.&nbsp;Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischer [[Vasallität]] stehenden [[Krimtataren]] abgerungen. Diese Gebiete wurden als [[Neurussland]] unter der Leitung von [[Grigori Potjomkin]] erschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt. Die Ukrainer wurden im Russischen Reich als Kleinrussen bezeichnet, in Anlehnung an eine alte Einteilung der orthodoxen Kirchenprovinzen in [[Kleinrussland|Klein-Russland]] (historisches Kernland um Kiew) und Groß-Russland (die Gebiete im Norden). Zwischen den Teilungen Polens und der russischen Revolution war die Ukraine zudem Teil des jüdischen [[Ansiedlungsrayon]]s.<br />
<br />
Im 19. Jahrhundert begann sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine eine Nationalbewegung zu entfalten. Sie lehnte die von der zaristischen Regierung präferierte Vorstellung vom [[Dreieiniges russisches Volk|dreieinigen russischen Volk]] aus Großrussen, Kleinrussen und Belarussen ab und strebte die Formierung einer „ukrainischen“ Nation und als Endziel einen Nationalstaat an. Wichtige nationale Vordenker waren der Nationaldichter [[Taras Schewtschenko]] und die Historiker [[Mykola Kostomarow|Mykola (Nikolaj) Kostomarow]] und [[Mychajlo Hruschewskyj]]. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die ukrainische Nationalbewegung von den Behörden unterdrückt, indem Schulen und bestimmte politische Druckwerke in ukrainischer Sprache (damals bekannt als kleinrussischer Dialekt) verboten wurden. Deshalb verschob sich der Schwerpunkt der Nationalbewegung auf das österreichische Galizien, wo die Ukrainer (unter dem Überbegriff „[[Ruthenen (Habsburgermonarchie)|Ruthenen]]“) im Unterschied zu Russland als Nationalität anerkannt wurden. Auch wenn in Galizien deutlich mehr Freiheiten der kulturellen und politischen Entfaltung als in Russland bestanden, war die Situation der Ukrainer auch in Galizien nicht unproblematisch, da die Bevölkerungsmehrheit aus ethnischen Polen bestand und die politische Macht vollständig in den Händen polnischer Politiker lag, die eine konsequente Politik der Polonisierung betrieben. Die polnische Sprache wurde zur alleinigen Amtssprache erhoben. Auch in Reaktion darauf formierte sich eine [[russophile Bewegung in Galizien]], die die kulturellen Verbindungen mit Russland betonte und die von den österreichischen und polnisch-galizischen Autoritäten mit Misstrauen beobachtet wurde.<br />
<br />
In Konkurrenz zur „ukrainischen“ Identität stand eine [[Kleinrussische Identität|„kleinrussische“ Identität]], die stärker auf Russland hin orientiert war.<br />
<br />
=== Erster Weltkrieg, Bürgerkrieg und frühe Sowjetherrschaft ===<br />
[[Datei:LübA - Sonderdepesche.jpg|mini|Sonderdepesche vom 9.&nbsp;Februar 1918]]<br />
[[Datei:West-Ukraine 1918.jpg|mini|West-Ukrainische Volksrepublik (1918)]]<br />
<br />
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 im Rahmen der [[Schlacht in Galizien]] den Osten [[Galizien]]s einschließlich der Hauptstadt [[Lwiw|Lemberg]] (heute Lwiw), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. Im Rahmen der [[Bug-Offensive]] kam es bis September 1915 zum [[Großer Rückzug der russischen Armee 1915|„Großen Rückzug“ der russischen Armee]] auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. Die [[Mittelmächte]] konnten bis unmittelbar westlich von [[Ternopil|Tarnopol]] und [[Dubno]] vordringen sowie [[Kolomyja]] und [[Czernowitz]] erobern; Czernowitz mussten sie jedoch während der [[Brussilow-Offensive]] im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer westlich vorstoßen konnte und u.&nbsp;a. [[Iwano-Frankiwsk]] eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischen [[Kerenski-Offensive]] in der ersten Julihälfte 1917 (u.&nbsp;a. Einnahme von [[Kalusch]]) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen der [[Tarnopol-Offensive]] zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden Flusses [[Sbrutsch]] (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge Lenins [[Dekret über den Frieden]] kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand. Schon zuvor, nach der [[Februarrevolution 1917]], hatte sich in Kiew die [[Zentralna Rada]] gebildet, die am 25. Januar 1918 die Unabhängigkeit und Souveränität der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] verkündete und damit den ersten ukrainischen [[Nationalstaat]] begründete. Am 8. Februar 1918 eroberten die [[Bolschewiki]] Kiew. Im Verlauf der [[Operation Faustschlag]] im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „[[Brotfrieden]]“ einen Separatfrieden mit den Mittelmächten. In Berlin setzte man zunächst auf die Förderung der nationalen Bestrebungen als Kampfmittel gegen Russland. Emigrantenorganisationen wie der „Bund zur Befreiung der Ukraine“ fanden Unterstützung im Deutschen Reich, das auch Werbung unter den Kriegsgefangenen betrieb. Vorsichtiger blieb Österreich-Ungarn wegen den damals in Galizien konkurrierenden Nationalbestrebungen der Polen; die Unterstützung seitens der polnischen Eliten erschien Wien wichtiger. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dass [[Sowjetrussland]] im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] die Ukraine anerkannte. Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten, setzten sie am 29. April 1918 die Regierung ab und verhalfen am 29. April 1918 in einem Umsturz dem früheren zaristischen General [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] an die Macht. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „[[Ukrainischer Staat]]“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel Oberbefehlshaber [[Hermann von Eichhorn (Generalfeldmarschall)|Hermann von Eichhorn]] zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]], am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
Am 22. Januar 1919 wurde die Vereinigung der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] und der [[Westukrainische Volksrepublik|Westukrainischen Volksrepublik]] beschlossen. Das Gebiet der Westukrainischen Volksrepublik wurde jedoch auch von [[Zweite Polnische Republik|Polen]] beansprucht und im Rahmen des [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieges]] bis Juli 1919 vollständig besetzt; jedoch wurden im [[Polnisch-Sowjetischer Krieg|Polnisch-Sowjetischen Krieg]] die polnischen Truppen kurz darauf zurückgedrängt. In der Folge fielen die westukrainischen Gebiete an [[Polen]], [[Rumänien]] und die [[Tschechoslowakei]], die Zentral-, Ost- und Südukraine an die [[Sowjetunion#Geschichte|Russische Sowjetrepublik]]. Parallel dazu gelang es der überwiegend bäuerlichen [[Machnowschtschina|Machno-Bewegung]] im Südosten des Landes, eine anarchistische Revolution durchzuführen. Zunächst halfen die Anarchisten den sowjetischen [[Bolschewiki|Bolschewiken]] gegen die konservativ-monarchistischen „[[Weiße Armee|Weißen]]“ von [[Anton Denikin]], dann wurden sie jedoch selbst von den Bolschewiken vernichtet. Im Verlauf des sehr wechselvollen und blutigen [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkriegs]] wurden die meisten Gebiete der Ukraine von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert und unter [[Leo Trotzki]] Sowjetrussland angeschlossen. Mit der Gründung der [[Sowjetunion]] im Dezember 1922 wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] (USSR) gegründet. Die frühe bolschewistische Nationalitätenpolitik der [[Korenisazija]] zielte darauf ab, die Minderheiten für die sozialistische Idee zu gewinnen und gleichzeitig die reaktionären einheitsrussischen Kräfte zu schwächen. Es begann eine bis 1931 anhaltende<ref>Wasyl Iwanyschyn, Jaroslaw Radewytsch-Wynnyzyj, Mowa i Naziya, Drohobytsch, Vidrodzhennya, 1994, ISBN 5-7707-5898-8.</ref> staatliche Politik der [[Ukrainisierung]], die die ukrainische Sprache förderte und den Anteil von Ukrainern in der Kommunistischen Partei und den Behörden vergrößerte.<br />
<br />
Das allgemeine [[Frauenwahlrecht in Osteuropa|Frauenwahlrecht]] bestand seit dem 10. März 1919.<ref name="Martin393">Mart Martin: ''The Almanac of Women and Minorities in World Politics.'' Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 393.</ref><br />
<br />
Für die junge Sowjetunion war die Ukraine die „Kornkammer“. Als unter [[Josef Stalin]] seit 1929 die Landwirtschaft [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion|zwangsweise kollektiviert]] wurde, kam es in der Ukraine zu einer unter dem Namen [[Holodomor]] bekannten Hungersnot, die in der Ukraine nach neuesten Schätzungen ca. 3,5 Millionen Menschenleben forderte, mehr als in den anderen Gebieten der Sowjetunion zusammen (andere Schätzungen liegen zwischen 2,4 Millionen und bis zu 14,5 Millionen Opfern).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-02/stalin-enteignung-holodomor/seite-2 |titel=Enteignung von Bauern: Die Regierung der Ukraine will, dass der Holodomor als Genozid anerkannt wird |werk=Zeit Online |datum=2010-02-01 |abruf=2015-05-21}}</ref> Ukrainische Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass sie absichtlich herbeigeführt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Zank |Titel=Stalinismus: Stille Vernichtung |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Nummer=48 |Datum=2008-11-20 |Online=[https://www.zeit.de/2008/48/A-Holodomor online]}}</ref> [[Lasar Kaganowitsch]] gilt als Hauptverantwortlicher für den Terror im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung. Die Bewertung der historischen Ereignisse ist jedoch umstritten.<br />
<br />
=== Zweiter Weltkrieg ===<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs}}<br />
<br />
Infolge des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]] wurden nach dem deutschen [[Überfall auf Polen]] und der [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|sowjetischen Invasion Ostpolens]] im Sommer 1939 zunächst, wie im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] verabredet, die [[Friedensvertrag von Riga (1921)|seit 1921]] zu Polen gehörenden westukrainischen Gebiete von der Sowjetunion annektiert. Nach Beginn des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Deutsch-Sowjetischen Krieges]] wurden jene im August 1941 Teil des deutschen [[Generalgouvernement]]s. Der größere Teil des Territoriums der Ukraine unterstand nach seiner Besetzung durch die deutsche Wehrmacht von 1941 bis 1943/44 als [[Reichskommissariat Ukraine]] einer Zivilverwaltung durch das [[Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete]].<br />
<br />
Teile der ukrainischen Bevölkerung führten einen [[Partisan]]enkrieg gegen die deutschen Besatzer, andere, vor allem in Galizien, arbeiteten mit den Deutschen zusammen. Im Westen des Landes kämpfte die [[Ukrainische Aufständische Armee]] gegen die vorrückenden Sowjets und die polnische Bevölkerung. Da die Angehörigen dieser Untergrundarmee wussten, dass sie in der Hand sowjetischer Behörden dem Tod geweiht waren, dauerte ihre Niederschlagung durch Einheiten des [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] weit über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus.<br />
<br />
{{Siehe auch|Polnisch-Ukrainischer Konflikt in Wolhynien und Ostgalizien}}<br />
<br />
Die Ukraine war Schauplatz zahlreicher Massenmorde an Juden, Polen, [[Roma]] und sowjetischen Kriegsgefangenen (u.&nbsp;a. Massaker von [[Babyn Jar]]). Über zwei Millionen Ukrainer wurden als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt. Der Zweite Weltkrieg forderte in der Ukraine etwa vier Millionen zivile Todesopfer, davon etwa eineinhalb Millionen jüdische Ukrainer. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung, sofern nicht geflohen, wurde ausgelöscht. Dörfer und Städte wurden mit der Taktik der [[Verbrannte Erde|verbrannten Erde]] erst von der Roten Armee, dann von den deutschen Besatzern auf ihren jeweiligen Rückzügen zerstört. Es gab 1945 in der Ukraine etwa zehn Millionen Obdachlose.<br />
<br />
An einige Opfer erinnern die [[Liste der Stolpersteine in der Ukraine|Stolpersteine in der Ukraine]].<br />
<br />
=== Nachkriegszeit ===<br />
Im Zuge der [[Westverschiebung Polens]] wurde nahezu die gesamte polnische Bevölkerung aus den ehemals polnischen Gebieten der heutigen [[Westukraine]] ausgesiedelt, teilweise auch gewaltsam vertrieben. Im Gegenzug wurde die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine, zum Teil auch in den Westen Polens zwangsumgesiedelt.<br />
<br />
Nach dem Krieg war erstmals die gesamte Ukraine in einem Staat, der [[Sowjetunion]], vereint. Am 24.&nbsp;Oktober 1945 trat die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] als Gründungsmitglied den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. Im Jahr 1954 wurde anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der [[Vertrag von Perejaslaw|Vereinbarung von Perejaslaw]] der Oblast [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim|Krim]] aus der [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen]] (RSFSR) in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) überführt. Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung sowie von einem raschen Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl der Ukrainischen SSR stieg von rund 36,5 Millionen im Jahr 1950 auf 51,7 Millionen im Jahr 1989.<ref name="demoscope">[http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_pop.php Einwohnerzahlen auf Demoscope Weekly.]</ref><br />
<br />
=== Unabhängigkeit ===<br />
[[Datei:Києво-Печерська лавра, вид з мосту Патона.jpg|mini|Das [[Kiewer Höhlenkloster]] gehört zu den nationalen Heiligtümern der drei [[Ostslawen|ostslawischen]] Nationen.]]<br />
<br />
Mit dem [[Zerfall der Sowjetunion]] erlangte die Ukraine im Dezember 1991 nach einem [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine|Referendum]] mit 90,3 % Zustimmung ihre [[staatliche Unabhängigkeit]].<ref name="lpb-bw_Ukr_ges">{{Internetquelle |autor=Andreas Schulz |url=https://www.lpb-bw.de/ukraine-geschichte#c82506 |titel=Geschichte der Ukraine |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung BW |datum=2022-03-01 |abruf=2022-03-21}}</ref> Eine Alternative zur Unabhängigkeit der Ukraine war faktisch nicht vorhanden, was massiv zu dem eindeutigen Wahlergebnis beitrug.<ref name="books-F_QMCypjpXwC-128">Andrew Wilson: ''Ukrainian Nationalism in the 1990s.'' Cambridge University Press, 1997, ISBN 978-0-521-57457-0, S.&nbsp;128 ({{Google Buch |BuchID=F_QMCypjpXwC |Seite=128}}).</ref> Das bereits im Jahr 1919 eingeführte [[Frauenwahlrecht]] wurde in dem Referendum bestätigt. Seit der Unabhängigkeit sucht die Ukraine ihre nationale Identität und ihre internationale Rolle zwischen einer westlichen Orientierung, beispielsweise einer Ukraine und die [[Europäische Union#Beitrittskandidaten|Integration in die Europäische Union]], und einer östlichen Orientierung, d.&nbsp;h. einer politischen Orientierung zu Russland hin.<ref>{{Internetquelle |autor=André Härtel |url=https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=cff6fa5b-a26c-e6a0-1cc2-23ec9dc9ed9f&groupId=252038 |titel=Wo Putins Russland endet |titelerg=„Novorossija“ und die Entwicklung des Nationsverständnisses in der Ukraine |werk=kas.de |datum=2016 |abruf=2022-03-21}}</ref> Die Ukraine leidet seit ihrer Unabhängigkeit unter schweren wirtschaftlichen und demografischen Problemen. Seit ihrer Unabhängigkeit sank die Einwohnerzahl um mehr als 6,25 Millionen Menschen.<ref name="demoscope" /> Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine erreichte im Jahr 2012 nur noch 69,3 % des Wertes von 1990.<ref>[http://economics.lb.ua/state/2013/01/31/187610_vvp_ukraini_dostig_lish_69_urovnya.html ВВП Украины достиг лишь 69 % от уровня 1990 года], lb.ua.</ref><br />
<br />
Über [[Kernwaffe|Atomwaffen]] verfügten nach dem Zerfall der Sowjetunion neben Russland auch drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR: die Ukraine, [[Belarus]] und [[Kasachstan]]. In der Ukraine befand sich mit insgesamt 1832 Nuklearsprengköpfen das zu diesem Zeitpunkt weltweit drittgrößte Kernwaffenarsenal. Zudem wurde das Potential von Nuklearwissenschaftlern in der Ukraine von russischer Seite auf etwa 1000 Personen eingeschätzt. Die Ukraine lieferte 1991 die meisten taktischen Atomwaffen an Russland ab, behielt jedoch die strategischen Atomwaffen und forderte für ihre Auslieferung vom Westen Geld und Sicherheitsgarantien.<ref>{{Internetquelle |autor=Lars C. Colschen |url=https://wissenschaft-und-frieden.de/artikel/die-kernwaffen-in-der-ukraine/ |titel=Die Kernwaffen in der Ukraine |werk=Wissenschaft & Frieden |datum=1994 |abruf=2022-03-21}}</ref> Sie erhielt US-Finanzhilfe und Sicherheitsgarantien auf der Basis eines trilateralen Abkommens mit [[Russland]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] im Januar 1994 ([[Budapester Memorandum]]), trat Ende 1994 dem [[Atomwaffensperrvertrag]] und dem [[Strategic Arms Reduction Treaty|Start-I]]-Vertrag bei und erklärte sich 1996 für atomwaffenfrei.<ref>Andreas Kappeler, Kleine Geschichte der Ukraine, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 179.</ref><br />
<br />
Bei der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2004|Präsidentschaftswahl 2004]] und der anschließenden Protesten, der sogenannten [[Orange Revolution|orangen Revolution]], setzte sich der westlich orientierte Präsidentschaftskandidat, [[Wiktor Juschtschenko]], gegen den von Russland unterstützten [[Wiktor Janukowytsch]] durch. Das galt vielen politischen Beobachtern als richtungsweisend für die künftige Orientierung der Ukraine. Die wichtigsten Protagonisten des orangen Lagers, Juschtschenko und [[Julija Tymoschenko]], konnten sich aber in den folgenden Jahren nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, und viele Hoffnungen der Bevölkerung blieben unerfüllt. Die Unzufriedenheit aufgrund der politischen Stagnation mündete in der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2010|Präsidentschaftswahl 2010]], bei denen der russlandfreundliche Janukowytsch ins Präsidentenamt gewählt wurde.<ref name="gerhard-simon-44936528">[[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]]: [https://www.jstor.org/stable/44936528 ''Vom Bürgerprotest für Europa zur Revolution''], Osteuropa, Vol. 64, No. 1, Im Namen des Volkes: Revolution und Reaktion, (JANUAR 2014), pp. 25-41</ref><br />
<br />
Es folgten mehrere Schritte zur Konsolidierung eines [[Autoritarismus]], welche allenfalls auf sporadischen Widerstand trafen. Die Opposition war durch die vorangegangenen Wahlen weitgehend gelähmt und die Zivilgesellschaft zu fragmentiert. Insbesondere das Verfassungsgericht wurde zum Befehlsempfänger der Präsidialadministration und verwarf die Verfassungsänderung von 2004 und deren Beschneidungen der Kompetenzen des Präsidenten. Für eine Preisreduktion von 100 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas erhielt Russland ein neues Abkommen für die Schwarzmeerflotte bis ins Jahr 2042.<ref name="gerhard-simon-44936528" /><br />
<br />
Für die [[Parlamentswahl in der Ukraine 2012|Parlamentswahlen 2012]] schränkte das Regime die Möglichkeiten der Opposition ein, Stimmenkauf und Manipulation bei der Auszählung ließen die Menschen desillusioniert zurück. Vor dem Hintergrund der vermeintlich gesicherten autoritären Präsidialherrschaft war die folgende Protestbewegung um so unerwarteter.<ref name="gerhard-simon-44936528" /><br />
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{{Siehe auch|Geschichte der Ukraine (seit 1991)|Ukraine und die Europäische Union|Strafverfahren gegen Anhänger von Julija Tymoschenko}}<br />
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=== Jüngste Vergangenheit ===<br />
Im November 2013 begannen die [[Euromaidan]] genannten Proteste, als die Unterzeichnung einer [[Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine|EU-Assoziierung]] der Ukraine unter dem Druck Russlands ausgesetzt wurde.<ref>{{Der Spiegel |ID=123879294 |Titel=Kalt, skrupellos – erfolgreich?: Mit Macht und Erpressung hat Präsident Putin die Ukraine in den Moskauer Einflussbereich zurückgeholt. Nicht sein einziger politischer Erfolg in diesem Jahr. Was treibt den Mann im Kreml? |Jahr=2013 |Nr=51 |Seiten=}}</ref> Die Proteste richteten sich auch gegen die verbreitete Korruption.<ref>Steffen Dobbert: ''Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine''. Hrsg. von Zeit Online. epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4 ([http://www.epubli.de/shop/buch/Euromaidan-ZEIT-ONLINE-Steffen-Dobbert-9783844286014/35377 E-Book]).</ref> Im Februar 2014 wurde eine Einigung erzielt, die die Rückkehr zur bis September 2010 gültigen Verfassung vorsah und die faktische Absetzung Wiktor Janukowytschs beinhaltete; dieser tauchte unter und flüchtete nach Russland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt |titel=Chronologie des Ukraine-Konflikts |werk=lpb-bw.de |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg |abruf=2022-03-03}}</ref> Die rechtliche Bewertung der Absetzung und Flucht Janukowytschs, den ein Kiewer Gericht 2019 des Hochverrats schuldig sprach, ist [[Wiktor Janukowytsch#Staats- und völkerrechtliche Aspekte der Absetzung|umstritten]].<ref>{{Internetquelle |autor=Markian Ostaptschuk |url=https://www.dw.com/de/ukraine-13-jahre-haft-f%C3%BCr-janukowitsch/a-47218784 |titel=Ukraine: 13 Jahre Haft für Janukowitsch |werk=DW.COM |datum=2019-01-24 |abruf=2022-03-03}}</ref><br />
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Am 27. Februar 2014 wurde eine [[Kabinett Jazenjuk I|Übergangsregierung]] unter [[Arsenij Jazenjuk]] gebildet. Im weiteren Verlauf annektierte Russland noch im selben Jahr völkerrechtswidrig die [[Annexion der Krim 2014|Krim]], und es kam zu [[sezessionistisch]]en Bewegungen im Osten der Ukraine, die in einem bewaffneten Konflikt eskalierten, der seither andauert. Am 15.&nbsp;Februar 2015 wurde ein [[Minsk II]] genanntes Abkommen geschlossen, das auf eine Befriedung des Konflikts in der östlichen Ukraine abzielt.<br />
<br />
In den beiden folgenden Jahren musste die Ukraine laut dem polnischen Wirtschaftswissenschaftler [[Leszek Balcerowicz]] Schocks aus dem Erbe des vormaligen Präsidenten sowie der russischen militärischen und ökonomischen Aggression (durch ein Embargo) verkraften. Die ausstehenden Reformen sollten Privatisierungen umfassen, da der Staat noch viele defizitäre Unternehmen besitze, aus denen Geld abgezweigt würde.<ref>[http://www.nzz.ch/wirtschaft/polens-reformarchitekt-balcerowicz-unser-plan-ist-kiews-letzte-chance-fuer-reformen-ld.122778 «Unser Plan ist Kiews letzte Chance für Reformen»], NZZ, 19. Oktober 2016</ref><br />
Im Frühjahr 2017 sollte nach einem Urteilsspruch des Stockholmer Schiedsgerichts die latente Drohung einer Milliardenklage seitens [[Gazprom]] entfallen, die ein Relikt des seit 2009 schwelenden [[Russisch-ukrainischer Gasstreit|russisch-ukrainischen Gasstreits]] war.<ref>[https://www.nzz.ch/wirtschaft/schiedsspruch-aus-stockholm-die-ukraine-obsiegt-im-gasstreit-gegen-russland-ld.1298670 Die Ukraine obsiegt im Gasstreit gegen Russland], NZZ, 31. Mai 2017</ref><br />
<br />
Am 26. November 2018 verhängte das ukrainische Parlament einen auf 30 Tage befristeten [[Ausnahmezustand]].<ref>[https://web.de/magazine/politik/poroschenko-ukraine-kriegsrecht-russland-schuetzen-33436722 Poroschenko will Ukraine mit Kriegsrecht gegen Russland schützen] web.de Aktualisiert am 26. November 2018, 22:34 Uhr<br />[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-parlament-erlaubt-petro-poroschenko-nur-kriegsrecht-light-a-1240738.html Krise in der Ukraine: Kriegsrecht light] Spiegel online 27. November 2018 21:09 Uhr</ref> Es reagierte damit auf die massiven Übergriffe der russischen [[Küstenwache]] auf ukrainische Schiffe sowie die Gefahr einer großflächigen Invasion durch die [[Russland|Russische Föderation]]<ref>[https://www.president.gov.ua/documents/3902018-25574 Dekret des Präsidenten der Ukraine Nr. 390/2018] vom 26. November 2018-, abgerufen am 28. November 2018 (ukrainisch)</ref> aufgrund massiver russischer Truppenkonzentrationen entlang der [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|ukrainischen Grenze]].<ref>{{Webarchiv |url=https://www.tagesschau.de/ausland/kertsch-ukraine-russland-109.html |text=Krim-Konflikt – Poroschenko warnt vor Krieg |wayback=20181127223753}}, ''tagesschau.de'', 27. November 2018; abgerufen am 27. November 2018</ref> Die Gefahr einer russischen Invasion bestand erneut seit Frühjahr 2021 aufgrund von Truppenkonzentrationen entlang der ukrainischen Grenze.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-truppen-ukraine-101.html Was Moskaus Truppenaufmarsch bezweckt], ''tagesschau.de'', 2. Dezember 2021; abgerufen am 2. Dezember 2021</ref> Wladimir Putin unterzeichnete am 21. Februar 2022 ein Dekret zur Anerkennung der Unabhängigkeit der besetzten ukrainischen Gebiete.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/putin-ordnet-entsendung-von-truppen-in-den-osten-der-ukraine-an |titel=Russland-Ukraine-Konflikt: Putin entsendet Truppen in die Ostukraine |werk=[[Die Zeit]] |datum=2022-02-21 |abruf=2022-02-21}}</ref> Nicht einmal diese Anerkennung habe die vom Westen immer wieder mit Erstaunen konstatierte Gelassenheit der Ukrainer stören können, so der ukrainische Intellektuelle [[Jurij Andruchowytsch]], jedoch die „wahnsinnige“ Rede Wladimir Putins danach. Andruchowytsch stellte darin [[Neusprech|Orwell'sche Elemente]] fest; Putin nenne Krieg Frieden, Attacke nenne er Verteidigung und seine Ideologie stamme aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. Putin, der nur geopolitisch denke, habe jeglichen Kontakt zur Realität verloren und interessiere sich weder für die realen Probleme Russlands noch für die reale Ukraine.<ref>[https://www.srf.ch/audio/tagesgespraech/juri-andruchowytsch-die-ukraine-wird-ihre-freiheit-verteidigen?id=12148767 Juri Andruchowytsch: «Die Ukraine wird ihre Freiheit verteidigen»], SRF Tagesgespräch, 23. Februar 2022</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine unter Verletzung des Gewaltverbotes der UN-Charta<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Gesellschaft für Internationales Recht |url=https://dgfir.de/ |titel=Erklärung zum russischen Angriff auf die Ukraine |werk=dgfir.de |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-25}} vgl. a. [https://verfassungsblog.de/erklarung-zum-russischen-angriff-auf-die-ukraine-statement-on-the-russian-attack-on-ukraine/ Verfassungsblog vom 24. Februar 2022]</ref> von mehreren Seiten an, sowohl aus Russland als auch von der annektierten Halbinsel Krim und aus dem Nachbarstaat Belarus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/russische-angriffe-auf-alle-landesteile-100.html |titel=Krieg in der Ukraine |titelerg=Russische Angriffe auf alle Landesteile |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref> Bilder zeigen heftige Explosionen in mehreren ukrainischen Städten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/russland-putin-offensive-konflikt-ukraine-100.html |titel=Viele Städte unter Beschuss – Krieg in der Ukraine: Der aktuelle Stand |werk=[[ZDF]] |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref><br />
Schwere Bombenangriffe und Beschuss auf ukrainische Städte treffen auch die Zivilbevölkerung, vor allem in den Städten Kiew, Charkiw, Schytomyr und Mariupol.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/schwere-bombenangriffe-auf-zivilbev%C3%B6lkerung/av-60975969 |titel=Schwere Bombenangriffe auf Zivilbevölkerung |werk=DW.COM |datum=2022-03-01 |abruf=2022-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.shz.de/deutschland-welt/ukraine-konflikt/bomben-auf-charkiw-kiew-schytomyr-die-ereignisse-der-nacht-id35665067.html?nojs=true |titel=Ukraine-Krieg Tag 7: Bomben auf Charkiw, Kiew, Schytomyr: Die Ereignisse der Nacht – |werk=shz.de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/heftiger-beschuss-auf-charkiw-und-mariupol-17847156.html |titel=141 Staaten fordern Russland zum Abzug aus der Ukraine auf |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-08}}</ref> Infolge der Angriffe verhängte der ukrainische Präsident den Kriegszustand im Land.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/ukrainischer-https://www.faz.net/aktuell/politik/heftiger-beschuss-auf-charkiw-und-mariupol-17847156.htmlpraesident-selenskyj-ruft-kriegszustand-aus |titel=Ukrainischer Präsident Selenskyj ruft Kriegszustand aus |werk=Deutschlandfunk |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref><br />
{{Siehe auch|Russisch-Ukrainischer Krieg|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Politisches System ===<br />
{{Doppeltes Bild|links|Volodymyr Zelensky Official portrait.jpg|140|Денис Шмигаль 2020 3 (cropped).jpg|142|Der [[Präsident der Ukraine|Präsident]]<br />[[Wolodymyr Selenskyj]]|Der [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsident]]<br />[[Denys Schmyhal]]}}<br />
[[Datei:Chart Constitution of Ukraine DE.svg|mini|Politisches System der Ukraine]]<br />
<br />
Die Ukraine ist nach der [[Verfassung der Ukraine]] ein [[Demokratieprinzip|demokratischer]], [[republik]]anisch, [[Sozialstaat|sozial]]- und [[rechtsstaat]]lich organisierter [[Einheitsstaat]] mit einem [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentiellen Regierungssystem]]. Von Verfassung wegen ist eine [[Gewaltenteilung]] vorgesehen. [[Staatsoberhaupt]] ist der [[Präsident der Ukraine|Präsident]], die [[Regierung]] ([[Ministerkabinett der Ukraine]]) wird von einem [[Ministerpräsident]]en geleitet. Einzig die [[Autonome Republik Krim]] hatte (und hat dies auch {{lang|Ua|''de jure''}} noch immer) davon abweichend das Recht, über eine eigene Verfassung, Regierung und teilautonome Gesetzgebung zu verfügen.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Parteien der Ukraine}}<br />
<br />
==== Verfassung ====<br />
{{Hauptartikel|Verfassung der Ukraine}}<br />
[[Datei:Filip Orliks konstitution front 1-crop.tif|mini|Die „erste Verfassung Europas“, auch [[Verfassung Pylyp Orlyks]] von 1710, die bereits die [[Gewaltenteilung]] von [[Legislative]], [[Exekutive]] und [[Judikative]] vorsah, noch vor [[Montesquieu]]s ''[[Vom Geist der Gesetze]]'' (1748). Auf sie beziehen sich Ukrainer in ihren Begründungen und Ausformungen eigener demokratischer Staatlichkeit.]]<br />
<br />
Die ''Verfassung der Ukraine'' stammt vom 28. Juni 1996 und beansprucht als [[Liste von Grundgesetzen|Staatsgrundgesetz]] höchste rechtliche Autorität. Alle Maßnahmen des Staates und seiner Einrichtungen, einschließlich der Gesetzgebung und [[Völkerrechtlicher Vertrag|völkerrechtlicher Verträge]], müssen mit ihr im Einklang stehen.<br />
<br />
Für die Auslegung der Verfassung und die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit staatlichen Handelns ist allein und ausschließlich das ''[[Verfassungsgerichtsbarkeit|Verfassungsgericht]] der Ukraine'' zuständig.<br />
<br />
Änderungen der Verfassung obliegen dem Parlament und sind in einem besonderen Verfassungsänderungsverfahren im Rahmen einer regulären gesetzgebenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Werchowna Rada zu beschließen. Sie sind als verfassungsänderndes Gesetz vom Präsidenten der Ukraine auszufertigen. Änderungen hinsichtlich der Staatsgrundsätze, der Wahlen und Referenden, sowie der Bestimmungen über die Verfassungsänderung bedürfen darüber hinaus der Zustimmung in einem [[Referendum]].<br />
<br />
Dies geschah mit dem Gesetz Nr. 2222-IV vom 8. Dezember 2004 erstmals, und beschnitt u.&nbsp;a. die damaligen Rechte des Präsidenten. Diese Änderungen wurden mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine vom 1. Oktober 2010 als verfassungswidrig verworfen und für nichtig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=122826 |titel=Summary to the Decision of the Constitutional Court of Ukraine No. 20-rp/2010 dated September 30, 2010… |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120326012947/http://www.ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=122826 |abruf=2020-03-25 |format=DOC |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/84619/ |titel=Update: Return to 1996 Constitution strengthens president, raises legal questions |werk=[[Kyiv Post]] |datum=2010-10-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110921010733/http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/84619/ |archiv-datum=2011-09-21 |abruf=2020-03-25 |sprache=en |offline=1}}</ref> Im Zuge der [[Euromaidan|Staatskrise 2013/14]] beschloss das Parlament getreu der „[[Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine]]“ am 21.&nbsp;Februar 2014 die Wiederinkraftsetzung der Änderungen von 2004. Allerdings fehlte diesem Parlamentsbeschluss zur verfassungsgemäßen Wirksamkeit die Unterschrift des damals noch amtierenden Präsidenten [[Wiktor Janukowytsch]]. Ob und, wenn ja, wann dies durch den neuen Präsidenten nachgeholt werden kann und wird, ist unklar. Bis dahin gilt die Verfassung in ihrer Urfassung von 1996 fort.<br />
<br />
;Verfassungsorgane<br />
* [[Präsident der Ukraine]]<br />
* [[Werchowna Rada|Parlament]]<br />
* [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinett]]<br />
* Verfassungsgericht<br />
* Generalstaatsanwalt (siehe auch [[Liste der Generalstaatsanwälte der Ukraine]])<br />
* [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine]]<br />
<br />
==== Präsident ====<br />
{{Hauptartikel|Präsident der Ukraine}}<br />
[[Datei:Маріїнський палац в Києві (cropped).jpg|mini|Zeremonieller [[Marienpalast|Präsidentenpalast]] in Kiew]]<br />
<br />
Der [[Präsident der Ukraine]] (ukrainisch {{lang|uk|Президент України|President Ukrajiny}}) ist [[Staatsoberhaupt]] und vertritt den Staat der Ukraine nach innen wie nach außen [[völkerrecht]]lich. Er soll die [[territoriale Integrität]] und Souveränität der Ukraine wahren und steht an der Spitze der Exekutive.<br />
<br />
Die Aufgaben des Präsidenten umfassen:<br />
* die Ernennung des [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidenten]] mit Zustimmung des [[Werchowna Rada|Parlaments]] sowie der Minister, der diplomatischen Vertreter des Landes, zwei Drittel der Mitglieder des Verfassungsgerichts und der [[Nationalbank der Ukraine|Zentralbank]], sowie den Generalstaatsanwalt,<br />
* [[Ausfertigung (Rechtsverkehr)|Ausfertigung]] der Gesetze des Parlaments mit der Möglichkeit eines [[Vetorecht|Vetos]] gegen Beschlüsse des Parlaments,<br />
* Recht zur Aufhebung von Maßnahmen der Regierung und Bestimmung des Zuschnitts der Ministerien,<br />
* Ausübung des [[Gnadenrecht]]s für die gesamte Ukraine,<br />
* Errichtung oder Auflösung von Gerichten und Gerichtszweigen,<br />
* Vorsitz des [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine]]<br />
* Oberbefehl über die [[Streitkräfte der Ukraine]], Verhängung des Kriegsrechts sowie Ausrufung der Generalmobilmachung im Spannungs- oder Kriegsfall,<br />
* vorzeitige Auflösung des Parlaments,<br />
* Verordnungen und [[Dekret]]e an die Einrichtungen der Exekutive, einschließlich des [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinetts]].<br />
<br />
Eine Delegation dieser Befugnisse ist ausdrücklich ausgeschlossen. Beraten wird der Präsident vom „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine“.<br />
<br />
Der Präsident wird für eine Amtszeit von fünf Jahren in direkter Wahl durch das Staatsvolk der Ukraine gewählt. Dabei darf ein Kandidat nicht mehr als zwei Amtszeiten hintereinander das Amt ausfüllen. Wählbar ist, wer mindestens 35&nbsp;Jahre alt ist, die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, [[Aktives Wahlrecht|aktiv wahlberechtigt]] ist und seit mindestens 10 Jahren in der Ukraine lebt.<br />
<br />
Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ist durch eigenen Rücktritt, Feststellung der gesundheitsbedingten Amtsunfähigkeit, ein förmliches [[Amtsenthebungsverfahren]] oder den Tod des Amtsinhabers möglich.<br />
<br />
==== Parlament ====<br />
{{Hauptartikel|Werchowna Rada}}<br />
[[Datei:Petro Poroshenko on Day of Constitution of Ukraine 2016-06-28 16.jpg|mini|[[Werchowna Rada]]]]<br />
<br />
Die ''[[Werchowna Rada]]'' (ukrainisch {{lang|uk|Верховна Рада|Oberster Rat}}) ist das [[Einkammerparlament|unikameralistische Parlament]] der Ukraine. Es übt die alleinige legislative Gewalt des Staates aus. Es wird für eine Legislaturperiode von fünf Jahren vom Staatsvolk der Ukraine direkt gewählt, wobei Wahltermin und -verfahren vom scheidenden Parlament bestimmt werden. Abgeordnete der Rada genießen rechtliche Immunität für die Dauer der Legislaturperiode und dürfen während ihrer Zeit als Abgeordnete kein (anderes) Amt innerhalb der Ukraine ausüben, insbesondere nicht der Exekutive angehören. Die Rada kann außer durch Ablauf der Legislaturperiode nur im Ausnahmefall vom Präsidenten der Ukraine aufgelöst werden, wobei in diesem Falle unverzüglich Neuwahlen anzusetzen sind. Die Werchowna Rada wird von einem aus ihrer Mitte gewählten Präsidenten der Werchowna Rada geleitet und vertreten.<br />
<br />
Zu den Befugnissen des Parlaments zählen:<br />
* die Gesetzgebung,<br />
* der Beschluss über Verfassungsänderungen,<br />
* Beschluss des Staatshaushalts,<br />
* Beschluss zum Abhalten eines Referendums,<br />
* Zustimmung zur Ernennung des Ministerpräsidenten und der übrigen vom Präsidenten ernannten Beamten, sowie und Misstrauensanträge gegen diese,<br />
* Beschluss über die Rahmenbedingungen der Innen- und Außenpolitik von Ministerkabinett und Präsident,<br />
* Aufstellung der Streitkräfte der Ukraine,<br />
* Beschluss über den Kriegsfall und Kriegserklärungen,<br />
* parlamentarische Kontrolle des Präsidenten und des Ministerkabinetts,<br />
* Auflösung der Werchowna Rada der Autonomen Republik Krim, sofern dies durch das Verfassungsgericht der Ukraine wegen verfassungswidrigen Verhaltens bestimmt wurde,<br />
* die Amtsenthebung des Präsidenten.<br />
<br />
==== Regierung ====<br />
Die Regierung der Ukraine wird vom [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinett]] (ukrainisch {{lang|uk|Кабінет Міністрів України|Kabinet Ministriv Ukrajiny}}, „Kabinett der Minister der Ukraine“) wahrgenommen. Dieses setzt sich aus dem [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidenten]] (ukrainisch {{lang|uk|Прем'єр-міністр України|Prem’er Ministr Ukrajiny}}, „Premierminister der Ukraine“), dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten, drei weiteren Vize-Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Ersterer wird vom Präsidenten der Ukraine mit Zustimmung der [[Werchowna Rada]] ernannt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom Präsidenten ernannt. Die Amtszeit des Kabinetts ist an die Amtszeit des Ministerpräsidenten gebunden. Die Werchowna Rada kann gegen den Ministerpräsidenten ein Misstrauensvotum abgeben mit der Folge, dass dieser und mit ihm das gesamte Kabinett durch den Präsidenten aus dem Amt zu entlassen sind. Das Ministerkabinett ist durch seine doppelseitige Ernennung und Entlassung für seine Arbeit auf Mehrheiten in der Werchowna Rada ebenso angewiesen wie auf die Unterstützung des Präsidenten.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ministerkabinett der Ukraine}}<br />
<br />
Zuletzt war die Regierung unter Ministerpräsident [[Mykola Asarow]] von der [[Partei der Regionen]] auf die Unterstützung der [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistischen Partei]] und unabhängiger Abgeordneter angewiesen. Asarow wurde noch von Janukowytsch auf dessen Rücktrittsersuchen vom 28. Januar 2014<ref>[http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247006635&cat_id=244314975 ''Mykola Azarov resigns from the position of the Prime Minister of Ukraine''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref> hin vor der Werchowna Rada entlassen. Mit den Regierungsgeschäften bis zur Ernennung einer neuen Regierung wurde der bisherige Erste Vize-Ministerpräsident [[Serhij Arbusow]], ebenfalls von der Partei der Regionen, kommissarisch bestimmt.<ref>[http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247008594&cat_id=244314975 ''Mykola Azarov introduces Serhiy Arbuzov as acting Prime Minister''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Am 22.&nbsp;Februar 2014 bestimmte die Werchowna Rada, ihn als geschäftsführenden Ministerpräsidenten zu entlassen und die Leitung des Ministerkabinetts bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten auf den [[Parlamentspräsident]]en der Werchowna Rada, [[Oleksandr Turtschynow]] von der [[Allukrainische Vereinigung „Vaterland“|Vaterlandspartei]] zu übertragen.<ref>[http://iportal.rada.gov.ua/en/news/News/News/88480.html ''Plenary Meeting of the Fourth Session of the Verkhovna Rada of Ukraine of the Seventh Convocation on Saturday, February 22, 2014''] Pressemitteilung auf der Website der Werchowna Rada, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Vom 27.&nbsp;Februar 2014 bis zum 2.&nbsp;Dezember 2014 war die [[Kabinett Jazenjuk I|Regierung Jazenjuk]] im Amt, deren angebotener Rücktritt vom Parlament verworfen wurde.<ref>englische Fassung: [http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247059301&cat_id=244314975 ''Prime Minister of Ukraine and composition of Government appointed''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref><ref>[http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5126428/regierung-tritt-geschlossen-zurueck.html Regierung tritt geschlossen zurück]; auf n24 vom 24. Juli 2014.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=AFP |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/ukrainischer-regierungschef-jazenjuk-bleibt-doch-im-amt |titel=Anti-Terror-Operation: Ukraine führt 1,5 Prozent Kriegssteuer auf Einkommen ein |werk=Zeit Online |datum=2014-07-31 |abruf=2015-12-12}}</ref> Vom 2.&nbsp;Dezember 2014 bis zum 14.&nbsp;April 2016 regierte eine [[Kabinett Jazenjuk II|Koalitionsregierung]] unter dem im Amt bestätigten Ministerpräsidenten [[Arsenij Jazenjuk]], die sich nach der [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|Parlamentswahl Ende Oktober]] gebildet hatte.<ref name="Zweites Kabinett">[http://ukraine-nachrichten.de/zweite-kabinett-arsenij-jazenjuk_4155_politik Zweites Kabinett Jazenjuk] auf Ukraine-Nachrichten vom 2. Dezember 2014.</ref> Sie wurde am 14.&nbsp;April 2016 nach Rücktritt Jazenjuks durch das [[Kabinett Hrojsman]], eine von [[Wolodymyr Hrojsman]] gebildete Koalitionsregierung, abgelöst. Nach der vorgezogenen [[Parlamentswahl in der Ukraine 2019]] trat die Werchowna Rada am 29.&nbsp;August 2019 erstmals zusammen und wählte [[Oleksij Hontscharuk]] zum neuen Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.dw.com/de/das-ist-der-neue-regierungschef-der-ukraine/a-50215318 Das ist der neue Regierungschef der Ukraine] auf [[Deutsche Welle]] vom 29. August 2019; abgerufen am 29. August 2019</ref> Nachdem das Parlament am 4.&nbsp;März 2020 ein Rücktrittsgesuch von Oleksij Hontscharuk angenommen hatte, wählte es am selben Tag [[Denys Schmyhal]] zum neuen Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.dw.com/de/ukraine-bekommt-neuen-ministerpr%C3%A4sidenten/a-52642133 Ukraine bekommt neuen Ministerpräsidenten] auf [[Deutsche Welle]] vom 4. März 2020; abgerufen am 4. März 2020</ref><br />
<br />
==== Wahlen und politische Parteien ====<br />
Für die Organisation und Durchführung der Präsidenten- und Parlamentswahlen, der Kommunalwahlen und Referenden ist die [[Zentrale Wahlkommission der Ukraine]], eine Behörde mit Sitz in [[Kiew]] zuständig. Die 15 Mitglieder der Kommission werden für den Zeitraum von 7 Jahren von der Werchowna Rada gewählt und vom Staatspräsidenten ernannt. Seit 2011 gilt für die Parlamentswahlen ein sogenanntes [[Grabenwahlsystem]].<br />
<br />
Die Landschaft der [[Liste der politischen Parteien in der Ukraine|politischen Parteien in der Ukraine]] befindet sich im Umbruch, neue Parteien entstehen, ältere schließen sich zusammen oder ändern ihre Namen. Somit ist die ukrainische Politik teils stärker durch die Kontinuität von einzelnen Spitzenpolitikern in wechselnden Konstellationen als durch einzelne Gruppierungen geprägt; die Wahlen von [[Parlamentswahl in der Ukraine 2012|2012]], [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|2014]] und [[Parlamentswahl in der Ukraine 2019|2019]] zeigten je sehr unterschiedliche Ergebnisse. Als wichtiges Kriterium zur politischen Einordnung der Parteien zählt vor allem auch ihre Position gegenüber der [[Europäische Union|EU]] beziehungsweise gegenüber [[Russland]].<br />
<br />
Die Regionalwahlen 2020 zeigten eine Stärkung der Autonomie aufgrund der Dezentralisierungsreformen der Ukraine ab 2014 sowie [[Föderalismus|föderaler]] finanzieller Unabhängigkeit. Auf lokaler Ebene gegründete politische Parteien waren bei den Bürgermeisterwahlen erfolgreich und nicht länger auf die Unterstützung nationaler Parteien angewiesen.<ref>[https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/winners-and-losers-of-ukraines-local-elections/ Winners and losers of Ukraine’s local elections], 2. November 2020</ref><br />
<br />
Im März 2022 verbot Präsident Selenskyj eine Reihe prorussischer Parteien, darunter zwei im Parlament vertretenen Parteien, ''[[Oppositionsplattform – Für das Leben]]'' und ''[[Oppositionsblock]]'', weil deren Arbeit auf Spaltung oder Kollaboration abziele. Das Verbot solle so lange bestehen bleiben, wie in der Ukraine das [[Ausnahmezustand#Ukraine|Kriegsrecht]] gilt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-sicherheitsrat-verbietet-arbeit-prorussischer-parteien-a-e1591b8e-da89-48fb-9db4-a9b5aa39d188 |titel=Größte Oppositionspartei betroffen: Ukraine verbietet prorussische Parteien |werk=spiegel.de |datum=2022-03-20 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
=== Politische Indizes ===<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Von [[Nichtregierungsorganisation]]en herausgegebene politische Indizes<br />
!Name des Index!!Indexwert!!Weltweiter Rang!!Interpretationshilfe!!Jahr<br />
|-<br />
|[[Fragile States Index]]||style="text-align:right"|69,8 <small>von 120</small>||style="text-align:right"|91 <small>von 179</small>||Stabilität des Landes: Warnung<br /><small>0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://fragilestatesindex.org/country-data/ |titel=Fragile States Index: Global Data |hrsg= [[Fund for Peace]] |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Demokratieindex]]||style="text-align:right"|5,57 <small>von 10</small>||style="text-align:right"|86 <small>von 167</small>||Hybridregime<br /><small>0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://infographics.economist.com/2022/democracy-index-2021/index.html |titel=The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index |hrsg=[[The Economist]] Intelligence Unit |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Freedom House#„Freedom in the World“|Freedom in the World Index]]||style="text-align:right"|61 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|—||Freiheitsstatus: teilweise frei<br /><small>0 = unfrei / 100 = frei</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/countries/freedom-world/scores |titel=Countries and Territories |hrsg=[[Freedom House]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Rangliste der Pressefreiheit]]||style="text-align:right"|55,8 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|106 <small>von 180</small>||Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit<br /><small>100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.org/en/index |titel=2022 World Press Freedom Index |hrsg=[[Reporter ohne Grenzen]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Korruptionswahrnehmungsindex]] (CPI)||style="text-align:right"|32 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|122 <small>von 180</small>||0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://www.transparency.de/cpi/cpi-2021/cpi-2021-tabellarische-rangliste/ |titel=CPI 2021: Tabellarische Rangliste |hrsg= [[Transparency International]] Deutschland e.&nbsp;V. |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|}<br />
<br />
=== Verwaltungsgliederung ===<br />
{{Hauptartikel|Verwaltungsgliederung der Ukraine}}<br />
{{Imagemap Ukraine1|Ukraine, administrative divisions - de - colored.svg|mini|350px|Überblick über die Verwaltungsgliederung der Ukraine}}<br />
<br />
==== Oblaste (Verwaltungsregionen) ====<br />
Die Ukraine ist in 24 [[Oblast]]e (ukr. ''область'', Bezirke, wörtl. ''Gebiete''), die [[Autonome Republik Krim]] und zwei Städte mit Sonderstatus, Kiew und [[Sewastopol]], gegliedert.<br />
<br />
{| class="toptextcells"<br />
|-<br />
|style="width:250px;"|<br />
# [[Oblast Tscherkassy]]<br />
# [[Oblast Tschernihiw]]<br />
# [[Oblast Tscherniwzi]]<br />
# [[Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
# [[Oblast Donezk]]<br />
# [[Oblast Iwano-Frankiwsk]]<br />
# [[Oblast Charkiw]]<br />
# [[Oblast Cherson]]<br />
# [[Oblast Chmelnyzkyj]]<br />
|<br />
# <li value="10">[[Oblast Kirowohrad]]</li><br />
# [[Oblast Kiew]]<br />
# [[Kiew|Stadt Kiew]]<br />
# [[Autonome Republik Krim]]<br />
# [[Oblast Luhansk]]<br />
# [[Oblast Lwiw]]<br />
# [[Oblast Mykolajiw]]<br />
# [[Oblast Odessa]]<br />
# [[Oblast Poltawa]]<br />
|<br />
# <li value="19">[[Oblast Riwne]]</li><br />
# [[Oblast Sumy]]<br />
# [[Oblast Ternopil]]<br />
# [[Oblast Winnyzja]]<br />
# [[Oblast Wolyn]]<br />
# [[Oblast Transkarpatien]]<br />
# [[Oblast Saporischschja]]<br />
# [[Sewastopol|Stadt Sewastopol]]<br />
# [[Oblast Schytomyr]]<br />
|}<br />
<br />
Die Autonome Republik Krim (ukrainisch {{lang|uk|Автономна Республіка Крим}}), zu Zeiten der UdSSR offiziell Oblast Krim, ist geographisch gesehen die Krimhalbinsel ohne die verwaltungsmäßig eigenständige Stadt Sewastopol und hat als Hauptstadt [[Simferopol]].<br />
<br />
Seit der [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim]] durch [[Russische Föderation|Russland]] im Jahr 2014 kann die Regierung in Kiew keine [[Gebietshoheit]] mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol ausüben.<br />
<br />
Die Ukraine ist ein [[Einheitsstaat]], die Oblaste und Kommunen hatten lange Zeit nur sehr wenig Befugnisse. Am 28. Juni 2014 gab der ukrainische Präsident Poroschenko bekannt, dass es eine Verfassungsreform geben und die Macht dezentralisiert werden soll. Die Kommunen sollen deutlich mehr Befugnisse haben und ein Teil der Steuern bei den Oblasten verbleiben.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-praesident-petro-poroschenko-will-verfassungsreform-a-978105.html Ukraine: Präsident Poroschenko kündigt Verfassungsreform an.]</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Oblaste der Ukraine|Liste der Rajone der Ukraine}}<br />
<br />
==== Größte Städte ====<br />
Der größten Städte in der Ukraine sind (Stand 2017):<ref>[https://www.citypopulation.de/Ukraine-Cities.html Ukraine: Provinces and Major Cities]</ref><br />
<br />
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Rang<br />
!Name<br />
! Name<br /><small>ukrainisch (kyrillisch)</small><br />
! Einwohner<br />
|-<br />
| {{0}}1. ||style="text-align:left;"| [[Kiew]] (Kyjiw) ||style="text-align:left;"| Київ || 2.925.760<br />
|-<br />
| {{0}}2. ||style="text-align:left;"| [[Charkiw]] ||style="text-align:left;"| Харків || 1.439.036<br />
|-<br />
| {{0}}3. ||style="text-align:left;"| [[Odessa]] ||style="text-align:left;"| Одеса || 1.010.783<br />
|-<br />
| {{0}}4. ||style="text-align:left;"| [[Dnipro]] ||style="text-align:left;"| Дніпро || {{0|0.}}976.525<br />
|-<br />
| {{0}}5. ||style="text-align:left;"| [[Donezk]] ||style="text-align:left;"| Донецьк || {{0|0.}}927.201<br />
|-<br />
| {{0}}6. ||style="text-align:left;"| [[Saporischschja]] ||style="text-align:left;"| Запоріжжя || {{0|0.}}750.685<br />
|-<br />
| {{0}}7. ||style="text-align:left;"| [[Lwiw]] (Lemberg) ||style="text-align:left;"| Львів || {{0|0.}}727.968<br />
|-<br />
| {{0}}8. ||style="text-align:left;"| [[Krywyj Rih]] ||style="text-align:left;"| Кривий Ріг || {{0|0.}}636.294<br />
|-<br />
| {{0}}9. ||style="text-align:left;"| [[Mykolajiw]] ||style="text-align:left;"| Миколаїв || {{0|0.}}490.762<br />
|-<br />
| 10. ||style="text-align:left;"| [[Mariupol]] ||style="text-align:left;"| Маріуполь || {{0|0.}}449.498<br />
|-<br />
| 11. ||style="text-align:left;"| [[Sewastopol]] ||style="text-align:left;"| Севастополь || {{0|0.}}382.878<br />
|-<br />
| 12. ||style="text-align:left;"| [[Luhansk]] ||style="text-align:left;"| Луганськ || {{0|0.}}413.370<br />
|-<br />
| 13. ||style="text-align:left;"| [[Winnyzja]] ||style="text-align:left;"| Вінниця || {{0|0.}}372.672<br />
|-<br />
| 14. ||style="text-align:left;"| [[Simferopol]] ||style="text-align:left;"| Сімферополь || {{0|0.}}341.155<br />
|-<br />
| 15. ||style="text-align:left;"| [[Makijiwka]] ||style="text-align:left;"| Макіївка || {{0|0.}}347.376<br />
|}<br />
{{Siehe auch|Liste der Städte in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Außenpolitik ===<br />
[[Datei:Diplomatic missions of Ukraine.png|mini|300px|Staaten mit Botschaft oder Konsulat der Ukraine]]<br />
<br />
Die ukrainische Außenpolitik in den ersten Jahren der staatlichen Unabhängigkeit wurde von ukrainischen Politikern als „multivektoral“ bezeichnet und dabei von politischen Beobachtern im Ausland oft als uneinheitlich wahrgenommen. Einerseits strebte die Ukraine eine Annäherung an [[NATO]] und [[Europäische Union|EU]] an, andererseits waren gute Beziehungen zum großen Nachbarn Russland für das Land von elementarer Bedeutung.<ref>{{Literatur |Hrsg=Heiko Pleines. Forschungsstelle Osteuropa, Bremen |Titel=Die Ukraine zwischen Ost und West. Außenpolitische und kulturelle Orientierungen |Sammelwerk=Arbeitspapiere und Materialien |Band=99 |Datum=2008-10 |Online={{Webarchiv |url=http://www.laender-analysen.de/pages/arbeitspapiere/fsoAP99.pdf |text=online |wayback=20121010222332}} |Format=PDF |KBytes=1200}}</ref> Erst Präsident Wiktor Juschtschenko erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2005 die Westorientierung und damit verbunden die Mitgliedschaft des Landes in der EU zu seinem politischen Ziel.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-wir-betrachten-uns-als-europaeer-1212775.html |titel=Ukraine. „Wir betrachten uns als Europäer.“ |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2005-01-02 |abruf=2020-03-25}}</ref> Als sich in den folgenden Jahren immer deutlicher abzeichnete, dass für die Ukraine zu der Zeit keine realistische Beitrittsperspektive zur EU bestand, bemühte sich Juschtschenko im Jahr 2008 um einen raschen Beitritt zur NATO.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/interview-mit-viktor-juschtschenko-in-der-nato-wuerden-wir-uns-sicherer-fuehlen-1.184035 ''Interview mit Viktor Juschtschenko: „In der Nato würden wir uns sicherer fühlen.“'']</ref> Trotz der Unterstützung der USA<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-bush-wirbt-fuer-nato-beitritt-kiews-1.296430 ''Ukraine. Bush wirbt für Nato-Beitritt Kiews.'']</ref> wurde auf der Bukarester [[Nordatlantikrat|NATO-Ratstagung]] im April 2008 kein formaler Beschluss über einen sofortigen Beitrittsstatus für die Ukraine gefasst, was letztlich einer Ablehnung des Beitrittswunsches gleichkam.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,545090,00.html ''Bündnis-Gipfel: Nato-Chef bemüht sich um Schadensbegrenzung.'']</ref><br />
<br />
Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 sprachen sich die vier führenden Kandidaten Wiktor Janukowytsch, Julija Tymoschenko, [[Serhij Tihipko]] und Arsenij Jazenjuk für die Einführung „europäischer Standards“ in der Ukraine aus. Sie standen damit alle für eine schrittweise Annäherung an die EU und gleichzeitige strategische und gutnachbarschaftliche Beziehungen mit Russland.<ref name="kas.de/wf/de/33.19184">Nico Lange: [http://www.kas.de/wf/de/33.19184/ ''Nach den Präsidentschaftswahlen: Wie die Ukrainische Demokratie konsolidieren?''] In: ''[[Konrad-Adenauer-Stiftung|KAS]]-Auslandsinformationen'', 4/2010.</ref><br />
<br />
Der neu gewählte Präsident Janukowytsch erklärte nach seinem Amtsantritt im Februar 2010, die Ukraine wolle ein blockfreies Land sein und verstehe sich als „eine Brücke zwischen Russland und der EU“. Einer NATO-Mitgliedschaft erteilte er eine klare Absage.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/international/janukowitsch-kuendigt-west-kurs-an/3378564.html ''Ukraine: Janukowitsch kündigt West-Kurs an.'']</ref> Janukowytsch hielt ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU zurück und versuchte sich enger an [[Russland]] zu binden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-abkommen-auf-eis-putin-bringt-ukraine-auf-ost-kurs-a-934875.html |titel=EU-Abkommen auf Eis: Putin bringt Ukraine auf Ost-Kurs |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2013-11-21 |abruf=2016-05-01}}</ref><br />
Am 8. Juni 2017 hatte das ukrainische Parlament die NATO-Mitgliedschaft wieder als außenpolitisches Ziel bestimmt.<ref>NZZ, 9. Juni 2017, Seite 2; 276 Abgeordnete stimmten dafür, nötig waren 226 Stimmen.</ref> Der [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|ukrainisch-russische ''Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft'']] wurde am 1. Juni 1997 unterzeichnet, jedoch erst im April 1999 von den Parlamenten ratifiziert. Er sollte gemäß ukrainischen Verlautbarungen im September 2018 beim Auslaufen am 1. April 2019 von der Ukraine nicht verlängert werden.<ref>NZZ, 26. September 2018, Seite 2.</ref><br />
<br />
Im Februar 2019 wurde das Ziel eines NATO- sowie eines EU-Beitritts in der Verfassung festgeschrieben.<ref name="EU und NATO" /><br />
<br />
{{Siehe auch|Deutsch-ukrainische Beziehungen}}<br />
<br />
==== Geopolitische Bedeutung der Ukraine ====<br />
<br />
===== Die Ukraine in der US-Geostrategie von Zbigniew Brzeziński =====<br />
[[Zbigniew Brzeziński]] präsentierte 1997 in seinem Werk [[Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft|''Die einzige Weltmacht'']] eine Geostrategie für die USA. Die Strategie zielte darauf ab, zunächst die globale Vormachtstellung der USA vor einem möglichen [[Eurasien|eurasischen]] Gegengewicht zu sichern und auf lange Sicht eine neue kooperative globale Ordnung zu etablieren.<ref name=":9">{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=40 |Sprache=en |Zitat=In brief, for the United States, Eurasian geostrategy involves the purposeful management of geostrategically dynamic states and the careful handling of geopolitically catalytic states, in keeping with the twin interests of America in the short-term preservation of its unique global power and in the long-run transformation of it into increasingly institutionalized global cooperation. To put it in a terminology that hearkens back to the more brutal age of ancient empires, the three grand imperatives of imperial geostrategy are to prevent collusion and maintain security dependence among the vassals, to keep tributaries pliant and protected, and to keep the barbarians from coming together.}}</ref> Laut Brzeziński kam es darauf an, wichtige geostrategische Akteure in Eurasien zu bestimmen und diese im US-Interesse zu handhaben.<ref name=":9" /> Er hielt die Russische Föderation für einen bedeutenden Akteur in Eurasien.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1977 |Seiten=44 |Sprache=en |Zitat=Russia, it hardly needs saying, remains a major geostrategic player, in spite of its weakened state and probably prolonged malaise. Its very presence impacts massively on the newly independent states within the vast Eurasian space of the former Soviet Union. It entertains ambitious geopolitical objectives, which it increasingly proclaims openly. Once it has recovered its strength, it will also impact significantly on its western and eastern neighbors. Moreover, Russia has still to make its fundamental geostrategic choice regarding its relationship with America: is it a friend or foe? It may well feel that it has major options on the Eurasian continent in that regard. Much depends on how its internal politics evolve and especially on whether Russia becomes a European democracy or a Eurasian empire again. In any case, it clearly remains a player, even though it has lost some of its 'pieces,' as well as some key spaces on the Eurasian chessboard.}}</ref> Er betrachtete die Ukraine als [[Geopolitik|geopolitischen]] „Dreh- und Angelpunkt“,<br />
<br />
{{Zitat<br />
|Text=[…] weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Rußland kein eurasisches Reich mehr. […] Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Rußland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen.<br />
|Autor=Zbigniew Brzezinski<br />
|Quelle=Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft.<br />
|ref=<ref>Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Aus dem Amerikanischen von Angelika Beck. Beltz Quadriga Verlag, Weinheim, Berlin 1997; S. 74–75</ref>}}<br />
<br />
Die USA sollten darauf hinarbeiten, dass die Russische Föderation nicht imperialistisch agiert, sondern sich wandelt und sich schließlich für die USA und Europa entscheidet, auch wenn die [[NATO]] und die [[Europäische Union]] expandieren.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=118-120 |Sprache=en}}</ref> Um die Russische Föderation dazu zu bringen, sollte der Westen einerseits versuchen, enger mit der Russischen Föderation zu kooperieren, und andererseits die neuen post-sowjetischen Staaten unterstützen.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=120-121 |Sprache=en}}</ref> Brzeziński schätzte, der Westen werde zwischen 2005 und 2015 damit beginnen können, auch die Ukraine schrittweise in die NATO und in die EU zu integrieren.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=121 |Sprache=en |Zitat=Most important, however, is Ukraine. As the EU and NATO expand, Ukraine will eventually be in the position to choose whether it wishes to be part of either organization. It is likely that, in order to reinforce its separate status, Ukraine will wish to join both, once they border upon it and once its own internal transformation begins to qualify it for membership. Although that will take time, it is not too early for the West – while further enhancing its economic and security ties with Kiev – to begin pointing to the decade 2005–2015 as a reasonable time frame for the initiation of Ukraine's progressive inclusion, thereby reducing the risk that the Ukrainians may fear that Europe's expansion will halt on the Polish-Ukrainian border.}}</ref> Er rechnete damit, dass die Russische Föderation diesen Schritt nur schwer akzeptieren wird. Allerdings erblickte er darin den Prüfstein, ob die Russische Föderation sich neu bestimmt und sich für Europa oder für eine eurasische Außenseiterrolle entscheidet.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=121-122 |Sprache=en |Zitat=Russia, despite its protestations, is likely to acquiesce in the expansion of NATO in 1999 to include several Central European countries, because the cultural and social gap between Russia and Central Europe has widened so much since the fall of communism. By contrast, Russia will find it incomparably harder to acquiesce in Ukraine's accession to NATO, for to do so would be to acknowledge that Ukraine's destiny is no longer organically linked to Russia's. Yet if Ukraine is to survive as an independent state, it will have to become part of Central Europe rather than Eurasia, and if it is to be part of Central Europe, then it will have to partake fully of Central Europe's links to NATO and the European Union. Russia's acceptance of these links would then define Russia's own decision to be also truly a part of Europe. Russia's refusal would be tantamount to the rejection of Europe in favor of a solitary 'Eurasian' identity and existence.}}</ref> Sollte der Westen keine guten Beziehungen zur Russischen Föderation eingehen können, so empfahl Brzeziński, dass der Westen auch dann die Ukraine in seine Bündnisse eingliedern sollte, um einen gefährlichen russischen Imperialismus einzudämmen.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=202-203 |Sprache=en |Zitat=A clear choice by Russia in favor of the European option over the imperial one will be more likely if America successfully pursues the second imperative strand of its strategy toward Russia: namely, reinforcing the prevailing geopolitical pluralism in the post-Soviet space. Such reinforcement will serve to discourage any imperial temptations. A postimperial and Europe-oriented Russia should actually view American efforts to that end as helpful in consolidating regional stability and in reducing the possibility of conflicts along its new, potentially unstable southern frontiers. But the policy of consolidating geopolitical pluralism should not be conditioned on the existence of a good relationship with Russia. Rather, it is also important insurance in case such a good relationship fails to develop, as it creates impediments to the reemergence of any truly threatening Russian imperial policy.}}</ref><br />
<br />
===== Stromintegration in die Europäische Union =====<br />
Im Jahr 2000 begannen die Europäische Union und die Russische Föderation einen Dialog darüber, das [[Europäisches Verbundsystem|kontinentaleuropäische Netz]] und das [[IPS/UPS|IPS/UPS-Netz]] miteinander zu verbinden, um einen gemeinsamen Energieraum von [[Wladiwostok]] bis [[Lissabon]] zu schaffen.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=22 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publications/products/studien/2021S14_Geopolitik_Strom.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Allerdings scheiterte dieses Projekt aus mehreren Gründen.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=22-23 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Stattdessen konkurrierten die Europäische Union und die Russische Föderation um osteuropäische Staaten, wie im Falle der Ukraine.<br />
<br />
Einerseits wurden 2008 die politischen Beziehungen zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation sehr schlecht, so dass sie den Transit russischen Stroms durch ukrainisches Territorium gefährdeten. Andererseits arbeiteten die Europäische Union und die Ukraine seit 2005 darauf hin, die Ukraine in europäische Energiemärkte bzw. -systeme zu integrieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=24–25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> 2017 bestimmten Vertreter von [[ENTSO-E]], des ukrainischen Netzbetreibers [[Ukrenergo]] und von moldawischer Seite Moldelectrica technische Schritte, um das ukrainische Stromnetz mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Vor dem Hintergrund russischer Aggressionen, der [[Energiesicherheit]] Europas und des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]] sicherten die USA und die Bundesrepublik Deutschland 2021 zu, der Ukraine dabei zu helfen, ihren grünen Energie-Sektor auszubauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.state.gov/joint-statement-of-the-united-states-and-germany-on-support-for-ukraine-european-energy-security-and-our-climate-goals/ |titel=Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals |hrsg=U.S.-Department of State |datum=2021-07-21 |abruf=2022-07-31 |zitat=As part of the U.S.-Germany Climate and Energy Partnership, we have decided to establish a pillar to support the energy transitions in emerging economies. This pillar will include a focus on supporting Ukraine and other countries in Central and Eastern Europe. These efforts will not only contribute to the fight against climate change but will support European energy security by reducing demand for Russian energy.<br />
In line with these efforts, Germany commits to establish and administer a Green Fund for Ukraine to support Ukraine’s energy transition, energy efficiency, and energy security. Germany and the United States will endeavor to promote and support investments of at least $1 billion in the Green Fund for Ukraine, including from third parties such as private-sector entities.}}</ref> In diesem Zusammenhang versprach die Bundesrepublik Deutschland auch, die Ukraine bei der Synchronisierung zu unterstützen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.state.gov/joint-statement-of-the-united-states-and-germany-on-support-for-ukraine-european-energy-security-and-our-climate-goals/ |titel=Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals |hrsg=U.S.-Department of State |datum=2021-07-21 |abruf=2022-07-31 |zitat=In addition, Germany will continue to support bilateral energy projects with Ukraine, especially in the field of renewables and energy efficiency, as well as coal transition support, including the appointment of a special envoy with dedicated funding of $70 million. Germany is also ready to launch a Ukraine Resilience Package to support Ukraine’s energy security. This will include efforts to safeguard and increase the capacity for reverse flows of gas to Ukraine, with the aim of shielding Ukraine completely from potential future attempts by Russia to cut gas supplies to the country. It will also include technical assistance for Ukraine’s integration into the European electricity grid, building on and in coordination with the ongoing work by the EU and the U.S. Agency for International Development.}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Regierung unter [[Denys Schmyhal]] strebte an, 2021/22 das ukrainische vom russischen Stromnetz zu lösen und bis 2023 mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.<ref name="Feldhaus3">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31}}</ref> Die ukrainische Seite erwartete davon höhere Energiesicherheit, geringere Kosten und Treibhausgasemissionen sowie eine tiefere Verbindung mit der Europäischen Union.<ref name="Feldhaus3" /> Mit Blick auf das Ziel, Europa bis 2050 [[Klimaneutralität|klimaneutral]] zu machen, betrachtete die Europäische Union die Ukraine als möglichen Anbieter von [[Ökostrom]] und Wasserstoff.<ref name="Feldhaus6">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31 |Zitat=Der Anspruch der EU-Kommission, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, ist auch aus Sicht der EU ein starkes Argument für eine Synchronisierung und weitreichende Integration. Die Ukraine könnte eines der Schlüsselländer auch für die deutsche Wirtschaft werden, die von Energieimporten abhängig ist. Wind, Sonne, Biomasse, Wasser und ausgedehnte Flächen sind reichlich vorhanden, was die Ukraine zur attraktiven Quelle für grünen Strom und Wasserstoff macht.}}</ref><br />
<br />
Die geplante Synchronisierung war geopolitisch brisant. Sie implizierte die Zunahme des europäischen bzw. die Abnahme des russischen Einflusses.<ref name="Feldhaus5">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31}}</ref> Zudem war die Stromversorgung der Ukraine in mehreren Hinsichten von Energieträgern aus der Russischen Föderation abhängig und somit anfällig für russische Gegenreaktionen.<ref name="Feldhaus5" /> Des Weiteren hatte die Russische Föderation 2014 die Krim annektiert und in das russische Stromnetz integriert.<ref name=":7">{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31 |Zitat=Noch deutlicher sind die geopolitischen Auswirkungen in der Ostukraine und auf der Krim: Die Separatistengebiete sind vorübergehend von ukrainischer Seite abgekoppelt und werden durch Russland mit Strom versorgt. Vom russischen Kertsch aus wurden vier 220-kV Leitungen auf die Krim gebaut, und die Strombrücke wurde im Beisein Präsident Putins im Mai 2016 eröffnet.}}</ref> Ebenso waren die sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] mit dem russischen Stromnetz verbunden.<ref name=":7" /> Schließlich war es brisant, parallel zum ukrainischen auch das Netz der [[Republik Moldau]] mit dem kontinentaleuropäischen Netz verbinden zu wollen.<ref name=":8">{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Seiten=25–26 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Das russische Unternehmen [[Inter RAO UES|Inter RAO]] besaß nämlich einen Kraftwerkspark in [[Transnistrien]], der mit russischem Gas betrieben wurde. Er versorgte einen großen Teil der Republik Moldau mit Strom und leitete Strom auch zur Ukraine. Die Russische Föderation forderte von der Republik Moldau, Schulden für russisches Gas in Höhe von etwa sieben Milliarden US-Dollar zu begleichen.<ref name=":8" /><br />
<br />
==== Mitgliedschaften ====<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center; float:left; margin-right:3em;"<br />
|+ Die Ukraine ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:<br />
|-<br />
! style="width:60%"| Organisation !! Beitritt / Austritt<br />
|-<br />
| {{Flagge|UNO|v=250|a=&nbsp;(Gründungsmitglied){{FN|1}}}}|| 24. Oktober 1945<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|UNESCO}} || 12. Mai 1954<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|IAEO|a=1}} || 1957<ref>[[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]]: [http://www.iaea.org/About/Policy/MemberStates/ ''List of IAEA Member States''.] Abgerufen am 17.&nbsp;Januar 2011.</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|GUS|v=250|a={{FN|2}}}} || 1991–2014 (2018)<br />
|-<br />
| {{Flagge|OSZE|v=250|a=1}} || 30. Januar 1992<br />
|-<br />
| {{Flagge|IKPO-L|v=250}} || 1992<br />
|-<br />
| {{Flagge|IOC|v=250|a=1}} || September&nbsp;1993<ref>National Olympic Committee of Ukraine: {{Internetquelle |url=http://noc-ukr.org/en/about/history/ |titel=The history of the NOC of Ukraine |werk=NOC of Ukraine |datum=2016 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|Europarat|v=250}} || 1995<br />
|-<br />
| {{Flagge|GUAM|v=250|a=1}} || 10. Oktober 1997<br />
|-<br />
| {{Flagge|WTO|v=250|a=1}} || 16. Mai 2008<ref>[[Welthandelsorganisation|WTO]]: [http://www.wto.org/english/news_e/news08_e/acc_ukraine_apr08_e.htm ''Ukraine to join WTO on 16 May 2008''.] Abgerufen am 17. Januar 2011.</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|IKRK|v=250|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|ITU|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|IWF|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|WHO|a=1}} ||<br />
|}<br />
{{FNZ|1|Obwohl die damalige Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil der [[Sowjetunion]] kein souveräner Staat war, erhielt sie 1945 den vollen Status unter den 51 Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen, wie die damals ebenfalls nicht unabhängigen [[Philippinen]], [[Indien]] und die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]].<ref>[https://www.unric.org/de/aufbau-der-uno/89 ''Die Entwicklung der Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, 1945–2011''.] Webseite des Regionalen Informationszentrums der Vereinten Nationen für Westeuropa, abgerufen am 2. März 2017</ref>}}<br />
<br />
<br />
{{FNZ|2|Zwar gründete die Ukraine mit Russland und Belarus gemeinsam die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] (GUS), ratifizierte deren Statut aber nicht und wurde deshalb nie Vollmitglied, sondern war lediglich „Teilnehmerstaat“.<ref>[https://www.lawmix.ru/law_project/17641 ''ЗАКЛЮЧЕНИЕ Комитета по делам СНГ и связям с соотечественниками от 05.03.2003 n 66 „НА СОГЛАШЕНИЕ ПО ВОПРОСАМ, СВЯЗАННЫМ С ВОССТАНОВЛЕНИЕМ ПРАВ ДЕПОРТИРОВАННЫХ ЛИЦ, НАЦИОНАЛЬНЫХ МЕНЬШИНСТВ И НАРОДОВ“'']. Auf lawmix.ru, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref> Der ehemaligen [[Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft|Wirtschaftsunion des Staatenbundes]] war sie lediglich assoziiert und deren 2015 gegründeter Nachfolgeorganisation, der [[Eurasische Wirtschaftsunion|Eurasischen Wirtschaftsunion]], trat sie nicht mehr bei. Auch war die Ukraine nicht Mitglied des im [[Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit|Vertrag von Taschkent geschlossenen Militärbündnisses]]. Nichtsdestoweniger hatte der damalige ukrainische Ministerpräsident [[Leonid Kutschma]] vom 29. Januar 2003 bis zum 16. September 2004, als ihn der damalige russische Ministerpräsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] ablöste,<ref>[http://cis.minsk.by/reestr/ru/index.html#reestr/view/text?doc=1615 ''Решение о прекращении действия решений Совета глав государств Содружества Независимых Государств'']. Auf cis.minsk.by, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref> den GUS-Vorsitz inne.<ref>[http://cis.minsk.by/reestr/ru/index.html#reestr/view/text?doc=1371 ''Решение о прекращении действия решений Совета глав государств Содружества Независимых Государств'']. Auf cis.minsk.by, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref><ref name="bpbukrges">[http://www.bpb.de/25087/ukraine-gespalten-zwischen-ost-und-west?p=all ''Ukraine – gespalten zwischen Ost und West'']. Am 20. Mai 2007 auf bpb.de</ref> Nach der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation reagierte der [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine]] im Mai 2014 mit dem Beschluss des Austritts des Landes aus der GUS,<ref>{{Webarchiv |url=http://old.nrcu.gov.ua/de/475/566355/ |text=''Ukraine beginnt mit Austritt aus GUS'' |wayback=20161024040403}}, [[UA:Ukrajinske radio|NRCU]], 27. Mai 2014.</ref> dieser wurde letztlich nicht vollzogen.<ref>Thomas Kunze, Thomas Vogel: ''Das Ende des Imperiums: Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde''. Christoph Links Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-894-3. S. 112 ([https://books.google.de/books?id=6wWECwAAQBAJ&pg=PA112 Auszugsweise online]. Auf books.google.de, abgerufen am 23. Oktober 2016)</ref> Stattdessen erfolgte der faktische Ausschluss aus dem Staatenbund zum 1. Januar 2015 durch einen [[Ukas]] des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Freihandel mit der Ukraine aufkündigte.<ref>Jan Matti Dollbaum: [http://www.dekoder.org/de/gnose/gemeinschaft-unabhaengiger-staaten ''Gemeinschaft Unabhängiger Staaten'']. Am 2. Februar 2016 auf dekoder.org</ref> Schließlich schied die Ukraine 2018 aus Protest gegen die russische Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim aus der GUS aus.<ref>[https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/177006/gemeinschaft-unabhaengiger-staaten-gus Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)] auf der Website der [[Bundeszentrale für politische Bildung]]; abgerufen am 18. Oktober 2021</ref>}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Zusammenarbeit mit der EU ====<br />
{{Hauptartikel|Ukraine und die Europäische Union}}<br />
[[Datei:Graduates in tertiary education-thousands.jpg|mini|Die Ukraine belegte 2007 den 4. Platz in Europa bei der Zahl der Menschen mit hohem Bildungsabschluss ([[Tertiärer Bildungsbereich]]) und lag hinter Russland, Großbritannien und Frankreich.]]<br />
[[Datei:2012 Ukraine Population Pyramid.jpg|mini|[[Altersstruktur]] der Ukraine des [[International Futures|International-Futures]]-Programms (2012)]]<br />
[[Datei:Universität Kiew.jpg|mini|Die [[Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew|Universität Kiew]] ist eine der wichtigsten Ausbildungsinstitutionen der Ukraine.]]<br />
<br />
Die Europäische Union hat im Dezember 2004 einen „Aktionsplan“ für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen ihrer sogenannten „Nachbarschaftspolitik“ gebilligt. Als Prioritäten werden im Aktionsplan unter anderem folgende Punkte genannt:<br />
* Förderung des Beitritts der Ukraine zur [[Welthandelsorganisation]] (WTO); stetiger Abbau von Hemmnissen im bilateralen Handel.<br />
* Ukrainische Gesetze, Normen und Standards werden schrittweise an die der EU angeglichen.<br />
* Verhandlungen über Beschäftigungsfragen, zum Beispiel Möglichkeiten für Bürger der Ukraine, in der EU zu arbeiten.<br />
* Verhandlungen über Erleichterungen bei der Erteilung von Reisevisa.<br />
* Erfüllung der Vereinbarungen zwischen der EU und der Ukraine über die Schließung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl.<br />
* Verbesserung des Investitionsklimas, unter anderem durch Herstellung [[diskriminierung]]sfreier, transparenter Wirtschaftsbedingungen, [[Bürokratie]]abbau sowie Bekämpfung von [[Korruption]], [[Menschenhandel]], [[Folter]] und [[Rassismus]].<br />
<br />
[[Benita Ferrero-Waldner]], [[EU-Kommissar]]in für auswärtige Beziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, nannte darüber hinaus folgende Maßnahmen, um die Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine zu stärken:<br />
* Die Einfuhr von Textilien und Stahl aus der Ukraine soll erleichtert werden.<br />
* Die Vergabe von Krediten der [[Europäische Investitionsbank|Europäischen Investitionsbank]] an die Ukraine soll erleichtert werden.<br />
* Die Finanzhilfen für eine Angleichung des ukrainischen Rechtssystems an das Rechtssystem der EU sollen erhöht werden.<br />
* In den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen.<br />
Grundlagen der Beziehungen der Ukraine zur EU sind:<br />
* das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (in Kraft seit 1.&nbsp;März 1998),<br />
* die vom Europäischen Rat am 14.&nbsp;Dezember 1999 in Helsinki verabschiedete „Gemeinsame Strategie EU-Ukraine“,<br />
* das von der EU-Kommission im März 2003 vorgelegte und von den EU-Mitgliedstaaten gebilligte Konzept für eine „Europäische Nachbarschaftspolitik“ („Größeres Europa – Nachbarschaft: ein neuer Rahmen für die Beziehungen der EU zu ihren östlichen und südlichen Nachbarn“).<br />
<br />
Seit 1994 leistet die EU außerdem im Rahmen des [[TACIS]]-Programms Beratungs- und Ausstattungshilfe in der Ukraine. Deutschland hat einen Anteil von fast 30 % an der Finanzierung dieses Programms.<br />
<br />
Ziel der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ der EU ist lediglich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Nachbarstaaten, die durch „Aktionspläne“ konkretisiert wird. Für osteuropäische Nachbarstaaten wurde bisher neben dem Aktionsplan für die Ukraine im Dezember 2004 auch ein Aktionsplan für das Nachbarland [[Republik Moldau|Moldau]] beschlossen.<br />
<br />
Im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll den Nachbarstaaten langfristig eine Beteiligung am [[EU-Binnenmarkt]] und an einigen Gemeinschaftsprogrammen eröffnet werden. Eine Beitrittsperspektive, so EU-Kommissarin Ferrero-Waldner in einem Interview mit der Deutschen Welle am 21.&nbsp;Januar 2005, eröffnet die Nachbarschaftspolitik nicht.<br />
<br />
Demgegenüber hat der frühere ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wiederholt betont, beispielsweise am 25.&nbsp;Januar 2005 vor dem [[Europarat]] in [[Straßburg]], er strebe als „strategisches Ziel“ einen Beitritt der Ukraine zur EU an.<br />
<br />
Seit Anfang 2008 verhandelte die Ukraine mit der EU über ein Assoziierungsabkommen. Diese Verhandlungen verliefen bis zum Ende von Janukowytschs Amtszeit erfolglos.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/politik/ukraine-will-sich-nicht-auf-eu-festlegen-id7657836.html |titel=Ukraine will sich nicht auf EU festlegen |werk=[[Funke Mediengruppe#Online|derwesten.de]] |datum=2013-02-25 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Am 28. Juni 2014 unterzeichnete die EU mit der Ukraine<ref>[http://eeas.europa.eu/ukraine/assoagreement/assoagreement-2013_en.htm EU-Ukraine Association Agreement – the complete texts] European External Action Service (eeas.europa.eu).</ref> den wirtschaftlichen Teil eines Assoziierungsabkommen, der auch ein [[Freihandelsabkommen]] beinhaltet. Der politische Teil des Abkommens wurde bereits im März 2014 unterzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/gipfel-in-bruessel-eu-setzt-russland-ultimatum-1.2019617 |titel=EU setzt Russland Ultimatum |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2014-06-27 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Im Herbst 2018 stimmte das ukrainische Parlament für die Verankerung des Ziels des EU-Beitritts in der Verfassung. Das Verfassungsgericht sollte die Änderung danach prüfen, zu einem Zeitpunkt, als in der Bevölkerung gemäß Umfragen 58 Prozent der Befragten mit diesem Ziel übereinstimmten.<ref>''Ukraine treibt Pläne für EU-Mitgliedschaft voran.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung.'' 21. September 2018, S. 2.</ref> Am 7. Februar wurde dieses Ziel, zusammen mit jenem des [[NATO]]-Beitritts, festgeschrieben.<ref name="EU und NATO">{{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/international/ukraine-beitritt-zu-eu-und-nato-nun-als-ziel-in-der-verfassung-ld.1458=069 |titel=Ukraine schreibt Beitritt zur EU und Nato als Ziel in die Verfassung |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2019-02-07 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
=== Sicherheitspolitik ===<br />
==== Justiz und Polizei ====<br />
[[Datei:Kyiv Patrol Police Oath Ceremony, July 4, 2015 (19219263170).jpg|mini|Ukrainische Polizisten in Kiew]]<br />
<br />
Die Rechtsprechung ist den Gerichten der Ukraine anvertraut. Sie sind zwar von Verfassungs wegen formal unabhängig, praktisch ist die Trennung zwischen Rechtsprechung und Politik und Wirtschaftsinteressen aber nur schwach ausgeprägt.<ref>[http://books.google.com/books?id=no8DVsJg-c8C&pg=PA10&dq=judicial+Ukraine&hl=nl&ei=TP9jTZWYA8WcOpuE2K0N&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEYQ6AEwBzg8#v=onepage&q=judicial%20Ukraine&f=false ''The Ukraine Competitiveness Report 2008''] von Margareta Drzeniek Hanouz und Thierry Geiger. In: [[World Economic Forum]], 2008, ISBN 978-92-95044-05-0 (S. 50).</ref> Die Rechtsprechung der Ukraine gilt als sehr korruptionsanfällig.<ref>[https://web.archive.org/web/20120502175931/http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/72013/ ''Battle looming over new law on judiciary and judge status''], erschienen in: [[Kyiv Post]]vom 4. Juli 2010.</ref> Es besteht im Grundsatz ein Einheitsprinzip hinsichtlich der Einteilung der Rechtsprechungsgewalt: Die Gerichte sind grundsätzlich für alle gerichtlichen Verfahren zuständig, unabhängig von der zu behandelnden Materie. Die Gerichtsbarkeit verfügt über vier Instanzen: Lokalgerichte, Regionalgerichte, Berufungsgerichte und dem Obersten Gerichtshof der Ukraine als Revisionsgericht. Außer bei den Lokalgerichten bestehen eigene Kammern für Verwaltungs- und Handelssachen.<br />
<br />
Die Verfassungsgerichtsbarkeit wird vom ''Verfassungsgericht der Ukraine'' (ukrainisch {{lang|uk|Конституційний Суд України|Konstitycijnyj Sud Ukraijny}}) wahrgenommen. Dieses hat die alleinige Verwerfungskompetenz für Gesetze, entscheidet über die Auslegung der Verfassung und wirkt bei der Amtsenthebung des Präsidenten und der Auflösung des Lokalparlaments der Krim mit.<br />
<br />
Für die Strafverfolgung ist ein (politischer) Generalstaatsanwalt (ukrainisch {{lang|uk|Генеральний прокурор України|Heneralyj Prokuror Ukraijny}}) nach sowjetischem Vorbild zuständig, der den lokalen Staatsanwälten vorsteht. Seine Kompetenzen sind unmittelbar von der Verfassung bestimmt.<br />
<br />
Sowohl die ukrainische Polizei (früher „Miliz“ genannt)<ref>Michael König: ''Korrupt, vernachlässigt, desertiert.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 18. April 2014 ([http://www.sueddeutsche.de/politik/polizei-in-der-ukraine-korrupt-vernachlaessigt-desertiert-1.1939323 sueddeutsche.de]).</ref> als auch die Justiz<ref>''Unsere Richter sind unglaublich korrupt.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 20. Oktober 2015; ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/arsenij-jazenjuk-im-interview-13863497.html faz.net]) abgerufen am 11. November 2015.</ref> gelten als korrupt. Im Juni 2014 beschloss die EU, eine 40 Mitarbeiter umfassende Mission zur Durchsetzung des Rechts und zur Unterstützung der ukrainischen Polizei nach Kiew zu entsenden.<ref>[[Europäischer Rat]], Presseerklärung vom 23. Juni 2014, online: [http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/EN/foraff/143344.pdf consilium.europa.eu] (PDF).</ref><br />
[[Datei:Emblem of the Central Election Commission of Ukraine.png|mini|hochkant=0.5|Emblem der Zentralen Wahlkommission]]<br />
<br />
==== Militär und Kriegszustand ====<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Streitkräfte}}<br />
[[Datei:Т-64БВ 1.jpg|mini|Kampfpanzer [[T-64]]BV der Ukrainischen Streitkräfte]]<br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|Ukrainischen Streitkräfte]] (ukrainisch {{lang|uk|Збройні сили України|Sukhoputni Viys’ka ZSU}}) hatten 2005 mit ca. 618&nbsp;Millionen US-Dollar einen der kleinsten Militäretats in Europa, insbesondere bezogen auf die Truppenstärke von 191.000 aktiven [[Soldat]]en sowie einer Million [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]]. Zwischenzeitlich ist der [[Verteidigungsetat]] auf 4,88 Mrd. USD angestiegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.globalfirepower.com/defense-spending-budget.asp |titel=Defense Budget by Country |abruf=2014-04-25 |kommentar=Stand 2013, auf Platz 40 zwischen Belgien und der Schweiz}}</ref> Die Ausrüstung ist meist noch sowjetischen Ursprungs.<br />
<br />
Die Streitkräfte gliedern sich in das [[Heer]] mit einer Mannstärke von ca. 88.500, [[Luftstreitkräfte|Luftwaffe]] mit einer Stärke von ca. 51.500 Mann und [[Marine]], die über ca. 17.500 Soldaten, davon 3.000 [[Marineinfanterie|Marineinfanteristen]] verfügt.<br />
<br />
Des Weiteren gibt es noch 39.900 Mann in den Truppen des [[Innenministerium der Ukraine|Innenministeriums]], 45.000 Mann ukrainischer Grenzschutz (einschließlich 14.000 Mann [[Küstenwache]]) und über 9.500 Mann für die [[Staatlicher Dienst für Notfallsituationen|Zivilverteidigung und Katastropheneinsätze]].<br />
<br />
Der [[Wehrdienst]] ist für Männer gesetzliche Pflicht, die mit Vollendung des 18. Lebensjahrs einsetzt, und dauert insgesamt neun Monate. Die Abschaffung der [[Wehrpflicht]] und der Übergang zu einer Berufsarmee sollte 2014 erfolgen.<ref name="NRCU 1">{{Internetquelle |url=http://www.nrcu.gov.ua/de/475/540312/ |titel=Ukraine nimmt von Wehrpflicht Abschied |hrsg=nrcu.gov.ua |datum=2013-08-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140306105437/http://www.nrcu.gov.ua/de/475/540312 |archiv-datum=2014-03-06 |abruf=2014-05-04 |offline=1}}</ref> Auf Grund der {{" |Text=Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes}} müssen ab Mai 2014 Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wieder ihren Wehrdienst leisten.<ref name="ORF 1">{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2228345/2228314/ |titel=Kiew führt wieder Wehrpflicht ein |hrsg=[[Österreichischer Rundfunk|ORF]] |datum=2014-05-01 |abruf=2014-05-04}}</ref> Im Juli 2018 erklärte der Präsident, die Ukraine gäbe sechs Prozent des Bruttoinlandproduktes für ihre Verteidigung aus aufgrund des [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Krieges in der Ostukraine]].<ref>Fred Kempe: [https://www.youtube.com/watch?v=Nq5XSI-5oM0 A Conversation with Giorgi Margvelashwili and Petro Poroshenko] Minute 4:20</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] hat nach in der Nacht zum 24. Februar 2022 erfolgten [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine]] durch Truppen der [[Russland|Russischen Föderation]] den Kriegszustand sowie das Kriegsrecht ausgerufen.<ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/russland-hat-mit-einem-einmarsch-in-die-ukraine-begonnen-100.html WDR.de – Nachrichten – Russland hat mit einem Einmarsch in die Ukraine begonnen]</ref><br />
<br />
=== Staatshaushalt ===<br />
Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 31,6&nbsp;Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 29,8 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsdefizit]] in Höhe von 6,5 % des [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP).<ref name="CIA">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/up.html ''The World Factbook.'']{{Toter Link |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/up.html |date=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Betrug die [[Staatsverschuldung]] im Jahr 2009 35,1&nbsp;Mrd. US-Dollar oder 30,0 % des BIP<ref name="CIA" /> erhöhte sich diese in den 2010er Jahren auf über 70 % des BIP, ehe sie in den ersten Jahren des 2020er Jahrzehnts auf unter 50 % des BIP gesenkt werden konnte.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ukraine-die-kornkammer-europas-101.html |titel=Wie die Kriegsgefahr die Wirtschaft der Ukraine belastet |abruf=2022-02-15}}</ref><br />
<br />
Die [[Auslandsverschuldung]] sank in den Jahren vor 2022 von über 100 Prozent des BIP auf knapp über 50 Prozent.<ref name=":0" /><br />
<br />
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:<br />
* [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:<ref name="Fischer">''Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten.'' Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.<!-- Seite ??? --></ref> 6,9 %<br />
* [[Bildungssystem|Bildung]]:<ref name="CIA" /> 6,3 %<br />
* [[Militär]]:<ref name="CIA" /> 1,4 % (2005)<br />
<br />
Bis zum Jahr 2014 stieg die Verschuldung der Ukraine gegenüber dem Ausland auf ca. 80&nbsp;Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Januar 2015 lag immer noch kein konsistenter Haushaltsplan für das laufende Jahr vor. In einem im Januar 2015 veröffentlichten Plan<ref>{{Literatur |Autor=George Soros |Titel=A New Policy to Rescue Ukraine |Sammelwerk=[[The New York Review of Books]] |Datum=2015-01-05 |Online=[http://www.nybooks.com/articles/2015/02/05/new-policy-rescue-ukraine/ nybooks.com] |Abruf=2018-04-13}}</ref> sollte, wenn Russland einen früher gewährten Kredit in Höhe von 3&nbsp;Milliarden Euro an die Ukraine wegen Verletzung der Vertragsbedingungen, in denen eine Verschuldungsobergrenze von 60 Prozent des BIP festgeschrieben war, fällig stelle, der [[Paris Club]] diese Zahlungsverpflichtung übernehmen, um einen generellen [[Vertragsverletzung|Default]] und einen Kapitalverlust privater Gläubiger zu verhindern. Die zur Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs der Ukraine notwendigen Sofortzahlungen, die vom [[IWF]] auf 15&nbsp;Milliarden Dollar geschätzt werden, seien bei weitem nicht ausreichend.<ref>Kritisch zu diesem „Flächenbombardement der Ukraine mit Geld“, das ein „[[Moral Hazard]]“ für verantwortungslose Politiker darstelle, siehe Leonid Bershidsky: [http://www.bloombergview.com/articles/2015-01-08/soross-terrible-plan-to-throw-money-at-ukraine Leonid Bershidsky: ''Soros’ Terrible Plan to Throw Money at Ukraine'' Bloomberg] 8. Januar 2015.</ref> Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsausfälle verhandelte [[George Soros]], dessen Fonds stark in der Ukraine investiert ist, in Kiew am 13. Januar 2015 mit Politikern und Parlamentariern u.&nbsp;a. über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Absicherung privater Investoren.<ref>[http://uatoday.tv/society/american-billionaire-george-soros-meets-ukrainian-mps-402350.html Ukraine Today] 13. Januar 2015.</ref><br />
<br />
=== Menschenrechte ===<br />
{{Hauptartikel|Menschenrechte in der Ukraine}}<br />
<br />
[[Amnesty International]] kritisiert die Polizeigewalt in der Ukraine. Die Menschenrechtsorganisation dokumentierte Folter durch Würgen und Stromschläge sowie die Vergewaltigung einer Frau durch Polizeibeamte.<ref>{{Internetquelle |url=http://amnesty.de/2013/7/11/stoppt-die-polizeigewalt-der-ukraine |titel=Stoppt die Polizeigewalt in der Ukraine |hrsg=[[Amnesty International]] |datum=2013-07-11 |abruf=2020-03-25}}</ref> Außerdem seien Gefängniszellen überfüllt, es sei kaum medizinische Versorgung vorhanden, und die hygienischen Bedingungen seien mangelhaft. Zahlreiche Menschen würden willkürlich verhaftet, insbesondere Asylsuchende, die des Öfteren von der Polizei diskriminiert würden.<ref>[http://www.amnesty.de/2012/5/23/die-menschenrechtslage-der-ukraine amnesty.de].</ref> [[Human Rights Watch]] kritisiert die Verurteilung der früheren Ministerpräsidentin [[Julija Tymoschenko]] und fordert eine Untersuchung von mutmaßlichen Misshandlungen im Gefängnis.<ref>[http://www.hrw.org/de/news/2012/05/01/ukraine-mutma-liche-misshandlung-timoschenkos-untersuchen hrw.org].</ref><br />
<br />
Im Ukrainekonflikt ab 2014 warf Amnesty International sowohl den [[Volksmiliz (Ukraine)|bewaffneten Separatisten in der Ostukraine]] als auch Regierungssoldaten „gravierende Menschenrechtsverletzungen“ vor. Aktivisten, Demonstranten und Geiseln, die einer der Konfliktparteien in die Hände gerieten, seien misshandelt worden. Laut Amnesty International nahmen vor allem die Separatisten zahlreiche Geiseln, die „oft brutal geschlagen und gefoltert“ wurden. Es sei von Hunderten Entführungen in der Ostukraine auszugehen. Opfer seien oftmals Zivilisten. Die Erpressung von Lösegeld sei ebenfalls ein Motiv der separatistischen Gruppen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/amnesty-ukraine-100.html |text=tagesschau.de |wayback=20140712035209}}</ref> Die Vereinten Nationen kritisierte die Menschenrechtslage sowohl unter der ukrainischen Regierung als auch in den Separatistengebieten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/un-kritisiert-ukraine-fuer-die-lage-der-menschenrechte-14268033.html |titel=Ukraine: Folter und Missbrauch auf beiden Seiten |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |datum=2016-06-03 |abruf=2017-12-04}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ausstehenden Reformen zur Verbesserung der Rechtsstaatlichkeit hatte der [[Internationaler Währungsfonds|IWF]] 2017 Hilfskredite eingestellt. Dank der Marktöffnung konnte die frühere notorische Korruption beim Gashandel ausgetrocknet werden. Der Missbrauch von Banken durch Oligarchen war durch die Notenbank, welche die Hälfte aller Banken geschlossen hatte, eingeschränkt worden, womit gemäß [[Ivan Mikloš]] die noch nicht privatisierten Staatsbetriebe den größten Herd von Korruption darstellten. Ein neues Steuerrückerstattungs-System verringerte die Korruptionsmöglichkeiten von Beamten.<ref>[https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-der-ukraine-koennen-sich-oligarchen-nicht-mehr-so-leicht-bereichern-ld.1353087 Vier Jahre nach dem Euromaidan-Umsturz: So steht es um die Korruption in der Ukraine], NZZ, 1. Februar 2018</ref> Durch Betrug beim Zoll verliere der Staat zudem mehrere Milliarden Dollar Einnahmen pro Jahr.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/korruption-die-raubritter-vom-zoll-1.4082159 Die Raubritter vom Zoll], Süddeutsche, 5. August 2018</ref><br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
[[Datei:GDP PPP Poland.svg|lang=de|mini|Wachstumdynamik des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] nach [[Kaufkraftparität|KKP]].]]<br />
[[Datei:GDP PPP per capita CIS.svg|lang=de|mini|BIP pro Kopf (KKP-basiert) in US-Dollar]]<br />
[[Datei:GDP real growth rate Ukraine.png|mini|Wachstumsraten des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] seit 1990 – mit den großen Ausschlägen 1994 und 2009]]<br />
<br />
Die wichtigsten Außenhandelspartner waren im Jahr 2019 [[Russland]] (9,0 %), [[Volksrepublik China]] (8,0 %), [[Deutschland]] (6,0 %), [[Polen]] (6,0 %) die [[Türkei]] (5,0 %) und [[Italien]] (5,0 %).<ref name=":0" /> Im Jahr 2007 waren die wichtigsten Außenhandelspartner Russland (21,1 %), Deutschland (8,0 %), die Türkei (6,9 %), Italien (6,3 %), gefolgt von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] (4,0 %), [[Turkmenistan]] (3,8 %), Polen (3,4 %) und der Volksrepublik China (3,3 %).<ref name="aa-info">[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Ukraine/Bilateral.html auswaertiges-amt.de.]</ref><br />
<br />
Die wichtigsten Exportgüter der Ukraine sind Nahrungsmittel (vor allem [[Getreide]] ([[Weizen]])), [[Metallurgie]]produkte (vor allem gewalzter [[Stahl]], [[Eisen]]) und [[chemische Produkte]]. Mit einem [[Außenhandel]]<nowiki />santeil von mehr als 40 Prozent ist die [[Europäische Union]] der größte Handelspartner der Ukraine. Aus den EU-Staaten importiert die Ukraine vor allem Maschinen, Chemikalien und Industriegüter.<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Republik Zypern|Zypern]] und Deutschland waren die größten Direktinvestoren für das Jahr 2008, von insgesamt 36,5&nbsp;Milliarden US-Dollar entfielen auf Zypern 8,3&nbsp;Milliarden und auf Deutschland 6,8&nbsp;Milliarden (Stand 1.&nbsp;Juli 2008).<ref name="aa-info" /><br />
[[Datei:Ukrainian salary map.png|mini|Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen (Stand 2008).]]<br />
<br />
Im Jahr 2011 hatte die Ukraine mit Russland ein [[Freihandelsabkommen]] geschlossen, das per 1. Januar 2016 von Russland aufgehoben wurde. Grund war gemäß russischen Angaben das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der EU.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.tagesschau.de/ausland/russland-ukraine-freihandel-101.html |text=Reaktion auf Kiews Annäherung an EU – Putin stoppt Freihandel mit Ukraine |wayback=20151217211031}}, ''tagesschau.de'', 16. Dezember 2015.</ref><ref>[http://publication.pravo.gov.ru/Document/View/0001201512160035 Erlass des Präsidenten der Russischen Föderation von 16. Dezember 2015 № 628 „über die Aussetzung des Vertrags über die Freihandelszone der Russischen Föderation mit der Ukraine“], Russische Regierung 16. Dezember 2016.</ref><br />
<br />
Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegte die Ukraine Platz 83 von 140 Ländern (Stand 2018).<ref>{{Literatur |Titel=Country/Economy Profiles |Sammelwerk=Global Competitiveness Index 2017–2018 |Online=http://reports.weforum.org/global-competitiveness-index-2017-2018/countryeconomy-profiles/?doing_wp_cron=1512376132.0631270408630371093750#economy=UKR |Abruf=2017-12-04}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegte das Land 2018 Platz 150 von 180 Ländern.<ref>[http://www.heritage.org/index/ranking heritage.org]</ref><br />
<br />
Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei 9,2 %. 2014 arbeiteten 5,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 26,5 % in der Industrie und 67,8 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wurde für 2017 auf 18 Millionen geschätzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2129.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=2022-08-18 |abruf=2018-08-06}}</ref><br />
<br />
=== Lebensstandard ===<br />
[[Datei:1,000,000 Karbovantsiv (1995 obverse).jpg|mini|1&nbsp;Mio. Kupon-Karbowanez entsprachen 1995 9,72&nbsp;DM]]<br />
<br />
Das [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] zählt Ukraine zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung.<ref name="HDI" /><br />
<br />
In der Ukraine bestehen große soziale Unterschiede und ein großer Teil der 45,4&nbsp;Millionen Ukrainer lebt in bescheidenen materiellen Verhältnissen oder in Armut. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hat bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten Stundenlohn und mit 17,6 % die mit Abstand niedrigste [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]] aller europäischen Hauptstädte (Stand 2012).<ref>''Ein Kaufkraftvergleich rund um die Welt'', UBS/CIO Wealth Management Research, 46 S., September 2012.</ref> Innerhalb des Landes ist das Gehalt tendenziell höher, je östlicher die Region liegt – mit der Spitze in der [[Oblast Donezk]] und dem Schlusslicht [[Oblast Ternopil]] im Westen.<ref>[http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/Ukraine-Gehalt-Unterschiede ''Reicher Osten, armer Westen'' vom 27. Februar 2014 (abgerufen am 16. April 2014).]</ref><br />
<br />
Viele Einwohner auf dem Land betreiben [[Subsistenzwirtschaft]], da Löhne und Rente verspätet und unvollständig ausbezahlt wurden und das Lohnniveau mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mithalten konnte. 1992 wurde eine Übergangswährung (''Kupon-[[Karbowanez]]''/''купоно-карбованець'') eingeführt, die wegen der wirtschaftlichen Krise in dieser Zeit unter einer [[Hyperinflation]] zu leiden hatte. So war der mittlere Jahreskurs 1992 135&nbsp;Kupons für 1&nbsp;[[Deutsche Mark]], 1995 gab es für 1&nbsp;DM 102.886&nbsp;Kupons.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bank.gov.ua/Fin_ryn/KURS_MID/kurs_92-95.htm |text=Kurs des Karbowanez |wayback=20081022230128}}</ref> 1996 wurde der Karbowanez durch die [[Hrywnja]] abgelöst.<br />
<br />
=== Wirtschaftliche Entwicklung ===<br />
<br />
==== Transformation ====<br />
Schon in der ukrainischen Teilrepublik der [[Sowjetunion|UdSSR]] gab es [[Privatwirtschaft|privatwirtschaftliche]] Akteure. Allerdings agierten sie illegal in der [[Schattenwirtschaft]].<ref name=":102">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=54 |Sprache=en}}</ref> Ende der 1980er Jahre erlaubte der Staat kleine private Unternehmen und Genossenschaften.<ref name=":17" /> 1990 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz über die wirtschaftliche Autonomie der ukrainischen Republik. Es umfasste Privatbesitz wie auch Wettbewerb und legte das Fundament für die [[Privatisierung]] der Volkswirtschaft in den 1990er Jahren.<ref name=":103">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=55 |Sprache=en}}</ref><br />
<br />
Während der Staat im Jahre 1991 einen Anteil von 100 % am Bruttoinlandsprodukt hatte, sank dieser Wert und lag 2020 bei unter 10 %.<ref name=":104">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=53 |Sprache=en}}</ref> Bis 2005 wurden ca. 85 % der staatlichen Wohnungen (ca. 5,9 Millionen Einheiten) privatisiert.<ref name=":105">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=81 |Sprache=en}}</ref> Zwar privatisierte der Staat bereits in den 1990er Jahren Agrarland, aber 2001 beschränkte er den Handel damit. Erst 2020 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, dass den Bodeneigentümern vollere Rechte einräumte und den Handel mit ukrainischem Agrarland legalisierte (Siehe auch: [[#Aneignung von Agrarland|Aneignung von Agrarland]]).<ref name=":106">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=83-84 |Sprache=en}}</ref> Bis 1999 wurden fast alle kleinen Unternehmen des Staates bzw. der Kommunen privatisiert.<ref name=":107">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=71 |Sprache=en}}</ref> Dennoch besaß der Staat im Jahr 2020 über 3.300 Unternehmen, was im internationalen Vergleich sehr hoch war.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[OECD]] |Titel=OECD Review of the Corporate Governance of State-Owned Enterprises – Ukraine |Datum=2021 |Seiten=27–28 |Fundstelle=S. 27 unten, S. 28 oben |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/corporate/SOE-Review-Ukraine.pdf |Format=PDF |KBytes=4380 |Abruf=2022-08-06}}</ref> Unter Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt die Regierung an der Privatisierungspolitik fest und setzte sich das Ziel, rund 600 Unternehmen zu behalten.<ref name="OECD-122">{{Literatur |Hrsg=[[OECD]] |Titel=OECD Review of the Corporate Governance of State-Owned Enterprises – Ukraine |Datum=2021 |Seiten=122 |Fundstelle=letzter Absatz |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/corporate/SOE-Review-Ukraine.pdf |Format=PDF |KBytes=4380 |Abruf=2022-08-06}}</ref> In den traditionellen Industriezweigen der Ukraine (Energieproduktion, Metallurgie, Maschinenbau) dominierten im Jahr 2020 private Unternehmen.<ref name=":103" /><br />
<br />
Die Privatisierung führte zu einer hohen [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]]. Um 2007 erwirtschafteten die 75 größten ukrainischen Unternehmen über zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes.<ref name=":17">{{Literatur |Autor=Evgeny Frank |Titel=Corporate Ukraine: Wandel ist unvermeidlich |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=16 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Tabelle 2: Die größten Unternehmen in der Ukraine (2007) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=21-23 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref> Im Zuge der Konzernbildung entstanden sogenannte Finanz-Industrielle Gruppen. Diese Gruppen haben jeweils eigene Banken oder Versicherungsgesellschaften und ihr Aktienkapital ist hoch konzentriert.<ref name=":17" /> Zudem ist die Beziehung zwischen Unternehmen und Aktionären intransparent. Sie integrieren eher selten [[Horizontale Integration|horizontal]] oder [[Vertikale Integration|vertikal]], sondern gemischte [[Holding]]s bzw. [[Konglomerat (Firmen)|Konglomerate]] fusionieren miteinander.<ref name=":18">{{Literatur |Autor=Evgeny Frank |Titel=Corporate Ukraine: Wandel ist unvermeidlich |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=17 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref> Die zentrale Instanz, die etwas entscheidet, ist nicht in den Finanzinstitutionen, sondern in den industriellen Unternehmen.<ref name=":18" /><br />
<br />
Die Art und Weise, wie der Staat die Privatisierung durchführte, begünstigte, dass einige Akteure den Prozess nutzen konnten, um sich zu bereichern, und zu [[Oligarch]]en wurden.<ref name=":109">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=85 |Sprache=en}}</ref> Nachdem bereits im Zuge der [[Perestroika]] einige Mitglieder der kommunistischen Führungsschicht Kapital angehäuft hatten, nutzten sie es in den 1990er Jahren, um sich Staatsunternehmen relativ günstig anzueignen.<ref name=":16">{{Literatur |Autor=Sławomir Matuszak |Titel=The oligarchic democracy. The influence of business groups on Ukrainian politics |Sammelwerk=OSW Studies |Nummer=42 |Ort=Warschau |Datum=2012 |ISBN=978-83-62936-14-4 |Seiten=13 |Sprache=en |Online=http://aei.pitt.edu/58394/1/prace_42_en_0.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Unter Präsident [[Leonid Kutschma]] festigte sich ein System oligarchischer Geschäftsgruppen bzw. Klans.<ref name=":16" /> In den 2000er Jahren beeinflussten sie zu ihren Gunsten die Auktionen, auf denen der Staat einige seiner großen Unternehmen privatisierte.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Privatisierungsauktionen zwischen Manipulationen, Skandalen und Renationalisierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=8 |Datum=2006-05-23 |Seiten=3-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/8/UkraineAnalysen8.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Oligarchen wurden in vielen Wirtschaftsbereichen aktiv.<ref>{{Literatur |Autor=Sławomir Matuszak |Titel=The oligarchic democracy. The influence of business groups on Ukrainian politics |Sammelwerk=OSW Studies |Nummer=42 |Ort=Warschau |Datum=2012 |ISBN=978-83-62936-14-4 |Seiten=8 |Sprache=en |Online=http://aei.pitt.edu/58394/1/prace_42_en_0.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Indem sie sich Staatseigentum aneigneten, erhöhten sie in einigen Sektoren das Niveau der Konzentration, wie zum Beispiel im Energiesektor.<ref>{{Literatur |Autor=Katerina Malygina |Titel=Die Oligarchisierung des ukrainischen Energiesektors unter Wiktor Janukowytsch 2010–2012 |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=112 |Datum=2013-02-12 |Seiten=5-6 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/112/UkraineAnalysen112.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> 2010 besaßen vier Finanz-Industrielle Gruppen, die Oligarchen gehörten, etwa ein Viertel der größten ukrainischen Unternehmen.<ref>{{Literatur |Autor=Yuliya Yurchenko, Pavlo Kutuev, Maksym Yenin, Hennadii Korzhov |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=Class Divisions and Social Inequality in Independent Ukraine |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=107 |Sprache=en}}</ref> Die Oligarchen weiteten ihren Einfluss über die Wirtschaft hinaus auf das politische Geschehen aus wie auch auf weitere gesellschaftliche Bereiche, wie etwa Kultur und Sport.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Die Macht der Oligarchen. Großunternehmer in der ukrainischen Politik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=40 |Datum=2008-05-27 |Seiten=2-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/40/UkraineAnalysen40.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Steffen Halling |Titel=Zwischen Kalkül, Klientelismus und »Leidenschaft«: Ukrainische Oligarchen als Wohltäter und Mäzene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=115 |Datum=2013-04-23 |Seiten=11-12 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/115/UkraineAnalysen115.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Oligarchen beeinflussten entscheidend den institutionellen Wandel und viele Klans unterstützen die [[Orange Revolution|Orangene Revolution]].<ref name=":27">{{Literatur |Autor=Inna Melnykovska, Rainer Schweickert |Titel=Wirtschaftsinteressen und institutioneller Wandel in der Ukraine –<br />
vernachlässigtes Potential der Europäischen Nachbarschaftspolitik der EU |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=54 |Datum=2009-03-24 |Seiten=10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/54/UkraineAnalysen54.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-03}}</ref> Aus wirtschaftlichen Motiven heraus interessierten sie sich dafür, die Ukraine an die Europäische Union anzunähern: Institutionen nach westlichem Vorbild boten mehr als die ukrainischen Strukturen die Möglichkeit, Vermögen zu schützen, und zudem stellte die Europäische Union sich als attraktiver Exportmarkt dar.<ref name=":27" /><br />
<br />
==== Wachstum und Krisen ====<br />
Zwar halfen die [[Weltbank]] und der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]] der ukrainischen Regierung bei der wirtschaftlichen [[Transformationsökonomie|Transformation]], aber es kam in den 1990er Jahren dazu, dass im Vergleich zu anderen Staaten das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stark sank und die Inflation stark anstieg.<ref>{{Literatur |Autor=Yuliya Yurchenko, Pavlo Kutuev, Maksym Yenin, Hennadii Korzhov |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=Class Divisions and Social Inequality in Independent Ukraine |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=98-99 |Sprache=en}}</ref> Die ukrainische Volkswirtschaft erholte sich im Vergleich zu anderen Transformationsländern sehr langsam von dem Wandel zur [[Marktwirtschaft]].<ref name=":1010">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=58 |Sprache=en}}</ref> Laut Schätzungen der Weltbank erreichte die ukrainische Volkswirtschaft im Jahr 2020 noch nicht das Niveau, welches das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 1990 hatte, obgleich seitdem die Bevölkerung um etwa 10 Millionen Menschen abgenommen hatte.<ref name=":1010" /><ref>{{Internetquelle |autor=Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/gdp-per-capita-worldbank?tab=chart&country=~UKR |titel=Economic Growth. GDP per capita, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-08-06 |sprache=en}}</ref><br />
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Von 2000 bis 2008 stieg jedes Jahr das Bruttoinlandsprodukt.<ref>{{Internetquelle |autor=Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/gross-domestic-product?tab=chart&country=~UKR |titel=Economic Growth. Gross domestic product (GDP), 1987–2020, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-08-06 |sprache=en}}</ref> Die ukrainischen Exporteure und vor allem die Metallproduzenten konnten viel Vermögen akkumulieren. Zwar war ihre Technologie veraltet, aber sie profitierten von steuerlichen Entlastungen, steigenden Warenpreisen auf dem Weltmarkt, niedrigen Gaspreisen und geringen Lohnkosten.<ref name=":1042">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=61 und S. 74 |Sprache=en}}</ref> Vor allem aus Orten wie [[Zypern]] oder den [[Britische Jungferninseln|Britischen Jungferninseln]] stiegen die [[Ausländische Direktinvestition|ausländischen Direktinvestitionen]], wobei es sich dabei um Gelder handelte, die Ukrainer auf [[Offshore-Finanzplatz|Offshore]]-Konten akkumuliert hatten.<ref name=":1043">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=74 |Sprache=en}}</ref> In den 2000er Jahren kamen auch viele ausländische Banken in die Ukraine, um dort von den relativ hohen [[Zinssatz|Zinssätzen]] zu profitieren.<ref name=":1045">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=87 |Sprache=en}}</ref> Die Arbeitslosigkeit war gering und die [[Reallohn|Reallöhne]] stiegen.<ref name=":1043" /><br />
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Im Zuge der [[Weltfinanzkrise]] sank das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine im Jahr 2009 um etwa 14 % und damit stärker als in der Russischen Föderation oder in Belarus.<ref name=":19">{{Literatur |Autor=Ricardo Giucci, Robert Kirchner |Titel=Wirtschaftlicher Ausblick für 2010: Langsame Erholung zu erwarten |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=69 |Datum=2010-02-23 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/69/UkraineAnalysen69.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Wirtschaftsleistung hing sehr vom Außenhandel bzw. von der Stahlindustrie ab, auf die etwa 30–40 % der Exporte entfielen.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Zwar hatte die globale Stahlindustrie bis 2008 von der steigenden Nachfrage profitiert und ihre Kapazitäten erweitert, aber durch die Krise sank die Nachfrage. Die globale Stahlproduktion ging zunächst zurück und in den Folgejahren konnte die Industrie ihre Kapazitäten nicht genug auslasten.<ref>{{Literatur |Autor=World Steel Association |Titel=Steel Statistical Yearbook 2014 |Ort=Brüssel |Datum=2014 |Seiten=2 |Online=https://worldsteel.org/wp-content/uploads/Steel-Statistical-Yearbook-2014.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=OECD |Titel=Excess Capacity in the Global Steel Industry and the Implications of New Investment Projects |Sammelwerk=OECD Science, Technology and Industry Policy Papers |Nummer=18 |Verlag=OECD Publishing |Ort=Paris |Datum=2015-02-20 |Seiten=7-8 |Sprache=en |Online=https://www.oecd-ilibrary.org/docserver/5js65x46nxhj-en.pdf?expires=1660862652&id=id&accname=guest&checksum=8620D4D6FF7673F5420C2781384DCE62 |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19 |DOI=10.1787/5js65x46nxhj-en}}</ref> In den Jahren 2008 und 2009 produzierte auch die ukrainische Stahlindustrie deutlich weniger.<ref>{{Literatur |Titel=Grafik 2: Entwicklung der ukrainischen Eisen- und Stahlproduktion 1980–2009 (Mio. t) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=86 |Datum=2011-02-08 |Seiten=7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/86/UkraineAnalysen86.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Industrieproduktion überhaupt brach ein.<ref>{{Literatur |Titel=Der Rückgang der Industrie in der Ukraine. Grafik 1: Entwicklung der Industrieproduktion 2000–2014 (Veränderung zum Vorjahr in&nbsp;%) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=147 |Datum=2015-03-11 |Seiten=15 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/147/UkraineAnalysen147.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Arbeitslosigkeit stieg und die Reallöhne sanken.<ref name=":19" /> Der Bankensektor insgesamt machte in den Jahren 2009 und 2010 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Banken hatten das Kreditvolumen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt und zu ihren Einlagen stark ausgeweitet.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Sie hatten dazu tendiert, Kredite bei europäischen Banken aufzunehmen und das Geld in der Ukraine gewinnbringend zu verleihen.<ref name=":20">{{Literatur |Autor=Nico Lange |Titel=Machtkämpfe: Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Im Jahr 2008 fiel es jedoch vielen ukrainischen Banken schwer, Geld zurückzuzahlen. Meist war ihr Eigenkapital gering und Kredite aus Europa fielen aus.<ref name=":20" /> Die Nationalbank musste einige Großbanken finanziell stützen und kontrollieren.<ref name=":20" /> Viele Menschen misstrauten der eigenen Landeswährung und tauschten ihr Guthaben in US-Dollar oder Euro um.<ref name=":20" /> Die Nationalbank versuchte, den Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar zu stabilisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Nico Lange |Titel=Machtkämpfe: Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Er fiel jedoch Ende 2008.<ref name=":19" /> Der ukrainische Aktienmarkt brach 2008 zusammen. Allerdings war er relativ klein und unbedeutend für die ukrainische Volkswirtschaft.<ref name=":20" /><br />
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Um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, bat die ukrainische Regierung den Internationalen Währungsfonds um Hilfe. Ende 2008 sagte er zu, unter bestimmten Bedingungen schrittweise einen Kredit in Höhe von insgesamt 16,4 Mrd. US-Dollar zu geben.<ref name=":21">{{Literatur |Titel=Dokumentation: IWF-Kredit |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=78 |Datum=2010-09-14 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/78/UkraineAnalysen78.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Da das Parlament und der Präsident beschlossen, den Staatshaushalt nicht stark genug zu kürzen, und stattdessen die Mindestlöhne und Sozialleistungen erhöhen wollten, gewährte der Fonds nur eine Teilsumme von 11 Mrd. US-Dollar und zahlte die letzte Tranche nicht aus.<ref name=":21" /> Stattdessen fror der Fonds den Kredit ein und vereinbarte mit der Ukraine einen neuen Kredit.<ref name=":21" /> Da der ukrainische Staat Geld brauchte, arbeitete er auch weiterhin mit dem Fonds zusammen, obgleich verschiedene politische Lager anders mit dem Fonds kooperierten.<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=The framing of IMF and World Bank in political reform debates: The role of political orientation and policy fields in the cases of Russia and Ukraine |Sammelwerk=Global Social Policy |Band=21 |Nummer=1 |Datum=2021 |Seiten=38 |Sprache=en |Online=https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1468018120929773 |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19 |DOI=10.1177/1468018120929773}}</ref> Der ukrainische Staat wurde zu einem der Staaten, denen der Fonds am meisten half.<ref name=":22" /><br />
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Noch 2013 lag das reale Bruttoinlandsprodukt unter dem Stand von 2008.<ref name=":23">{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht<br />
eine erneute Wirtschaftskrise? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=123 |Datum=2013-11-12 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/123/UkraineAnalysen123.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Zwar erholte sich die ukrainische Volkswirtschaft in den Jahren 2010 und 2011, aber 2012 stagnierte sie und geriet in eine Rezession.<ref name=":23" /> Die ukrainische Stahlindustrie konnte nicht mehr so viel exportieren, da die Stahlpreise niedrig waren, und die Maschinenbauer litten unter dem langsamen Wachstum der russischen Volkswirtschaft.<ref name=":23" /> Die Ukraine verzeichnete seit Längerem ein [[Leistungsbilanzdefizit]] und brauchte daher externes Kapital. Allerdings hielten sich ausländische Investoren zurück, da das Justizsystem sehr korrupt war und nicht hinreichend Rechtssicherheit gewährleistete.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht<br />
eine erneute Wirtschaftskrise? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=123 |Datum=2013-11-12 |Seiten=2-3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/123/UkraineAnalysen123.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Direktinvestitionen aus Westeuropa nahmen ab und westliche Banken zogen sich zunehmend aus der Ukraine zurück.<ref name=":24">{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht<br />
eine erneute Wirtschaftskrise? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=123 |Datum=2013-11-12 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/123/UkraineAnalysen123.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Letztere traten ihre Marktanteile oft an ukrainische Investoren oder russische Banken ab.<ref name=":24" /> Das Leistungsbilanzdefizit wurde auch dadurch verstärkt, dass die Nationalbank den Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar künstlich hoch hielt.<ref name=":25">{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht<br />
eine erneute Wirtschaftskrise? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=123 |Datum=2013-11-12 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/123/UkraineAnalysen123.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Zudem hielt Präsident Janukowitsch entgegen der Forderung des Internationalen Währungsfonds die Gaspreise niedrig, was den Staatshaushalt belastete.<ref name=":25" /> Der ukrainische Staat hatte sich über die Jahre extern stark verschuldet, während seine Devisenreserven sanken.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht<br />
eine erneute Wirtschaftskrise? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=123 |Datum=2013-11-12 |Seiten=3-4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/123/UkraineAnalysen123.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Ende 2013 gipfelten die Auslandsschulden des Staates, der Unternehmen und der Banken zusammengenommen in einer Summe von 142 Mrd. US-Dollar.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und<br />
zögerliche internationale Investoren |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=166 |Datum=2016-04-13 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/166/UkraineAnalysen166.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-07 |Zitat=Hinsichtlich der Auslandsverschuldung sind die Sektoren Staat, Banken und Unternehmen zu unterscheiden. Die Summe der Schulden dieser Sektoren hatte kurz vor der Maidan-Revolution (4. Quartal 2013) ihren Höhepunkt erreicht (142 Milliarden US Dollar), seitdem geht sie zurück. Bis Ende 2015 ist die Auslandsverschuldung nominell um circa 20 Milliarden US-Dollar oder 15 % gefallen (in Relation zum BIP hat sich der externe Schuldenstand durch die Währungsabwertung massiv von 80 % auf 130 % erhöht).}}</ref> Die Zahlungsfähigkeit des Staates wurde unsicherer. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union über ein Assoziierungsabkommen bargen zusätzlich die Gefahr, dass der Moskauer Kreml die wirtschaftliche Schwäche der Ukraine nutzte, um die Ukraine zu destabilisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Zyklischer Abschwung, strukturelle Schwächen und Ereignisrisiken – droht<br />
eine erneute Wirtschaftskrise? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=123 |Datum=2013-11-12 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/123/UkraineAnalysen123.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref><br />
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Im Jahr 2014 sank das reale Bruttoinlandsprodukt um 6,6 % und im Folgejahr nochmals um 9,9 %.<ref>{{Literatur |Titel=Aktuelle Finanz- und Wirtschaftsindikatoren. Tabelle 1: Ukraine: Wichtige Wirtschaftsindikatoren und -prognosen |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=166 |Datum=2016-04-13 |Seiten=15 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/166/UkraineAnalysen166.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Die [[Euromaidan|Maidan-Proteste]], Russlands [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim]] und der Bürgerkrieg in der Ostukraine wirkten sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine aus. Mit der Krim verlor die Ukraine die Möglichkeit, die Erdgasvorkommen in Inselnähe stärker auszubeuten, um sich selbst besser mit Energie versorgen zu können.<ref name=":26">{{Literatur |Autor=Julia Kusznir |Titel=Russische Infrastrukturprojekte für die Krim. Neues Sotschi oder<br />
Versorgungsengpässe? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=141 |Datum=2014-11-13 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/141/UkraineAnalysen141.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Zudem konnte Kiew bedeutsame Unternehmen aus der Energiewirtschaft und der chemischen Industrie nicht mehr kontrollieren.<ref name=":26" /> Letzteres galt auch für Häfen und wichtige Handelswege, wie die [[Straße von Kertsch]].<ref name=":26" /> Dadurch beeinträchtigte die Russische Föderation in der Folgezeit die ukrainischen Exporte.<ref>{{Literatur |Autor=Krzysztof Nieczypor |Titel=Die russisch-ukrainischen Spannungen im Asowschen Meer |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=207 |Datum=2018-10-26 |Seiten=9-11 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/207/UkraineAnalysen207.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-03}}</ref> Der Donbass hatte einen großen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (2012: 15,7 %), an der Industrieproduktion (2012: 22 %) und den Exporten (2013: 21,4 %) gehabt.<ref>{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die ökonomische Bedeutung des ukrainischen Donbass |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=147 |Datum=2015-03-11 |Seiten=3-4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/147/UkraineAnalysen147.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Der Krieg im Osten beschädigte viele Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.<ref>{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die ökonomische Bedeutung des ukrainischen Donbass |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=147 |Datum=2015-03-11 |Seiten=5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/147/UkraineAnalysen147.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref><br />
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Der Außenhandel wandelte sich. In den Jahren 2014 und 2015 ex- und importierte die Ukraine viel weniger.<ref name=":28">{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und<br />
zögerliche internationale Investoren |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=166 |Datum=2016-04-13 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/166/UkraineAnalysen166.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Nahrungsmittel lösten Stahl- und metallurgische Produkte ab und übernahmen den größten Anteil an den Exporten.<ref name=":28" /> Obgleich die Russische Föderation der wichtigste Handelspartner blieb, exportierte die Ukraine dorthin deutlich weniger Waren (2011: ca. 20 Mrd. US-Dollar; 2015: ca. 5 Mrd. US-Dollar).<ref name=":28" /> Die Importe brachen durch die Rezession noch stärker ein als die Exporte, auch da die Landeswährung abwertete und die Gaspreise sanken.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und<br />
zögerliche internationale Investoren |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=166 |Datum=2016-04-13 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/166/UkraineAnalysen166.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Ebenfalls sanken die physische Menge an Gasimporten und der Energieverbrauch, da die ukrainische Industrie weniger aktiv war und die Ukraine den industrialisierten Donbass wie auch die Krim verlor.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Sammelwerk=From “the Ukraine“ to Ukraine. A contemporary history, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=161}}</ref><br />
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Von 2016 bis 2019 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt.<ref name=":29">{{Literatur |Titel=Wirtschaftsindikatoren. Tabelle 1: Ukraine: Wichtige Wirtschaftsindikatoren 2011–2019 |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=230 |Datum=2020-02-27 |Seiten=13 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/230/UkraineAnalysen230.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Die industrielle Produktion verzeichnete bis 2018 wieder leichte positive Wachstumsraten.<ref name=":29" /> Metallurgie und Maschinenbau erreichten jedoch nicht mehr ihre frühere Rolle bei den Exporten. Stattdessen behielt der Agrarsektor den größten Anteil an den Exporten.<ref name=":30">{{Literatur |Autor=Veronika Movchan |Titel=Strukturelle Veränderungen des ukrainischen Außenhandels |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=222 |Datum=2019-09-27 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/222/UkraineAnalysen222.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Ferner exportierte die Ukraine zunehmend Elektrogeräte. Dabei verlagerte sich der Außenhandel der Ukraine von der Russischen Föderation zur Europäischen Union.<ref name=":30" /> Im Jahr 2019 war die Russische Föderation nicht mehr der größte Handelspartner der Ukraine. Die Ukraine importierte Waren vor allem aus der Volksrepublik China, während Polen der größte Absatzmarkt ukrainischer Waren war.<ref name=":30" /> Bezüglich der Importe rührte die Verlagerung zur Europäischen Union auch daher, dass die Ukraine ab 2016 für den Eigenverbrauch kein Gas mehr direkt aus der Russischen Föderation importierte, sondern russisches Gas indirekt aus EU-Staaten einkaufte (Siehe auch: [[Ukraine#Bodenschätze|Bodenschätze]]).<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Finanzsituation der Ukraine: Schwierige Außenhandelsentwicklung und<br />
zögerliche internationale Investoren |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=166 |Datum=2016-04-13 |Seiten=3-4 |Zitat=Dabei hat sich die Struktur des Warenimports weit weniger verändert, als die Exportstruktur. Weiterhin sind 30 % der Warenimporte Energieimporte, rund 20 % entfallen auf chemische Produkte und Maschinen (inklusive Fahr zeuge). Hinsichtlich der Importregionen gibt es jedoch Verschiebungen: Der direkte Gasimport aus Russland ist zuletzt stark durch Reimporte russischen Gases aus der EU (vor allem über die Slowakei) ersetzt worden. Dies hat den Anteil der Importe aus der EU gegenüber Russland erhöht.}}</ref><ref name=":30" /><ref name=":32" /><br />
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Der Bankensektor wurde durch den Internationalen Währungsfonds und die [[Nationalbank der Ukraine]] stark verändert.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=2-3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05 |Zitat=Der ukrainische Bankensektor steht derzeit unter massivem Anpassungsdruck in Bezug auf die Geschäftspraktiken (v. a. das »related party lending«) und regulatorische Anforderungen (etwa in Bezug auf die Kapitalausstattung). Diesem Anpassungsdruck, ausgehend vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der ukrainischen Notenbank (Nationalbank der Ukraine – NBU), war die Privatbank in Bezug auf mehrere Dimensionen – wie auch viele andere Marktakteure in den letzten Jahren – nicht gewachsen. In den letzten zwei bis drei Jahren wurden fast 100 Banken in der Ukraine geschlossen, 2015 mit der Delta Bank auch ein größeres Kreditinstitut und von Januar 2016 bis Mitte Februar 2017 wurden 16 Banken geschlossen und weitere vier haben sich selbst liquidiert.}}</ref> Von 2013 bis 2017 nahm die Anzahl operierender Banken stark ab.<ref>{{Literatur |Titel=Die Privatbank und der ukrainische Bankensektor. Grafik 1: Ukraine: Anzahl operierende Banken |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=6 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> 2016 wurde die [[Privatbank (Ukraine)|PrivatBank]] verstaatlicht und durch Steuergelder stabilisiert, wodurch der Anteil des Staates am Bankensektor auf über 55 % stieg.<ref>{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=86 und S. 88}}</ref> Sie war die größte Bank der Ukraine und zugleich eines der größten oligarchischen Konglomerate in der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]].<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Sie hatte einen großen Teil ihrer Einlagen genutzt, um Unternehmen, die mit Oligarchen verbunden gewesen waren, zu finanzieren (''related party lending'').<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Letzteres führte dazu, dass die PrivatBank viele [[Notleidender Kredit|notleidende Kredite]] verzeichnete.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-07 |Zitat=Angesichts dieser Ausrichtung verschlechterte sich die Qualität der Aktiva der Bank erheblich. Die Quote der notleidenden Kredite verdoppelte sich in den letzten Jahren, im Firmenkundengeschäft waren gemäß offiziellen Zahlen mindestens 30 % der Kreditengagements notleidend.}}</ref> Im [[Aufsichtsrat]] traten an die Stelle der Oligarchen vor allem Vertreter der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der [[Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung|Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung]] wie auch des Finanzministeriums.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Privatbank-Verstaatlichung: Eine erste (polit-)ökonomische Einschätzung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Nach vielen Jahren wirtschaftete der Bankensektor 2018 wieder profitabel.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Wahljahr 2019: Wirtschaftspolitische Kontroversen trotz gelungener<br />
Stabilisierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=212 |Datum=2019-02-14 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/212/UkraineAnalysen212.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Die Privatbank und der ukrainische Bankensektor. Grafik 2 und 3 |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=180 |Datum=2017-02-22 |Seiten=7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/180/UkraineAnalysen180.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Die Investitionen stiegen 2016 stärker an, was auch Anlagen und Maschinen betraf.<ref>{{Literatur |Autor=Ricardo Gucci, Woldemar Walter |Titel=Die makroökonomische Stabilisierung der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=176 |Datum=2016-11-23 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/176/UkraineAnalysen176.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Zudem interessierten sich 2018 Finanzmarktinvestoren und internationale Anleger stärker für ukrainische Anleihen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Gunter Deuber |Titel=Wahljahr 2019: Wirtschaftspolitische Kontroversen trotz gelungener<br />
Stabilisierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=212 |Datum=2019-02-14 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/212/UkraineAnalysen212.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-05}}</ref> Größere ausländische Direktinvestitionen hielten sich jedoch in Grenzen.<ref name=":31" /><br />
<br />
Durch die [[COVID-19-Pandemie in der Ukraine|COVID-19-Pandemie]] sank das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 3,8 %. Im Folgejahr stieg es um 3,4 %. Von außen unterstützten die Weltbank, der Internationale Währungsfonds und die Europäische Union den ukrainischen Staat finanziell.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2020/12/11/world-bank-scales-up-support-to-ukraine-to-help-protect-low-income-families |titel=World Bank Scales-up Support to Ukraine to Help Protect Low-Income Families |hrsg=[[Weltbank]] |datum=2020-12-11 |sprache=en |abruf=2022-09-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/News/Articles/2020/06/09/pr20239-ukraine-imf-executive-board-approves-18-month-us-5-billion-stand-by-arrangement |titel=IMF Executive Board Approves 18-month US$5 Billion Stand-By Arrangement for Ukraine |hrsg=[[Internationaler Währungsfonds]] |datum=2020-06-09 |sprache=en |abruf=2022-09-06 |kommentar=Press Release No. 20/239}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_20_1392 |titel=Coronakrise: Vereinbarung über Makrofinanzhilfe mit der Ukraine zur Eindämmung der Pandemie unterzeichnet |hrsg=Europäische Kommission |datum=2020-07-23 |abruf=2022-09-06}}</ref> Angesichts der Pandemie änderte die Regierung ihren [[Haushaltsplan]] und setzte einen großen Teil der Mittel, die für andere Bereiche eingeplant waren, dazu ein den Straßenbau zu fördern.<ref name="Kovtoniuk">{{Literatur |Autor=Pavlo Kovtoniuk, Tetiana Stepurko |Titel=Gerade noch rechtzeitig reformiert? Wie das ukrainische Gesundheitssystem mit der Covid-19-Pandemie zurechtkommt |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=249 |Datum=2021-03-30 |Seiten=2–6 |Fundstelle=hier S. 4 oben links |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/249/UkraineAnalysen249.pdf |Format=PDF |KBytes=1333 |Abruf=2022-09-06}}</ref> Die Regierung hatte bereits im Februar 2020 ein Programm begonnen, in dem sich einige Banken bereit erklärten, kleinen und mittleren Unternehmen Kredite zu günstigeren Konditionen zu geben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-economy/2868098-affordable-loans-program-to-allow-starting-own-business-or-expanding-it-honcharuk.html |titel=Affordable Loans program to allow starting own business or expanding it – Honcharuk |werk=Ukrinform |datum=2020-02-03 |sprache=en |abruf=2022-09-06}}</ref> Laut Wirtschaftsministerium machten einige Unternehmen bis Ende 2021 davon Gebrauch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.me.gov.ua/News/Detail?lang=uk-UA&id=48bc936e-bccc-46f4-8031-84c28499cac6&title=ZaProgramoiu5-7-9-BiznesuVzheVidanoKreditivNa60-4-MlrdGrn |titel=За Програмою 5-7-9 бізнесу вже видано кредитів на 60,4 млрд грн |hrsg=Wirtschaftsministerium der Ukraine |datum=2021-09-06 |sprache=uk |abruf=2022-09-06}}</ref> Um den Unternehmen dabei zu helfen, die [[Lohnkosten]] zu senken, veränderte die Regierung ab März 2020 das Arbeitsgesetz.<ref>{{Literatur |Autor=David Saha |Titel=Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=253 |Datum=2021-06-28 |DOI=10.31205/UA.253.02 |Seiten=6–7 |Fundstelle=hier S. 6 unten, S. 7 oben |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/253/UkraineAnalysen253.pdf |Format=PDF |KBytes=985 |Abruf=2022-09-06}}</ref> Zudem bot die Regierung den pandemiebedingt stillgelegten Unternehmen an, sich an den Lohnkosten zu beteiligen.<ref name="Saha">{{Literatur |Autor=David Saha |Titel=Der ukrainische Arbeitsmarkt während der Corona-Krise |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=253 |Datum=2021-06-28 |DOI=10.31205/UA.253.02 |Seiten=6–7 |Fundstelle=hier S. 7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/253/UkraineAnalysen253.pdf |Format=PDF |KBytes=985 |Abruf=2022-09-06}}</ref> Allerdings entschieden sich Unternehmer meist zur Entlassung von Beschäftigten.<ref name="Saha" /><br />
<br />
Aufgrund der [[Russisch-Ukrainischer Krieg#Russischer Angriff auf die Ukraine|erhöhten Kriegsgefahr im Frühjahr 2022]] stieg die Inflation auf zehn Prozent, weswegen die [[Nationalbank der Ukraine|ukrainische Zentralbank]] die Leitzinsen auf zehn Prozent erhöhte. Gleichzeitig zogen ausländische Investoren massiv Gelder ab. Daraufhin sagte die EU 1,2 Milliarden Euro Soforthilfen und zusätzliche 120 Millionen Euro in Form von Zuschüssen zu.<ref name=":0" /><br />
<br />
==== Regionale Unterschiede ====<br />
Als die Ukraine unabhängig wurde, unterschieden sich die Regionen in wirtschaftlicher Hinsicht sehr stark voneinander. Während in den 1990er Jahren der wirtschaftliche Zusammenbruch alle Regionen betraf, so verstärkten sich die Unterschiede zwischen den Regionen, als die Wirtschaft wieder wuchs.<ref name=":33">{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale<br />
Ebene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=111 |Datum=2013-01-22 |DOI=10.31205/UA.111.01 |Seiten=3 |Fundstelle=rechte Spalte |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/111/UkraineAnalysen111.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Viele westliche, zentrale und südliche Regionen waren primär landwirtschaftlich geprägt.<ref name=":33" /> In der Ostukraine hingegen überwogen spezialisierte Industrien.<ref name=":33" /> Schließlich gab es fünf Inseln, die vor allem auf Dienstleistungen ausgerichtet waren. In Kiew und Charkiw waren es Finanz- und Konsumdienstleistungen.<ref name=":33" /> In drei südlichen Regionen waren es Transportdienste und öffentliche Sozialdienste.<ref name=":33" /><br />
<br />
In den ersten zwei Jahrzehnten nach der Unabhängigkeit zeichneten sich die eher landwirtschaftlich geprägten Regionen durch langsames Wachstum und geringe Produktivitätszuwächse aus.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko, |Titel=Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale<br />
Ebene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=111 |Datum=2013-01-22 |DOI=10.31205/UA.111.01 |Seiten=4 |Fundstelle=linke Spalte |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/111/UkraineAnalysen111.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-09}}</ref> Die Arbeitslosigkeit war dauerhaft hoch und die verfügbaren Einkommen niedrig. Entsprechend musste der Staat sie mit Transferleistungen unterstützen.<ref name=":34" /> Die Industriezentren im Osten standen in den genannten Hinsichten besser da und wurden zu Nettozahlern an die landwirtschaftlichen Regionen.<ref name=":34" /> Die Dienstleistungsregionen verzeichneten ein schnelles Wachstum. Die Arbeitslosigkeit war gering und es entstanden neue Arbeitsplätze.<ref name=":34" /> In den Regionen, in denen Konsum- bzw. Finanzdienstleistungen dominierten, stieg die Produktivtät am meisten und die Einkommen waren am höchsten.<ref name=":34" /> Wie der industriell geprägte Osten wurden sie Nettozahler an die wirtschaftlich schwächeren Regionen.<ref name=":34" /> In den Regionen, in denen Transport- und Sozialdienste überwogen, stieg die Produktivität wenig. Das Einkommensniveau lag unter dem Durchschnitt und sie waren auf staatliche Transferleistungen angewiesen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Während der Wachstumsphase bis 2008 verfolgten die verschiedenen Präsidenten unterschiedliche Wachstumsmodelle. Diese legten den Schwerpunkt auf jeweils andere Regionen bzw. Sektoren.<br />
<br />
[[Leonid Kutschma]] wollte ukrainische Großunternehmer schaffen.<ref name=":35">{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale<br />
Ebene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=111 |Datum=2013-01-22 |DOI=10.31205/UA.111.01 |Seiten=4 |Fundstelle=rechte Spalte |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/111/UkraineAnalysen111.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-09}}</ref> Der Staat privatisierte Industrieanlagen, förderte deren Export und die Leistungsbilanz wurde positiv.<ref name=":35" /> Kutschma verfolgte einen stabilen Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar, sinkende Zinsen und eine abnehmende Inflation.<ref name=":35" /> Der Staatshaushalt war relativ ausgeglichen und die Auslandsverschuldung nahm ab.<ref name=":35" /> Mehr Menschen konnten sparen, so dass die Banken diese Mittel an Unternehmen verleihen konnten.<ref name=":35" /> Auslandsinvestitionen blieben gering und Unternehmen nahmen relativ wenig Kapital an den Kapitalmärkten auf.<ref name=":35" /><br />
<br />
Unter [[Wiktor Juschtschenko]] hingegen wurde Kutschmas Wachstumsmodell aufgelöst. Einige privatisierte Unternehmen wurden wieder verstaatlicht und erneut privatisiert, wobei sie auch an nicht-ukrainische Bieter verkauft wurden, wie zum Beispiel das größte ukrainische Stahlkombinat Kryvorischstal an AcelorMittal.<ref name=":35" /> Der Finanzsektor sollte die Basis des Wirtschaftswachstums sein.<ref name=":35" /> Hatte Kutschma die Industrie des Ostens fokussiert, so spielten unter Juschtschenko die Dienstleister in Metropolen und Tourismusgebieten eine größere Rolle.<ref>{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale<br />
Ebene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=111 |Datum=2013-01-22 |DOI=10.31205/UA.111.01 |Seiten=5 |Fundstelle=rechte Spalte |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/111/UkraineAnalysen111.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-09}}</ref> Zwar erhielt der kreditbasierte private und öffentliche Konsum größeren Anteil an der Zunahme des Bruttoinlandproduktes, aber die positive Exportbilanz kehrte sich allmählich um.<ref name=":36">{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale<br />
Ebene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=111 |Datum=2013-01-22 |DOI=10.31205/UA.111.01 |Seiten=5 |Fundstelle=linke Spalte |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/111/UkraineAnalysen111.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-09}}</ref> Weder der Präsident noch die Regierung wollte mit Sparmaßnahmen assoziiert werden. Der Präsident versuchte, den Wechselkurs zu halten, damit dieser den Interessen der ukrainischen Konzerne entsprach, und die Regierung legte wenig Wert auf Haushaltsdisziplin.<ref name=":36" /> Sie dehnten staatliche Transferleistungen bis 2009 stetig aus.<ref name=":36" /> Diese Entwicklung gipfelte in der [[Weltwirtschaftskrise ab 2007|Wirtschaftskrise]], die 2008 in der Ukraine ankam.<ref>{{Literatur |Autor=Vlad Mykhnenko |Titel=Die räumliche Differenzierung der ukrainischen Wirtschaft. Die regionale<br />
Ebene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=111 |Datum=2013-01-22 |DOI=10.31205/UA.111.01 |Seiten=5 |Fundstelle=linke Spalte unten bis rechte Spalte oben |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/111/UkraineAnalysen111.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-09-09}}</ref><br />
<br />
Nachdem die Russische Föderation im Jahr 2014 die Krim annektiert hatte, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Kiew und der Krim, wobei Kiew schließlich die Krim nicht mehr mit Wasser und Strom versorgte. Auf der anderen Seite investierte der Moskauer Kreml massiv in die Infrastruktur der Halbinsel. Das Bruttoinlandsprodukt der Krim pro Kopf ähnelte dem Niveau der wirtschaftlich schwächsten russischen Regionen, wie zum Beispiel [[Tschetschenien]].<ref>{{Literatur |Autor=Julia Kusznir |Titel=Russische Infrastrukturprojekte für die Krim. Neues Sotschi oder<br />
Versorgungsengpässe? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=141 |Datum=2014-11-13 |Seiten=6 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/141/UkraineAnalysen141.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Allerdings plante der Moskauer Kreml, die Krim zu einer wirtschaftlich dynamischen Region zu machen, und legte den Schwerpunkt auf Tourismus, Landwirtschaft und Industrie.<ref>{{Literatur |Autor=Julia Kusznir |Titel=Russische Infrastrukturprojekte für die Krim. Neues Sotschi oder<br />
Versorgungsengpässe? |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=141 |Datum=2014-11-13 |Seiten=6-7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/141/UkraineAnalysen141.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref> Die Ausgaben belasteten jedoch den Staatshaushalt der Russischen Föderation enorm.<ref>{{Literatur |Autor=Julia Kusznir |Titel=Russische Infrastrukturprojekte auf der Krim – Zwischenbilanz |Sammelwerk=Russland-Analysen |Nummer=369 |Datum=2019-04-12 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/russland-analysen/369/RusslandAnalysen369.pdf |Format=PDF |Abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
=== Kennzahlen ===<br />
'''Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Weltbank'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.KD.ZG?locations=UA&year_high_desc=false |titel=GDP growth (annual&nbsp;%) – Data |abruf=2022-07-03 |sprache=en-US}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
|style="text-align:center"| Jahr<br />
| 2006<br />
| 2007<br />
| 2008<br />
| 2009<br />
| 2010<br />
| 2011<br />
| 2012<br />
| 2013<br />
| 2014<br />
| 2015<br />
| 2016<br />
| 2017<br />
| 2018<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
|2021<br />
|-<br />
|style="text-align:center"| Veränderung in&nbsp;% gg. Vj.<br />
| 7,3<br />
| 7,9<br />
| 2,3<br />
| −14,8<br />
| 4,2<br />
| 5,5<br />
| 0,2<br />
| 0,0<br />
| −10,1<br />
| −9,8<br />
| 2,4<br />
| 2,4<br />
| 3,5<br />
| 3,2<br />
| −3,8<br />
|3,4<br />
|}'''Entwicklung des BIP (nominal), Weltbank'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/country/ukraine |titel=Ukraine – Data |abruf=2022-07-03 |sprache=en-US}}</ref><br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
! colspan="4" style="text-align:center; width:280px;"| absolut (in Mrd. USD)<br />
! colspan="4" style="text-align:center; width:280px;"| je Einwohner (in Tsd. USD)<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Jahr<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
| 2021<br />
|style="text-align:left"| Jahr<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
| 2021<br />
|-<br />
|style="text-align:center"| BIP in Mrd. $<br />
| 153,9<br />
| 156,6<br />
| 200,1<br />
|style="text-align:center"| BIP je Einw. (in Tsd. $)<br />
| 3,7<br />
| 3,8<br />
| 4,8<br />
|}<br />
<br />
'''Entwicklung des Außenhandels (GTAI)'''<ref name="gtai">{{Internetquelle |url=http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsdaten-kompakt,t=wirtschaftsdaten-kompakt--ukraine,did=1585006.html |titel=GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt |hrsg=Germany Trade and Invest GmbH |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
|-<br />
! colspan="7" style="text-align:center"| in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
|-<br />
|<br />
! colspan="2"| 2019<br />
! colspan="2"| 2020<br />
! colspan="2"| 2021<br />
|- style="text-align:center"<br />
|<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Einfuhr<br />
| 60,8<br />
| 6,3<br />
| 53,7<br />
| −11,7<br />
| 70,0<br />
| 30,3<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Ausfuhr<br />
| 50,1<br />
| 5,7<br />
| 49,2<br />
| −1,6<br />
| 65,9<br />
| 33,8<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Saldo<br />
| −10,7<br />
|<br />
| −4,4<br />
|<br />
| −4,1<br />
|<br />
|}<br />
<br />
'''Haupthandelspartner der Ukraine (2021), Quelle: GTAI'''<ref name="gtai" /><br />
{| class="wikitable" style="width:60%"<br />
! colspan="2" style="width:50%"| Export (in Prozent) nach<br />
! colspan="2"|Import (in Prozent) von<br />
|-<br />
|style="width:240px"| {{CHN}}<br />
|style="text-align:right"| 12,1<br />
|style="width:240px"| {{CHN}}<br />
|style="text-align:right"| 15,2<br />
|-<br />
| {{POL}}<br />
|style="text-align:right"| 7,6<br />
| {{DEU}}<br />
|style="text-align:right"| 8,7<br />
|-<br />
| {{TUR}}<br />
|style="text-align:right"| 6,1<br />
| {{RUS}}<br />
|style="text-align:right"| 8,4<br />
|-<br />
| {{RUS}}<br />
|style="text-align:right"| 5,1<br />
| {{POL}}<br />
|style="text-align:right"| 7,0<br />
|-<br />
| {{ITA}}<br />
|style="text-align:right"| 4,9<br />
| {{BLR}}<br />
|style="text-align:right"| 6,7<br />
|-<br />
| {{DEU}}<br />
|style="text-align:right"| 4,2<br />
| {{USA}}<br />
|style="text-align:right"| 4,9<br />
|-<br />
| {{IND}}<br />
|style="text-align:right"| 3,8<br />
| {{TUR}}<br />
|style="text-align:right"| 4,5<br />
|-<br />
| [[Datei:Empty flag.svg|20px]] sonstige Staaten<br />
|style="text-align:right"| 56,2<br />
| [[Datei:Empty flag.svg|20px]] sonstige Staaten<br />
|style="text-align:right"| 44,6<br />
|}<br />
<!--<br />
''' Wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine '''<br />
{{Wirtschaftswachstum Ukraine}} --><br />
<br />
=== Primärer Sektor ===<br />
==== Energie ====<br />
[[Datei:Kernkraftwerk Saporischschja.JPG|mini|[[Kernkraftwerk Saporischschja]]]]Während der Staat 1991 alle Energieunternehmen besaß, befand sich 2020 ein bedeutender Teil in Privatbesitz.<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=143 |Sprache=en}}</ref> Im Falle der Privatunternehmen war die [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]] sehr hoch, wobei transnationale [[Oligarch]]en und lokale Wirtschaftseliten den Großteil besaßen.<ref name=":6" /> In allen Energie-Sektoren entwickelten sich Korruption und [[Rent-seeking|Rent-Seeking]].<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=146-148 |Sprache=en}}</ref><br />
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Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2020 sank der [[Primärenergieverbrauch]] der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/primary-energy-cons?tab=chart&country=~UKR |titel=Primary Energy Consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref> Das lag zunächst daran, dass die Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in eine wirtschaftliche Krise geriet, und 2014 verlor die Ukraine die Krim wie auch die Kontrolle über den Donbas samt dessen Industrieproduktion.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=137-138 und S. 161-162 |Sprache=en}}</ref> Bis 2021 beruhte der Energieverbrauch vor allem auf Kohle, Gas und Öl sowie Atomkraft, obgleich der Anteil der erneuerbaren Energiequellen zunahm.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/energy-consumption-by-source-and-region?stackMode=absolute&time=1985..latest&country=~UKR |titel=Energy Consumption by Source, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/explorers/energy?tab=chart&facet=none&country=~UKR&hideControls=true&Total+or+Breakdown=Select+a+source&Select+a+source=Renewables&Energy+or+Electricity=Primary+energy&Metric=Share+of+total |titel=Share of primary energy from renewable sources |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref> 2016 war die ukrainische Volkswirtschaft noch immer relativ [[Energieintensität|energieintensiv]] und lag deutlich über dem OECD-Durchschnitt.<ref>{{Literatur |Hrsg=OECD |Titel=Snapshot of Ukraine’s Energy Sector. Institutions, Governance and Policy Framework |Datum=2019 |Seiten=10 |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/eurasia/competitiveness-programme/eastern-partners/Snapshot-of-Ukraines-Energy-Sector-EN.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-19}}</ref> Während die Energieintensität sehr hoch war, da die Energie-Infrastruktur alterte und energieintensive Industrien einen großen Teil der Industrieproduktion ausmachten, wurde sie auch überschätzt, da öffentliche Statistiken über das Bruttoinlandsprodukt die ausgeprägte ukrainische [[Schattenwirtschaft]] nicht berücksichtigten.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |ISBN=978-3-8382-1514-3 |Seiten=140-141 |Sprache=en}}</ref><br />
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Der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung stieg seit Ende der 1980er Jahre und lag 2021 bei ca. 55 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/share-electricity-nuclear?tab=chart&country=~UKR |titel=Share of electricity production form nuclear |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-18 |sprache=en}}</ref> 2018 betrieb das staatliche Unternehmen [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] vier Atomkraftwerke, die etwa die Hälfte des Stroms des Landes erzeugten.<ref name=":1">{{Literatur |Hrsg=OECD |Titel=Snapshot of Ukraine’s Energy Sector. Institutions, Governance and Policy Framework |Datum=2019 |Seiten=26 |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/eurasia/competitiveness-programme/eastern-partners/Snapshot-of-Ukraines-Energy-Sector-EN.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-20}}</ref> Die ukrainischen Kraftwerke waren davon abhängig, dass die Russische Föderation ihnen [[Kernbrennstoff]] lieferte und Lagermöglichkeiten für [[Verbrauchter Kernbrennstoff|verbrauchten Kernbrennstoff]] bot.<ref name=":5">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=140 |Sprache=en |Zitat=While Ukraine has traditionally depended on Russia for key elements of its nuclear supply chain, including nuclear fuel and spent fuel storage, in 2014 it started using non-Russian, Westinghouse fuel. In 2018, Westinghouse fuel accounted for 28.4 percent of the nuclear fuel consumed, with the remaining proportion supplied by Russia. Additionally, a new fuel depository, Chernobyl-1, was completed in 2019, adding to an existing storage facility at the Zaporizhzhia NPP.}}</ref> Seit 2014 nutzten ukrainische Kraftwerke auch andere Kernbrennstoffe, wie zum Beispiel von [[Westinghouse Electric Company|Westinghouse]], und es wurden mehr eigene Lagerkapazitäten geschaffen.<ref name=":5" /> Zudem vereinbarten Energoatom und Westinghouse, gemeinsam weitere Einheiten für ukrainische Kraftwerke zu schaffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://en.interfax.com.ua/news/economic/765136.html |titel=Energoatom, Westinghouse Electric sign memo on construction of power units at Khmelnytsky NPP for $30 bln |werk=interfax-Ukraine |datum=2021-08-31 |abruf=2022-07-27 |sprache=en}}</ref><br />
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2018 waren erneuerbare Energien vor allem in der Stromerzeugung wichtig. Allerdings spielten sie weder hinsichtlich der Wärmeversorgung von Gebäuden und Industrie noch hinsichtlich des Verkehrssektors eine bedeutende Rolle.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Clemens Stiewe |Titel=Die Förderung erneuerbarer Energien in der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=218 |Datum=2019-05-29 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/218/UkraineAnalysen218.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref> Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag bei ca. 10 %, wobei der Großteil auf die großen Wasserkraftwerke des staatlichen Unternehmens Ukrhydroenergo entfiel.<ref name=":2" /><ref name=":1" /> Die [[DniproHES]]-Talsperre ist eine der größten [[Talsperre]]n Europas. Diese dient auch als Speicherkraftwerk und hat eine elektrische Leistung von 1.570 Megawatt. 2020/21 waren die Bedingungen für Produzenten grüner Energie schwierig: Zwar nahm der ukrainische Staat als garantierter Abnehmer von den Herstellern grünen Strom, aber er verschuldete sich ihnen gegenüber bis 2021 auf ca. eine Milliarde Euro.<ref>{{Literatur |Autor=Sergej Sumlenny |Titel=Eine Riesenverschuldung gegenüber den Erneuerbaren: Selenskyjs Energiepolitik könnte katastrophale Folgen für die Ukraine haben |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=2–6 |Online=https://laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes=1259 |Abruf=2022-07-20 |DOI=10.31205/UA.246.01}}</ref><br />
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Die Europäische Union betrachtete die Ukraine als strategischen Partner, um die 2019 gesetzten Ziele des [[European Green Deal|Green Deal]] zu erreichen: Sie hielt die Ukraine für eine potentielle Quelle von [[Ökostrom]] und Wasserstoff, die zudem in der Nähe lag und über eine Transportinfrastruktur verfügte.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=10 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20 |Zitat=Ukraine is recognised by the EU as a strategic partner in reaching its own decarbonisation targets. Owing to the country's high potential in renewables, proximity and existing transport infrastructure (gas transportation systems and energy grids), Ukraine has a potential to become an important supplier of low-carbon energy and feedstock for EU industry, such as renewable electricity and green hydrogen. This will strengthen the energy security of both Ukraine and the EU.}}</ref> Im Juli 2020 erklärte sich die ukrainische Regierung dazu bereit, wesentlich zum Green Deal beizutragen.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=6 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20}}</ref> Allerdings interessierten sich die Menschen in der Ukraine relativ wenig für Klimapolitik, und es mangelte an starken staatlichen Institutionen wie auch an dem nötigen Kapital.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=10-11 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20}}</ref><br />
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Die Europäische Union und die Ukraine arbeiteten seit 2005 darauf hin, die Ukraine in die europäischen Energiemärkte und -systeme zu integrieren.<ref name="Feldhaus">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18}}</ref> 2017 legten der europäische Verband [[Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber|ENTSO-E]], der ukrainische Netzbetreiber [[Ukrenergo]] und von [[Republik Moldau|moldawischer]] Seite Moldelectrica technische Schritte fest, um das ukrainische Stromnetz mit dem [[Europäisches Verbundsystem|kontinentaleuropäischen Netz]] zu synchronisieren.<ref name="Feldhaus" /> Die ukrainische Regierung strebte an, das ukrainische Netz 2021/22 vom russischen Netz zu lösen und 2023 mit dem kontinentaleuropäischen zu verbinden.<ref name="Feldhaus2">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18}}</ref> Dieses Vorhaben war in geopolitischer Hinsicht brisant, da die Russische Föderation die sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]], die [[Krim]] und primär über [[Transnistrien]] auch Moldau mit Strom versorgte.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25–26 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Abruf=2022-07-18 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939}}</ref> Im Zuge der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion]] wurde bereits im März 2022 eine Notfallsynchronisierung vollzogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.entsoe.eu/news/2022/03/16/continental-europe-successful-synchronisation-with-ukraine-and-moldova-power-systems/ |titel=Continental Europe successful synchronisation with Ukraine and Moldova power systems |hrsg=[[ENTSO-E]] |datum=2022-03-16 |abruf=2022-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
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{{Siehe auch|Liste von Kraftwerken in der Ukraine|Stauseen in der Ukraine}}<br />
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==== Bodenschätze ====<br />
In der Ukraine befinden sich ca. 3 % der weltweit nachgewiesenen Kohlevorkommen.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Oleg Savitsky, Robert Sperfeld |Titel=Die Kohleindustrie in der Ukraine im Kontext des Donbas-Konfliktes |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=157 |Datum=2015-10-14 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/157/UkraineAnalysen157.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Steinkohle kommt vor allem im [[Donezbecken|Donbas]] vor und die höherwertige [[Anthrazitkohle]] wird nur auf dem Gebiet der sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] gefördert.<ref name=":3" /> Der Anteil der Kohle am Primärenergieverbrauch schwankte zwischen 1991 und 2021 zwischen rund 26 % und etwa 36 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/coal-energy-share?tab=chart&country=~UKR |titel=Share of primary energy from coal, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Kohle ist wichtig für die Strom- und Wärmeerzeugung und für viele Industrien, wie zum Beispiel in der [[Metallurgie|metallurgischen]] Produktion.<ref name=":3" /> Bis 2014 konnte sich die ukrainische Volkswirtschaft selbst mit Kraftwerkskohle versorgen, aber sie wurde zum Nettoimporteur.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=141-142}}</ref> 2017 begann die Ukraine, den Handel mit den Volksrepubliken zu blockieren. Das war für beide Seiten schwierig: Während die Volksrepubliken durch den Kohleexport wichtige Einnahmen erzielt hatten, waren viele ukrainische Kraftwerke für Strom- und Wärmeerzeugung wie auch Industrien relativ abhängig von Anthrazitkohle.<ref>{{Literatur |Autor=Huseyn Aliyev |Titel=Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken« |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=261 |Datum=2022-02-14 |Seiten=11 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/261/UkraineAnalysen261.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.261.03}}</ref> Allerdings exportierten die Volksrepubliken Kohle in die Russische Föderation, wo sie neu etikettiert wurde, um dann als russische Kohle etwa über Weißrussland an die Ukraine oder an EU-Staaten verkauft zu werden.<ref>{{Literatur |Autor=Huseyn Aliyev |Titel=Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken« |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=261 |Datum=2022-02-14 |Seiten=11-12 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/261/UkraineAnalysen261.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.261.03}}</ref><br />
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Die Kohleproduktion sank langfristig seit Ende der 1980er Jahre bis 2020.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/coal-production-by-country?country=~UKR |titel=Coal production, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Bereits von 1991 bis 2013 verloren 88 % aller Kohlekumpel ihre Arbeitsplätze.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> Im Zuge des Konfliktes zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation wurden seit 2014 viele Bergwerke im Osten beschädigt oder geflutet.<ref name=":3" /> Die Kohleproduktion des Donbas nahm deutlich ab.<ref>{{Literatur |Titel=Die ukrainische Kohle- und Stahlproduktion in aktuellen Zahlen |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=184 |Datum=2017-05-10 |Seiten=13 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/184/UkraineAnalysen184.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Unter Ministerpräsident [[Denys Schmyhal|Schmyhal]] erarbeitete das Energieministerium Konzepte für einen [[Wirtschaftsstruktur#Strukturwandel|Strukturwandel]]. Diese sahen vor, Kohle noch über Jahrzehnte zu nutzen, um das Land mit Energie zu versorgen.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=7-8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> Die [[Europäische Union]] und die [[Bundesrepublik Deutschland]] boten ihre Hilfe für einen Kohleausstieg an.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> 2018 gründeten einige Kohlestädte des Donezker Gebiets, [[Nichtregierungsorganisation]]en und eine regionale Handelskammer eine regionale Plattform, die auf eigene Initiative versuchte, Konzepte für den Strukturwandel zu entwickeln.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref><br />
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Die Ukraine verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen (Gasvorkommen 2019 geschätzt auf 1,09 Billionen Kubikmeter), die in Europa nur noch von denen Norwegens übertroffen werden (1,53 Billionen Kubikmeter Gas).<ref>https://hir.harvard.edu/ukraine-energy-reserves/</ref> Langfristig sank der Öl- und Gasverbrauch seit Anfang der 1990er Jahre bis 2021 stark ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/oil-consumption-by-country?tab=chart&region=Europe&country=~UKR |titel=Oil consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/gas-consumption-by-country?tab=chart&region=Europe&country=~UKR |titel=Gas consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Unter [[Wiktor Janukowytsch|Janukowitsch]] plante die Regierung, russische Gasimporte zu reduzieren und ab 2020 völlig darauf verzichten zu können.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Umbach |url=https://www.nato.int/docu/review/articles/2014/05/27/the-energy-dimensions-of-russias-annexation-of-crimea/index.html |titel=The energy dimensions of Russia’s annexation of Crimea |werk=NATO Review |datum=2014-05-27 |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Stattdessen sollten die ukrainischen Ressourcen genutzt werden.<ref>https://perspective-daily.de/article/2092-was-der-ukrainekrieg-fuer-die-deutsche-energieversorgung-und-den-klimaschutz-bedeutet/Izk0nfUo?pk_campaign=Newsletter-2022-04-10-Subscriber</ref> So wollte die ukrainische Regierung zusammen mit [[Chevron Corporation|Chevron]] und [[Royal Dutch Shell|Royal Durch Shell]] in der West- und Ostukraine [[Schiefergas]] erschließen und fördern, während [[ExxonMobil|Exxon]] im Schwarzen Meer aktiv werden sollte.<ref>{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://www.reuters.com/article/shell-chevron-ukraine-idUSL5E8GBAE020120511 |titel=Ukraine picks Shell, Chevron to develop shale gas fields |werk=Reuters |datum=2012-05-11 |abruf=2022-07-25 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://www.reuters.com/article/uk-shell-exxonmobil-ukraine-idUKBRE87E0CS20120815 |titel=Exxon, Shell-led group win Ukraine Black Sea project |werk=Reuters |datum=2012-08-15 |abruf=2022-07-25 |sprache=en}}</ref> Allerdings stellten alle drei Unternehmen ihre Projekte ein.<ref>{{Literatur |Autor=Georg Zachmann |Titel=Zwei erfolgreiche Jahre für die Erdgaswirtschaft der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=177 |Datum=2016-12-12 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/177/UkraineAnalysen177.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-25 |Zitat=Zwei große Öl- und Gasunternehmen – Shell und Chevron – haben Gasförderprojekte in der Ukraine eingestellt und Exxon musste seine Schwarzmeerprojekte wegen der Annexion der Krim stoppen.}}</ref> Auch unter Ministerpräsident Schmyhal verfolgte die ukrainische Regierung das Ziel, in der Gasversorgung autark zu werden, und schloss [[Production Sharing Agreement]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-economy/3164358-government-signs-agreements-on-distribution-of-gas-production-in-seven-fields.html |titel=Government signs agreements on distribution of gas production in seven fields |werk=Ukrinform |datum=2020-12-31 |abruf=2022-07-29 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kmu.gov.ua/en/news/denis-shmigal-u-2023-roci-energetichna-sistema-ukrayini-bude-integrovana-z-yevropejskoyu |titel=Denys Shmyhal: In 2023, Ukraine's energy system will be integrated with the European system |werk=Government Portal. |datum=2021-02-04 |abruf=2022-07-29 |sprache=en |zitat=‘At the end of last year and the beginning of 2021, 8 production sharing agreements have been signed. These deals are a message to the market and the investors in which direction we are moving. Thanks to these agreements, Ukraine can grow gas production by hundreds of millions of cubic meters, as well as receive more than UAH 10 billion in investments in the industry. The Government also granted Naftogaz the right to explore and develop the Yuzivska gas-bearing area, as well as the Black Sea shelf. Therefore, we enforce our strategic goal of increasing our own production by taking concrete steps,’ the Head of Government stressed.}}</ref> Von 2011 bis 2015 reduzierte die Ukraine ihre direkten Erdgasimporte aus der Russischen Föderation, während sie 2013 begann, Gas zunehmend aus der Europäischen Union zu kaufen.<ref>{{Literatur |Titel=Russische Erdgasexporte und der Erdgastransit durch die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=6 |Fundstelle=Grafik 2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Um ihren eigenen Bedarf zu decken, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr auf direktem Wege aus der Russischen Föderation, sondern bezieht Gas größtenteils aus der Slowakei, Ungarn und Polen.<ref name=":32">{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18 |Zitat=Die EU hatte bereits in Reaktion auf die Lieferausfälle 2009 die von Ost nach West verlaufenden Erdgaspipelines auf ihrem Gebiet so aufgerüstet, dass die Fließrichtung umgekehrt werden kann. Dementsprechend kann bei einem erneuten Lieferausfall Erdgas von Deutschland oder Österreich nach Osten geliefert werden. Dies sollte die Versorgung der östlichen EU-Mitgliedstaaten sicherstellen. Tatsächlich wird die umgekehrte Fließrichtung vor allem genutzt, um die Ukraine mit Erdgas zu versorgen. Wie Grafik 2 auf Seite 6 zeigt, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr direkt aus Russland. Stattdessen kommen zwei Drittel der ukrainischen Erdgasimporte aus der Slowakei, der Rest aus Ungarn und Polen.}}</ref> Die Krim und die Volksrepubliken Lugansk und Donezk wurden jedoch durch [[Gazprom]] versorgt.<ref name=":4" /> Indem die Ukraine als Transitland Gas von der Russischen Föderation gen Europa leitet, erzielt sie bedeutende Einnahmen und ohne den Transit müsste aus technischen Gründen das Pipeline-System angepasst werden.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=3-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18 |DOI=10.31205/UA.258.01}}</ref> Die Ukraine importierte von 2012 bis 2017 insgesamt und im Besonderen aus der Russischen Föderation weniger Rohöl.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=161-162 |Sprache=en}}</ref> Allerdings ging die ukrainische ölverarbeitende Industrie nieder, so dass die Ukraine die meisten Ölprodukte, die im Land verbraucht wurden, importierte.<ref name=":4" /> Zunächst kamen diese aus der Russischen Föderation und nach 2014 aus Weißrussland, wo Ölprodukte aus russischem Öl hergestellt wurden.<ref name=":4" /><br />
<br />
==== Landwirtschaft ====<br />
Die Ukraine hat mit 56 % ihrer Landfläche den weltweit höchsten Anteil an Ackerboden bester Qualität. Er ist mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarer [[Schwarzerde]] ([[Tschernosem]]) überzogen.<ref>{{Internetquelle |autor=Louisa Schneider |url=http://www.faz.net/aktuell/wissen/ukraine-die-kornkammer-europas-838136.html |titel=Die Kornkammer Europas |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2014-03-10 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Jährlich produziert die Ukraine rund 60 Millionen Tonnen Getreide, hauptsächlich Mais, Weizen und Gerste, wovon über 50 % exportiert werden. 2012 stand sie damit weltweit an siebter Stelle der Getreideproduzenten.<ref name="FAO">FAO: [http://faostat.fao.org/site/567/default.aspx#ancor Getreideproduktion nach Ländern Produktionsstatistik der FAO, aufgerufen am 29. April 2013.]</ref> 2019 wurde beim Getreide, mit rund 75 Millionen Tonnen, eine neue Rekordernte eingefahren.<ref>[https://www.schweizerbauer.ch/politik--wirtschaft/international/ernterekord-beim-getreide-55449.html ''Ernterekord beim Getreide''.] In: [[Schweizer Bauer|''schweizerbauer.ch'']], 5. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020.</ref><br />
<br />
Die Landwirtschaft leidet seit einigen Jahrzehnten unter starker Bodenerosion. Durch die damit verbundene [[Versteppung]] des Landes hat die Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt. Der Waldanteil liegt heute bei 5 % der Gesamtfläche. Im Norden des Landes befand sich einst eine ausgedehnte Waldsteppe mit sehr fruchtbaren [[Löss]]boden. Bis auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew und die Wälder in [[Wolhynien]]. An der nördlichen [[Grenze zwischen Belarus und der Ukraine|Landesgrenze zu Belarus]] darf in einem Radius von 30&nbsp;Kilometern um die Stadt [[Prypjat (Stadt)|Prypjat]] seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wegen der anhaltenden radioaktiven Verseuchung keine Landwirtschaft betrieben werden.<br />
<br />
Im Süden der Ukraine an der Küste und auf der [[Krim]] wird [[Weinbau in der Ukraine|Wein]]- und [[Obstbau]] betrieben. Im Rest des Landes werden vorwiegend [[Weizen]], [[Kartoffel]]n und [[Zuckerrübe]]n angebaut. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit von der Sowjetunion wurden 55 % des ukrainischen Territoriums für Ackerbau genutzt und insgesamt 70 % der Fläche für die Landwirtschaft. Der agrar-industrielle Komplex erwirtschaftete 1991 etwa 40 % des Nationaleinkommens. 2007 wurden in der Ukraine insgesamt 42,894&nbsp;Mio. [[Hektar]] Land landwirtschaftlich genutzt.<ref>[http://www.minagro.kiev.ua/page/?4546 minagro.kiev.ua]{{Toter Link |url=http://www.minagro.kiev.ua/page/?4546 |date=2012-03-22}}, Stand: 11.&nbsp;Juli 2007</ref><br />
<br />
Fast ein Fünftel der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (vor allem im Westteil des Landes), das 12 % des Bruttoinlandsprodukts erzeugt.<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015">Unabhängige Bauernstimme, Ausgabe: März 2015, Nr. 386, Verlag: ABL Bauernblatt Verlags GmbH, 59065 Hamm, hier: Seite 3, Artikel: ''Landreform für Bauern und Konzerne?''</ref>{{rp|Sp 1}} Die Ukraine hat mit 32 Millionen Hektar doppelt so viel Ackerland wie Deutschland, erzielt aber mit 35 Millionen Tonnen nur 70 % der deutschen Getreideproduktion.<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015" /> 40 % der [[Landwirtschaftlich genutzte Fläche|Agrarflächen]] werden durch kleine, aber stabile Subsistenzbetriebe unter einem Hektar bewirtschaftet, 50 % durch Kolchose-Nachfolger auf Pachtbasis (mit durchschnittlich 1.200 Hektar), die restlichen 10 % durch Kleinbetriebe mit durchschnittlich fünf Hektar und durch 43.000 Mittelbauern (80 bis 500 Hektar).<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015" />{{rp|Sp 1/2}}<br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] verlor die Ukraine mit Stand Juni 2022 nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums neben 25 % der Agrarfläche<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-129.html#Ernte |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Ukraine warnt vor Ernteausfällen ++ |titelerg=Ukraine warnt vor Einbruch der Ernte<br />
<small>Meldung vom 9. Juni 2022 18:35 Uhr</small> |abruf=2022-06-09 |sprache=de}}</ref> etwa 25 Millionen der 85 Millionen Tonnen Lagerkapazitäten für Getreide, weil Silos zerstört wurden oder in von Russland besetzten Gebieten lagen.<ref name=":11">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-127.html#Getreide |titel=Liveblog: ++ Russen kontrollieren Sjewjerodonezk weitgehend ++ |titelerg=Ukraine fehlt Platz für Millionen Tonnen Getreide<br />
<small>Meldung vom 8. Juni 2022 18:56 Uhr</small> |abruf=2022-06-09 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
==== Aneignung von Agrarland ====<br />
Als die Ukraine ein Teil der UdSSR war, besaß der Staat das Agrarland. In den 1990er Jahren bekamen viele Personen, die in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gearbeitet hatten, jeweils meist zwei bis drei Hektar Land von den Genossenschaften. Dadurch erhielten etwa 6,9 Millionen Personen, die in ländlichen Regionen wohnten, insgesamt rund 27 Millionen Hektar Land.<ref name=":10">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=83 |Sprache=en}}</ref> Ferner erhielten auch einige Stadtbewohner kleinere Landflächen, die viele von ihnen nutzten, um [[Subsistenzwirtschaft]] zu betreiben.<ref name=":10" /> So konnten sie leichter die wirtschaftliche Krise der 1990er Jahre überstehen. Im Jahr 2001 verhängte die Regierung ein Moratorium, das den Kauf und Verkauf von Agrarland verbot. Das Moratorium sollte nur provisorisch sein, bis die ukrainische Regierung ein neues Gesetz erarbeitete, das den Markt für Agrarland regelte.<ref name=":12">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=84 |Sprache=en}}</ref> Allerdings verschoben Nachfolgeregierungen mehrfach ein solches Gesetz und verwiesen darauf, dass viele Menschen dagegen waren.<ref name=":12" /><br />
<br />
Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte das Moratorium aufheben und einen Bodenmarkt schaffen. Die Eigentümer sollten vollere Rechte erhalten und die Investitionen in die Landwirtschaft steigen.<ref name="Hromadske">{{Internetquelle |url=https://en.hromadske.ua/posts/ukraines-zelenskyy-signs-land-market-bill-into-law |titel=Ukraine’s Zelenskyy Signs Land Market Bill into Law |werk=[[Hromadske.tv]] |datum=2020-04-28 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref> Allerdings drängten auch internationale Organisationen. Nachdem die Kiewer [[Denkfabrik]] Easybusiness, die dem [[Atlas Network]] nahestand, eine mehrjährige Kampagne geführt hatte, forderte der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] im Jahr 2018 vom ukrainischen Staat eine Bodenreform.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.atlasnetwork.org/articles/easybusiness-wins-2019-europe-liberty-award-for-work-toward-agricultural-land-reform-in-ukraine |titel=EasyBusiness wins 2019 Europe Liberty Award for work toward agricultural land reform in Ukraine |hrsg=Atlas Network |datum=2019-05-09 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref><ref name="Herzfeld">{{Literatur |Autor=Vasyl Kvartiuk, Thomas Herzfeld |Titel=Die Debatte über die ukrainische Bodenmarktreform: Weichenstellung für die Agrarpolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=223 |Datum=2019-10-10 |Seiten=9–13 |Fundstelle=hier S. 10 rechts oben |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/223/UkraineAnalysen223.pdf |Format=PDF |KBytes=824 |Abruf=2022-08-02}}</ref> Ferner machte der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]] die Reform zu einer Bedingung für weitere Kredite.<ref name="Hromadske" /> Schließlich erklärte Selenskyj auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, dass die Ukraine auf internationale Geldgeber angewiesen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/zvernennya-prezidenta-ukrayini-shodo-situaciyi-z-protidiyeyu-60373 |titel=Address by the President of Ukraine on the situation with counteraction to coronavirus |hrsg=President of Ukraine. Official website |datum=2020-03-29 |abruf=2022-08-02 |sprache=en |zitat=I also want to speak about the extraordinary session of the Verkhovna Rada of Ukraine, which is to take place tomorrow. Our country has, in fact, found itself at a crossroads due to coronavirus, and has two paths. The first is the adoption of two vital laws. After that, we will receive support from our international financial partners in the amount of at least ten billion dollars. This is needed to stabilize the country's economy and overcome the crisis. Otherwise – the second path. A failure of these laws leading to the economic downturn and even the threat of default.}}</ref> Auf der anderen Seite waren viele Menschen gegenüber einer Bodenreform skeptisch oder lehnten sie ab. Sie befürchteten, die Liberalisierung könnte zu einer Konzentration des Bodenbesitzes führen und vor allem großen Unternehmen, [[Oligarch]]en oder auch ausländischen Konzernen nützen.<ref name="Herzfeld" /> Vor und im Parlament kam es zu Protesten.<ref>{{Internetquelle |autor=Denis Trubetskoy |url=https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-bodenreform-100.html |titel=Selenskyj im Kreuzfeuer. Ukraine: Bodenreform im Schatten der Coronakrise |werk=mdr.de |datum=2020-04-03 |abruf=2022-08-02}}</ref> Im April 2020 unterzeichnete Selenskyj das Gesetz über die Bodenreform.<ref name="Hromadske" /> Das neue Gesetz Nr. 552–IX<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/go/552-20 |titel=Про внесення змін до деяких законодавчих актів України щодо умов обігу земель сільськогосподарського призначення: Law of Ukraine on March 31, 2020 Nr. 552-IX |hrsg=Verkhovna Rada of Ukraine. Legislation of Ukraine |datum=2020 |abruf=2022-06-02}}</ref> erlaubt es, dass ukrainische Bürger seit 2021 bis zu 100 [[Hektar]] Land erwerben dürfen. Ferner erlaubt es neben ukrainischen Bürgern auch ukrainischen Unternehmen, ab 2024 Land bis zu 10.000 Hektar zu erwerben.<ref>{{Literatur |Titel=Dokumentation. Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen, die sich aus Gesetz Nr. 552-IX ergeben |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=244 |Datum=2020-12-14 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/244/UkraineAnalysen244.pdf |Format=PDF |KBytes=863 |Abruf=2022-08-02}}</ref> Das Gesetz bedeutete in gewisser Weise einen Kompromiss: Während der ursprüngliche Entwurf von 2019 vorgesehen hatte, dass auch ausländische Personen und Unternehmen ukrainisches Agrarland kaufen durften, wurde schließlich die Entscheidung darüber auf ein [[Referendum]] verschoben.<ref>{{Internetquelle |autor=Romeo Kokriatski |url=https://en.hromadske.ua/posts/ukrainians-have-been-tricked-to-oppose-land-reform-says-ukrainian-president |titel=Ukrainians Have Been Tricked to Oppose Land Reform, Says Ukrainian President |werk=[[Hromadske.tv]] |datum=2019-11-11 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Große Agrar-Unternehmen und internationale Institutionen waren am ukrainischen Agrar-Sektor sehr interessiert. Sie behaupteten, durch zunehmende landwirtschaftliche Produktion könnte der Staat sich besser entwickeln und durch Exporte dabei helfen, die Weltbevölkerung zu ernähren.<ref name=":13">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=198 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref> Vor diesem Hintergrund versuchten ukrainische und nicht-ukrainische Agrar-Unternehmen, mehr Agrarland zu kontrollieren ([[Land Grabbing]]).<ref name=":13" /> Zwar war durch das Moratorium von 2001 der Verkauf von ukrainischem Agrarland verboten, aber oft verpachteten Bodenbesitzer ihr Land, da rechtlich nicht geklärt war, wo die Grenzen ihres Landes genau lagen, und viele von ihnen nicht genug Geld oder Produktionsmittel hatten.<ref name=":14">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=199 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref><br />
<br />
Agrar-[[Holding]]s pachteten zunehmend Land und inkorporierten Agrar-Unternehmen, wobei sie immer mehr [[Horizontale Integration|horizontal]] und [[Vertikale Integration|vertikal]] integrierten, um möglichst die gesamte [[Wertschöpfungskette]] zu kontrollieren.<ref name=":15">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=200 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref> Während der großen Übernahmewelle von 2009 bis 2012 bevorzugten Agrar-Holdings wachsende mittelgroße Betriebe mit pflanzlich-tierischer Produktionsstruktur wie auch kapitalschwache Betriebe und achteten auf eine schlechte finanzielle Performance.<ref>{{Literatur |Autor=Igor Ostapchuk, Taras Gagalyuk |Titel=Zum Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings: Strategien, Auswirkungen und Perspektiven |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=259 |Datum=2022-01-10 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/259/UkraineAnalysen259.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-04 |DOI=10.31205/UA.259.01}}</ref> 2012 entfiel der Großteil der Agrar-Holdings auf ukrainische Besitzer, worunter auch [[Oligarch]]en wie [[Rinat Achmetow]] oder Oleg Bachmatjuk waren.<ref name=":15" /> Letzterer besaß die damals größte Holding Ukrlandfarming, die rund 500.000 Hektar kontrollierte.<ref name=":15" /> Die größten nicht-ukrainischen Agrar-Holdings waren US NCH Capital (400.000 Hektar) und Russian Ukrainian Agrarian Investments (260.000 Hektar).<ref name=":15" /> Agrar-Holdings profitierten von den relativ niedrigen [[Pachtzins]]en.<ref name=":14" /> Im Gegensatz zu den kleinen und mittelgroßen Landwirten konnten Agrar-Holdings sich leichter mit [[Kapital]] versorgen, indem sie Kapital über Börsen oder internationale Finanzinstitutionen bekamen, wie zum Beispiel die [[Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung]].<ref name=":15" /> Des Weiteren machte auch die [[Volksrepublik China]] ihr Interesse deutlich. 2012 gewährte die [[China Exim-Bank]] einen Kredit in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar und erhielt für die folgenden 15 Jahre bis zu sechs Millionen Tonnen Getreide jährlich.<ref>[http://www.fao.org/fileadmin/templates/est/COMM_MARKETS_MONITORING/Grains/Documents/MNR_1402.pdf Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Monthly News Report on Grains MNR Issue 100 – February 2014 ''China Sues Ukraine for Breach of US$3 Billion Loan-for-Grain Agreement'' vom 27. Februar 2014.] (PDF; 136&nbsp;kB) abgerufen am 16. April 2014</ref> 2013 begann das chinesische Staatsunternehmen [[Xinjiang Production and Construction Corps]] Verhandlungen mit dem ukrainischen Agrarkonzern ''KSG Agro'' über 100.000 Hektar in der Schwarzmeerregion. Für den chinesischen Markt sollten Feldfrüchte angebaut und Schweine gezüchtet werden. Für weitere Pachtrechte auf 50 Jahre wollte die Volksrepublik China bis zu drei Millionen Hektar übernehmen.<ref>[http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/land-grabbing-die-tuecken-des-landkaufs/9680760.html ''Land Grabbing Die Tücken des Landkaufs''.] In: ''[[Wirtschaftswoche]]'', 4. April 2014; abgerufen am 12. April 2014.</ref><br />
<br />
=== Industrie ===<br />
[[Datei:FANUC R2000iB AtWork.jpg|mini|[[Industrieroboter]] [[Fanuc]] R-2000iB zum Schweißen von Karosserien des ''ZAZ Chance'', [[Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod]]]]<br />
<br />
Bei [[Krywyj Rih]] ([[Krywbass]]), [[Dnipro]] und [[Saporischschja]] befinden sich Eisenerzlagerstätten mit entsprechender Verarbeitung. Hinzu kommen Maschinenbau, [[Schienenfahrzeug]]-,<ref>Germany Trade & Invest: ''Ukraine plant massiven Ausbau der Herstellung von Schienenfahrzeugen.'' 25. Oktober 2013. ([http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=900956.html gtai.de]) Abgerufen am 16. Mai 2014.</ref> und [[Automobilindustrie]]<ref name="MittelOsteuropa:">{{Webarchiv |url=http://www.estandort.com/mangel-an-finanziellen-mitteln-bei-den-ukrainischen-automobilfirmen/ |text=Standort Mittel- und Osteuropa: Mangel an finanziellen Mitteln bei den ukrainischen Automobilfirmen. |archive-is=20140516121245}}</ref> [[Luftfahrtindustrie|Luft-]] und [[Raumfahrt]]industrie,<ref name="GutschkerFAZ">Thomas Gutschker: ''Russland und die Ukraine. Das sowjetische Erbe lockt.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 13. April 2014 ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/russland-und-die-ukraine-das-sowjetische-erbe-lockt-12893029.html faz.net]).</ref> [[Rüstungsindustrie]],<ref name="GutschkerFAZ" /><ref name="HeroldFR">{{Internetquelle |autor=Frank Herold |url=http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html |titel=Ukraine: Russland sichert seine militärische Zukunft |werk=Frankfurter Rundschau |datum=2014-04-23 |archiv-url=https://archive.vn/20140516122547/http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html |archiv-datum=2014-05-16 |abruf=2014-04-23 |offline=1}}</ref> [[Nahrungsmittelindustrie]], der Bau von Elektrogeräten sowie eine umfangreiche [[Werft]]industrie.<ref name="HeroldFR" /> Ausgeführt werden vor allem [[Kohle]], [[Stahl]], Elektrogeräte, Maschinen, Fahrzeuge<ref name="MittelOsteuropa:" /> und Nahrungsmittel, eingeführt werden vor allem [[Energie]]träger ([[Gas]] und [[Erdöl]]) aus Russland. Im [[Donezk]]becken befinden sich viele sanierungsbedürftige Bergwerke, in denen es bereits zu schweren Grubenunglücken kam.<br />
<br />
Die größten Fahrzeugwerke sind [[KrAZ]] in [[Krementschuk]], [[Luzkyj awtomobilnyj sawod|LuAZ]] in Luzk und [[Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod]] (SAS) in [[Saporischschja]].<br />
<br />
Die Ukraine lag bis zum Beginn des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] (24. Februar 2022) auf Platz 13 der weltgrößten Stahlhersteller; etwa 80 Prozent des Stahls wurden exportiert.<ref>faz.net: [https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukraine-liveticker-biden-putin-weiss-keinen-ausweg-aus-ukrainekrieg-17804564.html Meldung 9. Mai 2022 20:20 Uhr]</ref> Das [[Metallurgisches Kombinat Asow-Stahl|Asow-Stahlwerk]] in [[Mariupol]] war bis zu seiner Zerstörung von März bis Mai 2022 eines der größten [[Hüttenwerk]]e Europas.<br />
<br />
Die ukrainische Stahlindustrie hat ihrem Verband zufolge durch Zerstörungen ihrer Stahlwerke während des Krieges 40 Prozent ihrer Kapazität unwiederbringlich verloren.<ref name=":39">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html#Grosser-Teil-der-ukrainischen-Stahlindustrie-vernichtet |titel=Großer Teil der ukrainischen Stahlindustrie vernichtet |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
Der [[Tertiärsektor]] entwickelt sich in der Ukraine in den letzten Jahren sehr dynamisch, blieb allerdings stark von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängig. Neben den Banken zeigten auch die Software- und IT-Service-Branche große Zuwachsraten. Ihr Umsatz betrug 2014 etwa 5 Milliarden US-Dollar. Manager bzw. ehemalige Manager der IT-Industrie sind seit 2014 stark im Parlament und in leitenden Positionen der Regierungskoalition vertreten.<ref>[http://www.kyivpost.com/content/business/ukraines-it-industry-makes-progress-in-2014-despite-war-376251.html kyivpost.com].</ref><br />
<br />
==== Finanzwirtschaft ====<br />
[[Datei:National Bank of Ukraine new.jpg|mini|Das Gebäude der 1991 gegründeten [[Nationalbank der Ukraine|Zentralbank der Ukraine]]]]<br />
[[Datei:Dnipropetrowsk.jpg|mini|[[Dnipro]] gilt als Finanzzentrum des Landes.]]<br />
[[Datei:1000 hryvnia 2019 front.png|mini|1000 [[Hrywnja|Hrywni]] mit Porträt von [[Wladimir Iwanowitsch Wernadski|Wolodymyr Wernadski]]]]<br />
<br />
Im Bankwesen fand die erste Übernahme durch ein ausländisches [[Kreditinstitut]] erst im Oktober 2005 statt, aber schon davor wurden Banken mit ausländischem Kapital gegründet. Damals übernahm die österreichische [[Raiffeisen International]] die zweitgrößte Bank des Landes, „Bank Aval“ (jetzt [[Raiffeisen Aval]]). Die Verkaufsverhandlungen wurden von ukrainischer Seite bewusst in die Länge gezogen, da sich rasch weitere Interessenten an der Bank fanden, und sich der Kaufpreis somit Stück für Stück auf letztendlich 836&nbsp;Millionen Euro (für 93,5 % Anteil) erhöhte. Zusammen mit der 1998 gegründeten „Raiffeisenbank Ukraine“ hielt die „Raiffeisen International“ einen Bilanzkapitalanteil von 12 % am ukrainischen Bankensektor bis zum Verkauf der Ersteren an [[OTP Bank]] 2006.<br />
<br />
Von da an gab es plötzlich großes Interesse von zahlreichen ausländischen Banken, die ebenfalls in der Ukraine Fuß fassen wollten. Innerhalb von nur fünf Monaten schnellte der Anteil ausländischer Banken am ukrainischen Bankensektor von knapp über 12 % auf rund 25 % und betrug im August 2007 31,7 %. Ab 2010 ging die Entwicklung wieder in gegenläufiger Richtung.<ref>Foreign Trade Publishing House: ''Ausländische Banken ziehen sich aus der Ukraine zurück.'' [https://owc.de/2013/05/03/auslaendische-banken-ziehen-sich-aus-der-ukraine-zurueck/ (owc.de)] vom 3. Mai 2014.</ref><br />
<br />
Eine weitere der fünf ukrainischen Großbanken, die [[Ukrsibbank]], wurde im Dezember 2005 von der größten französischen Bank, [[BNP Paribas]], übernommen. 51 % wechselten für knapp 300&nbsp;Millionen Euro ihren Besitzer. Im September 2007 hat die [[Commerzbank]] einen Anteil von 60 % an der [[Bank Forum]] für 600&nbsp;Millionen Euro übernommen.<br />
<br />
Auch von den kleineren der 158 (per Ende 2005) ukrainischen Banken wurden bereits mehrere übernommen. So übernahm beispielsweise der russische Marktführer, die staatliche [[Sberbank]], die ukrainische [[NRB-Ukraina]] (hat dafür jedoch noch keine Erlaubnis der Bankenaufsicht erhalten), und die russische Nummer zwei, die ebenfalls staatliche [[Vneschtorgbank]] (VTB) übernahm die ukrainische [[Mrija (Bank)|Mrija]] für umgerechnet knapp 60&nbsp;Millionen Euro. Man vermutet hinter den Übernahmen der staatlichen russischen Banken politische Motive, wie diese auch bereits im Januar 2006 in der plötzlichen Vervielfachung des [[Gaspreis]]es von russischer Seite gesehen wurden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Russisch-ukrainischer Gasstreit}}<br />
<br />
Funktionen der Zentralbank übt die [[Nationalbank der Ukraine]] aus, sie wurde 1991 gegründet. Aufgrund der [[Finanzkrise ab 2007|Weltfinanzkrise]] ab 2007 verlor die [[Hrywnja]] von Herbst 2008 bis Februar 2009 über 40 % ihres Wertes. Die [[Ratingagentur]] Fitch wertete die Ukraine auf ''B'' ([[Rating#Ratingskalen|Hochspekulativ]]) ab.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Banken in der Ukraine}}<br />
<br />
==== Staatsanleihen ====<br />
Am 17. Dezember 2013 vereinbarte die Regierung mit Russland den Kauf von ukrainischen Staatsanleihen im Wert von 15 Milliarden Dollar und die „vorübergehende“ Senkung der Gaspreise um ein Drittel, um die ukrainische Wirtschaft zu stützen. Der Premierminister [[Mykola Asarow]] äußerte, ohne den Vertrag mit Russland drohe der Staatsbankrott und der Zusammenbruch der Gesellschaft. Nach BBC-Angaben würde die Ukraine für 2014 eine Außenfinanzierung in Höhe von 17 Milliarden Dollar benötigen, um weiter ihre Schulden bedienen zu können.<ref name="bbc-20131218">{{Internetquelle |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-25427706 |titel=Russia deal saved Ukraine from bankruptcy – PM Azarov |hrsg=BBC |datum=2013-12-18 |abruf=2015-02-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine erhielt, nachdem die [[Kabinett Jazenjuk I|Regierung Jazenjuk]] im Amt war, zur Errichtung und Gewährleistung einer stabilen Wirtschaft und Politik, Zuschüsse und Darlehen zu tiefen Zinssätzen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] in Höhe von mindestens 11 Milliarden Euro.<ref>Offizielle Website der Europäischen Union: http://eeas.europa.eu/ukraine/index_en.htm</ref><br />
<br />
Auch das US-amerikanische [[Investmentgesellschaft|Investmenthaus]] [[Franklin Templeton Investments]] hat in ukrainische Staatsanleihen im Wert von 7,6 Milliarden Dollar investiert und gehört somit zu den größten Gläubigern der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Hackhausen |url=http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/staatsanleihen-der-krisengewinnler/9862450.html |titel=Staatsanleihen. Der Krisengewinnler |werk=[[Handelsblatt]] |datum=2014-05-08 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
==== Medien ====<br />
[[Reporter ohne Grenzen]] kritisiert, dass sich ein großer Teil der Medien in den Händen von Oligarchen oder politisch einflussreichen Personen befindet. In den von Separatisten besetzten Zonen der Ostukraine sowie auf der russisch besetzten Krim ist die Pressefreiheit zudem, laut Reporter ohne Grenzen, nicht mehr gegeben.<br />
<br />
In ihrem 2017 veröffentlichten Bericht äußerte die internationale Nichtregierungsorganisation [[Freedom House]] große Besorgnis über die Sicherheitslage der Journalisten in der Ukraine. Sowohl im ukrainischen Kernland als auch in den von russischen Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten des Landes seien die Medienvertreter der Gewalt, Einschüchterungen und Belästigungen ausgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/report/freedom-world/2017/ukraine |titel=Ukraine |abruf=2017-12-05 |sprache=en}}</ref> Im Juli 2017 wurde der prominente Journalist [[Pawel Grigorjewitsch Scheremet|Pawel Scheremet]] bei einem Autobombenanschlag in Kiew getötet. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Ein Jahr zuvor war der regierungskritische Journalist [[Oles Busyna]] in Kiew ermordet worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/ausland/article157177577/Bekannter-Journalist-bei-Bombenanschlag-getoetet.html |titel=Ukraine: Journalist Pawel Scheremet bei Bombenanschlag getötet |werk=[[Die Welt|Welt Online]] |datum=2016-07-20 |abruf=2017-12-05}}</ref><br />
<br />
Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] äußerte Bedenken zur Pressefreiheit betreffend die entzogene Zulassung im Falle [[Sawik Schuster]]s im Jahr 2016<ref>[http://www.reuters.com/article/us-ukraine-crisis-shuster-idUSKCN0XN2KR Top Ukraine TV host protests work ban with hunger strike] ([[Reuters]])</ref> sowie im April 2017 wegen der Ausweisungen der Journalistinnen Anna Kurbatova, Tamara Nersesyan und Maria Knyazeva wie auch wegen der Zugangsverwehrung für die spanischen Journalisten Antonio Pampliega und Manuel Ángel Sastre.<ref>[http://www.osce.org/fom/337366 osce.org]</ref><br />
<br />
Der Slawist und Journalist ''Herwig G. Höller'' strich im Jahr 2016 dennoch heraus, dass es in der Ukraine auch [[Medienkritik (Kommunikationswissenschaft)|Medienkritik]] gebe, dies im großen Unterschied zu Russland.<ref>[https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=205032 Vortrag: Russland, Ukraine, die Medien und der Krieg.] 7. Juni 2016, Minute 1</ref><br />
<br />
===== Nachrichten- und Presseagenturen =====<br />
Die staatliche Nachrichtenagentur ist die 1918 gegründete [[Ukrinform|UKRINFORM]] und setzt täglich rund 300 Meldungen ab.<ref>[https://www.ukrinform.de/info/about_agency.html ''Über UKRINFORM'' ukrinform.de.]</ref> Generaldirektor seit 2011 Oleksandr Detsyk (* 1979).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ukrinform.ua/eng/news/oleksandr_detsyk_i_hope_people_will_start_the_morning_with_ukrinform_news |text=''Oleksandr Detsyk: I hope people will start the morning with UKRINFORM news'' ukrinform.ua vom 19. Dezember 2011 (abgerufen am 26. April 2014). |wayback=20140505140258}}</ref> Weitere einflussreiche Unternehmen sind die nichtstaatliche russische Nachrichtenagentur [[Interfax]]-Ukraine und die private [[UNIAN|Ukrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN)]], die von dem Oligarchen [[Ihor Kolomojskyj]] kontrolliert wird.<ref>[http://www.wenigerismehr.de/swok/ssm-seminar/2013/msys_ukr.htm ''Mediensystem: Ukraine''.] Sächsische Stiftung für Medienausbildung (SSM), Oktober 2013; abgerufen am 26. April 2014.</ref> Insgesamt sind rund 35 Nachrichtenagenturen in der Ukraine aktiv, jedoch sind die meisten sehr klein und übernehmen die Informationen der führenden Nachrichtenagenturen. Seit März 2014 spielt das am [[Majdan Nesaleschnosti]] im [[Hotel Ukrajina]] gelegene [[Ukrainian Crisis Media Center]] (UCMC) eine wichtige Rolle. Es wird von [[George Soros]] ([[Open Society Foundations]]), dem US-[[Public Relation|Public-Relation]]-Unternehmen [[Weber Shandwick]] und der ukrainischen Regierung finanziert und verbreitet Nachrichtenmeldungen und Bildmaterial zur Krise.<ref>[http://uacrisis.org/de/ Ukrainian Crisis Media Center Material in Deutsch.]</ref><ref>[https://www.heise.de/tp/features/Ukraine-Propaganda-trifft-auf-Propaganda-3364785.html ''Ukraine: Propaganda trifft auf Propaganda''.] [[Telepolis]], 11. April 2014</ref><br />
<br />
===== Fernsehsender =====<br />
Beim [[Fernsehen]], das 1951 in der Ukraine eingeführt wurde, gibt es neben dem staatlichen Fernsehen seit 1993 auch private Fernsehanbieter.<br />
* [[Nazionalna Telekompanija Ukrajiny]], (ukrainisch: {{lang|uk|Національна Телекомпанія України}}) ist die [[Staatlicher Rundfunk|staatliche Fernsehanstalt]] der Ukraine. Sie wurde am 20. Januar 1965 gegründet und unterhält das einzige staatliche Fernsehprogramm [[Perschyj Nazionalnyj]] ''(Erstes Nationales)''.<br />
* [[STB (Fernsehsender)|STB]] ist ein 1997 gegründeter privater Sender, der neben den weiteren fünf TV-Stationen ''ICTV'', ''Novy Kanal'', ''M1'', ''M2'', ''QTV'' aktuell dem Oligarchen [[Wiktor Pintschuk]] und Gründer der [[StarLightMedia Group]] gehört.<ref name="freiheit.org">{{Internetquelle |url=http://www.freiheit.org/Aktuelle-Berichte/1804c24376i1p/index.html |titel=Medienpluralismus à la Ukraine – Geld und Macht legen Rundfunkberichterstattung in Fesseln |hrsg=Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit |datum=2013-02-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150404080129/http://www.freiheit.org/Aktuelle-Berichte/1804c24376i1p/index.html |archiv-datum=2015-04-04 |abruf=2014-04-25 |offline=1}}</ref><br />
* [[Ukraine (TV-Sender)|Ukraine]], ursprünglich 1993 als Regionalsender im Ballungsraum Donezk gegründet, gehört zur [[Media Group Ukraine]], die über die Holding [[System Capital Management]] (SCM) von dem Oligarchen [[Rinat Achmetow]] kontrolliert wird und sehr hohe Einschaltquoten durch seine Fußball-TV-Spartenkanäle erreicht.<ref name="freiheit.org" /><ref>[http://mgukraine.com/en/ ''About us'' mgukraine.com (abgerufen am 26. April 2014).]</ref><br />
* [[1+1]] ist ein ukrainischer Fernsehsender, an dem seit 3. Juli 2012 maßgeblich [[Time Warner]] über die [[Central European Media Enterprises]] (CME) beteiligt ist.<ref>{{Literatur |Hrsg=Central European Media Enterprises |Titel=CME exercises its put option to Time Warner and completes its deleveraging transactions |Datum=2012-07-03 |Online=[http://www.cetv-net.com/en/press-center/news/389.shtml HTML] |Abruf=2012-11-25}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.prnewswire.com/news-releases/central-european-media-enterprises-secures-60-ownership-in-studio-11-in-ukraine-57753142.html |text=Central European Media Enterprises Secures 60 % Ownership in Studio 1+1 in Ukraine. |wayback=20140408223545}} prnewswire.com, 4. September 2007</ref> Der Sender befindet sich im Besitz des Oligarchen [[Ihor Kolomojskyj]].<ref>{{Internetquelle |autor=Benjamin Bidder |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/pressefreiheit-in-der-ukraine-oligarchen-voll-auf-sendung-a-1095417.html |titel=Pressefreiheit in der Ukraine: Oligarchen voll auf Sendung |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2016-06-02 |abruf=2016-06-02}}</ref> 1+1 zählt zu den Sendern mit dem höchsten Marktanteil in der Ukraine und kann von 95 % der ukrainischen Bevölkerung empfangen werden.<br />
* [[Inter (TV-Sender)|Inter]] ist ein weiterer populärer TV-Sender mit sehr hoher Reichweite in der Ukraine, der im Februar 2013 zu 100 % von der [[Inter Media Group Limited]] übernommen wurde, die von dem Oligarchen [[Dmytro Firtasch]] kontrolliert wird.<ref name="freiheit.org" /><br />
* [[5 Kanal]] wurde 2003 gegründet und wird über die Mischkonzern-Holding [[Ukrprominvest]] durch deren Gründer, den Oligarchen und ehemaligen Präsidenten der Ukraine [[Petro Poroschenko]] kontrolliert.<ref>[http://www.bpb.de/internationales/europa/ukraine/136889/dokumentation-petro-poroschenko ''Dokumentation Petro Poroschenko'' Bundeszentrale für politische Bildung] (abgerufen am 25. April 2014).</ref><br />
* [[KRT (Fernsehsender)|KRT]] (ukrainisch {{lang|uk|КРТ}}) ist ein ukrainischer ''[[Orthodoxe Kirchen|orthodoxer]]'' TV-Kanal, der erstmals am 26. April 2003 auf Sendung ging.<br />
* [[Slavonic Channel International]] ist ein ukrainischer Fernsehsender, der auf Russisch, Ukrainisch und Englisch sendet und sich hauptsächlich „[[Slawen|slawischen]]“ Themen widmet.<br />
* [[Espreso TV]] wurde 2013 von dem polnischen Medienmanager Michal Boniatowski gegründet, anfangs lautete der Name „[[Euromaidan]]“.<ref name="jungewelt.de">{{Internetquelle |autor=Reinhard Lauterbach |url=http://www.jungewelt.de/2014/01-31/039.php |titel=Agenten im Fronteinsatz. Berlin, Washington und Warschau haben auf dem »Maidan« ihre Leute |werk=[[Junge Welt]] |datum=2014-01-31 |abruf=2014-04-25}}</ref><br />
* [[Hromadske.tv]] ''(Bürger-TV)'' ist ein Internetsender, der mit Hilfe amerikanischer und britischer Stiftungsgelder im November 2013 online ging.<ref name="jungewelt.de" /><ref>{{Internetquelle |autor=Вікторія Білаш, Наталія Лєксау |url=http://stv.mediasapiens.ua/material/19431 |titel=«ГРОМАДСЬКЕ ТБ»: «ВСЕ ГІРШЕ, НІЖ ВИ ДУМАЄТЕ, АЛЕ НАДІЯ Є» |werk=Суспільне мовлення |datum=2013-06-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141116043542/http://stv.mediasapiens.ua/material/19431 |archiv-datum=2014-11-16 |abruf=2020-03-25 |offline=1}}</ref><br />
<br />
Im Februar 2021 verbot Präsident Selenskyj mit einem Erlass drei oppositionelle Nachrichtensender wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit und Verbreitung von russischer Propaganda:<br />
* ZIK (телеканал)<br />
* NewsOne<br />
* 112 Ukraine (ukrainisch: 112 Україна)<br />
Der Vorsitzende des ukrainischen Journalistenverbandes, Nikolaj Tomilenko, sprach von einer »Informationsbombe« und sagte: »Der Entzug des Zugangs zu ukrainischen Medien für ein Millionenpublikum ohne Gericht (…) ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.«<ref>{{Internetquelle |autor=APA |url=https://www.derstandard.at/story/2000123833980 |titel=Ukraines Präsident verbietet drei oppositionelle Fernsehsender |werk=[[Der Standard]] |datum=2021-02-03 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
Im Dezember 2021 verbot Selenskyj durch einen Erlass zwei weitere oppositionelle Nachrichtensender:<br />
* Ukrlive.tv<br />
* Perwij Nesawissimij<br />
Die prorussische Partei ''Oppositionsplattform für das Leben'' nannte dies einen weiteren Angriff auf die Meinungsfreiheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000132225101 |titel=Ukraine verbietet zwei Oppositionssender |werk=[[Der Standard]] |datum=2021-12-29 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
===== Zeitungen und Zeitschriften =====<br />
{{Siehe auch|Liste der ukrainischen Zeitschriften}}<br />
<br />
===== Radiosender =====<br />
[[Nazionalna Radiokompanija Ukrajiny|Ukrajinske Radio]] ({{lang|uk|Українське Радіо}}; deutsch: ''Ukrainischer Rundfunk''; englisch: ''Ukrainian Radio'') ist die [[Staatlicher Rundfunk|staatliche Hörfunkanstalt]] der Ukraine mit dem dazugehörigen Auslandsdienst [[Radio Ukraine International]]. Daneben gibt es weitere private Radiosender.<br />
<br />
==== Informationstechnik ====<br />
Die Ukraine ist in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit dem „[[Informationstechnik|IT]]-[[Outsourcing]]“ bekannt geworden. Eine große Zahl ukrainischer Softwareentwicklungsunternehmen befindet sich vor allem in Kiew, Charkiw, Lwiw, Dnipro, Donezk und [[Simferopol]] (Krim). Somit nutzt das Land seine geografische und kulturelle Nähe zu Westeuropa und macht bereits etablierten IT-Dienstleistern wie Indien und China Konkurrenz. Jedoch kann der Umsatz, der in diesem Bereich entsteht, noch nicht mit dem indischen verglichen werden. Die IT-Industrie beschäftigte im Dezember 2021 etwa 250.000 Ingenieure und Programmierer.<ref name="it-company-rating-inventure">{{Internetquelle |url=https://inventure.com.ua/tools/database/rejting-top-50-krupnejshie-it-kompanij-v-ukraine |titel=Рейтинг ТОП-50 крупнейшие IT-компании в Украине |werk=InVenture |sprache=ru |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Amy Feldman, Cyrus Farivar |url=https://www.forbes.com/sites/amyfeldman/2022/04/04/for-ukraines-tech-startups-fighting-the-war-means-memes-information-campaignsand-keeping-their-businesses-going/ |titel=For Ukraine’s Tech Startups, Fighting The War Means Information Campaigns–And Keeping Their Businesses Going |datum=2022-04-04 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Im Bereich der [[Offshoring|Offshore]] oder [[Nearshoring|Nearshore]]-Programmierung sind dabei vor allem [[EPAM Systems]], [[SoftServe]], [[GlobalLogic]] und [[Ciklum]] nennenswert. EPAM beschäftigt 12.389 Spezialisten zu Ende 2021, womit die Ukraine für das Unternehmen den bedeutendsten Entwicklungsstandort darstellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.epam.com/static-files/dcccbd7d-ad40-444a-92bd-5fdb26b1bb6f |titel=EPAM Systems, inc - FORM 10-K - Annual Report 2021 |sprache=en |abruf=2022-08-21 |hrsg=[[EPAM Systems]] |seiten=7 |datum=2022-02-25 |format=PDF, 854&nbsp;kB}}</ref> SoftServe als größtes einheimisches IT-Outsourcing Unternehmen beschäftigte 2019 bereits über 5.300 Spezialisten in der Ukraine<ref>{{Internetquelle |url=https://theukrainians.org/oleh-denys/ |titel=Interview Oleh Denys - Executive VP of SoftServe tells about the company’s biggest achievements in 25 years and the ability to learn quickly as the main driving force for professional success |datum=2019-03-10 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref>, diese Zahl wuchs zu Ende 2021 auf 9.462.<ref name="it-company-rating-inventure"/><ref>{{Internetquelle |url=https://itcluster.lviv.ua/en/softserve-plans-reach-16-000-employees-2022/ |titel=SoftServe Plans to Reach 16,000 Employees in 2022 - SoftServe, the most prominent Ukrainian IT company, sums up its record 2021 year and plans for the following year. |sprache=en |datum=2021-12-31 |abruf=2022-08-21 |zitat=During the year, 4,541 people were hired in Ukraine}}</ref> GlobalLogic beschäftigt über 7.370 Spezialisten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.globallogic.com/about/locations/ukraine/ |titel=Engineering Centers - Ukraine |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref> Ciklum beschäftigt über 3.000 Spezialisten in der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ciklum.com/press-releases/press-release-ciklum-supports-ukraine-with-over-160-mln-uah-investment-and-donation |titel=Ciklum supports Ukraine with over 160 mln UAH investment and donation |sprache=en |abruf=2022-08-21 |hrsg=[[Ciklum]] |datum=2022-06-22}}</ref><br />
<br />
Zu den größten Softwareproduzenten und IT-Serviceunternehmen gehören die schweizerische [[Luxoft]] mit 3.900 Spezialisten in der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=https://career.luxoft.com/locations/ukraine/ |titel=Locations - Ukraine |abruf=2022-08-21 |sprache=en}}</ref> Weitere Unternehmen sind der [[Computerspiel]]hersteller [[GSC Game World]] und [[MacPaw]] mit seinen 300 Mitarbeitern.<ref>{{Internetquelle |url=https://forbes.ua/ru/profile/macpaw-424 |titel=Unternehmensporträt MacPaw |werk=[[Forbes (Zeitschrift)|Forbes]] |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2020 nutzten 75 Prozent der Einwohner der Ukraine das Internet.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/IT.NET.USER.ZS?locations=UA |titel=Individuals using the Internet (% of population) |hrsg=[[Weltbank]] |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
==== Messen und Ausstellungen ====<br />
* [[AGRO]] – ukrainische [[Leitmesse]] für [[Landwirtschaft]] in [[Kiew]]<br />
* [[Beer & Soft Drinks Industry]] – Internationale Fachmesse für Bier und alkoholfreie Getränke in [[Kiew]]<br />
* [[InterAgroBusiness]] – Internationale Fachmesse für [[Landwirtschaft]], [[Landtechnik]], [[Viehzucht]], [[Öko-Landbau]] und [[Bioenergie]] in [[Odessa]]<br />
* [[Metal-Forum of Ukraine]] – Internationale Konferenzmesse für Metallurgie und Metall in [[Kiew]]<br />
* MushroomIndustry – Internationale Fachausstellung für die Pilzindustrie in [[Kiew]]<br />
* Wine & Winemaking – Internationale Fachmesse für [[Wein]], [[Weinherstellung]] und [[Weinbau]] in [[Odessa]]<br />
<br />
==== Tourismus ====<br />
{{Hauptartikel|Tourismus in der Ukraine}}<br />
[[Datei:ՙՙԾիծեռնակի բույն՚՚, Ղրիմ.jpg|mini|[[Schwalbennest (Krim)]]]]<br />
<br />
Ein wichtiges touristisches Ziel in der Ukraine bildet die Hauptstadt Kiew, die neben vielen historischen [[Liste von Sehenswürdigkeiten in Kiew|Sehenswürdigkeiten]] auch ein modernes pulsierendes Kulturleben bietet. Als Erholungsgebiet wird seit den Zarenzeiten die [[Schwarzmeer]]küste genutzt, allem voran die Halbinsel Krim, die 1954 der Ukrainischen SSR übertragen wurde. Die Krim bietet neben kulturellen Hinterlassenschaften zahlreicher Völker (Griechen, Krimtataren, Genueser) ein subtropisches Klima und eine Vielzahl von Palästen und Sanatorien. Die Krim war bis 2014 Schauplatz des jährlichen Festivals elektronischer Tanzmusik [[KaZantip]].<br />
<br />
Im Westen der Ukraine ist die Stadt [[Lwiw]] mit ihrer zum [[UNESCO-Weltkulturerbe]] zählenden Innenstadt sehenswert. In den angrenzenden ukrainischen Karpaten gibt es neben einer beeindruckenden Natur traditionelle Thermalkurorte wie [[Truskawez]] oder Skigebiete wie [[Slawske]].<br />
<br />
Als eine Art Extremtourismus haben sich in letzter Zeit Ausflüge in die verstrahlte Zone von [[Tschornobyl]] nördlich von [[Kiew]] etabliert.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
Die Ukraine besitzt aus Zeiten der [[Sowjetunion]] vor allem eine Nord-Süd-Verkehrsorientierung ([[Moskau]]-[[Kiew]]-[[Odessa]], Moskau-[[Charkiw]]-[[Krim]]). Man versucht aber seit der Unabhängigkeit des Landes, die Infrastruktur in eine West-Ost-Orientierung zu reorganisieren und die Verbindungen zu [[Polen]], der [[Slowakei]] und [[Ungarn]] zu intensivieren (Anbindung an den [[Paneuropäische Verkehrskorridore#Korridor III|Paneuropäischen Korridor III]]: Straßenverbindung und Bahnstrecke [[Berlin]]/[[Dresden]] – [[Breslau]] – [[Krakau]] – [[Lwiw]] – Kiew und V: [[Košice]] – [[Tschop]] – Lwiw und Budapest – Tschop – Lwiw). Die Ukraine ist heute vor allem ein Transitland zwischen [[Mitteleuropa]] und dem [[Kaukasus]] und zwischen [[Südeuropa]] und [[Russland]]. Hauptverkehrsträger in der Ukraine ist die [[Eisenbahn]], gefolgt vom [[Straße]]nverkehr und der [[Binnenschifffahrt]] auf dem [[Dnepr]] ''(Dnipro)''. Seit Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ostukraine und nach der Annexion der Krim durch Russland (2014) ist der Verkehr innerhalb der betreffenden Regionen und auch der Verkehr zwischen der Ukraine und Russland zunehmend eingeschränkt.<br />
<br />
Im [[Logistics Performance Index]], der von der [[Weltbank]] erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte die Ukraine 2018 den 66. Platz unter 160 Ländern. Ein großer Teil der Infrastruktur des Landes wurde seit der Sowjetära nicht modernisiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://lpi.worldbank.org/international/global?sort=asc&order=International%20shipments#datatable |titel=Global Rankings 2018 {{!}} Logistics Performance Index |abruf=2018-09-14 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
=== Eisenbahn ===<br />
[[Datei:EKr1-001.jpg|mini|Das ukrainische Eisenbahnnetz zählt zu den größten weltweit.]]<br />
<br />
In der Ukraine wird von der Eisenbahn die auch in Russland gebräuchliche [[Russische Breitspur|Breitspur]] von [[Breitspurbahn#Russische Breitspur|1520&nbsp;mm]] verwendet. Der Bau von [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]]n in der [[Normalspur|Normalspurweite&nbsp;1435&nbsp;mm]] wird geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schienenverkehrsportal.de/News_Ukraine_plant_HGV_Strecke_in_Normalspur_1070.html |titel=Ukraine plant HGV-Strecke in Normalspur |werk=Schienenverkehrsportal |datum=2018-02-01 |abruf=2020-03-25}}</ref> Die [[Eisenbahnstrecke|Strecken]] in den Räumen Kiew, Lwiw und im Osten der Ukraine sind [[Bahnstrom|elektrifiziert]], dazwischen befinden sich nicht-elektrifizierte Abschnitte. Eine komplette Elektrifizierung ist vorgesehen. Der staatliche Eisenbahnhersteller ist die [[Lokomotivfabrik Luhansk]]. Die nationale [[Eisenbahnunternehmen|Eisenbahngesellschaft]] [[Ukrsalisnyzja]] wurde 1991 gegründet und liegt ebenfalls in staatlicher Hand. 2009 kamen von der Regierung erste Vorschläge über eine Privatisierung ins Gespräch. Im Zuge der Annexion der Krim durch Russland und im Laufe der Kampfhandlungen in den Oblasten Donezk und Luhansk kam es zu starken Einschränkungen des Bahnverkehrs in den betreffenden Regionen. Im Angriff Russlands auf die Ukraine seit Februar 2022 ist die Eisenbahninfrastruktur eines der bevorzugten Ziele.<ref>sda/ineu/jst/schr: ''Die Eisenbahn in Zeiten des Ukraine-Krieges''. In: [[Eisenbahn-Revue International]] 6/2022, S. 294–297.</ref><br />
<br />
=== Straße ===<br />
{{Hauptartikel|Fernstraßen in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Via Imperii und Via Regia.png|mini|hochkant=2|Verlauf der mittelalterlichen [[Via Regia]] und [[Via Imperii]] in Europa]]<br />
<br />
Das gesamte Straßennetz umfasste 2012 etwa 169.694&nbsp;km, wovon 166.095&nbsp;km asphaltiert sind.<ref name="CIA/2102" /> Ein zusammenhängendes [[Autobahnnetz]] besteht noch nicht, es existieren jedoch vielerorts autobahnartig ausgebaute [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraßen]] und [[N 01|Nationalstraßen]]. Die [[M&nbsp;06]] von Ungarn nach Kiew wurde in den letzten Jahren renoviert und ist nun von der [[Grenze zwischen der Ukraine und Ungarn|ungarischen Grenze]] über die Karpaten bis [[Lwiw]] durchgehend in sehr gutem Zustand. Das Tankstellennetz ist sehr dicht. In manchen Dörfern sind die Straßen noch sehr schlecht ausgebaut, werden jedoch allmählich saniert. In vielen Großstädten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, wie beispielsweise die [[Metro Kiew|Metro in Kiew]], und überall im Land ein sehr dichtes Netz an Busverbindungen.<br />
<br />
Kiew war neben Moskau der östlichste Punkt der großen mittelalterlichen [[Via Regia]] bis nach [[Santiago de Compostela]] in [[Spanien]].<br />
<br />
=== Luftverkehr ===<br />
[[Datei:An-225 Mriya.jpg|mini|Die Antonow An-225, das weltweit größte und einzige Flugzeug seiner Art (zerstört)]]<br />
In allen wichtigen großen Städten befinden sich internationale Flughäfen. [[Ukraine International Airlines]], [[Azur Air Ukraine]] und [[Yanair]] sind die bekanntesten [[Fluggesellschaft]]en in der Ukraine. Die Flughäfen in [[Flughafen Kiew-Boryspil|Kiew-Boryspil]], [[Flughafen Odessa|Odessa]] und [[Flughafen Dnipro|Dnipro]] sind die wichtigsten internationalen Verkehrsflughäfen der Ukraine. Der Flugzeugbauer [[Antonow]] mit Hauptsitz am [[Flughafen Kiew-Hostomel]] hatte mit der [[Antonow An-225]] mit einem Frachtraumvolumen von insgesamt 1220&nbsp;m³ bei 250&nbsp;t Zuladung (was den Transport von vier [[Sattelzug|Sattelzügen]] und dahinter einem [[Lkw]] und daneben seinem Anhänger, alle beladen, ermöglicht) das weltweit größte Transportflugzeug im Einsatz. Es wurden zwei Flugzeuge dieses Typs gebaut, von denen nur eines fertiggestellt und [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|im Februar 2022]] durch russische Truppen zerstört wurde.<br />
<br />
=== Häfen und Schifffahrt ===<br />
Über die Häfen in [[Odessa]] werden fast die Hälfte der Ex- und Importe der Ukraine abgewickelt. Die Schwarzmeerhäfen zählen daher zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur.<ref name=":0" /><br />
<br />
Wichtigste Binnenschifffahrtstraße ist der Dnepr, der bis Kiew auch für kleine Seeschiffe befahrbar ist; in [[Tschornomorsk]], [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] befinden sich [[Seehafen|Seehäfen]], der größte ist der [[Hafen Odessa|Hafen]] von [[Odessa]]. Seit der Annexion der Krim durch Russland hat die Ukraine auf die Seehäfen in [[Sewastopol]] und [[Kertsch]] keinen Zugriff mehr. Das [[Hauptquartier]] der [[Ukrainische Seestreitkräfte|ukrainischen Marine]] war bis zur [[Besetzung der Krim]] in Sewastopol am Schwarzen Meer, seither befindet es sich in Odessa.<br />
Es bestehen [[Fähre|Fährverbindungen]] von Tschornomorsk nach [[Poti]] in Georgien, nach [[Constanța]] in Rumänien und nach [[Derince]] in der Türkei.<ref>[http://www.ukrferry.com/eng Schwarzmeer-Fähren.]</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 begann auf Befehl des russischen Präsidenten [[Putin]] der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russische Überfall auf die Ukraine]]. Die Häfen Mariupol, [[Berdjansk]], [[Skadowsk]] und [[Cherson]] sind (Stand 2. Mai 2022) nicht (mehr) unter Kontrolle der Ukraine und deshalb offiziell geschlossen.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukraine-liveticker-annalena-baerbock-will-nach-kiew-reisen-17804564.html Meldung von 11:06 Uhr]</ref><br />
<br />
=== Telekommunikation ===<br />
In der Ukraine wurden neben dem herkömmlichen [[PSTN|öffentlichen Telefonnetz]], das zu 76 % (2006) vom staatlichen (bis 2011) Anbieter [[Ukrtelecom]] dominiert wird, auch [[Global System for Mobile Communications|GSM]]-[[Mobilfunknetz]]e aufgebaut. Die größten Mobilfunknetze sind zurzeit:<br />
* Kyivstar/Djuice/Mobilitsch (2G, 3G und 4G)<br />
* Vodafone Ukraine<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vodafone.ua/ |titel=Homepage Vodafone Ukraine |werk=Vodafone Ukraine |abruf=2021-01-30 |sprache=uk}}</ref> (früher: MTS bzw. UMC)/Jeans/Sim-Sim (2G, 3G und 4G)<br />
* Lifecell (2G, 3G und 4G)<br />
* 3Mob (3G: [[UMTS]])<br />
* PEOPLEnet (3G: [[CDMA2000]] 1× EV-DO)<br />
* Intertelecom (3G: CDMA2000 1× EV-DO)<br />
Ukrtelecom startete im November 2007 das erste [[UMTS]]-Mobilfunknetz der Ukraine, das seit 2011 als 3Mob<ref>[http://3mob.ua/about-company?lang=en About 3Mob.]</ref> firmiert. Die 2011 privatisierte<ref>[http://ukraine.ahk.de/news/single-view/artikel/azarov-gibt-gruenes-licht-zur-privatisierung-von-ukrtelekom/?cHash=b9b1a46284640ea9be623d62c15d527c Azarov gibt grünes Licht zur Privatisierung von Ukrtelekom.]</ref> Ukrtelecom befindet sich mehrheitlich im Besitz der Holding SCM des Oligarchen [[Rinat Achmetow]].<ref>[http://www.kyivpost.com/content/business/akhmetovs-scm-buys-ukrtelecom-325200.html Akhmetov’s SCM buys Ukrtelecom.]</ref> Im Winter 2014/15 wurden noch drei Lizenzen für den [[Mobilfunkstandard]] UMTS verkauft. Diese Netze sollten frühestens im Sommer 2015 in Betrieb gehen.<ref>[http://www.telecompaper.com/news/nkrzi-raises-3g-licence-price-in-ukraine--1053075 NKRZI raises 3G licence price in Ukraine]</ref><br />
<br />
=== Pipelines ===<br />
Die Transitpipelines gehören zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur. Die Ukraine ist zum einen auf [[Erdgas]]-Importe angewiesen, die es vor allem aus Russland bekommt, zum anderen ist es wichtiges Transitland für Erdgas aus Russland.<ref name=":0" /> Osteuropäische Länder, aber auch die Bundesrepublik Deutschland werden über die Pipelines mit russischem Gas versorgt. Um die starke Abhängigkeit der Ukraine von russischem Gas zu reduzieren, wurde 2014 eine technische Umrüstung der Leitungen eingeleitet, die umgekehrt gerichteten Gasfluss von West- und Mitteleuropa in Richtung der Ukraine ermöglichen soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Sean Carney |url=http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304518704579523101575101482.html |titel=Ukraine, Slowakei und EU verhandeln über Gas-Pipeline-Nutzung |hrsg=[[The Wall Street Journal]] |datum=2014-04-25 |abruf=2014-05-04}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Russisch-ukrainischer Gasstreit}}<br />
<br />
=== Kanäle ===<br />
Die Kanäle in der Ukraine dienen vorwiegend der [[Bewässerung]] und nicht als [[Schifffahrtskanal]].<br />
Der wichtigste Kanal ist der [[Nord-Krim-Kanal]], ein über 400&nbsp;km langer Bewässerungskanal, der von den 1970er Jahren an bis 2014 das aufgestaute Wasser des Dnepr in die wasserarmen Regionen im Süden der Ukraine und auf die Krim leitete und so 85 % des gesamten Wasserverbrauchs der dortigen Bevölkerung deckte.<br />
[[Datei:Мерефо-Херсонський міст з висоти.jpg|mini|Die [[Merefa-Cherson-Brücke]] verbindet die Ufer des Dneprs in Dnipro.]]<br />
<br />
=== Brücken ===<br />
Durch die Mitte der Ukraine fließt mit dem Dnepr der drittlängste Strom Europas und teilt das Land in die [[Rechtsufrige Ukraine|rechtsufrige]] und [[linksufrige Ukraine]]. Um den Schienen- und Straßenverkehr beider Ufer miteinander zu verbinden, sind zahlreiche Brücken, vor allem in den Städten am Fluss, erbaut worden. Daneben dienen die Staumauern, die den Dnepr anstauen, als Flussübergänge für den Straßenverkehr.<br />
<br />
Die Halbinsel Krim wurde durch die [[Krim-Brücke]] über die [[Straße von Kertsch|Meerenge von Kertsch]] mit dem russischen Territorium verbunden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Dneprbrücken}}<br />
<br />
=== Feuerwehr ===<br />
In der [[Feuerwehr in der Ukraine]] waren im Jahr 2019 landesweit 53.286 [[Berufsfeuerwehr|Berufs-]] und 142.598 [[Freiwillige Feuerwehr|freiwillige Feuerwehrleute]] organisiert, die in 2.210 Feuerwachen und [[Feuerwehrhaus|Feuerwehrhäusern]], in denen 3.402 [[Löschfahrzeug]]e und 290 [[Drehleiter]]n bzw. [[Teleskopmast (Feuerwehr)|Teleskopmasten]] bereitstehen, tätig sind.<ref name="CTIF-WFS01">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband [[CTIF]] |datum=2021 |abruf=2022-02-18 |format=PDF}}</ref> Die ukrainischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 269.160 Einsätzen alarmiert, dabei waren 96.812 [[Brandbekämpfung|Brände]] zu löschen. Hierbei wurden 1.909 Tote von den [[Feuerwehr]]en bei Bränden geborgen und 1.523 Verletzte gerettet.<ref name="CTIF-WFS04">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |abruf=2022-02-18 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
== Kultur ==<br />
=== Feiertage ===<br />
In der Ukraine wird der [[Unabhängigkeitstag]] am 24. August als [[Nationalfeiertag]] gefeiert. Arbeitsfreie [[Gesetzlicher Feiertag|Gesetzliche Feiertage]] sind:<br />
{| class="wikitable zebra"<br />
|-<br />
! Tag !! Name !! ukrainisch<br />
!Informationen<br />
|-<br />
| 7. Januar<br />
| [[Ukrainische Weihnachten|Weihnachten]]<br />
| {{lang|uk|Різдво Христове}}<br />
|<br />
|-<br />
| 1. Januar<br />
| [[Neujahr]]<br />
| {{lang|uk|Новий рік}}<br />
|<br />
|-<br />
| 8. März<br />
| [[Internationaler Frauentag]]<br />
| {{lang|uk|Міжнародний жіночий день}}<br />
|<br />
|-<br />
| Sonntag zwischen 4. April und 8. Mai<br />
| [[Ostern]]<br />
| {{lang|uk|Великдень}}<br />
| Der auf Ostern folgende Montag ist arbeitsfrei<br />
|-<br />
| 1. Mai<br />
| [[Erster Mai|Tag der Arbeit]]<br />
| {{lang|uk|День праці}}<br />
|<br />
|-<br />
| 9. Mai<br />
| Tag des Sieges über den Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg<br />
| {{lang|uk|День перемоги над нацизмом у Другій світовій війні}}<br />
|<br />
|-<br />
| Sonntag zwischen 23. Mai und 26. Juni<br />
| [[Pfingsten]]<br />
| {{lang|uk|День Святої Трійці}}<br />
| Der auf Pfingsten folgende Montag ist arbeitsfrei<br />
|-<br />
| 28. Juni<br />
| Verfassungstag der Ukraine<br />
| {{lang|uk|День Конституції України}}<br />
|<br />
|-<br />
| 24. August<br />
| Unabhängigkeitstag der Ukraine<br />
| {{lang|uk|День незалежності України}}<br />
|<br />
|-<br />
| 14. Oktober<br />
| Tag des Verteidigers der Ukraine<br />
| {{lang|uk|День захисника України}}<br />
|<br />
|-<br />
| 25. Dezember<ref>{{Webarchiv |url=http://oda.zt.gov.ua/verxovna-rada-viznala-25-grudnya-oficzijnim-svyatkovim-dnem-v-ukraini.html |text=Die Werchowna Rada hat den 25. Dezember als offiziellen Feiertag in der Ukraine anerkannt |wayback=20181229171429}} Offizielle Webseite der Oblastverwaltung der Oblast Schytomyr; abgerufen am 29. Dezember 2018 (ukrainisch)</ref><br />
| [[Ukrainische Weihnachten|Weihnachten]]<br />
| {{lang|uk|Різдво Христове}}<br />
|<br />
|}<br />
<br />
=== Küche ===<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Küche}}<br />
<br />
=== Bildende Kunst und Volkskunst ===<br />
[[Datei:Bojchuk M.jpg|mini|links|hochkant=0.5|Mychajlo Bojtschuk]]<br />
[[Datei:Stamps in honor of Tetyana Pata.jpg|mini|Ukrainische Briefmarken mit Motiven von [[Tetjana Pata]], Vertreterin der Petrykiwka-Malerei]]<br />
Mit dem [[Boychukismus]], benannt nach seinem Begründer [[Mychajlo Bojtschuk]] entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein [[Kunststil]], dessen Verfechter eine eigenständige, ukrainische Bilder- und Formensprache anstrebten. Dazu orientierte sich die auch als Ukrainischer Monumentalismus bezeichnete Stilrichtung an der [[Byzantinische Kunst|Kunst des Byzantinischen Reichs]] und der [[Kiewer Rus]]. Seit den 1930er Jahren in der [[Sowjetunion]] unterdrückt, wird der Boychukismus seit der Unabhängigkeit der Ukraine wieder vermnehrt gewürdigt. Zu seinen wichtigsten Vertretern gehören neben Mychajlo Bojtschuk selbst [[Tymofij Bojtschuk]], [[Wassyl Sedljar]], [[Ivan Padalka|Iwan Padalka]], [[Sofija Nalepynska-Bojtschuk]], [[Oksana Pawlenko]], Antonina Iwanowa, [[Mykola Rokyzkyj]], [[Serhij Kolos]] und [[Ochrim Krawtschenko]].<br />
<br />
Auch die [[Volkskunst]] genießt in der Ukraine einen hohen Stellenwert. Bekannte ukrainische Volkskünstler sind zum Beispiel [[Marija Prymatschenko]], [[Kateryna Bilokur]] und [[Iwan Hontschar]]. Zu Weltruhm gelangte die [[Petrykiwka-Malerei]], ein origineller Stil der dekorativen Malerei, der 2013 in die [[Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit]] der [[UNESCO]] aufgenommen wurde.<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Literatur}}<br />
[[Datei:Poltava sadyba Kotlarevskogo Khata DSC 2338 53-101-0006.JPG|mini|Das Gedenkhaus von [[Iwan Kotljarewskyj]] in [[Poltawa]]. Der Dichter und Sozialaktivist hat als erster die lebendige Volkssprache in die [[ukrainische Literatur]] eingeführt. Zu einer Zeit, als es die [[Leibeigenschaft]] noch gab, schrieb er eine [[burleske]] [[Aeneis]]-[[Travestie (Literatur)|Travestie]] (»Енеїда«, 1798), in der Götter, Trojaner und Römer als Kosaken auftreten.]]<br />
<br />
Das erste in der Ukraine erschienene Buch wurde von [[Jurij Drohobytsch]] im Jahre 1483 verfasst. Der in der Stadt [[Poltawa]] lebende [[Iwan Kotljarewskyj]] gilt als Erneuerer der ukrainischen Schriftsprache. Zu den bedeutendsten Schriftstellern gehören [[Iwan Franko]], [[Lessja Ukrajinka]] und [[Taras Schewtschenko]], nach dem der seit 1962 verliehene wichtigste Kulturpreis der Ukraine, der [[Taras-Schewtschenko-Preis]], benannt ist.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:left; margin-right:50px;"<br />
|-<br />
! [[Iwan Kotljarewskyj]]<br /><small>(1769–1838)</small><br />
! [[Taras Schewtschenko]]<br /><small>(1814–1861)</small><br />
! [[Iwan Franko]]<br /><small>(1856–1916)</small><br />
! [[Mychajlo Kozjubynskyj]]<br /><small>(1864–1913)</small><br />
! [[Lessja Ukrajinka]]<br /><small>(1871–1913)</small><br />
|-<br />
| [[Datei:Kotlyarevsky.jpg|130px]]<br />
| [[Datei:Taras Shevchenko selfportrait oil 1840-2.jpg|130px]]<br />
| [[Datei:Ivan Franko (1898).png|112px]]<br />
| [[Datei:M-kotsjubynskyj.jpg|166px]]<br />
| [[Datei:Lesya Ukrainka portrait crop.jpg|115px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Film ===<br />
Der wichtigste Filmpreis ist nach dem Regisseur und Schriftsteller [[Oleksandr Dowschenko]] benannt.<br />
<br />
=== Musik ===<br />
[[Datei:P1170500-001.JPG|mini|[[Nationale Musikakademie der Ukraine Peter Tschaikowski]] in Kiew]]<br />
<br />
Ein Wandbild in der [[Sophienkathedrale (Kiew)|Sophienkathedrale]] von [[Kiew]] aus dem 11. Jahrhundert gibt Einblick in die mittelalterliche Musizierweise auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Es zeigt [[Skomoroch]]i und Musiker, die Querflöten, Trompeten oder Schalmeien, Lauten, [[Psalterium]] (''[[gusli]]'') und [[Zymbal]] (''cymbaly'') spielen. Es ist unklar, ob die Institution der Skomorochi, die als Tänzer, Gaukler und Theaterspieler auftraten, aus dem [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]] oder aus dem Westen stammt oder lokalen Ursprungs ist.<ref>Sergei A. Ivanov: ''Slavic Jesters and the Byzantine Hippodrome.'' In: ''Dumbarton Oaks Papers'', Band 46 (''Homo Byzantinus: Papers in Honor of Alexander Kazhdan'') 1992, S. 129–132</ref> Die ukrainische Volksmusik ist entsprechend der geographischen Lage des Landes von slawischen und nichtslawischen Völkern in Osteuropa und Vorderasien beeinflusst.<br />
[[Datei:Mykola leontovych.jpg|mini|links|140px|[[Mykola Leontowytsch]] (1877–1921)]]<br />
Früher gab es in den Dörfern eigene regionale Volksmusikstile und Aufführungspraktiken, die außerdem nach Geschlechtern unterschieden wurden. Die rituellen Gesangstraditionen wurden überwiegend von Frauen und Mädchen, die Instrumentalmusiken überwiegend von Männern und Jungen aufgeführt. Die Unterhaltungslieder wurden zu allen Zeiten gleichermaßen von der gesamten Bevölkerung gesungen.<ref>William Noll: ''Ukraine.'' In: Thimothy Rice, James Porter, Chris Goertzen (Hrsg.): ''Garland Encyclopedia of World Music.'' Band 8: ''Europe.'' Routledge, New York / London 2000, S. 806</ref><br />
<br />
Zu den heute verbreiteten traditionellen Volksmusikinstrumenten gehören die Lauten ''[[Bandura (Instrument)|bandura]]'' und ''[[kobsa]]'' (namensverwandt mit der rumänischen ''[[Koboz|cobză]]''), die [[Violine]], die Drehleier ''[[Lira (Drehleier)|lira]]'', ein dreisaitiger, gestrichener Bass ''basol(i)a'' (in der Größe einer [[Viola da Gamba|Gambe]]), das Hackbrett ''[[Zymbal|cymbaly]]'', die Laute ''[[torban]]'', eine Gruppe von Kernspaltflöten ''[[sopilka]]'', bei den [[Huzulen]] die lange Holztrompete ''[[trembita]]'', ein [[Akkordeon]], die Sackpfeife ''koza'' (ähnlich der polnischen ''[[koza]]''), die Rahmentrommel ''bubon'' und die Maultrommel ''[[drymba]]''. Ein typisches Ensemble, das als ''troista muzyka'' (von „drei Musiker“) bekannt ist, besteht aus Violine, Hackbrett und Bass oder Rahmentrommel. Wenn die Musiker Volkstänze wie den [[Huzulka]] begleiten, enthalten die Stücke improvisierte Anteile.<ref>Sofia Hrytsa: ''Ukraine. II. Traditional music. 1. Historical background and general features.'' In: ''Grove Music Online'', 2001</ref><br />
<br />
Nach der Unabhängigkeit 1991 wurde die Ukraine Mitglied der [[Europäische Rundfunkunion|Europäischen Rundfunkunion]] (EBU) und nahm im Jahr 2003 erstmals am [[Eurovision Song Contest]] teil. Bereits bei der zweiten Teilnahme im Jahr danach gewann die Sängerin [[Ruslana Lyschytschko]] mit ihrem ''Wild Dances Project'' in Istanbul den [[ESC 2004]], dessen [[ESC 2005|50. Jubiläums-Ausgabe 2005]] daraufhin in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgetragen wurde. Die Ukraine wurde damit das 21. Land, das bei einem ESC siegte, und das 20. Land, in dem ein ESC ausgetragen wurde. Beim [[ESC 2016]] gewann die Ukraine mit dem Lied ''[[1944 (Lied)|1944]]'' von der Sängerin [[Jamala]] zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, woraufhin der [[ESC 2017]] erneut in Kiew stattfand. Die Ukraine ist das einzige Land beim ESC, das noch nie in einem Halbfinale des Eurovision Song Contests ausgeschieden ist.<br />
<br />
== Sport ==<br />
=== Fußball ===<br />
[[Datei:Україна-Словенія. Склад зб. України.jpg|mini|[[Ukrainische Fußballnationalmannschaft]] (2015)]]<br />
Fußball ist der populärste Sport in der Ukraine. Der Fußball in der Ukraine wird vom [[Ukrajinska Assoziazija Futbolu|Fußballverband der Ukraine (FFU)]] organisiert. Die erste Fußballliga in der Ukraine ist die [[Premjer-Liha]]. Bekannte Vereine sind [[Dynamo Kiew]] und [[Schachtar Donezk]]. Der bisher größte Erfolg der jungen [[Ukrainische Fußballnationalmannschaft|ukrainischen Fußballnationalmannschaft]] war das Erreichen des Viertelfinales bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] in Deutschland.<br />
<br />
[[Oleh Blochin]] und [[Ihor Bjelanow]] wurden zu Sowjetzeiten mit dem [[Ballon d’Or]] als „[[Europas Fußballer des Jahres]]“ ausgezeichnet. Blochin, der seine aktive Karriere in Österreich bei [[Vorwärts Steyr]] ausklingen ließ, war bis Januar 2008 Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft. Die Ukraine konnte am 18. April 2007 einen sportpolitischen Erfolg erringen, indem das Land, das erst seit 1992 eigenständig dem Europäischen Fußball-Verband [[UEFA]] angehört, im ersten Wahlgang den Zuschlag des UEFA-Exekutivkomitees bekam, gemeinsam mit [[Polen]] die [[Fußball-Europameisterschaft 2012]] auszurichten. Der populärste ukrainische [[Fußball]]spieler ist [[Andrij Schewtschenko]], der mit dem [[AC Mailand]] u.&nbsp;a. die [[UEFA Champions League|Champions League]] gewann und [[Liste der italienischen Fußballmeister|italienischer Meister]] wurde sowie [[Ballon d’Or 2004|2004]] als dritter Ukrainer ebenfalls mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />
<br />
=== Boxen ===<br />
Die bekanntesten ukrainischen Boxer sind die Brüder [[Vitali Klitschko|Vitali]] und [[Wladimir Klitschko]].<br />
<br />
Im Amateurboxen konnte die Ukraine seit 1996 drei Olympiasieger stellen: Wladimir Klitschko (1996, Superschwergewicht), [[Wassyl Lomatschenko]] (2008, Federgewicht, 2012 Leichtgewicht<ref>[https://olympics.com/de/video/vasyl-lomachenko-olympische-highlights olympics.com]</ref>) und [[Oleksandr Ussyk]] (2012, Schwergewicht). [[Andreas Kotelnik|Andrij Kotelnik]] (2000, Leichtgewicht) und Serhij Dotsenko (2000, Weltergewicht) gewannen Silbermedaillen. Zudem errangen ukrainische Boxer fünf Bronzemedaillen, unter anderem [[Wolodymyr Sydorenko|Wladimir Sidorenko]] (2000, Fliegengewicht) und [[Wjatscheslaw Hlaskow]] (2008, Superschwergewicht). Im Profibereich gelang es bisher sechs Athleten Weltmeistertitel zu gewinnen: Wladimir und Vitali Klitschko im Schwergewicht, Oleksandr Ussyk im Schwer-, sowie [[Cruisergewicht]], [[Serhij Dsindsiruk]] im Halbmittelgewicht, Sidorenko im Bantamgewicht und Kotelnik im Halbweltergewicht.<br />
<br />
=== Leichtathletik ===<br />
[[Serhij Bubka]] aus [[Luhansk]] ist sechsfacher Weltmeister und Olympiasieger im [[Stabhochsprung]]. Er stellte insgesamt 35 Weltrekorde auf und schaffte 43 Sprünge über die Sechs-Meter-Marke. Seit 2005 ist er Vorsitzender des [[Nationales Olympisches Komitee der Ukraine|Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine]].<br />
<br />
=== Schach ===<br />
[[Ruslan Ponomarjow]] wurde 2002 [[FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005|FIDE-Weltmeister]], [[Anna Uschenina]] 2012 und [[Marija Musytschuk]] 2015 [[Schachweltmeisterschaft der Frauen|Schachweltmeister der Frauen]]. Die Nationalmannschaft wurde 2001 [[Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft|Mannschaftsweltmeister]] und gewann die [[Schacholympiade 2004]] und die [[Schacholympiade 2010]].<ref>[http://www.olimpbase.org/ olimpbase.]</ref> Die ukrainische Damenauswahl siegte 2006 bei der [[Schacholympiade 2006|Schacholympiade]].<br />
<br />
=== Motorradsport ===<br />
Die Städte [[Lwiw]] und [[Riwne]] sind international bekannt im [[Speedway (Bahnsport)|Speedway]]; in beiden wurde bereits mehrfach WM-Läufe ausgetragen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Ukraine}}<br />
* [[Universitäten in der Ukraine]]<br />
* [[Gewerkschaften in der Ukraine]]<br />
* [[Ukrainistik]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<!-- bitte chronologisch, neueste zuerst --><br />
(chronologisch, neueste zuerst)<br />
<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''Die Frontlinie. Warum die Ukraine zum Schauplatz eines neuen Ost-West-Konflikts wurde''. Übersetzt von Stephan Gebauer, Thorsten Schmidt, [[Gregor Hens]], Ulrike Bischoff und Stephan Kleiner. Rowohlt, Hamburg, 2022, ISBN 978-3-498-00339-5 (englisch: ''The Frontline. Essays on Ukraine’s Past and Present.'' Harvard University Press, Cambridge (MA) 2021, ISBN 978-0-674-26882-1.).<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''The Gates of Europe: A History of Ukraine''. Aktualisierte Neuauflage. Basic Books, New York 2021, ISBN 978-1-5416-7564-3.<br />
* Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' 5., überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73558-5.<br />
* Antonia Kostretska: ''Terra incognita: Die Ukraine, die Ukrainer und das Ukrainisch. Eine enzyklopädische Sammlung.'' Grin Verlag, München 2018, ISBN 978-3-668-60191-8.<br />
* Marian Madela: ''Der Reformprozess in der Ukraine 2014–2017.'' Ibidem, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8382-1266-1.<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Ungleiche Brüder: Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' C.H.Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71410-8.<br />
* Oksana Dutchak, Artem Chapeye, Bettina Musiolek ([[Clean Clothes Campaign]]), ''[https://saubere-kleidung.de/wp-content/uploads/2017/11/CCC-CountryProfile-Ukraine-DE_2017_web.pdf LÄNDERPROFIL UKRAINE]'', o.&nbsp;J. (2017) PDF, 14 S.<br />
* [[Karl Schlögel]]: ''Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen.'' Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-24942-4 ([https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article147367418/Wenn-Russlandversteher-fuer-die-Ukraine-streiten.html Rezension] von [[Richard Herzinger]] in ''Die Welt,'' 8.&nbsp;Oktober 2015).<br />
* [[Joseph Roth]]: ''Reisen in die Ukraine und nach Russland.'' Hrsg. von [[Jan Bürger (Schriftsteller)|Jan Bürger]]. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67545-4.<br />
* [[Kerstin S. Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 ([http://www.sehepunkte.de/2011/02/18112.html Rezension der Erstauflage 2010]).<br />
* Andriy Mykhaleyko: ''Gott auf dem Majdan. Die Rolle der Kirchen in der Ukraine-Krise.'' In: ContaCOr 17 (Sonderausgabe 2015), {{ISSN|2364-5202}}.<br />
* [[Steffen Dobbert]]: ''Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine.'' Hrsg. von Zeit online. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4.<br />
* Winfried Schneider-Deters: [http://books.google.de/books?id=GVMzukJb6CAC ''Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union.''] Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-8305-3116-6.<br />
* Adolph Stiller (Hrsg.): ''Ukraine: Städte Regionen Spuren'' (= ''Architektur im Ringturm'', Band 28). Müry Salzmann, Salzburg 2012, ISBN 978-3-99014-060-4.<br />
* Dietmar Schultke: ''„Ukrainski Blues“ – Streifzüge durch die Ukraine.'' Regia, Cottbus 2009, ISBN 978-3-86929-017-1.<br />
* Viktor Timtschenko: ''Ukraine – Einblicke in den neuen Osten Europas'' Ch. Links, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-488-4.<br />
* Christian Reder, Erich Klein (Hrsg.): ''Graue Donau, Schwarzes Meer. Wien Sulina Odessa Jalta Istanbul (Recherchen, Gespräche, Essays).'' Edition Transfer bei Springer, Wien / New York 2008, ISBN 978-3-211-75482-5.<br />
* Kathrin Boeckh, Ekkehard Völkl: ''Ukraine. Von der Roten zur Orangenen Revolution.'' Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2050-0.<br />
* Oleh Turij: ''Das religiöse Leben und die zwischenkonfessionellen Verhältnisse in der unabhängigen Ukraine. Institut für Kirchengeschichte der Ukrainischen Katholischen Universität.'' Lwiw 2007.<br />
* [http://www.bpb.de/publikationen/5X9VPM,0,0,Nachbarn_im_Osten%3A_Ukraine_und_Belarus.html ''Nachbarn im Osten: Ukraine und Belarus.''] [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 1.&nbsp;November 2006.<br />
* Rainer Lindner: ''Das Ende von Orange. Die Ukraine in der Transformationskrise.'' (= ''SWP-Studien.'' S 2006,20). [[Stiftung Wissenschaft und Politik]], Berlin 2006 ([http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/swp-studien-de/swp-studien-detail/article/transformationskrise_der_ukraine.html online]).<br />
* Pavlo Khiminets: ''Protestantismus in der Ukraine. Rolle und Stellung des Protestantismus im soziokulturellen Kontext der Geschichte der Ukraine.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-55791-4.<br />
* Heiko Pleines: ''Ukrainische Seilschaften. Informelle Einflussnahme in der ukrainischen Wirtschaftspolitik 1992–2004'' (= ''Analysen zur Kultur und Gesellschaft im östlichen Europa'', Band 19). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8283-7.<br />
* [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (Hrsg.): ''Nach der „Orangenen Revolution“'' (= ''Der Bürger im Staat'', Band 55, H. 4). Weinmann, Filderstadt 2005 ([http://www.buergerimstaat.de/4_05/orange.htm online]; Aufsätze zur Entwicklung von Politik und Wirtschaft in der Ukraine, Russland und Belarus).<br />
* [[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]]: ''Die neue Ukraine.'' Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-12401-X.<br />
* Andrew Wilson: ''The Ukrainians. Unexpected Nation.'' Yale University Press, New Haven 2002, ISBN 0-300-09309-8.<br />
* Robert Kravchuk: ''Ukrainian Political Economy. The First Ten Years.'' Palgrave Macmillan, New York 2002.<br />
* Britta Böhme: ''Grenzland zwischen Mythos und Realität. Real- und Ideengeschichte des ukrainischen Territoriums.'' Berliner Debatte Wissenschafts-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-931703-33-9.<br />
* Claus Remer: ''Zum Ukrainebild in Deutschland vom 19. zum 20.&nbsp;Jahrhundert.'' In: Erhard Hexelschneider (Hrsg.): ''Russland & Europa. Historische und kulturelle Aspekte eines Jahrhundertproblems.'' Jenaer Forum für Bildung und Wissenschaft, Leipzig 1995, ISBN 3-929994-44-5, S.&nbsp;225–243.<br />
<br />
<small>'''Lexikalische Artikel und ältere Darstellungen'''</small><br />
* Lexikoneintrag zu ''Ukraine'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 19, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-019-0877 S. 877.]<br />
* Lexikoneintrag zu ''Kleinrußland'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-011-0124 S. 124.]<br />
* Lexikoneintrag zu ''Russisches Reich'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/nid/20007376731 S. 289–328.]<br />
* Guillaume le Vasseur (Sieur de Beauplan): ''Beschreibung der Ukraine, der Krim, und deren Einwohner''. Aus dem Französischen übersetzt und nebst einem Anhange der die Ukraine, und die Budziackische Tatarey betrifft, und aus dem Tagebuche eines deutschen Prinzen, und eines Schwedischen Kavaliers gezogen worden, herausgegeben von Johann Wilhelm Moeller. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1780 ([https://books.google.de/books?id=nB0VAAAAQAAJ&printsec=frontcover Google Books]).<br />
* Johann Georg Kohl: ''Reisen im Inneren von Rußland und Polen''. Zweiter Theil: ''Die Ukraine. Kleinrußland''. Nebst einem Titelkupfer, einem Plane der Wintermesse in Charkow und einer Karte von Kleinrußland. Arnoldische Buchhandlung, Dresden/Leipzig 1841 ([https://books.google.de/books?id=acMKAAAAIAAJ&printsec=frontcover Google Books]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Schwesterprojekte |commonscat=Ukraine |wikt=Ukraine |n=Portal:Ukraine | s=Ukraine |voy=Ukraine}}<br />
{{Commonscat|Demonstrations and protests related to 2022 Russian invasion of Ukraine}}<br />
* [https://ukraine.ua/de/ Offizielle Website der Ukraine]<br />
* [https://www.president.gov.ua/ Offizielle Website] des Ukrainischen Präsidenten (ukrainisch, russisch, englisch)<br />
* [https://www.kmu.gov.ua/ Offizielle Website] der Ukrainischen Regierung (ukrainisch, englisch)<br />
* [https://www.rada.gov.ua/ Offizielle Website] des Ukrainischen Parlaments (ukrainisch, englisch)<br />
* [https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/ukraine-node Länder- und Reiseinformationen] des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amts]]<br />
* [https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/ Ukraine-Analysen] (Forschungsstelle Osteuropa, Uni Bremen)<br />
* [https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/laender/ukraine Ukraine] im Online-Lexikon des [[Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa|BKGE]]<br />
* [https://www.indexmundi.com/de/ukraine/ Indexmundi – statistische Daten zur Ukraine]<br />
* [https://maps.vlasenko.net/ Umfangreiche Kartensammlung der gesamten Ukraine] (ukrainisch)<br />
* [http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine Texte und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
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<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Im Vergleich zu den russischen Feuerwalzen der absolut überlegenen Artillerie war die Ukraine aufgrund fehlender Waffen nur zu Nadelstichen fähig.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|okkupierten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, jedoch kommentierten Analysten übereinstimmend, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe, weshalb wenig präzise Lenkwaffen aus der Sowjet-Ära eingesetzt wurden, wie am [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022" /> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Das amerikanische [[Institute for the Study of War]] (ISW) berichtete von einer Gesetzesinitiative des Kreml in der Duma, die russische Unternehmen verpflichten würde, im Bedarfsfall Aufträge der Streitkräfte anzunehmen. Dabei würde es auch möglich sein, Sonderbedingungen wie Nacht- und Feiertagsarbeit staatlicherseits anzuordnen. Die Gesetzesinitiative beruhe auf Erfahrungen der laufenden „militärischen Spezialoperation“, bei der es bisher nicht gelungen war, die für die Logistik der Streitkräfte notwendige industrielle Unterstützung zu mobilisieren.<ref name="ISW-01.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1, abgerufen am 2. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref><br />
[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022."" /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17|sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022."/> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |werk=The Kyiv Independent |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington|werk= CNN |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 01. August]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 02. August]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8"/> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 04. August]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 05. August]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki/>s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |zugriff=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-05 |sprache=en}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |sprache=ru |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-27 |hrsg=Conflict Intelligence Team}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
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=== 25. August ===<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
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Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
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Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
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=== 26. August ===<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
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=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
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=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref> Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit"/><br />
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Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten medienwirksam, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
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Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
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Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
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=== 31. August ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel= Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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=== 2. September ===<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
<br />
Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
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=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
<br />
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr ist.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 05. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |autor= |hrsg=The Guardian |werk=theguardian.com |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationale Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard 2 Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard 2A7]] Panzer zu produzieren und diese auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme|Einnahmen]] aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million [[Artilleriegeschoss]]e in [[Nordkorea]] bestellt. Dies sei laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /> Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref> Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht es aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www-understandingwar-org.translate.goog/backgrounder/ukraine-conflict-updates?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=op,wapp Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronologie_des_russischen_%C3%9Cberfalls_auf_die_Ukraine&diff=225940105Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine2022-09-06T10:29:28Z<p>Dnepro..: /* 5. September */ + Lagekarte aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Laufendes Ereignis|eine laufende militärische Auseinandersetzung}}<br />
[[Datei:2022 Russian Invasion of Ukraine animated.gif|mini|400px|Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen [[Invasion (Militär)|Invasion]] in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022]]<br />
Diese Übersicht ist eine '''Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine''' ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse im Vorfeld ([[Russisch-Ukrainischer Krieg]] mit Annexion der Krim) und seit der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion in die Ukraine 2022]].<br />
<br />
== Die ersten Monate nach Beginn des Überfalls (Februar bis April) ==<br />
{{Hauptartikel|Krieg im Donbas|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Februar bis April 2022}}<br />
<br />
Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen [[Streitkräfte]] am 24. Februar 2022 eine [[Luftlandeoperation]] auf dem [[Flughafen Kiew-Hostomel]]; die Truppen konnten keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten aus mehreren Stoßrichtungen rasch von [[Belarus]] aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30&nbsp;km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger [[Schlacht um Kiew (2022)|Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten]] musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und [[Charkiw]] offenbarten sich [[Kriegsverbrechen im Ukrainekonflikt|Plünderungen und andere Kriegsverbrechen]] an Zivilisten wie jene in [[Massaker von Butscha|Butscha]].<br />
<br />
Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor [[Donezk]] entlang der seit 2014 bestehenden [[Protokoll von Minsk|Kontaktlinie]] den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der [[Schlacht um Charkiw (2022)|um sie geführten Schlacht]] erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von [[Isjum]] wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
<br />
Noch stärker als Charkiw wurde die am [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]] liegende Hafenstadt [[Mariupol]] zerstört. Bis auf das lange [[Belagerung von Mariupol|belagerte Mariupol]] und den Südwesten der Ukraine ([[Oblast]] ''[[Oblast Odessa|Odessa]]'' und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]]) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur [[Krim]] ([[Föderativer Staat Neurussland]]) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt [[Cherson]], die bereits Anfang März eingenommen worden war.<br />
<br />
Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung [[Odessa]] war Anfang März bei [[Mykolajiw]] gescheitert. Eine [[Amphibische Kriegsführung|amphibische]] Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs [[Moskwa (Schiff, 1979)|Moskwa]] Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach [[Transnistrien]] gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den [[Donezbecken|Donbass]] unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.<ref>[https://www.themoscowtimes.com/2022/04/27/vicious-blame-game-erupts-among-putins-security-forces-a77508 ''Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces.''] The Moscow Times, 27. April 2022.</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/04/27/voiska-skoree-imitiruiut-chem-nastupaiut «Войска скорее имитируют, чем наступают»], Nowaja Gaseta Europa, 27. April 2022.</ref> Am 27. Februar begannen bei [[Belagerung von Mariupol|Mariupol die Kämpfe]]. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische [[Panzer]] von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor [[Andrei Alexandrowitsch Suchowezki|Andrei Suchowezki]], durch einen ukrainischen [[Scharfschütze]]n getötet worden sein.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-konflikt-offenbar-zweiter-russischer-general-getoetet-17860507.html ''Offenbar zweiter russischer General getötet.''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 8. März 2022.</ref> Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.<ref name=":12">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-105.html#Aerzte-ohne-Grenzen-Todesfaelle-wegen-Medikamentenmangel |titel=Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel |werk=tagesschau.de |datum=2022-03-13 |abruf=2022-03-13}}</ref><br />
<br />
== Mai und Juni 2022 ==<br />
{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, Mai und Juni 2022}}<br />
Im Mai und Juni konzentrierte sich das russische Militär auf die Einnahme der Territorien, welche zur Oblast Luhansk gezählt werden. Im Vergleich zu den russischen Feuerwalzen der absolut überlegenen Artillerie war die Ukraine aufgrund fehlender Waffen nur zu Nadelstichen fähig.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/05/28/kropiva-nabiraet-silu Die „Brennnessel“ gewinnt an Fahrt], Nowaja Gaseta Europe, 28. Mai 2022: „Die russische Artillerie produziert Feuerwalzen, die ukrainischen Antworten sind Nadelstiche.“</ref> Verschossen die Russen pro Tag 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2022/jun/27/ukraine-ammunition-becomes-defining-issue-in-battle-for-donbas Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas], The Guardian, 27. Juni 2022</ref> Bekanntheit erlangte insbesondere der Kampf um die Stadt [[Sjewjerodonezk]], welcher sich russischerseits auf die Taktik einer Erschöpfung stützte. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses [[Siwerskyj Donez]] die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus [[Solote]], wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen stand gehalten hatten.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/06/24/ukraina-terpit-pervoe-chuvstvitelnoe-porazhenie-v-bitve-za-donbass-no-razvit-uspeh-rossii-budet-trudno Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen.], Meduza, 24. Juni 2022</ref><br />
Im Raum [[Cherson]] konnte die ukrainische Armee einige Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
In den [[Okkupation|okkupierten]] Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von [[Partisan]]en-Aktionen in diesen Gebieten berichtet.<br />
Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, jedoch kommentierten Analysten übereinstimmend, dass Russland die [[Präzisionsgelenkte Munition|moderne Munition]] ausgehe, weshalb wenig präzise Lenkwaffen aus der Sowjet-Ära eingesetzt wurden, wie am [[Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in Krementschuk|27. Juni in Krementschuk]], als eine von zwei ungenauen [[Raduga Ch-22|Ch-22-Raketen]] ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.<br />
<br />
== Juli 2022 ==<br />
=== 1. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-01.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 1. Juli]][[Datei:House in Serhiivka after shelling on 1 July 2022 (10).jpg|mini|Durch russischen Raketenangriff am 1. Juli betroffenes Wohnhaus in Odessa]]<br />
Hatte sich das russische Militär am Vortag von der [[Schlangeninsel]] zurückgezogen, griff es die Insel am 1. Juli nach ukrainischen Angaben mit [[Phosphorbombe]]n an.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-149.html#Ukraine-wirft-Russland-Einsatz-von-Phosphorbomben-vor |titel=Liveblog: ++ Kiew wirft Moskau Phosphorbomben-Einsatz vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> Die russischen Streitkräfte versuchten weiter, [[Lyssytschansk]] einzukesseln und führten Angriffe im Süden und Südwesten der Stadt durch.<ref name="ISW-01.07.2022" /> Sie unterbrachen die Straße T1302 [[Bachmut]]-Lyssytschansk wahrscheinlich noch nicht mit Bodenkräften, unterbanden aber die Nutzung durch die ukrainische Armee, indem sie Artillerie- und Luftangriffe auf verbleibende ukrainische Stellungen entlang der Straße fortsetzten.<ref name="ISW-01.07.2022" /> In der nördlichen [[Oblast Charkiw]] beschossen russische Truppen weiterhin ukrainische Stellungen nördlich der Stadt [[Charkiw]].<ref name="ISW-01.07.2022" /> Entlang der Südachse gab es weitere russische Artillerie- und Raketenangriffe.<ref name="ISW-01.07.2022" /><br />
Am selben Tag starben bei russischem Raketenbeschuss eines Wohnhauses in [[Odessa]] mindestens 21 Menschen.<ref name=":0">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-167.html |titel=Laut Ukraine mindestens 21 Tote bei Raketenangriffen bei Odessa |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref> 39 wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes verletzt. Demzufolge schlugen insgesamt drei russische Raketen ein. Dabei seien ein Mehrfamilienhaus und ein Erholungszentrum getroffen worden. Die Raketen des Typs [[Raduga Ch-22]] seien von russischen [[Tupolew Tu-22|Tu-22]]-Bombern über dem Schwarzen Meer abgefeuert worden. Die Bundesregierung verurteilte russische Raketenangriffe auf zivile Wohngebäude in Odessa „auf das Schärfste“.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de], Newsticker vom 1. Juli 2022, abgerufen am 1. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Das amerikanische [[Institute for the Study of War]] (ISW) berichtete von einer Gesetzesinitiative des Kreml in der Duma, die russische Unternehmen verpflichten würde, im Bedarfsfall Aufträge der Streitkräfte anzunehmen. Dabei würde es auch möglich sein, Sonderbedingungen wie Nacht- und Feiertagsarbeit staatlicherseits anzuordnen. Die Gesetzesinitiative beruhe auf Erfahrungen der laufenden „militärischen Spezialoperation“, bei der es bisher nicht gelungen war, die für die Logistik der Streitkräfte notwendige industrielle Unterstützung zu mobilisieren.<ref name="ISW-01.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-1 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 1, abgerufen am 2. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung sagte der Ukraine weitere Militärhilfen in Millionenhöhe zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg zu. Mit dem Paket in Höhe von 820 Millionen US-Dollar sollten dem Land unter anderem weitere Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ [[HIMARS]], zwei Boden-Luft-Raketenabwehrsysteme [[NASAMS]], Artilleriemunition und Radare zur Artillerieabwehr bereitgestellt werden. Norwegen sagte der Ukraine umgerechnet fast eine Milliarde Euro an weiteren Hilfsgeldern für humanitäre Hilfe, den Wiederaufbau des Landes, in Waffen sowie die Unterstützung der Behörden zu.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
Der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] forderte Russland mit einer einstweiligen Maßnahme dazu auf, die Rechte ukrainischer Kriegsgefangener zu achten.<ref name="Tagesschau.de01.07.2022." /><br />
<br />
=== 2. Juli ===<br />
Russische Truppen drangen in [[Lyssytschansk]] ein und rückten innerhalb der Stadt vor.<ref name="ISW-02.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-2 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 2, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Die Ukraine bestritt die behauptete vollständige Einnahme der Stadt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /> Die russischen Streitkräfte setzten Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]] fort, jedoch ohne Erfolge. Begrenzte Angriffe russischer Kräfte südwestlich von Donezk erzielten ebenso keine bestätigten Gewinne.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Ukrainische Gegenangriffe und Partisanenaktivitäten entlang der Südachse zwangen russische Truppen in die Defensive.<ref name="ISW-02.07.2022" /> Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe russischer Kräfte erfolgten gegen ukrainische Stellungen und Infrastruktur in den Oblasten Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk.<ref name="ISW-02.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanen brachten einen russischen Panzerzug mit Munition in der Nähe von [[Melitopol]] zum Entgleisen.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der belarusische Präsident [[Aljaksandr Lukaschenka]] warf der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vor.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien protestierte gegen die Behandlung Kriegsgefangener durch Russland. Nach russischen Quellen handelte es sich dabei um zwei Briten, die wegen „Söldneraktivitäten“ angeklagt wurden: Ein 22-Jähriger, der in der selbst ernannten Volksrepublik Donezk humanitäre Hilfe leisten wollte und ein weiterer Freiwilliger, der in der ukrainischen Armee diente.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html Tagesschau.de, Newsticker vom 2. Juli 2022, abgerufen am 02. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die ukrainische Generalstaatsanwältin [[Iryna Wenediktowa]] sprach im Zusammenhang mit russischen Raketenangriffen auf Wohngebiete im Raum Odessa vom Vortag mit mindestens 21 Toten von einem Kriegsverbrechen. Es würden forensische Ermittlungen durchgeführt und auch konkrete Täter und Hintermänner ermittelt.<ref name="Tagesschau.de02.07.2022." /><br />
<br />
Am 2. Juli telefonierte der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] mit dem argentinischen Präsidenten [[Alberto Ángel Fernández]], der sich als Vermittler für Friedensgespräche anbot, sowie dem chilenischen Präsidenten [[Gabriel Boric]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-159.html |titel=Liveblog: + Widersprüchliche Berichte über Lage in Lyssytschansk + |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
=== 3. Juli ===<br />
Am 3. Juli gab die ukrainische Armee bekannt, sich wegen deutlicher Überlegenheit russischer Truppen aus [[Lyssytschansk]], der letzten in der [[Oblast Luhansk]] liegenden größeren Stadt, die sie zuvor noch kontrollierte, zurückzuziehen. Eine weitere Verteidigung hätte „fatale Folgen“. Zuvor hatte Russland bereits mitgeteilt, die Oblast vollständig erobert zu haben.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html |titel=Liveblog: ++ Kiew verkündet Rückzug aus Lyssytschansk ++ |sprache=de |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
<br />
Russische Streitkräfte hatten nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] die Grenze der Oblast Luhansk erreicht und gesichert, obwohl in und um Lyssytschansk möglicherweise noch ukrainische Widerstandsnester verblieben. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gab bekannt, dass die russischen Streitkräfte am 3. Juli das Gebiet Luhansk eingenommen haben, nachdem sie Lyssytschansk und Siedlungen an der Verwaltungsgrenze des Gebiets Luhansk erobert hatten.<ref name="ISW-03.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-03 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 3, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordöstlich von Bachmut und nördlich von Slowjansk führten russische Kräfte Angriffe aus, erzielten jedoch keine neuen Gebietsgewinne.<ref name="ISW-03.07.2022" /> Im westlichen Teil der Südachse führten russische Kräfte umfangreiche Artillerieangriffe durch, um ukrainische Gegenoffensiven zu stören.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
Der Bürgermeister der russisch-besetzten Stadt [[Melitopol]] teilte mit, ukrainische Artillerie hätte einen russischen Stützpunkt in der Stadt mehr als 30 Mal getroffen.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022." /><br />
<br />
Der regionale russische Gouverneur, [[Wjatscheslaw Gladkow]], teilte mit, dass es in der russischen Stadt [[Belgorod]] nahe der ukrainischen Grenze mehrere Explosionen gab. Mindestens drei Menschen seien getötet worden und mehrere Häuser zerstört oder beschädigt.<ref name="Tagesschau.de03.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-159.html Tagesschau.de, Newsticker von 3. Juli 2022, abgerufen am 3. Juli 2022]</ref> Männiglich fragte sich, ob die Angriffe wirklich der Ukraine zuzuschreiben seien, wie von Russland dargestellt.<ref>[https://www.luzernerzeitung.ch/international/ukraine-krieg-wohngebiete-in-belgorod-und-kursk-mit-raketen-angegriffen-ist-wirklich-die-ukraine-dafuer-verantwortlich-ld.2312853 Wohngebiete in Belgorod und Kursk mit Raketen angegriffen – ist wirklich die Ukraine dafür verantwortlich?], Luzerner Zeitung, 4. Juli 2022</ref><br />
<br />
Russland schuf weitere Voraussetzungen für eine spätere Angliederung der Separatistenrepubliken durch die Ausbildung von russischen Rechts- und Regierungsstrukturen. Der Vorsitzende der Volksrepublik Donezk (DNR), [[Denis Wladimirowitsch Puschilin|Denis Puschilin]], gab bekannt, dass [[Andrei Anatoljewitsch Turtschak|Andrei Turtschak]], Parteisekretär der Partei „[[Einiges Russland]]“ und Vertreter der Partei ein Rechtshilfezentrum in der Stadt [[Donezk]] eingerichtet hätten. Puschilin wies darauf hin, dass das Rechtshilfezentrum DNR-Bewohnern Hilfe bei Bildung, Rechtsdokumenten und der Registrierung für Sozialleistungen bieten würde. Puschilin und Turchak händigten auch russische Pässe an DNR-Bewohner aus.<ref name="ISW-03.07.2022" /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 4. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-04.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 4. Juli]]<br />
Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] gratulierte den an der Eroberung von [[Lyssytschansk]] beteiligten Soldaten. Putin überreichte Generaloberst [[Alexander Pawlowitsch Lapin|Alexander Lapin]] und Generalmajor [[Essedulla Abldulmuminowitsch Abatschew|Essedulla Abatschew]] die Auszeichnung „Held Russlands“ für ihre Führungsrolle während der Lyssytschansk-Operation.<ref name="ISW-04.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-4 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 4, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Östlich von [[Bachmut]] setzten die russischen Streitkräfte Offensivoperationen fort, um auf Bachmut und [[Siwersk]] vorzustoßen.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Nördlich der Stadt [[Charkiw]] setzten sie begrenzten Angriffe, aber ohne Erfolge, fort.<ref name="ISW-04.07.2022" /> Die russischen Kräfte festigten die territoriale und administrative Kontrolle über [[Sjewjerodonezk]] und [[Lyssytschansk]]. Der Bürgermeister von Sjewjerodonezk, [[Oleksandr Strjuk]], bemerkte in seinem Telegram-Kanal, dass die russischen Streitkräfte versuchten, eine Verwaltungspräsenz in Sjewjerodonezk aufzubauen, und eine Ortskommandantur eingerichtet hätten, um die lokale Regierung zu ersetzen.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Partisanenaktivitäten zielten auf russische Eisenbahnstrecken um [[Melitopol]] und [[Tokmak (Ukraine)|Tokmak]]. Am 4. Juli wurde bekannt, dass ukrainische Partisanen am Vortag eine Eisenbahnbrücke in der Nähe des besetzten [[Ljubymiwka (Tokmak)|Ljubymiwka]] zwischen Melitopol und Tokmak in der [[Oblast Saporischschja]] gesprengt und damit den russischen Nachschub von der Krim zur Frontlinie der Oblast Saporischschja behindert hätten.<ref name="ISW-04.07.2022" /><br />
<br />
Im von Russland besetzten Lyssytschansk sind nach einer Darstellung des Gouverneurs der Region Luhansk, [[Serhij Hajdaj]], von zuvor mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nur noch etwa 10.000 übrig geblieben.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Russlands Botschaft in Bulgarien war nach Angaben des russischen Außenminister Sergei Lawrow nach der Ausweisung von 70 Diplomaten nicht mehr arbeitsfähig. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, [[Marija Wladimirowna Sacharowa|Marija Sacharowa]], hatte danach auch anderen EU-Ländern mit Konsequenzen gedroht. Die EU müsse begreifen, dass die „unüberlegte Unterstützung antirussischer Maßnahmen durch einzelne Mitgliedstaaten die Verantwortung für deren Folgen auf die gesamte EU überträgt, auch im Hinblick auf Vergeltungsmaßnahmen unsererseits“.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat am Schwarzmeerhafen Karasu nach Angaben des Betreibers den unter russischer Flagge fahrenden Frachter „Zhibek Zholy“ mit mutmaßlich gestohlenem ukrainischen Getreide angehalten. Der ukrainische Botschafter in der Türkei, [[Wassyl Bondar]], sagte zuvor, er hoffe, dass das Schiff beschlagnahmt und das Frachtgut beschlagnahmt werde.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-145.html Tagesschau.de, Newsticker vom 4. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der IT-Verband [[Bitkom]] verfolgte nunmehr eine strategische Anwerbung von IT-Fachkräften aus Russland und Belarus. Die Einwanderung qualifizierter Personen sei ein wichtiger Baustein gegen den Fachkräftemangel. Der Verband legte ein Sofortprogramm mit dem Namen #greencard22 auf.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der französische Elektrotechnik-Konzern [[Schneider Electric]] erklärte, sein Geschäft in Russland an das dortige Führungsteam des Unternehmens zu verkaufen.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Großbritannien erklärte, ab 5. Juli ein neues Sanktionspaket gegen Belarus zu verhängen. Es umfasse Einfuhr- und Ausfuhrverbote für Waren im Wert von rund 60 Millionen Pfund, wie die Regierung in London mitteilte. Aufgelistet waren unter anderem Erdölraffinerieprodukte, Hochtechnologiekomponenten und Luxusgüter sowie belarusisches Eisen und Stahl.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Der Moskauer Patriarch [[Kyrill I.]] hat Kritikerinnen und Kritikern im Ausland Eifersucht und Neid auf Russland vorgeworfen. „Viele lehnen sich heute gegen unser Vaterland auf. Aber wir wissen, dass das Vaterland niemandem etwas Böses angetan hat“, sagte er bei einem Gottesdienst in Kaliningrad.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
Nach der Eroberung der ostukrainischen Stadt Lyssytschansk im Gebiet Luhansk veröffentlichte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos ein Foto der Kosmonauten [[Denis Wladimirowitsch Matwejew|Denis Matwejew]], [[Sergei Wladimirowitsch Korsakow|Sergei Korsakow]] und [[Oleg Germanowitsch Artemjew|Oleg Artemjew]] auf der ISS mit den Flaggen der beiden Separatistenrepubliken.<ref name="Tagesschau.de04.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 5. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-05.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 5. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten die Offensivoperationen nordwestlich und östlich von [[Slowjansk]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Die Städte Slowjansk und [[Kramatorsk]] in der Region Donezk wurden nach Ausführungen des Gouverneurs [[Pawlo Kyrylenko]] beschossen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Im Westen von [[Lyssytschansk]] versuchten russische Kräfte, in Richtung [[Siwersk]] vorzudringen.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ukrainische Streitkräfte führten einen begrenzten Gegenangriff südwestlich der Stadt [[Donezk]] durch.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Russische Streitkräfte setzten begrenzte und erfolglose Angriffe in der nördlichen [[Oblast Charkiw]] fort.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Der Bürgermeister von [[Mykolajiw]], [[Oleksandr Sjenkewytsch]], berichtete über Angriffe russischer Raketen auf die Stadt zwischen [[Cherson]] und [[Odessa]].<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Die beiden russischen Grenzregionen [[Brjansk]] und [[Kursk]] haben der ukrainischen Seite erneut Beschuss vorgeworfen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
[[Datei:Mykolaiv after Russian shelling, 2022-07-05 (01).jpg|mini|Mykolajiw nach russischem Raketenbeschuss]]<br />
<br />
Die russischen Behörden festigen weiterhin die administrative Kontrolle über die besetzten Gebiete der Ukraine, um Voraussetzungen für die direkte Annexion dieser Gebiete an die Russische Föderation zu schaffen. Es wurde vom verstärkten Einsatz von russischen Verwaltungsbeamten in der Region Cherson berichtet.<ref name="ISW-05.07.2022" /> Ein früherer Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, [[Sergei Jelissejew]], wurde zum Regierungschef des von Russland besetzten [[Oblast Cherson]] ernannt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 5. Juli 2022, abgerufen am 5. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach Verhängung britischer Sanktionen vom Vortag ließ Belarus ausländische Beteiligungen an 190 heimischen Unternehmen einfrieren. Der auf einer Regierungsseite veröffentlichte Erlass regelt, dass Aktionäre aus Ländern, die „unfreundliche Handlungen gegen belarusische juristische und/oder natürliche Personen begehen, nicht über ihre Aktien verfügen dürfen“.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die [[Duma]] billigte in erster Lesung zwei Gesetzentwürfe, die es der Regierung ermöglichen, Unternehmen zu verpflichten, das Militär mit einsatzwichtigen Gütern zu beliefern und Dienstleistungen bereitzustellen. Die Gesetzesentwürfe wurden am 1. Juli durch den Kreml eingebracht. Damit können auch Überstunden und Urlaubsverzicht angeordnet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-141.html |titel=Liveblog:++ UN: Beide Kriegsparteien verletzten Menschenrechte ++ |sprache=de |abruf=2022-07-05}}</ref><br />
<br />
UN-Menschenrechtskommissarin [[Michelle Bachelet]] warf in Genf sowohl ukrainischen als auch russischen Truppen vor, militärische Stellungen in die Nähe ziviler Gebäude zu legen und „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen. Damit würden die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
In einer „Luganer Erklärung“ haben mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen zugesagt, sich beim Wiederaufbau der Ukraine zu beteiligen.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /><br />
<br />
Die russischen Behörden führen verstärkte Rekrutierungen in den besetzten Gebieten durch, um den anhaltenden Personalverlust auszugleichen. So seien die Einberufungen zum 2. Armeekorps der Volksrepublik Luhansk erhöht worden. In [[Berdjansk]] am Asowschen Meer wären Gebäudeverwalter angewiesen worden, Listen der Einwohner im Wehrpflichtalter bereitzustellen.<ref name="ISW-05.07.2022" /><br />
<br />
Das ukrainische Verteidigungsministerium verfügte zunächst, Männern im wehrpflichtigen Alter das Verlassen ihres Wohnorts zu verbieten.<ref name="Tagesschau.de05.07.2022." /> Bereits am Folgetag wurde das Verbot nach heftigen Protesten in den sozialen Netzen wieder aufgehoben.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, [[Nikolai Platonowitsch Patruschew|Nikolai Patruschew]], dass die russische Militäroperation in der Ukraine fortgesetzt werde, bis Russland seine Ziele des „Schutzes der Zivilbevölkerung vor Völkermord“ sowie die „Entnazifizierung“ und Entmilitarisierung der Ukraine als auch die Verpflichtung der Ukraine zur dauerhaften Neutralität zwischen Russland und der NATO erreicht habe.<ref name="ISW-05.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-5 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 5, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Aufgrund der prekären Lage waren im Mai in Litauen per [[Crowdfunding]] sechs Millionen Euro für eine Kampfdrohne gesammelt worden. Das Geld konnte dank des Erstaunens und der darauf folgenden Großzügigkeit des Herstellers größtenteils für humanitäre Zwecke weiter gespendet werden. Die Drohne wurde am 6. Juli in Litauen den Käufern präsentiert und sollte am darauf folgenden Mittwoch der Ukraine übergeben werden.<ref>[https://www.swissinfo.ch/eng/lithuania-to-transfer-a-crowdfunded-bayraktar-drone-to-ukraine-on-wednesday/47732328 Lithuania to transfer a crowdfunded Bayraktar drone to Ukraine on Wednesday], swissinfo, 6. Juli 2022</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 6. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-06.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 6. Juli]]<br />
Am 6. Juli bestätigte der ukrainische Generalstab, dass sich die ukrainischen Einheiten auf die Linie zwischen [[Siwersk]], [[Soledar]] und [[Bachmut]] zurückgezogen haben. Entlang der Linie sei ein neuer „Verteidigungswall“ aufgebaut worden. Nach Aussage des ukrainischen Generalstabs und des Gouverneurs [[Serhij Hajdaj]] fanden entlang der Grenze zwischen den Oblasten Luhansk und Donezk, unter anderem bei [[Bilohoriwka]], jedoch weiterhin Kämpfe statt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html |titel=Liveblog: + EU befürchtet Ende russischer Gaslieferungen + |sprache=de |abruf=2022-07-06}}</ref> Angriffe des russischen Militärs dort und bei [[Werchnjokamkanka]] und [[Hryhoriwkaim]], 15 Kilometer westlich von Lyssytschansk, seien zurückgeschlagen worden.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Am 6. Juli gab es nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] zum ersten Mal seit 133 Kriegstagen keine behaupteten oder bestätigten russischen Gebietsgewinne in der Ukraine, was die Einschätzung des ISW stützt, dass die russischen Streitkräfte weitgehend eine Operationspause eingeleitet haben.<ref name="ISW-06.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-6 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 6, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Mykolajiw]] wurde nach Mitteilung seines Bürgermeisters von schwerem Beschuss getroffen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /> Nach massiven russischen Angriffe auf die Stadt [[Slowjansk]] hat die ukrainische Verwaltung die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-137.html Tagesschau.de, Newsticker vom 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022]</ref><br />
<br />
[[Datei:Зустріч Президента України з Прем’єр-міністром Ірландії 04.jpg|mini|Der irische Premierminister Micheál Martin besucht den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 6. Juli]]<br />
Bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt sicherte der Regierungschef der Republik Irland, [[Micheál Martin]], dem ukrainischen Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] weitere Unterstützung zu.<ref>[https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522982-premierminister-von-irland-kam-nach-kyjiw.html Ukrinform, Multimedia-Plattform fremdsprachlicher Sendungen der Ukraine, Premierminister von Irland kam nach Kyjiw,6. Juli 2022, 11:32, abgerufen am 7. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Nach den Automobilindustriezulieferen [[Michelin]] und [[Nokian Renkaat|Nokian]] prüfte auch das deutsche Unternehmen [[Continental AG|Continental]] eine Beendigung ihrer Aktivitäten in Russland.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Das für den Export von kasachischem Öl verwendete Terminal in der russischen Hafenstadt [[Noworossijsk]] am Schwarzen Meer musste nach einem russischen Gerichtsbeschluss für 30 Tage seinen Betrieb einstellen. Mögliche Umweltschäden begründeten die Entscheidung. Analysten bewerteten die Sperrung allerdings als russische Sanktion gegen Kasachstan im Zusammenhang mit der Weigerung des Landes, die Separatistenrepubliken Luhansk und Donezk völkerrechtlich anzuerkennen, und der Ankündigung Kasachstans vom 5. Juli, seine Ölexporte nach Europa zur Preisstabilisierung der Märkte zu erhöhen.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Lettland setzte die seit 2007 ausgesetzte Wehrpflicht wieder ein und begründete dieses als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.<ref name="Tagesschau.de06.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrats [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] warnte vor Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu Kriegsverbrechen in der Ukraine mit der Gefahr eines Atomkrieges. „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd“, erklärte Medwedew. Den USA warf er vor, Russland vor internationale Gerichte bringen zu wollen, ohne sich für ihre eigenen Kriege juristisch zu verantworten.<ref>[https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-news-ticker-vom-4-bis-10-juli,TAbJ2s6 BR 24, Newsticker vom 6. Juli 12:46, Russlands Ex-Präsident Medwedew bringt Einsatz von Atomwaffen zur Sprache], abgerufen am 6. Juli 2022.</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 7. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-07.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 7. Juli]]<br />
[[Datei:Kharkiv National Pedagogical University after Russian shelling, 2022-07-06 (01).jpg|mini|Zerstörungen der pädagogischen Universität in Charkiw]]<br />
Von Südosten von [[Isjum]] nach [[Slowjansk]] versuchten russische Kräfte vorzurücken um Voraussetzungen zu schaffen, vom Südosten von [[Barwinkowe]] entweder nach Slowjansk oder nach [[Kramatorsk]] aus anzugreifen.<ref name="ISW-07.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 7, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref> Dazu hatte die ukrainische Armee einen Teilerfolg gemeldet: Ukrainische Kräfte hätten den Vormarsch russischer Einheiten auf die Stadt Slowjansk abgewehrt.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-137.html Tagesschau.de, Newsticker von 7. Juli 2022, abgerufen am 7. Juli 2022.]</ref> Das Zentrum von Kramatorsk sei mit Raketen angegriffen worden. Auch Slowjansk sei beschossen worden. In beiden Fällen habe es Opfer gegeben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Geringfügige Gewinne erzielten russische Kräfte südöstlich von [[Siwersk]] und setzten die Offensivoperationen westlich des Gebiets [[Lyssytschansk]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Die russischen Streitkräfte setzten Offensivoperationen südlich und östlich von [[Bachmut]] fort.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Nördlich von [[Charkiw]] führten russische Landstreitkräfte einen begrenzten, aber erfolglosen Angriff durch.<ref name="ISW-07.07.2022" /> Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen Raketenangriff auf die pädagogische Universität in Charkiw am 6. Juli vor.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /> Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|ukrainische Zentrum Nationaler Widerstand]] ({{ukS|Центр національного спротиву}})<ref>[https://sprotyv.mod.gov.ua/en/english/ NATIONAL RESISTANCE CENTER, Website des Zentrums nationaler Widerstand, (engl.), abgerufen am 12.07.2022, a]</ref> berichtete, dass ukrainische Partisanen etwa 25 km nördlich von [[Melitopol]] eine Eisenbahnbrücke zwischen [[Nowobohdaniwka (Melitopol)|Nowobohdaniwka]] und [[Trojizke]] gesprengt haben.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
Russische Oblaste stellten eigene Freiwilligeneinheiten auf, um Personalverluste russischer Kräfte in der Ukraine auszugleichen. So bildete die russische Oblast Nischni Nowgorod ein eigenes freiwilliges Panzerbataillon. Die Union der russischen Veteranen Afghanistans registriere Freiwillige für dieses Panzerbataillon.<ref name="ISW-07.07.2022" /><br />
<br />
In einer Rede vor Abgeordneten führte Präsident Putin aus, Zitat: „der Westen könne ruhig versuchen, unser Land militärisch zu besiegen. Es sei auch mehrfach zu hören gewesen, dass der Westen uns bis zum letzten Ukrainer bekämpfen wolle. Dies sei zwar eine Tragödie für das ukrainische Volk, aber es scheint so, als laufe alles darauf hinaus“. Russland hätte nach Darstellung von Putin „in der Ukraine gerade erst angefangen. Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht richtig losgelegt haben“. Allerdings sprach er auch zum ersten Mal seit Wochen die Möglichkeit von Verhandlungen an. „Gleichzeitig lehnen wir Friedensverhandlungen nicht ab“, sagte er. „Aber diejenigen, die diese ablehnen, sollten wissen, dass es schwieriger für sie wird mit uns zu verhandeln, je länger es dauert.“<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein zuvor durch türkische Behörden angehaltenes russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt [[Karasu]] auslaufen lassen. Das Schiff sei mit gestohlenem Getreide aus der Ukraine beladen. Die „Zhibek Zholy“ hatte Kurs auf den russischen Schwarzmeer-Hafens [[Port Kawkas|Kawkas]] genommen.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee in der Ukraine soll der Moskauer Kommunalpolitiker [[Alexei Gorinow]] nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für sieben Jahre ins Gefängnis. Der Staatsanwalt forderte eine siebenjährige Haftstrafe für den Politiker, der öffentlich die russische Offensive in der Ukraine kritisiert hatte.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." /><br />
<br />
Russland führte nach Aussage des Kremlsprechers Dmitri Peskow über verschiedene Kanäle Gespräche, um das Problem des Warentransits durch das baltische EU-Land Litauen in die russische Exklave Kaliningrad zu lösen. Russland sieht die Versorgung der von Litauen und Polen umgebenen Region in Gefahr. Die Vorsitzende des russischen Föderationsrates, [[Walentina Iwanowna Matwijenko|Walentina Matwijenko]], sprach von „Wahnwitz“ und drohte Litauen mit harten Konsequenzen. Später am Tag haben die Präsidenten Polens und Litauens die Verteidigungsbereitschaft ihrer Länder im Grenzgebiet zur russischen Exklave Kaliningrad hervorgehoben.<ref name="Tagesschau.de07.07.2022." />{{Absatz}}<br />
<br />
=== 8. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-08.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 8. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte führten nördlich von [[Slowjansk]] weiterhin begrenzte Offensivoperationen durch. Sie versuchten weiterhin, von [[Lyssytschansk]] nach [[Siwersk]] vorzudringen, erzielten jedoch keine bestätigten territorialen Gewinne.<ref name="ISW-08.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 8, abgerufen am 9. Juli 2022]</ref> In der [[Oblast Charkiw]] führten russische Kräfte Angriffe auf [[Dementijiwka]] durch, um ukrainische Versorgungswege entlang der Straße T2117 zu stören.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Weiterhin wurden russische Angriffe auf Siedlungen entlang der Grenze zwischen [[Cherson]] und [[Mykolajiw]] und zwischen Cherson und [[Dnipropetrowsk]] durchgeführt, um an ukrainische Truppen verlorenes Gelände wiederzugewinnen.<ref name="ISW-08.07.2022" /> Das ukrainische Militär griff mehrere Ziele in den von russischen Truppen kontrollierten Gebieten an. Dabei handelte es sich u.&nbsp;a. um ein Waffenlager bei [[Schachtarsk]] und ein Arsenal bei [[Nowa Kachowka]] im südukrainischen Gebiet Cherson.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] führte einen Frontbesuch aus. Im [[Oblast Dnipropetrowsk]] zeichnete er Soldaten aus, die in [[Mariupol]] eingesetzt waren.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
[[Serhij Hajdaj]], Gouverneur der [[Oblast Luhansk]], warnte vor einer Katastrophe in der russisch besetzten Stadt [[Sjewjerodonezk]]. Die gesamte kritische Infrastruktur in der Stadt sei zerstört. Wasser und Strom wären nicht verfügbar, das Abwassersystem ohne Funktion. Leichen würden in Wohnungen verwesen. Die russische Artillerie würde weiter wahllos Ziele beschießen, um ihre Geländegewinne zu sichern.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 8. Juli 2022, abgerufen am 8. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der Moskauer Kommunalabgeordnete [[Alexei Gorinow]] wurde nach insgesamt drei Prozesstagen in Moskau zu sieben Jahren Straflager verurteilt.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Der [[Föderationsrat (Russland)|Russische Föderationsrat]] hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der den Kreml verpflichtet, Zivilisten, die an der russischen Invasion in der Ukraine beteiligt sind, Veteranenleistungen zu zahlen.<ref name="ISW-08.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] wurde bei seiner Ankunft im Tagungshotel des G20-Außenministertreffens von der indonesischen Außenministerin [[Retno Marsudi]] höflich, aber zurückhaltend begrüßt. Dabei waren vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zwei deutschen Journalisten die Ausrufe zu hören: „Stoppt den Krieg!“ und „Wann beendet ihr diesen Krieg?“ Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben während des Treffens Russland zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Lawrow hatte nach seiner Rede den Sitzungssaal und später das Treffen vorzeitig verlassen. Er kritisierte, dass auf dem G20-Treffen von den westlichen Staaten mehr über Russland als die weltweiten ökonomischen Probleme gesprochen werde.<ref name="Tagesschau.de08.07.2022." /><br />
<br />
Im Juli 2022 begann Großbritannien auf vier eigenen Militärstützpunkten mit einer dreimonatigen Ausbildung von ukrainischen Soldaten. Das Programm hat die Zielsetzung, vierteljährlich 10.000 Ukrainer an der Waffe auszubilden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj besucht Gebiete an der Front ++ |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3522892-grobritannien-beginnt-ausbildung-ukrainischer-soldaten.html |titel=Großbritannien beginnt Ausbildung ukrainischer Soldaten |werk=ukrinform.de |sprache=de |abruf=2022-07-09}}</ref><br />
<br />
=== 9. Juli ===<br />
Russische Kräfte führten weiterhin erfolglose Angriffe nordwestlich von [[Slowjansk]] durch und griffen östlich von [[Siwersk]] aus dem Gebiet [[Lyssytschansk]] an.<ref name="ISW-09.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-9 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESMENT, JULY 9, abgerufen am 10. Juli 2022]</ref> Nordwestlich von [[Charkiw]] führten sie örtlich begrenzte Offensiven fort, wahrscheinlich um die russischen Versorgungsstraßen in der Region zu sichern.<ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Nach britischen Quellen mobilisierte Russland Reserven aus dem ganzen Land, um weitere Angriffe in der Ukraine vorzubereiten. Ausgerüstet seien diese teilweise mit älteren Transportpanzern des Typs [[MT-LB]], die nur schwach gepanzert und bewaffnet seien.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022.">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-161.html |titel=Liveblog Krieg gegen die Ukraine ++ Munitionsnachschub für Gepard wohl gesichert ++ |werk=Tagesschau |hrsg=Norddeutscher Rundfunk |datum=2022-07-09 |abruf=2022-07-11}}</ref><ref name="ISW-09.07.2022" /><br />
<br />
Ukrainische Behörden warnten die Zivilpersonen in der Region Cherson, das Gebiet nicht zu verlassen. Sie sollten sich auf neue Kämpfe vorbereiten und dafür Vorräte anlegen.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
In der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DVR) sind laut einem russischen Medienbericht zwei Asow-Kämpfer zum Tode verurteilt worden. Die Volksrepublik verkündete dies nicht offiziell.<ref>[https://meduza.io/live/2022/07/09/voyna Krieg, Einhundertsechsunddreißigster Tag], Meduza, 9. Juli 2022</ref><br />
<br />
Die USA erklärten, vier weitere [[HIMARS]]-Raketenwerfer, 1000 Präzisions-Artilleriegeschosse, Artillerieradaraufklärungsgeräte sowie Ersatzteile bereitzustellen. Damit verfüge die ukrainische Armee über insgesamt zwölf HIMARS-Systeme. Diese haben eine größere Reichweite als die russische Artillerie. Ebenso wies das Pentagon russische Aussagen zurück, dass bereits zwei HIMARS durch Russland zerstört worden seien. Alle Systeme wären verfügbar.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /> Nach deutschen Presseberichten wurde die Folgeversorgung mit Munition für die an die Ukraine abzugebenden deutschen [[Flugabwehrkanonenpanzer Gepard]] über einen norwegischen Produzenten sichergestellt. Für aus Schweizer Produktion stammende Bestände verweigerte die Schweiz zuvor die Ausfuhr in die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Das ukrainische Außenministerium gab bekannt, den wegen seiner Äußerungen umstrittenen ukrainischen Botschafter in Deutschland, [[Andrij Melnyk (Diplomat)|Andrij Melnyk]], abzuziehen.<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|Sicherheitsrats der Russischen Föderation]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte bei [[Telegram]], dass die internationale Bedeutung seines Landes durch den Ukraine-Krieg gestärkt wurde: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der [[Sowjetunion]]. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen. […] Die militärische Spezialoperation in der Ukraine hätte somit eine Aufgabe erfüllt.“<ref name="Tagesschau.de09.07.2022." /><br />
<br />
In einem von unpräzisen russischen [[BM-27|Uragan]]-Raketenwerfern angegriffenen fünfstöckigen Wohnblock in [[Tschassiw Jar]] starben mindestens 43 Menschen, 9 konnten gerettet werden. Von Beginn weg waren dutzende Verschüttete befürchtet worden.<ref name="Med10">[https://meduza.io/live/2022/07/10/voyna Krieg, Einhundertsiebenunddreißigster Tag], Meduza, 10. Juli 2022</ref> Russland hatte behauptet, bei dem Angriff „auf die 118. Territorialverteidigungsbrigade der Ukraine“ seien „300 Nationalisten“ getötet worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/12/chislo-pogibshikh-v-gorode-chasov-iar-donetskoi-oblasti-vyroslo-do-43-chelovek-news Die Zahl der Todesopfer in Chasov Jar in der Region Donezk steigt auf 43], Nowaja Gaseta Europa, 12. Juli 2022</ref><br />
<br />
Im Juli 2022 begannen ukrainische Soldaten bestimmte an Belarus grenzende Gebiete zu verminen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/9/7357213/ |titel=Ukrainian troops mine danger areas on the border with Belarus |sprache=en |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 10. Juli ===<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von einer Operationspause der russischen Streitkräfte, die jedoch weitere Gefechtshandlungen beinhalten würde, um Voraussetzungen für spätere Offensivoperationen zu gewährleisten. Nordwestlich von [[Slowjansk]] seien begrenzte Angriffe zur Aufklärung erfolgt. Westlich von [[Bachmut]] gab es Artillerie- und Raketenangriffe, um die Stadt von der ukrainischen Versorgung abzuschneiden. Nördlich der Stadt [[Donezk]] wurde ein begrenzter, jedoch erfolgloser Bodenangriff durchgeführt. Nördlich von [[Charkiw]] gab es zwar keine russischen Bodenangriffe, aber intensive Luft-, Artillerie- und Raketenangriffe auf Charkiw und die umliegenden Siedlungen.<ref name="ISW-10.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-10 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 10, abgerufen am 11. Juni 2022]</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes haben russische Streitkräfte mehrere Städte in der Ostukraine bombardiert.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Kanada verhängt Sanktionen gegen Kyrill ++ |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Die russische Militärführung bildete weiterhin Ad-hoc-Freiwilligeneinheiten, die teilweise aus älteren Männern und Kriminellen bestehen, um Operationen in der Ukraine zu unterstützen.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW berichtete von einem offenen Konflikt zwischen der Kreml-Führung und russischen Kriegskorrespondenten, die während ihrer Pressetätigkeit operative Fehler der militärischen Führung thematisierten. Diese Kriegskorrespondenten sowie auch kritische Internetblogger würden mittlerweile durch den Kreml als Bedrohung eingeschätzt.<ref name="ISW-10.07.2022" /><br />
<br />
Der ukrainische Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow|Oleksij Reznikow]] erklärte in einem Interview mit der Sunday Times, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den ukrainischen Streitkräften die Rückeroberung der besetzten Küstengebiete im Süden befohlen hat. Diese seien aufgrund der Handelshäfen, über die die Ukraine ihre Güter in alle Welt exportiert, überlebenswichtig für die Wirtschaft.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-selenskyj-gegenoffensive-101.html |titel=Krieg in der Ukraine: Selenskyj ordnet Gegenoffensive an |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref> Vize-Regierungschefin [[Iryna Wereschtschuk]] rief Zivilisten in den Oblasten [[Oblast Cherson|Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] angesichts der geplanten ukrainischer Rückeroberungsoffensiven zur Flucht auf.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html |titel=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-163.html#Ukraine-ruft-Zivilisten-in-besetzten-Gebieten-im-Sueden-zur-Flucht-auf |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref><br />
<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin erließ ein Dekret, das es allen Ukrainern ermöglichen soll, sich im Schnellverfahren als russische Staatsbürger registrieren zu lassen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-staatsbuergerschaft-101.html |titel=Putin bietet allen Ukrainern Einbürgerung im Schnellverfahren an |sprache=de |abruf=2022-07-16}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 11. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-11.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 11. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] berichtete von verstärkten russischen Aktivitäten im belarussischen Luftraum und leitete daraus eine weitere belarussische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg ab, ohne selbst eigene Truppen einzusetzen und damit erhebliche Risiken eingehen zu müssen.<ref name="ISW-21.06.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JUNE 20, abgerufen am 21. Juni 2022]</ref> Nordwestlich von [[Slowjansk]] und westlich von [[Donezk]] führten russische Kräfte lokal begrenzte Angriffe fort, jedoch ohne Raumgewinn.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Weitere russische Luft- und Artillerieangriffe wurden im Raum [[Siwersk]] und [[Bachmut]] ausgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /><br />
<br />
Der russische Beschuss von [[Charkiw]] tötete erneut drei Menschen und verwundete mindestens 28. Zwei Raketen zerstörten eine Schule und ein Wohngebäude, eine dritte sei bei einer Lagerhalle eingeschlagen.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Nordwestlich der Stadt wurden lokale russische Bodenangriffe durchgeführt.<ref name="ISW-21.06.2022" /> Ein als Vorsteher der Okkupationsverwaltung amtierender [[Kollaborateur]] im Ort [[Welykyj Burluk]] in der Region wurde durch eine Autobombe getötet.<ref>[https://hnonline.sk/svet/96029857-atentat-vybuch-auta-zahynul-dosadeny-starosta-obce-pri-charkove Der von den Russen eingesetzte Bürgermeister von Charkiw starb nach dem Attentat. Sein Auto explodierte], OnlineSK, 11. Juli 2022</ref><br />
<br />
[[Anton Andrejewitsch Alichanow|Anton Alichanow]], Gouverneur der russischen Exklave [[Kaliningrad]], forderte als Reaktion auf die von Litauen weiter verschärften Transportbeschränkungen zum russischen Kerngebiet eine vollständige Einstellung des Warenverkehrs Russlands mit den [[Baltische Staaten|drei baltischen Staaten]].<ref name="Tagesschau.de11.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-149.html Tagesschau.de, Newsticker vom 11. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Kanada verhängte Sanktionen gegen den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., wegen dessen Unterstützung des Angriffskriegs.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /> Die russische Internetseite der [[Die Welt|''Welt'']] wurde auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft blockiert.<ref name="Tagesschau.de11.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 12. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-12.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 12. Juli]]<br />
Nach Feststellung des [[Institute for the Study of War|ISW]] befanden sich die russischen Streitkräfte weiterhin in allen Kampfgebieten in einer Operationspause. Sie gruppierten um und wurden aufgefrischt. Artillerie- und Luftangriffe im Raum [[Bachmut]] und [[Awdijiwka]] sowie begrenzte Bodenangriffe nördlich von [[Slowjansk]], östlich von [[Siwersk]] und nördlich von [[Charkiw]] zur Aufklärung wurden jedoch weiterhin von russischen Kräften dort durchgeführt, wo Voraussetzungen für zukünftige Bodenoffensiven geschaffen werden sollten. Das russische Verteidigungsministerium vermeldete am 12. Juli jedoch keinerlei neue Raumgewinne.<ref name="ISW-12.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-12 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 12, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> Ukrainische Kräfte begannen eine Gegenoffensive im Raum [[Cherson]]. In [[Nowa Kachowka]] griff die Ukraine ein Düngemittellager an.<ref><br />
[https://meduza.io/news/2022/07/12/ukrainskaya-armiya-udarila-po-okkupirovannoy-novoy-kahovke-v-gorode-proizoshel-moschnyy-vzryv Die ukrainische Armee hat das besetzte Nova Kakhovka getroffen. In der Stadt gab es eine gewaltige Explosion], Meduza, 11. Juli 2022; [https://theins.ru/news/253051 ВСУ нанесли удар по объекту Новой Каховке. В Херсонской ОВА сообщили о взрыве российского склада с боеприпасами. Видео], [[The Insider (Magazin)|The Insider]], 11. Juli 2022;<br />
[https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-13-22/h_2099a3e3304de39666542843b26f4a5a Satellite image shows massive crater after Ukrainian strike on Russian ammunition depot in Kherson region], cnn, 13. Juli 2022</ref> Russische und ukrainische Quellen berichteten, dass bei ukrainischen Artillerieschlägen am 10. Juli mehrere russische Offiziere in Cherson getötet wurden.<ref name="ISW-12.07.2022" /><br />
<br />
Das russische Außenministerium erklärte in Reaktion auf zuvor angekündigte weitere amerikanische Waffenlieferungen an die Ukraine, „die USA und andere Staaten hätten eine Verschärfung der ukrainischen Krise provoziert“ und würden damit das Risiko einer unmittelbaren militärischen Konfrontation zwischen den USA und Russland erhöhen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-143.html Tagesschau.de, Newsticker vom 12. Juli 2022, abgerufen am 12. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
Die EU hat aus einem im Mai beschlossenen Unterstützungsprogramm für die Ukraine in Höhe von 9 Mrd. Euro eine erste Summe von 1 Mrd. Euro, unter anderem zur Sicherung der kritischen Infrastruktur, freigegeben.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Nach Meldungen am Vortag über Kürzungen der Gaslieferungen an Österreich und Italien erklärte der Gazprom-Konzern, die Einspeisungsmenge von Gaslieferungen an Europa über den Eingangspunkt [[Sudscha]] am 12. Juli um ca. 5 % im Vergleich zum Vortag erhöht zu haben. Ein Antrag des Konzerns an die Ukraine, auch über den Eingangspunkt [[Sochranowka]] in der Region Luhansk einzuspeisen, sei jedoch abgelehnt worden.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Später am Tag bekundeten Österreich und Deutschland in einer gemeinsamen Erklärung, sich gegenseitig im Fall von Gasengpässen beizustehen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /> Der dänische Spielzeughersteller Lego erklärte, sein Russlandgeschäft vollständig einzustellen.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
Gegen den Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde in Russland ein Verfahren wegen Verbreitung angeblich diskreditierender Falschmeldungen über die Streitkräfte eingeleitet.<ref name="Tagesschau.de12.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 13. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-13.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 13. Juli]]<br />
Die russischen Streitkräfte setzten Luft- und Artillerieangriffe um [[Siwersk]] und westlich von [[Donezk]] fort.<ref name="ISW-13.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-13 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 13, abgerufen am 14. Juli 2022]</ref> Auf der Ostachse griffen russische Truppen die Eisenbahn- und Straßenbrücken [[Slowjansk]]-[[Lyman]] in der Nähe von [[Rajhorodok]] nordöstlich von Slowjansk auf der Straße T0514 an.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Örtliche russische Bodenangriffe nördlich der Stadt [[Charkiw]] sowie nördlich von [[Bachmut]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-13.07.2022" /><br />
Die russischen Streitkräfte waren im Süden weiterhin in der Defensive, während die ukrainischen Streitkräfte dort fortgesetzt Munitionsdepots mit Artillerie bekämpften.<ref name="ISW-13.07.2022" /> Eine ukrainische HIMARS-Salve von 9 Raketen traf die russische Luftverteidigung in den Orten Metalist ([[Slowjanoserbsk]]) und [[Oleksandriwka (Dnipro)|Oleksandriwka]] westlich von Luhansk. Laut TASS ist eine Stunde lang Munition explodiert.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/07/13/v-lnr-soobshchili-ob-obstrele-luganska-iz-rszo-himars-news "LNR" berichtet über den Beschuss von Luhansk durch MLRS HIMARS], Nowaja Gaseta, 13. Juli 2022 - direkt zum Video https://twitter.com/i/status/1547088405347065856</ref> Ukrainische HIMARS-Angriffe gab es ebenso in der Nacht zum 14. Juli im besetzten [[Nowa Kachowka]], in der südlichen [[Oblast Cherson]], mit länger andauernden Explosionen.<ref>[https://theins.ru/news/253139 Die Streitkräfte der Ukraine griffen HIMARS erneut in Einrichtungen in Nowa Kachowka an. Video The Insider, 13 Juli 2022]</ref> Die Straße zwischen [[Melitopol]] und [[Saporischschja]] wurde durch russische Truppen gesperrt, um die Bevölkerung vor Ort an der Flucht aus dem Kampfgebiet im Süden der Ukraine zu hindern.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Ukrainische Stellen teilten mit, dass nach russischem Artilleriebeschuss im Raum [[Mykolajiw]] ein Krankenhaus und mehrere Wohnhäuser zerstört wurden. Der Beschuss wurde durch die russische Seite bestätigt, Angriffsziele wären jedoch zwei Kommandoposten der ukrainischen Armee gewesen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
[[Nordkorea]] erkannte als dritter Staat nach Russland und [[Syrien]] die Souveränität der „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/north-korea-recognises-breakaway-russias-proxies-east-ukraine-2022-07-13/ |titel=North Korea recognises breakaway of Russia's proxies in east Ukraine |werk=[[Reuters]] |datum=2022-07-13 |abruf=2022-07-13}}</ref> Die Ukraine brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea ab.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 13. Juli 2022, abgerufen am 13. Juli 2022]</ref> In Istanbul wurden Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über die Ermöglichung von Getreideexporten aus der Kriegsregion geführt. Die Gespräche wurden beendet, Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. UN-Generalsekretär [[António Guterres]] sprach von einem Durchbruch, ohne Details zu nennen. Die Gespräche sollten in der Folgewoche weitergeführt werden.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /> Die EU beschloss eine Änderung ihrer Vorgaben für den Transitverkehr zwischen Russland und der Exklave Kaliningrad nach einem Streit mit Russland. Erlaubt wurde demnach der Transport ziviler Güter, untersagt wurde weiter der Transport von Gütern, die auch militärisch genutzt werden können, sowie der Straßentransport durch russische Speditionen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
Der russische Kremlkritiker [[Ilja Walerjewitsch Jaschin|Ilja Jaschin]] wurde nach Gerichtsentscheidung auf Grund eines Vorwurfs über Falschinformation durch ihn über die Streitkräfte für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Er habe auf seinem YouTube-Kanal von der Ermordung von Zivilisten in [[Butscha]] gesprochen.<ref name="Tagesschau.de13.07.2022." /><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 14. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-14.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 14. Juli]]<br />
[[Datei:Vinnytsia missile strike, 2022.07.15, 09.00 SESU report (3).jpg|mini|Beschädigtes Gebäude in Winnyzja]]<br />
<br />
Russland setzte systematische Angriffe auf Wohngebiete in ukrainischen Städten mit Luft- und Raketenschlägen in [[Winnyzja]] in der Westukraine und in den Räumen [[Charkiw]] in der Ostukraine sowie [[Mykolajiw]] im Süden fort.<ref name="ISW-14.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-14 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 14, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref> Nach ukrainischer Darstellung wurden bei den Angriffen auf das Stadtzentrum von Winnyzja, fernab der umkämpften Gebiete, eine medizinische Einrichtung sowie Wohn- und Bürogebäude zerstört oder schwer beschädigt. Die örtliche Polizei berichtete über mehr als 100 Verletzte, davon etwa 50 [[Verletzter|Schwerstverletzte]]. Mehr als 40 Menschen wären vermisst. Der Angriff erfolgte von einem russischen U-Boot im Schwarzen Meer mit drei [[Kalibr]]-Raketen. Ziel wäre nach Angaben amtlicher russischer Stellen auf Anfrage ein „Haus der Offiziere“ gewesen, das als vorübergehende Unterkunft von „Nazis“ gedient hätte. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine militärische Einrichtung, sondern um ein Kulturzentrum. An diesem Tag sollte die ukrainische Sängerin [[Widbir 2022#Finale|Roksolana Sirota]] dort ein Konzert geben.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/14/rossiyskie-voennye-po-versii-margarity-simonyan-bombili-v-vinnitse-natsikov-posmotrite-na-etih-natsikov-v-ih-chisle-chetyrehletnyaya-devochka Das russische Militär (laut Margarita Simonyan) bombardierte "Nazis" in Winniza. Schauen Sie sich diese "Natsiks" an - darunter ein vierjähriges Mädchen], Meduza, 14. Juli 2022</ref><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-tote-und-verletzte-zentralukraine-101.html |titel=Tote und Verletzte in Zentralukraine gemeldet |sprache=de |abruf=2022-07-14}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Russischer Raketenangriff in Winnyzja tötet mindestens 20 Menschen, darunter Kinder |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-14 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-russischer-raketenangriff-in-winnyzja-toetet-mindestens-20-menschen-darunter-kinder-a-6e4ed7f6-b23c-4fd2-aa71-3a776bbb4dee |Abruf=2022-07-14}}</ref> Am Folgetag begründete die russische Seite den Angriff mit „einem Treffen hochrangiger ukrainischer Armee-Kommandeure mit Vertretern ausländischer Waffenlieferanten“.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022."" /> Mykolajiw wurde in der Nacht erneut mit insgesamt neun Raketen beschossen. Ukrainische Behörden berichteten von Treffern in einem Hotel, mehreren Schulen und einem Einkaufszentrum.<ref name="ISW-14.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Russische Truppen griffen im Osten auch [[Kramatorsk]] im Donbass an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem weiteren Einsatz der seegestützten Kalibr-Raketen: Eine Fabrik für Hochspannungsanlagen in [[Saporischschja]] im Osten der Ukraine sei bekämpft worden. Ziele wären dort in Hangars stehende Raketenwerfer gewesen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Die ukrainische Artillerie beschoss in der russisch besetzten Stadt [[Nowa Kachowka]] im Süden der Ukraine zwei Gefechtsstände und einen Landeplatz.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Vorstöße russischer Bodenkräfte erfolgten auf [[Siwersk]], Geländegewinne waren jedoch unklar.<ref name="ISW-14.07.2022." /> Lokale russische Bodenangriffe um [[Bachmut]] und [[Slowjansk]] blieben erfolglos.<ref name="ISW-14.07.2022." /><br />
<br />
Der Leiter der russischen Besatzungsverwaltung in der Südukraine, [[Jewgeni Balizky]], kündigte für den Frühherbst ein Referendum im Besatzungsgebiet über einen möglichen Anschluss an Russland an.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /><br />
Präsident Putin unterzeichnete ein Gesetz gegen sogenannte „ausländische Agenten“. Dieses Gesetz verschärfte die bisherige Regelung dahingehend, dass jeder, der „unter ausländischem Einfluss“ steht oder Unterstützung aus dem Ausland erhält, nicht nur finanziell, zum „ausländischen Agenten“ erklärt werden kann. Ebenso unterzeichnete Putin das in den Vortagen in der Duma behandelte Kriegswirtschaftsgesetz, das es dem Staat ermöglicht, die Industrie zu Warenlieferungen und Dienstleistungen für das Militär zu verpflichten.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> [[Lettland]] verabschiedete ein Energiegesetz, das den Gasimport aus Russland untersagt.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022." /> Über 40 Staaten, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Australien sowie mehrere EU-Staaten, verständigten sich in Den Haag darauf, die Untersuchungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine zu koordinieren. Diese Länder wollen ebenso den Internationalen Gerichtshof, die Vereinten Nationen und die Ermittlungen in der Ukraine mit 20 Millionen Euro unterstützen.<ref name="Tagesschau.de14.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-139.html Tagesschau.de, Newsticker vom 14. Juli 2022, abgerufen am 15. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 15. Juli ===<br />
Die Entwicklung der russischen Gefechtsaktivitäten mit Bodenangriffen nördlich von [[Slowjansk]], südöstlich von [[Siwersk]], um [[Bachmut]] und südwestlich von [[Donezk]] wies nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] darauf hin, dass die Umgliederungs- und Ruhephase der russischen Streitkräfte zu Ende ging.<ref name="ISW-15.07.2022.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-15 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Im Raum [[Charkiw]] verteidigten russische Bodenkräfte weiterhin Stellungen, um das Vordringen ukrainischer Truppen in Richtung der Grenze zu verhindern.<ref name="ISW-15.07.2022." /> In [[Mykolajiw]] gab es weiteren systematischen Raketenbeschuss von Wohninfrastruktur, Freizeit- und Bildungseinrichtungen. Dort sei nach ukrainischen Angaben u.&nbsp;a. eine Schule getroffen worden, in der nach russischen Angaben Angehörige der ukrainischen Nationalgarde untergebracht waren.<ref name="ISW-15.07.2022." /><br />
<br />
Das ISW berichtete von der Aufstellung russischer Freiwilligen-Verbände in 85 russischen Regionalbezirken. Jeder Bezirk würde einen Verband mit ca. 400 Soldaten zwischen 18 und 60 Jahren als Infanterie-, Panzer-, Fernmelde- oder Logistikverband mit älterem Gerät aufstellen. Militärische Vordienstzeit wäre keine Voraussetzung. Die Ausbildung würde 30 Tage dauern; der Monatssold betrage umgerechnet mindestens 3000 US-Dollar pro Monat. Weitere finanzielle Vorteile einschließlich des späteren [[Veteran]]enstatus seien den Freiwilligen zugesagt worden.<ref name="ISW-15.07.2022-Vol.">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-volunteer-units-and-battalions Institute for the Study of War, RUSSIAN VOLUNTEER UNITS AND BATTALIONS, JULY 15, abgerufen am 16. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die russischen Besatzungsverwaltungen der [[Oblast Cherson|Oblaste Cherson]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] drohten unter Anwendung der bereits in Russland geltenden Zensurgesetze ukrainischen Einwohnern, die die Russische Föderation, die russischen Streitkräfte oder den Einmarsch in die Ukraine kritisierten, mit einer [[Deportation]], nach Einschätzung des ISW in Filtrationslager oder Strafkolonien in Russland.<ref name="ISW-15.07.2022." /><ref name="Tagesschau.de15.07.2022." "="" /> Der in der Region Donezk durch pro-russische Separatisten wegen des Vorwurfs des Söldnertums inhaftierte [[Großbritannien (Insel)|Brite]], der als freiwilliger humanitärer Helfer eingesetzt war, sei wegen Vorerkrankungen verstorben. Das britische Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein.<ref name="Tagesschau.de15.07.2022.">[https://www.tagesschau.de Tagesschau.de, Newsticker vom 15. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.]</ref><br />
<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 16. Juli ===<br />
Der russische Verteidigungsminister [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] befahl mit dem Ende der Gefechtspause den Kommandeuren der Südgruppe, General [[Sergei Surowikin]], und Zentralgruppe, Generaloberst [[Aleksandr Lapin]], die Offensivoperationen auf allen Achsen zu verstärken. Am 16. Juli gab es jedoch in allen Kampfgebieten nur geringe Gefechtstätigkeit von Bodentruppen. Nach Einschätzung des [[Institute for the Study of War|ISW]] würde die Anweisung in den Folgetagen insbesondere zu einer Konzentration russischer Kräfte auf den Frontbogen [[Slowjansk]]-[[Siwersk]]-[[Bachmut]] sowie zur Behauptung russischer Stellungen im Raum [[Charkiw]] führen.<ref name="ISW-16.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-21 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 16, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref><br />
Russland hat nach Angaben der Ukraine vom Raum des Kaspischen Meeres aus mit bordgestützten Raketen von Bombern des Typs [[Tupolew Tu-95|Tu-95]] die Stadt [[Dnipro]] beschossen. Mindestens drei Tote und 15 Verletzte seien bei Treffern in einer Industrieanlage und einer belebten Straße zu beklagen gewesen. Nach russischen Angaben wurden dort die Fertigungsanlagen für Teile der ballistischen Rakete „Totschka-U“ zerstört.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
Drei Menschen wurden bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt [[Tschuhujiw]] in der Region [[Charkiw]] getötet.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-163.html Tagesschau.de, Newsticker vom 16. Juli 2022, abgerufen am 17. Juli 2022]</ref> Das ISW berichtete am 16. Juli von größeren Erfolgen ukrainischer Kräfte bei der Bekämpfung von russischen Logistikeinrichtungen unter anderem durch den Einsatz von [[HIMARS]]-Raketenwerfern ab dem 10. Juli 2022. Die Erkenntnisse beruhten insbesondere auf der Auswertung von Daten des [[NASA FIRMS]] (NASA’s Fire Information for Resource Management System), die eine Intensivierung von Bränden in den jeweiligen Räumen anzeigte.<ref name="ISW-16.07.2022" /><br />
<br />
Das Treffen der G20-Finanzminister in Indonesien endete ohne ein gemeinsames Abschlusskommuniqué aufgrund unterschiedlicher Positionen der Teilnehmer zum Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
<br />
Die prorussische Besatzungsverwaltung in der Region Saporischschja führt nach eigenen Angaben in großem Umfang Getreide aus.<ref name="Tagesschau.de16.07.2022." /><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 17. Juli ===<br />
Das durch die russischen Streitkräfte angekündigte Ende der Gefechtspause nach Einnahme der Region [[Luhansk]] ging am 17. Juli nach Bewertung des [[Institute for the Study of War|ISW]] in Operationen mäßiger Intensität über:<br />
<br />
* Begrenzte russische Bodenangriffe im Gebiet [[Donezk]],<br />
* Artilleriebeschuss der zivilen und militärischen Infrastruktur im gesamten [[Donbass]],<br />
* Artilleriebeschuss von Siedlungen entlang des [[Isjum]]-[[Slowjansk]]-Bogens,<br />
* anderweitige Artillerie-, Raketen- und Luftangriffe in der gesamten Ukraine,<br />
* begrenzte Vorstöße ohne Raumgewinn um [[Siwersk]] und [[Bachmut]] und<br />
* Verteidigung aus Stellungen im Raum [[Charkiw]] und auf der Südachse.<br />
Das russische Verteidigungsministerium machte am 17. Juli keinerlei neue Gebietsgewinne geltend.<ref name="ISW-17.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-17 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 17, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident Selenskyj entließ den Leiter des Geheimdienstes [[Sluschba bespeky Ukrajiny|SBU]], [[Iwan Bakanow]], und die Leiterin der Generalstaatsanwaltschaft, [[Iryna Wenediktowa]]. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass aus diesen Behörden mehr als 60 Mitarbeiter in den besetzten Gebieten kollaborierten, dieser Umstand wecke Zweifel an den beiden Führungskräften. Gegen 651 Mitarbeiter der Behörden liefen Ermittlungsverfahren wegen Hochverrats und Kollaboration.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html Tagesschau.de, Newsticker vom 17. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022]</ref> Gleichzeitig will die Ukraine den Kampf gegen feindliche Artilleriebeobachter verstärken. Immer wieder sollen Ukrainer dem Feind Positionen der eigenen Truppen verraten und das feindliche Artilleriefeuer korrigiert haben. Selenskyj wies an, gegen solche Verräter vorzugehen. Zuvor hatte der Militärgouverneur der Region Mykolajiw, Witali Kim, 100 Dollar [[Kopfgeld]] für die Ergreifung von Artilleriebeobachtern ausgelobt.<ref>Ludwig Horn: [https://www.gmx.net/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/ukraine-ticker-selenskyj-kuendigt-entlassung-dutzenden-geheimdienstoffizieren-37057274 ''Ukraine-Ticker: Selenskyj kündigt Entlassung von Dutzenden Geheimdienstoffizieren an.''] GMX, 18. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Der stellvertretende Sekretär des [[Sicherheitsrat der Russischen Föderation|russischen Sicherheitsrates]], [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], erklärte, dass die NATO und die Ukraine eine dauerhafte Bedrohung für Russland seien. Solange die NATO und die Ukraine die 2014 annektierte Krim nicht als Teil Russlands anerkenne, sei die russische Föderation bedroht.<ref name="Tagesschau.de17.07.2022." /><br />
<br />
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde in der Hafenstadt [[Odessa]] ein Munitionsdepot mit von der Nato gelieferten [[Harpoon (Rakete)|Harpoon-Raketen]] zerstört.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17 |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Laut Angaben des Kiewer Polizeichefs Andrij Njebytow wurden um Kiew bislang die Leichen von 1346 getöteten Zivilisten gefunden. 300 seien noch vermisst. Davon sei etwa die Hälfte mit Handfeuerwaffen getötet worden. Als die russischen Truppen Ende März [[Schlacht um Kiew (2022)|von Kiew abzogen]], wurden an zahlreichen Orten wie [[Irpin]] und [[Butscha]] Leichen von getöteten Zivilisten entdeckt. Russland bestreitet jedoch eine Verantwortung.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-167.html |titel=Liveblog: ++ Russische Journalistin in Haft ++ |datum=2022-07-17|sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 18. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-18.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 18. Juli]]<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] leitete aus einem Treffen des russischen Verteidigungsministers [[Sergei Kuschugetowitsch Schoigu|Sergei Schoigu]] mit dem Kommandeur der östlichen Gruppierung der Streitkräfte, Generalleutnant [[Rustam Usmanowitsch Muradow|Rustam Muradow]], am 18. Juli ab, dass der Kreml einem Angriff auf [[Siwersk]] und [[Bachmut]] Vorrang vor anderen Optionen eingeräumt habe. Dabei wurde die Weisung erteilt, vor allem ukrainische Langstreckenraketen und Artilleriesysteme zu vernichten.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
Es folgten:<br />
* Eine Reihe russischer Bodenangriffe erfolgte östlich von Siwersk und südlich von Bachmut.<ref name="ISW-18.07.2022" /><br />
* Die russischen Streitkräfte intensivierten Angriffe auf [[Awdijiwka]] und führten örtlich begrenzte Bodenangriffe entlang der Frontlinie zwischen [[Donezk]] und Awdijiwka durch.<ref name="ISW-18.07.2022">[https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-18 Institute for the Study of War, RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 18, abgerufen am 19. Juli 2022]</ref><br />
* Laut dem Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der [[Oblast Sumy]] feuerte die russische Artillerie in der Nacht auf den 18. Juli 150 Geschosse verschiedener Arten auf Ziele in der Region Sumy ab.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Massiver Beschuss in der Region Sumy ++ |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref><br />
<br />
Das ISW leitete aus verschiedenen Quellen Erkenntnisse von wachsendem Widerstand gegen die russischen Rekrutierungen überwiegend nicht-russischer Ethnien im Osten Russlands ab. Da die russische Führung eine Generalmobilmachung im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“ vor allem in ethnisch-russischen Gebieten vermeiden wollte, werden vor allem Rekrutierungen in [[Tschetschenien]], [[Südossetien]], [[Tuwa]], [[Tatarstan]], [[Baschkortostan]], [[Tschuwaschien]] und anderen nicht-ethnisch-russischen Republiken der Russischen Föderation durchgeführt. Beispielsweise wurde über Aktivitäten der Novaya Tuva-Bewegung, einer Antikriegsorganisation der ethnischen Minderheit der [[Tuwiner]], berichtet.<ref name="ISW-18.07.2022" /> Erkenntnisse der britischen [[Defence Intelligence]] stellten dar, dass zunehmend Kräfte der Söldnergruppe [[Gruppe Wagner|Wagner]] zur Verstärkung russischer Truppen an der Front eingesetzt würden. Die Rekrutierungsstandards der Söldnerorganisation seien gesenkt worden, auch verurteilte Straftäter und bisher für den Einsatz gesperrte Personen würden eingestellt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /><br />
<br />
In Folge der Suspendierung der bisherigen Leiter von ukrainischem Geheimdienst und Generalstaatsanwaltschaft durch den Präsidenten [[Wolodymyr Selenskyj]] am Vortag wurde die Entlassung weiterer 28 Führungskräfte dieser Behörden angekündigt.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022." /> Der russische Menschenrechtsanwalt [[Pawel Tschikow]] teilte mit, dass über 200 Verfahren gegen Kritiker des russischen Angriffskrieges durch die russischen Strafverfolgungsbehörden geführt werden. Grund wäre zumeist „Diskreditierung der russischen Armee“.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022."/> Präsident Wladimir Putin führte gegenüber der Agentur Interfax aus, dass die westlichen Sanktionen eine große Herausforderung für Russland darstellten, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden nicht nur nicht aufgeben, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen.“ Russland, so führte er weiter aus, könne nicht mit einem „riesigen Zaun“ vom Rest der Welt isoliert werden.<ref name="Tagesschau.de18.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-151.html Tagesschau.de, Newsticker vom 18. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.]</ref> Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 verließ Putin im Zuge einer Auslandsreise den postsowjetischen Raum in Richtung Iran, für ein Treffen mit den Präsidenten des Iran ([[Ebrahim Raisi]]) und der Türkei ([[Recep Tayyip Erdoğan|Recep Erdoğan]]). Nach offiziellen Angaben ist das Hauptthema der [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Bürgerkrieg in Syrien]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News 18. Juli: Putin verlässt erstmals seit Kriegsbeginn postsowjetischen Raum – für Visite in Iran |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainische-langstrecken-waffen-zerstoeren-a-c43f32e2-8b93-4938-b46c-8e903e05c98f |Abruf=2022-07-18}}</ref> Putin sicherte dort zu, dass der russische Gaskonzern [[Gazprom]] seinen vertraglichen Verpflichtungen nachkommen werde bzw. Europa weiterhin mit Gas beliefern werde.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-19}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
=== 19. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-19.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 19. Juli]]<br />
Am 19. Juli nahmen russische Kräfte wieder aktive Bodenoperationen auf:<br />
* Sie griffen südöstlich von [[Isjum]] und um [[Barwinkowe]] in Richtung [[Slowjansk]] an.<ref name="ISW-19.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-19 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 19], abgerufen am 20. Juli 2022.</ref><br />
* Östlich von [[Siwersk]] setzten russische Kräfte Bodenangriffe fort und hatten teilweise Erfolg bei Bodenangriffen östlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Ein von der russischen Menschenrechtsorganisation „Rus Sidyashchaya“ (Russland hinter Gittern) veröffentlichter Bericht bestätigte, dass russische Behörden Rekrutierungskampagnen in russischen Gefängnissen durchführen, um Personalersatz für die Operationen in der Ukraine zu gewinnen. Auch die [[Gruppe Wagner|Wagnergruppe]] rekrutiere in Gefängnissen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Die russische Besatzungsverwaltung bzw. Organisationen der Separatisten wiesen Besatzungskräfte an, schärfer gegen den Widerstand verdächtiger Ukrainer vorzugehen und erteilten diesen unter anderem die Autorisierung für Festnahmen und Durchsuchungen.<ref name="ISW-19.07.2022" /><br />
<br />
Das ISW folgerte aus einer Analyse des nationalen Sicherheitsrates der USA, dass Russland die besetzten Gebiete [[Oblast Cherson|Cherson]], [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]], [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] bereits am 11. September 2022 mit Scheinreferenden illegal an Russland angliedern will.<ref name="ISW-19.07.2022" /> Der ehemalige russische Staatspräsident und stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew warf den USA vor, in der Ukraine ein „neues Afghanistan“ schaffen zu wollen, in dem sich „amerikanische und ukrainische Waffenhändler“ durch den Krieg bereicherten.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/medwedew-wirft-westen-politische-impotenz-vor-li.248190 Berliner Zeitung.de, Medwedew wirft Westen politische Impotenz vor, 19. Juli 2022, abgerufen am 21. Juli 2022]</ref><br />
{{Absatz}}<br />
<br />
=== 20. Juli ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-07-20.jpg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 20. Juli]]<br />
Bodenkämpfe wurden am 20. Juli mit mittlerer Intensität fortgesetzt:<br />
* Russische Kräfte stießen nordöstlich der Autobahn E40 im [[Donezk]] vor und erzielten marginale Gebietsgewinne.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Weitere begrenzte russische Bodenangriffe erfolgten nordwestlich von Slowjansk und um das Gebiet [[Donezk]]-[[Awdijiwka]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ebenso erfolgten örtliche russische Bodenangriffe östlich von [[Siwersk]] und erzielten geringfügige Gewinne nordöstlich von [[Bachmut]].<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Streitkräfte führten den zweiten Hochpräzisionsschlag in Folge gegen die für die russische Logistik wichtige Antoniwskyi-Brücke östlich von [[Cherson]] durch. Die Brücke konnte nach russischen Angaben nicht mehr für den Güterverkehr genutzt werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Ukrainische Partisanen griffen das russische Besatzungspersonal im [[Kernkraftwerk Saporischschja]] im besetzten [[Enerhodar]], Oblast Saporischschja, an. Das [[Ukrainische Streitkräfte#Spezialkräfte|„Zentrum Nationaler Widerstand“]] (Ukrainisch: „Центр національного спротиву“) berichtete, dass bei dem Partisanenangriff neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt und eine nicht näher bezeichnete Zahl getötet wurde.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
* Nach russischen Luftangriffen auf die Region Donezk und Charkiw starben 18 Menschen, 40 wurden verletzt.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
Das [[Institute for the Study of War|ISW]] folgerte aus Aktivitäten der russischen Besatzungsbehörden im Süden der Ukraine, dass unter dem Vorwand der Partisanenkriegsführung in dieser Region und der Bedrohung durch ukrainische Langstreckenwaffen Vorkehrungen für Massendeportationen ukrainischer Bürger auf russisches Territorium geschaffen werden.<ref name="ISW-20.07.2022" /><br />
<br />
Der russische Außenminister Sergei Lawrow formulierte am 20. Juli in einem Interview des Medienunternehmens RT erweiterte territoriale Ziele für die russischen Operationen in der Ukraine: Die Ziele der „Sonderoperation“ hätten sich seit März geändert und es seien nun nicht nur die Volksrepubliken Luhansk und Donezk, sondern auch die Oblaste Cherson und Saporischschja sowie eine Reihe anderer, nicht näher bezeichneter Gebiete im Fokus der „militärischen Spezialoperation“.<ref name="ISW-20.07.2022">Institute for the Study of War: [https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-20 RUSSIAN OFFENSIVE CAMPAIGN ASSESSMENT, JULY 20], abgerufen am 21. Juli 2022.</ref><br />
<br />
Die russische Medienbehörde [[Föderaler Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation|Roskomnadsor]] beschuldigte die [[Wikimedia Foundation]] der Fälschungen von Nachrichten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und ergriff Maßnahmen gegen die Organisation aufgrund mutmaßlicher Verstöße gegen russisches Recht. Es würden durch die Wikipedia „verbotene Materialien, einschließlich Fälschungen über den Verlauf der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine“ genutzt. Laut Roskomnadsor sollten Nutzer zunächst mit Hilfe von [[Suchmaschine]]n gewarnt werden, dass Wikimedia gegen russisches Recht verstoße. Die Maßnahmen würden so lange in Kraft bleiben, bis die Organisation die russischen Gesetze vollständig einhalte, erklärte die Behörde.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022.">[https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-141.html Tagesschau.de, Newsticker vom 20. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022]</ref><br />
<br />
Die US-Regierung kündigte die Lieferung vier weiterer [[HIMARS]]-Raketensysteme an die Ukraine an.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-145.html |titel=Ukraine-Liveblog: + USA: Moskau plant weitere Annexionen + |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Russland gab an, ein Waffenlager in [[Soledar]] und eine [[Startrampe (Rakete)|Abschussrampe]] für Anti-Schiffs-Raketen [[Harpoon (Rakete)|Harpoon]] in [[Odessa]] zerstört zu haben.<ref name="Tagesschau.de20.07.2022." /><br />
<br />
=== 21. Juli ===<br />
Die [[US-Geheimdienste]] schätzen laut [[CIA]], dass etwa 15.000 russische Soldaten im Krieg gefallen sind.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-141.html |titel=Liveblog: ++ Ungarn will mehr Gas von Russland kaufen ++ |sprache=de |abruf=2022-07-21}}</ref><br />
<br />
[[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], der ukrainische Betreiber des unter russischer Besatzung stehenden [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]], vermeldete, dass russische Streitkräfte im Maschinenraum eines Reaktors des Kraftwerks schwere Waffen und Munition lagern.<ref name=":1" /><br />
<br />
Der Präsident von [[Belarus]], [[Aljaksandr Lukaschenka]], warnte vor einer atomaren Eskalation des Ukrainekriegs und forderte die Ukraine auf, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.<ref name=":2">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Britischer Geheimdienst: Russland »geht bald die Luft aus« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-a-33abe5b6-bfae-45b0-b58c-9ad202729107 |Abruf=2022-07-21}}</ref> [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] propagierte, dass die Ukraine „die Reste staatlicher Souveränität verlieren und von der Weltkarte verschwinden könnte.“<ref name=":2" /><br />
<br />
Am 21. Juli 2022 setzte die EU ihr [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse vom 21. Juli 2022 - Siebtes Sanktionspaket|siebtes Sanktionspaket gegen Russland und Belarus]] in Kraft.<ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-eu-sanktionen-goldembargo-gegen-russland-laesst-schlupfloecher/28520310.html Handelsblatt.com: EU-Sanktionen: Goldembargo gegen Russland lässt Schlupflöcher]</ref><br />
<br />
In einem Interview mit dem [[Wall Street Journal]] berichtete der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]], dass sich die Anzahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten von 100 bis 200 im Mai und Juni auf etwa 30 Gefallene pro Tag verringert habe.<ref>{{Literatur |Autor=Yaroslav Trofimov and Matthew Luxmoore |Titel=WSJ News Exclusive {{!}} Ukraine’s Zelensky Says a Cease-Fire With Russia, Without Reclaiming Lost Lands, Will Only Prolong War |Sammelwerk=[[Wall Street Journal]] |Datum=2022-07-22 |ISSN=0099-9660 |Online=https://www.wsj.com/articles/ukraines-zelensky-says-a-cease-fire-with-russia-without-reclaiming-lost-lands-will-only-prolong-war-11658510019 |Abruf=2022-07-23}}</ref><br />
<br />
=== 22. Juli ===<br />
Unter Vermittlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] (in Person von UNO-Generalsekretär [[António Guterres]]) und der Türkei (in Person von Präsident [[Recep Tayyip Erdoğan]]) unterzeichneten Vertreter Russlands und der Ukraine in [[Istanbul]] getrennt voneinander Vereinbarungen über die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus zuvor unter russischer Seeblockade stehenden ukrainischen Häfen. Aufgrund der Blockade konnten zwischen 20 und 25 Millionen Tonnen Getreide nicht aus der Ukraine verschifft werden. Vor der russischen Invasion war die Ukraine der weltweit viertgrößte Exporteur von Weizen und Mais. Die Vereinbarung sieht Lebensmittelexporte aus den drei wichtigen ukrainischen Häfen ([[Hafen Odessa]], [[Tschornomorsk]] und [[Juschne]]) sowie einen Seehandelskorridor zwischen dem Festland der Ukraine und dem [[Bosporus]] vor. Dort, in türkischen Gewässern bei Istanbul, werden die Schiffe untersucht, um sicherzustellen, dass diese keine Waffentechnik und sonstige Rüstungsgüter geladen haben.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine und Russland einigen sich auf Abkommen zu Getreide-Exporten |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-ukraine-und-russland-einigen-sich-laut-uno-auf-abkommen-zu-getreide-exporten-a-bfcb726e-a78f-440c-83fd-27c1067fc097 |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine hat nach Angaben beider Kriegsparteien einen Drohnenangriff auf beim [[Kernkraftwerk Saporischschja]] stationierte russische Truppen durchgeführt. Nach russischen Angaben haben ukrainische Truppen außerdem einen Angriff bei der von Russland kontrollierten Stadt Donezk vorgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-155.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj nennt Zugeständnisse "Bumerang" ++ |sprache=de |abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Laut dem [[Defence Intelligence|britischen Militärgeheimdienst]] greift Russland für eigene Angriffe vermehrt zu [[Luftabwehrraketen|Flugabwehrraketen]], weil [[Boden-Boden-Rakete|Bodenraketen]] knapp seien.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Kiew bestätigt Einsatz von »Kamikaze-Drohnen« am Atomkraftwerk Enerhodar |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-22 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-deutsche-fuer-sanktionen-gegen-russland-selbst-bei-negativen-folgen-a-db3b51ed-cee9-480a-a84a-a7f86428ed8e |Abruf=2022-07-22}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Angaben sind in der bei [[Wyssokopillja]] (in der umkämpften [[Oblast Cherson]]) mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Ein am 21. Juli versuchter [[Durchbruch (Militär)|Durchbruch]] russischer Kräfte sei unterbunden worden.<ref name=":3">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-165.html |titel=Liveblog: ++ Litauen erlaubt Gütertransport nach Kaliningrad ++ |sprache=de |abruf=2022-07-23}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst berichtet zu Kämpfen in der Oblast Cherson, dass im dort westlich vom [[Dnepr]] liegenden Gebiet Gefechte andauern. Das ukrainische Militär versuche außerdem, die bei der Oblasthauptstadt [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] zu zerstören, während russische Truppen versuchen, die Straßenbrücke durch Reparaturen intakt zu halten. Die Brücke sei entscheidend. Falls die russischen Streitkräfte den Dnepr nicht mehr überqueren könnten und russische Truppen, die die Stadt Cherson besetzt halten, deswegen abgeschnitten seien, sei dies für Russland ein Rückschlag im Kriegsverlauf. Stand 22. Juli sei die Brücke aber noch intakt und für Verkehr benutzbar gewesen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1550719659468537856 |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 23. Juli ===<br />
Nach ukrainischen Angaben haben weniger als 24 Stunden nach dem Beschluss über den Export von Getreide russische Streitkräfte den Hafen von Odessa mit vier [[Kalibr]]-Raketen (von denen zwei abgefangen worden seien) angegriffen. Hatte Russland am 23. Juli gegenüber der Türkei bestritten, einen Angriff auf die Hafenstadt Odessa durchgeführt zu haben,<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Samstag: Hafen von Odessa laut Ukraine von russischen Raketen getroffen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-samstag-litauen-erlaubt-offenbar-guetertransporte-nach-kaliningrad-a-5d138d11-53cc-4ae2-806e-cef16cf33358 |Abruf=2022-07-23}}</ref><ref name=":3" /> behaupteten russische Ministerien einen Tag später, dass es dort einen Angriff auf Schiffe, Waffen und Infrastruktur des ukrainischen Militärs gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-odessa-107.html |titel=Russland räumt Angriff auf Odessa ein |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Sonntag: Kreml räumt Angriff auf Hafen von Odessa ein |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-sonntag-mehr-als-5000-frauen-der-ukrainischen-armee-an-der-front-a-13d1c804-ee6a-41f4-9f50-d12e250095ac |Abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin [[Hanna Maljar]] berichtet, dass mehr als 50.000 Frauen in den [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Streitkräften]] dienen, davon seien 38.000 Soldatinnen in militärischer Verwendung, der Rest im zivilen Bereich der Streitkräfte beschäftigt. Über 5000 Soldatinnen seien aktuell an der Front eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-ato/3535561-more-than-5000-ukrainian-women-defending-country-on-front-lines-official.html |titel=More than 5,000 Ukrainian women defending country on front lines - official |sprache=en |abruf=2022-07-24}}</ref><ref name=":4">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-169.html |titel=Liveblog: + Ukrainische Armee rückt offenbar in Cherson vor + |sprache=de |abruf=2022-07-24}}</ref><br />
<br />
=== 24. Juli ===<br />
In der Ostukraine bereiten russische Truppen nach britischen und ukrainischen Angaben einen Angriff auf [[Bachmut]] vor.<ref name=":4" /><br />
<br />
Die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums bat über den [[Instant Messenger]] [[Telegram]] eindringlich um [[Aufklärung (Militär)|Aufklärungshilfe]] zu Positionen feindlicher Truppen und Kollaborateure bei der im zentralen Süden liegenden Stadt [[Enerhodar]], wo sich auch das [[Kernkraftwerk Saporischschja]] befindet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Der russische Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] bestätigt im Gegensatz zu früheren Angaben erstmals, dass Russland den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebe: „Wir helfen dem ukrainischen Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks- und geschichtsfeindlichen Regime zu befreien.“ Das russische und ukrainische Volk würden künftig zusammenleben.<ref name=":4" /><br />
<br />
Ein von [[Alexander Iwanowitsch Bastrykin|Alexander Bastrykin]] geleiteter russischer Untersuchungsausschuss kündigte an, über 200 ukrainische Kriegsgefangene vor einem „internationalen Tribunal“, das u.&nbsp;a. von [[Bolivien]], [[Iran]] und [[Syrien]] anerkannt sei, wegen angeblicher [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] anzuklagen.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: ++ Russland fordert Tribunal für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
=== 25. Juli ===<br />
Ukrainische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers [[Oleksij Resnikow]] mit US-Präzisionsraketen 50 russische Munitionsdepots zerstört.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet 50 zerstörte russische Munitionsdepots |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-russland-will-ukrainer-vor-eigenes-tribunal-stellen-a-426c518e-a466-49f4-aab1-259cc1f060f1 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Nach Gebietsverlusten im [[Donbass]] hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den für die [[Ostukraine]] zuständigen Kommandeur der ukrainischen Streitkräfte Generalmajor Hryhorij Halahan gegen Wiktor Horenko ausgewechselt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-155.html |titel=Liveblog: + Befehlshaber in Ostukraine ausgewechselt + |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
Der russische Staatskonzern [[Gazprom]] kündigte an, den Betrieb der nach Deutschland führenden Erdgasleitung [[Nord Stream 1]] ab dem 27. Juli wegen der Wartung einer weiteren Turbine auszusetzen. Die Lieferung würde auf 33 Millionen Kubikmeter pro Tag verringert, was einer Transportkapazität von etwa 20 Prozent der vollen Auslastung entspricht.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/nord-stream-gas-reduzierung-101.html |titel=Nord Stream 1: Gazprom reduziert Gaslieferung auf 20 Prozent |sprache=de |abruf=2022-07-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Claus Hecking, Martin Hesse, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Konflikt mit Russland: Das steckt hinter Putins nächstem Turbinen-Trick |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/konflikt-mit-russland-das-steckt-hinter-putins-naechstem-turbinen-trick-a-a0cd3959-9939-4d78-82ee-bfdf8160bc72 |Abruf=2022-07-25}}</ref><br />
<br />
[[Gerhard Schröder]] reiste aufgrund reduzierter russischer Gaslieferungen durch die Pipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] als Vermittler zwischen Deutschland und Russland nach Moskau.<ref>{{Literatur |Autor=Timo Lehmann, Veit Medick |Titel=(S+) Gerhard Schröder: Reise nach Moskau laut Ehefrau So-yeon Schröder-Kim geschäftlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gerhard-schroeder-reise-nach-moskau-laut-ehefrau-so-yeon-schroeder-kim-geschaeftlich-a-527a1f69-62fe-4b07-a6e5-f98c37ea3824 |Abruf=2022-07-26}}</ref><ref name=":5">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Putin empfängt Erdogan im August in Sotschi ++ |sprache=de |abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
=== 26. Juli ===<br />
Die [[Europäische Union]] verlängerte ihre [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Beschlüsse der Europäischen Union|Sanktionen gegen Russland]] um weitere sechs Monate bis Ende Januar 2023.<ref name=":5" /> Großbritannien verhängte weitere 42 Strafmaßnahmen, u. a. wurden Vermögenswerte von russischen Gouverneuren eingefroren.<ref name=":7">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-149.html |titel=Liveblog: ++ Langfristig deutsche Truppen in der Slowakei ++ |sprache=de |abruf=2022-07-27}}</ref> Nach der Lockerung von bestimmten Sanktionen traf der erste Güterzug mit zuvor sanktionierten Waren in der russischen [[Exklave]] [[Kaliningrad]] ein.<ref name=":7" /><br />
<br />
Bei [[Kostjantyniwka]] hat russisches Militär nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Basis der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] mit Raketen angegriffen und dutzende Soldaten getötet.<ref name=":5" /><ref name=":6">{{Literatur |Titel=Ukraine-Krieg: Russen melden Eroberung von größtem Kohlekraftwerk der Ukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-26 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-russen-melden-eroberung-von-groesstem-kohlekraftwerk-der-ukraine-a-81b4346d-e7ee-480a-ad21-fedfa257f052 |Abruf=2022-07-26}}</ref><br />
<br />
Söldner der [[Gruppe Wagner]] haben nach russischen Angaben das [[Kraftwerk Wuhlehirsk|größte Kohlekraftwerk der Ukraine]] (bei [[Switlodarsk]]) erobert. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es Gefechte beim Dorf [[Semyhirja (Bachmut)|Semyhirja]] (bei [[Bachmut]]). Dort seien Angriffe auf den östlichen Rand der ukrainischen Verteidigungslinie [[Siwersk]] – [[Soledar]] – Bachmut zurückgeschlagen worden.<ref name=":6" /><br />
<br />
Russland warf der Ukraine vor, in der Region Donezk ein Treibstofflager in Brand geschossen und die Hafenregion [[Mykolajiw]] mit Flugzeugen und Raketen angegriffen zu haben. Auch die [[Oblast Odessa|Region Odessa]] sei erneut Ziel eines Raketenbeschusses geworden. Russland gab an, in den [[Oblast Donezk|Regionen Donezk]] und [[Oblast Mykolajiw|Mykolajiw]] acht Depots zerstört zu haben.<ref name=":5" /><br />
<br />
Die [[Roskosmos|russische Raumfahrtbehörde]] kündigte an, sich nach 2024 nicht mehr an der [[Internationale Raumstation|ISS]] zu beteiligen.<ref name=":5" /><br />
<br />
=== 27. Juli ===<br />
Das ukrainische Militär hatte nach Angaben beider Kriegsparteien die bei [[Cherson]] liegende [[Antoniwkabrücke]] – einen strategisch wichtigen Nachschubweg für russische Truppen westlich des [[Dnepr]] – bombardiert und beschädigt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Ukrainische Artillerie attackiert strategisch wichtige Brücke in Cherson |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-mittwoch-tuerkei-eroeffnet-kontrollzentrum-fuer-ukrainische-getreideausfuhr-a-65911b16-c177-42b8-8b9a-ba704044cbc9 |Abruf=2022-07-27}}</ref> Der britische Militärgeheimdienst gab an, dass die Ukraine zudem zwei weitere [[Liste der Dneprbrücken|Brücken über den Dnepr]] beschädigt habe, auf die Russland angewiesen sei, um seine besetzten Gebiete westlich des Flusses zu versorgen.<ref name=":9">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Liveblog: + Kiew: Russland verschärft Raketenangriffe + |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> Nach russischen Angaben wurden 21 „Komplizen“ der ukrainischen Armee festgenommen und dabei Waffen, Sprengstoff und Munition in den [[Oblast Cherson|Regionen Chersons]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschjas]] sichergestellt.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Donnerstag: Russland meldet Festnahme von 21 »Komplizen« der ukrainischen Armee |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-07-28 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-ukrainischen-truppen-gelingen-offenbar-erfolge-mit-gegenoffensive-a-3ac89aef-9e7f-438d-a724-789be5b941c7 |Abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Angriff auf die umkämpfte Stadt [[Bachmut]] gab es Tote und Verletzte.<ref name=":8">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-143.html |titel=Liveblog: ++ Streit um Nord-Stream-1-Turbine geht weiter ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Angriffskriegs]] wurden [[Russland]] und [[Belarus]] von der kommenden [[Tischtennisweltmeisterschaft]], die vom 30. September bis 9. Oktober 2022 in [[Chengdu]] stattfinden soll, ausgeschlossen. Bereits am 1. März wurden beide Länder von allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen.<ref name=":8" /><br />
<br />
=== 28. Juli ===<br />
Einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge verlegt Russland seine Truppen deutlich in Richtung der [[Rajon]]s [[Rajon Melitopol|Melitopol]], [[Rajon Cherson|Cherson]] und [[Rajon Saporischschja|Saporischschja]].<ref name=":9" /><br />
<br />
Hatte [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Direktor [[William Joseph Burns]] noch eine Woche zuvor berichtet, dass laut [[United States Intelligence Community|US-Geheimdiensten]] 15.000 russische Soldaten getötet und 45.000 verwundet sein könnten,<ref name=":1" /> wurde der [[US-Kongress]] von der Regierung informiert, dass über 75.000 Russen verwundet oder gefallen seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-07-27-22/h_7f930501642d710cef0291784bc25dca |titel=US House members told that more than 75,000 Russians have been killed or wounded during war on Ukraine |werk=edition.cnn.com |datum=2022-07-27 |sprache=en |abruf=2022-07-28}}</ref> Der Chef der CIA gab ergänzend an, dass seine Schätzung von 15.000 gefallenen russischen Soldaten „konservativ“ sei.<br />
<br />
Bei ukrainischem Beschuss sollen in [[Donezk]] vier Menschen getötet und elf verletzt worden sein. Unterdessen soll Russland seine Raketenschläge verschärft und dabei erstmals seit Wochen die [[Oblast Kiew|Regionen Kiew]] und [[Oblast Tschernihiw|Tschernihiw]] ins Visier genommen haben. Auch [[Charkiw]] wurde beschossen.<ref name=":10">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-143.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Medwedjew kündigt Reaktion auf NATO-Beitritte an ++ |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref> In Donezk näherten sich die Kämpfe weiterhin den Städten [[Bachmut]] und [[Soledar]].<ref name=":10" /><br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete über ukrainische Luftschläge des Vortags auf [[Dnepr]]-Brücken, dass die Antoniwkabrücke sowie zwei weitere wegen ihrer Beschädigungen unpassierbar und die russischen Truppen westlich des Flusses nun abgeschnitten und daher verwundbar seien. Müsste Russland die Besetzung von Cherson aufgeben, würde dies Versuche Russlands untergraben, die Invasion als Erfolg darzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552526084821893120 |sprache=de |abruf=2022-07-28}}</ref><ref name=":10" /><br />
<br />
=== 29. Juli ===<br />
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in [[Oleniwka (Wolnowacha)|Oleniwka]], in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus. Dabei starben 50 ukrainische Kriegsgefangene; über die Anzahl der Verletzten gibt es unterschiedliche Angaben. Angaben beider Seite gemein ist, dass es 130 Verletzte gegeben haben könnte.<ref name=":13">{{Internetquelle |autor=Katharina Koerth |titel=Ukraine: Was über den Angriff auf Kriegsgefangene in der Ostukraine bekannt ist – und was nicht |werk=Der Spiegel |datum=2022-07-30 |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-was-ueber-den-angriff-auf-kriegsgefangene-in-der-ostukraine-bekannt-ist-und-was-nicht-a-ab97abd1-7d5e-4282-9658-c2d51a18e607 |abruf=2022-07-31}}</ref><ref name=":11">{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-119.html |titel=Ukraine-Krieg: Gegenseitige Vorwürfe nach Angriff auf Gefängnis |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://meduza.io/news/2022/07/29/v-dnr-zayavili-ob-udare-vsu-po-kolonii-s-voennoplennymi-v-elenovke-soobschaetsya-o-40-pogibshih |titel=В ДНР заявили об ударе ВСУ по колонии с военнопленными в Еленовке. Сообщается о 53 погибших |sprache=ru |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Generalstab und der ukrainische Präsident beschuldigten Russland, mit dem Angriff Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-167.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj wirft Russland "vorsätzliches Kriegsverbrechen" vor ++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Der [[Sluschba bespeky Ukrajiny|Inlandsgeheimdienst der Ukraine]] veröffentlichte einen Telefonmitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats und verwies auf Fotos, die darauf hindeuteten, dass Sprengstoff am Gebäude angebracht worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/07/29/7360893/ |titel=Explosion in the Olenivka penal colony planned and executed by the Russian Federation – conversation intercepted by SSU |sprache=en |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /><br />
Demzufolge sei der Angriff auf das Gefängnis von der [[Gruppe Wagner]] ausgeführt worden.<ref>{{Internetquelle |werk=The Kyiv Independent |url=https://kyivindependent.com/uncategorized/intelligence-russias-wagner-group-behind-attack-on-olenivka-penal-colony |titel=Intelligence: Russia’s Wagner Group behind attack on Olenivka penal colony |datum=2022-07-29 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tim Lister, Julia Kesaieva, Josh Pennington|werk= CNN |url=https://www.cnn.com/2022/07/29/europe/donetsk-prison-strike-ukraine-russia-intl/index.html |titel=Ukrainian President Volodymyr Zelensky says prison attack 'deliberate war crime by the Russians,' as Russia blames Ukraine |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab an, dass sich die Explosionen in einem neu errichteten Gebäude ereignet hätten, das speziell für die Kriegsgefangenen hergerichtet worden sei. Er beschuldigte die Wagner-Gruppe, mit der Explosion Spuren von Unterschlagung beim Bau des Gebäudes vor einer anstehenden Inspektion verwischen zu wollen.<ref name=":13" /><br />
Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein.<ref name=":11" /><ref>{{Internetquelle |titel=Масова загибель українських полонених в Оленівці. Що відомо |werk=BBC News Україна |url=https://www.bbc.com/ukrainian/news-62339684 |abruf=2022-07-30}}</ref><ref name=":13" /> Das russische Verteidigungsministerium behauptete ferner, dass ukrainische Streitkräfte das Gefängnis mittels [[HIMARS]] beschossen hätten. Die Ukraine wies die Anschuldigungen zurück; HIMARS seien Präzisionswaffen, und man bombardiere „schon gar nicht Plätze, an denen wahrscheinlich gefangene Waffenbrüder festgehalten“ würden.<br />
<br />
Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass die Gruppe Wagner wegen Personalproblemen russischer Streitkräfte den Kampfeinsatz an einzelnen Frontabschnitten übernommen habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1552874663612764162 |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Erstmals seit Invasionsbeginn telefonierten die Außenminister Russlands, [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]], und der USA, [[Antony Blinken]], miteinander.<ref>{{Internetquelle |werk=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-159.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom wirft deutschen Partnern Vertragsbruch vor++ |sprache=de |abruf=2022-07-30}}</ref><br />
<br />
Am 29. Juli beschossen russische Truppen ein Wohngebiet in [[Mykolajiw]] mit [[Splitterbombe]]n, sieben Menschen starben. Weitere wurden teils schwer bis schwerst verletzt.<ref name=":14">{{Internetquelle |autor=Matthias Koch |url=https://www.rnd.de/politik/krieg-gegen-die-ukraine-das-geheimnis-der-russischen-grausamkeit-YH46LYXOWNDEXEQITO5QHPRNVE.html |titel=Krieg gegen die Ukraine: Das Geheimnis der russischen Grausamkeit |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Zwei Ukrainer starben in Kramatorsk.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/07/30/voyna-sto-pyatdesyat-shestoy-den-fotografii Krieg. Einhundertsechsundfünfzigster Tag], [[meduza]], 29. Juli 2022</ref><br />
<br />
=== 30. Juli ===<br />
Ukraines Präsident [[Wolodymyr Selenskyj|Selenskyj]] ordnete eine verpflichtende [[Evakuierung]] hunderttausender Einwohner des unter ukrainischer Kontrolle stehenden Teils der [[Oblast Donezk|Region Donezk]] an. In einer Ansprache rief er eindringlich zur Flucht auf und führte dies sowohl auf das fortgesetzte Kriegstreiben Russlands als auch auf absehbare Heizprobleme im Winter zurück, da durch den Krieg Gasleitungen im Gebiet zerstört seien.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-donezk-evakuierung-101.html |titel=Ukraine will Gegend um Donezk evakuieren |sprache=de |abruf=2022-07-31}}</ref><br />
<br />
=== 31. Juli ===<br />
Russlands Präsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]] setzte eine neue [[Militärdoktrin]] für die [[Russische Seekriegsflotte|Seekriegsflotte]] in Kraft. Als die „größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit Russlands“ werden die Vereinigten Staaten und die NATO genannt; letztere habe sich mit ihrer „militärischen Infrastruktur“ den russischen Grenzen angenähert.<br />
<br />
Bei einem nächtlichen Bombenangriff auf [[Mykolajiw]] wurden [[Oleksij Wadaturskyj]], Gründer und Eigentümer von [[Nibulon]], einem der größten Getreidehandelsunternehmen des Landes, und seine Ehefrau in ihrem Wohnhaus getötet.<ref>{{Internetquelle |autor=Eugen Theise |url=https://www.dw.com/de/tod-im-krieg-wer-war-der-ukrainische-getreidemagnat-oleksij-wadaturskyj/a-62676395 |titel=Tod im Krieg: Wer war der ukrainische Getreidemagnat Oleksij Wadaturskyj? |werk=dw.com |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-08}}</ref>{{Absatz}}<br />
<br />
== August 2022 ==<br />
=== 1. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-01.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 01. August]]<br />
In [[Mykolajiw]] geriet ein Unfallkrankenhaus unter russischen Beschuss; zerstört wurden ein Lager für Medikamente und Rettungsfahrzeuge.<ref name=":14" /><br />
<br />
=== 2. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-02.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 02. August]]<br />
Die Ukraine begann zum Schutz der Zivilbevölkerung deren Evakuierung aus der [[Oblast Donezk]].<ref name="Meduza2-8"/> Der Politikwissenschaftler Dmitri Snegirew stellte klar, dass dort „alle kritischen Infrastruktureinrichtungen, die das Überleben sicherstellten, […] tatsächlich zerstört“ seien. Im Blick auf die winterliche Heizperiode sei es unmöglich, die Menschen zu versorgen. Um die politische Ausschlachtung zu vermeiden und weder dem Feind noch „[[nützlicher Idiot|nützlichen Idioten]]“ innerhalb der ukrainischen Gesellschaft einen Grund zu geben, die Situation auszunutzen, sei die Entscheidung zur Evakuierung getroffen worden.<ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/05/my-ne-rossiia „Wir sind nicht Russland“], Nowaja Gaseta, 5. August 2022</ref><br />
<br />
Russische Truppen hatten laut lokaler Informationen in der Nacht das Wohnheimgebäude der Universität Mykolajiw beschossen.<ref name="Meduza2-8">[https://meduza.io/live/2022/08/02/voyna Krieg Einhundertsechzigster Tag], Meduza, 2. August</ref><br />
<br />
=== 3. August ===<br />
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben des UNHCR mehr als 10 Millionen Menschen aus der Ukraine ausgereist. Im Zeitraum bis Anfang August kehrten 4,27 Millionen Menschen ins Land zurück (keine Angaben zu Einreisen aus Russland erhältlich).<ref>[https://meduza.io/live/2022/08/03/voyna Krieg, Einhunderteinundsechzigster Tag], Meduza, 3. August 2022</ref><br />
<br />
=== 4. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-04.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 04. August]]<br />
Die Menschenrechtsorganisation [[Amnesty International]] veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge die Ukraine Zivilisten gefährde, indem sie Truppen in Wohngebieten stationiere. Die Vorwürfe stützten sich auf Angaben von Amnesty-Angehörigen, die zwischen April und Juli 2022 Zeugen derartiger Operationen geworden seien. Amnesty habe ein „Muster dokumentiert, nach dem ukrainische Streitkräfte Zivilisten in Gefahr bringen und Kriegsregeln verletzen, wenn sie in bewohnten Gebieten agieren“. Amnesty erklärte auch, dass die ukrainischen Verstöße gegen Kriegsrecht „in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern“, die Amnesty in den vergangenen Monaten dokumentiert habe, rechtfertigen. Zudem stellte Amnesty klar, dass es sich in einigen dokumentierten Fällen russischer Kriegsverbrechen eben gerade nicht um Ereignisse handle, welche mit Stationierungen von ukrainischen Truppen zu tun gehabt hätten.<ref name="gesperrt"/><ref>{{Internetquelle |url=https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/ukraine-kampftaktik-der-ukrainischen-armee-gefaehrdet-zivilpersonen |titel=Ukraine: Kampftaktik der ukrainischen Armee gefährdet Zivilpersonen |werk=amnesty.de |datum=2022-08-04 |sprache=de |abruf=2022-08-05}}</ref> Nicht nur der ukrainische Präsident und Regierungsvertreter verurteilten den Bericht und wiesen die Vorwürfe zurück,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.reuters.com/world/europe/amnesty-accuses-ukraine-basing-troops-residential-areas-angering-kyiv-2022-08-04/ |titel=Amnesty accuses Ukraine of basing troops in residential areas, angering Kyiv |werk=[[reuters.com]] |datum=2022-08-04 |sprache=en |abruf=2022-08-05}}</ref> sondern auch Oleksandr Pavlichenko, Vorsitzender der ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion sowie insbesondere das örtliche Büro von Amnesty, welches die Veröffentlichung ablehnte, weil sie „einseitig und unvollständig“ sei; die Leiterin des Büros trat zurück; die [[Bürokratie]] von Amnesty unterstütze die russische Propaganda.<ref>[https://meduza.io/news/2022/08/06/glava-ukrainskogo-ofisa-amnesty-international-ob-yavila-ob-uhode-iz-organizatsii Die Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International gab ihren Austritt aus der Organisation bekannt], Meduza, 6. August 2022</ref> ''Boyd van Dijk'', der zur Entstehung der [[Genfer Konventionen]] publiziert hatte, twitterte ebenfalls Kritik an Amnesty; unfair sei es, relativ kleine Verletzungen durch die Truppen der sich verteidigenden Ukraine mit massiven Verletzungen<ref>[https://twitter.com/boyd%20vandijk/status/1555352368623255552 Boyd van Dijk], 5. August 2022 2:37</ref> durch Russland zu vergleichen, welches angreift. Das [[Humanitäres Völkerrecht|IHL]] sei keine Checkliste, der Amnesty Report gebrauche es trotzdem in dieser Weise.<ref>[https://twitter.com/boyd_vandijk/status/1555352405436678144 Boyd van Dijk], 5. August 2022, 2:38</ref> Die unabhängige russische Agentur [[Meduza]] machte auf die problematischen Auslassungen aufmerksam, welche bei den Zitaten aus dem Bericht speziell von der russischen Propaganda gemacht wurden. Die Verwendung des Berichts in der russischen Propaganda stehe im Kontrast zur gesperrten Seite von Amnesty in Russland.<ref name="gesperrt">[https://meduza.io/feature/2022/08/05/kiev-zayavil-chto-doklad-amnesty-international-o-tom-chto-vsu-narushayut-zakony-voyny-pomogaet-rossiyskoy-propagande-i-moskva-deystvitelno-im-vospolzovalas Kiew sagte, dass der Bericht von Amnesty International (dass die Streitkräfte der Ukraine das Kriegsrecht verletzen) der russischen Propaganda hilft. Und Moskau hat das wirklich ausgenutzt , Meduza zeigt wie], Meduza, 5. August 2022</ref><br />
<br />
=== 5. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-05.jpeg|mini|Lagebild in einer Veröffentlichung des britischen Verteidigungsministeriums am 05. August]]<br />
Die Ukraine musste Stellungen in [[Pisky (Jassynuwata)|Pisky]] nahe dem [[Flughafen Donezk]] aufgeben, welche fünf Monate des Krieges standgehalten hatten. Täglich seien 6.500 russische Granaten auf diese Stellungen niedergegangen, so ein Truppenanführer; Präsident Selenskyj hatte es „schlicht die Hölle“ genannt. Es fehlte der Ukraine dort komplett an schweren Waffen wie Artillerie für [[Gegenfeuer (Militär)|Gegenfeuer]].<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-es-ist-die-hoelle-rueckschlag-im-donbass-schreckt-auf-ld.1696693 «Es ist die Hölle» – ein militärischer Rückschlag im Donbass schreckt die Ukrainer auf], NZZ, 6. August 2022</ref><br />
<br />
Erstmals seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine traf sich mit [[Recep Tayyip Erdoğan]] aus der [[Türkei]] ein Staatsführer eines [[NATO]]-Staates mit dem Präsidenten Russlands [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]]. Ort des Treffens war [[Sotschi]]. Der russischen Regierung zufolge schlossen die Präsidenten eine Wirtschafts- und Energievereinbarung. Auf der Agenda des Treffens hatten unter anderem die [[Bürgerkrieg in Syrien seit 2011|Situation in Syrien]] und eine militärtechnische Kooperation gestanden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-161.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert neue Sanktionen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 6. August ===<br />
Am 6. August berichtete der [[Defence Intelligence|britische Militärgeheimdienst]], dass die russischen Streitkräfte mit einer groß angelegten Verlegung ihrer Einheiten aus der [[Donbas]]-Region an eine fast 350 Kilometer lange Front, die sich entlang des Dnjepr-Flusses von [[Saporischschja]] bis nach [[Cherson]] erstreckt, begonnen haben. Außerdem seien russische [[Bataillon#Battalion Tactical Group|BTG]]<nowiki/>s auf der Krim zusammengestellt worden, die „sehr wahrscheinlich“ zur Verstärkung der Truppen im bereits besetzten Cherson gedacht seien. Die ukrainischen Streitkräfte beschießen dem britischen Geheimdienst zufolge Brücken, insbesondere in Richtung [[Krim]] führende Eisenbahnverbindungen und Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten südlichen Teil der Ukraine. Im [[Oblast Cherson|Gebiet Cherson]] erzielen ukrainische Truppen nach britischen Angaben Geländegewinne.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
Die ukrainischen Truppen haben nach eigenen Angaben mehrere russische Waffen- und Munitionsdepots sowie zwei Kommandopunkte in der [[Oblast Cherson]] zerstört. Sie berichteten außerdem, dass russische Truppen mit [[Panzer]]n und [[Artillerie]] die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Bachmut]] einzunehmen versuchen. Bachmut stellt im Krieg neben den Städten [[Siwersk]] und [[Soledar]] eine Verteidigungslinie der ukrainischen Streitkräfte dar, da sich im Gebiet westlich von jener Linie (im [[Ballungsraum]] [[Slowjansk]] und [[Kramatorsk]]) das Hauptquartier der ukrainischen Truppen für die [[Ostukraine]] befindet.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-russland-117.html |titel=Großbritannien: Ukraine-Krieg verlagert sich in den Südwesten |sprache=de |abruf=2022-08-07}}</ref> Russische Truppen halten Stand Anfang August etwa 60 Prozent der Oblast Donezk besetzt.<ref>{{Literatur |Titel=Verlagerung der Gefechte: Britischer Geheimdienst spricht von neuer Phase des Ukrainekriegs |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-britischer-geheimdienst-spricht-von-neuer-frontlinie-a-c1cf9631-9683-4a57-81a7-a4cee57b620e |Abruf=2022-08-07}}</ref><br />
<br />
=== 9. August ===<br />
Am Nachmittag erfolgten mehrere Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky|Militärflugplatz]] von [[Nowofedoriwka (Saky)|Nowofedoriwka]] bei [[Saky]] auf der Krim. Die russischen Erklärungen dazu umfassten die Explosion eines Munitionsdepots und diesbezüglich Fahrlässigkeit im Umgang mit Brandvorschriften, Pfuscherei als auch Sabotage, während die Ukraine eine Partisanenaktion suggerierte. Nach ukrainischen Angaben wurden bei den Explosionen mindestens zehn Flugzeuge zerstört. Es hätten sich auf dem Militärflughafen Kampfflugzeuge des Typs [[Suchoi Su-30MKI|Suchoi Su-30M]] und [[Su-24]] sowie Transportflugzeuge vom Typ [[Iljuschin Il-76]] befunden.<ref name=":15">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><br />
Vor der [[Krim-Brücke]] bildete sich ein Stau in Richtung russisches Festland durch russische Autofahrer, die überstürzt ihren Urlaub auf der Krim abbrachen.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine macht widersprüchliche Angaben zu Explosionen auf der Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-kiew-weist-verantwortung-fuer-krim-explosionen-von-sich-a-aa3186d7-2cad-470e-b7a0-315ac0e2e122 |Abruf=2022-08-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-149.html |titel=Liveblog: ++ Mehrere Tote und Verletzte in Dnipropetrowsk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-10}}</ref><ref>[https://www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/explosionen-erschuettern-wichtigen-russischen-stuetzpunkt-auf-der-krim/47815600 Explosionen erschüttern wichtigen russischen Stützpunkt auf der Krim], swissinfo, 9. August 2022</ref><br />
<br />
Nach Angaben des ukrainischen Kernkraftwerksbetreibers [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei von vier Stromleitungen des unter russischer Besatzung stehenden ukrainischen [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] in der Absicht beschädigt, das Kraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz zu verbinden. Die russische Besatzung des Kernkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Kernkraftkonzern [[Rosatom]]. Sollte die letzte Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Russland hat eigenen Angaben zufolge für den Iran einen militärischen Überwachungssatelliten namens ''Chayyam'' in den Weltraum geflogen. Nach US-amerikanischen Angaben werde Russland den Satelliten zunächst für seinen Krieg in der Ukraine selbst nutzen.<ref name=":16">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: USA helfen Kiew mit 89 Millionen Dollar bei Räumung von Minen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-09 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-dienstag-kiew-vereitelt-offenbar-russischen-anschlag-auf-verteidigungsminister-a-16c8c64d-7fad-458f-9e95-0bae348deffe |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Anschlag russischer Spione auf Verteidigungsminister [[Oleksij Resnikow]] und den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, vereitelt.<ref name=":16" /><br />
<br />
=== 10. August ===<br />
In der Nacht auf den 10. August wurden laut ukrainischen Angaben in [[Marhanez]] mindestens 13 Einwohner durch russischen Beschuss getötet.<ref name=":15" /><br />
<br />
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge die bei [[Nowa Kachowka]] liegende [[Liste der Dneprbrücken|Dneprbrücke]] am [[Kachowkaer Stausee]] so weit beschädigt, dass sie nicht mehr benutzbar ist. Sollten die Angaben stimmen, hätte die ukrainische Armee ihr Ziel erreicht, alle drei Dneprbrücken in der Oblast Cherson zu beschädigen, um eine weitere Invasion der russischen Streitkräfte in die Oblast zu erschweren sowie die sich westlich des Dnepr befindlichen Besatzungstruppen von ihren Versorgungslinien abzuschneiden.<ref name="sp-20220810" /><br />
<br />
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland Schwierigkeiten, 15.000 bis 20.000 Freiwillige für ein geplantes 3. [[Armeekorps]] zu rekrutieren. Der Geheimdienst prognostizierte, dass das Korps voraussichtlich nicht auf die angedachte Personenstärke anwachsen werde und daher keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf werde nehmen können.<ref name="sp-20220810">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Mittwoch: Laut Kiew zehn zerstörte Flugzeuge auf Krim |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-10-august-russland-will-akw-saporischschja-laut-kiew-an-die-krim-anschliessen-a-908d335b-c34e-4cb2-a4ed-3948174d9c67 |Abruf=2022-08-10}}</ref><br />
<br />
=== 11. August ===<br />
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland die Zahl der Luftangriffe auf ukrainische Militärstellungen und zivile Infrastrukturen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. Die Treffsicherheit der Angriffe sei jedoch gering. Die russischen Flugzeuge und Hubschrauber flogen auf Distanz, um nicht in die Reichweite der ukrainischen Luftabwehr zu kommen.<ref name=":17">{{Literatur |Titel=Ukraine-News: Kiew meldet Verdoppelung der russischen Luftangriffe |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-11 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russlands-waffenindustrie-muss-laut-britischem-geheimdienst-womoeglich-exporte-streichen-a-97162721-8a91-4841-ae20-adab92079f3b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes kommen die russischen Waffenhersteller wegen der außerordentlichen Nachfrage der eigenen Streitkräfte in der Ukraine bei der Produktion nicht mehr hinterher.<ref name=":17" /><br />
<br />
Am 11. August wurde das Gelände des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] laut Meldung von [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] und [[TASS]] erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktivem Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-149.html#Saporischschja |titel=Liveblog: ++ 26 Länder kündigen Ukraine-Hilfen über 1,5 Mrd Euro an ++ |sprache=de |abruf=2022-08-11}}</ref> Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen [[Uran-Anreicherung|angereichertes]] [[Uran]] und 30 Tonnen [[Plutonium]].<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Veronika Hackenbroch |Titel=(S+) Sorge um ukrainisches AKW Saporischschja: »Situation kann schnell unüberschaubar werden« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-10 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/sorge-um-ukrainisches-akw-saporischschja-situation-kann-schnell-unueberschaubar-werden-a-d08bc611-f304-416a-bc61-7e97831b652b |Abruf=2022-08-11}}</ref><br />
<br />
Laut Schätzungen von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamtem verzeichnet Russland täglich (Verwundete und Gefallene zusammengenommen) 500 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Helene Cooper |Titel=Heavy Losses Leave Russia Short of Its Goal, U.S. Officials Say |Sammelwerk=The New York Times |Datum=2022-08-11 |ISSN=0362-4331 |Online=https://www.nytimes.com/2022/08/11/us/politics/russian-casualties-ukraine.html |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 12. August ===<br />
Der britische Militärgeheimdienst kam am 12. August zu der Einschätzung, dass die am 9. August erfolgten Explosionen auf dem [[Militärflugplatz Saky]] die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der [[Schwarzmeerflotte]] erheblich geschwächt haben. Es seien laut britischem Militärgeheimdienst fünf Kampfbomber [[Suchoi Su-24]] und drei Mehrzweckflugzeuge [[Suchoi Su-30]] zerstört oder schwer beschädigt worden. Die Ukraine hatte angegeben, es seien am 9. August durch die Explosionen 10 Flugzeuge zerstört worden.<ref name=":18">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-165.html |titel=Liveblog: ++ Russische Armee rückt weiter vor ++ |sprache=de |abruf=2022-08-12}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Freitag: Russische Luftwaffe durch Explosionen wohl »erheblich geschwächt« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-freitag-die-entwicklungen-im-ueberblick-a-5955d1ec-63c0-4408-82ea-5ac8396a5362 |Abruf=2022-08-12}}</ref><br />
<br />
Nach ukrainischen Militärangaben hat Russland in der Ostukraine bei Angriffen bei [[Horliwka]]–[[Sajzewe]] Geländegewinne erzielen können. Außerdem wurden Kämpfe vor [[Donezk]] und südlich von [[Bachmut]] gemeldet. In beiden letztgenannten Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an. Das ukrainische Militär gab auch an, in der Ostukraine andere Stellungen verteidigt zu haben.<ref name=":18" /><br />
<br />
=== 14. August ===<br />
Im Gebiet um die seit 2014 von prorussischen Kräften regierte Hauptstadt Donezk versuchten die prorussischen Kräfte vorzurücken. Besonders umkämpft war laut britischem Geheimdienst seit geraumer Zeit das nordwestlich vor Donezk liegende Dorf [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]]. Russland habe außerdem im Westen von Donezk die Kontrolle über die ehemalige Fernstraße [[M 04]] (eine nach Donezk führende Hauptverkehrsader) zu erlangen versucht. Eigenen Behauptungen zufolge hatte die russische Armee Dutzende Ortschaften im Osten der Ukraine, insbesondere solche in der Oblast Donezk, beschossen. Im benachbarten Gebiet Charkiw habe sie die Ortschaft [[Udy (Ort)|Udy]] eingenommen. Der ukrainische Generalstab gab an, dass russische Angriffe in Richtung [[Slowjansk]] abgewehrt worden seien.<ref name=":19">{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-181.html |titel=Liveblog: ++ 42 Staaten fordern Abzug aus AKW ++ |werk=tagesschau.de |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainischen Streitkräfte führten einen Distanzangriff auf einen in [[Popasna]] eingerichteten Stützpunkt der [[Gruppe Wagner|Söldnerorganisation Wagner]], der als Hauptquartier für die Region Luhansk diente, aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rnd.de/politik/ukraine-krieg-wagner-hauptquartier-in-luhansk-offenbar-mit-himars-raketenwerfer-zerstoert-Q2HLDBUYM5GANF5HO3XSFXDHU4.html |titel=Ukraine-Krieg: Wagner-Hauptquartier in Luhansk offenbar mit Himars-Raketenwerfer zerstört |hrsg=RedaktionsNetzwerk Deutschland |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
In einer Erklärung des [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Europäischen Auswärtigen Dienstes]] bei den [[Vienna International Centre|UN-Organisationen in Wien]] fordern insgesamt 42 Staaten (darunter alle EU-Mitglieder) Russland zum sofortigen Truppenabzug aus der Ukraine und zum Ende des Angriffskrieges auf.<ref name=":19" /><br />
<br />
=== 15. August ===<br />
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Oblast Cherson mehr als 420 ukrainische Soldaten und in der Oblast Charkiw mehr als 100 Soldaten der [[Internationale Legion der Territorialverteidigung der Ukraine|Internationalen Legion der Territorialverteidigung der Ukraine]] getötet.<ref name=":20">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-165.html |titel=Liveblog: ++ Putin: Einnahme des Donbass weiter Ziel ++ |sprache=de |abruf=2022-08-15}}</ref><br />
Die ukrainische Armee berichtete, dass sie russische Angriffe bei [[Bachmut]], [[Soledar]], [[Slowjansk]], [[Wuhledar]], [[Pisky (Pokrowsk)|Pisky]] und [[Perwomajsk (Luhansk)|Perwomajske]] abgewehrt habe. Stellungen der ukrainischen Streitkräfte seien eigenen Angaben zufolge entlang der gesamten Front mit Artillerie und vereinzelt durch russische Flugzeuge beschossen worden.<ref name=":20" /><br />
Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters des [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerks Saporischschja]] hat sich die Lage vor Ort weiter verschärft; ein Beschuss des AKW-Geländes ereigne sich mittlerweile ständig.<ref name=":62">{{Literatur |Autor=Thore Schröder, Katja Lutska |Titel=(S+) Kämpfe um das ukrainische AKW Saporischschja: »Es gibt fast ständig Beschuss, gerade wieder neben Reaktorblock eins« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-15 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-krieg-kaempfe-um-akw-saporischschja-dann-haben-wir-hier-fukushima-a-a957a361-fd1f-4ba9-85d9-2d8a7ceaaed1 |Abruf=2022-08-15}}</ref><br />
<br />
Das ukrainische Parlament verlängerte das bei Kriegsbeginn verhängte Kriegsrecht und die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage, bis zum 21. November.<ref name=":20" /><br />
<br />
=== 16. August ===<br />
Erneut ereigneten sich Explosionen auf der annektierten Halbinsel Krim, dabei wurde ein Munitionslager zerstört, bei einem Umspannwerk sowie auf einem Flugplatz in Simferopol brannte es,<ref>[https://orf.at/stories/3281171/ Krim-Explosionen als lautes Signal an Moskau], ORF, 16. August 2022</ref> eine Eisenbahnlinie war unterbrochen.<ref>[https://www.derbund.ch/neue-explosionen-auf-der-krim-russland-spricht-von-sabotage-361981060249 Russland spricht nach neuer Explosion auf Krim von «Sabotageakt»], [[Der Bund]], 16. August 2022</ref> Die daraufhin propagierte Festnahme von sechs Männern der islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] wird als russische Inszenierung angesehen.<ref>{{Internetquelle |autor=Vivian Micks |url=https://www.n-tv.de/politik/Stecken-Islamisten-hinter-Krim-Explosionen-article23534094.html |titel=Russland braucht Sündenbock – Stecken Islamisten hinter Krim-Explosionen? |werk=n-tv.de |datum=2022-08-18 |zugriff=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach Darstellung des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen erfolglos ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region Charkiw zu durchbrechen.<ref name=":21">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-157.html |titel=Liveblog: ++ Guterres reist in die Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Der Gouverneur der Oblast Charkiw beklagte durch russische Luftangriffe getötete Zivilisten und Verletzte. Es habe sich in der Nacht auf den 16. August um einen der „massivsten Beschüsse Charkiws in den vergangenen Tagen“ gehandelt. Die Menschenrechtsorganisation [[Human Rights Watch]] warf den russischen Streitkräften bezüglich der Angriffe auf Charkiw erneut Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und das Kriegsvölkerrecht vor.<ref name=":21" /><br />
<br />
=== 17. August ===<br />
Zum ersten Mal wird ein ausführlicher Bericht eines beteiligten russischen Soldaten über den Beginn der Invasion veröffentlicht. Der inzwischen aus seiner Heimat Geflohene berichtet von Chaos, Ausrüstungs- und Organisationsmängeln in der russischen Armee.<ref>{{Internetquelle |autor=Uladzimir Zhyhachou |url=https://www.n-tv.de/politik/Russischer-Soldat-schildert-Chaos-in-Putins-Armee-article23536598.html |titel=Russischer Soldat schildert Chaos in Putins Armee+ |werk=n-tv.de |datum=2022-08-20 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-krieg-russischer-soldat-schreibt-buch-ueber-erlebnisse-an-der-front-a-696c457e-912e-4f02-a329-4a0b1c308739 |titel=Russischer Soldat kritisiert Ukraine-Invasion – »Was ist aus uns geworden?« |werk=spiegel.de |datum=2022-08-18 |abruf=2022-08-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Andrew Roth, Pjotr Sauer |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/i-dont-see-justice-in-this-war-russian-soldier-exposes-rot-at-core-of-ukraine-invasion |titel=‘I don’t see justice in this war’: Russian soldier exposes rot at core of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Luke Harding |url=https://www.theguardian.com/world/2022/aug/17/they-turned-us-into-savages-russian-soldier-describes-start-of-ukraine-invasion |titel=‘They turned us into savages’: Russian soldier describes start of Ukraine invasion |werk=theguardian.com |datum=2022-08-17 |abruf=2022-08-20 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Beim abendlichen Beschuss von Zielen in Wohngebieten von Charkiw und Umgebung starben 17 Menschen, während die russische Propaganda behauptete, die Angriffe hätte 90 ausländische Freiwillige getötet.<ref>[https://meduza.io/feature/2022/08/18/v-harkove-za-noch-obstrelyali-dva-obschezhitiya-pogibli-devyat-chelovek-postradali-pochti-40 В Харькове за ночь обстреляли два общежития. Погибли 17 человек, пострадали более 40], Meduza, 18. August 2022</ref><br />
<br />
Bei Kämpfen in der Oblast Donezk verzeichneten russische Truppen nach ukrainischer Darstellung bei zwei Ortschaften Geländegewinne, während russische Angriffe auf die strategisch wichtigen Städte Slowjansk, Soledar und Bachmut abgewehrt worden seien. In den Gebieten Charkiw und Cherson seien Vorstöße der Russen ebenfalls gescheitert.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-151.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar russische Geländegewinne in Donezk ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 18. August ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-08-18.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 18. August 2022]]<br />
In [[Lwiw|Lemberg]] fanden trilaterale Gespräche zwischen Wolodymyr Selenskyj, [[António Guterres]] und [[Recep Tayyip Erdoğan]] statt. Es ging um das AKW Saporischschja; es wurde klargestellt, dass die UNO den Besuch von IAEO-Inspektoren im Kernkraftwerk Saporischschja nur unterstützen könne, wenn deren Mission von Kiew aus starte.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-erdogan-guterres-beratungen-101.html |titel=Krisentreffen in Lwiw: Erdogan warnt vor "weiterem Tschernobyl" |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Zum vierten Mal seit Kriegsbeginn brannte es in Munitionsdepots in der russischen Region [[Belgorod]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-153.html |titel=Liveblog: ++ Kiew: Russische Anschlagspläne auf AKW ++ |sprache=de |abruf=2022-08-18}}</ref><ref>[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/18/v-belgorodskoi-oblasti-zagorelsia-sklad-s-boepripasami-vlasti-nachali-evakuatsiiu-zhitelei-dvukh-sel-news In der Region Belgorod fing ein Lagerhaus mit Munition Feuer. Die Behörden begannen mit der Evakuierung der Bewohner von zwei Dörfern.], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 18. August 2022</ref><br />
<br />
Die russischen Streitkräfte verlegten eigenen Angaben zufolge mit [[Kinschal]] bestückte Kampfflugzeuge nach [[Kaliningrad]].<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 18.08.: Russland will Kinschal-Raketen nach Kaliningrad verlegt haben |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-18 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-donnerstag-russland-rekrutiert-offenbar-soldaten-in-straflagern-und-gefaengnissen-a-1de0fde5-643d-4825-beef-8331c1be00dc |Abruf=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
=== 19. August ===<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge versuchen in der Oblast Charkiw stationierte russische Truppen durch gelegentliche Angriffe ukrainische Truppen vor Ort zu binden, bzw. zu verhindern, dass dortige ukrainische Truppen als Unterstützung in andere Regionen verlegt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560503810476457986/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-167.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar weiteres US-Rüstungspaket ++ |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
Nach einem Telefonat zwischen dem französischen Präsidenten Macron und Russlands Präsidenten Putin stimmt Russland einer Inspektion des AKW Saporischschja durch die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-08/ukraine-ueberblick-macron-putin-guterres-akw-saporischschja |titel=Macron telefoniert mit Putin, Ukraine befürchtet Betriebsstopp von AKW |werk=Zeit Online |datum=2022-08-19 |sprache=de |abruf=2022-08-19}}</ref><br />
<br />
=== 20. August ===<!--Es gibt Berichte über eine Explosion eines Lagerhauses auf dem Gelände des [[Flughafen Sotschi|Flughafens]] in [[Sotschi]]. Eine Beteiligung der Ukraine ist nicht bestätigt.<ref>{{Internetquelle |autor=John Varga |url=https://www.express.co.uk/news/world/1657860/russia-burns-explosion-sochi-airport-update |titel=Russia BURNS as explosion rocks Sochi and fire mushrooms close to airport |werk=Express.co.uk |datum=2022-08-20 |sprache=en |abruf=2022-08-20}}</ref>--><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge hat es seit mindestens einer Woche nur minimale [[Kriegsfront|Frontlinienverschiebungen]] gegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1560876620000493571/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-20}}</ref><br />
<br />
Bei einer Autobombenexplosion kam die russische Nationalistin [[Darja Alexandrowna Dugina|Darja Dugina]], Tochter von [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]], nahe Moskau ums Leben; die Tat galt vermutlich ihrem Vater. Die Ukraine bestritt jegliche Beteiligung an der Tat.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/dugin-moskau-101.html |titel=Moskau: Tochter von rechtem Ideologen Dugin getötet |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
Der leitende ukrainische Geheimdienstmitarbeiter Oleksandr Nakonetschnyj wurde erschossen in seiner Wohnung in [[Kropywnyzkyj]] aufgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am 21.08.: Leitender ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter tot gefunden |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-21 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-21-08-bundesregierung-haelt-eu-sanktionen-gegen-russland-fuer-wirksam-a-e49cd3ee-812b-4bf9-9685-cbd88dee4e7b |Abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Bei dem Beschuss eines Wohngebiets in der südukrainischen Stadt [[Wosnessensk]] wurden mindestens 14 Menschen verletzt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-177.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine: Offenbar Angriff nahe AKW im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-185.html |titel=Liveblog:++ Hyperschallraketen laut Russland bisher dreimal im Einsatz ++ |sprache=de |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
=== 22. August ===<br />
Bis zum 21. August, in knapp sechs Monaten Krieg, zählte das Büro des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte]] (OHCHR) insgesamt 5.587 getötete Zivilisten und 7.890 verletzte Zivilisten seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022. Das OHCHR geht jedoch davon aus, dass die Anzahl getöteter Zivilisten erheblich höher ist, weil Informationen zu getöteten Zivilisten aus umkämpften Gebieten nach Angaben des OHCHR verzögert übermittelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ohchr.org/en/news/2022/08/ukraine-civilian-casualty-update-22-august-2022 |titel=Ukraine: civilian casualty update 22 August 2022 |sprache=en |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] gab die Bildung der ''[[Kiewer Initiative]]'' bekannt, eine regionale Zusammenarbeit mehrerer mittel- und osteuropäischer Länder.<br />
<br />
Russland hat damit begonnen, das seit Juni 2022 im [[Militärbezirk (Russland)#Russische Föderation|westlichen Militärbezirk]] neu aufgestellte 3. [[Korps|Armeekorps]] vom Aufstellungsort [[Mulino (Nischni Nowgorod)|Mulino]] bei [[Nischni Nowgorod]]<ref>{{internetquelle |url=https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-5 |autor=Kateryna Stepanenko, Layne Phillipson, Karolina Hird, Katherine Lawlor, Angela Howard, und Frederick W. Kagan |titel=Russian Offensive Campaign Assessment, August 5 |hrsg=Institute for the Study of War |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-05 |sprache=en}}</ref> nach [[Rostow am Don|Rostow]] nahe der ukrainischen Grenze zu verlegen. Der [[Verband (Militär)|Verband]] besteht aus 8 [[Bataillon]]en, die sich vorwiegend aus Freiwilligen rekrutieren.<ref>{{internetquelle |url=https://te.legra.ph/Rossiya-perebrasyvaet-na-front-nedavno-sformirovannyj-3-armejskij-korpus-08-27 |titel=Россия перебрасывает на фронт недавно сформированный 3 армейский корпус |sprache=ru |abruf=2022-08-29 |datum=2022-08-27 |hrsg=Conflict Intelligence Team}}</ref><br />
<br />
Am 22. August begann der Abriss des [[Siegesdenkmal (Riga)|Siegesdenkmals in Riga.]]<br />
<br />
=== 23. August ===<br />
Die USA rufen ihre Bürger erneut zum Verlassen der Ukraine auf und begründen dies mit Informationen, nach denen Russland in den folgenden Tagen (um den [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine|Unabhängigkeitstag am 24. August]]) Infrastruktur und Regierungseinrichtungen in der Ukraine angreifen wird.<ref name=":23">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-159.html |titel=Liveblog: ++ Erneuter Beschuss in Region Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-08-23}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland will zerstörte Dnipro-Brücke offenbar mit Pontons ersetzen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-23 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-update-am-dienstag-russland-will-zerstoerte-dnipro-bruecke-offenbar-mit-pontons-ersetzen-a-80f1f805-a5e7-4323-a24a-93eb5d338017 |Abruf=2022-08-23}}</ref><br />
<br />
Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge haben russische Streitkräfte „wahrscheinlich“ mit dem Bau einer [[Pontonbrücke]] zur Überquerung des [[Dnepr]] begonnen. Sie soll sich neben der unbenutzbaren [[Antoniwkabrücke]] befinden. Laut Geheimdienst benutzen Russen seit Wochen (nach Beschädigung der Antoniwkabrücke) Fährverbindungen zur Flussquerung.<ref name=":23" /> Andere Quellen hatten von der Unmöglichkeit einer Ponton-Brücke an dieser Stelle gesprochen.<br />
<br />
Polens Präsident [[Andrzej Duda]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.<ref name=":23" /><br />
<br />
Anscheinend hielten die ukrainischen Truppen vor dem 24. August vorausschauend inne, um den Unabhängigkeitstag am 24. August zu feiern. „Sie hatten Angst, dass Putins Antworten den Feiertag verderben würden“, schrieb Roman Svitan.<ref name="Sinnlosigkeit">[https://novayagazeta.eu/articles/2022/08/30/front-posypalsia У вас фронт посыпался], [[Nowaja Gaseta. Europa]], 30. August 2022</ref><br />
<br />
=== 24. August ===<br />
Am ukrainischen Unabhängigkeitstag sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Schalte im [[UN-Sicherheitsrat]].<ref name=":24">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-153.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj berichtet von Angriff Bahnhof ++ |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
Der britische Premierminister [[Boris Johnson]] reiste nach Kiew und traf dort den ukrainischen Präsidenten.<ref name=":24" /><br />
Mehr als 50 Länder verurteilten am ukrainischen Unabhängigkeitstag die Invasion Russlands in die Ukraine und forderten die russische Föderation auf, die „völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der [[Charta der Vereinten Nationen]], des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]] und der [[Internationale Menschenrechtscharta|internationalen Menschenrechtsgesetze]], zu beenden“.<ref name=":24" /><br />
<br />
Der belarussische Diktator [[Aljaksandr Lukaschenka]] erklärte anlässlich des Unabhängigkeitstages, dass er sich sicher sei, „dass die heutigen Widersprüche das jahrhundertelange Fundament guter nachbarschaftlicher Beziehungen [...] nicht zerstören können“. Belarus würde sich „auch weiterhin“ bemühen, „Eintracht und die Entwicklung freundschaftlicher, respektvoller Kontakte auf allen Ebenen“ zu wahren. Er wünschte den Ukrainern „einen friedlichen Himmel, Toleranz, Mut, Kraft und Erfolg bei der Wiederherstellung eines würdevollen Lebens“.<ref name=":25">{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Boris Johnson in Kiew – »Ich glaube, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann und wird« |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-24 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-mittwoch-london-zieht-nach-sechs-monaten-krieg-eine-negative-bilanz-fuer-russland-a-5e27fa09-a86a-42e9-934f-41bc65304c6c |Abruf=2022-08-24}}</ref> Der ukrainische Präsidentenberater [[Mychajlo Podoljak]] kritisierte die Äußerungen scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke. Darum wünscht er uns zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Tote-bei-Angriff-auf-Bahnhof-Ukraine-erhaelt-weitere-Militaerhilfen-article23545526.html |titel=Tote bei Angriff auf Bahnhof – Ukraine erhält weitere Militärhilfen |werk=n-tv.de |datum=2022-08-24 |abruf=2022-08-24}}</ref><br />
<br />
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Bahnhof des Ortes [[Tschaplyne]] in der [[Oblast Dnipropetrowsk]] sind nach ukrainischen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und rund 31 verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf den Bahnhof, aber behauptete dagegen, dabei seien 200 ukrainische Reservisten getötet worden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-unabhaengigkeitstag-105.html |titel=Russland bestätigt Raketenangriff in Tschaplyne |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine Recherche von [[Spiegel-Gruppe|Spiegel]]-Journalisten vor Ort ergab, dass am Tag des Angriffs und dem Tag davor viele Soldaten im Ort gesehen wurden. Es sind außerdem zivile Anwohner unter den Opfern.<ref>{{Literatur |Autor=Alexander Sarovic |Titel=(S+) Russischer Angriff auf Tschaplyne: Raketen am Unabhängigkeitstag |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russischer-angriff-auf-tschaplyne-raketen-am-unabhaengigkeitstag-a-af4697cb-568a-41ec-8a5f-c66cd338363f |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
Nach ukrainischen Angaben wurden über [[Chmelnyzkyj]] drei russische [[Kalibr|Kalibr-Marschflugkörper]] abgefangen. In der [[Oblast Schytomyr]] habe es ebenfalls Beschuss gegeben.<ref name=":25" /><ref name=":24" /><br />
<br />
Den örtlichen Behörden zufolge starb der von Russland eingesetzte [[Statthalter]] der besetzten Stadt [[Mychajliwka]] bei einer Autobombenexplosion.<ref name=":25" /><br />
<br />
=== 25. August ===<br />
Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete per Dekret die Vergrößerung der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] auf zwei Millionen Mitglieder (einschließlich Zivilpersonal) ab 2023 an. Demzufolge soll das militärische Personal um 137.000 auf 1,15 Millionen Soldaten erhöht werden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/putin-armee-aufstockung-101.html |titel=Putin ordnet Aufstockung der Streitkräfte an |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref> Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Die letzte Aufstockung hatte im Jahr 2017 stattgefunden.<ref>{{Literatur |Titel=Russland: Wladimir Putin will Armee um mehr als 130.000 Personen aufstocken |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-wladimir-putin-will-armee-um-mehr-als-130-000-personen-aufstocken-a-6dab35a8-4400-4ee4-bb8c-381d414be9b8 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem in Teilen der [[Oblast Saporischschja]] und der [[Oblast Cherson]] der Strom ausgefallen war, meldete der ukrainische Energieversorger [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]], dass das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt wurde. Die Stromversorgung der beiden aktiven Reaktorblöcke werde über eine Leitung zum benachbarten Wärmekraftwerk sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch seien Brandschäden an Stromleitungen. Es werde daran gearbeitet, die beiden [[Kernreaktor]]en wieder an das Stromnetz anzuschließen.<ref name=":26">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-155.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja vom Netz genommen ++ |sprache=de |abruf=2022-08-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Donnerstag: AKW Saporischschja laut Betreiber »komplett« vom ukrainischen Stromnetz genommen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-25 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-donnerstag-antonio-guterres-zu-akw-saporischschja-jede-weitere-eskalation-koennte-zur-selbstzerstoerung-fuehren-a-ef358ddd-9cb3-4717-aa80-70613309e331 |Abruf=2022-08-25}}</ref><br />
<br />
Nachdem sich in einem digitalen Abstimmungsprozess eine Mehrheit von 6,5 Millionen Ukrainern für die Umbenennung von Straßen aussprach, deren Namen an russische und sowjetische Persönlichkeiten sowie an kommunistische Vordenker erinnern, hat der Bürgermeister von Kiew, [[Vitali Klitschko]], die Umbenennung von 95 solcher in der Hauptstadt befindlichen Straßen und Plätze bekanntgegeben. Unter den entfernten Straßennamen sind auch solche mit Bezügen zu russischen Städten.<ref name=":26" /><br />
<br />
=== 26. August ===<br />
Nach einer Absprache des russischen Diktators Wladimir Putin mit dem belarussischen Diktator Aljaksandr Lukaschenka sind belarussische [[Suchoi Su-24|Suchoi-Su-24-]]Kampfjets umgebaut worden, um sie mit Atomwaffen bestücken zu können.<ref name=":27">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/liveblog-ukraine-freitag-171.html |titel=Liveblog: ++ Belarus rüstet Kampfjets angeblich für Atomwaffen um ++ |sprache=de |abruf=2022-08-26}}</ref><br />
<br />
=== 27. August ===<br />
In einem Interview mit einem französischen Nachrichtensender äußerte der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]], auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt würde den Krieg in der Ukraine nicht beenden.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-179.html |titel=Liveblog: ++ Offenbar mehr Angriffe in Osten ++ |sprache=de |abruf=2022-08-27}}</ref><br />
<br />
=== 29. August ===<br />
Am 29. August gelang den ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge an mehreren Stellen in der [[Oblast Cherson]] ein Vorstoß über feindliche Frontlinien.<ref name=":29">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-169.html |titel=Liveblog: ++ Raketenangriffe auf Nordukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-08-29}}</ref><ref name=":30" /><br />
Sowohl pro-russische als auch mehrere pro-ukrainische Quellen berichteten, ukrainische Truppen hätten mehrere Ortschaften zwischen sechs und 15 Kilometern hinter der Front eingenommen.<ref name=":31">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Susanne Koelbl |Titel=(S+) Schlacht um Cherson: Was der Gegenangriff der Ukraine bedeutet |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/schlacht-um-cherson-was-der-gegenangriff-der-ukraine-bedeutet-a-245122b0-c345-41e3-ad71-024454eb3122 |Abruf=2022-08-30}}</ref> Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie seien zum Rückzug gezwungen worden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der [[Oblast Mykolajiw]], erklärte aber, dass Angriffe an mehreren Stellen abgewehrt worden seien und die ukrainische Armee schwere Verluste erlitten habe.<ref name=":29" /><ref name=":30" /><br />
Nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes erhöhte das ukrainische Militär „Artillerie-Feuer an Frontabschnitten in der ganzen Südukraine“. „Weit reichende Präzisionsschläge“ würden weiterhin russische Versorgungslinien unterbrechen. Der Geheimdienst merkte an, dass Russland seit Anfang August „signifikante Bemühungen“ unternommen habe, um die russischen Streitkräfte westlich des [[Dnepr]] zu verstärken. Die dortige 49. Armee sei höchstwahrscheinlich mit Kräften aus der 35. Armee verstärkt worden, trotzdem seien die meisten russischen Einheiten im Umfeld der Stadt Cherson wahrscheinlich weiterhin unterbesetzt und von brüchigen Nachschublinien per Fähre und Pontonbrücken abhängig.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1564475870034681857/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><ref name=":28" /> Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, ukrainische Streitkräfte hätten Munitionslager und alle großen Brücken über den Fluss Dnepr zerstört, die die russischen Truppen für ihren Nachschub nützten.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/asien/ukraine-gegenoffensive-101.html |titel=Ukrainische Gegenoffensive: Schwere Kämpfe in Cherson |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref> Mindestens 15.000 russische Soldaten befinden sich laut unbestätigten Berichten noch am westlichen Flussufer des Dnepr. Erkenntnissen des US-Verteidigungsministeriums zufolge liegt die Anzahl ukrainischer Soldaten dort etwas unterhalb der der russischen.<ref name=":31" /> Zudem fehlten den Ukrainern die gepanzerten Fahrzeuge für größere Vorstöße.<ref name="Sinnlosigkeit"/><br />
<br />
Kollaborateure Russlands in [[Nowa Kachowka]] klagten medienwirksam, dass durch ukrainische Angriffe Wasser und Strom ausgefallen seien. Die Ukraine warf Russland vor, in der ukrainischen Stadt [[Mykolajiw]] eine unbestimmte Zahl von Einwohnern durch Beschuss von Privathäusern getötet zu haben.<ref name=":29" /><ref name=":30">{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Montag: Kiew meldet Frontdurchbruch in Südukraine |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-montag-london-sieht-russischen-verteidigungsminister-schoigu-geschwaecht-a-331d9642-d781-48d2-8807-3d2f6b8ee372 |Abruf=2022-08-29}}</ref><br />
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Einer Recherche von [[T-online|T-Online]] zufolge wurden im Sommer 2022 Websites aufgestellt, die sich als Nachrichtenseiten deutscher, englischer, französischer und italienischer Medien (darunter [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], [[Der Tagesspiegel|Tagesspiegel]], [[Neues Deutschland]], [[Bild (Zeitung)|Bild]], [[t-online]], [[SPIEGEL]], [[Daily Mail]], [[Agenzia Nazionale Stampa Associata|Ansa]] und [[20 minutes (Frankreich)|20 Minutes]]) ausgeben und dabei [[Fake News|Falschinformationen bzw. Fake News]] verbreiten. Die Websites wurden von abertausenden Kommentaren unter anderem verbreitet auf Websites etablierter Medien (unter anderem betroffen: Tagesspiegel.de, taz.de, BR24.de), auf Parteiwebsites (u. a. betroffen: [[AfD Berlin]]), Unternehmens- und Markenwebsites (u. a. betroffen: [[Mercedes-Benz|Mercedes]], [[Vodafone]], [[Nordsee (Restaurantkette)|Nordsee]], [[Weight Watchers]], [[Playboy (Magazin)|Playboy]]), auf Internetauftritten von staatlichen Organen (u. a. betroffen: [[Bundesregierung.de]], [[US-Botschaft in Berlin|us-embassy.gov]]) und Einrichtungen, wie Krankenhäusern (u. a. betroffen: [[Charité]]), auf Websites von Vereinen (u. a. betroffen: [[Bund der Steuerzahler Deutschland|Bund der Steuerzahler]]) und auf [[Soziales Netzwerk (Internet)|Sozialen Netzwerken]] (u. a. betroffen: [[Facebook]] und [[Twitter]]). Zum Inhalt haben die Fake-Nachrichtenseiten Meldungen zu Themen mit direkten oder indirektem Bezug zum [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] (u. a. zu [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|Sanktionen gegen Russland]], zur Inflation infolge des Krieges, zu steigenden Energiepreisen). Die durch die Kommentare verlinkten, gefälschten Nachrichtenmeldungen sind auf Meinungsmache gegen die deutsche Bundesregierung, gegen die Ukraine und Ukrainer sowie gegen die Russland-Sanktionen ausgerichtet. Teilweise sind die Kommentare durch Werbung finanziert und vermitteln dadurch umso mehr den Eindruck, offizielle Nachrichtenmeldungen zu sein. Laut dem [[Institute for Strategic Dialogue]] (ISD) ist die Desinformationskampagne alleine in Deutschland von einem beispiellosen Ausmaß. So wurde eine der tausenden Fake-Anzeigen zwischen 500.000- und 600.000-mal gesehen. T-Online zufolge ist „offensichtlich“, dass die [[Desinformation]]skampagne von einer [[Troll-Armee]] aus Russland stammt. Laut ISD hat die Kampagne außerdem „das Potenzial, Misstrauen gegenüber etablierten Medien zu verstärken und das Gefühl zu verbreiten, dass man niemandem mehr vertrauen kann“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/100042596 |titel=Infokrieg – Wie Putin-Trolle die deutsche Öffentlichkeit manipulieren |datum=2022-08-29 |sprache=de |abruf=2022-09-04}}{{Literatur |Titel=Gefälschte deutsche Nachrichtenseiten verbreiten prorussische Propaganda |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-08-30 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fake-news-von-sockenpuppen-gefaelschte-deutsche-nachrichtenwebsites-kursieren-auf-facebook-a-6a4308b3-b15f-4606-8f65-a78a74857e33 |Abruf=2022-09-04}}</ref><br />
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=== 30. August ===<br />
In der Stadt Charkiw sind laut dem dortigen Gouverneur mindestens vier Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.<ref name=":28">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-161.html |titel=Liveblog: ++ Briten sehen Probleme in Russlands Militär ++ |sprache=de |abruf=2022-08-30}}</ref><br />
<br />
Ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] traf sich auf dem Weg zum umkämpften [[Kernkraftwerk Saporischschja|Kernkraftwerk in Saporischschja]] mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.<ref name=":28" /><br />
<br />
=== 31. August ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August mehr als 1700 ukrainische Soldaten getötet wurden. Außerdem hätten die russischen Streitkräfte 63 Panzer, 48 gepanzerte Fahrzeuge und 4 Kampfflugzeuge zerstört.<ref name=":35">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-155.html |titel=Liveblog: + Ostafrika begrüßt Nahrungsmittellieferungen + |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erklärung des EU-Außenbeauftragte Josep Borrell setzt die Europäische Union das mit Russland beschlossene und im Jahr 2007 in Kraft gesetzte Abkommen zur Erleichterung der Visa-Vergaben aus.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/visa-abkommen-eu-russland-101.html |titel=EU setzt erleichterte Visa-Vergabe für Russen aus |sprache=de |abruf=2022-08-31}}</ref><br />
<br />
== September 2022 ==<br />
=== 1. September ===<br />
Sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite wurden Gefechte in der an das [[Atomkraftwerk Saporischschja]] angrenzenden Stadt [[Enerhodar]] gemeldet.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-157.html |titel=Liveblog: ++ IAEA-Mission auf Weg zum AKW Saporischschja gestoppt ++ |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Am selben Tag erreichte ein Inspektorenteam der [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]] das Atomkraftwerk für einen mindestens mehrtägigen Aufenthalt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/iaea-akw-saporischschja-103.html |titel=Ukraine: IAEA-Inspektoren erreichen AKW Saporischschja |sprache=de |abruf=2022-09-01}}</ref> Die russischen Besatzer des Kraftwerks ließen dabei nur ausgewählte russische Journalisten, nicht jedoch nicht-russische bzw. westliche Journalisten zur Berichterstattung auf das Atomkraftwerksgelände.<ref>{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/politik/Russland-haelt-Journalisten-von-AKW-Saporischschja-fern-article23562514.html |titel=Russland hält Journalisten von AKW Saporischschja fern |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Der Vorsitzende von [[Lukoil]] und prominente Kritiker der russischen Invasion in der Ukraine, [[Rawil Ulfatowitsch Maganow|Rawil Maganow]], starb, nachdem er aus einem Fenster des [[Zentralkrankenhaus (Moskau)|Moskauer Zentralkrankenhauses]] gefallen war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/01/russian-oil-executive-dies-in-fall-from-moscow-hospital-window |titel=Russian oil executive dies in fall from Moscow hospital window |datum=2022-09-01 |sprache=en |abruf=2022-09-01}}</ref> Maganow ist damit einer von elf einflussreichen russischen Geschäftsleuten, darunter sechs im Energiesektor, die seit Beginn des Jahres unter umstrittenen Umständen ums Leben kamen.<ref>{{Literatur |Titel=Bizarre Therapien, Suizide, Unfälle: Der Fenstersturz des Lukoil-Chefs – und andere mysteriöse Todesfälle russischer Topmanager |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/lukoil-chef-rawil-maganow-sein-tod-ist-der-juengste-in-einer-reihe-mysterioeser-todesfaelle-a-6019af51-7d00-4e41-a3fe-8e3c0155b9a8 |Abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |autor=Michael Schaffer |url=https://www.politico.com/news/magazine/2022/08/26/dan-rapoport-putin-critic-was-it-suicide-00053836 |titel=A Putin Critic Fell from a Building in Washington. Was It Really a Suicide? |sprache=en |abruf=2022-09-02}}{{Internetquelle |url=https://cnnportugal.iol.pt/guerra/ucrania/mais-um-magnata-russo-encontrado-morto-em-circunstancias-misteriosas-foi-encontrado-na-piscina-de-casa/20220706/62c5d9960cf2f9a86eac3cd4 |titel=Mais um magnata russo encontrado morto em circunstâncias misteriosas. Foi encontrado na piscina de casa |sprache=pt |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Die Streitkräfte Russlands und Belarus’ begannen zusammen mit den [[Volksbefreiungsarmee|Streitkräften Chinas]], [[Streitkräfte Indiens|Indiens]] und mehrerer postsowjetischer Staaten das einwöchige Militärmanöver [[Wostok 2022]] (nach offiziellen Angaben mit mehr als 50.000 Soldaten in [[Ostsibirien]] und im [[Japanisches Meer|Japanischen Meer]]). Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kommen dabei 5000 Militärfahrzeuge sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.spiegel.de/ausland/russland-beginnt-grosses-militaer-manoever-mitten-im-ukraine-krieg-a-63358b50-7e50-4d94-942f-68799587e20b |titel= Russland beginnt großes Militärmanöver |werk= |hrsg= |datum=2022-09-01 |abruf=2022-09-02}}</ref> Britischen Militärgeheimdienstinformationen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass an der Militärübung mehr als 15.000 russische Soldaten teilnehmen. Außerdem hätten sich vorherige russische Militärübungen, wie [[Wostok-2018|Wostok 2018]], nicht darin bewährt, die Fähigkeiten zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten: „Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken.“<ref name=":33">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-173.html |titel=Liveblog: ++ Selenskyj fordert Abzug aus Saporischschja ++ |sprache=de |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
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=== 2. September ===<br />
[[Gazprom]] kündigte an, dass die Stilllegung der Erdgaspipeline [[Nord Stream|Nord Stream 1]] nach Europa auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, nachdem die [[G7]] Pläne für eine Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte.<ref>{{Internetquelle |autor=Silvia Díaz |url=https://www.elconfidencial.com/economia/2022-09-02/rusia-corta-suministro-gas-nord-stream_3484654/ |titel=Rusia corta hasta nuevo aviso el Nord Stream 1, clave para la llegada de gas al centro de Europa |datum=2022-09-02 |sprache=es |abruf=2022-09-02}}</ref><br />
<br />
Nach eigenen Angaben haben die ukrainischen Streitkräfte fünf Munitionslager der russischen Streitkräfte im Gebiet Cherson und eines in der Stadt Melitopol zerstört.<ref name=":33" /><br />
Nach russischen Angaben bleiben zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft im Kernkraftwerk Saporischschja.<ref name=":33" /><br />
<br />
Der polnische Grenzschutz meldet mehr als sechs Millionen Eingereiste aus der Ukraine. Jedoch ist den Statistiken zufolge die Zahl der Einreisenden aus der Ukraine seit Wochen kleiner als die Zahl der Ausreisenden aus Polen in die Ukraine. So übertraten am 2. September 22.200 Menschen die ukrainische Grenze nach Polen, jedoch überquerten am selben Tag 25.700 Menschen die polnische Grenze in Richtung Ukraine. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn am 24. Februar 4,2 Millionen Menschen von Polen aus die Grenze in Richtung der Ukraine überschritten.<ref name=":32">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-181.html |titel=Liveblog: ++ AKW Saporischschja schränkt Stromlieferungen ein ++ |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Die prorussischen Separatisten in Donezk verzeichneten eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn der Invasion mehr als 2900 Gefallene in den eigenen Reihen.<ref name=":39" /><br />
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=== 3. September ===<br />
Laut dem britischen Militärgeheimdienst haben die ukrainischen Streitkräfte von drei Achsen aus ihre Gegenoffensive am 29. August westlich des Flusses Dnipro, in der Oblast Cherson, gestartet und damit logistische Mängel der feindlichen russischen Truppen offenbart. Diese Offensive habe den Feind mutmaßlich taktisch überrascht. Das russische Kommando muss laut dem britischen Militärgeheimdienst nun entscheiden, wie es Nachschub und Reservetruppen in der Region Cherson verteilen will.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1565939458867871746/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><ref name=":32" /><br />
<br />
Laut einem ''[[Der Spiegel|Spiegel]]''-Bericht zogen die ukrainischen Streitkräfte insbesondere zwischen [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] eigene Truppen zusammen. Die Versorgungswege der russischen Truppen seien nach wochenlangem Beschuss beeinträchtigt, aber trotz Beschuss nicht abgeschnitten. Schwere Militärtechnik könne dennoch nicht mehr über die schwer beschädigten Brücken des Dnepr auf die Westseite des Flusses transportiert werden.<ref name=":34">{{Literatur |Autor=Ann-Dorit Boy, Oliver Imhof, Alexander Sarovic |Titel=(S+) Ukraine - Selenskyjs Offensive bei Cherson: Ist das der Befreiungsschlag? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyjs-offensive-bei-cherson-ist-das-der-befreiungsschlag-a-b1ef7985-e7c2-4bc7-8425-d9cdf6735bdb |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
Laut Einschätzung eines Militärexperten des ''[[International Institute for Strategic Studies]]'' ist die am 29. August begonnene Gegenoffensive entweder eine Vorbereitungsoperation für eine nachfolgende Großoffensive an derselben Stelle oder strategisches Mittel, im Raum Cherson russische Truppen zu binden und dann in einer anderen Region eine weitere Offensive zu starten. Dem britischen Militärgeheimdienst zufolge sind die nachrückenden Verbände der ukrainischen Streitkräfte jedoch unterbemannt und schlecht ausgebildet. Laut anderen Militärexperten mangelt es den nachrückenden ukrainischen Truppen außerdem an Flugabwehrsystemen und Schützenpanzern, um die Fronteinheiten ausreichend zu schützen.<ref name=":34" /><br />
<br />
Das russische Verteidigungsministerium berichtete, das ukrainische Militär bezahle seine andauernde Gegenoffensive mit hohen Verlusten. So seien in den vergangenen Tagen weitere 230 ukrainische Soldaten getötet sowie 23 Panzer und 27 weitere Kampffahrzeuge zerstört worden.<ref name=":32" /> Bereits am 31. August hatte das Ministerium erklärt, dass mit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive am 29. August innerhalb von zwei Tagen 1700 ukrainische Soldaten getötet worden seien.<ref name=":35" /> Dem ''Spiegel'' zufolge berichteten ukrainische Soldaten, dass ihre Streitkräfte in den vergangenen Tagen empfindliche Verluste erlitten hätten. Ein ukrainischer Soldat berichtete, dass die russischen Truppen in der Oblast Cherson professionell vorgingen: „Wir erkennen das auf unseren Drohnenbildern daran, wie sie sich bewegen.“ Da die Zahl ukrainischer Truppen im Gebiet um die Stadt Cherson unter derjenigen der russischen liege, versuchten ukrainische Soldaten mit Distanzangriffen hinter feindliche Linien, die russischen Besatzer in den Stellungen zu zermürben.<ref name=":34" /><br />
<br />
In [[Prag]] demonstrierten 70.000 Menschen und forderten teilweise Neutralität im russisch-ukrainischen Krieg.<ref>{{Literatur |Autor=Reuters |Titel=Tens of thousands protest in Prague against Czech government, EU and NATO |Sammelwerk=Reuters |Datum=2022-09-03 |Online=https://www.reuters.com/world/europe/tens-thousands-protest-prague-against-czech-government-eu-nato-2022-09-03/ |Abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
=== 4. September ===<br />
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass russische Truppen innerhalb der letzten 24 Stunden vier Kommandostände der ukrainischen Armee in der Nähe der Stadt [[Charkiw]] angegriffen haben.<ref name=":38" /> Dabei wurden auch zivile Wohnhäuser beschädigt und Zivilisten verletzt.<ref>{{Literatur |Titel=Krieg in der Ukraine: Wolodymyr Selenskyj berichtet von befreiten Siedlungen - und warnt vor hartem Winter |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-05 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-der-ukraine-wolodymyr-selenskyj-berichtet-von-befreiten-siedlungen-und-warnt-vor-hartem-winter-a-bbcff800-e557-4f8a-8476-ff8d6f85e214 |Abruf=2022-09-05}}</ref> Der ukrainische Generalstab meldet, einen Stützpunkt einer feindlichen Spezialeinheit in der besetzten Großstadt Cherson zerstört zu haben.<ref name=":38">{{Literatur |Titel=Russland-Ukraine-News am Sonntag: Britische Geheimdienste machen schlechte Bezahlung für geschwächte Moral verantwortlich |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-sonntag-entwicklungsministerin-schulze-kuendigt-neue-millionenhilfe-fuer-gefluechtete-an-a-f67f9a49-3513-4d57-9ca8-562760189de5 |Abruf=2022-09-04}}</ref> <br />
<br />
Laut einer Einschätzung der ukrainischen Regierung setzt Russland vermehrt unpräzise Raketen des Systems [[S-300 (Flugabwehrraketensystem)|S-300]] ein. Alleine von diesem Waffentyp habe Russland seit Ende Februar 2022 mehr als 500 Raketen auf das ukrainische Staatsgebiet abgefeuert. Laut der ukrainischen Armee hat Russland innerhalb eines Tages 24 Luftangriffe sowohl auf militärische und zivile Objekte verübt. Außerdem seien russische Angriffe im Donbass, bei der Stadt [[Bachmut]] und der nahegelegenen Siedlung [[Pokrowske]], abgewehrt worden.<ref name=":36">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-sonntag-191.html |titel=Liveblog: ++ Schmyhal bittet um weitere Waffen für Ukraine ++ |sprache=de |abruf=2022-09-04}}</ref><br />
<br />
Der ehemalige russische Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] behauptete, dass Deutschland durch die [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine|erlassenen Sanktionen]] Russland einen [[Hybridkrieg]] erklärt habe. Medwedew reagierte damit auf den deutschen Bundeskanzler [[Olaf Scholz]], der gesagt hatte, dass Russland kein verlässlicher Energielieferant mehr ist.<ref name=":36" /><br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischen Truppen]] eroberten die seit März unter russischer Besatzung stehende Stadt [[Wyssokopillja]] in der Oblast Cherson zurück. Auch die in der [[Oblast Donezk]] liegende Stadt [[Oserne (Lyman)|Oserne]] sei zurückerobert worden.<ref>{{Internetquelle |autor=Fatma Khaled |url=https://www.newsweek.com/ukraine-recaptures-kherson-village-russia-raises-flag-over-hospital-1739725 |titel=Ukraine recaptures Kherson village from Russia, raises flag over hospital |datum=2022-09-04 |sprache=en |abruf=2022-09-05}}</ref> Das russische Verteidigungsministerium bestritt ukrainische Erfolge.<ref name=":37">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-171.html |titel=Liveblog: ++ Ukraine meldet Rückeroberungen im Süden ++ |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
=== 5. September ===<br />
[[Datei:UK-MOD-Ukraine-2022-09-05.jpg|mini|Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 05. September 2022]]<br />
Nach britischen Militärgeheimdienst&shy;einschätzungen ist das vorrangige politische Ziel Russlands weiter die Einnahme des [[Donbas]] (bzw. die noch nicht erfolgte vollständige Einnahme der Oblast Donezk). So lägen die Hauptachsen des russischen Vormarschs bei [[Awdijiwka]] nördlich der Großstadt [[Donezk]] sowie im Umland der Stadt [[Bachmut]], wo russische Truppen laut dem britischen Geheimdienst etwa einen Kilometer pro Woche auf die Stadt vorrücken. Unter Berufung auf Informationen aus den ukrainischen Behörden erklärte der britische Geheimdienst, dass das russische Militär die Vorgabe habe, bis zum 15. September den Donbas zu „befreien“. Der britische Militärnachrichtendienst schätzt das Erreichen jener Zielvorgabe als „höchst unwahrscheinlich“ ein und resümiert, dass dieses Nichterreichen der Zielvorgabe Pläne der russischen Führung konterkariert, im Donbas zeitnah „Referenden“ zur Eingliederung des Gebiets in die Russische Föderation durchzuführen.<ref name=":37" /><ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1566658595923582981/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Die Vorbereitung auf ein weiteres scheinbares „Referendum“ (über die Eingliederung der Region Cherson in die Russische Föderation) wurde mit Verweis auf die Sicherheitslage in jener Region gestoppt.<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-199.html |titel=Ukraine-Krieg: Vorbereitungen für Abstimmung in Cherson gestoppt |datum=2022-09-05 |sprache=de |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
[[Dmitri Peskow]], Pressesprecher des Kreml, erklärte vor Journalisten, dass die volle Wiederaufnahme der Belieferung mit Erdgas über Nord Stream 1 von einer Aufhebung der Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland abhänge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/world/2022/sep/05/russia-will-not-resume-gas-supplies-to-europe-until-sanctions-lifted-says-moscow |titel=Russia will not resume gas supplies to Europe until sanctions lifted, says Moscow |autor= |hrsg=The Guardian |werk=theguardian.com |datum=2022-09-05 |abruf=2022-09-05}}</ref><br />
<br />
Vier Inspektoren der [[Internationale Atomenergie-Organisation|Internationale Atomenergiebehörde]] (IAEA) verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September. Zwei weitere bleiben längerfristig vor Ort.<ref name=":39">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-173.html |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Gazprom: Ohne Reparaturen weiter kein Gas ++ |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Bei einem Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten [[Denys Schmyhal]] beim Kanzleramt in Berlin lehnte Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] die Bitte Schmyhals ab, die Erlaubnis zu erhalten beim deutschen Rüstungsunternehmens [[Krauss-Maffei Wegmann]] Leopard 2 Panzer zu bestellen. Zuvor hatte das Unternehmen der ukrainischen Regierung im April 2022 die Bereitschaft mitgeteilt, für die Ukraine 100 [[Leopard 2#Leopard 2A7 / Leopard 2A7V|Leopard 2A7]] Panzer zu produzieren und diese auszuliefern. Ausländische Rüstungsaufträge unterliegen in Deutschland einer Genehmigung durch die Bundesregierung.<ref name=":39" /><br />
<br />
=== 6. September ===<br />
Laut dem in Finnland ansässigen ''Centre for Research on Energy and Clean Air'' überstiegen Russlands [[Einnahme|Einnahmen]] aus fossilen Energieexporten in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Krieges die Kosten der Invasion deutlich.<ref>{{Literatur |Titel=Russland nimmt mehr mit fossilen Brennstoffen ein als es für Krieg ausgibt |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/russland-nimmt-mehr-mit-fossilen-brennstoffen-ein-als-es-fuer-krieg-ausgibt-a-172f382a-b85d-437e-992c-7b005dd6b31d |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Nach Erkenntnissen der [[US-Nachrichtendienste]] hat Russland rund eine Million [[Artilleriegeschoss]]e in [[Nordkorea]] bestellt. Dies sei laut den Nachrichtendiensten ein Anzeichen dafür, dass die russische Wirtschaft nicht schnell genug Ersatz für die verbrauchte Munition produzieren kann.<ref>Nytimes.com: ''[https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/politics/russia-north-korea-artillery.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence]''</ref><ref name=":39" /> Weiter habe Russland auch [[Unbemanntes Luftfahrzeug#UCAV|Kampfdrohnen]] im Iran bestellt, um die eigenen Drohnenverluste zu ersetzen.<ref>{{Literatur |Autor=Christoph Seidler |Titel=(S+) Ukraine-Krieg: Was können Russlands Drohnen aus Iran? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-04 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ukraine-krieg-was-koennen-russlands-drohnen-aus-iran-a-3efdfe5a-68c8-46b6-8080-c73b2aaac7b6 |Abruf=2022-09-06}}</ref> Laut dem britischen Militärgeheimdienst mangelt es den russischen Streitkräften an Aufklärungsdrohnen, was nach Einschätzung des Geheimdienstes die Aufklärung und das Situationsbewusstsein über die [[militärische Lage]] bei den russischen Truppen limitiert. Außerdem mangele es Russland aufgrund der Sanktionen an technischen Komponenten, um einen Drohnenbestand aus eigener Produktion zu halten.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |titel=https://twitter.com/defencehq/status/1567018160267661313/photo/1 |sprache=de |abruf=2022-09-06}}</ref> <br />
<br />
Das ukrainische Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge vier russische Munitionslager in der Oblast Cherson. Der ukrainische Generalstab teilte darüber hinaus mit, dass im Laufe der 195 Kriegstage insgesamt 50.150 russische Soldaten gefallen seien.<ref name=":39" /><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine-News am Dienstag: Russland rechnet mit besserer Wirtschaftsentwicklung |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-06 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-news-am-06-09-russland-kauft-offenbar-munition-in-nordkorea-a-a534717b-50e7-492d-83aa-47e2d553f715 |Abruf=2022-09-06}}</ref><br />
<br />
Laut einem Mitarbeiter am [[Kernkraftwerk Saporischschja]] zeichnet sich bei einem Reaktorblock (Nr. 6) ein Ausfall der Kühl- und Notkühlsysteme aufgrund von Kriegsbeschädigungen an Stromleitungen ab.<ref name=":39" /> Laut der [[Gesellschaft für Reaktorsicherheit]] (GRS) wurde das AKW Saporischschja im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Stromversorgung zur Kühlung der Reaktorblöcke zu gewährleisten und somit eine [[Kernschmelze]] zu verhindern. Ob diese mobilen Notstromaggregate bei einer Zerstörung von Stromleitungen benutzt werden können, geht es aus der Berichterstattung nicht hervor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/international/akw-als-kriegsschauplatz-saporischja-im-kreuzfeuer-ein-gefluechteter-mitarbeiter-berichtet |titel=AKW als Kriegsschauplatz - Saporischja im Kreuzfeuer: Ein geflüchteter Mitarbeiter berichtet |datum=2022-08-27 |sprache=de |abruf=2022-09-03}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|2022 Russian invasion of Ukraine|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikinews|Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
{{Wikisource|Order of 16 March 2022|lang=en}}<br />
* [https://liveuamap.com/de Karte bzw. Übersicht des Kriegsgeschehens mit Zeitleiste diesbezüglicher Nachrichten] auf [[Liveuamap.com]] (mehrsprachig)<br />
* [https://uawardata.com/ Gefechtsformation mit Zeitleiste] auf uawardata.com (englisch)<br />
* Die Karte [https://deepstatemap.live/en#6/48.524/32.366 deepstatemap.live] zeigt den Kriegsverlauf mit Zeitleiste inklusive Angriffsrichtungen. Durch die Option der [https://firms.modaps.eosdis.nasa.gov/map/#m:tsd;d:24hrs;@34.5,48.5,6z FIRMS Fire Map] der NASA wird der Angriff deutlicher.<br />
* [https://www-understandingwar-org.translate.goog/backgrounder/ukraine-conflict-updates?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=op,wapp Tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs] durch das [[Institute for the Study of War|ISW]]<br />
* [https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt Chronologie des Konflikts und tägliche Zusammenfassung des Kriegsverlaufs], bei der [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (deutsch)<br />
<br />
== Fußnoten ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Chronik Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
[[Kategorie:Russischer Überfall auf die Ukraine 2022]]<br />
[[Kategorie:Zeittafel (Krieg)|Russischer Uberfall]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225807773Benutzer:Dnepro..2022-09-01T06:42:45Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
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|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
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|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[:uk:Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]] • [[:uk:Річ Посполита Трьох Народів]] • [[:uk:Куруківський договір]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Товариство з обмеженою відповідальністю]] • [[:uk:Шаг]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]] • [[:uk:День Незалежності України]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lozmanska_Kamjanka&diff=225736101Lozmanska Kamjanka2022-08-29T12:50:53Z<p>Dnepro..: /* Geschichte */ Aktualisierung Stadtrajon Lenin heißt inzwischen Dnipro</p>
<hr />
<div>{{Coordinate|NS=48.396667|EW=35.077778|type=city|region=UA-12}}<br />
[[Datei:Lockam Flag.gif|mini|hochkant=0.8|rechts|Die Flagge des Ortes]]<br />
[[Datei:Lockam.gif|mini|hochkant=0.8|rechts|Das Wappen des Ortes]]<br />
<br />
'''Lozmanska Kamjanka''' ({{UkS|Лоцманська Кам'янка}}, {{RuS|Лоцманская Каменка}}/''{{lang|ru-latn|Lozmanskaja Kamenka}}''), auch kurz '''Loz-Kamjanka''' (russisch {{lang|uk|Лоц-Каменка}}) ist ein ehemaliges [[Dorf]] ([[Sloboda (Siedlungstyp)|Sloboda]]) und ein [[Stadtviertel]] im heutigen Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]] der [[Ukraine|ukrainischen]] Stadt [[Dnipro]].<br />
<br />
== Name ==<br />
Der Name leitet sich von den lange Zeit hier ansässigen [[Lotse]]n ab. Diese steuerten die Schiffe um die [[Dneprstromschnellen]], die südlich der Stadt begannen.<ref name="Geschichte">{{Internetquelle|url=https://gorod.dp.ua/history/article_ru.php?article=158|titel=Geniale Orte - Die Lotsenhauptstadt|autor=[[Maksym Kawun]]|werk=Stadt Dnipropetrowsk|sprache=ru|kommentar=Originaltitel: Гений места. Лоцманская столица|zugriff=2015-05-14}}</ref><br />
<br />
Der [[Saporoger Kosaken|Saporoger Kosake]] Nikita Korschtsch (russ. {{lang|ru|Никита Корж}}) schreibt in seinem 1842 in [[Odessa]] veröffentlichten Buch „Mündliche Überlieferung“ (russ. {{lang|ru|Устное повествование, бывшего запорожца, жителя Екатеринославской губернии и уезда, селения Михайловки Никиты Леонтьевича Коржа}}, kurz „Mündliche Überlieferungen“ {{lang|ru|Устное повествование}}) das der Name vom ersten Einwohner einem gewissen Lozman ({{lang|ru|Лоцман}}) stammt.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
== Lage ==<br />
Lozmanska Kamjanka liegt im äußersten Südwesten des Stadtteils Sobor. Im Nordwesten grenzt es an das Stadtviertel und ebenfalls frühere Dorf [[Mandrykiwka]] und im Süden an das außerhalb der heutigen Stadt Dnipro gelegene Dorf [[Stari Kodaki]] (ukr. {{lang|uk|Старі Кодаки}}) mit der [[Kodak (Festung)|Kodakfestung]]. Im Nordosten grenzt sie an den [[Dnepr]] und die Halbinsel [[Kosa]]. Es gehört heute zum Großteil zum Stadtviertel [[Peremoga (Dnipro)|Peremoha]] (russisch Pobeda {{lang|ru|Победа}}, zu deutsch „Sieg“).<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Brockhaus and Efron Encyclopedic Dictionary b20 796-3.jpg|mini|rechts|Karte der Dneprstromschnellen]]<br />
Die nachhaltige Besiedlung fand ab etwa 1750 statt. Ein gewisser ökonomischer Aufschwung begann mit der Eingliederung des Gebiets in das [[Russisches Kaiserreich|Kaiserreich Russland]], da damit der Handel über den Dnepr an Schwung bekam. Fürst [[Grigori Alexandrowitsch Potjomkin|Potjomkin]] befasste seinen vertrauten Oberst Leonti Faleew (russ. {{lang|ru|Леонти Фалеев}}) sich um das Problem des Flusshandels um die Dneprstromschnellen zu kümmern. Dieser schlug vor Kanäle zur Umgehung der gefährlichsten [[Stromschnellen]] zu errichten. Davon wurden einige umgesetzt jedoch waren sie schnell zu klein oder zu flach für die [[Schiff|Flussschiffe]]. Als Alternative zu den Kanälen schlug Faleew auch den Einsatz von Lotsen vor.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
1785 gab es 42 freiwillige Lotsen, zwei Jahre später schon 120. 1787 begleiteten die Lotsen die [[Flottille]] der Zarin [[Katharina II. (Russland)|Katharina der Großen]] und [[Joseph II.]] bei ihrer Fahrt über den Dnepr zur [[Krim]]. Dafür wurde der [[Ataman|Lotsenataman]] Musii Piwtorak (russ. {{lang|ru|Мусий Пивторак}}) und sein Gehilfe Nepokritenko (russ. {{lang|ru|Непокрытенко}}) von der Zarin ausgezeichnet. Nach diesem Ereignis schlug Fürst Potjomkin am 19. Dezember 1787 dem lokalen [[Schatzamt]] vor die Lotsen unter Führung seines vertrauten Oberst Leonti Faleew in Kamenke (russ. {{lang|ru|Каменке}}) anzusiedeln.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
Er veranlasste auch die Steuerbefreiung und das Einberufungsverbot für die Lotsen. Die Aufgabe der Lotsen bestand darin Schiffe sicher von und nach [[Chortyzja]] und [[Kitschkas]] (russ. {{lang|ru|Кичкас}}), nördlich der Insel Chortyzja etwa im [[Rajon Dnipro (Saporischschja)|Stadtrajon Dnipro]] von [[Saporischschja]] gelegen, zu bringen. Sie hatten ein Jahresgehalt von 25 Rubel.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
Die Ansiedlung wuchs schnell auf 673 Lotsen an. Mit einem [[Ukas]] von 1811 galten alle Einwohner von Kamenka und [[Stari Kodaki]] im Alter von 20 bis 60 Jahren als Lotsen. Darüber hinaus wurden alle Lotsen in drei Kategorien eingeteilt. Lotsen der ersten Kategorie durften Schiffe und Flöße begleiten, Lotsen der zweiten Kategorie durften nur Flöße begleiten und angehörige der dritten Kategorie durften nur bei Überlastung der anderen beiden Kategorien sowohl Schiffe als auch Flöße auf Wunsch der Käpitane begleiten.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
Die Lotsmannsgemeinschaft – als Nachfolger der [[Kosaken]]gemeinschaft – war [[Demokratie|demokratisch]] organisiert. Dazu wurden zweimal jährlich [[Wahl]]en abgehalten bei denen allgemeine Fragen behandelt wurden aber auch der Ataman, sein Gehilfe, sowie ein Schatzmeister und Schreiber gewählt wurden.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
Allmählich entstand nun die [[Sloboda (Siedlungstyp)|Sloboda]] – eine Siedlung vom [[Frondienst]] befreiter Einwohner oder [[Freibauer (Mittelalter)|Freibauern]] – der Lotsen. Das erste [[Gebetshaus]] entstand 1787 und 1794 wurde die erste Kirche errichtet, die 1874 erneuert wurde. Die Gemeinschaft unterstand direkt dem Verkehrsministerium (russ. {{lang|ru|Министерству путей сообщения}}) und wurde erst 1879 der Lokalverwaltung unterstellt.<ref name="Geschichte" /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[https://gorod.dp.ua/history/article_ru.php?article=158 Artikel zur Geschichte von Lozmanska Kamjanka], abgerufen am 14. Mai 2015 (russisch)<br />
*[https://gorod.dp.ua/micro/mandrykivka/?pageid=535 Kurzartikel zu Lozmanska Kamjanka], abgerufen am 14. Mai 2015 (russisch, ukrainisch gemischt)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225708600Benutzer:Dnepro..2022-08-28T12:22:35Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[:uk:Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]] • [[:uk:Річ Посполита Трьох Народів]] • [[:uk:Куруківський договір]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Товариство з обмеженою відповідальністю]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]] • [[:uk:День Незалежності України]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ukraine&diff=225701629Ukraine2022-08-28T07:13:49Z<p>Dnepro..: /* Unabhängigkeit */ ref geschlossen</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Staat<br />
|NAME-AMTSSPRACHE = {{lang|uk|Україна}}<br />
|TRANSKRIPTION = Ukrajina<br />
|NAME-DEUTSCH = Ukraine<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of Ukraine.svg<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge der Ukraine<br />
|BILD-WAPPEN = Lesser Coat of Arms of Ukraine.svg<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen der Ukraine<br />
|AMTSSPRACHE = [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]<br />
|HAUPTSTADT = [[Kiew]]<br />
|STAATS- UND REGIERUNGSFORM = [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentielle]] [[Republik]]<br />
|STAATSOBERHAUPT = [[Präsident der Ukraine|Präsident]]<br />[[Wolodymyr Selenskyj]]<br />
|REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsident]]<br />[[Denys Schmyhal]]<br />
|FLÄCHE = de jure: 603.700 km²<br />de facto, ohne die von [[Annexion der Krim 2014|Russland annektierte Krim]]: 576.800<br />
|EINWOHNER = 41.830.619, ohne [[Autonome Republik Krim|AR Krim]] und die Stadt [[Sewastopol]] <small>(1. April 2020)</small><ref>{{Internetquelle |url=http://database.ukrcensus.gov.ua/PXWEB2007/eng/news/op_popul_e.asp |titel=Population (by estimate) as of December 1, 2019 |hrsg=State Statistics Service of Ukraine |abruf=2020-06-20 |sprache=en}}</ref><br />
|BEV-DICHTE = 77<br />
|BEV-ZUNAHME = - 0,6 %<br />
|BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM= <small>(Schätzung für das Jahr 2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.GROW |titel=Population growth (annual %) |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref></small><br />
|BIP = 2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2022/April/download-entire-database |titel=World Economic Outlook Database April 2022 |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Internationaler Währungsfonds]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
* 155 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|55.]])</small><br />
* 546 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|40.]])</small><br />
* 3.751 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|120.]])</small><br />
* 13.196 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|97.]])</small><br />
|BIP-ERWEITERT = * Total (nominal)<br />
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])<br />
* BIP/Einw. (nom.)<br />
* BIP/Einw. (KKP)<br />
|HDI = 0,779<small> ([[Index der menschlichen Entwicklung#Hohe menschliche Entwicklung|74.]]) (2019)</small><ref name="HDI">{{Literatur |Hrsg=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] |Titel=Table: Human Development Index and its components |Sammelwerk=Human Development Report 2020 |Verlag=United Nations Development Programme |Ort=New York |Datum=2020 |ISBN=978-92-1-126442-5 |Seiten=344 |Sprache=en |Online=http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2020.pdf#page=358 |Format=PDF |KBytes=}}</ref><br />
|WÄHRUNG = [[Hrywnja]] (UAH)<br />
|GRÜNDUNG = 7. November 1917:<br />[[Ukrainische Volksrepublik]]<br />
----<br />
29. April 1918:<br />[[Ukrainischer Staat]]<br />
----<br />
1. November 1918: [[Westukrainische Volksrepublik]]<br />
----<br />
10. März 1919:<br />[[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]]<br />
----<br />
24. August 1991: [[Geschichte der Ukraine#Erneute Unabhängigkeit|Unabhängigkeit von<br />der Sowjetunion]]<br />
|UNABHÄNGIGKEIT = 24. August 1991<br />(von der [[Sowjetunion]])<br />
|NATIONALHYMNE = ''[[Schtsche ne wmerla Ukrajina]]'' ({{lang|uk|Ще не вмерла Україна}})<br />[[Datei:Ukrainian national anthem, instrumental.ogg|155x125px]]<br />
|NATIONALFEIERTAG = 24. August ([[Unabhängigkeitstag]])<br />
|ZEITZONE = [[UTC+2]]<br />[[UTC+3]] (März bis Oktober)<br />
|KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Ukraine)|UA]]<br />
|ISO 3166 = [[ISO 3166-2:UA|UA]], UKR, 804<br />
|INTERNET-TLD = [[.ua]]<br />
|TELEFON-VORWAHL = +380<br />
|BILD-LAGE = Ukraine (claims hatched) in Europe.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = Europa1<br />
|BILD1 = <br />
}}<br />
[[Datei:Karte der Ukraine.png|hochkant=2|mini|Übersichtskarte der Ukraine mit allen Städten über 100.000 Einwohnern]]<br />
Die '''Ukraine''' ([{{IPA|ukʁaˈiːnə}}] oder [{{IPA|uˈkʁaɪ̯nə}}];<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Ukraine#aussprache Ukraine], ''duden.de''.</ref> {{ukS-Cyrl|Україна|Ukrajina|IPA=ukrɑˈjinɑ}}) ist ein [[Staat]] in [[Osteuropa]] mit mehr als 40 Millionen Einwohnern. Mit einer Fläche von 603.700 Quadratkilometern<ref>de jure in den Grenzen von 2013 603.700&nbsp;km², ohne die von Russland 2014 annektierte Krim de facto 576.800&nbsp;km², weitere Gebiete sind 2022 umstritten, besetzt, umkämpft.</ref> ist sie nach [[Russland]] der zweitgrößte Staat Europas und der größte, dessen Gebiet zur Gänze innerhalb des Kontinents liegt. Das Land grenzt im Osten und Nordosten an Russland, im Norden an [[Belarus]], im Westen an [[Polen]], die [[Slowakei]] und [[Ungarn]] sowie im Südwesten an [[Rumänien]] und die [[Republik Moldau]]. Im Süden grenzt die Ukraine an das [[Schwarzes Meer|Schwarze]] und das [[Asowsches Meer|Asowsche Meer]]. Die Hauptstadt und größte Metropole des Landes ist [[Kiew]], weitere [[Liste der Städte in der Ukraine|Ballungszentren]] sind [[Charkiw]], [[Dnipro]], [[Donezk]] und [[Odessa]].<br />
<br />
Ihre staatliche Tradition führt die Ukraine, ebenso wie ihre Nachbarländer Russland und Belarus, auf das [[mittelalter]]liche [[Kiewer Reich]] zurück. Seit dessen Untergang im [[Mongolensturm]] des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der Ukraine abwechselnd ganz oder teilweise zu den Herrschaftsgebieten der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]], [[Polen-Litauen]]s, des [[Zarentum Russland|Russischen Zarenreichs]] und der [[Habsburgermonarchie]]. Die nach der [[Oktoberrevolution]] 1917 im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]] gegründete [[Ukrainische Volksrepublik]] war der erste Versuch, die Ukraine als Gemeinwesen zu konstituieren und [[staatliche Unabhängigkeit]] zu erlangen, kontrollierte aber längst nicht alles Gebiet der späteren Ukraine. Schon ab Ende Januar/Anfang Februar 1918 befand sich Kiew in den Händen der [[Rote Armee|Roten Armee]]. Fast ein Jahr später wurde im Januar 1919 die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] ausgerufen, territorial bestehend aus dem südwestlichen Kraj der Zarenzeit (westlich des [[Dnepr]]) und Kleinrussland mit den Gouvernements Charkow/Charkiw, Poltawa und Tschernigow/Tschernihiw. Bei der Konstituierung der [[Sowjetunion]] 1922 war sie eines der Gründungsmitglieder. Bei der Gründung der [[Vereinte Nationen|UNO]] wurden auf Betreiben [[Josef Stalin|Stalins]] auch die Sowjetrepubliken [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik|Belarus]] und Ukraine deren Mitglieder. 1954 unterstellte [[Nikita Chruschtschow]] die bis dahin zur [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|RSFSR]] gehörende [[Krim]] der Ukraine. Erst nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]] 1991 wurde die Ukraine erneut [[Souveränität|souverän]], erstmals mit internationaler Anerkennung. Als Gegenleistung für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen [[Nuklearwaffe]]n garantierten Russland, die [[USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] im [[Budapester Memorandum]] von 1994 die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen des Landes.<br />
<br />
Im Februar 2014 brach infolge der [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim durch Russland]] und des [[Krieg im Donbas|Kriegs im Donbas]] ein bis heute andauernder [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Konflikt zwischen beiden Ländern]] aus. Die [[Krim]] und Teile des [[Donbas]] befinden sich seither unter russischer Kontrolle. Russland erkannte am 21. Februar 2022 die von prorussischen Separatisten [[Proklamation|proklamierten]] „[[Volksrepublik]]en“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] als eigenständige, von der Ukraine unabhängige Staaten an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/separatistengebiete-schliessen-vertraege-mit-russland-100.html |titel=Russland-Ukraine-Konflikt Separatistengebiete schließen Verträge mit Russland |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref> Der seit Jahren schwelende Grenzkonflikt eskalierte am 24. Februar 2022 mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall auf die Ukraine]]. Militär drang sowohl von Russland als auch von Belarus, dem Schwarzen Meer und den zuvor besetzten Gebieten ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-raketenangriffe-und-explosionen-in-mehreren-staedten-a-295cb51f-059a-4a45-ab50-b21860f5e1cf |titel=Putin greift die Ukraine an |werk=Spiegel |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-24}}</ref> Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] rief den [[Krieg]]szustand und das [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] aus.<br />
<br />
Seit dem 25. Februar 2022 wird unter anderem [[Schlacht um Kiew (2022)|die Hauptstadt Kiew angegriffen]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-kiew-101.html |titel=Angriff auf die Ukraine: Erste russische Einheiten in Kiew |abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Guerre en Ukraine&nbsp;: combats et explosions dans la ville de Kiev, qui s’attend à l’arrivée imminente des soldats russes |Sammelwerk=Le Monde.fr |Datum=2022-02-25 |Online=https://www.lemonde.fr/international/live/2022/02/25/guerre-en-ukraine-combats-et-explosions-dans-la-ville-de-kiev-qui-s-attend-a-l-arrivee-imminente-des-soldats-russes_6115172_3210.html |Abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbc.co.uk/news/live/world-europe-60517447 |titel=Ukraine live updates: Ukraine says Russian forces are in the capital Kyiv |abruf=2022-02-25 |sprache=en-GB}}</ref> Nach Schätzungen des [[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen|UNHCR]] waren am 1. Juni 2022 4,7 Millionen Menschen aus der Ukraine als Flüchtlinge in Europa registriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.unhcr.org/en/situations/ukraine/location?secret=unhcrrestricted |titel=Ukraine Refugee Situation |werk=Operational Data Portal - Ukraine Refugee Situation |hrsg=[[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen]] (UNHCR) |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Etymologie ==<br />
Die erste Erwähnung des Wortes ''ukraina'' findet man in der Kiewer ''[[Hypatiuschronik]]'' für das Jahr 1187 mit Bezug auf das [[Fürstentum Perejaslawl]].<ref name="kiewer_chronik">[http://litopys.org.ua/ipatlet/ipat28.htm litopys.org.ua]</ref> Danach findet man dieses Wort in Chroniken in Bezug auf unterschiedliche geographische Regionen der [[Rus]], auch weit außerhalb des Gebietes der heutigen Ukraine.<br />
<br />
Die traditionelle etymologische Deutung des Landesnamens verweist auf das [[Altostslawische Sprache|altostslawische]] Wort ''ukraina'', das die Bedeutung „Grenzgebiet, Militärgrenze“ hatte und dem westlichen Begriff [[Mark (Territorium)|Mark]] entsprach.<ref name="gaida">Ф.А. Гайда. От Рязани и Москвы до Закарпатья. Происхождение и употребление слова «украинцы» // Родина. 2011. № 1. С. 82–85. [2].</ref><ref name="yak_nazva">[http://litopys.org.ua/rizne/yak_nazva.htm litopys.org.ua]</ref> Diese Sichtweise ist sowohl in der internationalen Geschichtsschreibung als auch in der ukrainischen dominierend, da sie unter anderem vom Nationalhistoriker [[Mychajlo Hruschewskyj]]<ref name="hr_iur">[http://litopys.org.ua/hrushrus/iur20504.htm litopys.org.ua]</ref> und von der ''[[Enzyklopädie der Ukraine]]'' unterstützt wird.<ref>[http://litopys.org.ua/rizne/nazva_eu.htm З Eintrag „УКРАЇНА“] in der ''Enzyklopädie der Ukraine''.</ref> Die meisten Autoren sind sich einig, dass dieser Name, der zunächst das Grenzgebiet zum sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feld]] mit seinen turkstämmigen Reiternomaden bezeichnete, lange Zeit ohne einen ethnischen Bezug existierte. Darüber, wann das Wort Ukraine zum Parallelbegriff für den kirchlichen und im [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] offiziell benutzten Namen [[Kleinrussland]] wurde, gibt es allerdings verschiedene Auffassungen.<br />
<br />
Da die [[Ostslawen|ostslawische]] Wurzel ''krai'' jedoch sowohl „Rand, Grenze“, als auch „Gebiet, Land“ bedeuten kann, hat in der nationalukrainischen Geschichtsschreibung die Sichtweise an Popularität gewonnen, dass das Wort ''ukraina'' in Chroniken seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert in der Bedeutung „selbständiges Herrschaftsgebiet, Fürstentum“ benutzt wurde.<ref name="pivtorak">Григорій Півторак. Походження українців, росіян, білорусів та їхніх мов.</ref> Die damit einhergehende Behauptung, wie etwa bei [[Hryhorij Piwtorak]], dass es stets eine strikte Unterscheidung zwischen ''ukraina'' „Fürstentum“ und ''okraina'' „Grenzland“ gab, steht jedoch im Widerspruch zu einer Vielzahl der Primärquellen; ihr wird auch von zahlreichen anderen Autoren widersprochen.<ref name="gaida" /><br />
<br />
== Geographie ==<br />
{{Hauptartikel|Geographie der Ukraine}}<br />
[[Datei:Eurasian steppe belt.jpg|mini|Der [[eurasische Steppe]]ngürtel, kultureller und ökonomischer Austauschkorridor der Menschheit]]<br />
[[Datei:Gaspra-AiPetri.jpg|mini|Das [[Krimgebirge]] ca. 1.200&nbsp;m über dem Meeresspiegel]]<br />
[[Datei:Кінбурнська коса восени.jpg|mini|[[Kinburn-Halbinsel]] in der [[Oblast Mykolajiw]]]]<br />
<br />
Etwa 95 % der Ukraine liegt auf dem Gebiet der [[Osteuropäische Ebene|Osteuropäischen Ebene]], weshalb sie fast ausschließlich zu Osteuropa gezählt wird. Die restlichen 5 % zählen je nach Definition zu [[Mitteleuropa]] (die [[Karpaten]] und [[Lwiw]]) und [[Südosteuropa]] ([[Odessa]] und der [[Budschak]]).<br />
<br />
Andere Landschaftsräume außerhalb der großen Ebene finden sich in der südlichen [[Westukraine]], wo das Land Anteil an den [[Waldkarpaten]] und an der [[Pannonische Tiefebene|Pannonischen Ebene]] hat, sowie im äußersten Süden. Der höchste Berg des Landes ist die [[Howerla]] in der [[Tschornohora]], die eine Höhe von {{Höhe|2061|UA|link=1}} erreicht. Die höchste Erhebung der Krim ist der [[Roman Kosch]] mit 1545&nbsp;Metern Höhe.<br />
<br />
Auf dem zur osteuropäischen Ebene gehörenden Teil erstrecken sich insbesondere im Norden und Süden des Landes große [[Tiefebene|Tiefländer]] (ukrainisch {{lang|uk|Низовина}}) wie etwa das [[Dneprtiefland]] und die [[Schwarzes Meer|Schwarzmeersenke]]. Das Gelände erreicht dort Höhen zwischen 0 und 200&nbsp;m. Aufgrund der geringen [[Relief (Geologie)|Höhenunterschiede]] fließen die [[Fluss|Flüsse]] dieses Gebiets sehr langsam. Im Bereich der Tiefländer gibt es insbesondere in der zentralukrainischen [[Oblast Poltawa]] kleinere [[Erdgas|Gas]]- und [[Erdöl]]vorkommen, die aber für eine Eigenversorgung des Landes nicht ausreichend sind. Hoffnungen werden in die Erschließung von Feldern im Schwarzen Meer gesetzt.<br />
<br />
Im zentralen Landesteil erstrecken sich von Westen nach Osten höherliegende Gebiete mit Geländehöhen zwischen 200 und 470&nbsp;m ([[Kamula]]), die ''Platten'' (ukrainisch {{lang|uk|Височина}}) genannt werden. Zu diesen gehören etwa die [[Podolische Platte]], das [[Dneprhochland]] oder die [[Donezplatte]]. Diese Platten bestehen überwiegend aus Gestein aus dem [[Erdaltertum]], das durch die Entstehung des [[alpidisch]]en Gebirgsgürtels in den letzten 10 Millionen Jahren wieder angehoben worden ist. Sie sind reich an Rohstoffen wie etwa [[Eisenerz]] und [[Kohle]]. Die größten Erzvorkommen finden sich im [[Krywbass]] um die Stadt [[Krywyj Rih]] im Westen der [[Oblast Dnipropetrowsk]], während die Kohlelager sich überwiegend im Gebiet des [[Donezbecken]]s um die Stadt [[Donezk]] befinden. Die Platten sind von zahlreichen kleineren und größeren Flüssen durchschnitten, die sich teilweise tief ins Gelände eingeschnitten haben.<br />
<br />
Der Nordwesten der Ukraine wird als [[Wolhynien]] bezeichnet.<br />
<br />
Der geografische Mittelpunkt des Landes befindet sich in der Nähe der Siedlung [[Dobrowelytschkiwka]] in der [[Oblast Kirowohrad]].<br />
<br />
Österreichische Ingenieure kamen Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts zu dem Ergebnis, dass der geographische [[Mittelpunkt Europas]] im Dorf [[Dilowe]] in der [[Oblast Transkarpatien]] liege. Da es verschiedene Verfahren zur Berechnung des Mittelpunktes gibt und die Ostgrenzen Europas willkürlich und somit nicht eindeutig festgelegt sind, beanspruchen jedoch auch mehrere andere Orte den Titel für sich.<br />
<br />
=== Klima und Böden ===<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = Ukrainian Hydrometeorological Center, Daten: 1961–1990<ref>{{Internetquelle |autor=Ukrainian Hydrometeorological Center |url=http://worldweather.wmo.int/092/c00207.htm |titel=Klimainformationen Kiew |hrsg=World Meteorological Organization |abruf=2012-07-01}}</ref><br />
| Ort = Kiew<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = −2.6 | hmfeb = −1.1 | hmmär = 4.3 | hmapr = 13.6 | hmmai = 20.5 | hmjun = 23.5 | hmjul = 24.5 | hmaug = 24.0 | hmsep = 19.1 | hmokt = 12.3 | hmnov = 4.8 | hmdez = 0.1<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = −8.2 | lmfeb = −6.8 | lmmär = −2.1 | lmapr = 4.8 | lmmai = 10.7 | lmjun = 13.8 | lmjul = 15.1 | lmaug = 14.4 | lmsep = 10.0 | lmokt = 4.8 | lmnov = 0.0 | lmdez = −4.6<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 47.7 | nbfeb = 46.0 | nbmär = 38.9 | nbapr = 48.3 | nbmai = 52.5 | nbjun = 72.5 | nbjul = 88.0 | nbaug = 69.2 | nbsep = 46.7 | nbokt = 35.1 | nbnov = 51.3 | nbdez = 51.7<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 16.7 | rdfeb = 14.2 | rdmär = 12.9 | rdapr = 11.6 | rdmai = 11.8 | rdjun = 13.1 | rdjul = 13.3 | rdaug = 10.8 | rdsep = 10.2 | rdokt = 9.9 | rdnov = 14.8 | rddez = 17.4<br />
}}<br />
<br />
Abgesehen von den Berggebieten und den südwestlichen und südlichen Küstenregionen lässt sich die Ukraine hinsichtlich des Klimas, der Böden und der Vegetation in drei Großzonen gliedern. Im Nordwesten hat es Anteil an den [[Polesien|Prypjatsumpfgebieten]], die insbesondere durch frühere Gletschervorstöße aus [[Skandinavien]] während der [[Kaltzeit|Eiszeiten]] geprägt wurden. Hier finden sich die schlechtesten Böden des Landes. Hinzu kommt, dass diese Region besonders stark von der [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl]] 1986 betroffen ist. Das Gebiet erhält relativ viel Niederschlag (500–750&nbsp;mm), die Sommer sind, mit Durchschnittstemperaturen im Monat Juli von 17 bis 19&nbsp;°C, mild.<br />
<br />
An diese Zone schließt sich nach Süden und Südosten die sogenannte [[Waldsteppe]]nzone an, in der ehemals bestehende Waldbestände aber überwiegend schon abgeholzt wurden. Hier befinden sich weit ausgedehnte [[Löss]]ebenen, die im Eiszeitalter unter [[periglazial]]en Bedingungen entstanden sind. Aus dem Löß haben sich überwiegend sehr fruchtbare [[Schwarzerde]]böden entwickelt, die zu den ertragreichsten der Welt gehören. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 350 und 400&nbsp;mm, die Juli-Durchschnittstemperaturen bei 20&nbsp;°C. Insgesamt bietet dieses Gebiet sehr gute Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings sind die Böden sehr [[Bodenerosion|erosionsanfällig]], wenn sie, wie oft in [[Geschichte der Sowjetunion|Sowjetzeiten]] geschehen, falsch bestellt werden.<br />
<br />
Im Südosten liegt die [[Steppe]]nzone, die nur über relativ geringe Niederschläge von teilweise unter 250&nbsp;mm im Jahr verfügt. Auch hier sind die Sommer relativ heiß mit Durchschnittstemperaturen im Juli von teilweise über 23&nbsp;°C. Die fruchtbaren Schwarz- und Kastanienbraunerden dieses Gebietes konnten überwiegend erst ab Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts in Wert gesetzt werden, nachdem durch den Bau von Staudämmen an den großen Flüssen ausgedehnte Bewässerungsanlagen entstanden waren (Siehe auch: [[Stauseen in der Ukraine]]).<br />
<br />
Die Küstenregionen auf der Halbinsel [[Krim]] und im südwestlichen [[Bessarabien]], dem [[Budschak]], sind sehr fruchtbar und werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen mit milden Wintern insbesondere für den [[Obst]]- und [[Weinbau|Weinanbau]] genutzt.<br />
<br />
=== Gewässer ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Flüsse in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Dniepr river in Kyiv.jpg|mini|[[Dnepr]] in Kiew]]<br />
<br />
Zu den zahlreichen Flüssen, die das Land durchkreuzen und fast alle ins [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] münden, zählen der [[Pruth]], der [[Dnister]], der [[Südlicher Bug|Südliche Bug]], die [[Horyn]] (nach Norden in den [[Prypjat (Fluss)|Prypjat]]), die [[Desna (Dnepr)|Desna]] und der [[Dnepr]] sowie der [[Siwerskyj Donez]]. Weitere kleinere Flüsse sind oft von versumpften Ufern mit Schilfbestand geprägt.<br />
<br />
Im Westen bildet die [[Donau]] die 54&nbsp;km kurze [[Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine]]. Hier liegt auch der [[Jalpuhsee]], der größte natürliche See der Ukraine. Von ihm nach Osten folgen im Land die Flusssysteme Pruth, Dnister, Südlicher Bug, Dnepr und Siwerskyj Donez.<br />
<br />
Der ''Dnepr'', {{ukS-Cyrl|Дніпро|Dnipro}}, im Deutschen ist auch ''Dnjepr'' verbreitet, hat eine Länge von 2201&nbsp;km. Er fließt durch Russland, Belarus und durch die Landesmitte der Ukraine. Er ist nach [[Wolga]] und [[Donau]] der drittlängste [[Liste von Flüssen in Europa|Fluss in Europa]] und auf rund 1700&nbsp;km schiffbar. Danach hat auch die Landschaft den Namen: [[Dnepr-Becken|Dneprbecken]]. In der Ukraine ist er zu sechs [[Stauseen in der Ukraine|künstlichen Seen]] (Fläche, Volumen) angestaut: [[Kiewer Meer]] (922&nbsp;km², 3,73&nbsp;km³), [[Kaniwer Stausee|Kaniwer]] (582&nbsp;km², 2,62&nbsp;km³), [[Krementschuker Stausee|Krementschuker]] (2.252 km², 13,5&nbsp;km³), [[Kamjansker Stausee|Kamjansker]] (567&nbsp;km², 2,45&nbsp;km³), [[Dnjeprostroj|Saporischja-]] (410&nbsp;km² bei einer Länge von 65 bzw. mit [[Samara (Dnepr)|Samara]] 85&nbsp;km) und [[Kachowkaer Stausee]] (2.155 km², 18,2&nbsp;km³). Die [[DniproHES]]-Staumauer bei [[Saporischschja]] war zur Zeit der Fertigstellung nach [[Hoover Dam]] und [[Talsperre Wilson (Alabama)|Wilson Dam]] das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt (fertiggestellt 1932; HES steht für ukrainisch Dniprowska HidroElektroStanzija).<br />
<br />
Die 2782&nbsp;km lange Südküste der Ukraine liegt am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und dessen nordöstlichem Nebenmeer, dem [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]].<br />
<br />
Die [[Straße von Kertsch]], eine 40&nbsp;km lange Meerenge, verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer und trennt die Halbinsel Krim von der Halbinsel [[Taman (Halbinsel)|Taman]] (Russland). Über [[Polesien]] erstreckt sich mit einer Größe von 90.000&nbsp;km² das größte [[Sumpf]]gebiet Europas.<br />
<br />
Im Nordwesten des Landes liegt der [[Nationalpark Schazk]] mit dem [[Switjas-See]].<br />
<br />
=== Inseln und Halbinseln ===<br />
Zu den Schwarzmeerinseln zählen [[Dscharylhatsch]], [[Tusla]] und die [[Schlangeninsel]] (gehört seit 1948 der Ukraine) im Süden des Landes. Die mit Abstand bekannteste Halbinsel ist die [[Krim]], die seit 1954 zur Ukraine gehört, seit 2014 aber von Russland beansprucht und faktisch kontrolliert wird – aus der Sicht des ukrainischen Staates und der großen Mehrheit der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] zu Unrecht. Die Insel [[Chortyzja]] im Stadtgebiet von [[Saporischschja]] ist die größte Dnepr-Insel. Zahlreiche weitere Flussinseln des Dnepr befinden sich bei [[Kiew]] und in seinem [[Dnepr-Bug-Liman|Mündungsdelta]] am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]].<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste ukrainischer Inseln}}<br />
<br />
[[Datei:Гори в околицях Драгобрату.jpg|mini|Die Landschaft in den ukrainischen Karpaten]]<br />
[[Datei:Przewalski's Horse Askania Nova.jpg|mini|[[Przewalski-Pferd]]e in der [[Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet)]]]]<br />
=== Vegetation, Flora ===<br />
In den [[Karpaten]] existieren die letzten warmgemäßigten [[Urwald|Urwälder]] Europas. Sie zählen seit Juli 2007 zum [[Weltnaturerbe]] der [[UNESCO]]. Knapp 16 % der Fläche des Landes sind bewaldet (hauptsächlich mit [[Buchen]], [[Kieferngewächse|Kiefern]], [[Birken]], [[Espe]]n, [[Eichen]], [[Erlen (Botanik)|Erlen]], [[Eschen (Pflanzengattung)|Eschen]] und [[Ahorn]]). Neben den Karpaten bilden das Dnepr-Bassin und das Prypjat-Bassin die wichtigsten Ökosysteme. [[Gurken]], [[Tomate]]n, [[Paprika]], [[Zwiebel]]n, [[Hülsenfrucht|Hülsenfrüchte]] und [[Aubergine]]n sind das am häufigsten angebaute Gemüse. Zu den typischen Obstsorten zählen [[Weintraube|Trauben]], [[Kultur-Birne|Birnen]], [[Melone]]n, [[Pfirsich]]e, [[Pflaume]]n und [[Aprikose]]n. Die wichtigste Nutzpflanze ist der [[Weizen]]. Neben ihm wird aber auch viel [[Roggen]], [[Gerste]], [[Kartoffeln]], [[Mais]] und vor allem [[Echter Buchweizen|Buchweizen]] angebaut. Die [[Sonnenblume]] ist die [[Nationalpflanze]].<br />
<br />
=== Fauna ===<br />
Neben der natürlichen Artenvielfalt gibt es [[Fasan]]e, [[Kraniche]] und [[Blauer Pfau|Pfauen]]. Zudem wurden im Naturschutzgebiet [[Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet)|Askanija-Nowa]] auch Exoten wie der [[Afrikanischer Strauß|Afrikanische Strauß]] eingewildert. Auch kleine [[Affen]] leben dort. Zu den traditionellen Zuchttieren der Krim gehört das [[Kamele|Kamel]]. In den Meeren um die Halbinsel sind einige [[Delfine|Delfin]]- und [[Wale|Walarten]] beheimatet. [[Wasserschildkröten]], [[Eidechsen]] und [[Schlangen]] sind im gesamten Land vertreten. [[Wisent]]e, [[Wildschwein]]e, [[Bären]], [[Wolf|Wölfe]], [[Eurasischer Luchs|Luchse]], [[Hirsche]] und eingeschleppte [[Waschbär]]en sind Waldbewohner und daher am häufigsten im Westen und Norden der Ukraine anzutreffen. In [[Askanija-Nowa]] gibt es über 100 Exemplare des vom Aussterben bedrohten [[Przewalski-Pferd]]es, das um 1900 aus der [[Mongolei]] nach Europa eingeführt wurde. Bis vor 200 Jahren lebte in der Ukraine der [[Tarpan]] in freier Wildbahn, bis er schließlich ausgerottet wurde. Weit verbreitet in der Ukraine war bis Anfang des 20. Jahrhunderts das [[Ukrainisches Steppenrind|Ukrainische Steppenrind]].<br />
<br />
=== Naturschutz ===<br />
Nach schweren Umweltkatastrophen wie der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 und dem Tankerunglück im Schwarzen Meer 2010 hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, Reformen für den Naturschutz durchzuführen. In der Ukraine gibt es 18 [[Nationalparks in der Ukraine|Nationalparks]] sowie die [[Ukrainische Naturschutzgesellschaft]].<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
[[Datei:Bevölkerungspyramide Ukraine 2016.png|mini|Bevölkerungspyramide Ukraine 2016]]<br />
<br />
=== Demografie ===<br />
Ukraine hatte 2020 44,1 Millionen Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL?locations=UA |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug - 0,6 %. Dieses wurde durch einen Sterbeüberschuss beeinflusst. 2020 stand einer Geburtenziffer von 7,8 pro 1000 Einwohner<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CBRT.IN?locations=UA |titel=Birth rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> eine Sterbeziffer von 15,9 pro 1000 Einwohner gegenüber.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CDRT.IN?locations=UA |titel=Death rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 1,2.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.TFRT.IN?locations=UA |titel=Fertility rate, total (births per woman) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> Die [[Lebenserwartung]] der Einwohner der Ukraine ab der Geburt lag 2020 bei 71,2 Jahren<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, total (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> (Frauen: 76,2<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.FE.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, female (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref>, Männer: 66,4<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.MA.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, male (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref>). Der [[Median]] des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 41,2 Jahren und damit unter dem europäischen Wert von 42,5.<ref>{{Internetquelle |url=https://population.un.org/wpp/Download/Standard/Population/ |titel=World Population Prospects 2019 - Population Dynamics -Download Files |hrsg= [[Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen]] |datum=2020 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
2017 lebten 5,9 Millionen Personen, die in der Ukraine geboren wurden, im Ausland. Die meisten davon lebten in Russland (3,3 Mio.), den Vereinigten Staaten (380.000), Kasachstan (350.000), Deutschland (260.000), Italien (240.000) und Tschechien (196.875 Ende 2021<ref>[https://www.czso.cz/documents/11292/27320905/c01R02_202112.pdf/f48b3d59-7ee1-497c-9673-89afc3090b51?version=1.0 R02 Vorläufige Quartalsangaben des Statistischen Amtes Tschechien] (Počet cizinců v ČR – předběžné čtvrtletní údaje; 2004/06 – 2021/12), abgerufen am 28. Feb. 2022</ref>, mit 30 % höchster Anteil unter den Ausländern). In der Ukraine selbst waren im Jahre 2017 11,2 % der Bevölkerung im Ausland geboren, die meisten davon in Russland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/publications/migrationreport/docs/MigrationReport2017_Highlights.pdf |titel=Migration Report 2017 |hrsg=UN |abruf=2018-09-30 |format=PDF |sprache=en}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017 |Sammelwerk=Pew Research Center’s Global Attitudes Project |Datum=2018-02-28 |Online=http://www.pewglobal.org/2018/02/28/global-migrant-stocks/?country=DK&date=2017 |Abruf=2018-09-30}}</ref><br />
<br />
;Historische Bevölkerungsentwicklung der Minderheiten<br />
[[Datei:Ukraine population.svg|mini|Bevölkerungsentwicklung 1950–2019 mit einer Spitze 1990–1991]]<br />
<br />
Vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] lebte eine [[Deutsche Sprache|deutschsprachige]] Minderheit von mehreren hunderttausend Menschen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine ([[Galizien]], [[Bukowina]], [[Wolhynien]], [[Schwarzes Meer|Schwarzmeerküste]]); heute sind es noch etwa 30.000 bis 40.000.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukrainedeutsche}}<br />
<br />
Bis 1944 lebten mehrere Millionen [[Polen (Ethnie)|Polen]] in den heute zum Westen der Ukraine gehörenden Gebieten Galizien, Bukowina und Wolhynien. 1944 kam es vor allem in Wolhynien durch Ukrainer zu Massakern an der polnischen Bevölkerung, denen über 40.000 Polen zum Opfer fielen. Nach dem Krieg wurde die polnische Bevölkerung im Zuge der [[Annexion]] der polnischen Gebiete östlich des [[Bug (Fluss)|Bug]] vertrieben.<br />
<br />
Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] lebten in der Ukraine viele [[Juden]] (z.&nbsp;B. in [[Schtetl]]-Siedlungen), die jedoch zu großen Teilen während der Besatzung durch das [[NS-Staat|Deutsche Reich]] von [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD|SS-Einsatzgruppen]] ermordet wurden. Die Ukraine war eines der Hauptverbreitungsgebiete der [[Jiddische Sprache|jiddischen Sprache]]. Die Überlebenden wandern seitdem in die [[Vereinigte Staaten|USA]], nach [[Israel]] und zum kleinen Teil nach [[Deutschland]] aus. 2001 lebten noch rund 100.000 [[Juden in der Ukraine]]. Ihre Zahl nimmt wegen der Auswanderung und des allgemeinen Geburtenrückgangs weiterhin ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Chrystyna M. Nykorak |url=http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |titel=Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths |werk=Ukrainian American Archives & Museum of Detroit |datum=2011 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150122081457/http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |archiv-datum=2015-01-22 |abruf=2020 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>[http://www.belarusguide.com/culture1/visual_arts/Belarusian_rushnik.htm Virtueller Führer zu den belarussischen Rushnyk], belarusguide.com.</ref><br />
[[Datei:Ukrainian-wreath.jpg|mini|hochkant|Frau in Tracht, sie trägt das „[[Wyschywanka]]“, eine Bluse mit aufwendiger ukrainischer [[Kreuzstich]]-Stickerei, und den traditionellen [[Blumenkranz]], 1916.]]<br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine census 2001 Ukrainians.svg|mini|ohne|Anteil der ethnischen Ukrainer an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)<ref name="census2001">[http://2001.ukrcensus.gov.ua/results/general/nationality/ 2001.ukrcensus.gov.ua] Ergebnisse der Volkszählung von 2001 zur Ethnienverteilung (ukrainisch).</ref> ]]</div><br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine census 2001 Russian.svg|mini|ohne|Anteil der russischen Muttersprachler an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)]]</div><br />
<br />
[[Datei:Rushnyk Ukraine embroidered decorative towels.jpg|mini|hochkant|Ruschnyk – ein gewebtes Leinentuch mit ukrainischer Kreuzstich-Stickerei, ein Symbol der [[Gastfreundschaft]] und fester Bestand der [[Volkskunst]].<ref>{{Internetquelle |autor=Chrystyna M. Nykorak |url=http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |titel=Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths |werk=Ukrainian American Archives & Museum of Detroit |datum=2011 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150122081457/http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |archiv-datum=2015-01-22 |abruf=2020 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>[http://www.belarusguide.com/culture1/visual_arts/Belarusian_rushnik.htm Virtueller Führer zu den belarussischen Rushnyk], belarusguide.com.</ref> Jede Region hat eigene Motive, Besonderheiten der Komposition und der Farben, die von Generation zu Generation, von der Mutter zur Tochter tradiert werden. Rushnyk Museum in [[Perejaslaw]].]]<br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine ethnic 2001 by regions and rayons.PNG|mini|ohne|Mehrheitsethnien in den Rajonen der Ukraine (2001)]]</div><br />
[[Datei:Hopak at Rapid Trident 2014.jpg|mini|Ensemble für traditionelle ukrainische Tänze]]<br />
<br />
=== Ethnien ===<br />
Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die [[Russinen]] Transkarpatiens. Neben den zehn größten Ethnien gibt es noch kleinere Minderheiten mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter hauptsächlich [[Griechen]], [[Roma]], [[Aserbaidschaner]], [[Georgier]] und [[Deutsche]].<ref name="census2001" /> Die Ukrainer stellen in allen Regionen mit Ausnahme der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und der Stadt Sewastopol den größten Teil der Bevölkerung. In diesen beiden Regionen sind Russen die bei weitem überwiegende Volksgruppe, weitere Gebiete mit hohem russischen Bevölkerungsanteil von 39,0 bzw. 38,2 % (Volkszählung von 2001) sind die Oblaste Luhansk und Donezk im Südosten der Ukraine. Russen leben in der Ukraine vorwiegend in Städten. In ländlichen Regionen sind nur 6,9 % der Bevölkerung Russen, während Ukrainer dort einen Anteil von 87,0 % stellen.<ref>{{Webarchiv |url=http://2001.ukrcensus.gov.ua/rus/results/nationality_population/ |text=Национальный состав населения, гражданство. |webciteID=6GYqZgEfJ}}</ref><br />
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Ethnie<br />
! Anzahl im Jahr 2001<br />
! Anteil im Jahr 2001<br />
! Anteil im Jahr 1989<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ukrainer]]<br />
|style="text-align:right"| 37.541.700<br />
| 77,8 %<br />
| 72,7 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Russen]]<br />
|style="text-align:right"| 8.334.100<br />
| 17,3 %<br />
| 22,1 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänen]]/[[Moldauer]]<br />
|style="text-align:right"| 508.600<br />
| {{0}}0,8 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belarussen]]<br />
|style="text-align:right"| 275.800<br />
| {{0}}0,6 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Krimtataren]]<br />
|style="text-align:right"| 248.200<br />
| {{0}}0,5 %<br />
| {{0}}0,0 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgaren]]<br />
|style="text-align:right"| 204.600<br />
| {{0}}0,4 %<br />
| {{0}}0,5 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Magyaren]]<br />
|style="text-align:right"| 156.600<br />
| {{0}}0,3 %<br />
| {{0}}0,4 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen (Ethnie)|Polen]]<br />
|style="text-align:right"| 144.100<br />
| {{0}}0,3 %<br />
| {{0}}0,4 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Juden]]<br />
|style="text-align:right"| 103.600<br />
| {{0}}0,2 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Armenier]]<br />
|style="text-align:right"| 99.900<br />
| {{0}}0,2 %<br />
| {{0}}0,1 %<br />
|}<br />
<br />
=== Sprachen ===<br />
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung der Ukraine beherrscht sowohl die [[Ukrainische Sprache|ukrainische]] als auch die [[russische Sprache]]. Das Russische verlor nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 den Status einer Amtssprache. Beide Sprachen sind [[ostslawische Sprachen]]. Eine weit verbreitete mündliche Mischform von Ukrainisch und Russisch ist [[Surschyk]].<br />
<br />
Bei der Volkszählung von 2001 wurden die Bürger der Ukraine nach ihrer Muttersprache gefragt. 67,5 % gaben Ukrainisch, 29,6 % Russisch als Muttersprache an. Beide Werte entsprechen nicht dem Anteil der Ukrainer bzw. Russen an der Bevölkerung des Landes. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass 14,8 % der Ukrainischstämmigen Russisch und 3,9 % der Russischstämmigen Ukrainisch als ihre Muttersprache bezeichnen. (Ein prominentes Beispiel dafür, dass Nationalität und Zugehörigkeit zu einer Sprachgruppe nicht übereinstimmen müssen, ist die ukrainischstämmige Politikerin [[Julija Tymoschenko]], deren Muttersprache Russisch ist.)<ref>{{Literatur |Autor=Johannes Voswinkel |Titel=Ukraine: &nbsp;Die Ukraine braucht eine neue Generation Politiker |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Nummer=33 |Datum=2011 |Online=[https://www.zeit.de/2011/33/P-Timoschenko/seite-2 zeit.de]}}</ref> Die Angehörigen der kleineren Nationalitätengruppen erklärten überwiegend Russisch zu ihrer Muttersprache, lediglich bei den Polen dominierte das Ukrainische.<ref name="census2001" /><br />
<br />
Einen ukrainischen Muttersprachleranteil von mehr als 90 % ermittelte die Volkszählung in den meisten west- und zentralukrainischen Gebieten. In der [[Oblast Ternopil]] erreichte der Anteil ukrainischer Muttersprachler sogar 98,3 %, während in den meisten südukrainischen Oblasten etwa zwei Drittel der Bevölkerung Ukrainisch als Muttersprache angaben. Im Süden erreichte nur in der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und [[Sewastopol]] der ukrainische Muttersprachleranteil lediglich 10,1 bzw. 6,8 %. Im Osten der Ukraine bilden ukrainische Muttersprachler die Mehrheit der Bevölkerung in den Oblasten [[Oblast Charkiw|Charkiw]], [[Oblast Dnipropetrowsk|Dnipropetrowsk]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] (50,2 bis 67 %). Minoritär sind sie im Osten in den Oblasten [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] (24,1 bzw. 30 %).<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua">[http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/ 2001.ukrcensus.gov.ua]</ref><ref name="ukrcensus.gov.ua">[http://www.ukrcensus.gov.ua/eng/ ukrcensus.gov.ua]</ref><br />
<br />
Russische Muttersprachler bilden in der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und [[Sewastopol]] die Mehrheit (77,0 bzw. 90,6 %). Viele russische Muttersprachler auf der Krim sind ukrainischstämmig oder gehören anderen Minderheiten an. In der [[Oblast Donezk]] und der [[Oblast Luhansk]] beträgt der russische Muttersprachleranteil 74,9 bzw. 68,8 %. In der Südukraine (ohne die Halbinsel Krim) liegt der russische Muttersprachleranteil um 30 %. In der nördlichen und zentralen Ukraine liegt er zwischen 1,2 % ([[Oblast Ternopil]]) und 10,3 % ([[Oblast Tschernihiw]]). In der Stadt [[Kiew]] und der [[Oblast Sumy]] weichen die Werte ab; hier sind 25,4 bzw. 15,6 % russischsprachige Muttersprachler.<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua" /><ref name="ukrcensus.gov.ua" /><br />
<br />
Eine Statistik der [[Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine|Akademie der Wissenschaften der Ukraine]] von 2011 weist 42,8 % der gesamtukrainischen Bevölkerung als zu Hause Ukrainisch sprechend aus, während dort 38,7 % Russisch und 17,1 % beide Sprachen verwenden.<ref>Oleksandr Kramar auf UkrainianWeek.com, 14.&nbsp;April 2012: [http://ukrainianweek.com/Society/47497 Russification Via Bilingualism: Under the current circumstances in Ukraine, most bilingual people ultimately become Russian-speakers.]</ref> Eine Umfrage aus dem Jahr 1993 hatte ergeben, dass 53 % der Bevölkerung in Gesprächen bevorzugt Russisch sprach,<ref name="dijkink">Gertjan Dijkink: [http://books.google.com/books?id=3RRJr-5q1H0C&pg=PA359 ''The Territorial Factor: Political Geography in a Globalising World''.] Vossiuspers Amsterdam University Press, Amsterdam 2001, ISBN 90-5629-188-2, S.&nbsp;359.</ref> eine Zahl, die auch 2013 in einer Statistik auftauchte.<ref>focus.ua: [http://focus.ua/society/266738/ Среди жителей Украины русский язык более популярен, чем украинский, – опрос.]</ref> Mehrere Befragungen ergaben eine russischsprachige Mehrheit in Regionen, in denen laut offizieller Volkszählung das Ukrainische überwog, darunter etwa die Oblaste Charkiw und Odessa.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.analitik.org.ua/researches/archives/3dee44d0/41ecef0cad01e/ |text=Анализ результатов голосования на Президентских выборах 2004 года. |wayback=20150403101945}}</ref> Im Westen sprechen demnach 94,4 % Ukrainisch, 2,5 % Surschyk und 3,1 % Russisch, während z.&nbsp;B. im Süden, zu dem auch die Halbinsel Krim gehört, 82,3 % Russisch, 12,4 % Surschyk und 5,2 % Ukrainisch sprechen.<ref name="dijkink" /><br />
<br />
Seit der Unabhängigkeit haben sich die Sprachverhältnisse zugunsten des Ukrainischen verschoben. 1989 betrug laut offizieller Statistik der ukrainische Muttersprachleranteil 64,7 %; bis 2001 stieg er auf 67,5 %. Der Anteil russischer Muttersprachler betrug 1989 32,8 % an der Gesamtbevölkerung und sank bis 2001 auf 29,6 %.<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua" /> Seit 1991 ist das Ukrainische die einzige Amtssprache des Landes, obwohl große Teile der Bevölkerung fordern, Russisch wieder als zweite Amtssprache einzuführen.<ref>[https://web.archive.org/web/20120127042248/http://de.rian.ru/politics/20110907/260438755.html de.rian.ru]</ref> Seit 1991 ist Ukrainisch Pflichtfach in allen Schulen und zunehmend auch Unterrichtssprache. An vielen ukrainischen Hochschulen, insbesondere im technischen Bereich, findet der Unterricht mangels ukrainischer Fachliteratur überwiegend oder ausschließlich in russischer Sprache statt.<br />
<br />
Die Sprachenfrage ist in der ukrainischen Politik ein heikles Thema. Die nach Russland orientierte [[Partei der Regionen]] sowie die [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistische Partei]] treten für die völlige Gleichberechtigung des Russischen als zweiter Amtssprache ein. Die „orangen“, westlich orientierten Parteien rund um den ehemaligen Präsidenten [[Wiktor Juschtschenko|Juschtschenko]] und [[Julija Tymoschenko]] sowie nationalistische Parteien lehnten dies jedoch ab.<br />
<br />
Unter Wiktor Juschtschenko wurde eine aktive [[Ukrainisierung]]<nowiki />spolitik betrieben. So wurde das Russische in Schulen und im Alltag zurückgedrängt, und es wurden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache förderten. Der 2010 gewählte Präsident Janukowytsch hob jedoch viele dieser Maßnahmen wieder auf, wogegen die Opposition um Julija Tymoschenko vehement protestierte.<ref>[https://web.archive.org/web/20100923132445/http://en.rian.ru/exsoviet/20100920/160652599.html en.rian.ru]</ref> Janukowytsch trat zunächst auch gegen die Einführung des Russischen als zweite Staatssprache ein; hierfür wäre eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erforderlich gewesen, die nicht erreichbar schien. Auch fürchtete Janukowytsch Proteste aus dem nationalistischen Lager.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Ukraine-Russland-Viktor-Janukowitsch;art123,3059669 Ukrainisch für die Ukraine], [[Tagesspiegel]].</ref> Im Frühjahr 2012 griff seine [[Partei der Regionen]] die Sprachenfrage dennoch wieder auf. Trotz heftiger, zum Teil handgreiflicher Proteste der Opposition im Parlament wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach in einer Region, in der mindestens zehn Prozent der Bevölkerung eine andere als die ukrainische Sprache als Muttersprache haben, diese den Status einer regionalen offiziellen Sprache erhalten soll.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine344.html |text=''Mehrheit stimmt für Russisch als zweite Amtssprache.'' Tagesschau, 6.&nbsp;Juni 2012. |wayback=20120608034944}}</ref> Damit ist Russisch in 13 der 27 Regionen, darunter in der Hauptstadt Kiew, dem Ukrainischen gleichgestellt. Eine regionale Aufwertung erhielten zudem [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] (Transkarpatien), [[Rumänische Sprache|Rumänisch]] (Bukowina) und [[Krimtatarische Sprache|Krimtatarisch]] (Krim).<br />
<br />
Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen]]. Ein von der [[Werchowna Rada]] 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkannte folgende 18 Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: [[Russische Sprache|Russisch]], [[Belarussische Sprache|Belarussisch]], [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]], [[Armenische Sprache|Armenisch]], [[Gagausische Sprache|Gagausisch]], [[Jiddisch]], [[Krimtatarische Sprache|Krim-Tatarisch]], [[Moldauische Sprache|Moldauisch]] (Variante des Rumänischen), [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Neugriechische Sprache|Griechisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Romani]], [[Rumänische Sprache|Rumänisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]], [[Ungarische Sprache|Ungarisch]], [[Ruthenische Sprache|Ruthenisch]], [[Karaimische Sprache|Karäisch]], [[Krimtschakische Sprache|Krimtschakisch]].<ref>{{Internetquelle |url=http://zakon4.rada.gov.ua/laws/show/5029-17 |titel=Про засади державної мовної політики, Верховна Рада України; Закон від 03.07.2012 № 5029-VI |abruf=2014-05-03 |sprache=uk |kommentar=Gesetz der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik, veröffentlicht im Bulletin der Werchowna Rada ( BVR ) 2013, № 23, st.218}}</ref> Im Februar 2018 wurde dieses Gesetz allerdings vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig befunden und damit für nichtig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/v002p710-18#n55 |titel=Рішення Конституційного Суду України у справі за конституційним поданням 57 народних депутатів України щодо відповідності Конституції України (конституційності) Закону України „Про засади державної мовної політики“; Рішення від 28.02.2018 № 2-р/2018 |abruf=2019-11-20 |sprache=uk |kommentar=Entscheidung des Verfassungsgerichtes der Ukraine über die Konformität des Gesetzes der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik mit der Verfassung der Ukraine}}</ref><br />
<br />
Im September 2017 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz, das den Gebrauch von Minderheitensprachen als Unterrichtssprache in den Schulen einschränkt. Da Rumänen und Ungarn zu den größten ethnischen Minderheiten der Ukraine zählen, verurteilten [[Rumänien]] und [[Ungarn]] dieses Gesetz, und der rumänische Präsident, [[Klaus Johannis]], sagte aus Protest einen geplanten Besuch in Kiew ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Kritik-an-Ukraine-wegen-Minderheiten-Gesetz-article20047109.html |titel=Kritik an Ukraine wegen Minderheiten-Gesetz |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen |datum=2018-09-22 |abruf=2018-01-14}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Russische Sprache in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Religion ===<br />
{{Hauptartikel|Religionen in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Ukraine - vorherrschende Religion pro Oblast.svg|mini|links|Vorherrschende Religion in den Regionen (nach Anteil der registrierten religiösen Gemeinden){{Farblegende|#e40472|50–66 % katholisch (großenteils griechisch katholisch)}}<br />
{{Farblegende|#edb500|> 66 orthodox}}<br />
{{Farblegende|#fec613|50–66 % orthodox}}<br />
{{Farblegende|#ffd859|33–50 % orthodox (mehrheitlich)}}]]<br />
[[Datei:80-391-9007 Kyiv St.Michael's Golden-Domed Monastery RB 18 (cropped).jpg|mini|[[St. Michaelskloster (Kiew)|Klosterkirche St. Michael]], Kiew]]<br />
[[Datei:Київська велика хоральна синагога.jpg|mini|[[Podil-Synagoge|Rosenberg-Synagoge]], Kiew. Bereits im 10. Jahrhundert lebten [[Geschichte der Juden in Kiew|Juden in Kiew]].]]<br />
[[Datei:Eupatoria 04-14 img12 Juma Jami Mosque.jpg|mini|[[Dschuma-Dschami-Moschee (Jewpatorija)|Dschuma-Dschami-Moschee]], [[Jewpatorija]]]]<br />
<br />
Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören den [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]] an. Bis 2018 bestand eine Spaltung in eine als kanonisch anerkannte [[Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats]],<ref>[http://www.razumkov.org.ua/upload/prz_2011_Rlg_smll.pdf razumkov.org.ua] (PDF; 3,8&nbsp;MB)</ref> ein autonomer Teil der [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxen Kirche]] und eine nicht anerkannte, nach 1991 entstandene Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Zwischen den beiden Kirchen tobte ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. Die [[Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (1990–2018)|Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche]] galt als dritte östlich-orthodoxe Kirche des Landes. Auch ihre Legitimität war umstritten. Im Oktober 2018 erkannte der [[Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel|ökumenische Patriarch]] gegen den Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche die Kirchen als kanonisch an und unterstellte das Gebiet der Ukraine seiner direkten Zuständigkeit mit dem Ziel einer Vereinigung der drei Kirchen.<ref>{{Internetquelle |url=https://religion.orf.at/stories/2941202/ |titel=Ukrainisch-orthodoxe Kirche vor Unabhängigkeit |werk=religion.orf.at |datum=2018-10-12 |abruf=2018-11-11}}</ref> Am 15. Dezember 2018 fusionierte die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats mit der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche zur [[Orthodoxe Kirche der Ukraine|Orthodoxen Kirche der Ukraine]]. Die dem Moskauer Patriarchen unterstehende Kirche boykottierte die Synode, auf der die Fusion beschlossen wurde. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandene [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche]], die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören ca. 5,5&nbsp;Mio. Gläubige an, hauptsächlich im Westen des Landes.<br />
<br />
Daneben gibt es in der Ukraine ca. 2&nbsp;Mio. [[Muslim]]e (4 %, davon 1,7 % [[Tataren]]), 1,1&nbsp;Mio. [[Römisch-katholische Kirche in der Ukraine|römisch-katholische]] Christen (2,4 %, vor allem [[Polen]] und [[Deutsche]]) sowie 1,2&nbsp;Mio. [[Evangelische Kirche|evangelische]] Christen (2,7 %), darunter als größte protestantische Gruppe die [[Baptisten in der Ukraine|Baptisten]], und etwa 56.000 bis 140.000 Juden.<ref>[http://www.worldjewishcongress.org/en/about/communities/UA worldjewishcongress.org], abgerufen am 3. März 2022.</ref><br />
<br />
=== Gesundheit ===<br />
Die Lebenserwartung bei Männern liegt in der Ukraine bei 67,1 Jahren, Frauen werden durchschnittlich 76,9 Jahre alt.<ref name="CIA/2102">{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2102.html |titel=The World Factbook |hrsg=Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=2022-08-18 |abruf=2017-07-13}}</ref> In der Ukraine gibt es keine obligatorische oder staatliche Krankenversicherung, daher können sich viele keine kostspielige [[Operation (Medizin)|Operation]] leisten.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center"<br />
|+ Entwicklung der Lebenserwartung<ref name="esa.un.org">{{Internetquelle |url=https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery/ |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |abruf=2017-08-03}}</ref><br />
|-<br />
!Zeitraum<br />
!Lebenserwartung<br />
!Zeitraum<br />
!Lebenserwartung<br />
|-<br />
|1950–1955<br />
|61,8<br />
|1985–1990<br />
|70,6<br />
|-<br />
|1955–1960<br />
|67,1<br />
|1990–1995<br />
|68,7<br />
|-<br />
|1960–1965<br />
|69,7<br />
|1995–2000<br />
|67,4<br />
|-<br />
|1965–1970<br />
|70,7<br />
|2000–2005<br />
|67,5<br />
|-<br />
|1970–1975<br />
|70,7<br />
|2005–2010<br />
|67,9<br />
|-<br />
|1975–1980<br />
|69,7<br />
|2010–2015<br />
|71,1<br />
|-<br />
|1980–1985<br />
|69,2<br />
|<br />
|<br />
|}<br />
<br />
;Aids-Epidemie<br />
Ende 2006 waren nach Angaben der WHO 0,2 % der Gesamtbevölkerung mit dem [[Humanes Immundefizienz-Virus|HI-Virus]] infiziert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.euro.who.int/aids/ctryinfo/overview/20060118_48 |titel=HIV/AIDS country profiles: Ukraine |hrsg=World Health Organisation |datum=2008-06-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070814231559/http://www.euro.who.int/aids/ctryinfo/overview/20060118_48 |archiv-datum=2007-08-14 |abruf=2009-12-04 |sprache=en |offline=1}}</ref> Nach Schätzungen waren Anfang 2008 1,7 % der erwachsenen Bevölkerung (von 15 bis 49 Jahren) infiziert.<ref>[[HIV/AIDS in der Ukraine]].</ref> Ungeklärt ist, wieweit dies eine schon lange bestehende Krankheitshäufigkeit ist. Die Ukraine ist somit [[Aids in der Ukraine|das am stärksten betroffene Land in Europa]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.hiv.net/2010/buch/epidem2.htm |text=Epidemiologie 2008 |wayback=20080918112859}}</ref> Nach einer Schätzung von [[Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids|UN-AIDS]] lebten im Jahr 2016 etwa 240.000 Menschen in der Ukraine mit HIV, von denen jedoch, der [[Nichtregierungsorganisation|NGO]] ''Gesamtukrainisches Netzwerk von Menschen, die mit HIV/AIDS leben'' nach, nur etwa 139.000 offiziell registriert sind.<ref>[https://www.mdr.de/heute-im-osten/aids-ukraine-100.html ''HIV in der Ukraine: Die Seuche grassiert.''] In: [[mdr.de]], 3. Dezember 2017; abgerufen am 13. Oktober 2019</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine|Geschichte der Karpatenukraine}}<br />
<br />
=== Antike ===<br />
[[Datei:Фрагменты Пекторали.jpg|mini|Das [[Skythen|skythische]] goldene Pektorale aus dem Kurgan Towsta Mohyla, viertes Jahrhundert v. Chr.]]<br />
<br />
Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderem [[Kimmerier]], [[Skythen]] und [[Sarmaten]]) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v.&nbsp;Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v.&nbsp;Chr. das [[Bosporanisches Reich|Bosporanische Reich]] bildeten. Im dritten und vierten Jahrhundert ließen sich im Süden zwischen den Flüssen [[Dnestr]] und [[Dnepr]] und auf der [[Krim]] [[Goten]] nieder. 375 wurden sie von [[Hunnen]] unterworfen. Das [[Wildes Feld|Wilde Feld]], die ausgedehnten Steppengebiete im Süden des Landes, diente als Durchgangsgebiet für [[Bulgaren]], [[Awaren]], [[Magyaren]] und andere Völker.<br />
<br />
=== Mittelalter ===<br />
[[Datei:KiewerRus.jpg|mini|Die Ausdehnung der Kiewer Rus um 1000 n. Chr.]]<br />
[[Datei:73-250-0001 Khotyn Fortress RB 18.jpg|mini|[[Festung Chotyn]] am [[Dnister]]]]<br />
[[Datei:Rzeczpospolita2nar.png|mini|Heutiges ukrainisches Territorium in den Grenzen [[Polen-Litauen]]s als Teil der [[Verwaltungsgliederung Polen-Litauens|Polnischen Krone]]]]<br />
<br />
Die Region [[Polesien]] im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat der [[Slawen]]. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Belarus, im ersten [[Ostslawen|ostslawischen]] Staat, der [[Kiewer Rus]]. Ab dem 8.&nbsp;Jahrhundert befuhren [[Wikinger]] die osteuropäischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auch [[Waräger]] oder [[Rus]] genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren in [[Kiew]] und [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]] beteiligt.<br />
<br />
Die Kiewer Rus erreichte ihre Blütezeit im 10. und 11. Jahrhundert, nachdem sie durch militärische Feldzüge Handelsprivilegien in [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] durchgesetzt und das [[Chasaren]]reich zerstört hatte. Mit der 988 erfolgten griechisch-orthodoxen [[Christianisierung der Rus]] begann ein bemerkenswerter kultureller Aufschwung. Allerdings setzten im 12. Jahrhundert feudale Spaltungsprozesse ein. Aufgrund der politischen Zersplitterung erlag das altrussische Reich in den Jahren 1237 bis 1240 der [[Mongolische Invasion der Rus|Invasion der Mongolen]], die die Rus ihrem Reich der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] tributpflichtig machten. Der nordöstliche Teil der Rus ([[Fürstentum Wladimir-Susdal]], [[Fürstentum Rjasan|Rjasan]], [[Großfürstentum Twer|Twer]]) blieb bis 1480 unter ihrer Herrschaft, während südwestliche Gebiete und [[Fürstentum Halytsch-Wolhynien|Galizien-Wolhynien]] in Folge der [[Schlacht am Irpen]] (1321) und der [[Schlacht am Blauen Wasser]] (1362) unter die Herrschaft des [[Großfürstentum Litauen|Großfürstentums Litauen]] kamen, das später mit Polen eine gemeinsame Republik [[Polen-Litauen]] bildete. Gebiete der heutigen Ukraine gelangten hierbei ab dem 16.&nbsp;Jahrhundert in den polnischen Herrschaftsbereich. Im Osten wurde aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal das [[Großfürstentum Moskau]], das nach und nach alle russischen Nachbarfürstentümer um sich konsolidierte und schließlich das [[Tataren|tatarische]] [[Khanat Kasan]] unterwarf. Die Ukraine wurde durch dessen Ausdehnung zum russisch-polnischen Rivalitätsgebiet und Grenzland. In dieser Epoche bekam der [[Dnepr-Ukraine|Landstrich am mittleren Dnepr]] den festen inoffiziellen Eigennamen ''Ukraina'' (Grenzland), der zuvor sowohl in der altrussischen, als auch in der altpolnischen Sprache unterschiedlichste Grenzgebiete bezeichnete. Im Schwarzmeergebiet hielt noch lange die Herrschaft des [[Khanat der Krim|Krimkhanats]] unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Oberhoheit an, bis die Krim im 18.&nbsp;Jahrhundert vom [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreich]] annektiert wurde. In den Grenzregionen zwischen der bewaldeten sesshaften Welt und den nomadisch geprägten Steppenlandschaften (historisch Wildes Feld genannt) lebten die slawischen [[Kosaken]], die sich der Lebensweise als Steppenreiter angepasst hatten, in ständigem [[Guerilla|Kleinkrieg]] mit den einfallenden Krimtataren. In Russland waren das die [[Donkosaken]] und in der Ukraine die [[Saporoger Kosaken|Saporoger]] oder Dneprkosaken.<br />
<br />
=== Neuzeit ===<br />
[[Datei:Ilja Jefimowitsch Repin - Reply of the Zaporozhian Cossacks - Yorck.jpg|mini|''[[Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief]]'' ([[Ilja Jefimowitsch Repin]], 1880)]]<br />
<br />
Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone und der polnischen Magnaten führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyierten [[Kirchenunion von Brest]] 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des Kosakenhetmans [[Bohdan Chmelnyzkyj]] von der Herrschaft Polens und die [[Saporoger Kosaken]] begründeten einen unabhängigen Staat, das [[Hetmanat]]. 1654 unterstellten sich die Kosaken im [[Vertrag von Perejaslaw]] der Oberherrschaft des Moskauer Zaren, und in der Folge kam die [[Linksufrige Ukraine]] (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand als autonomer Teil des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreiches]] bis in die Regierungszeit [[Katharina II.|Katharinas der Großen]].<br />
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Die [[Rechtsufrige Ukraine]], darunter [[Wolhynien]] und [[Podolien]], verblieb zunächst bei Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Polen aufgelöst. Bei den [[Teilungen Polens]] am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen Gebiete [[Galizien]] und die [[Bukowina]] an das [[Donaumonarchie|Habsburgerreich]]. Als Resultat mehrerer [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischer Kriege]] wurden im 18.&nbsp;Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischer [[Vasallität]] stehenden [[Krimtataren]] abgerungen. Diese Gebiete wurden als [[Neurussland]] unter der Leitung von [[Grigori Potjomkin]] erschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt. Die Ukrainer wurden im Russischen Reich als Kleinrussen bezeichnet, in Anlehnung an eine alte Einteilung der orthodoxen Kirchenprovinzen in [[Kleinrussland|Klein-Russland]] (historisches Kernland um Kiew) und Groß-Russland (die Gebiete im Norden). Zwischen den Teilungen Polens und der russischen Revolution war die Ukraine zudem Teil des jüdischen [[Ansiedlungsrayon]]s.<br />
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Im 19. Jahrhundert begann sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine eine Nationalbewegung zu entfalten. Sie lehnte die von der zaristischen Regierung präferierte Vorstellung vom [[Dreieiniges russisches Volk|dreieinigen russischen Volk]] aus Großrussen, Kleinrussen und Belarussen ab und strebte die Formierung einer „ukrainischen“ Nation und als Endziel einen Nationalstaat an. Wichtige nationale Vordenker waren der Nationaldichter [[Taras Schewtschenko]] und die Historiker [[Mykola Kostomarow|Mykola (Nikolaj) Kostomarow]] und [[Mychajlo Hruschewskyj]]. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die ukrainische Nationalbewegung von den Behörden unterdrückt, indem Schulen und bestimmte politische Druckwerke in ukrainischer Sprache (damals bekannt als kleinrussischer Dialekt) verboten wurden. Deshalb verschob sich der Schwerpunkt der Nationalbewegung auf das österreichische Galizien, wo die Ukrainer (unter dem Überbegriff „[[Ruthenen (Habsburgermonarchie)|Ruthenen]]“) im Unterschied zu Russland als Nationalität anerkannt wurden. Auch wenn in Galizien deutlich mehr Freiheiten der kulturellen und politischen Entfaltung als in Russland bestanden, war die Situation der Ukrainer auch in Galizien nicht unproblematisch, da die Bevölkerungsmehrheit aus ethnischen Polen bestand und die politische Macht vollständig in den Händen polnischer Politiker lag, die eine konsequente Politik der Polonisierung betrieben. Die polnische Sprache wurde zur alleinigen Amtssprache erhoben. Auch in Reaktion darauf formierte sich eine [[russophile Bewegung in Galizien]], die die kulturellen Verbindungen mit Russland betonte und die von den österreichischen und polnisch-galizischen Autoritäten mit Misstrauen beobachtet wurde.<br />
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In Konkurrenz zur „ukrainischen“ Identität stand eine [[Kleinrussische Identität|„kleinrussische“ Identität]], die stärker auf Russland hin orientiert war.<br />
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=== Erster Weltkrieg, Bürgerkrieg und frühe Sowjetherrschaft ===<br />
[[Datei:LübA - Sonderdepesche.jpg|mini|Sonderdepesche vom 9.&nbsp;Februar 1918]]<br />
[[Datei:West-Ukraine 1918.jpg|mini|West-Ukrainische Volksrepublik (1918)]]<br />
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Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 im Rahmen der [[Schlacht in Galizien]] den Osten [[Galizien]]s einschließlich der Hauptstadt [[Lwiw|Lemberg]] (heute Lwiw), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. Im Rahmen der [[Bug-Offensive]] kam es bis September 1915 zum [[Großer Rückzug der russischen Armee 1915|„Großen Rückzug“ der russischen Armee]] auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. Die [[Mittelmächte]] konnten bis unmittelbar westlich von [[Ternopil|Tarnopol]] und [[Dubno]] vordringen sowie [[Kolomyja]] und [[Czernowitz]] erobern; Czernowitz mussten sie jedoch während der [[Brussilow-Offensive]] im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer westlich vorstoßen konnte und u.&nbsp;a. [[Iwano-Frankiwsk]] eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischen [[Kerenski-Offensive]] in der ersten Julihälfte 1917 (u.&nbsp;a. Einnahme von [[Kalusch]]) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen der [[Tarnopol-Offensive]] zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden Flusses [[Sbrutsch]] (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge Lenins [[Dekret über den Frieden]] kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand. Schon zuvor, nach der [[Februarrevolution 1917]], hatte sich in Kiew die [[Zentralna Rada]] gebildet, die am 25. Januar 1918 die Unabhängigkeit und Souveränität der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] verkündete und damit den ersten ukrainischen [[Nationalstaat]] begründete. Am 8. Februar 1918 eroberten die [[Bolschewiki]] Kiew. Im Verlauf der [[Operation Faustschlag]] im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „[[Brotfrieden]]“ einen Separatfrieden mit den Mittelmächten. In Berlin setzte man zunächst auf die Förderung der nationalen Bestrebungen als Kampfmittel gegen Russland. Emigrantenorganisationen wie der „Bund zur Befreiung der Ukraine“ fanden Unterstützung im Deutschen Reich, das auch Werbung unter den Kriegsgefangenen betrieb. Vorsichtiger blieb Österreich-Ungarn wegen den damals in Galizien konkurrierenden Nationalbestrebungen der Polen; die Unterstützung seitens der polnischen Eliten erschien Wien wichtiger. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dass [[Sowjetrussland]] im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] die Ukraine anerkannte. Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten, setzten sie am 29. April 1918 die Regierung ab und verhalfen am 29. April 1918 in einem Umsturz dem früheren zaristischen General [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] an die Macht. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „[[Ukrainischer Staat]]“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel Oberbefehlshaber [[Hermann von Eichhorn (Generalfeldmarschall)|Hermann von Eichhorn]] zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]], am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
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Am 22. Januar 1919 wurde die Vereinigung der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] und der [[Westukrainische Volksrepublik|Westukrainischen Volksrepublik]] beschlossen. Das Gebiet der Westukrainischen Volksrepublik wurde jedoch auch von [[Zweite Polnische Republik|Polen]] beansprucht und im Rahmen des [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieges]] bis Juli 1919 vollständig besetzt; jedoch wurden im [[Polnisch-Sowjetischer Krieg|Polnisch-Sowjetischen Krieg]] die polnischen Truppen kurz darauf zurückgedrängt. In der Folge fielen die westukrainischen Gebiete an [[Polen]], [[Rumänien]] und die [[Tschechoslowakei]], die Zentral-, Ost- und Südukraine an die [[Sowjetunion#Geschichte|Russische Sowjetrepublik]]. Parallel dazu gelang es der überwiegend bäuerlichen [[Machnowschtschina|Machno-Bewegung]] im Südosten des Landes, eine anarchistische Revolution durchzuführen. Zunächst halfen die Anarchisten den sowjetischen [[Bolschewiki|Bolschewiken]] gegen die konservativ-monarchistischen „[[Weiße Armee|Weißen]]“ von [[Anton Denikin]], dann wurden sie jedoch selbst von den Bolschewiken vernichtet. Im Verlauf des sehr wechselvollen und blutigen [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkriegs]] wurden die meisten Gebiete der Ukraine von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert und unter [[Leo Trotzki]] Sowjetrussland angeschlossen. Mit der Gründung der [[Sowjetunion]] im Dezember 1922 wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] (USSR) gegründet. Die frühe bolschewistische Nationalitätenpolitik der [[Korenisazija]] zielte darauf ab, die Minderheiten für die sozialistische Idee zu gewinnen und gleichzeitig die reaktionären einheitsrussischen Kräfte zu schwächen. Es begann eine bis 1931 anhaltende<ref>Wasyl Iwanyschyn, Jaroslaw Radewytsch-Wynnyzyj, Mowa i Naziya, Drohobytsch, Vidrodzhennya, 1994, ISBN 5-7707-5898-8.</ref> staatliche Politik der [[Ukrainisierung]], die die ukrainische Sprache förderte und den Anteil von Ukrainern in der Kommunistischen Partei und den Behörden vergrößerte.<br />
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Das allgemeine [[Frauenwahlrecht in Osteuropa|Frauenwahlrecht]] bestand seit dem 10. März 1919.<ref name="Martin393">Mart Martin: ''The Almanac of Women and Minorities in World Politics.'' Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 393.</ref><br />
<br />
Für die junge Sowjetunion war die Ukraine die „Kornkammer“. Als unter [[Josef Stalin]] seit 1929 die Landwirtschaft [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion|zwangsweise kollektiviert]] wurde, kam es in der Ukraine zu einer unter dem Namen [[Holodomor]] bekannten Hungersnot, die in der Ukraine nach neuesten Schätzungen ca. 3,5 Millionen Menschenleben forderte, mehr als in den anderen Gebieten der Sowjetunion zusammen (andere Schätzungen liegen zwischen 2,4 Millionen und bis zu 14,5 Millionen Opfern).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-02/stalin-enteignung-holodomor/seite-2 |titel=Enteignung von Bauern: Die Regierung der Ukraine will, dass der Holodomor als Genozid anerkannt wird |werk=Zeit Online |datum=2010-02-01 |abruf=2015-05-21}}</ref> Ukrainische Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass sie absichtlich herbeigeführt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Zank |Titel=Stalinismus: Stille Vernichtung |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Nummer=48 |Datum=2008-11-20 |Online=[https://www.zeit.de/2008/48/A-Holodomor online]}}</ref> [[Lasar Kaganowitsch]] gilt als Hauptverantwortlicher für den Terror im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung. Die Bewertung der historischen Ereignisse ist jedoch umstritten.<br />
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=== Zweiter Weltkrieg ===<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs}}<br />
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Infolge des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]] wurden nach dem deutschen [[Überfall auf Polen]] und der [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|sowjetischen Invasion Ostpolens]] im Sommer 1939 zunächst, wie im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] verabredet, die [[Friedensvertrag von Riga (1921)|seit 1921]] zu Polen gehörenden westukrainischen Gebiete von der Sowjetunion annektiert. Nach Beginn des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Deutsch-Sowjetischen Krieges]] wurden jene im August 1941 Teil des deutschen [[Generalgouvernement]]s. Der größere Teil des Territoriums der Ukraine unterstand nach seiner Besetzung durch die deutsche Wehrmacht von 1941 bis 1943/44 als [[Reichskommissariat Ukraine]] einer Zivilverwaltung durch das [[Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete]].<br />
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Teile der ukrainischen Bevölkerung führten einen [[Partisan]]enkrieg gegen die deutschen Besatzer, andere, vor allem in Galizien, arbeiteten mit den Deutschen zusammen. Im Westen des Landes kämpfte die [[Ukrainische Aufständische Armee]] gegen die vorrückenden Sowjets und die polnische Bevölkerung. Da die Angehörigen dieser Untergrundarmee wussten, dass sie in der Hand sowjetischer Behörden dem Tod geweiht waren, dauerte ihre Niederschlagung durch Einheiten des [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] weit über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus.<br />
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{{Siehe auch|Polnisch-Ukrainischer Konflikt in Wolhynien und Ostgalizien}}<br />
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Die Ukraine war Schauplatz zahlreicher Massenmorde an Juden, Polen, [[Roma]] und sowjetischen Kriegsgefangenen (u.&nbsp;a. Massaker von [[Babyn Jar]]). Über zwei Millionen Ukrainer wurden als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt. Der Zweite Weltkrieg forderte in der Ukraine etwa vier Millionen zivile Todesopfer, davon etwa eineinhalb Millionen jüdische Ukrainer. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung, sofern nicht geflohen, wurde ausgelöscht. Dörfer und Städte wurden mit der Taktik der [[Verbrannte Erde|verbrannten Erde]] erst von der Roten Armee, dann von den deutschen Besatzern auf ihren jeweiligen Rückzügen zerstört. Es gab 1945 in der Ukraine etwa zehn Millionen Obdachlose.<br />
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An einige Opfer erinnern die [[Liste der Stolpersteine in der Ukraine|Stolpersteine in der Ukraine]].<br />
<br />
=== Nachkriegszeit ===<br />
Im Zuge der [[Westverschiebung Polens]] wurde nahezu die gesamte polnische Bevölkerung aus den ehemals polnischen Gebieten der heutigen [[Westukraine]] ausgesiedelt, teilweise auch gewaltsam vertrieben. Im Gegenzug wurde die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine, zum Teil auch in den Westen Polens zwangsumgesiedelt.<br />
<br />
Nach dem Krieg war erstmals die gesamte Ukraine in einem Staat, der [[Sowjetunion]], vereint. Am 24.&nbsp;Oktober 1945 trat die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] als Gründungsmitglied den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. Im Jahr 1954 wurde anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der [[Vertrag von Perejaslaw|Vereinbarung von Perejaslaw]] der Oblast [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim|Krim]] aus der [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen]] (RSFSR) in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) überführt. Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung sowie von einem raschen Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl der Ukrainischen SSR stieg von rund 36,5 Millionen im Jahr 1950 auf 51,7 Millionen im Jahr 1989.<ref name="demoscope">[http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_pop.php Einwohnerzahlen auf Demoscope Weekly.]</ref><br />
<br />
=== Unabhängigkeit ===<br />
[[Datei:Києво-Печерська лавра, вид з мосту Патона.jpg|mini|Das [[Kiewer Höhlenkloster]] gehört zu den nationalen Heiligtümern der drei [[Ostslawen|ostslawischen]] Nationen.]]<br />
<br />
Mit dem [[Zerfall der Sowjetunion]] erlangte die Ukraine im Dezember 1991 nach einem [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine|Referendum]] mit 90,3 % Zustimmung ihre [[staatliche Unabhängigkeit]].<ref name="lpb-bw_Ukr_ges">{{Internetquelle |autor=Andreas Schulz |url=https://www.lpb-bw.de/ukraine-geschichte#c82506 |titel=Geschichte der Ukraine |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung BW |datum=2022-03-01 |abruf=2022-03-21}}</ref> Eine Alternative zur Unabhängigkeit der Ukraine war faktisch nicht vorhanden, was massiv zu dem eindeutigen Wahlergebnis beitrug.<ref name="books-F_QMCypjpXwC-128">Andrew Wilson: ''Ukrainian Nationalism in the 1990s.'' Cambridge University Press, 1997, ISBN 978-0-521-57457-0, S.&nbsp;128 ({{Google Buch |BuchID=F_QMCypjpXwC |Seite=128}}).</ref> Das bereits im Jahr 1919 eingeführte [[Frauenwahlrecht]] wurde in dem Referendum bestätigt. Seit der Unabhängigkeit sucht die Ukraine ihre nationale Identität und ihre internationale Rolle zwischen einer westlichen Orientierung, beispielsweise einer Ukraine und die [[Europäische Union#Beitrittskandidaten|Integration in die Europäische Union]], und einer östlichen Orientierung, d.&nbsp;h. einer politischen Orientierung zu Russland hin.<ref>{{Internetquelle |autor=André Härtel |url=https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=cff6fa5b-a26c-e6a0-1cc2-23ec9dc9ed9f&groupId=252038 |titel=Wo Putins Russland endet |titelerg=„Novorossija“ und die Entwicklung des Nationsverständnisses in der Ukraine |werk=kas.de |datum=2016 |abruf=2022-03-21}}</ref> Die Ukraine leidet seit ihrer Unabhängigkeit unter schweren wirtschaftlichen und demografischen Problemen. Seit ihrer Unabhängigkeit sank die Einwohnerzahl um mehr als 6,25 Millionen Menschen.<ref name="demoscope" /> Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine erreichte im Jahr 2012 nur noch 69,3 % des Wertes von 1990.<ref>[http://economics.lb.ua/state/2013/01/31/187610_vvp_ukraini_dostig_lish_69_urovnya.html ВВП Украины достиг лишь 69 % от уровня 1990 года], lb.ua.</ref><br />
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Über [[Kernwaffe|Atomwaffen]] verfügten nach dem Zerfall der Sowjetunion neben Russland auch drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR: die Ukraine, [[Belarus]] und [[Kasachstan]]. In der Ukraine befand sich mit insgesamt 1832 Nuklearsprengköpfen das zu diesem Zeitpunkt weltweit drittgrößte Kernwaffenarsenal. Zudem wurde das Potential von Nuklearwissenschaftlern in der Ukraine von russischer Seite auf etwa 1000 Personen eingeschätzt. Die Ukraine lieferte 1991 die meisten taktischen Atomwaffen an Russland ab, behielt jedoch die strategischen Atomwaffen und forderte für ihre Auslieferung vom Westen Geld und Sicherheitsgarantien.<ref>{{Internetquelle |autor=Lars C. Colschen |url=https://wissenschaft-und-frieden.de/artikel/die-kernwaffen-in-der-ukraine/ |titel=Die Kernwaffen in der Ukraine |werk=Wissenschaft & Frieden |datum=1994 |abruf=2022-03-21}}</ref> Sie erhielt US-Finanzhilfe und Sicherheitsgarantien auf der Basis eines trilateralen Abkommens mit [[Russland]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] im Januar 1994 ([[Budapester Memorandum]]), trat Ende 1994 dem [[Atomwaffensperrvertrag]] und dem [[Strategic Arms Reduction Treaty|Start-I]]-Vertrag bei und erklärte sich 1996 für atomwaffenfrei.<ref>Andreas Kappeler, Kleine Geschichte der Ukraine, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 179.</ref><br />
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Bei der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2004|Präsidentschaftswahl 2004]] und der anschließenden Protesten, der sogenannten [[Orange Revolution|orangen Revolution]], setzte sich der westlich orientierte Präsidentschaftskandidat, [[Wiktor Juschtschenko]], gegen den von Russland unterstützten [[Wiktor Janukowytsch]] durch. Das galt vielen politischen Beobachtern als richtungsweisend für die künftige Orientierung der Ukraine. Die wichtigsten Protagonisten des orangen Lagers, Juschtschenko und [[Julija Tymoschenko]], konnten sich aber in den folgenden Jahren nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, und viele Hoffnungen der Bevölkerung blieben unerfüllt. Die Unzufriedenheit aufgrund der politischen Stagnation mündete in der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2010|Präsidentschaftswahl 2010]], bei denen der russlandfreundliche Janukowytsch ins Präsidentenamt gewählt wurde.<ref name="gerhard-simon-44936528">[[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]]: [https://www.jstor.org/stable/44936528 ''Vom Bürgerprotest für Europa zur Revolution''], Osteuropa, Vol. 64, No. 1, Im Namen des Volkes: Revolution und Reaktion, (JANUAR 2014), pp. 25-41</ref><br />
<br />
Es folgten mehrere Schritte zur Konsolidierung eines [[Autoritarismus]], welche allenfalls auf sporadischen Widerstand trafen. Die Opposition war durch die vorangegangenen Wahlen weitgehend gelähmt und die Zivilgesellschaft zu fragmentiert. Insbesondere das Verfassungsgericht wurde zum Befehlsempfänger der Präsidialadministration und verwarf die Verfassungsänderung von 2004 und deren Beschneidungen der Kompetenzen des Präsidenten. Für eine Preisreduktion von 100 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas erhielt Russland ein neues Abkommen für die Schwarzmeerflotte bis ins Jahr 2042.<ref name="gerhard-simon-44936528" /><br />
<br />
Für die [[Parlamentswahl in der Ukraine 2012|Parlamentswahlen 2012]] schränkte das Regime die Möglichkeiten der Opposition ein, Stimmenkauf und Manipulation bei der Auszählung ließen die Menschen desillusioniert zurück. Vor dem Hintergrund der vermeintlich gesicherten autoritären Präsidialherrschaft war die folgende Protestbewegung um so unerwarteter.<ref name="gerhard-simon-44936528" /><br />
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{{Siehe auch|Geschichte der Ukraine (seit 1991)|Ukraine und die Europäische Union|Strafverfahren gegen Anhänger von Julija Tymoschenko}}<br />
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=== Jüngste Vergangenheit ===<br />
Im November 2013 begannen die [[Euromaidan]] genannten Proteste, als die Unterzeichnung einer [[Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine|EU-Assoziierung]] der Ukraine unter dem Druck Russlands ausgesetzt wurde.<ref>{{Der Spiegel |ID=123879294 |Titel=Kalt, skrupellos – erfolgreich?: Mit Macht und Erpressung hat Präsident Putin die Ukraine in den Moskauer Einflussbereich zurückgeholt. Nicht sein einziger politischer Erfolg in diesem Jahr. Was treibt den Mann im Kreml? |Jahr=2013 |Nr=51 |Seiten=}}</ref> Die Proteste richteten sich auch gegen die verbreitete Korruption.<ref>Steffen Dobbert: ''Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine''. Hrsg. von Zeit Online. epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4 ([http://www.epubli.de/shop/buch/Euromaidan-ZEIT-ONLINE-Steffen-Dobbert-9783844286014/35377 E-Book]).</ref> Im Februar 2014 wurde eine Einigung erzielt, die die Rückkehr zur bis September 2010 gültigen Verfassung vorsah und die faktische Absetzung Wiktor Janukowytschs beinhaltete; dieser tauchte unter und flüchtete nach Russland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt |titel=Chronologie des Ukraine-Konflikts |werk=lpb-bw.de |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg |abruf=2022-03-03}}</ref> Die rechtliche Bewertung der Absetzung und Flucht Janukowytschs, den ein Kiewer Gericht 2019 des Hochverrats schuldig sprach, ist [[Wiktor Janukowytsch#Staats- und völkerrechtliche Aspekte der Absetzung|umstritten]].<ref>{{Internetquelle |autor=Markian Ostaptschuk |url=https://www.dw.com/de/ukraine-13-jahre-haft-f%C3%BCr-janukowitsch/a-47218784 |titel=Ukraine: 13 Jahre Haft für Janukowitsch |werk=DW.COM |datum=2019-01-24 |abruf=2022-03-03}}</ref><br />
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Am 27. Februar 2014 wurde eine [[Kabinett Jazenjuk I|Übergangsregierung]] unter [[Arsenij Jazenjuk]] gebildet. Im weiteren Verlauf annektierte Russland noch im selben Jahr völkerrechtswidrig die [[Annexion der Krim 2014|Krim]], und es kam zu [[sezessionistisch]]en Bewegungen im Osten der Ukraine, die in einem bewaffneten Konflikt eskalierten, der seither andauert. Am 15.&nbsp;Februar 2015 wurde ein [[Minsk II]] genanntes Abkommen geschlossen, das auf eine Befriedung des Konflikts in der östlichen Ukraine abzielt.<br />
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In den beiden folgenden Jahren musste die Ukraine laut dem polnischen Wirtschaftswissenschaftler [[Leszek Balcerowicz]] Schocks aus dem Erbe des vormaligen Präsidenten sowie der russischen militärischen und ökonomischen Aggression (durch ein Embargo) verkraften. Die ausstehenden Reformen sollten Privatisierungen umfassen, da der Staat noch viele defizitäre Unternehmen besitze, aus denen Geld abgezweigt würde.<ref>[http://www.nzz.ch/wirtschaft/polens-reformarchitekt-balcerowicz-unser-plan-ist-kiews-letzte-chance-fuer-reformen-ld.122778 «Unser Plan ist Kiews letzte Chance für Reformen»], NZZ, 19. Oktober 2016</ref><br />
Im Frühjahr 2017 sollte nach einem Urteilsspruch des Stockholmer Schiedsgerichts die latente Drohung einer Milliardenklage seitens [[Gazprom]] entfallen, die ein Relikt des seit 2009 schwelenden [[Russisch-ukrainischer Gasstreit|russisch-ukrainischen Gasstreits]] war.<ref>[https://www.nzz.ch/wirtschaft/schiedsspruch-aus-stockholm-die-ukraine-obsiegt-im-gasstreit-gegen-russland-ld.1298670 Die Ukraine obsiegt im Gasstreit gegen Russland], NZZ, 31. Mai 2017</ref><br />
<br />
Am 26. November 2018 verhängte das ukrainische Parlament einen auf 30 Tage befristeten [[Ausnahmezustand]].<ref>[https://web.de/magazine/politik/poroschenko-ukraine-kriegsrecht-russland-schuetzen-33436722 Poroschenko will Ukraine mit Kriegsrecht gegen Russland schützen] web.de Aktualisiert am 26. November 2018, 22:34 Uhr<br />[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-parlament-erlaubt-petro-poroschenko-nur-kriegsrecht-light-a-1240738.html Krise in der Ukraine: Kriegsrecht light] Spiegel online 27. November 2018 21:09 Uhr</ref> Es reagierte damit auf die massiven Übergriffe der russischen [[Küstenwache]] auf ukrainische Schiffe sowie die Gefahr einer großflächigen Invasion durch die [[Russland|Russische Föderation]]<ref>[https://www.president.gov.ua/documents/3902018-25574 Dekret des Präsidenten der Ukraine Nr. 390/2018] vom 26. November 2018-, abgerufen am 28. November 2018 (ukrainisch)</ref> aufgrund massiver russischer Truppenkonzentrationen entlang der [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|ukrainischen Grenze]].<ref>{{Webarchiv |url=https://www.tagesschau.de/ausland/kertsch-ukraine-russland-109.html |text=Krim-Konflikt – Poroschenko warnt vor Krieg |wayback=20181127223753}}, ''tagesschau.de'', 27. November 2018; abgerufen am 27. November 2018</ref> Die Gefahr einer russischen Invasion bestand erneut seit Frühjahr 2021 aufgrund von Truppenkonzentrationen entlang der ukrainischen Grenze.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-truppen-ukraine-101.html Was Moskaus Truppenaufmarsch bezweckt], ''tagesschau.de'', 2. Dezember 2021; abgerufen am 2. Dezember 2021</ref> Wladimir Putin unterzeichnete am 21. Februar 2022 ein Dekret zur Anerkennung der Unabhängigkeit der besetzten ukrainischen Gebiete.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/putin-ordnet-entsendung-von-truppen-in-den-osten-der-ukraine-an |titel=Russland-Ukraine-Konflikt: Putin entsendet Truppen in die Ostukraine |werk=[[Die Zeit]] |datum=2022-02-21 |abruf=2022-02-21}}</ref> Nicht einmal diese Anerkennung habe die vom Westen immer wieder mit Erstaunen konstatierte Gelassenheit der Ukrainer stören können, so der ukrainische Intellektuelle [[Jurij Andruchowytsch]], jedoch die „wahnsinnige“ Rede Wladimir Putins danach. Andruchowytsch stellte darin [[Neusprech|Orwell'sche Elemente]] fest; Putin nenne Krieg Frieden, Attacke nenne er Verteidigung und seine Ideologie stamme aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. Putin, der nur geopolitisch denke, habe jeglichen Kontakt zur Realität verloren und interessiere sich weder für die realen Probleme Russlands noch für die reale Ukraine.<ref>[https://www.srf.ch/audio/tagesgespraech/juri-andruchowytsch-die-ukraine-wird-ihre-freiheit-verteidigen?id=12148767 Juri Andruchowytsch: «Die Ukraine wird ihre Freiheit verteidigen»], SRF Tagesgespräch, 23. Februar 2022</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine unter Verletzung des Gewaltverbotes der UN-Charta<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Gesellschaft für Internationales Recht |url=https://dgfir.de/ |titel=Erklärung zum russischen Angriff auf die Ukraine |werk=dgfir.de |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-25}} vgl. a. [https://verfassungsblog.de/erklarung-zum-russischen-angriff-auf-die-ukraine-statement-on-the-russian-attack-on-ukraine/ Verfassungsblog vom 24. Februar 2022]</ref> von mehreren Seiten an, sowohl aus Russland als auch von der annektierten Halbinsel Krim und aus dem Nachbarstaat Belarus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/russische-angriffe-auf-alle-landesteile-100.html |titel=Krieg in der Ukraine |titelerg=Russische Angriffe auf alle Landesteile |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref> Bilder zeigen heftige Explosionen in mehreren ukrainischen Städten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/russland-putin-offensive-konflikt-ukraine-100.html |titel=Viele Städte unter Beschuss – Krieg in der Ukraine: Der aktuelle Stand |werk=[[ZDF]] |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref><br />
Schwere Bombenangriffe und Beschuss auf ukrainische Städte treffen auch die Zivilbevölkerung, vor allem in den Städten Kiew, Charkiw, Schytomyr und Mariupol.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/schwere-bombenangriffe-auf-zivilbev%C3%B6lkerung/av-60975969 |titel=Schwere Bombenangriffe auf Zivilbevölkerung |werk=DW.COM |datum=2022-03-01 |abruf=2022-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.shz.de/deutschland-welt/ukraine-konflikt/bomben-auf-charkiw-kiew-schytomyr-die-ereignisse-der-nacht-id35665067.html?nojs=true |titel=Ukraine-Krieg Tag 7: Bomben auf Charkiw, Kiew, Schytomyr: Die Ereignisse der Nacht – |werk=shz.de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/heftiger-beschuss-auf-charkiw-und-mariupol-17847156.html |titel=141 Staaten fordern Russland zum Abzug aus der Ukraine auf |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-08}}</ref> Infolge der Angriffe verhängte der ukrainische Präsident den Kriegszustand im Land.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/ukrainischer-https://www.faz.net/aktuell/politik/heftiger-beschuss-auf-charkiw-und-mariupol-17847156.htmlpraesident-selenskyj-ruft-kriegszustand-aus |titel=Ukrainischer Präsident Selenskyj ruft Kriegszustand aus |werk=Deutschlandfunk |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref><br />
{{Siehe auch|Russisch-Ukrainischer Krieg|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Politisches System ===<br />
{{Doppeltes Bild|links|Volodymyr Zelensky Official portrait.jpg|140|Денис Шмигаль 2020 3 (cropped).jpg|142|Der [[Präsident der Ukraine|Präsident]]<br />[[Wolodymyr Selenskyj]]|Der [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsident]]<br />[[Denys Schmyhal]]}}<br />
[[Datei:Chart Constitution of Ukraine DE.svg|mini|Politisches System der Ukraine]]<br />
<br />
Die Ukraine ist nach der [[Verfassung der Ukraine]] ein [[Demokratieprinzip|demokratischer]], [[republik]]anisch, [[Sozialstaat|sozial]]- und [[rechtsstaat]]lich organisierter [[Einheitsstaat]] mit einem [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentiellen Regierungssystem]]. Von Verfassung wegen ist eine [[Gewaltenteilung]] vorgesehen. [[Staatsoberhaupt]] ist der [[Präsident der Ukraine|Präsident]], die [[Regierung]] ([[Ministerkabinett der Ukraine]]) wird von einem [[Ministerpräsident]]en geleitet. Einzig die [[Autonome Republik Krim]] hatte (und hat dies auch {{lang|Ua|''de jure''}} noch immer) davon abweichend das Recht, über eine eigene Verfassung, Regierung und teilautonome Gesetzgebung zu verfügen.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Parteien der Ukraine}}<br />
<br />
==== Verfassung ====<br />
{{Hauptartikel|Verfassung der Ukraine}}<br />
[[Datei:Filip Orliks konstitution front 1-crop.tif|mini|Die „erste Verfassung Europas“, auch [[Verfassung Pylyp Orlyks]] von 1710, die bereits die [[Gewaltenteilung]] von [[Legislative]], [[Exekutive]] und [[Judikative]] vorsah, noch vor [[Montesquieu]]s ''[[Vom Geist der Gesetze]]'' (1748). Auf sie beziehen sich Ukrainer in ihren Begründungen und Ausformungen eigener demokratischer Staatlichkeit.]]<br />
<br />
Die ''Verfassung der Ukraine'' stammt vom 28. Juni 1996 und beansprucht als [[Liste von Grundgesetzen|Staatsgrundgesetz]] höchste rechtliche Autorität. Alle Maßnahmen des Staates und seiner Einrichtungen, einschließlich der Gesetzgebung und [[Völkerrechtlicher Vertrag|völkerrechtlicher Verträge]], müssen mit ihr im Einklang stehen.<br />
<br />
Für die Auslegung der Verfassung und die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit staatlichen Handelns ist allein und ausschließlich das ''[[Verfassungsgerichtsbarkeit|Verfassungsgericht]] der Ukraine'' zuständig.<br />
<br />
Änderungen der Verfassung obliegen dem Parlament und sind in einem besonderen Verfassungsänderungsverfahren im Rahmen einer regulären gesetzgebenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Werchowna Rada zu beschließen. Sie sind als verfassungsänderndes Gesetz vom Präsidenten der Ukraine auszufertigen. Änderungen hinsichtlich der Staatsgrundsätze, der Wahlen und Referenden, sowie der Bestimmungen über die Verfassungsänderung bedürfen darüber hinaus der Zustimmung in einem [[Referendum]].<br />
<br />
Dies geschah mit dem Gesetz Nr. 2222-IV vom 8. Dezember 2004 erstmals, und beschnitt u.&nbsp;a. die damaligen Rechte des Präsidenten. Diese Änderungen wurden mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine vom 1. Oktober 2010 als verfassungswidrig verworfen und für nichtig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=122826 |titel=Summary to the Decision of the Constitutional Court of Ukraine No. 20-rp/2010 dated September 30, 2010… |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120326012947/http://www.ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=122826 |abruf=2020-03-25 |format=DOC |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/84619/ |titel=Update: Return to 1996 Constitution strengthens president, raises legal questions |werk=[[Kyiv Post]] |datum=2010-10-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110921010733/http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/84619/ |archiv-datum=2011-09-21 |abruf=2020-03-25 |sprache=en |offline=1}}</ref> Im Zuge der [[Euromaidan|Staatskrise 2013/14]] beschloss das Parlament getreu der „[[Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine]]“ am 21.&nbsp;Februar 2014 die Wiederinkraftsetzung der Änderungen von 2004. Allerdings fehlte diesem Parlamentsbeschluss zur verfassungsgemäßen Wirksamkeit die Unterschrift des damals noch amtierenden Präsidenten [[Wiktor Janukowytsch]]. Ob und, wenn ja, wann dies durch den neuen Präsidenten nachgeholt werden kann und wird, ist unklar. Bis dahin gilt die Verfassung in ihrer Urfassung von 1996 fort.<br />
<br />
;Verfassungsorgane<br />
* [[Präsident der Ukraine]]<br />
* [[Werchowna Rada|Parlament]]<br />
* [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinett]]<br />
* Verfassungsgericht<br />
* Generalstaatsanwalt (siehe auch [[Liste der Generalstaatsanwälte der Ukraine]])<br />
* [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine]]<br />
<br />
==== Präsident ====<br />
{{Hauptartikel|Präsident der Ukraine}}<br />
[[Datei:Маріїнський палац в Києві (cropped).jpg|mini|Zeremonieller [[Marienpalast|Präsidentenpalast]] in Kiew]]<br />
<br />
Der [[Präsident der Ukraine]] (ukrainisch {{lang|uk|Президент України|President Ukrajiny}}) ist [[Staatsoberhaupt]] und vertritt den Staat der Ukraine nach innen wie nach außen [[völkerrecht]]lich. Er soll die [[territoriale Integrität]] und Souveränität der Ukraine wahren und steht an der Spitze der Exekutive.<br />
<br />
Die Aufgaben des Präsidenten umfassen:<br />
* die Ernennung des [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidenten]] mit Zustimmung des [[Werchowna Rada|Parlaments]] sowie der Minister, der diplomatischen Vertreter des Landes, zwei Drittel der Mitglieder des Verfassungsgerichts und der [[Nationalbank der Ukraine|Zentralbank]], sowie den Generalstaatsanwalt,<br />
* [[Ausfertigung (Rechtsverkehr)|Ausfertigung]] der Gesetze des Parlaments mit der Möglichkeit eines [[Vetorecht|Vetos]] gegen Beschlüsse des Parlaments,<br />
* Recht zur Aufhebung von Maßnahmen der Regierung und Bestimmung des Zuschnitts der Ministerien,<br />
* Ausübung des [[Gnadenrecht]]s für die gesamte Ukraine,<br />
* Errichtung oder Auflösung von Gerichten und Gerichtszweigen,<br />
* Vorsitz des [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine]]<br />
* Oberbefehl über die [[Streitkräfte der Ukraine]], Verhängung des Kriegsrechts sowie Ausrufung der Generalmobilmachung im Spannungs- oder Kriegsfall,<br />
* vorzeitige Auflösung des Parlaments,<br />
* Verordnungen und [[Dekret]]e an die Einrichtungen der Exekutive, einschließlich des [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinetts]].<br />
<br />
Eine Delegation dieser Befugnisse ist ausdrücklich ausgeschlossen. Beraten wird der Präsident vom „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine“.<br />
<br />
Der Präsident wird für eine Amtszeit von fünf Jahren in direkter Wahl durch das Staatsvolk der Ukraine gewählt. Dabei darf ein Kandidat nicht mehr als zwei Amtszeiten hintereinander das Amt ausfüllen. Wählbar ist, wer mindestens 35&nbsp;Jahre alt ist, die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, [[Aktives Wahlrecht|aktiv wahlberechtigt]] ist und seit mindestens 10 Jahren in der Ukraine lebt.<br />
<br />
Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ist durch eigenen Rücktritt, Feststellung der gesundheitsbedingten Amtsunfähigkeit, ein förmliches [[Amtsenthebungsverfahren]] oder den Tod des Amtsinhabers möglich.<br />
<br />
==== Parlament ====<br />
{{Hauptartikel|Werchowna Rada}}<br />
[[Datei:Petro Poroshenko on Day of Constitution of Ukraine 2016-06-28 16.jpg|mini|[[Werchowna Rada]]]]<br />
<br />
Die ''[[Werchowna Rada]]'' (ukrainisch {{lang|uk|Верховна Рада|Oberster Rat}}) ist das [[Einkammerparlament|unikameralistische Parlament]] der Ukraine. Es übt die alleinige legislative Gewalt des Staates aus. Es wird für eine Legislaturperiode von fünf Jahren vom Staatsvolk der Ukraine direkt gewählt, wobei Wahltermin und -verfahren vom scheidenden Parlament bestimmt werden. Abgeordnete der Rada genießen rechtliche Immunität für die Dauer der Legislaturperiode und dürfen während ihrer Zeit als Abgeordnete kein (anderes) Amt innerhalb der Ukraine ausüben, insbesondere nicht der Exekutive angehören. Die Rada kann außer durch Ablauf der Legislaturperiode nur im Ausnahmefall vom Präsidenten der Ukraine aufgelöst werden, wobei in diesem Falle unverzüglich Neuwahlen anzusetzen sind. Die Werchowna Rada wird von einem aus ihrer Mitte gewählten Präsidenten der Werchowna Rada geleitet und vertreten.<br />
<br />
Zu den Befugnissen des Parlaments zählen:<br />
* die Gesetzgebung,<br />
* der Beschluss über Verfassungsänderungen,<br />
* Beschluss des Staatshaushalts,<br />
* Beschluss zum Abhalten eines Referendums,<br />
* Zustimmung zur Ernennung des Ministerpräsidenten und der übrigen vom Präsidenten ernannten Beamten, sowie und Misstrauensanträge gegen diese,<br />
* Beschluss über die Rahmenbedingungen der Innen- und Außenpolitik von Ministerkabinett und Präsident,<br />
* Aufstellung der Streitkräfte der Ukraine,<br />
* Beschluss über den Kriegsfall und Kriegserklärungen,<br />
* parlamentarische Kontrolle des Präsidenten und des Ministerkabinetts,<br />
* Auflösung der Werchowna Rada der Autonomen Republik Krim, sofern dies durch das Verfassungsgericht der Ukraine wegen verfassungswidrigen Verhaltens bestimmt wurde,<br />
* die Amtsenthebung des Präsidenten.<br />
<br />
==== Regierung ====<br />
Die Regierung der Ukraine wird vom [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinett]] (ukrainisch {{lang|uk|Кабінет Міністрів України|Kabinet Ministriv Ukrajiny}}, „Kabinett der Minister der Ukraine“) wahrgenommen. Dieses setzt sich aus dem [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidenten]] (ukrainisch {{lang|uk|Прем'єр-міністр України|Prem’er Ministr Ukrajiny}}, „Premierminister der Ukraine“), dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten, drei weiteren Vize-Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Ersterer wird vom Präsidenten der Ukraine mit Zustimmung der [[Werchowna Rada]] ernannt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom Präsidenten ernannt. Die Amtszeit des Kabinetts ist an die Amtszeit des Ministerpräsidenten gebunden. Die Werchowna Rada kann gegen den Ministerpräsidenten ein Misstrauensvotum abgeben mit der Folge, dass dieser und mit ihm das gesamte Kabinett durch den Präsidenten aus dem Amt zu entlassen sind. Das Ministerkabinett ist durch seine doppelseitige Ernennung und Entlassung für seine Arbeit auf Mehrheiten in der Werchowna Rada ebenso angewiesen wie auf die Unterstützung des Präsidenten.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ministerkabinett der Ukraine}}<br />
<br />
Zuletzt war die Regierung unter Ministerpräsident [[Mykola Asarow]] von der [[Partei der Regionen]] auf die Unterstützung der [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistischen Partei]] und unabhängiger Abgeordneter angewiesen. Asarow wurde noch von Janukowytsch auf dessen Rücktrittsersuchen vom 28. Januar 2014<ref>[http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247006635&cat_id=244314975 ''Mykola Azarov resigns from the position of the Prime Minister of Ukraine''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref> hin vor der Werchowna Rada entlassen. Mit den Regierungsgeschäften bis zur Ernennung einer neuen Regierung wurde der bisherige Erste Vize-Ministerpräsident [[Serhij Arbusow]], ebenfalls von der Partei der Regionen, kommissarisch bestimmt.<ref>[http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247008594&cat_id=244314975 ''Mykola Azarov introduces Serhiy Arbuzov as acting Prime Minister''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Am 22.&nbsp;Februar 2014 bestimmte die Werchowna Rada, ihn als geschäftsführenden Ministerpräsidenten zu entlassen und die Leitung des Ministerkabinetts bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten auf den [[Parlamentspräsident]]en der Werchowna Rada, [[Oleksandr Turtschynow]] von der [[Allukrainische Vereinigung „Vaterland“|Vaterlandspartei]] zu übertragen.<ref>[http://iportal.rada.gov.ua/en/news/News/News/88480.html ''Plenary Meeting of the Fourth Session of the Verkhovna Rada of Ukraine of the Seventh Convocation on Saturday, February 22, 2014''] Pressemitteilung auf der Website der Werchowna Rada, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Vom 27.&nbsp;Februar 2014 bis zum 2.&nbsp;Dezember 2014 war die [[Kabinett Jazenjuk I|Regierung Jazenjuk]] im Amt, deren angebotener Rücktritt vom Parlament verworfen wurde.<ref>englische Fassung: [http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247059301&cat_id=244314975 ''Prime Minister of Ukraine and composition of Government appointed''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref><ref>[http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5126428/regierung-tritt-geschlossen-zurueck.html Regierung tritt geschlossen zurück]; auf n24 vom 24. Juli 2014.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=AFP |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/ukrainischer-regierungschef-jazenjuk-bleibt-doch-im-amt |titel=Anti-Terror-Operation: Ukraine führt 1,5 Prozent Kriegssteuer auf Einkommen ein |werk=Zeit Online |datum=2014-07-31 |abruf=2015-12-12}}</ref> Vom 2.&nbsp;Dezember 2014 bis zum 14.&nbsp;April 2016 regierte eine [[Kabinett Jazenjuk II|Koalitionsregierung]] unter dem im Amt bestätigten Ministerpräsidenten [[Arsenij Jazenjuk]], die sich nach der [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|Parlamentswahl Ende Oktober]] gebildet hatte.<ref name="Zweites Kabinett">[http://ukraine-nachrichten.de/zweite-kabinett-arsenij-jazenjuk_4155_politik Zweites Kabinett Jazenjuk] auf Ukraine-Nachrichten vom 2. Dezember 2014.</ref> Sie wurde am 14.&nbsp;April 2016 nach Rücktritt Jazenjuks durch das [[Kabinett Hrojsman]], eine von [[Wolodymyr Hrojsman]] gebildete Koalitionsregierung, abgelöst. Nach der vorgezogenen [[Parlamentswahl in der Ukraine 2019]] trat die Werchowna Rada am 29.&nbsp;August 2019 erstmals zusammen und wählte [[Oleksij Hontscharuk]] zum neuen Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.dw.com/de/das-ist-der-neue-regierungschef-der-ukraine/a-50215318 Das ist der neue Regierungschef der Ukraine] auf [[Deutsche Welle]] vom 29. August 2019; abgerufen am 29. August 2019</ref> Nachdem das Parlament am 4.&nbsp;März 2020 ein Rücktrittsgesuch von Oleksij Hontscharuk angenommen hatte, wählte es am selben Tag [[Denys Schmyhal]] zum neuen Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.dw.com/de/ukraine-bekommt-neuen-ministerpr%C3%A4sidenten/a-52642133 Ukraine bekommt neuen Ministerpräsidenten] auf [[Deutsche Welle]] vom 4. März 2020; abgerufen am 4. März 2020</ref><br />
<br />
==== Wahlen und politische Parteien ====<br />
Für die Organisation und Durchführung der Präsidenten- und Parlamentswahlen, der Kommunalwahlen und Referenden ist die [[Zentrale Wahlkommission der Ukraine]], eine Behörde mit Sitz in [[Kiew]] zuständig. Die 15 Mitglieder der Kommission werden für den Zeitraum von 7 Jahren von der Werchowna Rada gewählt und vom Staatspräsidenten ernannt. Seit 2011 gilt für die Parlamentswahlen ein sogenanntes [[Grabenwahlsystem]].<br />
<br />
Die Landschaft der [[Liste der politischen Parteien in der Ukraine|politischen Parteien in der Ukraine]] befindet sich im Umbruch, neue Parteien entstehen, ältere schließen sich zusammen oder ändern ihre Namen. Somit ist die ukrainische Politik teils stärker durch die Kontinuität von einzelnen Spitzenpolitikern in wechselnden Konstellationen als durch einzelne Gruppierungen geprägt; die Wahlen von [[Parlamentswahl in der Ukraine 2012|2012]], [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|2014]] und [[Parlamentswahl in der Ukraine 2019|2019]] zeigten je sehr unterschiedliche Ergebnisse. Als wichtiges Kriterium zur politischen Einordnung der Parteien zählt vor allem auch ihre Position gegenüber der [[Europäische Union|EU]] beziehungsweise gegenüber [[Russland]].<br />
<br />
Die Regionalwahlen 2020 zeigten eine Stärkung der Autonomie aufgrund der Dezentralisierungsreformen der Ukraine ab 2014 sowie [[Föderalismus|föderaler]] finanzieller Unabhängigkeit. Auf lokaler Ebene gegründete politische Parteien waren bei den Bürgermeisterwahlen erfolgreich und nicht länger auf die Unterstützung nationaler Parteien angewiesen.<ref>[https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/winners-and-losers-of-ukraines-local-elections/ Winners and losers of Ukraine’s local elections], 2. November 2020</ref><br />
<br />
Im März 2022 verbot Präsident Selenskyj eine Reihe prorussischer Parteien, darunter zwei im Parlament vertretenen Parteien, ''[[Oppositionsplattform – Für das Leben]]'' und ''[[Oppositionsblock]]'', weil deren Arbeit auf Spaltung oder Kollaboration abziele. Das Verbot solle so lange bestehen bleiben, wie in der Ukraine das [[Ausnahmezustand#Ukraine|Kriegsrecht]] gilt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-sicherheitsrat-verbietet-arbeit-prorussischer-parteien-a-e1591b8e-da89-48fb-9db4-a9b5aa39d188 |titel=Größte Oppositionspartei betroffen: Ukraine verbietet prorussische Parteien |werk=spiegel.de |datum=2022-03-20 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
=== Politische Indizes ===<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Von [[Nichtregierungsorganisation]]en herausgegebene politische Indizes<br />
!Name des Index!!Indexwert!!Weltweiter Rang!!Interpretationshilfe!!Jahr<br />
|-<br />
|[[Fragile States Index]]||style="text-align:right"|69,8 <small>von 120</small>||style="text-align:right"|91 <small>von 179</small>||Stabilität des Landes: Warnung<br /><small>0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://fragilestatesindex.org/country-data/ |titel=Fragile States Index: Global Data |hrsg= [[Fund for Peace]] |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Demokratieindex]]||style="text-align:right"|5,57 <small>von 10</small>||style="text-align:right"|86 <small>von 167</small>||Hybridregime<br /><small>0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://infographics.economist.com/2022/democracy-index-2021/index.html |titel=The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index |hrsg=[[The Economist]] Intelligence Unit |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Freedom House#„Freedom in the World“|Freedom in the World Index]]||style="text-align:right"|61 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|—||Freiheitsstatus: teilweise frei<br /><small>0 = unfrei / 100 = frei</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/countries/freedom-world/scores |titel=Countries and Territories |hrsg=[[Freedom House]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Rangliste der Pressefreiheit]]||style="text-align:right"|55,8 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|106 <small>von 180</small>||Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit<br /><small>100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.org/en/index |titel=2022 World Press Freedom Index |hrsg=[[Reporter ohne Grenzen]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Korruptionswahrnehmungsindex]] (CPI)||style="text-align:right"|32 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|122 <small>von 180</small>||0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://www.transparency.de/cpi/cpi-2021/cpi-2021-tabellarische-rangliste/ |titel=CPI 2021: Tabellarische Rangliste |hrsg= [[Transparency International]] Deutschland e.&nbsp;V. |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|}<br />
<br />
=== Verwaltungsgliederung ===<br />
{{Hauptartikel|Verwaltungsgliederung der Ukraine}}<br />
{{Imagemap Ukraine1|Ukraine, administrative divisions - de - colored.svg|mini|350px|Überblick über die Verwaltungsgliederung der Ukraine}}<br />
<br />
==== Oblaste (Verwaltungsregionen) ====<br />
Die Ukraine ist in 24 [[Oblast]]e (ukr. ''область'', Bezirke, wörtl. ''Gebiete''), die [[Autonome Republik Krim]] und zwei Städte mit Sonderstatus, Kiew und [[Sewastopol]], gegliedert.<br />
<br />
{| class="toptextcells"<br />
|-<br />
|style="width:250px;"|<br />
# [[Oblast Tscherkassy]]<br />
# [[Oblast Tschernihiw]]<br />
# [[Oblast Tscherniwzi]]<br />
# [[Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
# [[Oblast Donezk]]<br />
# [[Oblast Iwano-Frankiwsk]]<br />
# [[Oblast Charkiw]]<br />
# [[Oblast Cherson]]<br />
# [[Oblast Chmelnyzkyj]]<br />
|<br />
# <li value="10">[[Oblast Kirowohrad]]</li><br />
# [[Oblast Kiew]]<br />
# [[Kiew|Stadt Kiew]]<br />
# [[Autonome Republik Krim]]<br />
# [[Oblast Luhansk]]<br />
# [[Oblast Lwiw]]<br />
# [[Oblast Mykolajiw]]<br />
# [[Oblast Odessa]]<br />
# [[Oblast Poltawa]]<br />
|<br />
# <li value="19">[[Oblast Riwne]]</li><br />
# [[Oblast Sumy]]<br />
# [[Oblast Ternopil]]<br />
# [[Oblast Winnyzja]]<br />
# [[Oblast Wolyn]]<br />
# [[Oblast Transkarpatien]]<br />
# [[Oblast Saporischschja]]<br />
# [[Sewastopol|Stadt Sewastopol]]<br />
# [[Oblast Schytomyr]]<br />
|}<br />
<br />
Die Autonome Republik Krim (ukrainisch {{lang|uk|Автономна Республіка Крим}}), zu Zeiten der UdSSR offiziell Oblast Krim, ist geographisch gesehen die Krimhalbinsel ohne die verwaltungsmäßig eigenständige Stadt Sewastopol und hat als Hauptstadt [[Simferopol]].<br />
<br />
Seit der [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim]] durch [[Russische Föderation|Russland]] im Jahr 2014 kann die Regierung in Kiew keine [[Gebietshoheit]] mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol ausüben.<br />
<br />
Die Ukraine ist ein [[Einheitsstaat]], die Oblaste und Kommunen hatten lange Zeit nur sehr wenig Befugnisse. Am 28. Juni 2014 gab der ukrainische Präsident Poroschenko bekannt, dass es eine Verfassungsreform geben und die Macht dezentralisiert werden soll. Die Kommunen sollen deutlich mehr Befugnisse haben und ein Teil der Steuern bei den Oblasten verbleiben.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-praesident-petro-poroschenko-will-verfassungsreform-a-978105.html Ukraine: Präsident Poroschenko kündigt Verfassungsreform an.]</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Oblaste der Ukraine|Liste der Rajone der Ukraine}}<br />
<br />
==== Größte Städte ====<br />
Der größten Städte in der Ukraine sind (Stand 2017):<ref>[https://www.citypopulation.de/Ukraine-Cities.html Ukraine: Provinces and Major Cities]</ref><br />
<br />
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Rang<br />
!Name<br />
! Name<br /><small>ukrainisch (kyrillisch)</small><br />
! Einwohner<br />
|-<br />
| {{0}}1. ||style="text-align:left;"| [[Kiew]] (Kyjiw) ||style="text-align:left;"| Київ || 2.925.760<br />
|-<br />
| {{0}}2. ||style="text-align:left;"| [[Charkiw]] ||style="text-align:left;"| Харків || 1.439.036<br />
|-<br />
| {{0}}3. ||style="text-align:left;"| [[Odessa]] ||style="text-align:left;"| Одеса || 1.010.783<br />
|-<br />
| {{0}}4. ||style="text-align:left;"| [[Dnipro]] ||style="text-align:left;"| Дніпро || {{0|0.}}976.525<br />
|-<br />
| {{0}}5. ||style="text-align:left;"| [[Donezk]] ||style="text-align:left;"| Донецьк || {{0|0.}}927.201<br />
|-<br />
| {{0}}6. ||style="text-align:left;"| [[Saporischschja]] ||style="text-align:left;"| Запоріжжя || {{0|0.}}750.685<br />
|-<br />
| {{0}}7. ||style="text-align:left;"| [[Lwiw]] (Lemberg) ||style="text-align:left;"| Львів || {{0|0.}}727.968<br />
|-<br />
| {{0}}8. ||style="text-align:left;"| [[Krywyj Rih]] ||style="text-align:left;"| Кривий Ріг || {{0|0.}}636.294<br />
|-<br />
| {{0}}9. ||style="text-align:left;"| [[Mykolajiw]] ||style="text-align:left;"| Миколаїв || {{0|0.}}490.762<br />
|-<br />
| 10. ||style="text-align:left;"| [[Mariupol]] ||style="text-align:left;"| Маріуполь || {{0|0.}}449.498<br />
|-<br />
| 11. ||style="text-align:left;"| [[Sewastopol]] ||style="text-align:left;"| Севастополь || {{0|0.}}382.878<br />
|-<br />
| 12. ||style="text-align:left;"| [[Luhansk]] ||style="text-align:left;"| Луганськ || {{0|0.}}413.370<br />
|-<br />
| 13. ||style="text-align:left;"| [[Winnyzja]] ||style="text-align:left;"| Вінниця || {{0|0.}}372.672<br />
|-<br />
| 14. ||style="text-align:left;"| [[Simferopol]] ||style="text-align:left;"| Сімферополь || {{0|0.}}341.155<br />
|-<br />
| 15. ||style="text-align:left;"| [[Makijiwka]] ||style="text-align:left;"| Макіївка || {{0|0.}}347.376<br />
|}<br />
{{Siehe auch|Liste der Städte in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Außenpolitik ===<br />
[[Datei:Diplomatic missions of Ukraine.png|mini|300px|Staaten mit Botschaft oder Konsulat der Ukraine]]<br />
<br />
Die ukrainische Außenpolitik in den ersten Jahren der staatlichen Unabhängigkeit wurde von ukrainischen Politikern als „multivektoral“ bezeichnet und dabei von politischen Beobachtern im Ausland oft als uneinheitlich wahrgenommen. Einerseits strebte die Ukraine eine Annäherung an [[NATO]] und [[Europäische Union|EU]] an, andererseits waren gute Beziehungen zum großen Nachbarn Russland für das Land von elementarer Bedeutung.<ref>{{Literatur |Hrsg=Heiko Pleines. Forschungsstelle Osteuropa, Bremen |Titel=Die Ukraine zwischen Ost und West. Außenpolitische und kulturelle Orientierungen |Sammelwerk=Arbeitspapiere und Materialien |Band=99 |Datum=2008-10 |Online={{Webarchiv |url=http://www.laender-analysen.de/pages/arbeitspapiere/fsoAP99.pdf |text=online |wayback=20121010222332}} |Format=PDF |KBytes=1200}}</ref> Erst Präsident Wiktor Juschtschenko erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2005 die Westorientierung und damit verbunden die Mitgliedschaft des Landes in der EU zu seinem politischen Ziel.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-wir-betrachten-uns-als-europaeer-1212775.html |titel=Ukraine. „Wir betrachten uns als Europäer.“ |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2005-01-02 |abruf=2020-03-25}}</ref> Als sich in den folgenden Jahren immer deutlicher abzeichnete, dass für die Ukraine zu der Zeit keine realistische Beitrittsperspektive zur EU bestand, bemühte sich Juschtschenko im Jahr 2008 um einen raschen Beitritt zur NATO.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/interview-mit-viktor-juschtschenko-in-der-nato-wuerden-wir-uns-sicherer-fuehlen-1.184035 ''Interview mit Viktor Juschtschenko: „In der Nato würden wir uns sicherer fühlen.“'']</ref> Trotz der Unterstützung der USA<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-bush-wirbt-fuer-nato-beitritt-kiews-1.296430 ''Ukraine. Bush wirbt für Nato-Beitritt Kiews.'']</ref> wurde auf der Bukarester [[Nordatlantikrat|NATO-Ratstagung]] im April 2008 kein formaler Beschluss über einen sofortigen Beitrittsstatus für die Ukraine gefasst, was letztlich einer Ablehnung des Beitrittswunsches gleichkam.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,545090,00.html ''Bündnis-Gipfel: Nato-Chef bemüht sich um Schadensbegrenzung.'']</ref><br />
<br />
Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 sprachen sich die vier führenden Kandidaten Wiktor Janukowytsch, Julija Tymoschenko, [[Serhij Tihipko]] und Arsenij Jazenjuk für die Einführung „europäischer Standards“ in der Ukraine aus. Sie standen damit alle für eine schrittweise Annäherung an die EU und gleichzeitige strategische und gutnachbarschaftliche Beziehungen mit Russland.<ref name="kas.de/wf/de/33.19184">Nico Lange: [http://www.kas.de/wf/de/33.19184/ ''Nach den Präsidentschaftswahlen: Wie die Ukrainische Demokratie konsolidieren?''] In: ''[[Konrad-Adenauer-Stiftung|KAS]]-Auslandsinformationen'', 4/2010.</ref><br />
<br />
Der neu gewählte Präsident Janukowytsch erklärte nach seinem Amtsantritt im Februar 2010, die Ukraine wolle ein blockfreies Land sein und verstehe sich als „eine Brücke zwischen Russland und der EU“. Einer NATO-Mitgliedschaft erteilte er eine klare Absage.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/international/janukowitsch-kuendigt-west-kurs-an/3378564.html ''Ukraine: Janukowitsch kündigt West-Kurs an.'']</ref> Janukowytsch hielt ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU zurück und versuchte sich enger an [[Russland]] zu binden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-abkommen-auf-eis-putin-bringt-ukraine-auf-ost-kurs-a-934875.html |titel=EU-Abkommen auf Eis: Putin bringt Ukraine auf Ost-Kurs |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2013-11-21 |abruf=2016-05-01}}</ref><br />
Am 8. Juni 2017 hatte das ukrainische Parlament die NATO-Mitgliedschaft wieder als außenpolitisches Ziel bestimmt.<ref>NZZ, 9. Juni 2017, Seite 2; 276 Abgeordnete stimmten dafür, nötig waren 226 Stimmen.</ref> Der [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|ukrainisch-russische ''Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft'']] wurde am 1. Juni 1997 unterzeichnet, jedoch erst im April 1999 von den Parlamenten ratifiziert. Er sollte gemäß ukrainischen Verlautbarungen im September 2018 beim Auslaufen am 1. April 2019 von der Ukraine nicht verlängert werden.<ref>NZZ, 26. September 2018, Seite 2.</ref><br />
<br />
Im Februar 2019 wurde das Ziel eines NATO- sowie eines EU-Beitritts in der Verfassung festgeschrieben.<ref name="EU und NATO" /><br />
<br />
{{Siehe auch|Deutsch-ukrainische Beziehungen}}<br />
<br />
==== Geopolitische Bedeutung der Ukraine ====<br />
<br />
===== Die Ukraine in der US-Geostrategie von Zbigniew Brzeziński =====<br />
[[Zbigniew Brzeziński]] präsentierte 1997 in seinem Werk [[Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft|''Die einzige Weltmacht'']] eine Geostrategie für die USA. Die Strategie zielte darauf ab, zunächst die globale Vormachtstellung der USA vor einem möglichen [[Eurasien|eurasischen]] Gegengewicht zu sichern und auf lange Sicht eine neue kooperative globale Ordnung zu etablieren.<ref name=":9">{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=40 |Sprache=en |Zitat=In brief, for the United States, Eurasian geostrategy involves the purposeful management of geostrategically dynamic states and the careful handling of geopolitically catalytic states, in keeping with the twin interests of America in the short-term preservation of its unique global power and in the long-run transformation of it into increasingly institutionalized global cooperation. To put it in a terminology that hearkens back to the more brutal age of ancient empires, the three grand imperatives of imperial geostrategy are to prevent collusion and maintain security dependence among the vassals, to keep tributaries pliant and protected, and to keep the barbarians from coming together.}}</ref> Laut Brzeziński kam es darauf an, wichtige geostrategische Akteure in Eurasien zu bestimmen und diese im US-Interesse zu handhaben.<ref name=":9" /> Er hielt die Russische Föderation für einen bedeutenden Akteur in Eurasien.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1977 |Seiten=44 |Sprache=en |Zitat=Russia, it hardly needs saying, remains a major geostrategic player, in spite of its weakened state and probably prolonged malaise. Its very presence impacts massively on the newly independent states within the vast Eurasian space of the former Soviet Union. It entertains ambitious geopolitical objectives, which it increasingly proclaims openly. Once it has recovered its strength, it will also impact significantly on its western and eastern neighbors. Moreover, Russia has still to make its fundamental geostrategic choice regarding its relationship with America: is it a friend or foe? It may well feel that it has major options on the Eurasian continent in that regard. Much depends on how its internal politics evolve and especially on whether Russia becomes a European democracy or a Eurasian empire again. In any case, it clearly remains a player, even though it has lost some of its 'pieces,' as well as some key spaces on the Eurasian chessboard.}}</ref> Er betrachtete die Ukraine als [[Geopolitik|geopolitischen]] „Dreh- und Angelpunkt“,<br />
{{Zitat<br />
|Text=[…] weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Rußland kein eurasisches Reich mehr. […] Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Rußland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen.<br />
|Autor=Zbigniew Brzezinski<br />
|Quelle=Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft.<br />
|ref=<ref>Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Aus dem Amerikanischen von Angelika Beck. Beltz Quadriga Verlag, Weinheim, Berlin 1997; S. 74–75</ref>}}<br />
Die USA sollten darauf hinarbeiten, dass die Russische Föderation nicht imperialistisch agiert, sondern sich wandelt und sich schließlich für die USA und Europa entscheidet, auch wenn die [[NATO]] und die [[Europäische Union]] expandieren.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=118-120 |Sprache=en}}</ref> Um die Russische Föderation dazu zu bringen, sollte der Westen einerseits versuchen, enger mit der Russischen Föderation zu kooperieren, und andererseits die neuen post-sowjetischen Staaten unterstützen.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=120-121 |Sprache=en}}</ref> Brzeziński schätzte, der Westen werde zwischen 2005 und 2015 damit beginnen können, auch die Ukraine schrittweise in die NATO und in die EU zu integrieren.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=121 |Sprache=en |Zitat=Most important, however, is Ukraine. As the EU and NATO expand, Ukraine will eventually be in the position to choose whether it wishes to be part of either organization. It is likely that, in order to reinforce its separate status, Ukraine will wish to join both, once they border upon it and once its own internal transformation begins to qualify it for membership. Although that will take time, it is not too early for the West – while further enhancing its economic and security ties with Kiev – to begin pointing to the decade 2005–2015 as a reasonable time frame for the initiation of Ukraine's progressive inclusion, thereby reducing the risk that the Ukrainians may fear that Europe's expansion will halt on the Polish-Ukrainian border.}}</ref> Er rechnete damit, dass die Russische Föderation diesen Schritt nur schwer akzeptieren wird. Allerdings erblickte er darin den Prüfstein, ob die Russische Föderation sich neu bestimmt und sich für Europa oder für eine eurasische Außenseiterrolle entscheidet.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=121-122 |Sprache=en |Zitat=Russia, despite its protestations, is likely to acquiesce in the expansion of NATO in 1999 to include several Central European countries, because the cultural and social gap between Russia and Central Europe has widened so much since the fall of communism. By contrast, Russia will find it incomparably harder to acquiesce in Ukraine's accession to NATO, for to do so would be to acknowledge that Ukraine's destiny is no longer organically linked to Russia's. Yet if Ukraine is to survive as an independent state, it will have to become part of Central Europe rather than Eurasia, and if it is to be part of Central Europe, then it will have to partake fully of Central Europe's links to NATO and the European Union. Russia's acceptance of these links would then define Russia's own decision to be also truly a part of Europe. Russia's refusal would be tantamount to the rejection of Europe in favor of a solitary 'Eurasian' identity and existence.}}</ref> Sollte der Westen keine guten Beziehungen zur Russischen Föderation eingehen können, so empfahl Brzeziński, dass der Westen auch dann die Ukraine in seine Bündnisse eingliedern sollte, um einen gefährlichen russischen Imperialismus einzudämmen.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=202-203 |Sprache=en |Zitat=A clear choice by Russia in favor of the European option over the imperial one will be more likely if America successfully pursues the second imperative strand of its strategy toward Russia: namely, reinforcing the prevailing geopolitical pluralism in the post-Soviet space. Such reinforcement will serve to discourage any imperial temptations. A postimperial and Europe-oriented Russia should actually view American efforts to that end as helpful in consolidating regional stability and in reducing the possibility of conflicts along its new, potentially unstable southern frontiers. But the policy of consolidating geopolitical pluralism should not be conditioned on the existence of a good relationship with Russia. Rather, it is also important insurance in case such a good relationship fails to develop, as it creates impediments to the reemergence of any truly threatening Russian imperial policy.}}</ref><br />
<br />
===== Stromintegration in die Europäische Union =====<br />
Im Jahr 2000 begannen die Europäische Union und die Russische Föderation einen Dialog darüber, das [[Europäisches Verbundsystem|kontinentaleuropäische Netz]] und das [[IPS/UPS|IPS/UPS-Netz]] miteinander zu verbinden, um einen gemeinsamen Energieraum von [[Wladiwostok]] bis [[Lissabon]] zu schaffen.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=22 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publications/products/studien/2021S14_Geopolitik_Strom.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Allerdings scheiterte dieses Projekt aus mehreren Gründen.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=22-23 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Stattdessen konkurrierten die Europäische Union und die Russische Föderation um osteuropäische Staaten, wie im Falle der Ukraine.<br />
<br />
Einerseits wurden 2008 die politischen Beziehungen zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation sehr schlecht, so dass sie den Transit russischen Stroms durch ukrainisches Territorium gefährdeten. Andererseits arbeiteten die Europäische Union und die Ukraine seit 2005 darauf hin, die Ukraine in europäische Energiemärkte bzw. -systeme zu integrieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=24–25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> 2017 bestimmten Vertreter von [[ENTSO-E]], des ukrainischen Netzbetreibers [[Ukrenergo]] und von moldawischer Seite Moldelectrica technische Schritte, um das ukrainische Stromnetz mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Vor dem Hintergrund russischer Aggressionen, der [[Energiesicherheit]] Europas und des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]] sicherten die USA und die Bundesrepublik Deutschland 2021 zu, der Ukraine dabei zu helfen, ihren grünen Energie-Sektor auszubauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.state.gov/joint-statement-of-the-united-states-and-germany-on-support-for-ukraine-european-energy-security-and-our-climate-goals/ |titel=Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals |hrsg=U.S.-Department of State |datum=2021-07-21 |abruf=2022-07-31 |zitat=As part of the U.S.-Germany Climate and Energy Partnership, we have decided to establish a pillar to support the energy transitions in emerging economies. This pillar will include a focus on supporting Ukraine and other countries in Central and Eastern Europe. These efforts will not only contribute to the fight against climate change but will support European energy security by reducing demand for Russian energy.<br />
In line with these efforts, Germany commits to establish and administer a Green Fund for Ukraine to support Ukraine’s energy transition, energy efficiency, and energy security. Germany and the United States will endeavor to promote and support investments of at least $1 billion in the Green Fund for Ukraine, including from third parties such as private-sector entities.}}</ref> In diesem Zusammenhang versprach die Bundesrepublik Deutschland auch, die Ukraine bei der Synchronisierung zu unterstützen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.state.gov/joint-statement-of-the-united-states-and-germany-on-support-for-ukraine-european-energy-security-and-our-climate-goals/ |titel=Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals |hrsg=U.S.-Department of State |datum=2021-07-21 |abruf=2022-07-31 |zitat=In addition, Germany will continue to support bilateral energy projects with Ukraine, especially in the field of renewables and energy efficiency, as well as coal transition support, including the appointment of a special envoy with dedicated funding of $70 million. Germany is also ready to launch a Ukraine Resilience Package to support Ukraine’s energy security. This will include efforts to safeguard and increase the capacity for reverse flows of gas to Ukraine, with the aim of shielding Ukraine completely from potential future attempts by Russia to cut gas supplies to the country. It will also include technical assistance for Ukraine’s integration into the European electricity grid, building on and in coordination with the ongoing work by the EU and the U.S. Agency for International Development.}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Regierung unter [[Denys Schmyhal]] strebte an, 2021/22 das ukrainische vom russischen Stromnetz zu lösen und bis 2023 mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.<ref name="Feldhaus3">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31}}</ref> Die ukrainische Seite erwartete davon höhere Energiesicherheit, geringere Kosten und Treibhausgasemissionen sowie eine tiefere Verbindung mit der Europäischen Union.<ref name="Feldhaus3" /> Mit Blick auf das Ziel, Europa bis 2050 [[Klimaneutralität|klimaneutral]] zu machen, betrachtete die Europäische Union die Ukraine als möglichen Anbieter von [[Ökostrom]] und Wasserstoff.<ref name="Feldhaus6">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31 |Zitat=Der Anspruch der EU-Kommission, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, ist auch aus Sicht der EU ein starkes Argument für eine Synchronisierung und weitreichende Integration. Die Ukraine könnte eines der Schlüsselländer auch für die deutsche Wirtschaft werden, die von Energieimporten abhängig ist. Wind, Sonne, Biomasse, Wasser und ausgedehnte Flächen sind reichlich vorhanden, was die Ukraine zur attraktiven Quelle für grünen Strom und Wasserstoff macht.}}</ref><br />
<br />
Die geplante Synchronisierung war geopolitisch brisant. Sie implizierte die Zunahme des europäischen bzw. die Abnahme des russischen Einflusses.<ref name="Feldhaus5">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31}}</ref> Zudem war die Stromversorgung der Ukraine in mehreren Hinsichten von Energieträgern aus der Russischen Föderation abhängig und somit anfällig für russische Gegenreaktionen.<ref name="Feldhaus5" /> Des Weiteren hatte die Russische Föderation 2014 die Krim annektiert und in das russische Stromnetz integriert.<ref name=":7">{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31 |Zitat=Noch deutlicher sind die geopolitischen Auswirkungen in der Ostukraine und auf der Krim: Die Separatistengebiete sind vorübergehend von ukrainischer Seite abgekoppelt und werden durch Russland mit Strom versorgt. Vom russischen Kertsch aus wurden vier 220-kV Leitungen auf die Krim gebaut, und die Strombrücke wurde im Beisein Präsident Putins im Mai 2016 eröffnet.}}</ref> Ebenso waren die sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] mit dem russischen Stromnetz verbunden.<ref name=":7" /> Schließlich war es brisant, parallel zum ukrainischen auch das Netz der [[Republik Moldau]] mit dem kontinentaleuropäischen Netz verbinden zu wollen.<ref name=":8">{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Seiten=25–26 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Das russische Unternehmen [[Inter RAO UES|Inter RAO]] besaß nämlich einen Kraftwerkspark in [[Transnistrien]], der mit russischem Gas betrieben wurde. Er versorgte einen großen Teil der Republik Moldau mit Strom und leitete Strom auch zur Ukraine. Die Russische Föderation forderte von der Republik Moldau, Schulden für russisches Gas in Höhe von etwa sieben Milliarden US-Dollar zu begleichen.<ref name=":8" /><br />
<br />
==== Mitgliedschaften ====<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center; float:left; margin-right:3em;"<br />
|+ Die Ukraine ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:<br />
|-<br />
! style="width:60%"| Organisation !! Beitritt / Austritt<br />
|-<br />
| {{Flagge|UNO|v=250|a=&nbsp;(Gründungsmitglied){{FN|1}}}}|| 24. Oktober 1945<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|UNESCO}} || 12. Mai 1954<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|IAEO|a=1}} || 1957<ref>[[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]]: [http://www.iaea.org/About/Policy/MemberStates/ ''List of IAEA Member States''.] Abgerufen am 17.&nbsp;Januar 2011.</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|GUS|v=250|a={{FN|2}}}} || 1991–2014 (2018)<br />
|-<br />
| {{Flagge|OSZE|v=250|a=1}} || 30. Januar 1992<br />
|-<br />
| {{Flagge|IKPO-L|v=250}} || 1992<br />
|-<br />
| {{Flagge|IOC|v=250|a=1}} || September&nbsp;1993<ref>National Olympic Committee of Ukraine: {{Internetquelle |url=http://noc-ukr.org/en/about/history/ |titel=The history of the NOC of Ukraine |werk=NOC of Ukraine |datum=2016 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|Europarat|v=250}} || 1995<br />
|-<br />
| {{Flagge|GUAM|v=250|a=1}} || 10. Oktober 1997<br />
|-<br />
| {{Flagge|WTO|v=250|a=1}} || 16. Mai 2008<ref>[[Welthandelsorganisation|WTO]]: [http://www.wto.org/english/news_e/news08_e/acc_ukraine_apr08_e.htm ''Ukraine to join WTO on 16 May 2008''.] Abgerufen am 17. Januar 2011.</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|IKRK|v=250|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|ITU|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|IWF|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|WHO|a=1}} ||<br />
|}<br />
{{FNZ|1|Obwohl die damalige Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil der [[Sowjetunion]] kein souveräner Staat war, erhielt sie 1945 den vollen Status unter den 51 Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen, wie die damals ebenfalls nicht unabhängigen [[Philippinen]], [[Indien]] und die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]].<ref>[https://www.unric.org/de/aufbau-der-uno/89 ''Die Entwicklung der Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, 1945–2011''.] Webseite des Regionalen Informationszentrums der Vereinten Nationen für Westeuropa, abgerufen am 2. März 2017</ref>}}<br />
<br />
<br />
{{FNZ|2|Zwar gründete die Ukraine mit Russland und Belarus gemeinsam die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] (GUS), ratifizierte deren Statut aber nicht und wurde deshalb nie Vollmitglied, sondern war lediglich „Teilnehmerstaat“.<ref>[https://www.lawmix.ru/law_project/17641 ''ЗАКЛЮЧЕНИЕ Комитета по делам СНГ и связям с соотечественниками от 05.03.2003 n 66 „НА СОГЛАШЕНИЕ ПО ВОПРОСАМ, СВЯЗАННЫМ С ВОССТАНОВЛЕНИЕМ ПРАВ ДЕПОРТИРОВАННЫХ ЛИЦ, НАЦИОНАЛЬНЫХ МЕНЬШИНСТВ И НАРОДОВ“'']. Auf lawmix.ru, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref> Der ehemaligen [[Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft|Wirtschaftsunion des Staatenbundes]] war sie lediglich assoziiert und deren 2015 gegründeter Nachfolgeorganisation, der [[Eurasische Wirtschaftsunion|Eurasischen Wirtschaftsunion]], trat sie nicht mehr bei. Auch war die Ukraine nicht Mitglied des im [[Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit|Vertrag von Taschkent geschlossenen Militärbündnisses]]. Nichtsdestoweniger hatte der damalige ukrainische Ministerpräsident [[Leonid Kutschma]] vom 29. Januar 2003 bis zum 16. September 2004, als ihn der damalige russische Ministerpräsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] ablöste,<ref>[http://cis.minsk.by/reestr/ru/index.html#reestr/view/text?doc=1615 ''Решение о прекращении действия решений Совета глав государств Содружества Независимых Государств'']. Auf cis.minsk.by, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref> den GUS-Vorsitz inne.<ref>[http://cis.minsk.by/reestr/ru/index.html#reestr/view/text?doc=1371 ''Решение о прекращении действия решений Совета глав государств Содружества Независимых Государств'']. Auf cis.minsk.by, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref><ref name="bpbukrges">[http://www.bpb.de/25087/ukraine-gespalten-zwischen-ost-und-west?p=all ''Ukraine – gespalten zwischen Ost und West'']. Am 20. Mai 2007 auf bpb.de</ref> Nach der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation reagierte der [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine]] im Mai 2014 mit dem Beschluss des Austritts des Landes aus der GUS,<ref>{{Webarchiv |url=http://old.nrcu.gov.ua/de/475/566355/ |text=''Ukraine beginnt mit Austritt aus GUS'' |wayback=20161024040403}}, [[UA:Ukrajinske radio|NRCU]], 27. Mai 2014.</ref> dieser wurde letztlich nicht vollzogen.<ref>Thomas Kunze, Thomas Vogel: ''Das Ende des Imperiums: Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde''. Christoph Links Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-894-3. S. 112 ([https://books.google.de/books?id=6wWECwAAQBAJ&pg=PA112 Auszugsweise online]. Auf books.google.de, abgerufen am 23. Oktober 2016)</ref> Stattdessen erfolgte der faktische Ausschluss aus dem Staatenbund zum 1. Januar 2015 durch einen [[Ukas]] des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Freihandel mit der Ukraine aufkündigte.<ref>Jan Matti Dollbaum: [http://www.dekoder.org/de/gnose/gemeinschaft-unabhaengiger-staaten ''Gemeinschaft Unabhängiger Staaten'']. Am 2. Februar 2016 auf dekoder.org</ref> Schließlich schied die Ukraine 2018 aus Protest gegen die russische Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim aus der GUS aus.<ref>[https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/177006/gemeinschaft-unabhaengiger-staaten-gus Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)] auf der Website der [[Bundeszentrale für politische Bildung]]; abgerufen am 18. Oktober 2021</ref>}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Zusammenarbeit mit der EU ====<br />
{{Hauptartikel|Ukraine und die Europäische Union}}<br />
[[Datei:Graduates in tertiary education-thousands.jpg|mini|Die Ukraine belegte 2007 den 4. Platz in Europa bei der Zahl der Menschen mit hohem Bildungsabschluss ([[Tertiärer Bildungsbereich]]) und lag hinter Russland, Großbritannien und Frankreich.]]<br />
[[Datei:2012 Ukraine Population Pyramid.jpg|mini|[[Altersstruktur]] der Ukraine des [[International Futures|International-Futures]]-Programms (2012)]]<br />
[[Datei:Universität Kiew.jpg|mini|Die [[Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew|Universität Kiew]] ist eine der wichtigsten Ausbildungsinstitutionen der Ukraine.]]<br />
<br />
Die Europäische Union hat im Dezember 2004 einen „Aktionsplan“ für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen ihrer sogenannten „Nachbarschaftspolitik“ gebilligt. Als Prioritäten werden im Aktionsplan unter anderem folgende Punkte genannt:<br />
* Förderung des Beitritts der Ukraine zur [[Welthandelsorganisation]] (WTO); stetiger Abbau von Hemmnissen im bilateralen Handel.<br />
* Ukrainische Gesetze, Normen und Standards werden schrittweise an die der EU angeglichen.<br />
* Verhandlungen über Beschäftigungsfragen, zum Beispiel Möglichkeiten für Bürger der Ukraine, in der EU zu arbeiten.<br />
* Verhandlungen über Erleichterungen bei der Erteilung von Reisevisa.<br />
* Erfüllung der Vereinbarungen zwischen der EU und der Ukraine über die Schließung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl.<br />
* Verbesserung des Investitionsklimas, unter anderem durch Herstellung [[diskriminierung]]sfreier, transparenter Wirtschaftsbedingungen, [[Bürokratie]]abbau sowie Bekämpfung von [[Korruption]], [[Menschenhandel]], [[Folter]] und [[Rassismus]].<br />
<br />
[[Benita Ferrero-Waldner]], [[EU-Kommissar]]in für auswärtige Beziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, nannte darüber hinaus folgende Maßnahmen, um die Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine zu stärken:<br />
* Die Einfuhr von Textilien und Stahl aus der Ukraine soll erleichtert werden.<br />
* Die Vergabe von Krediten der [[Europäische Investitionsbank|Europäischen Investitionsbank]] an die Ukraine soll erleichtert werden.<br />
* Die Finanzhilfen für eine Angleichung des ukrainischen Rechtssystems an das Rechtssystem der EU sollen erhöht werden.<br />
* In den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen.<br />
Grundlagen der Beziehungen der Ukraine zur EU sind:<br />
* das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (in Kraft seit 1.&nbsp;März 1998),<br />
* die vom Europäischen Rat am 14.&nbsp;Dezember 1999 in Helsinki verabschiedete „Gemeinsame Strategie EU-Ukraine“,<br />
* das von der EU-Kommission im März 2003 vorgelegte und von den EU-Mitgliedstaaten gebilligte Konzept für eine „Europäische Nachbarschaftspolitik“ („Größeres Europa – Nachbarschaft: ein neuer Rahmen für die Beziehungen der EU zu ihren östlichen und südlichen Nachbarn“).<br />
<br />
Seit 1994 leistet die EU außerdem im Rahmen des [[TACIS]]-Programms Beratungs- und Ausstattungshilfe in der Ukraine. Deutschland hat einen Anteil von fast 30 % an der Finanzierung dieses Programms.<br />
<br />
Ziel der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ der EU ist lediglich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Nachbarstaaten, die durch „Aktionspläne“ konkretisiert wird. Für osteuropäische Nachbarstaaten wurde bisher neben dem Aktionsplan für die Ukraine im Dezember 2004 auch ein Aktionsplan für das Nachbarland [[Republik Moldau|Moldau]] beschlossen.<br />
<br />
Im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll den Nachbarstaaten langfristig eine Beteiligung am [[EU-Binnenmarkt]] und an einigen Gemeinschaftsprogrammen eröffnet werden. Eine Beitrittsperspektive, so EU-Kommissarin Ferrero-Waldner in einem Interview mit der Deutschen Welle am 21.&nbsp;Januar 2005, eröffnet die Nachbarschaftspolitik nicht.<br />
<br />
Demgegenüber hat der frühere ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wiederholt betont, beispielsweise am 25.&nbsp;Januar 2005 vor dem [[Europarat]] in [[Straßburg]], er strebe als „strategisches Ziel“ einen Beitritt der Ukraine zur EU an.<br />
<br />
Seit Anfang 2008 verhandelte die Ukraine mit der EU über ein Assoziierungsabkommen. Diese Verhandlungen verliefen bis zum Ende von Janukowytschs Amtszeit erfolglos.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/politik/ukraine-will-sich-nicht-auf-eu-festlegen-id7657836.html |titel=Ukraine will sich nicht auf EU festlegen |werk=[[Funke Mediengruppe#Online|derwesten.de]] |datum=2013-02-25 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Am 28. Juni 2014 unterzeichnete die EU mit der Ukraine<ref>[http://eeas.europa.eu/ukraine/assoagreement/assoagreement-2013_en.htm EU-Ukraine Association Agreement – the complete texts] European External Action Service (eeas.europa.eu).</ref> den wirtschaftlichen Teil eines Assoziierungsabkommen, der auch ein [[Freihandelsabkommen]] beinhaltet. Der politische Teil des Abkommens wurde bereits im März 2014 unterzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/gipfel-in-bruessel-eu-setzt-russland-ultimatum-1.2019617 |titel=EU setzt Russland Ultimatum |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2014-06-27 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Im Herbst 2018 stimmte das ukrainische Parlament für die Verankerung des Ziels des EU-Beitritts in der Verfassung. Das Verfassungsgericht sollte die Änderung danach prüfen, zu einem Zeitpunkt, als in der Bevölkerung gemäß Umfragen 58 Prozent der Befragten mit diesem Ziel übereinstimmten.<ref>''Ukraine treibt Pläne für EU-Mitgliedschaft voran.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung.'' 21. September 2018, S. 2.</ref> Am 7. Februar wurde dieses Ziel, zusammen mit jenem des [[NATO]]-Beitritts, festgeschrieben.<ref name="EU und NATO">{{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/international/ukraine-beitritt-zu-eu-und-nato-nun-als-ziel-in-der-verfassung-ld.1458=069 |titel=Ukraine schreibt Beitritt zur EU und Nato als Ziel in die Verfassung |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2019-02-07 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
=== Sicherheitspolitik ===<br />
==== Justiz und Polizei ====<br />
[[Datei:Kyiv Patrol Police Oath Ceremony, July 4, 2015 (19219263170).jpg|mini|Ukrainische Polizisten in Kiew]]<br />
<br />
Die Rechtsprechung ist den Gerichten der Ukraine anvertraut. Sie sind zwar von Verfassungs wegen formal unabhängig, praktisch ist die Trennung zwischen Rechtsprechung und Politik und Wirtschaftsinteressen aber nur schwach ausgeprägt.<ref>[http://books.google.com/books?id=no8DVsJg-c8C&pg=PA10&dq=judicial+Ukraine&hl=nl&ei=TP9jTZWYA8WcOpuE2K0N&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEYQ6AEwBzg8#v=onepage&q=judicial%20Ukraine&f=false ''The Ukraine Competitiveness Report 2008''] von Margareta Drzeniek Hanouz und Thierry Geiger. In: [[World Economic Forum]], 2008, ISBN 978-92-95044-05-0 (S. 50).</ref> Die Rechtsprechung der Ukraine gilt als sehr korruptionsanfällig.<ref>[https://web.archive.org/web/20120502175931/http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/72013/ ''Battle looming over new law on judiciary and judge status''], erschienen in: [[Kyiv Post]]vom 4. Juli 2010.</ref> Es besteht im Grundsatz ein Einheitsprinzip hinsichtlich der Einteilung der Rechtsprechungsgewalt: Die Gerichte sind grundsätzlich für alle gerichtlichen Verfahren zuständig, unabhängig von der zu behandelnden Materie. Die Gerichtsbarkeit verfügt über vier Instanzen: Lokalgerichte, Regionalgerichte, Berufungsgerichte und dem Obersten Gerichtshof der Ukraine als Revisionsgericht. Außer bei den Lokalgerichten bestehen eigene Kammern für Verwaltungs- und Handelssachen.<br />
<br />
Die Verfassungsgerichtsbarkeit wird vom ''Verfassungsgericht der Ukraine'' (ukrainisch {{lang|uk|Конституційний Суд України|Konstitycijnyj Sud Ukraijny}}) wahrgenommen. Dieses hat die alleinige Verwerfungskompetenz für Gesetze, entscheidet über die Auslegung der Verfassung und wirkt bei der Amtsenthebung des Präsidenten und der Auflösung des Lokalparlaments der Krim mit.<br />
<br />
Für die Strafverfolgung ist ein (politischer) Generalstaatsanwalt (ukrainisch {{lang|uk|Генеральний прокурор України|Heneralyj Prokuror Ukraijny}}) nach sowjetischem Vorbild zuständig, der den lokalen Staatsanwälten vorsteht. Seine Kompetenzen sind unmittelbar von der Verfassung bestimmt.<br />
<br />
Sowohl die ukrainische Polizei (früher „Miliz“ genannt)<ref>Michael König: ''Korrupt, vernachlässigt, desertiert.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 18. April 2014 ([http://www.sueddeutsche.de/politik/polizei-in-der-ukraine-korrupt-vernachlaessigt-desertiert-1.1939323 sueddeutsche.de]).</ref> als auch die Justiz<ref>''Unsere Richter sind unglaublich korrupt.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 20. Oktober 2015; ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/arsenij-jazenjuk-im-interview-13863497.html faz.net]) abgerufen am 11. November 2015.</ref> gelten als korrupt. Im Juni 2014 beschloss die EU, eine 40 Mitarbeiter umfassende Mission zur Durchsetzung des Rechts und zur Unterstützung der ukrainischen Polizei nach Kiew zu entsenden.<ref>[[Europäischer Rat]], Presseerklärung vom 23. Juni 2014, online: [http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/EN/foraff/143344.pdf consilium.europa.eu] (PDF).</ref><br />
[[Datei:Emblem of the Central Election Commission of Ukraine.png|mini|hochkant=0.5|Emblem der Zentralen Wahlkommission]]<br />
<br />
==== Militär und Kriegszustand ====<br />
{{Hauptartikel|Russisch-Ukrainischer Krieg|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
[[Datei:Т-64БВ 1.jpg|mini|Kampfpanzer [[T-64]]BV der Ukrainischen Streitkräfte]]<br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|Ukrainischen Streitkräfte]] (ukrainisch {{lang|uk|Збройні сили України|Sukhoputni Viys’ka ZSU}}) hatten 2005 mit ca. 618&nbsp;Millionen US-Dollar einen der kleinsten Militäretats in Europa, insbesondere bezogen auf die Truppenstärke von 191.000 aktiven [[Soldat]]en sowie einer Million [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]]. Zwischenzeitlich ist der [[Verteidigungsetat]] auf 4,88 Mrd. USD angestiegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.globalfirepower.com/defense-spending-budget.asp |titel=Defense Budget by Country |abruf=2014-04-25 |kommentar=Stand 2013, auf Platz 40 zwischen Belgien und der Schweiz}}</ref> Die Ausrüstung ist meist noch sowjetischen Ursprungs.<br />
<br />
Die Streitkräfte gliedern sich in das [[Heer]] mit einer Mannstärke von ca. 88.500, [[Luftstreitkräfte|Luftwaffe]] mit einer Stärke von ca. 51.500 Mann und [[Marine]], die über ca. 17.500 Soldaten, davon 3.000 [[Marineinfanterie|Marineinfanteristen]] verfügt.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukrainische Seestreitkräfte}}<br />
<br />
Des Weiteren gibt es noch 39.900 Mann in den Truppen des [[Innenministerium der Ukraine|Innenministeriums]], 45.000 Mann ukrainischer Grenzschutz (einschließlich 14.000 Mann [[Küstenwache]]) und über 9.500 Mann für die [[Staatlicher Dienst für Notfallsituationen|Zivilverteidigung und Katastropheneinsätze]].<br />
<br />
Der [[Wehrdienst]] ist für Männer gesetzliche Pflicht, die mit Vollendung des 18. Lebensjahrs einsetzt, und dauert insgesamt neun Monate. Die Abschaffung der [[Wehrpflicht]] und der Übergang zu einer Berufsarmee sollte 2014 erfolgen.<ref name="NRCU 1">{{Internetquelle |url=http://www.nrcu.gov.ua/de/475/540312/ |titel=Ukraine nimmt von Wehrpflicht Abschied |hrsg=nrcu.gov.ua |datum=2013-08-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140306105437/http://www.nrcu.gov.ua/de/475/540312 |archiv-datum=2014-03-06 |abruf=2014-05-04 |offline=1}}</ref> Auf Grund der {{" |Text=Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes}} müssen ab Mai 2014 Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wieder ihren Wehrdienst leisten.<ref name="ORF 1">{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2228345/2228314/ |titel=Kiew führt wieder Wehrpflicht ein |hrsg=[[Österreichischer Rundfunk|ORF]] |datum=2014-05-01 |abruf=2014-05-04}}</ref> Im Juli 2018 erklärte der Präsident, die Ukraine gäbe sechs Prozent des Bruttoinlandproduktes für ihre Verteidigung aus aufgrund des [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Krieges in der Ostukraine]].<ref>Fred Kempe: [https://www.youtube.com/watch?v=Nq5XSI-5oM0 A Conversation with Giorgi Margvelashwili and Petro Poroshenko] Minute 4:20</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] hat nach in der Nacht zum 24. Februar 2022 erfolgten [[Invasion (Militär)|Invasion]] der Ukraine durch Truppen der [[Russland|Russischen Föderation]] den Kriegszustand sowie das Kriegsrecht ausgerufen.<ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/russland-hat-mit-einem-einmarsch-in-die-ukraine-begonnen-100.html WDR.de – Nachrichten – Russland hat mit einem Einmarsch in die Ukraine begonnen]</ref><br />
<br />
=== Staatshaushalt ===<br />
Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 31,6&nbsp;Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 29,8 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsdefizit]] in Höhe von 6,5 % des [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP).<ref name="CIA">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/up.html ''The World Factbook.'']{{Toter Link |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/up.html |date=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Betrug die [[Staatsverschuldung]] im Jahr 2009 35,1&nbsp;Mrd. US-Dollar oder 30,0 % des BIP<ref name="CIA" /> erhöhte sich diese in den 2010er Jahren auf über 70 % des BIP, ehe sie in den ersten Jahren des 2020er Jahrzehnts auf unter 50 % des BIP gesenkt werden konnte.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ukraine-die-kornkammer-europas-101.html |titel=Wie die Kriegsgefahr die Wirtschaft der Ukraine belastet |abruf=2022-02-15}}</ref><br />
<br />
Die [[Auslandsverschuldung]] sank in den Jahren vor 2022 von über 100 Prozent des BIP auf knapp über 50 Prozent.<ref name=":0" /><br />
<br />
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:<br />
* [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:<ref name="Fischer">''Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten.'' Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.<!-- Seite ??? --></ref> 6,9 %<br />
* [[Bildungssystem|Bildung]]:<ref name="CIA" /> 6,3 %<br />
* [[Militär]]:<ref name="CIA" /> 1,4 % (2005)<br />
<br />
Bis zum Jahr 2014 stieg die Verschuldung der Ukraine gegenüber dem Ausland auf ca. 80&nbsp;Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Januar 2015 lag immer noch kein konsistenter Haushaltsplan für das laufende Jahr vor. In einem im Januar 2015 veröffentlichten Plan<ref>{{Literatur |Autor=George Soros |Titel=A New Policy to Rescue Ukraine |Sammelwerk=[[The New York Review of Books]] |Datum=2015-01-05 |Online=[http://www.nybooks.com/articles/2015/02/05/new-policy-rescue-ukraine/ nybooks.com] |Abruf=2018-04-13}}</ref> sollte, wenn Russland einen früher gewährten Kredit in Höhe von 3&nbsp;Milliarden Euro an die Ukraine wegen Verletzung der Vertragsbedingungen, in denen eine Verschuldungsobergrenze von 60 Prozent des BIP festgeschrieben war, fällig stelle, der [[Paris Club]] diese Zahlungsverpflichtung übernehmen, um einen generellen [[Vertragsverletzung|Default]] und einen Kapitalverlust privater Gläubiger zu verhindern. Die zur Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs der Ukraine notwendigen Sofortzahlungen, die vom [[IWF]] auf 15&nbsp;Milliarden Dollar geschätzt werden, seien bei weitem nicht ausreichend.<ref>Kritisch zu diesem „Flächenbombardement der Ukraine mit Geld“, das ein „[[Moral Hazard]]“ für verantwortungslose Politiker darstelle, siehe Leonid Bershidsky: [http://www.bloombergview.com/articles/2015-01-08/soross-terrible-plan-to-throw-money-at-ukraine Leonid Bershidsky: ''Soros’ Terrible Plan to Throw Money at Ukraine'' Bloomberg] 8. Januar 2015.</ref> Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsausfälle verhandelte [[George Soros]], dessen Fonds stark in der Ukraine investiert ist, in Kiew am 13. Januar 2015 mit Politikern und Parlamentariern u.&nbsp;a. über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Absicherung privater Investoren.<ref>[http://uatoday.tv/society/american-billionaire-george-soros-meets-ukrainian-mps-402350.html Ukraine Today] 13. Januar 2015.</ref><br />
<br />
=== Menschenrechte ===<br />
{{Hauptartikel|Menschenrechte in der Ukraine}}<br />
<br />
[[Amnesty International]] kritisiert die Polizeigewalt in der Ukraine. Die Menschenrechtsorganisation dokumentierte Folter durch Würgen und Stromschläge sowie die Vergewaltigung einer Frau durch Polizeibeamte.<ref>{{Internetquelle |url=http://amnesty.de/2013/7/11/stoppt-die-polizeigewalt-der-ukraine |titel=Stoppt die Polizeigewalt in der Ukraine |hrsg=[[Amnesty International]] |datum=2013-07-11 |abruf=2020-03-25}}</ref> Außerdem seien Gefängniszellen überfüllt, es sei kaum medizinische Versorgung vorhanden, und die hygienischen Bedingungen seien mangelhaft. Zahlreiche Menschen würden willkürlich verhaftet, insbesondere Asylsuchende, die des Öfteren von der Polizei diskriminiert würden.<ref>[http://www.amnesty.de/2012/5/23/die-menschenrechtslage-der-ukraine amnesty.de].</ref> [[Human Rights Watch]] kritisiert die Verurteilung der früheren Ministerpräsidentin [[Julija Tymoschenko]] und fordert eine Untersuchung von mutmaßlichen Misshandlungen im Gefängnis.<ref>[http://www.hrw.org/de/news/2012/05/01/ukraine-mutma-liche-misshandlung-timoschenkos-untersuchen hrw.org].</ref><br />
<br />
Im Ukrainekonflikt ab 2014 warf Amnesty International sowohl den [[Volksmiliz (Ukraine)|bewaffneten Separatisten in der Ostukraine]] als auch Regierungssoldaten „gravierende Menschenrechtsverletzungen“ vor. Aktivisten, Demonstranten und Geiseln, die einer der Konfliktparteien in die Hände gerieten, seien misshandelt worden. Laut Amnesty International nahmen vor allem die Separatisten zahlreiche Geiseln, die „oft brutal geschlagen und gefoltert“ wurden. Es sei von Hunderten Entführungen in der Ostukraine auszugehen. Opfer seien oftmals Zivilisten. Die Erpressung von Lösegeld sei ebenfalls ein Motiv der separatistischen Gruppen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/amnesty-ukraine-100.html |text=tagesschau.de |wayback=20140712035209}}</ref> Die Vereinten Nationen kritisierte die Menschenrechtslage sowohl unter der ukrainischen Regierung als auch in den Separatistengebieten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/un-kritisiert-ukraine-fuer-die-lage-der-menschenrechte-14268033.html |titel=Ukraine: Folter und Missbrauch auf beiden Seiten |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |datum=2016-06-03 |abruf=2017-12-04}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ausstehenden Reformen zur Verbesserung der Rechtsstaatlichkeit hatte der [[Internationaler Währungsfonds|IWF]] 2017 Hilfskredite eingestellt. Dank der Marktöffnung konnte die frühere notorische Korruption beim Gashandel ausgetrocknet werden. Der Missbrauch von Banken durch Oligarchen war durch die Notenbank, welche die Hälfte aller Banken geschlossen hatte, eingeschränkt worden, womit gemäß [[Ivan Mikloš]] die noch nicht privatisierten Staatsbetriebe den größten Herd von Korruption darstellten. Ein neues Steuerrückerstattungs-System verringerte die Korruptionsmöglichkeiten von Beamten.<ref>[https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-der-ukraine-koennen-sich-oligarchen-nicht-mehr-so-leicht-bereichern-ld.1353087 Vier Jahre nach dem Euromaidan-Umsturz: So steht es um die Korruption in der Ukraine], NZZ, 1. Februar 2018</ref> Durch Betrug beim Zoll verliere der Staat zudem mehrere Milliarden Dollar Einnahmen pro Jahr.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/korruption-die-raubritter-vom-zoll-1.4082159 Die Raubritter vom Zoll], Süddeutsche, 5. August 2018</ref><br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
[[Datei:GDP PPP Poland.svg|lang=de|mini|Wachstumdynamik des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] nach [[Kaufkraftparität|KKP]].]]<br />
[[Datei:GDP PPP per capita CIS.svg|lang=de|mini|BIP pro Kopf (KKP-basiert) in US-Dollar]]<br />
[[Datei:GDP real growth rate Ukraine.png|mini|Wachstumsraten des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] seit 1990 – mit den großen Ausschlägen 1994 und 2009]]<br />
<br />
Die wichtigsten Außenhandelspartner waren im Jahr 2019 [[Russland]] (9,0 %), [[Volksrepublik China]] (8,0 %), [[Deutschland]] (6,0 %), [[Polen]] (6,0 %) die [[Türkei]] (5,0 %) und [[Italien]] (5,0 %).<ref name=":0" /> Im Jahr 2007 waren die wichtigsten Außenhandelspartner Russland (21,1 %), Deutschland (8,0 %), die Türkei (6,9 %), Italien (6,3 %), gefolgt von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] (4,0 %), [[Turkmenistan]] (3,8 %), Polen (3,4 %) und der Volksrepublik China (3,3 %).<ref name="aa-info">[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Ukraine/Bilateral.html auswaertiges-amt.de.]</ref><br />
<br />
Die wichtigsten Exportgüter der Ukraine sind Nahrungsmittel (vor allem [[Getreide]] ([[Weizen]])), [[Metallurgie]]produkte (vor allem gewalzter [[Stahl]], [[Eisen]]) und [[chemische Produkte]]. Mit einem [[Außenhandel]]<nowiki />santeil von mehr als 40 Prozent ist die [[Europäische Union]] der größte Handelspartner der Ukraine. Aus den EU-Staaten importiert die Ukraine vor allem Maschinen, Chemikalien und Industriegüter.<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Republik Zypern|Zypern]] und Deutschland waren die größten Direktinvestoren für das Jahr 2008, von insgesamt 36,5&nbsp;Milliarden US-Dollar entfielen auf Zypern 8,3&nbsp;Milliarden und auf Deutschland 6,8&nbsp;Milliarden (Stand 1.&nbsp;Juli 2008).<ref name="aa-info" /><br />
[[Datei:Ukrainian salary map.png|mini|Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen (Stand 2008).]]<br />
<br />
Im Jahr 2011 hatte die Ukraine mit Russland ein [[Freihandelsabkommen]] geschlossen, das per 1. Januar 2016 von Russland aufgehoben wurde. Grund war gemäß russischen Angaben das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der EU.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.tagesschau.de/ausland/russland-ukraine-freihandel-101.html |text=Reaktion auf Kiews Annäherung an EU – Putin stoppt Freihandel mit Ukraine |wayback=20151217211031}}, ''tagesschau.de'', 16. Dezember 2015.</ref><ref>[http://publication.pravo.gov.ru/Document/View/0001201512160035 Erlass des Präsidenten der Russischen Föderation von 16. Dezember 2015 № 628 „über die Aussetzung des Vertrags über die Freihandelszone der Russischen Föderation mit der Ukraine“], Russische Regierung 16. Dezember 2016.</ref><br />
<br />
Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegte die Ukraine Platz 83 von 140 Ländern (Stand 2018).<ref>{{Literatur |Titel=Country/Economy Profiles |Sammelwerk=Global Competitiveness Index 2017–2018 |Online=http://reports.weforum.org/global-competitiveness-index-2017-2018/countryeconomy-profiles/?doing_wp_cron=1512376132.0631270408630371093750#economy=UKR |Abruf=2017-12-04}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegte das Land 2018 Platz 150 von 180 Ländern.<ref>[http://www.heritage.org/index/ranking heritage.org]</ref><br />
<br />
Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei 9,2 %. 2014 arbeiteten 5,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 26,5 % in der Industrie und 67,8 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wurde für 2017 auf 18 Millionen geschätzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2129.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=2022-08-18 |abruf=2018-08-06}}</ref><br />
<br />
=== Lebensstandard ===<br />
[[Datei:1,000,000 Karbovantsiv (1995 obverse).jpg|mini|1&nbsp;Mio. Kupon-Karbowanez entsprachen 1995 9,72&nbsp;DM]]<br />
<br />
Das [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] zählt Ukraine zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung.<ref name="HDI" /><br />
<br />
In der Ukraine bestehen große soziale Unterschiede und ein großer Teil der 45,4&nbsp;Millionen Ukrainer lebt in bescheidenen materiellen Verhältnissen oder in Armut. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hat bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten Stundenlohn und mit 17,6 % die mit Abstand niedrigste [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]] aller europäischen Hauptstädte (Stand 2012).<ref>''Ein Kaufkraftvergleich rund um die Welt'', UBS/CIO Wealth Management Research, 46 S., September 2012.</ref> Innerhalb des Landes ist das Gehalt tendenziell höher, je östlicher die Region liegt – mit der Spitze in der [[Oblast Donezk]] und dem Schlusslicht [[Oblast Ternopil]] im Westen.<ref>[http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/Ukraine-Gehalt-Unterschiede ''Reicher Osten, armer Westen'' vom 27. Februar 2014 (abgerufen am 16. April 2014).]</ref><br />
<br />
Viele Einwohner auf dem Land betreiben [[Subsistenzwirtschaft]], da Löhne und Rente verspätet und unvollständig ausbezahlt wurden und das Lohnniveau mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mithalten konnte. 1992 wurde eine Übergangswährung (''Kupon-[[Karbowanez]]''/''купоно-карбованець'') eingeführt, die wegen der wirtschaftlichen Krise in dieser Zeit unter einer [[Hyperinflation]] zu leiden hatte. So war der mittlere Jahreskurs 1992 135&nbsp;Kupons für 1&nbsp;[[Deutsche Mark]], 1995 gab es für 1&nbsp;DM 102.886&nbsp;Kupons.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bank.gov.ua/Fin_ryn/KURS_MID/kurs_92-95.htm |text=Kurs des Karbowanez |wayback=20081022230128}}</ref> 1996 wurde der Karbowanez durch die [[Hrywnja]] abgelöst.<br />
<br />
=== Wirtschaftliche Entwicklung ===<br />
Schon in der ukrainischen Teilrepublik der [[Sowjetunion|UdSSR]] gab es [[Privatwirtschaft|privatwirtschaftliche]] Akteure. Allerdings agierten sie illegal in der [[Schattenwirtschaft]].<ref name=":102">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=54 |Sprache=en}}</ref> Ende der 1980er Jahre erlaubte der Staat kleine private Unternehmen und Genossenschaften.<ref name=":17" /> 1990 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz über die wirtschaftliche Autonomie der ukrainischen Republik. Es umfasste Privatbesitz wie auch Wettbewerb und legte das Fundament für die [[Privatisierung]] der Volkswirtschaft in den 1990er Jahren.<ref name=":103">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=55 |Sprache=en}}</ref><br />
<br />
Während der Staat im Jahre 1991 einen Anteil von 100 % am Bruttoinlandsprodukt hatte, sank dieser Wert und lag 2020 bei unter 10 %.<ref name=":104">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=53 |Sprache=en}}</ref> Bis 2005 wurden ca. 85 % der staatlichen Wohnungen (ca. 5,9 Millionen Einheiten) privatisiert.<ref name=":105">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=81 |Sprache=en}}</ref> Zwar privatisierte der Staat bereits in den 1990er Jahren Agrarland, aber 2001 beschränkte er den Handel damit. Erst 2020 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, dass den Bodeneigentümern vollere Rechte einräumte und den Handel mit ukrainischem Agrarland legalisierte (Siehe auch: [[#Aneignung von Agrarland|Aneignung von Agrarland]]).<ref name=":106">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=83-84 |Sprache=en}}</ref> Bis 1999 wurden fast alle kleinen Unternehmen des Staates bzw. der Kommunen privatisiert.<ref name=":107">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=71 |Sprache=en}}</ref> Dennoch besaß der Staat im Jahr 2020 über 3.300 Unternehmen, was im internationalen Vergleich sehr hoch war.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[OECD]] |Titel=OECD Review of the Corporate Governance of State-Owned Enterprises – Ukraine |Datum=2021 |Seiten=27–28 |Fundstelle=S. 27 unten, S. 28 oben |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/corporate/SOE-Review-Ukraine.pdf |Format=PDF |KBytes=4380 |Abruf=2022-08-06}}</ref> Unter Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt die Regierung an der Privatisierungspolitik fest und setzte sich das Ziel, rund 600 Unternehmen zu behalten.<ref name="OECD-122">{{Literatur |Hrsg=[[OECD]] |Titel=OECD Review of the Corporate Governance of State-Owned Enterprises – Ukraine |Datum=2021 |Seiten=122 |Fundstelle=letzter Absatz |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/corporate/SOE-Review-Ukraine.pdf |Format=PDF |KBytes=4380 |Abruf=2022-08-06}}</ref> In den traditionellen Industriezweigen der Ukraine (Energieproduktion, Metallurgie, Maschinenbau) dominierten im Jahr 2020 private Unternehmen.<ref name=":103" /><br />
<br />
Die Privatisierung führte zu einer hohen [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]]. Um 2007 erwirtschafteten die 75 größten ukrainischen Unternehmen über zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes.<ref name=":17">{{Literatur |Autor=Evgeny Frank |Titel=Corporate Ukraine: Wandel ist unvermeidlich |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=16 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Tabelle 2: Die größten Unternehmen in der Ukraine (2007) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=21-23 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref> Im Zuge der Konzernbildung entstanden sogenannte Finanz-Industrielle Gruppen. Diese Gruppen haben jeweils eigene Banken oder Versicherungsgesellschaften und ihr Aktienkapital ist hoch konzentriert.<ref name=":17" /> Zudem ist die Beziehung zwischen Unternehmen und Aktionären intransparent. Sie integrieren eher selten [[Horizontale Integration|horizontal]] oder [[Vertikale Integration|vertikal]], sondern gemischte [[Holding]]s bzw. [[Konglomerat (Firmen)|Konglomerate]] fusionieren miteinander.<ref name=":18">{{Literatur |Autor=Evgeny Frank |Titel=Corporate Ukraine: Wandel ist unvermeidlich |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=17 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref> Die zentrale Instanz, die etwas entscheidet, ist nicht in den Finanzinstitutionen, sondern in den industriellen Unternehmen.<ref name=":18" /><br />
<br />
Die Art und Weise, wie der Staat die Privatisierung durchführte, begünstigte, dass einige Akteure den Prozess nutzen konnten, um sich zu bereichern, und zu [[Oligarch]]en wurden.<ref name=":109">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=85 |Sprache=en}}</ref> Nachdem bereits im Zuge der [[Perestroika]] einige Mitglieder der kommunistischen Führungsschicht Kapital angehäuft hatten, nutzten sie es in den 1990er Jahren, um sich Staatsunternehmen relativ günstig anzueignen.<ref name=":16">{{Literatur |Autor=Sławomir Matuszak |Titel=The oligarchic democracy. The influence of business groups on Ukrainian politics |Sammelwerk=OSW Studies |Nummer=42 |Ort=Warschau |Datum=2012 |ISBN=978-83-62936-14-4 |Seiten=13 |Sprache=en |Online=http://aei.pitt.edu/58394/1/prace_42_en_0.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Unter Präsident [[Leonid Kutschma]] festigte sich ein System oligarchischer Geschäftsgruppen bzw. Klans.<ref name=":16" /> In den 2000er Jahren beeinflussten sie zu ihren Gunsten die Auktionen, auf denen der Staat einige seiner großen Unternehmen privatisierte.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Privatisierungsauktionen zwischen Manipulationen, Skandalen und Renationalisierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=8 |Datum=2006-05-23 |Seiten=3-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/8/UkraineAnalysen8.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Oligarchen wurden in vielen Wirtschaftsbereichen aktiv.<ref>{{Literatur |Autor=Sławomir Matuszak |Titel=The oligarchic democracy. The influence of business groups on Ukrainian politics |Sammelwerk=OSW Studies |Nummer=42 |Ort=Warschau |Datum=2012 |ISBN=978-83-62936-14-4 |Seiten=8 |Sprache=en |Online=http://aei.pitt.edu/58394/1/prace_42_en_0.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Indem sie sich Staatseigentum aneigneten, erhöhten sie in einigen Sektoren das Niveau der Konzentration, wie zum Beispiel im Energiesektor.<ref>{{Literatur |Autor=Katerina Malygina |Titel=Die Oligarchisierung des ukrainischen Energiesektors unter Wiktor Janukowytsch 2010–2012 |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=112 |Datum=2013-02-12 |Seiten=5-6 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/112/UkraineAnalysen112.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> 2010 besaßen vier Finanz-Industrielle Gruppen, die Oligarchen gehörten, etwa ein Viertel der größten ukrainischen Unternehmen.<ref>{{Literatur |Autor=Yuliya Yurchenko, Pavlo Kutuev, Maksym Yenin, Hennadii Korzhov |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=Class Divisions and Social Inequality in Independent Ukraine |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=107 |Sprache=en}}</ref> Die Oligarchen weiteten ihren Einfluss über die Wirtschaft hinaus auf das politische Geschehen aus wie auch auf weitere gesellschaftliche Bereiche, wie etwa Kultur und Sport.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Die Macht der Oligarchen. Großunternehmer in der ukrainischen Politik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=40 |Datum=2008-05-27 |Seiten=2-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/40/UkraineAnalysen40.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Steffen Halling |Titel=Zwischen Kalkül, Klientelismus und »Leidenschaft«: Ukrainische Oligarchen als Wohltäter und Mäzene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=115 |Datum=2013-04-23 |Seiten=11-12 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/115/UkraineAnalysen115.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref><br />
<br />
Zwar halfen die [[Weltbank]] und der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]] der ukrainischen Regierung bei der wirtschaftlichen [[Transformationsökonomie|Transformation]], aber es kam in den 1990er Jahren dazu, dass im Vergleich zu anderen Staaten das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stark sank und die Inflation stark anstieg.<ref>{{Literatur |Autor=Yuliya Yurchenko, Pavlo Kutuev, Maksym Yenin, Hennadii Korzhov |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=Class Divisions and Social Inequality in Independent Ukraine |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=98-99 |Sprache=en}}</ref> Die ukrainische Volkswirtschaft erholte sich im Vergleich zu anderen Transformationsländern sehr langsam von dem Wandel zur [[Marktwirtschaft]].<ref name=":1010">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=58 |Sprache=en}}</ref> Laut Schätzungen der Weltbank erreichte die ukrainische Volkswirtschaft im Jahr 2020 noch nicht das Niveau, welches das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 1990 hatte, obgleich seitdem die Bevölkerung um etwa 10 Millionen Menschen abgenommen hatte.<ref name=":1010" /><ref>{{Internetquelle |autor=Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/gdp-per-capita-worldbank?tab=chart&country=~UKR |titel=Economic Growth. GDP per capita, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-08-06 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Von 2000 bis 2008 stieg jedes Jahr das Bruttoinlandsprodukt.<ref>{{Internetquelle |autor=Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/gross-domestic-product?tab=chart&country=~UKR |titel=Economic Growth. Gross domestic product (GDP), 1987–2020, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-08-06 |sprache=en}}</ref> Die ukrainischen Exporteure und vor allem die Metallproduzenten konnten viel Vermögen akkumulieren. Zwar war ihre Technologie veraltet, aber sie profitierten von steuerlichen Entlastungen, steigenden Warenpreisen auf dem Weltmarkt, niedrigen Gaspreisen und geringen Lohnkosten.<ref name=":1042">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=61 und S. 74 |Sprache=en}}</ref> Vor allem aus Orten wie [[Zypern]] oder den [[Britische Jungferninseln|Britischen Jungferninseln]] stiegen die [[Ausländische Direktinvestition|ausländischen Direktinvestitionen]], wobei es sich dabei um Gelder handelte, die Ukrainer auf [[Offshore-Finanzplatz|Offshore]]-Konten akkumuliert hatten.<ref name=":1043">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=74 |Sprache=en}}</ref> In den 2000er Jahren kamen auch viele ausländische Banken in die Ukraine, um dort von den relativ hohen [[Zinssatz|Zinssätzen]] zu profitieren.<ref name=":1045">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=87 |Sprache=en}}</ref> Die Arbeitslosigkeit war gering und die [[Reallohn|Reallöhne]] stiegen.<ref name=":1043" /><br />
<br />
Im Zuge der [[Weltfinanzkrise]] sank das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine im Jahr 2009 um etwa 14 % und damit stärker als in der Russischen Föderation oder in Belarus.<ref name=":19">{{Literatur |Autor=Ricardo Giucci, Robert Kirchner |Titel=Wirtschaftlicher Ausblick für 2010: Langsame Erholung zu erwarten |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=69 |Datum=2010-02-23 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/69/UkraineAnalysen69.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Wirtschaftsleistung hing sehr vom Außenhandel bzw. von der Stahlindustrie ab, auf die etwa 30–40 % der Exporte entfielen.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Zwar hatte die globale Stahlindustrie bis 2008 von der steigenden Nachfrage profitiert und ihre Kapazitäten erweitert, aber durch die Krise sank die Nachfrage. Die globale Stahlproduktion ging zunächst zurück und in den Folgejahren konnte die Industrie ihre Kapazitäten nicht genug auslasten.<ref>{{Literatur |Autor=World Steel Association |Titel=Steel Statistical Yearbook 2014 |Ort=Brüssel |Datum=2014 |Seiten=2 |Online=https://worldsteel.org/wp-content/uploads/Steel-Statistical-Yearbook-2014.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=OECD |Titel=Excess Capacity in the Global Steel Industry and the Implications of New Investment Projects |Sammelwerk=OECD Science, Technology and Industry Policy Papers |Nummer=18 |Verlag=OECD Publishing |Ort=Paris |Datum=2015-02-20 |Seiten=7-8 |Sprache=en |Online=https://www.oecd-ilibrary.org/docserver/5js65x46nxhj-en.pdf?expires=1660862652&id=id&accname=guest&checksum=8620D4D6FF7673F5420C2781384DCE62 |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19 |DOI=10.1787/5js65x46nxhj-en}}</ref> In den Jahren 2008 und 2009 produzierte auch die ukrainische Stahlindustrie deutlich weniger.<ref>{{Literatur |Titel=Grafik 2: Entwicklung der ukrainischen Eisen- und Stahlproduktion 1980–2009 (Mio. t) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=86 |Datum=2011-02-08 |Seiten=7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/86/UkraineAnalysen86.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Industrieproduktion überhaupt brach ein.<ref>{{Literatur |Titel=Der Rückgang der Industrie in der Ukraine. Grafik 1: Entwicklung der Industrieproduktion 2000–2014 (Veränderung zum Vorjahr in&nbsp;%) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=147 |Datum=2015-03-11 |Seiten=15 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/147/UkraineAnalysen147.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Arbeitslosigkeit stieg und die Reallöhne sanken.<ref name=":19" /> Der Bankensektor insgesamt machte in den Jahren 2009 und 2010 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Banken hatten das Kreditvolumen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt und zu ihren Einlagen stark ausgeweitet.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Sie hatten dazu tendiert, Kredite bei europäischen Banken aufzunehmen und das Geld in der Ukraine gewinnbringend zu verleihen.<ref name=":20">{{Literatur |Autor=Nico Lange |Titel=Machtkämpfe: Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Im Jahr 2008 fiel es jedoch vielen ukrainischen Banken schwer, Geld zurückzuzahlen. Meist war ihr Eigenkapital gering und Kredite aus Europa fielen aus.<ref name=":20" /> Die Nationalbank musste einige Großbanken finanziell stützen und kontrollieren.<ref name=":20" /> Viele Menschen misstrauten der eigenen Landeswährung und tauschten ihr Guthaben in US-Dollar oder Euro um.<ref name=":20" /> Die Nationalbank versuchte, den Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar zu stabilisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Nico Lange |Titel=Machtkämpfe: Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Er fiel jedoch Ende 2008.<ref name=":19" /> Der ukrainische Aktienmarkt brach 2008 zusammen. Allerdings war er relativ klein und unbedeutend für die ukrainische Volkswirtschaft.<ref name=":20" /><br />
<br />
Um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, bat die ukrainische Regierung den Internationalen Währungsfonds um Hilfe. Ende 2008 sagte er zu, unter bestimmten Bedingungen schrittweise einen Kredit in Höhe von insgesamt 16,4 Mrd. US-Dollar zu geben.<ref name=":21">{{Literatur |Titel=Dokumentation: IWF-Kredit |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=78 |Datum=2010-09-14 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/78/UkraineAnalysen78.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Da das Parlament und der Präsident beschlossen, den Staatshaushalt nicht stark genug zu kürzen, und stattdessen die Mindestlöhne und Sozialleistungen erhöhen wollten, gewährte der Fonds nur eine Teilsumme von 11 Mrd. US-Dollar und zahlte die letzte Tranche nicht aus.<ref name=":21" /> Stattdessen fror der Fonds den Kredit ein und vereinbarte mit der Ukraine einen neuen Kredit.<ref name=":21" /> Da der ukrainische Staat Geld brauchte, arbeitete er auch weiterhin mit dem Fonds zusammen, obgleich verschiedene politische Lager anders mit dem Fonds kooperierten.<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=The framing of IMF and World Bank in political reform debates: The role of political orientation and policy fields in the cases of Russia and Ukraine |Sammelwerk=Global Social Policy |Band=21 |Nummer=1 |Datum=2021 |Seiten=38 |Sprache=en |Online=https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1468018120929773 |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19 |DOI=10.1177/1468018120929773}}</ref> Der ukrainische Staat wurde zu einem der Staaten, denen der Fonds am meisten half.<ref name=":22" /><br />
<br />
Die Wirtschaft erholte sich. Allerdings kam es durch die Proteste auf dem [[Euromaidan]], die Annexion der Krim und den Bürgerkrieg in der Ostukraine zu einer neuen Wirtschaftskrise. Im Jahr 2014 brach das Bruttoinlandsprodukt um 6,6 Prozent ein und im Folgejahr um 9,8 Prozent.<ref name=":0" /> Seit 2015 konnte sich die ukrainische Wirtschaft aber stabilisieren: Produktion, Löhne und Investitionen stiegen. Im August 2016 erreichte die ukrainische Wirtschaft wieder den Stand des Jahres 2013.<ref>[http://www.bloomberg.com/news/articles/2016-08-15/ukrainian-economy-grows-most-since-2013-though-misses-forecasts Ukrainian Economy Grows Most Since 2013, Though Misses Forecasts]</ref><br />
<br />
Die Rohstoffbasis der Ukraine umfasst verschiedene Metalle und Kohle. Etwa 5 % der weltweiten Eisenerzvorkommen liegen in der Ukraine. Dazu kommen [[Bauxit]], [[Blei]], [[Chrom]], [[Speckstein]], [[Gold]], [[Quecksilber]], [[Nickel]], [[Titan (Element)|Titan]], [[Uran]] und [[Zink]]. Am Schelf des Schwarzen Meeres wurden [[Erdöl]]- und [[Erdgas]]reserven entdeckt.<ref>[https://web.archive.org/web/20090528102837/http://de.rian.ru/business/20080415/105148341.html rian.ru.]</ref> Der Anteil der Schwerindustrie an der Gesamtwirtschaft übertraf selbst den des ebenfalls schwerindustriell geprägten Polens um mehr als das Doppelte. 70 % der Industrieproduktion erfolgte 1991 in den Sektoren Maschinenbau, Schwarzmetallurgie (Eisen und Stahl), Energie, Chemie, Papier und Baumaterialien.<br />
<br />
Die [[COVID-19-Pandemie in der Ukraine]] überwand der Staat relativ gut. Nach einer kurzen Rezession im Jahr 2020 wuchs die Wirtschaft im Jahr 2021 um etwa 3,2 Prozent.<br />
<br />
Aufgrund der [[Russisch-Ukrainischer Krieg#Russischer Angriff auf die Ukraine|erhöhten Kriegsgefahr im Frühjahr 2022]] stieg die Inflation auf zehn Prozent, weswegen die [[Nationalbank der Ukraine|ukrainische Zentralbank]] die Leitzinsen auf zehn Prozent erhöhte. Gleichzeitig zogen ausländische Investoren massiv Gelder ab. Daraufhin sagte die EU 1,2 Milliarden Euro Soforthilfen und zusätzliche 120 Millionen Euro in Form von Zuschüssen zu.<ref name=":0" /><br />
<br />
=== Kennzahlen ===<br />
'''Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Weltbank'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.KD.ZG?locations=UA&year_high_desc=false |titel=GDP growth (annual&nbsp;%) – Data |abruf=2022-07-03 |sprache=en-US}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
|style="text-align:center"| Jahr<br />
| 2006<br />
| 2007<br />
| 2008<br />
| 2009<br />
| 2010<br />
| 2011<br />
| 2012<br />
| 2013<br />
| 2014<br />
| 2015<br />
| 2016<br />
| 2017<br />
| 2018<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
|2021<br />
|-<br />
|style="text-align:center"| Veränderung in&nbsp;% gg. Vj.<br />
| 7,3<br />
| 7,9<br />
| 2,3<br />
| −14,8<br />
| 4,2<br />
| 5,5<br />
| 0,2<br />
| 0,0<br />
| −10,1<br />
| −9,8<br />
| 2,4<br />
| 2,4<br />
| 3,5<br />
| 3,2<br />
| −3,8<br />
|3,4<br />
|}'''Entwicklung des BIP (nominal), Weltbank'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/country/ukraine |titel=Ukraine – Data |abruf=2022-07-03 |sprache=en-US}}</ref><br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
! colspan="4" style="text-align:center; width:280px;"| absolut (in Mrd. USD)<br />
! colspan="4" style="text-align:center; width:280px;"| je Einwohner (in Tsd. USD)<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Jahr<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
| 2021<br />
|style="text-align:left"| Jahr<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
| 2021<br />
|-<br />
|style="text-align:center"| BIP in Mrd. $<br />
| 153,9<br />
| 156,6<br />
| 200,1<br />
|style="text-align:center"| BIP je Einw. (in Tsd. $)<br />
| 3,7<br />
| 3,8<br />
| 4,8<br />
|}<br />
<br />
'''Entwicklung des Außenhandels (GTAI)'''<ref name="gtai">{{Internetquelle |url=http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsdaten-kompakt,t=wirtschaftsdaten-kompakt--ukraine,did=1585006.html |titel=GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt |hrsg=Germany Trade and Invest GmbH |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
|-<br />
! colspan="7" style="text-align:center"| in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
|-<br />
|<br />
! colspan="2"| 2019<br />
! colspan="2"| 2020<br />
! colspan="2"| 2021<br />
|- style="text-align:center"<br />
|<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Einfuhr<br />
| 60,8<br />
| 6,3<br />
| 53,7<br />
| −11,7<br />
| 70,0<br />
| 30,3<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Ausfuhr<br />
| 50,1<br />
| 5,7<br />
| 49,2<br />
| −1,6<br />
| 65,9<br />
| 33,8<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Saldo<br />
| −10,7<br />
|<br />
| −4,4<br />
|<br />
| −4,1<br />
|<br />
|}<br />
<br />
'''Haupthandelspartner der Ukraine (2021), Quelle: GTAI'''<ref name="gtai" /><br />
{| class="wikitable" style="width:60%"<br />
! colspan="2" style="width:50%"| Export (in Prozent) nach<br />
! colspan="2"|Import (in Prozent) von<br />
|-<br />
|style="width:240px"| {{CHN}}<br />
|style="text-align:right"| 12,1<br />
|style="width:240px"| {{CHN}}<br />
|style="text-align:right"| 15,2<br />
|-<br />
| {{POL}}<br />
|style="text-align:right"| 7,6<br />
| {{DEU}}<br />
|style="text-align:right"| 8,7<br />
|-<br />
| {{TUR}}<br />
|style="text-align:right"| 6,1<br />
| {{RUS}}<br />
|style="text-align:right"| 8,4<br />
|-<br />
| {{RUS}}<br />
|style="text-align:right"| 5,1<br />
| {{POL}}<br />
|style="text-align:right"| 7,0<br />
|-<br />
| {{ITA}}<br />
|style="text-align:right"| 4,9<br />
| {{BLR}}<br />
|style="text-align:right"| 6,7<br />
|-<br />
| {{DEU}}<br />
|style="text-align:right"| 4,2<br />
| {{USA}}<br />
|style="text-align:right"| 4,9<br />
|-<br />
| {{IND}}<br />
|style="text-align:right"| 3,8<br />
| {{TUR}}<br />
|style="text-align:right"| 4,5<br />
|-<br />
| [[Datei:Empty flag.svg|20px]] sonstige Staaten<br />
|style="text-align:right"| 56,2<br />
| [[Datei:Empty flag.svg|20px]] sonstige Staaten<br />
|style="text-align:right"| 44,6<br />
|}<br />
<!--<br />
''' Wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine '''<br />
{{Wirtschaftswachstum Ukraine}}--><br />
<br />
=== Primärer Sektor ===<br />
==== Energie ====<br />
[[Datei:Kernkraftwerk Saporischschja.JPG|mini|[[Kernkraftwerk Saporischschja]]]]Während der Staat 1991 alle Energieunternehmen besaß, befand sich 2020 ein bedeutender Teil in Privatbesitz.<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=143 |Sprache=en}}</ref> Im Falle der Privatunternehmen war die [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]] sehr hoch, wobei transnationale [[Oligarch]]en und lokale Wirtschaftseliten den Großteil besaßen.<ref name=":6" /> In allen Energie-Sektoren entwickelten sich Korruption und [[Rent-seeking|Rent-Seeking]].<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=146-148 |Sprache=en}}</ref><br />
<br />
Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2020 sank der [[Primärenergieverbrauch]] der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/primary-energy-cons?tab=chart&country=~UKR |titel=Primary Energy Consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref> Das lag zunächst daran, dass die Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in eine wirtschaftliche Krise geriet, und 2014 verlor die Ukraine die Krim wie auch die Kontrolle über den Donbas samt dessen Industrieproduktion.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=137-138 und S. 161-162 |Sprache=en}}</ref> Bis 2021 beruhte der Energieverbrauch vor allem auf Kohle, Gas und Öl sowie Atomkraft, obgleich der Anteil der erneuerbaren Energiequellen zunahm.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/energy-consumption-by-source-and-region?stackMode=absolute&time=1985..latest&country=~UKR |titel=Energy Consumption by Source, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/explorers/energy?tab=chart&facet=none&country=~UKR&hideControls=true&Total+or+Breakdown=Select+a+source&Select+a+source=Renewables&Energy+or+Electricity=Primary+energy&Metric=Share+of+total |titel=Share of primary energy from renewable sources |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref> 2016 war die ukrainische Volkswirtschaft noch immer relativ [[Energieintensität|energieintensiv]] und lag deutlich über dem OECD-Durchschnitt.<ref>{{Literatur |Hrsg=OECD |Titel=Snapshot of Ukraine’s Energy Sector. Institutions, Governance and Policy Framework |Datum=2019 |Seiten=10 |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/eurasia/competitiveness-programme/eastern-partners/Snapshot-of-Ukraines-Energy-Sector-EN.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-19}}</ref> Während die Energieintensität sehr hoch war, da die Energie-Infrastruktur alterte und energieintensive Industrien einen großen Teil der Industrieproduktion ausmachten, wurde sie auch überschätzt, da öffentliche Statistiken über das Bruttoinlandsprodukt die ausgeprägte ukrainische [[Schattenwirtschaft]] nicht berücksichtigten.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |ISBN=978-3-8382-1514-3 |Seiten=140-141 |Sprache=en}}</ref><br />
<br />
Der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung stieg seit Ende der 1980er Jahre und lag 2021 bei ca. 55 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/share-electricity-nuclear?tab=chart&country=~UKR |titel=Share of electricity production form nuclear |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-18 |sprache=en}}</ref> 2018 betrieb das staatliche Unternehmen [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] vier Atomkraftwerke, die etwa die Hälfte des Stroms des Landes erzeugten.<ref name=":1">{{Literatur |Hrsg=OECD |Titel=Snapshot of Ukraine’s Energy Sector. Institutions, Governance and Policy Framework |Datum=2019 |Seiten=26 |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/eurasia/competitiveness-programme/eastern-partners/Snapshot-of-Ukraines-Energy-Sector-EN.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-20}}</ref> Die ukrainischen Kraftwerke waren davon abhängig, dass die Russische Föderation ihnen [[Kernbrennstoff]] lieferte und Lagermöglichkeiten für [[Verbrauchter Kernbrennstoff|verbrauchten Kernbrennstoff]] bot.<ref name=":5">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=140 |Sprache=en |Zitat=While Ukraine has traditionally depended on Russia for key elements of its nuclear supply chain, including nuclear fuel and spent fuel storage, in 2014 it started using non-Russian, Westinghouse fuel. In 2018, Westinghouse fuel accounted for 28.4 percent of the nuclear fuel consumed, with the remaining proportion supplied by Russia. Additionally, a new fuel depository, Chernobyl-1, was completed in 2019, adding to an existing storage facility at the Zaporizhzhia NPP.}}</ref> Seit 2014 nutzten ukrainische Kraftwerke auch andere Kernbrennstoffe, wie zum Beispiel von [[Westinghouse Electric Company|Westinghouse]], und es wurden mehr eigene Lagerkapazitäten geschaffen.<ref name=":5" /> Zudem vereinbarten Energoatom und Westinghouse, gemeinsam weitere Einheiten für ukrainische Kraftwerke zu schaffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://en.interfax.com.ua/news/economic/765136.html |titel=Energoatom, Westinghouse Electric sign memo on construction of power units at Khmelnytsky NPP for $30 bln |werk=interfax-Ukraine |datum=2021-08-31 |abruf=2022-07-27 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
2018 waren erneuerbare Energien vor allem in der Stromerzeugung wichtig. Allerdings spielten sie weder hinsichtlich der Wärmeversorgung von Gebäuden und Industrie noch hinsichtlich des Verkehrssektors eine bedeutende Rolle.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Clemens Stiewe |Titel=Die Förderung erneuerbarer Energien in der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=218 |Datum=2019-05-29 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/218/UkraineAnalysen218.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref> Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag bei ca. 10 %, wobei der Großteil auf die großen Wasserkraftwerke des staatlichen Unternehmens Ukrhydroenergo entfiel.<ref name=":2" /><ref name=":1" /> Die [[DniproHES]]-Talsperre ist eine der größten [[Talsperre]]n Europas. Diese dient auch als Speicherkraftwerk und hat eine elektrische Leistung von 1.570 Megawatt. 2020/21 waren die Bedingungen für Produzenten grüner Energie schwierig: Zwar nahm der ukrainische Staat als garantierter Abnehmer von den Herstellern grünen Strom, aber er verschuldete sich ihnen gegenüber bis 2021 auf ca. eine Milliarde Euro.<ref>{{Literatur |Autor=Sergej Sumlenny |Titel=Eine Riesenverschuldung gegenüber den Erneuerbaren: Selenskyjs Energiepolitik könnte katastrophale Folgen für die Ukraine haben |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=2–6 |Online=https://laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes=1259 |Abruf=2022-07-20 |DOI=10.31205/UA.246.01}}</ref><br />
<br />
Die Europäische Union betrachtete die Ukraine als strategischen Partner, um die 2019 gesetzten Ziele des [[European Green Deal|Green Deal]] zu erreichen: Sie hielt die Ukraine für eine potentielle Quelle von [[Ökostrom]] und Wasserstoff, die zudem in der Nähe lag und über eine Transportinfrastruktur verfügte.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=10 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20 |Zitat=Ukraine is recognised by the EU as a strategic partner in reaching its own decarbonisation targets. Owing to the country's high potential in renewables, proximity and existing transport infrastructure (gas transportation systems and energy grids), Ukraine has a potential to become an important supplier of low-carbon energy and feedstock for EU industry, such as renewable electricity and green hydrogen. This will strengthen the energy security of both Ukraine and the EU.}}</ref> Im Juli 2020 erklärte sich die ukrainische Regierung dazu bereit, wesentlich zum Green Deal beizutragen.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=6 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20}}</ref> Allerdings interessierten sich die Menschen in der Ukraine relativ wenig für Klimapolitik, und es mangelte an starken staatlichen Institutionen wie auch an dem nötigen Kapital.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=10-11 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20}}</ref><br />
<br />
Die Europäische Union und die Ukraine arbeiteten seit 2005 darauf hin, die Ukraine in die europäischen Energiemärkte und -systeme zu integrieren.<ref name="Feldhaus">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18}}</ref> 2017 legten der europäische Verband [[Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber|ENTSO-E]], der ukrainische Netzbetreiber [[Ukrenergo]] und von [[Republik Moldau|moldawischer]] Seite Moldelectrica technische Schritte fest, um das ukrainische Stromnetz mit dem [[Europäisches Verbundsystem|kontinentaleuropäischen Netz]] zu synchronisieren.<ref name="Feldhaus" /> Die ukrainische Regierung strebte an, das ukrainische Netz 2021/22 vom russischen Netz zu lösen und 2023 mit dem kontinentaleuropäischen zu verbinden.<ref name="Feldhaus2">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18}}</ref> Dieses Vorhaben war in geopolitischer Hinsicht brisant, da die Russische Föderation die sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]], die [[Krim]] und primär über [[Transnistrien]] auch Moldau mit Strom versorgte.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25–26 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Abruf=2022-07-18 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939}}</ref> Im Zuge der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion]] wurde bereits im März 2022 eine Notfallsynchronisierung vollzogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.entsoe.eu/news/2022/03/16/continental-europe-successful-synchronisation-with-ukraine-and-moldova-power-systems/ |titel=Continental Europe successful synchronisation with Ukraine and Moldova power systems |hrsg=[[ENTSO-E]] |datum=2022-03-16 |abruf=2022-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste von Kraftwerken in der Ukraine|Stauseen in der Ukraine}}<br />
<br />
==== Bodenschätze ====<br />
In der Ukraine befinden sich ca. 3 % der weltweit nachgewiesenen Kohlevorkommen.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Oleg Savitsky, Robert Sperfeld |Titel=Die Kohleindustrie in der Ukraine im Kontext des Donbas-Konfliktes |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=157 |Datum=2015-10-14 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/157/UkraineAnalysen157.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Steinkohle kommt vor allem im [[Donezbecken|Donbas]] vor und die höherwertige [[Anthrazitkohle]] wird nur auf dem Gebiet der sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] gefördert.<ref name=":3" /> Der Anteil der Kohle am Primärenergieverbrauch schwankte zwischen 1991 und 2021 zwischen rund 26 % und etwa 36 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/coal-energy-share?tab=chart&country=~UKR |titel=Share of primary energy from coal, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Kohle ist wichtig für die Strom- und Wärmeerzeugung und für viele Industrien, wie zum Beispiel in der [[Metallurgie|metallurgischen]] Produktion.<ref name=":3" /> Bis 2014 konnte sich die ukrainische Volkswirtschaft selbst mit Kraftwerkskohle versorgen, aber sie wurde zum Nettoimporteur.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=141-142}}</ref> 2017 begann die Ukraine, den Handel mit den Volksrepubliken zu blockieren. Das war für beide Seiten schwierig: Während die Volksrepubliken durch den Kohleexport wichtige Einnahmen erzielt hatten, waren viele ukrainische Kraftwerke für Strom- und Wärmeerzeugung wie auch Industrien relativ abhängig von Anthrazitkohle.<ref>{{Literatur |Autor=Huseyn Aliyev |Titel=Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken« |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=261 |Datum=2022-02-14 |Seiten=11 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/261/UkraineAnalysen261.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.261.03}}</ref> Allerdings exportierten die Volksrepubliken Kohle in die Russische Föderation, wo sie neu etikettiert wurde, um dann als russische Kohle etwa über Weißrussland an die Ukraine oder an EU-Staaten verkauft zu werden.<ref>{{Literatur |Autor=Huseyn Aliyev |Titel=Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken« |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=261 |Datum=2022-02-14 |Seiten=11-12 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/261/UkraineAnalysen261.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.261.03}}</ref><br />
<br />
Die Kohleproduktion sank langfristig seit Ende der 1980er Jahre bis 2020.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/coal-production-by-country?country=~UKR |titel=Coal production, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Bereits von 1991 bis 2013 verloren 88 % aller Kohlekumpel ihre Arbeitsplätze.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> Im Zuge des Konfliktes zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation wurden seit 2014 viele Bergwerke im Osten beschädigt oder geflutet.<ref name=":3" /> Die Kohleproduktion des Donbas nahm deutlich ab.<ref>{{Literatur |Titel=Die ukrainische Kohle- und Stahlproduktion in aktuellen Zahlen |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=184 |Datum=2017-05-10 |Seiten=13 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/184/UkraineAnalysen184.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Unter Ministerpräsident [[Denys Schmyhal|Schmyhal]] erarbeitete das Energieministerium Konzepte für einen [[Wirtschaftsstruktur#Strukturwandel|Strukturwandel]]. Diese sahen vor, Kohle noch über Jahrzehnte zu nutzen, um das Land mit Energie zu versorgen.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=7-8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> Die [[Europäische Union]] und die [[Bundesrepublik Deutschland]] boten ihre Hilfe für einen Kohleausstieg an.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> 2018 gründeten einige Kohlestädte des Donezker Gebiets, [[Nichtregierungsorganisation]]en und eine regionale Handelskammer eine regionale Plattform, die auf eigene Initiative versuchte, Konzepte für den Strukturwandel zu entwickeln.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen (Gasvorkommen 2019 geschätzt auf 1,09 Billionen Kubikmeter), die in Europa nur noch von denen Norwegens übertroffen werden (1,53 Billionen Kubikmeter Gas).<ref>https://hir.harvard.edu/ukraine-energy-reserves/</ref> Langfristig sank der Öl- und Gasverbrauch seit Anfang der 1990er Jahre bis 2021 stark ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/oil-consumption-by-country?tab=chart&region=Europe&country=~UKR |titel=Oil consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/gas-consumption-by-country?tab=chart&region=Europe&country=~UKR |titel=Gas consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Unter [[Wiktor Janukowytsch|Janukowitsch]] plante die Regierung, russische Gasimporte zu reduzieren und ab 2020 völlig darauf verzichten zu können.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Umbach |url=https://www.nato.int/docu/review/articles/2014/05/27/the-energy-dimensions-of-russias-annexation-of-crimea/index.html |titel=The energy dimensions of Russia’s annexation of Crimea |werk=NATO Review |datum=2014-05-27 |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Stattdessen sollten die ukrainischen Ressourcen genutzt werden.<ref>https://perspective-daily.de/article/2092-was-der-ukrainekrieg-fuer-die-deutsche-energieversorgung-und-den-klimaschutz-bedeutet/Izk0nfUo?pk_campaign=Newsletter-2022-04-10-Subscriber</ref> So wollte die ukrainische Regierung zusammen mit [[Chevron Corporation|Chevron]] und [[Royal Dutch Shell|Royal Durch Shell]] in der West- und Ostukraine [[Schiefergas]] erschließen und fördern, während [[ExxonMobil|Exxon]] im Schwarzen Meer aktiv werden sollte.<ref>{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://www.reuters.com/article/shell-chevron-ukraine-idUSL5E8GBAE020120511 |titel=Ukraine picks Shell, Chevron to develop shale gas fields |werk=Reuters |datum=2012-05-11 |abruf=2022-07-25 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://www.reuters.com/article/uk-shell-exxonmobil-ukraine-idUKBRE87E0CS20120815 |titel=Exxon, Shell-led group win Ukraine Black Sea project |werk=Reuters |datum=2012-08-15 |abruf=2022-07-25 |sprache=en}}</ref> Allerdings stellten alle drei Unternehmen ihre Projekte ein.<ref>{{Literatur |Autor=Georg Zachmann |Titel=Zwei erfolgreiche Jahre für die Erdgaswirtschaft der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=177 |Datum=2016-12-12 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/177/UkraineAnalysen177.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-25 |Zitat=Zwei große Öl- und Gasunternehmen – Shell und Chevron – haben Gasförderprojekte in der Ukraine eingestellt und Exxon musste seine Schwarzmeerprojekte wegen der Annexion der Krim stoppen.}}</ref> Auch unter Ministerpräsident Schmyhal verfolgte die ukrainische Regierung das Ziel, in der Gasversorgung autark zu werden, und schloss [[Production Sharing Agreement]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-economy/3164358-government-signs-agreements-on-distribution-of-gas-production-in-seven-fields.html |titel=Government signs agreements on distribution of gas production in seven fields |werk=Ukrinform |datum=2020-12-31 |abruf=2022-07-29 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kmu.gov.ua/en/news/denis-shmigal-u-2023-roci-energetichna-sistema-ukrayini-bude-integrovana-z-yevropejskoyu |titel=Denys Shmyhal: In 2023, Ukraine's energy system will be integrated with the European system |werk=Government Portal. |datum=2021-02-04 |abruf=2022-07-29 |sprache=en |zitat=‘At the end of last year and the beginning of 2021, 8 production sharing agreements have been signed. These deals are a message to the market and the investors in which direction we are moving. Thanks to these agreements, Ukraine can grow gas production by hundreds of millions of cubic meters, as well as receive more than UAH 10 billion in investments in the industry. The Government also granted Naftogaz the right to explore and develop the Yuzivska gas-bearing area, as well as the Black Sea shelf. Therefore, we enforce our strategic goal of increasing our own production by taking concrete steps,’ the Head of Government stressed.}}</ref> Von 2011 bis 2015 reduzierte die Ukraine ihre direkten Erdgasimporte aus der Russischen Föderation, während sie 2013 begann, Gas zunehmend aus der Europäischen Union zu kaufen.<ref>{{Literatur |Titel=Russische Erdgasexporte und der Erdgastransit durch die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=6 |Fundstelle=Grafik 2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Um ihren eigenen Bedarf zu decken, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr auf direktem Wege aus der Russischen Föderation, sondern bezieht Gas größtenteils aus der Slowakei, Ungarn und Polen.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18 |Zitat=Die EU hatte bereits in Reaktion auf die Lieferausfälle 2009 die von Ost nach West verlaufenden Erdgaspipelines auf ihrem Gebiet so aufgerüstet, dass die Fließrichtung umgekehrt werden kann. Dementsprechend kann bei einem erneuten Lieferausfall Erdgas von Deutschland oder Österreich nach Osten geliefert werden. Dies sollte die Versorgung der östlichen EU-Mitgliedstaaten sicherstellen. Tatsächlich wird die umgekehrte Fließrichtung vor allem genutzt, um die Ukraine mit Erdgas zu versorgen. Wie Grafik 2 auf Seite 6 zeigt, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr direkt aus Russland. Stattdessen kommen zwei Drittel der ukrainischen Erdgasimporte aus der Slowakei, der Rest aus Ungarn und Polen.}}</ref> Die Krim und die Volksrepubliken Lugansk und Donezk wurden jedoch durch [[Gazprom]] versorgt.<ref name=":4" /> Indem die Ukraine als Transitland Gas von der Russischen Föderation gen Europa leitet, erzielt sie bedeutende Einnahmen und ohne den Transit müsste aus technischen Gründen das Pipeline-System angepasst werden.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=3-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18 |DOI=10.31205/UA.258.01}}</ref> Die Ukraine importierte von 2012 bis 2017 insgesamt und im Besonderen aus der Russischen Föderation weniger Rohöl.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=161-162 |Sprache=en}}</ref> Allerdings ging die ukrainische ölverarbeitende Industrie nieder, so dass die Ukraine die meisten Ölprodukte, die im Land verbraucht wurden, importierte.<ref name=":4" /> Zunächst kamen diese aus der Russischen Föderation und nach 2014 aus Weißrussland, wo Ölprodukte aus russischem Öl hergestellt wurden.<ref name=":4" /><br />
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==== Landwirtschaft ====<br />
Die Ukraine hat mit 56 % ihrer Landfläche den weltweit höchsten Anteil an Ackerboden bester Qualität. Er ist mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarer [[Schwarzerde]] ([[Tschernosem]]) überzogen.<ref>{{Internetquelle |autor=Louisa Schneider |url=http://www.faz.net/aktuell/wissen/ukraine-die-kornkammer-europas-838136.html |titel=Die Kornkammer Europas |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2014-03-10 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
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Jährlich produziert die Ukraine rund 60 Millionen Tonnen Getreide, hauptsächlich Mais, Weizen und Gerste, wovon über 50 % exportiert werden. 2012 stand sie damit weltweit an siebter Stelle der Getreideproduzenten.<ref name="FAO">FAO: [http://faostat.fao.org/site/567/default.aspx#ancor Getreideproduktion nach Ländern Produktionsstatistik der FAO, aufgerufen am 29. April 2013.]</ref> 2019 wurde beim Getreide, mit rund 75 Millionen Tonnen, eine neue Rekordernte eingefahren.<ref>[https://www.schweizerbauer.ch/politik--wirtschaft/international/ernterekord-beim-getreide-55449.html ''Ernterekord beim Getreide''.] In: [[Schweizer Bauer|''schweizerbauer.ch'']], 5. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020.</ref><br />
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Die Landwirtschaft leidet seit einigen Jahrzehnten unter starker Bodenerosion. Durch die damit verbundene [[Versteppung]] des Landes hat die Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt. Der Waldanteil liegt heute bei 5 % der Gesamtfläche. Im Norden des Landes befand sich einst eine ausgedehnte Waldsteppe mit sehr fruchtbaren [[Löss]]boden. Bis auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew und die Wälder in [[Wolhynien]]. An der nördlichen [[Grenze zwischen Belarus und der Ukraine|Landesgrenze zu Belarus]] darf in einem Radius von 30&nbsp;Kilometern um die Stadt [[Prypjat (Stadt)|Prypjat]] seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wegen der anhaltenden radioaktiven Verseuchung keine Landwirtschaft betrieben werden.<br />
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Im Süden der Ukraine an der Küste und auf der [[Krim]] wird [[Weinbau in der Ukraine|Wein]]- und [[Obstbau]] betrieben. Im Rest des Landes werden vorwiegend [[Weizen]], [[Kartoffel]]n und [[Zuckerrübe]]n angebaut. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit von der Sowjetunion wurden 55 % des ukrainischen Territoriums für Ackerbau genutzt und insgesamt 70 % der Fläche für die Landwirtschaft. Der agrar-industrielle Komplex erwirtschaftete 1991 etwa 40 % des Nationaleinkommens. 2007 wurden in der Ukraine insgesamt 42,894&nbsp;Mio. [[Hektar]] Land landwirtschaftlich genutzt.<ref>[http://www.minagro.kiev.ua/page/?4546 minagro.kiev.ua]{{Toter Link |url=http://www.minagro.kiev.ua/page/?4546 |date=2012-03-22}}, Stand: 11.&nbsp;Juli 2007</ref><br />
<br />
Fast ein Fünftel der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (vor allem im Westteil des Landes), das 12 % des Bruttoinlandsprodukts erzeugt.<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015">Unabhängige Bauernstimme, Ausgabe: März 2015, Nr. 386, Verlag: ABL Bauernblatt Verlags GmbH, 59065 Hamm, hier: Seite 3, Artikel: ''Landreform für Bauern und Konzerne?''</ref>{{rp|Sp 1}} Die Ukraine hat mit 32 Millionen Hektar doppelt so viel Ackerland wie Deutschland, erzielt aber mit 35 Millionen Tonnen nur 70 % der deutschen Getreideproduktion.<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015" /> 40 % der [[Landwirtschaftlich genutzte Fläche|Agrarflächen]] werden durch kleine, aber stabile Subsistenzbetriebe unter einem Hektar bewirtschaftet, 50 % durch Kolchose-Nachfolger auf Pachtbasis (mit durchschnittlich 1.200 Hektar), die restlichen 10 % durch Kleinbetriebe mit durchschnittlich fünf Hektar und durch 43.000 Mittelbauern (80 bis 500 Hektar).<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015" />{{rp|Sp 1/2}}<br />
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Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] verlor die Ukraine mit Stand Juni 2022 nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums neben 25 % der Agrarfläche<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-129.html#Ernte |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Ukraine warnt vor Ernteausfällen ++ |titelerg=Ukraine warnt vor Einbruch der Ernte<br />
<small>Meldung vom 9. Juni 2022 18:35 Uhr</small> |abruf=2022-06-09 |sprache=de}}</ref> etwa 25 Millionen der 85 Millionen Tonnen Lagerkapazitäten für Getreide, weil Silos zerstört wurden oder in von Russland besetzten Gebieten lagen.<ref name=":11">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-127.html#Getreide |titel=Liveblog: ++ Russen kontrollieren Sjewjerodonezk weitgehend ++ |titelerg=Ukraine fehlt Platz für Millionen Tonnen Getreide<br />
<small>Meldung vom 8. Juni 2022 18:56 Uhr</small> |abruf=2022-06-09 |sprache=de}}</ref><br />
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==== Aneignung von Agrarland ====<br />
Als die Ukraine ein Teil der UdSSR war, besaß der Staat das Agrarland. In den 1990er Jahren bekamen viele Personen, die in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gearbeitet hatten, jeweils meist zwei bis drei Hektar Land von den Genossenschaften. Dadurch erhielten etwa 6,9 Millionen Personen, die in ländlichen Regionen wohnten, insgesamt rund 27 Millionen Hektar Land.<ref name=":10">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=83 |Sprache=en}}</ref> Ferner erhielten auch einige Stadtbewohner kleinere Landflächen, die viele von ihnen nutzten, um [[Subsistenzwirtschaft]] zu betreiben.<ref name=":10" /> So konnten sie leichter die wirtschaftliche Krise der 1990er Jahre überstehen. Im Jahr 2001 verhängte die Regierung ein Moratorium, das den Kauf und Verkauf von Agrarland verbot. Das Moratorium sollte nur provisorisch sein, bis die ukrainische Regierung ein neues Gesetz erarbeitete, das den Markt für Agrarland regelte.<ref name=":12">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=84 |Sprache=en}}</ref> Allerdings verschoben Nachfolgeregierungen mehrfach ein solches Gesetz und verwiesen darauf, dass viele Menschen dagegen waren.<ref name=":12" /><br />
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Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte das Moratorium aufheben und einen Bodenmarkt schaffen. Die Eigentümer sollten vollere Rechte erhalten und die Investitionen in die Landwirtschaft steigen.<ref name="Hromadske">{{Internetquelle |url=https://en.hromadske.ua/posts/ukraines-zelenskyy-signs-land-market-bill-into-law |titel=Ukraine’s Zelenskyy Signs Land Market Bill into Law |werk=[[Hromadske.tv]] |datum=2020-04-28 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref> Allerdings drängten auch internationale Organisationen. Nachdem die Kiewer [[Denkfabrik]] Easybusiness, die dem [[Atlas Network]] nahestand, eine mehrjährige Kampagne geführt hatte, forderte der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] im Jahr 2018 vom ukrainischen Staat eine Bodenreform.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.atlasnetwork.org/articles/easybusiness-wins-2019-europe-liberty-award-for-work-toward-agricultural-land-reform-in-ukraine |titel=EasyBusiness wins 2019 Europe Liberty Award for work toward agricultural land reform in Ukraine |hrsg=Atlas Network |datum=2019-05-09 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref><ref name="Herzfeld">{{Literatur |Autor=Vasyl Kvartiuk, Thomas Herzfeld |Titel=Die Debatte über die ukrainische Bodenmarktreform: Weichenstellung für die Agrarpolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=223 |Datum=2019-10-10 |Seiten=9–13 |Fundstelle=hier S. 10 rechts oben |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/223/UkraineAnalysen223.pdf |Format=PDF |KBytes=824 |Abruf=2022-08-02}}</ref> Ferner machte der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]] die Reform zu einer Bedingung für weitere Kredite.<ref name="Hromadske" /> Schließlich erklärte Selenskyj auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, dass die Ukraine auf internationale Geldgeber angewiesen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/zvernennya-prezidenta-ukrayini-shodo-situaciyi-z-protidiyeyu-60373 |titel=Address by the President of Ukraine on the situation with counteraction to coronavirus |hrsg=President of Ukraine. Official website |datum=2020-03-29 |abruf=2022-08-02 |sprache=en |zitat=I also want to speak about the extraordinary session of the Verkhovna Rada of Ukraine, which is to take place tomorrow. Our country has, in fact, found itself at a crossroads due to coronavirus, and has two paths. The first is the adoption of two vital laws. After that, we will receive support from our international financial partners in the amount of at least ten billion dollars. This is needed to stabilize the country's economy and overcome the crisis. Otherwise – the second path. A failure of these laws leading to the economic downturn and even the threat of default.}}</ref> Auf der anderen Seite waren viele Menschen gegenüber einer Bodenreform skeptisch oder lehnten sie ab. Sie befürchteten, die Liberalisierung könnte zu einer Konzentration des Bodenbesitzes führen und vor allem großen Unternehmen, [[Oligarch]]en oder auch ausländischen Konzernen nützen.<ref name="Herzfeld" /> Vor und im Parlament kam es zu Protesten.<ref>{{Internetquelle |autor=Denis Trubetskoy |url=https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-bodenreform-100.html |titel=Selenskyj im Kreuzfeuer. Ukraine: Bodenreform im Schatten der Coronakrise |werk=mdr.de |datum=2020-04-03 |abruf=2022-08-02}}</ref> Im April 2020 unterzeichnete Selenskyj das Gesetz über die Bodenreform.<ref name="Hromadske" /> Das neue Gesetz Nr. 552–IX<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/go/552-20 |titel=Про внесення змін до деяких законодавчих актів України щодо умов обігу земель сільськогосподарського призначення: Law of Ukraine on March 31, 2020 Nr. 552-IX |hrsg=Verkhovna Rada of Ukraine. Legislation of Ukraine |datum=2020 |abruf=2022-06-02}}</ref> erlaubt es, dass ukrainische Bürger seit 2021 bis zu 100 [[Hektar]] Land erwerben dürfen. Ferner erlaubt es neben ukrainischen Bürgern auch ukrainischen Unternehmen, ab 2024 Land bis zu 10.000 Hektar zu erwerben.<ref>{{Literatur |Titel=Dokumentation. Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen, die sich aus Gesetz Nr. 552-IX ergeben |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=244 |Datum=2020-12-14 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/244/UkraineAnalysen244.pdf |Format=PDF |KBytes=863 |Abruf=2022-08-02}}</ref> Das Gesetz bedeutete in gewisser Weise einen Kompromiss: Während der ursprüngliche Entwurf von 2019 vorgesehen hatte, dass auch ausländische Personen und Unternehmen ukrainisches Agrarland kaufen durften, wurde schließlich die Entscheidung darüber auf ein [[Referendum]] verschoben.<ref>{{Internetquelle |autor=Romeo Kokriatski |url=https://en.hromadske.ua/posts/ukrainians-have-been-tricked-to-oppose-land-reform-says-ukrainian-president |titel=Ukrainians Have Been Tricked to Oppose Land Reform, Says Ukrainian President |werk=[[Hromadske.tv]] |datum=2019-11-11 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Große Agrar-Unternehmen und internationale Institutionen waren am ukrainischen Agrar-Sektor sehr interessiert. Sie behaupteten, durch zunehmende landwirtschaftliche Produktion könnte der Staat sich besser entwickeln und durch Exporte dabei helfen, die Weltbevölkerung zu ernähren.<ref name=":13">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=198 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref> Vor diesem Hintergrund versuchten ukrainische und nicht-ukrainische Agrar-Unternehmen, mehr Agrarland zu kontrollieren ([[Land Grabbing]]).<ref name=":13" /> Zwar war durch das Moratorium von 2001 der Verkauf von ukrainischem Agrarland verboten, aber oft verpachteten Bodenbesitzer ihr Land, da rechtlich nicht geklärt war, wo die Grenzen ihres Landes genau lagen, und viele von ihnen nicht genug Geld oder Produktionsmittel hatten.<ref name=":14">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=199 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref><br />
<br />
Agrar-[[Holding]]s pachteten zunehmend Land und inkorporierten Agrar-Unternehmen, wobei sie immer mehr [[Horizontale Integration|horizontal]] und [[Vertikale Integration|vertikal]] integrierten, um möglichst die gesamte [[Wertschöpfungskette]] zu kontrollieren.<ref name=":15">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=200 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref> Während der großen Übernahmewelle von 2009 bis 2012 bevorzugten Agrar-Holdings wachsende mittelgroße Betriebe mit pflanzlich-tierischer Produktionsstruktur wie auch kapitalschwache Betriebe und achteten auf eine schlechte finanzielle Performance.<ref>{{Literatur |Autor=Igor Ostapchuk, Taras Gagalyuk |Titel=Zum Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings: Strategien, Auswirkungen und Perspektiven |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=259 |Datum=2022-01-10 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/259/UkraineAnalysen259.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-04 |DOI=10.31205/UA.259.01}}</ref> 2012 entfiel der Großteil der Agrar-Holdings auf ukrainische Besitzer, worunter auch [[Oligarch]]en wie [[Rinat Achmetow]] oder Oleg Bachmatjuk waren.<ref name=":15" /> Letzterer besaß die damals größte Holding Ukrlandfarming, die rund 500.000 Hektar kontrollierte.<ref name=":15" /> Die größten nicht-ukrainischen Agrar-Holdings waren US NCH Capital (400.000 Hektar) und Russian Ukrainian Agrarian Investments (260.000 Hektar).<ref name=":15" /> Agrar-Holdings profitierten von den relativ niedrigen [[Pachtzins]]en.<ref name=":14" /> Im Gegensatz zu den kleinen und mittelgroßen Landwirten konnten Agrar-Holdings sich leichter mit [[Kapital]] versorgen, indem sie Kapital über Börsen oder internationale Finanzinstitutionen bekamen, wie zum Beispiel die [[Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung]].<ref name=":15" /> Des Weiteren machte auch die [[Volksrepublik China]] ihr Interesse deutlich. 2012 gewährte die [[China Exim-Bank]] einen Kredit in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar und erhielt für die folgenden 15 Jahre bis zu sechs Millionen Tonnen Getreide jährlich.<ref>[http://www.fao.org/fileadmin/templates/est/COMM_MARKETS_MONITORING/Grains/Documents/MNR_1402.pdf Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Monthly News Report on Grains MNR Issue 100 – February 2014 ''China Sues Ukraine for Breach of US$3 Billion Loan-for-Grain Agreement'' vom 27. Februar 2014.] (PDF; 136&nbsp;kB) abgerufen am 16. April 2014</ref> 2013 begann das chinesische Staatsunternehmen [[Xinjiang Production and Construction Corps]] Verhandlungen mit dem ukrainischen Agrarkonzern ''KSG Agro'' über 100.000 Hektar in der Schwarzmeerregion. Für den chinesischen Markt sollten Feldfrüchte angebaut und Schweine gezüchtet werden. Für weitere Pachtrechte auf 50 Jahre wollte die Volksrepublik China bis zu drei Millionen Hektar übernehmen.<ref>[http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/land-grabbing-die-tuecken-des-landkaufs/9680760.html ''Land Grabbing Die Tücken des Landkaufs''.] In: ''[[Wirtschaftswoche]]'', 4. April 2014; abgerufen am 12. April 2014.</ref><br />
<br />
=== Industrie ===<br />
[[Datei:FANUC R2000iB AtWork.jpg|mini|[[Industrieroboter]] [[Fanuc]] R-2000iB zum Schweißen von Karosserien des ''ZAZ Chance'', [[Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod]]]]<br />
<br />
Bei [[Krywyj Rih]] ([[Krywbass]]), [[Dnipro]] und [[Saporischschja]] befinden sich Eisenerzlagerstätten mit entsprechender Verarbeitung. Hinzu kommen Maschinenbau, [[Schienenfahrzeug]]-,<ref>Germany Trade & Invest: ''Ukraine plant massiven Ausbau der Herstellung von Schienenfahrzeugen.'' 25. Oktober 2013. ([http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=900956.html gtai.de]) Abgerufen am 16. Mai 2014.</ref> und [[Automobilindustrie]]<ref name="MittelOsteuropa:">{{Webarchiv |url=http://www.estandort.com/mangel-an-finanziellen-mitteln-bei-den-ukrainischen-automobilfirmen/ |text=Standort Mittel- und Osteuropa: Mangel an finanziellen Mitteln bei den ukrainischen Automobilfirmen. |archive-is=20140516121245}}</ref> [[Luftfahrtindustrie|Luft-]] und [[Raumfahrt]]industrie,<ref name="GutschkerFAZ">Thomas Gutschker: ''Russland und die Ukraine. Das sowjetische Erbe lockt.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 13. April 2014 ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/russland-und-die-ukraine-das-sowjetische-erbe-lockt-12893029.html faz.net]).</ref> [[Rüstungsindustrie]],<ref name="GutschkerFAZ" /><ref name="HeroldFR">{{Internetquelle |autor=Frank Herold |url=http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html |titel=Ukraine: Russland sichert seine militärische Zukunft |werk=Frankfurter Rundschau |datum=2014-04-23 |archiv-url=https://archive.vn/20140516122547/http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html |archiv-datum=2014-05-16 |abruf=2014-04-23 |offline=1}}</ref> [[Nahrungsmittelindustrie]], der Bau von Elektrogeräten sowie eine umfangreiche [[Werft]]industrie.<ref name="HeroldFR" /> Ausgeführt werden vor allem [[Kohle]], [[Stahl]], Elektrogeräte, Maschinen, Fahrzeuge<ref name="MittelOsteuropa:" /> und Nahrungsmittel, eingeführt werden vor allem [[Energie]]träger ([[Gas]] und [[Erdöl]]) aus Russland. Im [[Donezk]]becken befinden sich viele sanierungsbedürftige Bergwerke, in denen es bereits zu schweren Grubenunglücken kam.<br />
<br />
Die größten Fahrzeugwerke sind [[KrAZ]] in [[Krementschuk]], [[Luzkyj awtomobilnyj sawod|LuAZ]] in Luzk und [[Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod]] (SAS) in [[Saporischschja]].<br />
<br />
Die Ukraine lag bis zum Beginn des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] (24. Februar 2022) auf Platz 13 der weltgrößten Stahlhersteller; etwa 80 Prozent des Stahls wurden exportiert.<ref>faz.net: [https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukraine-liveticker-biden-putin-weiss-keinen-ausweg-aus-ukrainekrieg-17804564.html Meldung 9. Mai 2022 20:20 Uhr]</ref> Das [[Metallurgisches Kombinat Asow-Stahl|Asow-Stahlwerk]] in [[Mariupol]] war bis zu seiner Zerstörung von März bis Mai 2022 eines der größten [[Hüttenwerk]]e Europas.<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
Der [[Tertiärsektor]] entwickelt sich in der Ukraine in den letzten Jahren sehr dynamisch, blieb allerdings stark von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängig. Neben den Banken zeigten auch die Software- und IT-Service-Branche große Zuwachsraten. Ihr Umsatz betrug 2014 etwa 5 Milliarden US-Dollar. Manager bzw. ehemalige Manager der IT-Industrie sind seit 2014 stark im Parlament und in leitenden Positionen der Regierungskoalition vertreten.<ref>[http://www.kyivpost.com/content/business/ukraines-it-industry-makes-progress-in-2014-despite-war-376251.html kyivpost.com].</ref><br />
<br />
==== Finanzwirtschaft ====<br />
[[Datei:National Bank of Ukraine new.jpg|mini|Das Gebäude der 1991 gegründeten [[Nationalbank der Ukraine|Zentralbank der Ukraine]]]]<br />
[[Datei:Dnipropetrowsk.jpg|mini|[[Dnipro]] gilt als Finanzzentrum des Landes.]]<br />
[[Datei:1000 hryvnia 2019 front.png|mini|1000 [[Hrywnja|Hrywni]] mit Porträt von [[Wladimir Iwanowitsch Wernadski|Wolodymyr Wernadski]]]]<br />
<br />
Im Bankwesen fand die erste Übernahme durch ein ausländisches [[Kreditinstitut]] erst im Oktober 2005 statt, aber schon davor wurden Banken mit ausländischem Kapital gegründet. Damals übernahm die österreichische [[Raiffeisen International]] die zweitgrößte Bank des Landes, „Bank Aval“ (jetzt [[Raiffeisen Aval]]). Die Verkaufsverhandlungen wurden von ukrainischer Seite bewusst in die Länge gezogen, da sich rasch weitere Interessenten an der Bank fanden, und sich der Kaufpreis somit Stück für Stück auf letztendlich 836&nbsp;Millionen Euro (für 93,5 % Anteil) erhöhte. Zusammen mit der 1998 gegründeten „Raiffeisenbank Ukraine“ hielt die „Raiffeisen International“ einen Bilanzkapitalanteil von 12 % am ukrainischen Bankensektor bis zum Verkauf der Ersteren an [[OTP Bank]] 2006.<br />
<br />
Von da an gab es plötzlich großes Interesse von zahlreichen ausländischen Banken, die ebenfalls in der Ukraine Fuß fassen wollten. Innerhalb von nur fünf Monaten schnellte der Anteil ausländischer Banken am ukrainischen Bankensektor von knapp über 12 % auf rund 25 % und betrug im August 2007 31,7 %. Ab 2010 ging die Entwicklung wieder in gegenläufiger Richtung.<ref>Foreign Trade Publishing House: ''Ausländische Banken ziehen sich aus der Ukraine zurück.'' [https://owc.de/2013/05/03/auslaendische-banken-ziehen-sich-aus-der-ukraine-zurueck/ (owc.de)] vom 3. Mai 2014.</ref><br />
<br />
Eine weitere der fünf ukrainischen Großbanken, die [[Ukrsibbank]], wurde im Dezember 2005 von der größten französischen Bank, [[BNP Paribas]], übernommen. 51 % wechselten für knapp 300&nbsp;Millionen Euro ihren Besitzer. Im September 2007 hat die [[Commerzbank]] einen Anteil von 60 % an der [[Bank Forum]] für 600&nbsp;Millionen Euro übernommen.<br />
<br />
Auch von den kleineren der 158 (per Ende 2005) ukrainischen Banken wurden bereits mehrere übernommen. So übernahm beispielsweise der russische Marktführer, die staatliche [[Sberbank]], die ukrainische [[NRB-Ukraina]] (hat dafür jedoch noch keine Erlaubnis der Bankenaufsicht erhalten), und die russische Nummer zwei, die ebenfalls staatliche [[Vneschtorgbank]] (VTB) übernahm die ukrainische [[Mrija (Bank)|Mrija]] für umgerechnet knapp 60&nbsp;Millionen Euro. Man vermutet hinter den Übernahmen der staatlichen russischen Banken politische Motive, wie diese auch bereits im Januar 2006 in der plötzlichen Vervielfachung des [[Gaspreis]]es von russischer Seite gesehen wurden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Russisch-ukrainischer Gasstreit}}<br />
<br />
Funktionen der Zentralbank übt die [[Nationalbank der Ukraine]] aus, sie wurde 1991 gegründet. Aufgrund der [[Finanzkrise ab 2007|Weltfinanzkrise]] ab 2007 verlor die [[Hrywnja]] von Herbst 2008 bis Februar 2009 über 40 % ihres Wertes. Die [[Ratingagentur]] Fitch wertete die Ukraine auf ''B'' ([[Rating#Ratingskalen|Hochspekulativ]]) ab.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Banken in der Ukraine}}<br />
<br />
==== Staatsanleihen ====<br />
Am 17. Dezember 2013 vereinbarte die Regierung mit Russland den Kauf von ukrainischen Staatsanleihen im Wert von 15 Milliarden Dollar und die „vorübergehende“ Senkung der Gaspreise um ein Drittel, um die ukrainische Wirtschaft zu stützen. Der Premierminister [[Mykola Asarow]] äußerte, ohne den Vertrag mit Russland drohe der Staatsbankrott und der Zusammenbruch der Gesellschaft. Nach BBC-Angaben würde die Ukraine für 2014 eine Außenfinanzierung in Höhe von 17 Milliarden Dollar benötigen, um weiter ihre Schulden bedienen zu können.<ref name="bbc-20131218">{{Internetquelle |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-25427706 |titel=Russia deal saved Ukraine from bankruptcy – PM Azarov |hrsg=BBC |datum=2013-12-18 |abruf=2015-02-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine erhielt, nachdem die [[Kabinett Jazenjuk I|Regierung Jazenjuk]] im Amt war, zur Errichtung und Gewährleistung einer stabilen Wirtschaft und Politik, Zuschüsse und Darlehen zu tiefen Zinssätzen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] in Höhe von mindestens 11 Milliarden Euro.<ref>Offizielle Website der Europäischen Union: http://eeas.europa.eu/ukraine/index_en.htm</ref><br />
<br />
Auch das US-amerikanische [[Investmentgesellschaft|Investmenthaus]] [[Franklin Templeton Investments]] hat in ukrainische Staatsanleihen im Wert von 7,6 Milliarden Dollar investiert und gehört somit zu den größten Gläubigern der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Hackhausen |url=http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/staatsanleihen-der-krisengewinnler/9862450.html |titel=Staatsanleihen. Der Krisengewinnler |werk=[[Handelsblatt]] |datum=2014-05-08 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
==== Medien ====<br />
[[Reporter ohne Grenzen]] kritisiert, dass sich ein großer Teil der Medien in den Händen von Oligarchen oder politisch einflussreichen Personen befindet. In den von Separatisten besetzten Zonen der Ostukraine sowie auf der russisch besetzten Krim ist die Pressefreiheit zudem, laut Reporter ohne Grenzen, nicht mehr gegeben.<br />
<br />
In ihrem 2017 veröffentlichten Bericht äußerte die internationale Nichtregierungsorganisation [[Freedom House]] große Besorgnis über die Sicherheitslage der Journalisten in der Ukraine. Sowohl im ukrainischen Kernland als auch in den von russischen Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten des Landes seien die Medienvertreter der Gewalt, Einschüchterungen und Belästigungen ausgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/report/freedom-world/2017/ukraine |titel=Ukraine |abruf=2017-12-05 |sprache=en}}</ref> Im Juli 2017 wurde der prominente Journalist [[Pawel Grigorjewitsch Scheremet|Pawel Scheremet]] bei einem Autobombenanschlag in Kiew getötet. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Ein Jahr zuvor war der regierungskritische Journalist [[Oles Busyna]] in Kiew ermordet worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/ausland/article157177577/Bekannter-Journalist-bei-Bombenanschlag-getoetet.html |titel=Ukraine: Journalist Pawel Scheremet bei Bombenanschlag getötet |werk=[[Die Welt|Welt Online]] |datum=2016-07-20 |abruf=2017-12-05}}</ref><br />
<br />
Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] äußerte Bedenken zur Pressefreiheit betreffend die entzogene Zulassung im Falle [[Sawik Schuster]]s im Jahr 2016<ref>[http://www.reuters.com/article/us-ukraine-crisis-shuster-idUSKCN0XN2KR Top Ukraine TV host protests work ban with hunger strike] ([[Reuters]])</ref> sowie im April 2017 wegen der Ausweisungen der Journalistinnen Anna Kurbatova, Tamara Nersesyan und Maria Knyazeva wie auch wegen der Zugangsverwehrung für die spanischen Journalisten Antonio Pampliega und Manuel Ángel Sastre.<ref>[http://www.osce.org/fom/337366 osce.org]</ref><br />
<br />
Der Slawist und Journalist ''Herwig G. Höller'' strich im Jahr 2016 dennoch heraus, dass es in der Ukraine auch [[Medienkritik (Kommunikationswissenschaft)|Medienkritik]] gebe, dies im großen Unterschied zu Russland.<ref>[https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=205032 Vortrag: Russland, Ukraine, die Medien und der Krieg.] 7. Juni 2016, Minute 1</ref><br />
<br />
===== Nachrichten- und Presseagenturen =====<br />
Die staatliche Nachrichtenagentur ist die 1918 gegründete [[Ukrinform|UKRINFORM]] und setzt täglich rund 300 Meldungen ab.<ref>[https://www.ukrinform.de/info/about_agency.html ''Über UKRINFORM'' ukrinform.de.]</ref> Generaldirektor seit 2011 Oleksandr Detsyk (* 1979).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ukrinform.ua/eng/news/oleksandr_detsyk_i_hope_people_will_start_the_morning_with_ukrinform_news |text=''Oleksandr Detsyk: I hope people will start the morning with UKRINFORM news'' ukrinform.ua vom 19. Dezember 2011 (abgerufen am 26. April 2014). |wayback=20140505140258}}</ref> Weitere einflussreiche Unternehmen sind die nichtstaatliche russische Nachrichtenagentur [[Interfax]]-Ukraine und die private [[UNIAN|Ukrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN)]], die von dem Oligarchen [[Ihor Kolomojskyj]] kontrolliert wird.<ref>[http://www.wenigerismehr.de/swok/ssm-seminar/2013/msys_ukr.htm ''Mediensystem: Ukraine''.] Sächsische Stiftung für Medienausbildung (SSM), Oktober 2013; abgerufen am 26. April 2014.</ref> Insgesamt sind rund 35 Nachrichtenagenturen in der Ukraine aktiv, jedoch sind die meisten sehr klein und übernehmen die Informationen der führenden Nachrichtenagenturen. Seit März 2014 spielt das am [[Majdan Nesaleschnosti]] im [[Hotel Ukrajina]] gelegene [[Ukrainian Crisis Media Center]] (UCMC) eine wichtige Rolle. Es wird von [[George Soros]] ([[Open Society Foundations]]), dem US-[[Public Relation|Public-Relation]]-Unternehmen [[Weber Shandwick]] und der ukrainischen Regierung finanziert und verbreitet Nachrichtenmeldungen und Bildmaterial zur Krise.<ref>[http://uacrisis.org/de/ Ukrainian Crisis Media Center Material in Deutsch.]</ref><ref>[https://www.heise.de/tp/features/Ukraine-Propaganda-trifft-auf-Propaganda-3364785.html ''Ukraine: Propaganda trifft auf Propaganda''.] [[Telepolis]], 11. April 2014</ref><br />
<br />
===== Fernsehsender =====<br />
Beim [[Fernsehen]], das 1951 in der Ukraine eingeführt wurde, gibt es neben dem staatlichen Fernsehen seit 1993 auch private Fernsehanbieter.<br />
* [[Nazionalna Telekompanija Ukrajiny]], (ukrainisch: {{lang|uk|Національна Телекомпанія України}}) ist die [[Staatlicher Rundfunk|staatliche Fernsehanstalt]] der Ukraine. Sie wurde am 20. Januar 1965 gegründet und unterhält das einzige staatliche Fernsehprogramm [[Perschyj Nazionalnyj]] ''(Erstes Nationales)''.<br />
* [[STB (Fernsehsender)|STB]] ist ein 1997 gegründeter privater Sender, der neben den weiteren fünf TV-Stationen ''ICTV'', ''Novy Kanal'', ''M1'', ''M2'', ''QTV'' aktuell dem Oligarchen [[Wiktor Pintschuk]] und Gründer der [[StarLightMedia Group]] gehört.<ref name="freiheit.org">{{Internetquelle |url=http://www.freiheit.org/Aktuelle-Berichte/1804c24376i1p/index.html |titel=Medienpluralismus à la Ukraine – Geld und Macht legen Rundfunkberichterstattung in Fesseln |hrsg=Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit |datum=2013-02-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150404080129/http://www.freiheit.org/Aktuelle-Berichte/1804c24376i1p/index.html |archiv-datum=2015-04-04 |abruf=2014-04-25 |offline=1}}</ref><br />
* [[Ukraine (TV-Sender)|Ukraine]], ursprünglich 1993 als Regionalsender im Ballungsraum Donezk gegründet, gehört zur [[Media Group Ukraine]], die über die Holding [[System Capital Management]] (SCM) von dem Oligarchen [[Rinat Achmetow]] kontrolliert wird und sehr hohe Einschaltquoten durch seine Fußball-TV-Spartenkanäle erreicht.<ref name="freiheit.org" /><ref>[http://mgukraine.com/en/ ''About us'' mgukraine.com (abgerufen am 26. April 2014).]</ref><br />
* [[1+1]] ist ein ukrainischer Fernsehsender, an dem seit 3. Juli 2012 maßgeblich [[Time Warner]] über die [[Central European Media Enterprises]] (CME) beteiligt ist.<ref>{{Literatur |Hrsg=Central European Media Enterprises |Titel=CME exercises its put option to Time Warner and completes its deleveraging transactions |Datum=2012-07-03 |Online=[http://www.cetv-net.com/en/press-center/news/389.shtml HTML] |Abruf=2012-11-25}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.prnewswire.com/news-releases/central-european-media-enterprises-secures-60-ownership-in-studio-11-in-ukraine-57753142.html |text=Central European Media Enterprises Secures 60 % Ownership in Studio 1+1 in Ukraine. |wayback=20140408223545}} prnewswire.com, 4. September 2007</ref> Der Sender befindet sich im Besitz des Oligarchen [[Ihor Kolomojskyj]].<ref>{{Internetquelle |autor=Benjamin Bidder |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/pressefreiheit-in-der-ukraine-oligarchen-voll-auf-sendung-a-1095417.html |titel=Pressefreiheit in der Ukraine: Oligarchen voll auf Sendung |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2016-06-02 |abruf=2016-06-02}}</ref> 1+1 zählt zu den Sendern mit dem höchsten Marktanteil in der Ukraine und kann von 95 % der ukrainischen Bevölkerung empfangen werden.<br />
* [[Inter (TV-Sender)|Inter]] ist ein weiterer populärer TV-Sender mit sehr hoher Reichweite in der Ukraine, der im Februar 2013 zu 100 % von der [[Inter Media Group Limited]] übernommen wurde, die von dem Oligarchen [[Dmytro Firtasch]] kontrolliert wird.<ref name="freiheit.org" /><br />
* [[5 Kanal]] wurde 2003 gegründet und wird über die Mischkonzern-Holding [[Ukrprominvest]] durch deren Gründer, den Oligarchen und ehemaligen Präsidenten der Ukraine [[Petro Poroschenko]] kontrolliert.<ref>[http://www.bpb.de/internationales/europa/ukraine/136889/dokumentation-petro-poroschenko ''Dokumentation Petro Poroschenko'' Bundeszentrale für politische Bildung] (abgerufen am 25. April 2014).</ref><br />
* [[KRT (Fernsehsender)|KRT]] (ukrainisch {{lang|uk|КРТ}}) ist ein ukrainischer ''[[Orthodoxe Kirchen|orthodoxer]]'' TV-Kanal, der erstmals am 26. April 2003 auf Sendung ging.<br />
* [[Slavonic Channel International]] ist ein ukrainischer Fernsehsender, der auf Russisch, Ukrainisch und Englisch sendet und sich hauptsächlich „[[Slawen|slawischen]]“ Themen widmet.<br />
* [[Espreso TV]] wurde 2013 von dem polnischen Medienmanager Michal Boniatowski gegründet, anfangs lautete der Name „[[Euromaidan]]“.<ref name="jungewelt.de">{{Internetquelle |autor=Reinhard Lauterbach |url=http://www.jungewelt.de/2014/01-31/039.php |titel=Agenten im Fronteinsatz. Berlin, Washington und Warschau haben auf dem »Maidan« ihre Leute |werk=[[Junge Welt]] |datum=2014-01-31 |abruf=2014-04-25}}</ref><br />
* [[Hromadske.tv]] ''(Bürger-TV)'' ist ein Internetsender, der mit Hilfe amerikanischer und britischer Stiftungsgelder im November 2013 online ging.<ref name="jungewelt.de" /><ref>{{Internetquelle |autor=Вікторія Білаш, Наталія Лєксау |url=http://stv.mediasapiens.ua/material/19431 |titel=«ГРОМАДСЬКЕ ТБ»: «ВСЕ ГІРШЕ, НІЖ ВИ ДУМАЄТЕ, АЛЕ НАДІЯ Є» |werk=Суспільне мовлення |datum=2013-06-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141116043542/http://stv.mediasapiens.ua/material/19431 |archiv-datum=2014-11-16 |abruf=2020-03-25 |offline=1}}</ref><br />
<br />
Im Februar 2021 verbot Präsident Selenskyj mit einem Erlass drei oppositionelle Nachrichtensender wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit und Verbreitung von russischer Propaganda:<br />
* ZIK (телеканал)<br />
* NewsOne<br />
* 112 Ukraine (ukrainisch: 112 Україна)<br />
Der Vorsitzende des ukrainischen Journalistenverbandes, Nikolaj Tomilenko, sprach von einer »Informationsbombe« und sagte: »Der Entzug des Zugangs zu ukrainischen Medien für ein Millionenpublikum ohne Gericht (…) ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.«<ref>{{Internetquelle |autor=APA |url=https://www.derstandard.at/story/2000123833980 |titel=Ukraines Präsident verbietet drei oppositionelle Fernsehsender |werk=[[Der Standard]] |datum=2021-02-03 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
Im Dezember 2021 verbot Selenskyj durch einen Erlass zwei weitere oppositionelle Nachrichtensender:<br />
* Ukrlive.tv<br />
* Perwij Nesawissimij<br />
Die prorussische Partei ''Oppositionsplattform für das Leben'' nannte dies einen weiteren Angriff auf die Meinungsfreiheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000132225101 |titel=Ukraine verbietet zwei Oppositionssender |werk=[[Der Standard]] |datum=2021-12-29 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
===== Zeitungen und Zeitschriften =====<br />
{{Siehe auch|Liste der ukrainischen Zeitschriften}}<br />
<br />
===== Radiosender =====<br />
[[Nazionalna Radiokompanija Ukrajiny|Ukrajinske Radio]] ({{lang|uk|Українське Радіо}}; deutsch: ''Ukrainischer Rundfunk''; englisch: ''Ukrainian Radio'') ist die [[Staatlicher Rundfunk|staatliche Hörfunkanstalt]] der Ukraine mit dem dazugehörigen Auslandsdienst [[Radio Ukraine International]]. Daneben gibt es weitere private Radiosender.<br />
<br />
==== Informationstechnik ====<br />
Die Ukraine ist in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit dem „[[Informationstechnik|IT]]-[[Outsourcing]]“ bekannt geworden. Eine große Zahl ukrainischer Softwareentwicklungsunternehmen befindet sich vor allem in Kiew, Charkiw, Lwiw, Dnipro, Donezk und [[Simferopol]] (Krim). Somit nutzt das Land seine geografische und kulturelle Nähe zu Westeuropa und macht bereits etablierten IT-Dienstleistern wie Indien und China Konkurrenz. Jedoch kann der Umsatz, der in diesem Bereich entsteht, noch nicht mit dem indischen verglichen werden. Die IT-Industrie beschäftigte im Dezember 2021 etwa 250.000 Ingenieure und Programmierer.<ref name="it-company-rating-inventure">{{Internetquelle |url=https://inventure.com.ua/tools/database/rejting-top-50-krupnejshie-it-kompanij-v-ukraine |titel=Рейтинг ТОП-50 крупнейшие IT-компании в Украине |werk=InVenture |sprache=ru |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Amy Feldman, Cyrus Farivar |url=https://www.forbes.com/sites/amyfeldman/2022/04/04/for-ukraines-tech-startups-fighting-the-war-means-memes-information-campaignsand-keeping-their-businesses-going/ |titel=For Ukraine’s Tech Startups, Fighting The War Means Information Campaigns–And Keeping Their Businesses Going |datum=2022-04-04 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Im Bereich der [[Offshoring|Offshore]] oder [[Nearshoring|Nearshore]]-Programmierung sind dabei vor allem [[EPAM Systems]], [[SoftServe]], [[GlobalLogic]] und [[Ciklum]] nennenswert. EPAM beschäftigt 12.389 Spezialisten zu Ende 2021, womit die Ukraine für das Unternehmen den bedeutendsten Entwicklungsstandort darstellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.epam.com/static-files/dcccbd7d-ad40-444a-92bd-5fdb26b1bb6f |titel=EPAM Systems, inc - FORM 10-K - Annual Report 2021 |sprache=en |abruf=2022-08-21 |hrsg=[[EPAM Systems]] |seiten=7 |datum=2022-02-25 |format=PDF, 854&nbsp;kB}}</ref> SoftServe als größtes einheimisches IT-Outsourcing Unternehmen beschäftigte 2019 bereits über 5.300 Spezialisten in der Ukraine<ref>{{Internetquelle |url=https://theukrainians.org/oleh-denys/ |titel=Interview Oleh Denys - Executive VP of SoftServe tells about the company’s biggest achievements in 25 years and the ability to learn quickly as the main driving force for professional success |datum=2019-03-10 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref>, diese Zahl wuchs zu Ende 2021 auf 9.462.<ref name="it-company-rating-inventure"/><ref>{{Internetquelle |url=https://itcluster.lviv.ua/en/softserve-plans-reach-16-000-employees-2022/ |titel=SoftServe Plans to Reach 16,000 Employees in 2022 - SoftServe, the most prominent Ukrainian IT company, sums up its record 2021 year and plans for the following year. |sprache=en |datum=2021-12-31 |abruf=2022-08-21 |zitat=During the year, 4,541 people were hired in Ukraine}}</ref> GlobalLogic beschäftigt über 7.370 Spezialisten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.globallogic.com/about/locations/ukraine/ |titel=Engineering Centers - Ukraine |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref> Ciklum beschäftigt über 3.000 Spezialisten in der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ciklum.com/press-releases/press-release-ciklum-supports-ukraine-with-over-160-mln-uah-investment-and-donation |titel=Ciklum supports Ukraine with over 160 mln UAH investment and donation |sprache=en |abruf=2022-08-21 |hrsg=[[Ciklum]] |datum=2022-06-22}}</ref><br />
<br />
Zu den größten Softwareproduzenten und IT-Serviceunternehmen gehören die schweizerische [[Luxoft]] mit 3.900 Spezialisten in der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=https://career.luxoft.com/locations/ukraine/ |titel=Locations - Ukraine |abruf=2022-08-21 |sprache=en}}</ref> Weitere Unternehmen sind der [[Computerspiel]]hersteller [[GSC Game World]] und [[MacPaw]] mit seinen 300 Mitarbeitern.<ref>{{Internetquelle |url=https://forbes.ua/ru/profile/macpaw-424 |titel=Unternehmensporträt MacPaw |werk=[[Forbes (Zeitschrift)|Forbes]] |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2020 nutzten 75 Prozent der Einwohner der Ukraine das Internet.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/IT.NET.USER.ZS?locations=UA |titel=Individuals using the Internet (% of population) |hrsg=[[Weltbank]] |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
==== Messen und Ausstellungen ====<br />
* [[AGRO]] – ukrainische [[Leitmesse]] für [[Landwirtschaft]] in [[Kiew]]<br />
* [[Beer & Soft Drinks Industry]] – Internationale Fachmesse für Bier und alkoholfreie Getränke in [[Kiew]]<br />
* [[InterAgroBusiness]] – Internationale Fachmesse für [[Landwirtschaft]], [[Landtechnik]], [[Viehzucht]], [[Öko-Landbau]] und [[Bioenergie]] in [[Odessa]]<br />
* [[Metal-Forum of Ukraine]] – Internationale Konferenzmesse für Metallurgie und Metall in [[Kiew]]<br />
* MushroomIndustry – Internationale Fachausstellung für die Pilzindustrie in [[Kiew]]<br />
* Wine & Winemaking – Internationale Fachmesse für [[Wein]], [[Weinherstellung]] und [[Weinbau]] in [[Odessa]]<br />
<br />
==== Tourismus ====<br />
{{Hauptartikel|Tourismus in der Ukraine}}<br />
[[Datei:ՙՙԾիծեռնակի բույն՚՚, Ղրիմ.jpg|mini|[[Schwalbennest (Krim)]]]]<br />
<br />
Ein wichtiges touristisches Ziel in der Ukraine bildet die Hauptstadt Kiew, die neben vielen historischen [[Liste von Sehenswürdigkeiten in Kiew|Sehenswürdigkeiten]] auch ein modernes pulsierendes Kulturleben bietet. Als Erholungsgebiet wird seit den Zarenzeiten die [[Schwarzmeer]]küste genutzt, allem voran die Halbinsel Krim, die 1954 der Ukrainischen SSR übertragen wurde. Die Krim bietet neben kulturellen Hinterlassenschaften zahlreicher Völker (Griechen, Krimtataren, Genueser) ein subtropisches Klima und eine Vielzahl von Palästen und Sanatorien. Die Krim war bis 2014 Schauplatz des jährlichen Festivals elektronischer Tanzmusik [[KaZantip]].<br />
<br />
Im Westen der Ukraine ist die Stadt [[Lwiw]] mit ihrer zum [[UNESCO-Weltkulturerbe]] zählenden Innenstadt sehenswert. In den angrenzenden ukrainischen Karpaten gibt es neben einer beeindruckenden Natur traditionelle Thermalkurorte wie [[Truskawez]] oder Skigebiete wie [[Slawske]].<br />
<br />
Als eine Art Extremtourismus haben sich in letzter Zeit Ausflüge in die verstrahlte Zone von [[Tschornobyl]] nördlich von [[Kiew]] etabliert.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
Die Ukraine besitzt aus Zeiten der [[Sowjetunion]] vor allem eine Nord-Süd-Verkehrsorientierung ([[Moskau]]-[[Kiew]]-[[Odessa]], Moskau-[[Charkiw]]-[[Krim]]). Man versucht aber seit der Unabhängigkeit des Landes, die Infrastruktur in eine West-Ost-Orientierung zu reorganisieren und die Verbindungen zu [[Polen]], der [[Slowakei]] und [[Ungarn]] zu intensivieren (Anbindung an den [[Paneuropäische Verkehrskorridore#Korridor III|Paneuropäischen Korridor III]]: Straßenverbindung und Bahnstrecke [[Berlin]]/[[Dresden]] – [[Breslau]] – [[Krakau]] – [[Lwiw]] – Kiew und V: [[Košice]] – [[Tschop]] – Lwiw und Budapest – Tschop – Lwiw). Die Ukraine ist heute vor allem ein Transitland zwischen [[Mitteleuropa]] und dem [[Kaukasus]] und zwischen [[Südeuropa]] und [[Russland]]. Hauptverkehrsträger in der Ukraine ist die [[Eisenbahn]], gefolgt vom [[Straße]]nverkehr und der [[Binnenschifffahrt]] auf dem [[Dnepr]] ''(Dnipro)''. Seit Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ostukraine und nach der Annexion der Krim durch Russland (2014) ist der Verkehr innerhalb der betreffenden Regionen und auch der Verkehr zwischen der Ukraine und Russland zunehmend eingeschränkt.<br />
<br />
Im [[Logistics Performance Index]], der von der [[Weltbank]] erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte die Ukraine 2018 den 66. Platz unter 160 Ländern. Ein großer Teil der Infrastruktur des Landes wurde seit der Sowjetära nicht modernisiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://lpi.worldbank.org/international/global?sort=asc&order=International%20shipments#datatable |titel=Global Rankings 2018 {{!}} Logistics Performance Index |abruf=2018-09-14 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
=== Eisenbahn ===<br />
[[Datei:EKr1-001.jpg|mini|Das ukrainische Eisenbahnnetz zählt zu den größten weltweit.]]<br />
<br />
In der Ukraine wird von der Eisenbahn die auch in Russland gebräuchliche [[Russische Breitspur|Breitspur]] von [[Breitspurbahn#Russische Breitspur|1520&nbsp;mm]] verwendet. Der Bau von [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]]n in der [[Normalspur|Normalspurweite&nbsp;1435&nbsp;mm]] wird geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schienenverkehrsportal.de/News_Ukraine_plant_HGV_Strecke_in_Normalspur_1070.html |titel=Ukraine plant HGV-Strecke in Normalspur |werk=Schienenverkehrsportal |datum=2018-02-01 |abruf=2020-03-25}}</ref> Die [[Eisenbahnstrecke|Strecken]] in den Räumen Kiew, Lwiw und im Osten der Ukraine sind [[Bahnstrom|elektrifiziert]], dazwischen befinden sich nicht-elektrifizierte Abschnitte. Eine komplette Elektrifizierung ist vorgesehen. Der staatliche Eisenbahnhersteller ist die [[Lokomotivfabrik Luhansk]]. Die nationale [[Eisenbahnunternehmen|Eisenbahngesellschaft]] [[Ukrsalisnyzja]] wurde 1991 gegründet und liegt ebenfalls in staatlicher Hand. 2009 kamen von der Regierung erste Vorschläge über eine Privatisierung ins Gespräch. Im Zuge der Annexion der Krim durch Russland und im Laufe der Kampfhandlungen in den Oblasten Donezk und Luhansk kam es zu starken Einschränkungen des Bahnverkehrs in den betreffenden Regionen. Im Angriff Russlands auf die Ukraine seit Februar 2022 ist die Eisenbahninfrastruktur eines der bevorzugten Ziele.<ref>sda/ineu/jst/schr: ''Die Eisenbahn in Zeiten des Ukraine-Krieges''. In: [[Eisenbahn-Revue International]] 6/2022, S. 294–297.</ref><br />
<br />
=== Straße ===<br />
{{Hauptartikel|Fernstraßen in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Via Imperii und Via Regia.png|mini|hochkant=2|Verlauf der mittelalterlichen [[Via Regia]] und [[Via Imperii]] in Europa]]<br />
<br />
Das gesamte Straßennetz umfasste 2012 etwa 169.694&nbsp;km, wovon 166.095&nbsp;km asphaltiert sind.<ref name="CIA/2102" /> Ein zusammenhängendes [[Autobahnnetz]] besteht noch nicht, es existieren jedoch vielerorts autobahnartig ausgebaute [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraßen]] und [[N 01|Nationalstraßen]]. Die [[M&nbsp;06]] von Ungarn nach Kiew wurde in den letzten Jahren renoviert und ist nun von der [[Grenze zwischen der Ukraine und Ungarn|ungarischen Grenze]] über die Karpaten bis [[Lwiw]] durchgehend in sehr gutem Zustand. Das Tankstellennetz ist sehr dicht. In manchen Dörfern sind die Straßen noch sehr schlecht ausgebaut, werden jedoch allmählich saniert. In vielen Großstädten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, wie beispielsweise die [[Metro Kiew|Metro in Kiew]], und überall im Land ein sehr dichtes Netz an Busverbindungen.<br />
<br />
Kiew war neben Moskau der östlichste Punkt der großen mittelalterlichen [[Via Regia]] bis nach [[Santiago de Compostela]] in [[Spanien]].<br />
<br />
=== Luftverkehr ===<br />
[[Datei:An-225 Mriya.jpg|mini|Die Antonow An-225, das weltweit größte und einzige Flugzeug seiner Art (zerstört)]]<br />
In allen wichtigen großen Städten befinden sich internationale Flughäfen. [[Ukraine International Airlines]], [[Azur Air Ukraine]] und [[Yanair]] sind die bekanntesten [[Fluggesellschaft]]en in der Ukraine. Die Flughäfen in [[Flughafen Kiew-Boryspil|Kiew-Boryspil]], [[Flughafen Odessa|Odessa]] und [[Flughafen Dnipro|Dnipro]] sind die wichtigsten internationalen Verkehrsflughäfen der Ukraine. Der Flugzeugbauer [[Antonow]] mit Hauptsitz am [[Flughafen Kiew-Hostomel]] hatte mit der [[Antonow An-225]] mit einem Frachtraumvolumen von insgesamt 1220&nbsp;m³ bei 250&nbsp;t Zuladung (was den Transport von vier [[Sattelzug|Sattelzügen]] und dahinter einem [[Lkw]] und daneben seinem Anhänger, alle beladen, ermöglicht) das weltweit größte Transportflugzeug im Einsatz. Es wurden zwei Flugzeuge dieses Typs gebaut, von denen nur eines fertiggestellt und [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|im Februar 2022]] durch russische Truppen zerstört wurde.<br />
<br />
=== Häfen und Schifffahrt ===<br />
Über die Häfen in [[Odessa]] werden fast die Hälfte der Ex- und Importe der Ukraine abgewickelt. Die Schwarzmeerhäfen zählen daher zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur.<ref name=":0" /><br />
<br />
Wichtigste Binnenschifffahrtstraße ist der Dnepr, der bis Kiew auch für kleine Seeschiffe befahrbar ist; in [[Tschornomorsk]], [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] befinden sich [[Seehafen|Seehäfen]], der größte ist der [[Hafen Odessa|Hafen]] von [[Odessa]]. Seit der Annexion der Krim durch Russland hat die Ukraine auf die Seehäfen in [[Sewastopol]] und [[Kertsch]] keinen Zugriff mehr. Das [[Hauptquartier]] der [[Ukrainische Seestreitkräfte|ukrainischen Marine]] war bis zur [[Besetzung der Krim]] in Sewastopol am Schwarzen Meer, seither befindet es sich in Odessa.<br />
Es bestehen [[Fähre|Fährverbindungen]] von Tschornomorsk nach [[Poti]] in Georgien, nach [[Constanța]] in Rumänien und nach [[Derince]] in der Türkei.<ref>[http://www.ukrferry.com/eng Schwarzmeer-Fähren.]</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 begann auf Befehl des russischen Präsidenten [[Putin]] der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russische Überfall auf die Ukraine]]. Die Häfen Mariupol, [[Berdjansk]], [[Skadowsk]] und [[Cherson]] sind (Stand 2. Mai 2022) nicht (mehr) unter Kontrolle der Ukraine und deshalb offiziell geschlossen.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukraine-liveticker-annalena-baerbock-will-nach-kiew-reisen-17804564.html Meldung von 11:06 Uhr]</ref><br />
<br />
=== Telekommunikation ===<br />
In der Ukraine wurden neben dem herkömmlichen [[PSTN|öffentlichen Telefonnetz]], das zu 76 % (2006) vom staatlichen (bis 2011) Anbieter [[Ukrtelecom]] dominiert wird, auch [[Global System for Mobile Communications|GSM]]-[[Mobilfunknetz]]e aufgebaut. Die größten Mobilfunknetze sind zurzeit:<br />
* Kyivstar/Djuice/Mobilitsch (2G, 3G und 4G)<br />
* Vodafone Ukraine<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vodafone.ua/ |titel=Homepage Vodafone Ukraine |werk=Vodafone Ukraine |abruf=2021-01-30 |sprache=uk}}</ref> (früher: MTS bzw. UMC)/Jeans/Sim-Sim (2G, 3G und 4G)<br />
* Lifecell (2G, 3G und 4G)<br />
* 3Mob (3G: [[UMTS]])<br />
* PEOPLEnet (3G: [[CDMA2000]] 1× EV-DO)<br />
* Intertelecom (3G: CDMA2000 1× EV-DO)<br />
Ukrtelecom startete im November 2007 das erste [[UMTS]]-Mobilfunknetz der Ukraine, das seit 2011 als 3Mob<ref>[http://3mob.ua/about-company?lang=en About 3Mob.]</ref> firmiert. Die 2011 privatisierte<ref>[http://ukraine.ahk.de/news/single-view/artikel/azarov-gibt-gruenes-licht-zur-privatisierung-von-ukrtelekom/?cHash=b9b1a46284640ea9be623d62c15d527c Azarov gibt grünes Licht zur Privatisierung von Ukrtelekom.]</ref> Ukrtelecom befindet sich mehrheitlich im Besitz der Holding SCM des Oligarchen [[Rinat Achmetow]].<ref>[http://www.kyivpost.com/content/business/akhmetovs-scm-buys-ukrtelecom-325200.html Akhmetov’s SCM buys Ukrtelecom.]</ref> Im Winter 2014/15 wurden noch drei Lizenzen für den [[Mobilfunkstandard]] UMTS verkauft. Diese Netze sollten frühestens im Sommer 2015 in Betrieb gehen.<ref>[http://www.telecompaper.com/news/nkrzi-raises-3g-licence-price-in-ukraine--1053075 NKRZI raises 3G licence price in Ukraine]</ref><br />
<br />
=== Pipelines ===<br />
<br />
Die Transitpipelines gehören zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur. Die Ukraine ist zum einen auf [[Erdgas]]-Importe angewiesen, die es vor allem aus Russland bekommt, zum anderen ist es wichtiges Transitland für Erdgas aus Russland.<ref name=":0" /> Osteuropäische Länder, aber auch die Bundesrepublik Deutschland werden über die Pipelines mit russischem Gas versorgt. Um die starke Abhängigkeit der Ukraine von russischem Gas zu reduzieren, wurde 2014 eine technische Umrüstung der Leitungen eingeleitet, die umgekehrt gerichteten Gasfluss von West- und Mitteleuropa in Richtung der Ukraine ermöglichen soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Sean Carney |url=http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304518704579523101575101482.html |titel=Ukraine, Slowakei und EU verhandeln über Gas-Pipeline-Nutzung |hrsg=[[The Wall Street Journal]] |datum=2014-04-25 |abruf=2014-05-04}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Russisch-ukrainischer Gasstreit}}<br />
<br />
=== Kanäle ===<br />
Die Kanäle in der Ukraine dienen vorwiegend der [[Bewässerung]] und nicht als [[Schifffahrtskanal]].<br />
Der wichtigste Kanal ist der [[Nord-Krim-Kanal]], ein über 400&nbsp;km langer Bewässerungskanal, der von den 1970er Jahren an bis 2014 das aufgestaute Wasser des Dnepr in die wasserarmen Regionen im Süden der Ukraine und auf die Krim leitete und so 85 % des gesamten Wasserverbrauchs der dortigen Bevölkerung deckte.<br />
[[Datei:Мерефо-Херсонський міст з висоти.jpg|mini|Die [[Merefa-Cherson-Brücke]] verbindet die Ufer des Dneprs in Dnipro.]]<br />
<br />
=== Brücken ===<br />
Durch die Mitte der Ukraine fließt mit dem Dnepr der drittlängste Strom Europas und teilt das Land in die [[Rechtsufrige Ukraine|rechtsufrige]] und [[linksufrige Ukraine]]. Um den Schienen- und Straßenverkehr beider Ufer miteinander zu verbinden, sind zahlreiche Brücken, vor allem in den Städten am Fluss, erbaut worden. Daneben dienen die Staumauern, die den Dnepr anstauen, als Flussübergänge für den Straßenverkehr.<br />
<br />
Die Halbinsel Krim wurde durch die [[Krim-Brücke]] über die [[Straße von Kertsch|Meerenge von Kertsch]] mit dem russischen Territorium verbunden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Dneprbrücken}}<br />
<br />
=== Feuerwehr ===<br />
In der [[Feuerwehr in der Ukraine]] waren im Jahr 2019 landesweit 53.286 [[Berufsfeuerwehr|Berufs-]] und 142.598 [[Freiwillige Feuerwehr|freiwillige Feuerwehrleute]] organisiert, die in 2.210 Feuerwachen und [[Feuerwehrhaus|Feuerwehrhäusern]], in denen 3.402 [[Löschfahrzeug]]e und 290 [[Drehleiter]]n bzw. [[Teleskopmast (Feuerwehr)|Teleskopmasten]] bereitstehen, tätig sind.<ref name="CTIF-WFS01">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband [[CTIF]] |datum=2021 |abruf=2022-02-18 |format=PDF}}</ref> Die ukrainischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 269.160 Einsätzen alarmiert, dabei waren 96.812 [[Brandbekämpfung|Brände]] zu löschen. Hierbei wurden 1.909 Tote von den [[Feuerwehr]]en bei Bränden geborgen und 1.523 Verletzte gerettet.<ref name="CTIF-WFS04">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |abruf=2022-02-18 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
== Kultur ==<br />
=== Feiertage ===<br />
In der Ukraine wird der [[Unabhängigkeitstag]] am 24. August als [[Nationalfeiertag]] gefeiert. [[Gesetzlicher Feiertag|Gesetzliche Feiertage]] sind:<br />
{| class="wikitable zebra"<br />
|-<br />
! Tag !! Name !! ukrainisch<br />
|-<br />
| 25. Dezember<ref>{{Webarchiv |url=http://oda.zt.gov.ua/verxovna-rada-viznala-25-grudnya-oficzijnim-svyatkovim-dnem-v-ukraini.html |text=Die Werchowna Rada hat den 25. Dezember als offiziellen Feiertag in der Ukraine anerkannt |wayback=20181229171429}} Offizielle Webseite der Oblastverwaltung der Oblast Schytomyr; abgerufen am 29. Dezember 2018 (ukrainisch)</ref> und 7. Januar<br />
| [[Ukrainische Weihnachten|Weihnachten]]<br />
| Різдво Христове<br />
|-<br />
| 1. Januar<br />
| [[Neujahr]]<br />
| Новий рік<br />
|-<br />
| 8. März || [[Internationaler Frauentag]] || Міжнародний жіночий день<br />
|-<br />
| 1. Mai || [[Erster Mai|Tag der Arbeit]] || День праці<br />
|-<br />
| 28. Juni || Verfassungstag der Ukraine || День Конституції України<br />
|-<br />
| 24. August || Unabhängigkeitstag der Ukraine || День незалежності України<br />
|-<br />
| 14. Oktober || Tag des Verteidigers der Ukraine || День захисника України<br />
|}<br />
<br />
=== Küche ===<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Küche}}<br />
<br />
=== Bildende Kunst und Volkskunst ===<br />
[[Datei:Bojchuk M.jpg|mini|links|hochkant=0.5|Mychajlo Bojtschuk]]<br />
[[Datei:Stamps in honor of Tetyana Pata.jpg|mini|Ukrainische Briefmarken mit Motiven von [[Tetjana Pata]], Vertreterin der Petrykiwka-Malerei]]<br />
Mit dem [[Boychukismus]], benannt nach seinem Begründer [[Mychajlo Bojtschuk]] entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein [[Kunststil]], dessen Verfechter eine eigenständige, ukrainische Bilder- und Formensprache anstrebten. Dazu orientierte sich die auch als Ukrainischer Monumentalismus bezeichnete Stilrichtung an der [[Byzantinische Kunst|Kunst des Byzantinischen Reichs]] und der [[Kiewer Rus]]. Seit den 1930er Jahren in der [[Sowjetunion]] unterdrückt, wird der Boychukismus seit der Unabhängigkeit der Ukraine wieder vermnehrt gewürdigt. Zu seinen wichtigsten Vertretern gehören neben Mychajlo Bojtschuk selbst [[Tymofij Bojtschuk]], [[Wassyl Sedljar]], [[Ivan Padalka|Iwan Padalka]], [[Sofija Nalepynska-Bojtschuk]], [[Oksana Pawlenko]], Antonina Iwanowa, [[Mykola Rokyzkyj]], [[Serhij Kolos]] und [[Ochrim Krawtschenko]].<br />
<br />
Auch die [[Volkskunst]] genießt in der Ukraine einen hohen Stellenwert. Bekannte ukrainische Volkskünstler sind zum Beispiel [[Marija Prymatschenko]], [[Kateryna Bilokur]] und [[Iwan Hontschar]]. Zu Weltruhm gelangte die [[Petrykiwka-Malerei]], ein origineller Stil der dekorativen Malerei, der 2013 in die [[Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit]] der [[UNESCO]] aufgenommen wurde.<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Literatur}}<br />
[[Datei:Poltava sadyba Kotlarevskogo Khata DSC 2338 53-101-0006.JPG|mini|Das Gedenkhaus von [[Iwan Kotljarewskyj]] in [[Poltawa]]. Der Dichter und Sozialaktivist hat als erster die lebendige Volkssprache in die [[ukrainische Literatur]] eingeführt. Zu einer Zeit, als es die [[Leibeigenschaft]] noch gab, schrieb er eine [[burleske]] [[Aeneis]]-[[Travestie (Literatur)|Travestie]] (»Енеїда«, 1798), in der Götter, Trojaner und Römer als Kosaken auftreten.]]<br />
<br />
Das erste in der Ukraine erschienene Buch wurde von [[Jurij Drohobytsch]] im Jahre 1483 verfasst. Der in der Stadt [[Poltawa]] lebende [[Iwan Kotljarewskyj]] gilt als Erneuerer der ukrainischen Schriftsprache. Zu den bedeutendsten Schriftstellern gehören [[Iwan Franko]], [[Lessja Ukrajinka]] und [[Taras Schewtschenko]], nach dem der seit 1962 verliehene wichtigste Kulturpreis der Ukraine, der [[Taras-Schewtschenko-Preis]], benannt ist.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:left; margin-right:50px;"<br />
|-<br />
! [[Iwan Kotljarewskyj]]<br /><small>(1769–1838)</small><br />
! [[Taras Schewtschenko]]<br /><small>(1814–1861)</small><br />
! [[Iwan Franko]]<br /><small>(1856–1916)</small><br />
! [[Mychajlo Kozjubynskyj]]<br /><small>(1864–1913)</small><br />
! [[Lessja Ukrajinka]]<br /><small>(1871–1913)</small><br />
|-<br />
| [[Datei:Kotlyarevsky.jpg|130px]]<br />
| [[Datei:Taras Shevchenko selfportrait oil 1840-2.jpg|130px]]<br />
| [[Datei:Ivan Franko (1898).png|112px]]<br />
| [[Datei:M-kotsjubynskyj.jpg|166px]]<br />
| [[Datei:Lesya Ukrainka portrait crop.jpg|115px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Film ===<br />
Der wichtigste Filmpreis ist nach dem Regisseur und Schriftsteller [[Oleksandr Dowschenko]] benannt.<br />
<br />
=== Musik ===<br />
[[Datei:P1170500-001.JPG|mini|[[Nationale Musikakademie der Ukraine Peter Tschaikowski]] in Kiew]]<br />
<br />
Ein Wandbild in der [[Sophienkathedrale (Kiew)|Sophienkathedrale]] von [[Kiew]] aus dem 11. Jahrhundert gibt Einblick in die mittelalterliche Musizierweise auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Es zeigt [[Skomoroch]]i und Musiker, die Querflöten, Trompeten oder Schalmeien, Lauten, [[Psalterium]] (''[[gusli]]'') und [[Zymbal]] (''cymbaly'') spielen. Es ist unklar, ob die Institution der Skomorochi, die als Tänzer, Gaukler und Theaterspieler auftraten, aus dem [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]] oder aus dem Westen stammt oder lokalen Ursprungs ist.<ref>Sergei A. Ivanov: ''Slavic Jesters and the Byzantine Hippodrome.'' In: ''Dumbarton Oaks Papers'', Band 46 (''Homo Byzantinus: Papers in Honor of Alexander Kazhdan'') 1992, S. 129–132</ref> Die ukrainische Volksmusik ist entsprechend der geographischen Lage des Landes von slawischen und nichtslawischen Völkern in Osteuropa und Vorderasien beeinflusst.<br />
[[Datei:Mykola leontovych.jpg|mini|links|140px|[[Mykola Leontowytsch]] (1877–1921)]]<br />
Früher gab es in den Dörfern eigene regionale Volksmusikstile und Aufführungspraktiken, die außerdem nach Geschlechtern unterschieden wurden. Die rituellen Gesangstraditionen wurden überwiegend von Frauen und Mädchen, die Instrumentalmusiken überwiegend von Männern und Jungen aufgeführt. Die Unterhaltungslieder wurden zu allen Zeiten gleichermaßen von der gesamten Bevölkerung gesungen.<ref>William Noll: ''Ukraine.'' In: Thimothy Rice, James Porter, Chris Goertzen (Hrsg.): ''Garland Encyclopedia of World Music.'' Band 8: ''Europe.'' Routledge, New York / London 2000, S. 806</ref><br />
<br />
Zu den heute verbreiteten traditionellen Volksmusikinstrumenten gehören die Lauten ''[[Bandura (Instrument)|bandura]]'' und ''[[kobsa]]'' (namensverwandt mit der rumänischen ''[[Koboz|cobză]]''), die [[Violine]], die Drehleier ''[[Lira (Drehleier)|lira]]'', ein dreisaitiger, gestrichener Bass ''basol(i)a'' (in der Größe einer [[Viola da Gamba|Gambe]]), das Hackbrett ''[[Zymbal|cymbaly]]'', die Laute ''[[torban]]'', eine Gruppe von Kernspaltflöten ''[[sopilka]]'', bei den [[Huzulen]] die lange Holztrompete ''[[trembita]]'', ein [[Akkordeon]], die Sackpfeife ''koza'' (ähnlich der polnischen ''[[koza]]''), die Rahmentrommel ''bubon'' und die Maultrommel ''[[drymba]]''. Ein typisches Ensemble, das als ''troista muzyka'' (von „drei Musiker“) bekannt ist, besteht aus Violine, Hackbrett und Bass oder Rahmentrommel. Wenn die Musiker Volkstänze wie den [[Huzulka]] begleiten, enthalten die Stücke improvisierte Anteile.<ref>Sofia Hrytsa: ''Ukraine. II. Traditional music. 1. Historical background and general features.'' In: ''Grove Music Online'', 2001</ref><br />
<br />
Nach der Unabhängigkeit 1991 wurde die Ukraine Mitglied der [[Europäische Rundfunkunion|Europäischen Rundfunkunion]] (EBU) und nahm im Jahr 2003 erstmals am [[Eurovision Song Contest]] teil. Bereits bei der zweiten Teilnahme im Jahr danach gewann die Sängerin [[Ruslana Lyschytschko]] mit ihrem ''Wild Dances Project'' in Istanbul den [[ESC 2004]], dessen [[ESC 2005|50. Jubiläums-Ausgabe 2005]] daraufhin in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgetragen wurde. Die Ukraine wurde damit das 21. Land, das bei einem ESC siegte, und das 20. Land, in dem ein ESC ausgetragen wurde. Beim [[ESC 2016]] gewann die Ukraine mit dem Lied ''[[1944 (Lied)|1944]]'' von der Sängerin [[Jamala]] zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, woraufhin der [[ESC 2017]] erneut in Kiew stattfand. Die Ukraine ist das einzige Land beim ESC, das noch nie in einem Halbfinale des Eurovision Song Contests ausgeschieden ist.<br />
<br />
== Sport ==<br />
=== Fußball ===<br />
[[Datei:Україна-Словенія. Склад зб. України.jpg|mini|[[Ukrainische Fußballnationalmannschaft]] (2015)]]<br />
<br />
Fußball ist der populärste Sport in der Ukraine. Der Fußball in der Ukraine wird vom [[Federazija Futbolu Ukrajiny|Fußballverband der Ukraine]] (FFU) organisiert. Die erste Fußballliga in der Ukraine ist die [[Premjer-Liha]]. Bekannte Vereine sind [[Dynamo Kiew]] und [[Schachtar Donezk]]. Der bisher größte Erfolg der jungen [[Ukrainische Fußballnationalmannschaft|ukrainischen Fußballnationalmannschaft]] war das Erreichen des Viertelfinales bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] in Deutschland.<br />
<br />
[[Oleh Blochin]] und [[Ihor Bjelanow]] wurden zu Sowjetzeiten mit dem [[Ballon d’Or]] als „[[Europas Fußballer des Jahres]]“ ausgezeichnet. Blochin, der seine aktive Karriere in Österreich bei [[Vorwärts Steyr]] ausklingen ließ, war bis Januar 2008 Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft. Die Ukraine konnte am 18. April 2007 einen sportpolitischen Erfolg erringen, indem das Land, das erst seit 1992 eigenständig dem Europäischen Fußball-Verband [[UEFA]] angehört, im ersten Wahlgang den Zuschlag des UEFA-Exekutivkomitees bekam, gemeinsam mit [[Polen]] die [[Fußball-Europameisterschaft 2012]] auszurichten. Der populärste ukrainische [[Fußball]]spieler ist [[Andrij Schewtschenko]], der mit dem [[AC Mailand]] u.&nbsp;a. die [[UEFA Champions League|Champions League]] gewann und [[Liste der italienischen Fußballmeister|italienischer Meister]] wurde sowie [[Ballon d’Or 2004|2004]] als dritter Ukrainer ebenfalls mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />
<br />
=== Boxen ===<br />
Die bekanntesten ukrainischen Boxer sind die Brüder [[Vitali Klitschko|Vitali]] und [[Wladimir Klitschko]].<br />
<br />
Im Amateurboxen konnte die Ukraine seit 1996 drei Olympiasieger stellen: Wladimir Klitschko (1996, Superschwergewicht), [[Wassyl Lomatschenko]] (2008, Federgewicht, 2012 Leichtgewicht<ref>[https://olympics.com/de/video/vasyl-lomachenko-olympische-highlights olympics.com]</ref>) und [[Oleksandr Ussyk]] (2012, Schwergewicht). [[Andreas Kotelnik|Andrij Kotelnik]] (2000, Leichtgewicht) und Serhij Dotsenko (2000, Weltergewicht) gewannen Silbermedaillen. Zudem errangen ukrainische Boxer fünf Bronzemedaillen, unter anderem [[Wolodymyr Sydorenko|Wladimir Sidorenko]] (2000, Fliegengewicht) und [[Wjatscheslaw Hlaskow]] (2008, Superschwergewicht). Im Profibereich gelang es bisher sechs Athleten Weltmeistertitel zu gewinnen: Wladimir und Vitali Klitschko im Schwergewicht, Oleksandr Ussyk im Schwer-, sowie [[Cruisergewicht]], [[Serhij Dsindsiruk]] im Halbmittelgewicht, Sidorenko im Bantamgewicht und Kotelnik im Halbweltergewicht.<br />
<br />
=== Leichtathletik ===<br />
[[Serhij Bubka]] aus [[Luhansk]] ist sechsfacher Weltmeister und Olympiasieger im [[Stabhochsprung]]. Er stellte insgesamt 35 Weltrekorde auf und schaffte 43 Sprünge über die Sechs-Meter-Marke. Seit 2005 ist er Vorsitzender des [[Nationales Olympisches Komitee der Ukraine|Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine]].<br />
<br />
=== Schach ===<br />
[[Ruslan Ponomarjow]] wurde 2002 [[FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005|FIDE-Weltmeister]], [[Anna Uschenina]] 2012 und [[Marija Musytschuk]] 2015 [[Schachweltmeisterschaft der Frauen|Schachweltmeister der Frauen]]. Die Nationalmannschaft wurde 2001 [[Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft|Mannschaftsweltmeister]] und gewann die [[Schacholympiade 2004]] und die [[Schacholympiade 2010]].<ref>[http://www.olimpbase.org/ olimpbase.]</ref> Die ukrainische Damenauswahl siegte 2006 bei der [[Schacholympiade 2006|Schacholympiade]].<br />
<br />
=== Motorradsport ===<br />
Die Städte [[Lwiw]] und [[Riwne]] sind international bekannt im [[Speedway (Bahnsport)|Speedway]]; in beiden wurde bereits mehrfach WM-Läufe ausgetragen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Ukraine}}<br />
* [[Universitäten in der Ukraine]]<br />
* [[Gewerkschaften in der Ukraine]]<br />
* [[Ukrainistik]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<!-- bitte chronologisch, neueste zuerst --><br />
(chronologisch, neueste zuerst)<br />
<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''Die Frontlinie. Warum die Ukraine zum Schauplatz eines neuen Ost-West-Konflikts wurde''. Übersetzt von Stephan Gebauer, Thorsten Schmidt, [[Gregor Hens]], Ulrike Bischoff und Stephan Kleiner. Rowohlt, Hamburg, 2022, ISBN 978-3-498-00339-5 (englisch: ''The Frontline. Essays on Ukraine’s Past and Present.'' Harvard University Press, Cambridge (MA) 2021, ISBN 978-0-674-26882-1.).<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''The Gates of Europe: A History of Ukraine''. Aktualisierte Neuauflage. Basic Books, New York 2021, ISBN 978-1-5416-7564-3.<br />
* Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' 5., überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73558-5.<br />
* Antonia Kostretska: ''Terra incognita: Die Ukraine, die Ukrainer und das Ukrainisch. Eine enzyklopädische Sammlung.'' Grin Verlag, München 2018, ISBN 978-3-668-60191-8.<br />
* Marian Madela: ''Der Reformprozess in der Ukraine 2014–2017.'' Ibidem, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8382-1266-1.<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Ungleiche Brüder: Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' C.H.Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71410-8.<br />
* Oksana Dutchak, Artem Chapeye, Bettina Musiolek ([[Clean Clothes Campaign]]), ''[https://saubere-kleidung.de/wp-content/uploads/2017/11/CCC-CountryProfile-Ukraine-DE_2017_web.pdf LÄNDERPROFIL UKRAINE]'', o.&nbsp;J. (2017) PDF, 14 S.<br />
* [[Karl Schlögel]]: ''Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen.'' Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-24942-4 ([https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article147367418/Wenn-Russlandversteher-fuer-die-Ukraine-streiten.html Rezension] von [[Richard Herzinger]] in ''Die Welt,'' 8.&nbsp;Oktober 2015).<br />
* [[Joseph Roth]]: ''Reisen in die Ukraine und nach Russland.'' Hrsg. von [[Jan Bürger (Schriftsteller)|Jan Bürger]]. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67545-4.<br />
* [[Kerstin S. Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 ([http://www.sehepunkte.de/2011/02/18112.html Rezension der Erstauflage 2010]).<br />
* Andriy Mykhaleyko: ''Gott auf dem Majdan. Die Rolle der Kirchen in der Ukraine-Krise.'' In: ContaCOr 17 (Sonderausgabe 2015), {{ISSN|2364-5202}}.<br />
* [[Steffen Dobbert]]: ''Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine.'' Hrsg. von Zeit online. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4.<br />
* Winfried Schneider-Deters: [http://books.google.de/books?id=GVMzukJb6CAC ''Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union.''] Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-8305-3116-6.<br />
* Adolph Stiller (Hrsg.): ''Ukraine: Städte Regionen Spuren'' (= ''Architektur im Ringturm'', Band 28). Müry Salzmann, Salzburg 2012, ISBN 978-3-99014-060-4.<br />
* Dietmar Schultke: ''„Ukrainski Blues“ – Streifzüge durch die Ukraine.'' Regia, Cottbus 2009, ISBN 978-3-86929-017-1.<br />
* Viktor Timtschenko: ''Ukraine – Einblicke in den neuen Osten Europas'' Ch. Links, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-488-4.<br />
* Christian Reder, Erich Klein (Hrsg.): ''Graue Donau, Schwarzes Meer. Wien Sulina Odessa Jalta Istanbul (Recherchen, Gespräche, Essays).'' Edition Transfer bei Springer, Wien / New York 2008, ISBN 978-3-211-75482-5.<br />
* Kathrin Boeckh, Ekkehard Völkl: ''Ukraine. Von der Roten zur Orangenen Revolution.'' Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2050-0.<br />
* Oleh Turij: ''Das religiöse Leben und die zwischenkonfessionellen Verhältnisse in der unabhängigen Ukraine. Institut für Kirchengeschichte der Ukrainischen Katholischen Universität.'' Lwiw 2007.<br />
* [http://www.bpb.de/publikationen/5X9VPM,0,0,Nachbarn_im_Osten%3A_Ukraine_und_Belarus.html ''Nachbarn im Osten: Ukraine und Belarus.''] [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 1.&nbsp;November 2006.<br />
* Rainer Lindner: ''Das Ende von Orange. Die Ukraine in der Transformationskrise.'' (= ''SWP-Studien.'' S 2006,20). [[Stiftung Wissenschaft und Politik]], Berlin 2006 ([http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/swp-studien-de/swp-studien-detail/article/transformationskrise_der_ukraine.html online]).<br />
* Pavlo Khiminets: ''Protestantismus in der Ukraine. Rolle und Stellung des Protestantismus im soziokulturellen Kontext der Geschichte der Ukraine.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-55791-4.<br />
* Heiko Pleines: ''Ukrainische Seilschaften. Informelle Einflussnahme in der ukrainischen Wirtschaftspolitik 1992–2004'' (= ''Analysen zur Kultur und Gesellschaft im östlichen Europa'', Band 19). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8283-7.<br />
* [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (Hrsg.): ''Nach der „Orangenen Revolution“'' (= ''Der Bürger im Staat'', Band 55, H. 4). Weinmann, Filderstadt 2005 ([http://www.buergerimstaat.de/4_05/orange.htm online]; Aufsätze zur Entwicklung von Politik und Wirtschaft in der Ukraine, Russland und Belarus).<br />
* [[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]]: ''Die neue Ukraine.'' Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-12401-X.<br />
* Andrew Wilson: ''The Ukrainians. Unexpected Nation.'' Yale University Press, New Haven 2002, ISBN 0-300-09309-8.<br />
* Robert Kravchuk: ''Ukrainian Political Economy. The First Ten Years.'' Palgrave Macmillan, New York 2002.<br />
* Britta Böhme: ''Grenzland zwischen Mythos und Realität. Real- und Ideengeschichte des ukrainischen Territoriums.'' Berliner Debatte Wissenschafts-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-931703-33-9.<br />
* Claus Remer: ''Zum Ukrainebild in Deutschland vom 19. zum 20.&nbsp;Jahrhundert.'' In: Erhard Hexelschneider (Hrsg.): ''Russland & Europa. Historische und kulturelle Aspekte eines Jahrhundertproblems.'' Jenaer Forum für Bildung und Wissenschaft, Leipzig 1995, ISBN 3-929994-44-5, S.&nbsp;225–243.<br />
<br />
<small>'''Lexikalische Artikel und ältere Darstellungen'''</small><br />
* Lexikoneintrag zu ''Ukraine'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 19, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-019-0877 S. 877.]<br />
* Lexikoneintrag zu ''Kleinrußland'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-011-0124 S. 124.]<br />
* Lexikoneintrag zu ''Russisches Reich'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/nid/20007376731 S. 289–328.]<br />
* Guillaume le Vasseur (Sieur de Beauplan): ''Beschreibung der Ukraine, der Krim, und deren Einwohner''. Aus dem Französischen übersetzt und nebst einem Anhange der die Ukraine, und die Budziackische Tatarey betrifft, und aus dem Tagebuche eines deutschen Prinzen, und eines Schwedischen Kavaliers gezogen worden, herausgegeben von Johann Wilhelm Moeller. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1780 ([https://books.google.de/books?id=nB0VAAAAQAAJ&printsec=frontcover Google Books]).<br />
* Johann Georg Kohl: ''Reisen im Inneren von Rußland und Polen''. Zweiter Theil: ''Die Ukraine. Kleinrußland''. Nebst einem Titelkupfer, einem Plane der Wintermesse in Charkow und einer Karte von Kleinrußland. Arnoldische Buchhandlung, Dresden/Leipzig 1841 ([https://books.google.de/books?id=acMKAAAAIAAJ&printsec=frontcover Google Books]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Schwesterprojekte |commonscat=Ukraine |wikt=Ukraine |n=Portal:Ukraine | s=Ukraine |voy=Ukraine}}<br />
{{Commonscat|Demonstrations and protests related to 2022 Russian invasion of Ukraine}}<br />
* [https://ukraine.ua/de/ Offizielle Website der Ukraine]<br />
* [https://www.president.gov.ua/ Offizielle Website] des Ukrainischen Präsidenten (ukrainisch, russisch, englisch)<br />
* [https://www.kmu.gov.ua/ Offizielle Website] der Ukrainischen Regierung (ukrainisch, englisch)<br />
* [https://www.rada.gov.ua/ Offizielle Website] des Ukrainischen Parlaments (ukrainisch, englisch)<br />
* [https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/ukraine-node Länder- und Reiseinformationen] des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amts]]<br />
* [https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/ Ukraine-Analysen] (Forschungsstelle Osteuropa, Uni Bremen)<br />
* [https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/laender/ukraine Ukraine] im Online-Lexikon des [[Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa|BKGE]]<br />
* [https://www.indexmundi.com/de/ukraine/ Indexmundi – statistische Daten zur Ukraine]<br />
* [https://maps.vlasenko.net/ Umfangreiche Kartensammlung der gesamten Ukraine] (ukrainisch)<br />
* [http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine Texte und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Mitgliedstaaten von GUAM<br />
|Navigationsleiste Staaten in Europa<br />
|Navigationsleiste Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft<br />
|Navigationsleiste Mitgliedstaaten der BSEC<br />
|Navigationsleiste Mitgliedstaaten OSZE<br />
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}}<br />
<br />
{{Coordinate|NS=49/48//N |EW=30/50//E |type=country |region=UA}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4061496-7|LCCN=n81017756|NDL=00573982|VIAF=134334037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ukraine| ]]<br />
[[Kategorie:Staat in Europa]]<br />
[[Kategorie:Osteuropa]]<br />
[[Kategorie:Mitglied des Europarats]]<br />
[[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]]<br />
[[Kategorie:Nachfolgestaat der Sowjetunion]]<br />
[[Kategorie:Verwaltungseinheit als Namensgeber für einen Asteroiden]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ukraine&diff=225701605Ukraine2022-08-28T07:12:40Z<p>Dnepro..: /* Unabhängigkeit */ Einzelnachweis an jeden Absatz angefügt // Text leicht umformatiert</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Staat<br />
|NAME-AMTSSPRACHE = {{lang|uk|Україна}}<br />
|TRANSKRIPTION = Ukrajina<br />
|NAME-DEUTSCH = Ukraine<br />
|BILD-FLAGGE = Flag of Ukraine.svg<br />
|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge der Ukraine<br />
|BILD-WAPPEN = Lesser Coat of Arms of Ukraine.svg<br />
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen der Ukraine<br />
|AMTSSPRACHE = [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]<br />
|HAUPTSTADT = [[Kiew]]<br />
|STAATS- UND REGIERUNGSFORM = [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentielle]] [[Republik]]<br />
|STAATSOBERHAUPT = [[Präsident der Ukraine|Präsident]]<br />[[Wolodymyr Selenskyj]]<br />
|REGIERUNGSCHEF = [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsident]]<br />[[Denys Schmyhal]]<br />
|FLÄCHE = de jure: 603.700 km²<br />de facto, ohne die von [[Annexion der Krim 2014|Russland annektierte Krim]]: 576.800<br />
|EINWOHNER = 41.830.619, ohne [[Autonome Republik Krim|AR Krim]] und die Stadt [[Sewastopol]] <small>(1. April 2020)</small><ref>{{Internetquelle |url=http://database.ukrcensus.gov.ua/PXWEB2007/eng/news/op_popul_e.asp |titel=Population (by estimate) as of December 1, 2019 |hrsg=State Statistics Service of Ukraine |abruf=2020-06-20 |sprache=en}}</ref><br />
|BEV-DICHTE = 77<br />
|BEV-ZUNAHME = - 0,6 %<br />
|BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM= <small>(Schätzung für das Jahr 2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.GROW |titel=Population growth (annual %) |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref></small><br />
|BIP = 2020<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/2022/April/download-entire-database |titel=World Economic Outlook Database April 2022 |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Internationaler Währungsfonds]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
* 155 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|55.]])</small><br />
* 546 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|40.]])</small><br />
* 3.751 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|120.]])</small><br />
* 13.196 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|97.]])</small><br />
|BIP-ERWEITERT = * Total (nominal)<br />
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])<br />
* BIP/Einw. (nom.)<br />
* BIP/Einw. (KKP)<br />
|HDI = 0,779<small> ([[Index der menschlichen Entwicklung#Hohe menschliche Entwicklung|74.]]) (2019)</small><ref name="HDI">{{Literatur |Hrsg=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] |Titel=Table: Human Development Index and its components |Sammelwerk=Human Development Report 2020 |Verlag=United Nations Development Programme |Ort=New York |Datum=2020 |ISBN=978-92-1-126442-5 |Seiten=344 |Sprache=en |Online=http://hdr.undp.org/sites/default/files/hdr2020.pdf#page=358 |Format=PDF |KBytes=}}</ref><br />
|WÄHRUNG = [[Hrywnja]] (UAH)<br />
|GRÜNDUNG = 7. November 1917:<br />[[Ukrainische Volksrepublik]]<br />
----<br />
29. April 1918:<br />[[Ukrainischer Staat]]<br />
----<br />
1. November 1918: [[Westukrainische Volksrepublik]]<br />
----<br />
10. März 1919:<br />[[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]]<br />
----<br />
24. August 1991: [[Geschichte der Ukraine#Erneute Unabhängigkeit|Unabhängigkeit von<br />der Sowjetunion]]<br />
|UNABHÄNGIGKEIT = 24. August 1991<br />(von der [[Sowjetunion]])<br />
|NATIONALHYMNE = ''[[Schtsche ne wmerla Ukrajina]]'' ({{lang|uk|Ще не вмерла Україна}})<br />[[Datei:Ukrainian national anthem, instrumental.ogg|155x125px]]<br />
|NATIONALFEIERTAG = 24. August ([[Unabhängigkeitstag]])<br />
|ZEITZONE = [[UTC+2]]<br />[[UTC+3]] (März bis Oktober)<br />
|KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Ukraine)|UA]]<br />
|ISO 3166 = [[ISO 3166-2:UA|UA]], UKR, 804<br />
|INTERNET-TLD = [[.ua]]<br />
|TELEFON-VORWAHL = +380<br />
|BILD-LAGE = Ukraine (claims hatched) in Europe.svg<br />
|BILD-LAGE-IMAGEMAP = Europa1<br />
|BILD1 = <br />
}}<br />
[[Datei:Karte der Ukraine.png|hochkant=2|mini|Übersichtskarte der Ukraine mit allen Städten über 100.000 Einwohnern]]<br />
Die '''Ukraine''' ([{{IPA|ukʁaˈiːnə}}] oder [{{IPA|uˈkʁaɪ̯nə}}];<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Ukraine#aussprache Ukraine], ''duden.de''.</ref> {{ukS-Cyrl|Україна|Ukrajina|IPA=ukrɑˈjinɑ}}) ist ein [[Staat]] in [[Osteuropa]] mit mehr als 40 Millionen Einwohnern. Mit einer Fläche von 603.700 Quadratkilometern<ref>de jure in den Grenzen von 2013 603.700&nbsp;km², ohne die von Russland 2014 annektierte Krim de facto 576.800&nbsp;km², weitere Gebiete sind 2022 umstritten, besetzt, umkämpft.</ref> ist sie nach [[Russland]] der zweitgrößte Staat Europas und der größte, dessen Gebiet zur Gänze innerhalb des Kontinents liegt. Das Land grenzt im Osten und Nordosten an Russland, im Norden an [[Belarus]], im Westen an [[Polen]], die [[Slowakei]] und [[Ungarn]] sowie im Südwesten an [[Rumänien]] und die [[Republik Moldau]]. Im Süden grenzt die Ukraine an das [[Schwarzes Meer|Schwarze]] und das [[Asowsches Meer|Asowsche Meer]]. Die Hauptstadt und größte Metropole des Landes ist [[Kiew]], weitere [[Liste der Städte in der Ukraine|Ballungszentren]] sind [[Charkiw]], [[Dnipro]], [[Donezk]] und [[Odessa]].<br />
<br />
Ihre staatliche Tradition führt die Ukraine, ebenso wie ihre Nachbarländer Russland und Belarus, auf das [[mittelalter]]liche [[Kiewer Reich]] zurück. Seit dessen Untergang im [[Mongolensturm]] des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet der Ukraine abwechselnd ganz oder teilweise zu den Herrschaftsgebieten der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]], [[Polen-Litauen]]s, des [[Zarentum Russland|Russischen Zarenreichs]] und der [[Habsburgermonarchie]]. Die nach der [[Oktoberrevolution]] 1917 im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]] gegründete [[Ukrainische Volksrepublik]] war der erste Versuch, die Ukraine als Gemeinwesen zu konstituieren und [[staatliche Unabhängigkeit]] zu erlangen, kontrollierte aber längst nicht alles Gebiet der späteren Ukraine. Schon ab Ende Januar/Anfang Februar 1918 befand sich Kiew in den Händen der [[Rote Armee|Roten Armee]]. Fast ein Jahr später wurde im Januar 1919 die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] ausgerufen, territorial bestehend aus dem südwestlichen Kraj der Zarenzeit (westlich des [[Dnepr]]) und Kleinrussland mit den Gouvernements Charkow/Charkiw, Poltawa und Tschernigow/Tschernihiw. Bei der Konstituierung der [[Sowjetunion]] 1922 war sie eines der Gründungsmitglieder. Bei der Gründung der [[Vereinte Nationen|UNO]] wurden auf Betreiben [[Josef Stalin|Stalins]] auch die Sowjetrepubliken [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik|Belarus]] und Ukraine deren Mitglieder. 1954 unterstellte [[Nikita Chruschtschow]] die bis dahin zur [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|RSFSR]] gehörende [[Krim]] der Ukraine. Erst nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]] 1991 wurde die Ukraine erneut [[Souveränität|souverän]], erstmals mit internationaler Anerkennung. Als Gegenleistung für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen [[Nuklearwaffe]]n garantierten Russland, die [[USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] im [[Budapester Memorandum]] von 1994 die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen des Landes.<br />
<br />
Im Februar 2014 brach infolge der [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim durch Russland]] und des [[Krieg im Donbas|Kriegs im Donbas]] ein bis heute andauernder [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Konflikt zwischen beiden Ländern]] aus. Die [[Krim]] und Teile des [[Donbas]] befinden sich seither unter russischer Kontrolle. Russland erkannte am 21. Februar 2022 die von prorussischen Separatisten [[Proklamation|proklamierten]] „[[Volksrepublik]]en“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] als eigenständige, von der Ukraine unabhängige Staaten an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/separatistengebiete-schliessen-vertraege-mit-russland-100.html |titel=Russland-Ukraine-Konflikt Separatistengebiete schließen Verträge mit Russland |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref> Der seit Jahren schwelende Grenzkonflikt eskalierte am 24. Februar 2022 mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall auf die Ukraine]]. Militär drang sowohl von Russland als auch von Belarus, dem Schwarzen Meer und den zuvor besetzten Gebieten ein.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-raketenangriffe-und-explosionen-in-mehreren-staedten-a-295cb51f-059a-4a45-ab50-b21860f5e1cf |titel=Putin greift die Ukraine an |werk=Spiegel |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-24}}</ref> Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] rief den [[Krieg]]szustand und das [[Ausnahmezustand|Kriegsrecht]] aus.<br />
<br />
Seit dem 25. Februar 2022 wird unter anderem [[Schlacht um Kiew (2022)|die Hauptstadt Kiew angegriffen]].<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-ukraine-kiew-101.html |titel=Angriff auf die Ukraine: Erste russische Einheiten in Kiew |abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Guerre en Ukraine&nbsp;: combats et explosions dans la ville de Kiev, qui s’attend à l’arrivée imminente des soldats russes |Sammelwerk=Le Monde.fr |Datum=2022-02-25 |Online=https://www.lemonde.fr/international/live/2022/02/25/guerre-en-ukraine-combats-et-explosions-dans-la-ville-de-kiev-qui-s-attend-a-l-arrivee-imminente-des-soldats-russes_6115172_3210.html |Abruf=2022-02-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bbc.co.uk/news/live/world-europe-60517447 |titel=Ukraine live updates: Ukraine says Russian forces are in the capital Kyiv |abruf=2022-02-25 |sprache=en-GB}}</ref> Nach Schätzungen des [[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen|UNHCR]] waren am 1. Juni 2022 4,7 Millionen Menschen aus der Ukraine als Flüchtlinge in Europa registriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.unhcr.org/en/situations/ukraine/location?secret=unhcrrestricted |titel=Ukraine Refugee Situation |werk=Operational Data Portal - Ukraine Refugee Situation |hrsg=[[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen]] (UNHCR) |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Etymologie ==<br />
Die erste Erwähnung des Wortes ''ukraina'' findet man in der Kiewer ''[[Hypatiuschronik]]'' für das Jahr 1187 mit Bezug auf das [[Fürstentum Perejaslawl]].<ref name="kiewer_chronik">[http://litopys.org.ua/ipatlet/ipat28.htm litopys.org.ua]</ref> Danach findet man dieses Wort in Chroniken in Bezug auf unterschiedliche geographische Regionen der [[Rus]], auch weit außerhalb des Gebietes der heutigen Ukraine.<br />
<br />
Die traditionelle etymologische Deutung des Landesnamens verweist auf das [[Altostslawische Sprache|altostslawische]] Wort ''ukraina'', das die Bedeutung „Grenzgebiet, Militärgrenze“ hatte und dem westlichen Begriff [[Mark (Territorium)|Mark]] entsprach.<ref name="gaida">Ф.А. Гайда. От Рязани и Москвы до Закарпатья. Происхождение и употребление слова «украинцы» // Родина. 2011. № 1. С. 82–85. [2].</ref><ref name="yak_nazva">[http://litopys.org.ua/rizne/yak_nazva.htm litopys.org.ua]</ref> Diese Sichtweise ist sowohl in der internationalen Geschichtsschreibung als auch in der ukrainischen dominierend, da sie unter anderem vom Nationalhistoriker [[Mychajlo Hruschewskyj]]<ref name="hr_iur">[http://litopys.org.ua/hrushrus/iur20504.htm litopys.org.ua]</ref> und von der ''[[Enzyklopädie der Ukraine]]'' unterstützt wird.<ref>[http://litopys.org.ua/rizne/nazva_eu.htm З Eintrag „УКРАЇНА“] in der ''Enzyklopädie der Ukraine''.</ref> Die meisten Autoren sind sich einig, dass dieser Name, der zunächst das Grenzgebiet zum sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feld]] mit seinen turkstämmigen Reiternomaden bezeichnete, lange Zeit ohne einen ethnischen Bezug existierte. Darüber, wann das Wort Ukraine zum Parallelbegriff für den kirchlichen und im [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] offiziell benutzten Namen [[Kleinrussland]] wurde, gibt es allerdings verschiedene Auffassungen.<br />
<br />
Da die [[Ostslawen|ostslawische]] Wurzel ''krai'' jedoch sowohl „Rand, Grenze“, als auch „Gebiet, Land“ bedeuten kann, hat in der nationalukrainischen Geschichtsschreibung die Sichtweise an Popularität gewonnen, dass das Wort ''ukraina'' in Chroniken seit dem 12.&nbsp;Jahrhundert in der Bedeutung „selbständiges Herrschaftsgebiet, Fürstentum“ benutzt wurde.<ref name="pivtorak">Григорій Півторак. Походження українців, росіян, білорусів та їхніх мов.</ref> Die damit einhergehende Behauptung, wie etwa bei [[Hryhorij Piwtorak]], dass es stets eine strikte Unterscheidung zwischen ''ukraina'' „Fürstentum“ und ''okraina'' „Grenzland“ gab, steht jedoch im Widerspruch zu einer Vielzahl der Primärquellen; ihr wird auch von zahlreichen anderen Autoren widersprochen.<ref name="gaida" /><br />
<br />
== Geographie ==<br />
{{Hauptartikel|Geographie der Ukraine}}<br />
[[Datei:Eurasian steppe belt.jpg|mini|Der [[eurasische Steppe]]ngürtel, kultureller und ökonomischer Austauschkorridor der Menschheit]]<br />
[[Datei:Gaspra-AiPetri.jpg|mini|Das [[Krimgebirge]] ca. 1.200&nbsp;m über dem Meeresspiegel]]<br />
[[Datei:Кінбурнська коса восени.jpg|mini|[[Kinburn-Halbinsel]] in der [[Oblast Mykolajiw]]]]<br />
<br />
Etwa 95 % der Ukraine liegt auf dem Gebiet der [[Osteuropäische Ebene|Osteuropäischen Ebene]], weshalb sie fast ausschließlich zu Osteuropa gezählt wird. Die restlichen 5 % zählen je nach Definition zu [[Mitteleuropa]] (die [[Karpaten]] und [[Lwiw]]) und [[Südosteuropa]] ([[Odessa]] und der [[Budschak]]).<br />
<br />
Andere Landschaftsräume außerhalb der großen Ebene finden sich in der südlichen [[Westukraine]], wo das Land Anteil an den [[Waldkarpaten]] und an der [[Pannonische Tiefebene|Pannonischen Ebene]] hat, sowie im äußersten Süden. Der höchste Berg des Landes ist die [[Howerla]] in der [[Tschornohora]], die eine Höhe von {{Höhe|2061|UA|link=1}} erreicht. Die höchste Erhebung der Krim ist der [[Roman Kosch]] mit 1545&nbsp;Metern Höhe.<br />
<br />
Auf dem zur osteuropäischen Ebene gehörenden Teil erstrecken sich insbesondere im Norden und Süden des Landes große [[Tiefebene|Tiefländer]] (ukrainisch {{lang|uk|Низовина}}) wie etwa das [[Dneprtiefland]] und die [[Schwarzes Meer|Schwarzmeersenke]]. Das Gelände erreicht dort Höhen zwischen 0 und 200&nbsp;m. Aufgrund der geringen [[Relief (Geologie)|Höhenunterschiede]] fließen die [[Fluss|Flüsse]] dieses Gebiets sehr langsam. Im Bereich der Tiefländer gibt es insbesondere in der zentralukrainischen [[Oblast Poltawa]] kleinere [[Erdgas|Gas]]- und [[Erdöl]]vorkommen, die aber für eine Eigenversorgung des Landes nicht ausreichend sind. Hoffnungen werden in die Erschließung von Feldern im Schwarzen Meer gesetzt.<br />
<br />
Im zentralen Landesteil erstrecken sich von Westen nach Osten höherliegende Gebiete mit Geländehöhen zwischen 200 und 470&nbsp;m ([[Kamula]]), die ''Platten'' (ukrainisch {{lang|uk|Височина}}) genannt werden. Zu diesen gehören etwa die [[Podolische Platte]], das [[Dneprhochland]] oder die [[Donezplatte]]. Diese Platten bestehen überwiegend aus Gestein aus dem [[Erdaltertum]], das durch die Entstehung des [[alpidisch]]en Gebirgsgürtels in den letzten 10 Millionen Jahren wieder angehoben worden ist. Sie sind reich an Rohstoffen wie etwa [[Eisenerz]] und [[Kohle]]. Die größten Erzvorkommen finden sich im [[Krywbass]] um die Stadt [[Krywyj Rih]] im Westen der [[Oblast Dnipropetrowsk]], während die Kohlelager sich überwiegend im Gebiet des [[Donezbecken]]s um die Stadt [[Donezk]] befinden. Die Platten sind von zahlreichen kleineren und größeren Flüssen durchschnitten, die sich teilweise tief ins Gelände eingeschnitten haben.<br />
<br />
Der Nordwesten der Ukraine wird als [[Wolhynien]] bezeichnet.<br />
<br />
Der geografische Mittelpunkt des Landes befindet sich in der Nähe der Siedlung [[Dobrowelytschkiwka]] in der [[Oblast Kirowohrad]].<br />
<br />
Österreichische Ingenieure kamen Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts zu dem Ergebnis, dass der geographische [[Mittelpunkt Europas]] im Dorf [[Dilowe]] in der [[Oblast Transkarpatien]] liege. Da es verschiedene Verfahren zur Berechnung des Mittelpunktes gibt und die Ostgrenzen Europas willkürlich und somit nicht eindeutig festgelegt sind, beanspruchen jedoch auch mehrere andere Orte den Titel für sich.<br />
<br />
=== Klima und Böden ===<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = Ukrainian Hydrometeorological Center, Daten: 1961–1990<ref>{{Internetquelle |autor=Ukrainian Hydrometeorological Center |url=http://worldweather.wmo.int/092/c00207.htm |titel=Klimainformationen Kiew |hrsg=World Meteorological Organization |abruf=2012-07-01}}</ref><br />
| Ort = Kiew<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = −2.6 | hmfeb = −1.1 | hmmär = 4.3 | hmapr = 13.6 | hmmai = 20.5 | hmjun = 23.5 | hmjul = 24.5 | hmaug = 24.0 | hmsep = 19.1 | hmokt = 12.3 | hmnov = 4.8 | hmdez = 0.1<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = −8.2 | lmfeb = −6.8 | lmmär = −2.1 | lmapr = 4.8 | lmmai = 10.7 | lmjun = 13.8 | lmjul = 15.1 | lmaug = 14.4 | lmsep = 10.0 | lmokt = 4.8 | lmnov = 0.0 | lmdez = −4.6<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 47.7 | nbfeb = 46.0 | nbmär = 38.9 | nbapr = 48.3 | nbmai = 52.5 | nbjun = 72.5 | nbjul = 88.0 | nbaug = 69.2 | nbsep = 46.7 | nbokt = 35.1 | nbnov = 51.3 | nbdez = 51.7<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 16.7 | rdfeb = 14.2 | rdmär = 12.9 | rdapr = 11.6 | rdmai = 11.8 | rdjun = 13.1 | rdjul = 13.3 | rdaug = 10.8 | rdsep = 10.2 | rdokt = 9.9 | rdnov = 14.8 | rddez = 17.4<br />
}}<br />
<br />
Abgesehen von den Berggebieten und den südwestlichen und südlichen Küstenregionen lässt sich die Ukraine hinsichtlich des Klimas, der Böden und der Vegetation in drei Großzonen gliedern. Im Nordwesten hat es Anteil an den [[Polesien|Prypjatsumpfgebieten]], die insbesondere durch frühere Gletschervorstöße aus [[Skandinavien]] während der [[Kaltzeit|Eiszeiten]] geprägt wurden. Hier finden sich die schlechtesten Böden des Landes. Hinzu kommt, dass diese Region besonders stark von der [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl]] 1986 betroffen ist. Das Gebiet erhält relativ viel Niederschlag (500–750&nbsp;mm), die Sommer sind, mit Durchschnittstemperaturen im Monat Juli von 17 bis 19&nbsp;°C, mild.<br />
<br />
An diese Zone schließt sich nach Süden und Südosten die sogenannte [[Waldsteppe]]nzone an, in der ehemals bestehende Waldbestände aber überwiegend schon abgeholzt wurden. Hier befinden sich weit ausgedehnte [[Löss]]ebenen, die im Eiszeitalter unter [[periglazial]]en Bedingungen entstanden sind. Aus dem Löß haben sich überwiegend sehr fruchtbare [[Schwarzerde]]böden entwickelt, die zu den ertragreichsten der Welt gehören. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 350 und 400&nbsp;mm, die Juli-Durchschnittstemperaturen bei 20&nbsp;°C. Insgesamt bietet dieses Gebiet sehr gute Bedingungen für eine landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings sind die Böden sehr [[Bodenerosion|erosionsanfällig]], wenn sie, wie oft in [[Geschichte der Sowjetunion|Sowjetzeiten]] geschehen, falsch bestellt werden.<br />
<br />
Im Südosten liegt die [[Steppe]]nzone, die nur über relativ geringe Niederschläge von teilweise unter 250&nbsp;mm im Jahr verfügt. Auch hier sind die Sommer relativ heiß mit Durchschnittstemperaturen im Juli von teilweise über 23&nbsp;°C. Die fruchtbaren Schwarz- und Kastanienbraunerden dieses Gebietes konnten überwiegend erst ab Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts in Wert gesetzt werden, nachdem durch den Bau von Staudämmen an den großen Flüssen ausgedehnte Bewässerungsanlagen entstanden waren (Siehe auch: [[Stauseen in der Ukraine]]).<br />
<br />
Die Küstenregionen auf der Halbinsel [[Krim]] und im südwestlichen [[Bessarabien]], dem [[Budschak]], sind sehr fruchtbar und werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen mit milden Wintern insbesondere für den [[Obst]]- und [[Weinbau|Weinanbau]] genutzt.<br />
<br />
=== Gewässer ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Flüsse in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Dniepr river in Kyiv.jpg|mini|[[Dnepr]] in Kiew]]<br />
<br />
Zu den zahlreichen Flüssen, die das Land durchkreuzen und fast alle ins [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] münden, zählen der [[Pruth]], der [[Dnister]], der [[Südlicher Bug|Südliche Bug]], die [[Horyn]] (nach Norden in den [[Prypjat (Fluss)|Prypjat]]), die [[Desna (Dnepr)|Desna]] und der [[Dnepr]] sowie der [[Siwerskyj Donez]]. Weitere kleinere Flüsse sind oft von versumpften Ufern mit Schilfbestand geprägt.<br />
<br />
Im Westen bildet die [[Donau]] die 54&nbsp;km kurze [[Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine]]. Hier liegt auch der [[Jalpuhsee]], der größte natürliche See der Ukraine. Von ihm nach Osten folgen im Land die Flusssysteme Pruth, Dnister, Südlicher Bug, Dnepr und Siwerskyj Donez.<br />
<br />
Der ''Dnepr'', {{ukS-Cyrl|Дніпро|Dnipro}}, im Deutschen ist auch ''Dnjepr'' verbreitet, hat eine Länge von 2201&nbsp;km. Er fließt durch Russland, Belarus und durch die Landesmitte der Ukraine. Er ist nach [[Wolga]] und [[Donau]] der drittlängste [[Liste von Flüssen in Europa|Fluss in Europa]] und auf rund 1700&nbsp;km schiffbar. Danach hat auch die Landschaft den Namen: [[Dnepr-Becken|Dneprbecken]]. In der Ukraine ist er zu sechs [[Stauseen in der Ukraine|künstlichen Seen]] (Fläche, Volumen) angestaut: [[Kiewer Meer]] (922&nbsp;km², 3,73&nbsp;km³), [[Kaniwer Stausee|Kaniwer]] (582&nbsp;km², 2,62&nbsp;km³), [[Krementschuker Stausee|Krementschuker]] (2.252 km², 13,5&nbsp;km³), [[Kamjansker Stausee|Kamjansker]] (567&nbsp;km², 2,45&nbsp;km³), [[Dnjeprostroj|Saporischja-]] (410&nbsp;km² bei einer Länge von 65 bzw. mit [[Samara (Dnepr)|Samara]] 85&nbsp;km) und [[Kachowkaer Stausee]] (2.155 km², 18,2&nbsp;km³). Die [[DniproHES]]-Staumauer bei [[Saporischschja]] war zur Zeit der Fertigstellung nach [[Hoover Dam]] und [[Talsperre Wilson (Alabama)|Wilson Dam]] das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt (fertiggestellt 1932; HES steht für ukrainisch Dniprowska HidroElektroStanzija).<br />
<br />
Die 2782&nbsp;km lange Südküste der Ukraine liegt am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und dessen nordöstlichem Nebenmeer, dem [[Asowsches Meer|Asowschen Meer]].<br />
<br />
Die [[Straße von Kertsch]], eine 40&nbsp;km lange Meerenge, verbindet das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meer und trennt die Halbinsel Krim von der Halbinsel [[Taman (Halbinsel)|Taman]] (Russland). Über [[Polesien]] erstreckt sich mit einer Größe von 90.000&nbsp;km² das größte [[Sumpf]]gebiet Europas.<br />
<br />
Im Nordwesten des Landes liegt der [[Nationalpark Schazk]] mit dem [[Switjas-See]].<br />
<br />
=== Inseln und Halbinseln ===<br />
Zu den Schwarzmeerinseln zählen [[Dscharylhatsch]], [[Tusla]] und die [[Schlangeninsel]] (gehört seit 1948 der Ukraine) im Süden des Landes. Die mit Abstand bekannteste Halbinsel ist die [[Krim]], die seit 1954 zur Ukraine gehört, seit 2014 aber von Russland beansprucht und faktisch kontrolliert wird – aus der Sicht des ukrainischen Staates und der großen Mehrheit der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] zu Unrecht. Die Insel [[Chortyzja]] im Stadtgebiet von [[Saporischschja]] ist die größte Dnepr-Insel. Zahlreiche weitere Flussinseln des Dnepr befinden sich bei [[Kiew]] und in seinem [[Dnepr-Bug-Liman|Mündungsdelta]] am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]].<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste ukrainischer Inseln}}<br />
<br />
[[Datei:Гори в околицях Драгобрату.jpg|mini|Die Landschaft in den ukrainischen Karpaten]]<br />
[[Datei:Przewalski's Horse Askania Nova.jpg|mini|[[Przewalski-Pferd]]e in der [[Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet)]]]]<br />
=== Vegetation, Flora ===<br />
In den [[Karpaten]] existieren die letzten warmgemäßigten [[Urwald|Urwälder]] Europas. Sie zählen seit Juli 2007 zum [[Weltnaturerbe]] der [[UNESCO]]. Knapp 16 % der Fläche des Landes sind bewaldet (hauptsächlich mit [[Buchen]], [[Kieferngewächse|Kiefern]], [[Birken]], [[Espe]]n, [[Eichen]], [[Erlen (Botanik)|Erlen]], [[Eschen (Pflanzengattung)|Eschen]] und [[Ahorn]]). Neben den Karpaten bilden das Dnepr-Bassin und das Prypjat-Bassin die wichtigsten Ökosysteme. [[Gurken]], [[Tomate]]n, [[Paprika]], [[Zwiebel]]n, [[Hülsenfrucht|Hülsenfrüchte]] und [[Aubergine]]n sind das am häufigsten angebaute Gemüse. Zu den typischen Obstsorten zählen [[Weintraube|Trauben]], [[Kultur-Birne|Birnen]], [[Melone]]n, [[Pfirsich]]e, [[Pflaume]]n und [[Aprikose]]n. Die wichtigste Nutzpflanze ist der [[Weizen]]. Neben ihm wird aber auch viel [[Roggen]], [[Gerste]], [[Kartoffeln]], [[Mais]] und vor allem [[Echter Buchweizen|Buchweizen]] angebaut. Die [[Sonnenblume]] ist die [[Nationalpflanze]].<br />
<br />
=== Fauna ===<br />
Neben der natürlichen Artenvielfalt gibt es [[Fasan]]e, [[Kraniche]] und [[Blauer Pfau|Pfauen]]. Zudem wurden im Naturschutzgebiet [[Askanija-Nowa (Naturschutzgebiet)|Askanija-Nowa]] auch Exoten wie der [[Afrikanischer Strauß|Afrikanische Strauß]] eingewildert. Auch kleine [[Affen]] leben dort. Zu den traditionellen Zuchttieren der Krim gehört das [[Kamele|Kamel]]. In den Meeren um die Halbinsel sind einige [[Delfine|Delfin]]- und [[Wale|Walarten]] beheimatet. [[Wasserschildkröten]], [[Eidechsen]] und [[Schlangen]] sind im gesamten Land vertreten. [[Wisent]]e, [[Wildschwein]]e, [[Bären]], [[Wolf|Wölfe]], [[Eurasischer Luchs|Luchse]], [[Hirsche]] und eingeschleppte [[Waschbär]]en sind Waldbewohner und daher am häufigsten im Westen und Norden der Ukraine anzutreffen. In [[Askanija-Nowa]] gibt es über 100 Exemplare des vom Aussterben bedrohten [[Przewalski-Pferd]]es, das um 1900 aus der [[Mongolei]] nach Europa eingeführt wurde. Bis vor 200 Jahren lebte in der Ukraine der [[Tarpan]] in freier Wildbahn, bis er schließlich ausgerottet wurde. Weit verbreitet in der Ukraine war bis Anfang des 20. Jahrhunderts das [[Ukrainisches Steppenrind|Ukrainische Steppenrind]].<br />
<br />
=== Naturschutz ===<br />
Nach schweren Umweltkatastrophen wie der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 und dem Tankerunglück im Schwarzen Meer 2010 hat sich die Regierung zum Ziel gesetzt, Reformen für den Naturschutz durchzuführen. In der Ukraine gibt es 18 [[Nationalparks in der Ukraine|Nationalparks]] sowie die [[Ukrainische Naturschutzgesellschaft]].<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
[[Datei:Bevölkerungspyramide Ukraine 2016.png|mini|Bevölkerungspyramide Ukraine 2016]]<br />
<br />
=== Demografie ===<br />
Ukraine hatte 2020 44,1 Millionen Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL?locations=UA |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug - 0,6 %. Dieses wurde durch einen Sterbeüberschuss beeinflusst. 2020 stand einer Geburtenziffer von 7,8 pro 1000 Einwohner<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CBRT.IN?locations=UA |titel=Birth rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> eine Sterbeziffer von 15,9 pro 1000 Einwohner gegenüber.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CDRT.IN?locations=UA |titel=Death rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 1,2.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.TFRT.IN?locations=UA |titel=Fertility rate, total (births per woman) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> Die [[Lebenserwartung]] der Einwohner der Ukraine ab der Geburt lag 2020 bei 71,2 Jahren<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, total (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref> (Frauen: 76,2<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.FE.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, female (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref>, Männer: 66,4<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.MA.IN?locations=UA |titel=Life expectancy at birth, male (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref>). Der [[Median]] des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 41,2 Jahren und damit unter dem europäischen Wert von 42,5.<ref>{{Internetquelle |url=https://population.un.org/wpp/Download/Standard/Population/ |titel=World Population Prospects 2019 - Population Dynamics -Download Files |hrsg= [[Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen]] |datum=2020 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
2017 lebten 5,9 Millionen Personen, die in der Ukraine geboren wurden, im Ausland. Die meisten davon lebten in Russland (3,3 Mio.), den Vereinigten Staaten (380.000), Kasachstan (350.000), Deutschland (260.000), Italien (240.000) und Tschechien (196.875 Ende 2021<ref>[https://www.czso.cz/documents/11292/27320905/c01R02_202112.pdf/f48b3d59-7ee1-497c-9673-89afc3090b51?version=1.0 R02 Vorläufige Quartalsangaben des Statistischen Amtes Tschechien] (Počet cizinců v ČR – předběžné čtvrtletní údaje; 2004/06 – 2021/12), abgerufen am 28. Feb. 2022</ref>, mit 30 % höchster Anteil unter den Ausländern). In der Ukraine selbst waren im Jahre 2017 11,2 % der Bevölkerung im Ausland geboren, die meisten davon in Russland.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/development/desa/population/migration/publications/migrationreport/docs/MigrationReport2017_Highlights.pdf |titel=Migration Report 2017 |hrsg=UN |abruf=2018-09-30 |format=PDF |sprache=en}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017 |Sammelwerk=Pew Research Center’s Global Attitudes Project |Datum=2018-02-28 |Online=http://www.pewglobal.org/2018/02/28/global-migrant-stocks/?country=DK&date=2017 |Abruf=2018-09-30}}</ref><br />
<br />
;Historische Bevölkerungsentwicklung der Minderheiten<br />
[[Datei:Ukraine population.svg|mini|Bevölkerungsentwicklung 1950–2019 mit einer Spitze 1990–1991]]<br />
<br />
Vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] lebte eine [[Deutsche Sprache|deutschsprachige]] Minderheit von mehreren hunderttausend Menschen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine ([[Galizien]], [[Bukowina]], [[Wolhynien]], [[Schwarzes Meer|Schwarzmeerküste]]); heute sind es noch etwa 30.000 bis 40.000.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukrainedeutsche}}<br />
<br />
Bis 1944 lebten mehrere Millionen [[Polen (Ethnie)|Polen]] in den heute zum Westen der Ukraine gehörenden Gebieten Galizien, Bukowina und Wolhynien. 1944 kam es vor allem in Wolhynien durch Ukrainer zu Massakern an der polnischen Bevölkerung, denen über 40.000 Polen zum Opfer fielen. Nach dem Krieg wurde die polnische Bevölkerung im Zuge der [[Annexion]] der polnischen Gebiete östlich des [[Bug (Fluss)|Bug]] vertrieben.<br />
<br />
Bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] lebten in der Ukraine viele [[Juden]] (z.&nbsp;B. in [[Schtetl]]-Siedlungen), die jedoch zu großen Teilen während der Besatzung durch das [[NS-Staat|Deutsche Reich]] von [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD|SS-Einsatzgruppen]] ermordet wurden. Die Ukraine war eines der Hauptverbreitungsgebiete der [[Jiddische Sprache|jiddischen Sprache]]. Die Überlebenden wandern seitdem in die [[Vereinigte Staaten|USA]], nach [[Israel]] und zum kleinen Teil nach [[Deutschland]] aus. 2001 lebten noch rund 100.000 [[Juden in der Ukraine]]. Ihre Zahl nimmt wegen der Auswanderung und des allgemeinen Geburtenrückgangs weiterhin ab.<ref>{{Internetquelle |autor=Chrystyna M. Nykorak |url=http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |titel=Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths |werk=Ukrainian American Archives & Museum of Detroit |datum=2011 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150122081457/http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |archiv-datum=2015-01-22 |abruf=2020 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>[http://www.belarusguide.com/culture1/visual_arts/Belarusian_rushnik.htm Virtueller Führer zu den belarussischen Rushnyk], belarusguide.com.</ref><br />
[[Datei:Ukrainian-wreath.jpg|mini|hochkant|Frau in Tracht, sie trägt das „[[Wyschywanka]]“, eine Bluse mit aufwendiger ukrainischer [[Kreuzstich]]-Stickerei, und den traditionellen [[Blumenkranz]], 1916.]]<br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine census 2001 Ukrainians.svg|mini|ohne|Anteil der ethnischen Ukrainer an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)<ref name="census2001">[http://2001.ukrcensus.gov.ua/results/general/nationality/ 2001.ukrcensus.gov.ua] Ergebnisse der Volkszählung von 2001 zur Ethnienverteilung (ukrainisch).</ref> ]]</div><br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine census 2001 Russian.svg|mini|ohne|Anteil der russischen Muttersprachler an der Gesamtbevölkerung in den Regionen der Ukraine (2001)]]</div><br />
<br />
[[Datei:Rushnyk Ukraine embroidered decorative towels.jpg|mini|hochkant|Ruschnyk – ein gewebtes Leinentuch mit ukrainischer Kreuzstich-Stickerei, ein Symbol der [[Gastfreundschaft]] und fester Bestand der [[Volkskunst]].<ref>{{Internetquelle |autor=Chrystyna M. Nykorak |url=http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |titel=Rushnyky: Ukrainian Ritual Cloths |werk=Ukrainian American Archives & Museum of Detroit |datum=2011 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150122081457/http://www.ukrainianmuseumdetroit.org/textiles/rushnyky.html |archiv-datum=2015-01-22 |abruf=2020 |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>[http://www.belarusguide.com/culture1/visual_arts/Belarusian_rushnik.htm Virtueller Führer zu den belarussischen Rushnyk], belarusguide.com.</ref> Jede Region hat eigene Motive, Besonderheiten der Komposition und der Farben, die von Generation zu Generation, von der Mutter zur Tochter tradiert werden. Rushnyk Museum in [[Perejaslaw]].]]<br />
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Ukraine ethnic 2001 by regions and rayons.PNG|mini|ohne|Mehrheitsethnien in den Rajonen der Ukraine (2001)]]</div><br />
[[Datei:Hopak at Rapid Trident 2014.jpg|mini|Ensemble für traditionelle ukrainische Tänze]]<br />
<br />
=== Ethnien ===<br />
Nach der offiziellen Volkszählung von 2001 leben in der Ukraine 77,8 % Ukrainer, 17,3 % Russen und über 100 weitere Ethnien. Eine staatlich nicht anerkannte Minderheit sind die [[Russinen]] Transkarpatiens. Neben den zehn größten Ethnien gibt es noch kleinere Minderheiten mit weniger als 100.000 Einwohnern, darunter hauptsächlich [[Griechen]], [[Roma]], [[Aserbaidschaner]], [[Georgier]] und [[Deutsche]].<ref name="census2001" /> Die Ukrainer stellen in allen Regionen mit Ausnahme der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und der Stadt Sewastopol den größten Teil der Bevölkerung. In diesen beiden Regionen sind Russen die bei weitem überwiegende Volksgruppe, weitere Gebiete mit hohem russischen Bevölkerungsanteil von 39,0 bzw. 38,2 % (Volkszählung von 2001) sind die Oblaste Luhansk und Donezk im Südosten der Ukraine. Russen leben in der Ukraine vorwiegend in Städten. In ländlichen Regionen sind nur 6,9 % der Bevölkerung Russen, während Ukrainer dort einen Anteil von 87,0 % stellen.<ref>{{Webarchiv |url=http://2001.ukrcensus.gov.ua/rus/results/nationality_population/ |text=Национальный состав населения, гражданство. |webciteID=6GYqZgEfJ}}</ref><br />
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Ethnie<br />
! Anzahl im Jahr 2001<br />
! Anteil im Jahr 2001<br />
! Anteil im Jahr 1989<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Ukrainer]]<br />
|style="text-align:right"| 37.541.700<br />
| 77,8 %<br />
| 72,7 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Russen]]<br />
|style="text-align:right"| 8.334.100<br />
| 17,3 %<br />
| 22,1 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Rumänen]]/[[Moldauer]]<br />
|style="text-align:right"| 508.600<br />
| {{0}}0,8 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Belarussen]]<br />
|style="text-align:right"| 275.800<br />
| {{0}}0,6 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Krimtataren]]<br />
|style="text-align:right"| 248.200<br />
| {{0}}0,5 %<br />
| {{0}}0,0 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Bulgaren]]<br />
|style="text-align:right"| 204.600<br />
| {{0}}0,4 %<br />
| {{0}}0,5 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Magyaren]]<br />
|style="text-align:right"| 156.600<br />
| {{0}}0,3 %<br />
| {{0}}0,4 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Polen (Ethnie)|Polen]]<br />
|style="text-align:right"| 144.100<br />
| {{0}}0,3 %<br />
| {{0}}0,4 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Juden]]<br />
|style="text-align:right"| 103.600<br />
| {{0}}0,2 %<br />
| {{0}}0,9 %<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| [[Armenier]]<br />
|style="text-align:right"| 99.900<br />
| {{0}}0,2 %<br />
| {{0}}0,1 %<br />
|}<br />
<br />
=== Sprachen ===<br />
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung der Ukraine beherrscht sowohl die [[Ukrainische Sprache|ukrainische]] als auch die [[russische Sprache]]. Das Russische verlor nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 den Status einer Amtssprache. Beide Sprachen sind [[ostslawische Sprachen]]. Eine weit verbreitete mündliche Mischform von Ukrainisch und Russisch ist [[Surschyk]].<br />
<br />
Bei der Volkszählung von 2001 wurden die Bürger der Ukraine nach ihrer Muttersprache gefragt. 67,5 % gaben Ukrainisch, 29,6 % Russisch als Muttersprache an. Beide Werte entsprechen nicht dem Anteil der Ukrainer bzw. Russen an der Bevölkerung des Landes. Der Unterschied erklärt sich daraus, dass 14,8 % der Ukrainischstämmigen Russisch und 3,9 % der Russischstämmigen Ukrainisch als ihre Muttersprache bezeichnen. (Ein prominentes Beispiel dafür, dass Nationalität und Zugehörigkeit zu einer Sprachgruppe nicht übereinstimmen müssen, ist die ukrainischstämmige Politikerin [[Julija Tymoschenko]], deren Muttersprache Russisch ist.)<ref>{{Literatur |Autor=Johannes Voswinkel |Titel=Ukraine: &nbsp;Die Ukraine braucht eine neue Generation Politiker |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Nummer=33 |Datum=2011 |Online=[https://www.zeit.de/2011/33/P-Timoschenko/seite-2 zeit.de]}}</ref> Die Angehörigen der kleineren Nationalitätengruppen erklärten überwiegend Russisch zu ihrer Muttersprache, lediglich bei den Polen dominierte das Ukrainische.<ref name="census2001" /><br />
<br />
Einen ukrainischen Muttersprachleranteil von mehr als 90 % ermittelte die Volkszählung in den meisten west- und zentralukrainischen Gebieten. In der [[Oblast Ternopil]] erreichte der Anteil ukrainischer Muttersprachler sogar 98,3 %, während in den meisten südukrainischen Oblasten etwa zwei Drittel der Bevölkerung Ukrainisch als Muttersprache angaben. Im Süden erreichte nur in der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und [[Sewastopol]] der ukrainische Muttersprachleranteil lediglich 10,1 bzw. 6,8 %. Im Osten der Ukraine bilden ukrainische Muttersprachler die Mehrheit der Bevölkerung in den Oblasten [[Oblast Charkiw|Charkiw]], [[Oblast Dnipropetrowsk|Dnipropetrowsk]] und [[Oblast Saporischschja|Saporischschja]] (50,2 bis 67 %). Minoritär sind sie im Osten in den Oblasten [[Oblast Donezk|Donezk]] und [[Oblast Luhansk|Luhansk]] (24,1 bzw. 30 %).<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua">[http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/ 2001.ukrcensus.gov.ua]</ref><ref name="ukrcensus.gov.ua">[http://www.ukrcensus.gov.ua/eng/ ukrcensus.gov.ua]</ref><br />
<br />
Russische Muttersprachler bilden in der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und [[Sewastopol]] die Mehrheit (77,0 bzw. 90,6 %). Viele russische Muttersprachler auf der Krim sind ukrainischstämmig oder gehören anderen Minderheiten an. In der [[Oblast Donezk]] und der [[Oblast Luhansk]] beträgt der russische Muttersprachleranteil 74,9 bzw. 68,8 %. In der Südukraine (ohne die Halbinsel Krim) liegt der russische Muttersprachleranteil um 30 %. In der nördlichen und zentralen Ukraine liegt er zwischen 1,2 % ([[Oblast Ternopil]]) und 10,3 % ([[Oblast Tschernihiw]]). In der Stadt [[Kiew]] und der [[Oblast Sumy]] weichen die Werte ab; hier sind 25,4 bzw. 15,6 % russischsprachige Muttersprachler.<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua" /><ref name="ukrcensus.gov.ua" /><br />
<br />
Eine Statistik der [[Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine|Akademie der Wissenschaften der Ukraine]] von 2011 weist 42,8 % der gesamtukrainischen Bevölkerung als zu Hause Ukrainisch sprechend aus, während dort 38,7 % Russisch und 17,1 % beide Sprachen verwenden.<ref>Oleksandr Kramar auf UkrainianWeek.com, 14.&nbsp;April 2012: [http://ukrainianweek.com/Society/47497 Russification Via Bilingualism: Under the current circumstances in Ukraine, most bilingual people ultimately become Russian-speakers.]</ref> Eine Umfrage aus dem Jahr 1993 hatte ergeben, dass 53 % der Bevölkerung in Gesprächen bevorzugt Russisch sprach,<ref name="dijkink">Gertjan Dijkink: [http://books.google.com/books?id=3RRJr-5q1H0C&pg=PA359 ''The Territorial Factor: Political Geography in a Globalising World''.] Vossiuspers Amsterdam University Press, Amsterdam 2001, ISBN 90-5629-188-2, S.&nbsp;359.</ref> eine Zahl, die auch 2013 in einer Statistik auftauchte.<ref>focus.ua: [http://focus.ua/society/266738/ Среди жителей Украины русский язык более популярен, чем украинский, – опрос.]</ref> Mehrere Befragungen ergaben eine russischsprachige Mehrheit in Regionen, in denen laut offizieller Volkszählung das Ukrainische überwog, darunter etwa die Oblaste Charkiw und Odessa.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.analitik.org.ua/researches/archives/3dee44d0/41ecef0cad01e/ |text=Анализ результатов голосования на Президентских выборах 2004 года. |wayback=20150403101945}}</ref> Im Westen sprechen demnach 94,4 % Ukrainisch, 2,5 % Surschyk und 3,1 % Russisch, während z.&nbsp;B. im Süden, zu dem auch die Halbinsel Krim gehört, 82,3 % Russisch, 12,4 % Surschyk und 5,2 % Ukrainisch sprechen.<ref name="dijkink" /><br />
<br />
Seit der Unabhängigkeit haben sich die Sprachverhältnisse zugunsten des Ukrainischen verschoben. 1989 betrug laut offizieller Statistik der ukrainische Muttersprachleranteil 64,7 %; bis 2001 stieg er auf 67,5 %. Der Anteil russischer Muttersprachler betrug 1989 32,8 % an der Gesamtbevölkerung und sank bis 2001 auf 29,6 %.<ref name="2001.ukrcensus.gov.ua" /> Seit 1991 ist das Ukrainische die einzige Amtssprache des Landes, obwohl große Teile der Bevölkerung fordern, Russisch wieder als zweite Amtssprache einzuführen.<ref>[https://web.archive.org/web/20120127042248/http://de.rian.ru/politics/20110907/260438755.html de.rian.ru]</ref> Seit 1991 ist Ukrainisch Pflichtfach in allen Schulen und zunehmend auch Unterrichtssprache. An vielen ukrainischen Hochschulen, insbesondere im technischen Bereich, findet der Unterricht mangels ukrainischer Fachliteratur überwiegend oder ausschließlich in russischer Sprache statt.<br />
<br />
Die Sprachenfrage ist in der ukrainischen Politik ein heikles Thema. Die nach Russland orientierte [[Partei der Regionen]] sowie die [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistische Partei]] treten für die völlige Gleichberechtigung des Russischen als zweiter Amtssprache ein. Die „orangen“, westlich orientierten Parteien rund um den ehemaligen Präsidenten [[Wiktor Juschtschenko|Juschtschenko]] und [[Julija Tymoschenko]] sowie nationalistische Parteien lehnten dies jedoch ab.<br />
<br />
Unter Wiktor Juschtschenko wurde eine aktive [[Ukrainisierung]]<nowiki />spolitik betrieben. So wurde das Russische in Schulen und im Alltag zurückgedrängt, und es wurden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die den Gebrauch der ukrainischen Sprache förderten. Der 2010 gewählte Präsident Janukowytsch hob jedoch viele dieser Maßnahmen wieder auf, wogegen die Opposition um Julija Tymoschenko vehement protestierte.<ref>[https://web.archive.org/web/20100923132445/http://en.rian.ru/exsoviet/20100920/160652599.html en.rian.ru]</ref> Janukowytsch trat zunächst auch gegen die Einführung des Russischen als zweite Staatssprache ein; hierfür wäre eine Zweidrittelmehrheit im Parlament erforderlich gewesen, die nicht erreichbar schien. Auch fürchtete Janukowytsch Proteste aus dem nationalistischen Lager.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Ukraine-Russland-Viktor-Janukowitsch;art123,3059669 Ukrainisch für die Ukraine], [[Tagesspiegel]].</ref> Im Frühjahr 2012 griff seine [[Partei der Regionen]] die Sprachenfrage dennoch wieder auf. Trotz heftiger, zum Teil handgreiflicher Proteste der Opposition im Parlament wurde ein Gesetz verabschiedet, wonach in einer Region, in der mindestens zehn Prozent der Bevölkerung eine andere als die ukrainische Sprache als Muttersprache haben, diese den Status einer regionalen offiziellen Sprache erhalten soll.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine344.html |text=''Mehrheit stimmt für Russisch als zweite Amtssprache.'' Tagesschau, 6.&nbsp;Juni 2012. |wayback=20120608034944}}</ref> Damit ist Russisch in 13 der 27 Regionen, darunter in der Hauptstadt Kiew, dem Ukrainischen gleichgestellt. Eine regionale Aufwertung erhielten zudem [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] (Transkarpatien), [[Rumänische Sprache|Rumänisch]] (Bukowina) und [[Krimtatarische Sprache|Krimtatarisch]] (Krim).<br />
<br />
Im Jahr 2005 ratifizierte die Ukraine die [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen]]. Ein von der [[Werchowna Rada]] 2012 bzw. 2013 beschlossenes Gesetz erkannte folgende 18 Sprachen offiziell als Minderheitensprachen an: [[Russische Sprache|Russisch]], [[Belarussische Sprache|Belarussisch]], [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]], [[Armenische Sprache|Armenisch]], [[Gagausische Sprache|Gagausisch]], [[Jiddisch]], [[Krimtatarische Sprache|Krim-Tatarisch]], [[Moldauische Sprache|Moldauisch]] (Variante des Rumänischen), [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Neugriechische Sprache|Griechisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Romani]], [[Rumänische Sprache|Rumänisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]], [[Ungarische Sprache|Ungarisch]], [[Ruthenische Sprache|Ruthenisch]], [[Karaimische Sprache|Karäisch]], [[Krimtschakische Sprache|Krimtschakisch]].<ref>{{Internetquelle |url=http://zakon4.rada.gov.ua/laws/show/5029-17 |titel=Про засади державної мовної політики, Верховна Рада України; Закон від 03.07.2012 № 5029-VI |abruf=2014-05-03 |sprache=uk |kommentar=Gesetz der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik, veröffentlicht im Bulletin der Werchowna Rada ( BVR ) 2013, № 23, st.218}}</ref> Im Februar 2018 wurde dieses Gesetz allerdings vom Verfassungsgericht als verfassungswidrig befunden und damit für nichtig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/v002p710-18#n55 |titel=Рішення Конституційного Суду України у справі за конституційним поданням 57 народних депутатів України щодо відповідності Конституції України (конституційності) Закону України „Про засади державної мовної політики“; Рішення від 28.02.2018 № 2-р/2018 |abruf=2019-11-20 |sprache=uk |kommentar=Entscheidung des Verfassungsgerichtes der Ukraine über die Konformität des Gesetzes der Ukraine über die Grundsätze der staatlichen Sprachenpolitik mit der Verfassung der Ukraine}}</ref><br />
<br />
Im September 2017 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz, das den Gebrauch von Minderheitensprachen als Unterrichtssprache in den Schulen einschränkt. Da Rumänen und Ungarn zu den größten ethnischen Minderheiten der Ukraine zählen, verurteilten [[Rumänien]] und [[Ungarn]] dieses Gesetz, und der rumänische Präsident, [[Klaus Johannis]], sagte aus Protest einen geplanten Besuch in Kiew ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/politik/Kritik-an-Ukraine-wegen-Minderheiten-Gesetz-article20047109.html |titel=Kritik an Ukraine wegen Minderheiten-Gesetz |hrsg=n-tv Nachrichtenfernsehen |datum=2018-09-22 |abruf=2018-01-14}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Russische Sprache in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Religion ===<br />
{{Hauptartikel|Religionen in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Ukraine - vorherrschende Religion pro Oblast.svg|mini|links|Vorherrschende Religion in den Regionen (nach Anteil der registrierten religiösen Gemeinden){{Farblegende|#e40472|50–66 % katholisch (großenteils griechisch katholisch)}}<br />
{{Farblegende|#edb500|> 66 orthodox}}<br />
{{Farblegende|#fec613|50–66 % orthodox}}<br />
{{Farblegende|#ffd859|33–50 % orthodox (mehrheitlich)}}]]<br />
[[Datei:80-391-9007 Kyiv St.Michael's Golden-Domed Monastery RB 18 (cropped).jpg|mini|[[St. Michaelskloster (Kiew)|Klosterkirche St. Michael]], Kiew]]<br />
[[Datei:Київська велика хоральна синагога.jpg|mini|[[Podil-Synagoge|Rosenberg-Synagoge]], Kiew. Bereits im 10. Jahrhundert lebten [[Geschichte der Juden in Kiew|Juden in Kiew]].]]<br />
[[Datei:Eupatoria 04-14 img12 Juma Jami Mosque.jpg|mini|[[Dschuma-Dschami-Moschee (Jewpatorija)|Dschuma-Dschami-Moschee]], [[Jewpatorija]]]]<br />
<br />
Die Ukraine ist ein konfessionell gemischtes Land. Ca. 75 % der Ukrainer gehören den [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]] an. Bis 2018 bestand eine Spaltung in eine als kanonisch anerkannte [[Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats]],<ref>[http://www.razumkov.org.ua/upload/prz_2011_Rlg_smll.pdf razumkov.org.ua] (PDF; 3,8&nbsp;MB)</ref> ein autonomer Teil der [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxen Kirche]] und eine nicht anerkannte, nach 1991 entstandene Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats. Zwischen den beiden Kirchen tobte ein erbitterter Streit um Legitimität und um Besitzansprüche an Immobilien. Die [[Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche (1990–2018)|Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche]] galt als dritte östlich-orthodoxe Kirche des Landes. Auch ihre Legitimität war umstritten. Im Oktober 2018 erkannte der [[Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel|ökumenische Patriarch]] gegen den Widerstand der russisch-orthodoxen Kirche die Kirchen als kanonisch an und unterstellte das Gebiet der Ukraine seiner direkten Zuständigkeit mit dem Ziel einer Vereinigung der drei Kirchen.<ref>{{Internetquelle |url=https://religion.orf.at/stories/2941202/ |titel=Ukrainisch-orthodoxe Kirche vor Unabhängigkeit |werk=religion.orf.at |datum=2018-10-12 |abruf=2018-11-11}}</ref> Am 15. Dezember 2018 fusionierte die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats mit der ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche zur [[Orthodoxe Kirche der Ukraine|Orthodoxen Kirche der Ukraine]]. Die dem Moskauer Patriarchen unterstehende Kirche boykottierte die Synode, auf der die Fusion beschlossen wurde. Dem orthodoxen Ritus folgt auch die 1596 entstandene [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche]], die allerdings die Suprematie des Papstes anerkennt und mit Rom uniert ist. Ihr gehören ca. 5,5&nbsp;Mio. Gläubige an, hauptsächlich im Westen des Landes.<br />
<br />
Daneben gibt es in der Ukraine ca. 2&nbsp;Mio. [[Muslim]]e (4 %, davon 1,7 % [[Tataren]]), 1,1&nbsp;Mio. [[Römisch-katholische Kirche in der Ukraine|römisch-katholische]] Christen (2,4 %, vor allem [[Polen]] und [[Deutsche]]) sowie 1,2&nbsp;Mio. [[Evangelische Kirche|evangelische]] Christen (2,7 %), darunter als größte protestantische Gruppe die [[Baptisten in der Ukraine|Baptisten]], und etwa 56.000 bis 140.000 Juden.<ref>[http://www.worldjewishcongress.org/en/about/communities/UA worldjewishcongress.org], abgerufen am 3. März 2022.</ref><br />
<br />
=== Gesundheit ===<br />
Die Lebenserwartung bei Männern liegt in der Ukraine bei 67,1 Jahren, Frauen werden durchschnittlich 76,9 Jahre alt.<ref name="CIA/2102">{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2102.html |titel=The World Factbook |hrsg=Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=2022-08-18 |abruf=2017-07-13}}</ref> In der Ukraine gibt es keine obligatorische oder staatliche Krankenversicherung, daher können sich viele keine kostspielige [[Operation (Medizin)|Operation]] leisten.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center"<br />
|+ Entwicklung der Lebenserwartung<ref name="esa.un.org">{{Internetquelle |url=https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery/ |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |abruf=2017-08-03}}</ref><br />
|-<br />
!Zeitraum<br />
!Lebenserwartung<br />
!Zeitraum<br />
!Lebenserwartung<br />
|-<br />
|1950–1955<br />
|61,8<br />
|1985–1990<br />
|70,6<br />
|-<br />
|1955–1960<br />
|67,1<br />
|1990–1995<br />
|68,7<br />
|-<br />
|1960–1965<br />
|69,7<br />
|1995–2000<br />
|67,4<br />
|-<br />
|1965–1970<br />
|70,7<br />
|2000–2005<br />
|67,5<br />
|-<br />
|1970–1975<br />
|70,7<br />
|2005–2010<br />
|67,9<br />
|-<br />
|1975–1980<br />
|69,7<br />
|2010–2015<br />
|71,1<br />
|-<br />
|1980–1985<br />
|69,2<br />
|<br />
|<br />
|}<br />
<br />
;Aids-Epidemie<br />
Ende 2006 waren nach Angaben der WHO 0,2 % der Gesamtbevölkerung mit dem [[Humanes Immundefizienz-Virus|HI-Virus]] infiziert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.euro.who.int/aids/ctryinfo/overview/20060118_48 |titel=HIV/AIDS country profiles: Ukraine |hrsg=World Health Organisation |datum=2008-06-19 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070814231559/http://www.euro.who.int/aids/ctryinfo/overview/20060118_48 |archiv-datum=2007-08-14 |abruf=2009-12-04 |sprache=en |offline=1}}</ref> Nach Schätzungen waren Anfang 2008 1,7 % der erwachsenen Bevölkerung (von 15 bis 49 Jahren) infiziert.<ref>[[HIV/AIDS in der Ukraine]].</ref> Ungeklärt ist, wieweit dies eine schon lange bestehende Krankheitshäufigkeit ist. Die Ukraine ist somit [[Aids in der Ukraine|das am stärksten betroffene Land in Europa]].<ref>{{Webarchiv |url=http://www.hiv.net/2010/buch/epidem2.htm |text=Epidemiologie 2008 |wayback=20080918112859}}</ref> Nach einer Schätzung von [[Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids|UN-AIDS]] lebten im Jahr 2016 etwa 240.000 Menschen in der Ukraine mit HIV, von denen jedoch, der [[Nichtregierungsorganisation|NGO]] ''Gesamtukrainisches Netzwerk von Menschen, die mit HIV/AIDS leben'' nach, nur etwa 139.000 offiziell registriert sind.<ref>[https://www.mdr.de/heute-im-osten/aids-ukraine-100.html ''HIV in der Ukraine: Die Seuche grassiert.''] In: [[mdr.de]], 3. Dezember 2017; abgerufen am 13. Oktober 2019</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine|Geschichte der Karpatenukraine}}<br />
<br />
=== Antike ===<br />
[[Datei:Фрагменты Пекторали.jpg|mini|Das [[Skythen|skythische]] goldene Pektorale aus dem Kurgan Towsta Mohyla, viertes Jahrhundert v. Chr.]]<br />
<br />
Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderem [[Kimmerier]], [[Skythen]] und [[Sarmaten]]) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v.&nbsp;Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v.&nbsp;Chr. das [[Bosporanisches Reich|Bosporanische Reich]] bildeten. Im dritten und vierten Jahrhundert ließen sich im Süden zwischen den Flüssen [[Dnestr]] und [[Dnepr]] und auf der [[Krim]] [[Goten]] nieder. 375 wurden sie von [[Hunnen]] unterworfen. Das [[Wildes Feld|Wilde Feld]], die ausgedehnten Steppengebiete im Süden des Landes, diente als Durchgangsgebiet für [[Bulgaren]], [[Awaren]], [[Magyaren]] und andere Völker.<br />
<br />
=== Mittelalter ===<br />
[[Datei:KiewerRus.jpg|mini|Die Ausdehnung der Kiewer Rus um 1000 n. Chr.]]<br />
[[Datei:73-250-0001 Khotyn Fortress RB 18.jpg|mini|[[Festung Chotyn]] am [[Dnister]]]]<br />
[[Datei:Rzeczpospolita2nar.png|mini|Heutiges ukrainisches Territorium in den Grenzen [[Polen-Litauen]]s als Teil der [[Verwaltungsgliederung Polen-Litauens|Polnischen Krone]]]]<br />
<br />
Die Region [[Polesien]] im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat der [[Slawen]]. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Belarus, im ersten [[Ostslawen|ostslawischen]] Staat, der [[Kiewer Rus]]. Ab dem 8.&nbsp;Jahrhundert befuhren [[Wikinger]] die osteuropäischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auch [[Waräger]] oder [[Rus]] genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren in [[Kiew]] und [[Weliki Nowgorod|Nowgorod]] beteiligt.<br />
<br />
Die Kiewer Rus erreichte ihre Blütezeit im 10. und 11. Jahrhundert, nachdem sie durch militärische Feldzüge Handelsprivilegien in [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] durchgesetzt und das [[Chasaren]]reich zerstört hatte. Mit der 988 erfolgten griechisch-orthodoxen [[Christianisierung der Rus]] begann ein bemerkenswerter kultureller Aufschwung. Allerdings setzten im 12. Jahrhundert feudale Spaltungsprozesse ein. Aufgrund der politischen Zersplitterung erlag das altrussische Reich in den Jahren 1237 bis 1240 der [[Mongolische Invasion der Rus|Invasion der Mongolen]], die die Rus ihrem Reich der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] tributpflichtig machten. Der nordöstliche Teil der Rus ([[Fürstentum Wladimir-Susdal]], [[Fürstentum Rjasan|Rjasan]], [[Großfürstentum Twer|Twer]]) blieb bis 1480 unter ihrer Herrschaft, während südwestliche Gebiete und [[Fürstentum Halytsch-Wolhynien|Galizien-Wolhynien]] in Folge der [[Schlacht am Irpen]] (1321) und der [[Schlacht am Blauen Wasser]] (1362) unter die Herrschaft des [[Großfürstentum Litauen|Großfürstentums Litauen]] kamen, das später mit Polen eine gemeinsame Republik [[Polen-Litauen]] bildete. Gebiete der heutigen Ukraine gelangten hierbei ab dem 16.&nbsp;Jahrhundert in den polnischen Herrschaftsbereich. Im Osten wurde aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal das [[Großfürstentum Moskau]], das nach und nach alle russischen Nachbarfürstentümer um sich konsolidierte und schließlich das [[Tataren|tatarische]] [[Khanat Kasan]] unterwarf. Die Ukraine wurde durch dessen Ausdehnung zum russisch-polnischen Rivalitätsgebiet und Grenzland. In dieser Epoche bekam der [[Dnepr-Ukraine|Landstrich am mittleren Dnepr]] den festen inoffiziellen Eigennamen ''Ukraina'' (Grenzland), der zuvor sowohl in der altrussischen, als auch in der altpolnischen Sprache unterschiedlichste Grenzgebiete bezeichnete. Im Schwarzmeergebiet hielt noch lange die Herrschaft des [[Khanat der Krim|Krimkhanats]] unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Oberhoheit an, bis die Krim im 18.&nbsp;Jahrhundert vom [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreich]] annektiert wurde. In den Grenzregionen zwischen der bewaldeten sesshaften Welt und den nomadisch geprägten Steppenlandschaften (historisch Wildes Feld genannt) lebten die slawischen [[Kosaken]], die sich der Lebensweise als Steppenreiter angepasst hatten, in ständigem [[Guerilla|Kleinkrieg]] mit den einfallenden Krimtataren. In Russland waren das die [[Donkosaken]] und in der Ukraine die [[Saporoger Kosaken|Saporoger]] oder Dneprkosaken.<br />
<br />
=== Neuzeit ===<br />
[[Datei:Ilja Jefimowitsch Repin - Reply of the Zaporozhian Cossacks - Yorck.jpg|mini|''[[Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief]]'' ([[Ilja Jefimowitsch Repin]], 1880)]]<br />
<br />
Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone und der polnischen Magnaten führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyierten [[Kirchenunion von Brest]] 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des Kosakenhetmans [[Bohdan Chmelnyzkyj]] von der Herrschaft Polens und die [[Saporoger Kosaken]] begründeten einen unabhängigen Staat, das [[Hetmanat]]. 1654 unterstellten sich die Kosaken im [[Vertrag von Perejaslaw]] der Oberherrschaft des Moskauer Zaren, und in der Folge kam die [[Linksufrige Ukraine]] (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand als autonomer Teil des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreiches]] bis in die Regierungszeit [[Katharina II.|Katharinas der Großen]].<br />
<br />
Die [[Rechtsufrige Ukraine]], darunter [[Wolhynien]] und [[Podolien]], verblieb zunächst bei Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Polen aufgelöst. Bei den [[Teilungen Polens]] am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen Gebiete [[Galizien]] und die [[Bukowina]] an das [[Donaumonarchie|Habsburgerreich]]. Als Resultat mehrerer [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischer Kriege]] wurden im 18.&nbsp;Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischer [[Vasallität]] stehenden [[Krimtataren]] abgerungen. Diese Gebiete wurden als [[Neurussland]] unter der Leitung von [[Grigori Potjomkin]] erschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt. Die Ukrainer wurden im Russischen Reich als Kleinrussen bezeichnet, in Anlehnung an eine alte Einteilung der orthodoxen Kirchenprovinzen in [[Kleinrussland|Klein-Russland]] (historisches Kernland um Kiew) und Groß-Russland (die Gebiete im Norden). Zwischen den Teilungen Polens und der russischen Revolution war die Ukraine zudem Teil des jüdischen [[Ansiedlungsrayon]]s.<br />
<br />
Im 19. Jahrhundert begann sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine eine Nationalbewegung zu entfalten. Sie lehnte die von der zaristischen Regierung präferierte Vorstellung vom [[Dreieiniges russisches Volk|dreieinigen russischen Volk]] aus Großrussen, Kleinrussen und Belarussen ab und strebte die Formierung einer „ukrainischen“ Nation und als Endziel einen Nationalstaat an. Wichtige nationale Vordenker waren der Nationaldichter [[Taras Schewtschenko]] und die Historiker [[Mykola Kostomarow|Mykola (Nikolaj) Kostomarow]] und [[Mychajlo Hruschewskyj]]. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die ukrainische Nationalbewegung von den Behörden unterdrückt, indem Schulen und bestimmte politische Druckwerke in ukrainischer Sprache (damals bekannt als kleinrussischer Dialekt) verboten wurden. Deshalb verschob sich der Schwerpunkt der Nationalbewegung auf das österreichische Galizien, wo die Ukrainer (unter dem Überbegriff „[[Ruthenen (Habsburgermonarchie)|Ruthenen]]“) im Unterschied zu Russland als Nationalität anerkannt wurden. Auch wenn in Galizien deutlich mehr Freiheiten der kulturellen und politischen Entfaltung als in Russland bestanden, war die Situation der Ukrainer auch in Galizien nicht unproblematisch, da die Bevölkerungsmehrheit aus ethnischen Polen bestand und die politische Macht vollständig in den Händen polnischer Politiker lag, die eine konsequente Politik der Polonisierung betrieben. Die polnische Sprache wurde zur alleinigen Amtssprache erhoben. Auch in Reaktion darauf formierte sich eine [[russophile Bewegung in Galizien]], die die kulturellen Verbindungen mit Russland betonte und die von den österreichischen und polnisch-galizischen Autoritäten mit Misstrauen beobachtet wurde.<br />
<br />
In Konkurrenz zur „ukrainischen“ Identität stand eine [[Kleinrussische Identität|„kleinrussische“ Identität]], die stärker auf Russland hin orientiert war.<br />
<br />
=== Erster Weltkrieg, Bürgerkrieg und frühe Sowjetherrschaft ===<br />
[[Datei:LübA - Sonderdepesche.jpg|mini|Sonderdepesche vom 9.&nbsp;Februar 1918]]<br />
[[Datei:West-Ukraine 1918.jpg|mini|West-Ukrainische Volksrepublik (1918)]]<br />
<br />
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 im Rahmen der [[Schlacht in Galizien]] den Osten [[Galizien]]s einschließlich der Hauptstadt [[Lwiw|Lemberg]] (heute Lwiw), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. Im Rahmen der [[Bug-Offensive]] kam es bis September 1915 zum [[Großer Rückzug der russischen Armee 1915|„Großen Rückzug“ der russischen Armee]] auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. Die [[Mittelmächte]] konnten bis unmittelbar westlich von [[Ternopil|Tarnopol]] und [[Dubno]] vordringen sowie [[Kolomyja]] und [[Czernowitz]] erobern; Czernowitz mussten sie jedoch während der [[Brussilow-Offensive]] im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer westlich vorstoßen konnte und u.&nbsp;a. [[Iwano-Frankiwsk]] eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischen [[Kerenski-Offensive]] in der ersten Julihälfte 1917 (u.&nbsp;a. Einnahme von [[Kalusch]]) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen der [[Tarnopol-Offensive]] zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden Flusses [[Sbrutsch]] (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge Lenins [[Dekret über den Frieden]] kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand. Schon zuvor, nach der [[Februarrevolution 1917]], hatte sich in Kiew die [[Zentralna Rada]] gebildet, die am 25. Januar 1918 die Unabhängigkeit und Souveränität der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] verkündete und damit den ersten ukrainischen [[Nationalstaat]] begründete. Am 8. Februar 1918 eroberten die [[Bolschewiki]] Kiew. Im Verlauf der [[Operation Faustschlag]] im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „[[Brotfrieden]]“ einen Separatfrieden mit den Mittelmächten. In Berlin setzte man zunächst auf die Förderung der nationalen Bestrebungen als Kampfmittel gegen Russland. Emigrantenorganisationen wie der „Bund zur Befreiung der Ukraine“ fanden Unterstützung im Deutschen Reich, das auch Werbung unter den Kriegsgefangenen betrieb. Vorsichtiger blieb Österreich-Ungarn wegen den damals in Galizien konkurrierenden Nationalbestrebungen der Polen; die Unterstützung seitens der polnischen Eliten erschien Wien wichtiger. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dass [[Sowjetrussland]] im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] die Ukraine anerkannte. Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten, setzten sie am 29. April 1918 die Regierung ab und verhalfen am 29. April 1918 in einem Umsturz dem früheren zaristischen General [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] an die Macht. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „[[Ukrainischer Staat]]“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel Oberbefehlshaber [[Hermann von Eichhorn (Generalfeldmarschall)|Hermann von Eichhorn]] zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]], am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
Am 22. Januar 1919 wurde die Vereinigung der [[Ukrainische Volksrepublik|Ukrainischen Volksrepublik]] und der [[Westukrainische Volksrepublik|Westukrainischen Volksrepublik]] beschlossen. Das Gebiet der Westukrainischen Volksrepublik wurde jedoch auch von [[Zweite Polnische Republik|Polen]] beansprucht und im Rahmen des [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieges]] bis Juli 1919 vollständig besetzt; jedoch wurden im [[Polnisch-Sowjetischer Krieg|Polnisch-Sowjetischen Krieg]] die polnischen Truppen kurz darauf zurückgedrängt. In der Folge fielen die westukrainischen Gebiete an [[Polen]], [[Rumänien]] und die [[Tschechoslowakei]], die Zentral-, Ost- und Südukraine an die [[Sowjetunion#Geschichte|Russische Sowjetrepublik]]. Parallel dazu gelang es der überwiegend bäuerlichen [[Machnowschtschina|Machno-Bewegung]] im Südosten des Landes, eine anarchistische Revolution durchzuführen. Zunächst halfen die Anarchisten den sowjetischen [[Bolschewiki|Bolschewiken]] gegen die konservativ-monarchistischen „[[Weiße Armee|Weißen]]“ von [[Anton Denikin]], dann wurden sie jedoch selbst von den Bolschewiken vernichtet. Im Verlauf des sehr wechselvollen und blutigen [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkriegs]] wurden die meisten Gebiete der Ukraine von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert und unter [[Leo Trotzki]] Sowjetrussland angeschlossen. Mit der Gründung der [[Sowjetunion]] im Dezember 1922 wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] (USSR) gegründet. Die frühe bolschewistische Nationalitätenpolitik der [[Korenisazija]] zielte darauf ab, die Minderheiten für die sozialistische Idee zu gewinnen und gleichzeitig die reaktionären einheitsrussischen Kräfte zu schwächen. Es begann eine bis 1931 anhaltende<ref>Wasyl Iwanyschyn, Jaroslaw Radewytsch-Wynnyzyj, Mowa i Naziya, Drohobytsch, Vidrodzhennya, 1994, ISBN 5-7707-5898-8.</ref> staatliche Politik der [[Ukrainisierung]], die die ukrainische Sprache förderte und den Anteil von Ukrainern in der Kommunistischen Partei und den Behörden vergrößerte.<br />
<br />
Das allgemeine [[Frauenwahlrecht in Osteuropa|Frauenwahlrecht]] bestand seit dem 10. März 1919.<ref name="Martin393">Mart Martin: ''The Almanac of Women and Minorities in World Politics.'' Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 393.</ref><br />
<br />
Für die junge Sowjetunion war die Ukraine die „Kornkammer“. Als unter [[Josef Stalin]] seit 1929 die Landwirtschaft [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion|zwangsweise kollektiviert]] wurde, kam es in der Ukraine zu einer unter dem Namen [[Holodomor]] bekannten Hungersnot, die in der Ukraine nach neuesten Schätzungen ca. 3,5 Millionen Menschenleben forderte, mehr als in den anderen Gebieten der Sowjetunion zusammen (andere Schätzungen liegen zwischen 2,4 Millionen und bis zu 14,5 Millionen Opfern).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-02/stalin-enteignung-holodomor/seite-2 |titel=Enteignung von Bauern: Die Regierung der Ukraine will, dass der Holodomor als Genozid anerkannt wird |werk=Zeit Online |datum=2010-02-01 |abruf=2015-05-21}}</ref> Ukrainische Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass sie absichtlich herbeigeführt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Zank |Titel=Stalinismus: Stille Vernichtung |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Nummer=48 |Datum=2008-11-20 |Online=[https://www.zeit.de/2008/48/A-Holodomor online]}}</ref> [[Lasar Kaganowitsch]] gilt als Hauptverantwortlicher für den Terror im Zusammenhang mit der Zwangskollektivierung. Die Bewertung der historischen Ereignisse ist jedoch umstritten.<br />
<br />
=== Zweiter Weltkrieg ===<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs}}<br />
<br />
Infolge des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]] wurden nach dem deutschen [[Überfall auf Polen]] und der [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|sowjetischen Invasion Ostpolens]] im Sommer 1939 zunächst, wie im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] verabredet, die [[Friedensvertrag von Riga (1921)|seit 1921]] zu Polen gehörenden westukrainischen Gebiete von der Sowjetunion annektiert. Nach Beginn des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Deutsch-Sowjetischen Krieges]] wurden jene im August 1941 Teil des deutschen [[Generalgouvernement]]s. Der größere Teil des Territoriums der Ukraine unterstand nach seiner Besetzung durch die deutsche Wehrmacht von 1941 bis 1943/44 als [[Reichskommissariat Ukraine]] einer Zivilverwaltung durch das [[Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete]].<br />
<br />
Teile der ukrainischen Bevölkerung führten einen [[Partisan]]enkrieg gegen die deutschen Besatzer, andere, vor allem in Galizien, arbeiteten mit den Deutschen zusammen. Im Westen des Landes kämpfte die [[Ukrainische Aufständische Armee]] gegen die vorrückenden Sowjets und die polnische Bevölkerung. Da die Angehörigen dieser Untergrundarmee wussten, dass sie in der Hand sowjetischer Behörden dem Tod geweiht waren, dauerte ihre Niederschlagung durch Einheiten des [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] weit über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus.<br />
<br />
{{Siehe auch|Polnisch-Ukrainischer Konflikt in Wolhynien und Ostgalizien}}<br />
<br />
Die Ukraine war Schauplatz zahlreicher Massenmorde an Juden, Polen, [[Roma]] und sowjetischen Kriegsgefangenen (u.&nbsp;a. Massaker von [[Babyn Jar]]). Über zwei Millionen Ukrainer wurden als Ostarbeiter nach Deutschland verschleppt. Der Zweite Weltkrieg forderte in der Ukraine etwa vier Millionen zivile Todesopfer, davon etwa eineinhalb Millionen jüdische Ukrainer. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung, sofern nicht geflohen, wurde ausgelöscht. Dörfer und Städte wurden mit der Taktik der [[Verbrannte Erde|verbrannten Erde]] erst von der Roten Armee, dann von den deutschen Besatzern auf ihren jeweiligen Rückzügen zerstört. Es gab 1945 in der Ukraine etwa zehn Millionen Obdachlose.<br />
<br />
An einige Opfer erinnern die [[Liste der Stolpersteine in der Ukraine|Stolpersteine in der Ukraine]].<br />
<br />
=== Nachkriegszeit ===<br />
Im Zuge der [[Westverschiebung Polens]] wurde nahezu die gesamte polnische Bevölkerung aus den ehemals polnischen Gebieten der heutigen [[Westukraine]] ausgesiedelt, teilweise auch gewaltsam vertrieben. Im Gegenzug wurde die ukrainische Minderheit Polens in die Ukraine, zum Teil auch in den Westen Polens zwangsumgesiedelt.<br />
<br />
Nach dem Krieg war erstmals die gesamte Ukraine in einem Staat, der [[Sowjetunion]], vereint. Am 24.&nbsp;Oktober 1945 trat die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] als Gründungsmitglied den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. Im Jahr 1954 wurde anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der [[Vertrag von Perejaslaw|Vereinbarung von Perejaslaw]] der Oblast [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim|Krim]] aus der [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen]] (RSFSR) in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) überführt. Die Nachkriegszeit war in der Ukraine vom Wiederaufbau und starker Industrialisierung sowie von einem raschen Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl der Ukrainischen SSR stieg von rund 36,5 Millionen im Jahr 1950 auf 51,7 Millionen im Jahr 1989.<ref name="demoscope">[http://demoscope.ru/weekly/ssp/sng_pop.php Einwohnerzahlen auf Demoscope Weekly.]</ref><br />
<br />
=== Unabhängigkeit ===<br />
[[Datei:Києво-Печерська лавра, вид з мосту Патона.jpg|mini|Das [[Kiewer Höhlenkloster]] gehört zu den nationalen Heiligtümern der drei [[Ostslawen|ostslawischen]] Nationen.]]<br />
<br />
Mit dem [[Zerfall der Sowjetunion]] erlangte die Ukraine im Dezember 1991 nach einem [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine|Referendum]] mit 90,3 % Zustimmung ihre [[staatliche Unabhängigkeit]].<ref name="lpb-bw_Ukr_ges">{{Internetquelle |autor=Andreas Schulz |url=https://www.lpb-bw.de/ukraine-geschichte#c82506 |titel=Geschichte der Ukraine |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung BW |datum=2022-03-01 |abruf=2022-03-21}}</ref> Eine Alternative zur Unabhängigkeit der Ukraine war faktisch nicht vorhanden, was massiv zu dem eindeutigen Wahlergebnis beitrug.<ref name="books-F_QMCypjpXwC-128">Andrew Wilson: ''Ukrainian Nationalism in the 1990s.'' Cambridge University Press, 1997, ISBN 978-0-521-57457-0, S.&nbsp;128 ({{Google Buch |BuchID=F_QMCypjpXwC |Seite=128}}).</ref> Das bereits im Jahr 1919 eingeführte [[Frauenwahlrecht]] wurde in dem Referendum bestätigt. Seit der Unabhängigkeit sucht die Ukraine ihre nationale Identität und ihre internationale Rolle zwischen einer westlichen Orientierung, beispielsweise einer Ukraine und die [[Europäische Union#Beitrittskandidaten|Integration in die Europäische Union]], und einer östlichen Orientierung, d.&nbsp;h. einer politischen Orientierung zu Russland hin.<ref>{{Internetquelle |autor=André Härtel |url=https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=cff6fa5b-a26c-e6a0-1cc2-23ec9dc9ed9f&groupId=252038 |titel=Wo Putins Russland endet |titelerg=„Novorossija“ und die Entwicklung des Nationsverständnisses in der Ukraine |werk=kas.de |datum=2016 |abruf=2022-03-21}}</ref> Die Ukraine leidet seit ihrer Unabhängigkeit unter schweren wirtschaftlichen und demografischen Problemen. Seit ihrer Unabhängigkeit sank die Einwohnerzahl um mehr als 6,25 Millionen Menschen.<ref name="demoscope" /> Das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine erreichte im Jahr 2012 nur noch 69,3 % des Wertes von 1990.<ref>[http://economics.lb.ua/state/2013/01/31/187610_vvp_ukraini_dostig_lish_69_urovnya.html ВВП Украины достиг лишь 69 % от уровня 1990 года], lb.ua.</ref><br />
<br />
Über [[Kernwaffe|Atomwaffen]] verfügten nach dem Zerfall der Sowjetunion neben Russland auch drei weitere Nachfolgestaaten der UdSSR: die Ukraine, [[Belarus]] und [[Kasachstan]]. In der Ukraine befand sich mit insgesamt 1832 Nuklearsprengköpfen das zu diesem Zeitpunkt weltweit drittgrößte Kernwaffenarsenal. Zudem wurde das Potential von Nuklearwissenschaftlern in der Ukraine von russischer Seite auf etwa 1000 Personen eingeschätzt. Die Ukraine lieferte 1991 die meisten taktischen Atomwaffen an Russland ab, behielt jedoch die strategischen Atomwaffen und forderte für ihre Auslieferung vom Westen Geld und Sicherheitsgarantien.<ref>{{Internetquelle |autor=Lars C. Colschen |url=https://wissenschaft-und-frieden.de/artikel/die-kernwaffen-in-der-ukraine/ |titel=Die Kernwaffen in der Ukraine |werk=Wissenschaft & Frieden |datum=1994 |abruf=2022-03-21}}</ref> Sie erhielt US-Finanzhilfe und Sicherheitsgarantien auf der Basis eines trilateralen Abkommens mit [[Russland]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] im Januar 1994 ([[Budapester Memorandum]]), trat Ende 1994 dem [[Atomwaffensperrvertrag]] und dem [[Strategic Arms Reduction Treaty|Start-I]]-Vertrag bei und erklärte sich 1996 für atomwaffenfrei.<ref>Andreas Kappeler, Kleine Geschichte der Ukraine, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 179.</ref><br />
<br />
Bei der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2004|Präsidentschaftswahl 2004]] und der anschließenden Protesten, der sogenannten [[Orange Revolution|orangen Revolution]], setzte sich der westlich orientierte Präsidentschaftskandidat, [[Wiktor Juschtschenko]], gegen den von Russland unterstützten [[Wiktor Janukowytsch]] durch. Das galt vielen politischen Beobachtern als richtungsweisend für die künftige Orientierung der Ukraine. Die wichtigsten Protagonisten des orangen Lagers, Juschtschenko und [[Julija Tymoschenko]], konnten sich aber in den folgenden Jahren nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, und viele Hoffnungen der Bevölkerung blieben unerfüllt. Die Unzufriedenheit aufgrund der politischen Stagnation mündete in der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2010|Präsidentschaftswahl 2010]], bei denen der russlandfreundliche Janukowytsch ins Präsidentenamt gewählt wurde.<ref name="gerhard-simon-44936528">[[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]]: [https://www.jstor.org/stable/44936528 ''Vom Bürgerprotest für Europa zur Revolution''], Osteuropa, Vol. 64, No. 1, Im Namen des Volkes: Revolution und Reaktion, (JANUAR 2014), pp. 25-41</ref><br />
<br />
Es folgten mehrere Schritte zur Konsolidierung eines [[Autoritarismus]], welche allenfalls auf sporadischen Widerstand trafen. Die Opposition war durch die vorangegangenen Wahlen weitgehend gelähmt und die Zivilgesellschaft zu fragmentiert. Insbesondere das Verfassungsgericht wurde zum Befehlsempfänger der Präsidialadministration und verwarf die Verfassungsänderung von 2004 und deren Beschneidungen der Kompetenzen des Präsidenten. Für eine Preisreduktion von 100 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas erhielt Russland ein neues Abkommen für die Schwarzmeerflotte bis ins Jahr 2042.<ref name="gerhard-simon-44936528"><br />
<br />
Für die [[Parlamentswahl in der Ukraine 2012|Parlamentswahlen 2012]] schränkte das Regime die Möglichkeiten der Opposition ein, Stimmenkauf und Manipulation bei der Auszählung ließen die Menschen desillusioniert zurück. Vor dem Hintergrund der vermeintlich gesicherten autoritären Präsidialherrschaft war die folgende Protestbewegung um so unerwarteter.<ref name="gerhard-simon-44936528" /><br />
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{{Siehe auch|Geschichte der Ukraine (seit 1991)|Ukraine und die Europäische Union|Strafverfahren gegen Anhänger von Julija Tymoschenko}}<br />
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=== Jüngste Vergangenheit ===<br />
Im November 2013 begannen die [[Euromaidan]] genannten Proteste, als die Unterzeichnung einer [[Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine|EU-Assoziierung]] der Ukraine unter dem Druck Russlands ausgesetzt wurde.<ref>{{Der Spiegel |ID=123879294 |Titel=Kalt, skrupellos – erfolgreich?: Mit Macht und Erpressung hat Präsident Putin die Ukraine in den Moskauer Einflussbereich zurückgeholt. Nicht sein einziger politischer Erfolg in diesem Jahr. Was treibt den Mann im Kreml? |Jahr=2013 |Nr=51 |Seiten=}}</ref> Die Proteste richteten sich auch gegen die verbreitete Korruption.<ref>Steffen Dobbert: ''Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine''. Hrsg. von Zeit Online. epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4 ([http://www.epubli.de/shop/buch/Euromaidan-ZEIT-ONLINE-Steffen-Dobbert-9783844286014/35377 E-Book]).</ref> Im Februar 2014 wurde eine Einigung erzielt, die die Rückkehr zur bis September 2010 gültigen Verfassung vorsah und die faktische Absetzung Wiktor Janukowytschs beinhaltete; dieser tauchte unter und flüchtete nach Russland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lpb-bw.de/chronik-ukrainekonflikt |titel=Chronologie des Ukraine-Konflikts |werk=lpb-bw.de |hrsg=Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg |abruf=2022-03-03}}</ref> Die rechtliche Bewertung der Absetzung und Flucht Janukowytschs, den ein Kiewer Gericht 2019 des Hochverrats schuldig sprach, ist [[Wiktor Janukowytsch#Staats- und völkerrechtliche Aspekte der Absetzung|umstritten]].<ref>{{Internetquelle |autor=Markian Ostaptschuk |url=https://www.dw.com/de/ukraine-13-jahre-haft-f%C3%BCr-janukowitsch/a-47218784 |titel=Ukraine: 13 Jahre Haft für Janukowitsch |werk=DW.COM |datum=2019-01-24 |abruf=2022-03-03}}</ref><br />
<br />
Am 27. Februar 2014 wurde eine [[Kabinett Jazenjuk I|Übergangsregierung]] unter [[Arsenij Jazenjuk]] gebildet. Im weiteren Verlauf annektierte Russland noch im selben Jahr völkerrechtswidrig die [[Annexion der Krim 2014|Krim]], und es kam zu [[sezessionistisch]]en Bewegungen im Osten der Ukraine, die in einem bewaffneten Konflikt eskalierten, der seither andauert. Am 15.&nbsp;Februar 2015 wurde ein [[Minsk II]] genanntes Abkommen geschlossen, das auf eine Befriedung des Konflikts in der östlichen Ukraine abzielt.<br />
<br />
In den beiden folgenden Jahren musste die Ukraine laut dem polnischen Wirtschaftswissenschaftler [[Leszek Balcerowicz]] Schocks aus dem Erbe des vormaligen Präsidenten sowie der russischen militärischen und ökonomischen Aggression (durch ein Embargo) verkraften. Die ausstehenden Reformen sollten Privatisierungen umfassen, da der Staat noch viele defizitäre Unternehmen besitze, aus denen Geld abgezweigt würde.<ref>[http://www.nzz.ch/wirtschaft/polens-reformarchitekt-balcerowicz-unser-plan-ist-kiews-letzte-chance-fuer-reformen-ld.122778 «Unser Plan ist Kiews letzte Chance für Reformen»], NZZ, 19. Oktober 2016</ref><br />
Im Frühjahr 2017 sollte nach einem Urteilsspruch des Stockholmer Schiedsgerichts die latente Drohung einer Milliardenklage seitens [[Gazprom]] entfallen, die ein Relikt des seit 2009 schwelenden [[Russisch-ukrainischer Gasstreit|russisch-ukrainischen Gasstreits]] war.<ref>[https://www.nzz.ch/wirtschaft/schiedsspruch-aus-stockholm-die-ukraine-obsiegt-im-gasstreit-gegen-russland-ld.1298670 Die Ukraine obsiegt im Gasstreit gegen Russland], NZZ, 31. Mai 2017</ref><br />
<br />
Am 26. November 2018 verhängte das ukrainische Parlament einen auf 30 Tage befristeten [[Ausnahmezustand]].<ref>[https://web.de/magazine/politik/poroschenko-ukraine-kriegsrecht-russland-schuetzen-33436722 Poroschenko will Ukraine mit Kriegsrecht gegen Russland schützen] web.de Aktualisiert am 26. November 2018, 22:34 Uhr<br />[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-parlament-erlaubt-petro-poroschenko-nur-kriegsrecht-light-a-1240738.html Krise in der Ukraine: Kriegsrecht light] Spiegel online 27. November 2018 21:09 Uhr</ref> Es reagierte damit auf die massiven Übergriffe der russischen [[Küstenwache]] auf ukrainische Schiffe sowie die Gefahr einer großflächigen Invasion durch die [[Russland|Russische Föderation]]<ref>[https://www.president.gov.ua/documents/3902018-25574 Dekret des Präsidenten der Ukraine Nr. 390/2018] vom 26. November 2018-, abgerufen am 28. November 2018 (ukrainisch)</ref> aufgrund massiver russischer Truppenkonzentrationen entlang der [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|ukrainischen Grenze]].<ref>{{Webarchiv |url=https://www.tagesschau.de/ausland/kertsch-ukraine-russland-109.html |text=Krim-Konflikt – Poroschenko warnt vor Krieg |wayback=20181127223753}}, ''tagesschau.de'', 27. November 2018; abgerufen am 27. November 2018</ref> Die Gefahr einer russischen Invasion bestand erneut seit Frühjahr 2021 aufgrund von Truppenkonzentrationen entlang der ukrainischen Grenze.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-truppen-ukraine-101.html Was Moskaus Truppenaufmarsch bezweckt], ''tagesschau.de'', 2. Dezember 2021; abgerufen am 2. Dezember 2021</ref> Wladimir Putin unterzeichnete am 21. Februar 2022 ein Dekret zur Anerkennung der Unabhängigkeit der besetzten ukrainischen Gebiete.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/putin-ordnet-entsendung-von-truppen-in-den-osten-der-ukraine-an |titel=Russland-Ukraine-Konflikt: Putin entsendet Truppen in die Ostukraine |werk=[[Die Zeit]] |datum=2022-02-21 |abruf=2022-02-21}}</ref> Nicht einmal diese Anerkennung habe die vom Westen immer wieder mit Erstaunen konstatierte Gelassenheit der Ukrainer stören können, so der ukrainische Intellektuelle [[Jurij Andruchowytsch]], jedoch die „wahnsinnige“ Rede Wladimir Putins danach. Andruchowytsch stellte darin [[Neusprech|Orwell'sche Elemente]] fest; Putin nenne Krieg Frieden, Attacke nenne er Verteidigung und seine Ideologie stamme aus dem 19.&nbsp;Jahrhundert. Putin, der nur geopolitisch denke, habe jeglichen Kontakt zur Realität verloren und interessiere sich weder für die realen Probleme Russlands noch für die reale Ukraine.<ref>[https://www.srf.ch/audio/tagesgespraech/juri-andruchowytsch-die-ukraine-wird-ihre-freiheit-verteidigen?id=12148767 Juri Andruchowytsch: «Die Ukraine wird ihre Freiheit verteidigen»], SRF Tagesgespräch, 23. Februar 2022</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine unter Verletzung des Gewaltverbotes der UN-Charta<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Gesellschaft für Internationales Recht |url=https://dgfir.de/ |titel=Erklärung zum russischen Angriff auf die Ukraine |werk=dgfir.de |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-25}} vgl. a. [https://verfassungsblog.de/erklarung-zum-russischen-angriff-auf-die-ukraine-statement-on-the-russian-attack-on-ukraine/ Verfassungsblog vom 24. Februar 2022]</ref> von mehreren Seiten an, sowohl aus Russland als auch von der annektierten Halbinsel Krim und aus dem Nachbarstaat Belarus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/russische-angriffe-auf-alle-landesteile-100.html |titel=Krieg in der Ukraine |titelerg=Russische Angriffe auf alle Landesteile |werk=[[Deutschlandfunk]] |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref> Bilder zeigen heftige Explosionen in mehreren ukrainischen Städten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/politik/russland-putin-offensive-konflikt-ukraine-100.html |titel=Viele Städte unter Beschuss – Krieg in der Ukraine: Der aktuelle Stand |werk=[[ZDF]] |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref><br />
Schwere Bombenangriffe und Beschuss auf ukrainische Städte treffen auch die Zivilbevölkerung, vor allem in den Städten Kiew, Charkiw, Schytomyr und Mariupol.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/de/schwere-bombenangriffe-auf-zivilbev%C3%B6lkerung/av-60975969 |titel=Schwere Bombenangriffe auf Zivilbevölkerung |werk=DW.COM |datum=2022-03-01 |abruf=2022-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=dpa |url=https://www.shz.de/deutschland-welt/ukraine-konflikt/bomben-auf-charkiw-kiew-schytomyr-die-ereignisse-der-nacht-id35665067.html?nojs=true |titel=Ukraine-Krieg Tag 7: Bomben auf Charkiw, Kiew, Schytomyr: Die Ereignisse der Nacht – |werk=shz.de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-08}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/heftiger-beschuss-auf-charkiw-und-mariupol-17847156.html |titel=141 Staaten fordern Russland zum Abzug aus der Ukraine auf |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-08}}</ref> Infolge der Angriffe verhängte der ukrainische Präsident den Kriegszustand im Land.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/ukrainischer-https://www.faz.net/aktuell/politik/heftiger-beschuss-auf-charkiw-und-mariupol-17847156.htmlpraesident-selenskyj-ruft-kriegszustand-aus |titel=Ukrainischer Präsident Selenskyj ruft Kriegszustand aus |werk=Deutschlandfunk |datum=2022-02-22 |abruf=2022-02-22}}</ref><br />
{{Siehe auch|Russisch-Ukrainischer Krieg|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
<br />
== Politik ==<br />
=== Politisches System ===<br />
{{Doppeltes Bild|links|Volodymyr Zelensky Official portrait.jpg|140|Денис Шмигаль 2020 3 (cropped).jpg|142|Der [[Präsident der Ukraine|Präsident]]<br />[[Wolodymyr Selenskyj]]|Der [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsident]]<br />[[Denys Schmyhal]]}}<br />
[[Datei:Chart Constitution of Ukraine DE.svg|mini|Politisches System der Ukraine]]<br />
<br />
Die Ukraine ist nach der [[Verfassung der Ukraine]] ein [[Demokratieprinzip|demokratischer]], [[republik]]anisch, [[Sozialstaat|sozial]]- und [[rechtsstaat]]lich organisierter [[Einheitsstaat]] mit einem [[Semipräsidentielles Regierungssystem|semipräsidentiellen Regierungssystem]]. Von Verfassung wegen ist eine [[Gewaltenteilung]] vorgesehen. [[Staatsoberhaupt]] ist der [[Präsident der Ukraine|Präsident]], die [[Regierung]] ([[Ministerkabinett der Ukraine]]) wird von einem [[Ministerpräsident]]en geleitet. Einzig die [[Autonome Republik Krim]] hatte (und hat dies auch {{lang|Ua|''de jure''}} noch immer) davon abweichend das Recht, über eine eigene Verfassung, Regierung und teilautonome Gesetzgebung zu verfügen.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Parteien der Ukraine}}<br />
<br />
==== Verfassung ====<br />
{{Hauptartikel|Verfassung der Ukraine}}<br />
[[Datei:Filip Orliks konstitution front 1-crop.tif|mini|Die „erste Verfassung Europas“, auch [[Verfassung Pylyp Orlyks]] von 1710, die bereits die [[Gewaltenteilung]] von [[Legislative]], [[Exekutive]] und [[Judikative]] vorsah, noch vor [[Montesquieu]]s ''[[Vom Geist der Gesetze]]'' (1748). Auf sie beziehen sich Ukrainer in ihren Begründungen und Ausformungen eigener demokratischer Staatlichkeit.]]<br />
<br />
Die ''Verfassung der Ukraine'' stammt vom 28. Juni 1996 und beansprucht als [[Liste von Grundgesetzen|Staatsgrundgesetz]] höchste rechtliche Autorität. Alle Maßnahmen des Staates und seiner Einrichtungen, einschließlich der Gesetzgebung und [[Völkerrechtlicher Vertrag|völkerrechtlicher Verträge]], müssen mit ihr im Einklang stehen.<br />
<br />
Für die Auslegung der Verfassung und die Prüfung der Verfassungsmäßigkeit staatlichen Handelns ist allein und ausschließlich das ''[[Verfassungsgerichtsbarkeit|Verfassungsgericht]] der Ukraine'' zuständig.<br />
<br />
Änderungen der Verfassung obliegen dem Parlament und sind in einem besonderen Verfassungsänderungsverfahren im Rahmen einer regulären gesetzgebenden Sitzung mit Zweidrittelmehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Werchowna Rada zu beschließen. Sie sind als verfassungsänderndes Gesetz vom Präsidenten der Ukraine auszufertigen. Änderungen hinsichtlich der Staatsgrundsätze, der Wahlen und Referenden, sowie der Bestimmungen über die Verfassungsänderung bedürfen darüber hinaus der Zustimmung in einem [[Referendum]].<br />
<br />
Dies geschah mit dem Gesetz Nr. 2222-IV vom 8. Dezember 2004 erstmals, und beschnitt u.&nbsp;a. die damaligen Rechte des Präsidenten. Diese Änderungen wurden mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine vom 1. Oktober 2010 als verfassungswidrig verworfen und für nichtig erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=122826 |titel=Summary to the Decision of the Constitutional Court of Ukraine No. 20-rp/2010 dated September 30, 2010… |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120326012947/http://www.ccu.gov.ua/doccatalog/document?id=122826 |abruf=2020-03-25 |format=DOC |sprache=en |offline=1}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/84619/ |titel=Update: Return to 1996 Constitution strengthens president, raises legal questions |werk=[[Kyiv Post]] |datum=2010-10-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110921010733/http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/84619/ |archiv-datum=2011-09-21 |abruf=2020-03-25 |sprache=en |offline=1}}</ref> Im Zuge der [[Euromaidan|Staatskrise 2013/14]] beschloss das Parlament getreu der „[[Vereinbarung über die Beilegung der Krise in der Ukraine]]“ am 21.&nbsp;Februar 2014 die Wiederinkraftsetzung der Änderungen von 2004. Allerdings fehlte diesem Parlamentsbeschluss zur verfassungsgemäßen Wirksamkeit die Unterschrift des damals noch amtierenden Präsidenten [[Wiktor Janukowytsch]]. Ob und, wenn ja, wann dies durch den neuen Präsidenten nachgeholt werden kann und wird, ist unklar. Bis dahin gilt die Verfassung in ihrer Urfassung von 1996 fort.<br />
<br />
;Verfassungsorgane<br />
* [[Präsident der Ukraine]]<br />
* [[Werchowna Rada|Parlament]]<br />
* [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinett]]<br />
* Verfassungsgericht<br />
* Generalstaatsanwalt (siehe auch [[Liste der Generalstaatsanwälte der Ukraine]])<br />
* [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine]]<br />
<br />
==== Präsident ====<br />
{{Hauptartikel|Präsident der Ukraine}}<br />
[[Datei:Маріїнський палац в Києві (cropped).jpg|mini|Zeremonieller [[Marienpalast|Präsidentenpalast]] in Kiew]]<br />
<br />
Der [[Präsident der Ukraine]] (ukrainisch {{lang|uk|Президент України|President Ukrajiny}}) ist [[Staatsoberhaupt]] und vertritt den Staat der Ukraine nach innen wie nach außen [[völkerrecht]]lich. Er soll die [[territoriale Integrität]] und Souveränität der Ukraine wahren und steht an der Spitze der Exekutive.<br />
<br />
Die Aufgaben des Präsidenten umfassen:<br />
* die Ernennung des [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidenten]] mit Zustimmung des [[Werchowna Rada|Parlaments]] sowie der Minister, der diplomatischen Vertreter des Landes, zwei Drittel der Mitglieder des Verfassungsgerichts und der [[Nationalbank der Ukraine|Zentralbank]], sowie den Generalstaatsanwalt,<br />
* [[Ausfertigung (Rechtsverkehr)|Ausfertigung]] der Gesetze des Parlaments mit der Möglichkeit eines [[Vetorecht|Vetos]] gegen Beschlüsse des Parlaments,<br />
* Recht zur Aufhebung von Maßnahmen der Regierung und Bestimmung des Zuschnitts der Ministerien,<br />
* Ausübung des [[Gnadenrecht]]s für die gesamte Ukraine,<br />
* Errichtung oder Auflösung von Gerichten und Gerichtszweigen,<br />
* Vorsitz des [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine]]<br />
* Oberbefehl über die [[Streitkräfte der Ukraine]], Verhängung des Kriegsrechts sowie Ausrufung der Generalmobilmachung im Spannungs- oder Kriegsfall,<br />
* vorzeitige Auflösung des Parlaments,<br />
* Verordnungen und [[Dekret]]e an die Einrichtungen der Exekutive, einschließlich des [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinetts]].<br />
<br />
Eine Delegation dieser Befugnisse ist ausdrücklich ausgeschlossen. Beraten wird der Präsident vom „Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine“.<br />
<br />
Der Präsident wird für eine Amtszeit von fünf Jahren in direkter Wahl durch das Staatsvolk der Ukraine gewählt. Dabei darf ein Kandidat nicht mehr als zwei Amtszeiten hintereinander das Amt ausfüllen. Wählbar ist, wer mindestens 35&nbsp;Jahre alt ist, die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzt, [[Aktives Wahlrecht|aktiv wahlberechtigt]] ist und seit mindestens 10 Jahren in der Ukraine lebt.<br />
<br />
Ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ist durch eigenen Rücktritt, Feststellung der gesundheitsbedingten Amtsunfähigkeit, ein förmliches [[Amtsenthebungsverfahren]] oder den Tod des Amtsinhabers möglich.<br />
<br />
==== Parlament ====<br />
{{Hauptartikel|Werchowna Rada}}<br />
[[Datei:Petro Poroshenko on Day of Constitution of Ukraine 2016-06-28 16.jpg|mini|[[Werchowna Rada]]]]<br />
<br />
Die ''[[Werchowna Rada]]'' (ukrainisch {{lang|uk|Верховна Рада|Oberster Rat}}) ist das [[Einkammerparlament|unikameralistische Parlament]] der Ukraine. Es übt die alleinige legislative Gewalt des Staates aus. Es wird für eine Legislaturperiode von fünf Jahren vom Staatsvolk der Ukraine direkt gewählt, wobei Wahltermin und -verfahren vom scheidenden Parlament bestimmt werden. Abgeordnete der Rada genießen rechtliche Immunität für die Dauer der Legislaturperiode und dürfen während ihrer Zeit als Abgeordnete kein (anderes) Amt innerhalb der Ukraine ausüben, insbesondere nicht der Exekutive angehören. Die Rada kann außer durch Ablauf der Legislaturperiode nur im Ausnahmefall vom Präsidenten der Ukraine aufgelöst werden, wobei in diesem Falle unverzüglich Neuwahlen anzusetzen sind. Die Werchowna Rada wird von einem aus ihrer Mitte gewählten Präsidenten der Werchowna Rada geleitet und vertreten.<br />
<br />
Zu den Befugnissen des Parlaments zählen:<br />
* die Gesetzgebung,<br />
* der Beschluss über Verfassungsänderungen,<br />
* Beschluss des Staatshaushalts,<br />
* Beschluss zum Abhalten eines Referendums,<br />
* Zustimmung zur Ernennung des Ministerpräsidenten und der übrigen vom Präsidenten ernannten Beamten, sowie und Misstrauensanträge gegen diese,<br />
* Beschluss über die Rahmenbedingungen der Innen- und Außenpolitik von Ministerkabinett und Präsident,<br />
* Aufstellung der Streitkräfte der Ukraine,<br />
* Beschluss über den Kriegsfall und Kriegserklärungen,<br />
* parlamentarische Kontrolle des Präsidenten und des Ministerkabinetts,<br />
* Auflösung der Werchowna Rada der Autonomen Republik Krim, sofern dies durch das Verfassungsgericht der Ukraine wegen verfassungswidrigen Verhaltens bestimmt wurde,<br />
* die Amtsenthebung des Präsidenten.<br />
<br />
==== Regierung ====<br />
Die Regierung der Ukraine wird vom [[Ministerkabinett der Ukraine|Ministerkabinett]] (ukrainisch {{lang|uk|Кабінет Міністрів України|Kabinet Ministriv Ukrajiny}}, „Kabinett der Minister der Ukraine“) wahrgenommen. Dieses setzt sich aus dem [[Liste der Ministerpräsidenten der Ukraine|Ministerpräsidenten]] (ukrainisch {{lang|uk|Прем'єр-міністр України|Prem’er Ministr Ukrajiny}}, „Premierminister der Ukraine“), dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten, drei weiteren Vize-Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Ersterer wird vom Präsidenten der Ukraine mit Zustimmung der [[Werchowna Rada]] ernannt. Die übrigen Mitglieder des Kabinetts werden auf Vorschlag des Ministerpräsidenten vom Präsidenten ernannt. Die Amtszeit des Kabinetts ist an die Amtszeit des Ministerpräsidenten gebunden. Die Werchowna Rada kann gegen den Ministerpräsidenten ein Misstrauensvotum abgeben mit der Folge, dass dieser und mit ihm das gesamte Kabinett durch den Präsidenten aus dem Amt zu entlassen sind. Das Ministerkabinett ist durch seine doppelseitige Ernennung und Entlassung für seine Arbeit auf Mehrheiten in der Werchowna Rada ebenso angewiesen wie auf die Unterstützung des Präsidenten.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ministerkabinett der Ukraine}}<br />
<br />
Zuletzt war die Regierung unter Ministerpräsident [[Mykola Asarow]] von der [[Partei der Regionen]] auf die Unterstützung der [[Kommunistische Partei der Ukraine|Kommunistischen Partei]] und unabhängiger Abgeordneter angewiesen. Asarow wurde noch von Janukowytsch auf dessen Rücktrittsersuchen vom 28. Januar 2014<ref>[http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247006635&cat_id=244314975 ''Mykola Azarov resigns from the position of the Prime Minister of Ukraine''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref> hin vor der Werchowna Rada entlassen. Mit den Regierungsgeschäften bis zur Ernennung einer neuen Regierung wurde der bisherige Erste Vize-Ministerpräsident [[Serhij Arbusow]], ebenfalls von der Partei der Regionen, kommissarisch bestimmt.<ref>[http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247008594&cat_id=244314975 ''Mykola Azarov introduces Serhiy Arbuzov as acting Prime Minister''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Am 22.&nbsp;Februar 2014 bestimmte die Werchowna Rada, ihn als geschäftsführenden Ministerpräsidenten zu entlassen und die Leitung des Ministerkabinetts bis zur Wahl eines neuen Ministerpräsidenten auf den [[Parlamentspräsident]]en der Werchowna Rada, [[Oleksandr Turtschynow]] von der [[Allukrainische Vereinigung „Vaterland“|Vaterlandspartei]] zu übertragen.<ref>[http://iportal.rada.gov.ua/en/news/News/News/88480.html ''Plenary Meeting of the Fourth Session of the Verkhovna Rada of Ukraine of the Seventh Convocation on Saturday, February 22, 2014''] Pressemitteilung auf der Website der Werchowna Rada, abgerufen am 23. März 2014.</ref> Vom 27.&nbsp;Februar 2014 bis zum 2.&nbsp;Dezember 2014 war die [[Kabinett Jazenjuk I|Regierung Jazenjuk]] im Amt, deren angebotener Rücktritt vom Parlament verworfen wurde.<ref>englische Fassung: [http://www.kmu.gov.ua/control/en/publish/article?art_id=247059301&cat_id=244314975 ''Prime Minister of Ukraine and composition of Government appointed''], auf der Website des Ministerkabinetts, abgerufen am 23. März 2014.</ref><ref>[http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/5126428/regierung-tritt-geschlossen-zurueck.html Regierung tritt geschlossen zurück]; auf n24 vom 24. Juli 2014.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=AFP |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/ukrainischer-regierungschef-jazenjuk-bleibt-doch-im-amt |titel=Anti-Terror-Operation: Ukraine führt 1,5 Prozent Kriegssteuer auf Einkommen ein |werk=Zeit Online |datum=2014-07-31 |abruf=2015-12-12}}</ref> Vom 2.&nbsp;Dezember 2014 bis zum 14.&nbsp;April 2016 regierte eine [[Kabinett Jazenjuk II|Koalitionsregierung]] unter dem im Amt bestätigten Ministerpräsidenten [[Arsenij Jazenjuk]], die sich nach der [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|Parlamentswahl Ende Oktober]] gebildet hatte.<ref name="Zweites Kabinett">[http://ukraine-nachrichten.de/zweite-kabinett-arsenij-jazenjuk_4155_politik Zweites Kabinett Jazenjuk] auf Ukraine-Nachrichten vom 2. Dezember 2014.</ref> Sie wurde am 14.&nbsp;April 2016 nach Rücktritt Jazenjuks durch das [[Kabinett Hrojsman]], eine von [[Wolodymyr Hrojsman]] gebildete Koalitionsregierung, abgelöst. Nach der vorgezogenen [[Parlamentswahl in der Ukraine 2019]] trat die Werchowna Rada am 29.&nbsp;August 2019 erstmals zusammen und wählte [[Oleksij Hontscharuk]] zum neuen Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.dw.com/de/das-ist-der-neue-regierungschef-der-ukraine/a-50215318 Das ist der neue Regierungschef der Ukraine] auf [[Deutsche Welle]] vom 29. August 2019; abgerufen am 29. August 2019</ref> Nachdem das Parlament am 4.&nbsp;März 2020 ein Rücktrittsgesuch von Oleksij Hontscharuk angenommen hatte, wählte es am selben Tag [[Denys Schmyhal]] zum neuen Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.dw.com/de/ukraine-bekommt-neuen-ministerpr%C3%A4sidenten/a-52642133 Ukraine bekommt neuen Ministerpräsidenten] auf [[Deutsche Welle]] vom 4. März 2020; abgerufen am 4. März 2020</ref><br />
<br />
==== Wahlen und politische Parteien ====<br />
Für die Organisation und Durchführung der Präsidenten- und Parlamentswahlen, der Kommunalwahlen und Referenden ist die [[Zentrale Wahlkommission der Ukraine]], eine Behörde mit Sitz in [[Kiew]] zuständig. Die 15 Mitglieder der Kommission werden für den Zeitraum von 7 Jahren von der Werchowna Rada gewählt und vom Staatspräsidenten ernannt. Seit 2011 gilt für die Parlamentswahlen ein sogenanntes [[Grabenwahlsystem]].<br />
<br />
Die Landschaft der [[Liste der politischen Parteien in der Ukraine|politischen Parteien in der Ukraine]] befindet sich im Umbruch, neue Parteien entstehen, ältere schließen sich zusammen oder ändern ihre Namen. Somit ist die ukrainische Politik teils stärker durch die Kontinuität von einzelnen Spitzenpolitikern in wechselnden Konstellationen als durch einzelne Gruppierungen geprägt; die Wahlen von [[Parlamentswahl in der Ukraine 2012|2012]], [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|2014]] und [[Parlamentswahl in der Ukraine 2019|2019]] zeigten je sehr unterschiedliche Ergebnisse. Als wichtiges Kriterium zur politischen Einordnung der Parteien zählt vor allem auch ihre Position gegenüber der [[Europäische Union|EU]] beziehungsweise gegenüber [[Russland]].<br />
<br />
Die Regionalwahlen 2020 zeigten eine Stärkung der Autonomie aufgrund der Dezentralisierungsreformen der Ukraine ab 2014 sowie [[Föderalismus|föderaler]] finanzieller Unabhängigkeit. Auf lokaler Ebene gegründete politische Parteien waren bei den Bürgermeisterwahlen erfolgreich und nicht länger auf die Unterstützung nationaler Parteien angewiesen.<ref>[https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/winners-and-losers-of-ukraines-local-elections/ Winners and losers of Ukraine’s local elections], 2. November 2020</ref><br />
<br />
Im März 2022 verbot Präsident Selenskyj eine Reihe prorussischer Parteien, darunter zwei im Parlament vertretenen Parteien, ''[[Oppositionsplattform – Für das Leben]]'' und ''[[Oppositionsblock]]'', weil deren Arbeit auf Spaltung oder Kollaboration abziele. Das Verbot solle so lange bestehen bleiben, wie in der Ukraine das [[Ausnahmezustand#Ukraine|Kriegsrecht]] gilt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-sicherheitsrat-verbietet-arbeit-prorussischer-parteien-a-e1591b8e-da89-48fb-9db4-a9b5aa39d188 |titel=Größte Oppositionspartei betroffen: Ukraine verbietet prorussische Parteien |werk=spiegel.de |datum=2022-03-20 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
=== Politische Indizes ===<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Von [[Nichtregierungsorganisation]]en herausgegebene politische Indizes<br />
!Name des Index!!Indexwert!!Weltweiter Rang!!Interpretationshilfe!!Jahr<br />
|-<br />
|[[Fragile States Index]]||style="text-align:right"|69,8 <small>von 120</small>||style="text-align:right"|91 <small>von 179</small>||Stabilität des Landes: Warnung<br /><small>0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://fragilestatesindex.org/country-data/ |titel=Fragile States Index: Global Data |hrsg= [[Fund for Peace]] |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Demokratieindex]]||style="text-align:right"|5,57 <small>von 10</small>||style="text-align:right"|86 <small>von 167</small>||Hybridregime<br /><small>0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie</small>||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://infographics.economist.com/2022/democracy-index-2021/index.html |titel=The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index |hrsg=[[The Economist]] Intelligence Unit |datum=2021 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Freedom House#„Freedom in the World“|Freedom in the World Index]]||style="text-align:right"|61 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|—||Freiheitsstatus: teilweise frei<br /><small>0 = unfrei / 100 = frei</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/countries/freedom-world/scores |titel=Countries and Territories |hrsg=[[Freedom House]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Rangliste der Pressefreiheit]]||style="text-align:right"|55,8 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|106 <small>von 180</small>||Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit<br /><small>100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage</small>||2022<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.org/en/index |titel=2022 World Press Freedom Index |hrsg=[[Reporter ohne Grenzen]] |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|-<br />
|[[Korruptionswahrnehmungsindex]] (CPI)||style="text-align:right"|32 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|122 <small>von 180</small>||0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber||2021<ref>{{Internetquelle |url=https://www.transparency.de/cpi/cpi-2021/cpi-2021-tabellarische-rangliste/ |titel=CPI 2021: Tabellarische Rangliste |hrsg= [[Transparency International]] Deutschland e.&nbsp;V. |datum=2022 |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
|}<br />
<br />
=== Verwaltungsgliederung ===<br />
{{Hauptartikel|Verwaltungsgliederung der Ukraine}}<br />
{{Imagemap Ukraine1|Ukraine, administrative divisions - de - colored.svg|mini|350px|Überblick über die Verwaltungsgliederung der Ukraine}}<br />
<br />
==== Oblaste (Verwaltungsregionen) ====<br />
Die Ukraine ist in 24 [[Oblast]]e (ukr. ''область'', Bezirke, wörtl. ''Gebiete''), die [[Autonome Republik Krim]] und zwei Städte mit Sonderstatus, Kiew und [[Sewastopol]], gegliedert.<br />
<br />
{| class="toptextcells"<br />
|-<br />
|style="width:250px;"|<br />
# [[Oblast Tscherkassy]]<br />
# [[Oblast Tschernihiw]]<br />
# [[Oblast Tscherniwzi]]<br />
# [[Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
# [[Oblast Donezk]]<br />
# [[Oblast Iwano-Frankiwsk]]<br />
# [[Oblast Charkiw]]<br />
# [[Oblast Cherson]]<br />
# [[Oblast Chmelnyzkyj]]<br />
|<br />
# <li value="10">[[Oblast Kirowohrad]]</li><br />
# [[Oblast Kiew]]<br />
# [[Kiew|Stadt Kiew]]<br />
# [[Autonome Republik Krim]]<br />
# [[Oblast Luhansk]]<br />
# [[Oblast Lwiw]]<br />
# [[Oblast Mykolajiw]]<br />
# [[Oblast Odessa]]<br />
# [[Oblast Poltawa]]<br />
|<br />
# <li value="19">[[Oblast Riwne]]</li><br />
# [[Oblast Sumy]]<br />
# [[Oblast Ternopil]]<br />
# [[Oblast Winnyzja]]<br />
# [[Oblast Wolyn]]<br />
# [[Oblast Transkarpatien]]<br />
# [[Oblast Saporischschja]]<br />
# [[Sewastopol|Stadt Sewastopol]]<br />
# [[Oblast Schytomyr]]<br />
|}<br />
<br />
Die Autonome Republik Krim (ukrainisch {{lang|uk|Автономна Республіка Крим}}), zu Zeiten der UdSSR offiziell Oblast Krim, ist geographisch gesehen die Krimhalbinsel ohne die verwaltungsmäßig eigenständige Stadt Sewastopol und hat als Hauptstadt [[Simferopol]].<br />
<br />
Seit der [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim]] durch [[Russische Föderation|Russland]] im Jahr 2014 kann die Regierung in Kiew keine [[Gebietshoheit]] mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol ausüben.<br />
<br />
Die Ukraine ist ein [[Einheitsstaat]], die Oblaste und Kommunen hatten lange Zeit nur sehr wenig Befugnisse. Am 28. Juni 2014 gab der ukrainische Präsident Poroschenko bekannt, dass es eine Verfassungsreform geben und die Macht dezentralisiert werden soll. Die Kommunen sollen deutlich mehr Befugnisse haben und ein Teil der Steuern bei den Oblasten verbleiben.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-praesident-petro-poroschenko-will-verfassungsreform-a-978105.html Ukraine: Präsident Poroschenko kündigt Verfassungsreform an.]</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Oblaste der Ukraine|Liste der Rajone der Ukraine}}<br />
<br />
==== Größte Städte ====<br />
Der größten Städte in der Ukraine sind (Stand 2017):<ref>[https://www.citypopulation.de/Ukraine-Cities.html Ukraine: Provinces and Major Cities]</ref><br />
<br />
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"<br />
|-<br />
! Rang<br />
!Name<br />
! Name<br /><small>ukrainisch (kyrillisch)</small><br />
! Einwohner<br />
|-<br />
| {{0}}1. ||style="text-align:left;"| [[Kiew]] (Kyjiw) ||style="text-align:left;"| Київ || 2.925.760<br />
|-<br />
| {{0}}2. ||style="text-align:left;"| [[Charkiw]] ||style="text-align:left;"| Харків || 1.439.036<br />
|-<br />
| {{0}}3. ||style="text-align:left;"| [[Odessa]] ||style="text-align:left;"| Одеса || 1.010.783<br />
|-<br />
| {{0}}4. ||style="text-align:left;"| [[Dnipro]] ||style="text-align:left;"| Дніпро || {{0|0.}}976.525<br />
|-<br />
| {{0}}5. ||style="text-align:left;"| [[Donezk]] ||style="text-align:left;"| Донецьк || {{0|0.}}927.201<br />
|-<br />
| {{0}}6. ||style="text-align:left;"| [[Saporischschja]] ||style="text-align:left;"| Запоріжжя || {{0|0.}}750.685<br />
|-<br />
| {{0}}7. ||style="text-align:left;"| [[Lwiw]] (Lemberg) ||style="text-align:left;"| Львів || {{0|0.}}727.968<br />
|-<br />
| {{0}}8. ||style="text-align:left;"| [[Krywyj Rih]] ||style="text-align:left;"| Кривий Ріг || {{0|0.}}636.294<br />
|-<br />
| {{0}}9. ||style="text-align:left;"| [[Mykolajiw]] ||style="text-align:left;"| Миколаїв || {{0|0.}}490.762<br />
|-<br />
| 10. ||style="text-align:left;"| [[Mariupol]] ||style="text-align:left;"| Маріуполь || {{0|0.}}449.498<br />
|-<br />
| 11. ||style="text-align:left;"| [[Sewastopol]] ||style="text-align:left;"| Севастополь || {{0|0.}}382.878<br />
|-<br />
| 12. ||style="text-align:left;"| [[Luhansk]] ||style="text-align:left;"| Луганськ || {{0|0.}}413.370<br />
|-<br />
| 13. ||style="text-align:left;"| [[Winnyzja]] ||style="text-align:left;"| Вінниця || {{0|0.}}372.672<br />
|-<br />
| 14. ||style="text-align:left;"| [[Simferopol]] ||style="text-align:left;"| Сімферополь || {{0|0.}}341.155<br />
|-<br />
| 15. ||style="text-align:left;"| [[Makijiwka]] ||style="text-align:left;"| Макіївка || {{0|0.}}347.376<br />
|}<br />
{{Siehe auch|Liste der Städte in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Außenpolitik ===<br />
[[Datei:Diplomatic missions of Ukraine.png|mini|300px|Staaten mit Botschaft oder Konsulat der Ukraine]]<br />
<br />
Die ukrainische Außenpolitik in den ersten Jahren der staatlichen Unabhängigkeit wurde von ukrainischen Politikern als „multivektoral“ bezeichnet und dabei von politischen Beobachtern im Ausland oft als uneinheitlich wahrgenommen. Einerseits strebte die Ukraine eine Annäherung an [[NATO]] und [[Europäische Union|EU]] an, andererseits waren gute Beziehungen zum großen Nachbarn Russland für das Land von elementarer Bedeutung.<ref>{{Literatur |Hrsg=Heiko Pleines. Forschungsstelle Osteuropa, Bremen |Titel=Die Ukraine zwischen Ost und West. Außenpolitische und kulturelle Orientierungen |Sammelwerk=Arbeitspapiere und Materialien |Band=99 |Datum=2008-10 |Online={{Webarchiv |url=http://www.laender-analysen.de/pages/arbeitspapiere/fsoAP99.pdf |text=online |wayback=20121010222332}} |Format=PDF |KBytes=1200}}</ref> Erst Präsident Wiktor Juschtschenko erklärte bei seinem Amtsantritt im Januar 2005 die Westorientierung und damit verbunden die Mitgliedschaft des Landes in der EU zu seinem politischen Ziel.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-wir-betrachten-uns-als-europaeer-1212775.html |titel=Ukraine. „Wir betrachten uns als Europäer.“ |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2005-01-02 |abruf=2020-03-25}}</ref> Als sich in den folgenden Jahren immer deutlicher abzeichnete, dass für die Ukraine zu der Zeit keine realistische Beitrittsperspektive zur EU bestand, bemühte sich Juschtschenko im Jahr 2008 um einen raschen Beitritt zur NATO.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/interview-mit-viktor-juschtschenko-in-der-nato-wuerden-wir-uns-sicherer-fuehlen-1.184035 ''Interview mit Viktor Juschtschenko: „In der Nato würden wir uns sicherer fühlen.“'']</ref> Trotz der Unterstützung der USA<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-bush-wirbt-fuer-nato-beitritt-kiews-1.296430 ''Ukraine. Bush wirbt für Nato-Beitritt Kiews.'']</ref> wurde auf der Bukarester [[Nordatlantikrat|NATO-Ratstagung]] im April 2008 kein formaler Beschluss über einen sofortigen Beitrittsstatus für die Ukraine gefasst, was letztlich einer Ablehnung des Beitrittswunsches gleichkam.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,545090,00.html ''Bündnis-Gipfel: Nato-Chef bemüht sich um Schadensbegrenzung.'']</ref><br />
<br />
Bei den Präsidentschaftswahlen 2010 sprachen sich die vier führenden Kandidaten Wiktor Janukowytsch, Julija Tymoschenko, [[Serhij Tihipko]] und Arsenij Jazenjuk für die Einführung „europäischer Standards“ in der Ukraine aus. Sie standen damit alle für eine schrittweise Annäherung an die EU und gleichzeitige strategische und gutnachbarschaftliche Beziehungen mit Russland.<ref name="kas.de/wf/de/33.19184">Nico Lange: [http://www.kas.de/wf/de/33.19184/ ''Nach den Präsidentschaftswahlen: Wie die Ukrainische Demokratie konsolidieren?''] In: ''[[Konrad-Adenauer-Stiftung|KAS]]-Auslandsinformationen'', 4/2010.</ref><br />
<br />
Der neu gewählte Präsident Janukowytsch erklärte nach seinem Amtsantritt im Februar 2010, die Ukraine wolle ein blockfreies Land sein und verstehe sich als „eine Brücke zwischen Russland und der EU“. Einer NATO-Mitgliedschaft erteilte er eine klare Absage.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/international/janukowitsch-kuendigt-west-kurs-an/3378564.html ''Ukraine: Janukowitsch kündigt West-Kurs an.'']</ref> Janukowytsch hielt ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der EU zurück und versuchte sich enger an [[Russland]] zu binden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-abkommen-auf-eis-putin-bringt-ukraine-auf-ost-kurs-a-934875.html |titel=EU-Abkommen auf Eis: Putin bringt Ukraine auf Ost-Kurs |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2013-11-21 |abruf=2016-05-01}}</ref><br />
Am 8. Juni 2017 hatte das ukrainische Parlament die NATO-Mitgliedschaft wieder als außenpolitisches Ziel bestimmt.<ref>NZZ, 9. Juni 2017, Seite 2; 276 Abgeordnete stimmten dafür, nötig waren 226 Stimmen.</ref> Der [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|ukrainisch-russische ''Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft'']] wurde am 1. Juni 1997 unterzeichnet, jedoch erst im April 1999 von den Parlamenten ratifiziert. Er sollte gemäß ukrainischen Verlautbarungen im September 2018 beim Auslaufen am 1. April 2019 von der Ukraine nicht verlängert werden.<ref>NZZ, 26. September 2018, Seite 2.</ref><br />
<br />
Im Februar 2019 wurde das Ziel eines NATO- sowie eines EU-Beitritts in der Verfassung festgeschrieben.<ref name="EU und NATO" /><br />
<br />
{{Siehe auch|Deutsch-ukrainische Beziehungen}}<br />
<br />
==== Geopolitische Bedeutung der Ukraine ====<br />
<br />
===== Die Ukraine in der US-Geostrategie von Zbigniew Brzeziński =====<br />
[[Zbigniew Brzeziński]] präsentierte 1997 in seinem Werk [[Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft|''Die einzige Weltmacht'']] eine Geostrategie für die USA. Die Strategie zielte darauf ab, zunächst die globale Vormachtstellung der USA vor einem möglichen [[Eurasien|eurasischen]] Gegengewicht zu sichern und auf lange Sicht eine neue kooperative globale Ordnung zu etablieren.<ref name=":9">{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=40 |Sprache=en |Zitat=In brief, for the United States, Eurasian geostrategy involves the purposeful management of geostrategically dynamic states and the careful handling of geopolitically catalytic states, in keeping with the twin interests of America in the short-term preservation of its unique global power and in the long-run transformation of it into increasingly institutionalized global cooperation. To put it in a terminology that hearkens back to the more brutal age of ancient empires, the three grand imperatives of imperial geostrategy are to prevent collusion and maintain security dependence among the vassals, to keep tributaries pliant and protected, and to keep the barbarians from coming together.}}</ref> Laut Brzeziński kam es darauf an, wichtige geostrategische Akteure in Eurasien zu bestimmen und diese im US-Interesse zu handhaben.<ref name=":9" /> Er hielt die Russische Föderation für einen bedeutenden Akteur in Eurasien.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1977 |Seiten=44 |Sprache=en |Zitat=Russia, it hardly needs saying, remains a major geostrategic player, in spite of its weakened state and probably prolonged malaise. Its very presence impacts massively on the newly independent states within the vast Eurasian space of the former Soviet Union. It entertains ambitious geopolitical objectives, which it increasingly proclaims openly. Once it has recovered its strength, it will also impact significantly on its western and eastern neighbors. Moreover, Russia has still to make its fundamental geostrategic choice regarding its relationship with America: is it a friend or foe? It may well feel that it has major options on the Eurasian continent in that regard. Much depends on how its internal politics evolve and especially on whether Russia becomes a European democracy or a Eurasian empire again. In any case, it clearly remains a player, even though it has lost some of its 'pieces,' as well as some key spaces on the Eurasian chessboard.}}</ref> Er betrachtete die Ukraine als [[Geopolitik|geopolitischen]] „Dreh- und Angelpunkt“,<br />
{{Zitat<br />
|Text=[…] weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Rußland kein eurasisches Reich mehr. […] Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Rußland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen.<br />
|Autor=Zbigniew Brzezinski<br />
|Quelle=Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft.<br />
|ref=<ref>Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Aus dem Amerikanischen von Angelika Beck. Beltz Quadriga Verlag, Weinheim, Berlin 1997; S. 74–75</ref>}}<br />
Die USA sollten darauf hinarbeiten, dass die Russische Föderation nicht imperialistisch agiert, sondern sich wandelt und sich schließlich für die USA und Europa entscheidet, auch wenn die [[NATO]] und die [[Europäische Union]] expandieren.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=118-120 |Sprache=en}}</ref> Um die Russische Föderation dazu zu bringen, sollte der Westen einerseits versuchen, enger mit der Russischen Föderation zu kooperieren, und andererseits die neuen post-sowjetischen Staaten unterstützen.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=120-121 |Sprache=en}}</ref> Brzeziński schätzte, der Westen werde zwischen 2005 und 2015 damit beginnen können, auch die Ukraine schrittweise in die NATO und in die EU zu integrieren.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=121 |Sprache=en |Zitat=Most important, however, is Ukraine. As the EU and NATO expand, Ukraine will eventually be in the position to choose whether it wishes to be part of either organization. It is likely that, in order to reinforce its separate status, Ukraine will wish to join both, once they border upon it and once its own internal transformation begins to qualify it for membership. Although that will take time, it is not too early for the West – while further enhancing its economic and security ties with Kiev – to begin pointing to the decade 2005–2015 as a reasonable time frame for the initiation of Ukraine's progressive inclusion, thereby reducing the risk that the Ukrainians may fear that Europe's expansion will halt on the Polish-Ukrainian border.}}</ref> Er rechnete damit, dass die Russische Föderation diesen Schritt nur schwer akzeptieren wird. Allerdings erblickte er darin den Prüfstein, ob die Russische Föderation sich neu bestimmt und sich für Europa oder für eine eurasische Außenseiterrolle entscheidet.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=121-122 |Sprache=en |Zitat=Russia, despite its protestations, is likely to acquiesce in the expansion of NATO in 1999 to include several Central European countries, because the cultural and social gap between Russia and Central Europe has widened so much since the fall of communism. By contrast, Russia will find it incomparably harder to acquiesce in Ukraine's accession to NATO, for to do so would be to acknowledge that Ukraine's destiny is no longer organically linked to Russia's. Yet if Ukraine is to survive as an independent state, it will have to become part of Central Europe rather than Eurasia, and if it is to be part of Central Europe, then it will have to partake fully of Central Europe's links to NATO and the European Union. Russia's acceptance of these links would then define Russia's own decision to be also truly a part of Europe. Russia's refusal would be tantamount to the rejection of Europe in favor of a solitary 'Eurasian' identity and existence.}}</ref> Sollte der Westen keine guten Beziehungen zur Russischen Föderation eingehen können, so empfahl Brzeziński, dass der Westen auch dann die Ukraine in seine Bündnisse eingliedern sollte, um einen gefährlichen russischen Imperialismus einzudämmen.<ref>{{Literatur |Autor=Zbigniew K. Brzezinski |Titel=The grand chessboard. American primacy an its geostrategic imperatives |Auflage=1 |Verlag=Basic Books |Ort=New York |Datum=1997 |Seiten=202-203 |Sprache=en |Zitat=A clear choice by Russia in favor of the European option over the imperial one will be more likely if America successfully pursues the second imperative strand of its strategy toward Russia: namely, reinforcing the prevailing geopolitical pluralism in the post-Soviet space. Such reinforcement will serve to discourage any imperial temptations. A postimperial and Europe-oriented Russia should actually view American efforts to that end as helpful in consolidating regional stability and in reducing the possibility of conflicts along its new, potentially unstable southern frontiers. But the policy of consolidating geopolitical pluralism should not be conditioned on the existence of a good relationship with Russia. Rather, it is also important insurance in case such a good relationship fails to develop, as it creates impediments to the reemergence of any truly threatening Russian imperial policy.}}</ref><br />
<br />
===== Stromintegration in die Europäische Union =====<br />
Im Jahr 2000 begannen die Europäische Union und die Russische Föderation einen Dialog darüber, das [[Europäisches Verbundsystem|kontinentaleuropäische Netz]] und das [[IPS/UPS|IPS/UPS-Netz]] miteinander zu verbinden, um einen gemeinsamen Energieraum von [[Wladiwostok]] bis [[Lissabon]] zu schaffen.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=22 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publications/products/studien/2021S14_Geopolitik_Strom.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Allerdings scheiterte dieses Projekt aus mehreren Gründen.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=22-23 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Stattdessen konkurrierten die Europäische Union und die Russische Föderation um osteuropäische Staaten, wie im Falle der Ukraine.<br />
<br />
Einerseits wurden 2008 die politischen Beziehungen zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation sehr schlecht, so dass sie den Transit russischen Stroms durch ukrainisches Territorium gefährdeten. Andererseits arbeiteten die Europäische Union und die Ukraine seit 2005 darauf hin, die Ukraine in europäische Energiemärkte bzw. -systeme zu integrieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=24–25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> 2017 bestimmten Vertreter von [[ENTSO-E]], des ukrainischen Netzbetreibers [[Ukrenergo]] und von moldawischer Seite Moldelectrica technische Schritte, um das ukrainische Stromnetz mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Vor dem Hintergrund russischer Aggressionen, der [[Energiesicherheit]] Europas und des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]] sicherten die USA und die Bundesrepublik Deutschland 2021 zu, der Ukraine dabei zu helfen, ihren grünen Energie-Sektor auszubauen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.state.gov/joint-statement-of-the-united-states-and-germany-on-support-for-ukraine-european-energy-security-and-our-climate-goals/ |titel=Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals |hrsg=U.S.-Department of State |datum=2021-07-21 |abruf=2022-07-31 |zitat=As part of the U.S.-Germany Climate and Energy Partnership, we have decided to establish a pillar to support the energy transitions in emerging economies. This pillar will include a focus on supporting Ukraine and other countries in Central and Eastern Europe. These efforts will not only contribute to the fight against climate change but will support European energy security by reducing demand for Russian energy.<br />
In line with these efforts, Germany commits to establish and administer a Green Fund for Ukraine to support Ukraine’s energy transition, energy efficiency, and energy security. Germany and the United States will endeavor to promote and support investments of at least $1 billion in the Green Fund for Ukraine, including from third parties such as private-sector entities.}}</ref> In diesem Zusammenhang versprach die Bundesrepublik Deutschland auch, die Ukraine bei der Synchronisierung zu unterstützen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.state.gov/joint-statement-of-the-united-states-and-germany-on-support-for-ukraine-european-energy-security-and-our-climate-goals/ |titel=Joint Statement of the United States and Germany on Support for Ukraine, European Energy Security, and our Climate Goals |hrsg=U.S.-Department of State |datum=2021-07-21 |abruf=2022-07-31 |zitat=In addition, Germany will continue to support bilateral energy projects with Ukraine, especially in the field of renewables and energy efficiency, as well as coal transition support, including the appointment of a special envoy with dedicated funding of $70 million. Germany is also ready to launch a Ukraine Resilience Package to support Ukraine’s energy security. This will include efforts to safeguard and increase the capacity for reverse flows of gas to Ukraine, with the aim of shielding Ukraine completely from potential future attempts by Russia to cut gas supplies to the country. It will also include technical assistance for Ukraine’s integration into the European electricity grid, building on and in coordination with the ongoing work by the EU and the U.S. Agency for International Development.}}</ref><br />
<br />
Die ukrainische Regierung unter [[Denys Schmyhal]] strebte an, 2021/22 das ukrainische vom russischen Stromnetz zu lösen und bis 2023 mit dem kontinentaleuropäischen Netz zu synchronisieren.<ref name="Feldhaus3">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31}}</ref> Die ukrainische Seite erwartete davon höhere Energiesicherheit, geringere Kosten und Treibhausgasemissionen sowie eine tiefere Verbindung mit der Europäischen Union.<ref name="Feldhaus3" /> Mit Blick auf das Ziel, Europa bis 2050 [[Klimaneutralität|klimaneutral]] zu machen, betrachtete die Europäische Union die Ukraine als möglichen Anbieter von [[Ökostrom]] und Wasserstoff.<ref name="Feldhaus6">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31 |Zitat=Der Anspruch der EU-Kommission, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen, ist auch aus Sicht der EU ein starkes Argument für eine Synchronisierung und weitreichende Integration. Die Ukraine könnte eines der Schlüsselländer auch für die deutsche Wirtschaft werden, die von Energieimporten abhängig ist. Wind, Sonne, Biomasse, Wasser und ausgedehnte Flächen sind reichlich vorhanden, was die Ukraine zur attraktiven Quelle für grünen Strom und Wasserstoff macht.}}</ref><br />
<br />
Die geplante Synchronisierung war geopolitisch brisant. Sie implizierte die Zunahme des europäischen bzw. die Abnahme des russischen Einflusses.<ref name="Feldhaus5">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-31}}</ref> Zudem war die Stromversorgung der Ukraine in mehreren Hinsichten von Energieträgern aus der Russischen Föderation abhängig und somit anfällig für russische Gegenreaktionen.<ref name="Feldhaus5" /> Des Weiteren hatte die Russische Föderation 2014 die Krim annektiert und in das russische Stromnetz integriert.<ref name=":7">{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31 |Zitat=Noch deutlicher sind die geopolitischen Auswirkungen in der Ostukraine und auf der Krim: Die Separatistengebiete sind vorübergehend von ukrainischer Seite abgekoppelt und werden durch Russland mit Strom versorgt. Vom russischen Kertsch aus wurden vier 220-kV Leitungen auf die Krim gebaut, und die Strombrücke wurde im Beisein Präsident Putins im Mai 2016 eröffnet.}}</ref> Ebenso waren die sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] mit dem russischen Stromnetz verbunden.<ref name=":7" /> Schließlich war es brisant, parallel zum ukrainischen auch das Netz der [[Republik Moldau]] mit dem kontinentaleuropäischen Netz verbinden zu wollen.<ref name=":8">{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939 |Seiten=25–26 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-31}}</ref> Das russische Unternehmen [[Inter RAO UES|Inter RAO]] besaß nämlich einen Kraftwerkspark in [[Transnistrien]], der mit russischem Gas betrieben wurde. Er versorgte einen großen Teil der Republik Moldau mit Strom und leitete Strom auch zur Ukraine. Die Russische Föderation forderte von der Republik Moldau, Schulden für russisches Gas in Höhe von etwa sieben Milliarden US-Dollar zu begleichen.<ref name=":8" /><br />
<br />
==== Mitgliedschaften ====<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center; float:left; margin-right:3em;"<br />
|+ Die Ukraine ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:<br />
|-<br />
! style="width:60%"| Organisation !! Beitritt / Austritt<br />
|-<br />
| {{Flagge|UNO|v=250|a=&nbsp;(Gründungsmitglied){{FN|1}}}}|| 24. Oktober 1945<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|UNESCO}} || 12. Mai 1954<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|IAEO|a=1}} || 1957<ref>[[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]]: [http://www.iaea.org/About/Policy/MemberStates/ ''List of IAEA Member States''.] Abgerufen am 17.&nbsp;Januar 2011.</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|GUS|v=250|a={{FN|2}}}} || 1991–2014 (2018)<br />
|-<br />
| {{Flagge|OSZE|v=250|a=1}} || 30. Januar 1992<br />
|-<br />
| {{Flagge|IKPO-L|v=250}} || 1992<br />
|-<br />
| {{Flagge|IOC|v=250|a=1}} || September&nbsp;1993<ref>National Olympic Committee of Ukraine: {{Internetquelle |url=http://noc-ukr.org/en/about/history/ |titel=The history of the NOC of Ukraine |werk=NOC of Ukraine |datum=2016 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|Europarat|v=250}} || 1995<br />
|-<br />
| {{Flagge|GUAM|v=250|a=1}} || 10. Oktober 1997<br />
|-<br />
| {{Flagge|WTO|v=250|a=1}} || 16. Mai 2008<ref>[[Welthandelsorganisation|WTO]]: [http://www.wto.org/english/news_e/news08_e/acc_ukraine_apr08_e.htm ''Ukraine to join WTO on 16 May 2008''.] Abgerufen am 17. Januar 2011.</ref><br />
|-<br />
| {{Flagge|IKRK|v=250|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|ITU|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|IWF|a=1}} ||<br />
|-<br />
| {{Flagge|v=250|WHO|a=1}} ||<br />
|}<br />
{{FNZ|1|Obwohl die damalige Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil der [[Sowjetunion]] kein souveräner Staat war, erhielt sie 1945 den vollen Status unter den 51 Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen, wie die damals ebenfalls nicht unabhängigen [[Philippinen]], [[Indien]] und die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]].<ref>[https://www.unric.org/de/aufbau-der-uno/89 ''Die Entwicklung der Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, 1945–2011''.] Webseite des Regionalen Informationszentrums der Vereinten Nationen für Westeuropa, abgerufen am 2. März 2017</ref>}}<br />
<br />
<br />
{{FNZ|2|Zwar gründete die Ukraine mit Russland und Belarus gemeinsam die [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]] (GUS), ratifizierte deren Statut aber nicht und wurde deshalb nie Vollmitglied, sondern war lediglich „Teilnehmerstaat“.<ref>[https://www.lawmix.ru/law_project/17641 ''ЗАКЛЮЧЕНИЕ Комитета по делам СНГ и связям с соотечественниками от 05.03.2003 n 66 „НА СОГЛАШЕНИЕ ПО ВОПРОСАМ, СВЯЗАННЫМ С ВОССТАНОВЛЕНИЕМ ПРАВ ДЕПОРТИРОВАННЫХ ЛИЦ, НАЦИОНАЛЬНЫХ МЕНЬШИНСТВ И НАРОДОВ“'']. Auf lawmix.ru, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref> Der ehemaligen [[Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft|Wirtschaftsunion des Staatenbundes]] war sie lediglich assoziiert und deren 2015 gegründeter Nachfolgeorganisation, der [[Eurasische Wirtschaftsunion|Eurasischen Wirtschaftsunion]], trat sie nicht mehr bei. Auch war die Ukraine nicht Mitglied des im [[Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit|Vertrag von Taschkent geschlossenen Militärbündnisses]]. Nichtsdestoweniger hatte der damalige ukrainische Ministerpräsident [[Leonid Kutschma]] vom 29. Januar 2003 bis zum 16. September 2004, als ihn der damalige russische Ministerpräsident [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Wladimir Putin]] ablöste,<ref>[http://cis.minsk.by/reestr/ru/index.html#reestr/view/text?doc=1615 ''Решение о прекращении действия решений Совета глав государств Содружества Независимых Государств'']. Auf cis.minsk.by, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref> den GUS-Vorsitz inne.<ref>[http://cis.minsk.by/reestr/ru/index.html#reestr/view/text?doc=1371 ''Решение о прекращении действия решений Совета глав государств Содружества Независимых Государств'']. Auf cis.minsk.by, abgerufen am 23. Oktober 2016</ref><ref name="bpbukrges">[http://www.bpb.de/25087/ukraine-gespalten-zwischen-ost-und-west?p=all ''Ukraine – gespalten zwischen Ost und West'']. Am 20. Mai 2007 auf bpb.de</ref> Nach der Eingliederung der Krim in die Russische Föderation reagierte der [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine]] im Mai 2014 mit dem Beschluss des Austritts des Landes aus der GUS,<ref>{{Webarchiv |url=http://old.nrcu.gov.ua/de/475/566355/ |text=''Ukraine beginnt mit Austritt aus GUS'' |wayback=20161024040403}}, [[UA:Ukrajinske radio|NRCU]], 27. Mai 2014.</ref> dieser wurde letztlich nicht vollzogen.<ref>Thomas Kunze, Thomas Vogel: ''Das Ende des Imperiums: Was aus den Staaten der Sowjetunion wurde''. Christoph Links Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-894-3. S. 112 ([https://books.google.de/books?id=6wWECwAAQBAJ&pg=PA112 Auszugsweise online]. Auf books.google.de, abgerufen am 23. Oktober 2016)</ref> Stattdessen erfolgte der faktische Ausschluss aus dem Staatenbund zum 1. Januar 2015 durch einen [[Ukas]] des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Freihandel mit der Ukraine aufkündigte.<ref>Jan Matti Dollbaum: [http://www.dekoder.org/de/gnose/gemeinschaft-unabhaengiger-staaten ''Gemeinschaft Unabhängiger Staaten'']. Am 2. Februar 2016 auf dekoder.org</ref> Schließlich schied die Ukraine 2018 aus Protest gegen die russische Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim aus der GUS aus.<ref>[https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-europalexikon/177006/gemeinschaft-unabhaengiger-staaten-gus Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)] auf der Website der [[Bundeszentrale für politische Bildung]]; abgerufen am 18. Oktober 2021</ref>}}<br />
{{Absatz}}<br />
<br />
==== Zusammenarbeit mit der EU ====<br />
{{Hauptartikel|Ukraine und die Europäische Union}}<br />
[[Datei:Graduates in tertiary education-thousands.jpg|mini|Die Ukraine belegte 2007 den 4. Platz in Europa bei der Zahl der Menschen mit hohem Bildungsabschluss ([[Tertiärer Bildungsbereich]]) und lag hinter Russland, Großbritannien und Frankreich.]]<br />
[[Datei:2012 Ukraine Population Pyramid.jpg|mini|[[Altersstruktur]] der Ukraine des [[International Futures|International-Futures]]-Programms (2012)]]<br />
[[Datei:Universität Kiew.jpg|mini|Die [[Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew|Universität Kiew]] ist eine der wichtigsten Ausbildungsinstitutionen der Ukraine.]]<br />
<br />
Die Europäische Union hat im Dezember 2004 einen „Aktionsplan“ für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine im Rahmen ihrer sogenannten „Nachbarschaftspolitik“ gebilligt. Als Prioritäten werden im Aktionsplan unter anderem folgende Punkte genannt:<br />
* Förderung des Beitritts der Ukraine zur [[Welthandelsorganisation]] (WTO); stetiger Abbau von Hemmnissen im bilateralen Handel.<br />
* Ukrainische Gesetze, Normen und Standards werden schrittweise an die der EU angeglichen.<br />
* Verhandlungen über Beschäftigungsfragen, zum Beispiel Möglichkeiten für Bürger der Ukraine, in der EU zu arbeiten.<br />
* Verhandlungen über Erleichterungen bei der Erteilung von Reisevisa.<br />
* Erfüllung der Vereinbarungen zwischen der EU und der Ukraine über die Schließung des Kernkraftwerkes in Tschernobyl.<br />
* Verbesserung des Investitionsklimas, unter anderem durch Herstellung [[diskriminierung]]sfreier, transparenter Wirtschaftsbedingungen, [[Bürokratie]]abbau sowie Bekämpfung von [[Korruption]], [[Menschenhandel]], [[Folter]] und [[Rassismus]].<br />
<br />
[[Benita Ferrero-Waldner]], [[EU-Kommissar]]in für auswärtige Beziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, nannte darüber hinaus folgende Maßnahmen, um die Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine zu stärken:<br />
* Die Einfuhr von Textilien und Stahl aus der Ukraine soll erleichtert werden.<br />
* Die Vergabe von Krediten der [[Europäische Investitionsbank|Europäischen Investitionsbank]] an die Ukraine soll erleichtert werden.<br />
* Die Finanzhilfen für eine Angleichung des ukrainischen Rechtssystems an das Rechtssystem der EU sollen erhöht werden.<br />
* In den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr ist eine engere Zusammenarbeit vorgesehen.<br />
Grundlagen der Beziehungen der Ukraine zur EU sind:<br />
* das Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (in Kraft seit 1.&nbsp;März 1998),<br />
* die vom Europäischen Rat am 14.&nbsp;Dezember 1999 in Helsinki verabschiedete „Gemeinsame Strategie EU-Ukraine“,<br />
* das von der EU-Kommission im März 2003 vorgelegte und von den EU-Mitgliedstaaten gebilligte Konzept für eine „Europäische Nachbarschaftspolitik“ („Größeres Europa – Nachbarschaft: ein neuer Rahmen für die Beziehungen der EU zu ihren östlichen und südlichen Nachbarn“).<br />
<br />
Seit 1994 leistet die EU außerdem im Rahmen des [[TACIS]]-Programms Beratungs- und Ausstattungshilfe in der Ukraine. Deutschland hat einen Anteil von fast 30 % an der Finanzierung dieses Programms.<br />
<br />
Ziel der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ der EU ist lediglich eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Nachbarstaaten, die durch „Aktionspläne“ konkretisiert wird. Für osteuropäische Nachbarstaaten wurde bisher neben dem Aktionsplan für die Ukraine im Dezember 2004 auch ein Aktionsplan für das Nachbarland [[Republik Moldau|Moldau]] beschlossen.<br />
<br />
Im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll den Nachbarstaaten langfristig eine Beteiligung am [[EU-Binnenmarkt]] und an einigen Gemeinschaftsprogrammen eröffnet werden. Eine Beitrittsperspektive, so EU-Kommissarin Ferrero-Waldner in einem Interview mit der Deutschen Welle am 21.&nbsp;Januar 2005, eröffnet die Nachbarschaftspolitik nicht.<br />
<br />
Demgegenüber hat der frühere ukrainische Staatspräsident Juschtschenko wiederholt betont, beispielsweise am 25.&nbsp;Januar 2005 vor dem [[Europarat]] in [[Straßburg]], er strebe als „strategisches Ziel“ einen Beitritt der Ukraine zur EU an.<br />
<br />
Seit Anfang 2008 verhandelte die Ukraine mit der EU über ein Assoziierungsabkommen. Diese Verhandlungen verliefen bis zum Ende von Janukowytschs Amtszeit erfolglos.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/politik/ukraine-will-sich-nicht-auf-eu-festlegen-id7657836.html |titel=Ukraine will sich nicht auf EU festlegen |werk=[[Funke Mediengruppe#Online|derwesten.de]] |datum=2013-02-25 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Am 28. Juni 2014 unterzeichnete die EU mit der Ukraine<ref>[http://eeas.europa.eu/ukraine/assoagreement/assoagreement-2013_en.htm EU-Ukraine Association Agreement – the complete texts] European External Action Service (eeas.europa.eu).</ref> den wirtschaftlichen Teil eines Assoziierungsabkommen, der auch ein [[Freihandelsabkommen]] beinhaltet. Der politische Teil des Abkommens wurde bereits im März 2014 unterzeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/gipfel-in-bruessel-eu-setzt-russland-ultimatum-1.2019617 |titel=EU setzt Russland Ultimatum |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2014-06-27 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Im Herbst 2018 stimmte das ukrainische Parlament für die Verankerung des Ziels des EU-Beitritts in der Verfassung. Das Verfassungsgericht sollte die Änderung danach prüfen, zu einem Zeitpunkt, als in der Bevölkerung gemäß Umfragen 58 Prozent der Befragten mit diesem Ziel übereinstimmten.<ref>''Ukraine treibt Pläne für EU-Mitgliedschaft voran.'' In: ''Neue Zürcher Zeitung.'' 21. September 2018, S. 2.</ref> Am 7. Februar wurde dieses Ziel, zusammen mit jenem des [[NATO]]-Beitritts, festgeschrieben.<ref name="EU und NATO">{{Internetquelle |url=https://www.nzz.ch/international/ukraine-beitritt-zu-eu-und-nato-nun-als-ziel-in-der-verfassung-ld.1458=069 |titel=Ukraine schreibt Beitritt zur EU und Nato als Ziel in die Verfassung |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2019-02-07 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
=== Sicherheitspolitik ===<br />
==== Justiz und Polizei ====<br />
[[Datei:Kyiv Patrol Police Oath Ceremony, July 4, 2015 (19219263170).jpg|mini|Ukrainische Polizisten in Kiew]]<br />
<br />
Die Rechtsprechung ist den Gerichten der Ukraine anvertraut. Sie sind zwar von Verfassungs wegen formal unabhängig, praktisch ist die Trennung zwischen Rechtsprechung und Politik und Wirtschaftsinteressen aber nur schwach ausgeprägt.<ref>[http://books.google.com/books?id=no8DVsJg-c8C&pg=PA10&dq=judicial+Ukraine&hl=nl&ei=TP9jTZWYA8WcOpuE2K0N&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CEYQ6AEwBzg8#v=onepage&q=judicial%20Ukraine&f=false ''The Ukraine Competitiveness Report 2008''] von Margareta Drzeniek Hanouz und Thierry Geiger. In: [[World Economic Forum]], 2008, ISBN 978-92-95044-05-0 (S. 50).</ref> Die Rechtsprechung der Ukraine gilt als sehr korruptionsanfällig.<ref>[https://web.archive.org/web/20120502175931/http://www.kyivpost.com/news/politics/detail/72013/ ''Battle looming over new law on judiciary and judge status''], erschienen in: [[Kyiv Post]]vom 4. Juli 2010.</ref> Es besteht im Grundsatz ein Einheitsprinzip hinsichtlich der Einteilung der Rechtsprechungsgewalt: Die Gerichte sind grundsätzlich für alle gerichtlichen Verfahren zuständig, unabhängig von der zu behandelnden Materie. Die Gerichtsbarkeit verfügt über vier Instanzen: Lokalgerichte, Regionalgerichte, Berufungsgerichte und dem Obersten Gerichtshof der Ukraine als Revisionsgericht. Außer bei den Lokalgerichten bestehen eigene Kammern für Verwaltungs- und Handelssachen.<br />
<br />
Die Verfassungsgerichtsbarkeit wird vom ''Verfassungsgericht der Ukraine'' (ukrainisch {{lang|uk|Конституційний Суд України|Konstitycijnyj Sud Ukraijny}}) wahrgenommen. Dieses hat die alleinige Verwerfungskompetenz für Gesetze, entscheidet über die Auslegung der Verfassung und wirkt bei der Amtsenthebung des Präsidenten und der Auflösung des Lokalparlaments der Krim mit.<br />
<br />
Für die Strafverfolgung ist ein (politischer) Generalstaatsanwalt (ukrainisch {{lang|uk|Генеральний прокурор України|Heneralyj Prokuror Ukraijny}}) nach sowjetischem Vorbild zuständig, der den lokalen Staatsanwälten vorsteht. Seine Kompetenzen sind unmittelbar von der Verfassung bestimmt.<br />
<br />
Sowohl die ukrainische Polizei (früher „Miliz“ genannt)<ref>Michael König: ''Korrupt, vernachlässigt, desertiert.'' In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 18. April 2014 ([http://www.sueddeutsche.de/politik/polizei-in-der-ukraine-korrupt-vernachlaessigt-desertiert-1.1939323 sueddeutsche.de]).</ref> als auch die Justiz<ref>''Unsere Richter sind unglaublich korrupt.'' In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 20. Oktober 2015; ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/arsenij-jazenjuk-im-interview-13863497.html faz.net]) abgerufen am 11. November 2015.</ref> gelten als korrupt. Im Juni 2014 beschloss die EU, eine 40 Mitarbeiter umfassende Mission zur Durchsetzung des Rechts und zur Unterstützung der ukrainischen Polizei nach Kiew zu entsenden.<ref>[[Europäischer Rat]], Presseerklärung vom 23. Juni 2014, online: [http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/EN/foraff/143344.pdf consilium.europa.eu] (PDF).</ref><br />
[[Datei:Emblem of the Central Election Commission of Ukraine.png|mini|hochkant=0.5|Emblem der Zentralen Wahlkommission]]<br />
<br />
==== Militär und Kriegszustand ====<br />
{{Hauptartikel|Russisch-Ukrainischer Krieg|Russischer Überfall auf die Ukraine 2022}}<br />
[[Datei:Т-64БВ 1.jpg|mini|Kampfpanzer [[T-64]]BV der Ukrainischen Streitkräfte]]<br />
<br />
Die [[Ukrainische Streitkräfte|Ukrainischen Streitkräfte]] (ukrainisch {{lang|uk|Збройні сили України|Sukhoputni Viys’ka ZSU}}) hatten 2005 mit ca. 618&nbsp;Millionen US-Dollar einen der kleinsten Militäretats in Europa, insbesondere bezogen auf die Truppenstärke von 191.000 aktiven [[Soldat]]en sowie einer Million [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]]. Zwischenzeitlich ist der [[Verteidigungsetat]] auf 4,88 Mrd. USD angestiegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.globalfirepower.com/defense-spending-budget.asp |titel=Defense Budget by Country |abruf=2014-04-25 |kommentar=Stand 2013, auf Platz 40 zwischen Belgien und der Schweiz}}</ref> Die Ausrüstung ist meist noch sowjetischen Ursprungs.<br />
<br />
Die Streitkräfte gliedern sich in das [[Heer]] mit einer Mannstärke von ca. 88.500, [[Luftstreitkräfte|Luftwaffe]] mit einer Stärke von ca. 51.500 Mann und [[Marine]], die über ca. 17.500 Soldaten, davon 3.000 [[Marineinfanterie|Marineinfanteristen]] verfügt.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukrainische Seestreitkräfte}}<br />
<br />
Des Weiteren gibt es noch 39.900 Mann in den Truppen des [[Innenministerium der Ukraine|Innenministeriums]], 45.000 Mann ukrainischer Grenzschutz (einschließlich 14.000 Mann [[Küstenwache]]) und über 9.500 Mann für die [[Staatlicher Dienst für Notfallsituationen|Zivilverteidigung und Katastropheneinsätze]].<br />
<br />
Der [[Wehrdienst]] ist für Männer gesetzliche Pflicht, die mit Vollendung des 18. Lebensjahrs einsetzt, und dauert insgesamt neun Monate. Die Abschaffung der [[Wehrpflicht]] und der Übergang zu einer Berufsarmee sollte 2014 erfolgen.<ref name="NRCU 1">{{Internetquelle |url=http://www.nrcu.gov.ua/de/475/540312/ |titel=Ukraine nimmt von Wehrpflicht Abschied |hrsg=nrcu.gov.ua |datum=2013-08-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140306105437/http://www.nrcu.gov.ua/de/475/540312 |archiv-datum=2014-03-06 |abruf=2014-05-04 |offline=1}}</ref> Auf Grund der {{" |Text=Verschlechterung der Sicherheitslage im Osten und Süden des Landes}} müssen ab Mai 2014 Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wieder ihren Wehrdienst leisten.<ref name="ORF 1">{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2228345/2228314/ |titel=Kiew führt wieder Wehrpflicht ein |hrsg=[[Österreichischer Rundfunk|ORF]] |datum=2014-05-01 |abruf=2014-05-04}}</ref> Im Juli 2018 erklärte der Präsident, die Ukraine gäbe sechs Prozent des Bruttoinlandproduktes für ihre Verteidigung aus aufgrund des [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Krieges in der Ostukraine]].<ref>Fred Kempe: [https://www.youtube.com/watch?v=Nq5XSI-5oM0 A Conversation with Giorgi Margvelashwili and Petro Poroshenko] Minute 4:20</ref><br />
<br />
Der ukrainische Präsident [[Wolodymyr Selenskyj]] hat nach in der Nacht zum 24. Februar 2022 erfolgten [[Invasion (Militär)|Invasion]] der Ukraine durch Truppen der [[Russland|Russischen Föderation]] den Kriegszustand sowie das Kriegsrecht ausgerufen.<ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/russland-hat-mit-einem-einmarsch-in-die-ukraine-begonnen-100.html WDR.de – Nachrichten – Russland hat mit einem Einmarsch in die Ukraine begonnen]</ref><br />
<br />
=== Staatshaushalt ===<br />
Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 31,6&nbsp;Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 29,8 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsdefizit]] in Höhe von 6,5 % des [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP).<ref name="CIA">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/up.html ''The World Factbook.'']{{Toter Link |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/up.html |date=2022-08-18}}</ref><br />
<br />
Betrug die [[Staatsverschuldung]] im Jahr 2009 35,1&nbsp;Mrd. US-Dollar oder 30,0 % des BIP<ref name="CIA" /> erhöhte sich diese in den 2010er Jahren auf über 70 % des BIP, ehe sie in den ersten Jahren des 2020er Jahrzehnts auf unter 50 % des BIP gesenkt werden konnte.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ukraine-die-kornkammer-europas-101.html |titel=Wie die Kriegsgefahr die Wirtschaft der Ukraine belastet |abruf=2022-02-15}}</ref><br />
<br />
Die [[Auslandsverschuldung]] sank in den Jahren vor 2022 von über 100 Prozent des BIP auf knapp über 50 Prozent.<ref name=":0" /><br />
<br />
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:<br />
* [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:<ref name="Fischer">''Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten.'' Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.<!-- Seite ??? --></ref> 6,9 %<br />
* [[Bildungssystem|Bildung]]:<ref name="CIA" /> 6,3 %<br />
* [[Militär]]:<ref name="CIA" /> 1,4 % (2005)<br />
<br />
Bis zum Jahr 2014 stieg die Verschuldung der Ukraine gegenüber dem Ausland auf ca. 80&nbsp;Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Januar 2015 lag immer noch kein konsistenter Haushaltsplan für das laufende Jahr vor. In einem im Januar 2015 veröffentlichten Plan<ref>{{Literatur |Autor=George Soros |Titel=A New Policy to Rescue Ukraine |Sammelwerk=[[The New York Review of Books]] |Datum=2015-01-05 |Online=[http://www.nybooks.com/articles/2015/02/05/new-policy-rescue-ukraine/ nybooks.com] |Abruf=2018-04-13}}</ref> sollte, wenn Russland einen früher gewährten Kredit in Höhe von 3&nbsp;Milliarden Euro an die Ukraine wegen Verletzung der Vertragsbedingungen, in denen eine Verschuldungsobergrenze von 60 Prozent des BIP festgeschrieben war, fällig stelle, der [[Paris Club]] diese Zahlungsverpflichtung übernehmen, um einen generellen [[Vertragsverletzung|Default]] und einen Kapitalverlust privater Gläubiger zu verhindern. Die zur Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs der Ukraine notwendigen Sofortzahlungen, die vom [[IWF]] auf 15&nbsp;Milliarden Dollar geschätzt werden, seien bei weitem nicht ausreichend.<ref>Kritisch zu diesem „Flächenbombardement der Ukraine mit Geld“, das ein „[[Moral Hazard]]“ für verantwortungslose Politiker darstelle, siehe Leonid Bershidsky: [http://www.bloombergview.com/articles/2015-01-08/soross-terrible-plan-to-throw-money-at-ukraine Leonid Bershidsky: ''Soros’ Terrible Plan to Throw Money at Ukraine'' Bloomberg] 8. Januar 2015.</ref> Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsausfälle verhandelte [[George Soros]], dessen Fonds stark in der Ukraine investiert ist, in Kiew am 13. Januar 2015 mit Politikern und Parlamentariern u.&nbsp;a. über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Absicherung privater Investoren.<ref>[http://uatoday.tv/society/american-billionaire-george-soros-meets-ukrainian-mps-402350.html Ukraine Today] 13. Januar 2015.</ref><br />
<br />
=== Menschenrechte ===<br />
{{Hauptartikel|Menschenrechte in der Ukraine}}<br />
<br />
[[Amnesty International]] kritisiert die Polizeigewalt in der Ukraine. Die Menschenrechtsorganisation dokumentierte Folter durch Würgen und Stromschläge sowie die Vergewaltigung einer Frau durch Polizeibeamte.<ref>{{Internetquelle |url=http://amnesty.de/2013/7/11/stoppt-die-polizeigewalt-der-ukraine |titel=Stoppt die Polizeigewalt in der Ukraine |hrsg=[[Amnesty International]] |datum=2013-07-11 |abruf=2020-03-25}}</ref> Außerdem seien Gefängniszellen überfüllt, es sei kaum medizinische Versorgung vorhanden, und die hygienischen Bedingungen seien mangelhaft. Zahlreiche Menschen würden willkürlich verhaftet, insbesondere Asylsuchende, die des Öfteren von der Polizei diskriminiert würden.<ref>[http://www.amnesty.de/2012/5/23/die-menschenrechtslage-der-ukraine amnesty.de].</ref> [[Human Rights Watch]] kritisiert die Verurteilung der früheren Ministerpräsidentin [[Julija Tymoschenko]] und fordert eine Untersuchung von mutmaßlichen Misshandlungen im Gefängnis.<ref>[http://www.hrw.org/de/news/2012/05/01/ukraine-mutma-liche-misshandlung-timoschenkos-untersuchen hrw.org].</ref><br />
<br />
Im Ukrainekonflikt ab 2014 warf Amnesty International sowohl den [[Volksmiliz (Ukraine)|bewaffneten Separatisten in der Ostukraine]] als auch Regierungssoldaten „gravierende Menschenrechtsverletzungen“ vor. Aktivisten, Demonstranten und Geiseln, die einer der Konfliktparteien in die Hände gerieten, seien misshandelt worden. Laut Amnesty International nahmen vor allem die Separatisten zahlreiche Geiseln, die „oft brutal geschlagen und gefoltert“ wurden. Es sei von Hunderten Entführungen in der Ostukraine auszugehen. Opfer seien oftmals Zivilisten. Die Erpressung von Lösegeld sei ebenfalls ein Motiv der separatistischen Gruppen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/ausland/amnesty-ukraine-100.html |text=tagesschau.de |wayback=20140712035209}}</ref> Die Vereinten Nationen kritisierte die Menschenrechtslage sowohl unter der ukrainischen Regierung als auch in den Separatistengebieten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/un-kritisiert-ukraine-fuer-die-lage-der-menschenrechte-14268033.html |titel=Ukraine: Folter und Missbrauch auf beiden Seiten |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |datum=2016-06-03 |abruf=2017-12-04}}</ref><br />
<br />
Aufgrund der ausstehenden Reformen zur Verbesserung der Rechtsstaatlichkeit hatte der [[Internationaler Währungsfonds|IWF]] 2017 Hilfskredite eingestellt. Dank der Marktöffnung konnte die frühere notorische Korruption beim Gashandel ausgetrocknet werden. Der Missbrauch von Banken durch Oligarchen war durch die Notenbank, welche die Hälfte aller Banken geschlossen hatte, eingeschränkt worden, womit gemäß [[Ivan Mikloš]] die noch nicht privatisierten Staatsbetriebe den größten Herd von Korruption darstellten. Ein neues Steuerrückerstattungs-System verringerte die Korruptionsmöglichkeiten von Beamten.<ref>[https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-der-ukraine-koennen-sich-oligarchen-nicht-mehr-so-leicht-bereichern-ld.1353087 Vier Jahre nach dem Euromaidan-Umsturz: So steht es um die Korruption in der Ukraine], NZZ, 1. Februar 2018</ref> Durch Betrug beim Zoll verliere der Staat zudem mehrere Milliarden Dollar Einnahmen pro Jahr.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/korruption-die-raubritter-vom-zoll-1.4082159 Die Raubritter vom Zoll], Süddeutsche, 5. August 2018</ref><br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
[[Datei:GDP PPP Poland.svg|lang=de|mini|Wachstumdynamik des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] nach [[Kaufkraftparität|KKP]].]]<br />
[[Datei:GDP PPP per capita CIS.svg|lang=de|mini|BIP pro Kopf (KKP-basiert) in US-Dollar]]<br />
[[Datei:GDP real growth rate Ukraine.png|mini|Wachstumsraten des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] seit 1990 – mit den großen Ausschlägen 1994 und 2009]]<br />
<br />
Die wichtigsten Außenhandelspartner waren im Jahr 2019 [[Russland]] (9,0 %), [[Volksrepublik China]] (8,0 %), [[Deutschland]] (6,0 %), [[Polen]] (6,0 %) die [[Türkei]] (5,0 %) und [[Italien]] (5,0 %).<ref name=":0" /> Im Jahr 2007 waren die wichtigsten Außenhandelspartner Russland (21,1 %), Deutschland (8,0 %), die Türkei (6,9 %), Italien (6,3 %), gefolgt von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] (4,0 %), [[Turkmenistan]] (3,8 %), Polen (3,4 %) und der Volksrepublik China (3,3 %).<ref name="aa-info">[http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Ukraine/Bilateral.html auswaertiges-amt.de.]</ref><br />
<br />
Die wichtigsten Exportgüter der Ukraine sind Nahrungsmittel (vor allem [[Getreide]] ([[Weizen]])), [[Metallurgie]]produkte (vor allem gewalzter [[Stahl]], [[Eisen]]) und [[chemische Produkte]]. Mit einem [[Außenhandel]]<nowiki />santeil von mehr als 40 Prozent ist die [[Europäische Union]] der größte Handelspartner der Ukraine. Aus den EU-Staaten importiert die Ukraine vor allem Maschinen, Chemikalien und Industriegüter.<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Republik Zypern|Zypern]] und Deutschland waren die größten Direktinvestoren für das Jahr 2008, von insgesamt 36,5&nbsp;Milliarden US-Dollar entfielen auf Zypern 8,3&nbsp;Milliarden und auf Deutschland 6,8&nbsp;Milliarden (Stand 1.&nbsp;Juli 2008).<ref name="aa-info" /><br />
[[Datei:Ukrainian salary map.png|mini|Bei Löhnen und Gehältern besteht in der Ukraine ein Gefälle zwischen dem reicheren industriellen Osten und dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen (Stand 2008).]]<br />
<br />
Im Jahr 2011 hatte die Ukraine mit Russland ein [[Freihandelsabkommen]] geschlossen, das per 1. Januar 2016 von Russland aufgehoben wurde. Grund war gemäß russischen Angaben das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens mit der EU.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.tagesschau.de/ausland/russland-ukraine-freihandel-101.html |text=Reaktion auf Kiews Annäherung an EU – Putin stoppt Freihandel mit Ukraine |wayback=20151217211031}}, ''tagesschau.de'', 16. Dezember 2015.</ref><ref>[http://publication.pravo.gov.ru/Document/View/0001201512160035 Erlass des Präsidenten der Russischen Föderation von 16. Dezember 2015 № 628 „über die Aussetzung des Vertrags über die Freihandelszone der Russischen Föderation mit der Ukraine“], Russische Regierung 16. Dezember 2016.</ref><br />
<br />
Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegte die Ukraine Platz 83 von 140 Ländern (Stand 2018).<ref>{{Literatur |Titel=Country/Economy Profiles |Sammelwerk=Global Competitiveness Index 2017–2018 |Online=http://reports.weforum.org/global-competitiveness-index-2017-2018/countryeconomy-profiles/?doing_wp_cron=1512376132.0631270408630371093750#economy=UKR |Abruf=2017-12-04}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegte das Land 2018 Platz 150 von 180 Ländern.<ref>[http://www.heritage.org/index/ranking heritage.org]</ref><br />
<br />
Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei 9,2 %. 2014 arbeiteten 5,8 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 26,5 % in der Industrie und 67,8 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wurde für 2017 auf 18 Millionen geschätzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2129.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |sprache=en |offline=2022-08-18 |abruf=2018-08-06}}</ref><br />
<br />
=== Lebensstandard ===<br />
[[Datei:1,000,000 Karbovantsiv (1995 obverse).jpg|mini|1&nbsp;Mio. Kupon-Karbowanez entsprachen 1995 9,72&nbsp;DM]]<br />
<br />
Das [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] zählt Ukraine zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung.<ref name="HDI" /><br />
<br />
In der Ukraine bestehen große soziale Unterschiede und ein großer Teil der 45,4&nbsp;Millionen Ukrainer lebt in bescheidenen materiellen Verhältnissen oder in Armut. Die Hauptstadt der Ukraine Kiew hat bei einem Stundenlohn von 2,20 Euro den niedrigsten Stundenlohn und mit 17,6 % die mit Abstand niedrigste [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]] aller europäischen Hauptstädte (Stand 2012).<ref>''Ein Kaufkraftvergleich rund um die Welt'', UBS/CIO Wealth Management Research, 46 S., September 2012.</ref> Innerhalb des Landes ist das Gehalt tendenziell höher, je östlicher die Region liegt – mit der Spitze in der [[Oblast Donezk]] und dem Schlusslicht [[Oblast Ternopil]] im Westen.<ref>[http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-02/Ukraine-Gehalt-Unterschiede ''Reicher Osten, armer Westen'' vom 27. Februar 2014 (abgerufen am 16. April 2014).]</ref><br />
<br />
Viele Einwohner auf dem Land betreiben [[Subsistenzwirtschaft]], da Löhne und Rente verspätet und unvollständig ausbezahlt wurden und das Lohnniveau mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mithalten konnte. 1992 wurde eine Übergangswährung (''Kupon-[[Karbowanez]]''/''купоно-карбованець'') eingeführt, die wegen der wirtschaftlichen Krise in dieser Zeit unter einer [[Hyperinflation]] zu leiden hatte. So war der mittlere Jahreskurs 1992 135&nbsp;Kupons für 1&nbsp;[[Deutsche Mark]], 1995 gab es für 1&nbsp;DM 102.886&nbsp;Kupons.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bank.gov.ua/Fin_ryn/KURS_MID/kurs_92-95.htm |text=Kurs des Karbowanez |wayback=20081022230128}}</ref> 1996 wurde der Karbowanez durch die [[Hrywnja]] abgelöst.<br />
<br />
=== Wirtschaftliche Entwicklung ===<br />
Schon in der ukrainischen Teilrepublik der [[Sowjetunion|UdSSR]] gab es [[Privatwirtschaft|privatwirtschaftliche]] Akteure. Allerdings agierten sie illegal in der [[Schattenwirtschaft]].<ref name=":102">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=54 |Sprache=en}}</ref> Ende der 1980er Jahre erlaubte der Staat kleine private Unternehmen und Genossenschaften.<ref name=":17" /> 1990 verabschiedete das ukrainische Parlament ein Gesetz über die wirtschaftliche Autonomie der ukrainischen Republik. Es umfasste Privatbesitz wie auch Wettbewerb und legte das Fundament für die [[Privatisierung]] der Volkswirtschaft in den 1990er Jahren.<ref name=":103">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=55 |Sprache=en}}</ref><br />
<br />
Während der Staat im Jahre 1991 einen Anteil von 100 % am Bruttoinlandsprodukt hatte, sank dieser Wert und lag 2020 bei unter 10 %.<ref name=":104">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=53 |Sprache=en}}</ref> Bis 2005 wurden ca. 85 % der staatlichen Wohnungen (ca. 5,9 Millionen Einheiten) privatisiert.<ref name=":105">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=81 |Sprache=en}}</ref> Zwar privatisierte der Staat bereits in den 1990er Jahren Agrarland, aber 2001 beschränkte er den Handel damit. Erst 2020 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, dass den Bodeneigentümern vollere Rechte einräumte und den Handel mit ukrainischem Agrarland legalisierte (Siehe auch: [[#Aneignung von Agrarland|Aneignung von Agrarland]]).<ref name=":106">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=83-84 |Sprache=en}}</ref> Bis 1999 wurden fast alle kleinen Unternehmen des Staates bzw. der Kommunen privatisiert.<ref name=":107">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=71 |Sprache=en}}</ref> Dennoch besaß der Staat im Jahr 2020 über 3.300 Unternehmen, was im internationalen Vergleich sehr hoch war.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[OECD]] |Titel=OECD Review of the Corporate Governance of State-Owned Enterprises – Ukraine |Datum=2021 |Seiten=27–28 |Fundstelle=S. 27 unten, S. 28 oben |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/corporate/SOE-Review-Ukraine.pdf |Format=PDF |KBytes=4380 |Abruf=2022-08-06}}</ref> Unter Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt die Regierung an der Privatisierungspolitik fest und setzte sich das Ziel, rund 600 Unternehmen zu behalten.<ref name="OECD-122">{{Literatur |Hrsg=[[OECD]] |Titel=OECD Review of the Corporate Governance of State-Owned Enterprises – Ukraine |Datum=2021 |Seiten=122 |Fundstelle=letzter Absatz |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/corporate/SOE-Review-Ukraine.pdf |Format=PDF |KBytes=4380 |Abruf=2022-08-06}}</ref> In den traditionellen Industriezweigen der Ukraine (Energieproduktion, Metallurgie, Maschinenbau) dominierten im Jahr 2020 private Unternehmen.<ref name=":103" /><br />
<br />
Die Privatisierung führte zu einer hohen [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]]. Um 2007 erwirtschafteten die 75 größten ukrainischen Unternehmen über zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes.<ref name=":17">{{Literatur |Autor=Evgeny Frank |Titel=Corporate Ukraine: Wandel ist unvermeidlich |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=16 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Tabelle 2: Die größten Unternehmen in der Ukraine (2007) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=21-23 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref> Im Zuge der Konzernbildung entstanden sogenannte Finanz-Industrielle Gruppen. Diese Gruppen haben jeweils eigene Banken oder Versicherungsgesellschaften und ihr Aktienkapital ist hoch konzentriert.<ref name=":17" /> Zudem ist die Beziehung zwischen Unternehmen und Aktionären intransparent. Sie integrieren eher selten [[Horizontale Integration|horizontal]] oder [[Vertikale Integration|vertikal]], sondern gemischte [[Holding]]s bzw. [[Konglomerat (Firmen)|Konglomerate]] fusionieren miteinander.<ref name=":18">{{Literatur |Autor=Evgeny Frank |Titel=Corporate Ukraine: Wandel ist unvermeidlich |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=17 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-15}}</ref> Die zentrale Instanz, die etwas entscheidet, ist nicht in den Finanzinstitutionen, sondern in den industriellen Unternehmen.<ref name=":18" /><br />
<br />
Die Art und Weise, wie der Staat die Privatisierung durchführte, begünstigte, dass einige Akteure den Prozess nutzen konnten, um sich zu bereichern, und zu [[Oligarch]]en wurden.<ref name=":109">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=85 |Sprache=en}}</ref> Nachdem bereits im Zuge der [[Perestroika]] einige Mitglieder der kommunistischen Führungsschicht Kapital angehäuft hatten, nutzten sie es in den 1990er Jahren, um sich Staatsunternehmen relativ günstig anzueignen.<ref name=":16">{{Literatur |Autor=Sławomir Matuszak |Titel=The oligarchic democracy. The influence of business groups on Ukrainian politics |Sammelwerk=OSW Studies |Nummer=42 |Ort=Warschau |Datum=2012 |ISBN=978-83-62936-14-4 |Seiten=13 |Sprache=en |Online=http://aei.pitt.edu/58394/1/prace_42_en_0.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Unter Präsident [[Leonid Kutschma]] festigte sich ein System oligarchischer Geschäftsgruppen bzw. Klans.<ref name=":16" /> In den 2000er Jahren beeinflussten sie zu ihren Gunsten die Auktionen, auf denen der Staat einige seiner großen Unternehmen privatisierte.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Privatisierungsauktionen zwischen Manipulationen, Skandalen und Renationalisierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=8 |Datum=2006-05-23 |Seiten=3-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/8/UkraineAnalysen8.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Oligarchen wurden in vielen Wirtschaftsbereichen aktiv.<ref>{{Literatur |Autor=Sławomir Matuszak |Titel=The oligarchic democracy. The influence of business groups on Ukrainian politics |Sammelwerk=OSW Studies |Nummer=42 |Ort=Warschau |Datum=2012 |ISBN=978-83-62936-14-4 |Seiten=8 |Sprache=en |Online=http://aei.pitt.edu/58394/1/prace_42_en_0.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> Indem sie sich Staatseigentum aneigneten, erhöhten sie in einigen Sektoren das Niveau der Konzentration, wie zum Beispiel im Energiesektor.<ref>{{Literatur |Autor=Katerina Malygina |Titel=Die Oligarchisierung des ukrainischen Energiesektors unter Wiktor Janukowytsch 2010–2012 |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=112 |Datum=2013-02-12 |Seiten=5-6 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/112/UkraineAnalysen112.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref> 2010 besaßen vier Finanz-Industrielle Gruppen, die Oligarchen gehörten, etwa ein Viertel der größten ukrainischen Unternehmen.<ref>{{Literatur |Autor=Yuliya Yurchenko, Pavlo Kutuev, Maksym Yenin, Hennadii Korzhov |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=Class Divisions and Social Inequality in Independent Ukraine |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=107 |Sprache=en}}</ref> Die Oligarchen weiteten ihren Einfluss über die Wirtschaft hinaus auf das politische Geschehen aus wie auch auf weitere gesellschaftliche Bereiche, wie etwa Kultur und Sport.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Die Macht der Oligarchen. Großunternehmer in der ukrainischen Politik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=40 |Datum=2008-05-27 |Seiten=2-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/40/UkraineAnalysen40.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Steffen Halling |Titel=Zwischen Kalkül, Klientelismus und »Leidenschaft«: Ukrainische Oligarchen als Wohltäter und Mäzene |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=115 |Datum=2013-04-23 |Seiten=11-12 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/115/UkraineAnalysen115.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-14}}</ref><br />
<br />
Zwar halfen die [[Weltbank]] und der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]] der ukrainischen Regierung bei der wirtschaftlichen [[Transformationsökonomie|Transformation]], aber es kam in den 1990er Jahren dazu, dass im Vergleich zu anderen Staaten das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stark sank und die Inflation stark anstieg.<ref>{{Literatur |Autor=Yuliya Yurchenko, Pavlo Kutuev, Maksym Yenin, Hennadii Korzhov |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=Class Divisions and Social Inequality in Independent Ukraine |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Auflage=1 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=98-99 |Sprache=en}}</ref> Die ukrainische Volkswirtschaft erholte sich im Vergleich zu anderen Transformationsländern sehr langsam von dem Wandel zur [[Marktwirtschaft]].<ref name=":1010">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=58 |Sprache=en}}</ref> Laut Schätzungen der Weltbank erreichte die ukrainische Volkswirtschaft im Jahr 2020 noch nicht das Niveau, welches das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 1990 hatte, obgleich seitdem die Bevölkerung um etwa 10 Millionen Menschen abgenommen hatte.<ref name=":1010" /><ref>{{Internetquelle |autor=Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/gdp-per-capita-worldbank?tab=chart&country=~UKR |titel=Economic Growth. GDP per capita, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-08-06 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Von 2000 bis 2008 stieg jedes Jahr das Bruttoinlandsprodukt.<ref>{{Internetquelle |autor=Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/gross-domestic-product?tab=chart&country=~UKR |titel=Economic Growth. Gross domestic product (GDP), 1987–2020, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-08-06 |sprache=en}}</ref> Die ukrainischen Exporteure und vor allem die Metallproduzenten konnten viel Vermögen akkumulieren. Zwar war ihre Technologie veraltet, aber sie profitierten von steuerlichen Entlastungen, steigenden Warenpreisen auf dem Weltmarkt, niedrigen Gaspreisen und geringen Lohnkosten.<ref name=":1042">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=61 und S. 74 |Sprache=en}}</ref> Vor allem aus Orten wie [[Zypern]] oder den [[Britische Jungferninseln|Britischen Jungferninseln]] stiegen die [[Ausländische Direktinvestition|ausländischen Direktinvestitionen]], wobei es sich dabei um Gelder handelte, die Ukrainer auf [[Offshore-Finanzplatz|Offshore]]-Konten akkumuliert hatten.<ref name=":1043">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=74 |Sprache=en}}</ref> In den 2000er Jahren kamen auch viele ausländische Banken in die Ukraine, um dort von den relativ hohen [[Zinssatz|Zinssätzen]] zu profitieren.<ref name=":1045">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=87 |Sprache=en}}</ref> Die Arbeitslosigkeit war gering und die [[Reallohn|Reallöhne]] stiegen.<ref name=":1043" /><br />
<br />
Im Zuge der [[Weltfinanzkrise]] sank das Bruttoinlandsprodukt der Ukraine im Jahr 2009 um etwa 14 % und damit stärker als in der Russischen Föderation oder in Belarus.<ref name=":19">{{Literatur |Autor=Ricardo Giucci, Robert Kirchner |Titel=Wirtschaftlicher Ausblick für 2010: Langsame Erholung zu erwarten |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=69 |Datum=2010-02-23 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/69/UkraineAnalysen69.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Wirtschaftsleistung hing sehr vom Außenhandel bzw. von der Stahlindustrie ab, auf die etwa 30–40 % der Exporte entfielen.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Zwar hatte die globale Stahlindustrie bis 2008 von der steigenden Nachfrage profitiert und ihre Kapazitäten erweitert, aber durch die Krise sank die Nachfrage. Die globale Stahlproduktion ging zunächst zurück und in den Folgejahren konnte die Industrie ihre Kapazitäten nicht genug auslasten.<ref>{{Literatur |Autor=World Steel Association |Titel=Steel Statistical Yearbook 2014 |Ort=Brüssel |Datum=2014 |Seiten=2 |Online=https://worldsteel.org/wp-content/uploads/Steel-Statistical-Yearbook-2014.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=OECD |Titel=Excess Capacity in the Global Steel Industry and the Implications of New Investment Projects |Sammelwerk=OECD Science, Technology and Industry Policy Papers |Nummer=18 |Verlag=OECD Publishing |Ort=Paris |Datum=2015-02-20 |Seiten=7-8 |Sprache=en |Online=https://www.oecd-ilibrary.org/docserver/5js65x46nxhj-en.pdf?expires=1660862652&id=id&accname=guest&checksum=8620D4D6FF7673F5420C2781384DCE62 |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19 |DOI=10.1787/5js65x46nxhj-en}}</ref> In den Jahren 2008 und 2009 produzierte auch die ukrainische Stahlindustrie deutlich weniger.<ref>{{Literatur |Titel=Grafik 2: Entwicklung der ukrainischen Eisen- und Stahlproduktion 1980–2009 (Mio. t) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=86 |Datum=2011-02-08 |Seiten=7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/86/UkraineAnalysen86.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Industrieproduktion überhaupt brach ein.<ref>{{Literatur |Titel=Der Rückgang der Industrie in der Ukraine. Grafik 1: Entwicklung der Industrieproduktion 2000–2014 (Veränderung zum Vorjahr in&nbsp;%) |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=147 |Datum=2015-03-11 |Seiten=15 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/147/UkraineAnalysen147.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Arbeitslosigkeit stieg und die Reallöhne sanken.<ref name=":19" /> Der Bankensektor insgesamt machte in den Jahren 2009 und 2010 Verluste.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Die Banken hatten das Kreditvolumen im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt und zu ihren Einlagen stark ausgeweitet.<ref>{{Literatur |Autor=Gunter Deuber, Andreas Schwabe |Titel=Der wirtschaftspolitische Fortschritt bleibt aus. Weder Reformen noch nachhaltiges Wachstum sind in Sicht |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=94 |Datum=2011-09-13 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/94/UkraineAnalysen94.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Sie hatten dazu tendiert, Kredite bei europäischen Banken aufzunehmen und das Geld in der Ukraine gewinnbringend zu verleihen.<ref name=":20">{{Literatur |Autor=Nico Lange |Titel=Machtkämpfe: Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Im Jahr 2008 fiel es jedoch vielen ukrainischen Banken schwer, Geld zurückzuzahlen. Meist war ihr Eigenkapital gering und Kredite aus Europa fielen aus.<ref name=":20" /> Die Nationalbank musste einige Großbanken finanziell stützen und kontrollieren.<ref name=":20" /> Viele Menschen misstrauten der eigenen Landeswährung und tauschten ihr Guthaben in US-Dollar oder Euro um.<ref name=":20" /> Die Nationalbank versuchte, den Wechselkurs der Landeswährung zum US-Dollar zu stabilisieren.<ref>{{Literatur |Autor=Nico Lange |Titel=Machtkämpfe: Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=46 |Datum=2008-10-28 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/46/UkraineAnalysen46.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Er fiel jedoch Ende 2008.<ref name=":19" /> Der ukrainische Aktienmarkt brach 2008 zusammen. Allerdings war er relativ klein und unbedeutend für die ukrainische Volkswirtschaft.<ref name=":20" /><br />
<br />
Um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, bat die ukrainische Regierung den Internationalen Währungsfonds um Hilfe. Ende 2008 sagte er zu, unter bestimmten Bedingungen schrittweise einen Kredit in Höhe von insgesamt 16,4 Mrd. US-Dollar zu geben.<ref name=":21">{{Literatur |Titel=Dokumentation: IWF-Kredit |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=78 |Datum=2010-09-14 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/78/UkraineAnalysen78.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-18}}</ref> Da das Parlament und der Präsident beschlossen, den Staatshaushalt nicht stark genug zu kürzen, und stattdessen die Mindestlöhne und Sozialleistungen erhöhen wollten, gewährte der Fonds nur eine Teilsumme von 11 Mrd. US-Dollar und zahlte die letzte Tranche nicht aus.<ref name=":21" /> Stattdessen fror der Fonds den Kredit ein und vereinbarte mit der Ukraine einen neuen Kredit.<ref name=":21" /> Da der ukrainische Staat Geld brauchte, arbeitete er auch weiterhin mit dem Fonds zusammen, obgleich verschiedene politische Lager anders mit dem Fonds kooperierten.<ref name=":22">{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=The framing of IMF and World Bank in political reform debates: The role of political orientation and policy fields in the cases of Russia and Ukraine |Sammelwerk=Global Social Policy |Band=21 |Nummer=1 |Datum=2021 |Seiten=38 |Sprache=en |Online=https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/1468018120929773 |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-19 |DOI=10.1177/1468018120929773}}</ref> Der ukrainische Staat wurde zu einem der Staaten, denen der Fonds am meisten half.<ref name=":22" /><br />
<br />
Die Wirtschaft erholte sich. Allerdings kam es durch die Proteste auf dem [[Euromaidan]], die Annexion der Krim und den Bürgerkrieg in der Ostukraine zu einer neuen Wirtschaftskrise. Im Jahr 2014 brach das Bruttoinlandsprodukt um 6,6 Prozent ein und im Folgejahr um 9,8 Prozent.<ref name=":0" /> Seit 2015 konnte sich die ukrainische Wirtschaft aber stabilisieren: Produktion, Löhne und Investitionen stiegen. Im August 2016 erreichte die ukrainische Wirtschaft wieder den Stand des Jahres 2013.<ref>[http://www.bloomberg.com/news/articles/2016-08-15/ukrainian-economy-grows-most-since-2013-though-misses-forecasts Ukrainian Economy Grows Most Since 2013, Though Misses Forecasts]</ref><br />
<br />
Die Rohstoffbasis der Ukraine umfasst verschiedene Metalle und Kohle. Etwa 5 % der weltweiten Eisenerzvorkommen liegen in der Ukraine. Dazu kommen [[Bauxit]], [[Blei]], [[Chrom]], [[Speckstein]], [[Gold]], [[Quecksilber]], [[Nickel]], [[Titan (Element)|Titan]], [[Uran]] und [[Zink]]. Am Schelf des Schwarzen Meeres wurden [[Erdöl]]- und [[Erdgas]]reserven entdeckt.<ref>[https://web.archive.org/web/20090528102837/http://de.rian.ru/business/20080415/105148341.html rian.ru.]</ref> Der Anteil der Schwerindustrie an der Gesamtwirtschaft übertraf selbst den des ebenfalls schwerindustriell geprägten Polens um mehr als das Doppelte. 70 % der Industrieproduktion erfolgte 1991 in den Sektoren Maschinenbau, Schwarzmetallurgie (Eisen und Stahl), Energie, Chemie, Papier und Baumaterialien.<br />
<br />
Die [[COVID-19-Pandemie in der Ukraine]] überwand der Staat relativ gut. Nach einer kurzen Rezession im Jahr 2020 wuchs die Wirtschaft im Jahr 2021 um etwa 3,2 Prozent.<br />
<br />
Aufgrund der [[Russisch-Ukrainischer Krieg#Russischer Angriff auf die Ukraine|erhöhten Kriegsgefahr im Frühjahr 2022]] stieg die Inflation auf zehn Prozent, weswegen die [[Nationalbank der Ukraine|ukrainische Zentralbank]] die Leitzinsen auf zehn Prozent erhöhte. Gleichzeitig zogen ausländische Investoren massiv Gelder ab. Daraufhin sagte die EU 1,2 Milliarden Euro Soforthilfen und zusätzliche 120 Millionen Euro in Form von Zuschüssen zu.<ref name=":0" /><br />
<br />
=== Kennzahlen ===<br />
'''Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Weltbank'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.KD.ZG?locations=UA&year_high_desc=false |titel=GDP growth (annual&nbsp;%) – Data |abruf=2022-07-03 |sprache=en-US}}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
|style="text-align:center"| Jahr<br />
| 2006<br />
| 2007<br />
| 2008<br />
| 2009<br />
| 2010<br />
| 2011<br />
| 2012<br />
| 2013<br />
| 2014<br />
| 2015<br />
| 2016<br />
| 2017<br />
| 2018<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
|2021<br />
|-<br />
|style="text-align:center"| Veränderung in&nbsp;% gg. Vj.<br />
| 7,3<br />
| 7,9<br />
| 2,3<br />
| −14,8<br />
| 4,2<br />
| 5,5<br />
| 0,2<br />
| 0,0<br />
| −10,1<br />
| −9,8<br />
| 2,4<br />
| 2,4<br />
| 3,5<br />
| 3,2<br />
| −3,8<br />
|3,4<br />
|}'''Entwicklung des BIP (nominal), Weltbank'''<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/country/ukraine |titel=Ukraine – Data |abruf=2022-07-03 |sprache=en-US}}</ref><br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
! colspan="4" style="text-align:center; width:280px;"| absolut (in Mrd. USD)<br />
! colspan="4" style="text-align:center; width:280px;"| je Einwohner (in Tsd. USD)<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Jahr<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
| 2021<br />
|style="text-align:left"| Jahr<br />
| 2019<br />
| 2020<br />
| 2021<br />
|-<br />
|style="text-align:center"| BIP in Mrd. $<br />
| 153,9<br />
| 156,6<br />
| 200,1<br />
|style="text-align:center"| BIP je Einw. (in Tsd. $)<br />
| 3,7<br />
| 3,8<br />
| 4,8<br />
|}<br />
<br />
'''Entwicklung des Außenhandels (GTAI)'''<ref name="gtai">{{Internetquelle |url=http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsdaten-kompakt,t=wirtschaftsdaten-kompakt--ukraine,did=1585006.html |titel=GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt |hrsg=Germany Trade and Invest GmbH |abruf=2022-07-03}}</ref><br />
{| class="wikitable" style="width:60%; text-align:right;"<br />
|-<br />
! colspan="7" style="text-align:center"| in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
|-<br />
|<br />
! colspan="2"| 2019<br />
! colspan="2"| 2020<br />
! colspan="2"| 2021<br />
|- style="text-align:center"<br />
|<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
| Mrd. $<br />
|&nbsp;% gg. Vj.<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Einfuhr<br />
| 60,8<br />
| 6,3<br />
| 53,7<br />
| −11,7<br />
| 70,0<br />
| 30,3<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Ausfuhr<br />
| 50,1<br />
| 5,7<br />
| 49,2<br />
| −1,6<br />
| 65,9<br />
| 33,8<br />
|-<br />
|style="text-align:left"| Saldo<br />
| −10,7<br />
|<br />
| −4,4<br />
|<br />
| −4,1<br />
|<br />
|}<br />
<br />
'''Haupthandelspartner der Ukraine (2021), Quelle: GTAI'''<ref name="gtai" /><br />
{| class="wikitable" style="width:60%"<br />
! colspan="2" style="width:50%"| Export (in Prozent) nach<br />
! colspan="2"|Import (in Prozent) von<br />
|-<br />
|style="width:240px"| {{CHN}}<br />
|style="text-align:right"| 12,1<br />
|style="width:240px"| {{CHN}}<br />
|style="text-align:right"| 15,2<br />
|-<br />
| {{POL}}<br />
|style="text-align:right"| 7,6<br />
| {{DEU}}<br />
|style="text-align:right"| 8,7<br />
|-<br />
| {{TUR}}<br />
|style="text-align:right"| 6,1<br />
| {{RUS}}<br />
|style="text-align:right"| 8,4<br />
|-<br />
| {{RUS}}<br />
|style="text-align:right"| 5,1<br />
| {{POL}}<br />
|style="text-align:right"| 7,0<br />
|-<br />
| {{ITA}}<br />
|style="text-align:right"| 4,9<br />
| {{BLR}}<br />
|style="text-align:right"| 6,7<br />
|-<br />
| {{DEU}}<br />
|style="text-align:right"| 4,2<br />
| {{USA}}<br />
|style="text-align:right"| 4,9<br />
|-<br />
| {{IND}}<br />
|style="text-align:right"| 3,8<br />
| {{TUR}}<br />
|style="text-align:right"| 4,5<br />
|-<br />
| [[Datei:Empty flag.svg|20px]] sonstige Staaten<br />
|style="text-align:right"| 56,2<br />
| [[Datei:Empty flag.svg|20px]] sonstige Staaten<br />
|style="text-align:right"| 44,6<br />
|}<br />
<!--<br />
''' Wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine '''<br />
{{Wirtschaftswachstum Ukraine}}--><br />
<br />
=== Primärer Sektor ===<br />
==== Energie ====<br />
[[Datei:Kernkraftwerk Saporischschja.JPG|mini|[[Kernkraftwerk Saporischschja]]]]Während der Staat 1991 alle Energieunternehmen besaß, befand sich 2020 ein bedeutender Teil in Privatbesitz.<ref name=":6">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=143 |Sprache=en}}</ref> Im Falle der Privatunternehmen war die [[Unternehmenskonzentration|Konzentration]] sehr hoch, wobei transnationale [[Oligarch]]en und lokale Wirtschaftseliten den Großteil besaßen.<ref name=":6" /> In allen Energie-Sektoren entwickelten sich Korruption und [[Rent-seeking|Rent-Seeking]].<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=146-148 |Sprache=en}}</ref><br />
<br />
Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2020 sank der [[Primärenergieverbrauch]] der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/primary-energy-cons?tab=chart&country=~UKR |titel=Primary Energy Consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref> Das lag zunächst daran, dass die Ukraine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in eine wirtschaftliche Krise geriet, und 2014 verlor die Ukraine die Krim wie auch die Kontrolle über den Donbas samt dessen Industrieproduktion.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=137-138 und S. 161-162 |Sprache=en}}</ref> Bis 2021 beruhte der Energieverbrauch vor allem auf Kohle, Gas und Öl sowie Atomkraft, obgleich der Anteil der erneuerbaren Energiequellen zunahm.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/energy-consumption-by-source-and-region?stackMode=absolute&time=1985..latest&country=~UKR |titel=Energy Consumption by Source, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/explorers/energy?tab=chart&facet=none&country=~UKR&hideControls=true&Total+or+Breakdown=Select+a+source&Select+a+source=Renewables&Energy+or+Electricity=Primary+energy&Metric=Share+of+total |titel=Share of primary energy from renewable sources |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-19 |sprache=en}}</ref> 2016 war die ukrainische Volkswirtschaft noch immer relativ [[Energieintensität|energieintensiv]] und lag deutlich über dem OECD-Durchschnitt.<ref>{{Literatur |Hrsg=OECD |Titel=Snapshot of Ukraine’s Energy Sector. Institutions, Governance and Policy Framework |Datum=2019 |Seiten=10 |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/eurasia/competitiveness-programme/eastern-partners/Snapshot-of-Ukraines-Energy-Sector-EN.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-19}}</ref> Während die Energieintensität sehr hoch war, da die Energie-Infrastruktur alterte und energieintensive Industrien einen großen Teil der Industrieproduktion ausmachten, wurde sie auch überschätzt, da öffentliche Statistiken über das Bruttoinlandsprodukt die ausgeprägte ukrainische [[Schattenwirtschaft]] nicht berücksichtigten.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |ISBN=978-3-8382-1514-3 |Seiten=140-141 |Sprache=en}}</ref><br />
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Der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung stieg seit Ende der 1980er Jahre und lag 2021 bei ca. 55 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/share-electricity-nuclear?tab=chart&country=~UKR |titel=Share of electricity production form nuclear |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-18 |sprache=en}}</ref> 2018 betrieb das staatliche Unternehmen [[Energoatom (Ukraine)|Energoatom]] vier Atomkraftwerke, die etwa die Hälfte des Stroms des Landes erzeugten.<ref name=":1">{{Literatur |Hrsg=OECD |Titel=Snapshot of Ukraine’s Energy Sector. Institutions, Governance and Policy Framework |Datum=2019 |Seiten=26 |Sprache=en |Online=https://www.oecd.org/eurasia/competitiveness-programme/eastern-partners/Snapshot-of-Ukraines-Energy-Sector-EN.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-20}}</ref> Die ukrainischen Kraftwerke waren davon abhängig, dass die Russische Föderation ihnen [[Kernbrennstoff]] lieferte und Lagermöglichkeiten für [[Verbrauchter Kernbrennstoff|verbrauchten Kernbrennstoff]] bot.<ref name=":5">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=140 |Sprache=en |Zitat=While Ukraine has traditionally depended on Russia for key elements of its nuclear supply chain, including nuclear fuel and spent fuel storage, in 2014 it started using non-Russian, Westinghouse fuel. In 2018, Westinghouse fuel accounted for 28.4 percent of the nuclear fuel consumed, with the remaining proportion supplied by Russia. Additionally, a new fuel depository, Chernobyl-1, was completed in 2019, adding to an existing storage facility at the Zaporizhzhia NPP.}}</ref> Seit 2014 nutzten ukrainische Kraftwerke auch andere Kernbrennstoffe, wie zum Beispiel von [[Westinghouse Electric Company|Westinghouse]], und es wurden mehr eigene Lagerkapazitäten geschaffen.<ref name=":5" /> Zudem vereinbarten Energoatom und Westinghouse, gemeinsam weitere Einheiten für ukrainische Kraftwerke zu schaffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://en.interfax.com.ua/news/economic/765136.html |titel=Energoatom, Westinghouse Electric sign memo on construction of power units at Khmelnytsky NPP for $30 bln |werk=interfax-Ukraine |datum=2021-08-31 |abruf=2022-07-27 |sprache=en}}</ref><br />
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2018 waren erneuerbare Energien vor allem in der Stromerzeugung wichtig. Allerdings spielten sie weder hinsichtlich der Wärmeversorgung von Gebäuden und Industrie noch hinsichtlich des Verkehrssektors eine bedeutende Rolle.<ref name=":2">{{Literatur |Autor=Clemens Stiewe |Titel=Die Förderung erneuerbarer Energien in der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=218 |Datum=2019-05-29 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/218/UkraineAnalysen218.pdf |Format=PDF |KBytes=}}</ref> Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag bei ca. 10 %, wobei der Großteil auf die großen Wasserkraftwerke des staatlichen Unternehmens Ukrhydroenergo entfiel.<ref name=":2" /><ref name=":1" /> Die [[DniproHES]]-Talsperre ist eine der größten [[Talsperre]]n Europas. Diese dient auch als Speicherkraftwerk und hat eine elektrische Leistung von 1.570 Megawatt. 2020/21 waren die Bedingungen für Produzenten grüner Energie schwierig: Zwar nahm der ukrainische Staat als garantierter Abnehmer von den Herstellern grünen Strom, aber er verschuldete sich ihnen gegenüber bis 2021 auf ca. eine Milliarde Euro.<ref>{{Literatur |Autor=Sergej Sumlenny |Titel=Eine Riesenverschuldung gegenüber den Erneuerbaren: Selenskyjs Energiepolitik könnte katastrophale Folgen für die Ukraine haben |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=2–6 |Online=https://laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes=1259 |Abruf=2022-07-20 |DOI=10.31205/UA.246.01}}</ref><br />
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Die Europäische Union betrachtete die Ukraine als strategischen Partner, um die 2019 gesetzten Ziele des [[European Green Deal|Green Deal]] zu erreichen: Sie hielt die Ukraine für eine potentielle Quelle von [[Ökostrom]] und Wasserstoff, die zudem in der Nähe lag und über eine Transportinfrastruktur verfügte.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=10 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20 |Zitat=Ukraine is recognised by the EU as a strategic partner in reaching its own decarbonisation targets. Owing to the country's high potential in renewables, proximity and existing transport infrastructure (gas transportation systems and energy grids), Ukraine has a potential to become an important supplier of low-carbon energy and feedstock for EU industry, such as renewable electricity and green hydrogen. This will strengthen the energy security of both Ukraine and the EU.}}</ref> Im Juli 2020 erklärte sich die ukrainische Regierung dazu bereit, wesentlich zum Green Deal beizutragen.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=6 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20}}</ref> Allerdings interessierten sich die Menschen in der Ukraine relativ wenig für Klimapolitik, und es mangelte an starken staatlichen Institutionen wie auch an dem nötigen Kapital.<ref>{{Literatur |Autor=Iryna Holovko |Hrsg=Heinrich-Böll-Stiftung |Titel=Ukraine and the European Green Deal. Guiding Principles for Effective Cooperation |Datum=2021 |Seiten=10-11 |Sprache=en |Online=https://www.boell.de/sites/default/files/2022-02/E-Paper%20Ukraine%20and%20the%20European%20Green%20Deal_barrierefrei.pdf |Format=PDF |KBytes=3850 |Abruf=2022-07-20}}</ref><br />
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Die Europäische Union und die Ukraine arbeiteten seit 2005 darauf hin, die Ukraine in die europäischen Energiemärkte und -systeme zu integrieren.<ref name="Feldhaus">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 7 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18}}</ref> 2017 legten der europäische Verband [[Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber|ENTSO-E]], der ukrainische Netzbetreiber [[Ukrenergo]] und von [[Republik Moldau|moldawischer]] Seite Moldelectrica technische Schritte fest, um das ukrainische Stromnetz mit dem [[Europäisches Verbundsystem|kontinentaleuropäischen Netz]] zu synchronisieren.<ref name="Feldhaus" /> Die ukrainische Regierung strebte an, das ukrainische Netz 2021/22 vom russischen Netz zu lösen und 2023 mit dem kontinentaleuropäischen zu verbinden.<ref name="Feldhaus2">{{Literatur |Autor=Lukas Feldhaus, Kirsten Westphal, Georg Zachmann |Titel=Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem. Zwischen technischen Details und harter Geopolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=7–12 |Fundstelle=hier S. 8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18}}</ref> Dieses Vorhaben war in geopolitischer Hinsicht brisant, da die Russische Föderation die sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]], die [[Krim]] und primär über [[Transnistrien]] auch Moldau mit Strom versorgte.<ref>{{Literatur |Autor=Kirsten Westphal, Maria Pastukhova, Jacopo Maria Pepe |Hrsg=[[Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit]] |Titel=Geopolitik des Stroms – Netz, Raum und Macht |Sammelwerk=SWP-Studie |Nummer=14 |Ort=Berlin |Datum=2021-09 |Seiten=25–26 |Online=https://www.swp-berlin.org/publikation/geopolitik-des-stroms-netz-raum-und-macht |Abruf=2022-07-18 |DOI=10.18449/2021S14 |DNB=025227939}}</ref> Im Zuge der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion]] wurde bereits im März 2022 eine Notfallsynchronisierung vollzogen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.entsoe.eu/news/2022/03/16/continental-europe-successful-synchronisation-with-ukraine-and-moldova-power-systems/ |titel=Continental Europe successful synchronisation with Ukraine and Moldova power systems |hrsg=[[ENTSO-E]] |datum=2022-03-16 |abruf=2022-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
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{{Siehe auch|Liste von Kraftwerken in der Ukraine|Stauseen in der Ukraine}}<br />
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==== Bodenschätze ====<br />
In der Ukraine befinden sich ca. 3 % der weltweit nachgewiesenen Kohlevorkommen.<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Oleg Savitsky, Robert Sperfeld |Titel=Die Kohleindustrie in der Ukraine im Kontext des Donbas-Konfliktes |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=157 |Datum=2015-10-14 |Seiten=2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/157/UkraineAnalysen157.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Steinkohle kommt vor allem im [[Donezbecken|Donbas]] vor und die höherwertige [[Anthrazitkohle]] wird nur auf dem Gebiet der sogenannten Volksrepubliken [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]] und [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] gefördert.<ref name=":3" /> Der Anteil der Kohle am Primärenergieverbrauch schwankte zwischen 1991 und 2021 zwischen rund 26 % und etwa 36 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Hannah Ritchie, Max Roser |url=https://ourworldindata.org/grapher/coal-energy-share?tab=chart&country=~UKR |titel=Share of primary energy from coal, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Kohle ist wichtig für die Strom- und Wärmeerzeugung und für viele Industrien, wie zum Beispiel in der [[Metallurgie|metallurgischen]] Produktion.<ref name=":3" /> Bis 2014 konnte sich die ukrainische Volkswirtschaft selbst mit Kraftwerkskohle versorgen, aber sie wurde zum Nettoimporteur.<ref>{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=141-142}}</ref> 2017 begann die Ukraine, den Handel mit den Volksrepubliken zu blockieren. Das war für beide Seiten schwierig: Während die Volksrepubliken durch den Kohleexport wichtige Einnahmen erzielt hatten, waren viele ukrainische Kraftwerke für Strom- und Wärmeerzeugung wie auch Industrien relativ abhängig von Anthrazitkohle.<ref>{{Literatur |Autor=Huseyn Aliyev |Titel=Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken« |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=261 |Datum=2022-02-14 |Seiten=11 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/261/UkraineAnalysen261.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.261.03}}</ref> Allerdings exportierten die Volksrepubliken Kohle in die Russische Föderation, wo sie neu etikettiert wurde, um dann als russische Kohle etwa über Weißrussland an die Ukraine oder an EU-Staaten verkauft zu werden.<ref>{{Literatur |Autor=Huseyn Aliyev |Titel=Der illegale Handel mit Kohle aus den Donezker und Luhansker »Volksrepubliken« |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=261 |Datum=2022-02-14 |Seiten=11-12 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/261/UkraineAnalysen261.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.261.03}}</ref><br />
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Die Kohleproduktion sank langfristig seit Ende der 1980er Jahre bis 2020.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/coal-production-by-country?country=~UKR |titel=Coal production, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Bereits von 1991 bis 2013 verloren 88 % aller Kohlekumpel ihre Arbeitsplätze.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> Im Zuge des Konfliktes zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation wurden seit 2014 viele Bergwerke im Osten beschädigt oder geflutet.<ref name=":3" /> Die Kohleproduktion des Donbas nahm deutlich ab.<ref>{{Literatur |Titel=Die ukrainische Kohle- und Stahlproduktion in aktuellen Zahlen |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=184 |Datum=2017-05-10 |Seiten=13 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/184/UkraineAnalysen184.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Unter Ministerpräsident [[Denys Schmyhal|Schmyhal]] erarbeitete das Energieministerium Konzepte für einen [[Wirtschaftsstruktur#Strukturwandel|Strukturwandel]]. Diese sahen vor, Kohle noch über Jahrzehnte zu nutzen, um das Land mit Energie zu versorgen.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=7-8 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> Die [[Europäische Union]] und die [[Bundesrepublik Deutschland]] boten ihre Hilfe für einen Kohleausstieg an.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=10 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref> 2018 gründeten einige Kohlestädte des Donezker Gebiets, [[Nichtregierungsorganisation]]en und eine regionale Handelskammer eine regionale Plattform, die auf eigene Initiative versuchte, Konzepte für den Strukturwandel zu entwickeln.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Schön-Chanishvili |Titel=Erneuerbare Energien und Mittelstand statt Kohle und Stahl? Die Städte des Donezker Gebiets bereiten den Kohleausstieg vor, trotz des Zögerns der Zentralregierung |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=246 |Datum=2021-02-17 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/246/UkraineAnalysen246.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24 |DOI=10.31205/UA.246.02}}</ref><br />
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Die Ukraine verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen (Gasvorkommen 2019 geschätzt auf 1,09 Billionen Kubikmeter), die in Europa nur noch von denen Norwegens übertroffen werden (1,53 Billionen Kubikmeter Gas).<ref>https://hir.harvard.edu/ukraine-energy-reserves/</ref> Langfristig sank der Öl- und Gasverbrauch seit Anfang der 1990er Jahre bis 2021 stark ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/oil-consumption-by-country?tab=chart&region=Europe&country=~UKR |titel=Oil consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://ourworldindata.org/grapher/gas-consumption-by-country?tab=chart&region=Europe&country=~UKR |titel=Gas consumption, Ukraine |werk=Our World in Data |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Unter [[Wiktor Janukowytsch|Janukowitsch]] plante die Regierung, russische Gasimporte zu reduzieren und ab 2020 völlig darauf verzichten zu können.<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Umbach |url=https://www.nato.int/docu/review/articles/2014/05/27/the-energy-dimensions-of-russias-annexation-of-crimea/index.html |titel=The energy dimensions of Russia’s annexation of Crimea |werk=NATO Review |datum=2014-05-27 |abruf=2022-07-24 |sprache=en}}</ref> Stattdessen sollten die ukrainischen Ressourcen genutzt werden.<ref>https://perspective-daily.de/article/2092-was-der-ukrainekrieg-fuer-die-deutsche-energieversorgung-und-den-klimaschutz-bedeutet/Izk0nfUo?pk_campaign=Newsletter-2022-04-10-Subscriber</ref> So wollte die ukrainische Regierung zusammen mit [[Chevron Corporation|Chevron]] und [[Royal Dutch Shell|Royal Durch Shell]] in der West- und Ostukraine [[Schiefergas]] erschließen und fördern, während [[ExxonMobil|Exxon]] im Schwarzen Meer aktiv werden sollte.<ref>{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://www.reuters.com/article/shell-chevron-ukraine-idUSL5E8GBAE020120511 |titel=Ukraine picks Shell, Chevron to develop shale gas fields |werk=Reuters |datum=2012-05-11 |abruf=2022-07-25 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://www.reuters.com/article/uk-shell-exxonmobil-ukraine-idUKBRE87E0CS20120815 |titel=Exxon, Shell-led group win Ukraine Black Sea project |werk=Reuters |datum=2012-08-15 |abruf=2022-07-25 |sprache=en}}</ref> Allerdings stellten alle drei Unternehmen ihre Projekte ein.<ref>{{Literatur |Autor=Georg Zachmann |Titel=Zwei erfolgreiche Jahre für die Erdgaswirtschaft der Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=177 |Datum=2016-12-12 |Seiten=4 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/177/UkraineAnalysen177.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-25 |Zitat=Zwei große Öl- und Gasunternehmen – Shell und Chevron – haben Gasförderprojekte in der Ukraine eingestellt und Exxon musste seine Schwarzmeerprojekte wegen der Annexion der Krim stoppen.}}</ref> Auch unter Ministerpräsident Schmyhal verfolgte die ukrainische Regierung das Ziel, in der Gasversorgung autark zu werden, und schloss [[Production Sharing Agreement]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.net/rubric-economy/3164358-government-signs-agreements-on-distribution-of-gas-production-in-seven-fields.html |titel=Government signs agreements on distribution of gas production in seven fields |werk=Ukrinform |datum=2020-12-31 |abruf=2022-07-29 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kmu.gov.ua/en/news/denis-shmigal-u-2023-roci-energetichna-sistema-ukrayini-bude-integrovana-z-yevropejskoyu |titel=Denys Shmyhal: In 2023, Ukraine's energy system will be integrated with the European system |werk=Government Portal. |datum=2021-02-04 |abruf=2022-07-29 |sprache=en |zitat=‘At the end of last year and the beginning of 2021, 8 production sharing agreements have been signed. These deals are a message to the market and the investors in which direction we are moving. Thanks to these agreements, Ukraine can grow gas production by hundreds of millions of cubic meters, as well as receive more than UAH 10 billion in investments in the industry. The Government also granted Naftogaz the right to explore and develop the Yuzivska gas-bearing area, as well as the Black Sea shelf. Therefore, we enforce our strategic goal of increasing our own production by taking concrete steps,’ the Head of Government stressed.}}</ref> Von 2011 bis 2015 reduzierte die Ukraine ihre direkten Erdgasimporte aus der Russischen Föderation, während sie 2013 begann, Gas zunehmend aus der Europäischen Union zu kaufen.<ref>{{Literatur |Titel=Russische Erdgasexporte und der Erdgastransit durch die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=6 |Fundstelle=Grafik 2 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-07-24}}</ref> Um ihren eigenen Bedarf zu decken, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr auf direktem Wege aus der Russischen Föderation, sondern bezieht Gas größtenteils aus der Slowakei, Ungarn und Polen.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=3 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18 |Zitat=Die EU hatte bereits in Reaktion auf die Lieferausfälle 2009 die von Ost nach West verlaufenden Erdgaspipelines auf ihrem Gebiet so aufgerüstet, dass die Fließrichtung umgekehrt werden kann. Dementsprechend kann bei einem erneuten Lieferausfall Erdgas von Deutschland oder Österreich nach Osten geliefert werden. Dies sollte die Versorgung der östlichen EU-Mitgliedstaaten sicherstellen. Tatsächlich wird die umgekehrte Fließrichtung vor allem genutzt, um die Ukraine mit Erdgas zu versorgen. Wie Grafik 2 auf Seite 6 zeigt, importiert die Ukraine seit 2016 kein Erdgas mehr direkt aus Russland. Stattdessen kommen zwei Drittel der ukrainischen Erdgasimporte aus der Slowakei, der Rest aus Ungarn und Polen.}}</ref> Die Krim und die Volksrepubliken Lugansk und Donezk wurden jedoch durch [[Gazprom]] versorgt.<ref name=":4" /> Indem die Ukraine als Transitland Gas von der Russischen Föderation gen Europa leitet, erzielt sie bedeutende Einnahmen und ohne den Transit müsste aus technischen Gründen das Pipeline-System angepasst werden.<ref>{{Literatur |Autor=Heiko Pleines |Titel=Das Ende des russischen Erdgastransits. Herausforderungen für die Ukraine |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=258 |Datum=2021-11-26 |Seiten=3-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/258/UkraineAnalysen258.pdf |Format=PDF |KBytes=1395 |Abruf=2022-07-18 |DOI=10.31205/UA.258.01}}</ref> Die Ukraine importierte von 2012 bis 2017 insgesamt und im Besonderen aus der Russischen Föderation weniger Rohöl.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Margarita Balmaceda, Andrian Prokip |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Energy Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=161-162 |Sprache=en}}</ref> Allerdings ging die ukrainische ölverarbeitende Industrie nieder, so dass die Ukraine die meisten Ölprodukte, die im Land verbraucht wurden, importierte.<ref name=":4" /> Zunächst kamen diese aus der Russischen Föderation und nach 2014 aus Weißrussland, wo Ölprodukte aus russischem Öl hergestellt wurden.<ref name=":4" /><br />
<br />
==== Landwirtschaft ====<br />
Die Ukraine hat mit 56 % ihrer Landfläche den weltweit höchsten Anteil an Ackerboden bester Qualität. Er ist mit einer dicken Schicht sehr fruchtbarer [[Schwarzerde]] ([[Tschernosem]]) überzogen.<ref>{{Internetquelle |autor=Louisa Schneider |url=http://www.faz.net/aktuell/wissen/ukraine-die-kornkammer-europas-838136.html |titel=Die Kornkammer Europas |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2014-03-10 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
Jährlich produziert die Ukraine rund 60 Millionen Tonnen Getreide, hauptsächlich Mais, Weizen und Gerste, wovon über 50 % exportiert werden. 2012 stand sie damit weltweit an siebter Stelle der Getreideproduzenten.<ref name="FAO">FAO: [http://faostat.fao.org/site/567/default.aspx#ancor Getreideproduktion nach Ländern Produktionsstatistik der FAO, aufgerufen am 29. April 2013.]</ref> 2019 wurde beim Getreide, mit rund 75 Millionen Tonnen, eine neue Rekordernte eingefahren.<ref>[https://www.schweizerbauer.ch/politik--wirtschaft/international/ernterekord-beim-getreide-55449.html ''Ernterekord beim Getreide''.] In: [[Schweizer Bauer|''schweizerbauer.ch'']], 5. Februar 2020, abgerufen am 5. Februar 2020.</ref><br />
<br />
Die Landwirtschaft leidet seit einigen Jahrzehnten unter starker Bodenerosion. Durch die damit verbundene [[Versteppung]] des Landes hat die Ukraine schon rund ein Achtel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt. Der Waldanteil liegt heute bei 5 % der Gesamtfläche. Im Norden des Landes befand sich einst eine ausgedehnte Waldsteppe mit sehr fruchtbaren [[Löss]]boden. Bis auf einen kleinen Restbestand wurden diese Wälder abgeholzt und in Ackerland umgewandelt. Bekannt sind die Birkenwälder um Kiew und die Wälder in [[Wolhynien]]. An der nördlichen [[Grenze zwischen Belarus und der Ukraine|Landesgrenze zu Belarus]] darf in einem Radius von 30&nbsp;Kilometern um die Stadt [[Prypjat (Stadt)|Prypjat]] seit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wegen der anhaltenden radioaktiven Verseuchung keine Landwirtschaft betrieben werden.<br />
<br />
Im Süden der Ukraine an der Küste und auf der [[Krim]] wird [[Weinbau in der Ukraine|Wein]]- und [[Obstbau]] betrieben. Im Rest des Landes werden vorwiegend [[Weizen]], [[Kartoffel]]n und [[Zuckerrübe]]n angebaut. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit von der Sowjetunion wurden 55 % des ukrainischen Territoriums für Ackerbau genutzt und insgesamt 70 % der Fläche für die Landwirtschaft. Der agrar-industrielle Komplex erwirtschaftete 1991 etwa 40 % des Nationaleinkommens. 2007 wurden in der Ukraine insgesamt 42,894&nbsp;Mio. [[Hektar]] Land landwirtschaftlich genutzt.<ref>[http://www.minagro.kiev.ua/page/?4546 minagro.kiev.ua]{{Toter Link |url=http://www.minagro.kiev.ua/page/?4546 |date=2012-03-22}}, Stand: 11.&nbsp;Juli 2007</ref><br />
<br />
Fast ein Fünftel der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (vor allem im Westteil des Landes), das 12 % des Bruttoinlandsprodukts erzeugt.<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015">Unabhängige Bauernstimme, Ausgabe: März 2015, Nr. 386, Verlag: ABL Bauernblatt Verlags GmbH, 59065 Hamm, hier: Seite 3, Artikel: ''Landreform für Bauern und Konzerne?''</ref>{{rp|Sp 1}} Die Ukraine hat mit 32 Millionen Hektar doppelt so viel Ackerland wie Deutschland, erzielt aber mit 35 Millionen Tonnen nur 70 % der deutschen Getreideproduktion.<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015" /> 40 % der [[Landwirtschaftlich genutzte Fläche|Agrarflächen]] werden durch kleine, aber stabile Subsistenzbetriebe unter einem Hektar bewirtschaftet, 50 % durch Kolchose-Nachfolger auf Pachtbasis (mit durchschnittlich 1.200 Hektar), die restlichen 10 % durch Kleinbetriebe mit durchschnittlich fünf Hektar und durch 43.000 Mittelbauern (80 bis 500 Hektar).<ref name="UnabhaengigeBauernstimme_Maerz_2015" />{{rp|Sp 1/2}}<br />
<br />
Infolge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] verlor die Ukraine mit Stand Juni 2022 nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums neben 25 % der Agrarfläche<ref>{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-donnerstag-129.html#Ernte |titel=Ukraine-Liveblog: ++ Ukraine warnt vor Ernteausfällen ++ |titelerg=Ukraine warnt vor Einbruch der Ernte<br />
<small>Meldung vom 9. Juni 2022 18:35 Uhr</small> |abruf=2022-06-09 |sprache=de}}</ref> etwa 25 Millionen der 85 Millionen Tonnen Lagerkapazitäten für Getreide, weil Silos zerstört wurden oder in von Russland besetzten Gebieten lagen.<ref name=":11">{{Internetquelle |autor=tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-127.html#Getreide |titel=Liveblog: ++ Russen kontrollieren Sjewjerodonezk weitgehend ++ |titelerg=Ukraine fehlt Platz für Millionen Tonnen Getreide<br />
<small>Meldung vom 8. Juni 2022 18:56 Uhr</small> |abruf=2022-06-09 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
==== Aneignung von Agrarland ====<br />
Als die Ukraine ein Teil der UdSSR war, besaß der Staat das Agrarland. In den 1990er Jahren bekamen viele Personen, die in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gearbeitet hatten, jeweils meist zwei bis drei Hektar Land von den Genossenschaften. Dadurch erhielten etwa 6,9 Millionen Personen, die in ländlichen Regionen wohnten, insgesamt rund 27 Millionen Hektar Land.<ref name=":10">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=83 |Sprache=en}}</ref> Ferner erhielten auch einige Stadtbewohner kleinere Landflächen, die viele von ihnen nutzten, um [[Subsistenzwirtschaft]] zu betreiben.<ref name=":10" /> So konnten sie leichter die wirtschaftliche Krise der 1990er Jahre überstehen. Im Jahr 2001 verhängte die Regierung ein Moratorium, das den Kauf und Verkauf von Agrarland verbot. Das Moratorium sollte nur provisorisch sein, bis die ukrainische Regierung ein neues Gesetz erarbeitete, das den Markt für Agrarland regelte.<ref name=":12">{{Literatur |Autor=Tymofiy Mylovanov, Ilona Sologoub |Hrsg=Mykhailo Minakov, Georgiy Kasianov, Matthew Rojansky |Titel=The Development of Ukraine’s Private Sector |Sammelwerk=From “the Ukraine” to Ukraine. A Contemporary History, 1991-2021 |Verlag=ibidem Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2021 |Seiten=84 |Sprache=en}}</ref> Allerdings verschoben Nachfolgeregierungen mehrfach ein solches Gesetz und verwiesen darauf, dass viele Menschen dagegen waren.<ref name=":12" /><br />
<br />
Präsident Wolodymyr Selenskyj wollte das Moratorium aufheben und einen Bodenmarkt schaffen. Die Eigentümer sollten vollere Rechte erhalten und die Investitionen in die Landwirtschaft steigen.<ref name="Hromadske">{{Internetquelle |url=https://en.hromadske.ua/posts/ukraines-zelenskyy-signs-land-market-bill-into-law |titel=Ukraine’s Zelenskyy Signs Land Market Bill into Law |werk=[[Hromadske.tv]] |datum=2020-04-28 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref> Allerdings drängten auch internationale Organisationen. Nachdem die Kiewer [[Denkfabrik]] Easybusiness, die dem [[Atlas Network]] nahestand, eine mehrjährige Kampagne geführt hatte, forderte der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] im Jahr 2018 vom ukrainischen Staat eine Bodenreform.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.atlasnetwork.org/articles/easybusiness-wins-2019-europe-liberty-award-for-work-toward-agricultural-land-reform-in-ukraine |titel=EasyBusiness wins 2019 Europe Liberty Award for work toward agricultural land reform in Ukraine |hrsg=Atlas Network |datum=2019-05-09 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref><ref name="Herzfeld">{{Literatur |Autor=Vasyl Kvartiuk, Thomas Herzfeld |Titel=Die Debatte über die ukrainische Bodenmarktreform: Weichenstellung für die Agrarpolitik |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=223 |Datum=2019-10-10 |Seiten=9–13 |Fundstelle=hier S. 10 rechts oben |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/223/UkraineAnalysen223.pdf |Format=PDF |KBytes=824 |Abruf=2022-08-02}}</ref> Ferner machte der [[Internationaler Währungsfonds|Internationale Währungsfonds]] die Reform zu einer Bedingung für weitere Kredite.<ref name="Hromadske" /> Schließlich erklärte Selenskyj auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, dass die Ukraine auf internationale Geldgeber angewiesen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/zvernennya-prezidenta-ukrayini-shodo-situaciyi-z-protidiyeyu-60373 |titel=Address by the President of Ukraine on the situation with counteraction to coronavirus |hrsg=President of Ukraine. Official website |datum=2020-03-29 |abruf=2022-08-02 |sprache=en |zitat=I also want to speak about the extraordinary session of the Verkhovna Rada of Ukraine, which is to take place tomorrow. Our country has, in fact, found itself at a crossroads due to coronavirus, and has two paths. The first is the adoption of two vital laws. After that, we will receive support from our international financial partners in the amount of at least ten billion dollars. This is needed to stabilize the country's economy and overcome the crisis. Otherwise – the second path. A failure of these laws leading to the economic downturn and even the threat of default.}}</ref> Auf der anderen Seite waren viele Menschen gegenüber einer Bodenreform skeptisch oder lehnten sie ab. Sie befürchteten, die Liberalisierung könnte zu einer Konzentration des Bodenbesitzes führen und vor allem großen Unternehmen, [[Oligarch]]en oder auch ausländischen Konzernen nützen.<ref name="Herzfeld" /> Vor und im Parlament kam es zu Protesten.<ref>{{Internetquelle |autor=Denis Trubetskoy |url=https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-bodenreform-100.html |titel=Selenskyj im Kreuzfeuer. Ukraine: Bodenreform im Schatten der Coronakrise |werk=mdr.de |datum=2020-04-03 |abruf=2022-08-02}}</ref> Im April 2020 unterzeichnete Selenskyj das Gesetz über die Bodenreform.<ref name="Hromadske" /> Das neue Gesetz Nr. 552–IX<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/go/552-20 |titel=Про внесення змін до деяких законодавчих актів України щодо умов обігу земель сільськогосподарського призначення: Law of Ukraine on March 31, 2020 Nr. 552-IX |hrsg=Verkhovna Rada of Ukraine. Legislation of Ukraine |datum=2020 |abruf=2022-06-02}}</ref> erlaubt es, dass ukrainische Bürger seit 2021 bis zu 100 [[Hektar]] Land erwerben dürfen. Ferner erlaubt es neben ukrainischen Bürgern auch ukrainischen Unternehmen, ab 2024 Land bis zu 10.000 Hektar zu erwerben.<ref>{{Literatur |Titel=Dokumentation. Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen, die sich aus Gesetz Nr. 552-IX ergeben |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=244 |Datum=2020-12-14 |Seiten=9 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/244/UkraineAnalysen244.pdf |Format=PDF |KBytes=863 |Abruf=2022-08-02}}</ref> Das Gesetz bedeutete in gewisser Weise einen Kompromiss: Während der ursprüngliche Entwurf von 2019 vorgesehen hatte, dass auch ausländische Personen und Unternehmen ukrainisches Agrarland kaufen durften, wurde schließlich die Entscheidung darüber auf ein [[Referendum]] verschoben.<ref>{{Internetquelle |autor=Romeo Kokriatski |url=https://en.hromadske.ua/posts/ukrainians-have-been-tricked-to-oppose-land-reform-says-ukrainian-president |titel=Ukrainians Have Been Tricked to Oppose Land Reform, Says Ukrainian President |werk=[[Hromadske.tv]] |datum=2019-11-11 |abruf=2022-08-02 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Große Agrar-Unternehmen und internationale Institutionen waren am ukrainischen Agrar-Sektor sehr interessiert. Sie behaupteten, durch zunehmende landwirtschaftliche Produktion könnte der Staat sich besser entwickeln und durch Exporte dabei helfen, die Weltbevölkerung zu ernähren.<ref name=":13">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=198 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref> Vor diesem Hintergrund versuchten ukrainische und nicht-ukrainische Agrar-Unternehmen, mehr Agrarland zu kontrollieren ([[Land Grabbing]]).<ref name=":13" /> Zwar war durch das Moratorium von 2001 der Verkauf von ukrainischem Agrarland verboten, aber oft verpachteten Bodenbesitzer ihr Land, da rechtlich nicht geklärt war, wo die Grenzen ihres Landes genau lagen, und viele von ihnen nicht genug Geld oder Produktionsmittel hatten.<ref name=":14">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=199 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref><br />
<br />
Agrar-[[Holding]]s pachteten zunehmend Land und inkorporierten Agrar-Unternehmen, wobei sie immer mehr [[Horizontale Integration|horizontal]] und [[Vertikale Integration|vertikal]] integrierten, um möglichst die gesamte [[Wertschöpfungskette]] zu kontrollieren.<ref name=":15">{{Literatur |Autor=Christina Plank |Hrsg=Jennifer Franco, Saturnino M. Borras Jr. |Titel=Land Grabs in the Black Earth: Ukrainian Oligarchs and International Investors |Sammelwerk=Land concentration, land grabbing and people’s struggles in Europe |Verlag=Transnational Institute |Datum=2013-06 |Seiten=200 |Sprache=en |Online=https://www.tni.org/files/download/land_in_europe-jun2013.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-02}}</ref> Während der großen Übernahmewelle von 2009 bis 2012 bevorzugten Agrar-Holdings wachsende mittelgroße Betriebe mit pflanzlich-tierischer Produktionsstruktur wie auch kapitalschwache Betriebe und achteten auf eine schlechte finanzielle Performance.<ref>{{Literatur |Autor=Igor Ostapchuk, Taras Gagalyuk |Titel=Zum Akquisitionsverhalten ukrainischer Agrarholdings: Strategien, Auswirkungen und Perspektiven |Sammelwerk=Ukraine-Analysen |Nummer=259 |Datum=2022-01-10 |Seiten=4-5 |Online=https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/259/UkraineAnalysen259.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2022-08-04 |DOI=10.31205/UA.259.01}}</ref> 2012 entfiel der Großteil der Agrar-Holdings auf ukrainische Besitzer, worunter auch [[Oligarch]]en wie [[Rinat Achmetow]] oder Oleg Bachmatjuk waren.<ref name=":15" /> Letzterer besaß die damals größte Holding Ukrlandfarming, die rund 500.000 Hektar kontrollierte.<ref name=":15" /> Die größten nicht-ukrainischen Agrar-Holdings waren US NCH Capital (400.000 Hektar) und Russian Ukrainian Agrarian Investments (260.000 Hektar).<ref name=":15" /> Agrar-Holdings profitierten von den relativ niedrigen [[Pachtzins]]en.<ref name=":14" /> Im Gegensatz zu den kleinen und mittelgroßen Landwirten konnten Agrar-Holdings sich leichter mit [[Kapital]] versorgen, indem sie Kapital über Börsen oder internationale Finanzinstitutionen bekamen, wie zum Beispiel die [[Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung]].<ref name=":15" /> Des Weiteren machte auch die [[Volksrepublik China]] ihr Interesse deutlich. 2012 gewährte die [[China Exim-Bank]] einen Kredit in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar und erhielt für die folgenden 15 Jahre bis zu sechs Millionen Tonnen Getreide jährlich.<ref>[http://www.fao.org/fileadmin/templates/est/COMM_MARKETS_MONITORING/Grains/Documents/MNR_1402.pdf Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Monthly News Report on Grains MNR Issue 100 – February 2014 ''China Sues Ukraine for Breach of US$3 Billion Loan-for-Grain Agreement'' vom 27. Februar 2014.] (PDF; 136&nbsp;kB) abgerufen am 16. April 2014</ref> 2013 begann das chinesische Staatsunternehmen [[Xinjiang Production and Construction Corps]] Verhandlungen mit dem ukrainischen Agrarkonzern ''KSG Agro'' über 100.000 Hektar in der Schwarzmeerregion. Für den chinesischen Markt sollten Feldfrüchte angebaut und Schweine gezüchtet werden. Für weitere Pachtrechte auf 50 Jahre wollte die Volksrepublik China bis zu drei Millionen Hektar übernehmen.<ref>[http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/land-grabbing-die-tuecken-des-landkaufs/9680760.html ''Land Grabbing Die Tücken des Landkaufs''.] In: ''[[Wirtschaftswoche]]'', 4. April 2014; abgerufen am 12. April 2014.</ref><br />
<br />
=== Industrie ===<br />
[[Datei:FANUC R2000iB AtWork.jpg|mini|[[Industrieroboter]] [[Fanuc]] R-2000iB zum Schweißen von Karosserien des ''ZAZ Chance'', [[Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod]]]]<br />
<br />
Bei [[Krywyj Rih]] ([[Krywbass]]), [[Dnipro]] und [[Saporischschja]] befinden sich Eisenerzlagerstätten mit entsprechender Verarbeitung. Hinzu kommen Maschinenbau, [[Schienenfahrzeug]]-,<ref>Germany Trade & Invest: ''Ukraine plant massiven Ausbau der Herstellung von Schienenfahrzeugen.'' 25. Oktober 2013. ([http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=900956.html gtai.de]) Abgerufen am 16. Mai 2014.</ref> und [[Automobilindustrie]]<ref name="MittelOsteuropa:">{{Webarchiv |url=http://www.estandort.com/mangel-an-finanziellen-mitteln-bei-den-ukrainischen-automobilfirmen/ |text=Standort Mittel- und Osteuropa: Mangel an finanziellen Mitteln bei den ukrainischen Automobilfirmen. |archive-is=20140516121245}}</ref> [[Luftfahrtindustrie|Luft-]] und [[Raumfahrt]]industrie,<ref name="GutschkerFAZ">Thomas Gutschker: ''Russland und die Ukraine. Das sowjetische Erbe lockt.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 13. April 2014 ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/russland-und-die-ukraine-das-sowjetische-erbe-lockt-12893029.html faz.net]).</ref> [[Rüstungsindustrie]],<ref name="GutschkerFAZ" /><ref name="HeroldFR">{{Internetquelle |autor=Frank Herold |url=http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html |titel=Ukraine: Russland sichert seine militärische Zukunft |werk=Frankfurter Rundschau |datum=2014-04-23 |archiv-url=https://archive.vn/20140516122547/http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-russland-sichert-seine-militaerische-zukunft,26429068,26923132.html |archiv-datum=2014-05-16 |abruf=2014-04-23 |offline=1}}</ref> [[Nahrungsmittelindustrie]], der Bau von Elektrogeräten sowie eine umfangreiche [[Werft]]industrie.<ref name="HeroldFR" /> Ausgeführt werden vor allem [[Kohle]], [[Stahl]], Elektrogeräte, Maschinen, Fahrzeuge<ref name="MittelOsteuropa:" /> und Nahrungsmittel, eingeführt werden vor allem [[Energie]]träger ([[Gas]] und [[Erdöl]]) aus Russland. Im [[Donezk]]becken befinden sich viele sanierungsbedürftige Bergwerke, in denen es bereits zu schweren Grubenunglücken kam.<br />
<br />
Die größten Fahrzeugwerke sind [[KrAZ]] in [[Krementschuk]], [[Luzkyj awtomobilnyj sawod|LuAZ]] in Luzk und [[Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod]] (SAS) in [[Saporischschja]].<br />
<br />
Die Ukraine lag bis zum Beginn des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] (24. Februar 2022) auf Platz 13 der weltgrößten Stahlhersteller; etwa 80 Prozent des Stahls wurden exportiert.<ref>faz.net: [https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukraine-liveticker-biden-putin-weiss-keinen-ausweg-aus-ukrainekrieg-17804564.html Meldung 9. Mai 2022 20:20 Uhr]</ref> Das [[Metallurgisches Kombinat Asow-Stahl|Asow-Stahlwerk]] in [[Mariupol]] war bis zu seiner Zerstörung von März bis Mai 2022 eines der größten [[Hüttenwerk]]e Europas.<br />
<br />
=== Dienstleistungen ===<br />
Der [[Tertiärsektor]] entwickelt sich in der Ukraine in den letzten Jahren sehr dynamisch, blieb allerdings stark von den Schwankungen der Finanzmärkte abhängig. Neben den Banken zeigten auch die Software- und IT-Service-Branche große Zuwachsraten. Ihr Umsatz betrug 2014 etwa 5 Milliarden US-Dollar. Manager bzw. ehemalige Manager der IT-Industrie sind seit 2014 stark im Parlament und in leitenden Positionen der Regierungskoalition vertreten.<ref>[http://www.kyivpost.com/content/business/ukraines-it-industry-makes-progress-in-2014-despite-war-376251.html kyivpost.com].</ref><br />
<br />
==== Finanzwirtschaft ====<br />
[[Datei:National Bank of Ukraine new.jpg|mini|Das Gebäude der 1991 gegründeten [[Nationalbank der Ukraine|Zentralbank der Ukraine]]]]<br />
[[Datei:Dnipropetrowsk.jpg|mini|[[Dnipro]] gilt als Finanzzentrum des Landes.]]<br />
[[Datei:1000 hryvnia 2019 front.png|mini|1000 [[Hrywnja|Hrywni]] mit Porträt von [[Wladimir Iwanowitsch Wernadski|Wolodymyr Wernadski]]]]<br />
<br />
Im Bankwesen fand die erste Übernahme durch ein ausländisches [[Kreditinstitut]] erst im Oktober 2005 statt, aber schon davor wurden Banken mit ausländischem Kapital gegründet. Damals übernahm die österreichische [[Raiffeisen International]] die zweitgrößte Bank des Landes, „Bank Aval“ (jetzt [[Raiffeisen Aval]]). Die Verkaufsverhandlungen wurden von ukrainischer Seite bewusst in die Länge gezogen, da sich rasch weitere Interessenten an der Bank fanden, und sich der Kaufpreis somit Stück für Stück auf letztendlich 836&nbsp;Millionen Euro (für 93,5 % Anteil) erhöhte. Zusammen mit der 1998 gegründeten „Raiffeisenbank Ukraine“ hielt die „Raiffeisen International“ einen Bilanzkapitalanteil von 12 % am ukrainischen Bankensektor bis zum Verkauf der Ersteren an [[OTP Bank]] 2006.<br />
<br />
Von da an gab es plötzlich großes Interesse von zahlreichen ausländischen Banken, die ebenfalls in der Ukraine Fuß fassen wollten. Innerhalb von nur fünf Monaten schnellte der Anteil ausländischer Banken am ukrainischen Bankensektor von knapp über 12 % auf rund 25 % und betrug im August 2007 31,7 %. Ab 2010 ging die Entwicklung wieder in gegenläufiger Richtung.<ref>Foreign Trade Publishing House: ''Ausländische Banken ziehen sich aus der Ukraine zurück.'' [https://owc.de/2013/05/03/auslaendische-banken-ziehen-sich-aus-der-ukraine-zurueck/ (owc.de)] vom 3. Mai 2014.</ref><br />
<br />
Eine weitere der fünf ukrainischen Großbanken, die [[Ukrsibbank]], wurde im Dezember 2005 von der größten französischen Bank, [[BNP Paribas]], übernommen. 51 % wechselten für knapp 300&nbsp;Millionen Euro ihren Besitzer. Im September 2007 hat die [[Commerzbank]] einen Anteil von 60 % an der [[Bank Forum]] für 600&nbsp;Millionen Euro übernommen.<br />
<br />
Auch von den kleineren der 158 (per Ende 2005) ukrainischen Banken wurden bereits mehrere übernommen. So übernahm beispielsweise der russische Marktführer, die staatliche [[Sberbank]], die ukrainische [[NRB-Ukraina]] (hat dafür jedoch noch keine Erlaubnis der Bankenaufsicht erhalten), und die russische Nummer zwei, die ebenfalls staatliche [[Vneschtorgbank]] (VTB) übernahm die ukrainische [[Mrija (Bank)|Mrija]] für umgerechnet knapp 60&nbsp;Millionen Euro. Man vermutet hinter den Übernahmen der staatlichen russischen Banken politische Motive, wie diese auch bereits im Januar 2006 in der plötzlichen Vervielfachung des [[Gaspreis]]es von russischer Seite gesehen wurden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Russisch-ukrainischer Gasstreit}}<br />
<br />
Funktionen der Zentralbank übt die [[Nationalbank der Ukraine]] aus, sie wurde 1991 gegründet. Aufgrund der [[Finanzkrise ab 2007|Weltfinanzkrise]] ab 2007 verlor die [[Hrywnja]] von Herbst 2008 bis Februar 2009 über 40 % ihres Wertes. Die [[Ratingagentur]] Fitch wertete die Ukraine auf ''B'' ([[Rating#Ratingskalen|Hochspekulativ]]) ab.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Banken in der Ukraine}}<br />
<br />
==== Staatsanleihen ====<br />
Am 17. Dezember 2013 vereinbarte die Regierung mit Russland den Kauf von ukrainischen Staatsanleihen im Wert von 15 Milliarden Dollar und die „vorübergehende“ Senkung der Gaspreise um ein Drittel, um die ukrainische Wirtschaft zu stützen. Der Premierminister [[Mykola Asarow]] äußerte, ohne den Vertrag mit Russland drohe der Staatsbankrott und der Zusammenbruch der Gesellschaft. Nach BBC-Angaben würde die Ukraine für 2014 eine Außenfinanzierung in Höhe von 17 Milliarden Dollar benötigen, um weiter ihre Schulden bedienen zu können.<ref name="bbc-20131218">{{Internetquelle |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-25427706 |titel=Russia deal saved Ukraine from bankruptcy – PM Azarov |hrsg=BBC |datum=2013-12-18 |abruf=2015-02-22}}</ref><br />
<br />
Die Ukraine erhielt, nachdem die [[Kabinett Jazenjuk I|Regierung Jazenjuk]] im Amt war, zur Errichtung und Gewährleistung einer stabilen Wirtschaft und Politik, Zuschüsse und Darlehen zu tiefen Zinssätzen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] in Höhe von mindestens 11 Milliarden Euro.<ref>Offizielle Website der Europäischen Union: http://eeas.europa.eu/ukraine/index_en.htm</ref><br />
<br />
Auch das US-amerikanische [[Investmentgesellschaft|Investmenthaus]] [[Franklin Templeton Investments]] hat in ukrainische Staatsanleihen im Wert von 7,6 Milliarden Dollar investiert und gehört somit zu den größten Gläubigern der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Hackhausen |url=http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/staatsanleihen-der-krisengewinnler/9862450.html |titel=Staatsanleihen. Der Krisengewinnler |werk=[[Handelsblatt]] |datum=2014-05-08 |abruf=2020-03-25}}</ref><br />
<br />
==== Medien ====<br />
[[Reporter ohne Grenzen]] kritisiert, dass sich ein großer Teil der Medien in den Händen von Oligarchen oder politisch einflussreichen Personen befindet. In den von Separatisten besetzten Zonen der Ostukraine sowie auf der russisch besetzten Krim ist die Pressefreiheit zudem, laut Reporter ohne Grenzen, nicht mehr gegeben.<br />
<br />
In ihrem 2017 veröffentlichten Bericht äußerte die internationale Nichtregierungsorganisation [[Freedom House]] große Besorgnis über die Sicherheitslage der Journalisten in der Ukraine. Sowohl im ukrainischen Kernland als auch in den von russischen Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten des Landes seien die Medienvertreter der Gewalt, Einschüchterungen und Belästigungen ausgesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/report/freedom-world/2017/ukraine |titel=Ukraine |abruf=2017-12-05 |sprache=en}}</ref> Im Juli 2017 wurde der prominente Journalist [[Pawel Grigorjewitsch Scheremet|Pawel Scheremet]] bei einem Autobombenanschlag in Kiew getötet. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einer „schrecklichen Tragödie“. Ein Jahr zuvor war der regierungskritische Journalist [[Oles Busyna]] in Kiew ermordet worden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/ausland/article157177577/Bekannter-Journalist-bei-Bombenanschlag-getoetet.html |titel=Ukraine: Journalist Pawel Scheremet bei Bombenanschlag getötet |werk=[[Die Welt|Welt Online]] |datum=2016-07-20 |abruf=2017-12-05}}</ref><br />
<br />
Die [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] äußerte Bedenken zur Pressefreiheit betreffend die entzogene Zulassung im Falle [[Sawik Schuster]]s im Jahr 2016<ref>[http://www.reuters.com/article/us-ukraine-crisis-shuster-idUSKCN0XN2KR Top Ukraine TV host protests work ban with hunger strike] ([[Reuters]])</ref> sowie im April 2017 wegen der Ausweisungen der Journalistinnen Anna Kurbatova, Tamara Nersesyan und Maria Knyazeva wie auch wegen der Zugangsverwehrung für die spanischen Journalisten Antonio Pampliega und Manuel Ángel Sastre.<ref>[http://www.osce.org/fom/337366 osce.org]</ref><br />
<br />
Der Slawist und Journalist ''Herwig G. Höller'' strich im Jahr 2016 dennoch heraus, dass es in der Ukraine auch [[Medienkritik (Kommunikationswissenschaft)|Medienkritik]] gebe, dies im großen Unterschied zu Russland.<ref>[https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=205032 Vortrag: Russland, Ukraine, die Medien und der Krieg.] 7. Juni 2016, Minute 1</ref><br />
<br />
===== Nachrichten- und Presseagenturen =====<br />
Die staatliche Nachrichtenagentur ist die 1918 gegründete [[Ukrinform|UKRINFORM]] und setzt täglich rund 300 Meldungen ab.<ref>[https://www.ukrinform.de/info/about_agency.html ''Über UKRINFORM'' ukrinform.de.]</ref> Generaldirektor seit 2011 Oleksandr Detsyk (* 1979).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ukrinform.ua/eng/news/oleksandr_detsyk_i_hope_people_will_start_the_morning_with_ukrinform_news |text=''Oleksandr Detsyk: I hope people will start the morning with UKRINFORM news'' ukrinform.ua vom 19. Dezember 2011 (abgerufen am 26. April 2014). |wayback=20140505140258}}</ref> Weitere einflussreiche Unternehmen sind die nichtstaatliche russische Nachrichtenagentur [[Interfax]]-Ukraine und die private [[UNIAN|Ukrainische Unabhängige Informationsagentur (UNIAN)]], die von dem Oligarchen [[Ihor Kolomojskyj]] kontrolliert wird.<ref>[http://www.wenigerismehr.de/swok/ssm-seminar/2013/msys_ukr.htm ''Mediensystem: Ukraine''.] Sächsische Stiftung für Medienausbildung (SSM), Oktober 2013; abgerufen am 26. April 2014.</ref> Insgesamt sind rund 35 Nachrichtenagenturen in der Ukraine aktiv, jedoch sind die meisten sehr klein und übernehmen die Informationen der führenden Nachrichtenagenturen. Seit März 2014 spielt das am [[Majdan Nesaleschnosti]] im [[Hotel Ukrajina]] gelegene [[Ukrainian Crisis Media Center]] (UCMC) eine wichtige Rolle. Es wird von [[George Soros]] ([[Open Society Foundations]]), dem US-[[Public Relation|Public-Relation]]-Unternehmen [[Weber Shandwick]] und der ukrainischen Regierung finanziert und verbreitet Nachrichtenmeldungen und Bildmaterial zur Krise.<ref>[http://uacrisis.org/de/ Ukrainian Crisis Media Center Material in Deutsch.]</ref><ref>[https://www.heise.de/tp/features/Ukraine-Propaganda-trifft-auf-Propaganda-3364785.html ''Ukraine: Propaganda trifft auf Propaganda''.] [[Telepolis]], 11. April 2014</ref><br />
<br />
===== Fernsehsender =====<br />
Beim [[Fernsehen]], das 1951 in der Ukraine eingeführt wurde, gibt es neben dem staatlichen Fernsehen seit 1993 auch private Fernsehanbieter.<br />
* [[Nazionalna Telekompanija Ukrajiny]], (ukrainisch: {{lang|uk|Національна Телекомпанія України}}) ist die [[Staatlicher Rundfunk|staatliche Fernsehanstalt]] der Ukraine. Sie wurde am 20. Januar 1965 gegründet und unterhält das einzige staatliche Fernsehprogramm [[Perschyj Nazionalnyj]] ''(Erstes Nationales)''.<br />
* [[STB (Fernsehsender)|STB]] ist ein 1997 gegründeter privater Sender, der neben den weiteren fünf TV-Stationen ''ICTV'', ''Novy Kanal'', ''M1'', ''M2'', ''QTV'' aktuell dem Oligarchen [[Wiktor Pintschuk]] und Gründer der [[StarLightMedia Group]] gehört.<ref name="freiheit.org">{{Internetquelle |url=http://www.freiheit.org/Aktuelle-Berichte/1804c24376i1p/index.html |titel=Medienpluralismus à la Ukraine – Geld und Macht legen Rundfunkberichterstattung in Fesseln |hrsg=Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit |datum=2013-02-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150404080129/http://www.freiheit.org/Aktuelle-Berichte/1804c24376i1p/index.html |archiv-datum=2015-04-04 |abruf=2014-04-25 |offline=1}}</ref><br />
* [[Ukraine (TV-Sender)|Ukraine]], ursprünglich 1993 als Regionalsender im Ballungsraum Donezk gegründet, gehört zur [[Media Group Ukraine]], die über die Holding [[System Capital Management]] (SCM) von dem Oligarchen [[Rinat Achmetow]] kontrolliert wird und sehr hohe Einschaltquoten durch seine Fußball-TV-Spartenkanäle erreicht.<ref name="freiheit.org" /><ref>[http://mgukraine.com/en/ ''About us'' mgukraine.com (abgerufen am 26. April 2014).]</ref><br />
* [[1+1]] ist ein ukrainischer Fernsehsender, an dem seit 3. Juli 2012 maßgeblich [[Time Warner]] über die [[Central European Media Enterprises]] (CME) beteiligt ist.<ref>{{Literatur |Hrsg=Central European Media Enterprises |Titel=CME exercises its put option to Time Warner and completes its deleveraging transactions |Datum=2012-07-03 |Online=[http://www.cetv-net.com/en/press-center/news/389.shtml HTML] |Abruf=2012-11-25}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.prnewswire.com/news-releases/central-european-media-enterprises-secures-60-ownership-in-studio-11-in-ukraine-57753142.html |text=Central European Media Enterprises Secures 60 % Ownership in Studio 1+1 in Ukraine. |wayback=20140408223545}} prnewswire.com, 4. September 2007</ref> Der Sender befindet sich im Besitz des Oligarchen [[Ihor Kolomojskyj]].<ref>{{Internetquelle |autor=Benjamin Bidder |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/pressefreiheit-in-der-ukraine-oligarchen-voll-auf-sendung-a-1095417.html |titel=Pressefreiheit in der Ukraine: Oligarchen voll auf Sendung |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2016-06-02 |abruf=2016-06-02}}</ref> 1+1 zählt zu den Sendern mit dem höchsten Marktanteil in der Ukraine und kann von 95 % der ukrainischen Bevölkerung empfangen werden.<br />
* [[Inter (TV-Sender)|Inter]] ist ein weiterer populärer TV-Sender mit sehr hoher Reichweite in der Ukraine, der im Februar 2013 zu 100 % von der [[Inter Media Group Limited]] übernommen wurde, die von dem Oligarchen [[Dmytro Firtasch]] kontrolliert wird.<ref name="freiheit.org" /><br />
* [[5 Kanal]] wurde 2003 gegründet und wird über die Mischkonzern-Holding [[Ukrprominvest]] durch deren Gründer, den Oligarchen und ehemaligen Präsidenten der Ukraine [[Petro Poroschenko]] kontrolliert.<ref>[http://www.bpb.de/internationales/europa/ukraine/136889/dokumentation-petro-poroschenko ''Dokumentation Petro Poroschenko'' Bundeszentrale für politische Bildung] (abgerufen am 25. April 2014).</ref><br />
* [[KRT (Fernsehsender)|KRT]] (ukrainisch {{lang|uk|КРТ}}) ist ein ukrainischer ''[[Orthodoxe Kirchen|orthodoxer]]'' TV-Kanal, der erstmals am 26. April 2003 auf Sendung ging.<br />
* [[Slavonic Channel International]] ist ein ukrainischer Fernsehsender, der auf Russisch, Ukrainisch und Englisch sendet und sich hauptsächlich „[[Slawen|slawischen]]“ Themen widmet.<br />
* [[Espreso TV]] wurde 2013 von dem polnischen Medienmanager Michal Boniatowski gegründet, anfangs lautete der Name „[[Euromaidan]]“.<ref name="jungewelt.de">{{Internetquelle |autor=Reinhard Lauterbach |url=http://www.jungewelt.de/2014/01-31/039.php |titel=Agenten im Fronteinsatz. Berlin, Washington und Warschau haben auf dem »Maidan« ihre Leute |werk=[[Junge Welt]] |datum=2014-01-31 |abruf=2014-04-25}}</ref><br />
* [[Hromadske.tv]] ''(Bürger-TV)'' ist ein Internetsender, der mit Hilfe amerikanischer und britischer Stiftungsgelder im November 2013 online ging.<ref name="jungewelt.de" /><ref>{{Internetquelle |autor=Вікторія Білаш, Наталія Лєксау |url=http://stv.mediasapiens.ua/material/19431 |titel=«ГРОМАДСЬКЕ ТБ»: «ВСЕ ГІРШЕ, НІЖ ВИ ДУМАЄТЕ, АЛЕ НАДІЯ Є» |werk=Суспільне мовлення |datum=2013-06-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141116043542/http://stv.mediasapiens.ua/material/19431 |archiv-datum=2014-11-16 |abruf=2020-03-25 |offline=1}}</ref><br />
<br />
Im Februar 2021 verbot Präsident Selenskyj mit einem Erlass drei oppositionelle Nachrichtensender wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit und Verbreitung von russischer Propaganda:<br />
* ZIK (телеканал)<br />
* NewsOne<br />
* 112 Ukraine (ukrainisch: 112 Україна)<br />
Der Vorsitzende des ukrainischen Journalistenverbandes, Nikolaj Tomilenko, sprach von einer »Informationsbombe« und sagte: »Der Entzug des Zugangs zu ukrainischen Medien für ein Millionenpublikum ohne Gericht (…) ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit.«<ref>{{Internetquelle |autor=APA |url=https://www.derstandard.at/story/2000123833980 |titel=Ukraines Präsident verbietet drei oppositionelle Fernsehsender |werk=[[Der Standard]] |datum=2021-02-03 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
Im Dezember 2021 verbot Selenskyj durch einen Erlass zwei weitere oppositionelle Nachrichtensender:<br />
* Ukrlive.tv<br />
* Perwij Nesawissimij<br />
Die prorussische Partei ''Oppositionsplattform für das Leben'' nannte dies einen weiteren Angriff auf die Meinungsfreiheit.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000132225101 |titel=Ukraine verbietet zwei Oppositionssender |werk=[[Der Standard]] |datum=2021-12-29 |abruf=2022-03-20}}</ref><br />
<br />
===== Zeitungen und Zeitschriften =====<br />
{{Siehe auch|Liste der ukrainischen Zeitschriften}}<br />
<br />
===== Radiosender =====<br />
[[Nazionalna Radiokompanija Ukrajiny|Ukrajinske Radio]] ({{lang|uk|Українське Радіо}}; deutsch: ''Ukrainischer Rundfunk''; englisch: ''Ukrainian Radio'') ist die [[Staatlicher Rundfunk|staatliche Hörfunkanstalt]] der Ukraine mit dem dazugehörigen Auslandsdienst [[Radio Ukraine International]]. Daneben gibt es weitere private Radiosender.<br />
<br />
==== Informationstechnik ====<br />
Die Ukraine ist in den letzten Jahren auch im Zusammenhang mit dem „[[Informationstechnik|IT]]-[[Outsourcing]]“ bekannt geworden. Eine große Zahl ukrainischer Softwareentwicklungsunternehmen befindet sich vor allem in Kiew, Charkiw, Lwiw, Dnipro, Donezk und [[Simferopol]] (Krim). Somit nutzt das Land seine geografische und kulturelle Nähe zu Westeuropa und macht bereits etablierten IT-Dienstleistern wie Indien und China Konkurrenz. Jedoch kann der Umsatz, der in diesem Bereich entsteht, noch nicht mit dem indischen verglichen werden. Die IT-Industrie beschäftigte im Dezember 2021 etwa 250.000 Ingenieure und Programmierer.<ref name="it-company-rating-inventure">{{Internetquelle |url=https://inventure.com.ua/tools/database/rejting-top-50-krupnejshie-it-kompanij-v-ukraine |titel=Рейтинг ТОП-50 крупнейшие IT-компании в Украине |werk=InVenture |sprache=ru |abruf=2022-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Amy Feldman, Cyrus Farivar |url=https://www.forbes.com/sites/amyfeldman/2022/04/04/for-ukraines-tech-startups-fighting-the-war-means-memes-information-campaignsand-keeping-their-businesses-going/ |titel=For Ukraine’s Tech Startups, Fighting The War Means Information Campaigns–And Keeping Their Businesses Going |datum=2022-04-04 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Im Bereich der [[Offshoring|Offshore]] oder [[Nearshoring|Nearshore]]-Programmierung sind dabei vor allem [[EPAM Systems]], [[SoftServe]], [[GlobalLogic]] und [[Ciklum]] nennenswert. EPAM beschäftigt 12.389 Spezialisten zu Ende 2021, womit die Ukraine für das Unternehmen den bedeutendsten Entwicklungsstandort darstellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.epam.com/static-files/dcccbd7d-ad40-444a-92bd-5fdb26b1bb6f |titel=EPAM Systems, inc - FORM 10-K - Annual Report 2021 |sprache=en |abruf=2022-08-21 |hrsg=[[EPAM Systems]] |seiten=7 |datum=2022-02-25 |format=PDF, 854&nbsp;kB}}</ref> SoftServe als größtes einheimisches IT-Outsourcing Unternehmen beschäftigte 2019 bereits über 5.300 Spezialisten in der Ukraine<ref>{{Internetquelle |url=https://theukrainians.org/oleh-denys/ |titel=Interview Oleh Denys - Executive VP of SoftServe tells about the company’s biggest achievements in 25 years and the ability to learn quickly as the main driving force for professional success |datum=2019-03-10 |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref>, diese Zahl wuchs zu Ende 2021 auf 9.462.<ref name="it-company-rating-inventure"/><ref>{{Internetquelle |url=https://itcluster.lviv.ua/en/softserve-plans-reach-16-000-employees-2022/ |titel=SoftServe Plans to Reach 16,000 Employees in 2022 - SoftServe, the most prominent Ukrainian IT company, sums up its record 2021 year and plans for the following year. |sprache=en |datum=2021-12-31 |abruf=2022-08-21 |zitat=During the year, 4,541 people were hired in Ukraine}}</ref> GlobalLogic beschäftigt über 7.370 Spezialisten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.globallogic.com/about/locations/ukraine/ |titel=Engineering Centers - Ukraine |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref> Ciklum beschäftigt über 3.000 Spezialisten in der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ciklum.com/press-releases/press-release-ciklum-supports-ukraine-with-over-160-mln-uah-investment-and-donation |titel=Ciklum supports Ukraine with over 160 mln UAH investment and donation |sprache=en |abruf=2022-08-21 |hrsg=[[Ciklum]] |datum=2022-06-22}}</ref><br />
<br />
Zu den größten Softwareproduzenten und IT-Serviceunternehmen gehören die schweizerische [[Luxoft]] mit 3.900 Spezialisten in der Ukraine.<ref>{{Internetquelle |url=https://career.luxoft.com/locations/ukraine/ |titel=Locations - Ukraine |abruf=2022-08-21 |sprache=en}}</ref> Weitere Unternehmen sind der [[Computerspiel]]hersteller [[GSC Game World]] und [[MacPaw]] mit seinen 300 Mitarbeitern.<ref>{{Internetquelle |url=https://forbes.ua/ru/profile/macpaw-424 |titel=Unternehmensporträt MacPaw |werk=[[Forbes (Zeitschrift)|Forbes]] |sprache=en |abruf=2022-08-21}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2020 nutzten 75 Prozent der Einwohner der Ukraine das Internet.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/IT.NET.USER.ZS?locations=UA |titel=Individuals using the Internet (% of population) |hrsg=[[Weltbank]] |abruf=2022-06-05 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
==== Messen und Ausstellungen ====<br />
* [[AGRO]] – ukrainische [[Leitmesse]] für [[Landwirtschaft]] in [[Kiew]]<br />
* [[Beer & Soft Drinks Industry]] – Internationale Fachmesse für Bier und alkoholfreie Getränke in [[Kiew]]<br />
* [[InterAgroBusiness]] – Internationale Fachmesse für [[Landwirtschaft]], [[Landtechnik]], [[Viehzucht]], [[Öko-Landbau]] und [[Bioenergie]] in [[Odessa]]<br />
* [[Metal-Forum of Ukraine]] – Internationale Konferenzmesse für Metallurgie und Metall in [[Kiew]]<br />
* MushroomIndustry – Internationale Fachausstellung für die Pilzindustrie in [[Kiew]]<br />
* Wine & Winemaking – Internationale Fachmesse für [[Wein]], [[Weinherstellung]] und [[Weinbau]] in [[Odessa]]<br />
<br />
==== Tourismus ====<br />
{{Hauptartikel|Tourismus in der Ukraine}}<br />
[[Datei:ՙՙԾիծեռնակի բույն՚՚, Ղրիմ.jpg|mini|[[Schwalbennest (Krim)]]]]<br />
<br />
Ein wichtiges touristisches Ziel in der Ukraine bildet die Hauptstadt Kiew, die neben vielen historischen [[Liste von Sehenswürdigkeiten in Kiew|Sehenswürdigkeiten]] auch ein modernes pulsierendes Kulturleben bietet. Als Erholungsgebiet wird seit den Zarenzeiten die [[Schwarzmeer]]küste genutzt, allem voran die Halbinsel Krim, die 1954 der Ukrainischen SSR übertragen wurde. Die Krim bietet neben kulturellen Hinterlassenschaften zahlreicher Völker (Griechen, Krimtataren, Genueser) ein subtropisches Klima und eine Vielzahl von Palästen und Sanatorien. Die Krim war bis 2014 Schauplatz des jährlichen Festivals elektronischer Tanzmusik [[KaZantip]].<br />
<br />
Im Westen der Ukraine ist die Stadt [[Lwiw]] mit ihrer zum [[UNESCO-Weltkulturerbe]] zählenden Innenstadt sehenswert. In den angrenzenden ukrainischen Karpaten gibt es neben einer beeindruckenden Natur traditionelle Thermalkurorte wie [[Truskawez]] oder Skigebiete wie [[Slawske]].<br />
<br />
Als eine Art Extremtourismus haben sich in letzter Zeit Ausflüge in die verstrahlte Zone von [[Tschornobyl]] nördlich von [[Kiew]] etabliert.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
Die Ukraine besitzt aus Zeiten der [[Sowjetunion]] vor allem eine Nord-Süd-Verkehrsorientierung ([[Moskau]]-[[Kiew]]-[[Odessa]], Moskau-[[Charkiw]]-[[Krim]]). Man versucht aber seit der Unabhängigkeit des Landes, die Infrastruktur in eine West-Ost-Orientierung zu reorganisieren und die Verbindungen zu [[Polen]], der [[Slowakei]] und [[Ungarn]] zu intensivieren (Anbindung an den [[Paneuropäische Verkehrskorridore#Korridor III|Paneuropäischen Korridor III]]: Straßenverbindung und Bahnstrecke [[Berlin]]/[[Dresden]] – [[Breslau]] – [[Krakau]] – [[Lwiw]] – Kiew und V: [[Košice]] – [[Tschop]] – Lwiw und Budapest – Tschop – Lwiw). Die Ukraine ist heute vor allem ein Transitland zwischen [[Mitteleuropa]] und dem [[Kaukasus]] und zwischen [[Südeuropa]] und [[Russland]]. Hauptverkehrsträger in der Ukraine ist die [[Eisenbahn]], gefolgt vom [[Straße]]nverkehr und der [[Binnenschifffahrt]] auf dem [[Dnepr]] ''(Dnipro)''. Seit Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ostukraine und nach der Annexion der Krim durch Russland (2014) ist der Verkehr innerhalb der betreffenden Regionen und auch der Verkehr zwischen der Ukraine und Russland zunehmend eingeschränkt.<br />
<br />
Im [[Logistics Performance Index]], der von der [[Weltbank]] erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte die Ukraine 2018 den 66. Platz unter 160 Ländern. Ein großer Teil der Infrastruktur des Landes wurde seit der Sowjetära nicht modernisiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://lpi.worldbank.org/international/global?sort=asc&order=International%20shipments#datatable |titel=Global Rankings 2018 {{!}} Logistics Performance Index |abruf=2018-09-14 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
=== Eisenbahn ===<br />
[[Datei:EKr1-001.jpg|mini|Das ukrainische Eisenbahnnetz zählt zu den größten weltweit.]]<br />
<br />
In der Ukraine wird von der Eisenbahn die auch in Russland gebräuchliche [[Russische Breitspur|Breitspur]] von [[Breitspurbahn#Russische Breitspur|1520&nbsp;mm]] verwendet. Der Bau von [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]]n in der [[Normalspur|Normalspurweite&nbsp;1435&nbsp;mm]] wird geplant.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schienenverkehrsportal.de/News_Ukraine_plant_HGV_Strecke_in_Normalspur_1070.html |titel=Ukraine plant HGV-Strecke in Normalspur |werk=Schienenverkehrsportal |datum=2018-02-01 |abruf=2020-03-25}}</ref> Die [[Eisenbahnstrecke|Strecken]] in den Räumen Kiew, Lwiw und im Osten der Ukraine sind [[Bahnstrom|elektrifiziert]], dazwischen befinden sich nicht-elektrifizierte Abschnitte. Eine komplette Elektrifizierung ist vorgesehen. Der staatliche Eisenbahnhersteller ist die [[Lokomotivfabrik Luhansk]]. Die nationale [[Eisenbahnunternehmen|Eisenbahngesellschaft]] [[Ukrsalisnyzja]] wurde 1991 gegründet und liegt ebenfalls in staatlicher Hand. 2009 kamen von der Regierung erste Vorschläge über eine Privatisierung ins Gespräch. Im Zuge der Annexion der Krim durch Russland und im Laufe der Kampfhandlungen in den Oblasten Donezk und Luhansk kam es zu starken Einschränkungen des Bahnverkehrs in den betreffenden Regionen. Im Angriff Russlands auf die Ukraine seit Februar 2022 ist die Eisenbahninfrastruktur eines der bevorzugten Ziele.<ref>sda/ineu/jst/schr: ''Die Eisenbahn in Zeiten des Ukraine-Krieges''. In: [[Eisenbahn-Revue International]] 6/2022, S. 294–297.</ref><br />
<br />
=== Straße ===<br />
{{Hauptartikel|Fernstraßen in der Ukraine}}<br />
[[Datei:Via Imperii und Via Regia.png|mini|hochkant=2|Verlauf der mittelalterlichen [[Via Regia]] und [[Via Imperii]] in Europa]]<br />
<br />
Das gesamte Straßennetz umfasste 2012 etwa 169.694&nbsp;km, wovon 166.095&nbsp;km asphaltiert sind.<ref name="CIA/2102" /> Ein zusammenhängendes [[Autobahnnetz]] besteht noch nicht, es existieren jedoch vielerorts autobahnartig ausgebaute [[Fernstraßen in der Ukraine|Fernstraßen]] und [[N 01|Nationalstraßen]]. Die [[M&nbsp;06]] von Ungarn nach Kiew wurde in den letzten Jahren renoviert und ist nun von der [[Grenze zwischen der Ukraine und Ungarn|ungarischen Grenze]] über die Karpaten bis [[Lwiw]] durchgehend in sehr gutem Zustand. Das Tankstellennetz ist sehr dicht. In manchen Dörfern sind die Straßen noch sehr schlecht ausgebaut, werden jedoch allmählich saniert. In vielen Großstädten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, wie beispielsweise die [[Metro Kiew|Metro in Kiew]], und überall im Land ein sehr dichtes Netz an Busverbindungen.<br />
<br />
Kiew war neben Moskau der östlichste Punkt der großen mittelalterlichen [[Via Regia]] bis nach [[Santiago de Compostela]] in [[Spanien]].<br />
<br />
=== Luftverkehr ===<br />
[[Datei:An-225 Mriya.jpg|mini|Die Antonow An-225, das weltweit größte und einzige Flugzeug seiner Art (zerstört)]]<br />
In allen wichtigen großen Städten befinden sich internationale Flughäfen. [[Ukraine International Airlines]], [[Azur Air Ukraine]] und [[Yanair]] sind die bekanntesten [[Fluggesellschaft]]en in der Ukraine. Die Flughäfen in [[Flughafen Kiew-Boryspil|Kiew-Boryspil]], [[Flughafen Odessa|Odessa]] und [[Flughafen Dnipro|Dnipro]] sind die wichtigsten internationalen Verkehrsflughäfen der Ukraine. Der Flugzeugbauer [[Antonow]] mit Hauptsitz am [[Flughafen Kiew-Hostomel]] hatte mit der [[Antonow An-225]] mit einem Frachtraumvolumen von insgesamt 1220&nbsp;m³ bei 250&nbsp;t Zuladung (was den Transport von vier [[Sattelzug|Sattelzügen]] und dahinter einem [[Lkw]] und daneben seinem Anhänger, alle beladen, ermöglicht) das weltweit größte Transportflugzeug im Einsatz. Es wurden zwei Flugzeuge dieses Typs gebaut, von denen nur eines fertiggestellt und [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|im Februar 2022]] durch russische Truppen zerstört wurde.<br />
<br />
=== Häfen und Schifffahrt ===<br />
Über die Häfen in [[Odessa]] werden fast die Hälfte der Ex- und Importe der Ukraine abgewickelt. Die Schwarzmeerhäfen zählen daher zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur.<ref name=":0" /><br />
<br />
Wichtigste Binnenschifffahrtstraße ist der Dnepr, der bis Kiew auch für kleine Seeschiffe befahrbar ist; in [[Tschornomorsk]], [[Mykolajiw]] und [[Cherson]] befinden sich [[Seehafen|Seehäfen]], der größte ist der [[Hafen Odessa|Hafen]] von [[Odessa]]. Seit der Annexion der Krim durch Russland hat die Ukraine auf die Seehäfen in [[Sewastopol]] und [[Kertsch]] keinen Zugriff mehr. Das [[Hauptquartier]] der [[Ukrainische Seestreitkräfte|ukrainischen Marine]] war bis zur [[Besetzung der Krim]] in Sewastopol am Schwarzen Meer, seither befindet es sich in Odessa.<br />
Es bestehen [[Fähre|Fährverbindungen]] von Tschornomorsk nach [[Poti]] in Georgien, nach [[Constanța]] in Rumänien und nach [[Derince]] in der Türkei.<ref>[http://www.ukrferry.com/eng Schwarzmeer-Fähren.]</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 begann auf Befehl des russischen Präsidenten [[Putin]] der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russische Überfall auf die Ukraine]]. Die Häfen Mariupol, [[Berdjansk]], [[Skadowsk]] und [[Cherson]] sind (Stand 2. Mai 2022) nicht (mehr) unter Kontrolle der Ukraine und deshalb offiziell geschlossen.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukraine-liveticker-annalena-baerbock-will-nach-kiew-reisen-17804564.html Meldung von 11:06 Uhr]</ref><br />
<br />
=== Telekommunikation ===<br />
In der Ukraine wurden neben dem herkömmlichen [[PSTN|öffentlichen Telefonnetz]], das zu 76 % (2006) vom staatlichen (bis 2011) Anbieter [[Ukrtelecom]] dominiert wird, auch [[Global System for Mobile Communications|GSM]]-[[Mobilfunknetz]]e aufgebaut. Die größten Mobilfunknetze sind zurzeit:<br />
* Kyivstar/Djuice/Mobilitsch (2G, 3G und 4G)<br />
* Vodafone Ukraine<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vodafone.ua/ |titel=Homepage Vodafone Ukraine |werk=Vodafone Ukraine |abruf=2021-01-30 |sprache=uk}}</ref> (früher: MTS bzw. UMC)/Jeans/Sim-Sim (2G, 3G und 4G)<br />
* Lifecell (2G, 3G und 4G)<br />
* 3Mob (3G: [[UMTS]])<br />
* PEOPLEnet (3G: [[CDMA2000]] 1× EV-DO)<br />
* Intertelecom (3G: CDMA2000 1× EV-DO)<br />
Ukrtelecom startete im November 2007 das erste [[UMTS]]-Mobilfunknetz der Ukraine, das seit 2011 als 3Mob<ref>[http://3mob.ua/about-company?lang=en About 3Mob.]</ref> firmiert. Die 2011 privatisierte<ref>[http://ukraine.ahk.de/news/single-view/artikel/azarov-gibt-gruenes-licht-zur-privatisierung-von-ukrtelekom/?cHash=b9b1a46284640ea9be623d62c15d527c Azarov gibt grünes Licht zur Privatisierung von Ukrtelekom.]</ref> Ukrtelecom befindet sich mehrheitlich im Besitz der Holding SCM des Oligarchen [[Rinat Achmetow]].<ref>[http://www.kyivpost.com/content/business/akhmetovs-scm-buys-ukrtelecom-325200.html Akhmetov’s SCM buys Ukrtelecom.]</ref> Im Winter 2014/15 wurden noch drei Lizenzen für den [[Mobilfunkstandard]] UMTS verkauft. Diese Netze sollten frühestens im Sommer 2015 in Betrieb gehen.<ref>[http://www.telecompaper.com/news/nkrzi-raises-3g-licence-price-in-ukraine--1053075 NKRZI raises 3G licence price in Ukraine]</ref><br />
<br />
=== Pipelines ===<br />
<br />
Die Transitpipelines gehören zu den kritischsten Teilen der Infrastruktur. Die Ukraine ist zum einen auf [[Erdgas]]-Importe angewiesen, die es vor allem aus Russland bekommt, zum anderen ist es wichtiges Transitland für Erdgas aus Russland.<ref name=":0" /> Osteuropäische Länder, aber auch die Bundesrepublik Deutschland werden über die Pipelines mit russischem Gas versorgt. Um die starke Abhängigkeit der Ukraine von russischem Gas zu reduzieren, wurde 2014 eine technische Umrüstung der Leitungen eingeleitet, die umgekehrt gerichteten Gasfluss von West- und Mitteleuropa in Richtung der Ukraine ermöglichen soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Sean Carney |url=http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304518704579523101575101482.html |titel=Ukraine, Slowakei und EU verhandeln über Gas-Pipeline-Nutzung |hrsg=[[The Wall Street Journal]] |datum=2014-04-25 |abruf=2014-05-04}}</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Russisch-ukrainischer Gasstreit}}<br />
<br />
=== Kanäle ===<br />
Die Kanäle in der Ukraine dienen vorwiegend der [[Bewässerung]] und nicht als [[Schifffahrtskanal]].<br />
Der wichtigste Kanal ist der [[Nord-Krim-Kanal]], ein über 400&nbsp;km langer Bewässerungskanal, der von den 1970er Jahren an bis 2014 das aufgestaute Wasser des Dnepr in die wasserarmen Regionen im Süden der Ukraine und auf die Krim leitete und so 85 % des gesamten Wasserverbrauchs der dortigen Bevölkerung deckte.<br />
[[Datei:Мерефо-Херсонський міст з висоти.jpg|mini|Die [[Merefa-Cherson-Brücke]] verbindet die Ufer des Dneprs in Dnipro.]]<br />
<br />
=== Brücken ===<br />
Durch die Mitte der Ukraine fließt mit dem Dnepr der drittlängste Strom Europas und teilt das Land in die [[Rechtsufrige Ukraine|rechtsufrige]] und [[linksufrige Ukraine]]. Um den Schienen- und Straßenverkehr beider Ufer miteinander zu verbinden, sind zahlreiche Brücken, vor allem in den Städten am Fluss, erbaut worden. Daneben dienen die Staumauern, die den Dnepr anstauen, als Flussübergänge für den Straßenverkehr.<br />
<br />
Die Halbinsel Krim wurde durch die [[Krim-Brücke]] über die [[Straße von Kertsch|Meerenge von Kertsch]] mit dem russischen Territorium verbunden.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Dneprbrücken}}<br />
<br />
=== Feuerwehr ===<br />
In der [[Feuerwehr in der Ukraine]] waren im Jahr 2019 landesweit 53.286 [[Berufsfeuerwehr|Berufs-]] und 142.598 [[Freiwillige Feuerwehr|freiwillige Feuerwehrleute]] organisiert, die in 2.210 Feuerwachen und [[Feuerwehrhaus|Feuerwehrhäusern]], in denen 3.402 [[Löschfahrzeug]]e und 290 [[Drehleiter]]n bzw. [[Teleskopmast (Feuerwehr)|Teleskopmasten]] bereitstehen, tätig sind.<ref name="CTIF-WFS01">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband [[CTIF]] |datum=2021 |abruf=2022-02-18 |format=PDF}}</ref> Die ukrainischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 269.160 Einsätzen alarmiert, dabei waren 96.812 [[Brandbekämpfung|Brände]] zu löschen. Hierbei wurden 1.909 Tote von den [[Feuerwehr]]en bei Bränden geborgen und 1.523 Verletzte gerettet.<ref name="CTIF-WFS04">{{Internetquelle |autor=Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner |url=https://www.ctif.org/sites/default/files/2021-06/CTIF_Report26.pdf |titel=Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021 |titelerg=Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019 |hrsg=Weltfeuerwehrverband CTIF |datum=2021 |abruf=2022-02-18 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
== Kultur ==<br />
=== Feiertage ===<br />
In der Ukraine wird der [[Unabhängigkeitstag]] am 24. August als [[Nationalfeiertag]] gefeiert. [[Gesetzlicher Feiertag|Gesetzliche Feiertage]] sind:<br />
{| class="wikitable zebra"<br />
|-<br />
! Tag !! Name !! ukrainisch<br />
|-<br />
| 25. Dezember<ref>{{Webarchiv |url=http://oda.zt.gov.ua/verxovna-rada-viznala-25-grudnya-oficzijnim-svyatkovim-dnem-v-ukraini.html |text=Die Werchowna Rada hat den 25. Dezember als offiziellen Feiertag in der Ukraine anerkannt |wayback=20181229171429}} Offizielle Webseite der Oblastverwaltung der Oblast Schytomyr; abgerufen am 29. Dezember 2018 (ukrainisch)</ref> und 7. Januar<br />
| [[Ukrainische Weihnachten|Weihnachten]]<br />
| Різдво Христове<br />
|-<br />
| 1. Januar<br />
| [[Neujahr]]<br />
| Новий рік<br />
|-<br />
| 8. März || [[Internationaler Frauentag]] || Міжнародний жіночий день<br />
|-<br />
| 1. Mai || [[Erster Mai|Tag der Arbeit]] || День праці<br />
|-<br />
| 28. Juni || Verfassungstag der Ukraine || День Конституції України<br />
|-<br />
| 24. August || Unabhängigkeitstag der Ukraine || День незалежності України<br />
|-<br />
| 14. Oktober || Tag des Verteidigers der Ukraine || День захисника України<br />
|}<br />
<br />
=== Küche ===<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Küche}}<br />
<br />
=== Bildende Kunst und Volkskunst ===<br />
[[Datei:Bojchuk M.jpg|mini|links|hochkant=0.5|Mychajlo Bojtschuk]]<br />
[[Datei:Stamps in honor of Tetyana Pata.jpg|mini|Ukrainische Briefmarken mit Motiven von [[Tetjana Pata]], Vertreterin der Petrykiwka-Malerei]]<br />
Mit dem [[Boychukismus]], benannt nach seinem Begründer [[Mychajlo Bojtschuk]] entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein [[Kunststil]], dessen Verfechter eine eigenständige, ukrainische Bilder- und Formensprache anstrebten. Dazu orientierte sich die auch als Ukrainischer Monumentalismus bezeichnete Stilrichtung an der [[Byzantinische Kunst|Kunst des Byzantinischen Reichs]] und der [[Kiewer Rus]]. Seit den 1930er Jahren in der [[Sowjetunion]] unterdrückt, wird der Boychukismus seit der Unabhängigkeit der Ukraine wieder vermnehrt gewürdigt. Zu seinen wichtigsten Vertretern gehören neben Mychajlo Bojtschuk selbst [[Tymofij Bojtschuk]], [[Wassyl Sedljar]], [[Ivan Padalka|Iwan Padalka]], [[Sofija Nalepynska-Bojtschuk]], [[Oksana Pawlenko]], Antonina Iwanowa, [[Mykola Rokyzkyj]], [[Serhij Kolos]] und [[Ochrim Krawtschenko]].<br />
<br />
Auch die [[Volkskunst]] genießt in der Ukraine einen hohen Stellenwert. Bekannte ukrainische Volkskünstler sind zum Beispiel [[Marija Prymatschenko]], [[Kateryna Bilokur]] und [[Iwan Hontschar]]. Zu Weltruhm gelangte die [[Petrykiwka-Malerei]], ein origineller Stil der dekorativen Malerei, der 2013 in die [[Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit]] der [[UNESCO]] aufgenommen wurde.<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
{{Hauptartikel|Ukrainische Literatur}}<br />
[[Datei:Poltava sadyba Kotlarevskogo Khata DSC 2338 53-101-0006.JPG|mini|Das Gedenkhaus von [[Iwan Kotljarewskyj]] in [[Poltawa]]. Der Dichter und Sozialaktivist hat als erster die lebendige Volkssprache in die [[ukrainische Literatur]] eingeführt. Zu einer Zeit, als es die [[Leibeigenschaft]] noch gab, schrieb er eine [[burleske]] [[Aeneis]]-[[Travestie (Literatur)|Travestie]] (»Енеїда«, 1798), in der Götter, Trojaner und Römer als Kosaken auftreten.]]<br />
<br />
Das erste in der Ukraine erschienene Buch wurde von [[Jurij Drohobytsch]] im Jahre 1483 verfasst. Der in der Stadt [[Poltawa]] lebende [[Iwan Kotljarewskyj]] gilt als Erneuerer der ukrainischen Schriftsprache. Zu den bedeutendsten Schriftstellern gehören [[Iwan Franko]], [[Lessja Ukrajinka]] und [[Taras Schewtschenko]], nach dem der seit 1962 verliehene wichtigste Kulturpreis der Ukraine, der [[Taras-Schewtschenko-Preis]], benannt ist.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:left; margin-right:50px;"<br />
|-<br />
! [[Iwan Kotljarewskyj]]<br /><small>(1769–1838)</small><br />
! [[Taras Schewtschenko]]<br /><small>(1814–1861)</small><br />
! [[Iwan Franko]]<br /><small>(1856–1916)</small><br />
! [[Mychajlo Kozjubynskyj]]<br /><small>(1864–1913)</small><br />
! [[Lessja Ukrajinka]]<br /><small>(1871–1913)</small><br />
|-<br />
| [[Datei:Kotlyarevsky.jpg|130px]]<br />
| [[Datei:Taras Shevchenko selfportrait oil 1840-2.jpg|130px]]<br />
| [[Datei:Ivan Franko (1898).png|112px]]<br />
| [[Datei:M-kotsjubynskyj.jpg|166px]]<br />
| [[Datei:Lesya Ukrainka portrait crop.jpg|115px]]<br />
|}<br />
<br />
=== Film ===<br />
Der wichtigste Filmpreis ist nach dem Regisseur und Schriftsteller [[Oleksandr Dowschenko]] benannt.<br />
<br />
=== Musik ===<br />
[[Datei:P1170500-001.JPG|mini|[[Nationale Musikakademie der Ukraine Peter Tschaikowski]] in Kiew]]<br />
<br />
Ein Wandbild in der [[Sophienkathedrale (Kiew)|Sophienkathedrale]] von [[Kiew]] aus dem 11. Jahrhundert gibt Einblick in die mittelalterliche Musizierweise auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Es zeigt [[Skomoroch]]i und Musiker, die Querflöten, Trompeten oder Schalmeien, Lauten, [[Psalterium]] (''[[gusli]]'') und [[Zymbal]] (''cymbaly'') spielen. Es ist unklar, ob die Institution der Skomorochi, die als Tänzer, Gaukler und Theaterspieler auftraten, aus dem [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]] oder aus dem Westen stammt oder lokalen Ursprungs ist.<ref>Sergei A. Ivanov: ''Slavic Jesters and the Byzantine Hippodrome.'' In: ''Dumbarton Oaks Papers'', Band 46 (''Homo Byzantinus: Papers in Honor of Alexander Kazhdan'') 1992, S. 129–132</ref> Die ukrainische Volksmusik ist entsprechend der geographischen Lage des Landes von slawischen und nichtslawischen Völkern in Osteuropa und Vorderasien beeinflusst.<br />
[[Datei:Mykola leontovych.jpg|mini|links|140px|[[Mykola Leontowytsch]] (1877–1921)]]<br />
Früher gab es in den Dörfern eigene regionale Volksmusikstile und Aufführungspraktiken, die außerdem nach Geschlechtern unterschieden wurden. Die rituellen Gesangstraditionen wurden überwiegend von Frauen und Mädchen, die Instrumentalmusiken überwiegend von Männern und Jungen aufgeführt. Die Unterhaltungslieder wurden zu allen Zeiten gleichermaßen von der gesamten Bevölkerung gesungen.<ref>William Noll: ''Ukraine.'' In: Thimothy Rice, James Porter, Chris Goertzen (Hrsg.): ''Garland Encyclopedia of World Music.'' Band 8: ''Europe.'' Routledge, New York / London 2000, S. 806</ref><br />
<br />
Zu den heute verbreiteten traditionellen Volksmusikinstrumenten gehören die Lauten ''[[Bandura (Instrument)|bandura]]'' und ''[[kobsa]]'' (namensverwandt mit der rumänischen ''[[Koboz|cobză]]''), die [[Violine]], die Drehleier ''[[Lira (Drehleier)|lira]]'', ein dreisaitiger, gestrichener Bass ''basol(i)a'' (in der Größe einer [[Viola da Gamba|Gambe]]), das Hackbrett ''[[Zymbal|cymbaly]]'', die Laute ''[[torban]]'', eine Gruppe von Kernspaltflöten ''[[sopilka]]'', bei den [[Huzulen]] die lange Holztrompete ''[[trembita]]'', ein [[Akkordeon]], die Sackpfeife ''koza'' (ähnlich der polnischen ''[[koza]]''), die Rahmentrommel ''bubon'' und die Maultrommel ''[[drymba]]''. Ein typisches Ensemble, das als ''troista muzyka'' (von „drei Musiker“) bekannt ist, besteht aus Violine, Hackbrett und Bass oder Rahmentrommel. Wenn die Musiker Volkstänze wie den [[Huzulka]] begleiten, enthalten die Stücke improvisierte Anteile.<ref>Sofia Hrytsa: ''Ukraine. II. Traditional music. 1. Historical background and general features.'' In: ''Grove Music Online'', 2001</ref><br />
<br />
Nach der Unabhängigkeit 1991 wurde die Ukraine Mitglied der [[Europäische Rundfunkunion|Europäischen Rundfunkunion]] (EBU) und nahm im Jahr 2003 erstmals am [[Eurovision Song Contest]] teil. Bereits bei der zweiten Teilnahme im Jahr danach gewann die Sängerin [[Ruslana Lyschytschko]] mit ihrem ''Wild Dances Project'' in Istanbul den [[ESC 2004]], dessen [[ESC 2005|50. Jubiläums-Ausgabe 2005]] daraufhin in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ausgetragen wurde. Die Ukraine wurde damit das 21. Land, das bei einem ESC siegte, und das 20. Land, in dem ein ESC ausgetragen wurde. Beim [[ESC 2016]] gewann die Ukraine mit dem Lied ''[[1944 (Lied)|1944]]'' von der Sängerin [[Jamala]] zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest, woraufhin der [[ESC 2017]] erneut in Kiew stattfand. Die Ukraine ist das einzige Land beim ESC, das noch nie in einem Halbfinale des Eurovision Song Contests ausgeschieden ist.<br />
<br />
== Sport ==<br />
=== Fußball ===<br />
[[Datei:Україна-Словенія. Склад зб. України.jpg|mini|[[Ukrainische Fußballnationalmannschaft]] (2015)]]<br />
<br />
Fußball ist der populärste Sport in der Ukraine. Der Fußball in der Ukraine wird vom [[Federazija Futbolu Ukrajiny|Fußballverband der Ukraine]] (FFU) organisiert. Die erste Fußballliga in der Ukraine ist die [[Premjer-Liha]]. Bekannte Vereine sind [[Dynamo Kiew]] und [[Schachtar Donezk]]. Der bisher größte Erfolg der jungen [[Ukrainische Fußballnationalmannschaft|ukrainischen Fußballnationalmannschaft]] war das Erreichen des Viertelfinales bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] in Deutschland.<br />
<br />
[[Oleh Blochin]] und [[Ihor Bjelanow]] wurden zu Sowjetzeiten mit dem [[Ballon d’Or]] als „[[Europas Fußballer des Jahres]]“ ausgezeichnet. Blochin, der seine aktive Karriere in Österreich bei [[Vorwärts Steyr]] ausklingen ließ, war bis Januar 2008 Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft. Die Ukraine konnte am 18. April 2007 einen sportpolitischen Erfolg erringen, indem das Land, das erst seit 1992 eigenständig dem Europäischen Fußball-Verband [[UEFA]] angehört, im ersten Wahlgang den Zuschlag des UEFA-Exekutivkomitees bekam, gemeinsam mit [[Polen]] die [[Fußball-Europameisterschaft 2012]] auszurichten. Der populärste ukrainische [[Fußball]]spieler ist [[Andrij Schewtschenko]], der mit dem [[AC Mailand]] u.&nbsp;a. die [[UEFA Champions League|Champions League]] gewann und [[Liste der italienischen Fußballmeister|italienischer Meister]] wurde sowie [[Ballon d’Or 2004|2004]] als dritter Ukrainer ebenfalls mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet wurde.<br />
<br />
=== Boxen ===<br />
Die bekanntesten ukrainischen Boxer sind die Brüder [[Vitali Klitschko|Vitali]] und [[Wladimir Klitschko]].<br />
<br />
Im Amateurboxen konnte die Ukraine seit 1996 drei Olympiasieger stellen: Wladimir Klitschko (1996, Superschwergewicht), [[Wassyl Lomatschenko]] (2008, Federgewicht, 2012 Leichtgewicht<ref>[https://olympics.com/de/video/vasyl-lomachenko-olympische-highlights olympics.com]</ref>) und [[Oleksandr Ussyk]] (2012, Schwergewicht). [[Andreas Kotelnik|Andrij Kotelnik]] (2000, Leichtgewicht) und Serhij Dotsenko (2000, Weltergewicht) gewannen Silbermedaillen. Zudem errangen ukrainische Boxer fünf Bronzemedaillen, unter anderem [[Wolodymyr Sydorenko|Wladimir Sidorenko]] (2000, Fliegengewicht) und [[Wjatscheslaw Hlaskow]] (2008, Superschwergewicht). Im Profibereich gelang es bisher sechs Athleten Weltmeistertitel zu gewinnen: Wladimir und Vitali Klitschko im Schwergewicht, Oleksandr Ussyk im Schwer-, sowie [[Cruisergewicht]], [[Serhij Dsindsiruk]] im Halbmittelgewicht, Sidorenko im Bantamgewicht und Kotelnik im Halbweltergewicht.<br />
<br />
=== Leichtathletik ===<br />
[[Serhij Bubka]] aus [[Luhansk]] ist sechsfacher Weltmeister und Olympiasieger im [[Stabhochsprung]]. Er stellte insgesamt 35 Weltrekorde auf und schaffte 43 Sprünge über die Sechs-Meter-Marke. Seit 2005 ist er Vorsitzender des [[Nationales Olympisches Komitee der Ukraine|Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine]].<br />
<br />
=== Schach ===<br />
[[Ruslan Ponomarjow]] wurde 2002 [[FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005|FIDE-Weltmeister]], [[Anna Uschenina]] 2012 und [[Marija Musytschuk]] 2015 [[Schachweltmeisterschaft der Frauen|Schachweltmeister der Frauen]]. Die Nationalmannschaft wurde 2001 [[Schach-Mannschaftsweltmeisterschaft|Mannschaftsweltmeister]] und gewann die [[Schacholympiade 2004]] und die [[Schacholympiade 2010]].<ref>[http://www.olimpbase.org/ olimpbase.]</ref> Die ukrainische Damenauswahl siegte 2006 bei der [[Schacholympiade 2006|Schacholympiade]].<br />
<br />
=== Motorradsport ===<br />
Die Städte [[Lwiw]] und [[Riwne]] sind international bekannt im [[Speedway (Bahnsport)|Speedway]]; in beiden wurde bereits mehrfach WM-Läufe ausgetragen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Ukraine}}<br />
* [[Universitäten in der Ukraine]]<br />
* [[Gewerkschaften in der Ukraine]]<br />
* [[Ukrainistik]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<!-- bitte chronologisch, neueste zuerst --><br />
(chronologisch, neueste zuerst)<br />
<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''Die Frontlinie. Warum die Ukraine zum Schauplatz eines neuen Ost-West-Konflikts wurde''. Übersetzt von Stephan Gebauer, Thorsten Schmidt, [[Gregor Hens]], Ulrike Bischoff und Stephan Kleiner. Rowohlt, Hamburg, 2022, ISBN 978-3-498-00339-5 (englisch: ''The Frontline. Essays on Ukraine’s Past and Present.'' Harvard University Press, Cambridge (MA) 2021, ISBN 978-0-674-26882-1.).<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''The Gates of Europe: A History of Ukraine''. Aktualisierte Neuauflage. Basic Books, New York 2021, ISBN 978-1-5416-7564-3.<br />
* Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' 5., überarbeitete und aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73558-5.<br />
* Antonia Kostretska: ''Terra incognita: Die Ukraine, die Ukrainer und das Ukrainisch. Eine enzyklopädische Sammlung.'' Grin Verlag, München 2018, ISBN 978-3-668-60191-8.<br />
* Marian Madela: ''Der Reformprozess in der Ukraine 2014–2017.'' Ibidem, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-8382-1266-1.<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Ungleiche Brüder: Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' C.H.Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71410-8.<br />
* Oksana Dutchak, Artem Chapeye, Bettina Musiolek ([[Clean Clothes Campaign]]), ''[https://saubere-kleidung.de/wp-content/uploads/2017/11/CCC-CountryProfile-Ukraine-DE_2017_web.pdf LÄNDERPROFIL UKRAINE]'', o.&nbsp;J. (2017) PDF, 14 S.<br />
* [[Karl Schlögel]]: ''Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen.'' Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-24942-4 ([https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article147367418/Wenn-Russlandversteher-fuer-die-Ukraine-streiten.html Rezension] von [[Richard Herzinger]] in ''Die Welt,'' 8.&nbsp;Oktober 2015).<br />
* [[Joseph Roth]]: ''Reisen in die Ukraine und nach Russland.'' Hrsg. von [[Jan Bürger (Schriftsteller)|Jan Bürger]]. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67545-4.<br />
* [[Kerstin S. Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 ([http://www.sehepunkte.de/2011/02/18112.html Rezension der Erstauflage 2010]).<br />
* Andriy Mykhaleyko: ''Gott auf dem Majdan. Die Rolle der Kirchen in der Ukraine-Krise.'' In: ContaCOr 17 (Sonderausgabe 2015), {{ISSN|2364-5202}}.<br />
* [[Steffen Dobbert]]: ''Euromaidan – Protest und Zivilcourage in der Ukraine.'' Hrsg. von Zeit online. Epubli, Berlin 2014, ISBN 978-3-8442-8601-4.<br />
* Winfried Schneider-Deters: [http://books.google.de/books?id=GVMzukJb6CAC ''Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union.''] Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-8305-3116-6.<br />
* Adolph Stiller (Hrsg.): ''Ukraine: Städte Regionen Spuren'' (= ''Architektur im Ringturm'', Band 28). Müry Salzmann, Salzburg 2012, ISBN 978-3-99014-060-4.<br />
* Dietmar Schultke: ''„Ukrainski Blues“ – Streifzüge durch die Ukraine.'' Regia, Cottbus 2009, ISBN 978-3-86929-017-1.<br />
* Viktor Timtschenko: ''Ukraine – Einblicke in den neuen Osten Europas'' Ch. Links, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-488-4.<br />
* Christian Reder, Erich Klein (Hrsg.): ''Graue Donau, Schwarzes Meer. Wien Sulina Odessa Jalta Istanbul (Recherchen, Gespräche, Essays).'' Edition Transfer bei Springer, Wien / New York 2008, ISBN 978-3-211-75482-5.<br />
* Kathrin Boeckh, Ekkehard Völkl: ''Ukraine. Von der Roten zur Orangenen Revolution.'' Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2050-0.<br />
* Oleh Turij: ''Das religiöse Leben und die zwischenkonfessionellen Verhältnisse in der unabhängigen Ukraine. Institut für Kirchengeschichte der Ukrainischen Katholischen Universität.'' Lwiw 2007.<br />
* [http://www.bpb.de/publikationen/5X9VPM,0,0,Nachbarn_im_Osten%3A_Ukraine_und_Belarus.html ''Nachbarn im Osten: Ukraine und Belarus.''] [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 1.&nbsp;November 2006.<br />
* Rainer Lindner: ''Das Ende von Orange. Die Ukraine in der Transformationskrise.'' (= ''SWP-Studien.'' S 2006,20). [[Stiftung Wissenschaft und Politik]], Berlin 2006 ([http://www.swp-berlin.org/de/publikationen/swp-studien-de/swp-studien-detail/article/transformationskrise_der_ukraine.html online]).<br />
* Pavlo Khiminets: ''Protestantismus in der Ukraine. Rolle und Stellung des Protestantismus im soziokulturellen Kontext der Geschichte der Ukraine.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-55791-4.<br />
* Heiko Pleines: ''Ukrainische Seilschaften. Informelle Einflussnahme in der ukrainischen Wirtschaftspolitik 1992–2004'' (= ''Analysen zur Kultur und Gesellschaft im östlichen Europa'', Band 19). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8283-7.<br />
* [[Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg]] (Hrsg.): ''Nach der „Orangenen Revolution“'' (= ''Der Bürger im Staat'', Band 55, H. 4). Weinmann, Filderstadt 2005 ([http://www.buergerimstaat.de/4_05/orange.htm online]; Aufsätze zur Entwicklung von Politik und Wirtschaft in der Ukraine, Russland und Belarus).<br />
* [[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]]: ''Die neue Ukraine.'' Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-12401-X.<br />
* Andrew Wilson: ''The Ukrainians. Unexpected Nation.'' Yale University Press, New Haven 2002, ISBN 0-300-09309-8.<br />
* Robert Kravchuk: ''Ukrainian Political Economy. The First Ten Years.'' Palgrave Macmillan, New York 2002.<br />
* Britta Böhme: ''Grenzland zwischen Mythos und Realität. Real- und Ideengeschichte des ukrainischen Territoriums.'' Berliner Debatte Wissenschafts-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-931703-33-9.<br />
* Claus Remer: ''Zum Ukrainebild in Deutschland vom 19. zum 20.&nbsp;Jahrhundert.'' In: Erhard Hexelschneider (Hrsg.): ''Russland & Europa. Historische und kulturelle Aspekte eines Jahrhundertproblems.'' Jenaer Forum für Bildung und Wissenschaft, Leipzig 1995, ISBN 3-929994-44-5, S.&nbsp;225–243.<br />
<br />
<small>'''Lexikalische Artikel und ältere Darstellungen'''</small><br />
* Lexikoneintrag zu ''Ukraine'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 19, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-019-0877 S. 877.]<br />
* Lexikoneintrag zu ''Kleinrußland'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-011-0124 S. 124.]<br />
* Lexikoneintrag zu ''Russisches Reich'', in: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/nid/20007376731 S. 289–328.]<br />
* Guillaume le Vasseur (Sieur de Beauplan): ''Beschreibung der Ukraine, der Krim, und deren Einwohner''. Aus dem Französischen übersetzt und nebst einem Anhange der die Ukraine, und die Budziackische Tatarey betrifft, und aus dem Tagebuche eines deutschen Prinzen, und eines Schwedischen Kavaliers gezogen worden, herausgegeben von Johann Wilhelm Moeller. Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1780 ([https://books.google.de/books?id=nB0VAAAAQAAJ&printsec=frontcover Google Books]).<br />
* Johann Georg Kohl: ''Reisen im Inneren von Rußland und Polen''. Zweiter Theil: ''Die Ukraine. Kleinrußland''. Nebst einem Titelkupfer, einem Plane der Wintermesse in Charkow und einer Karte von Kleinrußland. Arnoldische Buchhandlung, Dresden/Leipzig 1841 ([https://books.google.de/books?id=acMKAAAAIAAJ&printsec=frontcover Google Books]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Schwesterprojekte |commonscat=Ukraine |wikt=Ukraine |n=Portal:Ukraine | s=Ukraine |voy=Ukraine}}<br />
{{Commonscat|Demonstrations and protests related to 2022 Russian invasion of Ukraine}}<br />
* [https://ukraine.ua/de/ Offizielle Website der Ukraine]<br />
* [https://www.president.gov.ua/ Offizielle Website] des Ukrainischen Präsidenten (ukrainisch, russisch, englisch)<br />
* [https://www.kmu.gov.ua/ Offizielle Website] der Ukrainischen Regierung (ukrainisch, englisch)<br />
* [https://www.rada.gov.ua/ Offizielle Website] des Ukrainischen Parlaments (ukrainisch, englisch)<br />
* [https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/ukraine-node Länder- und Reiseinformationen] des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amts]]<br />
* [https://www.laender-analysen.de/ukraine-analysen/ Ukraine-Analysen] (Forschungsstelle Osteuropa, Uni Bremen)<br />
* [https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/laender/ukraine Ukraine] im Online-Lexikon des [[Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa|BKGE]]<br />
* [https://www.indexmundi.com/de/ukraine/ Indexmundi – statistische Daten zur Ukraine]<br />
* [https://maps.vlasenko.net/ Umfangreiche Kartensammlung der gesamten Ukraine] (ukrainisch)<br />
* [http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine Texte und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
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<br />
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<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4061496-7|LCCN=n81017756|NDL=00573982|VIAF=134334037}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ukraine| ]]<br />
[[Kategorie:Staat in Europa]]<br />
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[[Kategorie:Nachfolgestaat der Sowjetunion]]<br />
[[Kategorie:Verwaltungseinheit als Namensgeber für einen Asteroiden]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Ukraine&diff=225648335Geschichte der Ukraine2022-08-26T06:59:06Z<p>Dnepro..: /* Kiewer Rus */ Ich nehme an "Halytsch-Wolodymyr" ist einfach ein Flüchtigkeitsfehler und sollte wohl "Halytsch-Wolhynien" werden; ich habe weder im Text noch in dem Artikel "Roman von Galizien-Wolhynien" einen Grund gefunden für "Wolodymyr"</p>
<hr />
<div>[[Datei:Beauplan Poland XVII map.jpg|mini|Ukraine 1648]]<br />
<br />
Die '''Geschichte der Ukraine''' umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des heutigen Staates [[Ukraine]] von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.<br />
<br />
== Ur- und Frühgeschichte ==<br />
[[Datei:Cucuteni Trypillian extent.png|mini|Verbreitungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur]]<br />
<br />
Das Gebiet der heutigen [[Ukraine]] wurde schon während des [[Paläolithikum]]s besiedelt. Während der [[Jungsteinzeit]] bestand in der Südukraine von etwa 6500 bis 5000 [[v. Chr.]] die Bug-Dnister-Kultur. Ihr folgte die [[Dnepr-Don-Kultur]] bis 4000 v. Chr. Darauf folgte die [[Sredny-Stog-Kultur]] von 4500 bis 3500 v. Chr. [[Derijiwka]], einer der bekanntesten mit dieser Kultur in Verbindung gebrachten Ausgrabungsorte, liegt in der zentralukrainischen [[Oblast Kirowohrad]]. Am Übergang von der Jungsteinzeit zur [[Kupfersteinzeit]] gehörte die heutige Ukraine zu den Ursprungsregionen der vermutlich [[Halbnomaden|halbnomadischen]] [[Kurgankultur]], die auf die Zeit von 4400 v. Chr. bis 4300 v. Chr. geschätzt wird – dies ist jedoch wissenschaftlich nicht gänzlich unumstritten (vgl. [[Kurgankultur#Kritik an der Kurgantheorie und spätere Forschungen|Kritik an der Kurgantheorie und spätere Forschung]]).<ref>Marija Gimbutas: ''Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas.'' (= ''Archeolingua.'' series minor 6). Archaeological Institute of Hungarian Academy of Sciences/ Linguistic Institute of the University of Innsbruck, 1994, ISBN 3-85124-171-1.</ref><br />
[[Datei:Людина енеолітичного часу.JPG|mini|Chalkolithisches Grab von Katral in der Region Odessa]]<br />
Die Kurgankultur wurde in der späten Kupfersteinzeit/frühen Bronzezeit von der [[Jamnaja-Kultur]] abgelöst bzw. ist in ihr aufgegangen. In der Nähe von [[Dnipro]] gibt es den „Storoschowa mohyla“-[[Kurgan (Grabhügel)|Kurgan]] in dem [[A. I. Terenozhkin]] Reste eines Karrens (vgl. [[Wagengräber der Jamnaja-Kultur|Wagen]]) ausgegraben hat.<ref>Hans J. J. G. Holm: ''The Earliest Wheel Finds, their Archeology and Indo-European Terminology in Time and Space, and Early Migrations around the Caucasus.'' Series Minor 43. Budapest 2019: ARCHAEOLINGUA ALAPÍTVÁNY. ISBN 978-615-5766-30-5. Mit 306 Quellennachweisen, 6 Graustufen- und farbige Abbildungen, sowie verkleinerten Abbildungen von 130 repräsentativen Radfunden (dabei aktuelle aus Deutschland und China).</ref> Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die [[Stein-Baba]]s ({{ukS-Cyrl|Баби кам’яні}}; {{ruS|каменные бабы}}) – deren größte Sammlung innerhalb der Ukraine sich in Dnipro (siehe [[Stein-Babas von Dnipropetrowsk]]),<ref>[http://www.ukrainehotelsonline.com/ua/Travel-to-Dnepropetrovsk-Stone-Baby/district-Dnepropetrovsk-Stone-Sculptures.html Kurzer Artikel über die „Stein-Babas“ von Dnipropetrowsk], abgerufen am 20. Juni 2013.</ref> befindet – durch ihre über 3000-jährige Geschichte<ref>J. P. Mallory, D. Q. Adams: ''Kemi Oba Culture.'' In: ''Encyclopedia of Indo-European Culture.'' Fitzroy Dearborn, 1997, S. 327–328.</ref> sind sie sicherlich nicht nur das Produkt eines Volkes; die frühesten werden jedoch mit der Jamnaja-Kultur, die [[eisenzeit]]lichen Exemplare mit den [[Skythen]] und die [[mittelalter]]lichen mit verschiedenen [[Turkvölker]]n in Verbindung gebracht.<br />
<br />
Der Jamnaja-Kultur folgte in der [[Bronzezeit]] etwa von 2800/2500 bis 2000 v. Chr. die [[Katakombengrab-Kultur]] die ihren Namen von den von ihnen angelegten [[Katakombe]]n hat, deren unterirdischer Teil am ehesten mit den ägyptischen [[Mastaba]]s vergleichbar sind. In der [[Späte Bronzezeit|Spätbronzezeit]] folgte die [[Srubna-Kultur]] im 20. bis 12. vorchristlichen Jahrhundert (2000–1200 v. Chr.).<br />
<br />
Im 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich an der ukrainischen Schwarzmeerküste und insbesondere der [[Krim]] [[Pontosgriechen|pontische Griechen]] an und gründeten [[Griechische Kolonisation|Kolonien]]. Sie sind es auch, die vom Volk der [[Taurer]] – woher auch der Name [[Taurien]] für die Krim abgeleitet wurde – berichten, die sie als ein Volk von Hirten beschreiben.<br />
<br />
An der [[Straße von Kertsch]] – in antiken griechischen Quellen „Kimmerischer Bosporus“ genannt – lebte um 1300 v. Chr. das Volk der [[Kimmerer]], bis es von den [[Skythen]] in Richtung [[Kaukasus]] verdrängt wurden. Das Steppengebiet im Süden der Ukraine war Teil des sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feldes]], das in der Antike (8./7. Jahrhundert v. Chr.) von den [[Iranische Völker|iranischsprachigen]] [[Reitervölker]]n der Skythen und später von den ihnen nahestehenden [[Sarmaten]], die im 4./3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen unterwarfen und assimilierten, bewohnt wurde.<br />
<br />
Im Norden und Westen der heutigen Ukraine jedoch auch in Weißrussland befand sich die [[Sarubinzy-Kultur]], die vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. bestand, die vermutlich Handel mit den Städten am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] getrieben haben. Der Fund vieler [[Pflug|Pflüge]] deutet darüber hinaus auf die hohe Bedeutung des [[Ackerbau]]s hin.<br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Ukraine-Dyke Pole.png|Lage des Wilden Feldes in der heutigen Ukraine.<br />
Skythian archer plate BM E135 by Epiktetos.jpg|Skythischer Bogenschütze<br />
Ancient Greek Colonies of N Black Sea.png|Karte der Griechischen Kolonien am Schwarzen Meer um 450 v. Chr.<br />
Roman Empire 125.png|Sarmatien auf einer Karte des Römischen Reiches, um 125 n. Chr.<br />
</gallery><br />
<br />
== Völkerwanderungszeit ==<br />
Vom 2. bis Anfang des 5. Jahrhunderts [[n. Chr.]] hat sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine auch die mit den [[Ostgoten]] assoziierte [[Tschernjachow-Kultur]] gebildet, da die Goten zu dieser Zeit aus dem [[Weichsel]]raum an die Küsten des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] drängten. Daneben gab es nördlich der Tschernjachow-Kultur noch die [[Kiewer Kultur]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.knowed.ru/index.php?name=pages&op=view&id=1067 |titel=Die Kiewer Kultur |werk=knowed.ru |datum=2010-01-10 |abruf=2014-08-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{ruS|Киевская культура}}}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://colovrat.at.ua/publ/1-1-0-82 |titel=Frühe Slawische Stämme. Die archäologische Kiewer Kultur als Vorfahren der Anten |datum=2010-02-05 |abruf=2014-08-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{ruS|Раннеславянские племена змиевщины. Киевская археологическая культура как отражение ранней фазы развития антов.}}}}</ref> die ebenfalls auf das 2. und bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Die [[Krimgoten]] lebten noch bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts, bis sie vom aufkommenden [[Chasaren]]reich unterworfen und assimiliert wurden – wobei sie vermutlich die hier ansässigen [[Aorsen]], den damals größten Stamm der Sarmaten, über einen Zeitraum von 20 Jahren allmählich besiegten. Um das Jahr 374 sollen die ersten [[Hunnen]] unter ihrem Führer [[Balamir]] die [[Wolga]] überquert haben und dabei das Reich der [[Alanen]] zerstört haben, um mit ihnen anschließend ein [[Bündnis]] zu schließen. Durch den Druck aus Osten wurden wohl auch die skythischen Stämme der [[Jazygen]] und der [[Roxolanen]] in Richtung [[Westen]] (am wahrscheinlichsten auf den [[Balkanhalbinsel|Balkan]]) verdrängt. Im Jahre 375 erfolgte dann die Zerstörung des [[Greutungen]] (Ostgoten) [[Ermanarich]]s (vgl. vor allem [[Ammianus Marcellinus]], 31, 2f.), spätestens hier beginnt der [[Hunnensturm]].<ref>Vgl. zur folgenden Geschichte die einschlägigen Handbücher zur [[Spätantike]] sowie Maenchen-Helfen: ''Welt der Hunnen.'' Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-43-8; allgemein und recht aktuell etwa Peter J. Heather: ''The Fall of the Roman Empire.'' London 2005, ISBN 0-330-49136-9, S. 145&nbsp;ff.</ref><br />
<br />
Im vierten Jahrhundert könnten auch die [[Bulgaren]] bzw. [[Protobulgaren]] im Zuge der Völkerwanderung mitgerissen worden sein. Diese siedelten sich im sogenannten „Onoguria“ an und weiteten ihr Reich über die heutige Süd- und Ostukraine aus. Wahrscheinlich siedelten sich um diese Zeit auch die aus Norden kommenden [[Slawen]] erstmals in dem Gebiet an, wobei einige auch (zusammen mit den Bulgaren) in Richtung Balkan gezogen sein könnten. Nach dem Weiterziehen der Hunnen und der von ihnen in Richtung Westen vertriebenen Völkern entstand in der gesamten (Süd-)Ukraine ein Machtvakuum.<ref>Einführend siehe Florin Curta: ''The Making of the Slavs. History and Archaeology of the Lower Danube Region, C. 500–700''. Cambridge 2001; Florin Curta: ''Southeastern Europe in the Middle Ages, 500–1250''. Cambridge 2006; Christian Lübke: ''Das östliche Europa. Die Deutschen und das europäische Mittelalter''. München 2004.</ref> Im 6. Jahrhundert teilten sich diese frühen Bulgaren vermutlich in [[Kutriguren]], welche weiter in Richtung Westen drängten, und die [[Utiguren]], die am [[Don (Asowsches Meer)|Don]] verblieben waren und wahrscheinlich das [[Großbulgarisches Reich|Großbulgarische Reich]] gründeten, zu dem große Teile der Süd- und Ostukraine gehörten. Was mit den [[Onoguren]], einem weiteren Stamm der mit den Protobulgaren in Verbindung gebracht wird, passierte, ist unklar. So wurde das Gebiet der ganzen Südukraine jedoch zum Durchzugsgebiet der Bulgaren aus ihrer Heimat, die vermutlich an der [[Wolga]] lag. Im 7. Jahrhundert zogen die Bulgaren insbesondere unter ihrem Anführer [[Kubrat]] allmählich immer weiter in das heutige [[Bulgarien]], wobei ein Teil vermutlich den Staat der [[Wolgabulgaren]] bildete.<ref name="history of ukraine27">{{Literatur |Autor=Paul Robert Magocsi |Titel=A History of Ukraine |Verlag=University of Toronto Press |Ort=[[Toronto]] |Datum=1996 |ISBN=0-8020-0830-5 |Seiten=27}}</ref> Zu dieser Zeit gehört auch der Fund des bedeutenden [[Schatz von Mala Pereschtschepyna]] bei [[Poltawa]].<ref>[http://www.goldensands.bg/cultural/treasure-pres.asp Artikel über den Pereschepenski Schatz auf goldensands.bg] (englisch), abgerufen am 22. Juni 2013.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://hermitagemuseum.org/html_En/03/hm3_2_13.html |text=Artikel über den Pereschepenski Schatz auf der Website der St. Petersburger Eremitage |wayback=20060927072126}}, abgerufen am 22. Juni 2013.</ref><br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Chernyakhov.svg|Tschernjachow-Kultur<br />
Hunnenwanderung.png|Weg des Hunnensturms über die Ukraine.<br />
Map of Old Great Bulgaria de.svg|Lage des Großbulgarischen Reiches.<br />
Bulgarians and Slavs VI-VII century.png|Wanderung der Bulgaren und Lokalisierung der Slawen<br />
Pontic steppe region around 650 AD.png|Bulgaren in der Ukraine um das Jahr 650 n. Chr.<br />
</gallery><br />
<br />
== Mittelalter ==<br />
=== Chasarenreich und Magyarenwanderung ===<br />
Während der Zeit des europäischen [[Frühmittelalter]]s wurde die Ostukraine etwa um das Jahr 750 Teil des [[Chasaren]]reiches. Außerdem gehörte es zum Handelsnetz der [[Radhaniten]]; diese [[Juden|jüdischen]] Kaufleute stellten etwa vom 8. bis zum 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den verfeindeten Ländern des [[Abendland]]es und der [[Islam|Islamischen Welt]] sicher und betrieben dabei sogar Handel mit [[Indien]] und [[China]] – dies stellt wahrscheinlich die beste Begründung für die Wichtigkeit des [[Judentum]]s im Chasarenreich dar. Die [[Magyaren]], die um das Jahr 600 n. Chr. noch im [[Wolga]]gebiet lebten, siedelten sich um das Jahr 900 n. Chr. im Gebiet zwischen [[Dnister]] und [[Dnepr]] an – vermutlich das von den Magyaren sogenannte [[Etelköz]] (wörtlich: Land zwischen den Flüssen) an der Westgrenze des Chasarenreiches, dem sie [[tribut]]pflichtig waren. In dieser Zeit schlossen sich ihnen auch die [[Kabaren]] an – drei Stämme, die gegen das Chasarenreich rebellierten – und zogen aufgrund des Drucks der [[Petschenegen]] aus den Weiten der [[Eurasische Steppe|Eurasischen Steppengebiete]] und der mit ihnen verbündeten [[Bulgaren]] unter [[Zar]] [[Simeon I. (Bulgarien)|Simeon I.]] in Richtung Westen in die [[Karpaten]]. Nach dem Niedergang des Chasarenreiches kamen die Reitervölker der Petschenegen, [[Kumanen]] sowie die [[Goldene Horde]].<br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Chasaren.jpg|Das Chasarenreich<br />
Radhanites.png|Das Handelsnetz der Radhaniten<br />
History Hungary 1.png|Magyarenwanderung<br />
</gallery><br />
<br />
=== Kiewer Rus ===<br />
[[Datei:Kievan-rus-1015-1113-(de).png|mini|Kiewer Rus im 11. Jahrhundert]]<br />
{{Hauptartikel|Kiewer Rus}}<br />
Im 9. Jahrhundert errichteten [[Ostslawen|ostslawische]] Stämme unter dem Einfluss skandinavischer [[Waräger]] an den Handelswegen von Skandinavien und [[Republik Nowgorod|Nowgorod]] nach Süden in Richtung [[Konstantinopel]] ein lose verfasstes Großreich mit der Hauptstadt [[Kiew]], die „[[Kiewer Rus]]“. Dessen Herrscher [[Wladimir I.|Wladimir der Große]] (reg. 980–1015) entschied sich im Jahre 988 für die [[Christianisierung der Rus|Annahme des Christentums]] nach [[Byzantinischer Ritus|östlichem Ritus]]. Der Süden der heutigen Ukraine wurde bis ins 13. Jahrhundert von [[Nomaden|nomadischen]] Steppenvölkern, insbesondere den [[Petschenegen]] und später den [[Kyptschaken]] (Kumanen, „Polowzern“; {{ukS-Cyrl|Половці}}) beherrscht.<br />
<br />
Nach kultureller und wirtschaftlicher Blüte begann im 12. Jahrhundert der Niedergang der Rus mit zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Fürstentümern. 1169 eroberte der Fürst von [[Fürstentum Wladimir-Susdal|Wladimir-Susdal]] Kiew, brannte es nieder, eignete sich den Titel des Großfürsten an und setzte in Kiew seinen Sohn als Fürsten ein. 1202 nahm [[Roman von Halitsch-Wolhynien|Roman von Halytsch-Wolhynien]] Kiew in Besitz und leitete daraus einen Anspruch auf die Würde des Großfürsten ab, aber schon im Folgejahr verlor er die Stadt an die [[Fürstentum Perejaslawl|Fürsten von Perejaslawl]]. Im 13. Jahrhundert eroberten [[Geschichte der Mongolen|mongolische]] Nomadenstämme aus Asien („[[Goldene Horde]]“) die Herrschaft über alle Russischen Staaten außer der [[Republik Nowgorod]] und [[Republik Pskow|Pskow]].<br />
<br />
=== Goldene Horde ===<br />
{{Hauptartikel|Mongolische Invasion der Rus}}<br />
[[Datei:Golden Horde 1389.svg|mini|hochkant=1.7|Das Reich der Goldenen Horde im Jahr 1389]]<br />
[[Datei:35 History of the Russian state in the image of its sovereign rulers - fragment.jpg|mini|Der unterlegene [[Michail Jaroslawitsch]] steht vor Usbek Khan ([[Historienmalerei|historisierende]] Darstellung)]]<br />
Nach ersten Konflikten in den 1220er Jahren zwischen Europäern und den Mongolen unter [[Dschingis Khan]], insbesondere der [[Schlacht an der Kalka]], drangen die Mongolen weniger als 20 Jahre später, diesmal unter [[Batu Khan]], einem Enkel Dschingis Khans, bis nach Mitteleuropa vor. Ihre Heere blieben dort am 9. April 1241 in der [[Schlacht bei Liegnitz (1241)|Schlacht bei Liegnitz]] (Polen) und zwei Tage später in der [[Schlacht bei Muhi]] (Ungarn) ungeschlagen. In der europäischen Geschichtsschreibung werden diese beiden Phasen der mongolischen Eroberungen als [[Mongolensturm]] bezeichnet. Die [[Belagerung von Kiew (1240)]] während des zweiten der beiden Feldzüge markiert nach dem Verständnis der meisten Historiker das Ende der Kiewer Rus.<br />
<br />
Die [[Mongolisches Reich|Mongolen]] (von den [[Rus (Volk)|Rus]] zum Teil auch als „[[Tataren]]“ bezeichnet)<ref>J. J. Saunders: ''Matthew Paris and the Mongols.'' Toronto, 1968, S. 124.</ref> begründeten das Reich der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] – zu einem wesentlichen Teil auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Während sie selbst hauptsächlich an [[Wolga]] und [[Kama (Fluss)|Kama]] siedelten, stellten sie sich jeweils an die Spitze der Elite der eroberten Kultur und beherrschten diese und zahlreiche Nachbarvölker durch ein System von Tributzahlungen, Geiseln und Strafexpeditionen: Nach Eroberung wurden oftmals die wehrfähigen Männer in das mongolische Heer eingegliedert, eingesessene Herrscher belassen, Familienangehörige jedoch als Geiseln genommen und ein Statthalter eingesetzt (''darughachi'' auf Russisch, داروغه ''darougheh'' auf Persisch,<ref>Dehkhoda Persian dictionary: داروغه . [ غ َ / غ ِ ] (ترکی - مغولی ، اِ) رئیس شبگردان . سرپاسبانان . داروغه که در زبان مغولی به معنی «رئیس » است یک اصطلاح عمومی اداری است</ref> ''basqaq'' auf Türkisch), der entweder vor Ort verblieb oder jährlich wiederkehrte. Er stellte die Ablieferung des Tributs an den jeweiligen [[Khan]] sicher und gewährleistete, dass der Vasallenstaat keine Politik verfolgte, die jener des Mongolischen Reiches entgegenstand.<ref>Carsten Goehrke u.&nbsp;a.: ''Russland.'' S. 79.</ref><ref>Charles J. Halperin, Russia and the Golden Horde: The Mongol Impact on Medieval Russian History (Bloomington: Indiana University Press, 1987); Donald Ostrowski, Muscovy and the Mongols: ''Cross-Cultural Influences on the Steppe Frontier, 1304–1589.'' Cambridge University Press, Cambridge 1998, S. ?</ref> Stieß dem Statthalter etwas zu oder berichtete er dem Khan von Ungehorsam, wurden die zuvor genommenen Geiseln umgebracht und Strafexpeditionen gegen den Vasallenstaat unternommen.<br />
<br />
Die Masse der Bevölkerung der Goldenen Horde wurde jedoch nicht von [[Mongolen]] gestellt. Die Zentren des Staates bildeten die Städte [[Sarai (Stadt)|Sarai]] in [[Khanat Astrachan|Astrachan]], Neu-Sarai (auch Berke-Sarai), [[Bolgar]], [[Khanat Kasan|Kasan]] und [[Asow]]. Die Goldene Horde war vom 13. bis zum 15. Jahrhundert eine dominierende Macht Osteuropas.<br />
<br />
=== Verlegung und Zersplitterung der russischen Metropolis ===<br />
Die Goldene Horde zerstörte Kiew 1240 erneut, so dass es nach der Beschreibung eines Reisenden „kaum noch zweihundert Häuser“ hatte. 1299/1305 erreichten die Großfürsten von Vladiimir-Susdal die Übersiedlung des ''[[Metropolit]]en aller Russen'' nach [[Wladimir (Russland)|Wladimir]]. Auf die Drohung König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimirs III. von Polen]] hin, seine russischen Untertanen katholisch taufen zu lassen, wurde 1371 der Bischof Antonios von Galitza ([[Halytsch|Halitsch]]) zum Metropoliten erhoben und ihm auch die Bistümer von [[Cholm]], [[Przemyśl]] und [[Wolodymyr-Wolynskyj]] unterstellt. Aber erst 1375 setzte der [[Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel|Patriarch von Konstantinopel]], [[Philotheos Kokkinos]], mit [[Kiprian]] einen neuen Metropoliten von Kiew ein, zunächst mit dem Anspruch, nach dem Tode des in Moskau residierenden [[Alexej Biakont|Metropoliten Alexej]] alle russischen Christen zu betreuen.<ref name="Kyprianos">Johannes Preiser-Kapeller: {{Webarchiv |url=http://www.oeaw.ac.at/byzanz/repository/Preiser_TranStud.pdf |text=''„Konfessionswechsel“ als Drohung. Beobachtungen zum Aufstieg des Kyprianos zum Metropoliten von Kiev und Litauen (1375) im Kontext der Politik des Patriarchats von Konstantinopel an Kontaktzonen zur Westkirche im 13. und 14. Jahrhundert.'' |wayback=20130227034309}} (PDF)</ref><br />
<br />
=== Halytsch-Wolhynien, Litauen, Polen und Krim-Khanat ===<br />
[[Datei:Alex K Halych-Volhynia general.png|mini|Das Fürstentum Halytsch-Wolhynien im 13.–14. Jahrhundert]]<br />
Eine eigenständige Bedeutung erlangte ab dem 12. Jahrhundert das westukrainische Fürstentum [[Halytsch-Wolhynien]] (siehe auch [[Wolhynien]] und [[Geschichte Galiziens]]). Im 13. Jahrhundert musste es die Oberhoheit der Goldenen Horde akzeptieren und dem militärisch stärkeren Kontrahenten Wladimir-Susdal widerstehen. So suchte es Unterstützung im Westen und 1253 ließ sich [[Daniel Romanowitsch von Galizien]] von einem päpstlichen Legaten zum Rex Rusiae („König von Russland“) krönen.<ref>Kerstin S. Jobst: ''Geschichte der Ukraine.'' Stuttgart 2010, S. 73.</ref> Im 14. Jahrhundert zerfiel das Fürstentum, sein nordöstlicher Teil wurde, wie auch die zentralukrainischen Gebiete am Dnepr mit Kiew, nach der [[Schlacht am Irpen]] Teil des [[Großfürstentum Litauen|Großfürstentums Litauen]] (siehe [[Geschichte Litauens]]). Den südwestlichen Teil des Fürstentums, („[[Rotruthenien]]“, „[[Galizien]]“) eroberte [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir der Große]] von Polen Mitte des 14. Jahrhunderts (siehe [[Geschichte Polens]]). Im durch die [[Lubliner Union]] von 1569 gebildeten [[Polen-Litauen|litauisch-polnischen Doppelstaat]] wurden auch die bisher zu Litauen gehörenden ukrainischen Gebiete der polnischen Krone unterstellt. Im Gegensatz zu der bisherigen liberalen Politik Litauens nahmen ab diesem Zeitpunkt die wirtschaftliche und religiöse Unterdrückung der orthodoxen Bevölkerung durch Polen zu. Um die religiöse Spaltung zu überwinden, wurde die Idee einer „Wiedervereinigung“ von katholischer und orthodoxer Kirche in Litauen-Polen verfolgt. Deren konkrete Umsetzung in der [[Kirchenunion von Brest]] 1596, stieß aber auf viel Widerstand unter den Ruthenen: Die neu geschaffene [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche|griechisch-katholische Kirche]], die den östlichen Ritus beibehielt, aber dem Papst unterstellt war, wurde von vielen nicht akzeptiert, da sie organisatorisch nur als Anhängsel der Westkirche wirkte. Weitere Ursache für Konflikte war die Tatsache, dass der ukrainische Adel nicht als gleichberechtigte dritte Stütze des Staates neben den Polen und Litauern anerkannt wurde.<br />
[[Datei:Polen in den Grenzen vor 1660.jpg|mini|Ukraine als Teil von [[Polen-Litauen]] im Jahre 1660]]<br />
[[Datei:Islam in der Ukraine7.jpg|mini|Bis ins 18. Jahrhundert lag im Süden der heutigen Ukraine das [[Khanat der Krim]]tataren]]<br />
Der Süden der heutigen Ukraine wurde zu einem eigenständigen, unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Schutzherrschaft stehenden ''[[Khanat der Krim|Krim-Khanat]]''. Große Teile der Steppengebiete in der heutigen Südukraine wurden in der Zeit 1368–1783 von den Nachfahren der [[Nogaier-Horde]], den [[Nogaier|Schwarz-Nogaiern]] beherrscht und in Gemengelage besiedelt. Viele als „[[Krimtataren|Krimtürken]]“ aufgefasste [[Nomade]]n waren in Wirklichkeit Nogaier.<br />
<br />
{{Siehe auch|Islam in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Bezeichnungen „Kleinrussland“ und „Ukraine“ ===<br />
Schon eine griechisch-byzantinische Urkunde aus dem Jahr 1380 im Zusammenhang mit den Aktivitäten zur Einsetzung [[Kiprian]]s als Metropolit von Kiew bezeichnete den Norden mit Nowgorod und Moskau als [[Großrussland]], den Süden als [[Kleinrussland]].<ref name="Kyprianos" /><br />
<br />
Der Begriff Ukraina wurde erstmals 1187 in der [[Hypatiuschronik]] für die südwestlichen Gebiete des Kiewer Reiches, später für das galizisch-wolhynische Gebiet verwendet. Es bedeutete zunächst „Grenzland“, ein Begriff, der in der Rus bis zum 17. Jahrhundert auch für viele andere Gebiete benutzt wurde. Bezogen auf die heutige Ukraine war dieser Name lange Zeit eine enge Regionalbezeichnung für die Gebiete am mittleren Dnepr und war nicht mit dem breiteren geografischen Begriff Kleinrussland identisch.<br />
<br />
Bevor man seit dem 19. Jahrhundert von einer ukrainischen oder weißrussischen Nation zu sprechen beginnt, war für die ostslawischen Bewohner der heutigen Ukraine der deutsche Begriff „[[Ruthenen (Habsburgermonarchie)|Ruthenen]]“ (ukr. {{lang|uk|русини}}) und [[Kleinrussen]] (ukr. {{lang|uk|малороси}}) gebräuchlich.<br />
<br />
Der Ukraine-Historiker [[Andreas Kappeler]] kritisierte diesbezüglich 2017, dass eine "russische Sichtweise" seit 200 Jahren unbesehen auch im Westen übernommen worden sei.<ref>[https://www.derbund.ch/ausland/europa/Historiker-zerpflueckt-Putins-Rechtfertigung-fuer-KrimAnnexion-/story/11765011 Historiker zerpflückt Putins Rechtfertigung für Krim-Annexion], Der Bund, 9. Dezember 2017</ref><br />
<br />
== Kosakenstaat ==<br />
Gegen den Widerstand der polnisch-litauischen Adligen errichtete [[Bohdan Chmelnyzkyj]] 1648 durch einen Vertrag mit dem polnischen König [[Jan Kazimierz]] einen eigenständigen ukrainischen [[Kosaken]]staat ([[Hetmanat]]) mit Regierungssitz in [[Tschyhyryn]], der aber 1651 durch Bündnisse mit Russland und dem Osmanischen Reich wieder in Abhängigkeiten geriet. Daraufhin wurde die Ukraine zwischen Polen, welches die [[Rechtsufrige Ukraine]] erhielt, und [[Zarentum Russland|Russland]], das die [[Linksufrige Ukraine|linksdneprischen]] Gebiete bekam, geteilt. Im russischen Teil der Ukraine begann der Aufstieg der [[Russische Sprache in der Ukraine|Russischen Sprache in der Ukraine]], während im polnischen Teil die schon lange anhaltende [[Polonisierung]] weitergeführt wurde. Die dreißig Jahre zwischen dem Tod Chmelnyzkyis 1657 und der Wahl [[Iwan Masepa]]s zum Hetman der Saporoger Kosaken 1687 werden als ''Ruin'' (ukr. Руїна) bezeichnet; sie waren geprägt von häufigen Auseinandersetzungen, Bürgerkriegen und Interventionen fremder Mächte.<br />
{{Siehe auch|Hetmanat|Chmelnyzkyj-Aufstand}}<br />
<br />
== Zwischen Russland und Österreich ==<br />
Nach den drei [[Teilungen Polens]] 1772, 1793 und 1795 wurde die westliche Ukraine mit Ausnahme [[Ostgalizien|Ost-Galiziens]], das zum [[Habsburgermonarchie|Habsburgerreich]] kam, russisch.<br />
<br />
1796 wurden die südlichen und östlichen Gebiete der heutigen Ukraine, die Russland von den Osmanen erobert hatte, zu einem russischen Gouvernement zusammengefasst ([[Neurussland]]) und es wurden die Städte [[Sewastopol]] (1763, [[Marinestützpunkt|Militärhafen]] und Festung) und [[Simferopol]] (1784) auf der Halbinsel Krim sowie die Hafenstadt [[Odessa]] (1793) gegründet. Die bisher fast unbewohnten Steppengebiete im Südosten wurden urbar gemacht und größtenteils mit Russen, aber auch mit [[Schwarzmeerdeutsche|Deutschen]] bevölkert. Hier entstanden etwa 70 deutsche Siedlungen.<ref>N. P. Šiškin: ''Deutsche Siedlungen im Südosten der Ukraine: Geschichte, Kultur, Schicksale. 1823–1941.'' (Zweisprachig: Nemeckie poseleniâ na jgo-vostoke Ukrainy: istoriâ, kul′tura, sud′by.) Donezk 2009.</ref> [[Katharina II.|Katharina die Große]] (Zarin von 1762 bis 1796) förderte vielerorts die Ansiedlung von Ausländern in Russland.<br />
<br />
Die Kern-Ukraine wurde in dieser Zeit auch als „Kleinrussland“ bezeichnet. Die westlichen Gebiete gingen als „[[Galizien und Lodomerien]]“ zum Habsburgerreich.<br />
<br />
Beim [[Wiener Kongress]] verhandelten unter anderem die Großmächte über die territoriale Ordnung Europas. Russland wurde damals von [[Zar Alexander I.]] regiert und das Habsburgerreich von [[Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I.]] Russland sicherte sich durch die Anerkennung seiner territorialen Gewinne in [[Finnland]] und [[Bessarabien]] diese Ausdehnung nach Westen. Von den Gebieten, die Russland bei den drei [[Teilungen Polens]] 1772, 1793 und 1795 erlangt hatte, durfte es den größten Teil („[[Kongresspolen]]“) behalten.<br />
<br />
Alle europäischen Völker östlich des deutschen Sprachraums und Italiens sowie westlich von Russland, vom [[Finnischer Meerbusen|Finnischen Meerbusen]] bis zum [[Adriatisches Meer|Adriatischen Meer]], teilten vom Wiener Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkriegs dasselbe Schicksal: Sie waren nicht Bewohner von Nationalstaaten, sondern von [[Großmacht]]staaten, konkret: von Russland, Österreich-Ungarn oder Preußen (später des Deutschen Reichs). Im Unterschied zu den meisten anderen betroffenen Völkern gelang es ab 1917 den Ukrainern nicht, einen dauerhaft existenten Nationalstaat zu schaffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Claas Behrends |url=https://ukraineverstehen.de/wp-content/uploads/Ukraine-verstehen-Auf-den-Spuren-von-Terror-und-Gewalt_final.pdf |titel=Das Erbe des Hitler-Stalin-Pakts: die Ukraine zwischen Nation und imperialer Herrschaft |werk=Auf den Spuren von Terror und Gewalt. Ukraine verstehen |hrsg=Zentrum Liberale Moderne |seiten=43 ff. |abruf=2022-05-01 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
== Entstehung der ukrainischen Nationalbewegung ==<br />
Der ukrainische Historiker [[Mychajlo Hruschewskyj]] schuf Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts in Lemberg die Grundlage für eine ukrainische Nationalbewegung, indem er der Auffassung eines einheitlichen ostslawischen (russischen) „Stromes der Geschichte“ sein Schema einer getrennten Entwicklung der Völker der Russen und Ukrainer entgegenstellte. Daraufhin begannen sich in Kiew Kräfte zu formieren, die eine Unabhängigkeit von Russland einforderten. Sowohl Ukrainer als auch Russen beziehen sich positiv auf die mittelalterliche Rus.<ref>[[Philipp Ammon]]: [http://www.tabularasamagazin.de/conundrum-ruthenicum-zweierlei-rus-judaea-und-israel-versuch-einer-erhellung-der-ukrainischen-kalamitaet/ ''Conundrum Ruthenicum – Zweierlei Rus: Judäa und Israel. Versuch einer Erhellung der ukrainischen Kalamität.''] In: [[tabula rasa]], 28. Februar 2017.</ref><br />
<br />
== Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ==<br />
[[Datei:Rastatt UkrainEhrenmal.jpg|mini|Ehrenmal für ukrainische [[Kriegsgefangene]] im Ersten Weltkrieg in [[Rastatt]]]]<br />
<br />
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] unterstützte das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]] die Separationsbemühungen der Ukrainer als Kriegsmittel zur Schwächung Russlands. Unter anderem wurden bis zu 50.000 Kriegsgefangene ukrainischer Herkunft durch Unterricht in ukrainischer Geschichte und Vermittlung sozialistischer Ideen in deutschen Kriegsgefangenenlagern ausgebildet, um mit sozialen Unruhen und Nationalismus den Kriegsgegner zu schwächen. Diese kamen jedoch nicht mehr zum Einsatz. Dennoch vertraten einige polnische Nationalisten die Theorie, ''Ukrainer gebe es eigentlich gar nicht, sie seien eine deutsche Erfindung''.<ref>{{Der Spiegel |ID=54230886 |Autor=Ulrich Stoldt, [[Klaus Wiegrefe]] |Titel=Befreiungstruppen basteln |Jahr=2007 |Nr=50 |Seiten=49 ff.}}</ref> Ähnlich wurde im 19. und auch im 20. Jahrhundert in Russland die Vorstellung von einer eigenen ukrainischen Kulturnation als Erfindung der österreichischen Diplomatie und der mit Rom Unierten erklärt.<ref>Philipp Ammon: [http://www.tabularasamagazin.de/conundrum-ruthenicum-zweierlei-rus-judaea-und-israel-versuch-einer-erhellung-der-ukrainischen-kalamitaet/ ''Conundrum Ruthenicum – Zweierlei Rus: Judäa und Israel. Versuch einer Erhellung der ukrainischen Kalamität.''] In: [[tabula rasa]], 28. Februar 2017.</ref><br />
<br />
=== Erster Weltkrieg ===<br />
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 den Osten [[Galizien]]s einschließlich der Hauptstadt [[Lwiw]] (damals: Lemberg), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. Im Rahmen der [[Bug-Offensive]] kam es bis September 1915 zum [[Großer Rückzug der russischen Armee 1915|„Großen Rückzug“ der russischen Armee]] auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. Die Mittelmächte konnten bis unmittelbar westlich von [[Ternopil|Tarnopol]] und [[Dubno]] vordringen sowie [[Kolomyja]] und [[Czernowitz]] erobern. Czernowitz mussten sie jedoch während der [[Brussilow-Offensive]] im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer westlich vorstoßen konnte und u.&nbsp;a. [[Iwano-Frankiwsk]] eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischen [[Kerenski-Offensive]] in der ersten Julihälfte 1917 (u.&nbsp;a. Einnahme von [[Kalusch]]) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen der [[Tarnopol-Offensive]] zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden Flusses [[Sbrutsch]] (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge Lenins [[Dekret über den Frieden]] kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
=== Zentralna Rada ===<br />
Mit der [[Februarrevolution 1917]] in Russland und dem Sturz der Zarenregierung sah man in der Ukraine die Chance für eine eigene, unabhängige Staats- und Gesellschaftsentwicklung, für gekommen. Am 17. März 1917 versammelten sich in Kiew Repräsentanten politischer, kultureller und beruflicher Organisationen ([[Zentralna Rada]]), um aus ihrer Mitte eine [[Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada|provisorische Regierung]] zu bilden, die an die Stelle der inzwischen abgeschafften zaristischen Regierungsbehörden treten sollte. Zum Vorsitzenden dieses ukrainischen Volksrats wurde am 20. März 1917 [[Mychajlo Hruschewskyj]] gewählt.<ref name="encyclopediaofukraine.com">[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\C\E\CentralRada.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Central Rada]</ref><ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\H\R\HrushevskyMykhailo.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Mykhailo Hrushevsky]</ref><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 56 f.</ref><ref>Frank Golczewski: Deutsche und Ukrainer 1914–1939. Paderborn 2010, S. 163.</ref><br />
<br />
Auf dem Allukrainischen Nationalkongress vom 19. bis 21. April 1917 mit rund 900 Delegierten von politischen Parteien, Bauernorganisationen, ländlichen und städtischen Selbstverwaltungen, Militärorganisationen, Kultur- und Bildungseinrichtungen, kirchlichen Institutionen, sowie den ukrainischen Gouvernements wurden zunächst 115 Deputierte in die Zentralna Rada gewählt. Diese war seitdem die gesetzgeberische Versammlung in der Ukraine.<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\L\All6UkrainianNationalCongress.htm Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): All-Ukrainian National Congress]</ref><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 57 f.</ref><br />
Die Ukrainische Sozialdemokratische Arbeiterpartei<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\U\K\UkrainianSocialDemocraticWorkersparty.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Ukrainian Social Democratic Workers' party]</ref><br />
und die Ukrainische Partei der Sozialrevolutionäre waren die wichtigsten Parteien in der Zentralrada.<br />
<br />
In ihrem 1. Universal vom 23. Juni 1917<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\U\N\UniversalsoftheCentralRada.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Universals of the Central Rada]</ref> forderte die Zentralrada Autonomie für die Ukraine<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\U\Autonomy.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Autonomy]</ref><br />
innerhalb eines demokratischen und föderativ organisierten Russlands, Festlegung der Grenzen der Ukraine, sowie die Teilnahme an einer zukünftigen Friedenskonferenz.<ref name="encyclopediaofukraine.com" /><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 58.</ref><ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\L\All6RussianConstituentAssembly.htm Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): All-Russian Constituent Assembly]</ref><br />
Die Forderung nach Autonomie führte zum Konflikt mit der [[Provisorische Regierung (Russland)|Provisorischen Regierung (Russlands)]] unter [[Alexander Kerenski]], die die Auffassung vertrat, [[Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada|Generalsekretariat]] und Zentralrada seien ihr weiterhin untergeordnet.<br />
Man handelte einen Kompromiss aus: Die Provisorische Regierung (Russlands) erkannte das Generalsekretariat als oberstes Regierungsorgan der Ukraine an. Das Generalsekretariat und die Zentralrada erkannten im Gegenzug die Provisorische Regierung (Russlands) an. Die Ukraine nahm Abstand von einer „einseitigen“ (unilateral) Autonomie. Diese Vereinbarung schlug sich im 2. Universal (16. Juli 1917) nieder.<br />
<br />
=== Ukrainische Volksrepublik ===<br />
[[Datei:Coat of Arms of UNR.svg|mini|Wappen der Ukrainischen Volksrepublik (1917–1920)]]<br />
Am {{JULGREGDATUM|20|11|1917|Link=1}} proklamierte die Zentralna Rada die [[Ukrainische Volksrepublik]] als autonomen Staat innerhalb des neuen Sowjetrussland nach der [[Oktoberrevolution]]. Am {{JULGREGDATUM|25|11|1917|Link=1}} fanden Wahlen statt, in denen die Bolschewiki 25 % und die anderen Parteien 75 % der Stimmen erhielten.<br />
<br />
Mitte Dezember organisierten die Bolschewiki einen Aufstand in Winnyza. Es begann die [[Ukrainisch-Sowjetischer Krieg|Eroberung ostukrainischer Gebiete]] durch russische und ukrainische Rote Garden.<br />
Am 24./25. Dezember fand in [[Charkiw]] der erste ''Kongress der Delegierten der Bauern-, Arbeiter- und Soldatenräte'' statt, der die Beschlüsse der Zentralna Rada für ungültig erklärte.<br />
Am 26. Dezember eroberten die Truppen der Bolschewiki Charkiw.<br />
Am 30. Dezember proklamierte das [[Allukrainisches Zentrales Exekutivkomitee|Zentrale Exekutivkomitee der Sowjetukraine]] die ''Ukrainische Volksrepublik der Sowjets''.<br />
<br />
Am 9. Januar 1918 fanden [[Ukrainische verfassungsgebende Versammlung 1918|Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung der Ukraine]] statt, konnten allerdings nur in den nicht besetzten Gebieten durchgeführt werden. Die ukrainischen nationalen Parteien erhielten 70 % der Stimmen, die Bolschewiki 10 %.<br />
Die Versammlung wurde jedoch nie einberufen, die Zentralna Rada blieb das politische Entscheidungsgremium der Ukrainischen Volksrepublik.<br />
Am 25. Januar 1918 (4. Universal der Zentralrada, rückdatiert auf 22. Januar) wurde die volle staatliche Unabhängigkeit der Ukrainischen Volksrepublik verkündet.<br />
<br />
Am 29. Januar fand in Kiew ein [[Kiewer Arsenalwerk-Revolte|Aufstand der Bolschewiki]] statt, der am 4. Februar niedergeschlagen wurde.<br />
<br />
Am 8. Februar eroberten die sowjetrussischen und -ukrainischen Truppen Kiew.<br />
<br />
=== Deutsche und österreichische Intervention ===<br />
Am 8. Februar 1918 eroberten die [[Bolschewiki]] Kiew. Im Verlauf der [[Operation Faustschlag]] im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „[[Brotfrieden]]“ einen Separatfrieden mit den [[Mittelmächte]]n. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dass [[Sowjetrussland]] im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] die Ukraine anerkannte.<br />
<br />
Im Osten der Ukraine existierten kurzzeitig mehrere Sowjetrepubliken, so die [[Sowjetrepublik Donezk-Kriwoi Rog]], die [[Sowjetrepublik Odessa]], die [[Volksrepublik Krim|Sowjetrepublik Taurida]] (Krim) und die [[Ukrainische Sowjetrepublik]].<br />
<br />
Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten, setzten sie am 29. April 1918 die Regierung ab und verhalfen am 29. April 1918 in einem Umsturz den früheren zaristischen General [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] an die Macht. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „[[Ukrainischer Staat]]“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel Oberbefehlshaber [[Hermann von Eichhorn (Generalfeldmarschall)|Hermann von Eichhorn]] zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]], am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
=== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik ===<br />
Im Januar 1919 eroberten die Bolschewiki Kiew und gründeten die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]]. Im März wurde die erste Verfassung verabschiedet.<br />
<br />
Bis 1920 kam das gesamte Territorium der östlichen Ukraine unter deren Kontrolle.<ref>Ein Augenzeugenbericht aus der Sicht eines damals bekannten deutschen Journalisten, des Nahostexperten und Sozialdemokraten [[Friedrich Schrader]], über die Ukraine im Bürgerkrieg findet sich in: Friedrich Schrader: [http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000959D00000000 ''Eine Flüchtlingsreise durch die Ukraine''], Mohr/Siebeck, Tübingen, 1919.</ref><br />
<br />
=== Westukrainische Volksrepublik ===<br />
In dem ehemals [[Österreich-Ungarn|österreich-ungarischen]] [[Kronland (Österreich)|Kronland]] [[Königreich Galizien und Lodomerien]] bildete sich im November 1918 die [[Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika|Westukrainische Volksrepublik]] (''Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika'', SUNR), deren Hauptstädte nacheinander [[Lwiw]], [[Ternopil]] und Stanislau (heute [[Iwano-Frankiwsk]]) waren. Die Westukrainische Volksrepublik vereinigte sich im Januar 1919 mit der Ukrainischen Volksrepublik.<ref>Kerstin S. Jobst: ''Geschichte der Ukraine.'' Stuttgart 2010, S. 160.</ref><br />
<br />
Die im Südwesten des Landes gelegene [[Karpatoukraine]], die bis 1919 zu Ungarn gehörte, fiel unter anderem aufgrund eines Votums des amerikanischen Nationalrats der [[Russinen]] am 10. September 1919 an die neugegründete [[Erste Tschechoslowakische Republik|Tschechoslowakei]].<ref>Manfred Alexander (Hrsg.): ''Kleine Völker in der Geschichte Osteuropas. Festschrift für Günther Stökl zum 75. Geburtstag''. Verlag Steiner, Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05473-1, S.&nbsp;132.</ref><br />
<br />
1921 musste die Westukrainische Volksrepublik nach dem [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieg]] kapitulieren. Nach dem Krieg zwischen Polen (unter Führung von [[Józef Piłsudski|Piłsudski]]) und [[Sowjetrussland]] wurde Ost-Galizien polnisch. Es wurden die [[Woiwodschaft Lwów]] um Lwiw sowie die [[Woiwodschaft Tarnopol]] um die Stadt Ternopil und die [[Woiwodschaft Stanisławów]] um das heutige [[Iwano-Frankiwsk]] gebildet, die für fast zwei Jahrzehnte zu Polen gehörten. [[Wolhynien]] wurde geteilt. In Polen entstand für 18 Jahre die [[Woiwodschaft Wolhynien (1921–1939)|Woiwodschaft Wolhynien]].<br />
<br />
== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik bis 1941 ==<br />
{{Belege fehlen|––[[Benutzer:Andek|Andek]] ([[Benutzer Diskussion:Andek|Diskussion]]) 11:16, 5. Aug. 2015 (CEST)|Dieser Abschnitt}}<br />
Im Rahmen der [[Industrialisierung der Sowjetunion]] wurden im Osten der Ukraine in den heutigen Millionenstädten Dnipro (u.&nbsp;a. Chemie), [[Donezk]] (u.&nbsp;a. Schwerindustrie, Kohlebergbau) und [[Charkiw]] (u.&nbsp;a. Flugzeuge) große wirtschaftliche Zentren mit [[Universität]]en entwickelt.<br />
[[Datei:Flag of Ukrainian SSR (1937-1949).svg|mini|Flagge der Ukrainischen SSR 1937–1949]]<br />
<br />
In der Zentral- und Ostukraine setzte sich die sowjetische Herrschaft durch. 1922 wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] offiziell Teil der neu gegründeten [[Sowjetunion]], nachdem die [[Rote Armee]] unter [[Leo Trotzki]] die [[Machnowschtschina|Machno-Bewegung]] in einem blutigen Kampf besiegt hatte.<br />
<br />
Nach der Einrichtung von [[Kolchos]]en im Rahmen der [[Kollektivierung]] wurden diese dazu verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ernte an den Staat abzuführen. Die Quote lag in der Ukraine bei etwa 30 %. Seit 1928 wurde die Quote von Jahr zu Jahr erhöht.<ref>[[Kerstin S. Jobst|Kerstin Susanne Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine''. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018729-6, S. 230.</ref> 1931 betrug die Steuerquote für Getreide bereits rund 40 %. Im Jahr 1932 kam es zu Problemen, das Getreide einzuziehen. Die ukrainische Landbevölkerung widersetzte sich der Getreideabgabe und versuchte, Teile der Ernte zu behalten, die sie hätte abgeben müssen.<br />
Daraufhin verschärfte die sowjetische Regierung die Repressionen. In den Städten wurden [[Stoßarbeiter|Stoßbrigaden]] kommunistischer Aktivisten zusammengestellt. Diese fuhren in die landwirtschaftlichen Gebiete und führten dort Beschlagnahmungen durch. Die Lage wurde für die Landbevölkerung immer bedrohlicher: Repressalien, angefangen von Verhören, Drohungen und Belagerungen von Bauernhöfen bis hin zu Verhaftungen mit oder ohne Verurteilung, waren an der Tagesordnung. Am 7. August wurde das „Ährengesetz“ verabschiedet. Dieses sah für jede „Verschwendung sozialistischen Eigentums“ eine Strafe von zehn Jahren bis zur [[Todesstrafe]] vor. In den folgenden anderthalb Jahren wurden 125.000 Menschen nach diesem Gesetz verurteilt, darunter 5400 zum Tode.<ref>[[Das Schwarzbuch des Kommunismus]], Piper-Verlag 1998, S. 181.</ref> Das Gesetz brachte nicht den gewünschten Erfolg. Am 22. Oktober wurde eine Sonderkommission in die Ukraine entsandt. Ihr Auftrag war es, den Widerstand zu brechen, wozu sie weitestgehende Vollmachten hatte. Es folgte eine Verhaftungswelle, von der sowohl Bauern als auch örtliche Partei- und Verwaltungskräfte betroffen waren. Schwerer noch wogen die wirtschaftlichen Repressalien, die Beschlagnahme aller Ladenartikel und das Unterbinden jeglichen Handels. Die Landbevölkerung wurde von der Versorgung abgeschnitten.<br />
<br />
Der nächste Schritt war die Anweisung, alle Getreidevorräte auf den Kolchosen zu beschlagnahmen. Diese Beschlagnahmungen wurden mit großer Härte durchgeführt, Folter und Tötungen inbegriffen. Am 27. Dezember 1933 wurden ein Inlandspass und für die Bewohner der großen Städte eine Meldepflicht eingeführt, um die Flucht der Landbewohner in die Städte zu stoppen. Am 22. Januar befahlen [[Josef Stalin|Stalin]] und [[Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow|Molotow]] der [[Geheimpolizei]] [[Gossudarstwennoje polititscheskoje uprawlenije|GPU]], die Landbewohner am Verlassen der Hungergebiete zu hindern. Mehrere Hunderttausend Menschen, die es in die Städte schafften, wurden von dort wieder vertrieben. Tausende von Kindern wurden von ihren Eltern in die Städte geschafft und dort ausgesetzt in der Hoffnung, jemand werde sich ihrer annehmen. Zur Beseitigung der Kinder aus den Städten wurde daraufhin eine Sondereinheit gegründet. Diese sammelte die verhungernden Kinder auf der Straße ein und setzte sie auf freiem Feld zum Sterben aus. In der von Hunger geschwächten Bevölkerung brachen Seuchen aus. Im Frühjahr 1933 erreichte die Sterblichkeit ihren Höhepunkt. 1933 exportierte die Sowjetunion 1,8 Millionen Tonnen Getreide.<br />
<br />
Die Weltöffentlichkeit reagierte kaum auf diesen faktischen [[Genozid]] in der Sowjetunion, der als [[Holodomor]] in die Geschichte einging. Mehrere Journalisten, wie [[Paul Scheffer (Journalist)|Paul Scheffer]] in Deutschland, [[Gareth Jones (Journalist)|Gareth Jones]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] oder [[William Henry Chamberlin]] in den USA, berichteten wiederholt über die Ereignisse. Intensiv beschäftigte sich der [[Europäischer Nationalitätenkongress#Aufklärung und Kampagnen|Europäische Nationalitätenkongress]] mit der Ursache der vielen Hungertoten<ref>Congress of European Nationalities: ''Die Nationalitäten in den Staaten Europas: Sammlung von Lagerberichten des Europäischen Nationalitäten-Kongress.'' W. Braumüller, 1932, S. 16 f.</ref> und warf der UdSSR öffentlichkeitswirksam „die Ausrottung der Kulturbestrebungen aller Volksgruppen und Völker aus ideologischen Gründen“ vor.<ref>Verena Moritz u.&nbsp;a.: ''Gegenwelten. Aspekte der österreichisch-sowjetischen Beziehungen 1918–1938.'' Residenz Verlag, 2014, S. 353.</ref> Weltweit gab es aber keine diplomatischen Reaktionen. Die Sowjetunion selbst [[Zensur (Informationskontrolle)|zensierte]] die Berichterstattung. Die Zahl der Opfer lässt sich nur schwer bestimmen, weil es während des Bestehens der Sowjetunion keine Untersuchungen gab. Anhand der Volkszählungen von 1937 und 1939 wird die Zahl der Toten auf 4 Millionen Ukrainer geschätzt. In anderen landwirtschaftlichen Gebieten der Sowjetunion starben weitere 2 Millionen Menschen durch die mutwillig verursachte Hungersnot (→ unter anderem [[Hungersnot in Kasachstan von 1930–33|in Kasachstan]]).<br />
<br />
Der [[Vergleichende Völkermordforschung|vergleichende Völkermordforscher]] [[Gunnar Heinsohn]] schätzt die Zahl der Opfer auf 6 bis 7 Millionen Ukrainer. Für ihn ist es die „schnellste gegen eine einzelne Volksgruppe gerichtete Massentötung des 20. Jahrhunderts und womöglich der Geschichte“. Als Motiv nimmt er die „Brechung der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung“ an. Andere westliche Untersuchungen gehen davon aus, dass der Holodomor als eine Verkettung von Folgen und Nebenfolgen äußerst rücksichtsloser und brutaler Politik der [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion]], Herrschaftskonsolidierung und Widerstandsunterdrückung sowie zusätzlich hinzukommender wetterbedingter Ernteausfälle erklärt werden kann.<!--- Quelle / Beleg ? wann ? ----><br />
<br />
== Deutsche Besetzung 1941–1944 ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs}}<br />
<br />
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] begann mit dem deutschen [[Überfall auf Polen]] am 1. September 1939, dem am 17. September 1939 die [[Sowjetische Besetzung Ostpolens 1939–1941|sowjetische Besetzung Ostpolens]] folgte. Polen wurde gemäß den Abmachungen des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Paktes]] zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Die sowjetischen Besatzungsbehörden inszenierten unter unfreien Bedingungen noch 1939 Volksabstimmungen, als deren Ergebnis die südöstlichen polnischen Woiwodschaften der Sowjet-Ukraine zugeschlagen wurden. Amtssprache wurde dort das Ukrainische, die polnische Bevölkerung erlitt Repressionen. Die Anteile der verschiedenen ethnischen Gruppen an der Bevölkerung änderten sich trotz Umsiedlungen in das Innere der Sowjetunion nicht wesentlich.<br />
<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-187-0203-08, Russland, Zwangsrasur eines Juden.jpg|mini|Deutsche Soldaten schneiden einem jüdischen Mann den Bart ab. Aufnahme einer [[Propagandakompanie]] in der Ukraine, datiert Juli 1941]]<br />
<br />
Im Juni 1941 führte der deutsche [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Überfall auf die Sowjetunion]] zunächst in diejenigen Gebiete, welche diese erst 1939 von Polen annektiert hatte. Die sowjetischen Behörden, Industrieunternehmungen und Spezialisten wurden evakuiert, insgesamt 3 Millionen Menschen. So viel Infrastruktur wie möglich wurde zerstört, tausende politische Gefangene vom [[Innenministerium der UdSSR|NKVD]] ermordet.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, S.&nbsp;216.</ref> Deutscherseits kam es schon in den ersten Tagen zu [[Pogrom]]en gegen die jüdische Bevölkerung, angeleitet teilweise durch [[Heinrich Himmler|Himmlers]] SS-Verbände und (mit-)ausgeübt durch die ukrainischen und polnischen Bewohner. Es begann auch hier der Massenmord der [[SS-Einsatzgruppen]] an den Juden. Anfangs fanden die deutschen Truppen in der Ukraine etliche Unterstützer gegen die Sowjetmacht, was sich jedoch infolge der menschenverachtenden nationalsozialistischen Besatzungspolitik änderte, denn in der Ideologie der Nationalsozialisten galten Ukrainer und auch alle anderen Slawen als „Untermenschen“. Von der [[Organisation Ukrainischer Nationalisten]] (OUN) wurde kurz nach der Annexion durch Deutschland am 30. Juni 1941 in Lemberg ein eigenständiger ukrainischer Staat proklamiert, welcher sich als gleichberechtigter Bündnispartner Hitlers verstand, was aber von den deutschen Nationalsozialisten selbstverständlich nicht akzeptiert wurde. Im Gegenteil: Die Anführer der OUN wurden verhaftet und in die [[KZ Ravensbrück]] und [[KZ Sachsenhausen|Sachsenhausen]] gebracht.<br />
<br />
Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg stand das Land als „[[Reichskommissariat Ukraine]]“ zum größeren Teil unter deutscher Zivilverwaltung. Die Ukraine war neben den baltischen Staaten und Weißrussland einer der Hauptschauplätze des Zweiten Weltkrieges. Die Kämpfe von deutschen [[Wehrmacht]]- und [[Waffen-SS]]-Verbänden mit der Roten Armee und mit [[Partisan]]en verursachten in der Ukraine fünf bis sieben Millionen Tote, die Städte und die Wirtschaft wurden fast völlig zerstört. Der Plan Hitlers und der Parteiführung war, im Verlauf der kommenden 20 Jahre nach 1941 in der Ukraine 20 Millionen Deutsche anzusiedeln, zuvor sollte die Ukraine als Kolonie dienen, die man ökonomisch rücksichtslos ausplündern wollte. Seit dem Winter 1941/42 wurden trotz hungernder ukrainischer Bevölkerung Fleisch, Milch und Getreide für die deutschen Truppen „requiriert“, die selbst wegen großer Transportschwierigkeiten infolge der Partisanenaktivitäten unter mangelnder Versorgung litten. Es entstanden hohe Verluste wegen unzureichender Winterkleidung. Nur noch 30 Prozent der als Existenzminimum geltenden Lebensmittelmenge war ab Dezember 1941 für die Einwohner Kiews verfügbar. Über eine Million Ukrainer wurden zur Zwangsarbeit Richtung Deutschland deportiert. Vor Verschleppung, Erschießungen (wegen Sabotageaktivitäten) und Deportation durch Sondereinheiten der SS konnten sich viele nur durch Flucht zu Partisanenverbänden retten. Alle ukrainischen Organisationen wurden zwangsweise durch das „Reichskommissariat“ aufgelöst, selbst alle Sportvereine und das ukrainische Rote Kreuz. Ab Anfang 1942 wurden sämtliche Schulen und Schulklassen oberhalb der vierten Klasse durch das „Reichskommissariat“ geschlossen. Ukrainische Bücher und Zeitschriften wurden nicht mehr zum Druck zugelassen, einige wenige noch erlaubte Zeitungen wurden streng zensiert. Es wurden massenhafte öffentliche Geiselerschießungen als Reaktion auf Aktivitäten von Partisanen durchgeführt und etwa 250 Ortschaften vollständig zerstört.<br />
<br />
Die Ukraine und Ostpolen waren die Gebiete, in denen die meisten Menschen dem [[Holocaust]] an Juden, [[Sinti und Roma]] zum Opfer fielen. Zunächst wurden nach dem Abzug der Roten Armee [[Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus|in vielen Gebieten der Ukraine]] von ukrainischen Nationalisten Massaker und Pogrome an Juden verübt. Mit dem Einmarsch der SS-Einsatzgruppen begannen die massenhaften Erschießungen von Juden. Das bekannteste dieser Massaker fand am 29. und 30. September 1941 in [[Massaker von Babyn Jar|Babyn Jar]] bei Kiew statt, wo mehr als 33.000 jüdische Kiewer ermordet wurden, gefolgt von weiteren regelmäßigen Massenerschießungen mit weiteren etwa 70.000 Toten. Darüber hinaus wurden alle kommunistischen Zivilisten und [[KPdSU]]-Mitglieder erschossen, derer man habhaft werden konnte. In der Ukraine legten Himmlers Sondereinheiten der SS etwa 180 Lager an, in denen etwa 1,4 Mio. Gefangene ermordet wurden. Zahlreiche Massengräber in der Ukraine bargen von Stalins Sondereinheiten (GPU) ermordete Ukrainer.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus}}<br />
{{Siehe auch|Liste der Ghettos und Lager für Sinti und Roma}}<br />
<br />
== Kämpfe gegen die Sowjetherrschaft und gegen Polen 1943–1947 ==<br />
[[Datei:Denkmal-Svyatogorsk-1943.JPG|mini|Denkmal zur Erinnerung an die Befreiung von 1943 in [[Swjatogorsk]] ([[Oblast Donezk]])]]<br />
Zwischen 1943 und 1947 tobte nicht nur ein Partisanenkrieg gegen die deutschen Okkupanten, sondern gab es auch eine starke nationalistische Unabhängigkeitsbewegung (ukrainische Aufständischenarmee: [[Ukrajinska Powstanska Armija]] UPA) gegen die Sowjetherrschaft, die vom [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] niedergeschlagen wurde. Aber auch die polnische Bevölkerung der heutigen Westukraine wurde zum Angriffsobjekt der UPA. Insbesondere in den [[Ostkarpaten]] und in Wolhynien wurden 1944 weit über 100.000 Polen Opfer von Massenerschießungen durch die UPA. Da nach Kriegsende die ukrainischen Nationalisten einen Krieg gegen die Sowjetarmee begannen, wurden rund 300.000 Ukrainer nach [[Sibirien]] umgesiedelt.<br />
<br />
== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik seit 1944 ==<br />
[[Datei:Ukraine-growth.png|mini|Die territoriale Entwicklung der Ukrainischen Sowjetrepublik]]<br />
Danach wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] (USSR) als [[Unionsrepublik]] der Sowjetunion wiederhergestellt.<br />
<br />
=== Ausdehnung des Staatsterritoriums ===<br />
Nach dem Sieg der [[Anti-Hitler-Koalition]] im Zweiten Weltkrieg und auf den Kriegs- und Nachkriegskonferenzen ([[Teheran-Konferenz]] November 1943, [[Konferenz von Jalta]] Februar 1945 und [[Potsdamer Konferenz|Konferenz von Potsdam]] Juli/August 1945) gefassten Beschlüssen der Alliierten wurden von der Sowjetunion bzw. der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] dauerhaft jene westlich und südwestlich ihrer ursprünglichen Grenzen gelegenen Gebiete einbehalten, die zunächst nach Vereinbarungen des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]], dann im Verlauf des Krieges von der Roten Armee militärisch eingenommen worden waren.<br />
Die Grenzen der Ukraine wurden damit zu Lasten Polens, Rumäniens und der Tschechoslowakei weit nach Westen und Südwesten vorgeschoben.<br />
Die sowjetische Politik zielte darauf ab, die in den Friedensverträgen von [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk|Brest-Litowsk 1918]] und [[Friedensvertrag von Riga (1921)|Riga 1921]] von Russland erzwungenen Gebietsabtretungen rückgängig zu machen, die zahlreichen Minoritätenprobleme durch Umsiedlungsaktionen in Zukunft auszuschalten und durch eine hegemoniale Rolle in Ost- und Mitteleuropa eine sowjetfreundliche Orientierung dieser Regionen zu garantieren, um so den sowjetischen Sicherheitsinteressen gerecht zu werden.<br />
1924 wurden die Okrug Shakyty und Taganrog von der Ukrainischen Sowjetrepublik der Russischen Sowjetrepublik abgetreten.<br />
<br />
==== Verschiebung der Grenzen Polens ====<br />
Nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 waren in Übereinstimmung mit einem geheimen Zusatzprotokoll des am 23. August 1939 unterzeichneten [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts]] die [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|ostpolnischen Gebiete]] ab 17. September 1939 durch die Sowjetunion militärisch besetzt worden. Im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] vom 28. September 1939 wurde der genaue/korrigierte Grenzverlauf zwischen Hitler-Deutschland und der Sowjetunion festgelegt, der in etwa der am Nationalitätenprinzip orientierten [[Curzon-Linie|Curzon-A-Linie]] von 1920 entsprach.<br />
<br />
[[Galizien|Ost-Galizien]] und [[Wolhynien]] (südlicher Teil der sogenannten [[Kresy]]) fielen nach diesen vertraglichen Regelungen dabei der Ukrainischen SSR zu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verblieben diese Gebiete – im Zuge der [[Westverschiebung Polens]] – weiterhin im Machtbereich der Sowjetunion bzw. der Ukrainischen SSR. (s. auch Art. [[Vierte Teilung Polens]]). Der Grenzverlauf zwischen der Sowjetunion und Polen entsprach dabei fast genau der Linie, die zwischen der Sowjetunion und Hitler-Deutschland im [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakt]] bzw. im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] vereinbart worden war.<br />
<br />
Bereits Juli 1944 hatte sich in Moskau das kommunistische ''„Polnische Komitee der Nationalen Befreiung“'' (''Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego – PKWN'') (oder auch: [[Lubliner Komitee]]) in Opposition zur [[Polnische Exilregierung|Londoner Exilregierung]] konstituiert.<br />
Das Lubliner Komitee sollte die Macht ergreifen, sobald die [[Rote Armee]] die [[Curzon-Linie]] überschreiten würde. Dies geschah in Lublin am 22. Juli 1944. Im Januar 1945 wurde das Komitee von der Sowjetunion offiziell als provisorische polnische Regierung anerkannt. Das Lubliner Komitee schloss am 27. Juli 1944 mit der Sowjetunion einen (Geheim-)Vertrag über die Abtretung der Gebiete östlich der Curzon-Linie. Am 16. August 1945 folgte ein Grenzvertrag mit der Sowjetunion, der die Westverschiebung Polens und den gegenseitigen Bevölkerungsaustausch regelte.<br />
<br />
Anfang (9.) September 1944 schloss das Lubliner Komitee Umsiedlungsverträge mit den Regierungen der angrenzenden Sowjetrepubliken Ukraine, Weißrussland und Litauen. Diese Verträge regelten die Fragen der Umsiedlung der polnischen Bevölkerung nach Westen und die der Ukrainer, Weißrussen und Litauer nach Osten.<br />
Aufgrund dieser Regelungen verloren bis Ende 1948 rund 1.200.000 Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten ihre Heimat. Viele dieser Menschen fanden in Folge in den ehemals deutschen Gebieten Pommern, Schlesien und im südlichen Ostpreußen ein neues Zuhause. Bis Mitte 1946 wurden etwa 482.000 Ukrainer aus Polen in die Ukraine abgeschoben.<br />
Darüber hinaus wurden im Sommer 1947 in der sogenannten „[[Aktion Weichsel]]“ (polnisch: Akcja „Wisła“) 140.575 Ukrainer in die Oder-Neiße-Gebiete gebracht und dort verstreut angesiedelt.<ref>{{Webarchiv |url=http://erzwungenewege.z-g-v.de/Vertreibung/polenukrainer/bevoelkerungsaustausch.htm |text=Erzwungene Wege. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jhs.: Bevölkerungsaustausch zwischen UdSSR und Polen und die „Aktion Weichsel“ |wayback=20130410035320}}</ref><br />
<br />
==== Verschiebung der Grenzen Rumäniens ====<br />
Nach dem Ende des deutschen [[Westfeldzug]]s und Unterzeichnung des [[Waffenstillstand von Compiègne (1940)|Waffenstillstands von Compiègne]] am 22. Juni 1940 sah die Sowjetunion den Zeitpunkt gekommen, das zu diesem Zeitpunkt noch zu Rumänien gehörende [[Bessarabien]], die nördliche [[Bukowina]] und das [[Herza-Gebiet]] zu annektieren.<br />
Am 28. Juni 1940 besetzte die [[Rote Armee]] diese Territorien. Wie in einem geheimen Zusatzprotokoll des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]] vom 24. August 1939 abgesprochen, wurde dieses Vorgehen von Hitler-Deutschland geduldet.<br />
In Folge zerteilte die Sowjetunion am 2. August 1940 Bessarabien und bildete aus dem größten (mittleren) Teil des Gebietes – unter Hinzuziehung der östlich des [[Dnister]] gelegenen [[Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik]] (MASSR) – die [[Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik]] (MSSR).<br />
Der Süden Bessarabiens (der [[Budschak]]/derzeit Teil der [[Oblast Odessa]]) sowie nördliche Teile (Gebiet um die Stadt [[Chotyn]] (Hotin)/[[Oblast Tscherniwzi]]) wurde der Ukraine (zu diesem Zeitpunkt [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]]) zugeschlagen.<br />
1941 – nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion – eroberten rumänische Truppen diese Gebiete zunächst wieder zurück, um sie im Mai 1944 erneut an die [[Rote Armee]] zu verlieren. Durch die Unterzeichnung der [[Pariser Friedenskonferenz 1946|Pariser Friedensverträge]] am 10. Februar 1947 wurden von Rumänien die neuen Grenzverläufe akzeptiert. Seitdem gehören die nördlichen und südlichen Gebiete des ehemaligen [[Bessarabien]], der nördliche Teil der Bukowina, das [[Herza]]-Gebiet zur Sowjetunion bzw. zur Ukraine.<br />
In einem Geheimprotokoll von 1948 verzichtete Rumänien auf die [[Schlangeninsel]], die der Ukrainischen Sowjetrepublik angeschlossen wurde.<br />
<br />
==== Weitere Grenzverschiebungen ====<br />
Auch der östliche Teil der Tschechoslowakei, die [[Karpatoukraine]], die nach 1938 von Ungarn annektiert worden war, fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an die Ukrainische Sowjetrepublik.<br />
<br />
1954 kam die [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim]] durch einen Beschluss des [[Oberster Sowjet der UdSSR|Obersten Sowjets]] an die Ukraine.<br />
<br />
Wie die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]] war die Ukrainische SSR neben der UdSSR Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. 1948–49 und 1984–85 war sie nichtständiges Mitglied im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Sicherheitsrat]] der Vereinten Nationen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/sc/members/elected.asp |titel=Countries Elected Members of the Security Council |werk=[[Vereinte Nationen|un.org]] |abruf=2018-02-25 |sprache=en}}</ref><!--<ref>[[Vereinte Nationen|un.org]]: {{Webarchiv |wayback=2017-12-19 |url=http://www.un.org/en/sc/members/elected.asp |text=''Countries Elected Members of the Security Council'' }} (englisch)</ref>--><br />
[[Datei:Flag of Ukrainian SSR.svg|mini|Flagge der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik]] 1949–1991]]<br />
<br />
=== Ukrainische Nationalbewegung und Erklärung der Unabhängigkeit ===<br />
In [[Galizien]] wurden bereits 1987 erste Regungen einer ukrainischen Nationalbewegung sichtbar. Geistliche und Laien setzten sich für eine Rückgabe der Kirchen an die [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche]] ein, die als [[Kirchenunion von Brest|unierte Kirche]] dem Papst unterstand. Die [[Russisch-Orthodoxe Kirche]] bekämpfte diese Bestrebungen. Ende 1989 wurde die Ukrainisch-Katholische Kirche nach einem Besuch [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschows]] im [[Heiliger Stuhl|Vatikan]] wieder zugelassen, ihr Oberhaupt, Kardinal ''Ljubacivs'kyj'', kehrte 1991 aus dem römischen Exil nach [[Lemberg]] zurück.<br />
<br />
Am 10. September 1989 wurde nach längerer Vorbereitung und nach Beendigung der Verhinderungsversuche durch die Behörden in [[Kiew]] die ukrainische Volksbewegung [[Narodnyj Ruch Ukrajiny]] (»Volksbewegung der Ukraine für die Perestrojka«) gegründet.<ref name="Kappeler250">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 250</ref> Die Delegierten forderten die nationale und wirtschaftliche Souveränität der Ukraine innerhalb einer sowjetischen Konföderation, sowie einen verbesserten Status der ukrainischen Sprache. Außerdem mehr Rechte für die christlichen Kirchen neben der russisch-orthodoxen Kirche. Im Januar 1990 bildeten 400.000 Menschen eine Menschenkette von Kiew nach Lwiw, um der Vereinigung der Westukrainischen mit der Ukrainischen Volksrepublik 1919 zu gedenken, die Blau-Gelbe Fahne erschien vermehrt in der Öffentlichkeit.<ref name="Kappeler250" /> Zum Jahresbeginn war das [[Ukrainische Sprache|Ukrainische]] zur Staatssprache erhoben worden.<ref name="Kappeler251">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 251</ref><br />
<br />
Bei den Wahlen zum [[Werchowna Rada|Obersten Sowjet]] am 4. März 1990 in der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] erreichte die [[Kommunistische Partei der Ukraine]] etwas mehr als 70 % der Parlamentsmandate. [[Wolodymyr Iwaschko]] wurde zunächst zum Parlamentsvorsitzenden gewählt, musste dieses Amt jedoch niederlegen, als er im Juli 1990 auf dem XXVIII. Parteitag der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|Kommunistischen Partei der Sowjetunion]] in das neugeschaffene Amt des Stellvertretenden Generalsekretärs der Partei gewählt wurde.<ref>{{Der Spiegel |ID=13507168 |Titel=Wer Wind sät |Jahr=1990 |Nr=29}}</ref> Sein Nachfolger wurde [[Stanislaw Hurenko]], der sich als KP-Vorsitzender zum einen für die „nationale Souveränität“ der Ukraine sowie für eine „geistige Wiedergeburt“ des Landes aussprach, andererseits wollte er einen Austritt des Landes aus der Sowjetunion verhindern.<ref>[http://www.zeit.de/1990/36/und-nun-erwacht-die-ukraine/seite-5 ''Und nun erwacht die Ukraine''], [[Die Zeit]] Ausgabe 36/1990.</ref><br />
<br />
Der Oberste Sowjet in Kiew gab am 16. Juli 1990 mit 355 gegen 4 Stimmen eine Souveränitätserklärung ab, mit der die Gesetze der ukrainischen Sowjetrepublik über die der Sowjetunion gestellt wurden.<br />
<br />
Ausgelöst durch die Wahlen zum Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR im März 1990 brachen vom 2. bis zum 17. Oktober auf dem [[Majdan Nesaleschnosti]] die als [[Revolution auf Granit]] bekannt gewordenen Proteste mit bis zu 100.000 Teilnehmern aus, diese führten unter anderem zum Rücktritt von [[Witalij Massol]] als Vorsitzenden des [[Ministerrat der USSR|Ministerrates der Ukrainischen SSR]]. Am 23. Oktober 1990 übernahm [[Witold Fokin]] kommissarisch die Geschäfte des Vorsitzenden des Ministerrats der Ukraine und wurde am 14. November 1990 in diesem Amt bestätigt. Am 19. November 1990 unterzeichneten [[Leonid Krawtschuk]] und [[Boris Nikolajewitsch Jelzin|Boris Jelzin]] einen Freundschaftsvertrag und damit die gegenseitige Anerkennung der staatlichen Souveränität.<ref>{{Webarchiv |url=http://belfercenter.ksg.harvard.edu/publication/2934/crimea_and_the_black_sea_fleet_in_russian_ukrainian_relations.html |text=Crimea and the Black Sea Fleet in Russian- Ukrainian Relations |wayback=20140306064904}}, Belfer Center, September 1995</ref><ref name="Kappeler252">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 252</ref><br />
<br />
Drei Tage nach dem gescheiterten [[Augustputsch in Moskau]] 1991 beschloss der Oberste Sowjet in Kiew am 24. August 1991 mit 346 von 450 Stimmen den Austritt aus der Sowjetunion und die Schaffung eines unabhängigen Staates.<br />
<br />
== Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 ==<br />
<br />
Im Jahre 1986 kam es zu einer [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl|Nuklearkatastrophe]] im [[Kernkraftwerk Tschernobyl]] nahe der nordukrainischen Stadt [[Prypjat (Stadt)|Prypjat]]. Dabei wurden große Mengen [[Radioaktivität|radioaktiver Stoffe]] freigesetzt, die anschließend durch den Wind über weite Teile Europas verteilt wurden.<br />
<br />
== Erneute Unabhängigkeit ==<br />
[[Datei:Flag of Ukraine.svg|mini|Die Flagge der Ukraine seit 28. Januar 1992]]<br />
[[Datei:Akt nezalezhnosti.jpg|mini|Die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine am 19. August 1991]]<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine (seit 1991)}}<br />
<br />
Unabhängigkeitsbestrebungen, die die ganze Zeit existierten und ihr Zentrum in der Westukraine in Lwiw hatten, führten nach der [[Perestroika]] 1991 im Zuge der [[Zerfall der Sowjetunion|Auflösung der Sowjetunion]] zur erneuten [[Staatliche Unabhängigkeit|staatlichen Unabhängigkeit]] der Ukraine.<br />
<br />
Unter dem Eindruck des gescheiterten [[Augustputsch in Moskau|Augustputschs in Moskau]] verabschiedete die [[Werchowna Rada]] am 24. August 1991 eine formale [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine]].<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine''. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 252–253.</ref><br />
<br />
Am 22. Oktober 1991 beschloss der Oberste Sowjet der Ukraine ein Gesetz zur Bildung eigener [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischer Streitkräfte]] im Umfang von rund 420.000 Soldaten sowie eine Nationalgarde von 30.000 Soldaten. Drei Tage später erfolgte auch die Zustimmung zu umfangreichen Wirtschaftsreformen, die die Privatisierung von Grundeigentum, die Preisfreigabe sowie eine Boden- und Finanzreform vorsahen.<br />
<br />
Am 1. Dezember 1991 entschieden sich die Ukrainer in einem [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine]] mit 90,3 % der abgegebenen Stimmen dafür. Auf der [[Krim]] stimmten auch über die Hälfte der Bewohner für die Unabhängigkeit. Bei der ersten Direktwahl des [[Präsident der Ukraine|Präsidenten der Ukraine]] mit einer Wahlbeteiligung von 84 % setzte sich [[Leonid Krawtschuk]] mit 61,6 % der Stimmen gegenüber [[Wjatscheslaw Tschornowil]] mit 23,2 % durch.<br />
<br />
Am 5. Dezember 1991 wurde schließlich von dem ukrainischen Parlament der Vertrag über die Bildung der Sowjetunion aus dem Jahr 1922 gekündigt, allerdings beschloss die ukrainische Staatsführung bereits drei Tage später gemeinsam mit Russland und Weißrussland die Gründung der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]].<br />
<br />
=== Territorium der Ukraine ===<br />
Mit der Unabhängigkeit stellte sich die Frage nach den [[Staatsgrenze]]n der Ukraine.<br />
<br />
==== Grenze zu Russland ====<br />
Am 2. Dezember 1991 erfolgte die Anerkennung der Ukraine durch Russland. Ihre Grenze zu Russland wurde im [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|russisch-ukrainischen Freundschaftsvertrag]] vom 31. Mai 1997 festgeschrieben. Der Vertrag trat am 1. April 1999 in Kraft. Mit dem Freundschaftsvertrag wurden auch weitere Verträge über die Stadt [[Sewastopol]] abgeschlossen, die deren Status regelten. Sie bestätigten die Souveränität der Ukraine über die Stadt und den Hafen und garantierte zugleich Russland das Recht, dort für mindestens weitere 20 Jahre einen Marinehafen zu betreiben. Mit der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags verzichtete Russland auf alle territorialen Forderungen bezüglich der Krim einschließlich Sewastopols. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren; diese verlängerte sich aber automatisch, da der Vertrag nie gekündigt wurde.<br />
<br />
==== Grenze zu Rumänien ====<br />
Im Westen der Ukraine war die Grenze zu Rumänien bis 1997 strittig. Dabei ging es um die Zugehörigkeit des südlichen [[Bessarabien]]s und der nördlichen [[Bukowina]] zur Ukraine, Gebiete, die in der Zwischenkriegszeit zu Rumänien gehört hatten.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine'', München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 269.</ref><br />
<br />
==== Krim ====<br />
Über die Halbinsel [[Krim]] kam es zu Kontroversen. Sie war erst seit 1954 Bestandteil der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sowjetrepublik]] und hatte zuvor zur [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen SFSR]] gehört, bis 1945 als Autonome Republik. Auf der Krim hatte die ethnisch russische Bevölkerung 1989 eine Zweidrittelmehrheit. Wegen eines am 20. Januar 1991 abgehaltenen Referendums wurde die [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim]] am 12.&nbsp;Februar 1991 durch den Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR wiedererrichtet und verblieb nach der Unabhängigkeit der [[Ukraine]] im August 1991 bei der Ukraine. Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim blieb aber zunächst bestehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20070930034959/http://www.ukrweekly.com/Archive/1991/499101.shtml |titel=Day in history – 20 January |werk=[[RIA Novosti]] |datum=2006-01-08 |abruf=2007-08-06 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
Am 26. Februar 1992 beschloss der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim die Umbenennung in „Republik Krim“. Nach langen Verhandlungen verabschiedete die [[Werchowna Rada]] am 22. April 1992 mit großer Mehrheit ein Gesetz, das der Krim Autonomierechte einräumte. Der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim erklärte am 5. Mai 1992 die neue Republik Krim für unabhängig, doch bereits die am Folgetag verkündete Verfassung der Republik Krim beschreibt sie als Teil der Ukraine. Am 21. Mai 1992 wurde die Unabhängigkeit der Krim wieder zurückgezogen. Am 1. Juni 1992 einigten sich die Parlamentspräsidenten der Krim und der Ukraine auf einen wirtschaftlichen Sonderstatus für die Krim und den Verbleib der Halbinsel bei der Ukraine.<br />
<br />
Am 21. Mai 1992 hat der [[Volksdeputiertenkongress|Kongress der Volksdeputierten der RSFSR]] die Abtretung der Krim an die Ukraine im Jahr 1954 für nicht rechtmäßig erklärt. Am 30. Juni 1992 beschloss das ukrainische Parlament mit 246 gegen 4 Stimmen für ein Gesetz, das der Krim weitestgehende Autonomie einräumt. Danach ist die Halbinsel Krim ein autonomer Bestandteil der Ukraine und die Bereiche Außenpolitik, Verteidigung und Währungspolitik verbleiben bei der Ukraine. Die autonome Krim erhält das Recht, die Außenwirtschaftsbeziehungen, die Sozial- und Kulturpolitik eigenständig zu gestalten und kann allein über die Bodenschätze (bspw. Erdgas) verfügen. Ein Anschluss der Krim an ein anderes Land bedarf der Zustimmung des ukrainischen Parlaments und des Parlaments der Krim. Eine Stationierung von Streitkräften bedarf der Zustimmung des Parlaments der Krim.<br />
<br />
Am 21. September 1994 wurde die bisherige Republik Krim zur [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]].<br />
Zuvor hatte im 1992 das Parlament die Unabhängigkeit der Krim erklärt. Es folgte eine verbale Auseinandersetzung zwischen der Ukraine und Russland. Die separatistischen Kräfte zogen schließlich ein [[Referendum]] zurück, das auf einen Anschluss der Krim an Russland gezielt hatte. Als Kompromiss wurden die Rechte der Krim als Autonome Republik der Ukraine ausgeweitet. Nach weiteren Machtkämpfen in den folgenden Jahren erhielt die Krim schließlich in der Verfassung von 1995, die 1998 nochmals überarbeitet wurde, erneut den Status einer Autonomen Republik als „integraler Bestandteil der Ukraine“, mit eigener Regionalregierung, eigenem Parlament, aber ohne eigenen Staatspräsidenten.<br />
<br />
Im Jahr 2014 fand jedoch gegen den Willen der ukrainischen Regierung unter einer Russischen [[Okkupation]] ein [[Referendum über den Status der Krim]] statt, bei dem angeblich 97 % der Wähler für einen Beitritt zu Russland stimmten. Die anschließende Aufnahme der Krim als russisches Föderationsobjekt wird von der Ukraine und der absoluten Mehrheit der UNO-Staaten nicht anerkannt.<br />
<br />
=== Sicherheitspolitik ===<br />
→ ''Siehe auch: [[Ukrainische Streitkräfte]]''<br />
<br />
==== Anfangsschritte zur ukrainischen Sicherheitspolitik ====<br />
Am 16.&nbsp;Juli 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der Ukrainischen SSR die Erklärung ‚über die staatliche Souveränität der Ukraine‘, die „die Vorherrschaft, Unabhängigkeit, Vollständigkeit und Unteilbarkeit der Macht der Republik auf ihrem Territorium“ und die Absicht verkündete, in Zukunft ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der nicht an Militärblöcken teilnehmen wird und sich verpflichtet, keine Atomwaffen einzusetzen, zu produzieren oder zu erwerben.<br />
Am 24.&nbsp;August 1991, nach der Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine, wurde das ''Verteidigungsministerium der Ukraine'' geschaffen und ihm alle militärischen Formationen der Streitkräfte der UdSSR auf dem Territorium der ehemaligen Ukrainischen SSR unterstellt.<br />
<br />
Infolge der Unabhängigkeitserklärungen weiterer Sowjetrepubliken im Laufe des Jahres 1991 wurde vom 21.&nbsp;bis zum 25.&nbsp;Dezember 1991 die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR, russisch СССР) offiziell aufgelöst.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Januar 1992 verfügte Präsident Leonid Krawtschuk die Unterstellung aller auf dem Territorium der Ukraine stationierten vormals sowjetischen Truppen einschließlich der [[Schwarzmeerflotte]] unter ukrainischen Oberbefehl. Ausgeschlossen wurden nur die strategischen Militärformationen.<br />
<br />
Am 26.&nbsp;März 1992 wurde per Dekret des Präsidenten die Rückkehr aller ukrainischen Wehrpflichtigen aus Armenien, Aserbaidschan und aus Moldawien bis zum 20. Mai 1992 angeordnet.<br />
<br />
Am 3. Juli 1992 wurde auch der [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Rat für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine]] ([[Ukrainische Sprache|ukrainisch]] {{lang|uk|Рада національної безпеки і оборони України}}, Abkürzung РНБОУ /RNBOU) gegründet. Er ist ein staatliches Gremium der Ukraine und erhielt zunächst die Bezeichnung ''Nationaler Sicherheitsrat''. Seine Aufgabe ist es laut Artikel 107 der [[Verfassung der Ukraine]], den Präsidenten bei Fragen zur inneren und äußeren Sicherheitspolitik zu beraten. Der Rat hat sich auch mit Themen außerhalb der traditionellen Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschäftigt, zum Beispiel mit Innenpolitik und Energiepolitik.<br />
<br />
==== Schritte zum nichtnuklearen Status der Ukraine ====<br />
Nach der Unabhängigkeit wurde die Ukraine aus der Hinterlassenschaft der Sowjetunion mit 130 [[Interkontinentalrakete]] [[UR-100N]] (SS-19) und 46 vom Typ [[RT-23]] (NATO-Codename: SS-24) zur drittgrößten [[Atommacht]] der Welt.<br />
<br />
Im Mai 1992 begann auch der Abtransport der in der Ukraine stationierten taktischen [[Kernwaffe]]n nach Russland.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Juli 1993 enthielt eine Grundsatzerklärung offiziell den Verzicht auf die Atomwaffen und dass die Ukraine zukünftig atomwaffenfrei sein soll. Am 15.&nbsp;Juli 1993 begann der Abbau der auf dem ukrainischen Territorium stationierten SS-19. Die Raketen wurden zur Verschrottung nach Russland gebracht. Die Gefechtsköpfe blieben anfangs noch in der Ukraine, bis der Nachfolgestatus der Sowjetunion und Russlands in Bezug auf die Atomwaffen international geklärt war. Die Ukraine forderte für ihren Verzicht auf Atomwaffen von den Atommächten Sicherheitsgarantien für ihr Land und finanzielle Unterstützung.<br />
<br />
Am 14.&nbsp;Januar 1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, der Ukraine und der Vereinigten Staaten von Amerika die ''Trilaterale Erklärung'' zur Vorbereitung für das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten [[Kernwaffe]]n, womit der nichtnukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Das [[Budapester Memorandum]] wurde schließlich am 5.&nbsp;Dezember 1994 in Budapest im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz unterzeichnet.<br />
<br />
Im Gegenzug erhielt die Ukraine Sicherheitsgarantien von Russland und den USA. Dazu gehörte die Anerkennung ihrer [[Staatliche Unabhängigkeit|Unabhängigkeit]], [[Souveränität]] und [[Territoriale Integrität|territorialen Integrität]] sowie die Zusage, keine Atomwaffen gegen sie einzusetzen. Russland bricht die ersten drei Zusagen seit März 2014 ([[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim, Krieg im Donbas]]) und noch mehr seit dem Beginn des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] am 24.&nbsp;Februar 2022.<ref><br />
{{Zitat<br />
|Text=Viele ukrainische Politiker äußern ihre Skepsis hinsichtlich der Möglichkeiten des Landes, seine Sicherheit selbständig zu gewährleisten. Sie meinen, daß heute keiner der Hauptfaktoren der nationalen Sicherheit – militärische Stärke, wirtschaftliche Macht sowie ein hoher Grad politischer und wirtschaftlicher Integration in die Weltwirtschaft vorhanden sei. Je mehr sich die Krise in der Ukraine vertieft, desto deutlicher wird sie als die größte Bedrohung der Sicherheit des Landes – von direkter außenpolitischer Relevanz – definiert. Eines der akutesten Probleme in der Ukraine besteht in ihrer fast totalen Abhängigkeit von Energie-Importen aus Russland.<br />
|Autor=Olga Alexandrova}}<br />
</ref><br />
<br />
Russland und die Ukraine schlossen am 31.&nbsp;Mai 1997 in Kiew [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|einen Freundschaftsvertrag]]; darin verpflichtete sich Russland erneut, die [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|Grenze zwischen beiden Ländern]] nicht zu verletzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/643_006 |titel=Договір про дружбу, співробітництво і партнерство між Україною і Російською Федерацією |werk=Верховна Рада України |abruf=2020-04-17 |sprache=ukrainisch}}</ref><br />
<br />
==== Sicherheitspolitische Konzepte ====<br />
Nach gemeinsamen Manövern von US-amerikanischen und ukrainischen Truppen 1995 in der Westukraine beschloss die [[NATO]] im Juli 1997 eine „Charta über besondere Partnerschaft“ mit der Ukraine.<ref>[http://www.nato.int/cps/en/natolive/topics_37750.htm NATO’s relations with Ukraine]</ref><br />
<br />
Ukrainische Kontingente beteiligten sich an NATO-geführten militärischen Interventionen in den [[Jugoslawienkriege]]n, im [[Irakkrieg]] und in [[Afghanistan]].<ref>[http://nato.mfa.gov.ua/en/ukraine-nato/contribution Ukraine`s contribution to NATO peace support activities]</ref><br />
<br />
Auftrag und Funktion der Streitkräfte der Ukraine wurden in den staatlichen Dokumenten (‘Militärstrategie der Ukraine’ 2007, 2012, 2015, 2020) festgelegt. Russland war in diesen Dokumenten bis 2014 nicht als Bedrohung eingeordnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://ukrainianweek.com/Politics/209802 |text=A shot away |wayback=20220324185008}}, ukrainnianweek, 21. Februar 2018</ref><br />
<br />
Nach zeitgleichen, durch Interventionen russischer Paramilitärs erfolgten bewaffneten Besetzungen von Behörden Anfang April 2014<ref>[https://meduza.io/feature/2022/03/02/chto-na-samom-dele-proishodilo-v-donbasse-v-poslednie-vosem-let-i-kak-eto-svyazano-s-nyneshney-voynoy Was ist in den letzten acht Jahren wirklich im Donbass passiert? Und was hat das mit dem aktuellen Krieg zu tun? Die Menschenrechtsaktivistin Varvara Pakhomenko spricht. Sie arbeitete für die UN-Mission in der Region.], Meduza, 2. März 2022</ref><ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 361</ref> erging am 14.&nbsp;April der Erlass №&nbsp;405/2014<ref>[https://president.gov.ua/documents/4052014-16886 ERLASS des Präsidenten der Ukraine № 405/2014 ''Zum Beschluss des Rats für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine vom 13. April 2014''] „Über dringende Maßnahmen zur Überwindung der terroristischen Bedrohung und zur Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine“, [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme.] In: [[DGKSP-Diskussionspapiere]], Dresden 2022, Mai, {{ISSN|2627-3470}}. S. 20.</ref> der den Übergang der Ukraine zur militärischen Anti-Terror-Operation (ATO) gegen die Autonomisten im Donbass, auf der Krim und in Sewastopol erklärte. Der Erlass wurde von [[Oleksandr Turtschynow]] unterzeichnet.<br />
<br />
Die politischen Anstrengungen der ukrainischen Regierung nach 2014 zur Wiedereingliederung der Autonomen Republik [[Krim]] und der Stadt [[Sewastopol]] in den ukrainischen Staatsverband widerspiegelten sich auch in der ‘Militärstrategie der Ukraine’ der Jahre 2015 und 2020.<br />
<br />
Mit dem Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018 ‚Zur staatlichen Politik in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk‘<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“.] Abruf am 2.&nbsp;April 2022</ref><ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018,'' Artikel 8 Teil 1 Absatz 1 in der durch das Gesetz Nr. 113-IX vom 19. September 2019 geänderten Fassung.] Abruf am 2. Mai 2022</ref> wurde die „ATO“ abgelöst durch eine Operation der gemeinsamen Kräfte (Joint Forces Operation) und wurden Sicherheitszonen eingerichtet. Der „Befehlshaber der Vereinten Kräfte“ (ukrainisch – Командувач об’єднаних сил) übernahm die Führung der in der Sicherheitszone handelnden Kräfte und Mittel der Streitkräfte der Ukraine, des Innenministeriums der Ukraine, der Nationalpolizei der Ukraine und des zentralen Exekutivorgans, das die staatliche Politik im Bereich des Katastrophenschutzes umsetzt.<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018,''] Artikel&nbsp;9. Abruf am 2. Mai 2022 http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19</ref><br />
<br />
Seit 25.&nbsp;Februar 2021 ist die „Strategie der militärischen Sicherheit der Ukraine“ (`Militärstrategie’ 2021)<ref>[https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A78553/attachment/ATT-0/ ''Strategie der militärischen Sicherheit der Ukraine (2021),''] bestätigt durch Erlass №&nbsp;121/2021 des Präsidenten. Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, März, S. 22–49 (de), 93–117 (ukr).</ref> inkraft, die bestimmt, dass „ein neues Modell der Organisation der Verteidigung der Ukraine, der Streitkräfte der Ukraine und anderer Komponenten der Verteidigungsstreitkräfte … die Beilegung des Konflikts, die Demobilisierung, die Wiederherstellung der Kontrolle über die Einhaltung des Regimes der Staatsgrenze der Ukraine und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete … gewährleisten sollte.“<br />
<br />
Unmittelbar davor wurde am 24.&nbsp;März 2021 von Präsident Selenskyj durch den Erlass №&nbsp;117/2021 der Beschluss des ''Rates für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine'' vom 11.&nbsp;März 2021 und die „Strategie zur Beendigung des Besatzungsregimes und der Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Territoriums der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol“ bestätigt und die Umsetzung angeordnet.<ref>[https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A78988/attachment/ATT-0/ ''Strategie zur Beendigung des Besatzungsregimes und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Territorien der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol (2021).''] Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, April, S.&nbsp;49–72 (de), 103–126 (ukr).</ref><br />
<br />
=== Krawtschuk und Kutschma ===<br />
[[Datei:Leonid Kravchuk.jpg|mini|hochkant|[[Leonid Krawtschuk]], ukrainischer Präsident von 1991 bis 1994]]<br />
[[Datei:Leonid Kuchma.jpg|mini|hochkant|Leonid Kutschma, ukrainischer Präsident von 1994 bis 2005]]<br />
Seit ihrer Unabhängigkeit kämpfte die Ukraine vor allem in den 1990er Jahren mit starken wirtschaftlichen Problemen und versucht, außenpolitisch zum einen, eine neutrale Rolle sowohl dem Westen als auch Russland gegenüber zu spielen. In [[Sewastopol]] auf der Krim hat die Ukraine einen [[Marinestützpunkt|Militärhafen]] an die [[Schwarzmeerflotte|russische Schwarzmeerflotte]] verpachtet, andererseits bemüht sich die Ukraine um stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit von Russland, beispielsweise mit der Gründung der Sicherheitsallianz [[GUAM]] ([[Georgien|'''G'''eorgien]], [[Ukraine|'''U'''kraine]], [[Aserbaidschan|'''A'''serbaidschan]] und [[Moldawien|'''M'''oldawien]]) im Jahr 1997.<br />
<br />
Von 1991 bis 1994 war [[Leonid Krawtschuk]] der erste [[Präsident der Ukraine]]. Aufgrund eines Streiks von Bergarbeitern im Donbass setzte er vorgezogene Wahlen an. Leonid Krawtschuk schuf mit seiner Amtsabgabe nach der verlorenen Stichwahl gegen [[Leonid Kutschma]] einen wichtigen Präzedenzfall für die ukrainische Politik: Er klammerte sich nicht an die Macht und verließ seinen Posten, womit er die Tradition des Machtwechsels in der Ukraine begründete, während diese Erfahrung eines nach einer offenen Wahl abtretenden Präsidenten in Russland weitere 30 Jahre auf sich warten ließ.<ref name="Meduza">[https://meduza.io/feature/2022/05/11/moya-samaya-bolshaya-oshibka-to-chto-ya-veril-rossii "Mein größter Fehler ist, dass ich Russland geglaubt habe" Der erste Präsident der Ukraine, Leonid Krawtschuk, ist gestorben. An ihn erinnert sich der Journalist Konstantin Skorkin], Meduza, 11. Mai 2022</ref><br />
<br />
Von 1992 bis zu seinem Rücktritt im September 1993 war der deutlich russlandfreundlichere Leonid Kutschma Ministerpräsident und seit 1994 Präsident der Ukraine. 1999 wurde er erneut zum Präsidenten gewählt. In seiner Amtszeit als Präsident setzte er sich ab 1994 verstärkt für eine neue [[Verfassung der Ukraine|Verfassung]] ein, konnte sich aber gegen ein Bündnis von Links-Parteien nicht durchsetzen. Erst im Juni 1996 nahm das Parlament die neue Verfassung an.<br />
<br />
Vom 22. Dezember 1999 bis 29. Mai 2001 war [[Wiktor Juschtschenko]] Ministerpräsident der Ukraine, dieses Amt verlor er 2001 durch ein Misstrauensvotum des Parlaments, als er mit seinen Bemühungen gegen die wachsende Korruption einigen Oligarchen gefährlich wurde. Nachfolger im Amt des Premierministers wurde der aus [[Mykolajiw]] stammende [[Anatolij Kinach]] (Partei der Industriellen und Unternehmer Ukraine/PPPU), danach ab 21. November 2002 [[Wiktor Janukowytsch]], der am 31. Dezember 2004 seinen Rücktritt ankündigte. Präsident Kutschma nahm das Rücktrittsgesuch Janukowytschs am 5. Januar 2005 an und bestimmte den Ersten Stellvertreter des Regierungschefs und Finanzminister [[Mykola Asarow]] zu Janukowytschs Nachfolger. Asarow war vor seiner Tätigkeit in der Regierung seit Oktober 1996 Leiter der Staatlichen Steuerbehörde.<br />
<br />
=== „Orange Revolution“ ===<br />
Im Herbst 2004 fanden [[Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2004|Präsidentschaftswahlen]] statt. Der seit 1994 amtierende Präsident Leonid Kutschma durfte laut Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht mehr zu dieser Wahl antreten, die allgemein als Richtungswahl für eine West- oder Ostausrichtung des Landes angesehen wurde. Die Ereignisse um die Stichwahl am 21. November mündeten in die sogenannte [[Orange Revolution]], einem mehrwöchigen friedlichen Protest gegen Wahlfälschungen, in dessen Folge nach einem Beschluss des Obersten Gerichts am 26. Dezember 2004 die Stichwahl wiederholt wurde. Die Wiederholungswahl konnte Juschtschenko für sich entscheiden. Die für eine Ausrichtung nach Russland eintretende Seite unter Kutschma und Janukowytsch erkannte ihre Niederlage an, nachdem sie mit der Gegenseite eine zu verwirklichende Verfassungsreform ausgehandelt hatte. Diese sollte die Ukraine, die bislang durch ein präsidiales System regiert wurde, in eine parlamentarische Republik umwandeln. Nach Umsetzung der Reform war die Position des Präsidenten deutlich geschwächt.<br />
<br />
=== Die Präsidentschaft Juschtschenko ===<br />
[[Datei:Viktor Yuschenko.jpg|mini|Wiktor Juschtschenko, Staatspräsident 2005–2010]]<br />
Nach der Amtseinführung von Präsident [[Wiktor Juschtschenko]] im Januar 2005 bestätigte das ukrainische Parlament ([[Werchowna Rada]]) am 4. Februar 2005 die neue Regierung unter Ministerpräsidentin [[Julija Tymoschenko]]. Während der ersten 100 Tage der Regierung Tymoschenko wurden die Privatisierungen einiger großer Unternehmen ([[Kryworischstal]]) aus der Zeit des früheren Präsidenten Kutschma überprüft. Es zeigte sich auch, wie schon im Wahlkampf, dass die Positionen von Präsident Juschtschenko und Ministerpräsidentin Tymoschenko in der Wahl der Mittel teilweise differierten. So kam es schon nach wenigen Monaten zum Zerwürfnis: Am 8. September 2005 entließ der Präsident die Regierung Tymoschenko im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen und Konflikten innerhalb des Kabinetts. Neuer Regierungschef wurde der Wirtschaftspolitiker [[Jurij Jechanurow]].<br />
<br />
Gemeinsam mit [[Georgien]] trieb Juschtschenko den Beitritt der Ukraine zur [[NATO]] voran. Ein NATO-Gipfel lehnte den Antrag jedoch trotz amerikanischer Unterstützung ab.<ref>Andreas Kappeler, ''Kleine Geschichte der Ukraine'', München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, 297.</ref><br />
<br />
Wirtschaftspolitisch strebte Juschtschenko eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine an, kam aber über einen Beitritt zur [[Östliche Partnerschaft|Östlichen Partnerschaft]] nicht hinaus.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukraine und die Europäische Union}}<br />
<br />
Nationalpolitisch nahm Juschtschenko für Personen der ukrainischen Geschichte Stellung, die die ukrainische Bevölkerung stark polarisierten. Dazu gehörte der Oberkommandierende [[Roman Schuchewytsch]] der [[Ukrainische Aufständische Armee|Ukrainischen Aufständischen Armee]]. [[Stepan Bandera]], der als militanter Nationalist mit der nationalsozialistischen [[Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|Besatzungsmacht in Polen]] kollaborierte, ernannte er zum [[Held der Ukraine|Helden der Ukraine]].<ref>Yves Bizeul (Hrsg.): ''Rekonstruktion des Nationalmythos?: Frankreich, Deutschland und die Ukraine im Vergleich'', Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0181-9, S. 227.</ref><br />
<br />
Aus den [[Ukrainische Parlamentswahlen 2006|Parlamentswahlen 2006]] ging die Partei des Präsidenten ([[Nascha Ukrajina|''Unsere Ukraine'']]) nur als drittstärkste Kraft hervor. Wahlsiegerin war Wiktor Janukowytschs ''[[Partei der Regionen]]'', er selber wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Das politische Geschehen war nun von einem Machtkampf zwischen Regierung und Präsident geprägt. Schließlich löste Präsident Juschtschenko das Parlament auf und es kam zu neuerlichen [[Ukrainische Parlamentswahlen 2007|Parlamentswahlen im September 2007]]. Erneut wurde die ''Partei der Regionen'' stärkste Kraft, doch konnten sich diesmal die Parteien von Juschtschenko und Tymoschenko auf eine Koalition einigen. Tymoschenko wurde darauf zum zweiten Mal Ministerpräsidentin. Der politische Machtkampf zwischen Präsident, Regierung und Parlament indes dauerte an. Für Juschtschenko und Tymoschenko führte er in Niederlagen: Der Präsident wurde Anfang 2010 bei den [[Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2010|Präsidentschaftswahlen]] nicht mehr gewählt und Tymoschenko verlor kurz darauf ihr Amt als Regierungschefin. Stattdessen wurde [[Wiktor Janukowytsch]] der neue Präsident der Ukraine.<br />
<br />
=== Präsidentschaft Janukowytsch und die „Revolution der Würde“ ===<br />
[[Datei:Ukr elections 2012 multimandate okruhs.png|mini|Stimmenanteil der ''[[Partei der Regionen]]'' (blau) bei der Parlamentswahl 2012]]<br />
Präsident der Ukraine war vom 25. Februar 2010 bis 22. Februar 2014 Wiktor Janukowytsch. Der Nachfolger Janukowytschs als Vorsitzender der ''Partei der Regionen'', [[Mykola Asarow]], war seit 11. März 2010 Ministerpräsident.<br />
<br />
Während der [[Fußball-Europameisterschaft 2012]] wurde die Willkürjustiz der Regierung Janukowytsch und die Behandlung der inhaftierten Oppositionsführerin Julija Tymoschenko kritisiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/timoschenko-und-die-em-merkel-droht-ukraine-mit-boykott-a-830459.html |titel=Pläne für Polit-Boykott: Ukraine droht EM-Fiasko |abruf=2013-10-30}}</ref><br />
<br />
Ab dem November 2013 kam es zu Protesten gegen das Regime von Wiktor Janukowytsch, welche zunächst unter dem Titel [[Euromaidan]] bekannt wurden und heute in der Ukraine als „Revolution der Würde“ bezeichnet werden, wobei im Februar 2014 rund 100 Tote zu verzeichnen waren. Janukowytsch wurde am 22. Februar 2014, als er in Donezk versucht hatte, das Land zu verlassen, vom Parlament abgesetzt.<ref>[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ukraine-janukowitsch-von-parlament-abgesetzt.b577f8e8-2a33-4aef-9203-dafcf9e0d36d.html stuttgarter-nachrichten.de]</ref> und flüchtete nach Russland.<ref>[http://www.sz-online.de/nachrichten/janukowitsch-fluechtet-nach-russland-2785419.html sz-online.de]</ref><br />
<br />
Der vom Parlament genannte Grund, dass er durch Verlassen des Landes seine Präsidentschaft verwirkt hätte, war in der Verfassung nicht vorgesehen.<ref name="legitime Präsident">[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-faktencheck-putin-und-der-legitime-praesident-a-957238.html ''Münchhausen-Check: Putin und der legitime Präsident der Ukraine''] – Spiegel Online.</ref> Der Rechtsanwalt Jasper Finke unterschied in dieser Frage zwischen Verfassungsrecht und Völkerrecht: „Es ist völlig unerheblich, ob Janukowitsch noch rechtmäßiger Präsident der Ukraine ist nach dem ukrainischen Verfassungsrecht. Denn hier greift der sogenannte Effektivitätsgrundsatz – das heißt, völkerrechtlich kommt es darauf an, ob die neue Regierung effektiv Herrschaftsgewalt in der Ukraine ausübt.“<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/voelkerrecht-ukraine100.html „Putins Argumente sind fadenscheinig“], Tagesschau, 5. März 2014</ref><br />
<br />
=== Übergangsregierung und russische Annexion der Krim ===<br />
Dieser Ablauf führte direkt zu den Ereignissen der [[Krimkrise]]. Ein Teil des Parlaments der Krim beschloss in einer ungültigen Sitzung<ref name="RPT">Alissa de Carbonnel: [http://in.reuters.com/article/2014/03/13/ukraine-crisis-russia-aksyonov-idINL6N0M93AH20140313 ''RPT-INSIGHT-How the separatists delivered Crimea to Moscow''], Reuters vom 13. März 2013, abgerufen am 4. April 2014 (englisch).</ref> ein Referendum, das von der ukrainischen Verfassung nicht erlaubt war, unter russischen Truppen stattfand und gefälscht wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/ukraine-putin-wahlfaelschung |titel=Putins Menschenrechtsrat bestätigt Wahlfälschung auf der Krim |hrsg=Zeit Online |abruf=2014-05-13}}</ref> Am 18. März 2014 trat die Krim aufgrund dieser Vorgänge der Russischen Föderation bei. Von fast allen Staaten wird das Ergebnis des Referendums nicht anerkannt und die Krim weiterhin als Territorium der Ukraine behandelt. Nach dem Anschluss der Krim erfolgte eine russische<ref>FAZ, 6. April 2014: [http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/kiew-die-operation-russischer-fruehling-ist-gescheitert-12873442.html ''Die Operation „Russischer Frühling“ ist gescheitert.'']</ref> bzw. pro-russische<ref>Berliner Zeitung: [http://www.berliner-zeitung.de/meinung/leitartikel-zur-ukraine-der-russische-fruehling-von-donezk,10808020,26811384.html ''Der russische Frühling von Donezk.'']</ref> Operation mit dem Ziel der Destabilisierung von Regionen der Ukraine mit einem bedeutsamen Anteil russischsprachiger Bevölkerung, insbesondere [[Charkiw]], [[Luhansk]] und [[Donezk]]. Während sich in Charkiw die Lage rasch beruhigte, bildeten sich in den Oblasten Luhansk und Donezk unter Anleitung russischer Spezialeinheiten bewaffnete Milizen.<br />
<br />
Am 18. März hatte Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk in einer an die Bevölkerung der Ostukraine gerichteten Rede eine Dezentralisierung in Aussicht gestellt,<ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/196504.html ''Ukraine will conduct decentralization – Yatseniuk.''] [[Interfax]]-Ukraine vom 18. März 2014.</ref> trotz dem Wissen, dass die Forderung nach „mehr [[Föderalismus]]“ ein Schachzug Moskaus sei und vermutlich „der erste Schritt, um die ukrainische [[Souveränität]] zu zerstören.“<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/krim-krise-eu-verschaerft-sanktionen-gegen-russland-1.1917540 ''EU verschärft Sanktionen gegen Russland''] Süddeutsche Zeitung vom 21. März 2014.</ref> Am 11. April sprachen sich Jazenjuk und Präsidentschaftskandidat [[Petro Poroschenko]] dafür aus, den Entwurf für eine neue ukrainische Verfassung noch vor den [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2014|Präsidentschaftswahlen am 25. Mai]] zu veröffentlichen.<ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/200301.html ''New Ukrainian constitution must be published before presidential election – Yatseniuk.''] Interfax-Ukraine vom 11. April 2014.</ref><ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/200371.html ''Concept of constitutional changes must be presented before presidential election – Poroshenko.''] Interfax-Ukraine vom 11. April 2014.</ref><br />
<br />
Am 6. Mai 2014 lehnte das ukrainische Parlament den Vorschlag der Regierung ab, am 25. Mai gleichzeitig zur Wahl des Präsidenten landesweit auch eine Volksbefragung zum Thema der Dezentralisierung abzuhalten.<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/krisensitzung-des-kiewer-parlaments-1.18297202 ''Krisensitzung des Kiewer Parlaments.''] NZZ vom 7. Mai 2014.</ref> Die Dezentralisierung fand bis 2019 vorwiegend durch Kompetenzerweiterung auf kommunaler Ebene statt. Die Stärkung lokaler Selbstverwaltung im Sinne der Demokratie- sowie Subsidiaritätsprinzipien der EU erhöhte gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Ukraine gegenüber Russlands hybrider Kriegsführung.<ref>[https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Dezentralisierungsreformen%20in%20der%20Ukraine%202014-2019.pdf Dezentralisierungsreformen in der Ukraine 2014–2019], Bertelsmann-Stiftung, Dezember 2019</ref><br />
<br />
Russland ließ derweil im Frühjahr 2014 [[Freischar|Freischärler]] einsickern und lieferte im Juni schwere Waffen bis hin zu Kampfpanzern.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika-russland-soll-panzerlieferungen-stoppen-13001878.html Amerika: Russland soll Panzerlieferungen stoppen] FAZ, 21. Juni 2014.</ref><ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/separatisten-waffen-russland Separatisten bestätigen Rüstungslieferung aus Russland] Zeit Online, 16. August 2014.</ref><br />
<br />
Am 28. Juli 2014 meldete das [[UNHCHR]] den totalen Zusammenbruch von [[Law and Order (Politik)|Recht und Ordnung]] in den fraglichen Gebieten, von einer Terrorherrschaft der bewaffneten Gruppen über die Bevölkerung der Ostukraine mit [[Freiheitsberaubung]]en, [[Entführung]]en, [[Folter]]ungen und [[Hinrichtung|Exekutionen]].<ref name="UNHCHR28">[http://www.ohchr.org/EN/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=14908&LangID=E Erklärung des UNHCHR am 28. Juli 2014:] A total breakdown of law and order and a reign of fear and terror have been inflicted by armed groups on the population of eastern Ukraine. The report documents how these armed groups continue to abduct, detain, torture and execute people kept as hostages in order to intimidate and “to exercise their power over the population in raw and brutal ways.”</ref><br />
{{Siehe auch|Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
=== Legitim gewählte Regierungen, Separatismus im Osten und russische Invasion ===<br />
Am 2. Dezember 2014 wurde eine [[Kabinett Jazenjuk II|Koalitionsregierung]], die sich nach der [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|Parlamentswahl Ende Oktober]] gebildet hatte, eingesetzt. Arsenij Jazenjuk wurde als Ministerpräsident bestätigt.<ref name="Zweites Kabinett">[http://ukraine-nachrichten.de/zweite-kabinett-arsenij-jazenjuk_4155_politik Zweites Kabinett Jazenjuk] auf Ukraine-Nachrichten vom 2. Dezember 2014.</ref> Die Amtseinführung des Präsidenten [[Petro Poroschenko]] fand am 7. Juni 2014 statt.<br />
<br />
Im Jahre 2016 wurde mit [[Wolodymyr Hrojsman]] erstmals eine Person jüdischer Herkunft zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt, 2019 mit [[Wolodymyr Selenskyj]] erstmals ein jüdischer [[Präsident der Ukraine]].<br />
<br />
In die Regierungszeit (Poroschenko/Hrjosman) fällt das Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018 ‘Zur staatlichen Politik in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk’,<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorüberhehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“. (ukr.)] Abruf am 2.&nbsp;April 2022. [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, Mai,] {{ISSN|2627-3470}}. S.&nbsp;21–50.</ref> das Festlegungen zur Einrichtung von „Sicherheitszonen“ trifft, die an die Kontaktlinie im Donbass angrenzen. Ein vom Präsidenten ernannter „Befehlshaber der Vereinten Kräfte“ (ukrainisch – Командувач об’єднаних сил) übernimmt die Führung der in der Sicherheitszone handelnden Kräfte und Mittel der Streitkräfte der Ukraine, anderer militärischer Formationen, die in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Ukraine gebildet wurden, des Innenministeriums der Ukraine, der Nationalpolizei der Ukraine, des zentralen Exekutivorgans, das die staatliche Politik im Bereich des Katastrophenschutzes umsetzt, die an der Umsetzung von Maßnahmen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit und Verteidigung beteiligt sind.<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“, Artikel&nbsp;9. (ukr.)] Abruf am 2.&nbsp;April 2022. [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, Mai,] {{ISSN|2627-3470}}. S.&nbsp;21–50.</ref><br />
<br />
Nachdem der studierte und diplomierte [[Rechtswissenschaft]]ler,<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Brunner |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/wolodymyr-selenskyj-ukraine-russland-krieg-portraet/seite-2 |titel=Wolodymyr Selenskyj: Sein schwerster Kampf |werk=[[Die Zeit]] |datum=2022-02-26 |abruf=2022-02-26}}</ref> ehemalige [[Schauspieler]] und [[Regisseur]] Wolodymyr Selenskyj am 31. März 2019 den ersten Wahlgang<ref>[https://www.pravda.com.ua/articles/2019/03/31/7210618/ Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019. Stimmenzählung online] in der Ukraine-Prawda vom 31. März 2019, abgerufen am 1. April 2019 (ukrainisch)</ref> und am 21. April die [[Stichwahl]] der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019|Präsidentschaftswahl in der Ukraine]] gegen den Amtsinhaber klar gewonnen hatte,<ref>[https://www.cvk.gov.ua/pls/vp2019/wp300pt001f01=720.html Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019 (Zweiter Wahlgang)] auf der Webseite der Zentralen Wahlkommission der Ukraine vom 21. April 2019; abgerufen am 21. April 2019 (ukrainisch)</ref> wurde er am 20. Mai 2019 in Kiew in das Amt des Präsidenten eingeführt.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-neuer-praesident-wolodymyr-selenskyj-kuendigt-aufloesung-des-parlaments-an-a-1268258.html Wolodymyr Selenskyj-Neuer ukrainischer Präsident löst Parlament auf] ''[[spiegel.de]]''; abgerufen am 20. Mai 2019</ref><br />
<br />
Der ukrainischen Regierung gelang es nicht, die von regierungsfeindlichen Kräften beherrschten Gebiete wieder in ihr Staatswesen zu integrieren. Sie werden seit Februar 2022 von Russland als unabhängig anerkannt und stehen unter der Kontrolle der selbsternannten und von Russland abhängigen „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]].<br />
<br />
Trotz oder gerade wegen des schwachen Staats, so der Historiker [[Philipp Ther]], habe sich in der Ukraine eine relativ starke [[Zivilgesellschaft]] entwickelt. Zudem habe sich ein funktionierender politischer Wettbewerb etabliert.<ref name="Ther">[https://www.ndr.de/kultur/Osteuropa-Historiker-Philipp-Ther-ueber-Krieg-in-der-Ukraine,philippther100.html Osteuropa-Historiker Philipp Ther über den Krieg in der Ukraine], [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]], 1. März 2022.</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 griff die [[Russisches Heer|Russische Armee]] die Ukraine an: Die russischen Streitkräfte attackierten die Ukraine auch vom Schwarzen Meer und von Belarus aus.<ref>{{cite web |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-raketenangriffe-und-explosionen-in-mehreren-staedten-a-295cb51f-059a-4a45-ab50-b21860f5e1cf |title=Putin greift die Ukraine an |date=2022-02-24 |publisher=Spiegel |website=Spiegel |access-date=2022-02-24 |quote=}}</ref> Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief aufgrund der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion]] den [[Krieg]]szustand sowie das [[Kriegsvölkerrecht|Kriegsrecht]] im Land aus. Die Invasion trägt alle Kennzeichen eines [[Völkerrecht|völkerrechtswidrigen]] [[Angriffskrieg]]es.<ref>{{Internetquelle |autor=Georg Schwarte |url=https://www.tagesschau.de/kommentar/putin-krieg-europa-101.html |titel=Putins Angriffskrieg. Stunde der Europäer |werk=Tagesschau |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-26 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Karten ==<br />
<gallery><br />
001 Kievan Rus' Kyivan Rus' Ukraine map 1220 1240.jpg|1220/1240<br />
Kingdom of Galicia Volhynia Rus' Ukraine 1245 1349.jpg|1245/1349<br />
Grand Duchy of Lithuania Rus and Samogitia 1434.jpg|1434<br />
Polish Lithuanian Ruthenian Commonwealth 1658 historical map.jpg|1658<br />
007 Ukrainian Cossack Hetmanate and Russian Empire 1751.jpg|1751<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs]]<br />
* [[Geschichte der Ukraine (seit 1991)]]<br />
* [[Geschichte der Karpatenukraine]]<br />
* [[Geschichte der Juden in der Ukraine]]<br />
* [[Geschichte Russlands]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Franziska Bruder: ''„Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!“ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1928–1948.'' Metropol, Berlin 2007, ISBN 978-3-938690-33-8.<br />
* Roman Danyluk: ''Freiheit und Gerechtigkeit. Die Geschichte der Ukraine aus libertärer Sicht.'' Edition AV, Lich 2010, ISBN 978-3-86841-029-7.<br />
* [[Johann Christian Engel]]. ''Geschichte der Ukraine und der ukrainischen Cosaken, wie auch der Königreiche Halitsch und Wladimir''. Johann Jakob Gebauer, Halle 1796 ({{Google Buch |BuchID=3dJhAAAAcAAJ |Linktext=Digitalisat}}).<br />
* [[Frank Golczewski]]: ''Deutsche und Ukrainer, 1914–1939.'' Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76373-0.<br />
* Frank Grelka: ''Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42.'' Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05259-7.<br />
* [[Kerstin S. Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 ([http://www.sehepunkte.de/2011/02/18112.html Rezension der Erstauflage 2010]).<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' 5., aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2019, 431 Seiten. ISBN 978-3-406-73558-5.<br />
* Georgiy Kasianov: ''[https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/52570 Memory Crash. Politics of History In and Around Ukraine, 1980s - 2010s]'', Central European University Press 2022<br />
* {{RGA|31|372|391|Ukraine|Michel Kazanski, [[Jürgen Udolph]]}}<br />
* Paul Robert Magocsi: ''A History of Ukraine.'' University of Toronto Press, Toronto 1996, ISBN 0-8020-0830-5.<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''The Gates of Europe: A History of Ukraine''. Aktualisierte Neuauflage. Basic Books, New York 2021, ISBN 978-1-5416-7564-3.<br />
* Anna Reid: ''Borderland. A Journey Through the History of Ukraine.'' Phoenix 1997, ISBN 1-84212-722-5.<br />
* [[Mykola Rjabtschuk]]: ''Die reale und die imaginierte Ukraine. Essay.'' Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-12418-8.<br />
* [[Thomas Sandkühler]]: ''Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944''. Dietz Nachfolger, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5022-9.<br />
* [[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]] (Hrsg.): ''Die neue Ukraine. Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (1991–2001).'' Böhlau, Köln/Wien 2002, ISBN 3-412-12401-X.<br />
* Timothy Snyder: ''Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin.'' Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62184-0.<br />
* Kai Struve: ''Bauern und Nation in Galizien. Über Zugehörigkeit und soziale Emanzipation im 19. Jahrhundert'' (Schriften des [[Simon Dubnow|Simon-Dubnow]]-Instituts). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-36982-4, (über die Integration der Bauern in die polnische und ruthenisch-ukrainische Nation).<br />
* Ricarda Vulpius: ''Nationalisierung der Religion. Russifizierungspolitik und ukrainische Nationsbildung 1860–1920.'' (=Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Band 64). Verlag Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05275-9.<br />
* Torsten Wehrhahn: ''Die Westukrainische Volksrepublik. Zu den polnisch-ukrainischen Beziehungen und dem Problem der ukrainischen Staatlichkeit in den Jahren 1918 bis 1923''. Berlin 2004, ISBN 3-89998-045-X, ([http://www.weissensee-verlag.de/autoren/Wehrhahn/Wehrhahn-kurz.pdf Leseprobe]; PDF, 157 kB; aufgerufen am 27. Januar 2012).<br />
<br />
== Dokumentarfilm ==<br />
* [[ZDF-History]] 19. März 2022: [https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/die-geschichte-der-ukraine-100.html ''Im Fadenkreuz Moskaus - die Geschichte der Ukraine'']<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|History of Ukraine|Geschichte der Ukraine}}<br />
* [[Marieluise Beck]] (Hrsg.): [https://ukraineverstehen.de/wp-content/uploads/Ukraine-verstehen-Auf-den-Spuren-von-Terror-und-Gewalt_final.pdf ''Ukraine verstehen. Auf den Spuren von Terror und Gewalt'']. Zentrum Liberale Moderne. 2020<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Geschichte nach Staat/Europa}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ukrainische Geschichte| ]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Ukraine&diff=225648271Geschichte der Ukraine2022-08-26T06:56:30Z<p>Dnepro..: /* Mittelalter */ Halytsch vereinheitlicht</p>
<hr />
<div>[[Datei:Beauplan Poland XVII map.jpg|mini|Ukraine 1648]]<br />
<br />
Die '''Geschichte der Ukraine''' umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des heutigen Staates [[Ukraine]] von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.<br />
<br />
== Ur- und Frühgeschichte ==<br />
[[Datei:Cucuteni Trypillian extent.png|mini|Verbreitungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur]]<br />
<br />
Das Gebiet der heutigen [[Ukraine]] wurde schon während des [[Paläolithikum]]s besiedelt. Während der [[Jungsteinzeit]] bestand in der Südukraine von etwa 6500 bis 5000 [[v. Chr.]] die Bug-Dnister-Kultur. Ihr folgte die [[Dnepr-Don-Kultur]] bis 4000 v. Chr. Darauf folgte die [[Sredny-Stog-Kultur]] von 4500 bis 3500 v. Chr. [[Derijiwka]], einer der bekanntesten mit dieser Kultur in Verbindung gebrachten Ausgrabungsorte, liegt in der zentralukrainischen [[Oblast Kirowohrad]]. Am Übergang von der Jungsteinzeit zur [[Kupfersteinzeit]] gehörte die heutige Ukraine zu den Ursprungsregionen der vermutlich [[Halbnomaden|halbnomadischen]] [[Kurgankultur]], die auf die Zeit von 4400 v. Chr. bis 4300 v. Chr. geschätzt wird – dies ist jedoch wissenschaftlich nicht gänzlich unumstritten (vgl. [[Kurgankultur#Kritik an der Kurgantheorie und spätere Forschungen|Kritik an der Kurgantheorie und spätere Forschung]]).<ref>Marija Gimbutas: ''Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas.'' (= ''Archeolingua.'' series minor 6). Archaeological Institute of Hungarian Academy of Sciences/ Linguistic Institute of the University of Innsbruck, 1994, ISBN 3-85124-171-1.</ref><br />
[[Datei:Людина енеолітичного часу.JPG|mini|Chalkolithisches Grab von Katral in der Region Odessa]]<br />
Die Kurgankultur wurde in der späten Kupfersteinzeit/frühen Bronzezeit von der [[Jamnaja-Kultur]] abgelöst bzw. ist in ihr aufgegangen. In der Nähe von [[Dnipro]] gibt es den „Storoschowa mohyla“-[[Kurgan (Grabhügel)|Kurgan]] in dem [[A. I. Terenozhkin]] Reste eines Karrens (vgl. [[Wagengräber der Jamnaja-Kultur|Wagen]]) ausgegraben hat.<ref>Hans J. J. G. Holm: ''The Earliest Wheel Finds, their Archeology and Indo-European Terminology in Time and Space, and Early Migrations around the Caucasus.'' Series Minor 43. Budapest 2019: ARCHAEOLINGUA ALAPÍTVÁNY. ISBN 978-615-5766-30-5. Mit 306 Quellennachweisen, 6 Graustufen- und farbige Abbildungen, sowie verkleinerten Abbildungen von 130 repräsentativen Radfunden (dabei aktuelle aus Deutschland und China).</ref> Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die [[Stein-Baba]]s ({{ukS-Cyrl|Баби кам’яні}}; {{ruS|каменные бабы}}) – deren größte Sammlung innerhalb der Ukraine sich in Dnipro (siehe [[Stein-Babas von Dnipropetrowsk]]),<ref>[http://www.ukrainehotelsonline.com/ua/Travel-to-Dnepropetrovsk-Stone-Baby/district-Dnepropetrovsk-Stone-Sculptures.html Kurzer Artikel über die „Stein-Babas“ von Dnipropetrowsk], abgerufen am 20. Juni 2013.</ref> befindet – durch ihre über 3000-jährige Geschichte<ref>J. P. Mallory, D. Q. Adams: ''Kemi Oba Culture.'' In: ''Encyclopedia of Indo-European Culture.'' Fitzroy Dearborn, 1997, S. 327–328.</ref> sind sie sicherlich nicht nur das Produkt eines Volkes; die frühesten werden jedoch mit der Jamnaja-Kultur, die [[eisenzeit]]lichen Exemplare mit den [[Skythen]] und die [[mittelalter]]lichen mit verschiedenen [[Turkvölker]]n in Verbindung gebracht.<br />
<br />
Der Jamnaja-Kultur folgte in der [[Bronzezeit]] etwa von 2800/2500 bis 2000 v. Chr. die [[Katakombengrab-Kultur]] die ihren Namen von den von ihnen angelegten [[Katakombe]]n hat, deren unterirdischer Teil am ehesten mit den ägyptischen [[Mastaba]]s vergleichbar sind. In der [[Späte Bronzezeit|Spätbronzezeit]] folgte die [[Srubna-Kultur]] im 20. bis 12. vorchristlichen Jahrhundert (2000–1200 v. Chr.).<br />
<br />
Im 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich an der ukrainischen Schwarzmeerküste und insbesondere der [[Krim]] [[Pontosgriechen|pontische Griechen]] an und gründeten [[Griechische Kolonisation|Kolonien]]. Sie sind es auch, die vom Volk der [[Taurer]] – woher auch der Name [[Taurien]] für die Krim abgeleitet wurde – berichten, die sie als ein Volk von Hirten beschreiben.<br />
<br />
An der [[Straße von Kertsch]] – in antiken griechischen Quellen „Kimmerischer Bosporus“ genannt – lebte um 1300 v. Chr. das Volk der [[Kimmerer]], bis es von den [[Skythen]] in Richtung [[Kaukasus]] verdrängt wurden. Das Steppengebiet im Süden der Ukraine war Teil des sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feldes]], das in der Antike (8./7. Jahrhundert v. Chr.) von den [[Iranische Völker|iranischsprachigen]] [[Reitervölker]]n der Skythen und später von den ihnen nahestehenden [[Sarmaten]], die im 4./3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen unterwarfen und assimilierten, bewohnt wurde.<br />
<br />
Im Norden und Westen der heutigen Ukraine jedoch auch in Weißrussland befand sich die [[Sarubinzy-Kultur]], die vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. bestand, die vermutlich Handel mit den Städten am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] getrieben haben. Der Fund vieler [[Pflug|Pflüge]] deutet darüber hinaus auf die hohe Bedeutung des [[Ackerbau]]s hin.<br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Ukraine-Dyke Pole.png|Lage des Wilden Feldes in der heutigen Ukraine.<br />
Skythian archer plate BM E135 by Epiktetos.jpg|Skythischer Bogenschütze<br />
Ancient Greek Colonies of N Black Sea.png|Karte der Griechischen Kolonien am Schwarzen Meer um 450 v. Chr.<br />
Roman Empire 125.png|Sarmatien auf einer Karte des Römischen Reiches, um 125 n. Chr.<br />
</gallery><br />
<br />
== Völkerwanderungszeit ==<br />
Vom 2. bis Anfang des 5. Jahrhunderts [[n. Chr.]] hat sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine auch die mit den [[Ostgoten]] assoziierte [[Tschernjachow-Kultur]] gebildet, da die Goten zu dieser Zeit aus dem [[Weichsel]]raum an die Küsten des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] drängten. Daneben gab es nördlich der Tschernjachow-Kultur noch die [[Kiewer Kultur]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.knowed.ru/index.php?name=pages&op=view&id=1067 |titel=Die Kiewer Kultur |werk=knowed.ru |datum=2010-01-10 |abruf=2014-08-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{ruS|Киевская культура}}}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://colovrat.at.ua/publ/1-1-0-82 |titel=Frühe Slawische Stämme. Die archäologische Kiewer Kultur als Vorfahren der Anten |datum=2010-02-05 |abruf=2014-08-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{ruS|Раннеславянские племена змиевщины. Киевская археологическая культура как отражение ранней фазы развития антов.}}}}</ref> die ebenfalls auf das 2. und bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Die [[Krimgoten]] lebten noch bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts, bis sie vom aufkommenden [[Chasaren]]reich unterworfen und assimiliert wurden – wobei sie vermutlich die hier ansässigen [[Aorsen]], den damals größten Stamm der Sarmaten, über einen Zeitraum von 20 Jahren allmählich besiegten. Um das Jahr 374 sollen die ersten [[Hunnen]] unter ihrem Führer [[Balamir]] die [[Wolga]] überquert haben und dabei das Reich der [[Alanen]] zerstört haben, um mit ihnen anschließend ein [[Bündnis]] zu schließen. Durch den Druck aus Osten wurden wohl auch die skythischen Stämme der [[Jazygen]] und der [[Roxolanen]] in Richtung [[Westen]] (am wahrscheinlichsten auf den [[Balkanhalbinsel|Balkan]]) verdrängt. Im Jahre 375 erfolgte dann die Zerstörung des [[Greutungen]] (Ostgoten) [[Ermanarich]]s (vgl. vor allem [[Ammianus Marcellinus]], 31, 2f.), spätestens hier beginnt der [[Hunnensturm]].<ref>Vgl. zur folgenden Geschichte die einschlägigen Handbücher zur [[Spätantike]] sowie Maenchen-Helfen: ''Welt der Hunnen.'' Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-43-8; allgemein und recht aktuell etwa Peter J. Heather: ''The Fall of the Roman Empire.'' London 2005, ISBN 0-330-49136-9, S. 145&nbsp;ff.</ref><br />
<br />
Im vierten Jahrhundert könnten auch die [[Bulgaren]] bzw. [[Protobulgaren]] im Zuge der Völkerwanderung mitgerissen worden sein. Diese siedelten sich im sogenannten „Onoguria“ an und weiteten ihr Reich über die heutige Süd- und Ostukraine aus. Wahrscheinlich siedelten sich um diese Zeit auch die aus Norden kommenden [[Slawen]] erstmals in dem Gebiet an, wobei einige auch (zusammen mit den Bulgaren) in Richtung Balkan gezogen sein könnten. Nach dem Weiterziehen der Hunnen und der von ihnen in Richtung Westen vertriebenen Völkern entstand in der gesamten (Süd-)Ukraine ein Machtvakuum.<ref>Einführend siehe Florin Curta: ''The Making of the Slavs. History and Archaeology of the Lower Danube Region, C. 500–700''. Cambridge 2001; Florin Curta: ''Southeastern Europe in the Middle Ages, 500–1250''. Cambridge 2006; Christian Lübke: ''Das östliche Europa. Die Deutschen und das europäische Mittelalter''. München 2004.</ref> Im 6. Jahrhundert teilten sich diese frühen Bulgaren vermutlich in [[Kutriguren]], welche weiter in Richtung Westen drängten, und die [[Utiguren]], die am [[Don (Asowsches Meer)|Don]] verblieben waren und wahrscheinlich das [[Großbulgarisches Reich|Großbulgarische Reich]] gründeten, zu dem große Teile der Süd- und Ostukraine gehörten. Was mit den [[Onoguren]], einem weiteren Stamm der mit den Protobulgaren in Verbindung gebracht wird, passierte, ist unklar. So wurde das Gebiet der ganzen Südukraine jedoch zum Durchzugsgebiet der Bulgaren aus ihrer Heimat, die vermutlich an der [[Wolga]] lag. Im 7. Jahrhundert zogen die Bulgaren insbesondere unter ihrem Anführer [[Kubrat]] allmählich immer weiter in das heutige [[Bulgarien]], wobei ein Teil vermutlich den Staat der [[Wolgabulgaren]] bildete.<ref name="history of ukraine27">{{Literatur |Autor=Paul Robert Magocsi |Titel=A History of Ukraine |Verlag=University of Toronto Press |Ort=[[Toronto]] |Datum=1996 |ISBN=0-8020-0830-5 |Seiten=27}}</ref> Zu dieser Zeit gehört auch der Fund des bedeutenden [[Schatz von Mala Pereschtschepyna]] bei [[Poltawa]].<ref>[http://www.goldensands.bg/cultural/treasure-pres.asp Artikel über den Pereschepenski Schatz auf goldensands.bg] (englisch), abgerufen am 22. Juni 2013.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://hermitagemuseum.org/html_En/03/hm3_2_13.html |text=Artikel über den Pereschepenski Schatz auf der Website der St. Petersburger Eremitage |wayback=20060927072126}}, abgerufen am 22. Juni 2013.</ref><br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Chernyakhov.svg|Tschernjachow-Kultur<br />
Hunnenwanderung.png|Weg des Hunnensturms über die Ukraine.<br />
Map of Old Great Bulgaria de.svg|Lage des Großbulgarischen Reiches.<br />
Bulgarians and Slavs VI-VII century.png|Wanderung der Bulgaren und Lokalisierung der Slawen<br />
Pontic steppe region around 650 AD.png|Bulgaren in der Ukraine um das Jahr 650 n. Chr.<br />
</gallery><br />
<br />
== Mittelalter ==<br />
=== Chasarenreich und Magyarenwanderung ===<br />
Während der Zeit des europäischen [[Frühmittelalter]]s wurde die Ostukraine etwa um das Jahr 750 Teil des [[Chasaren]]reiches. Außerdem gehörte es zum Handelsnetz der [[Radhaniten]]; diese [[Juden|jüdischen]] Kaufleute stellten etwa vom 8. bis zum 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den verfeindeten Ländern des [[Abendland]]es und der [[Islam|Islamischen Welt]] sicher und betrieben dabei sogar Handel mit [[Indien]] und [[China]] – dies stellt wahrscheinlich die beste Begründung für die Wichtigkeit des [[Judentum]]s im Chasarenreich dar. Die [[Magyaren]], die um das Jahr 600 n. Chr. noch im [[Wolga]]gebiet lebten, siedelten sich um das Jahr 900 n. Chr. im Gebiet zwischen [[Dnister]] und [[Dnepr]] an – vermutlich das von den Magyaren sogenannte [[Etelköz]] (wörtlich: Land zwischen den Flüssen) an der Westgrenze des Chasarenreiches, dem sie [[tribut]]pflichtig waren. In dieser Zeit schlossen sich ihnen auch die [[Kabaren]] an – drei Stämme, die gegen das Chasarenreich rebellierten – und zogen aufgrund des Drucks der [[Petschenegen]] aus den Weiten der [[Eurasische Steppe|Eurasischen Steppengebiete]] und der mit ihnen verbündeten [[Bulgaren]] unter [[Zar]] [[Simeon I. (Bulgarien)|Simeon I.]] in Richtung Westen in die [[Karpaten]]. Nach dem Niedergang des Chasarenreiches kamen die Reitervölker der Petschenegen, [[Kumanen]] sowie die [[Goldene Horde]].<br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Chasaren.jpg|Das Chasarenreich<br />
Radhanites.png|Das Handelsnetz der Radhaniten<br />
History Hungary 1.png|Magyarenwanderung<br />
</gallery><br />
<br />
=== Kiewer Rus ===<br />
[[Datei:Kievan-rus-1015-1113-(de).png|mini|Kiewer Rus im 11. Jahrhundert]]<br />
{{Hauptartikel|Kiewer Rus}}<br />
Im 9. Jahrhundert errichteten [[Ostslawen|ostslawische]] Stämme unter dem Einfluss skandinavischer [[Waräger]] an den Handelswegen von Skandinavien und [[Republik Nowgorod|Nowgorod]] nach Süden in Richtung [[Konstantinopel]] ein lose verfasstes Großreich mit der Hauptstadt [[Kiew]], die „[[Kiewer Rus]]“. Dessen Herrscher [[Wladimir I.|Wladimir der Große]] (reg. 980–1015) entschied sich im Jahre 988 für die [[Christianisierung der Rus|Annahme des Christentums]] nach [[Byzantinischer Ritus|östlichem Ritus]]. Der Süden der heutigen Ukraine wurde bis ins 13. Jahrhundert von [[Nomaden|nomadischen]] Steppenvölkern, insbesondere den [[Petschenegen]] und später den [[Kyptschaken]] (Kumanen, „Polowzern“; {{ukS-Cyrl|Половці}}) beherrscht.<br />
<br />
Nach kultureller und wirtschaftlicher Blüte begann im 12. Jahrhundert der Niedergang der Rus mit zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Fürstentümern. 1169 eroberte der Fürst von [[Fürstentum Wladimir-Susdal|Wladimir-Susdal]] Kiew, brannte es nieder, eignete sich den Titel des Großfürsten an und setzte in Kiew seinen Sohn als Fürsten ein. 1202 nahm [[Roman von Halitsch-Wolhynien|Roman von Halytsch-Wolodymyr]] Kiew in Besitz und leitete daraus einen Anspruch auf die Würde des Großfürsten ab, aber schon im Folgejahr verlor er die Stadt an die [[Fürstentum Perejaslawl|Fürsten von Perejaslawl]]. Im 13. Jahrhundert eroberten [[Geschichte der Mongolen|mongolische]] Nomadenstämme aus Asien („[[Goldene Horde]]“) die Herrschaft über alle Russischen Staaten außer der [[Republik Nowgorod]] und [[Republik Pskow|Pskow]].<br />
<br />
=== Goldene Horde ===<br />
{{Hauptartikel|Mongolische Invasion der Rus}}<br />
[[Datei:Golden Horde 1389.svg|mini|hochkant=1.7|Das Reich der Goldenen Horde im Jahr 1389]]<br />
[[Datei:35 History of the Russian state in the image of its sovereign rulers - fragment.jpg|mini|Der unterlegene [[Michail Jaroslawitsch]] steht vor Usbek Khan ([[Historienmalerei|historisierende]] Darstellung)]]<br />
Nach ersten Konflikten in den 1220er Jahren zwischen Europäern und den Mongolen unter [[Dschingis Khan]], insbesondere der [[Schlacht an der Kalka]], drangen die Mongolen weniger als 20 Jahre später, diesmal unter [[Batu Khan]], einem Enkel Dschingis Khans, bis nach Mitteleuropa vor. Ihre Heere blieben dort am 9. April 1241 in der [[Schlacht bei Liegnitz (1241)|Schlacht bei Liegnitz]] (Polen) und zwei Tage später in der [[Schlacht bei Muhi]] (Ungarn) ungeschlagen. In der europäischen Geschichtsschreibung werden diese beiden Phasen der mongolischen Eroberungen als [[Mongolensturm]] bezeichnet. Die [[Belagerung von Kiew (1240)]] während des zweiten der beiden Feldzüge markiert nach dem Verständnis der meisten Historiker das Ende der Kiewer Rus.<br />
<br />
Die [[Mongolisches Reich|Mongolen]] (von den [[Rus (Volk)|Rus]] zum Teil auch als „[[Tataren]]“ bezeichnet)<ref>J. J. Saunders: ''Matthew Paris and the Mongols.'' Toronto, 1968, S. 124.</ref> begründeten das Reich der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] – zu einem wesentlichen Teil auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Während sie selbst hauptsächlich an [[Wolga]] und [[Kama (Fluss)|Kama]] siedelten, stellten sie sich jeweils an die Spitze der Elite der eroberten Kultur und beherrschten diese und zahlreiche Nachbarvölker durch ein System von Tributzahlungen, Geiseln und Strafexpeditionen: Nach Eroberung wurden oftmals die wehrfähigen Männer in das mongolische Heer eingegliedert, eingesessene Herrscher belassen, Familienangehörige jedoch als Geiseln genommen und ein Statthalter eingesetzt (''darughachi'' auf Russisch, داروغه ''darougheh'' auf Persisch,<ref>Dehkhoda Persian dictionary: داروغه . [ غ َ / غ ِ ] (ترکی - مغولی ، اِ) رئیس شبگردان . سرپاسبانان . داروغه که در زبان مغولی به معنی «رئیس » است یک اصطلاح عمومی اداری است</ref> ''basqaq'' auf Türkisch), der entweder vor Ort verblieb oder jährlich wiederkehrte. Er stellte die Ablieferung des Tributs an den jeweiligen [[Khan]] sicher und gewährleistete, dass der Vasallenstaat keine Politik verfolgte, die jener des Mongolischen Reiches entgegenstand.<ref>Carsten Goehrke u.&nbsp;a.: ''Russland.'' S. 79.</ref><ref>Charles J. Halperin, Russia and the Golden Horde: The Mongol Impact on Medieval Russian History (Bloomington: Indiana University Press, 1987); Donald Ostrowski, Muscovy and the Mongols: ''Cross-Cultural Influences on the Steppe Frontier, 1304–1589.'' Cambridge University Press, Cambridge 1998, S. ?</ref> Stieß dem Statthalter etwas zu oder berichtete er dem Khan von Ungehorsam, wurden die zuvor genommenen Geiseln umgebracht und Strafexpeditionen gegen den Vasallenstaat unternommen.<br />
<br />
Die Masse der Bevölkerung der Goldenen Horde wurde jedoch nicht von [[Mongolen]] gestellt. Die Zentren des Staates bildeten die Städte [[Sarai (Stadt)|Sarai]] in [[Khanat Astrachan|Astrachan]], Neu-Sarai (auch Berke-Sarai), [[Bolgar]], [[Khanat Kasan|Kasan]] und [[Asow]]. Die Goldene Horde war vom 13. bis zum 15. Jahrhundert eine dominierende Macht Osteuropas.<br />
<br />
=== Verlegung und Zersplitterung der russischen Metropolis ===<br />
Die Goldene Horde zerstörte Kiew 1240 erneut, so dass es nach der Beschreibung eines Reisenden „kaum noch zweihundert Häuser“ hatte. 1299/1305 erreichten die Großfürsten von Vladiimir-Susdal die Übersiedlung des ''[[Metropolit]]en aller Russen'' nach [[Wladimir (Russland)|Wladimir]]. Auf die Drohung König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimirs III. von Polen]] hin, seine russischen Untertanen katholisch taufen zu lassen, wurde 1371 der Bischof Antonios von Galitza ([[Halytsch|Halitsch]]) zum Metropoliten erhoben und ihm auch die Bistümer von [[Cholm]], [[Przemyśl]] und [[Wolodymyr-Wolynskyj]] unterstellt. Aber erst 1375 setzte der [[Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel|Patriarch von Konstantinopel]], [[Philotheos Kokkinos]], mit [[Kiprian]] einen neuen Metropoliten von Kiew ein, zunächst mit dem Anspruch, nach dem Tode des in Moskau residierenden [[Alexej Biakont|Metropoliten Alexej]] alle russischen Christen zu betreuen.<ref name="Kyprianos">Johannes Preiser-Kapeller: {{Webarchiv |url=http://www.oeaw.ac.at/byzanz/repository/Preiser_TranStud.pdf |text=''„Konfessionswechsel“ als Drohung. Beobachtungen zum Aufstieg des Kyprianos zum Metropoliten von Kiev und Litauen (1375) im Kontext der Politik des Patriarchats von Konstantinopel an Kontaktzonen zur Westkirche im 13. und 14. Jahrhundert.'' |wayback=20130227034309}} (PDF)</ref><br />
<br />
=== Halytsch-Wolhynien, Litauen, Polen und Krim-Khanat ===<br />
[[Datei:Alex K Halych-Volhynia general.png|mini|Das Fürstentum Halytsch-Wolhynien im 13.–14. Jahrhundert]]<br />
Eine eigenständige Bedeutung erlangte ab dem 12. Jahrhundert das westukrainische Fürstentum [[Halytsch-Wolhynien]] (siehe auch [[Wolhynien]] und [[Geschichte Galiziens]]). Im 13. Jahrhundert musste es die Oberhoheit der Goldenen Horde akzeptieren und dem militärisch stärkeren Kontrahenten Wladimir-Susdal widerstehen. So suchte es Unterstützung im Westen und 1253 ließ sich [[Daniel Romanowitsch von Galizien]] von einem päpstlichen Legaten zum Rex Rusiae („König von Russland“) krönen.<ref>Kerstin S. Jobst: ''Geschichte der Ukraine.'' Stuttgart 2010, S. 73.</ref> Im 14. Jahrhundert zerfiel das Fürstentum, sein nordöstlicher Teil wurde, wie auch die zentralukrainischen Gebiete am Dnepr mit Kiew, nach der [[Schlacht am Irpen]] Teil des [[Großfürstentum Litauen|Großfürstentums Litauen]] (siehe [[Geschichte Litauens]]). Den südwestlichen Teil des Fürstentums, („[[Rotruthenien]]“, „[[Galizien]]“) eroberte [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir der Große]] von Polen Mitte des 14. Jahrhunderts (siehe [[Geschichte Polens]]). Im durch die [[Lubliner Union]] von 1569 gebildeten [[Polen-Litauen|litauisch-polnischen Doppelstaat]] wurden auch die bisher zu Litauen gehörenden ukrainischen Gebiete der polnischen Krone unterstellt. Im Gegensatz zu der bisherigen liberalen Politik Litauens nahmen ab diesem Zeitpunkt die wirtschaftliche und religiöse Unterdrückung der orthodoxen Bevölkerung durch Polen zu. Um die religiöse Spaltung zu überwinden, wurde die Idee einer „Wiedervereinigung“ von katholischer und orthodoxer Kirche in Litauen-Polen verfolgt. Deren konkrete Umsetzung in der [[Kirchenunion von Brest]] 1596, stieß aber auf viel Widerstand unter den Ruthenen: Die neu geschaffene [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche|griechisch-katholische Kirche]], die den östlichen Ritus beibehielt, aber dem Papst unterstellt war, wurde von vielen nicht akzeptiert, da sie organisatorisch nur als Anhängsel der Westkirche wirkte. Weitere Ursache für Konflikte war die Tatsache, dass der ukrainische Adel nicht als gleichberechtigte dritte Stütze des Staates neben den Polen und Litauern anerkannt wurde.<br />
[[Datei:Polen in den Grenzen vor 1660.jpg|mini|Ukraine als Teil von [[Polen-Litauen]] im Jahre 1660]]<br />
[[Datei:Islam in der Ukraine7.jpg|mini|Bis ins 18. Jahrhundert lag im Süden der heutigen Ukraine das [[Khanat der Krim]]tataren]]<br />
Der Süden der heutigen Ukraine wurde zu einem eigenständigen, unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Schutzherrschaft stehenden ''[[Khanat der Krim|Krim-Khanat]]''. Große Teile der Steppengebiete in der heutigen Südukraine wurden in der Zeit 1368–1783 von den Nachfahren der [[Nogaier-Horde]], den [[Nogaier|Schwarz-Nogaiern]] beherrscht und in Gemengelage besiedelt. Viele als „[[Krimtataren|Krimtürken]]“ aufgefasste [[Nomade]]n waren in Wirklichkeit Nogaier.<br />
<br />
{{Siehe auch|Islam in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Bezeichnungen „Kleinrussland“ und „Ukraine“ ===<br />
Schon eine griechisch-byzantinische Urkunde aus dem Jahr 1380 im Zusammenhang mit den Aktivitäten zur Einsetzung [[Kiprian]]s als Metropolit von Kiew bezeichnete den Norden mit Nowgorod und Moskau als [[Großrussland]], den Süden als [[Kleinrussland]].<ref name="Kyprianos" /><br />
<br />
Der Begriff Ukraina wurde erstmals 1187 in der [[Hypatiuschronik]] für die südwestlichen Gebiete des Kiewer Reiches, später für das galizisch-wolhynische Gebiet verwendet. Es bedeutete zunächst „Grenzland“, ein Begriff, der in der Rus bis zum 17. Jahrhundert auch für viele andere Gebiete benutzt wurde. Bezogen auf die heutige Ukraine war dieser Name lange Zeit eine enge Regionalbezeichnung für die Gebiete am mittleren Dnepr und war nicht mit dem breiteren geografischen Begriff Kleinrussland identisch.<br />
<br />
Bevor man seit dem 19. Jahrhundert von einer ukrainischen oder weißrussischen Nation zu sprechen beginnt, war für die ostslawischen Bewohner der heutigen Ukraine der deutsche Begriff „[[Ruthenen (Habsburgermonarchie)|Ruthenen]]“ (ukr. {{lang|uk|русини}}) und [[Kleinrussen]] (ukr. {{lang|uk|малороси}}) gebräuchlich.<br />
<br />
Der Ukraine-Historiker [[Andreas Kappeler]] kritisierte diesbezüglich 2017, dass eine "russische Sichtweise" seit 200 Jahren unbesehen auch im Westen übernommen worden sei.<ref>[https://www.derbund.ch/ausland/europa/Historiker-zerpflueckt-Putins-Rechtfertigung-fuer-KrimAnnexion-/story/11765011 Historiker zerpflückt Putins Rechtfertigung für Krim-Annexion], Der Bund, 9. Dezember 2017</ref><br />
<br />
== Kosakenstaat ==<br />
Gegen den Widerstand der polnisch-litauischen Adligen errichtete [[Bohdan Chmelnyzkyj]] 1648 durch einen Vertrag mit dem polnischen König [[Jan Kazimierz]] einen eigenständigen ukrainischen [[Kosaken]]staat ([[Hetmanat]]) mit Regierungssitz in [[Tschyhyryn]], der aber 1651 durch Bündnisse mit Russland und dem Osmanischen Reich wieder in Abhängigkeiten geriet. Daraufhin wurde die Ukraine zwischen Polen, welches die [[Rechtsufrige Ukraine]] erhielt, und [[Zarentum Russland|Russland]], das die [[Linksufrige Ukraine|linksdneprischen]] Gebiete bekam, geteilt. Im russischen Teil der Ukraine begann der Aufstieg der [[Russische Sprache in der Ukraine|Russischen Sprache in der Ukraine]], während im polnischen Teil die schon lange anhaltende [[Polonisierung]] weitergeführt wurde. Die dreißig Jahre zwischen dem Tod Chmelnyzkyis 1657 und der Wahl [[Iwan Masepa]]s zum Hetman der Saporoger Kosaken 1687 werden als ''Ruin'' (ukr. Руїна) bezeichnet; sie waren geprägt von häufigen Auseinandersetzungen, Bürgerkriegen und Interventionen fremder Mächte.<br />
{{Siehe auch|Hetmanat|Chmelnyzkyj-Aufstand}}<br />
<br />
== Zwischen Russland und Österreich ==<br />
Nach den drei [[Teilungen Polens]] 1772, 1793 und 1795 wurde die westliche Ukraine mit Ausnahme [[Ostgalizien|Ost-Galiziens]], das zum [[Habsburgermonarchie|Habsburgerreich]] kam, russisch.<br />
<br />
1796 wurden die südlichen und östlichen Gebiete der heutigen Ukraine, die Russland von den Osmanen erobert hatte, zu einem russischen Gouvernement zusammengefasst ([[Neurussland]]) und es wurden die Städte [[Sewastopol]] (1763, [[Marinestützpunkt|Militärhafen]] und Festung) und [[Simferopol]] (1784) auf der Halbinsel Krim sowie die Hafenstadt [[Odessa]] (1793) gegründet. Die bisher fast unbewohnten Steppengebiete im Südosten wurden urbar gemacht und größtenteils mit Russen, aber auch mit [[Schwarzmeerdeutsche|Deutschen]] bevölkert. Hier entstanden etwa 70 deutsche Siedlungen.<ref>N. P. Šiškin: ''Deutsche Siedlungen im Südosten der Ukraine: Geschichte, Kultur, Schicksale. 1823–1941.'' (Zweisprachig: Nemeckie poseleniâ na jgo-vostoke Ukrainy: istoriâ, kul′tura, sud′by.) Donezk 2009.</ref> [[Katharina II.|Katharina die Große]] (Zarin von 1762 bis 1796) förderte vielerorts die Ansiedlung von Ausländern in Russland.<br />
<br />
Die Kern-Ukraine wurde in dieser Zeit auch als „Kleinrussland“ bezeichnet. Die westlichen Gebiete gingen als „[[Galizien und Lodomerien]]“ zum Habsburgerreich.<br />
<br />
Beim [[Wiener Kongress]] verhandelten unter anderem die Großmächte über die territoriale Ordnung Europas. Russland wurde damals von [[Zar Alexander I.]] regiert und das Habsburgerreich von [[Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I.]] Russland sicherte sich durch die Anerkennung seiner territorialen Gewinne in [[Finnland]] und [[Bessarabien]] diese Ausdehnung nach Westen. Von den Gebieten, die Russland bei den drei [[Teilungen Polens]] 1772, 1793 und 1795 erlangt hatte, durfte es den größten Teil („[[Kongresspolen]]“) behalten.<br />
<br />
Alle europäischen Völker östlich des deutschen Sprachraums und Italiens sowie westlich von Russland, vom [[Finnischer Meerbusen|Finnischen Meerbusen]] bis zum [[Adriatisches Meer|Adriatischen Meer]], teilten vom Wiener Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkriegs dasselbe Schicksal: Sie waren nicht Bewohner von Nationalstaaten, sondern von [[Großmacht]]staaten, konkret: von Russland, Österreich-Ungarn oder Preußen (später des Deutschen Reichs). Im Unterschied zu den meisten anderen betroffenen Völkern gelang es ab 1917 den Ukrainern nicht, einen dauerhaft existenten Nationalstaat zu schaffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Claas Behrends |url=https://ukraineverstehen.de/wp-content/uploads/Ukraine-verstehen-Auf-den-Spuren-von-Terror-und-Gewalt_final.pdf |titel=Das Erbe des Hitler-Stalin-Pakts: die Ukraine zwischen Nation und imperialer Herrschaft |werk=Auf den Spuren von Terror und Gewalt. Ukraine verstehen |hrsg=Zentrum Liberale Moderne |seiten=43 ff. |abruf=2022-05-01 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
== Entstehung der ukrainischen Nationalbewegung ==<br />
Der ukrainische Historiker [[Mychajlo Hruschewskyj]] schuf Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts in Lemberg die Grundlage für eine ukrainische Nationalbewegung, indem er der Auffassung eines einheitlichen ostslawischen (russischen) „Stromes der Geschichte“ sein Schema einer getrennten Entwicklung der Völker der Russen und Ukrainer entgegenstellte. Daraufhin begannen sich in Kiew Kräfte zu formieren, die eine Unabhängigkeit von Russland einforderten. Sowohl Ukrainer als auch Russen beziehen sich positiv auf die mittelalterliche Rus.<ref>[[Philipp Ammon]]: [http://www.tabularasamagazin.de/conundrum-ruthenicum-zweierlei-rus-judaea-und-israel-versuch-einer-erhellung-der-ukrainischen-kalamitaet/ ''Conundrum Ruthenicum – Zweierlei Rus: Judäa und Israel. Versuch einer Erhellung der ukrainischen Kalamität.''] In: [[tabula rasa]], 28. Februar 2017.</ref><br />
<br />
== Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ==<br />
[[Datei:Rastatt UkrainEhrenmal.jpg|mini|Ehrenmal für ukrainische [[Kriegsgefangene]] im Ersten Weltkrieg in [[Rastatt]]]]<br />
<br />
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] unterstützte das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]] die Separationsbemühungen der Ukrainer als Kriegsmittel zur Schwächung Russlands. Unter anderem wurden bis zu 50.000 Kriegsgefangene ukrainischer Herkunft durch Unterricht in ukrainischer Geschichte und Vermittlung sozialistischer Ideen in deutschen Kriegsgefangenenlagern ausgebildet, um mit sozialen Unruhen und Nationalismus den Kriegsgegner zu schwächen. Diese kamen jedoch nicht mehr zum Einsatz. Dennoch vertraten einige polnische Nationalisten die Theorie, ''Ukrainer gebe es eigentlich gar nicht, sie seien eine deutsche Erfindung''.<ref>{{Der Spiegel |ID=54230886 |Autor=Ulrich Stoldt, [[Klaus Wiegrefe]] |Titel=Befreiungstruppen basteln |Jahr=2007 |Nr=50 |Seiten=49 ff.}}</ref> Ähnlich wurde im 19. und auch im 20. Jahrhundert in Russland die Vorstellung von einer eigenen ukrainischen Kulturnation als Erfindung der österreichischen Diplomatie und der mit Rom Unierten erklärt.<ref>Philipp Ammon: [http://www.tabularasamagazin.de/conundrum-ruthenicum-zweierlei-rus-judaea-und-israel-versuch-einer-erhellung-der-ukrainischen-kalamitaet/ ''Conundrum Ruthenicum – Zweierlei Rus: Judäa und Israel. Versuch einer Erhellung der ukrainischen Kalamität.''] In: [[tabula rasa]], 28. Februar 2017.</ref><br />
<br />
=== Erster Weltkrieg ===<br />
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 den Osten [[Galizien]]s einschließlich der Hauptstadt [[Lwiw]] (damals: Lemberg), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. Im Rahmen der [[Bug-Offensive]] kam es bis September 1915 zum [[Großer Rückzug der russischen Armee 1915|„Großen Rückzug“ der russischen Armee]] auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. Die Mittelmächte konnten bis unmittelbar westlich von [[Ternopil|Tarnopol]] und [[Dubno]] vordringen sowie [[Kolomyja]] und [[Czernowitz]] erobern. Czernowitz mussten sie jedoch während der [[Brussilow-Offensive]] im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer westlich vorstoßen konnte und u.&nbsp;a. [[Iwano-Frankiwsk]] eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischen [[Kerenski-Offensive]] in der ersten Julihälfte 1917 (u.&nbsp;a. Einnahme von [[Kalusch]]) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen der [[Tarnopol-Offensive]] zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden Flusses [[Sbrutsch]] (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge Lenins [[Dekret über den Frieden]] kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
=== Zentralna Rada ===<br />
Mit der [[Februarrevolution 1917]] in Russland und dem Sturz der Zarenregierung sah man in der Ukraine die Chance für eine eigene, unabhängige Staats- und Gesellschaftsentwicklung, für gekommen. Am 17. März 1917 versammelten sich in Kiew Repräsentanten politischer, kultureller und beruflicher Organisationen ([[Zentralna Rada]]), um aus ihrer Mitte eine [[Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada|provisorische Regierung]] zu bilden, die an die Stelle der inzwischen abgeschafften zaristischen Regierungsbehörden treten sollte. Zum Vorsitzenden dieses ukrainischen Volksrats wurde am 20. März 1917 [[Mychajlo Hruschewskyj]] gewählt.<ref name="encyclopediaofukraine.com">[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\C\E\CentralRada.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Central Rada]</ref><ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\H\R\HrushevskyMykhailo.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Mykhailo Hrushevsky]</ref><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 56 f.</ref><ref>Frank Golczewski: Deutsche und Ukrainer 1914–1939. Paderborn 2010, S. 163.</ref><br />
<br />
Auf dem Allukrainischen Nationalkongress vom 19. bis 21. April 1917 mit rund 900 Delegierten von politischen Parteien, Bauernorganisationen, ländlichen und städtischen Selbstverwaltungen, Militärorganisationen, Kultur- und Bildungseinrichtungen, kirchlichen Institutionen, sowie den ukrainischen Gouvernements wurden zunächst 115 Deputierte in die Zentralna Rada gewählt. Diese war seitdem die gesetzgeberische Versammlung in der Ukraine.<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\L\All6UkrainianNationalCongress.htm Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): All-Ukrainian National Congress]</ref><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 57 f.</ref><br />
Die Ukrainische Sozialdemokratische Arbeiterpartei<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\U\K\UkrainianSocialDemocraticWorkersparty.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Ukrainian Social Democratic Workers' party]</ref><br />
und die Ukrainische Partei der Sozialrevolutionäre waren die wichtigsten Parteien in der Zentralrada.<br />
<br />
In ihrem 1. Universal vom 23. Juni 1917<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\U\N\UniversalsoftheCentralRada.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Universals of the Central Rada]</ref> forderte die Zentralrada Autonomie für die Ukraine<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\U\Autonomy.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Autonomy]</ref><br />
innerhalb eines demokratischen und föderativ organisierten Russlands, Festlegung der Grenzen der Ukraine, sowie die Teilnahme an einer zukünftigen Friedenskonferenz.<ref name="encyclopediaofukraine.com" /><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 58.</ref><ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\L\All6RussianConstituentAssembly.htm Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): All-Russian Constituent Assembly]</ref><br />
Die Forderung nach Autonomie führte zum Konflikt mit der [[Provisorische Regierung (Russland)|Provisorischen Regierung (Russlands)]] unter [[Alexander Kerenski]], die die Auffassung vertrat, [[Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada|Generalsekretariat]] und Zentralrada seien ihr weiterhin untergeordnet.<br />
Man handelte einen Kompromiss aus: Die Provisorische Regierung (Russlands) erkannte das Generalsekretariat als oberstes Regierungsorgan der Ukraine an. Das Generalsekretariat und die Zentralrada erkannten im Gegenzug die Provisorische Regierung (Russlands) an. Die Ukraine nahm Abstand von einer „einseitigen“ (unilateral) Autonomie. Diese Vereinbarung schlug sich im 2. Universal (16. Juli 1917) nieder.<br />
<br />
=== Ukrainische Volksrepublik ===<br />
[[Datei:Coat of Arms of UNR.svg|mini|Wappen der Ukrainischen Volksrepublik (1917–1920)]]<br />
Am {{JULGREGDATUM|20|11|1917|Link=1}} proklamierte die Zentralna Rada die [[Ukrainische Volksrepublik]] als autonomen Staat innerhalb des neuen Sowjetrussland nach der [[Oktoberrevolution]]. Am {{JULGREGDATUM|25|11|1917|Link=1}} fanden Wahlen statt, in denen die Bolschewiki 25 % und die anderen Parteien 75 % der Stimmen erhielten.<br />
<br />
Mitte Dezember organisierten die Bolschewiki einen Aufstand in Winnyza. Es begann die [[Ukrainisch-Sowjetischer Krieg|Eroberung ostukrainischer Gebiete]] durch russische und ukrainische Rote Garden.<br />
Am 24./25. Dezember fand in [[Charkiw]] der erste ''Kongress der Delegierten der Bauern-, Arbeiter- und Soldatenräte'' statt, der die Beschlüsse der Zentralna Rada für ungültig erklärte.<br />
Am 26. Dezember eroberten die Truppen der Bolschewiki Charkiw.<br />
Am 30. Dezember proklamierte das [[Allukrainisches Zentrales Exekutivkomitee|Zentrale Exekutivkomitee der Sowjetukraine]] die ''Ukrainische Volksrepublik der Sowjets''.<br />
<br />
Am 9. Januar 1918 fanden [[Ukrainische verfassungsgebende Versammlung 1918|Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung der Ukraine]] statt, konnten allerdings nur in den nicht besetzten Gebieten durchgeführt werden. Die ukrainischen nationalen Parteien erhielten 70 % der Stimmen, die Bolschewiki 10 %.<br />
Die Versammlung wurde jedoch nie einberufen, die Zentralna Rada blieb das politische Entscheidungsgremium der Ukrainischen Volksrepublik.<br />
Am 25. Januar 1918 (4. Universal der Zentralrada, rückdatiert auf 22. Januar) wurde die volle staatliche Unabhängigkeit der Ukrainischen Volksrepublik verkündet.<br />
<br />
Am 29. Januar fand in Kiew ein [[Kiewer Arsenalwerk-Revolte|Aufstand der Bolschewiki]] statt, der am 4. Februar niedergeschlagen wurde.<br />
<br />
Am 8. Februar eroberten die sowjetrussischen und -ukrainischen Truppen Kiew.<br />
<br />
=== Deutsche und österreichische Intervention ===<br />
Am 8. Februar 1918 eroberten die [[Bolschewiki]] Kiew. Im Verlauf der [[Operation Faustschlag]] im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „[[Brotfrieden]]“ einen Separatfrieden mit den [[Mittelmächte]]n. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dass [[Sowjetrussland]] im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] die Ukraine anerkannte.<br />
<br />
Im Osten der Ukraine existierten kurzzeitig mehrere Sowjetrepubliken, so die [[Sowjetrepublik Donezk-Kriwoi Rog]], die [[Sowjetrepublik Odessa]], die [[Volksrepublik Krim|Sowjetrepublik Taurida]] (Krim) und die [[Ukrainische Sowjetrepublik]].<br />
<br />
Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten, setzten sie am 29. April 1918 die Regierung ab und verhalfen am 29. April 1918 in einem Umsturz den früheren zaristischen General [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] an die Macht. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „[[Ukrainischer Staat]]“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel Oberbefehlshaber [[Hermann von Eichhorn (Generalfeldmarschall)|Hermann von Eichhorn]] zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]], am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
=== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik ===<br />
Im Januar 1919 eroberten die Bolschewiki Kiew und gründeten die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]]. Im März wurde die erste Verfassung verabschiedet.<br />
<br />
Bis 1920 kam das gesamte Territorium der östlichen Ukraine unter deren Kontrolle.<ref>Ein Augenzeugenbericht aus der Sicht eines damals bekannten deutschen Journalisten, des Nahostexperten und Sozialdemokraten [[Friedrich Schrader]], über die Ukraine im Bürgerkrieg findet sich in: Friedrich Schrader: [http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000959D00000000 ''Eine Flüchtlingsreise durch die Ukraine''], Mohr/Siebeck, Tübingen, 1919.</ref><br />
<br />
=== Westukrainische Volksrepublik ===<br />
In dem ehemals [[Österreich-Ungarn|österreich-ungarischen]] [[Kronland (Österreich)|Kronland]] [[Königreich Galizien und Lodomerien]] bildete sich im November 1918 die [[Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika|Westukrainische Volksrepublik]] (''Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika'', SUNR), deren Hauptstädte nacheinander [[Lwiw]], [[Ternopil]] und Stanislau (heute [[Iwano-Frankiwsk]]) waren. Die Westukrainische Volksrepublik vereinigte sich im Januar 1919 mit der Ukrainischen Volksrepublik.<ref>Kerstin S. Jobst: ''Geschichte der Ukraine.'' Stuttgart 2010, S. 160.</ref><br />
<br />
Die im Südwesten des Landes gelegene [[Karpatoukraine]], die bis 1919 zu Ungarn gehörte, fiel unter anderem aufgrund eines Votums des amerikanischen Nationalrats der [[Russinen]] am 10. September 1919 an die neugegründete [[Erste Tschechoslowakische Republik|Tschechoslowakei]].<ref>Manfred Alexander (Hrsg.): ''Kleine Völker in der Geschichte Osteuropas. Festschrift für Günther Stökl zum 75. Geburtstag''. Verlag Steiner, Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05473-1, S.&nbsp;132.</ref><br />
<br />
1921 musste die Westukrainische Volksrepublik nach dem [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieg]] kapitulieren. Nach dem Krieg zwischen Polen (unter Führung von [[Józef Piłsudski|Piłsudski]]) und [[Sowjetrussland]] wurde Ost-Galizien polnisch. Es wurden die [[Woiwodschaft Lwów]] um Lwiw sowie die [[Woiwodschaft Tarnopol]] um die Stadt Ternopil und die [[Woiwodschaft Stanisławów]] um das heutige [[Iwano-Frankiwsk]] gebildet, die für fast zwei Jahrzehnte zu Polen gehörten. [[Wolhynien]] wurde geteilt. In Polen entstand für 18 Jahre die [[Woiwodschaft Wolhynien (1921–1939)|Woiwodschaft Wolhynien]].<br />
<br />
== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik bis 1941 ==<br />
{{Belege fehlen|––[[Benutzer:Andek|Andek]] ([[Benutzer Diskussion:Andek|Diskussion]]) 11:16, 5. Aug. 2015 (CEST)|Dieser Abschnitt}}<br />
Im Rahmen der [[Industrialisierung der Sowjetunion]] wurden im Osten der Ukraine in den heutigen Millionenstädten Dnipro (u.&nbsp;a. Chemie), [[Donezk]] (u.&nbsp;a. Schwerindustrie, Kohlebergbau) und [[Charkiw]] (u.&nbsp;a. Flugzeuge) große wirtschaftliche Zentren mit [[Universität]]en entwickelt.<br />
[[Datei:Flag of Ukrainian SSR (1937-1949).svg|mini|Flagge der Ukrainischen SSR 1937–1949]]<br />
<br />
In der Zentral- und Ostukraine setzte sich die sowjetische Herrschaft durch. 1922 wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] offiziell Teil der neu gegründeten [[Sowjetunion]], nachdem die [[Rote Armee]] unter [[Leo Trotzki]] die [[Machnowschtschina|Machno-Bewegung]] in einem blutigen Kampf besiegt hatte.<br />
<br />
Nach der Einrichtung von [[Kolchos]]en im Rahmen der [[Kollektivierung]] wurden diese dazu verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ernte an den Staat abzuführen. Die Quote lag in der Ukraine bei etwa 30 %. Seit 1928 wurde die Quote von Jahr zu Jahr erhöht.<ref>[[Kerstin S. Jobst|Kerstin Susanne Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine''. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018729-6, S. 230.</ref> 1931 betrug die Steuerquote für Getreide bereits rund 40 %. Im Jahr 1932 kam es zu Problemen, das Getreide einzuziehen. Die ukrainische Landbevölkerung widersetzte sich der Getreideabgabe und versuchte, Teile der Ernte zu behalten, die sie hätte abgeben müssen.<br />
Daraufhin verschärfte die sowjetische Regierung die Repressionen. In den Städten wurden [[Stoßarbeiter|Stoßbrigaden]] kommunistischer Aktivisten zusammengestellt. Diese fuhren in die landwirtschaftlichen Gebiete und führten dort Beschlagnahmungen durch. Die Lage wurde für die Landbevölkerung immer bedrohlicher: Repressalien, angefangen von Verhören, Drohungen und Belagerungen von Bauernhöfen bis hin zu Verhaftungen mit oder ohne Verurteilung, waren an der Tagesordnung. Am 7. August wurde das „Ährengesetz“ verabschiedet. Dieses sah für jede „Verschwendung sozialistischen Eigentums“ eine Strafe von zehn Jahren bis zur [[Todesstrafe]] vor. In den folgenden anderthalb Jahren wurden 125.000 Menschen nach diesem Gesetz verurteilt, darunter 5400 zum Tode.<ref>[[Das Schwarzbuch des Kommunismus]], Piper-Verlag 1998, S. 181.</ref> Das Gesetz brachte nicht den gewünschten Erfolg. Am 22. Oktober wurde eine Sonderkommission in die Ukraine entsandt. Ihr Auftrag war es, den Widerstand zu brechen, wozu sie weitestgehende Vollmachten hatte. Es folgte eine Verhaftungswelle, von der sowohl Bauern als auch örtliche Partei- und Verwaltungskräfte betroffen waren. Schwerer noch wogen die wirtschaftlichen Repressalien, die Beschlagnahme aller Ladenartikel und das Unterbinden jeglichen Handels. Die Landbevölkerung wurde von der Versorgung abgeschnitten.<br />
<br />
Der nächste Schritt war die Anweisung, alle Getreidevorräte auf den Kolchosen zu beschlagnahmen. Diese Beschlagnahmungen wurden mit großer Härte durchgeführt, Folter und Tötungen inbegriffen. Am 27. Dezember 1933 wurden ein Inlandspass und für die Bewohner der großen Städte eine Meldepflicht eingeführt, um die Flucht der Landbewohner in die Städte zu stoppen. Am 22. Januar befahlen [[Josef Stalin|Stalin]] und [[Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow|Molotow]] der [[Geheimpolizei]] [[Gossudarstwennoje polititscheskoje uprawlenije|GPU]], die Landbewohner am Verlassen der Hungergebiete zu hindern. Mehrere Hunderttausend Menschen, die es in die Städte schafften, wurden von dort wieder vertrieben. Tausende von Kindern wurden von ihren Eltern in die Städte geschafft und dort ausgesetzt in der Hoffnung, jemand werde sich ihrer annehmen. Zur Beseitigung der Kinder aus den Städten wurde daraufhin eine Sondereinheit gegründet. Diese sammelte die verhungernden Kinder auf der Straße ein und setzte sie auf freiem Feld zum Sterben aus. In der von Hunger geschwächten Bevölkerung brachen Seuchen aus. Im Frühjahr 1933 erreichte die Sterblichkeit ihren Höhepunkt. 1933 exportierte die Sowjetunion 1,8 Millionen Tonnen Getreide.<br />
<br />
Die Weltöffentlichkeit reagierte kaum auf diesen faktischen [[Genozid]] in der Sowjetunion, der als [[Holodomor]] in die Geschichte einging. Mehrere Journalisten, wie [[Paul Scheffer (Journalist)|Paul Scheffer]] in Deutschland, [[Gareth Jones (Journalist)|Gareth Jones]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] oder [[William Henry Chamberlin]] in den USA, berichteten wiederholt über die Ereignisse. Intensiv beschäftigte sich der [[Europäischer Nationalitätenkongress#Aufklärung und Kampagnen|Europäische Nationalitätenkongress]] mit der Ursache der vielen Hungertoten<ref>Congress of European Nationalities: ''Die Nationalitäten in den Staaten Europas: Sammlung von Lagerberichten des Europäischen Nationalitäten-Kongress.'' W. Braumüller, 1932, S. 16 f.</ref> und warf der UdSSR öffentlichkeitswirksam „die Ausrottung der Kulturbestrebungen aller Volksgruppen und Völker aus ideologischen Gründen“ vor.<ref>Verena Moritz u.&nbsp;a.: ''Gegenwelten. Aspekte der österreichisch-sowjetischen Beziehungen 1918–1938.'' Residenz Verlag, 2014, S. 353.</ref> Weltweit gab es aber keine diplomatischen Reaktionen. Die Sowjetunion selbst [[Zensur (Informationskontrolle)|zensierte]] die Berichterstattung. Die Zahl der Opfer lässt sich nur schwer bestimmen, weil es während des Bestehens der Sowjetunion keine Untersuchungen gab. Anhand der Volkszählungen von 1937 und 1939 wird die Zahl der Toten auf 4 Millionen Ukrainer geschätzt. In anderen landwirtschaftlichen Gebieten der Sowjetunion starben weitere 2 Millionen Menschen durch die mutwillig verursachte Hungersnot (→ unter anderem [[Hungersnot in Kasachstan von 1930–33|in Kasachstan]]).<br />
<br />
Der [[Vergleichende Völkermordforschung|vergleichende Völkermordforscher]] [[Gunnar Heinsohn]] schätzt die Zahl der Opfer auf 6 bis 7 Millionen Ukrainer. Für ihn ist es die „schnellste gegen eine einzelne Volksgruppe gerichtete Massentötung des 20. Jahrhunderts und womöglich der Geschichte“. Als Motiv nimmt er die „Brechung der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung“ an. Andere westliche Untersuchungen gehen davon aus, dass der Holodomor als eine Verkettung von Folgen und Nebenfolgen äußerst rücksichtsloser und brutaler Politik der [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion]], Herrschaftskonsolidierung und Widerstandsunterdrückung sowie zusätzlich hinzukommender wetterbedingter Ernteausfälle erklärt werden kann.<!--- Quelle / Beleg ? wann ? ----><br />
<br />
== Deutsche Besetzung 1941–1944 ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs}}<br />
<br />
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] begann mit dem deutschen [[Überfall auf Polen]] am 1. September 1939, dem am 17. September 1939 die [[Sowjetische Besetzung Ostpolens 1939–1941|sowjetische Besetzung Ostpolens]] folgte. Polen wurde gemäß den Abmachungen des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Paktes]] zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Die sowjetischen Besatzungsbehörden inszenierten unter unfreien Bedingungen noch 1939 Volksabstimmungen, als deren Ergebnis die südöstlichen polnischen Woiwodschaften der Sowjet-Ukraine zugeschlagen wurden. Amtssprache wurde dort das Ukrainische, die polnische Bevölkerung erlitt Repressionen. Die Anteile der verschiedenen ethnischen Gruppen an der Bevölkerung änderten sich trotz Umsiedlungen in das Innere der Sowjetunion nicht wesentlich.<br />
<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-187-0203-08, Russland, Zwangsrasur eines Juden.jpg|mini|Deutsche Soldaten schneiden einem jüdischen Mann den Bart ab. Aufnahme einer [[Propagandakompanie]] in der Ukraine, datiert Juli 1941]]<br />
<br />
Im Juni 1941 führte der deutsche [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Überfall auf die Sowjetunion]] zunächst in diejenigen Gebiete, welche diese erst 1939 von Polen annektiert hatte. Die sowjetischen Behörden, Industrieunternehmungen und Spezialisten wurden evakuiert, insgesamt 3 Millionen Menschen. So viel Infrastruktur wie möglich wurde zerstört, tausende politische Gefangene vom [[Innenministerium der UdSSR|NKVD]] ermordet.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, S.&nbsp;216.</ref> Deutscherseits kam es schon in den ersten Tagen zu [[Pogrom]]en gegen die jüdische Bevölkerung, angeleitet teilweise durch [[Heinrich Himmler|Himmlers]] SS-Verbände und (mit-)ausgeübt durch die ukrainischen und polnischen Bewohner. Es begann auch hier der Massenmord der [[SS-Einsatzgruppen]] an den Juden. Anfangs fanden die deutschen Truppen in der Ukraine etliche Unterstützer gegen die Sowjetmacht, was sich jedoch infolge der menschenverachtenden nationalsozialistischen Besatzungspolitik änderte, denn in der Ideologie der Nationalsozialisten galten Ukrainer und auch alle anderen Slawen als „Untermenschen“. Von der [[Organisation Ukrainischer Nationalisten]] (OUN) wurde kurz nach der Annexion durch Deutschland am 30. Juni 1941 in Lemberg ein eigenständiger ukrainischer Staat proklamiert, welcher sich als gleichberechtigter Bündnispartner Hitlers verstand, was aber von den deutschen Nationalsozialisten selbstverständlich nicht akzeptiert wurde. Im Gegenteil: Die Anführer der OUN wurden verhaftet und in die [[KZ Ravensbrück]] und [[KZ Sachsenhausen|Sachsenhausen]] gebracht.<br />
<br />
Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg stand das Land als „[[Reichskommissariat Ukraine]]“ zum größeren Teil unter deutscher Zivilverwaltung. Die Ukraine war neben den baltischen Staaten und Weißrussland einer der Hauptschauplätze des Zweiten Weltkrieges. Die Kämpfe von deutschen [[Wehrmacht]]- und [[Waffen-SS]]-Verbänden mit der Roten Armee und mit [[Partisan]]en verursachten in der Ukraine fünf bis sieben Millionen Tote, die Städte und die Wirtschaft wurden fast völlig zerstört. Der Plan Hitlers und der Parteiführung war, im Verlauf der kommenden 20 Jahre nach 1941 in der Ukraine 20 Millionen Deutsche anzusiedeln, zuvor sollte die Ukraine als Kolonie dienen, die man ökonomisch rücksichtslos ausplündern wollte. Seit dem Winter 1941/42 wurden trotz hungernder ukrainischer Bevölkerung Fleisch, Milch und Getreide für die deutschen Truppen „requiriert“, die selbst wegen großer Transportschwierigkeiten infolge der Partisanenaktivitäten unter mangelnder Versorgung litten. Es entstanden hohe Verluste wegen unzureichender Winterkleidung. Nur noch 30 Prozent der als Existenzminimum geltenden Lebensmittelmenge war ab Dezember 1941 für die Einwohner Kiews verfügbar. Über eine Million Ukrainer wurden zur Zwangsarbeit Richtung Deutschland deportiert. Vor Verschleppung, Erschießungen (wegen Sabotageaktivitäten) und Deportation durch Sondereinheiten der SS konnten sich viele nur durch Flucht zu Partisanenverbänden retten. Alle ukrainischen Organisationen wurden zwangsweise durch das „Reichskommissariat“ aufgelöst, selbst alle Sportvereine und das ukrainische Rote Kreuz. Ab Anfang 1942 wurden sämtliche Schulen und Schulklassen oberhalb der vierten Klasse durch das „Reichskommissariat“ geschlossen. Ukrainische Bücher und Zeitschriften wurden nicht mehr zum Druck zugelassen, einige wenige noch erlaubte Zeitungen wurden streng zensiert. Es wurden massenhafte öffentliche Geiselerschießungen als Reaktion auf Aktivitäten von Partisanen durchgeführt und etwa 250 Ortschaften vollständig zerstört.<br />
<br />
Die Ukraine und Ostpolen waren die Gebiete, in denen die meisten Menschen dem [[Holocaust]] an Juden, [[Sinti und Roma]] zum Opfer fielen. Zunächst wurden nach dem Abzug der Roten Armee [[Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus|in vielen Gebieten der Ukraine]] von ukrainischen Nationalisten Massaker und Pogrome an Juden verübt. Mit dem Einmarsch der SS-Einsatzgruppen begannen die massenhaften Erschießungen von Juden. Das bekannteste dieser Massaker fand am 29. und 30. September 1941 in [[Massaker von Babyn Jar|Babyn Jar]] bei Kiew statt, wo mehr als 33.000 jüdische Kiewer ermordet wurden, gefolgt von weiteren regelmäßigen Massenerschießungen mit weiteren etwa 70.000 Toten. Darüber hinaus wurden alle kommunistischen Zivilisten und [[KPdSU]]-Mitglieder erschossen, derer man habhaft werden konnte. In der Ukraine legten Himmlers Sondereinheiten der SS etwa 180 Lager an, in denen etwa 1,4 Mio. Gefangene ermordet wurden. Zahlreiche Massengräber in der Ukraine bargen von Stalins Sondereinheiten (GPU) ermordete Ukrainer.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus}}<br />
{{Siehe auch|Liste der Ghettos und Lager für Sinti und Roma}}<br />
<br />
== Kämpfe gegen die Sowjetherrschaft und gegen Polen 1943–1947 ==<br />
[[Datei:Denkmal-Svyatogorsk-1943.JPG|mini|Denkmal zur Erinnerung an die Befreiung von 1943 in [[Swjatogorsk]] ([[Oblast Donezk]])]]<br />
Zwischen 1943 und 1947 tobte nicht nur ein Partisanenkrieg gegen die deutschen Okkupanten, sondern gab es auch eine starke nationalistische Unabhängigkeitsbewegung (ukrainische Aufständischenarmee: [[Ukrajinska Powstanska Armija]] UPA) gegen die Sowjetherrschaft, die vom [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] niedergeschlagen wurde. Aber auch die polnische Bevölkerung der heutigen Westukraine wurde zum Angriffsobjekt der UPA. Insbesondere in den [[Ostkarpaten]] und in Wolhynien wurden 1944 weit über 100.000 Polen Opfer von Massenerschießungen durch die UPA. Da nach Kriegsende die ukrainischen Nationalisten einen Krieg gegen die Sowjetarmee begannen, wurden rund 300.000 Ukrainer nach [[Sibirien]] umgesiedelt.<br />
<br />
== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik seit 1944 ==<br />
[[Datei:Ukraine-growth.png|mini|Die territoriale Entwicklung der Ukrainischen Sowjetrepublik]]<br />
Danach wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] (USSR) als [[Unionsrepublik]] der Sowjetunion wiederhergestellt.<br />
<br />
=== Ausdehnung des Staatsterritoriums ===<br />
Nach dem Sieg der [[Anti-Hitler-Koalition]] im Zweiten Weltkrieg und auf den Kriegs- und Nachkriegskonferenzen ([[Teheran-Konferenz]] November 1943, [[Konferenz von Jalta]] Februar 1945 und [[Potsdamer Konferenz|Konferenz von Potsdam]] Juli/August 1945) gefassten Beschlüssen der Alliierten wurden von der Sowjetunion bzw. der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] dauerhaft jene westlich und südwestlich ihrer ursprünglichen Grenzen gelegenen Gebiete einbehalten, die zunächst nach Vereinbarungen des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]], dann im Verlauf des Krieges von der Roten Armee militärisch eingenommen worden waren.<br />
Die Grenzen der Ukraine wurden damit zu Lasten Polens, Rumäniens und der Tschechoslowakei weit nach Westen und Südwesten vorgeschoben.<br />
Die sowjetische Politik zielte darauf ab, die in den Friedensverträgen von [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk|Brest-Litowsk 1918]] und [[Friedensvertrag von Riga (1921)|Riga 1921]] von Russland erzwungenen Gebietsabtretungen rückgängig zu machen, die zahlreichen Minoritätenprobleme durch Umsiedlungsaktionen in Zukunft auszuschalten und durch eine hegemoniale Rolle in Ost- und Mitteleuropa eine sowjetfreundliche Orientierung dieser Regionen zu garantieren, um so den sowjetischen Sicherheitsinteressen gerecht zu werden.<br />
1924 wurden die Okrug Shakyty und Taganrog von der Ukrainischen Sowjetrepublik der Russischen Sowjetrepublik abgetreten.<br />
<br />
==== Verschiebung der Grenzen Polens ====<br />
Nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 waren in Übereinstimmung mit einem geheimen Zusatzprotokoll des am 23. August 1939 unterzeichneten [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts]] die [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|ostpolnischen Gebiete]] ab 17. September 1939 durch die Sowjetunion militärisch besetzt worden. Im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] vom 28. September 1939 wurde der genaue/korrigierte Grenzverlauf zwischen Hitler-Deutschland und der Sowjetunion festgelegt, der in etwa der am Nationalitätenprinzip orientierten [[Curzon-Linie|Curzon-A-Linie]] von 1920 entsprach.<br />
<br />
[[Galizien|Ost-Galizien]] und [[Wolhynien]] (südlicher Teil der sogenannten [[Kresy]]) fielen nach diesen vertraglichen Regelungen dabei der Ukrainischen SSR zu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verblieben diese Gebiete – im Zuge der [[Westverschiebung Polens]] – weiterhin im Machtbereich der Sowjetunion bzw. der Ukrainischen SSR. (s. auch Art. [[Vierte Teilung Polens]]). Der Grenzverlauf zwischen der Sowjetunion und Polen entsprach dabei fast genau der Linie, die zwischen der Sowjetunion und Hitler-Deutschland im [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakt]] bzw. im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] vereinbart worden war.<br />
<br />
Bereits Juli 1944 hatte sich in Moskau das kommunistische ''„Polnische Komitee der Nationalen Befreiung“'' (''Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego – PKWN'') (oder auch: [[Lubliner Komitee]]) in Opposition zur [[Polnische Exilregierung|Londoner Exilregierung]] konstituiert.<br />
Das Lubliner Komitee sollte die Macht ergreifen, sobald die [[Rote Armee]] die [[Curzon-Linie]] überschreiten würde. Dies geschah in Lublin am 22. Juli 1944. Im Januar 1945 wurde das Komitee von der Sowjetunion offiziell als provisorische polnische Regierung anerkannt. Das Lubliner Komitee schloss am 27. Juli 1944 mit der Sowjetunion einen (Geheim-)Vertrag über die Abtretung der Gebiete östlich der Curzon-Linie. Am 16. August 1945 folgte ein Grenzvertrag mit der Sowjetunion, der die Westverschiebung Polens und den gegenseitigen Bevölkerungsaustausch regelte.<br />
<br />
Anfang (9.) September 1944 schloss das Lubliner Komitee Umsiedlungsverträge mit den Regierungen der angrenzenden Sowjetrepubliken Ukraine, Weißrussland und Litauen. Diese Verträge regelten die Fragen der Umsiedlung der polnischen Bevölkerung nach Westen und die der Ukrainer, Weißrussen und Litauer nach Osten.<br />
Aufgrund dieser Regelungen verloren bis Ende 1948 rund 1.200.000 Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten ihre Heimat. Viele dieser Menschen fanden in Folge in den ehemals deutschen Gebieten Pommern, Schlesien und im südlichen Ostpreußen ein neues Zuhause. Bis Mitte 1946 wurden etwa 482.000 Ukrainer aus Polen in die Ukraine abgeschoben.<br />
Darüber hinaus wurden im Sommer 1947 in der sogenannten „[[Aktion Weichsel]]“ (polnisch: Akcja „Wisła“) 140.575 Ukrainer in die Oder-Neiße-Gebiete gebracht und dort verstreut angesiedelt.<ref>{{Webarchiv |url=http://erzwungenewege.z-g-v.de/Vertreibung/polenukrainer/bevoelkerungsaustausch.htm |text=Erzwungene Wege. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jhs.: Bevölkerungsaustausch zwischen UdSSR und Polen und die „Aktion Weichsel“ |wayback=20130410035320}}</ref><br />
<br />
==== Verschiebung der Grenzen Rumäniens ====<br />
Nach dem Ende des deutschen [[Westfeldzug]]s und Unterzeichnung des [[Waffenstillstand von Compiègne (1940)|Waffenstillstands von Compiègne]] am 22. Juni 1940 sah die Sowjetunion den Zeitpunkt gekommen, das zu diesem Zeitpunkt noch zu Rumänien gehörende [[Bessarabien]], die nördliche [[Bukowina]] und das [[Herza-Gebiet]] zu annektieren.<br />
Am 28. Juni 1940 besetzte die [[Rote Armee]] diese Territorien. Wie in einem geheimen Zusatzprotokoll des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]] vom 24. August 1939 abgesprochen, wurde dieses Vorgehen von Hitler-Deutschland geduldet.<br />
In Folge zerteilte die Sowjetunion am 2. August 1940 Bessarabien und bildete aus dem größten (mittleren) Teil des Gebietes – unter Hinzuziehung der östlich des [[Dnister]] gelegenen [[Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik]] (MASSR) – die [[Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik]] (MSSR).<br />
Der Süden Bessarabiens (der [[Budschak]]/derzeit Teil der [[Oblast Odessa]]) sowie nördliche Teile (Gebiet um die Stadt [[Chotyn]] (Hotin)/[[Oblast Tscherniwzi]]) wurde der Ukraine (zu diesem Zeitpunkt [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]]) zugeschlagen.<br />
1941 – nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion – eroberten rumänische Truppen diese Gebiete zunächst wieder zurück, um sie im Mai 1944 erneut an die [[Rote Armee]] zu verlieren. Durch die Unterzeichnung der [[Pariser Friedenskonferenz 1946|Pariser Friedensverträge]] am 10. Februar 1947 wurden von Rumänien die neuen Grenzverläufe akzeptiert. Seitdem gehören die nördlichen und südlichen Gebiete des ehemaligen [[Bessarabien]], der nördliche Teil der Bukowina, das [[Herza]]-Gebiet zur Sowjetunion bzw. zur Ukraine.<br />
In einem Geheimprotokoll von 1948 verzichtete Rumänien auf die [[Schlangeninsel]], die der Ukrainischen Sowjetrepublik angeschlossen wurde.<br />
<br />
==== Weitere Grenzverschiebungen ====<br />
Auch der östliche Teil der Tschechoslowakei, die [[Karpatoukraine]], die nach 1938 von Ungarn annektiert worden war, fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an die Ukrainische Sowjetrepublik.<br />
<br />
1954 kam die [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim]] durch einen Beschluss des [[Oberster Sowjet der UdSSR|Obersten Sowjets]] an die Ukraine.<br />
<br />
Wie die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]] war die Ukrainische SSR neben der UdSSR Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. 1948–49 und 1984–85 war sie nichtständiges Mitglied im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Sicherheitsrat]] der Vereinten Nationen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/sc/members/elected.asp |titel=Countries Elected Members of the Security Council |werk=[[Vereinte Nationen|un.org]] |abruf=2018-02-25 |sprache=en}}</ref><!--<ref>[[Vereinte Nationen|un.org]]: {{Webarchiv |wayback=2017-12-19 |url=http://www.un.org/en/sc/members/elected.asp |text=''Countries Elected Members of the Security Council'' }} (englisch)</ref>--><br />
[[Datei:Flag of Ukrainian SSR.svg|mini|Flagge der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik]] 1949–1991]]<br />
<br />
=== Ukrainische Nationalbewegung und Erklärung der Unabhängigkeit ===<br />
In [[Galizien]] wurden bereits 1987 erste Regungen einer ukrainischen Nationalbewegung sichtbar. Geistliche und Laien setzten sich für eine Rückgabe der Kirchen an die [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche]] ein, die als [[Kirchenunion von Brest|unierte Kirche]] dem Papst unterstand. Die [[Russisch-Orthodoxe Kirche]] bekämpfte diese Bestrebungen. Ende 1989 wurde die Ukrainisch-Katholische Kirche nach einem Besuch [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschows]] im [[Heiliger Stuhl|Vatikan]] wieder zugelassen, ihr Oberhaupt, Kardinal ''Ljubacivs'kyj'', kehrte 1991 aus dem römischen Exil nach [[Lemberg]] zurück.<br />
<br />
Am 10. September 1989 wurde nach längerer Vorbereitung und nach Beendigung der Verhinderungsversuche durch die Behörden in [[Kiew]] die ukrainische Volksbewegung [[Narodnyj Ruch Ukrajiny]] (»Volksbewegung der Ukraine für die Perestrojka«) gegründet.<ref name="Kappeler250">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 250</ref> Die Delegierten forderten die nationale und wirtschaftliche Souveränität der Ukraine innerhalb einer sowjetischen Konföderation, sowie einen verbesserten Status der ukrainischen Sprache. Außerdem mehr Rechte für die christlichen Kirchen neben der russisch-orthodoxen Kirche. Im Januar 1990 bildeten 400.000 Menschen eine Menschenkette von Kiew nach Lwiw, um der Vereinigung der Westukrainischen mit der Ukrainischen Volksrepublik 1919 zu gedenken, die Blau-Gelbe Fahne erschien vermehrt in der Öffentlichkeit.<ref name="Kappeler250" /> Zum Jahresbeginn war das [[Ukrainische Sprache|Ukrainische]] zur Staatssprache erhoben worden.<ref name="Kappeler251">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 251</ref><br />
<br />
Bei den Wahlen zum [[Werchowna Rada|Obersten Sowjet]] am 4. März 1990 in der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] erreichte die [[Kommunistische Partei der Ukraine]] etwas mehr als 70 % der Parlamentsmandate. [[Wolodymyr Iwaschko]] wurde zunächst zum Parlamentsvorsitzenden gewählt, musste dieses Amt jedoch niederlegen, als er im Juli 1990 auf dem XXVIII. Parteitag der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|Kommunistischen Partei der Sowjetunion]] in das neugeschaffene Amt des Stellvertretenden Generalsekretärs der Partei gewählt wurde.<ref>{{Der Spiegel |ID=13507168 |Titel=Wer Wind sät |Jahr=1990 |Nr=29}}</ref> Sein Nachfolger wurde [[Stanislaw Hurenko]], der sich als KP-Vorsitzender zum einen für die „nationale Souveränität“ der Ukraine sowie für eine „geistige Wiedergeburt“ des Landes aussprach, andererseits wollte er einen Austritt des Landes aus der Sowjetunion verhindern.<ref>[http://www.zeit.de/1990/36/und-nun-erwacht-die-ukraine/seite-5 ''Und nun erwacht die Ukraine''], [[Die Zeit]] Ausgabe 36/1990.</ref><br />
<br />
Der Oberste Sowjet in Kiew gab am 16. Juli 1990 mit 355 gegen 4 Stimmen eine Souveränitätserklärung ab, mit der die Gesetze der ukrainischen Sowjetrepublik über die der Sowjetunion gestellt wurden.<br />
<br />
Ausgelöst durch die Wahlen zum Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR im März 1990 brachen vom 2. bis zum 17. Oktober auf dem [[Majdan Nesaleschnosti]] die als [[Revolution auf Granit]] bekannt gewordenen Proteste mit bis zu 100.000 Teilnehmern aus, diese führten unter anderem zum Rücktritt von [[Witalij Massol]] als Vorsitzenden des [[Ministerrat der USSR|Ministerrates der Ukrainischen SSR]]. Am 23. Oktober 1990 übernahm [[Witold Fokin]] kommissarisch die Geschäfte des Vorsitzenden des Ministerrats der Ukraine und wurde am 14. November 1990 in diesem Amt bestätigt. Am 19. November 1990 unterzeichneten [[Leonid Krawtschuk]] und [[Boris Nikolajewitsch Jelzin|Boris Jelzin]] einen Freundschaftsvertrag und damit die gegenseitige Anerkennung der staatlichen Souveränität.<ref>{{Webarchiv |url=http://belfercenter.ksg.harvard.edu/publication/2934/crimea_and_the_black_sea_fleet_in_russian_ukrainian_relations.html |text=Crimea and the Black Sea Fleet in Russian- Ukrainian Relations |wayback=20140306064904}}, Belfer Center, September 1995</ref><ref name="Kappeler252">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 252</ref><br />
<br />
Drei Tage nach dem gescheiterten [[Augustputsch in Moskau]] 1991 beschloss der Oberste Sowjet in Kiew am 24. August 1991 mit 346 von 450 Stimmen den Austritt aus der Sowjetunion und die Schaffung eines unabhängigen Staates.<br />
<br />
== Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 ==<br />
<br />
Im Jahre 1986 kam es zu einer [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl|Nuklearkatastrophe]] im [[Kernkraftwerk Tschernobyl]] nahe der nordukrainischen Stadt [[Prypjat (Stadt)|Prypjat]]. Dabei wurden große Mengen [[Radioaktivität|radioaktiver Stoffe]] freigesetzt, die anschließend durch den Wind über weite Teile Europas verteilt wurden.<br />
<br />
== Erneute Unabhängigkeit ==<br />
[[Datei:Flag of Ukraine.svg|mini|Die Flagge der Ukraine seit 28. Januar 1992]]<br />
[[Datei:Akt nezalezhnosti.jpg|mini|Die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine am 19. August 1991]]<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine (seit 1991)}}<br />
<br />
Unabhängigkeitsbestrebungen, die die ganze Zeit existierten und ihr Zentrum in der Westukraine in Lwiw hatten, führten nach der [[Perestroika]] 1991 im Zuge der [[Zerfall der Sowjetunion|Auflösung der Sowjetunion]] zur erneuten [[Staatliche Unabhängigkeit|staatlichen Unabhängigkeit]] der Ukraine.<br />
<br />
Unter dem Eindruck des gescheiterten [[Augustputsch in Moskau|Augustputschs in Moskau]] verabschiedete die [[Werchowna Rada]] am 24. August 1991 eine formale [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine]].<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine''. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 252–253.</ref><br />
<br />
Am 22. Oktober 1991 beschloss der Oberste Sowjet der Ukraine ein Gesetz zur Bildung eigener [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischer Streitkräfte]] im Umfang von rund 420.000 Soldaten sowie eine Nationalgarde von 30.000 Soldaten. Drei Tage später erfolgte auch die Zustimmung zu umfangreichen Wirtschaftsreformen, die die Privatisierung von Grundeigentum, die Preisfreigabe sowie eine Boden- und Finanzreform vorsahen.<br />
<br />
Am 1. Dezember 1991 entschieden sich die Ukrainer in einem [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine]] mit 90,3 % der abgegebenen Stimmen dafür. Auf der [[Krim]] stimmten auch über die Hälfte der Bewohner für die Unabhängigkeit. Bei der ersten Direktwahl des [[Präsident der Ukraine|Präsidenten der Ukraine]] mit einer Wahlbeteiligung von 84 % setzte sich [[Leonid Krawtschuk]] mit 61,6 % der Stimmen gegenüber [[Wjatscheslaw Tschornowil]] mit 23,2 % durch.<br />
<br />
Am 5. Dezember 1991 wurde schließlich von dem ukrainischen Parlament der Vertrag über die Bildung der Sowjetunion aus dem Jahr 1922 gekündigt, allerdings beschloss die ukrainische Staatsführung bereits drei Tage später gemeinsam mit Russland und Weißrussland die Gründung der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]].<br />
<br />
=== Territorium der Ukraine ===<br />
Mit der Unabhängigkeit stellte sich die Frage nach den [[Staatsgrenze]]n der Ukraine.<br />
<br />
==== Grenze zu Russland ====<br />
Am 2. Dezember 1991 erfolgte die Anerkennung der Ukraine durch Russland. Ihre Grenze zu Russland wurde im [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|russisch-ukrainischen Freundschaftsvertrag]] vom 31. Mai 1997 festgeschrieben. Der Vertrag trat am 1. April 1999 in Kraft. Mit dem Freundschaftsvertrag wurden auch weitere Verträge über die Stadt [[Sewastopol]] abgeschlossen, die deren Status regelten. Sie bestätigten die Souveränität der Ukraine über die Stadt und den Hafen und garantierte zugleich Russland das Recht, dort für mindestens weitere 20 Jahre einen Marinehafen zu betreiben. Mit der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags verzichtete Russland auf alle territorialen Forderungen bezüglich der Krim einschließlich Sewastopols. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren; diese verlängerte sich aber automatisch, da der Vertrag nie gekündigt wurde.<br />
<br />
==== Grenze zu Rumänien ====<br />
Im Westen der Ukraine war die Grenze zu Rumänien bis 1997 strittig. Dabei ging es um die Zugehörigkeit des südlichen [[Bessarabien]]s und der nördlichen [[Bukowina]] zur Ukraine, Gebiete, die in der Zwischenkriegszeit zu Rumänien gehört hatten.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine'', München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 269.</ref><br />
<br />
==== Krim ====<br />
Über die Halbinsel [[Krim]] kam es zu Kontroversen. Sie war erst seit 1954 Bestandteil der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sowjetrepublik]] und hatte zuvor zur [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen SFSR]] gehört, bis 1945 als Autonome Republik. Auf der Krim hatte die ethnisch russische Bevölkerung 1989 eine Zweidrittelmehrheit. Wegen eines am 20. Januar 1991 abgehaltenen Referendums wurde die [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim]] am 12.&nbsp;Februar 1991 durch den Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR wiedererrichtet und verblieb nach der Unabhängigkeit der [[Ukraine]] im August 1991 bei der Ukraine. Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim blieb aber zunächst bestehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20070930034959/http://www.ukrweekly.com/Archive/1991/499101.shtml |titel=Day in history – 20 January |werk=[[RIA Novosti]] |datum=2006-01-08 |abruf=2007-08-06 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
Am 26. Februar 1992 beschloss der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim die Umbenennung in „Republik Krim“. Nach langen Verhandlungen verabschiedete die [[Werchowna Rada]] am 22. April 1992 mit großer Mehrheit ein Gesetz, das der Krim Autonomierechte einräumte. Der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim erklärte am 5. Mai 1992 die neue Republik Krim für unabhängig, doch bereits die am Folgetag verkündete Verfassung der Republik Krim beschreibt sie als Teil der Ukraine. Am 21. Mai 1992 wurde die Unabhängigkeit der Krim wieder zurückgezogen. Am 1. Juni 1992 einigten sich die Parlamentspräsidenten der Krim und der Ukraine auf einen wirtschaftlichen Sonderstatus für die Krim und den Verbleib der Halbinsel bei der Ukraine.<br />
<br />
Am 21. Mai 1992 hat der [[Volksdeputiertenkongress|Kongress der Volksdeputierten der RSFSR]] die Abtretung der Krim an die Ukraine im Jahr 1954 für nicht rechtmäßig erklärt. Am 30. Juni 1992 beschloss das ukrainische Parlament mit 246 gegen 4 Stimmen für ein Gesetz, das der Krim weitestgehende Autonomie einräumt. Danach ist die Halbinsel Krim ein autonomer Bestandteil der Ukraine und die Bereiche Außenpolitik, Verteidigung und Währungspolitik verbleiben bei der Ukraine. Die autonome Krim erhält das Recht, die Außenwirtschaftsbeziehungen, die Sozial- und Kulturpolitik eigenständig zu gestalten und kann allein über die Bodenschätze (bspw. Erdgas) verfügen. Ein Anschluss der Krim an ein anderes Land bedarf der Zustimmung des ukrainischen Parlaments und des Parlaments der Krim. Eine Stationierung von Streitkräften bedarf der Zustimmung des Parlaments der Krim.<br />
<br />
Am 21. September 1994 wurde die bisherige Republik Krim zur [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]].<br />
Zuvor hatte im 1992 das Parlament die Unabhängigkeit der Krim erklärt. Es folgte eine verbale Auseinandersetzung zwischen der Ukraine und Russland. Die separatistischen Kräfte zogen schließlich ein [[Referendum]] zurück, das auf einen Anschluss der Krim an Russland gezielt hatte. Als Kompromiss wurden die Rechte der Krim als Autonome Republik der Ukraine ausgeweitet. Nach weiteren Machtkämpfen in den folgenden Jahren erhielt die Krim schließlich in der Verfassung von 1995, die 1998 nochmals überarbeitet wurde, erneut den Status einer Autonomen Republik als „integraler Bestandteil der Ukraine“, mit eigener Regionalregierung, eigenem Parlament, aber ohne eigenen Staatspräsidenten.<br />
<br />
Im Jahr 2014 fand jedoch gegen den Willen der ukrainischen Regierung unter einer Russischen [[Okkupation]] ein [[Referendum über den Status der Krim]] statt, bei dem angeblich 97 % der Wähler für einen Beitritt zu Russland stimmten. Die anschließende Aufnahme der Krim als russisches Föderationsobjekt wird von der Ukraine und der absoluten Mehrheit der UNO-Staaten nicht anerkannt.<br />
<br />
=== Sicherheitspolitik ===<br />
→ ''Siehe auch: [[Ukrainische Streitkräfte]]''<br />
<br />
==== Anfangsschritte zur ukrainischen Sicherheitspolitik ====<br />
Am 16.&nbsp;Juli 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der Ukrainischen SSR die Erklärung ‚über die staatliche Souveränität der Ukraine‘, die „die Vorherrschaft, Unabhängigkeit, Vollständigkeit und Unteilbarkeit der Macht der Republik auf ihrem Territorium“ und die Absicht verkündete, in Zukunft ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der nicht an Militärblöcken teilnehmen wird und sich verpflichtet, keine Atomwaffen einzusetzen, zu produzieren oder zu erwerben.<br />
Am 24.&nbsp;August 1991, nach der Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine, wurde das ''Verteidigungsministerium der Ukraine'' geschaffen und ihm alle militärischen Formationen der Streitkräfte der UdSSR auf dem Territorium der ehemaligen Ukrainischen SSR unterstellt.<br />
<br />
Infolge der Unabhängigkeitserklärungen weiterer Sowjetrepubliken im Laufe des Jahres 1991 wurde vom 21.&nbsp;bis zum 25.&nbsp;Dezember 1991 die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR, russisch СССР) offiziell aufgelöst.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Januar 1992 verfügte Präsident Leonid Krawtschuk die Unterstellung aller auf dem Territorium der Ukraine stationierten vormals sowjetischen Truppen einschließlich der [[Schwarzmeerflotte]] unter ukrainischen Oberbefehl. Ausgeschlossen wurden nur die strategischen Militärformationen.<br />
<br />
Am 26.&nbsp;März 1992 wurde per Dekret des Präsidenten die Rückkehr aller ukrainischen Wehrpflichtigen aus Armenien, Aserbaidschan und aus Moldawien bis zum 20. Mai 1992 angeordnet.<br />
<br />
Am 3. Juli 1992 wurde auch der [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Rat für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine]] ([[Ukrainische Sprache|ukrainisch]] {{lang|uk|Рада національної безпеки і оборони України}}, Abkürzung РНБОУ /RNBOU) gegründet. Er ist ein staatliches Gremium der Ukraine und erhielt zunächst die Bezeichnung ''Nationaler Sicherheitsrat''. Seine Aufgabe ist es laut Artikel 107 der [[Verfassung der Ukraine]], den Präsidenten bei Fragen zur inneren und äußeren Sicherheitspolitik zu beraten. Der Rat hat sich auch mit Themen außerhalb der traditionellen Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschäftigt, zum Beispiel mit Innenpolitik und Energiepolitik.<br />
<br />
==== Schritte zum nichtnuklearen Status der Ukraine ====<br />
Nach der Unabhängigkeit wurde die Ukraine aus der Hinterlassenschaft der Sowjetunion mit 130 [[Interkontinentalrakete]] [[UR-100N]] (SS-19) und 46 vom Typ [[RT-23]] (NATO-Codename: SS-24) zur drittgrößten [[Atommacht]] der Welt.<br />
<br />
Im Mai 1992 begann auch der Abtransport der in der Ukraine stationierten taktischen [[Kernwaffe]]n nach Russland.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Juli 1993 enthielt eine Grundsatzerklärung offiziell den Verzicht auf die Atomwaffen und dass die Ukraine zukünftig atomwaffenfrei sein soll. Am 15.&nbsp;Juli 1993 begann der Abbau der auf dem ukrainischen Territorium stationierten SS-19. Die Raketen wurden zur Verschrottung nach Russland gebracht. Die Gefechtsköpfe blieben anfangs noch in der Ukraine, bis der Nachfolgestatus der Sowjetunion und Russlands in Bezug auf die Atomwaffen international geklärt war. Die Ukraine forderte für ihren Verzicht auf Atomwaffen von den Atommächten Sicherheitsgarantien für ihr Land und finanzielle Unterstützung.<br />
<br />
Am 14.&nbsp;Januar 1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, der Ukraine und der Vereinigten Staaten von Amerika die ''Trilaterale Erklärung'' zur Vorbereitung für das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten [[Kernwaffe]]n, womit der nichtnukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Das [[Budapester Memorandum]] wurde schließlich am 5.&nbsp;Dezember 1994 in Budapest im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz unterzeichnet.<br />
<br />
Im Gegenzug erhielt die Ukraine Sicherheitsgarantien von Russland und den USA. Dazu gehörte die Anerkennung ihrer [[Staatliche Unabhängigkeit|Unabhängigkeit]], [[Souveränität]] und [[Territoriale Integrität|territorialen Integrität]] sowie die Zusage, keine Atomwaffen gegen sie einzusetzen. Russland bricht die ersten drei Zusagen seit März 2014 ([[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim, Krieg im Donbas]]) und noch mehr seit dem Beginn des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] am 24.&nbsp;Februar 2022.<ref><br />
{{Zitat<br />
|Text=Viele ukrainische Politiker äußern ihre Skepsis hinsichtlich der Möglichkeiten des Landes, seine Sicherheit selbständig zu gewährleisten. Sie meinen, daß heute keiner der Hauptfaktoren der nationalen Sicherheit – militärische Stärke, wirtschaftliche Macht sowie ein hoher Grad politischer und wirtschaftlicher Integration in die Weltwirtschaft vorhanden sei. Je mehr sich die Krise in der Ukraine vertieft, desto deutlicher wird sie als die größte Bedrohung der Sicherheit des Landes – von direkter außenpolitischer Relevanz – definiert. Eines der akutesten Probleme in der Ukraine besteht in ihrer fast totalen Abhängigkeit von Energie-Importen aus Russland.<br />
|Autor=Olga Alexandrova}}<br />
</ref><br />
<br />
Russland und die Ukraine schlossen am 31.&nbsp;Mai 1997 in Kiew [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|einen Freundschaftsvertrag]]; darin verpflichtete sich Russland erneut, die [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|Grenze zwischen beiden Ländern]] nicht zu verletzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/643_006 |titel=Договір про дружбу, співробітництво і партнерство між Україною і Російською Федерацією |werk=Верховна Рада України |abruf=2020-04-17 |sprache=ukrainisch}}</ref><br />
<br />
==== Sicherheitspolitische Konzepte ====<br />
Nach gemeinsamen Manövern von US-amerikanischen und ukrainischen Truppen 1995 in der Westukraine beschloss die [[NATO]] im Juli 1997 eine „Charta über besondere Partnerschaft“ mit der Ukraine.<ref>[http://www.nato.int/cps/en/natolive/topics_37750.htm NATO’s relations with Ukraine]</ref><br />
<br />
Ukrainische Kontingente beteiligten sich an NATO-geführten militärischen Interventionen in den [[Jugoslawienkriege]]n, im [[Irakkrieg]] und in [[Afghanistan]].<ref>[http://nato.mfa.gov.ua/en/ukraine-nato/contribution Ukraine`s contribution to NATO peace support activities]</ref><br />
<br />
Auftrag und Funktion der Streitkräfte der Ukraine wurden in den staatlichen Dokumenten (‘Militärstrategie der Ukraine’ 2007, 2012, 2015, 2020) festgelegt. Russland war in diesen Dokumenten bis 2014 nicht als Bedrohung eingeordnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://ukrainianweek.com/Politics/209802 |text=A shot away |wayback=20220324185008}}, ukrainnianweek, 21. Februar 2018</ref><br />
<br />
Nach zeitgleichen, durch Interventionen russischer Paramilitärs erfolgten bewaffneten Besetzungen von Behörden Anfang April 2014<ref>[https://meduza.io/feature/2022/03/02/chto-na-samom-dele-proishodilo-v-donbasse-v-poslednie-vosem-let-i-kak-eto-svyazano-s-nyneshney-voynoy Was ist in den letzten acht Jahren wirklich im Donbass passiert? Und was hat das mit dem aktuellen Krieg zu tun? Die Menschenrechtsaktivistin Varvara Pakhomenko spricht. Sie arbeitete für die UN-Mission in der Region.], Meduza, 2. März 2022</ref><ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 361</ref> erging am 14.&nbsp;April der Erlass №&nbsp;405/2014<ref>[https://president.gov.ua/documents/4052014-16886 ERLASS des Präsidenten der Ukraine № 405/2014 ''Zum Beschluss des Rats für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine vom 13. April 2014''] „Über dringende Maßnahmen zur Überwindung der terroristischen Bedrohung und zur Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine“, [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme.] In: [[DGKSP-Diskussionspapiere]], Dresden 2022, Mai, {{ISSN|2627-3470}}. S. 20.</ref> der den Übergang der Ukraine zur militärischen Anti-Terror-Operation (ATO) gegen die Autonomisten im Donbass, auf der Krim und in Sewastopol erklärte. Der Erlass wurde von [[Oleksandr Turtschynow]] unterzeichnet.<br />
<br />
Die politischen Anstrengungen der ukrainischen Regierung nach 2014 zur Wiedereingliederung der Autonomen Republik [[Krim]] und der Stadt [[Sewastopol]] in den ukrainischen Staatsverband widerspiegelten sich auch in der ‘Militärstrategie der Ukraine’ der Jahre 2015 und 2020.<br />
<br />
Mit dem Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018 ‚Zur staatlichen Politik in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk‘<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“.] Abruf am 2.&nbsp;April 2022</ref><ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018,'' Artikel 8 Teil 1 Absatz 1 in der durch das Gesetz Nr. 113-IX vom 19. September 2019 geänderten Fassung.] Abruf am 2. Mai 2022</ref> wurde die „ATO“ abgelöst durch eine Operation der gemeinsamen Kräfte (Joint Forces Operation) und wurden Sicherheitszonen eingerichtet. Der „Befehlshaber der Vereinten Kräfte“ (ukrainisch – Командувач об’єднаних сил) übernahm die Führung der in der Sicherheitszone handelnden Kräfte und Mittel der Streitkräfte der Ukraine, des Innenministeriums der Ukraine, der Nationalpolizei der Ukraine und des zentralen Exekutivorgans, das die staatliche Politik im Bereich des Katastrophenschutzes umsetzt.<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018,''] Artikel&nbsp;9. Abruf am 2. Mai 2022 http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19</ref><br />
<br />
Seit 25.&nbsp;Februar 2021 ist die „Strategie der militärischen Sicherheit der Ukraine“ (`Militärstrategie’ 2021)<ref>[https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A78553/attachment/ATT-0/ ''Strategie der militärischen Sicherheit der Ukraine (2021),''] bestätigt durch Erlass №&nbsp;121/2021 des Präsidenten. Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, März, S. 22–49 (de), 93–117 (ukr).</ref> inkraft, die bestimmt, dass „ein neues Modell der Organisation der Verteidigung der Ukraine, der Streitkräfte der Ukraine und anderer Komponenten der Verteidigungsstreitkräfte … die Beilegung des Konflikts, die Demobilisierung, die Wiederherstellung der Kontrolle über die Einhaltung des Regimes der Staatsgrenze der Ukraine und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete … gewährleisten sollte.“<br />
<br />
Unmittelbar davor wurde am 24.&nbsp;März 2021 von Präsident Selenskyj durch den Erlass №&nbsp;117/2021 der Beschluss des ''Rates für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine'' vom 11.&nbsp;März 2021 und die „Strategie zur Beendigung des Besatzungsregimes und der Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Territoriums der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol“ bestätigt und die Umsetzung angeordnet.<ref>[https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A78988/attachment/ATT-0/ ''Strategie zur Beendigung des Besatzungsregimes und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Territorien der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol (2021).''] Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, April, S.&nbsp;49–72 (de), 103–126 (ukr).</ref><br />
<br />
=== Krawtschuk und Kutschma ===<br />
[[Datei:Leonid Kravchuk.jpg|mini|hochkant|[[Leonid Krawtschuk]], ukrainischer Präsident von 1991 bis 1994]]<br />
[[Datei:Leonid Kuchma.jpg|mini|hochkant|Leonid Kutschma, ukrainischer Präsident von 1994 bis 2005]]<br />
Seit ihrer Unabhängigkeit kämpfte die Ukraine vor allem in den 1990er Jahren mit starken wirtschaftlichen Problemen und versucht, außenpolitisch zum einen, eine neutrale Rolle sowohl dem Westen als auch Russland gegenüber zu spielen. In [[Sewastopol]] auf der Krim hat die Ukraine einen [[Marinestützpunkt|Militärhafen]] an die [[Schwarzmeerflotte|russische Schwarzmeerflotte]] verpachtet, andererseits bemüht sich die Ukraine um stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit von Russland, beispielsweise mit der Gründung der Sicherheitsallianz [[GUAM]] ([[Georgien|'''G'''eorgien]], [[Ukraine|'''U'''kraine]], [[Aserbaidschan|'''A'''serbaidschan]] und [[Moldawien|'''M'''oldawien]]) im Jahr 1997.<br />
<br />
Von 1991 bis 1994 war [[Leonid Krawtschuk]] der erste [[Präsident der Ukraine]]. Aufgrund eines Streiks von Bergarbeitern im Donbass setzte er vorgezogene Wahlen an. Leonid Krawtschuk schuf mit seiner Amtsabgabe nach der verlorenen Stichwahl gegen [[Leonid Kutschma]] einen wichtigen Präzedenzfall für die ukrainische Politik: Er klammerte sich nicht an die Macht und verließ seinen Posten, womit er die Tradition des Machtwechsels in der Ukraine begründete, während diese Erfahrung eines nach einer offenen Wahl abtretenden Präsidenten in Russland weitere 30 Jahre auf sich warten ließ.<ref name="Meduza">[https://meduza.io/feature/2022/05/11/moya-samaya-bolshaya-oshibka-to-chto-ya-veril-rossii "Mein größter Fehler ist, dass ich Russland geglaubt habe" Der erste Präsident der Ukraine, Leonid Krawtschuk, ist gestorben. An ihn erinnert sich der Journalist Konstantin Skorkin], Meduza, 11. Mai 2022</ref><br />
<br />
Von 1992 bis zu seinem Rücktritt im September 1993 war der deutlich russlandfreundlichere Leonid Kutschma Ministerpräsident und seit 1994 Präsident der Ukraine. 1999 wurde er erneut zum Präsidenten gewählt. In seiner Amtszeit als Präsident setzte er sich ab 1994 verstärkt für eine neue [[Verfassung der Ukraine|Verfassung]] ein, konnte sich aber gegen ein Bündnis von Links-Parteien nicht durchsetzen. Erst im Juni 1996 nahm das Parlament die neue Verfassung an.<br />
<br />
Vom 22. Dezember 1999 bis 29. Mai 2001 war [[Wiktor Juschtschenko]] Ministerpräsident der Ukraine, dieses Amt verlor er 2001 durch ein Misstrauensvotum des Parlaments, als er mit seinen Bemühungen gegen die wachsende Korruption einigen Oligarchen gefährlich wurde. Nachfolger im Amt des Premierministers wurde der aus [[Mykolajiw]] stammende [[Anatolij Kinach]] (Partei der Industriellen und Unternehmer Ukraine/PPPU), danach ab 21. November 2002 [[Wiktor Janukowytsch]], der am 31. Dezember 2004 seinen Rücktritt ankündigte. Präsident Kutschma nahm das Rücktrittsgesuch Janukowytschs am 5. Januar 2005 an und bestimmte den Ersten Stellvertreter des Regierungschefs und Finanzminister [[Mykola Asarow]] zu Janukowytschs Nachfolger. Asarow war vor seiner Tätigkeit in der Regierung seit Oktober 1996 Leiter der Staatlichen Steuerbehörde.<br />
<br />
=== „Orange Revolution“ ===<br />
Im Herbst 2004 fanden [[Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2004|Präsidentschaftswahlen]] statt. Der seit 1994 amtierende Präsident Leonid Kutschma durfte laut Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht mehr zu dieser Wahl antreten, die allgemein als Richtungswahl für eine West- oder Ostausrichtung des Landes angesehen wurde. Die Ereignisse um die Stichwahl am 21. November mündeten in die sogenannte [[Orange Revolution]], einem mehrwöchigen friedlichen Protest gegen Wahlfälschungen, in dessen Folge nach einem Beschluss des Obersten Gerichts am 26. Dezember 2004 die Stichwahl wiederholt wurde. Die Wiederholungswahl konnte Juschtschenko für sich entscheiden. Die für eine Ausrichtung nach Russland eintretende Seite unter Kutschma und Janukowytsch erkannte ihre Niederlage an, nachdem sie mit der Gegenseite eine zu verwirklichende Verfassungsreform ausgehandelt hatte. Diese sollte die Ukraine, die bislang durch ein präsidiales System regiert wurde, in eine parlamentarische Republik umwandeln. Nach Umsetzung der Reform war die Position des Präsidenten deutlich geschwächt.<br />
<br />
=== Die Präsidentschaft Juschtschenko ===<br />
[[Datei:Viktor Yuschenko.jpg|mini|Wiktor Juschtschenko, Staatspräsident 2005–2010]]<br />
Nach der Amtseinführung von Präsident [[Wiktor Juschtschenko]] im Januar 2005 bestätigte das ukrainische Parlament ([[Werchowna Rada]]) am 4. Februar 2005 die neue Regierung unter Ministerpräsidentin [[Julija Tymoschenko]]. Während der ersten 100 Tage der Regierung Tymoschenko wurden die Privatisierungen einiger großer Unternehmen ([[Kryworischstal]]) aus der Zeit des früheren Präsidenten Kutschma überprüft. Es zeigte sich auch, wie schon im Wahlkampf, dass die Positionen von Präsident Juschtschenko und Ministerpräsidentin Tymoschenko in der Wahl der Mittel teilweise differierten. So kam es schon nach wenigen Monaten zum Zerwürfnis: Am 8. September 2005 entließ der Präsident die Regierung Tymoschenko im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen und Konflikten innerhalb des Kabinetts. Neuer Regierungschef wurde der Wirtschaftspolitiker [[Jurij Jechanurow]].<br />
<br />
Gemeinsam mit [[Georgien]] trieb Juschtschenko den Beitritt der Ukraine zur [[NATO]] voran. Ein NATO-Gipfel lehnte den Antrag jedoch trotz amerikanischer Unterstützung ab.<ref>Andreas Kappeler, ''Kleine Geschichte der Ukraine'', München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, 297.</ref><br />
<br />
Wirtschaftspolitisch strebte Juschtschenko eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine an, kam aber über einen Beitritt zur [[Östliche Partnerschaft|Östlichen Partnerschaft]] nicht hinaus.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukraine und die Europäische Union}}<br />
<br />
Nationalpolitisch nahm Juschtschenko für Personen der ukrainischen Geschichte Stellung, die die ukrainische Bevölkerung stark polarisierten. Dazu gehörte der Oberkommandierende [[Roman Schuchewytsch]] der [[Ukrainische Aufständische Armee|Ukrainischen Aufständischen Armee]]. [[Stepan Bandera]], der als militanter Nationalist mit der nationalsozialistischen [[Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|Besatzungsmacht in Polen]] kollaborierte, ernannte er zum [[Held der Ukraine|Helden der Ukraine]].<ref>Yves Bizeul (Hrsg.): ''Rekonstruktion des Nationalmythos?: Frankreich, Deutschland und die Ukraine im Vergleich'', Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0181-9, S. 227.</ref><br />
<br />
Aus den [[Ukrainische Parlamentswahlen 2006|Parlamentswahlen 2006]] ging die Partei des Präsidenten ([[Nascha Ukrajina|''Unsere Ukraine'']]) nur als drittstärkste Kraft hervor. Wahlsiegerin war Wiktor Janukowytschs ''[[Partei der Regionen]]'', er selber wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Das politische Geschehen war nun von einem Machtkampf zwischen Regierung und Präsident geprägt. Schließlich löste Präsident Juschtschenko das Parlament auf und es kam zu neuerlichen [[Ukrainische Parlamentswahlen 2007|Parlamentswahlen im September 2007]]. Erneut wurde die ''Partei der Regionen'' stärkste Kraft, doch konnten sich diesmal die Parteien von Juschtschenko und Tymoschenko auf eine Koalition einigen. Tymoschenko wurde darauf zum zweiten Mal Ministerpräsidentin. Der politische Machtkampf zwischen Präsident, Regierung und Parlament indes dauerte an. Für Juschtschenko und Tymoschenko führte er in Niederlagen: Der Präsident wurde Anfang 2010 bei den [[Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2010|Präsidentschaftswahlen]] nicht mehr gewählt und Tymoschenko verlor kurz darauf ihr Amt als Regierungschefin. Stattdessen wurde [[Wiktor Janukowytsch]] der neue Präsident der Ukraine.<br />
<br />
=== Präsidentschaft Janukowytsch und die „Revolution der Würde“ ===<br />
[[Datei:Ukr elections 2012 multimandate okruhs.png|mini|Stimmenanteil der ''[[Partei der Regionen]]'' (blau) bei der Parlamentswahl 2012]]<br />
Präsident der Ukraine war vom 25. Februar 2010 bis 22. Februar 2014 Wiktor Janukowytsch. Der Nachfolger Janukowytschs als Vorsitzender der ''Partei der Regionen'', [[Mykola Asarow]], war seit 11. März 2010 Ministerpräsident.<br />
<br />
Während der [[Fußball-Europameisterschaft 2012]] wurde die Willkürjustiz der Regierung Janukowytsch und die Behandlung der inhaftierten Oppositionsführerin Julija Tymoschenko kritisiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/timoschenko-und-die-em-merkel-droht-ukraine-mit-boykott-a-830459.html |titel=Pläne für Polit-Boykott: Ukraine droht EM-Fiasko |abruf=2013-10-30}}</ref><br />
<br />
Ab dem November 2013 kam es zu Protesten gegen das Regime von Wiktor Janukowytsch, welche zunächst unter dem Titel [[Euromaidan]] bekannt wurden und heute in der Ukraine als „Revolution der Würde“ bezeichnet werden, wobei im Februar 2014 rund 100 Tote zu verzeichnen waren. Janukowytsch wurde am 22. Februar 2014, als er in Donezk versucht hatte, das Land zu verlassen, vom Parlament abgesetzt.<ref>[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ukraine-janukowitsch-von-parlament-abgesetzt.b577f8e8-2a33-4aef-9203-dafcf9e0d36d.html stuttgarter-nachrichten.de]</ref> und flüchtete nach Russland.<ref>[http://www.sz-online.de/nachrichten/janukowitsch-fluechtet-nach-russland-2785419.html sz-online.de]</ref><br />
<br />
Der vom Parlament genannte Grund, dass er durch Verlassen des Landes seine Präsidentschaft verwirkt hätte, war in der Verfassung nicht vorgesehen.<ref name="legitime Präsident">[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-faktencheck-putin-und-der-legitime-praesident-a-957238.html ''Münchhausen-Check: Putin und der legitime Präsident der Ukraine''] – Spiegel Online.</ref> Der Rechtsanwalt Jasper Finke unterschied in dieser Frage zwischen Verfassungsrecht und Völkerrecht: „Es ist völlig unerheblich, ob Janukowitsch noch rechtmäßiger Präsident der Ukraine ist nach dem ukrainischen Verfassungsrecht. Denn hier greift der sogenannte Effektivitätsgrundsatz – das heißt, völkerrechtlich kommt es darauf an, ob die neue Regierung effektiv Herrschaftsgewalt in der Ukraine ausübt.“<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/voelkerrecht-ukraine100.html „Putins Argumente sind fadenscheinig“], Tagesschau, 5. März 2014</ref><br />
<br />
=== Übergangsregierung und russische Annexion der Krim ===<br />
Dieser Ablauf führte direkt zu den Ereignissen der [[Krimkrise]]. Ein Teil des Parlaments der Krim beschloss in einer ungültigen Sitzung<ref name="RPT">Alissa de Carbonnel: [http://in.reuters.com/article/2014/03/13/ukraine-crisis-russia-aksyonov-idINL6N0M93AH20140313 ''RPT-INSIGHT-How the separatists delivered Crimea to Moscow''], Reuters vom 13. März 2013, abgerufen am 4. April 2014 (englisch).</ref> ein Referendum, das von der ukrainischen Verfassung nicht erlaubt war, unter russischen Truppen stattfand und gefälscht wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/ukraine-putin-wahlfaelschung |titel=Putins Menschenrechtsrat bestätigt Wahlfälschung auf der Krim |hrsg=Zeit Online |abruf=2014-05-13}}</ref> Am 18. März 2014 trat die Krim aufgrund dieser Vorgänge der Russischen Föderation bei. Von fast allen Staaten wird das Ergebnis des Referendums nicht anerkannt und die Krim weiterhin als Territorium der Ukraine behandelt. Nach dem Anschluss der Krim erfolgte eine russische<ref>FAZ, 6. April 2014: [http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/kiew-die-operation-russischer-fruehling-ist-gescheitert-12873442.html ''Die Operation „Russischer Frühling“ ist gescheitert.'']</ref> bzw. pro-russische<ref>Berliner Zeitung: [http://www.berliner-zeitung.de/meinung/leitartikel-zur-ukraine-der-russische-fruehling-von-donezk,10808020,26811384.html ''Der russische Frühling von Donezk.'']</ref> Operation mit dem Ziel der Destabilisierung von Regionen der Ukraine mit einem bedeutsamen Anteil russischsprachiger Bevölkerung, insbesondere [[Charkiw]], [[Luhansk]] und [[Donezk]]. Während sich in Charkiw die Lage rasch beruhigte, bildeten sich in den Oblasten Luhansk und Donezk unter Anleitung russischer Spezialeinheiten bewaffnete Milizen.<br />
<br />
Am 18. März hatte Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk in einer an die Bevölkerung der Ostukraine gerichteten Rede eine Dezentralisierung in Aussicht gestellt,<ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/196504.html ''Ukraine will conduct decentralization – Yatseniuk.''] [[Interfax]]-Ukraine vom 18. März 2014.</ref> trotz dem Wissen, dass die Forderung nach „mehr [[Föderalismus]]“ ein Schachzug Moskaus sei und vermutlich „der erste Schritt, um die ukrainische [[Souveränität]] zu zerstören.“<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/krim-krise-eu-verschaerft-sanktionen-gegen-russland-1.1917540 ''EU verschärft Sanktionen gegen Russland''] Süddeutsche Zeitung vom 21. März 2014.</ref> Am 11. April sprachen sich Jazenjuk und Präsidentschaftskandidat [[Petro Poroschenko]] dafür aus, den Entwurf für eine neue ukrainische Verfassung noch vor den [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2014|Präsidentschaftswahlen am 25. Mai]] zu veröffentlichen.<ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/200301.html ''New Ukrainian constitution must be published before presidential election – Yatseniuk.''] Interfax-Ukraine vom 11. April 2014.</ref><ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/200371.html ''Concept of constitutional changes must be presented before presidential election – Poroshenko.''] Interfax-Ukraine vom 11. April 2014.</ref><br />
<br />
Am 6. Mai 2014 lehnte das ukrainische Parlament den Vorschlag der Regierung ab, am 25. Mai gleichzeitig zur Wahl des Präsidenten landesweit auch eine Volksbefragung zum Thema der Dezentralisierung abzuhalten.<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/krisensitzung-des-kiewer-parlaments-1.18297202 ''Krisensitzung des Kiewer Parlaments.''] NZZ vom 7. Mai 2014.</ref> Die Dezentralisierung fand bis 2019 vorwiegend durch Kompetenzerweiterung auf kommunaler Ebene statt. Die Stärkung lokaler Selbstverwaltung im Sinne der Demokratie- sowie Subsidiaritätsprinzipien der EU erhöhte gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Ukraine gegenüber Russlands hybrider Kriegsführung.<ref>[https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Dezentralisierungsreformen%20in%20der%20Ukraine%202014-2019.pdf Dezentralisierungsreformen in der Ukraine 2014–2019], Bertelsmann-Stiftung, Dezember 2019</ref><br />
<br />
Russland ließ derweil im Frühjahr 2014 [[Freischar|Freischärler]] einsickern und lieferte im Juni schwere Waffen bis hin zu Kampfpanzern.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika-russland-soll-panzerlieferungen-stoppen-13001878.html Amerika: Russland soll Panzerlieferungen stoppen] FAZ, 21. Juni 2014.</ref><ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/separatisten-waffen-russland Separatisten bestätigen Rüstungslieferung aus Russland] Zeit Online, 16. August 2014.</ref><br />
<br />
Am 28. Juli 2014 meldete das [[UNHCHR]] den totalen Zusammenbruch von [[Law and Order (Politik)|Recht und Ordnung]] in den fraglichen Gebieten, von einer Terrorherrschaft der bewaffneten Gruppen über die Bevölkerung der Ostukraine mit [[Freiheitsberaubung]]en, [[Entführung]]en, [[Folter]]ungen und [[Hinrichtung|Exekutionen]].<ref name="UNHCHR28">[http://www.ohchr.org/EN/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=14908&LangID=E Erklärung des UNHCHR am 28. Juli 2014:] A total breakdown of law and order and a reign of fear and terror have been inflicted by armed groups on the population of eastern Ukraine. The report documents how these armed groups continue to abduct, detain, torture and execute people kept as hostages in order to intimidate and “to exercise their power over the population in raw and brutal ways.”</ref><br />
{{Siehe auch|Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
=== Legitim gewählte Regierungen, Separatismus im Osten und russische Invasion ===<br />
Am 2. Dezember 2014 wurde eine [[Kabinett Jazenjuk II|Koalitionsregierung]], die sich nach der [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|Parlamentswahl Ende Oktober]] gebildet hatte, eingesetzt. Arsenij Jazenjuk wurde als Ministerpräsident bestätigt.<ref name="Zweites Kabinett">[http://ukraine-nachrichten.de/zweite-kabinett-arsenij-jazenjuk_4155_politik Zweites Kabinett Jazenjuk] auf Ukraine-Nachrichten vom 2. Dezember 2014.</ref> Die Amtseinführung des Präsidenten [[Petro Poroschenko]] fand am 7. Juni 2014 statt.<br />
<br />
Im Jahre 2016 wurde mit [[Wolodymyr Hrojsman]] erstmals eine Person jüdischer Herkunft zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt, 2019 mit [[Wolodymyr Selenskyj]] erstmals ein jüdischer [[Präsident der Ukraine]].<br />
<br />
In die Regierungszeit (Poroschenko/Hrjosman) fällt das Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018 ‘Zur staatlichen Politik in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk’,<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorüberhehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“. (ukr.)] Abruf am 2.&nbsp;April 2022. [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, Mai,] {{ISSN|2627-3470}}. S.&nbsp;21–50.</ref> das Festlegungen zur Einrichtung von „Sicherheitszonen“ trifft, die an die Kontaktlinie im Donbass angrenzen. Ein vom Präsidenten ernannter „Befehlshaber der Vereinten Kräfte“ (ukrainisch – Командувач об’єднаних сил) übernimmt die Führung der in der Sicherheitszone handelnden Kräfte und Mittel der Streitkräfte der Ukraine, anderer militärischer Formationen, die in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Ukraine gebildet wurden, des Innenministeriums der Ukraine, der Nationalpolizei der Ukraine, des zentralen Exekutivorgans, das die staatliche Politik im Bereich des Katastrophenschutzes umsetzt, die an der Umsetzung von Maßnahmen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit und Verteidigung beteiligt sind.<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“, Artikel&nbsp;9. (ukr.)] Abruf am 2.&nbsp;April 2022. [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, Mai,] {{ISSN|2627-3470}}. S.&nbsp;21–50.</ref><br />
<br />
Nachdem der studierte und diplomierte [[Rechtswissenschaft]]ler,<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Brunner |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/wolodymyr-selenskyj-ukraine-russland-krieg-portraet/seite-2 |titel=Wolodymyr Selenskyj: Sein schwerster Kampf |werk=[[Die Zeit]] |datum=2022-02-26 |abruf=2022-02-26}}</ref> ehemalige [[Schauspieler]] und [[Regisseur]] Wolodymyr Selenskyj am 31. März 2019 den ersten Wahlgang<ref>[https://www.pravda.com.ua/articles/2019/03/31/7210618/ Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019. Stimmenzählung online] in der Ukraine-Prawda vom 31. März 2019, abgerufen am 1. April 2019 (ukrainisch)</ref> und am 21. April die [[Stichwahl]] der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019|Präsidentschaftswahl in der Ukraine]] gegen den Amtsinhaber klar gewonnen hatte,<ref>[https://www.cvk.gov.ua/pls/vp2019/wp300pt001f01=720.html Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019 (Zweiter Wahlgang)] auf der Webseite der Zentralen Wahlkommission der Ukraine vom 21. April 2019; abgerufen am 21. April 2019 (ukrainisch)</ref> wurde er am 20. Mai 2019 in Kiew in das Amt des Präsidenten eingeführt.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-neuer-praesident-wolodymyr-selenskyj-kuendigt-aufloesung-des-parlaments-an-a-1268258.html Wolodymyr Selenskyj-Neuer ukrainischer Präsident löst Parlament auf] ''[[spiegel.de]]''; abgerufen am 20. Mai 2019</ref><br />
<br />
Der ukrainischen Regierung gelang es nicht, die von regierungsfeindlichen Kräften beherrschten Gebiete wieder in ihr Staatswesen zu integrieren. Sie werden seit Februar 2022 von Russland als unabhängig anerkannt und stehen unter der Kontrolle der selbsternannten und von Russland abhängigen „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]].<br />
<br />
Trotz oder gerade wegen des schwachen Staats, so der Historiker [[Philipp Ther]], habe sich in der Ukraine eine relativ starke [[Zivilgesellschaft]] entwickelt. Zudem habe sich ein funktionierender politischer Wettbewerb etabliert.<ref name="Ther">[https://www.ndr.de/kultur/Osteuropa-Historiker-Philipp-Ther-ueber-Krieg-in-der-Ukraine,philippther100.html Osteuropa-Historiker Philipp Ther über den Krieg in der Ukraine], [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]], 1. März 2022.</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 griff die [[Russisches Heer|Russische Armee]] die Ukraine an: Die russischen Streitkräfte attackierten die Ukraine auch vom Schwarzen Meer und von Belarus aus.<ref>{{cite web |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-raketenangriffe-und-explosionen-in-mehreren-staedten-a-295cb51f-059a-4a45-ab50-b21860f5e1cf |title=Putin greift die Ukraine an |date=2022-02-24 |publisher=Spiegel |website=Spiegel |access-date=2022-02-24 |quote=}}</ref> Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief aufgrund der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion]] den [[Krieg]]szustand sowie das [[Kriegsvölkerrecht|Kriegsrecht]] im Land aus. Die Invasion trägt alle Kennzeichen eines [[Völkerrecht|völkerrechtswidrigen]] [[Angriffskrieg]]es.<ref>{{Internetquelle |autor=Georg Schwarte |url=https://www.tagesschau.de/kommentar/putin-krieg-europa-101.html |titel=Putins Angriffskrieg. Stunde der Europäer |werk=Tagesschau |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-26 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Karten ==<br />
<gallery><br />
001 Kievan Rus' Kyivan Rus' Ukraine map 1220 1240.jpg|1220/1240<br />
Kingdom of Galicia Volhynia Rus' Ukraine 1245 1349.jpg|1245/1349<br />
Grand Duchy of Lithuania Rus and Samogitia 1434.jpg|1434<br />
Polish Lithuanian Ruthenian Commonwealth 1658 historical map.jpg|1658<br />
007 Ukrainian Cossack Hetmanate and Russian Empire 1751.jpg|1751<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs]]<br />
* [[Geschichte der Ukraine (seit 1991)]]<br />
* [[Geschichte der Karpatenukraine]]<br />
* [[Geschichte der Juden in der Ukraine]]<br />
* [[Geschichte Russlands]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Franziska Bruder: ''„Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!“ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1928–1948.'' Metropol, Berlin 2007, ISBN 978-3-938690-33-8.<br />
* Roman Danyluk: ''Freiheit und Gerechtigkeit. Die Geschichte der Ukraine aus libertärer Sicht.'' Edition AV, Lich 2010, ISBN 978-3-86841-029-7.<br />
* [[Johann Christian Engel]]. ''Geschichte der Ukraine und der ukrainischen Cosaken, wie auch der Königreiche Halitsch und Wladimir''. Johann Jakob Gebauer, Halle 1796 ({{Google Buch |BuchID=3dJhAAAAcAAJ |Linktext=Digitalisat}}).<br />
* [[Frank Golczewski]]: ''Deutsche und Ukrainer, 1914–1939.'' Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76373-0.<br />
* Frank Grelka: ''Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42.'' Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05259-7.<br />
* [[Kerstin S. Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 ([http://www.sehepunkte.de/2011/02/18112.html Rezension der Erstauflage 2010]).<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' 5., aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2019, 431 Seiten. ISBN 978-3-406-73558-5.<br />
* Georgiy Kasianov: ''[https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/52570 Memory Crash. Politics of History In and Around Ukraine, 1980s - 2010s]'', Central European University Press 2022<br />
* {{RGA|31|372|391|Ukraine|Michel Kazanski, [[Jürgen Udolph]]}}<br />
* Paul Robert Magocsi: ''A History of Ukraine.'' University of Toronto Press, Toronto 1996, ISBN 0-8020-0830-5.<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''The Gates of Europe: A History of Ukraine''. Aktualisierte Neuauflage. Basic Books, New York 2021, ISBN 978-1-5416-7564-3.<br />
* Anna Reid: ''Borderland. A Journey Through the History of Ukraine.'' Phoenix 1997, ISBN 1-84212-722-5.<br />
* [[Mykola Rjabtschuk]]: ''Die reale und die imaginierte Ukraine. Essay.'' Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-12418-8.<br />
* [[Thomas Sandkühler]]: ''Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944''. Dietz Nachfolger, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5022-9.<br />
* [[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]] (Hrsg.): ''Die neue Ukraine. Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (1991–2001).'' Böhlau, Köln/Wien 2002, ISBN 3-412-12401-X.<br />
* Timothy Snyder: ''Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin.'' Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62184-0.<br />
* Kai Struve: ''Bauern und Nation in Galizien. Über Zugehörigkeit und soziale Emanzipation im 19. Jahrhundert'' (Schriften des [[Simon Dubnow|Simon-Dubnow]]-Instituts). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-36982-4, (über die Integration der Bauern in die polnische und ruthenisch-ukrainische Nation).<br />
* Ricarda Vulpius: ''Nationalisierung der Religion. Russifizierungspolitik und ukrainische Nationsbildung 1860–1920.'' (=Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Band 64). Verlag Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05275-9.<br />
* Torsten Wehrhahn: ''Die Westukrainische Volksrepublik. Zu den polnisch-ukrainischen Beziehungen und dem Problem der ukrainischen Staatlichkeit in den Jahren 1918 bis 1923''. Berlin 2004, ISBN 3-89998-045-X, ([http://www.weissensee-verlag.de/autoren/Wehrhahn/Wehrhahn-kurz.pdf Leseprobe]; PDF, 157 kB; aufgerufen am 27. Januar 2012).<br />
<br />
== Dokumentarfilm ==<br />
* [[ZDF-History]] 19. März 2022: [https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/die-geschichte-der-ukraine-100.html ''Im Fadenkreuz Moskaus - die Geschichte der Ukraine'']<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|History of Ukraine|Geschichte der Ukraine}}<br />
* [[Marieluise Beck]] (Hrsg.): [https://ukraineverstehen.de/wp-content/uploads/Ukraine-verstehen-Auf-den-Spuren-von-Terror-und-Gewalt_final.pdf ''Ukraine verstehen. Auf den Spuren von Terror und Gewalt'']. Zentrum Liberale Moderne. 2020<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Geschichte nach Staat/Europa}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ukrainische Geschichte| ]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kosaken&diff=225647622Kosaken2022-08-26T06:21:00Z<p>Dnepro..: /* Kosakentum */ Pirnach ersetzt mit Pernatsch</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
[[Datei:Cossack Mamay 1st half of 19th c (4).jpg|mini|[[Kosak Mamaj]] mit [[Kobsa]], Anfang 19. Jahrhundert, Öl auf Leinwand im [[Nationales Kunstmuseum der Ukraine|Nationalen Kunstmuseum der Ukraine]]]]<br />
<br />
'''Kosaken''' ({{UkS|козаки́}}, ''kosaky;'' {{RuS|казаки́/каза́ки}}, ''kasaki;'' {{Audio|Ru-kazak.ogg|Aussprache}}; {{PlS|kozacy}}) waren [[Gemeinschaft]]en freier [[Reiten|Reiterverbände]], zu denen sich flüchtige [[Russen|russische]], [[Ukrainer|ukrainische]] und [[Polen (Ethnie)|polnische]] [[Leibeigenschaft|Leibeigene]], manchmal auch nur [[Abenteuer|Abenteurer]] oder anderweitig Abtrünnige in den südlichen [[Steppe]]ngebieten [[Osteuropa]]s (vgl. [[Wildes Feld|Wilde Felder]]) zusammenschlossen.<br />
<br />
Der Name ''Kosak'' stammt aus den [[Turksprachen]], bedeutet in etwa „freier Krieger“ und ist etymologisch, jedoch nicht inhaltlich mit dem [[Ethnonym]] ''[[Kasachen]]'' verwandt. Nicht mehr zeitgemäß ist die Ansicht, dass es sich bei den Kosaken um die Nachfahren der [[Kiptschak (Volk)|Kumanen]] handelt, die in den osteuropäischen Steppengebieten schon vor der [[Mongolische Invasion der Rus|mongolischen Invasion]] lebten.<ref>„Die Komanen, welche seit undenklichen Zeiten in dem Lande Kipschak sitzen und nicht selten auch diesen Namen erhalten, sind uns bekannter geworden als die Türken, an deren Stelle sie als herrschende Horde treten und deren Wohnsitze sie zum Teil einnehmen. Es hat sich selbst ein ziemlich ausführliches Wörterbuch ihrer Sprache erhalten, wodurch die Abstammung dieses Volkes, der Usen und Petschenegen, welche zusammen, wie ausdrücklich versichert wird, eine und dieselbe Sprache redeten, über allen Zweifel erhoben sind. Es sind diese Türken, keine neuen Einwanderer aus den Gegenden jenseits des Jaik, sondern echte Nachkommen der alten Skythen, welche jetzt wieder unter der Benennung Komanen, d.&nbsp;h. Flächen- oder Steppenbewohner, was die Slawen ganz richtig mit Polowzi und die Deutschen durch Falawa, Felleut, übersetzen, von neuem in der Weltgeschichte auftreten.“ (Karl Friedrich Neumann: ''Die Völker des südlichen Russlands in ihrer geschichtlichen Entwickelung'', B.&nbsp;G. Teubner, 1855, [http://books.google.de/books?id=XE1BAAAAIAAJ&printsec=frontcover&dq=Karl+Friedrich+Neumann&hl=de&ei=6GhJTuTnBI-8-Qb536nwBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q&f=false S. 132.])</ref><br />
<br />
Die slawischen Kosaken gründeten ab dem 16. Jahrhundert eigene [[Siedlung]]en und Gemeinschaften und wurden zu [[Wehrbauer]]n, die sich gegen die häufigen Überfälle asiatischstämmiger [[Reitervölker|Reiternomaden]] (vor allem [[Krimtataren]]) verteidigen mussten. In der Ukraine bildete sich im 17. Jahrhundert das quasistaatliche Kosaken-[[Hetmanat]] heraus, das gegen die polnische Herrschaft kämpfte und später als Autonomie ins Russische Zarenreich einging. Bis zum 18. Jahrhundert waren sowohl russische als auch ukrainische Kosaken vom Zarenreich teilweise unabhängig, dann wurden sie nach und nach als freie Kavallerieverbände in die [[Kaiserlich Russische Armee|russische Armee]] integriert. Hauptsiedlungsgebiete der Kosaken waren das [[Dnepr]]-, das [[Don (Asowsches Meer)|Don]]- und das [[Ural (Fluss)|Ural]]-Gebiet.<br />
<br />
Traditionell sind die Kosaken hierarchisch unter [[Ataman]]en oder [[Hetman]]en organisiert. Die Kosaken spielten eine maßgebliche Rolle bei der russischen Eroberung und Erschließung [[Sibirien]]s sowie des [[Nordkaukasus]].<br />
<br />
== Ukrainische Kosaken ==<br />
Ab dem 15. Jahrhundert gehörte das ukrainische Gebiet nominell zur [[Polen-Litauen|Polnisch-Litauischen Union]], also zum [[Königreich Polen|polnischen]] (West-Ukraine) und zum [[Großfürstentum Litauen|litauischen Reich]] (Ost-Ukraine). Der Herrschaftsbereich war jedoch wegen des Bevölkerungsverlustes durch die Folgen des Mongolensturms stark eingeschränkt und reichte de facto nicht über [[Kaniw]] und [[Tscherkassy]] nach Süden hinaus. An der Nordküste des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] hatte sich hingegen mit den [[Krimtataren]] ein Herrschaftszentrum etabliert, das sich von den Resten der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] abgetrennt hatte. Die Herrschaft der Tataren war jedoch nicht territorial organisiert, überwiegend an das Zentrum auf der Krim gebunden und beschränkte sich darüber hinaus auf das Einsammeln von Tribut und Raubzüge in die nördlich gelegenen ukrainischen Grenzgebiete. Der Zwischenraum zwischen Polen, Litauen, Russland und den Krimtataren (das [[Wildes Feld|Wilde Feld]]) war ein herrschaftloser Bereich, in dem sich staatliche Macht ausschließlich in den wenigen befestigten Grenzstädten etablieren konnte.<br />
[[Datei:Атака запорожцев в степи.jpg|miniatur|250px|Angriff der Saporoger Kosaken in der Steppe. Gemälde von [[Franz Roubaud]]]]<br />
Das Leben in den Grenzgebieten war zunächst auf die befestigten Städte bezogen; der Ackerbau war unterentwickelt, weil tatarische Feldzüge jegliche Siedlungsansätze zunichtemachten. Man lebte vom Steppengewerbe, d.&nbsp;h. man verließ die Grenzfestungen in Gruppen, um in den von Tataren gefährdeten Gebieten Fische zu fangen, Bienen zu züchten und Wild zu jagen. Hierzu versammelte man sich alljährlich im Frühjahr in einer der Grenzstädte, schloss sich in einer Gruppe zusammen, wählte einen Anführer und schwor sich Zusammenhalt für die Dauer der Steppensaison. Die hierbei entstehenden Steppenbeutergruppen ''([[Watahy]])'' wurden zum Kern der slawischen (ukrainischen) Kosakengruppen. Diese einzelnen Kosakengruppen waren Gemeinschaften von jeweils etwa 20 Mann, die gemeinsam lebten, gemeinsam wirtschafteten, sich gemeinsam verteidigten und nach dem Vorbild der sie bedrängenden tatarischen Reitertrupps auch schon anfingen, erste Beutezüge zu Pferde zu unternehmen.<br />
<br />
Die feudale Unterdrückung im polnisch-litauischen und im russischen Hinterland ([[Zweite Leibeigenschaft]]) veranlasste im 16. Jahrhundert nun immer mehr Bauern zur Flucht in das südliche Grenzgebiet. Der Zustrom von Menschen führte von der Mitte des 16. Jahrhunderts an dazu, dass die Steppenbeuter an den Flussläufen des Steppengebiets erste Siedlungskerne entwickelten (frühere ''Bienengärten'' wurden zum Kern von neuen Siedlungen) und langsam in bisher unbesiedeltes Gebiet vordrangen. Andererseits erhöhte sich auch die Zahl derjenigen Menschen, die zwar weiterhin dem Steppengewerbe nachgingen, sich aber immer mehr auch mit ihren Erfahrungen im Kampf gegen Tataren als Söldner verdingten bzw. in ihren Kosakengruppen eigenständige Kriegsunternehmungen initiierten. Der Begriff ''Stan'' bezeichnet dabei eine militärisch organisierte, auch regional zusammengehörige Gruppe der Kosaken, die meist als [[Großverband]] auftrat. Das Aktionsfeld für kriegerische Tätigkeiten war allerdings auch groß angelegt und wuchs immer mehr, traten doch nicht nur Polen und das Moskauer Reich (zunächst für Grenzwachtdienste, dann aber auch für kriegerische Feldzüge gegen Tataren, Russen und Schweden), sondern auch litauische Magnaten als Truppenwerber auf, um ihre riesigen Privatarmeen für interne Machtkämpfe zu unterhalten. Daneben förderte auch die tatarische Bedrohung der Gebiete weiterhin die Zusammenschlüsse von Kosakengruppen mit kriegerischem Ziel: Kosaken überfielen aus eigener Kraft tatarische Verbände oder unternahmen auf Booten Seezüge über das Schwarze Meer und plünderten die Küstenstädte des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reichs]].<br />
[[Datei:Ilja Jefimowitsch Repin - Reply of the Zaporozhian Cossacks - Yorck.jpg|mini|250px|[[Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief]] (Gemälde von [[Ilja Repin]], 1891)]]<br />
<br />
=== Soziale und religiöse Bindungen ===<br />
Bis ins 18. Jahrhundert bildeten die Kosaken keine spezielle [[Soziale Schichtung|soziale Schicht]], sie definierten sich vielmehr durch ihre Tätigkeit als Steppenbeuter, später auch – wenn sie in die militärische Organisation der Registerkosaken aufgenommen worden waren – durch die ihnen von der polnischen Krone oder dem Zaren verliehenen Freiheiten und Privilegien als Krieger.<br />
<br />
Kosaken waren zunächst gegenüber der sozialen Herkunft und dem religiösen Bekenntnis tolerant. Es sind sowohl Adlige, Bauern und Bürger als auch Tataren sowie Kosaken russisch-orthodoxen, unierten und römisch-katholischen Glaubens belegt; bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts finden sich sogar Kosaken jüdischen Glaubens eindeutig in den Quellen belegt. Ein Wandel vollzog sich jedoch im 17. Jahrhundert, als der Zugriff polnisch-litauischer staatlicher und adliger Macht immer stärker wurde.<br />
<br />
Die Auseinandersetzung auf der sozio-politischen Ebene führte seit dem dritten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zu einer immer deutlicher werdenden Abneigung der Kosaken gegen alles Katholische und – wegen der zunehmenden Bedeutung jüdischer Verwalter auf polnischen Adelsgütern – alles Jüdische. In diesem Rahmen wurden die Kosaken zu Trägern einer ukrainischen Eigenständigkeit, die zunächst ausschließlich in Abgrenzung zu allem Polnischen definiert war, im Verlauf der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts jedoch auch inhaltlich die Wurzeln für ein eigenständig gedachtes Ukrainertum legte.<br />
<br />
=== Die Saporoger Kosaken und die Sitsch ===<br />
[[Datei:BChmielnicki.jpg|mini|250px|[[Bohdan Chmelnyzkyj]]]]<br />
In den 1550er Jahren baute der mit den Kosaken eng verbündete Fürst [[Dmytro Wyschneweckyj]] eine [[Festung]] auf der Dnepr-Insel [[Chortyzja]], um einen Stützpunkt für Angriffe auf die Tataren zu besitzen. Dabei wurde er sowohl von der litauischen als auch von der Moskauer Obrigkeit unterstützt. Diese Festung diente den Kosaken von dieser Zeit an als Vorbild für die [[Saporoger Sitsch]] und weitere Festungsanlagen. Diese Festungen bildeten einen Wendepunkt im Bewusstsein der Kosaken, da sie jetzt einen von der Verwaltung unabhängigen Mittelpunkt besaßen. Hier entstand das Bild der rauen, trinkfesten Männergesellschaft, dem sowohl mönchische (weil Frauen keinen Zugang zur Sitsch hatten) als auch ritterliche Züge angedichtet wurden. In der Tat errangen die Kosaken jetzt eine gewisse Unabhängigkeit von der polnisch-litauischen Regierung, was von dieser den Türken und Tataren gegenüber auch bestätigt wurde, wenn von jener Seite Klagen über die Angriffe kamen. Gegen Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Kosakentum organisiert und in seiner Stellung gefestigt. Versuche der polnischen Könige [[Sigismund II. August]] und [[Stephan Báthory|Stefan&nbsp;I.]], die Kosaken in ihren Dienst zu nehmen, waren nur vorübergehend und eingeschränkt erfolgreich. Die Kosaken bildeten zu dieser Zeit einen eigenen Stand mit unabhängiger Rechtsprechung und Obrigkeit. Ökonomisch blieben sie jedoch sowohl vom polnischen als auch vom russischen Staat abhängig. Die Kosaken erhielten für ihre Dienste als Verteidiger der russischen südwestlichen bzw. der polnischen südöstlichen Grenze Lebensmittel und Geld, auf das sie angewiesen waren. Diese ökonomische Abhängigkeit einerseits und die politische Unabhängigkeit andererseits führten nicht selten zu Auseinandersetzungen mit den sich festigenden Staaten Russland und [[Polen-Litauen]] um Herrschaftsrechte und -pflichten. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war es dem polnischen Staat gelungen, große Teile der Oberschicht der Kosaken in den polnischen Adel, die [[Szlachta]], zu integrieren. So kam es zu inneren sozialen Auseinandersetzungen. Die einfachen Kosaken sahen sich mehr und mehr in ihren Rechten beschnitten. Sie waren meist Wehrbauern und gelangten in eine immer tiefere Abhängigkeit von polnischen Großgrundbesitzern. Hinzu kam, dass der polnische Staat Versuche unternahm, die orthodoxen Kosaken zum katholischen Glauben zu bekehren. Die Gegensätze polnisch-kosakisch, katholisch-orthodox, Großgrundbesitzer-Bauer wurden bestimmend für die Herausbildung des [[Politischer Mythos|politischen Mythos]] um die Kosaken.<br />
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Im Jahre 1648 setzte sich der [[Hetman]] der [[Saporoger Kosaken]], [[Bohdan Chmelnyzkyj|Bogdan Chmelnizki]], an die Spitze des [[Chmelnyzkyj-Aufstand]]es gegen die [[Polen-Litauen|polnisch-litauische]] Herrschaft. Seine Gefolgsmänner plünderten weite Teile des polnisch-litauischen Reiches, wobei es unter Beteiligung der dortigen christlichen Bevölkerung zu schweren Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung kam. Den Juden wurde unterstellt, sie stünden unter dem besonderen Schutz des polnischen Königs. Diese [[Pogrom]]e kosteten möglicherweise bis zu hunderttausend Juden das Leben. Chmelnicki wird auch heute noch in der Ukraine als eine Art Nationalheld betrachtet. Um der Niederlage gegen Polen-Litauen zu entgehen, leisteten die Kosaken 1654 mit Chmelnicki durch den [[Vertrag von Perejaslaw]] dem Moskauer Zaren den Treueid. Die historische Deutung dieses Treueides ist seither zwischen der Ukraine und Russland umstritten; so wurde der Vertrag von 1654 in der sowjetischen Historiographie als (Wieder-)Vereinigung der Ostslawen gedeutet und 1954 feierlich begangen (etwa durch die Umbenennung der ukrainischen Stadt Proskuriw in [[Chmelnyzkyj]]).<br />
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''Nebenartikel: [[Hetmanat]]''<br />
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== Russische Kosaken ==<br />
[[Datei:Orenburg cossack.jpg|mini|Orenburger Kosak, ca. zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts]]<br />
Bereits im 15. Jahrhundert bildeten sich am Don Kosakengemeinschaften aus. Als zumeist entflohene Leibeigene aus [[Zentralrussland]] und der Ukraine führten die Kosaken ein semilegales und zum Teil räuberisches Dasein, erfüllten aber auch eine wichtige Funktion bei der Verteidigung des Moskauer Staates vor den Plünderungszügen der Krimtataren. Auch wenn die Kosaken mit der russischen Staatsmacht nicht immer im guten Verhältnis standen, waren sie zumeist patriotisch eingestellt und die Zugehörigkeit zum orthodoxen Glauben war für die Aufnahme in die Reihen der Kosaken obligatorisch.<br />
[[Datei:Surikov Pokoreniye Sibiri Yermakom.jpg|links|250px|mini|Die Eroberung Sibiriens durch [[Jermak Timofejewitsch|Jermak]], ein Gemälde von [[Wassili Surikow]]]]<br />
Nachdem die Kosaken unter [[Jermak Timofejewitsch]] das [[Khanat Sibir]] erobert und Gebiete hinter dem Ural dem Zaren unterstellt hatten, verbesserte sich ihr Status und ihr Verhältnis zur Staatsmacht. 1577 wurde am [[Terek]] im [[Kaukasus]] ein [[Terek-Kosakenheer|Kosakenheer]] gegründet; zum Ende des 16. Jahrhunderts gründeten Kosaken in Westsibirien die Städte [[Tobolsk]], [[Berjosowo (Chanten und Mansen)|Berjosow]], [[Surgut]], [[Tara (Russland)|Tara]], [[Salechard|Obdorsk]] und [[Narym]].<br />
[[Datei:Siberian Cossack 190x.jpg|mini|rechts|200px|Ein sibirischer Kosake, Ende des 19. Jahrhunderts]]<br />
Anfang des 17. Jahrhunderts erreichten russische Kosaken den ostsibirischen Fluss [[Jenissei]]. Während der Herrschaft [[Michael I. (Russland)|Michael Fjodorowitschs]], des ersten Zaren aus der Dynastie [[Romanow]], erschlossen russische Kosaken Ostsibirien und gründeten die Siedlungen [[Jenisseisk]], [[Nowokusnezk|Kusnezk]], [[Krasnojarsk]] und [[Jakutsk]]. Sie erreichten das [[Ochotskisches Meer|Ochotskische Meer]] (Pazifischer Ozean).<br />
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1645 befuhr der Kosake [[Wassili Danilowitsch Pojarkow|Wassili Pojarkow]] den Fluss [[Amur]] und entdeckte die Nordküste der Insel [[Sachalin]]. 1648 erreichte der Kosake [[Semjon Iwanowitsch Deschnjow|Semjon Deschnjow]] aus der Mündung des Flusses [[Kolyma]] im Nordpolarmeer die Mündung des Flusses [[Anadyr (Fluss)|Anadyr]] im Pazifik und entdeckte die Straße zwischen Asien und Amerika. Von 1697 bis 1699 erforschte der sibirische Kosak [[Wladimir Wassiljewitsch Atlassow|Wladimir Atlassow]] die Halbinsel [[Kamtschatka]] und die [[Kurilen]]-Inseln. Im 19. Jahrhundert wurde mit den Kosaken die Amur-Region besiedelt, die der Gouverneur [[Nikolai Nikolajewitsch Murawjow-Amurski|Nikolai Murawjow-Amurski]] auf diplomatischen Wegen [[Kaiserreich China|China]] abnahm. Auch bei der Eroberung und Russifizierung des [[Kaukasus]] spielten die Kosaken eine entscheidende Rolle.<br />
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{{Siehe auch|Kaukasische Linie}}<br />
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Das Verhältnis der Staatsmacht und der Kosaken war aber nicht nur von Kooperation geprägt. Immer wieder begehrten die Kosaken gegen die aus ihrer Sicht zu großen Einschnitte in ihre freie Lebensweise auf. Während der russischen [[Zeit der Wirren]] waren die Kosaken maßgeblich an den Unruhen und den Kampfhandlungen in Zentralrussland beteiligt. Im späten 17. Jahrhundert organisierte der Ataman [[Stenka Rasin]] einen großen Aufstand in Südrussland und etwa hundert Jahre später waren es die Kosaken unter [[Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow|Jemeljan Pugatschow]], die sich zusammen mit Tataren und [[Baschkiren]] zum [[Pugatschow-Aufstand]] gegen die verschärfte Leibeigenschaftspolitik [[Katharina II.|Katharinas der Großen]] erhoben. Bei diesen Aufständen, denen sich auch zahlreiche unzufriedene Bauern und Angehörige der Unterschichten anschlossen, und die darum durchaus als soziale Revolutionen bezeichnet werden können, nahmen die Kosaken einerseits eine militärische Führungsrolle ein, andererseits versorgten sie die Aufständischen durch ihre Losungen von Freiheit und Gleichheit auch mit einer Art Programm, das begeistert aufgenommen und während der Aufstände teilweise in die Praxis umgesetzt wurde.<br />
<br />
== Die Kosaken im 19. Jahrhundert ==<br />
[[Datei:Kubanskie Kazaki.jpg|mini|Die Kleidung der Kuban-Kosaken (Südrussland) nahm im 19. Jahrhundert viele kaukasische Elemente wie etwa die [[Tschocha]] auf]]<br />
[[Datei:Kosakenbrunnen Jever 2019-04-20 -4.jpg|mini|links|''Kosakenbrunnen'' in Jever]]<br />
Waren die Kosaken bis ins 18. Jahrhundert hinein die Hauptträger des sozialen Protestes im Zarenreich gewesen, so verlief im Gegensatz dazu das 19. Jahrhundert weitgehend konfliktfrei und die Kosaken verwandelten sich in eine der tragenden Säulen des Reiches. Das gelang vor allem deshalb, weil die Kosaken fortan als ein erblicher Kriegerstand galten, der sich von anderen Gesellschaftsgruppen deutlich abgrenzte und für die Leistung von Militärdienst Steuer- und Abgabenfreiheit zugestanden erhielt. Die Kosakeneinheiten der Kaiserlich Russischen Armee spielten als leichte [[Kavallerie|Reiterei]] eine bedeutende Rolle während der [[Koalitionskriege]] und des [[Russlandfeldzug 1812|Russlandfeldzugs Napoleons]], im [[Kaukasuskrieg (1817–1864)|Kaukasuskrieg]] sowie in den [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischen Kriegen]]. Kosaken wurden als barbarische Wilde gefürchtet und wegen ihrer Reitkünste und ihrer kämpferischen Qualitäten bewundert.<br />
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Im Jahr 1813 befreiten Kosaken die zur Russischen Krone gehörende [[Herrschaft Jever]] von den napoleonischen Besatzern. Daran erinnert unter anderem der 2013 von [[Bonifatius Stirnberg]] geschaffene Kosakenbrunnen.<ref>[https://www.stadt-jever.de/portal/seiten/kosakenbrunnen-903000467-20820.html Stadt-Jever.de: ''Kosakenbrunnen'']; eingesehen am 12. Juni 2022</ref><br />
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In [[Iran|Persien]] wurde 1879 eine [[Persische Kosakenbrigade|Kosakenbrigade]] nach russischem Vorbild als Leibgarde des Schahs gegründet.<br />
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== Kosaken im Russischen Bürgerkrieg und in der Sowjetzeit ==<br />
{{Belege fehlen}}<br />
Kurz vor der [[Oktoberrevolution]] gab es etwa 4,5&nbsp;Millionen Kosaken, von denen knapp 450.000 militärisch ausgebildet waren. Im darauf folgenden [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieg]] beteiligte sich ein großer Teil der Kosaken auf der Seite der zaristischen „[[Weiße Armee|Weißen]]“. Gleichzeitig versuchten sie, ihre autonome Stellung und ihre Sonderrechte zu erhalten, was sie nicht selten auch in Konflikte mit den „Weißen“ brachte, sodass die Kosaken solcherart oft zwischen den Bürgerkriegsfronten „zerrieben“ wurden. Unter Lenin und danach Stalin wurde die Mehrheit der Kosaken kollektiv als „Anti-[[Bolschewiki]]“ verfolgt. Bereits im Januar 1919 hatten die Bolschewiki eine Politik der „[[Entkosakisierung]]“ dekretiert, womit die physische Vernichtung aller Gegner unter den Kosaken gemeint war. Revolutionstribunale wählten ihre Opfer nicht selten völlig willkürlich aus und verhängten [[Todesstrafe|Todesurteile]] im [[Standgericht|Schnellverfahren]], denen allein bis Mitte 1919 mindestens 10.000 Kosaken zum Opfer fielen. Viele Kosaken – insbesondere die gehobenen Schichten – flohen vor dem systematischen Terror der Bolschewiki nach Frankreich, dessen Sprache sie bereits beherrschten. Ihre Nachkommen leben heute voll integriert in Frankreich.<br />
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Es gab aber auch sogenannte [[Rote Kosaken]] auf Seiten der Bolschewiken. Ihr bekanntester [[Befehlshaber]] war [[Semjon Michailowitsch Budjonny|Semjon Budjonny]], der aber selbst kein Kosake war. Der Roman ''[[Der stille Don]]'' von [[Michail Alexandrowitsch Scholochow|Michail Scholochow]] beschreibt die Haltung der Kosaken während der Revolution eindringlich. Es gab viele Kosaken, die öfter die Seiten wechselten.<br />
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== Kosaken im Zweiten Weltkrieg ==<br />
=== Kosaken in der Wehrmacht ===<br />
Wie zur Zeit des Russischen Bürgerkrieges fanden sich die Kosaken während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] auf beiden Seiten wieder. Viele Kosaken, darunter ein nicht unbeträchtlicher Teil der im Exil lebenden Kosaken, wie z.&nbsp;B. der einstige Ataman [[Pjotr Nikolajewitsch Krasnow|Pjotr Krasnow]], hegten wegen ihrer antibolschewistischen Einstellung offene Sympathien für das nationalsozialistische Deutschland, das sie als Bollwerk gegen [[Josef Stalin|Stalin]] und den Kommunismus betrachteten.<br />
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Im Vorrücken der [[NS-Staat|deutschen]] [[Wehrmacht]] glaubten sie eine Möglichkeit zu erkennen, alte Rechte und Privilegien wieder zu erhalten und den Glauben an die [[Russisch-Orthodoxe Kirche|orthodoxe Religion]] wieder offen zelebrieren zu können. Deshalb boten sie Hitler ihre Dienste an. Dieser kam ihren Wünschen zunächst wenig nach, obwohl die Kosaken in der [[Rassismus|NS-Rassenhierarchie]] nicht als slawische „[[Untermensch]]en“ galten, sondern als ein von den [[Goten|Ostgoten]] abstammendes und damit zumindest teilweise „[[Arier|arisches]]“ Volk.<br />
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[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2008-0335, Russland, Kosaken in der Wehrmacht.jpg|mini|Ein Kosak leistet einen Eid auf Hitler]]<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1975-099-15A, Russland, Kosaken in der Wehrmacht.jpg|mini|Kosakeneinheit der Wehrmacht]]<br />
Die ersten Sicherungs- und Kavallerieformationen der Kosaken, die auf deutscher Seite eingesetzt wurden, entstanden im Herbst 1941. Am 22. August 1941 lief das sowjetische 463. Infanterieregiment unter Iwan Kononow, einem [[Donkosaken]], fast geschlossen zur Wehrmacht über und wurde von der [[Heeresgruppe Mitte]] als Kosakenabteilung 600 für Sicherungsaufgaben und zur Partisanenbekämpfung in Dienst genommen. Die [[18. Armee (Wehrmacht)|18.&nbsp;Armee]] der Wehrmacht ([[Heeresgruppe Nord]]) beschloss, dass jede [[Division (Militär)|Division]] der Wehrmacht, die mit Besatzungsaufgaben betraut war, eine [[Hundertschaft|Kosakenhundertschaft]] erhalten sollte, deren spezielle Aufgabe die Vernichtung von [[Sowjetische Partisanen|Partisanen]] sein sollte. Diese Formationen, Soldaten und Offiziere, wurden anfangs vollständig aus den [[Kriegsgefangenenlager]]n und aus Überläufern der [[Rote Armee|Roten Armee]] gebildet.<br />
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Während der Sommeroffensive der Wehrmacht 1942 billigte [[Adolf Hitler|Hitler]] den Einsatz von Kosakenverbänden nicht nur bei der Partisanenbekämpfung, sondern auch an der Front. Mit Hilfe von 25.000 Freiwilligen sollte ein großer frontfähiger Großverband gebildet werden. Als sich die Wehrmacht nach der [[Schlacht von Stalingrad|Niederlage von Stalingrad]] aus dem Kaukasus zurückziehen musste, wurde der Plan fallengelassen. Es standen aber rund 20 Kosakeneinheiten in [[Bataillon]]sstärke über die ganze [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]] verteilt im Kampf.<ref>Rolf-Dieter Müller: ''An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“ 1941–1945.'' Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-448-8, S. 207–212.</ref><br />
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Die im Sommer 1943 in [[Mława]] in Polen aufgestellte [[1. Kosaken-Division|1. Kosaken-Kavallerie-Division]] zählte etwa 10.000 Mann. Sie war die erste große Kosakeneinheit im Osten. Den Stamm der [[Division (Militär)|Division]] bildeten die Kosaken des Auffanglagers [[Cherson]] in der Ukraine, Kosaken vom [[Don (Asowsches Meer)|Don]], [[Kuban]], [[Terek]], aus [[Sibirien]], [[Region Transbaikalien|Transbaikalien]] und [[Sichote-Alin|Ussurien]]. Das [[Offizierskorps|Offiziers-]] und Unteroffizierkorps wurde aus ehemaligen [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangenen]] der Roten Armee und aus Emigranten-Kosaken westlicher Länder gebildet, die sich zur [[Kollaboration]] bereit erklärt hatten. Organisationsform, Bewaffnung und Ausrüstung entsprachen der der ostpreußischen Kavallerie-Brigaden. Die Division bestand im September 1943 aus je einem [[Regiment]] [[Amur-Kosakenheer|Sibirischer]] und [[Terek-Kosakenheer|Terekkosaken]] sowie je zwei Regimentern [[Donkosaken|Don-]] und [[Kuban-Kosakenheer|Kubankosaken]]. Jedes Regiment hatte 2.000 Mann, mit 160 deutschen Soldaten als Rahmenpersonal. Die Division war dem deutschen [[Generalmajor]] [[Helmuth von Pannwitz]] unterstellt, der von den Kosaken als Hetman der Division gewählt wurde.<br />
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Weil Bedenken bestanden, dass die Kosaken gegen ihre Landsleute nicht zuverlässig kämpfen würden, wurde der Großverband nicht an der Ostfront eingesetzt, sondern im September 1943 nach [[Königreich Jugoslawien|Jugoslawien]] in den Raum [[Belgrad]] beordert, und der [[2. Panzerarmee (Wehrmacht)|2.&nbsp;Panzerarmee]], [[Heeresgruppe F]], unterstellt.<ref>''Europa unterm Hakenkreuz. Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus (1938–1945).'' Achtbändige Dokumentenedition. Ergänzungsband 1, Okkupation und Kollaboration, Heidelberg 1994, ISBN 3-8226-2492-6, S. 301 ff.</ref> Die Kapitulation Jugoslawiens im April 1941 und der gleichzeitige Zerfall des Vielvölkerstaates läutete einen der blutigsten und opferreichsten Partisanenkriege in der Geschichte ein. Die Fronten verliefen zwischen den politischen Mächtegruppierungen kreuz und quer durch das Land. Den Kosakenregimentern wurde die Aufgabe übertragen, neben dem Schutz der Nachschublinien nach Griechenland (u.&nbsp;a. auch der [[Volksdeutsche]]n) zum Angriff auf die Partisanen überzugehen und sie aus ihren Stützpunkten zu vertreiben. Längst war die [[Volksbefreiungsarmee (Jugoslawien)|Jugoslawische Volksbefreiungsarmee]] von anfänglich 80.000 Mann auf Ende 1944 über 400.000 Mann angewachsen. Die Beweglichkeit der berittenen Kosakenverbände und ihr Kampfesmut brachten die Partisanen allerdings mehrfach in schwere Bedrängnis. Im Rahmen des „[[Unternehmen Rösselsprung (1944)|Unternehmens Rösselsprung]]“ zeichneten sich zwei Kosakenregimenter bei der Einnahme des Hauptquartiers von [[Josip Broz Tito|Tito]] in den Bergen bei Drvar aus, wobei es dem Partisanenführer nur durch einen Glücksumstand in letzter Minute gelang, der Gefangennahme zu entgehen.<br />
<br />
Dem inzwischen zum Generalleutnant ernannten Helmuth von Pannwitz unterstand schließlich ab Februar 1945 das zum [[Korps|Armeekorps]] angewachsene [[XIV. Kosaken-Kavallerie-Korps]] der [[Waffen-SS]], bestehend aus der 1.&nbsp;Kosaken-Kavallerie-Division (Kommandeur Oberst von Baath), der [[2. Kosaken-Division|2. Kosaken-Kavallerie-Division]] (Kommandeur Oberst Hans-Joachim von Schultz), der Plastunbrigade (Kommandeur Oberst Iwan Kononow) sowie der im Aufbau begriffenen [[3. Kosaken-Division|3. Kosakendivision]] mit einer Kampfstärke von mehr als 25.000 Mann. Schon seit Mitte 1944 hatte es Bestrebungen gegeben, die Kosakendivision in die Waffen-SS einzugliedern. Am 26. August 1944 kam es zu einer diesbezüglichen Unterredung zwischen [[Heinrich Himmler|Himmler]] und Pannwitz. General von Pannwitz akzeptierte eine lose Verbindung mit der Waffen-SS, um seinen Einheiten Zugang zu schwereren Waffen und besserer Ausrüstung zu verschaffen und um eine weitere Kontrolle über Kosakeneinheiten in [[Deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg|Frankreich]] zu behalten. Die Kommandostrukturen, Uniformen sowie Rangbezeichnungen verblieben aber weiterhin bei der Wehrmacht.<ref>Nikolai Tolstoy, ISBN 978-3-7065-4623-2, S.&nbsp;151. [[Samuel J. Newlands]]: ''Cossacks in the German Army.'' London 1991, S.&nbsp;145-46. Matthias Hoy: ''Der Weg in den Tod.'' Wien 1991, S.&nbsp;152–155, 473–476.</ref><br />
Die 1.&nbsp;Kosaken-Kavallerie-Division wurde durch eine Vielzahl von Plünderungen, Vergewaltigungen und Erschießungen im jugoslawischen Aufstandsgebiet bekannt.<ref>[[Militärgeschichtliches Forschungsamt]] (Hrsg.): ''[[Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg]]'', Band 5/2: ''Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereiches.'' Stuttgart 1999, ISBN 3-421-06499-7, S. 160.</ref><br />
<br />
==== Umsiedlung ====<br />
Bedingt durch den Rückzug der Wehrmacht im Osten ab 1943 sahen sich auch viele Kosakenfamilien gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Ihnen wurden von der deutschen Reichsregierung neue Siedlungsgebiete im Raum Tolmezzo, in der oberitalienischen Provinz [[Friaul]], als neues „[[Kosakia]]“ zugewiesen. Im Sommer 1944 wurden in 50 Eisenbahnzügen etwa 35.000 Kosaken aus dem Osten evakuiert und in dieser Gegend angesiedelt, wo sie bis Kriegsende hauptsächlich im Kampf gegen italienische Partisanen eingesetzt waren.<br />
<br />
==== „Lienzer Kosakentragödie“ ====<br />
{{Hauptartikel|Lienzer Kosakentragödie}}<br />
<br />
Aus verschiedenen Gründen, vor allem aber, um der Gefangennahme durch [[Rote Armee]] oder [[Volksbefreiungsarmee (Jugoslawien)|Tito-Partisanen]] zu entgehen, flüchteten die Kosaken-Stans Anfang Mai 1945 über den [[Plöckenpass]] nach Österreich. Sie gelangten so in das Gebiet von [[Oberkärnten]] und [[Osttirol]]. In [[Lienz]] wurde das Hauptquartier aufgeschlagen, und in den Wiesen und Wäldern der Umgebung lagerten Tausende Soldaten, Frauen, Kinder und ihre Pferde.<br />
<br />
Die [[British Army|Britische Armee]] lieferte die Kosaken Ende Mai / Anfang Juni 1945 in [[Judenburg]] der [[Rote Armee|Roten Armee]] aus. Das geschah aufgrund der Vereinbarungen der [[Konferenz von Jalta]] 1945, die eine [[Displaced Person#Zwangsrepatriierung|Repatriierung]] von Sowjetbürgern vorsahen, insbesondere von solchen, die deutsche Uniform getragen oder mit dem Nationalsozialismus [[Kollaboration|kollaboriert]] hatten. Unter diesen befanden sich allerdings auch Emigranten des [[Russisches Kaiserreich|Zarenreiches]], die keine sowjetischen Staatsbürger waren und daher auch nicht auszuliefern gewesen wären. Für die meisten Offiziere der Kosaken bedeutete die Auslieferung die meist umgehend erfolgte [[Hinrichtung]], die [[Mannschaften]] verschwanden überwiegend in den sibirischen [[Gulag|Straflagern]], wo viele von ihnen ebenfalls umkamen. [[Helmuth von Pannwitz|Von Pannwitz]], [[Pjotr Nikolajewitsch Krasnow|Krasnow]], [[Andrei Grigorjewitsch Schkuro|Schkuro]] und neun weitere prominente Kosakenführer wurden nach Moskau gebracht, in einem Hochverratsprozess zum Tode verurteilt und im Januar 1947 hingerichtet.<br />
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=== Kosakeneinheiten der Roten Armee ===<br />
[[Datei:KubanCossacks1945.jpg|mini|rechts|[[Kuban-Kosakenheer|Kuban-Kosaken]] bei der Parade zum [[Tag des Sieges]] in [[Moskau]] 1945]]<br />
Auch auf sowjetischer Seite bildeten Kosakenverbände, vor allem die [[Kuban-Kosakenheer|Kuban]]- und [[Terek-Kosakenheer|Terekkosaken]], einen wesentlichen Bestandteil der mobilen Streitkräfte der [[Rote Armee|Roten Armee]] im Südabschnitt der Ostfront. Bereits 1936 hatte die Rote Armee begonnen, wieder Kosakenverbände aufzustellen, die auch die alte Kosakentracht trugen. Nach Kriegsausbruch wurden Freiwillige aus den traditionellen Kosakengebieten zur Aufstellung von vier Kosaken-Divisionen herangezogen (12. und 13. Kubankosaken, 14. und 15. Donkosaken) die zusammen das 17. Kosaken-Kavallerie-Korps der Roten Armee bildeten. Für seine Leistungen wurde das Korps später zum 4. Garde-Kosaken-Kavallerie-Korps erhoben.<br />
<br />
Der Kriegseinsatz der Kosaken auf Seiten der Roten Armee trug sicherlich mit dazu bei, dass – im Gegensatz zu „unzuverlässigen“ Ethnien, wie [[Krimtataren|Krim-Tataren]], [[Wolgadeutsche]]n oder [[Tschetschenen]] – die Kosaken als Gruppe keine systematische Verfolgung mehr durch die sowjetische Führung erlitten. Anführer von Kollaborateuren und Anti-Bolschewiken wurden daher als „Weißgardisten“ bzw. „deutsche Agenten“ angeklagt, während die Loyalität der Kosaken ''per se'' nicht in Frage gestellt wurde.<ref>Peter Hollquist: ''Cossack Identity in the 20th Century.'' In: ''Russia at the Crossroads: History, Memory and Political Practice.'' Routledge, 1998, S. 107.</ref> Dennoch wurden 1947 alle Kosakeneinheiten der Roten Armee aufgelöst und die Kosaken danach weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt.<br />
<br />
== Kosakentum in der nachsowjetischen Ära ==<br />
[[Datei:Culture and life, 30-2012.pdf|mini|rechts|Kosaken in einer ukrainischen Zeitschrift]]<br />
Während der Ära [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschow]] kam es zu einer Wiederbelebung und Reorganisation des Kosakentums. Kennzeichnend für diese als ''Neo-Kosaken'' bezeichneten Gruppierungen ist, dass sie sich nicht über die Abstammung oder ein bestimmtes (historisches) Territorium definieren, sondern als Gesinnungsgemeinschaften, denen neben den Abkömmlingen echter Kosakenfamilien auch Personen angehören können, die sich für die „Wiedergeburt“ des Kosakentums einsetzen wollen. Von Anfang an verstanden sich die Neo-Kosaken als Teil ihrer jeweiligen Nationalstaaten, für deren „Verteidigung“ sie eintreten wollten. Neben der historisch begründeten Einteilung in [[Ukraine|ukrainische]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.kozatstvo.kiev.ua/ |wayback=20061026231008 |text=Webseite der ukrainischen Kosaken (ukrainisch) |archiv-bot=2018-12-01 23:45:55 InternetArchiveBot }}</ref> und [[Russland|russische]] Kosaken entstand nun auch eine [[Belarus|belarussische]] Kosakenorganisation.<ref>[http://www.belkazak.com/ Website der weißrussischen Kosaken (russisch)]</ref> Unter den Neo-Kosaken finden sich Anhänger nationalistischer, nicht selten auch [[Xenophobie|xenophober]] und [[Chauvinismus|chauvinistischer]] Parolen und [[Ideologem]]e.<br />
<br />
1990 wurde in Russland der gesamtrussische Kosakenbund wiedergegründet; auf lokaler Ebene wurden die elf Heere aus der Zarenzeit wiederbelebt. Boris Jelzin versuchte 1993, die Kosaken in seine Politik einzubinden, indem er ihnen Funktionen des Grenzschutzes übertrug.<ref>Roland Götz, Uwe Halbach: ''Politisches Lexikon Russland.'' Verlag C.H. Beck, München 1994, ISBN 3-406-35177-8.</ref><br />
Am 5. Dezember 2005 trat in Russland das Gesetz ''Über den Staatsdienst des Russischen Kosakentums'' in Kraft.<ref>[http://www.rg.ru/2005/12/08/kazachestvo.html Gesetzestext in der Rossiskaja Gaseta (russisch)]</ref> Darin wird den Kosaken zugestanden, ihren Dienst in der [[Russisches Heer|Russischen Armee]] in der Regel in Einheiten zu leisten, die traditionelle Kosakenbezeichnungen tragen. Die Vereinigungen der Kosaken organisieren die „militärisch-patriotische Erziehung“ der künftigen Rekruten und betreuen ihre Mitglieder, die als [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]] der russischen Armee dienen. Sie helfen in Not- und Katastrophensituationen, aber auch bei der Zivil- und Territorialverteidigung und der Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung, wie beispielsweise bei den [[Olympische Winterspiele 2014|Olympischen Winterspielen 2014]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.vice.com/de/vice-news/pussy-riot-wurden-in-sotschi-ausgepeitscht/ |wayback=20140302061152 |text=''Pussy Riot wurden in Sotschi ausgepeitscht'' |archiv-bot=2018-12-01 23:45:55 InternetArchiveBot }}, [[Vice (Magazin)|Vice.com]], 21. Februar 2014, abgerufen am 24. Februar 2014.</ref> Darüber hinaus können sie Vereinbarungen über andere Tätigkeiten mit verschiedenen Organen der [[Exekutive]] treffen, von Organen der gesamten [[Russland|Russischen Föderation]] bis zur Selbstverwaltung vor Ort. Die Kosaken-Organisationen werden in ein [[Registrierte Kosaken der Russischen Föderation|staatliches Register]] eingetragen.<br />
<br />
2007 wurden für Aufbau und Unterhalt von Kosaken-[[Kadettenanstalt|Kadettenkorps]] erstmals Staatsgelder zur Verfügung gestellt.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219100642/http://de.ria.ru/russia/20060810/52492007.html ''2007 erstmals Finanzmittel aus dem föderalen Zentrum für die russischen Kosaken.''] RIA Novosti, 10. August 2006.</ref><br />
<br />
2009 bildete [[Präsident Russlands|Russlands Präsident]] [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Medwedew]] einen ''Rat für Angelegenheiten des Kosakentums'', dem der stellvertretende Stabschef des Präsidenten, Alexander Beglow, vorsteht. Dem Rat gehören der Haupt[[ataman]] des Kosakenverbandes Russlands, Pawel Sadoroschny, und die Atamane der sieben russischen Kosakengesellschaften an.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219093601/http://de.ria.ru/russia/20090112/119448164.html ''Russlands Präsident bildet Rat für Angelegenheiten des Kosakentums.''] RIA Novosti, 12. Januar 2009.</ref><br />
<br />
Heute soll es bis zu zehn Millionen Kosaken geben. Kosakenverbänden in Russland gehören 740.000 Menschen an, von denen 600.000 [[Grenzschutz|Grenzsicherungsaufgaben]] wahrnehmen.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219100646/http://de.ria.ru/russia/20080703/112902618.html ''Russlands Kosaken werden für nationale Sicherheit mit verantwortlich.''] RIA Novosti, 3. Juli 2008.</ref><ref>[http://www.de.rian.ru/analysis/20050701/40826002.html ''Kosaken wieder im Dienst am Staat.''] RIA Novosti, 1. Juli 2005.</ref><br />
Allein das ''Große Don-Heer'' soll 156.000 Kosaken umfassen, die teilweise in den [[Kaukasuskrieg 2008]] verwickelt gewesen sein sollen.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219093224/http://de.ria.ru/society/20080805/115779761.html ''Russischer Kosaken-Ataman dementiert Meldungen über Spaltung im Kosaken-Heer.''] RIA Novosti, 5.&nbsp;August 2008.</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20140219100231/http://de.ria.ru/society/20060816/52711436.html ''Kosaken von Abchasien und Russland schließen Freundschaftsvertrag.''] RIA Novosti, 16. August 2006.</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20140219100235/http://de.ria.ru/world/20060802/52180607.html ''Russische Kosaken bereit zum Schutz der Bürger Russlands in Abchasien.''] RIA Novosti, 2.&nbsp;August 2006.</ref><br />
Viele dieser russischen Kosakenverbände werden heute per Gesetz als [[Registrierte Kosaken der Russischen Föderation]] ({{RuS|''Реестровое казачество Российской Федерации''}}) zur Wahrnehmung dieser vielschichtigen öffentlichen Aufgaben geführt.<ref>[http://www.rg.ru/2005/12/08/kazachestvo.html Bundesgesetz der Russischen Föderation vom 5. Dezember 2005 № 154-FZ ''Über den staatlichen Dienst der russischen Kosaken.'']</ref><br />
Bei der letzten Volkszählung in Russland aber bezeichneten sich 2010 nur 67.000 Menschen als Kosaken.<ref>[https://www.welt.de/politik/ausland/article111565049/Wie-Russlands-patriotische-Kosaken-Moskau-erobern.html ''Wie Russlands patriotische Kosaken Moskau erobern.''] [[Die Welt]], 28. November 2012</ref><br />
Sie wurden allerdings in den endgültig veröffentlichten Zahlen nicht als eigene Volksgruppe aufgeführt, sondern den Russen zugerechnet.<ref>Überraschungen bei der großen Völkerzählung. Russland Aktuell, 15. November 2003.</ref> Auch in der Ukraine gelten Kosaken offiziell nicht als eigenes Volk, sondern als Ukrainer.<br />
<br />
Kosakenbünde gelten in Russland als besonders regierungstreu und waren auch im [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Krieg in der Ukraine]] im Einsatz.<ref>[http://www.nzz.ch/international/europa/poroschenko-verfuegt-einwoechige-feuerpause-1.18327142 ''Poroschenko verfügt kurze Feuerpause.''] NZZ, 20. Juni 2014. Nach ukrainischen Angaben gelangten in letzter Zeit nicht nur scharenweise Söldner in die Ostukraine, sondern auch schwere Waffen. … Die OSZE-Beobachter hatten sich vermutlich in Händen einer paramilitärischen Kosaken-Einheit befunden.</ref> Sie unterstützen die Staatsgewalt, unter anderem griffen sie mit der [[Kantschu|Kosakenpeitsche]] im Jahr 2014 einen Protest von [[Pussy Riot]] an<ref>[http://www.20min.ch/ausland/news/story/Russische-Kosaken-peitschen-Pussy-Riot-aus-17041637?redirect=mobi&nocache=0.8012399931903929 ''Russische Kosaken peitschen Pussy Riot aus.'']</ref>, als solche Milizen als Sicherheitskräfte eingesetzt wurden. Anfang Mai 2018 wollte der [[Menschenrechtsrat beim russischen Präsidenten]] von den Strafverfolgungsbehörden Antworten darauf, warum bei den Demonstrationen vom 5. Mai 2018 genau dort Gewaltszenen stattgefunden hätten, wo Kosaken zugegen waren, sowie zu deren Zusammenarbeit mit Behörden.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/05/07/141481-spch-reshil-vyyasnit-rol-kazakov-i-nod-v-presechenii-aktsii-oppozitsii-5-maya ''Der Menschenrechtsrat beschloss, die Rolle der Kosaken und der NOD bei der Unterdrückung der Oppositionsaktion am 5. Mai zu untersuchen.''] Nowaja Gaseta, 7. Mai 2018.</ref> Das Schweizer Fernsehen nannte die Gruppen, welche auch an der WM 2018 Präsenz markieren wollten, „[[Schlägertrupp]]s“, nachdem die Ultrakonservativen regierungskritische Demonstranten niederknüppelten.<ref>[https://tp.srgssr.ch/p/portal?urn=urn:srf:video:46f931bf-f102-47e4-82c1-5eb26b599f4d&autoplay=true&legacy=true&width=640&height=360&playerType= ''Fokus: Demonstranten in Russland werden gewaltsam entfernt.''] [[10vor10]], 7. Mai 2018.</ref><br />
<br />
== Heere und Formationen der Kosaken ==<br />
{{Hauptartikel|Kosakenheer}}<br />
* [[Schwarzmeerkosaken]]<br />
* [[Bugkosaken]]<br />
* [[Amur-Kosakenheer|Amurkosaken]]<br />
* [[Donkosaken]]<br />
* [[Baikal-Kosakenheer|Transbaikalkosaken]]<br />
* [[Kaukasuskosaken]][[Datei:Terek Cossacks1.jpg|mini|Terekkosaken]]<br />
* [[Terek-Kosakenheer|Terekkosaken]]<br />
* [[Astrachan-Kosakenheer|Astrachankosaken]]<br />
* [[Kuban-Kosakenheer|Kubankosaken]]<br />
* [[Orenburger Kosakenheer|Orenburger Kosaken]]<br />
* [[Persische Kosakenbrigade]]<br />
* [[Saporoger Kosakenheer|Saporoger Kosaken]] (inkl. Saporoger Sitsch)<br />
* [[Semiretschensker Kosakenheer]]<br />
* [[Sibirisches Kosakenheer]]<br />
* [[Ural-Kosakenheer|Uralkosaken]] (vormals ''Jaikkosaken'')<br />
* [[Ussurikosaken]]<br />
* [[Rote Kosaken]]<br />
<br />
== Bekannte Kosakenführer ==<br />
* [[Jermak Timofejewitsch]] (1525–1585), Eroberer Sibiriens<br />
* [[Iwan Issajewitsch Bolotnikow]] († 1608), Führer des großen russischen Bauernaufstands von 1606 bis 1607<br />
* [[Bohdan Chmelnyzkyj|Bogdan Chmelnizki]] (1595–1657), Gründer des ersten Kosakenstaates<br />
* [[Stenka Rasin]] (1630–1671), Anführer eines Bauernaufstandes<br />
* [[Semjon Iwanowitsch Deschnjow|Semjon Deschnjow]] (1605–1673), Entdecker der [[Beringstraße]]<br />
* [[Iwan Masepa]] (1639–1709), Hetman der ukrainischen Kosaken<br />
* [[Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow]] (1742–1775), Anführer eines Volksaufstands<br />
* [[Matwei Iwanowitsch Platow]] (1753–1818), General der russischen Armee und Ataman der Donkosaken<br />
* [[Alexander Iljitsch Dutow]] (1879–1921), Generalleutnant im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]]<br />
* [[Pjotr Nikolajewitsch Krasnow]] (1869–1947), General der zaristischen Armee und Führer der gegenrevolutionären Bewegung im Russischen Bürgerkrieg<br />
* [[Marina Yurlova]] (1900–1984), Kosakin im 1. Weltkrieg, auch unter [[14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs]]<br />
<br />
== Kosakentum ==<br />
* [[Schaschka]]: Kosaken[[säbel]]<br />
* [[Kantschu|Nagaika]]: geflochtene Peitsche der Kosaken<br />
* [[Staniza]]: Kosakensiedlung, aber auch Einheit der Kosaken<br />
* [[Kasatschok]]: Tanz der Kosaken<br />
* Traditionsuniform: Tracht der Kosaken, entstammt der Tracht der [[Tscherkessen]]<br />
* [[Tschub]]: ist die traditionelle [[Haartracht]] der [[Ukraine|ukrainischen]] [[Kosaken]]<br />
* [[Kobsar (Musiker)|Kobsar]]: ist ein [[Ukraine|ukrainischer]] Volkssänger und Musiker des epischen Genres (häufig Kosaken)<br />
* [[Bandura (Instrument)|Bandura]]: ist ein gezupftes [[Lauteninstrument]] in der [[Ukraine]] (genoß große Beliebtheit bei den Kosaken)<br />
* [[Pernatsch]]: Ein traditioneller [[Streitkolben]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Überblickswerke und Gesamtdarstellungen ===<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Die Kosaken. Geschichte und Legenden'' (= C.H. Beck Wissen). Verlag C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64676-8.<br />
* Philip Longworth: ''Die Kosaken. Legende und Geschichte.'' Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-436-02478-3.<br />
<br />
=== Zur Entstehungsgeschichte und der Zeit bis ins 19. Jahrhundert ===<br />
* Carsten Kumke: ''Führer und Geführte bei den Saporoger Kosaken. Struktur und Geschichte kosakischer Verbände im polnisch-litauischen Grenzland (1550–1648)'' (=&nbsp;Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; Band 49). Harrassowitz, Berlin 1993, ISBN 3-447-03374-6.<br />
* Susanne Luber: ''Die Herkunft von Zaporoger Kosaken des 17. Jahrhunderts nach Personennamen'' (=&nbsp;Veröffentlichungen der Abteilung für slawische Sprachen und Literaturen des Osteuropa-Instituts an der Freien Universität Berlin, Band 56). Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1983, ISBN 3-447-02381-3.<br />
* Peter Rostankowski: ''Siedlungsentwicklung und Siedlungsformen in den Ländern der russischen Kosakenheere'' (=&nbsp;Berliner Geographische Abhandlungen. Heft 6). Berlin 1969.<br />
* Günter Stökl: ''Die Entstehung des Kosakentums'' (=&nbsp;Veröffentlichungen des Osteuropa-Institutes München, Band 3). Isar-Verlag, München 1953.<br />
<br />
=== Kosaken im Ersten und Zweiten Weltkrieg ===<br />
* [[Andreas Hilger]], G. Wagenlehner: ''Sowjetische Militärtribunale.'' Böhlau, Köln 2001, ISBN 3-412-06701-6.<br />
* [[Stefan Karner]]: ''Zur Auslieferung der Kosaken an die Sowjets 1945 in Judenburg.'' In: Johann Andritsch (Hrsg.): ''Judenburg 1945 in Augenzeugenberichten.'' Judenburger Museumsschriften XII. Judenburg 1994, S. 243–259.<br />
* [[Erich Kern]]: ''General von Pannwitz und seine Kosaken.'' [[Verlagsgesellschaft Berg|Vowinckel]], Göttingen 1964.<br />
* [[Christian Koller (Historiker)|Christian Koller]]: ''“Not exactly our finest hour”: Geschichte und Memoria der Kosaken auf dem Balkan im Zweiten Weltkrieg.'' In: [http://portal-militaergeschichte.de/koller_kosaken Portal Militärgeschichte, 27. Mai 2013.]<br />
* [[Harald Stadler]], Martin Kofler, Karl C. Berger: ''Flucht in die Hoffnungslosigkeit. Die Kosaken in Osttirol.'' StudienVerlag, Innsbruck / Wien / Bozen 2005, ISBN 3-7065-4152-1.<br />
* Harald Stadler, Rolf Steininger, Karl C. Berger (Hrsg.): ''Die Kosaken im Ersten und Zweiten Weltkrieg.'' StudienVerlag, Innsbruck / Wien / Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4623-2.<br />
* [[Nikolai Tolstoy]]: ''Die Verratenen von Jalta: Englands Schuld vor der Geschichte.'' Langen-Mueller, Münch 1980, ISBN 3-7844-1719-1.<br />
<br />
=== Neu-Kosakentum der postsowjetischen Zeit ===<br />
Dittmar Schorkowitz unter Mitwirkung von Vasile Dumbrava und Stefan Wiese: ''Postkommunismus und verordneter Nationalismus. Gedächtnis, Gewalt und Geschichtspolitik im nördlichen Schwarzmeergebiet.'' Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57610-6, S. 98–108.<br />
<br />
=== Zur Rezeptionsgeschichte ===<br />
* Jana Bürgers: ''Bohdan Chmel’nyc’kyj und der Kosakenmythos in der postsowjetischen Ukraine.'' In: ''Jahrbücher für Geschichte Osteuropas.'' Band 50, 2002, Heft 1. S. 62–86.<br />
* Andreas Kappeler: ''Die Kosaken-Aera als zentraler Baustein der Konstruktion einer national-ukrainischen Geschichte: Das Beispiel der Zeitschrift Kievskaja Starina 1882–1891.'' In: Robert O. Crummey, Holm Sundhaussen, Ricarda Vulpius (Hrsg.): ''Russische und Ukrainische Geschichte vom 16.–18. Jahrhundert.'' Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Band 58. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-04480-2, S. 251–262.<br />
* Gertraud Patterer (Prosatext und Lyrik), [[Adi Holzer]] (Collagen, Zeichnungen und Glasskulpturen): ''Die Kosakentragödie in Kärnten und Osttirol.'' Verlag Storm Tryk, Dänemark 2007, ISBN 978-87-90170-29-5.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Cossacks|Kosaken}}<br />
{{Wiktionary|Kosak}}<br />
* {{DNB-Portal|4032542-8|TYP=Literatur zum Thema}}<br />
* [http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1327214,00.html Die Tragödie an der Drau] ARD-Bericht<br />
* [http://napoleonistyka.atspace.com/cossacks.htm Cossacks of the Napoleonic Wars 1805–1815] Dokumentation<br />
* Orest Subtelny, Illia Wytanowytsch, [http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages%5CC%5CO%5CCossacks.htm Cossacks] in der [[Encyclopedia of Ukraine]] (englisch)<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4032542-8}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kosaken| ]]<br />
[[Kategorie:Irreguläre Truppe]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kosaken&diff=225647607Kosaken2022-08-26T06:20:19Z<p>Dnepro..: /* Kosakentum */ + Tschub, Kobsar, Bandura und Pernatsch</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
[[Datei:Cossack Mamay 1st half of 19th c (4).jpg|mini|[[Kosak Mamaj]] mit [[Kobsa]], Anfang 19. Jahrhundert, Öl auf Leinwand im [[Nationales Kunstmuseum der Ukraine|Nationalen Kunstmuseum der Ukraine]]]]<br />
<br />
'''Kosaken''' ({{UkS|козаки́}}, ''kosaky;'' {{RuS|казаки́/каза́ки}}, ''kasaki;'' {{Audio|Ru-kazak.ogg|Aussprache}}; {{PlS|kozacy}}) waren [[Gemeinschaft]]en freier [[Reiten|Reiterverbände]], zu denen sich flüchtige [[Russen|russische]], [[Ukrainer|ukrainische]] und [[Polen (Ethnie)|polnische]] [[Leibeigenschaft|Leibeigene]], manchmal auch nur [[Abenteuer|Abenteurer]] oder anderweitig Abtrünnige in den südlichen [[Steppe]]ngebieten [[Osteuropa]]s (vgl. [[Wildes Feld|Wilde Felder]]) zusammenschlossen.<br />
<br />
Der Name ''Kosak'' stammt aus den [[Turksprachen]], bedeutet in etwa „freier Krieger“ und ist etymologisch, jedoch nicht inhaltlich mit dem [[Ethnonym]] ''[[Kasachen]]'' verwandt. Nicht mehr zeitgemäß ist die Ansicht, dass es sich bei den Kosaken um die Nachfahren der [[Kiptschak (Volk)|Kumanen]] handelt, die in den osteuropäischen Steppengebieten schon vor der [[Mongolische Invasion der Rus|mongolischen Invasion]] lebten.<ref>„Die Komanen, welche seit undenklichen Zeiten in dem Lande Kipschak sitzen und nicht selten auch diesen Namen erhalten, sind uns bekannter geworden als die Türken, an deren Stelle sie als herrschende Horde treten und deren Wohnsitze sie zum Teil einnehmen. Es hat sich selbst ein ziemlich ausführliches Wörterbuch ihrer Sprache erhalten, wodurch die Abstammung dieses Volkes, der Usen und Petschenegen, welche zusammen, wie ausdrücklich versichert wird, eine und dieselbe Sprache redeten, über allen Zweifel erhoben sind. Es sind diese Türken, keine neuen Einwanderer aus den Gegenden jenseits des Jaik, sondern echte Nachkommen der alten Skythen, welche jetzt wieder unter der Benennung Komanen, d.&nbsp;h. Flächen- oder Steppenbewohner, was die Slawen ganz richtig mit Polowzi und die Deutschen durch Falawa, Felleut, übersetzen, von neuem in der Weltgeschichte auftreten.“ (Karl Friedrich Neumann: ''Die Völker des südlichen Russlands in ihrer geschichtlichen Entwickelung'', B.&nbsp;G. Teubner, 1855, [http://books.google.de/books?id=XE1BAAAAIAAJ&printsec=frontcover&dq=Karl+Friedrich+Neumann&hl=de&ei=6GhJTuTnBI-8-Qb536nwBg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CFAQ6AEwBw#v=onepage&q&f=false S. 132.])</ref><br />
<br />
Die slawischen Kosaken gründeten ab dem 16. Jahrhundert eigene [[Siedlung]]en und Gemeinschaften und wurden zu [[Wehrbauer]]n, die sich gegen die häufigen Überfälle asiatischstämmiger [[Reitervölker|Reiternomaden]] (vor allem [[Krimtataren]]) verteidigen mussten. In der Ukraine bildete sich im 17. Jahrhundert das quasistaatliche Kosaken-[[Hetmanat]] heraus, das gegen die polnische Herrschaft kämpfte und später als Autonomie ins Russische Zarenreich einging. Bis zum 18. Jahrhundert waren sowohl russische als auch ukrainische Kosaken vom Zarenreich teilweise unabhängig, dann wurden sie nach und nach als freie Kavallerieverbände in die [[Kaiserlich Russische Armee|russische Armee]] integriert. Hauptsiedlungsgebiete der Kosaken waren das [[Dnepr]]-, das [[Don (Asowsches Meer)|Don]]- und das [[Ural (Fluss)|Ural]]-Gebiet.<br />
<br />
Traditionell sind die Kosaken hierarchisch unter [[Ataman]]en oder [[Hetman]]en organisiert. Die Kosaken spielten eine maßgebliche Rolle bei der russischen Eroberung und Erschließung [[Sibirien]]s sowie des [[Nordkaukasus]].<br />
<br />
== Ukrainische Kosaken ==<br />
Ab dem 15. Jahrhundert gehörte das ukrainische Gebiet nominell zur [[Polen-Litauen|Polnisch-Litauischen Union]], also zum [[Königreich Polen|polnischen]] (West-Ukraine) und zum [[Großfürstentum Litauen|litauischen Reich]] (Ost-Ukraine). Der Herrschaftsbereich war jedoch wegen des Bevölkerungsverlustes durch die Folgen des Mongolensturms stark eingeschränkt und reichte de facto nicht über [[Kaniw]] und [[Tscherkassy]] nach Süden hinaus. An der Nordküste des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] hatte sich hingegen mit den [[Krimtataren]] ein Herrschaftszentrum etabliert, das sich von den Resten der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] abgetrennt hatte. Die Herrschaft der Tataren war jedoch nicht territorial organisiert, überwiegend an das Zentrum auf der Krim gebunden und beschränkte sich darüber hinaus auf das Einsammeln von Tribut und Raubzüge in die nördlich gelegenen ukrainischen Grenzgebiete. Der Zwischenraum zwischen Polen, Litauen, Russland und den Krimtataren (das [[Wildes Feld|Wilde Feld]]) war ein herrschaftloser Bereich, in dem sich staatliche Macht ausschließlich in den wenigen befestigten Grenzstädten etablieren konnte.<br />
[[Datei:Атака запорожцев в степи.jpg|miniatur|250px|Angriff der Saporoger Kosaken in der Steppe. Gemälde von [[Franz Roubaud]]]]<br />
Das Leben in den Grenzgebieten war zunächst auf die befestigten Städte bezogen; der Ackerbau war unterentwickelt, weil tatarische Feldzüge jegliche Siedlungsansätze zunichtemachten. Man lebte vom Steppengewerbe, d.&nbsp;h. man verließ die Grenzfestungen in Gruppen, um in den von Tataren gefährdeten Gebieten Fische zu fangen, Bienen zu züchten und Wild zu jagen. Hierzu versammelte man sich alljährlich im Frühjahr in einer der Grenzstädte, schloss sich in einer Gruppe zusammen, wählte einen Anführer und schwor sich Zusammenhalt für die Dauer der Steppensaison. Die hierbei entstehenden Steppenbeutergruppen ''([[Watahy]])'' wurden zum Kern der slawischen (ukrainischen) Kosakengruppen. Diese einzelnen Kosakengruppen waren Gemeinschaften von jeweils etwa 20 Mann, die gemeinsam lebten, gemeinsam wirtschafteten, sich gemeinsam verteidigten und nach dem Vorbild der sie bedrängenden tatarischen Reitertrupps auch schon anfingen, erste Beutezüge zu Pferde zu unternehmen.<br />
<br />
Die feudale Unterdrückung im polnisch-litauischen und im russischen Hinterland ([[Zweite Leibeigenschaft]]) veranlasste im 16. Jahrhundert nun immer mehr Bauern zur Flucht in das südliche Grenzgebiet. Der Zustrom von Menschen führte von der Mitte des 16. Jahrhunderts an dazu, dass die Steppenbeuter an den Flussläufen des Steppengebiets erste Siedlungskerne entwickelten (frühere ''Bienengärten'' wurden zum Kern von neuen Siedlungen) und langsam in bisher unbesiedeltes Gebiet vordrangen. Andererseits erhöhte sich auch die Zahl derjenigen Menschen, die zwar weiterhin dem Steppengewerbe nachgingen, sich aber immer mehr auch mit ihren Erfahrungen im Kampf gegen Tataren als Söldner verdingten bzw. in ihren Kosakengruppen eigenständige Kriegsunternehmungen initiierten. Der Begriff ''Stan'' bezeichnet dabei eine militärisch organisierte, auch regional zusammengehörige Gruppe der Kosaken, die meist als [[Großverband]] auftrat. Das Aktionsfeld für kriegerische Tätigkeiten war allerdings auch groß angelegt und wuchs immer mehr, traten doch nicht nur Polen und das Moskauer Reich (zunächst für Grenzwachtdienste, dann aber auch für kriegerische Feldzüge gegen Tataren, Russen und Schweden), sondern auch litauische Magnaten als Truppenwerber auf, um ihre riesigen Privatarmeen für interne Machtkämpfe zu unterhalten. Daneben förderte auch die tatarische Bedrohung der Gebiete weiterhin die Zusammenschlüsse von Kosakengruppen mit kriegerischem Ziel: Kosaken überfielen aus eigener Kraft tatarische Verbände oder unternahmen auf Booten Seezüge über das Schwarze Meer und plünderten die Küstenstädte des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reichs]].<br />
[[Datei:Ilja Jefimowitsch Repin - Reply of the Zaporozhian Cossacks - Yorck.jpg|mini|250px|[[Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief]] (Gemälde von [[Ilja Repin]], 1891)]]<br />
<br />
=== Soziale und religiöse Bindungen ===<br />
Bis ins 18. Jahrhundert bildeten die Kosaken keine spezielle [[Soziale Schichtung|soziale Schicht]], sie definierten sich vielmehr durch ihre Tätigkeit als Steppenbeuter, später auch – wenn sie in die militärische Organisation der Registerkosaken aufgenommen worden waren – durch die ihnen von der polnischen Krone oder dem Zaren verliehenen Freiheiten und Privilegien als Krieger.<br />
<br />
Kosaken waren zunächst gegenüber der sozialen Herkunft und dem religiösen Bekenntnis tolerant. Es sind sowohl Adlige, Bauern und Bürger als auch Tataren sowie Kosaken russisch-orthodoxen, unierten und römisch-katholischen Glaubens belegt; bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts finden sich sogar Kosaken jüdischen Glaubens eindeutig in den Quellen belegt. Ein Wandel vollzog sich jedoch im 17. Jahrhundert, als der Zugriff polnisch-litauischer staatlicher und adliger Macht immer stärker wurde.<br />
<br />
Die Auseinandersetzung auf der sozio-politischen Ebene führte seit dem dritten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zu einer immer deutlicher werdenden Abneigung der Kosaken gegen alles Katholische und – wegen der zunehmenden Bedeutung jüdischer Verwalter auf polnischen Adelsgütern – alles Jüdische. In diesem Rahmen wurden die Kosaken zu Trägern einer ukrainischen Eigenständigkeit, die zunächst ausschließlich in Abgrenzung zu allem Polnischen definiert war, im Verlauf der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts jedoch auch inhaltlich die Wurzeln für ein eigenständig gedachtes Ukrainertum legte.<br />
<br />
=== Die Saporoger Kosaken und die Sitsch ===<br />
[[Datei:BChmielnicki.jpg|mini|250px|[[Bohdan Chmelnyzkyj]]]]<br />
In den 1550er Jahren baute der mit den Kosaken eng verbündete Fürst [[Dmytro Wyschneweckyj]] eine [[Festung]] auf der Dnepr-Insel [[Chortyzja]], um einen Stützpunkt für Angriffe auf die Tataren zu besitzen. Dabei wurde er sowohl von der litauischen als auch von der Moskauer Obrigkeit unterstützt. Diese Festung diente den Kosaken von dieser Zeit an als Vorbild für die [[Saporoger Sitsch]] und weitere Festungsanlagen. Diese Festungen bildeten einen Wendepunkt im Bewusstsein der Kosaken, da sie jetzt einen von der Verwaltung unabhängigen Mittelpunkt besaßen. Hier entstand das Bild der rauen, trinkfesten Männergesellschaft, dem sowohl mönchische (weil Frauen keinen Zugang zur Sitsch hatten) als auch ritterliche Züge angedichtet wurden. In der Tat errangen die Kosaken jetzt eine gewisse Unabhängigkeit von der polnisch-litauischen Regierung, was von dieser den Türken und Tataren gegenüber auch bestätigt wurde, wenn von jener Seite Klagen über die Angriffe kamen. Gegen Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Kosakentum organisiert und in seiner Stellung gefestigt. Versuche der polnischen Könige [[Sigismund II. August]] und [[Stephan Báthory|Stefan&nbsp;I.]], die Kosaken in ihren Dienst zu nehmen, waren nur vorübergehend und eingeschränkt erfolgreich. Die Kosaken bildeten zu dieser Zeit einen eigenen Stand mit unabhängiger Rechtsprechung und Obrigkeit. Ökonomisch blieben sie jedoch sowohl vom polnischen als auch vom russischen Staat abhängig. Die Kosaken erhielten für ihre Dienste als Verteidiger der russischen südwestlichen bzw. der polnischen südöstlichen Grenze Lebensmittel und Geld, auf das sie angewiesen waren. Diese ökonomische Abhängigkeit einerseits und die politische Unabhängigkeit andererseits führten nicht selten zu Auseinandersetzungen mit den sich festigenden Staaten Russland und [[Polen-Litauen]] um Herrschaftsrechte und -pflichten. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war es dem polnischen Staat gelungen, große Teile der Oberschicht der Kosaken in den polnischen Adel, die [[Szlachta]], zu integrieren. So kam es zu inneren sozialen Auseinandersetzungen. Die einfachen Kosaken sahen sich mehr und mehr in ihren Rechten beschnitten. Sie waren meist Wehrbauern und gelangten in eine immer tiefere Abhängigkeit von polnischen Großgrundbesitzern. Hinzu kam, dass der polnische Staat Versuche unternahm, die orthodoxen Kosaken zum katholischen Glauben zu bekehren. Die Gegensätze polnisch-kosakisch, katholisch-orthodox, Großgrundbesitzer-Bauer wurden bestimmend für die Herausbildung des [[Politischer Mythos|politischen Mythos]] um die Kosaken.<br />
<br />
Im Jahre 1648 setzte sich der [[Hetman]] der [[Saporoger Kosaken]], [[Bohdan Chmelnyzkyj|Bogdan Chmelnizki]], an die Spitze des [[Chmelnyzkyj-Aufstand]]es gegen die [[Polen-Litauen|polnisch-litauische]] Herrschaft. Seine Gefolgsmänner plünderten weite Teile des polnisch-litauischen Reiches, wobei es unter Beteiligung der dortigen christlichen Bevölkerung zu schweren Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung kam. Den Juden wurde unterstellt, sie stünden unter dem besonderen Schutz des polnischen Königs. Diese [[Pogrom]]e kosteten möglicherweise bis zu hunderttausend Juden das Leben. Chmelnicki wird auch heute noch in der Ukraine als eine Art Nationalheld betrachtet. Um der Niederlage gegen Polen-Litauen zu entgehen, leisteten die Kosaken 1654 mit Chmelnicki durch den [[Vertrag von Perejaslaw]] dem Moskauer Zaren den Treueid. Die historische Deutung dieses Treueides ist seither zwischen der Ukraine und Russland umstritten; so wurde der Vertrag von 1654 in der sowjetischen Historiographie als (Wieder-)Vereinigung der Ostslawen gedeutet und 1954 feierlich begangen (etwa durch die Umbenennung der ukrainischen Stadt Proskuriw in [[Chmelnyzkyj]]).<br />
<br />
''Nebenartikel: [[Hetmanat]]''<br />
<br />
== Russische Kosaken ==<br />
[[Datei:Orenburg cossack.jpg|mini|Orenburger Kosak, ca. zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts]]<br />
Bereits im 15. Jahrhundert bildeten sich am Don Kosakengemeinschaften aus. Als zumeist entflohene Leibeigene aus [[Zentralrussland]] und der Ukraine führten die Kosaken ein semilegales und zum Teil räuberisches Dasein, erfüllten aber auch eine wichtige Funktion bei der Verteidigung des Moskauer Staates vor den Plünderungszügen der Krimtataren. Auch wenn die Kosaken mit der russischen Staatsmacht nicht immer im guten Verhältnis standen, waren sie zumeist patriotisch eingestellt und die Zugehörigkeit zum orthodoxen Glauben war für die Aufnahme in die Reihen der Kosaken obligatorisch.<br />
[[Datei:Surikov Pokoreniye Sibiri Yermakom.jpg|links|250px|mini|Die Eroberung Sibiriens durch [[Jermak Timofejewitsch|Jermak]], ein Gemälde von [[Wassili Surikow]]]]<br />
Nachdem die Kosaken unter [[Jermak Timofejewitsch]] das [[Khanat Sibir]] erobert und Gebiete hinter dem Ural dem Zaren unterstellt hatten, verbesserte sich ihr Status und ihr Verhältnis zur Staatsmacht. 1577 wurde am [[Terek]] im [[Kaukasus]] ein [[Terek-Kosakenheer|Kosakenheer]] gegründet; zum Ende des 16. Jahrhunderts gründeten Kosaken in Westsibirien die Städte [[Tobolsk]], [[Berjosowo (Chanten und Mansen)|Berjosow]], [[Surgut]], [[Tara (Russland)|Tara]], [[Salechard|Obdorsk]] und [[Narym]].<br />
[[Datei:Siberian Cossack 190x.jpg|mini|rechts|200px|Ein sibirischer Kosake, Ende des 19. Jahrhunderts]]<br />
Anfang des 17. Jahrhunderts erreichten russische Kosaken den ostsibirischen Fluss [[Jenissei]]. Während der Herrschaft [[Michael I. (Russland)|Michael Fjodorowitschs]], des ersten Zaren aus der Dynastie [[Romanow]], erschlossen russische Kosaken Ostsibirien und gründeten die Siedlungen [[Jenisseisk]], [[Nowokusnezk|Kusnezk]], [[Krasnojarsk]] und [[Jakutsk]]. Sie erreichten das [[Ochotskisches Meer|Ochotskische Meer]] (Pazifischer Ozean).<br />
<br />
1645 befuhr der Kosake [[Wassili Danilowitsch Pojarkow|Wassili Pojarkow]] den Fluss [[Amur]] und entdeckte die Nordküste der Insel [[Sachalin]]. 1648 erreichte der Kosake [[Semjon Iwanowitsch Deschnjow|Semjon Deschnjow]] aus der Mündung des Flusses [[Kolyma]] im Nordpolarmeer die Mündung des Flusses [[Anadyr (Fluss)|Anadyr]] im Pazifik und entdeckte die Straße zwischen Asien und Amerika. Von 1697 bis 1699 erforschte der sibirische Kosak [[Wladimir Wassiljewitsch Atlassow|Wladimir Atlassow]] die Halbinsel [[Kamtschatka]] und die [[Kurilen]]-Inseln. Im 19. Jahrhundert wurde mit den Kosaken die Amur-Region besiedelt, die der Gouverneur [[Nikolai Nikolajewitsch Murawjow-Amurski|Nikolai Murawjow-Amurski]] auf diplomatischen Wegen [[Kaiserreich China|China]] abnahm. Auch bei der Eroberung und Russifizierung des [[Kaukasus]] spielten die Kosaken eine entscheidende Rolle.<br />
<br />
{{Siehe auch|Kaukasische Linie}}<br />
<br />
Das Verhältnis der Staatsmacht und der Kosaken war aber nicht nur von Kooperation geprägt. Immer wieder begehrten die Kosaken gegen die aus ihrer Sicht zu großen Einschnitte in ihre freie Lebensweise auf. Während der russischen [[Zeit der Wirren]] waren die Kosaken maßgeblich an den Unruhen und den Kampfhandlungen in Zentralrussland beteiligt. Im späten 17. Jahrhundert organisierte der Ataman [[Stenka Rasin]] einen großen Aufstand in Südrussland und etwa hundert Jahre später waren es die Kosaken unter [[Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow|Jemeljan Pugatschow]], die sich zusammen mit Tataren und [[Baschkiren]] zum [[Pugatschow-Aufstand]] gegen die verschärfte Leibeigenschaftspolitik [[Katharina II.|Katharinas der Großen]] erhoben. Bei diesen Aufständen, denen sich auch zahlreiche unzufriedene Bauern und Angehörige der Unterschichten anschlossen, und die darum durchaus als soziale Revolutionen bezeichnet werden können, nahmen die Kosaken einerseits eine militärische Führungsrolle ein, andererseits versorgten sie die Aufständischen durch ihre Losungen von Freiheit und Gleichheit auch mit einer Art Programm, das begeistert aufgenommen und während der Aufstände teilweise in die Praxis umgesetzt wurde.<br />
<br />
== Die Kosaken im 19. Jahrhundert ==<br />
[[Datei:Kubanskie Kazaki.jpg|mini|Die Kleidung der Kuban-Kosaken (Südrussland) nahm im 19. Jahrhundert viele kaukasische Elemente wie etwa die [[Tschocha]] auf]]<br />
[[Datei:Kosakenbrunnen Jever 2019-04-20 -4.jpg|mini|links|''Kosakenbrunnen'' in Jever]]<br />
Waren die Kosaken bis ins 18. Jahrhundert hinein die Hauptträger des sozialen Protestes im Zarenreich gewesen, so verlief im Gegensatz dazu das 19. Jahrhundert weitgehend konfliktfrei und die Kosaken verwandelten sich in eine der tragenden Säulen des Reiches. Das gelang vor allem deshalb, weil die Kosaken fortan als ein erblicher Kriegerstand galten, der sich von anderen Gesellschaftsgruppen deutlich abgrenzte und für die Leistung von Militärdienst Steuer- und Abgabenfreiheit zugestanden erhielt. Die Kosakeneinheiten der Kaiserlich Russischen Armee spielten als leichte [[Kavallerie|Reiterei]] eine bedeutende Rolle während der [[Koalitionskriege]] und des [[Russlandfeldzug 1812|Russlandfeldzugs Napoleons]], im [[Kaukasuskrieg (1817–1864)|Kaukasuskrieg]] sowie in den [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischen Kriegen]]. Kosaken wurden als barbarische Wilde gefürchtet und wegen ihrer Reitkünste und ihrer kämpferischen Qualitäten bewundert.<br />
<br />
Im Jahr 1813 befreiten Kosaken die zur Russischen Krone gehörende [[Herrschaft Jever]] von den napoleonischen Besatzern. Daran erinnert unter anderem der 2013 von [[Bonifatius Stirnberg]] geschaffene Kosakenbrunnen.<ref>[https://www.stadt-jever.de/portal/seiten/kosakenbrunnen-903000467-20820.html Stadt-Jever.de: ''Kosakenbrunnen'']; eingesehen am 12. Juni 2022</ref><br />
<br />
In [[Iran|Persien]] wurde 1879 eine [[Persische Kosakenbrigade|Kosakenbrigade]] nach russischem Vorbild als Leibgarde des Schahs gegründet.<br />
<br />
== Kosaken im Russischen Bürgerkrieg und in der Sowjetzeit ==<br />
{{Belege fehlen}}<br />
Kurz vor der [[Oktoberrevolution]] gab es etwa 4,5&nbsp;Millionen Kosaken, von denen knapp 450.000 militärisch ausgebildet waren. Im darauf folgenden [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieg]] beteiligte sich ein großer Teil der Kosaken auf der Seite der zaristischen „[[Weiße Armee|Weißen]]“. Gleichzeitig versuchten sie, ihre autonome Stellung und ihre Sonderrechte zu erhalten, was sie nicht selten auch in Konflikte mit den „Weißen“ brachte, sodass die Kosaken solcherart oft zwischen den Bürgerkriegsfronten „zerrieben“ wurden. Unter Lenin und danach Stalin wurde die Mehrheit der Kosaken kollektiv als „Anti-[[Bolschewiki]]“ verfolgt. Bereits im Januar 1919 hatten die Bolschewiki eine Politik der „[[Entkosakisierung]]“ dekretiert, womit die physische Vernichtung aller Gegner unter den Kosaken gemeint war. Revolutionstribunale wählten ihre Opfer nicht selten völlig willkürlich aus und verhängten [[Todesstrafe|Todesurteile]] im [[Standgericht|Schnellverfahren]], denen allein bis Mitte 1919 mindestens 10.000 Kosaken zum Opfer fielen. Viele Kosaken – insbesondere die gehobenen Schichten – flohen vor dem systematischen Terror der Bolschewiki nach Frankreich, dessen Sprache sie bereits beherrschten. Ihre Nachkommen leben heute voll integriert in Frankreich.<br />
<br />
Es gab aber auch sogenannte [[Rote Kosaken]] auf Seiten der Bolschewiken. Ihr bekanntester [[Befehlshaber]] war [[Semjon Michailowitsch Budjonny|Semjon Budjonny]], der aber selbst kein Kosake war. Der Roman ''[[Der stille Don]]'' von [[Michail Alexandrowitsch Scholochow|Michail Scholochow]] beschreibt die Haltung der Kosaken während der Revolution eindringlich. Es gab viele Kosaken, die öfter die Seiten wechselten.<br />
<br />
== Kosaken im Zweiten Weltkrieg ==<br />
=== Kosaken in der Wehrmacht ===<br />
Wie zur Zeit des Russischen Bürgerkrieges fanden sich die Kosaken während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] auf beiden Seiten wieder. Viele Kosaken, darunter ein nicht unbeträchtlicher Teil der im Exil lebenden Kosaken, wie z.&nbsp;B. der einstige Ataman [[Pjotr Nikolajewitsch Krasnow|Pjotr Krasnow]], hegten wegen ihrer antibolschewistischen Einstellung offene Sympathien für das nationalsozialistische Deutschland, das sie als Bollwerk gegen [[Josef Stalin|Stalin]] und den Kommunismus betrachteten.<br />
<br />
Im Vorrücken der [[NS-Staat|deutschen]] [[Wehrmacht]] glaubten sie eine Möglichkeit zu erkennen, alte Rechte und Privilegien wieder zu erhalten und den Glauben an die [[Russisch-Orthodoxe Kirche|orthodoxe Religion]] wieder offen zelebrieren zu können. Deshalb boten sie Hitler ihre Dienste an. Dieser kam ihren Wünschen zunächst wenig nach, obwohl die Kosaken in der [[Rassismus|NS-Rassenhierarchie]] nicht als slawische „[[Untermensch]]en“ galten, sondern als ein von den [[Goten|Ostgoten]] abstammendes und damit zumindest teilweise „[[Arier|arisches]]“ Volk.<br />
<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2008-0335, Russland, Kosaken in der Wehrmacht.jpg|mini|Ein Kosak leistet einen Eid auf Hitler]]<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1975-099-15A, Russland, Kosaken in der Wehrmacht.jpg|mini|Kosakeneinheit der Wehrmacht]]<br />
Die ersten Sicherungs- und Kavallerieformationen der Kosaken, die auf deutscher Seite eingesetzt wurden, entstanden im Herbst 1941. Am 22. August 1941 lief das sowjetische 463. Infanterieregiment unter Iwan Kononow, einem [[Donkosaken]], fast geschlossen zur Wehrmacht über und wurde von der [[Heeresgruppe Mitte]] als Kosakenabteilung 600 für Sicherungsaufgaben und zur Partisanenbekämpfung in Dienst genommen. Die [[18. Armee (Wehrmacht)|18.&nbsp;Armee]] der Wehrmacht ([[Heeresgruppe Nord]]) beschloss, dass jede [[Division (Militär)|Division]] der Wehrmacht, die mit Besatzungsaufgaben betraut war, eine [[Hundertschaft|Kosakenhundertschaft]] erhalten sollte, deren spezielle Aufgabe die Vernichtung von [[Sowjetische Partisanen|Partisanen]] sein sollte. Diese Formationen, Soldaten und Offiziere, wurden anfangs vollständig aus den [[Kriegsgefangenenlager]]n und aus Überläufern der [[Rote Armee|Roten Armee]] gebildet.<br />
<br />
Während der Sommeroffensive der Wehrmacht 1942 billigte [[Adolf Hitler|Hitler]] den Einsatz von Kosakenverbänden nicht nur bei der Partisanenbekämpfung, sondern auch an der Front. Mit Hilfe von 25.000 Freiwilligen sollte ein großer frontfähiger Großverband gebildet werden. Als sich die Wehrmacht nach der [[Schlacht von Stalingrad|Niederlage von Stalingrad]] aus dem Kaukasus zurückziehen musste, wurde der Plan fallengelassen. Es standen aber rund 20 Kosakeneinheiten in [[Bataillon]]sstärke über die ganze [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Ostfront]] verteilt im Kampf.<ref>Rolf-Dieter Müller: ''An der Seite der Wehrmacht. Hitlers ausländische Helfer beim „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“ 1941–1945.'' Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-448-8, S. 207–212.</ref><br />
<br />
Die im Sommer 1943 in [[Mława]] in Polen aufgestellte [[1. Kosaken-Division|1. Kosaken-Kavallerie-Division]] zählte etwa 10.000 Mann. Sie war die erste große Kosakeneinheit im Osten. Den Stamm der [[Division (Militär)|Division]] bildeten die Kosaken des Auffanglagers [[Cherson]] in der Ukraine, Kosaken vom [[Don (Asowsches Meer)|Don]], [[Kuban]], [[Terek]], aus [[Sibirien]], [[Region Transbaikalien|Transbaikalien]] und [[Sichote-Alin|Ussurien]]. Das [[Offizierskorps|Offiziers-]] und Unteroffizierkorps wurde aus ehemaligen [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangenen]] der Roten Armee und aus Emigranten-Kosaken westlicher Länder gebildet, die sich zur [[Kollaboration]] bereit erklärt hatten. Organisationsform, Bewaffnung und Ausrüstung entsprachen der der ostpreußischen Kavallerie-Brigaden. Die Division bestand im September 1943 aus je einem [[Regiment]] [[Amur-Kosakenheer|Sibirischer]] und [[Terek-Kosakenheer|Terekkosaken]] sowie je zwei Regimentern [[Donkosaken|Don-]] und [[Kuban-Kosakenheer|Kubankosaken]]. Jedes Regiment hatte 2.000 Mann, mit 160 deutschen Soldaten als Rahmenpersonal. Die Division war dem deutschen [[Generalmajor]] [[Helmuth von Pannwitz]] unterstellt, der von den Kosaken als Hetman der Division gewählt wurde.<br />
<br />
Weil Bedenken bestanden, dass die Kosaken gegen ihre Landsleute nicht zuverlässig kämpfen würden, wurde der Großverband nicht an der Ostfront eingesetzt, sondern im September 1943 nach [[Königreich Jugoslawien|Jugoslawien]] in den Raum [[Belgrad]] beordert, und der [[2. Panzerarmee (Wehrmacht)|2.&nbsp;Panzerarmee]], [[Heeresgruppe F]], unterstellt.<ref>''Europa unterm Hakenkreuz. Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus (1938–1945).'' Achtbändige Dokumentenedition. Ergänzungsband 1, Okkupation und Kollaboration, Heidelberg 1994, ISBN 3-8226-2492-6, S. 301 ff.</ref> Die Kapitulation Jugoslawiens im April 1941 und der gleichzeitige Zerfall des Vielvölkerstaates läutete einen der blutigsten und opferreichsten Partisanenkriege in der Geschichte ein. Die Fronten verliefen zwischen den politischen Mächtegruppierungen kreuz und quer durch das Land. Den Kosakenregimentern wurde die Aufgabe übertragen, neben dem Schutz der Nachschublinien nach Griechenland (u.&nbsp;a. auch der [[Volksdeutsche]]n) zum Angriff auf die Partisanen überzugehen und sie aus ihren Stützpunkten zu vertreiben. Längst war die [[Volksbefreiungsarmee (Jugoslawien)|Jugoslawische Volksbefreiungsarmee]] von anfänglich 80.000 Mann auf Ende 1944 über 400.000 Mann angewachsen. Die Beweglichkeit der berittenen Kosakenverbände und ihr Kampfesmut brachten die Partisanen allerdings mehrfach in schwere Bedrängnis. Im Rahmen des „[[Unternehmen Rösselsprung (1944)|Unternehmens Rösselsprung]]“ zeichneten sich zwei Kosakenregimenter bei der Einnahme des Hauptquartiers von [[Josip Broz Tito|Tito]] in den Bergen bei Drvar aus, wobei es dem Partisanenführer nur durch einen Glücksumstand in letzter Minute gelang, der Gefangennahme zu entgehen.<br />
<br />
Dem inzwischen zum Generalleutnant ernannten Helmuth von Pannwitz unterstand schließlich ab Februar 1945 das zum [[Korps|Armeekorps]] angewachsene [[XIV. Kosaken-Kavallerie-Korps]] der [[Waffen-SS]], bestehend aus der 1.&nbsp;Kosaken-Kavallerie-Division (Kommandeur Oberst von Baath), der [[2. Kosaken-Division|2. Kosaken-Kavallerie-Division]] (Kommandeur Oberst Hans-Joachim von Schultz), der Plastunbrigade (Kommandeur Oberst Iwan Kononow) sowie der im Aufbau begriffenen [[3. Kosaken-Division|3. Kosakendivision]] mit einer Kampfstärke von mehr als 25.000 Mann. Schon seit Mitte 1944 hatte es Bestrebungen gegeben, die Kosakendivision in die Waffen-SS einzugliedern. Am 26. August 1944 kam es zu einer diesbezüglichen Unterredung zwischen [[Heinrich Himmler|Himmler]] und Pannwitz. General von Pannwitz akzeptierte eine lose Verbindung mit der Waffen-SS, um seinen Einheiten Zugang zu schwereren Waffen und besserer Ausrüstung zu verschaffen und um eine weitere Kontrolle über Kosakeneinheiten in [[Deutsche Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg|Frankreich]] zu behalten. Die Kommandostrukturen, Uniformen sowie Rangbezeichnungen verblieben aber weiterhin bei der Wehrmacht.<ref>Nikolai Tolstoy, ISBN 978-3-7065-4623-2, S.&nbsp;151. [[Samuel J. Newlands]]: ''Cossacks in the German Army.'' London 1991, S.&nbsp;145-46. Matthias Hoy: ''Der Weg in den Tod.'' Wien 1991, S.&nbsp;152–155, 473–476.</ref><br />
Die 1.&nbsp;Kosaken-Kavallerie-Division wurde durch eine Vielzahl von Plünderungen, Vergewaltigungen und Erschießungen im jugoslawischen Aufstandsgebiet bekannt.<ref>[[Militärgeschichtliches Forschungsamt]] (Hrsg.): ''[[Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg]]'', Band 5/2: ''Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereiches.'' Stuttgart 1999, ISBN 3-421-06499-7, S. 160.</ref><br />
<br />
==== Umsiedlung ====<br />
Bedingt durch den Rückzug der Wehrmacht im Osten ab 1943 sahen sich auch viele Kosakenfamilien gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Ihnen wurden von der deutschen Reichsregierung neue Siedlungsgebiete im Raum Tolmezzo, in der oberitalienischen Provinz [[Friaul]], als neues „[[Kosakia]]“ zugewiesen. Im Sommer 1944 wurden in 50 Eisenbahnzügen etwa 35.000 Kosaken aus dem Osten evakuiert und in dieser Gegend angesiedelt, wo sie bis Kriegsende hauptsächlich im Kampf gegen italienische Partisanen eingesetzt waren.<br />
<br />
==== „Lienzer Kosakentragödie“ ====<br />
{{Hauptartikel|Lienzer Kosakentragödie}}<br />
<br />
Aus verschiedenen Gründen, vor allem aber, um der Gefangennahme durch [[Rote Armee]] oder [[Volksbefreiungsarmee (Jugoslawien)|Tito-Partisanen]] zu entgehen, flüchteten die Kosaken-Stans Anfang Mai 1945 über den [[Plöckenpass]] nach Österreich. Sie gelangten so in das Gebiet von [[Oberkärnten]] und [[Osttirol]]. In [[Lienz]] wurde das Hauptquartier aufgeschlagen, und in den Wiesen und Wäldern der Umgebung lagerten Tausende Soldaten, Frauen, Kinder und ihre Pferde.<br />
<br />
Die [[British Army|Britische Armee]] lieferte die Kosaken Ende Mai / Anfang Juni 1945 in [[Judenburg]] der [[Rote Armee|Roten Armee]] aus. Das geschah aufgrund der Vereinbarungen der [[Konferenz von Jalta]] 1945, die eine [[Displaced Person#Zwangsrepatriierung|Repatriierung]] von Sowjetbürgern vorsahen, insbesondere von solchen, die deutsche Uniform getragen oder mit dem Nationalsozialismus [[Kollaboration|kollaboriert]] hatten. Unter diesen befanden sich allerdings auch Emigranten des [[Russisches Kaiserreich|Zarenreiches]], die keine sowjetischen Staatsbürger waren und daher auch nicht auszuliefern gewesen wären. Für die meisten Offiziere der Kosaken bedeutete die Auslieferung die meist umgehend erfolgte [[Hinrichtung]], die [[Mannschaften]] verschwanden überwiegend in den sibirischen [[Gulag|Straflagern]], wo viele von ihnen ebenfalls umkamen. [[Helmuth von Pannwitz|Von Pannwitz]], [[Pjotr Nikolajewitsch Krasnow|Krasnow]], [[Andrei Grigorjewitsch Schkuro|Schkuro]] und neun weitere prominente Kosakenführer wurden nach Moskau gebracht, in einem Hochverratsprozess zum Tode verurteilt und im Januar 1947 hingerichtet.<br />
<br />
=== Kosakeneinheiten der Roten Armee ===<br />
[[Datei:KubanCossacks1945.jpg|mini|rechts|[[Kuban-Kosakenheer|Kuban-Kosaken]] bei der Parade zum [[Tag des Sieges]] in [[Moskau]] 1945]]<br />
Auch auf sowjetischer Seite bildeten Kosakenverbände, vor allem die [[Kuban-Kosakenheer|Kuban]]- und [[Terek-Kosakenheer|Terekkosaken]], einen wesentlichen Bestandteil der mobilen Streitkräfte der [[Rote Armee|Roten Armee]] im Südabschnitt der Ostfront. Bereits 1936 hatte die Rote Armee begonnen, wieder Kosakenverbände aufzustellen, die auch die alte Kosakentracht trugen. Nach Kriegsausbruch wurden Freiwillige aus den traditionellen Kosakengebieten zur Aufstellung von vier Kosaken-Divisionen herangezogen (12. und 13. Kubankosaken, 14. und 15. Donkosaken) die zusammen das 17. Kosaken-Kavallerie-Korps der Roten Armee bildeten. Für seine Leistungen wurde das Korps später zum 4. Garde-Kosaken-Kavallerie-Korps erhoben.<br />
<br />
Der Kriegseinsatz der Kosaken auf Seiten der Roten Armee trug sicherlich mit dazu bei, dass – im Gegensatz zu „unzuverlässigen“ Ethnien, wie [[Krimtataren|Krim-Tataren]], [[Wolgadeutsche]]n oder [[Tschetschenen]] – die Kosaken als Gruppe keine systematische Verfolgung mehr durch die sowjetische Führung erlitten. Anführer von Kollaborateuren und Anti-Bolschewiken wurden daher als „Weißgardisten“ bzw. „deutsche Agenten“ angeklagt, während die Loyalität der Kosaken ''per se'' nicht in Frage gestellt wurde.<ref>Peter Hollquist: ''Cossack Identity in the 20th Century.'' In: ''Russia at the Crossroads: History, Memory and Political Practice.'' Routledge, 1998, S. 107.</ref> Dennoch wurden 1947 alle Kosakeneinheiten der Roten Armee aufgelöst und die Kosaken danach weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt.<br />
<br />
== Kosakentum in der nachsowjetischen Ära ==<br />
[[Datei:Culture and life, 30-2012.pdf|mini|rechts|Kosaken in einer ukrainischen Zeitschrift]]<br />
Während der Ära [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschow]] kam es zu einer Wiederbelebung und Reorganisation des Kosakentums. Kennzeichnend für diese als ''Neo-Kosaken'' bezeichneten Gruppierungen ist, dass sie sich nicht über die Abstammung oder ein bestimmtes (historisches) Territorium definieren, sondern als Gesinnungsgemeinschaften, denen neben den Abkömmlingen echter Kosakenfamilien auch Personen angehören können, die sich für die „Wiedergeburt“ des Kosakentums einsetzen wollen. Von Anfang an verstanden sich die Neo-Kosaken als Teil ihrer jeweiligen Nationalstaaten, für deren „Verteidigung“ sie eintreten wollten. Neben der historisch begründeten Einteilung in [[Ukraine|ukrainische]]<ref>{{Webarchiv|url=http://www.kozatstvo.kiev.ua/ |wayback=20061026231008 |text=Webseite der ukrainischen Kosaken (ukrainisch) |archiv-bot=2018-12-01 23:45:55 InternetArchiveBot }}</ref> und [[Russland|russische]] Kosaken entstand nun auch eine [[Belarus|belarussische]] Kosakenorganisation.<ref>[http://www.belkazak.com/ Website der weißrussischen Kosaken (russisch)]</ref> Unter den Neo-Kosaken finden sich Anhänger nationalistischer, nicht selten auch [[Xenophobie|xenophober]] und [[Chauvinismus|chauvinistischer]] Parolen und [[Ideologem]]e.<br />
<br />
1990 wurde in Russland der gesamtrussische Kosakenbund wiedergegründet; auf lokaler Ebene wurden die elf Heere aus der Zarenzeit wiederbelebt. Boris Jelzin versuchte 1993, die Kosaken in seine Politik einzubinden, indem er ihnen Funktionen des Grenzschutzes übertrug.<ref>Roland Götz, Uwe Halbach: ''Politisches Lexikon Russland.'' Verlag C.H. Beck, München 1994, ISBN 3-406-35177-8.</ref><br />
Am 5. Dezember 2005 trat in Russland das Gesetz ''Über den Staatsdienst des Russischen Kosakentums'' in Kraft.<ref>[http://www.rg.ru/2005/12/08/kazachestvo.html Gesetzestext in der Rossiskaja Gaseta (russisch)]</ref> Darin wird den Kosaken zugestanden, ihren Dienst in der [[Russisches Heer|Russischen Armee]] in der Regel in Einheiten zu leisten, die traditionelle Kosakenbezeichnungen tragen. Die Vereinigungen der Kosaken organisieren die „militärisch-patriotische Erziehung“ der künftigen Rekruten und betreuen ihre Mitglieder, die als [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]] der russischen Armee dienen. Sie helfen in Not- und Katastrophensituationen, aber auch bei der Zivil- und Territorialverteidigung und der Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung, wie beispielsweise bei den [[Olympische Winterspiele 2014|Olympischen Winterspielen 2014]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.vice.com/de/vice-news/pussy-riot-wurden-in-sotschi-ausgepeitscht/ |wayback=20140302061152 |text=''Pussy Riot wurden in Sotschi ausgepeitscht'' |archiv-bot=2018-12-01 23:45:55 InternetArchiveBot }}, [[Vice (Magazin)|Vice.com]], 21. Februar 2014, abgerufen am 24. Februar 2014.</ref> Darüber hinaus können sie Vereinbarungen über andere Tätigkeiten mit verschiedenen Organen der [[Exekutive]] treffen, von Organen der gesamten [[Russland|Russischen Föderation]] bis zur Selbstverwaltung vor Ort. Die Kosaken-Organisationen werden in ein [[Registrierte Kosaken der Russischen Föderation|staatliches Register]] eingetragen.<br />
<br />
2007 wurden für Aufbau und Unterhalt von Kosaken-[[Kadettenanstalt|Kadettenkorps]] erstmals Staatsgelder zur Verfügung gestellt.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219100642/http://de.ria.ru/russia/20060810/52492007.html ''2007 erstmals Finanzmittel aus dem föderalen Zentrum für die russischen Kosaken.''] RIA Novosti, 10. August 2006.</ref><br />
<br />
2009 bildete [[Präsident Russlands|Russlands Präsident]] [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Medwedew]] einen ''Rat für Angelegenheiten des Kosakentums'', dem der stellvertretende Stabschef des Präsidenten, Alexander Beglow, vorsteht. Dem Rat gehören der Haupt[[ataman]] des Kosakenverbandes Russlands, Pawel Sadoroschny, und die Atamane der sieben russischen Kosakengesellschaften an.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219093601/http://de.ria.ru/russia/20090112/119448164.html ''Russlands Präsident bildet Rat für Angelegenheiten des Kosakentums.''] RIA Novosti, 12. Januar 2009.</ref><br />
<br />
Heute soll es bis zu zehn Millionen Kosaken geben. Kosakenverbänden in Russland gehören 740.000 Menschen an, von denen 600.000 [[Grenzschutz|Grenzsicherungsaufgaben]] wahrnehmen.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219100646/http://de.ria.ru/russia/20080703/112902618.html ''Russlands Kosaken werden für nationale Sicherheit mit verantwortlich.''] RIA Novosti, 3. Juli 2008.</ref><ref>[http://www.de.rian.ru/analysis/20050701/40826002.html ''Kosaken wieder im Dienst am Staat.''] RIA Novosti, 1. Juli 2005.</ref><br />
Allein das ''Große Don-Heer'' soll 156.000 Kosaken umfassen, die teilweise in den [[Kaukasuskrieg 2008]] verwickelt gewesen sein sollen.<ref>[https://web.archive.org/web/20140219093224/http://de.ria.ru/society/20080805/115779761.html ''Russischer Kosaken-Ataman dementiert Meldungen über Spaltung im Kosaken-Heer.''] RIA Novosti, 5.&nbsp;August 2008.</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20140219100231/http://de.ria.ru/society/20060816/52711436.html ''Kosaken von Abchasien und Russland schließen Freundschaftsvertrag.''] RIA Novosti, 16. August 2006.</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20140219100235/http://de.ria.ru/world/20060802/52180607.html ''Russische Kosaken bereit zum Schutz der Bürger Russlands in Abchasien.''] RIA Novosti, 2.&nbsp;August 2006.</ref><br />
Viele dieser russischen Kosakenverbände werden heute per Gesetz als [[Registrierte Kosaken der Russischen Föderation]] ({{RuS|''Реестровое казачество Российской Федерации''}}) zur Wahrnehmung dieser vielschichtigen öffentlichen Aufgaben geführt.<ref>[http://www.rg.ru/2005/12/08/kazachestvo.html Bundesgesetz der Russischen Föderation vom 5. Dezember 2005 № 154-FZ ''Über den staatlichen Dienst der russischen Kosaken.'']</ref><br />
Bei der letzten Volkszählung in Russland aber bezeichneten sich 2010 nur 67.000 Menschen als Kosaken.<ref>[https://www.welt.de/politik/ausland/article111565049/Wie-Russlands-patriotische-Kosaken-Moskau-erobern.html ''Wie Russlands patriotische Kosaken Moskau erobern.''] [[Die Welt]], 28. November 2012</ref><br />
Sie wurden allerdings in den endgültig veröffentlichten Zahlen nicht als eigene Volksgruppe aufgeführt, sondern den Russen zugerechnet.<ref>Überraschungen bei der großen Völkerzählung. Russland Aktuell, 15. November 2003.</ref> Auch in der Ukraine gelten Kosaken offiziell nicht als eigenes Volk, sondern als Ukrainer.<br />
<br />
Kosakenbünde gelten in Russland als besonders regierungstreu und waren auch im [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Krieg in der Ukraine]] im Einsatz.<ref>[http://www.nzz.ch/international/europa/poroschenko-verfuegt-einwoechige-feuerpause-1.18327142 ''Poroschenko verfügt kurze Feuerpause.''] NZZ, 20. Juni 2014. Nach ukrainischen Angaben gelangten in letzter Zeit nicht nur scharenweise Söldner in die Ostukraine, sondern auch schwere Waffen. … Die OSZE-Beobachter hatten sich vermutlich in Händen einer paramilitärischen Kosaken-Einheit befunden.</ref> Sie unterstützen die Staatsgewalt, unter anderem griffen sie mit der [[Kantschu|Kosakenpeitsche]] im Jahr 2014 einen Protest von [[Pussy Riot]] an<ref>[http://www.20min.ch/ausland/news/story/Russische-Kosaken-peitschen-Pussy-Riot-aus-17041637?redirect=mobi&nocache=0.8012399931903929 ''Russische Kosaken peitschen Pussy Riot aus.'']</ref>, als solche Milizen als Sicherheitskräfte eingesetzt wurden. Anfang Mai 2018 wollte der [[Menschenrechtsrat beim russischen Präsidenten]] von den Strafverfolgungsbehörden Antworten darauf, warum bei den Demonstrationen vom 5. Mai 2018 genau dort Gewaltszenen stattgefunden hätten, wo Kosaken zugegen waren, sowie zu deren Zusammenarbeit mit Behörden.<ref>[https://www.novayagazeta.ru/news/2018/05/07/141481-spch-reshil-vyyasnit-rol-kazakov-i-nod-v-presechenii-aktsii-oppozitsii-5-maya ''Der Menschenrechtsrat beschloss, die Rolle der Kosaken und der NOD bei der Unterdrückung der Oppositionsaktion am 5. Mai zu untersuchen.''] Nowaja Gaseta, 7. Mai 2018.</ref> Das Schweizer Fernsehen nannte die Gruppen, welche auch an der WM 2018 Präsenz markieren wollten, „[[Schlägertrupp]]s“, nachdem die Ultrakonservativen regierungskritische Demonstranten niederknüppelten.<ref>[https://tp.srgssr.ch/p/portal?urn=urn:srf:video:46f931bf-f102-47e4-82c1-5eb26b599f4d&autoplay=true&legacy=true&width=640&height=360&playerType= ''Fokus: Demonstranten in Russland werden gewaltsam entfernt.''] [[10vor10]], 7. Mai 2018.</ref><br />
<br />
== Heere und Formationen der Kosaken ==<br />
{{Hauptartikel|Kosakenheer}}<br />
* [[Schwarzmeerkosaken]]<br />
* [[Bugkosaken]]<br />
* [[Amur-Kosakenheer|Amurkosaken]]<br />
* [[Donkosaken]]<br />
* [[Baikal-Kosakenheer|Transbaikalkosaken]]<br />
* [[Kaukasuskosaken]][[Datei:Terek Cossacks1.jpg|mini|Terekkosaken]]<br />
* [[Terek-Kosakenheer|Terekkosaken]]<br />
* [[Astrachan-Kosakenheer|Astrachankosaken]]<br />
* [[Kuban-Kosakenheer|Kubankosaken]]<br />
* [[Orenburger Kosakenheer|Orenburger Kosaken]]<br />
* [[Persische Kosakenbrigade]]<br />
* [[Saporoger Kosakenheer|Saporoger Kosaken]] (inkl. Saporoger Sitsch)<br />
* [[Semiretschensker Kosakenheer]]<br />
* [[Sibirisches Kosakenheer]]<br />
* [[Ural-Kosakenheer|Uralkosaken]] (vormals ''Jaikkosaken'')<br />
* [[Ussurikosaken]]<br />
* [[Rote Kosaken]]<br />
<br />
== Bekannte Kosakenführer ==<br />
* [[Jermak Timofejewitsch]] (1525–1585), Eroberer Sibiriens<br />
* [[Iwan Issajewitsch Bolotnikow]] († 1608), Führer des großen russischen Bauernaufstands von 1606 bis 1607<br />
* [[Bohdan Chmelnyzkyj|Bogdan Chmelnizki]] (1595–1657), Gründer des ersten Kosakenstaates<br />
* [[Stenka Rasin]] (1630–1671), Anführer eines Bauernaufstandes<br />
* [[Semjon Iwanowitsch Deschnjow|Semjon Deschnjow]] (1605–1673), Entdecker der [[Beringstraße]]<br />
* [[Iwan Masepa]] (1639–1709), Hetman der ukrainischen Kosaken<br />
* [[Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow]] (1742–1775), Anführer eines Volksaufstands<br />
* [[Matwei Iwanowitsch Platow]] (1753–1818), General der russischen Armee und Ataman der Donkosaken<br />
* [[Alexander Iljitsch Dutow]] (1879–1921), Generalleutnant im [[Russischer Bürgerkrieg|russischen Bürgerkrieg]]<br />
* [[Pjotr Nikolajewitsch Krasnow]] (1869–1947), General der zaristischen Armee und Führer der gegenrevolutionären Bewegung im Russischen Bürgerkrieg<br />
* [[Marina Yurlova]] (1900–1984), Kosakin im 1. Weltkrieg, auch unter [[14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs]]<br />
<br />
== Kosakentum ==<br />
* [[Schaschka]]: Kosaken[[säbel]]<br />
* [[Kantschu|Nagaika]]: geflochtene Peitsche der Kosaken<br />
* [[Staniza]]: Kosakensiedlung, aber auch Einheit der Kosaken<br />
* [[Kasatschok]]: Tanz der Kosaken<br />
* Traditionsuniform: Tracht der Kosaken, entstammt der Tracht der [[Tscherkessen]]<br />
* [[Pirnach]]<br />
* [[Tschub]]: ist die traditionelle [[Haartracht]] der [[Ukraine|ukrainischen]] [[Kosaken]]<br />
* [[Kobsar (Musiker)|Kobsar]]: ist ein [[Ukraine|ukrainischer]] Volkssänger und Musiker des epischen Genres (häufig Kosaken)<br />
* [[Bandura (Instrument)|Bandura]]: ist ein gezupftes [[Lauteninstrument]] in der [[Ukraine]] (genoß große Beliebtheit bei den Kosaken)<br />
* [[Pernatsch]]: Ein traditioneller [[Streitkolben]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
=== Überblickswerke und Gesamtdarstellungen ===<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Die Kosaken. Geschichte und Legenden'' (= C.H. Beck Wissen). Verlag C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64676-8.<br />
* Philip Longworth: ''Die Kosaken. Legende und Geschichte.'' Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-436-02478-3.<br />
<br />
=== Zur Entstehungsgeschichte und der Zeit bis ins 19. Jahrhundert ===<br />
* Carsten Kumke: ''Führer und Geführte bei den Saporoger Kosaken. Struktur und Geschichte kosakischer Verbände im polnisch-litauischen Grenzland (1550–1648)'' (=&nbsp;Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; Band 49). Harrassowitz, Berlin 1993, ISBN 3-447-03374-6.<br />
* Susanne Luber: ''Die Herkunft von Zaporoger Kosaken des 17. Jahrhunderts nach Personennamen'' (=&nbsp;Veröffentlichungen der Abteilung für slawische Sprachen und Literaturen des Osteuropa-Instituts an der Freien Universität Berlin, Band 56). Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1983, ISBN 3-447-02381-3.<br />
* Peter Rostankowski: ''Siedlungsentwicklung und Siedlungsformen in den Ländern der russischen Kosakenheere'' (=&nbsp;Berliner Geographische Abhandlungen. Heft 6). Berlin 1969.<br />
* Günter Stökl: ''Die Entstehung des Kosakentums'' (=&nbsp;Veröffentlichungen des Osteuropa-Institutes München, Band 3). Isar-Verlag, München 1953.<br />
<br />
=== Kosaken im Ersten und Zweiten Weltkrieg ===<br />
* [[Andreas Hilger]], G. Wagenlehner: ''Sowjetische Militärtribunale.'' Böhlau, Köln 2001, ISBN 3-412-06701-6.<br />
* [[Stefan Karner]]: ''Zur Auslieferung der Kosaken an die Sowjets 1945 in Judenburg.'' In: Johann Andritsch (Hrsg.): ''Judenburg 1945 in Augenzeugenberichten.'' Judenburger Museumsschriften XII. Judenburg 1994, S. 243–259.<br />
* [[Erich Kern]]: ''General von Pannwitz und seine Kosaken.'' [[Verlagsgesellschaft Berg|Vowinckel]], Göttingen 1964.<br />
* [[Christian Koller (Historiker)|Christian Koller]]: ''“Not exactly our finest hour”: Geschichte und Memoria der Kosaken auf dem Balkan im Zweiten Weltkrieg.'' In: [http://portal-militaergeschichte.de/koller_kosaken Portal Militärgeschichte, 27. Mai 2013.]<br />
* [[Harald Stadler]], Martin Kofler, Karl C. Berger: ''Flucht in die Hoffnungslosigkeit. Die Kosaken in Osttirol.'' StudienVerlag, Innsbruck / Wien / Bozen 2005, ISBN 3-7065-4152-1.<br />
* Harald Stadler, Rolf Steininger, Karl C. Berger (Hrsg.): ''Die Kosaken im Ersten und Zweiten Weltkrieg.'' StudienVerlag, Innsbruck / Wien / Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4623-2.<br />
* [[Nikolai Tolstoy]]: ''Die Verratenen von Jalta: Englands Schuld vor der Geschichte.'' Langen-Mueller, Münch 1980, ISBN 3-7844-1719-1.<br />
<br />
=== Neu-Kosakentum der postsowjetischen Zeit ===<br />
Dittmar Schorkowitz unter Mitwirkung von Vasile Dumbrava und Stefan Wiese: ''Postkommunismus und verordneter Nationalismus. Gedächtnis, Gewalt und Geschichtspolitik im nördlichen Schwarzmeergebiet.'' Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57610-6, S. 98–108.<br />
<br />
=== Zur Rezeptionsgeschichte ===<br />
* Jana Bürgers: ''Bohdan Chmel’nyc’kyj und der Kosakenmythos in der postsowjetischen Ukraine.'' In: ''Jahrbücher für Geschichte Osteuropas.'' Band 50, 2002, Heft 1. S. 62–86.<br />
* Andreas Kappeler: ''Die Kosaken-Aera als zentraler Baustein der Konstruktion einer national-ukrainischen Geschichte: Das Beispiel der Zeitschrift Kievskaja Starina 1882–1891.'' In: Robert O. Crummey, Holm Sundhaussen, Ricarda Vulpius (Hrsg.): ''Russische und Ukrainische Geschichte vom 16.–18. Jahrhundert.'' Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Band 58. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-04480-2, S. 251–262.<br />
* Gertraud Patterer (Prosatext und Lyrik), [[Adi Holzer]] (Collagen, Zeichnungen und Glasskulpturen): ''Die Kosakentragödie in Kärnten und Osttirol.'' Verlag Storm Tryk, Dänemark 2007, ISBN 978-87-90170-29-5.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Cossacks|Kosaken}}<br />
{{Wiktionary|Kosak}}<br />
* {{DNB-Portal|4032542-8|TYP=Literatur zum Thema}}<br />
* [http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1327214,00.html Die Tragödie an der Drau] ARD-Bericht<br />
* [http://napoleonistyka.atspace.com/cossacks.htm Cossacks of the Napoleonic Wars 1805–1815] Dokumentation<br />
* Orest Subtelny, Illia Wytanowytsch, [http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages%5CC%5CO%5CCossacks.htm Cossacks] in der [[Encyclopedia of Ukraine]] (englisch)<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4032542-8}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kosaken| ]]<br />
[[Kategorie:Irreguläre Truppe]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Krim-Plattform&diff=225642248Krim-Plattform2022-08-25T20:42:13Z<p>Dnepro..: + vorlagenfix / barrierefreiheit</p>
<hr />
<div>{{Infobox Organisation<br />
| Name = Krim-Plattform<br />
| Logo = Crimea Platform.png<br />
| Gründungsdatum = 23. August 2021<br />
| Gründungsort = Kiew, Ukraine<br />
| Vorsitz = Ukraine<br />
| Website = https://crimea-platform.org/en<br />
}}<br />
<br />
Die '''Krim-Plattform''' ({{ukS|Кримська платформа}}, {{crhS-Latn|Qırım platforması}}) ist eine 2021 begonnene Aktion des [[Außenministerium der Ukraine|ukrainischen Außenministeriums]], die [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014]] mit diplomatischen Mitteln rückgängig zu machen.<br />
<br />
Zu erreichende Ziele sind die Rückkehr des Krim-Themas zur globalen Agenda, der [[Menschenrechte|Menschenrechtsschutz]] auf der [[Krim]], die Förderung der De-Okkupation der Halbinsel und die Stärkung sowohl europäischer als auch globaler Sicherheit.<ref>{{Literatur |Titel={{lang|en|THE CRIMEAN PLATFORM WILL BECOME A FOREIGN POLICY INSTRUMENT OF THE DE-OCCUPATION STRATEGY}} |Sammelwerk={{lang|en|UA: Ukraine Analytica}} |Datum=2021-03-16 |Sprache=en |Online=https://ukraine-analytica.org/the-crimean-platform-will-become-a-foreign-policy-instrument-of-the-de-occupation-strategy/ |Abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Der offizielle Auftakt zur Plattform fand während des konstituierenden Krim-Gipfels in [[Kiew]] am 23. August 2021 statt. Die Tätigkeit der Krim-Plattform mit ihrem Hauptbüro in Kiew ist auf Dauer angelegt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Kitsoft |url=https://crimea-platform.org/en/about |titel={{lang|en|About Platform}} |werk=Crimea Platform |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Die Krim-Plattform soll zu einem kollegialen Subjekt der Interaktion mit Russland im Krim-Kontext werden, so der damalige Vizepremierminister und Minister für Reintegration der besetzen Gebiete der Ukraine [[Oleksij Resnikow]].<ref>{{Literatur |Titel={{lang|uk|Кримська платформа: що це таке і чи допоможе Україні повернути Крим}} |Sammelwerk={{lang|en|BBC News}} {{lang|uk|Україна}} |Online=https://www.bbc.com/ukrainian/features-57974995 |Sprache=uk |Abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Die Geschichte der Gründung und Förderung ==<br />
Im Jahre 2014 erklärten internationale Organisationen die Besetzung und den Versuch der Annexion der Krim für rechtswidrig und verurteilten das Vorgehen Russlands eindeutig. Mehrere westliche Länder verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Die [[Europäische Union|EU]] und die [[USA]] verfolgten eine konsequente Politik der Nichtanerkennung russischer Aktivitäten auf der Krim.<ref>{{Internetquelle |url=https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-Homepage/37464/eu-non-recognition-policy-crimea-and-sevastopol-fact-sheet_en |titel={{lang|en|Seven years since Russia’s illegal annexation of Crimea}} |werk={{lang|en|European Union External Action Service}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://euromaidanpress.com/2019/07/30/us-non-recognition-policy-regarding-crimea-one-year-on/ |titel={{lang|en|US non-recognition policy regarding Crimea one year on}} |werk={{lang|en|Euromaidan Press}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Mit der Eskalation der russischen Aggression im ostukrainischen [[Donezbecken|Donbas]] in der Folgezeit verschwand jedoch die Frage der De-Okkupation der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und der Stadt [[Sewastopol]] von der Tagesordnung der internationalen Politik. Das [[Außenministerium der Ukraine]] insistierte darauf, dieses Thema weiter im Zentrum des politischen und fachlichen Dialogs mit internationalen Partnern zu halten. In diesem Kontext sollte die Krim-Plattform zu einer internationalen Verhandlungsplattform werden, wo alle möglichen Varianten der künftigen De-Okkupation der Krim diskutiert werden können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3154431-mzs-deokupacia-krimu-zalisatimetsa-na-poradku-dennomu-dialogu-ukrainaes.html |titel={{lang|uk|МЗС: Деокупація Криму залишатиметься на порядку денному діалогу Україна-ЄС}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Pläne für eine solche Plattform wurden vom Ministerium für die Reintegration der besetzten Gebiete der Ukraine noch im Jahre 2020 angekündigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://ua.krymr.com/a/novyny-krymu-reznikov-pro-maidanchyk-dlia-perehovoriv-shchodo-krymu/30615698.html |titel={{lang|uk|Резніков про міжнародний майданчик для переговорів щодо Криму: «Все в процесі»}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref> Im September desselben Jahres rief der [[Präsident der Ukraine]] [[Wolodymyr Selenskyj]] bei der Tagung der 75. Generalversammlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] die UN-Mitgliedstaaten auf, sich an der Gründung der Plattform zu beteiligen.<ref>{{Internetquelle |url=https://ua.krymr.com/a/novyny-krymu-zelenskyi-oon-doekupatsiia-krymu/30854590.html |titel={{lang|uk|Президент Зеленський в ООН закликав взяти участь у створенні міжнародної платформи з деокупації Криму}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Anschließend führten ukrainische Behörden eine Kampagne durch, um westliche Länder nicht nur in den Gründungsprozess, sondern vor allem auch in die weitere Tätigkeit der Krim-Plattform für die De-Okkupation der Halbinsel einzubeziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.slovoidilo.ua/2020/12/14/novyna/polityka/ukrayina-predstavyla-yes-koncepcziyu-krymskoyi-platformy |titel={{lang|uk|Україна представила ЄС концепцію Кримської платформи}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3219096-krimska-platforma-dzaparova-zaprosila-na-samit-derzavicleni-unesko.html |titel={{lang|uk|Кримська платформа: Джапарова запросила на саміт держави-члени ЮНЕСКО}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3200074-dzaparova-prezentuvala-krimsku-platformu-v-obse.html |titel={{lang|uk|Джапарова презентувала Кримську платформу в ОБСЄ}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Die Beteiligung der Ukraine an den Aktivitäten der Krim-Plattform koordiniert das Ukrainische Außenministerium. Zum Vorsitzenden des Organisationskomitees für die Vorbereitung des konstituierenden Gipfels wurde der Außenminister der Ukraine [[Dmytro Kuleba]] ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/zvernennya-prezidenta-ukrayini-z-nagodi-dnya-sprotivu-okupac-66821 |titel={{lang|en|Address by the President of Ukraine on the occasion of the Day of Resistance to the Occupation of the Autonomous Republic of Crimea and the City of Sevastopol}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/documents/782021-36853 |titel={{lang|uk|УКАЗ ПРЕЗИДЕНТА УКРАЇНИ №78/2021}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
In der durch den Erlass des Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj vom 24. März 2021 genehmigten Strategie zur De-Okkupation und Reintegration des vorübergehend besetzten Territoriums der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol, wird die Krim-Plattform als ihr zentrales Instrument fixiert:<br />
{{Zitat|Text=81. Die Ukraine gründet und entwickelt die Krim-Plattform als zentrales außenpolitisches Instrument zur Konsolidierung der internationalen Bemühungen zur De-Okkupation und Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine, zur Überwindung der Folgen der vorübergehenden Besetzung der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol durch die Russische Föderation und zum Schutz der ukrainischen Staatsangehörigen.}}<br />
{{Zitat|Text=92. Die Ukraine leitet einen internationalen Verhandlungsprozess ein, um die Modalitäten für die Befreiung des vorübergehend besetzten Gebiets und die Wiederherstellung der Verfassungsordnung der Ukraine festzulegen, basierend insbesondere auf der Grundlage der Bestimmungen des Memorandums über Sicherheitsgarantien im Zusammenhang mit dem Beitritt der Ukraine zum Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen sowie der Ergebnisse der Krim-Plattform-Tätigkeit.|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/documents/1172021-37533 |titel={{lang|uk|УКАЗ ПРЕЗИДЕНТА УКРАЇНИ №117/2021}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref>}}<br />
<br />
== Schwerpunkte und Formate ==<br />
Der Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba identifizierte fünf erwartete Prioritäten für die Tätigkeit der Krim-Plattform:<br />
{{Zitat|Text=Erstens Sicherheit, einschließlich der Freiheit der Schifffahrt. Zweitens Sicherstellung der Wirksamkeit der Sanktionen gegen den Angreiferstaat. Drittens Schutz der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts. Viertens Schutz der kulturellen, religiösen Rechte und Bildungsrechte. Fünftens Überwindung der negativen Auswirkungen der vorübergehenden Besetzung der Krim auf Wirtschaft und Umwelt.|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://lb.ua/world/2020/12/03/472184_kuleba_nazvav_pyat_prioritetiv.html |titel={{lang|uk|Кулеба назвав п’ять пріоритетів роботи "Кримської платформи"}} |sprache=uk |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
Die langfristige Tätigkeit der Krim-Plattform konzentriert sich auf folgende Schwerpunktbereiche:<br />
<br />
* Konsolidierung der internationalen Politik der Nichtanerkennung jeglicher Änderung des Völkerrechtsstatus der Krim;<br />
* Wirksamkeit von Sanktionen, ihre Verstärkung und Prävention der Umgehung;<br />
* Schutz der Menschenrechte und des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]];<br />
* Gewährleistung der Sicherheit in der Asow-Schwarzmeer-Region und darüber hinaus Schutz des Grundsatzes der Freiheit der Schifffahrt;<br />
* Überwindung der negativen ökologischen und wirtschaftlichen Folgen der Besetzung.<ref name=":0" /><br />
<br />
Besondere Aufmerksamkeit wird dem Problem der politischen Gefangenen auf der besetzten Halbinsel gewidmet.<ref>{{Internetquelle |url=https://prm.ua/krymska-platforma-rozghliane-pytannia-politv-iazniv-na-okupovanomu-pivostrovi-mzs/ |titel={{lang|uk|"Кримська платформа" розгляне питання політв'язнів на окупованому півострові - МЗС}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Geplant sind vier Formate der Plattform: auf der Ebene der Staatsoberhäupter, der Außenminister, der Abgeordneten und der Experten. Auf der Regierungsebene sind Konsultationen der Außenminister, Koordinierungstreffen spezialisierter Arbeitsgruppen zu Schwerpunktbereichen und internationale Konferenzen vorgesehen. Unter anderem wird eine Möglichkeit erwogen, ein jährliches Forum einzurichten, welches der Frage der Sicherheit der gesamten Schwarzmeerregion gewidmet sein soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Kitsoft |url=https://mfa.gov.ua/en/news/vistup-pershoyi-zastupnici-ministra-emine-dzhaparovoyi-na-vseukrayinskomu-forumi-ukrayina-30-mizhnarodna-politika |titel={{lang|en|Speech by First Deputy Minister Emine Dzhaparova at the Ukraine 30. International Relations All-Ukrainian Forum}} |werk=[[Außenministerium der Ukraine]] |sprache=en |abruf=2021-09-20 |datum=2021-07-06}}</ref><br />
<br />
Unterstützungsgruppen der ukrainischen Initiative wurden bereits im [[Seimas]] der [[Litauen|Republik Litauen]], in der [[Saeima]] der [[Lettland|Republik Lettland]] und in der parlamentarischen Versammlung der [[NATO]] eingerichtet.<ref name=":0" /> Es wird auch die Gründung eines interparlamentarischen „Koordinierungsrates Krim-Plattform“ besprochen.<ref>{{Internetquelle |url=https://armyinform.com.ua/2021/08/parlament-zaklykav-mizhnarodni-organizacziyi-pidtrymaty-krymsku-platformu/ |titel={{lang|uk|Парламент закликав міжнародні організації підтримати «Кримську платформу»}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Das Format soll bis zu der vollständigen Rückkehr der Halbinsel zur Ukraine bestehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://ua.krymr.com/a/news-krymska-platforma-korynevych/31343527.html |titel={{lang|uk|Представник президента Зеленського сказав, коли «Кримська платформа» завершить роботу}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Konstituierender Gipfel ==<br />
[[Datei:Учасники Першого саміту Кримської платформи.jpeg|mini|Teilnehmerinnen und Teilnehmer des konstituierenden Gipfels]]<br />
Die [[Türkei]], die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Kanada]], das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]] und die [[Republik Moldau]] waren die ersten Staaten, die angekündigt haben, ihre Vertreter zum Gipfel in Kiew zu entsenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radiosvoboda.org/a/crimea-platform-deoccupation-turkey/30968277.html |titel={{lang|uk|«Кримська платформа». «Маячня» чи реальний крок для деокупації Криму?}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
[[Russland]] bezeichnete die Bemühungen der Ukraine, die Krim zurückzubekommen, als illegitim und die Teilnahme von Ländern und Organisationen an der ukrainischen Initiative als direkten Eingriff in die territoriale Integrität Russlands.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pravda.com.ua/news/2021/03/15/7286711/ |titel=Росія назвала “Кримську платформу” нелегітимною і пригрозила учасникам |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref> Die Russische Föderation versuchte auch, die Glaubwürdigkeit der Plattform zu untergraben und andere Staaten durch Druck, Erpressung und Einschüchterung daran zu hindern, sich am Gipfel zu beteiligen, weshalb die Liste der zum Gipfel eingeladenen Personen geheim gehalten werden musste.<ref>{{Internetquelle |url=https://kanaldom.tv/uk/pochemu-uchastniki-krymskoj-platformy-derzhatsya-v-sekrete-poyasnila-dzhaparova/ |titel={{lang|uk|Чому учасників "Кримської платформи" тримають в секреті, пояснила Джапарова }}|werk={{lang|uk|Дом}} |datum=2021-05-15 |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Am 23. August 2021, dem Vorabend des 30. Jahrestages der Unabhängigkeit der Ukraine, versammelten sich Vertreter von 47 Ländern und internationalen Organisationen zum konstituierenden Gipfel der Krim-Plattform in Kiew, darunter auch der deutsche Wirtschafts- und Energieminister [[Peter Altmaier]], der österreichische Außenminister [[Alexander Schallenberg]] und der schweizerische Nationalratspräsident [[Andreas Aebi]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/news/2021/08/19/7304328/ |titel={{lang|uk|44 держави та організації: Кулеба назвав повний склад саміту “Кримської платформи”}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Die Veranstaltung mit der Teilnahme aller [[NATO]]-, [[Europäische Union|EU]]- und [[G7]]-Mitgliedsstaaten wurde zur größten internationalen Veranstaltung, die die Ukraine jemals organisiert hat.<br />
<br />
Auf der Veranstaltung traten der Präsident der Ukraine [[Wolodymyr Selenskyj]], der Vorsitzende der [[Werchowna Rada]] der Ukraine [[Dmytro Rasumkow]], der Ministerpräsident der Ukraine [[Denys Schmyhal]], die Leiter der ausländischen Delegationen, der Führer des krimtatarischen Volkes [[Mustafa Abduldschemil Dschemiljew]] sowie die Vertreterin des Expertennetzwerks der Krim-Plattform Olga Skrypnyk auf.<br />
{{Zitat<br />
|Text=Die Krim war eine Garantie der internationalen Stabilität und ist jetzt ein Pulverfass.<br />
|Sprache=de<br />
|Autor=[[Präsident des Europäischen Rates|EU-Ratspräsident]] [[Charles Michel]]<br />
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/e90f6a8c-35b3-46cd-b256-dd0f3296e7cf |titel=Bei Gipfel: Ukraine unterstreicht Anspruch auf Krim |werk=zdf.de |sprache=de |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
{{Zitat<br />
|Text=Wir werden nicht zulassen, dass die Krim zu einem blinden Fleck auf der Karte wird. Sie ist und bleibt ein Teil der Ukraine.<br />
|Sprache=de<br />
|Autor=[[Peter Altmaier]]<br />
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://uacrisis.org/de/deoccupation-of-crimea-begins-in-kyiv-overview-of-crimea-platform-s-inaugural-summit |titel=Beginn der De-Okkupation der Krim von Kiew aus: Wie der Gründungsgipfel der Krim-Plattform ablief |datum=2021-08-24 |sprache=de-DE |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
{{Zitat<br />
|Text=Wir finden uns nicht damit ab, dass die Grenzen von Europa verschoben wurden. Wir schauen nicht weg, wenn Russland auf der Krim aufrüstet, die freie Schifffahrt gefährdet, Menschenrechte beschneidet und die Krimtatarinnen und -tataren verfolgt. Das Völkerrecht ist und bleibt eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf.<br />
|Sprache=de<br />
|Autor=[[Alexander Schallenberg]]<br />
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmeia.gv.at/ministerium/presse/aktuelles/2021/08/aussenminister-schallenberg-in-kiew-destabilisierung-der-ukraine-schwaecht-unser-aller-sicherheit/ |titel=Außenminister Schallenberg in Kiew: „Destabilisierung der Ukraine schwächt unser aller Sicherheit“ – BMEIA, Außenministerium Österreich |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
<br />
== Erklärung ==<br />
Nach dem konstituierenden Gipfel stimmten die Teilnehmerländer der gemeinsamen Abschlusserklärung zu.<br />
[[Datei:Crimea Platform 2021-08-23 05.jpg|mini|265x265px|Krim-Plattform-Gipfel]]<br />
Das Dokument besagt:<br />
<br />
* die Internationale Krim-Plattform als Beratungs- und Koordinierungsformat für die friedliche Beendigung der vorübergehenden Besetzung der Krim durch Russland zu gründen, ·<br />
* die Politik der Nichtanerkennung der illegalen Annexion der Krim durch Russland fortzusetzen,<br />
* weitere „politische, diplomatische und restriktive Maßnahmen“ gegen Russland einzuführen, „sofern dies im Rechtssystem jedes Mitglieds der Plattform vorgesehen ist, mit geeignetem Verfahren übereinstimmt, notwendig ist und wenn Russlands Handlungen dies erfordern“,<br />
* sich den neuen Herausforderungen und hybriden Bedrohungen zu stellen, die durch die anhaltende Militarisierung der Krim verursacht werden,<br />
* die Russische Föderation aufzufordern, ihren Verpflichtungen als Besatzungsmacht im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, alle Menschenrechtsverletzungen, vor allem in Bezug auf Einwohner der Krim, unverzüglich zu beenden und den Zugang zur Krim für Überwachungsmechanismen zur Einhaltung der Menschenrechte und Menschenrechtsverteidiger zu gewähren,<br />
* geeignete Mechanismen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], des [[Europarat]]s, der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] und anderer internationalen und regionalen Organisationen zu nutzen, um Probleme im Zusammenhang mit der vorübergehenden Besetzung lösen zu können,<br />
* eine Möglichkeit der Unterstützung von Wirtschafts-, Infrastruktur- und Umweltprojekten für die Entwicklung der an die vorübergehend besetzte Halbinsel Krim angrenzenden Regionen der Ukraine zu erwägen,<br />
* die Rolle der nationalen Parlamente bei der Bekämpfung der vorübergehenden Besetzung der Krim anzuerkennen und die Koordinierung der Krim-Aktivitäten zwischen den nationalen Parlamenten sowie auf der Ebene der interparlamentarischen Versammlungen zu fördern.<br />
<br />
Die Teilnehmer der Krim-Plattform erwarten die Rückgabe der vorübergehend besetzten Gebiete der Krim und Sewastopols an die Ukraine und die Wiederherstellung ihres autonomen Status und fordern die Russische Föderation auf, sich konstruktiv an der Internationalen Krim-Plattform mit dem Zweck der Beendigung der vorübergehenden Besetzung der Halbinsel teilzunehmen.<br />
<br />
Die Erklärung ist zur Unterzeichnung und zum Beitritt offen aufgelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/krimska-platforma-deklaraciya-70293 |titel={{lang|en|Crimea Platform. Declaration}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Büros der Krim-Plattform ==<br />
[[Datei:Crimea Platform Office.jpg|mini|Eröffnung des Krim-Plattform-Büros]]<br />
Am Tag des Gipfels eröffneten die Teilnehmer das Hauptbüro der Krim-Plattform in Kiew. Zu den Aufgaben des Büros gehören die Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Situation auf der besetzten Halbinsel in Bezug auf Menschenrechte, Wirtschafts- und Umweltsituation, Kulturerbe, Förderung der Erfüllung der Strategie der De-Okkupation und Wiedereingliederung der Krim, Informierung und Kommunikation mit den ukrainischen Staatsangehörigen auf der Krim sowie Dialogführung mit den internationalen Partnern (zusammen mit dem Außenministerium der Ukraine). Leiter des Büros ist der Ständige Vertreter des Präsidenten der Ukraine in der Autonomen Republik Krim Anton Korynevych.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/prezident-ukrayini-ta-uchasniki-samitu-krimskoyi-platformi-o-70301 |titel={{lang|en|President of Ukraine and the participants of the Crimea Platform summit watched the initiative's head office in Kyiv}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Es ist auch geplant, in einigen anderen Ländern, die die Erklärung unterzeichnet haben, Büros der Krim-Plattform zu eröffnen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3302439-ofisi-krimskoi-platformi-vidkriut-v-insih-derzavah-prezident.html |titel={{lang|uk|Офіси Кримської платформи відкриють в інших країнах - Президент}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Annexion der Krim durch Russland 2014]]<br />
[[Kategorie:Politik (Ukraine)]]<br />
[[Kategorie:Politik 2021]]<br />
[[Kategorie:Veranstaltung in Kiew]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2021]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Ukraine&diff=225624362Geschichte der Ukraine2022-08-25T12:19:05Z<p>Dnepro..: /* Dokumentarfilm */ korr</p>
<hr />
<div>[[Datei:Beauplan Poland XVII map.jpg|mini|Ukraine 1648]]<br />
<br />
Die '''Geschichte der Ukraine''' umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des heutigen Staates [[Ukraine]] von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.<br />
<br />
== Ur- und Frühgeschichte ==<br />
[[Datei:Cucuteni Trypillian extent.png|mini|Verbreitungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur]]<br />
<br />
Das Gebiet der heutigen [[Ukraine]] wurde schon während des [[Paläolithikum]]s besiedelt. Während der [[Jungsteinzeit]] bestand in der Südukraine von etwa 6500 bis 5000 [[v. Chr.]] die Bug-Dnister-Kultur. Ihr folgte die [[Dnepr-Don-Kultur]] bis 4000 v. Chr. Darauf folgte die [[Sredny-Stog-Kultur]] von 4500 bis 3500 v. Chr. [[Derijiwka]], einer der bekanntesten mit dieser Kultur in Verbindung gebrachten Ausgrabungsorte, liegt in der zentralukrainischen [[Oblast Kirowohrad]]. Am Übergang von der Jungsteinzeit zur [[Kupfersteinzeit]] gehörte die heutige Ukraine zu den Ursprungsregionen der vermutlich [[Halbnomaden|halbnomadischen]] [[Kurgankultur]], die auf die Zeit von 4400 v. Chr. bis 4300 v. Chr. geschätzt wird – dies ist jedoch wissenschaftlich nicht gänzlich unumstritten (vgl. [[Kurgankultur#Kritik an der Kurgantheorie und spätere Forschungen|Kritik an der Kurgantheorie und spätere Forschung]]).<ref>Marija Gimbutas: ''Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas.'' (= ''Archeolingua.'' series minor 6). Archaeological Institute of Hungarian Academy of Sciences/ Linguistic Institute of the University of Innsbruck, 1994, ISBN 3-85124-171-1.</ref><br />
[[Datei:Людина енеолітичного часу.JPG|mini|Chalkolithisches Grab von Katral in der Region Odessa]]<br />
Die Kurgankultur wurde in der späten Kupfersteinzeit/frühen Bronzezeit von der [[Jamnaja-Kultur]] abgelöst bzw. ist in ihr aufgegangen. In der Nähe von [[Dnipro]] gibt es den „Storoschowa mohyla“-[[Kurgan (Grabhügel)|Kurgan]] in dem [[A. I. Terenozhkin]] Reste eines Karrens (vgl. [[Wagengräber der Jamnaja-Kultur|Wagen]]) ausgegraben hat.<ref>Hans J. J. G. Holm: ''The Earliest Wheel Finds, their Archeology and Indo-European Terminology in Time and Space, and Early Migrations around the Caucasus.'' Series Minor 43. Budapest 2019: ARCHAEOLINGUA ALAPÍTVÁNY. ISBN 978-615-5766-30-5. Mit 306 Quellennachweisen, 6 Graustufen- und farbige Abbildungen, sowie verkleinerten Abbildungen von 130 repräsentativen Radfunden (dabei aktuelle aus Deutschland und China).</ref> Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch die [[Stein-Baba]]s ({{ukS-Cyrl|Баби кам’яні}}; {{ruS|каменные бабы}}) – deren größte Sammlung innerhalb der Ukraine sich in Dnipro (siehe [[Stein-Babas von Dnipropetrowsk]]),<ref>[http://www.ukrainehotelsonline.com/ua/Travel-to-Dnepropetrovsk-Stone-Baby/district-Dnepropetrovsk-Stone-Sculptures.html Kurzer Artikel über die „Stein-Babas“ von Dnipropetrowsk], abgerufen am 20. Juni 2013.</ref> befindet – durch ihre über 3000-jährige Geschichte<ref>J. P. Mallory, D. Q. Adams: ''Kemi Oba Culture.'' In: ''Encyclopedia of Indo-European Culture.'' Fitzroy Dearborn, 1997, S. 327–328.</ref> sind sie sicherlich nicht nur das Produkt eines Volkes; die frühesten werden jedoch mit der Jamnaja-Kultur, die [[eisenzeit]]lichen Exemplare mit den [[Skythen]] und die [[mittelalter]]lichen mit verschiedenen [[Turkvölker]]n in Verbindung gebracht.<br />
<br />
Der Jamnaja-Kultur folgte in der [[Bronzezeit]] etwa von 2800/2500 bis 2000 v. Chr. die [[Katakombengrab-Kultur]] die ihren Namen von den von ihnen angelegten [[Katakombe]]n hat, deren unterirdischer Teil am ehesten mit den ägyptischen [[Mastaba]]s vergleichbar sind. In der [[Späte Bronzezeit|Spätbronzezeit]] folgte die [[Srubna-Kultur]] im 20. bis 12. vorchristlichen Jahrhundert (2000–1200 v. Chr.).<br />
<br />
Im 5. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich an der ukrainischen Schwarzmeerküste und insbesondere der [[Krim]] [[Pontosgriechen|pontische Griechen]] an und gründeten [[Griechische Kolonisation|Kolonien]]. Sie sind es auch, die vom Volk der [[Taurer]] – woher auch der Name [[Taurien]] für die Krim abgeleitet wurde – berichten, die sie als ein Volk von Hirten beschreiben.<br />
<br />
An der [[Straße von Kertsch]] – in antiken griechischen Quellen „Kimmerischer Bosporus“ genannt – lebte um 1300 v. Chr. das Volk der [[Kimmerer]], bis es von den [[Skythen]] in Richtung [[Kaukasus]] verdrängt wurden. Das Steppengebiet im Süden der Ukraine war Teil des sogenannten [[Wildes Feld|Wilden Feldes]], das in der Antike (8./7. Jahrhundert v. Chr.) von den [[Iranische Völker|iranischsprachigen]] [[Reitervölker]]n der Skythen und später von den ihnen nahestehenden [[Sarmaten]], die im 4./3. Jahrhundert v. Chr. die Skythen unterwarfen und assimilierten, bewohnt wurde.<br />
<br />
Im Norden und Westen der heutigen Ukraine jedoch auch in Weißrussland befand sich die [[Sarubinzy-Kultur]], die vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. bestand, die vermutlich Handel mit den Städten am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] getrieben haben. Der Fund vieler [[Pflug|Pflüge]] deutet darüber hinaus auf die hohe Bedeutung des [[Ackerbau]]s hin.<br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Ukraine-Dyke Pole.png|Lage des Wilden Feldes in der heutigen Ukraine.<br />
Skythian archer plate BM E135 by Epiktetos.jpg|Skythischer Bogenschütze<br />
Ancient Greek Colonies of N Black Sea.png|Karte der Griechischen Kolonien am Schwarzen Meer um 450 v. Chr.<br />
Roman Empire 125.png|Sarmatien auf einer Karte des Römischen Reiches, um 125 n. Chr.<br />
</gallery><br />
<br />
== Völkerwanderungszeit ==<br />
Vom 2. bis Anfang des 5. Jahrhunderts [[n. Chr.]] hat sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine auch die mit den [[Ostgoten]] assoziierte [[Tschernjachow-Kultur]] gebildet, da die Goten zu dieser Zeit aus dem [[Weichsel]]raum an die Küsten des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meeres]] drängten. Daneben gab es nördlich der Tschernjachow-Kultur noch die [[Kiewer Kultur]],<ref>{{Internetquelle |url=http://www.knowed.ru/index.php?name=pages&op=view&id=1067 |titel=Die Kiewer Kultur |werk=knowed.ru |datum=2010-01-10 |abruf=2014-08-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{ruS|Киевская культура}}}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://colovrat.at.ua/publ/1-1-0-82 |titel=Frühe Slawische Stämme. Die archäologische Kiewer Kultur als Vorfahren der Anten |datum=2010-02-05 |abruf=2014-08-25 |sprache=ru |kommentar=Originaltitel: {{ruS|Раннеславянские племена змиевщины. Киевская археологическая культура как отражение ранней фазы развития антов.}}}}</ref> die ebenfalls auf das 2. und bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Die [[Krimgoten]] lebten noch bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts, bis sie vom aufkommenden [[Chasaren]]reich unterworfen und assimiliert wurden – wobei sie vermutlich die hier ansässigen [[Aorsen]], den damals größten Stamm der Sarmaten, über einen Zeitraum von 20 Jahren allmählich besiegten. Um das Jahr 374 sollen die ersten [[Hunnen]] unter ihrem Führer [[Balamir]] die [[Wolga]] überquert haben und dabei das Reich der [[Alanen]] zerstört haben, um mit ihnen anschließend ein [[Bündnis]] zu schließen. Durch den Druck aus Osten wurden wohl auch die skythischen Stämme der [[Jazygen]] und der [[Roxolanen]] in Richtung [[Westen]] (am wahrscheinlichsten auf den [[Balkanhalbinsel|Balkan]]) verdrängt. Im Jahre 375 erfolgte dann die Zerstörung des [[Greutungen]] (Ostgoten) [[Ermanarich]]s (vgl. vor allem [[Ammianus Marcellinus]], 31, 2f.), spätestens hier beginnt der [[Hunnensturm]].<ref>Vgl. zur folgenden Geschichte die einschlägigen Handbücher zur [[Spätantike]] sowie Maenchen-Helfen: ''Welt der Hunnen.'' Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-43-8; allgemein und recht aktuell etwa Peter J. Heather: ''The Fall of the Roman Empire.'' London 2005, ISBN 0-330-49136-9, S. 145&nbsp;ff.</ref><br />
<br />
Im vierten Jahrhundert könnten auch die [[Bulgaren]] bzw. [[Protobulgaren]] im Zuge der Völkerwanderung mitgerissen worden sein. Diese siedelten sich im sogenannten „Onoguria“ an und weiteten ihr Reich über die heutige Süd- und Ostukraine aus. Wahrscheinlich siedelten sich um diese Zeit auch die aus Norden kommenden [[Slawen]] erstmals in dem Gebiet an, wobei einige auch (zusammen mit den Bulgaren) in Richtung Balkan gezogen sein könnten. Nach dem Weiterziehen der Hunnen und der von ihnen in Richtung Westen vertriebenen Völkern entstand in der gesamten (Süd-)Ukraine ein Machtvakuum.<ref>Einführend siehe Florin Curta: ''The Making of the Slavs. History and Archaeology of the Lower Danube Region, C. 500–700''. Cambridge 2001; Florin Curta: ''Southeastern Europe in the Middle Ages, 500–1250''. Cambridge 2006; Christian Lübke: ''Das östliche Europa. Die Deutschen und das europäische Mittelalter''. München 2004.</ref> Im 6. Jahrhundert teilten sich diese frühen Bulgaren vermutlich in [[Kutriguren]], welche weiter in Richtung Westen drängten, und die [[Utiguren]], die am [[Don (Asowsches Meer)|Don]] verblieben waren und wahrscheinlich das [[Großbulgarisches Reich|Großbulgarische Reich]] gründeten, zu dem große Teile der Süd- und Ostukraine gehörten. Was mit den [[Onoguren]], einem weiteren Stamm der mit den Protobulgaren in Verbindung gebracht wird, passierte, ist unklar. So wurde das Gebiet der ganzen Südukraine jedoch zum Durchzugsgebiet der Bulgaren aus ihrer Heimat, die vermutlich an der [[Wolga]] lag. Im 7. Jahrhundert zogen die Bulgaren insbesondere unter ihrem Anführer [[Kubrat]] allmählich immer weiter in das heutige [[Bulgarien]], wobei ein Teil vermutlich den Staat der [[Wolgabulgaren]] bildete.<ref name="history of ukraine27">{{Literatur |Autor=Paul Robert Magocsi |Titel=A History of Ukraine |Verlag=University of Toronto Press |Ort=[[Toronto]] |Datum=1996 |ISBN=0-8020-0830-5 |Seiten=27}}</ref> Zu dieser Zeit gehört auch der Fund des bedeutenden [[Schatz von Mala Pereschtschepyna]] bei [[Poltawa]].<ref>[http://www.goldensands.bg/cultural/treasure-pres.asp Artikel über den Pereschepenski Schatz auf goldensands.bg] (englisch), abgerufen am 22. Juni 2013.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://hermitagemuseum.org/html_En/03/hm3_2_13.html |text=Artikel über den Pereschepenski Schatz auf der Website der St. Petersburger Eremitage |wayback=20060927072126}}, abgerufen am 22. Juni 2013.</ref><br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Chernyakhov.svg|Tschernjachow-Kultur<br />
Hunnenwanderung.png|Weg des Hunnensturms über die Ukraine.<br />
Map of Old Great Bulgaria de.svg|Lage des Großbulgarischen Reiches.<br />
Bulgarians and Slavs VI-VII century.png|Wanderung der Bulgaren und Lokalisierung der Slawen<br />
Pontic steppe region around 650 AD.png|Bulgaren in der Ukraine um das Jahr 650 n. Chr.<br />
</gallery><br />
<br />
== Mittelalter ==<br />
=== Chasarenreich und Magyarenwanderung ===<br />
Während der Zeit des europäischen [[Frühmittelalter]]s wurde die Ostukraine etwa um das Jahr 750 Teil des [[Chasaren]]reiches. Außerdem gehörte es zum Handelsnetz der [[Radhaniten]]; diese [[Juden|jüdischen]] Kaufleute stellten etwa vom 8. bis zum 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den verfeindeten Ländern des [[Abendland]]es und der [[Islam|Islamischen Welt]] sicher und betrieben dabei sogar Handel mit [[Indien]] und [[China]] – dies stellt wahrscheinlich die beste Begründung für die Wichtigkeit des [[Judentum]]s im Chasarenreich dar. Die [[Magyaren]], die um das Jahr 600 n. Chr. noch im [[Wolga]]gebiet lebten, siedelten sich um das Jahr 900 n. Chr. im Gebiet zwischen [[Dnister]] und [[Dnepr]] an – vermutlich das von den Magyaren sogenannte [[Etelköz]] (wörtlich: Land zwischen den Flüssen) an der Westgrenze des Chasarenreiches, dem sie [[tribut]]pflichtig waren. In dieser Zeit schlossen sich ihnen auch die [[Kabaren]] an – drei Stämme, die gegen das Chasarenreich rebellierten – und zogen aufgrund des Drucks der [[Petschenegen]] aus den Weiten der [[Eurasische Steppe|Eurasischen Steppengebiete]] und der mit ihnen verbündeten [[Bulgaren]] unter [[Zar]] [[Simeon I. (Bulgarien)|Simeon I.]] in Richtung Westen in die [[Karpaten]]. Nach dem Niedergang des Chasarenreiches kamen die Reitervölker der Petschenegen, [[Kumanen]] sowie die [[Goldene Horde]].<br />
<br />
<gallery class="center"><br />
Chasaren.jpg|Das Chasarenreich<br />
Radhanites.png|Das Handelsnetz der Radhaniten<br />
History Hungary 1.png|Magyarenwanderung<br />
</gallery><br />
<br />
=== Kiewer Rus ===<br />
[[Datei:Kievan-rus-1015-1113-(de).png|mini|Kiewer Rus im 11. Jahrhundert]]<br />
{{Hauptartikel|Kiewer Rus}}<br />
Im 9. Jahrhundert errichteten [[Ostslawen|ostslawische]] Stämme unter dem Einfluss skandinavischer [[Waräger]] an den Handelswegen von Skandinavien und [[Republik Nowgorod|Nowgorod]] nach Süden in Richtung [[Konstantinopel]] ein lose verfasstes Großreich mit der Hauptstadt [[Kiew]], die „[[Kiewer Rus]]“. Dessen Herrscher [[Wladimir I.|Wladimir der Große]] (reg. 980–1015) entschied sich im Jahre 988 für die [[Christianisierung der Rus|Annahme des Christentums]] nach [[Byzantinischer Ritus|östlichem Ritus]]. Der Süden der heutigen Ukraine wurde bis ins 13. Jahrhundert von [[Nomaden|nomadischen]] Steppenvölkern, insbesondere den [[Petschenegen]] und später den [[Kyptschaken]] (Kumanen, „Polowzern“; {{ukS-Cyrl|Половці}}) beherrscht.<br />
<br />
Nach kultureller und wirtschaftlicher Blüte begann im 12. Jahrhundert der Niedergang der Rus mit zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Fürstentümern. 1169 eroberte der Fürst von [[Fürstentum Wladimir-Susdal|Wladimir-Susdal]] Kiew, brannte es nieder, eignete sich den Titel des Großfürsten an und setzte in Kiew seinen Sohn als Fürsten ein. 1202 nahm [[Roman von Halitsch-Wolhynien|Roman von Halytsch-Wolodymyr]] Kiew in Besitz und leitete daraus einen Anspruch auf die Würde des Großfürsten ab, aber schon im Folgejahr verlor er die Stadt an die [[Fürstentum Perejaslawl|Fürsten von Perejaslawl]]. Im 13. Jahrhundert eroberten [[Geschichte der Mongolen|mongolische]] Nomadenstämme aus Asien („[[Goldene Horde]]“) die Herrschaft über alle Russischen Staaten außer der [[Republik Nowgorod]] und [[Republik Pskow|Pskow]].<br />
<br />
=== Goldene Horde ===<br />
{{Hauptartikel|Mongolische Invasion der Rus}}<br />
[[Datei:Golden Horde 1389.svg|mini|hochkant=1.7|Das Reich der Goldenen Horde im Jahr 1389]]<br />
[[Datei:35 History of the Russian state in the image of its sovereign rulers - fragment.jpg|mini|Der unterlegene [[Michail Jaroslawitsch]] steht vor Usbek Khan ([[Historienmalerei|historisierende]] Darstellung)]]<br />
Nach ersten Konflikten in den 1220er Jahren zwischen Europäern und den Mongolen unter [[Dschingis Khan]], insbesondere der [[Schlacht an der Kalka]], drangen die Mongolen weniger als 20 Jahre später, diesmal unter [[Batu Khan]], einem Enkel Dschingis Khans, bis nach Mitteleuropa vor. Ihre Heere blieben dort am 9. April 1241 in der [[Schlacht bei Liegnitz (1241)|Schlacht bei Liegnitz]] (Polen) und zwei Tage später in der [[Schlacht bei Muhi]] (Ungarn) ungeschlagen. In der europäischen Geschichtsschreibung werden diese beiden Phasen der mongolischen Eroberungen als [[Mongolensturm]] bezeichnet. Die [[Belagerung von Kiew (1240)]] während des zweiten der beiden Feldzüge markiert nach dem Verständnis der meisten Historiker das Ende der Kiewer Rus.<br />
<br />
Die [[Mongolisches Reich|Mongolen]] (von den [[Rus (Volk)|Rus]] zum Teil auch als „[[Tataren]]“ bezeichnet)<ref>J. J. Saunders: ''Matthew Paris and the Mongols.'' Toronto, 1968, S. 124.</ref> begründeten das Reich der [[Goldene Horde|Goldenen Horde]] – zu einem wesentlichen Teil auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Während sie selbst hauptsächlich an [[Wolga]] und [[Kama (Fluss)|Kama]] siedelten, stellten sie sich jeweils an die Spitze der Elite der eroberten Kultur und beherrschten diese und zahlreiche Nachbarvölker durch ein System von Tributzahlungen, Geiseln und Strafexpeditionen: Nach Eroberung wurden oftmals die wehrfähigen Männer in das mongolische Heer eingegliedert, eingesessene Herrscher belassen, Familienangehörige jedoch als Geiseln genommen und ein Statthalter eingesetzt (''darughachi'' auf Russisch, داروغه ''darougheh'' auf Persisch,<ref>Dehkhoda Persian dictionary: داروغه . [ غ َ / غ ِ ] (ترکی - مغولی ، اِ) رئیس شبگردان . سرپاسبانان . داروغه که در زبان مغولی به معنی «رئیس » است یک اصطلاح عمومی اداری است</ref> ''basqaq'' auf Türkisch), der entweder vor Ort verblieb oder jährlich wiederkehrte. Er stellte die Ablieferung des Tributs an den jeweiligen [[Khan]] sicher und gewährleistete, dass der Vasallenstaat keine Politik verfolgte, die jener des Mongolischen Reiches entgegenstand.<ref>Carsten Goehrke u.&nbsp;a.: ''Russland.'' S. 79.</ref><ref>Charles J. Halperin, Russia and the Golden Horde: The Mongol Impact on Medieval Russian History (Bloomington: Indiana University Press, 1987); Donald Ostrowski, Muscovy and the Mongols: ''Cross-Cultural Influences on the Steppe Frontier, 1304–1589.'' Cambridge University Press, Cambridge 1998, S. ?</ref> Stieß dem Statthalter etwas zu oder berichtete er dem Khan von Ungehorsam, wurden die zuvor genommenen Geiseln umgebracht und Strafexpeditionen gegen den Vasallenstaat unternommen.<br />
<br />
Die Masse der Bevölkerung der Goldenen Horde wurde jedoch nicht von [[Mongolen]] gestellt. Die Zentren des Staates bildeten die Städte [[Sarai (Stadt)|Sarai]] in [[Khanat Astrachan|Astrachan]], Neu-Sarai (auch Berke-Sarai), [[Bolgar]], [[Khanat Kasan|Kasan]] und [[Asow]]. Die Goldene Horde war vom 13. bis zum 15. Jahrhundert eine dominierende Macht Osteuropas.<br />
<br />
=== Verlegung und Zersplitterung der russischen Metropolis ===<br />
Die Goldene Horde zerstörte Kiew 1240 erneut, so dass es nach der Beschreibung eines Reisenden „kaum noch zweihundert Häuser“ hatte. 1299/1305 erreichten die Großfürsten von Vladiimir-Susdal die Übersiedlung des ''[[Metropolit]]en aller Russen'' nach [[Wladimir (Russland)|Wladimir]]. Auf die Drohung König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimirs III. von Polen]] hin, seine russischen Untertanen katholisch taufen zu lassen, wurde 1371 der Bischof Antonios von Galitza ([[Halytsch|Halitsch]]) zum Metropoliten erhoben und ihm auch die Bistümer von [[Cholm]], [[Przemyśl]] und [[Wolodymyr-Wolynskyj]] unterstellt. Aber erst 1375 setzte der [[Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel|Patriarch von Konstantinopel]], [[Philotheos Kokkinos]], mit [[Kiprian]] einen neuen Metropoliten von Kiew ein, zunächst mit dem Anspruch, nach dem Tode des in Moskau residierenden [[Alexej Biakont|Metropoliten Alexej]] alle russischen Christen zu betreuen.<ref name="Kyprianos">Johannes Preiser-Kapeller: {{Webarchiv |url=http://www.oeaw.ac.at/byzanz/repository/Preiser_TranStud.pdf |text=''„Konfessionswechsel“ als Drohung. Beobachtungen zum Aufstieg des Kyprianos zum Metropoliten von Kiev und Litauen (1375) im Kontext der Politik des Patriarchats von Konstantinopel an Kontaktzonen zur Westkirche im 13. und 14. Jahrhundert.'' |wayback=20130227034309}} (PDF)</ref><br />
<br />
=== Halitsch-Wolhynien, Litauen, Polen und Krim-Khanat ===<br />
[[Datei:Alex K Halych-Volhynia general.png|mini|Das Fürstentum Halytsch-Wolhynien im 13.–14. Jahrhundert]]<br />
Eine eigenständige Bedeutung erlangte ab dem 12. Jahrhundert das westukrainische Fürstentum [[Halytsch-Wolhynien]] (siehe auch [[Wolhynien]] und [[Geschichte Galiziens]]). Im 13. Jahrhundert musste es die Oberhoheit der Goldenen Horde akzeptieren und dem militärisch stärkeren Kontrahenten Wladimir-Susdal widerstehen. So suchte es Unterstützung im Westen und 1253 ließ sich [[Daniel Romanowitsch von Galizien]] von einem päpstlichen Legaten zum Rex Rusiae („König von Russland“) krönen.<ref>Kerstin S. Jobst: ''Geschichte der Ukraine.'' Stuttgart 2010, S. 73.</ref> Im 14. Jahrhundert zerfiel das Fürstentum, sein nordöstlicher Teil wurde, wie auch die zentralukrainischen Gebiete am Dnepr mit Kiew, nach der [[Schlacht am Irpen]] Teil des [[Großfürstentum Litauen|Großfürstentums Litauen]] (siehe [[Geschichte Litauens]]). Den südwestlichen Teil des Fürstentums, („[[Rotruthenien]]“, „[[Galizien]]“) eroberte [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir der Große]] von Polen Mitte des 14. Jahrhunderts (siehe [[Geschichte Polens]]). Im durch die [[Lubliner Union]] von 1569 gebildeten [[Polen-Litauen|litauisch-polnischen Doppelstaat]] wurden auch die bisher zu Litauen gehörenden ukrainischen Gebiete der polnischen Krone unterstellt. Im Gegensatz zu der bisherigen liberalen Politik Litauens nahmen ab diesem Zeitpunkt die wirtschaftliche und religiöse Unterdrückung der orthodoxen Bevölkerung durch Polen zu. Um die religiöse Spaltung zu überwinden, wurde die Idee einer „Wiedervereinigung“ von katholischer und orthodoxer Kirche in Litauen-Polen verfolgt. Deren konkrete Umsetzung in der [[Kirchenunion von Brest]] 1596, stieß aber auf viel Widerstand unter den Ruthenen: Die neu geschaffene [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche|griechisch-katholische Kirche]], die den östlichen Ritus beibehielt, aber dem Papst unterstellt war, wurde von vielen nicht akzeptiert, da sie organisatorisch nur als Anhängsel der Westkirche wirkte. Weitere Ursache für Konflikte war die Tatsache, dass der ukrainische Adel nicht als gleichberechtigte dritte Stütze des Staates neben den Polen und Litauern anerkannt wurde.<br />
[[Datei:Polen in den Grenzen vor 1660.jpg|mini|Ukraine als Teil von [[Polen-Litauen]] im Jahre 1660]]<br />
[[Datei:Islam in der Ukraine7.jpg|mini|Bis ins 18. Jahrhundert lag im Süden der heutigen Ukraine das [[Khanat der Krim]]tataren]]<br />
Der Süden der heutigen Ukraine wurde zu einem eigenständigen, unter [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Schutzherrschaft stehenden ''[[Khanat der Krim|Krim-Khanat]]''. Große Teile der Steppengebiete in der heutigen Südukraine wurden in der Zeit 1368–1783 von den Nachfahren der [[Nogaier-Horde]], den [[Nogaier|Schwarz-Nogaiern]] beherrscht und in Gemengelage besiedelt. Viele als „[[Krimtataren|Krimtürken]]“ aufgefasste [[Nomade]]n waren in Wirklichkeit Nogaier.<br />
<br />
{{Siehe auch|Islam in der Ukraine}}<br />
<br />
=== Bezeichnungen „Kleinrussland“ und „Ukraine“ ===<br />
Schon eine griechisch-byzantinische Urkunde aus dem Jahr 1380 im Zusammenhang mit den Aktivitäten zur Einsetzung [[Kiprian]]s als Metropolit von Kiew bezeichnete den Norden mit Nowgorod und Moskau als [[Großrussland]], den Süden als [[Kleinrussland]].<ref name="Kyprianos" /><br />
<br />
Der Begriff Ukraina wurde erstmals 1187 in der [[Hypatiuschronik]] für die südwestlichen Gebiete des Kiewer Reiches, später für das galizisch-wolhynische Gebiet verwendet. Es bedeutete zunächst „Grenzland“, ein Begriff, der in der Rus bis zum 17. Jahrhundert auch für viele andere Gebiete benutzt wurde. Bezogen auf die heutige Ukraine war dieser Name lange Zeit eine enge Regionalbezeichnung für die Gebiete am mittleren Dnepr und war nicht mit dem breiteren geografischen Begriff Kleinrussland identisch.<br />
<br />
Bevor man seit dem 19. Jahrhundert von einer ukrainischen oder weißrussischen Nation zu sprechen beginnt, war für die ostslawischen Bewohner der heutigen Ukraine der deutsche Begriff „[[Ruthenen (Habsburgermonarchie)|Ruthenen]]“ (ukr. {{lang|uk|русини}}) und [[Kleinrussen]] (ukr. {{lang|uk|малороси}}) gebräuchlich.<br />
<br />
Der Ukraine-Historiker [[Andreas Kappeler]] kritisierte diesbezüglich 2017, dass eine "russische Sichtweise" seit 200 Jahren unbesehen auch im Westen übernommen worden sei.<ref>[https://www.derbund.ch/ausland/europa/Historiker-zerpflueckt-Putins-Rechtfertigung-fuer-KrimAnnexion-/story/11765011 Historiker zerpflückt Putins Rechtfertigung für Krim-Annexion], Der Bund, 9. Dezember 2017</ref><br />
<br />
== Kosakenstaat ==<br />
Gegen den Widerstand der polnisch-litauischen Adligen errichtete [[Bohdan Chmelnyzkyj]] 1648 durch einen Vertrag mit dem polnischen König [[Jan Kazimierz]] einen eigenständigen ukrainischen [[Kosaken]]staat ([[Hetmanat]]) mit Regierungssitz in [[Tschyhyryn]], der aber 1651 durch Bündnisse mit Russland und dem Osmanischen Reich wieder in Abhängigkeiten geriet. Daraufhin wurde die Ukraine zwischen Polen, welches die [[Rechtsufrige Ukraine]] erhielt, und [[Zarentum Russland|Russland]], das die [[Linksufrige Ukraine|linksdneprischen]] Gebiete bekam, geteilt. Im russischen Teil der Ukraine begann der Aufstieg der [[Russische Sprache in der Ukraine|Russischen Sprache in der Ukraine]], während im polnischen Teil die schon lange anhaltende [[Polonisierung]] weitergeführt wurde. Die dreißig Jahre zwischen dem Tod Chmelnyzkyis 1657 und der Wahl [[Iwan Masepa]]s zum Hetman der Saporoger Kosaken 1687 werden als ''Ruin'' (ukr. Руїна) bezeichnet; sie waren geprägt von häufigen Auseinandersetzungen, Bürgerkriegen und Interventionen fremder Mächte.<br />
{{Siehe auch|Hetmanat|Chmelnyzkyj-Aufstand}}<br />
<br />
== Zwischen Russland und Österreich ==<br />
Nach den drei [[Teilungen Polens]] 1772, 1793 und 1795 wurde die westliche Ukraine mit Ausnahme [[Ostgalizien|Ost-Galiziens]], das zum [[Habsburgermonarchie|Habsburgerreich]] kam, russisch.<br />
<br />
1796 wurden die südlichen und östlichen Gebiete der heutigen Ukraine, die Russland von den Osmanen erobert hatte, zu einem russischen Gouvernement zusammengefasst ([[Neurussland]]) und es wurden die Städte [[Sewastopol]] (1763, [[Marinestützpunkt|Militärhafen]] und Festung) und [[Simferopol]] (1784) auf der Halbinsel Krim sowie die Hafenstadt [[Odessa]] (1793) gegründet. Die bisher fast unbewohnten Steppengebiete im Südosten wurden urbar gemacht und größtenteils mit Russen, aber auch mit [[Schwarzmeerdeutsche|Deutschen]] bevölkert. Hier entstanden etwa 70 deutsche Siedlungen.<ref>N. P. Šiškin: ''Deutsche Siedlungen im Südosten der Ukraine: Geschichte, Kultur, Schicksale. 1823–1941.'' (Zweisprachig: Nemeckie poseleniâ na jgo-vostoke Ukrainy: istoriâ, kul′tura, sud′by.) Donezk 2009.</ref> [[Katharina II.|Katharina die Große]] (Zarin von 1762 bis 1796) förderte vielerorts die Ansiedlung von Ausländern in Russland.<br />
<br />
Die Kern-Ukraine wurde in dieser Zeit auch als „Kleinrussland“ bezeichnet. Die westlichen Gebiete gingen als „[[Galizien und Lodomerien]]“ zum Habsburgerreich.<br />
<br />
Beim [[Wiener Kongress]] verhandelten unter anderem die Großmächte über die territoriale Ordnung Europas. Russland wurde damals von [[Zar Alexander I.]] regiert und das Habsburgerreich von [[Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I.]] Russland sicherte sich durch die Anerkennung seiner territorialen Gewinne in [[Finnland]] und [[Bessarabien]] diese Ausdehnung nach Westen. Von den Gebieten, die Russland bei den drei [[Teilungen Polens]] 1772, 1793 und 1795 erlangt hatte, durfte es den größten Teil („[[Kongresspolen]]“) behalten.<br />
<br />
Alle europäischen Völker östlich des deutschen Sprachraums und Italiens sowie westlich von Russland, vom [[Finnischer Meerbusen|Finnischen Meerbusen]] bis zum [[Adriatisches Meer|Adriatischen Meer]], teilten vom Wiener Kongress bis zum Ende des Ersten Weltkriegs dasselbe Schicksal: Sie waren nicht Bewohner von Nationalstaaten, sondern von [[Großmacht]]staaten, konkret: von Russland, Österreich-Ungarn oder Preußen (später des Deutschen Reichs). Im Unterschied zu den meisten anderen betroffenen Völkern gelang es ab 1917 den Ukrainern nicht, einen dauerhaft existenten Nationalstaat zu schaffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Claas Behrends |url=https://ukraineverstehen.de/wp-content/uploads/Ukraine-verstehen-Auf-den-Spuren-von-Terror-und-Gewalt_final.pdf |titel=Das Erbe des Hitler-Stalin-Pakts: die Ukraine zwischen Nation und imperialer Herrschaft |werk=Auf den Spuren von Terror und Gewalt. Ukraine verstehen |hrsg=Zentrum Liberale Moderne |seiten=43 ff. |abruf=2022-05-01 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
== Entstehung der ukrainischen Nationalbewegung ==<br />
Der ukrainische Historiker [[Mychajlo Hruschewskyj]] schuf Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts in Lemberg die Grundlage für eine ukrainische Nationalbewegung, indem er der Auffassung eines einheitlichen ostslawischen (russischen) „Stromes der Geschichte“ sein Schema einer getrennten Entwicklung der Völker der Russen und Ukrainer entgegenstellte. Daraufhin begannen sich in Kiew Kräfte zu formieren, die eine Unabhängigkeit von Russland einforderten. Sowohl Ukrainer als auch Russen beziehen sich positiv auf die mittelalterliche Rus.<ref>[[Philipp Ammon]]: [http://www.tabularasamagazin.de/conundrum-ruthenicum-zweierlei-rus-judaea-und-israel-versuch-einer-erhellung-der-ukrainischen-kalamitaet/ ''Conundrum Ruthenicum – Zweierlei Rus: Judäa und Israel. Versuch einer Erhellung der ukrainischen Kalamität.''] In: [[tabula rasa]], 28. Februar 2017.</ref><br />
<br />
== Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg ==<br />
[[Datei:Rastatt UkrainEhrenmal.jpg|mini|Ehrenmal für ukrainische [[Kriegsgefangene]] im Ersten Weltkrieg in [[Rastatt]]]]<br />
<br />
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] unterstützte das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]] die Separationsbemühungen der Ukrainer als Kriegsmittel zur Schwächung Russlands. Unter anderem wurden bis zu 50.000 Kriegsgefangene ukrainischer Herkunft durch Unterricht in ukrainischer Geschichte und Vermittlung sozialistischer Ideen in deutschen Kriegsgefangenenlagern ausgebildet, um mit sozialen Unruhen und Nationalismus den Kriegsgegner zu schwächen. Diese kamen jedoch nicht mehr zum Einsatz. Dennoch vertraten einige polnische Nationalisten die Theorie, ''Ukrainer gebe es eigentlich gar nicht, sie seien eine deutsche Erfindung''.<ref>{{Der Spiegel |ID=54230886 |Autor=Ulrich Stoldt, [[Klaus Wiegrefe]] |Titel=Befreiungstruppen basteln |Jahr=2007 |Nr=50 |Seiten=49 ff.}}</ref> Ähnlich wurde im 19. und auch im 20. Jahrhundert in Russland die Vorstellung von einer eigenen ukrainischen Kulturnation als Erfindung der österreichischen Diplomatie und der mit Rom Unierten erklärt.<ref>Philipp Ammon: [http://www.tabularasamagazin.de/conundrum-ruthenicum-zweierlei-rus-judaea-und-israel-versuch-einer-erhellung-der-ukrainischen-kalamitaet/ ''Conundrum Ruthenicum – Zweierlei Rus: Judäa und Israel. Versuch einer Erhellung der ukrainischen Kalamität.''] In: [[tabula rasa]], 28. Februar 2017.</ref><br />
<br />
=== Erster Weltkrieg ===<br />
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zu einer Internationalisierung der ukrainischen Frage, brachte die Ukraine aber zwischen die Fronten. Ein Oberster Ukrainischer Rat erklärte am 1. August 1914 seine Loyalität zu Österreich-Ungarn, russische Truppen eroberten jedoch im September 1914 den Osten [[Galizien]]s einschließlich der Hauptstadt [[Lwiw]] (damals: Lemberg), in der Folge wurden nationale Institutionen und die ukrainische Sprache verboten. Im Rahmen der [[Bug-Offensive]] kam es bis September 1915 zum [[Großer Rückzug der russischen Armee 1915|„Großen Rückzug“ der russischen Armee]] auf der gesamten Frontlinie. Damit wurde das Gebiet der heutigen Ukraine bis Ende 1917 zum Kriegsgebiet. Die Mittelmächte konnten bis unmittelbar westlich von [[Ternopil|Tarnopol]] und [[Dubno]] vordringen sowie [[Kolomyja]] und [[Czernowitz]] erobern. Czernowitz mussten sie jedoch während der [[Brussilow-Offensive]] im Juni 1916 zunächst wieder aufgeben, in deren Verlauf Russland im Bereich der heutigen Ukraine wieder bis zu 60 Kilometer westlich vorstoßen konnte und u.&nbsp;a. [[Iwano-Frankiwsk]] eroberte. Nach einem kurzzeitigen Erfolg der russischen [[Kerenski-Offensive]] in der ersten Julihälfte 1917 (u.&nbsp;a. Einnahme von [[Kalusch]]) führte der deutsche Gegenstoß im Rahmen der [[Tarnopol-Offensive]] zu einer massiven Beschleunigung des Auflösungsprozesses der demoralisierten russischen Armee. Am 25. Juli 1917 fiel Tarnopol in die Hände deutscher und österreich-ungarischer Truppen, bis Ende August konnten die Truppen der russischen Südwestfront auf die Linie des heute in der Ukraine liegenden Flusses [[Sbrutsch]] (ca. 45 Kilometer östlich Tarnopol, vor dem Krieg Grenzfluss zwischen Österreich-Ungarn und Russland) zurückgedrängt werden. Infolge Lenins [[Dekret über den Frieden]] kam es am 5. Dezember 1917 zum Waffenstillstand.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
=== Zentralna Rada ===<br />
Mit der [[Februarrevolution 1917]] in Russland und dem Sturz der Zarenregierung sah man in der Ukraine die Chance für eine eigene, unabhängige Staats- und Gesellschaftsentwicklung, für gekommen. Am 17. März 1917 versammelten sich in Kiew Repräsentanten politischer, kultureller und beruflicher Organisationen ([[Zentralna Rada]]), um aus ihrer Mitte eine [[Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada|provisorische Regierung]] zu bilden, die an die Stelle der inzwischen abgeschafften zaristischen Regierungsbehörden treten sollte. Zum Vorsitzenden dieses ukrainischen Volksrats wurde am 20. März 1917 [[Mychajlo Hruschewskyj]] gewählt.<ref name="encyclopediaofukraine.com">[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\C\E\CentralRada.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Central Rada]</ref><ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\H\R\HrushevskyMykhailo.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Mykhailo Hrushevsky]</ref><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 56 f.</ref><ref>Frank Golczewski: Deutsche und Ukrainer 1914–1939. Paderborn 2010, S. 163.</ref><br />
<br />
Auf dem Allukrainischen Nationalkongress vom 19. bis 21. April 1917 mit rund 900 Delegierten von politischen Parteien, Bauernorganisationen, ländlichen und städtischen Selbstverwaltungen, Militärorganisationen, Kultur- und Bildungseinrichtungen, kirchlichen Institutionen, sowie den ukrainischen Gouvernements wurden zunächst 115 Deputierte in die Zentralna Rada gewählt. Diese war seitdem die gesetzgeberische Versammlung in der Ukraine.<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\L\All6UkrainianNationalCongress.htm Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): All-Ukrainian National Congress]</ref><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 57 f.</ref><br />
Die Ukrainische Sozialdemokratische Arbeiterpartei<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\U\K\UkrainianSocialDemocraticWorkersparty.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Ukrainian Social Democratic Workers' party]</ref><br />
und die Ukrainische Partei der Sozialrevolutionäre waren die wichtigsten Parteien in der Zentralrada.<br />
<br />
In ihrem 1. Universal vom 23. Juni 1917<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\U\N\UniversalsoftheCentralRada.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Universals of the Central Rada]</ref> forderte die Zentralrada Autonomie für die Ukraine<ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\U\Autonomy.htm Internet Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): Autonomy]</ref><br />
innerhalb eines demokratischen und föderativ organisierten Russlands, Festlegung der Grenzen der Ukraine, sowie die Teilnahme an einer zukünftigen Friedenskonferenz.<ref name="encyclopediaofukraine.com" /><ref>Frank Grelka: Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42. Wiesbaden 2005, S. 58.</ref><ref>[http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages\A\L\All6RussianConstituentAssembly.htm Encyclopedia of Ukraine (University of Toronto): All-Russian Constituent Assembly]</ref><br />
Die Forderung nach Autonomie führte zum Konflikt mit der [[Provisorische Regierung (Russland)|Provisorischen Regierung (Russlands)]] unter [[Alexander Kerenski]], die die Auffassung vertrat, [[Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada|Generalsekretariat]] und Zentralrada seien ihr weiterhin untergeordnet.<br />
Man handelte einen Kompromiss aus: Die Provisorische Regierung (Russlands) erkannte das Generalsekretariat als oberstes Regierungsorgan der Ukraine an. Das Generalsekretariat und die Zentralrada erkannten im Gegenzug die Provisorische Regierung (Russlands) an. Die Ukraine nahm Abstand von einer „einseitigen“ (unilateral) Autonomie. Diese Vereinbarung schlug sich im 2. Universal (16. Juli 1917) nieder.<br />
<br />
=== Ukrainische Volksrepublik ===<br />
[[Datei:Coat of Arms of UNR.svg|mini|Wappen der Ukrainischen Volksrepublik (1917–1920)]]<br />
Am {{JULGREGDATUM|20|11|1917|Link=1}} proklamierte die Zentralna Rada die [[Ukrainische Volksrepublik]] als autonomen Staat innerhalb des neuen Sowjetrussland nach der [[Oktoberrevolution]]. Am {{JULGREGDATUM|25|11|1917|Link=1}} fanden Wahlen statt, in denen die Bolschewiki 25 % und die anderen Parteien 75 % der Stimmen erhielten.<br />
<br />
Mitte Dezember organisierten die Bolschewiki einen Aufstand in Winnyza. Es begann die [[Ukrainisch-Sowjetischer Krieg|Eroberung ostukrainischer Gebiete]] durch russische und ukrainische Rote Garden.<br />
Am 24./25. Dezember fand in [[Charkiw]] der erste ''Kongress der Delegierten der Bauern-, Arbeiter- und Soldatenräte'' statt, der die Beschlüsse der Zentralna Rada für ungültig erklärte.<br />
Am 26. Dezember eroberten die Truppen der Bolschewiki Charkiw.<br />
Am 30. Dezember proklamierte das [[Allukrainisches Zentrales Exekutivkomitee|Zentrale Exekutivkomitee der Sowjetukraine]] die ''Ukrainische Volksrepublik der Sowjets''.<br />
<br />
Am 9. Januar 1918 fanden [[Ukrainische verfassungsgebende Versammlung 1918|Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung der Ukraine]] statt, konnten allerdings nur in den nicht besetzten Gebieten durchgeführt werden. Die ukrainischen nationalen Parteien erhielten 70 % der Stimmen, die Bolschewiki 10 %.<br />
Die Versammlung wurde jedoch nie einberufen, die Zentralna Rada blieb das politische Entscheidungsgremium der Ukrainischen Volksrepublik.<br />
Am 25. Januar 1918 (4. Universal der Zentralrada, rückdatiert auf 22. Januar) wurde die volle staatliche Unabhängigkeit der Ukrainischen Volksrepublik verkündet.<br />
<br />
Am 29. Januar fand in Kiew ein [[Kiewer Arsenalwerk-Revolte|Aufstand der Bolschewiki]] statt, der am 4. Februar niedergeschlagen wurde.<br />
<br />
Am 8. Februar eroberten die sowjetrussischen und -ukrainischen Truppen Kiew.<br />
<br />
=== Deutsche und österreichische Intervention ===<br />
Am 8. Februar 1918 eroberten die [[Bolschewiki]] Kiew. Im Verlauf der [[Operation Faustschlag]] im Februar und März 1918 fiel nahezu die gesamte heutige Ukraine in die Hände der Mittelmächte. Am 9. Februar 1918 schloss die Volksrepublik Ukraine mit dem „[[Brotfrieden]]“ einen Separatfrieden mit den [[Mittelmächte]]n. Die Mittelmächte setzten die Rada wieder ein und sorgten dafür, dass [[Sowjetrussland]] im [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk]] die Ukraine anerkannte.<br />
<br />
Im Osten der Ukraine existierten kurzzeitig mehrere Sowjetrepubliken, so die [[Sowjetrepublik Donezk-Kriwoi Rog]], die [[Sowjetrepublik Odessa]], die [[Volksrepublik Krim|Sowjetrepublik Taurida]] (Krim) und die [[Ukrainische Sowjetrepublik]].<br />
<br />
Da die Mittelmächte mehr Lebensmittellieferungen erwarteten, setzten sie am 29. April 1918 die Regierung ab und verhalfen am 29. April 1918 in einem Umsturz den früheren zaristischen General [[Pawlo Skoropadskyj]] als [[Hetman]] an die Macht. Skoropadskyj versuchte eine konservative Restauration des Staatswesens, vor allem wollte er die enteigneten Großgrundbesitzer wieder einsetzen. Dies wurde auch durch Umbenennung des Staatswesens in „[[Ukrainischer Staat]]“ unterstrichen. Mit Hilfe des Verwaltungsapparats und der Unterstützung der Besatzer konnte Skoropadskyj zum ersten Mal in der Geschichte einen ukrainischen Staat von Don bis Bug begründen. Die Innenpolitik von Skoropadskyj führte jedoch zur Opposition der Rada und der großen Mehrheit der Bauern. Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel Oberbefehlshaber [[Hermann von Eichhorn (Generalfeldmarschall)|Hermann von Eichhorn]] zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Drei Tage nach dem [[Waffenstillstand von Compiègne (1918)|Waffenstillstand von Compiègne]], am 14. November 1918, bildete sich in Kiew aus oppositionellen Kreisen eine „Direktorium“ genannte Exekutive. Ukrainische Verbände bedrohten Kiew, ließen aber die deutschen Truppen abziehen, denen sich Skoropadskyj anschloss. Das Direktorium bildete am 14. Dezember 1918 in Kiew eine neue Regierung.<ref>[[Gerhard Hirschfeld]], Gerd Krumeich, Irina Renz in Verbindung mit [[Markus Pöhlmann]] (Hrsg.): ''Enzyklopädie Erster Weltkrieg.'' Ferdinand Schöningh, Paderborn 2014, ISBN 978-3-8252-8551-7, S. 394 ff., 451, 516 f., 531 f., 538, 612 f., 762 ff., 934 f.; Felix Schnell: ''Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte.'' In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte.'' 64. Jahrgang, 47–48/2014, 17. November 2014, S. 11.</ref><br />
<br />
=== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik ===<br />
Im Januar 1919 eroberten die Bolschewiki Kiew und gründeten die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]]. Im März wurde die erste Verfassung verabschiedet.<br />
<br />
Bis 1920 kam das gesamte Territorium der östlichen Ukraine unter deren Kontrolle.<ref>Ein Augenzeugenbericht aus der Sicht eines damals bekannten deutschen Journalisten, des Nahostexperten und Sozialdemokraten [[Friedrich Schrader]], über die Ukraine im Bürgerkrieg findet sich in: Friedrich Schrader: [http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000959D00000000 ''Eine Flüchtlingsreise durch die Ukraine''], Mohr/Siebeck, Tübingen, 1919.</ref><br />
<br />
=== Westukrainische Volksrepublik ===<br />
In dem ehemals [[Österreich-Ungarn|österreich-ungarischen]] [[Kronland (Österreich)|Kronland]] [[Königreich Galizien und Lodomerien]] bildete sich im November 1918 die [[Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika|Westukrainische Volksrepublik]] (''Sachidno-Ukrajinska Narodna Respublika'', SUNR), deren Hauptstädte nacheinander [[Lwiw]], [[Ternopil]] und Stanislau (heute [[Iwano-Frankiwsk]]) waren. Die Westukrainische Volksrepublik vereinigte sich im Januar 1919 mit der Ukrainischen Volksrepublik.<ref>Kerstin S. Jobst: ''Geschichte der Ukraine.'' Stuttgart 2010, S. 160.</ref><br />
<br />
Die im Südwesten des Landes gelegene [[Karpatoukraine]], die bis 1919 zu Ungarn gehörte, fiel unter anderem aufgrund eines Votums des amerikanischen Nationalrats der [[Russinen]] am 10. September 1919 an die neugegründete [[Erste Tschechoslowakische Republik|Tschechoslowakei]].<ref>Manfred Alexander (Hrsg.): ''Kleine Völker in der Geschichte Osteuropas. Festschrift für Günther Stökl zum 75. Geburtstag''. Verlag Steiner, Stuttgart 1991, ISBN 3-515-05473-1, S.&nbsp;132.</ref><br />
<br />
1921 musste die Westukrainische Volksrepublik nach dem [[Polnisch-Ukrainischer Krieg|Polnisch-Ukrainischen Krieg]] kapitulieren. Nach dem Krieg zwischen Polen (unter Führung von [[Józef Piłsudski|Piłsudski]]) und [[Sowjetrussland]] wurde Ost-Galizien polnisch. Es wurden die [[Woiwodschaft Lwów]] um Lwiw sowie die [[Woiwodschaft Tarnopol]] um die Stadt Ternopil und die [[Woiwodschaft Stanisławów]] um das heutige [[Iwano-Frankiwsk]] gebildet, die für fast zwei Jahrzehnte zu Polen gehörten. [[Wolhynien]] wurde geteilt. In Polen entstand für 18 Jahre die [[Woiwodschaft Wolhynien (1921–1939)|Woiwodschaft Wolhynien]].<br />
<br />
== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik bis 1941 ==<br />
{{Belege fehlen|––[[Benutzer:Andek|Andek]] ([[Benutzer Diskussion:Andek|Diskussion]]) 11:16, 5. Aug. 2015 (CEST)|Dieser Abschnitt}}<br />
Im Rahmen der [[Industrialisierung der Sowjetunion]] wurden im Osten der Ukraine in den heutigen Millionenstädten Dnipro (u.&nbsp;a. Chemie), [[Donezk]] (u.&nbsp;a. Schwerindustrie, Kohlebergbau) und [[Charkiw]] (u.&nbsp;a. Flugzeuge) große wirtschaftliche Zentren mit [[Universität]]en entwickelt.<br />
[[Datei:Flag of Ukrainian SSR (1937-1949).svg|mini|Flagge der Ukrainischen SSR 1937–1949]]<br />
<br />
In der Zentral- und Ostukraine setzte sich die sowjetische Herrschaft durch. 1922 wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] offiziell Teil der neu gegründeten [[Sowjetunion]], nachdem die [[Rote Armee]] unter [[Leo Trotzki]] die [[Machnowschtschina|Machno-Bewegung]] in einem blutigen Kampf besiegt hatte.<br />
<br />
Nach der Einrichtung von [[Kolchos]]en im Rahmen der [[Kollektivierung]] wurden diese dazu verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ernte an den Staat abzuführen. Die Quote lag in der Ukraine bei etwa 30 %. Seit 1928 wurde die Quote von Jahr zu Jahr erhöht.<ref>[[Kerstin S. Jobst|Kerstin Susanne Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine''. Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018729-6, S. 230.</ref> 1931 betrug die Steuerquote für Getreide bereits rund 40 %. Im Jahr 1932 kam es zu Problemen, das Getreide einzuziehen. Die ukrainische Landbevölkerung widersetzte sich der Getreideabgabe und versuchte, Teile der Ernte zu behalten, die sie hätte abgeben müssen.<br />
Daraufhin verschärfte die sowjetische Regierung die Repressionen. In den Städten wurden [[Stoßarbeiter|Stoßbrigaden]] kommunistischer Aktivisten zusammengestellt. Diese fuhren in die landwirtschaftlichen Gebiete und führten dort Beschlagnahmungen durch. Die Lage wurde für die Landbevölkerung immer bedrohlicher: Repressalien, angefangen von Verhören, Drohungen und Belagerungen von Bauernhöfen bis hin zu Verhaftungen mit oder ohne Verurteilung, waren an der Tagesordnung. Am 7. August wurde das „Ährengesetz“ verabschiedet. Dieses sah für jede „Verschwendung sozialistischen Eigentums“ eine Strafe von zehn Jahren bis zur [[Todesstrafe]] vor. In den folgenden anderthalb Jahren wurden 125.000 Menschen nach diesem Gesetz verurteilt, darunter 5400 zum Tode.<ref>[[Das Schwarzbuch des Kommunismus]], Piper-Verlag 1998, S. 181.</ref> Das Gesetz brachte nicht den gewünschten Erfolg. Am 22. Oktober wurde eine Sonderkommission in die Ukraine entsandt. Ihr Auftrag war es, den Widerstand zu brechen, wozu sie weitestgehende Vollmachten hatte. Es folgte eine Verhaftungswelle, von der sowohl Bauern als auch örtliche Partei- und Verwaltungskräfte betroffen waren. Schwerer noch wogen die wirtschaftlichen Repressalien, die Beschlagnahme aller Ladenartikel und das Unterbinden jeglichen Handels. Die Landbevölkerung wurde von der Versorgung abgeschnitten.<br />
<br />
Der nächste Schritt war die Anweisung, alle Getreidevorräte auf den Kolchosen zu beschlagnahmen. Diese Beschlagnahmungen wurden mit großer Härte durchgeführt, Folter und Tötungen inbegriffen. Am 27. Dezember 1933 wurden ein Inlandspass und für die Bewohner der großen Städte eine Meldepflicht eingeführt, um die Flucht der Landbewohner in die Städte zu stoppen. Am 22. Januar befahlen [[Josef Stalin|Stalin]] und [[Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow|Molotow]] der [[Geheimpolizei]] [[Gossudarstwennoje polititscheskoje uprawlenije|GPU]], die Landbewohner am Verlassen der Hungergebiete zu hindern. Mehrere Hunderttausend Menschen, die es in die Städte schafften, wurden von dort wieder vertrieben. Tausende von Kindern wurden von ihren Eltern in die Städte geschafft und dort ausgesetzt in der Hoffnung, jemand werde sich ihrer annehmen. Zur Beseitigung der Kinder aus den Städten wurde daraufhin eine Sondereinheit gegründet. Diese sammelte die verhungernden Kinder auf der Straße ein und setzte sie auf freiem Feld zum Sterben aus. In der von Hunger geschwächten Bevölkerung brachen Seuchen aus. Im Frühjahr 1933 erreichte die Sterblichkeit ihren Höhepunkt. 1933 exportierte die Sowjetunion 1,8 Millionen Tonnen Getreide.<br />
<br />
Die Weltöffentlichkeit reagierte kaum auf diesen faktischen [[Genozid]] in der Sowjetunion, der als [[Holodomor]] in die Geschichte einging. Mehrere Journalisten, wie [[Paul Scheffer (Journalist)|Paul Scheffer]] in Deutschland, [[Gareth Jones (Journalist)|Gareth Jones]] in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] oder [[William Henry Chamberlin]] in den USA, berichteten wiederholt über die Ereignisse. Intensiv beschäftigte sich der [[Europäischer Nationalitätenkongress#Aufklärung und Kampagnen|Europäische Nationalitätenkongress]] mit der Ursache der vielen Hungertoten<ref>Congress of European Nationalities: ''Die Nationalitäten in den Staaten Europas: Sammlung von Lagerberichten des Europäischen Nationalitäten-Kongress.'' W. Braumüller, 1932, S. 16 f.</ref> und warf der UdSSR öffentlichkeitswirksam „die Ausrottung der Kulturbestrebungen aller Volksgruppen und Völker aus ideologischen Gründen“ vor.<ref>Verena Moritz u.&nbsp;a.: ''Gegenwelten. Aspekte der österreichisch-sowjetischen Beziehungen 1918–1938.'' Residenz Verlag, 2014, S. 353.</ref> Weltweit gab es aber keine diplomatischen Reaktionen. Die Sowjetunion selbst [[Zensur (Informationskontrolle)|zensierte]] die Berichterstattung. Die Zahl der Opfer lässt sich nur schwer bestimmen, weil es während des Bestehens der Sowjetunion keine Untersuchungen gab. Anhand der Volkszählungen von 1937 und 1939 wird die Zahl der Toten auf 4 Millionen Ukrainer geschätzt. In anderen landwirtschaftlichen Gebieten der Sowjetunion starben weitere 2 Millionen Menschen durch die mutwillig verursachte Hungersnot (→ unter anderem [[Hungersnot in Kasachstan von 1930–33|in Kasachstan]]).<br />
<br />
Der [[Vergleichende Völkermordforschung|vergleichende Völkermordforscher]] [[Gunnar Heinsohn]] schätzt die Zahl der Opfer auf 6 bis 7 Millionen Ukrainer. Für ihn ist es die „schnellste gegen eine einzelne Volksgruppe gerichtete Massentötung des 20. Jahrhunderts und womöglich der Geschichte“. Als Motiv nimmt er die „Brechung der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung“ an. Andere westliche Untersuchungen gehen davon aus, dass der Holodomor als eine Verkettung von Folgen und Nebenfolgen äußerst rücksichtsloser und brutaler Politik der [[Zwangskollektivierung in der Sowjetunion]], Herrschaftskonsolidierung und Widerstandsunterdrückung sowie zusätzlich hinzukommender wetterbedingter Ernteausfälle erklärt werden kann.<!--- Quelle / Beleg ? wann ? ----><br />
<br />
== Deutsche Besetzung 1941–1944 ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs}}<br />
<br />
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] begann mit dem deutschen [[Überfall auf Polen]] am 1. September 1939, dem am 17. September 1939 die [[Sowjetische Besetzung Ostpolens 1939–1941|sowjetische Besetzung Ostpolens]] folgte. Polen wurde gemäß den Abmachungen des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Paktes]] zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Die sowjetischen Besatzungsbehörden inszenierten unter unfreien Bedingungen noch 1939 Volksabstimmungen, als deren Ergebnis die südöstlichen polnischen Woiwodschaften der Sowjet-Ukraine zugeschlagen wurden. Amtssprache wurde dort das Ukrainische, die polnische Bevölkerung erlitt Repressionen. Die Anteile der verschiedenen ethnischen Gruppen an der Bevölkerung änderten sich trotz Umsiedlungen in das Innere der Sowjetunion nicht wesentlich.<br />
<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-187-0203-08, Russland, Zwangsrasur eines Juden.jpg|mini|Deutsche Soldaten schneiden einem jüdischen Mann den Bart ab. Aufnahme einer [[Propagandakompanie]] in der Ukraine, datiert Juli 1941]]<br />
<br />
Im Juni 1941 führte der deutsche [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Überfall auf die Sowjetunion]] zunächst in diejenigen Gebiete, welche diese erst 1939 von Polen annektiert hatte. Die sowjetischen Behörden, Industrieunternehmungen und Spezialisten wurden evakuiert, insgesamt 3 Millionen Menschen. So viel Infrastruktur wie möglich wurde zerstört, tausende politische Gefangene vom [[Innenministerium der UdSSR|NKVD]] ermordet.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, S.&nbsp;216.</ref> Deutscherseits kam es schon in den ersten Tagen zu [[Pogrom]]en gegen die jüdische Bevölkerung, angeleitet teilweise durch [[Heinrich Himmler|Himmlers]] SS-Verbände und (mit-)ausgeübt durch die ukrainischen und polnischen Bewohner. Es begann auch hier der Massenmord der [[SS-Einsatzgruppen]] an den Juden. Anfangs fanden die deutschen Truppen in der Ukraine etliche Unterstützer gegen die Sowjetmacht, was sich jedoch infolge der menschenverachtenden nationalsozialistischen Besatzungspolitik änderte, denn in der Ideologie der Nationalsozialisten galten Ukrainer und auch alle anderen Slawen als „Untermenschen“. Von der [[Organisation Ukrainischer Nationalisten]] (OUN) wurde kurz nach der Annexion durch Deutschland am 30. Juni 1941 in Lemberg ein eigenständiger ukrainischer Staat proklamiert, welcher sich als gleichberechtigter Bündnispartner Hitlers verstand, was aber von den deutschen Nationalsozialisten selbstverständlich nicht akzeptiert wurde. Im Gegenteil: Die Anführer der OUN wurden verhaftet und in die [[KZ Ravensbrück]] und [[KZ Sachsenhausen|Sachsenhausen]] gebracht.<br />
<br />
Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg stand das Land als „[[Reichskommissariat Ukraine]]“ zum größeren Teil unter deutscher Zivilverwaltung. Die Ukraine war neben den baltischen Staaten und Weißrussland einer der Hauptschauplätze des Zweiten Weltkrieges. Die Kämpfe von deutschen [[Wehrmacht]]- und [[Waffen-SS]]-Verbänden mit der Roten Armee und mit [[Partisan]]en verursachten in der Ukraine fünf bis sieben Millionen Tote, die Städte und die Wirtschaft wurden fast völlig zerstört. Der Plan Hitlers und der Parteiführung war, im Verlauf der kommenden 20 Jahre nach 1941 in der Ukraine 20 Millionen Deutsche anzusiedeln, zuvor sollte die Ukraine als Kolonie dienen, die man ökonomisch rücksichtslos ausplündern wollte. Seit dem Winter 1941/42 wurden trotz hungernder ukrainischer Bevölkerung Fleisch, Milch und Getreide für die deutschen Truppen „requiriert“, die selbst wegen großer Transportschwierigkeiten infolge der Partisanenaktivitäten unter mangelnder Versorgung litten. Es entstanden hohe Verluste wegen unzureichender Winterkleidung. Nur noch 30 Prozent der als Existenzminimum geltenden Lebensmittelmenge war ab Dezember 1941 für die Einwohner Kiews verfügbar. Über eine Million Ukrainer wurden zur Zwangsarbeit Richtung Deutschland deportiert. Vor Verschleppung, Erschießungen (wegen Sabotageaktivitäten) und Deportation durch Sondereinheiten der SS konnten sich viele nur durch Flucht zu Partisanenverbänden retten. Alle ukrainischen Organisationen wurden zwangsweise durch das „Reichskommissariat“ aufgelöst, selbst alle Sportvereine und das ukrainische Rote Kreuz. Ab Anfang 1942 wurden sämtliche Schulen und Schulklassen oberhalb der vierten Klasse durch das „Reichskommissariat“ geschlossen. Ukrainische Bücher und Zeitschriften wurden nicht mehr zum Druck zugelassen, einige wenige noch erlaubte Zeitungen wurden streng zensiert. Es wurden massenhafte öffentliche Geiselerschießungen als Reaktion auf Aktivitäten von Partisanen durchgeführt und etwa 250 Ortschaften vollständig zerstört.<br />
<br />
Die Ukraine und Ostpolen waren die Gebiete, in denen die meisten Menschen dem [[Holocaust]] an Juden, [[Sinti und Roma]] zum Opfer fielen. Zunächst wurden nach dem Abzug der Roten Armee [[Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus|in vielen Gebieten der Ukraine]] von ukrainischen Nationalisten Massaker und Pogrome an Juden verübt. Mit dem Einmarsch der SS-Einsatzgruppen begannen die massenhaften Erschießungen von Juden. Das bekannteste dieser Massaker fand am 29. und 30. September 1941 in [[Massaker von Babyn Jar|Babyn Jar]] bei Kiew statt, wo mehr als 33.000 jüdische Kiewer ermordet wurden, gefolgt von weiteren regelmäßigen Massenerschießungen mit weiteren etwa 70.000 Toten. Darüber hinaus wurden alle kommunistischen Zivilisten und [[KPdSU]]-Mitglieder erschossen, derer man habhaft werden konnte. In der Ukraine legten Himmlers Sondereinheiten der SS etwa 180 Lager an, in denen etwa 1,4 Mio. Gefangene ermordet wurden. Zahlreiche Massengräber in der Ukraine bargen von Stalins Sondereinheiten (GPU) ermordete Ukrainer.<br />
<br />
{{Siehe auch|Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus}}<br />
{{Siehe auch|Liste der Ghettos und Lager für Sinti und Roma}}<br />
<br />
== Kämpfe gegen die Sowjetherrschaft und gegen Polen 1943–1947 ==<br />
[[Datei:Denkmal-Svyatogorsk-1943.JPG|mini|Denkmal zur Erinnerung an die Befreiung von 1943 in [[Swjatogorsk]] ([[Oblast Donezk]])]]<br />
Zwischen 1943 und 1947 tobte nicht nur ein Partisanenkrieg gegen die deutschen Okkupanten, sondern gab es auch eine starke nationalistische Unabhängigkeitsbewegung (ukrainische Aufständischenarmee: [[Ukrajinska Powstanska Armija]] UPA) gegen die Sowjetherrschaft, die vom [[Innenministerium der UdSSR|NKWD]] niedergeschlagen wurde. Aber auch die polnische Bevölkerung der heutigen Westukraine wurde zum Angriffsobjekt der UPA. Insbesondere in den [[Ostkarpaten]] und in Wolhynien wurden 1944 weit über 100.000 Polen Opfer von Massenerschießungen durch die UPA. Da nach Kriegsende die ukrainischen Nationalisten einen Krieg gegen die Sowjetarmee begannen, wurden rund 300.000 Ukrainer nach [[Sibirien]] umgesiedelt.<br />
<br />
== Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik seit 1944 ==<br />
[[Datei:Ukraine-growth.png|mini|Die territoriale Entwicklung der Ukrainischen Sowjetrepublik]]<br />
Danach wurde die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]] (USSR) als [[Unionsrepublik]] der Sowjetunion wiederhergestellt.<br />
<br />
=== Ausdehnung des Staatsterritoriums ===<br />
Nach dem Sieg der [[Anti-Hitler-Koalition]] im Zweiten Weltkrieg und auf den Kriegs- und Nachkriegskonferenzen ([[Teheran-Konferenz]] November 1943, [[Konferenz von Jalta]] Februar 1945 und [[Potsdamer Konferenz|Konferenz von Potsdam]] Juli/August 1945) gefassten Beschlüssen der Alliierten wurden von der Sowjetunion bzw. der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] dauerhaft jene westlich und südwestlich ihrer ursprünglichen Grenzen gelegenen Gebiete einbehalten, die zunächst nach Vereinbarungen des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]], dann im Verlauf des Krieges von der Roten Armee militärisch eingenommen worden waren.<br />
Die Grenzen der Ukraine wurden damit zu Lasten Polens, Rumäniens und der Tschechoslowakei weit nach Westen und Südwesten vorgeschoben.<br />
Die sowjetische Politik zielte darauf ab, die in den Friedensverträgen von [[Friedensvertrag von Brest-Litowsk|Brest-Litowsk 1918]] und [[Friedensvertrag von Riga (1921)|Riga 1921]] von Russland erzwungenen Gebietsabtretungen rückgängig zu machen, die zahlreichen Minoritätenprobleme durch Umsiedlungsaktionen in Zukunft auszuschalten und durch eine hegemoniale Rolle in Ost- und Mitteleuropa eine sowjetfreundliche Orientierung dieser Regionen zu garantieren, um so den sowjetischen Sicherheitsinteressen gerecht zu werden.<br />
1924 wurden die Okrug Shakyty und Taganrog von der Ukrainischen Sowjetrepublik der Russischen Sowjetrepublik abgetreten.<br />
<br />
==== Verschiebung der Grenzen Polens ====<br />
Nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf Polen am 1. September 1939 waren in Übereinstimmung mit einem geheimen Zusatzprotokoll des am 23. August 1939 unterzeichneten [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts]] die [[Sowjetische Besetzung Ostpolens|ostpolnischen Gebiete]] ab 17. September 1939 durch die Sowjetunion militärisch besetzt worden. Im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] vom 28. September 1939 wurde der genaue/korrigierte Grenzverlauf zwischen Hitler-Deutschland und der Sowjetunion festgelegt, der in etwa der am Nationalitätenprinzip orientierten [[Curzon-Linie|Curzon-A-Linie]] von 1920 entsprach.<br />
<br />
[[Galizien|Ost-Galizien]] und [[Wolhynien]] (südlicher Teil der sogenannten [[Kresy]]) fielen nach diesen vertraglichen Regelungen dabei der Ukrainischen SSR zu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verblieben diese Gebiete – im Zuge der [[Westverschiebung Polens]] – weiterhin im Machtbereich der Sowjetunion bzw. der Ukrainischen SSR. (s. auch Art. [[Vierte Teilung Polens]]). Der Grenzverlauf zwischen der Sowjetunion und Polen entsprach dabei fast genau der Linie, die zwischen der Sowjetunion und Hitler-Deutschland im [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakt]] bzw. im [[Deutsch-Sowjetischer Grenz- und Freundschaftsvertrag|Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag]] vereinbart worden war.<br />
<br />
Bereits Juli 1944 hatte sich in Moskau das kommunistische ''„Polnische Komitee der Nationalen Befreiung“'' (''Polski Komitet Wyzwolenia Narodowego – PKWN'') (oder auch: [[Lubliner Komitee]]) in Opposition zur [[Polnische Exilregierung|Londoner Exilregierung]] konstituiert.<br />
Das Lubliner Komitee sollte die Macht ergreifen, sobald die [[Rote Armee]] die [[Curzon-Linie]] überschreiten würde. Dies geschah in Lublin am 22. Juli 1944. Im Januar 1945 wurde das Komitee von der Sowjetunion offiziell als provisorische polnische Regierung anerkannt. Das Lubliner Komitee schloss am 27. Juli 1944 mit der Sowjetunion einen (Geheim-)Vertrag über die Abtretung der Gebiete östlich der Curzon-Linie. Am 16. August 1945 folgte ein Grenzvertrag mit der Sowjetunion, der die Westverschiebung Polens und den gegenseitigen Bevölkerungsaustausch regelte.<br />
<br />
Anfang (9.) September 1944 schloss das Lubliner Komitee Umsiedlungsverträge mit den Regierungen der angrenzenden Sowjetrepubliken Ukraine, Weißrussland und Litauen. Diese Verträge regelten die Fragen der Umsiedlung der polnischen Bevölkerung nach Westen und die der Ukrainer, Weißrussen und Litauer nach Osten.<br />
Aufgrund dieser Regelungen verloren bis Ende 1948 rund 1.200.000 Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten ihre Heimat. Viele dieser Menschen fanden in Folge in den ehemals deutschen Gebieten Pommern, Schlesien und im südlichen Ostpreußen ein neues Zuhause. Bis Mitte 1946 wurden etwa 482.000 Ukrainer aus Polen in die Ukraine abgeschoben.<br />
Darüber hinaus wurden im Sommer 1947 in der sogenannten „[[Aktion Weichsel]]“ (polnisch: Akcja „Wisła“) 140.575 Ukrainer in die Oder-Neiße-Gebiete gebracht und dort verstreut angesiedelt.<ref>{{Webarchiv |url=http://erzwungenewege.z-g-v.de/Vertreibung/polenukrainer/bevoelkerungsaustausch.htm |text=Erzwungene Wege. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jhs.: Bevölkerungsaustausch zwischen UdSSR und Polen und die „Aktion Weichsel“ |wayback=20130410035320}}</ref><br />
<br />
==== Verschiebung der Grenzen Rumäniens ====<br />
Nach dem Ende des deutschen [[Westfeldzug]]s und Unterzeichnung des [[Waffenstillstand von Compiègne (1940)|Waffenstillstands von Compiègne]] am 22. Juni 1940 sah die Sowjetunion den Zeitpunkt gekommen, das zu diesem Zeitpunkt noch zu Rumänien gehörende [[Bessarabien]], die nördliche [[Bukowina]] und das [[Herza-Gebiet]] zu annektieren.<br />
Am 28. Juni 1940 besetzte die [[Rote Armee]] diese Territorien. Wie in einem geheimen Zusatzprotokoll des [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakts]] vom 24. August 1939 abgesprochen, wurde dieses Vorgehen von Hitler-Deutschland geduldet.<br />
In Folge zerteilte die Sowjetunion am 2. August 1940 Bessarabien und bildete aus dem größten (mittleren) Teil des Gebietes – unter Hinzuziehung der östlich des [[Dnister]] gelegenen [[Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik]] (MASSR) – die [[Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik]] (MSSR).<br />
Der Süden Bessarabiens (der [[Budschak]]/derzeit Teil der [[Oblast Odessa]]) sowie nördliche Teile (Gebiet um die Stadt [[Chotyn]] (Hotin)/[[Oblast Tscherniwzi]]) wurde der Ukraine (zu diesem Zeitpunkt [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik]]) zugeschlagen.<br />
1941 – nach dem Angriff Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion – eroberten rumänische Truppen diese Gebiete zunächst wieder zurück, um sie im Mai 1944 erneut an die [[Rote Armee]] zu verlieren. Durch die Unterzeichnung der [[Pariser Friedenskonferenz 1946|Pariser Friedensverträge]] am 10. Februar 1947 wurden von Rumänien die neuen Grenzverläufe akzeptiert. Seitdem gehören die nördlichen und südlichen Gebiete des ehemaligen [[Bessarabien]], der nördliche Teil der Bukowina, das [[Herza]]-Gebiet zur Sowjetunion bzw. zur Ukraine.<br />
In einem Geheimprotokoll von 1948 verzichtete Rumänien auf die [[Schlangeninsel]], die der Ukrainischen Sowjetrepublik angeschlossen wurde.<br />
<br />
==== Weitere Grenzverschiebungen ====<br />
Auch der östliche Teil der Tschechoslowakei, die [[Karpatoukraine]], die nach 1938 von Ungarn annektiert worden war, fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an die Ukrainische Sowjetrepublik.<br />
<br />
1954 kam die [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim]] durch einen Beschluss des [[Oberster Sowjet der UdSSR|Obersten Sowjets]] an die Ukraine.<br />
<br />
Wie die [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik]] war die Ukrainische SSR neben der UdSSR Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. 1948–49 und 1984–85 war sie nichtständiges Mitglied im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Sicherheitsrat]] der Vereinten Nationen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/en/sc/members/elected.asp |titel=Countries Elected Members of the Security Council |werk=[[Vereinte Nationen|un.org]] |abruf=2018-02-25 |sprache=en}}</ref><!--<ref>[[Vereinte Nationen|un.org]]: {{Webarchiv |wayback=2017-12-19 |url=http://www.un.org/en/sc/members/elected.asp |text=''Countries Elected Members of the Security Council'' }} (englisch)</ref>--><br />
[[Datei:Flag of Ukrainian SSR.svg|mini|Flagge der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik]] 1949–1991]]<br />
<br />
=== Ukrainische Nationalbewegung und Erklärung der Unabhängigkeit ===<br />
In [[Galizien]] wurden bereits 1987 erste Regungen einer ukrainischen Nationalbewegung sichtbar. Geistliche und Laien setzten sich für eine Rückgabe der Kirchen an die [[Ukrainische griechisch-katholische Kirche]] ein, die als [[Kirchenunion von Brest|unierte Kirche]] dem Papst unterstand. Die [[Russisch-Orthodoxe Kirche]] bekämpfte diese Bestrebungen. Ende 1989 wurde die Ukrainisch-Katholische Kirche nach einem Besuch [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschows]] im [[Heiliger Stuhl|Vatikan]] wieder zugelassen, ihr Oberhaupt, Kardinal ''Ljubacivs'kyj'', kehrte 1991 aus dem römischen Exil nach [[Lemberg]] zurück.<br />
<br />
Am 10. September 1989 wurde nach längerer Vorbereitung und nach Beendigung der Verhinderungsversuche durch die Behörden in [[Kiew]] die ukrainische Volksbewegung [[Narodnyj Ruch Ukrajiny]] (»Volksbewegung der Ukraine für die Perestrojka«) gegründet.<ref name="Kappeler250">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 250</ref> Die Delegierten forderten die nationale und wirtschaftliche Souveränität der Ukraine innerhalb einer sowjetischen Konföderation, sowie einen verbesserten Status der ukrainischen Sprache. Außerdem mehr Rechte für die christlichen Kirchen neben der russisch-orthodoxen Kirche. Im Januar 1990 bildeten 400.000 Menschen eine Menschenkette von Kiew nach Lwiw, um der Vereinigung der Westukrainischen mit der Ukrainischen Volksrepublik 1919 zu gedenken, die Blau-Gelbe Fahne erschien vermehrt in der Öffentlichkeit.<ref name="Kappeler250" /> Zum Jahresbeginn war das [[Ukrainische Sprache|Ukrainische]] zur Staatssprache erhoben worden.<ref name="Kappeler251">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 251</ref><br />
<br />
Bei den Wahlen zum [[Werchowna Rada|Obersten Sowjet]] am 4. März 1990 in der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen SSR]] erreichte die [[Kommunistische Partei der Ukraine]] etwas mehr als 70 % der Parlamentsmandate. [[Wolodymyr Iwaschko]] wurde zunächst zum Parlamentsvorsitzenden gewählt, musste dieses Amt jedoch niederlegen, als er im Juli 1990 auf dem XXVIII. Parteitag der [[Kommunistische Partei der Sowjetunion|Kommunistischen Partei der Sowjetunion]] in das neugeschaffene Amt des Stellvertretenden Generalsekretärs der Partei gewählt wurde.<ref>{{Der Spiegel |ID=13507168 |Titel=Wer Wind sät |Jahr=1990 |Nr=29}}</ref> Sein Nachfolger wurde [[Stanislaw Hurenko]], der sich als KP-Vorsitzender zum einen für die „nationale Souveränität“ der Ukraine sowie für eine „geistige Wiedergeburt“ des Landes aussprach, andererseits wollte er einen Austritt des Landes aus der Sowjetunion verhindern.<ref>[http://www.zeit.de/1990/36/und-nun-erwacht-die-ukraine/seite-5 ''Und nun erwacht die Ukraine''], [[Die Zeit]] Ausgabe 36/1990.</ref><br />
<br />
Der Oberste Sowjet in Kiew gab am 16. Juli 1990 mit 355 gegen 4 Stimmen eine Souveränitätserklärung ab, mit der die Gesetze der ukrainischen Sowjetrepublik über die der Sowjetunion gestellt wurden.<br />
<br />
Ausgelöst durch die Wahlen zum Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR im März 1990 brachen vom 2. bis zum 17. Oktober auf dem [[Majdan Nesaleschnosti]] die als [[Revolution auf Granit]] bekannt gewordenen Proteste mit bis zu 100.000 Teilnehmern aus, diese führten unter anderem zum Rücktritt von [[Witalij Massol]] als Vorsitzenden des [[Ministerrat der USSR|Ministerrates der Ukrainischen SSR]]. Am 23. Oktober 1990 übernahm [[Witold Fokin]] kommissarisch die Geschäfte des Vorsitzenden des Ministerrats der Ukraine und wurde am 14. November 1990 in diesem Amt bestätigt. Am 19. November 1990 unterzeichneten [[Leonid Krawtschuk]] und [[Boris Nikolajewitsch Jelzin|Boris Jelzin]] einen Freundschaftsvertrag und damit die gegenseitige Anerkennung der staatlichen Souveränität.<ref>{{Webarchiv |url=http://belfercenter.ksg.harvard.edu/publication/2934/crimea_and_the_black_sea_fleet_in_russian_ukrainian_relations.html |text=Crimea and the Black Sea Fleet in Russian- Ukrainian Relations |wayback=20140306064904}}, Belfer Center, September 1995</ref><ref name="Kappeler252">Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 252</ref><br />
<br />
Drei Tage nach dem gescheiterten [[Augustputsch in Moskau]] 1991 beschloss der Oberste Sowjet in Kiew am 24. August 1991 mit 346 von 450 Stimmen den Austritt aus der Sowjetunion und die Schaffung eines unabhängigen Staates.<br />
<br />
== Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 ==<br />
<br />
Im Jahre 1986 kam es zu einer [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl|Nuklearkatastrophe]] im [[Kernkraftwerk Tschernobyl]] nahe der nordukrainischen Stadt [[Prypjat (Stadt)|Prypjat]]. Dabei wurden große Mengen [[Radioaktivität|radioaktiver Stoffe]] freigesetzt, die anschließend durch den Wind über weite Teile Europas verteilt wurden.<br />
<br />
== Erneute Unabhängigkeit ==<br />
[[Datei:Flag of Ukraine.svg|mini|Die Flagge der Ukraine seit 28. Januar 1992]]<br />
[[Datei:Akt nezalezhnosti.jpg|mini|Die Unabhängigkeitserklärung der Ukraine am 19. August 1991]]<br />
{{Hauptartikel|Geschichte der Ukraine (seit 1991)}}<br />
<br />
Unabhängigkeitsbestrebungen, die die ganze Zeit existierten und ihr Zentrum in der Westukraine in Lwiw hatten, führten nach der [[Perestroika]] 1991 im Zuge der [[Zerfall der Sowjetunion|Auflösung der Sowjetunion]] zur erneuten [[Staatliche Unabhängigkeit|staatlichen Unabhängigkeit]] der Ukraine.<br />
<br />
Unter dem Eindruck des gescheiterten [[Augustputsch in Moskau|Augustputschs in Moskau]] verabschiedete die [[Werchowna Rada]] am 24. August 1991 eine formale [[Unabhängigkeitserklärung der Ukraine]].<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine''. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 252–253.</ref><br />
<br />
Am 22. Oktober 1991 beschloss der Oberste Sowjet der Ukraine ein Gesetz zur Bildung eigener [[Ukrainische Streitkräfte|ukrainischer Streitkräfte]] im Umfang von rund 420.000 Soldaten sowie eine Nationalgarde von 30.000 Soldaten. Drei Tage später erfolgte auch die Zustimmung zu umfangreichen Wirtschaftsreformen, die die Privatisierung von Grundeigentum, die Preisfreigabe sowie eine Boden- und Finanzreform vorsahen.<br />
<br />
Am 1. Dezember 1991 entschieden sich die Ukrainer in einem [[Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine]] mit 90,3 % der abgegebenen Stimmen dafür. Auf der [[Krim]] stimmten auch über die Hälfte der Bewohner für die Unabhängigkeit. Bei der ersten Direktwahl des [[Präsident der Ukraine|Präsidenten der Ukraine]] mit einer Wahlbeteiligung von 84 % setzte sich [[Leonid Krawtschuk]] mit 61,6 % der Stimmen gegenüber [[Wjatscheslaw Tschornowil]] mit 23,2 % durch.<br />
<br />
Am 5. Dezember 1991 wurde schließlich von dem ukrainischen Parlament der Vertrag über die Bildung der Sowjetunion aus dem Jahr 1922 gekündigt, allerdings beschloss die ukrainische Staatsführung bereits drei Tage später gemeinsam mit Russland und Weißrussland die Gründung der [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten]].<br />
<br />
=== Territorium der Ukraine ===<br />
Mit der Unabhängigkeit stellte sich die Frage nach den [[Staatsgrenze]]n der Ukraine.<br />
<br />
==== Grenze zu Russland ====<br />
Am 2. Dezember 1991 erfolgte die Anerkennung der Ukraine durch Russland. Ihre Grenze zu Russland wurde im [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|russisch-ukrainischen Freundschaftsvertrag]] vom 31. Mai 1997 festgeschrieben. Der Vertrag trat am 1. April 1999 in Kraft. Mit dem Freundschaftsvertrag wurden auch weitere Verträge über die Stadt [[Sewastopol]] abgeschlossen, die deren Status regelten. Sie bestätigten die Souveränität der Ukraine über die Stadt und den Hafen und garantierte zugleich Russland das Recht, dort für mindestens weitere 20 Jahre einen Marinehafen zu betreiben. Mit der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags verzichtete Russland auf alle territorialen Forderungen bezüglich der Krim einschließlich Sewastopols. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren; diese verlängerte sich aber automatisch, da der Vertrag nie gekündigt wurde.<br />
<br />
==== Grenze zu Rumänien ====<br />
Im Westen der Ukraine war die Grenze zu Rumänien bis 1997 strittig. Dabei ging es um die Zugehörigkeit des südlichen [[Bessarabien]]s und der nördlichen [[Bukowina]] zur Ukraine, Gebiete, die in der Zwischenkriegszeit zu Rumänien gehört hatten.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine'', München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, S. 269.</ref><br />
<br />
==== Krim ====<br />
Über die Halbinsel [[Krim]] kam es zu Kontroversen. Sie war erst seit 1954 Bestandteil der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainischen Sowjetrepublik]] und hatte zuvor zur [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik|Russischen SFSR]] gehört, bis 1945 als Autonome Republik. Auf der Krim hatte die ethnisch russische Bevölkerung 1989 eine Zweidrittelmehrheit. Wegen eines am 20. Januar 1991 abgehaltenen Referendums wurde die [[Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim]] am 12.&nbsp;Februar 1991 durch den Obersten Sowjet der Ukrainischen SSR wiedererrichtet und verblieb nach der Unabhängigkeit der [[Ukraine]] im August 1991 bei der Ukraine. Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim blieb aber zunächst bestehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20070930034959/http://www.ukrweekly.com/Archive/1991/499101.shtml |titel=Day in history – 20 January |werk=[[RIA Novosti]] |datum=2006-01-08 |abruf=2007-08-06 |sprache=ru}}</ref><br />
<br />
Am 26. Februar 1992 beschloss der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim die Umbenennung in „Republik Krim“. Nach langen Verhandlungen verabschiedete die [[Werchowna Rada]] am 22. April 1992 mit großer Mehrheit ein Gesetz, das der Krim Autonomierechte einräumte. Der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim erklärte am 5. Mai 1992 die neue Republik Krim für unabhängig, doch bereits die am Folgetag verkündete Verfassung der Republik Krim beschreibt sie als Teil der Ukraine. Am 21. Mai 1992 wurde die Unabhängigkeit der Krim wieder zurückgezogen. Am 1. Juni 1992 einigten sich die Parlamentspräsidenten der Krim und der Ukraine auf einen wirtschaftlichen Sonderstatus für die Krim und den Verbleib der Halbinsel bei der Ukraine.<br />
<br />
Am 21. Mai 1992 hat der [[Volksdeputiertenkongress|Kongress der Volksdeputierten der RSFSR]] die Abtretung der Krim an die Ukraine im Jahr 1954 für nicht rechtmäßig erklärt. Am 30. Juni 1992 beschloss das ukrainische Parlament mit 246 gegen 4 Stimmen für ein Gesetz, das der Krim weitestgehende Autonomie einräumt. Danach ist die Halbinsel Krim ein autonomer Bestandteil der Ukraine und die Bereiche Außenpolitik, Verteidigung und Währungspolitik verbleiben bei der Ukraine. Die autonome Krim erhält das Recht, die Außenwirtschaftsbeziehungen, die Sozial- und Kulturpolitik eigenständig zu gestalten und kann allein über die Bodenschätze (bspw. Erdgas) verfügen. Ein Anschluss der Krim an ein anderes Land bedarf der Zustimmung des ukrainischen Parlaments und des Parlaments der Krim. Eine Stationierung von Streitkräften bedarf der Zustimmung des Parlaments der Krim.<br />
<br />
Am 21. September 1994 wurde die bisherige Republik Krim zur [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]].<br />
Zuvor hatte im 1992 das Parlament die Unabhängigkeit der Krim erklärt. Es folgte eine verbale Auseinandersetzung zwischen der Ukraine und Russland. Die separatistischen Kräfte zogen schließlich ein [[Referendum]] zurück, das auf einen Anschluss der Krim an Russland gezielt hatte. Als Kompromiss wurden die Rechte der Krim als Autonome Republik der Ukraine ausgeweitet. Nach weiteren Machtkämpfen in den folgenden Jahren erhielt die Krim schließlich in der Verfassung von 1995, die 1998 nochmals überarbeitet wurde, erneut den Status einer Autonomen Republik als „integraler Bestandteil der Ukraine“, mit eigener Regionalregierung, eigenem Parlament, aber ohne eigenen Staatspräsidenten.<br />
<br />
Im Jahr 2014 fand jedoch gegen den Willen der ukrainischen Regierung unter einer Russischen [[Okkupation]] ein [[Referendum über den Status der Krim]] statt, bei dem angeblich 97 % der Wähler für einen Beitritt zu Russland stimmten. Die anschließende Aufnahme der Krim als russisches Föderationsobjekt wird von der Ukraine und der absoluten Mehrheit der UNO-Staaten nicht anerkannt.<br />
<br />
=== Sicherheitspolitik ===<br />
→ ''Siehe auch: [[Ukrainische Streitkräfte]]''<br />
<br />
==== Anfangsschritte zur ukrainischen Sicherheitspolitik ====<br />
Am 16.&nbsp;Juli 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der Ukrainischen SSR die Erklärung ‚über die staatliche Souveränität der Ukraine‘, die „die Vorherrschaft, Unabhängigkeit, Vollständigkeit und Unteilbarkeit der Macht der Republik auf ihrem Territorium“ und die Absicht verkündete, in Zukunft ein dauerhaft neutraler Staat zu werden, der nicht an Militärblöcken teilnehmen wird und sich verpflichtet, keine Atomwaffen einzusetzen, zu produzieren oder zu erwerben.<br />
Am 24.&nbsp;August 1991, nach der Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine, wurde das ''Verteidigungsministerium der Ukraine'' geschaffen und ihm alle militärischen Formationen der Streitkräfte der UdSSR auf dem Territorium der ehemaligen Ukrainischen SSR unterstellt.<br />
<br />
Infolge der Unabhängigkeitserklärungen weiterer Sowjetrepubliken im Laufe des Jahres 1991 wurde vom 21.&nbsp;bis zum 25.&nbsp;Dezember 1991 die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR, russisch СССР) offiziell aufgelöst.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Januar 1992 verfügte Präsident Leonid Krawtschuk die Unterstellung aller auf dem Territorium der Ukraine stationierten vormals sowjetischen Truppen einschließlich der [[Schwarzmeerflotte]] unter ukrainischen Oberbefehl. Ausgeschlossen wurden nur die strategischen Militärformationen.<br />
<br />
Am 26.&nbsp;März 1992 wurde per Dekret des Präsidenten die Rückkehr aller ukrainischen Wehrpflichtigen aus Armenien, Aserbaidschan und aus Moldawien bis zum 20. Mai 1992 angeordnet.<br />
<br />
Am 3. Juli 1992 wurde auch der [[Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine|Rat für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine]] ([[Ukrainische Sprache|ukrainisch]] {{lang|uk|Рада національної безпеки і оборони України}}, Abkürzung РНБОУ /RNBOU) gegründet. Er ist ein staatliches Gremium der Ukraine und erhielt zunächst die Bezeichnung ''Nationaler Sicherheitsrat''. Seine Aufgabe ist es laut Artikel 107 der [[Verfassung der Ukraine]], den Präsidenten bei Fragen zur inneren und äußeren Sicherheitspolitik zu beraten. Der Rat hat sich auch mit Themen außerhalb der traditionellen Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschäftigt, zum Beispiel mit Innenpolitik und Energiepolitik.<br />
<br />
==== Schritte zum nichtnuklearen Status der Ukraine ====<br />
Nach der Unabhängigkeit wurde die Ukraine aus der Hinterlassenschaft der Sowjetunion mit 130 [[Interkontinentalrakete]] [[UR-100N]] (SS-19) und 46 vom Typ [[RT-23]] (NATO-Codename: SS-24) zur drittgrößten [[Atommacht]] der Welt.<br />
<br />
Im Mai 1992 begann auch der Abtransport der in der Ukraine stationierten taktischen [[Kernwaffe]]n nach Russland.<br />
<br />
Am 2.&nbsp;Juli 1993 enthielt eine Grundsatzerklärung offiziell den Verzicht auf die Atomwaffen und dass die Ukraine zukünftig atomwaffenfrei sein soll. Am 15.&nbsp;Juli 1993 begann der Abbau der auf dem ukrainischen Territorium stationierten SS-19. Die Raketen wurden zur Verschrottung nach Russland gebracht. Die Gefechtsköpfe blieben anfangs noch in der Ukraine, bis der Nachfolgestatus der Sowjetunion und Russlands in Bezug auf die Atomwaffen international geklärt war. Die Ukraine forderte für ihren Verzicht auf Atomwaffen von den Atommächten Sicherheitsgarantien für ihr Land und finanzielle Unterstützung.<br />
<br />
Am 14.&nbsp;Januar 1994 unterzeichneten die Präsidenten Russlands, der Ukraine und der Vereinigten Staaten von Amerika die ''Trilaterale Erklärung'' zur Vorbereitung für das Abkommen über die Vernichtung der auf ukrainischem Staatsgebiet stationierten [[Kernwaffe]]n, womit der nichtnukleare Status der Ukraine endgültig bestätigt wurde. Das [[Budapester Memorandum]] wurde schließlich am 5.&nbsp;Dezember 1994 in Budapest im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz unterzeichnet.<br />
<br />
Im Gegenzug erhielt die Ukraine Sicherheitsgarantien von Russland und den USA. Dazu gehörte die Anerkennung ihrer [[Staatliche Unabhängigkeit|Unabhängigkeit]], [[Souveränität]] und [[Territoriale Integrität|territorialen Integrität]] sowie die Zusage, keine Atomwaffen gegen sie einzusetzen. Russland bricht die ersten drei Zusagen seit März 2014 ([[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim, Krieg im Donbas]]) und noch mehr seit dem Beginn des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] am 24.&nbsp;Februar 2022.<ref><br />
{{Zitat<br />
|Text=Viele ukrainische Politiker äußern ihre Skepsis hinsichtlich der Möglichkeiten des Landes, seine Sicherheit selbständig zu gewährleisten. Sie meinen, daß heute keiner der Hauptfaktoren der nationalen Sicherheit – militärische Stärke, wirtschaftliche Macht sowie ein hoher Grad politischer und wirtschaftlicher Integration in die Weltwirtschaft vorhanden sei. Je mehr sich die Krise in der Ukraine vertieft, desto deutlicher wird sie als die größte Bedrohung der Sicherheit des Landes – von direkter außenpolitischer Relevanz – definiert. Eines der akutesten Probleme in der Ukraine besteht in ihrer fast totalen Abhängigkeit von Energie-Importen aus Russland.<br />
|Autor=Olga Alexandrova}}<br />
</ref><br />
<br />
Russland und die Ukraine schlossen am 31.&nbsp;Mai 1997 in Kiew [[Russisch-ukrainischer Freundschaftsvertrag|einen Freundschaftsvertrag]]; darin verpflichtete sich Russland erneut, die [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|Grenze zwischen beiden Ländern]] nicht zu verletzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/643_006 |titel=Договір про дружбу, співробітництво і партнерство між Україною і Російською Федерацією |werk=Верховна Рада України |abruf=2020-04-17 |sprache=ukrainisch}}</ref><br />
<br />
==== Sicherheitspolitische Konzepte ====<br />
Nach gemeinsamen Manövern von US-amerikanischen und ukrainischen Truppen 1995 in der Westukraine beschloss die [[NATO]] im Juli 1997 eine „Charta über besondere Partnerschaft“ mit der Ukraine.<ref>[http://www.nato.int/cps/en/natolive/topics_37750.htm NATO’s relations with Ukraine]</ref><br />
<br />
Ukrainische Kontingente beteiligten sich an NATO-geführten militärischen Interventionen in den [[Jugoslawienkriege]]n, im [[Irakkrieg]] und in [[Afghanistan]].<ref>[http://nato.mfa.gov.ua/en/ukraine-nato/contribution Ukraine`s contribution to NATO peace support activities]</ref><br />
<br />
Auftrag und Funktion der Streitkräfte der Ukraine wurden in den staatlichen Dokumenten (‘Militärstrategie der Ukraine’ 2007, 2012, 2015, 2020) festgelegt. Russland war in diesen Dokumenten bis 2014 nicht als Bedrohung eingeordnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://ukrainianweek.com/Politics/209802 |text=A shot away |wayback=20220324185008}}, ukrainnianweek, 21. Februar 2018</ref><br />
<br />
Nach zeitgleichen, durch Interventionen russischer Paramilitärs erfolgten bewaffneten Besetzungen von Behörden Anfang April 2014<ref>[https://meduza.io/feature/2022/03/02/chto-na-samom-dele-proishodilo-v-donbasse-v-poslednie-vosem-let-i-kak-eto-svyazano-s-nyneshney-voynoy Was ist in den letzten acht Jahren wirklich im Donbass passiert? Und was hat das mit dem aktuellen Krieg zu tun? Die Menschenrechtsaktivistin Varvara Pakhomenko spricht. Sie arbeitete für die UN-Mission in der Region.], Meduza, 2. März 2022</ref><ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-67019-0, S. 361</ref> erging am 14.&nbsp;April der Erlass №&nbsp;405/2014<ref>[https://president.gov.ua/documents/4052014-16886 ERLASS des Präsidenten der Ukraine № 405/2014 ''Zum Beschluss des Rats für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine vom 13. April 2014''] „Über dringende Maßnahmen zur Überwindung der terroristischen Bedrohung und zur Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine“, [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme.] In: [[DGKSP-Diskussionspapiere]], Dresden 2022, Mai, {{ISSN|2627-3470}}. S. 20.</ref> der den Übergang der Ukraine zur militärischen Anti-Terror-Operation (ATO) gegen die Autonomisten im Donbass, auf der Krim und in Sewastopol erklärte. Der Erlass wurde von [[Oleksandr Turtschynow]] unterzeichnet.<br />
<br />
Die politischen Anstrengungen der ukrainischen Regierung nach 2014 zur Wiedereingliederung der Autonomen Republik [[Krim]] und der Stadt [[Sewastopol]] in den ukrainischen Staatsverband widerspiegelten sich auch in der ‘Militärstrategie der Ukraine’ der Jahre 2015 und 2020.<br />
<br />
Mit dem Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018 ‚Zur staatlichen Politik in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk‘<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“.] Abruf am 2.&nbsp;April 2022</ref><ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018,'' Artikel 8 Teil 1 Absatz 1 in der durch das Gesetz Nr. 113-IX vom 19. September 2019 geänderten Fassung.] Abruf am 2. Mai 2022</ref> wurde die „ATO“ abgelöst durch eine Operation der gemeinsamen Kräfte (Joint Forces Operation) und wurden Sicherheitszonen eingerichtet. Der „Befehlshaber der Vereinten Kräfte“ (ukrainisch – Командувач об’єднаних сил) übernahm die Führung der in der Sicherheitszone handelnden Kräfte und Mittel der Streitkräfte der Ukraine, des Innenministeriums der Ukraine, der Nationalpolizei der Ukraine und des zentralen Exekutivorgans, das die staatliche Politik im Bereich des Katastrophenschutzes umsetzt.<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018,''] Artikel&nbsp;9. Abruf am 2. Mai 2022 http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19</ref><br />
<br />
Seit 25.&nbsp;Februar 2021 ist die „Strategie der militärischen Sicherheit der Ukraine“ (`Militärstrategie’ 2021)<ref>[https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A78553/attachment/ATT-0/ ''Strategie der militärischen Sicherheit der Ukraine (2021),''] bestätigt durch Erlass №&nbsp;121/2021 des Präsidenten. Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, März, S. 22–49 (de), 93–117 (ukr).</ref> inkraft, die bestimmt, dass „ein neues Modell der Organisation der Verteidigung der Ukraine, der Streitkräfte der Ukraine und anderer Komponenten der Verteidigungsstreitkräfte … die Beilegung des Konflikts, die Demobilisierung, die Wiederherstellung der Kontrolle über die Einhaltung des Regimes der Staatsgrenze der Ukraine und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete … gewährleisten sollte.“<br />
<br />
Unmittelbar davor wurde am 24.&nbsp;März 2021 von Präsident Selenskyj durch den Erlass №&nbsp;117/2021 der Beschluss des ''Rates für Nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine'' vom 11.&nbsp;März 2021 und die „Strategie zur Beendigung des Besatzungsregimes und der Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Territoriums der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol“ bestätigt und die Umsetzung angeordnet.<ref>[https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A78988/attachment/ATT-0/ ''Strategie zur Beendigung des Besatzungsregimes und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Territorien der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol (2021).''] Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, April, S.&nbsp;49–72 (de), 103–126 (ukr).</ref><br />
<br />
=== Krawtschuk und Kutschma ===<br />
[[Datei:Leonid Kravchuk.jpg|mini|hochkant|[[Leonid Krawtschuk]], ukrainischer Präsident von 1991 bis 1994]]<br />
[[Datei:Leonid Kuchma.jpg|mini|hochkant|Leonid Kutschma, ukrainischer Präsident von 1994 bis 2005]]<br />
Seit ihrer Unabhängigkeit kämpfte die Ukraine vor allem in den 1990er Jahren mit starken wirtschaftlichen Problemen und versucht, außenpolitisch zum einen, eine neutrale Rolle sowohl dem Westen als auch Russland gegenüber zu spielen. In [[Sewastopol]] auf der Krim hat die Ukraine einen [[Marinestützpunkt|Militärhafen]] an die [[Schwarzmeerflotte|russische Schwarzmeerflotte]] verpachtet, andererseits bemüht sich die Ukraine um stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit von Russland, beispielsweise mit der Gründung der Sicherheitsallianz [[GUAM]] ([[Georgien|'''G'''eorgien]], [[Ukraine|'''U'''kraine]], [[Aserbaidschan|'''A'''serbaidschan]] und [[Moldawien|'''M'''oldawien]]) im Jahr 1997.<br />
<br />
Von 1991 bis 1994 war [[Leonid Krawtschuk]] der erste [[Präsident der Ukraine]]. Aufgrund eines Streiks von Bergarbeitern im Donbass setzte er vorgezogene Wahlen an. Leonid Krawtschuk schuf mit seiner Amtsabgabe nach der verlorenen Stichwahl gegen [[Leonid Kutschma]] einen wichtigen Präzedenzfall für die ukrainische Politik: Er klammerte sich nicht an die Macht und verließ seinen Posten, womit er die Tradition des Machtwechsels in der Ukraine begründete, während diese Erfahrung eines nach einer offenen Wahl abtretenden Präsidenten in Russland weitere 30 Jahre auf sich warten ließ.<ref name="Meduza">[https://meduza.io/feature/2022/05/11/moya-samaya-bolshaya-oshibka-to-chto-ya-veril-rossii "Mein größter Fehler ist, dass ich Russland geglaubt habe" Der erste Präsident der Ukraine, Leonid Krawtschuk, ist gestorben. An ihn erinnert sich der Journalist Konstantin Skorkin], Meduza, 11. Mai 2022</ref><br />
<br />
Von 1992 bis zu seinem Rücktritt im September 1993 war der deutlich russlandfreundlichere Leonid Kutschma Ministerpräsident und seit 1994 Präsident der Ukraine. 1999 wurde er erneut zum Präsidenten gewählt. In seiner Amtszeit als Präsident setzte er sich ab 1994 verstärkt für eine neue [[Verfassung der Ukraine|Verfassung]] ein, konnte sich aber gegen ein Bündnis von Links-Parteien nicht durchsetzen. Erst im Juni 1996 nahm das Parlament die neue Verfassung an.<br />
<br />
Vom 22. Dezember 1999 bis 29. Mai 2001 war [[Wiktor Juschtschenko]] Ministerpräsident der Ukraine, dieses Amt verlor er 2001 durch ein Misstrauensvotum des Parlaments, als er mit seinen Bemühungen gegen die wachsende Korruption einigen Oligarchen gefährlich wurde. Nachfolger im Amt des Premierministers wurde der aus [[Mykolajiw]] stammende [[Anatolij Kinach]] (Partei der Industriellen und Unternehmer Ukraine/PPPU), danach ab 21. November 2002 [[Wiktor Janukowytsch]], der am 31. Dezember 2004 seinen Rücktritt ankündigte. Präsident Kutschma nahm das Rücktrittsgesuch Janukowytschs am 5. Januar 2005 an und bestimmte den Ersten Stellvertreter des Regierungschefs und Finanzminister [[Mykola Asarow]] zu Janukowytschs Nachfolger. Asarow war vor seiner Tätigkeit in der Regierung seit Oktober 1996 Leiter der Staatlichen Steuerbehörde.<br />
<br />
=== „Orange Revolution“ ===<br />
Im Herbst 2004 fanden [[Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2004|Präsidentschaftswahlen]] statt. Der seit 1994 amtierende Präsident Leonid Kutschma durfte laut Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht mehr zu dieser Wahl antreten, die allgemein als Richtungswahl für eine West- oder Ostausrichtung des Landes angesehen wurde. Die Ereignisse um die Stichwahl am 21. November mündeten in die sogenannte [[Orange Revolution]], einem mehrwöchigen friedlichen Protest gegen Wahlfälschungen, in dessen Folge nach einem Beschluss des Obersten Gerichts am 26. Dezember 2004 die Stichwahl wiederholt wurde. Die Wiederholungswahl konnte Juschtschenko für sich entscheiden. Die für eine Ausrichtung nach Russland eintretende Seite unter Kutschma und Janukowytsch erkannte ihre Niederlage an, nachdem sie mit der Gegenseite eine zu verwirklichende Verfassungsreform ausgehandelt hatte. Diese sollte die Ukraine, die bislang durch ein präsidiales System regiert wurde, in eine parlamentarische Republik umwandeln. Nach Umsetzung der Reform war die Position des Präsidenten deutlich geschwächt.<br />
<br />
=== Die Präsidentschaft Juschtschenko ===<br />
[[Datei:Viktor Yuschenko.jpg|mini|Wiktor Juschtschenko, Staatspräsident 2005–2010]]<br />
Nach der Amtseinführung von Präsident [[Wiktor Juschtschenko]] im Januar 2005 bestätigte das ukrainische Parlament ([[Werchowna Rada]]) am 4. Februar 2005 die neue Regierung unter Ministerpräsidentin [[Julija Tymoschenko]]. Während der ersten 100 Tage der Regierung Tymoschenko wurden die Privatisierungen einiger großer Unternehmen ([[Kryworischstal]]) aus der Zeit des früheren Präsidenten Kutschma überprüft. Es zeigte sich auch, wie schon im Wahlkampf, dass die Positionen von Präsident Juschtschenko und Ministerpräsidentin Tymoschenko in der Wahl der Mittel teilweise differierten. So kam es schon nach wenigen Monaten zum Zerwürfnis: Am 8. September 2005 entließ der Präsident die Regierung Tymoschenko im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen und Konflikten innerhalb des Kabinetts. Neuer Regierungschef wurde der Wirtschaftspolitiker [[Jurij Jechanurow]].<br />
<br />
Gemeinsam mit [[Georgien]] trieb Juschtschenko den Beitritt der Ukraine zur [[NATO]] voran. Ein NATO-Gipfel lehnte den Antrag jedoch trotz amerikanischer Unterstützung ab.<ref>Andreas Kappeler, ''Kleine Geschichte der Ukraine'', München 2009, ISBN 978-3-406-58780-1, 297.</ref><br />
<br />
Wirtschaftspolitisch strebte Juschtschenko eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine an, kam aber über einen Beitritt zur [[Östliche Partnerschaft|Östlichen Partnerschaft]] nicht hinaus.<br />
<br />
{{Siehe auch|Ukraine und die Europäische Union}}<br />
<br />
Nationalpolitisch nahm Juschtschenko für Personen der ukrainischen Geschichte Stellung, die die ukrainische Bevölkerung stark polarisierten. Dazu gehörte der Oberkommandierende [[Roman Schuchewytsch]] der [[Ukrainische Aufständische Armee|Ukrainischen Aufständischen Armee]]. [[Stepan Bandera]], der als militanter Nationalist mit der nationalsozialistischen [[Deutsche Besetzung Polens 1939–1945|Besatzungsmacht in Polen]] kollaborierte, ernannte er zum [[Held der Ukraine|Helden der Ukraine]].<ref>Yves Bizeul (Hrsg.): ''Rekonstruktion des Nationalmythos?: Frankreich, Deutschland und die Ukraine im Vergleich'', Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0181-9, S. 227.</ref><br />
<br />
Aus den [[Ukrainische Parlamentswahlen 2006|Parlamentswahlen 2006]] ging die Partei des Präsidenten ([[Nascha Ukrajina|''Unsere Ukraine'']]) nur als drittstärkste Kraft hervor. Wahlsiegerin war Wiktor Janukowytschs ''[[Partei der Regionen]]'', er selber wurde zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Das politische Geschehen war nun von einem Machtkampf zwischen Regierung und Präsident geprägt. Schließlich löste Präsident Juschtschenko das Parlament auf und es kam zu neuerlichen [[Ukrainische Parlamentswahlen 2007|Parlamentswahlen im September 2007]]. Erneut wurde die ''Partei der Regionen'' stärkste Kraft, doch konnten sich diesmal die Parteien von Juschtschenko und Tymoschenko auf eine Koalition einigen. Tymoschenko wurde darauf zum zweiten Mal Ministerpräsidentin. Der politische Machtkampf zwischen Präsident, Regierung und Parlament indes dauerte an. Für Juschtschenko und Tymoschenko führte er in Niederlagen: Der Präsident wurde Anfang 2010 bei den [[Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2010|Präsidentschaftswahlen]] nicht mehr gewählt und Tymoschenko verlor kurz darauf ihr Amt als Regierungschefin. Stattdessen wurde [[Wiktor Janukowytsch]] der neue Präsident der Ukraine.<br />
<br />
=== Präsidentschaft Janukowytsch und die „Revolution der Würde“ ===<br />
[[Datei:Ukr elections 2012 multimandate okruhs.png|mini|Stimmenanteil der ''[[Partei der Regionen]]'' (blau) bei der Parlamentswahl 2012]]<br />
Präsident der Ukraine war vom 25. Februar 2010 bis 22. Februar 2014 Wiktor Janukowytsch. Der Nachfolger Janukowytschs als Vorsitzender der ''Partei der Regionen'', [[Mykola Asarow]], war seit 11. März 2010 Ministerpräsident.<br />
<br />
Während der [[Fußball-Europameisterschaft 2012]] wurde die Willkürjustiz der Regierung Janukowytsch und die Behandlung der inhaftierten Oppositionsführerin Julija Tymoschenko kritisiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/timoschenko-und-die-em-merkel-droht-ukraine-mit-boykott-a-830459.html |titel=Pläne für Polit-Boykott: Ukraine droht EM-Fiasko |abruf=2013-10-30}}</ref><br />
<br />
Ab dem November 2013 kam es zu Protesten gegen das Regime von Wiktor Janukowytsch, welche zunächst unter dem Titel [[Euromaidan]] bekannt wurden und heute in der Ukraine als „Revolution der Würde“ bezeichnet werden, wobei im Februar 2014 rund 100 Tote zu verzeichnen waren. Janukowytsch wurde am 22. Februar 2014, als er in Donezk versucht hatte, das Land zu verlassen, vom Parlament abgesetzt.<ref>[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ukraine-janukowitsch-von-parlament-abgesetzt.b577f8e8-2a33-4aef-9203-dafcf9e0d36d.html stuttgarter-nachrichten.de]</ref> und flüchtete nach Russland.<ref>[http://www.sz-online.de/nachrichten/janukowitsch-fluechtet-nach-russland-2785419.html sz-online.de]</ref><br />
<br />
Der vom Parlament genannte Grund, dass er durch Verlassen des Landes seine Präsidentschaft verwirkt hätte, war in der Verfassung nicht vorgesehen.<ref name="legitime Präsident">[http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-faktencheck-putin-und-der-legitime-praesident-a-957238.html ''Münchhausen-Check: Putin und der legitime Präsident der Ukraine''] – Spiegel Online.</ref> Der Rechtsanwalt Jasper Finke unterschied in dieser Frage zwischen Verfassungsrecht und Völkerrecht: „Es ist völlig unerheblich, ob Janukowitsch noch rechtmäßiger Präsident der Ukraine ist nach dem ukrainischen Verfassungsrecht. Denn hier greift der sogenannte Effektivitätsgrundsatz – das heißt, völkerrechtlich kommt es darauf an, ob die neue Regierung effektiv Herrschaftsgewalt in der Ukraine ausübt.“<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/voelkerrecht-ukraine100.html „Putins Argumente sind fadenscheinig“], Tagesschau, 5. März 2014</ref><br />
<br />
=== Übergangsregierung und russische Annexion der Krim ===<br />
Dieser Ablauf führte direkt zu den Ereignissen der [[Krimkrise]]. Ein Teil des Parlaments der Krim beschloss in einer ungültigen Sitzung<ref name="RPT">Alissa de Carbonnel: [http://in.reuters.com/article/2014/03/13/ukraine-crisis-russia-aksyonov-idINL6N0M93AH20140313 ''RPT-INSIGHT-How the separatists delivered Crimea to Moscow''], Reuters vom 13. März 2013, abgerufen am 4. April 2014 (englisch).</ref> ein Referendum, das von der ukrainischen Verfassung nicht erlaubt war, unter russischen Truppen stattfand und gefälscht wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/ukraine-putin-wahlfaelschung |titel=Putins Menschenrechtsrat bestätigt Wahlfälschung auf der Krim |hrsg=Zeit Online |abruf=2014-05-13}}</ref> Am 18. März 2014 trat die Krim aufgrund dieser Vorgänge der Russischen Föderation bei. Von fast allen Staaten wird das Ergebnis des Referendums nicht anerkannt und die Krim weiterhin als Territorium der Ukraine behandelt. Nach dem Anschluss der Krim erfolgte eine russische<ref>FAZ, 6. April 2014: [http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/kiew-die-operation-russischer-fruehling-ist-gescheitert-12873442.html ''Die Operation „Russischer Frühling“ ist gescheitert.'']</ref> bzw. pro-russische<ref>Berliner Zeitung: [http://www.berliner-zeitung.de/meinung/leitartikel-zur-ukraine-der-russische-fruehling-von-donezk,10808020,26811384.html ''Der russische Frühling von Donezk.'']</ref> Operation mit dem Ziel der Destabilisierung von Regionen der Ukraine mit einem bedeutsamen Anteil russischsprachiger Bevölkerung, insbesondere [[Charkiw]], [[Luhansk]] und [[Donezk]]. Während sich in Charkiw die Lage rasch beruhigte, bildeten sich in den Oblasten Luhansk und Donezk unter Anleitung russischer Spezialeinheiten bewaffnete Milizen.<br />
<br />
Am 18. März hatte Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk in einer an die Bevölkerung der Ostukraine gerichteten Rede eine Dezentralisierung in Aussicht gestellt,<ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/196504.html ''Ukraine will conduct decentralization – Yatseniuk.''] [[Interfax]]-Ukraine vom 18. März 2014.</ref> trotz dem Wissen, dass die Forderung nach „mehr [[Föderalismus]]“ ein Schachzug Moskaus sei und vermutlich „der erste Schritt, um die ukrainische [[Souveränität]] zu zerstören.“<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/krim-krise-eu-verschaerft-sanktionen-gegen-russland-1.1917540 ''EU verschärft Sanktionen gegen Russland''] Süddeutsche Zeitung vom 21. März 2014.</ref> Am 11. April sprachen sich Jazenjuk und Präsidentschaftskandidat [[Petro Poroschenko]] dafür aus, den Entwurf für eine neue ukrainische Verfassung noch vor den [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2014|Präsidentschaftswahlen am 25. Mai]] zu veröffentlichen.<ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/200301.html ''New Ukrainian constitution must be published before presidential election – Yatseniuk.''] Interfax-Ukraine vom 11. April 2014.</ref><ref>[http://en.interfax.com.ua/news/general/200371.html ''Concept of constitutional changes must be presented before presidential election – Poroshenko.''] Interfax-Ukraine vom 11. April 2014.</ref><br />
<br />
Am 6. Mai 2014 lehnte das ukrainische Parlament den Vorschlag der Regierung ab, am 25. Mai gleichzeitig zur Wahl des Präsidenten landesweit auch eine Volksbefragung zum Thema der Dezentralisierung abzuhalten.<ref>[http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/krisensitzung-des-kiewer-parlaments-1.18297202 ''Krisensitzung des Kiewer Parlaments.''] NZZ vom 7. Mai 2014.</ref> Die Dezentralisierung fand bis 2019 vorwiegend durch Kompetenzerweiterung auf kommunaler Ebene statt. Die Stärkung lokaler Selbstverwaltung im Sinne der Demokratie- sowie Subsidiaritätsprinzipien der EU erhöhte gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Ukraine gegenüber Russlands hybrider Kriegsführung.<ref>[https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Dezentralisierungsreformen%20in%20der%20Ukraine%202014-2019.pdf Dezentralisierungsreformen in der Ukraine 2014–2019], Bertelsmann-Stiftung, Dezember 2019</ref><br />
<br />
Russland ließ derweil im Frühjahr 2014 [[Freischar|Freischärler]] einsickern und lieferte im Juni schwere Waffen bis hin zu Kampfpanzern.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika-russland-soll-panzerlieferungen-stoppen-13001878.html Amerika: Russland soll Panzerlieferungen stoppen] FAZ, 21. Juni 2014.</ref><ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/separatisten-waffen-russland Separatisten bestätigen Rüstungslieferung aus Russland] Zeit Online, 16. August 2014.</ref><br />
<br />
Am 28. Juli 2014 meldete das [[UNHCHR]] den totalen Zusammenbruch von [[Law and Order (Politik)|Recht und Ordnung]] in den fraglichen Gebieten, von einer Terrorherrschaft der bewaffneten Gruppen über die Bevölkerung der Ostukraine mit [[Freiheitsberaubung]]en, [[Entführung]]en, [[Folter]]ungen und [[Hinrichtung|Exekutionen]].<ref name="UNHCHR28">[http://www.ohchr.org/EN/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=14908&LangID=E Erklärung des UNHCHR am 28. Juli 2014:] A total breakdown of law and order and a reign of fear and terror have been inflicted by armed groups on the population of eastern Ukraine. The report documents how these armed groups continue to abduct, detain, torture and execute people kept as hostages in order to intimidate and “to exercise their power over the population in raw and brutal ways.”</ref><br />
{{Siehe auch|Russisch-Ukrainischer Krieg}}<br />
<br />
=== Legitim gewählte Regierungen, Separatismus im Osten und russische Invasion ===<br />
Am 2. Dezember 2014 wurde eine [[Kabinett Jazenjuk II|Koalitionsregierung]], die sich nach der [[Parlamentswahl in der Ukraine 2014|Parlamentswahl Ende Oktober]] gebildet hatte, eingesetzt. Arsenij Jazenjuk wurde als Ministerpräsident bestätigt.<ref name="Zweites Kabinett">[http://ukraine-nachrichten.de/zweite-kabinett-arsenij-jazenjuk_4155_politik Zweites Kabinett Jazenjuk] auf Ukraine-Nachrichten vom 2. Dezember 2014.</ref> Die Amtseinführung des Präsidenten [[Petro Poroschenko]] fand am 7. Juni 2014 statt.<br />
<br />
Im Jahre 2016 wurde mit [[Wolodymyr Hrojsman]] erstmals eine Person jüdischer Herkunft zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt, 2019 mit [[Wolodymyr Selenskyj]] erstmals ein jüdischer [[Präsident der Ukraine]].<br />
<br />
In die Regierungszeit (Poroschenko/Hrjosman) fällt das Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018 ‘Zur staatlichen Politik in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk’,<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18.&nbsp;Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorüberhehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“. (ukr.)] Abruf am 2.&nbsp;April 2022. [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, Mai,] {{ISSN|2627-3470}}. S.&nbsp;21–50.</ref> das Festlegungen zur Einrichtung von „Sicherheitszonen“ trifft, die an die Kontaktlinie im Donbass angrenzen. Ein vom Präsidenten ernannter „Befehlshaber der Vereinten Kräfte“ (ukrainisch – Командувач об’єднаних сил) übernimmt die Führung der in der Sicherheitszone handelnden Kräfte und Mittel der Streitkräfte der Ukraine, anderer militärischer Formationen, die in Übereinstimmung mit den Gesetzen der Ukraine gebildet wurden, des Innenministeriums der Ukraine, der Nationalpolizei der Ukraine, des zentralen Exekutivorgans, das die staatliche Politik im Bereich des Katastrophenschutzes umsetzt, die an der Umsetzung von Maßnahmen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit und Verteidigung beteiligt sind.<ref>[http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2268-19 ''Gesetz der Ukraine vom 18. Januar 2018'' „Zu den Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährleistung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den vorübergehend besetzten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk“, Artikel&nbsp;9. (ukr.)] Abruf am 2.&nbsp;April 2022. [https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A79230/attachment/ATT-0/ Übersetzung aus dem Ukrainischen von Rainer Böhme. In: ''DGKSP-Diskussionspapiere,'' Dresden 2022, Mai,] {{ISSN|2627-3470}}. S.&nbsp;21–50.</ref><br />
<br />
Nachdem der studierte und diplomierte [[Rechtswissenschaft]]ler,<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Brunner |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/wolodymyr-selenskyj-ukraine-russland-krieg-portraet/seite-2 |titel=Wolodymyr Selenskyj: Sein schwerster Kampf |werk=[[Die Zeit]] |datum=2022-02-26 |abruf=2022-02-26}}</ref> ehemalige [[Schauspieler]] und [[Regisseur]] Wolodymyr Selenskyj am 31. März 2019 den ersten Wahlgang<ref>[https://www.pravda.com.ua/articles/2019/03/31/7210618/ Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019. Stimmenzählung online] in der Ukraine-Prawda vom 31. März 2019, abgerufen am 1. April 2019 (ukrainisch)</ref> und am 21. April die [[Stichwahl]] der [[Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019|Präsidentschaftswahl in der Ukraine]] gegen den Amtsinhaber klar gewonnen hatte,<ref>[https://www.cvk.gov.ua/pls/vp2019/wp300pt001f01=720.html Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in der Ukraine 2019 (Zweiter Wahlgang)] auf der Webseite der Zentralen Wahlkommission der Ukraine vom 21. April 2019; abgerufen am 21. April 2019 (ukrainisch)</ref> wurde er am 20. Mai 2019 in Kiew in das Amt des Präsidenten eingeführt.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-neuer-praesident-wolodymyr-selenskyj-kuendigt-aufloesung-des-parlaments-an-a-1268258.html Wolodymyr Selenskyj-Neuer ukrainischer Präsident löst Parlament auf] ''[[spiegel.de]]''; abgerufen am 20. Mai 2019</ref><br />
<br />
Der ukrainischen Regierung gelang es nicht, die von regierungsfeindlichen Kräften beherrschten Gebiete wieder in ihr Staatswesen zu integrieren. Sie werden seit Februar 2022 von Russland als unabhängig anerkannt und stehen unter der Kontrolle der selbsternannten und von Russland abhängigen „Volksrepubliken“ [[Volksrepublik Donezk|Donezk]] und [[Volksrepublik Lugansk|Lugansk]].<br />
<br />
Trotz oder gerade wegen des schwachen Staats, so der Historiker [[Philipp Ther]], habe sich in der Ukraine eine relativ starke [[Zivilgesellschaft]] entwickelt. Zudem habe sich ein funktionierender politischer Wettbewerb etabliert.<ref name="Ther">[https://www.ndr.de/kultur/Osteuropa-Historiker-Philipp-Ther-ueber-Krieg-in-der-Ukraine,philippther100.html Osteuropa-Historiker Philipp Ther über den Krieg in der Ukraine], [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]], 1. März 2022.</ref><br />
<br />
Am 24. Februar 2022 griff die [[Russisches Heer|Russische Armee]] die Ukraine an: Die russischen Streitkräfte attackierten die Ukraine auch vom Schwarzen Meer und von Belarus aus.<ref>{{cite web |url=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-raketenangriffe-und-explosionen-in-mehreren-staedten-a-295cb51f-059a-4a45-ab50-b21860f5e1cf |title=Putin greift die Ukraine an |date=2022-02-24 |publisher=Spiegel |website=Spiegel |access-date=2022-02-24 |quote=}}</ref> Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief aufgrund der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Invasion]] den [[Krieg]]szustand sowie das [[Kriegsvölkerrecht|Kriegsrecht]] im Land aus. Die Invasion trägt alle Kennzeichen eines [[Völkerrecht|völkerrechtswidrigen]] [[Angriffskrieg]]es.<ref>{{Internetquelle |autor=Georg Schwarte |url=https://www.tagesschau.de/kommentar/putin-krieg-europa-101.html |titel=Putins Angriffskrieg. Stunde der Europäer |werk=Tagesschau |datum=2022-02-24 |abruf=2022-02-26 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Karten ==<br />
<gallery><br />
001 Kievan Rus' Kyivan Rus' Ukraine map 1220 1240.jpg|1220/1240<br />
Kingdom of Galicia Volhynia Rus' Ukraine 1245 1349.jpg|1245/1349<br />
Grand Duchy of Lithuania Rus and Samogitia 1434.jpg|1434<br />
Polish Lithuanian Ruthenian Commonwealth 1658 historical map.jpg|1658<br />
007 Ukrainian Cossack Hetmanate and Russian Empire 1751.jpg|1751<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs]]<br />
* [[Geschichte der Ukraine (seit 1991)]]<br />
* [[Geschichte der Karpatenukraine]]<br />
* [[Geschichte der Juden in der Ukraine]]<br />
* [[Geschichte Russlands]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Franziska Bruder: ''„Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!“ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1928–1948.'' Metropol, Berlin 2007, ISBN 978-3-938690-33-8.<br />
* Roman Danyluk: ''Freiheit und Gerechtigkeit. Die Geschichte der Ukraine aus libertärer Sicht.'' Edition AV, Lich 2010, ISBN 978-3-86841-029-7.<br />
* [[Johann Christian Engel]]. ''Geschichte der Ukraine und der ukrainischen Cosaken, wie auch der Königreiche Halitsch und Wladimir''. Johann Jakob Gebauer, Halle 1796 ({{Google Buch |BuchID=3dJhAAAAcAAJ |Linktext=Digitalisat}}).<br />
* [[Frank Golczewski]]: ''Deutsche und Ukrainer, 1914–1939.'' Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76373-0.<br />
* Frank Grelka: ''Die ukrainische Nationalbewegung unter deutscher Besatzungsherrschaft 1918 und 1941/42.'' Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05259-7.<br />
* [[Kerstin S. Jobst]]: ''Geschichte der Ukraine.'' 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-15-019320-4 ([http://www.sehepunkte.de/2011/02/18112.html Rezension der Erstauflage 2010]).<br />
* [[Andreas Kappeler]]: ''Kleine Geschichte der Ukraine.'' 5., aktualisierte Auflage. C. H. Beck, München 2019, 431 Seiten. ISBN 978-3-406-73558-5.<br />
* Georgiy Kasianov: ''[https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/52570 Memory Crash. Politics of History In and Around Ukraine, 1980s - 2010s]'', Central European University Press 2022<br />
* {{RGA|31|372|391|Ukraine|Michel Kazanski, [[Jürgen Udolph]]}}<br />
* Paul Robert Magocsi: ''A History of Ukraine.'' University of Toronto Press, Toronto 1996, ISBN 0-8020-0830-5.<br />
* [[Serhii Plokhy]]: ''The Gates of Europe: A History of Ukraine''. Aktualisierte Neuauflage. Basic Books, New York 2021, ISBN 978-1-5416-7564-3.<br />
* Anna Reid: ''Borderland. A Journey Through the History of Ukraine.'' Phoenix 1997, ISBN 1-84212-722-5.<br />
* [[Mykola Rjabtschuk]]: ''Die reale und die imaginierte Ukraine. Essay.'' Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-12418-8.<br />
* [[Thomas Sandkühler]]: ''Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944''. Dietz Nachfolger, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5022-9.<br />
* [[Gerhard Simon (Slawist)|Gerhard Simon]] (Hrsg.): ''Die neue Ukraine. Gesellschaft-Wirtschaft-Politik (1991–2001).'' Böhlau, Köln/Wien 2002, ISBN 3-412-12401-X.<br />
* Timothy Snyder: ''Bloodlands: Europa zwischen Hitler und Stalin.'' Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62184-0.<br />
* Kai Struve: ''Bauern und Nation in Galizien. Über Zugehörigkeit und soziale Emanzipation im 19. Jahrhundert'' (Schriften des [[Simon Dubnow|Simon-Dubnow]]-Instituts). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-36982-4, (über die Integration der Bauern in die polnische und ruthenisch-ukrainische Nation).<br />
* Ricarda Vulpius: ''Nationalisierung der Religion. Russifizierungspolitik und ukrainische Nationsbildung 1860–1920.'' (=Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Band 64). Verlag Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05275-9.<br />
* Torsten Wehrhahn: ''Die Westukrainische Volksrepublik. Zu den polnisch-ukrainischen Beziehungen und dem Problem der ukrainischen Staatlichkeit in den Jahren 1918 bis 1923''. Berlin 2004, ISBN 3-89998-045-X, ([http://www.weissensee-verlag.de/autoren/Wehrhahn/Wehrhahn-kurz.pdf Leseprobe]; PDF, 157 kB; aufgerufen am 27. Januar 2012).<br />
<br />
== Dokumentarfilm ==<br />
* [[ZDF-History]] 19. März 2022: [https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-history/die-geschichte-der-ukraine-100.html ''Im Fadenkreuz Moskaus - die Geschichte der Ukraine'']<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|History of Ukraine|Geschichte der Ukraine}}<br />
* [[Marieluise Beck]] (Hrsg.): [https://ukraineverstehen.de/wp-content/uploads/Ukraine-verstehen-Auf-den-Spuren-von-Terror-und-Gewalt_final.pdf ''Ukraine verstehen. Auf den Spuren von Terror und Gewalt'']. Zentrum Liberale Moderne. 2020<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Geschichte nach Staat/Europa}}<br />
<br />
[[Kategorie:Ukrainische Geschichte| ]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Mund-Nasen-Schutz&diff=225622563Diskussion:Mund-Nasen-Schutz2022-08-25T11:08:25Z<p>Dnepro..: /* Wo kann man die russische Version unterbringen? */ +</p>
<hr />
<div>{{Redundanzhinweis|3=Atemschutzmaske|4=Atemmaske|5=Partikelfiltrierende Halbmaske|6=Mundschutz (Medizin)|Beginn=Juni 2009|Ende=März 2011|Diskussion=Wikipedia:Redundanz/Juni 2009#Atemschutzmaske - Atemmaske - Partikelfiltrierende Halbmaske - Mundschutz (Medizin)}}<br />
{{Archiv-Tabelle}}<br />
{{Autoarchiv-Erledigt|Ziel='Diskussion:Mund-Nasen-Schutz/Archiv'|Alter=7}}<br />
<br />
== Lemma ==<br />
=== [[Mund-Nasen-Schutz]] ===<br />
<small>Hinweis: Die nachfolgende Diskussion begann ausgehend vom Lemma [[Mund-Nasen-Schutz (Medizin)]]. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 07:56, 29. Dez. 2020 (CET)</small><br />
<br />
Spricht irgendwas gegen eine Weiterleitung von [[Mund-Nasen-Schutz]] hierhin?--[[Benutzer:Pistazienfresser|Pistazienfresser]] ([[Benutzer Diskussion:Pistazienfresser|Diskussion]]) 18:30, 7. Mär. 2020 (CET)<br />
:Nein, eigentlich wäre das sogar das bessere Lemma. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 23:18, 7. Mär. 2020 (CET)<br />
<br />
: ja, der andere Artikel Dr dort jetzt in der Bkl mit drin ist --[[Spezial:Beiträge/2001:16B8:2289:3600:ADBE:EB83:39FA:863E|2001:16B8:2289:3600:ADBE:EB83:39FA:863E]] 19:42, 20. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
Unterscheidung ist wohl<br />
<br />
* [[Alltagsmaske]] (Community-Maske)<br />
* [[Mund-Nasen-Schutz (Medizin)]]<br />
* [[Atemschutzmaske]] (hier auch: FFP2- und FFP3-Maske)<br />
<br />
korrekt? Bitte prüfen. Danke --[[Benutzer:ChristophDemmer|Christoph Demmer]] ([[Benutzer Diskussion:ChristophDemmer|Diskussion]]) 00:24, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
: Hinweis: Das Lemma wurde am 14. Juni 2020 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Mund-Nasen-Schutz&diff=200946335&oldid=200094990 geändert] – [[Mund-Nasen-Schutz]] anstelle von [[Mund-Nasen-Schutz (Medizin)]]. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 00:31, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
=== Lemma: Warum deutschlandlastiger Begriff statt gemäss EN 14683 "Chirurgische Maske"? ===<br />
Warum ist das Lemma "Mund-Nasen-Schutz", und nicht, zumal der Artikel sich mit der EN 14683 befasst, ''Chirurgische Maske''? "MNS" ist nämlich kein DACH-weiter Begriff. --[[User:Filzstift|Filzstift]]&nbsp;([[BD:Filzstift|Diskussion]]) 13:49, 5. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
: Die DIN 14683:2019, die mir vorliegt, trägt den Titel „Medizinische Gesichtsmasken - Anforderungen und Prüfverfahren“. Ich lese im Normumfeld sehr häufig von „Medizinischen Gesichtsmasken“, die auch auf die Zertifizierung als Medizinprodukt abstellen, sowie von OP-Masken (auch OP-Gesichtsmasken), Mund-Nasen-Masken (MNM), Mund-Nasen-Schutz (MNS) und Chirurgischen (Gesichts-)Masken. Welcher Begriff nun der etablierteste ist, dürfte schwierig sein herauszufinden. Was meinst Du denn mit „"MNS" ist nämlich kein DACH-weiter Begriff“? [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[BD:Yellowcard|D]].) 14:56, 5. Aug. 2020 (CEST)<br />
::* MNS oder Mund-Nasen-Schutz ist in der Schweiz ungebräuchlich (sowohl in der Medienlandschaft als auch im Bund, vgl. z.B. [https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/medizinprodukte/uebersicht-medizinprodukte/infos-zu-bestimmten-medizinprodukten/nicht_konformen_medizinischen_gesichtsmasken.html]). <br />
::* Allerdings hat, wie ich jetzt feststelle, die Eidgenossenschaft das neu in ihre Terminologie-DB aufgenommen: [https://www.termdat.bk.admin.ch/Entry/EntryDetail/477813?strLanguages=0&isPartialView=False]. <br />
::* Zur Norm: "Medizinische Gesichtsmaske" und nicht "Chirurgische Maske", da hast du recht, hier habe ich was verwechselt.<br />
:: Meine Intention daher: Warum sich nicht einfach an die EN 14683 orientieren? Der Artikel thematisiert ja die Norm. Und wir hätten ein DACH-weit unbestrittenes Lemma. --[[User:Filzstift|Filzstift]]&nbsp;([[BD:Filzstift|Diskussion]]) 08:27, 6. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
::: Nach etwas Überlegung würde ich die Verschiebung auf [[Medizinische Gesichtsmaske]] unterstützen, auch um eine bessere Abgrenzung zu den „[[Alltagsmaske]]n“ zu erreichen. Der Artikel selbst steht ohnehin auf meiner To-Do-Liste und verdient aufgrund der neuen Forschungserkenntnisse und angepassten Empfehlungen mal eine gründliche Überarbeitung. [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[BD:Yellowcard|D]].) 12:22, 6. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
:::: Ok, ich überlasse das dir natürlich, bin nicht vom Fach. Aufgefallen ist mir das Ganze bloss auf Grund eines Deutschlandsbesuchs kürzlich: Dort stand z.B. auf Tafeln was von "Mund-Nasen-Schutz" und ich so: Noch nie (bewusst) gehört... ;-) --[[User:Filzstift|Filzstift]]&nbsp;([[BD:Filzstift|Diskussion]]) 15:15, 6. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
=== Lemma bitte klären ===<br />
'''Zwischenstand:''' Das Lemma wird weiterhin kritisiert, auch nach der Änderung [[Mund-Nasen-Schutz (Medizin)]] → [[Mund-Nasen-Schutz]] am 14. Juni 2020. Drei weitere Statements zur Lemma-Frage stehen unten im Abschnitt [[#Einarbeitung von Alltagsmaske]]. Ich zitiere diese hier:<br />
* […] Wie aber weiter oben auf dieser Disk schon vorgeschlagen wurde, wäre es durchaus eine Überlegung wert, diesen Artikel auf [[OP-Maske]] oder [[Medizinische Gesichtsmaske]] (ich präferiere letzeres) zu verschieben, um die Abgrenzung von Alltagsmasken bzw. nicht-standardisierten Mund-Nase-Bedeckungen bereits im Lemma besser deutlich zu machen. […] Yellowcard 01:21, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
* […] Von dem Lemma „Mund-Nasen-Schutz“ geht schon eine gewisse Verwechslungsgefahr aus […] Nur ist der Vorschlag der Artikelvereinigung keine geeignete Lösung des Problems. Besser wäre ein anderes Lemma. […] --Lektor w 01:44, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
* […] statt Mund-Nasen-Schutz wäre ein verwechselungsärmerer Artikelname sinnvoll. --Pistazienfresser 13:04, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
Es wurde jedenfalls wiederholt Kritik am derzeitigen Lemma [[Mund-Nasen-Schutz]] geäußert. Als konkrete Alternative wurde bisher in erster Linie [[Medizinische Gesichtsmaske]] vorgeschlagen, daneben auch [[OP-Maske]].<br />
<br />
'''Wie soll es jetzt weitergehen?''' Ich würde zunächst abwarten, ob hier noch weitere Meinungen geäußert werden. Anschließend könnte beispielsweise über die mögliche Änderung [[Mund-Nasen-Schutz]] → [[Medizinische Gesichtsmaske]] abgestimmt werden. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 07:56, 29. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
== Synonyme ==<br />
<br />
Für den MNS bestehen viele Synonyme, die hier im Text (und in den Medien) für Verwirrung sorgen – auch wenn sie alle in der Einleitung aufgeführt sind. Daher fände ich es hilfreich, sich hier im Text einheitlich auf die Bezeichnung 'medizinischer Mund-Nasen-Schutz (MNS)' zu beschränken, wenn das als solches gekennzeichnete Medizinprodukt gemeint ist, andere professionelle Masken als 'Schutzmasken' und die ''wirklich'' „einfachen Masken“ als 'Mund-Nasen-Bedeckung' bzw. 'Behelfsmasken' zu bezeichnen. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 10:02, 16. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
Stimme zu. Bitte auf richtige Bezeichnungen achten<br />
<br />
Zu unterscheiden wohl<br />
<br />
* [[Alltagsmaske]] (Community-Maske, Mund-Nasen-Bedeckung MNB)<br />
* [[Mund-Nasen-Schutz (Medizin)]] (MNS, chirurgische Masken)<br />
* [[Atemschutzmaske]] (hier auch: FFP2- und FFP3-Maske)<br />
<br />
korrekt? Bitte prüfen. <br />
<br />
„einfachen Masken“ als 'Mund-Nasen-Bedeckung' bzw. 'Behelfsmasken' <br />
wären demnach Alltagsmasken (Community-Masken). professionelle Masken "Mund-Nasen-Schutz (Medizin)" (chirurgische Masken) sowie FFP2- und FFP3-Masken unter Artikel "Atemschutzmaske".<br />
<br />
Danke --[[Benutzer:ChristophDemmer|Christoph Demmer]] ([[Benutzer Diskussion:ChristophDemmer|Diskussion]]) 00:31, 25. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
:Inzwischen ist die Situation ja etwas eindeutiger: [[Schutzmaske]] als Sammelartikel zur Begriffsklärung, [[Alltagsmaske]] für die Community-Masken, [[Mund-Nasen-Schutz]] für das Medizinprodukt und [[Atemschutzmaske]] mit gesteigerten Anforderungen an die Filtration. Ich habe daher das Klammer-Lemma aufgelöst und den Artikel entsprechend verschoben. [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[BD:Yellowcard|D]].) 03:38, 14. Jun. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Wie rum wird die Maske richtig aufgesetzt? ==<br />
<br />
Die Filterleistung soll ja in beide Richtungen gleich gut sein. Man soll jedoch die Maske immer mit der selben Seite zum Gesicht aufsetzen. Meist ist eine Seite farbig. Zudem ist - was ich hier noch nirgends gelesen habe - stets eine Seite (Wachs?) beschichtet. Eine Seite der Maske saugt Tropfen auf, während die andere Seite Tropfen abweist. Soll die Beschichtung die Durchnässung durch die Atemluft und Auswurf verhindern und deshalb nach innen?<br />
<br />
An Manchen Masken steht zudem auf einer Seite "SAFE" - aber warum? <br />
Heißt das dass die sichere Seite auf die Haut kommt, oder soll man "SAFE" von Außen lesen können? {{unsigniert|2003:C7:8F20:4800:E5EA:CB4C:4910:592|06:12, 17. Jul. 2020 (CEST)}}<br />
<br />
: Zum Stand: Die Unterscheidbarkeit von Außen- und Innenseite anhand der Farbe fehlt noch im Artikel (vgl. [https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/einweg-masken-welche-seite-kommt-nach-vorn-und-nach-hinten-c/ hier]). Das bedeutet auch: Außenseite und Innenseite haben verschiedene Eigenschaften. Auch darüber steht noch nichts im Artikel. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 08:22, 21. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
::Das steht da noch nicht, weil keine geeignete Quelle zu finden ist. Der von [[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] angegebene Link ist zwar schon ganz gut – allerdings ist der Hinweis dort nur hilfreich, wenn das Produkt tatsächlich zwei verschiedenfarbige Seiten aufweist. Bei komplett weißen Masken (wie auf dem ersten Foto im Artikel) ist ein Blick auf die Gebrauchsanweisung nötig, die „echtem“ MNS beiliegt bzw. auf der Verpackung aufgedruckt ist. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 11:37, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Empfehlungen der WHO ==<br />
<br />
Die Ansichten der WHO sind ja noch gar nicht im Artikel zu finden. Wieso ist das so? Hier eine erste Quelle: [https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/question-and-answers-hub/q-a-detail/q-a-on-covid-19-and-masks] --[[Benutzer:Ein Pädagoge|Ein Pädagoge]] ([[Benutzer Diskussion:Ein Pädagoge|Diskussion]]) 13:05, 3. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Atemwiderstand ==<br />
<br />
"Der Atemwiderstand muss bei den Masken Typ I und II weniger als 40 Pa/cm², bei Typ IIR weniger als 60 Pa/cm² betragen."<br />
<br />
Da stimmt etwas mit der Einheit (Dimension) nicht. [[Atemwiderstand]] wird in Pascal pro Liter/sec angegeben. Je schneller ich atme, desto größer wird der Druckunterschied. In der obigen Angabe fehlt der Zeitfaktor ganz. Das erscheint nicht plausibel. Außerdem müsste sich ''weniger'' Druckunterschied aufbauen, wenn ich die Maskenoberfläche vergrößere, daher erscheint auch pro cm² nicht plausibel.<br />
<br />
--[[Spezial:Beiträge/87.144.251.232|87.144.251.232]] 20:30, 8. Aug. 2020 (CEST)<br />
:Nach der verlinkten Quelle und auch der EN 14683:2019 (Ziffer 5.2.7 Tabelle 1), Norm ist z.Z. kostenlos downloadbar (https://www.din.de/de/din-und-seine-partner/presse/mitteilungen/covid-19-din-stellt-normen-fuer-medizinische-ausruestung-zur-verfuegung-708596), ist die Angabe Pa/cm² richtig. In erwähnter Tabelle ist allerdings von Drickdifferenz die Rede. Aber, Zitat ''Anmerkung 1 zum Begriff: Die Druckdifferenz ist ein Indikator für den „Atemwiderstand“ der Maske''. Ist also alles gar nicht so falsch. --[[Benutzer:Elutz|Elutz]] ([[Benutzer Diskussion:Elutz|Diskussion]]) 22:52, 8. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
::@IP: Wie Elutz ganz richtig sagt, liegt hier eine etwas unsaubere Vereinfachung vor: Für die Masken ist ein Differenzdruck festgelegt, und zwar bei einer normierten Anströmgeschwindigkeit. Durch eine vergrößerte Fläche würde sich der Differenzdruck natürlich reduzieren, daher wird auf die Fläche normiert (pro cm²). Die Kernaussage ist insofern korrekt, aber die Angaben beziehen sich nicht auf den Atemwiderstand an sich, sondern den Differenzdruck der Maske, welche wiederum mit dem Atemwiderstand korreliert. Eine Präzisierung hier ist aber schon notwendig, das stimmt. [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[BD:Yellowcard|D]].) 00:14, 9. Aug. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Wo kann man die russische Version unterbringen? ==<br />
<br />
[[Datei:Meningioma-7.jpg|mini|Wird an 2 bis 3 Stellen hinter dem Kopf gebunden und hat ab der Stirn einen recht langen Teil der auch lägere (hogesteckte) Haare, vor allem bei Frauen, bedeckt.]]<br />
<br />
Das im Bild soll angeblich nicht hier her gehören.--[[Benutzer:Tobias ToMar Maier|Tobias ToMar Maier]] ([[Benutzer Diskussion:Tobias ToMar Maier|Diskussion]]) 03:09, 15. Okt. 2020 (CEST)<br />
<br />
:Das Mulltuch ist nun mal kein genormtes Medizinprodukt, um das es im Artikel geht. Am ehesten passt es unter [[Alltagsmaske]]. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 22:16, 21. Okt. 2020 (CEST)<br />
::In einer Berichterstattungen zur Russischen Invasion der Ukraine (2022) habe ich gesehen das diese Variante immer noch parallel zu den scheinbar genormten Modellen im Krankenhaus im Einsatz ist. @[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] Denkst du da etwas als fast Muttersprachler in Erfahrung bringen zu können? Nur ein Hinweis um was es sich handelt. Muss nicht gleich ein ganzer Edit/Artikel sein.--[[Benutzer:Tobias ToMar Maier|Tobias ToMar Maier]] ([[Benutzer Diskussion:Tobias ToMar Maier|Diskussion]]) 13:50, 20. Aug. 2022 (CEST)<br />
:::Ich verstehe den Kontext der an mich gerichteten Frage nicht vollumfänglich, aber ich möchte erwähnen, dass sich meine "Arbeit" in der Wikipedia hauptsächlich um das Thema Ukraine (insbesondere Dnipro) und zu geringeren Anteilen Wirtschaft und IT dreht, zu anderen Themen fällt es mir schwer bis unmöglich mich zu begeistern. --[[Benutzer:Dnepro..|Dnepro..]] ([[Benutzer Diskussion:Dnepro..|schnaken?]]) 13:08, 25. Aug. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Einarbeitung von [[Alltagsmaske]] ==<br />
<br />
In diesen Artikel gehört der Artikel [[Alltagsmaske]] eingefügt, weil sie dasselbe ist. Ansonsten bräuchte man für jede Einzelqualität eines Mund-Nasen-Schutzes (mit Ventil, ohne Ventil, einlagig, zweilagig, dreilagig,..) einen eigenen Artikel. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 12:08, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
:''Alltagsmaske'' behandelt speziell selbsthergestellte Masken (aus Stoff), ''Mund-Nasen-Schutz'' das Medizinprodukt Einmal-Maske. M.E. lässt sich das klar unterscheiden. Ich würde Dein Argument daher nicht unterstützen. Lg --[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|Dr. Peter Schneider]] ([[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|Diskussion]]) 16:11, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
::+1, die beiden Gegenstände sind über die Zertifizierung klar voneinander abgegrenzt. [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[BD:Yellowcard|D]].) 17:35, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
Bloß wird auch hier im Artikel nicht unterschieden, Zitat:"Das [[Robert Koch-Institut]] hält einen Eigenschutz für wissenschaftlich noch nicht belegt.(ref)[https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Mund_Nasen_Schutz.html rki.de], Stand 7. September 2020.(/ref)". Die Quelle beschreibt aber MNB.--[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 19:15, 11. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
[[Mund-Nasen-Schutz]] und [[Mund-Nasen-Bedeckung]] haben dieselbe Geschichte… {{Hauptartikel|Alltagsmaske#Geschichte}} …weil sie dieselben Sachen sind. Die unterscheidung ist deutschlandlastig oder EU-lastig, bloß weil sie weggeworfen werden und in Staaten mit weniger Geld für Krankenhäuser wie Mund-Nasen-Bedeckungen schlichtweg ausgekocht werden. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 00:39, 13. Dez. 2020 (CET) <br />
:Die MNB ist nur der Vorläufer des MNS. Ohne geeignete Quelle(n), wann genau der erste MNS auf den Markt kam und welche weiteren Entwicklungen es bisher gab, kann hier nun mal nichts „eigenes“ präsentiert werden. Der Link dient solange als Lückenfüller dazu, dass hier nichts Redundantes platziert wird. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 11:32, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
:<s>EU-lastig ist das nur in Hinblick auf die Norm,</s> in nicht-europäischen Staaten wird <s>aber</s> ebenfalls unterschieden. Steht <s>nur noch nicht</s> doch schon drin, im Abschnitt 'Einteilung': [[ASTM International|ASTM]] F2101. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 11:33, 17. Dez. 2020 (CET) <small>Auch Handschuhe, Kittel, medizinische Instrumente aus Metall (z.B. sterile Einweg-Scheren) u.v.a.m. werden weggeworfen. Deshalb heißt es ja heute Gesundheits„markt“. In „Staaten mit weniger Geld für Krankenhäuser“ ist (noch) einiges wie früher auch hier, z.B. Krankensäle (oder -zelte) statt Zweibettzimmer mit eigener Nasszelle. Das wird sich durch eine Zusammenlegung von Artikeln nicht ändern.</small> --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 12:03, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
===[[WP:Dritte Meinung]]===<br />
Intuitiv würde ich sagen, das sind im lexikalischen Sinn zwei identische Objekte. Das Auslagern und das Aufblasen von Unteraspekten mit Trivialitäten halte ich grundsätzlich für enzyklopädisch weniger sinnvoll. Klar, zu Coronazeiten sind gestrickte Masken total spannend. Sobald Corona jedoch vorbei ist und es keinen mehr kümmert, dürfen dann Andere die nächsten 300 Jahre die Redundanzen warten, die ja jetzt schon erheblich sind. Als wäre bei Masken eine Zertifizierung oder Medizinproduktzulassung ein zweifelsfreies Unterscheidungskriterium für die lexikalische Betrachtung. Das ist, ganz im Gegenteil, eine eher willkürliche Trennung. Im professionellen Bereich werden unzertifizierte Masken getragen und Profimasken sind umgekehrt im Alltag allgegenwärtig. Die spontanen Kontras sind mir bisher nicht weit genug gedacht.<br />
<br />
Jeder Benutzer der bereit ist, Arbeit in die Reduzierung von Redundanzen zu stecken, ist willkommen. Wenn eine [[Hilfe:Artikel_zusammenführen|Zusammenlegung]] das Mittel ist, gerne! Gruß --[[Benutzer:Grim|grim]] ([[Benutzer Diskussion:Grim|Diskussion]]) 15:41, 12. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
'''Weitere Meinung:''' [[Alltagsmaske]] sollte auf jeden Fall hier integriert werden. Außerdem sollte auch der Bezug zu [[Atemschutzmaske]] etwas strukturierter werden. --[[Benutzer:Siehe-auch-Löscher|Siehe-auch-Löscher]] ([[Benutzer Diskussion:Siehe-auch-Löscher|Diskussion]]) 22:03, 12. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
'''3M:''' [[Alltagsmaske]] sollte '''auf keinen Fall''' hier integriert werden. Nur weil ''Mund-Nasen-Schutz'' und ''Mund-Nasen-Bedeckung'' ähnlich klingt, ist es nicht dasselbe. Steht richtig in der Einleitung: „Sie sollte nicht mit der Mund-Nasen-Bedeckung (selbstgefertigte Alltagsmaske) verwechselt werden.“ Wie sollte denn das Lemma des vereinigten Artikels lauten, vielleicht [[Mund-Nasen-Schutz und Mund-Nasen-Bedeckung]]? Und bitte mal Interwiki ansehen: Die anderen Sprachen sehen ebenfalls getrennte Artikel vor. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 23:25, 12. Dez. 2020 (CET)<br />
:::Das Nicht-Verwechslungs-Gebot steht auch nur deshalb drin weil von MIR, dem Fragesteller hier, hineinreklamiert, weil es naheliegend zu Verwechslungen kommt. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 00:21, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:::: Mund-Nasen-Schutz und Mund-Nasen-Bedeckung – was heißt da Verwechslungsgefahr? Es wird doch in den Artikeln deutlich gemacht, daß es verschiedene Arten von Masken sind. Und gerade die Behandlung in zwei getrennten Artikeln verdeutlicht, daß es sich um Verschiedenes handelt. Dein Vorschlag zur Zusammenbehandlung in einem gemeinsamen Artikel ist schon deshalb nicht gerade zweckmäßig. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 01:10, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
'''3M:''' Wie bereits oben beschrieben: Alltagsmaske behandelt speziell selbst hergestellte Masken (aus Stoff), Mund-Nasen-Schutz das Medizinprodukt Einmal-Maske. M.E. lässt sich das klar unterscheiden. Daher heißt der englische Interwikilink für Alltagsmaske auch "cloth face mask" und für Mund-Nasen-Schutz "surgical mask". Ein m.E. bedeutendes Argument '''gegen''' ein Zusammenführen.--[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|Dr. Peter Schneider]] ([[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|Diskussion]]) 00:21, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
Es handelt sich hier '''nicht''' um eine Redundanz. Wie aber [[#Lemma:_Warum_deutschlandlastiger_Begriff_statt_gemäss_EN_14683_"Chirurgische_Maske"?|weiter oben auf dieser Disk]] schon vorgeschlagen wurde, wäre es durchaus eine Überlegung wert, diesen Artikel auf [[OP-Maske]] oder [[Medizinische Gesichtsmaske]] (ich präferiere letzeres) zu verschieben, um die Abgrenzung von Alltagsmasken bzw. nicht-standardisierten Mund-Nase-Bedeckungen bereits im Lemma besser deutlich zu machen. Der Artikel selbst grenzt die Begriffe, finde ich, schon recht deutlich ab, weshalb mich diese Behauptungen, dass es sich im wesentlichen um identische Objekte handele, schon sehr verwundert. [[Benutzer:Yellowcard|Yellowcard]] ([[BD:Yellowcard|D]].) 01:21, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
: Richtig. Von dem Lemma „Mund-Nasen-Schutz“ geht schon eine gewisse Verwechslungsgefahr aus, insoweit hat Löwenzahnarzt recht. Nur ist der Vorschlag der Artikelvereinigung keine geeignete Lösung des Problems. Besser wäre ein anderes Lemma. Falls das weiterverfolgt werden soll, bitte ich darum, die Lemma-Frage in einem separaten Abschnitt zu diskutieren, weil es hier eigentlich nur um die Frage geht, ob die beiden Artikel zusammengelegt werden sollen.<br />
: Falls es die Verwechslungsgefahr gibt: Es kann sie nur geben, wenn in einer nennenswerten Anzahl von Texten mit ''Mund-Nasen-Schutz'', abweichend von der offiziellen Terminologie, etwas anderes gemeint ist als der hier behandelte Maskentyp. Falls das zutrifft, müßte [[Mund-Nasen-Schutz]] eine BKL-Seite werden. Und der hiesige Artikel müßte entweder wieder [[Mund-Nasen-Schutz (Medizin)]] heißen oder anders, zum Beispiel wie von Dir vorgeschlagen. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 01:44, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:: PS: Den letzten Absatz ziehe ich teilweise zurück. Es muß zu [[Mund-Nasen-Schutz]] nicht unbedingt eine BKL-Seite geben, sondern nur eine BKL. Und diese gibt es schon: Oben im Artikel ist eine BKL-Zeile eingefügt. Ich habe diese gerade wegen des hier angesprochenen Problems [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=206492320&oldid=206491171 erweitert] (obwohl ich immer für möglichst kurze BKL-Zeilen bin). --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 01:56, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:::Mund-Nasen-Schutz halte ich für das richtige Lemma für beide. Man kann in der Einleitung schon differenzieren zwischen Mund-Nasen-Schutz im Sinne der OP-Maske und der Mund-Nasen-Bedeckung, die auch als Alltagsmaske bezeichnet wird. Die hellblauen Medizinprodukte heißen nämlich OP-Maske [https://www.medicalexpo.de/medizin-hersteller/op-einwegmaske-55591.html]. Durch Zusammenlegung würde das Thema gut überschaubar und man könnte einiges kürzen. Manche kennen die Bezeichnung Alltagsmaske nicht und denken bei dem Wort, das wäre etwas für den Fasching oder Halloween, dann bleiben sie im Artikel Mund-Nasen-Schutz und finden keine vergleichende Betrachtung. Ich möchte den Vorschlag von Löwenzahnarzt unterstützen. <br />
:::::<quetsch>Die Farbe ist nicht entscheidend, es gibt auch grünen und weißen MNS, in D muss auf der Packung aber EN 14683 stehen. Es gibt eine Fülle an MNB (auch mit CE-Kennzeichnung), die nur optisch einem MNS entsprechen. Gib hier [https://www.baua.de/DE/Themen/Anwendungssichere-Chemikalien-und-Produkte/Produktsicherheit/Produktinformation/Datenbank/Produktsicherheit_form.html?nn=8684884&meldev.GROUP=1&prodkat.GROUP=1] ins Suchfeld „Maske“ ein, dann siehst du, wieviel falsch Deklariertes in Umlauf ist. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 09:24, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
:::Man könnte es so machen: Einleitung gemeinsames Lemma Mund-Nasen-Schutz, allgemeiner Zweck und Differenzierung. Abschnitt 1 OP-Maske ausführliche Beschreibung, Abschnitt 2 Alltagsmaske als Mund-Nasen-Bedeckung ausführliche Beschreibung. Abschnitt 3 vergleichende Gegenüberstellung. [[Benutzerin:Sciencia58|Sciencia58]] ([[Benutzerin Diskussion:Sciencia58|Diskussion]]) 10:25, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:::: Der Vorschlag ist nicht durchdacht. Abgesehen vom schon Genannten (Prinzip: Verschiedenes in getrennten Artikeln behandeln, sowie Interwiki): Denkt doch mal bitte an die massenhaften Verlinkungen der beiden Artikel. Beide sind in rund hundert anderen Artikeln verlinkt. Oft ist tatsächlich nur der medizinische Mund-Nasen-Schutz gemeint oder nur die Alltagsmaske. Und in allen Fällen soll künftig auf einen gemeinsamen Artikel verlinkt werden?? Das würde für die Leser in den meisten Fällen ganz sicher eine Erschwernis beim Zurechtfinden bedeuten, oft eine enorme Erschwernis.<br />
:::: Mag sein, daß es an der Verteilung der Informationen auf diverse Artikel etwas zu verbessern gibt, aber die Zusammenlegung in einen einzigen Artikel wäre sicherlich eher ein Schildbürgerstreich als eine Verbesserung für den Leser. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 11:44, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:::: Außerdem möchte ich noch auf folgendes hinweisen. Im fachlichen Sprachgebrauch ist ''Mund-Nasen-Schutz'' das eine und ''Mund-Nasen-Bedeckung'' das andere. Die Bezeichnung ist mit Recht unterschiedlich. Es wäre unlogisch und höchst unangemessen, ''Mund-Nasen-Schutz'' zu einem gemeinsamen Lemma für beides zu machen. Das wäre etwa so, wie wenn man fordert, [[Kindergarten]] und [[Kinderkrippe]] seien wegen der sachlichen und sprachlichen Ähnlichkeit („Verwechslungsgefahr“) in einem gemeinsamen Artikel namens [[Kindergarten]] zu behandeln. Nicht gut. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 11:57, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
'''3M''' Meiner Meinung nach sollte man entweder einen Artikel oder (das würde ich tendenziell bevorzugen) drei anlagen, denn sowohl der medizinisches Schutz als auch die Alltagsmasken sind nur unterschiedliche Ausprägungen derselben Sache. Der jetzige Zustands mit zwei Artikeln ist jedenfalls unsinnig. <br />
# Mund-Nasen-Schutz (oder Mund-Nasen-Bedeckung): Allgemeine Eigenschaften, Geschichte, Erkenntnisse zur generellen Wirksamkeit als passiver oder aktiver Schutz.<br />
# medizinischer MNS: Besonderheiten für diese Unterklasse von Masken, Erkenntnisse über Schutzwirkungen speziell dieses Typs<br />
# Alltagsmaske: Besonderheiten von Alltagsmasken<br />
Nur so kann man meiner Meinung nach die Informationen strukturiert, klar zugeordnet und redundanzfrei bereitstellen.<br />
Bedenken sollte man bei der Entscheidung auch, dass diese Alltagsmasken momentan natürlich von großer Bedeutung sind, sie in wenigen Jahren aber schon wieder ein Stück Geschichte sein könnten, weil es keinen Bedarf mehr gibt. -- [[Benutzer:H005|H005]] ([[Benutzer Diskussion:H005|Diskussion]]) 10:44, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
'''3M''' Meiner Meinung nach wäre eher ein dritter Artikel [[Mund-Nasen-Bedeckung]] für den Oberbegriff und juristische Regelungen sinnvoll. Und statt Mund-Nasen-Schutz wäre ein verwechselungsärmerer Artikelname sinnvoll.--[[Benutzer:Pistazienfresser|Pistazienfresser]] ([[Benutzer Diskussion:Pistazienfresser|Diskussion]]) 13:04, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:Ich sollte auch Pistazien essen. Das macht klare Gedanken. [[Benutzerin:Sciencia58|Sciencia58]] ([[Benutzerin Diskussion:Sciencia58|Diskussion]]) 22:32, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
'''3M''': Ich finde nicht, dass die beiden Artikel zusammegehören, zu unterschiedlich und vor allem Spezifisch sind die jeweiligen Bereiche, Anforderungen (in Sachen Schutz) etc. pp. [[Benutzer:Louis Wu|Louis Wu]] ([[Benutzer Diskussion:Louis Wu|Diskussion]]) 12:47, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
Wenn ich das richtig überblicke, wäre eine Dreiteilung (Oberbegriff / medizinischer MNS / Alltagsmaske) konsensfähig, oder? Jedenfalls wurden dahingehende Vorschläge von mehreren Seiten gemacht und ich erkenne keine Gegenrede. <br />
Müsste dann "nur" jemand umsetzen ... -- [[Benutzer:H005|H005]] ([[Benutzer Diskussion:H005|Diskussion]]) 14:34, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
:Es gibt als Überblicksartikel schon [[Schutzmaske]], darauf wird ganz oben im Artikel hingewiesen; und darauf, dass es sich beim MNS um ein genormtes Medizinprodukt handelt, was einen eigenen Artikel durchaus rechtfertigt. Verwechslungsgefahr wird so oder so weiter bestehen, selbst FFP-Masken oder Mund-„Visiere“ werden manchmal einfach als „Mundschutz“ bezeichnet. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 17:48, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
:: Hmm, ja, danke für den Hinweis. Allerdings müsste da auch noch etwas aufgeräumt werden. Alltagsmasken zu den Schutzmasken zu zählen ist zweifelhaft, und zurzeit widersprechen sich die Wikipedia-Artikel in diesem Punkt auch. -- [[Benutzer:H005|H005]] ([[Benutzer Diskussion:H005|Diskussion]]) 18:34, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
:::Wo ''genau'' siehst Du einen Widerspruch?--[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|Dr. Peter Schneider]] ([[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|Diskussion]]) 18:56, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
:::: Unter [[Schutzmaske]] steht '' Dabei gelten insbesondere Alltagsmasken offiziell nicht als Schutzmasken, ...'', in diesem Artikel hingegen ''Alltags-, Mund-Nasen-Schutz- und FFP-Masken gehören zur Gruppe der Schutzmasken.'' Ebenso im Artikel [[Alltagsmaske]]: An einer Stelle einerseits ''Alltagsmasken gelten deshalb nicht als Schutzmasken, sondern als behelfsmäßiger Ersatz für Schutzmasken.'', andererseits steht im BKH über dem Artikel ''Dieser Artikel befasst sich mit Gesichts-Halbmasken für den nichtmedizinischen Gebrauch u. a. als Infektionsschutzmaske'', und auch sonst wird der Ausdruck an vielen Stellen im Artikel quasi synonym gebraucht, zum Beispiel wird die Herstellung von ''Schutzmasken in Eigenregie, von Privaten und gewerblichen Herstellern, ...'' beschrieben. Konsistent ist das jedenfalls nicht. -- [[Benutzer:H005|H005]] ([[Benutzer Diskussion:H005|Diskussion]]) 20:34, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
:::::Das spiegelt nur wieder, dass über eine mögliche Schutzwirkung der Alltagsmasken kein Konsens besteht, was wiederum damit zu tun hat, dass sie so unterschiedlich sind. Während der MNS bestimmte Kriterien erfüllen muss, um die Norm zu erfüllen, gibt es für MNB keinen Standard. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 20:59, 14. Dez. 2020 (CET) Außerdem achten die wenigsten Politiker, Wissenschaftler und Journalisten bei ihren Äußerungen bzgl. Masken auf genaue Bezeichnungen, so dass z.B. deren in der WP angeführte Zitate zusätzlich zu Verwirrung führen. Das werden wir nicht durch Artikelzusammenlegung auflösen können. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 21:12, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
::::::Da lese ich aber heraus, dass Laien keinen Unterschied machen und eh alles als "Mund-Nasen-Schutz" abtun, was für eine Zusammenziehung spricht (für Laien machen wir ja hier Enzyklopädie, isn't it?). --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 21:56, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
:::::::Laien sprechen auch von „Grippe“, wenn sie eigentlich „Erkältung“ meinen, aber deshalb werden die nicht in einem gemeinsamen Artikel abgehandelt. Durch die Aufteilung wird der Unterschied eher deutlicher. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 09:10, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
:::::: {{ping|BlankeVla}} Re: ''Das spiegelt nur wieder, dass über eine mögliche Schutzwirkung der Alltagsmasken kein Konsens besteht, ...'' Meiner Ansicht nach ist das keine Frage mangelnden Konsens, sondern Ausdruck der vielen Autoren, die hier mitgeschrieben haben, und die oft gedankenlos formulieren. Es besteht ja doch ein weitgehender Konsens darüber, dass ein Schutz des Trägers durch Alltagsmasken, vorhanden, aber sehr gering ist, und der Eigenschutz daher nicht die Motivation für das Tragen ist. Für die Frage, ob es nun Schutzmasken sind oder nicht, ist vielmehr relevant, wie es die Fachwelt sieht. Fremdschutz ist ja auch ein Schutz, daher wäre die Bezeichnung als "Schutzmaske" ja auch dann begründbar, wenn kein Eigenschutz besteht. Es ist einfach eine Frage der Konvention. <br />
:::::: {{ping|Löwenzahnarzt}} Wikipedia ist für Laien, ja, aber sie sollte Laien über die Unterschiede aufklären und nicht deren laienhafte Sicht wiedergeben. -- [[Benutzer:H005|H005]] ([[Benutzer Diskussion:H005|Diskussion]]) 09:48, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
:::::::Da hast du wohl recht, und diese Uneindeutigkeit zieht sich durch alle Artikel, in denen von (Schutz-) Masken die „Rede“ ist, weshalb noch viele Links in die falsche Richtung zielen. Als Problem sehe ich Zitate oder Zusammenfassungen von Äußerungen wie [[Alltagsmaske#Mund-Nasen-Bedeckungen_aus_epidemiologischer_Sicht|hier]]: „Auch der Virologe Alexander Kekulé äußerte im März 2020 die Vermutung, dass das weit verbreitete Tragen von Schutzmasken dort einen schlimmeren Ausbruch verhindern konnte, und empfahl der Bevölkerung (und insbesondere Angestellten mit viel Personenkontakt) daher, in der Öffentlichkeit ständig einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, auch wenn es sich nur um einfache Masken handele.“ Da finden sich in einem Satz drei verschiedene Bezeichnungen, zu einem Zeitpunkt, wo der „echte“ MNS selbst dem Fachpersonal nicht ausreichend zur Verfügung stand. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 10:16, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:::::::: Zustimmung zu H005: Die Angaben waren in der Tat widersprüchlich. Ich habe deswegen gerade [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=206580231&oldid=206561603 diese Änderung] gemacht, vgl. auch Bearbeitungskommentar, und die Abgrenzung im Schutzmaske-Artikel verdeutlicht ([https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schutzmaske&diff=206578794&oldid=206358566 Edit], [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schutzmaske&diff=206579149&oldid=206578958 Edit]).<br />
:::::::: Empfehlung: Jetzt wieder darüber diskutieren, ob die beiden Artikel [[Mund-Nasen-Schutz]] und [[Alltagsmaske]] zu einem einzigen Artikel vereinigt werden sollen. Das ist das Thema dieser Diskussion. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 22:35, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
Die zwei Artikel sollten '''getrennt bleiben''', aber hier im MNS-Artikel Inhalte entfernt werden, die mit MNS nur am Rande zu tun haben bzw. die Verwirrung befördern, wie z.B. die Abschnitte 'Verwendung in der Öffentlichkeit als Präventionsmaßnahme' und 'COVID-19'. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 11:25, 16. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:Ich enthalte mich der Stimme, ich war schon zu lange nicht mehr in diesen Artikeln tätig. Ich möchte trotz meines Beitrags oben keinem Konsens im Weg stehen. [[Benutzerin:Sciencia58|Sciencia58]] ([[Benutzerin Diskussion:Sciencia58|Diskussion]]) 18:57, 17. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
=== Zwischenstand ===<br />
<br />
Ohne Bewertung der Argumentation: Bisher wird der Vorschlag überwiegend abgelehnt.<br />
* Bisher pro Einarbeitung von [[Alltagsmaske]]: Löwenzahnarzt, Siehe-auch-Löscher<br />
* Bisher contra Einarbeitung von [[Alltagsmaske]]: Dr. Peter Schneider, Yellowcard, BlankeVla, Lektor w, Pistazienfresser, Louis Wu <br />
* Kein eindeutiges Plädoyer: grim (unklar, ob es geeignete Maßnahme wäre, Zitat: „<u>Wenn</u> eine Zusammenlegung das Mittel ist“), Sciencia58 (zunächst Zustimmung zum Vorschlag, zuletzt aber: „Ich enthalte mich der Stimme“), H005 (Plädoyer: entweder ein einziger Artikel oder drei verschiedene)<br />
<br />
H005 hat oben schon ein erstes Zwischenfazit gezogen (14. Dezember, 14:34): „Wenn ich das richtig überblicke, wäre eine Dreiteilung (Oberbegriff / medizinischer MNS / Alltagsmaske) konsensfähig, oder? Jedenfalls wurden dahingehende Vorschläge von mehreren Seiten gemacht und ich erkenne keine Gegenrede. Müsste dann "nur" jemand umsetzen ...“ BlankeVla hat dann darauf hingewiesen, daß es als übergeordneten Artikel schon [[Schutzmaske]] (genauer: den dortigen Abschnitt „Infektionsschutzmasken“) gibt.<br />
<br />
Ich verstehe das Anliegen derer, die den Vorschlag der Zusammenlegung befürwortet haben, so: Es sollte einen Artikel geben, in dem die verschiedenen Masken, die bei COVID-19 verwendet werden, zusammenhängend dargestellt werden. Es gibt in diesem Sinne zwar schon den Abschnitt [[Schutzmaske#Infektionsschutzmasken]], aber keinen eigenständigen Artikel, obwohl dieser wegen der umfangreichen Thematik passender wäre.<br />
<br />
Dieser übergreifende Artikel wäre eine Entsprechung zu [[en:Face masks during the COVID-19 pandemic]]. Im Prinzip spricht nichts dagen, einen analogen Artikel zu erstellen. Aber: Es müßte eben jemand machen, und das wäre sehr aufwendig. Wegen Urheberrechtsproblemen kann man nicht einfach Teile aus den Artikeln [[Alltagsmaske]], [[Mund-Nasen-Schutz]], [[Atemschutzmaske]] und [[Schutzmaske]] in den neuen Artikel verschieben. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 09:51, 21. Dez. 2020 (CET)<br />
:Im Gesundheitsbereich werden die verschiedenen Infektionsschutzmasken bei diversen Anlässen, Maßnahmen und Eingriffen getragen, nicht nur in Pandemiezeiten. Außerdem gibt es noch mehr aerogen übertragbare Krankheiten – eine Eingrenzung auf COVID-19 wäre da m.E. nicht sinnvoll. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 16:41, 11. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Zitatfälschung, Urheberrechtsverletzungen ==<br />
<br />
Zitat "Das Tragen eines dichtanliegenden, mehrlagigen und nicht durchfeuchteten Mund-Nasen-Schutzes kann bei einem räumlich nahen Kontakt zu möglicherweise infizierten Personen die Wahrscheinlichkeit einer [[Tröpfcheninfektion]] dadurch vermindern, dass Flüssigkeitspartikel beim Atmen, Sprechen, [[Niesen]] oder [[Husten]] nicht an die [[Schleimhaut|Schleimhäute]] oder die [[Atemwege]] gelangen. Der Mund-Nasen-Schutz kann somit die unmittelbare Keimbelastung verringern, ist aber im medizinischen Umfeld, vor allem in geschlossenen Räumen, allein keine ausreichende [[Infektionsschutz]]&shy;maßnahme, da „der Träger je nach Sitz des MNS im Wesentlichen nicht durch das Vlies des MNS einatmet, sondern die Atemluft an den Rändern des MNS vorbei angesogen wird“."<br />
<br />
In der Quelle steht "Medizinische Gesichtsmasken (MNS; Operations-(OP-)Masken) sind für den Fremdschutz entwickelt und schützen das Gegenüber vor der Exposition infektiöser Tröpfchen desjenigen, der den Mundschutz trägt. Allerdings schützen entsprechende medizinische Gesichtsmasken bei festem Sitz auch den Träger der Maske, auch wenn dies nicht die primäre Zweckbestimmung der Masken ist. Sie werden z.B. eingesetzt, um zu verhindern, dass Tröpfchen aus der Atemluft des Behandelnden in offene Wunden eines Patienten gelangen. Da der Träger je nach Sitz der Medizinischen Gesichtsmaske nicht nur durch das Filtervlies einatmet, sondern die Atemluft an den Rändern des MNS vorbei als Leckstrom angesogen wird, bieten Medizinische Gesichtsmasken in der Regel kaum Schutz gegenüber erregerhaltigen Aerosolen. Sie können jedoch die Mund- und Nasenpartie des Trägers vor einem direkten Auftreffen von exspirierten Tröpfchen des Gegenüber schützen sowie vor einer Erregerübertragung durch direkten Kontakt mit ggfs. kontaminierten Händen."<br />
<br />
Erster Teil unklar formuliert, wer die Maske tragen soll. "vor allem in geschlossenen Räumen" ist unbelegte TF, Das Zitat in Anführungszeichen ist nicht wörtlich (Urheberrechtsverletzung und Zitatverfälschung), aus "Da der Träger je nach Sitz der Medizinischen Gesichtsmaske nicht nur durch das Filtervlies einatmet" wurde "da „der Träger je nach Sitz des MNS im Wesentlichen nicht durch das Vlies des MNS einatmet, sondern die Atemluft an den Rändern des MNS vorbei angesogen wird“ = Zitat(ver)fälschung.<br />
<br />
Dieser Artikel gehört überarbeitet, auch entsprechend der [[Wikipedia:Redaktion Medizin/Leitlinien]] --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 16:49, 12. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
: Ich habe die Kritikpunkte bearbeitet. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=206494043&oldid=206493887 Diesen Edit] hatte ich schon gemacht, ohne diesen Diskussionsabschnitt zuvor gelesen zu haben. Dann noch [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=next&oldid=206499370 diesen] und [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=next&oldid=206499568 diesen] sowie [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=next&oldid=206499864 diesen] Edit, anschließend Baustein gelöscht.<br />
: Nach meinem Eindruck trittst Du hier zu autoritär und zu lautstark auf. Beispielsweise hättest Du die paar Abweichungen beim wörtlichen Zitieren einfach selbst reparieren können, anstatt sie hier breitzutreten mit den Maximalvorwürfen „Zitatfälschung“ und „Urheberrechtsverletzungen“ (sogar im Plural). „Urheberrechtsverletzung“ ist sowieso Unsinn, auch im Singular. Dasselbe gilt für die Umdeutung einer [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=next&oldid=206499864 selbstverständlichen Aussage] zu einer „unbelegten Theoriefindung“. Du spielst Dich mit dieser überdimensionierten Wortwahl unnötig auf. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 11:27, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
::Du solltest besser WP-Regeln inhalieren: "Ein Zitat muss wörtlich genau sein. Es ist nicht gestattet, den Text zu korrigieren, an die heutige Rechtschreibung anzupassen oder Verbformen zu beugen usw." etc. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 23:45, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
::: Ich habe es ja korrigiert, Deine Antwort ist deshalb überflüssig. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 22:58, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
::::Der Edit mit zugehörigem Quellenabruf fand im April 2020 statt, seitdem wurde die Quelle aber inhaltlich verändert; so z.B. auch der Titel der Seite (damals: ''Hinweise des BfArM zur Verwendung von selbst hergestellten Masken (sog. „Community-Masken“), medizinischem Mund-Nasen-Schutz (MNS) sowie filtrierenden Halbmasken (FFP2 und FFP3) im Zusammenhang mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2/Covid-19).'' heute: ''Hinweise des BfArM zur Verwendung von Mund-Nasen-Bedeckungen, medizinischen Gesichtsmasken sowie partikelfiltrierenden Halbmasken (FFP-Masken).'' Deshalb war es gar keine Zitatfälschung. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 15:18, 17. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
<!-- {{Erledigt|1=[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 07:59, 29. Dez. 2020 (CET)}} --><br />
<br />
Gerade entfernt:<br />
<br />
<nowiki><!-- == Funktionsweise und Wirksamkeit ==</nowiki><br />
<br />
Da die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase potentielle Eintrittspforten für Krankheitserreger sind, kann ein Mund-Nasen-Schutz während der Behandlung, Pflege oder Untersuchung den Patienten vor Mikroorganismen aus dem Mund-Rachen-Raum der Beschäftigten schützen, die beim Sprechen und Husten abgegeben werden.<ref name="KRINKO">[http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Infektionspraev_Pflege_Diagnostik_Therapie.pdf?__blob=publicationFile ''Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten.'' Bundesgesundheitsblatt 2015, 58:1151–1170 DOI 10.1007/s00103-015-2234-2, S.&nbsp;1154]; abgerufen am 5. März 2019</ref><br />
Umgekehrt schützt ein Mund-Nasen-Schutz das Personal vor Spritzern von Körpersekreten oder kontaminierten Flüssigkeiten sowie vor Eigenberührung von Mund und Nase mit kontaminierten Händen.<ref name="KRINKO" /><ref>[https://www.dach-germany.de/en-14683 EN 14683;] abgerufen am 26. März 2020</ref> Zum Schutz der Augen trägt das Personal in manchen Fällen zusätzlich [[Schutzbrille]]n oder [[Visier (Helm)|Visiere]], beispielsweise bei der Versorgung von Patienten mit einer [[Influenza]]-Infektion<ref name="ÜInf">[https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/UebersInfektionserkrMassn_2016.pdf?__blob=publicationFile ''Übersicht der Infektionserkrankungen und erforderliche Maßnahmen als Grundlage für Festlegungen im Hygieneplan.'' KRINKO 2016]; abgerufen am 7. März 2019</ref> oder während einer Operation.<br />
<br />
Wortidente Wiederholung der Quelle = Urheberrechtsverletzung<br />
Unklarheit ob die Patienten oder die Betreuer den MNS tragen sollen<br />
falsch belegt, denn die dort angegebene Quelle gehört miterwähnt<br />
<nowiki>--></nowiki><br />
<br />
<references /><br />
Muss wohl hier verbessert werden? --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 12:46, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
: Habe das mit [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=207226809&oldid=207226558 diesem Edit] und den folgenden vier Edits bearbeitet.<br />
: Der Vorwurf der Urheberrechtsverletzung war auch hier nicht treffend, ebenso die rabiate Ausblendung bzw. Löschung der ganzen Passage aus diesem angeblichen Grund. Siehe [[Wikipedia:Textplagiat#Grauzonen]]: „Wenn sich Übernahmen im Bereich ganz weniger Sätze (in einem längeren Artikel nicht mehr als 5–10) bewegen, die nicht wortwörtlich übernommen werden und auch keine besondere individuelle Gestaltung oder kreative Eigenheit aufweisen, sondern lediglich nüchterne Fakten enthalten, kann dies aus urheberrechtlicher Sicht nicht beanstandet werden.“ In diesem Fall waren es deutlich weniger als 5 bis 10 Sätze. Und ein paar Wörter ändern: Das kannst Du auch selbst machen, dazu muß man hier nicht ein solches Trara mit großflächiger Ausblendung und kompletter Löschung veranstalten. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 18:50, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Belege fehlen II ==<br />
<br />
Zitat "<br />
<br />
--- Ungeeignete Einsatzbereiche für MNS ---<br />
<br />
Da ein Mund-Nasen-Schutz nicht ausreichend vor [[Feinstaub|sehr feinen Partikeln]] und Gasen schützt[[Beleg fehlt]], eignet er sich ''nicht'' für einen Einsatz zur Reduzierung der [[Pollen]]- oder [[Staub]]belastung der Atemwege, bei Bau- und Renovierungsarbeiten, bei starker [[Luftverschmutzung]] (etwa bei einem sogenannten „[[Smog#Haze|Haze]]“),[[Beleg fehlt]] oder für [[Katastrophenschutz|Zivilschutz]]zwecke (etwa bei [[Brand|Bränden]] oder [[Gefahrgutunfall|Gefahrgutunfällen]]).[[Beleg fehlt]]<br />
Für solche Zwecke werden Feinstaubmasken, spezielle [[Atemschutzmaske]]n oder [[Rauchschutzhaube]]n der Klassen FFP1 bis FFP3 („[[Partikelfiltrierende Halbmaske]]“) empfohlen."[[Beleg fehlt]]<br />
<br />
--[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 16:59, 12. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
: Anstatt einen Belege-Baustein [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=206474796&oldid=206474752 ganz oben im Artikel einzufügen] und hier diesen Abschnitt zu schreiben, aus dem hervorgeht, daß Du speziell den Abschnitt „Ungeeignete Einsatzbereiche für MNS“ meinst, hättest Du den Baustein einfach in diesen Abschnitt setzen sollen. Ich habe das jetzt nachgeholt ([https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=next&oldid=206490190 Edit]).<br />
: Im übrigen sind die zitierten Aussagen grundsätzlich plausibel. Für FFP1 bis FFP3 gibt es typische Einsatzzwecke, für die ein MNS mit seiner minderen Filterwirkung eben nicht ausreicht. Bei plausiblen Aussagen hält sich der Belegmangel in Grenzen. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 01:00, 13. Dez. 2020 (CET)<br />
__Nö, das ist schlichtweg Theoriefindung. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 23:40, 14. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
: Zutreffend, aber formal nicht belegt, das ist alles. Wenn Du beispielsweise mit einem medizinischem Mund-Nasen-Schutz in starken Rauch oder eine Giftgaswolke hineingehst, obwohl Du eine Atemschutzmaske zur Verfügung hättest, erkennt man Dich als Trottel. Von „Theoriefindung“ zu reden ist Quatsch. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 22:49, 15. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:: Reaktion von Löwenzahnarzt: [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=206708873&oldid=206675442 Löschung] mit der Begründung „Belege fehlen“. In einigen Fällen ist dieser Vorwurf lächerlich, in anderen vielleicht nicht.<br />
:: Jedenfalls wäre es im Interesse des Lesers, Informationen mit Belegen auszustatten, anstatt sie zu löschen und andere zu belehren, sie hätten gefälligst Belege zu ergänzen. Plausible Aussagen kann man eine Weile stehen lassen und im ersten Schritt einen Belege-Baustein einfügen. So sähe rücksichtsvolle Mitarbeit aus. In so einem Fall sofort löschen und „Belegmangel“ grölen empfinde ich als Rüpelei. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 08:03, 21. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:::[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]], da musst du vorher die WP-Regeln ändern (Artikel sollen nur überprüfbare Informationen aus zuverlässigen Veröffentlichungen enthalten (…) Die Pflicht, Informationen zu belegen, liegt bei dem, der sie im Artikel haben möchte, nicht bei dem, der sie in Frage stellt.). Keine Rüpelei, bloß weil Du das Regelwerk nach deinem Befinden auslegst, wie es dir gerade in den Kram passt. Gruß --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 12:54, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::: Man kann Regeln auch mißbrauchen, und das ist es, was Du machst, wenn Du immer wieder wegen irgendwelcher formalen Kleinigkeiten ganze Passagen aus dem Artikel herauslöschst. Für mich ist das Rüpelei. Konstruktive Mitarbeit sieht anders aus. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 19:11, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Fehlender neutraler Standpunkt ==<br />
<br />
Es gibt Studien, die die Wirksamkeit von MNS bestätigen und es gibt Studien, die Selbiges nicht bestätigen ([https://swprs.org/face-masks-evidence/ Quelle mit Weiterverweisen]). Beides gehört neutral wiedergegeben ohne einen POV-Standpunkt zu forcieren oder "Wahrheiten" zu verkünden. Wenn es umstritten ist, ist es umstritten. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese)]]) 23:49, 19. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
:Webseiten von Verschwörungstheoretikern sind für uns irrelevant. Wikipedia bildet den aktuellen Stand der Wissenschaft ab. --[[Benutzer:EH⁴²|EH⁴²]] ([[Benutzer Diskussion:EH⁴²|Diskussion]]) 17:00, 22. Dez. 2020 (CET)<br />
<br />
::Gehören die die dort zitierte [https://www.cebm.net/covid-19/masking-lack-of-evidence-with-politics/ Universität Oxford] und [https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.03.30.20047217v2 Cochrane] zu den Verschwörungstheoretikern oder bilden die die Wissenschaft? --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 12:45, 2. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::Abgesehen davon entspann sich über Verschwörungstheorien einmal die Diskussion, was etwas zur Verschwörungstheorie(seite) mache, "Eine oder mehrere Stellen, die das Label "Verschwörungstheorie" vergeben. Also eine Regierungsstelle, Wissenschaftler oder ein irgendwie festgehaltener Konsens. So etwas gibt es meiner Ansicht nach nicht. Dann müsste eine konsistente und einigermaßen einheitlich vertretene Theorie von einer solchen Stelle als Verschwörungstheorie beschrieben worden sein."<br />
<br />
::Sprich eine "offizielle" Seite müsste die Quelle als "Verschwörungstheoretiker" brandmarken, dass es eine wäre. Wenn ich, du [[Benutzer:EH⁴²|EH⁴²]] oder irgendwer das macht ist es Original Research und einseitiger Standpunkt. Und mir ging es nicht um die Seite an sich, sondern die dort angeführten wissenschaftlichen Quellen. Wir machen hier keine einseitige Auswahl sondern sollen mehrere referenzierte Standpunkte behandeln. Ist zumindest meine Auffassung von Enzyklopädie. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 13:02, 2. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::Studien der Uni Oxford und Cochrane kannst du natürlich direkt zitieren, nicht jedoch swprs.org. Verschwörungstheoretiker zitieren wissenschaftliche Studien in der Regel falsch oder selektiv. --[[Benutzer:EH⁴²|EH⁴²]] ([[Benutzer Diskussion:EH⁴²|Diskussion]]) 13:33, 2. Jan. 2021 (CET)<br />
selektiv<br />
::: Äh, hast du [[Benutzer:EH⁴²|EH⁴²]] einen (wie oben beschriebenen) Beleg, dass die Website von offiziellen Quellen als "Verschwörungstheoretiker" genannt wird, weil man muss ja nach unseren Zitierregeln "Quelle A zitiert bei Quelle B" referenzieren. Du hast sicherlich einen Beleg oder war das "eigene Erkenntnis/Original Research"? --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 22:57, 2. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::: Ich stimme EH⁴² zu. Mit den Verschwörungstheoretikern waren die Autoren der von Löwenzahnarzt verlinkten [https://swprs.org/face-masks-evidence/ Webseite] gemeint. Diese verbreitet mit höchst selektiver Darstellung die Botschaft: „Für die Wirksamkeit von Masken gibt es kaum wissenschaftliche Belege.“ Diese Botschaft entspricht nicht dem Stand der Wissenschaft. Sie entspricht viel eher der Argumentation von Verschwörungstheoretikern, die verkünden: „Politiker und vermeintliche Experten zwingen uns allen diese lächerlichen Masken nur auf, um uns unserer Freiheit zu berauben.“<br />
:::: Stand der Wissenschaft ist im Wesentlichen: Masken sind sehr wirksam beim Abfangen von Tröpfchen, aber nur gering bis mäßig wirksam beim Abfangen von Aerosolen. Insgesamt sind sie als Baustein der Maßnahmen gegen COVID-19 unverzichtbar. Das sollte man eigentlich wissen. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 05:19, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::::@[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]], schau mal hier: [https://de.wikipedia.org/wiki/Swiss_Policy_Research#Kritik]. --[[Benutzer:EH⁴²|EH⁴²]] ([[Benutzer Diskussion:EH⁴²|Diskussion]]) 13:51, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
{{ping|Löwenzahnarzt}} unabhängig davon, dass ich deine Quelle nicht gelesen habe, denkst du es ist enzyklopädisch einzelne Buchstaben durch Fett- oder Kursivstellung hervorzuheben, um deinen POV klarzumachen? --[[Benutzer:Itti|Itti]] 12:20, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
::Sorry, es ist der POV des New England Journal of Medicine. "Masks are used primarily to reduce SARS-CoV-2 transmission" --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 12:27, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
:::Die haben die Buchstaben gefettet? --[[Benutzer:Itti|Itti]] 12:33, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::::" Vorheriger Text: "Das Tragen eines dicht anliegenden, mehrlagigen und nicht durchfeuchteten Mund-Nasen-Schutzes kann dies verhindern und damit die Wahrscheinlichkeit einer Tröpfcheninfektion erheblich reduzieren – insbesondere dann, wenn die infizierte Person einen MNS trägt, so dass der größte Teil der infektiösen Flüssigkeitspartikel „an der Quelle“ abgefangen wird und in der Maske hängen bleibt.". <br />
<br />
::::Weder "erheblich" noch "verhindern" [https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html stand in der Quelle], also habe ich das Unbelegte verbessert. Ver''h''indern stand also fälschlicherweise in der WP. Wo liegt das Problem? --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 12:38, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::::Mine Frage ist doch nur, sind in der Quelle einzelne Buchstaben Kursiv gesetzt, bzw. in Fettschrift, oder ist das nur dein POV? --[[Benutzer:Itti|Itti]] 12:40, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::::::Wenn Du den Artikel verbessern willst, dann tue es. Diskussionen um des Kaisers Bart herum und um bringen nichts. Wenn Du mich ankübeln willst, kannst Du das auf meiner Disk. machen, hier dürfte ich Nichtsachdienliches löschen. Demnächst vielleicht. Gruß --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 12:58, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::::: Die Fettung habe ich entfernt. Wenn ein Infizierter mehr als 750.000 Virionen pro Minute ausstößt und irgendeine Maske 80% (???) zurückhielte gelängen noch 150.000 in die Umwelt, per Milchmädchenrechnung theoretisch die infektiöse Dosis für 500 Personen ''allein pro Minute''. Da würde ich eher Vitamin D-Gaben als Schutzmaßnahme verabreichen. Aber darum geht es hier ja nicht. --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 13:36, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
: Löwenzahnarzt, Du machst gerade so destruktiv weiter wie bisher. Du verhunzt den Artikel ebenso wie die Diskussionen, wie gehabt. Selbstverständlich wird die Wahrscheinlichkeit von Infektionen durch das Maskentragen reduziert, und zwar „erheblich“, siehe z.&nbsp;B [https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/corona-aktuelle-forschung-sonnabend-fuenfter-dezember-100.html hier]. Und spielst Dich als Held auf, wenn Du das Wort „erheblich“ im Artikel löschst. Lächerlich. Ist mir jetzt zu blöd, Deine aktuellen Verhunzungen im Artikel zu reparieren. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 15:32, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::Insbesondere sind die quantitativen Überlegungen Theoriefindung. Die führen genauso in der Irre, wie das Argument, dass die Viren ja kleiner seien und von den (größeren) Poren einer Maske nicht aufgehalten würden. Was in der Tat nicht völlig klar ist, ''wodurch genau'' die Masken (so gut) wirken. Es ist wohl am ehesten so, dass sie in erster Linie dadurch wirken, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Ausatemluft deutlich reduziert wird und damit natürlich auch Ausbreitungstrecke virenhaltigen Materials reduziert wird. Die jetzt im Artikel genannten 99,96% werden in der zitierten Quelle nicht genannt und sind daher reine Theoriefindung von @Löwenzahnarzt. --[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|Dr. Peter Schneider]] ([[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|Diskussion]]) 16:22, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::Danke für den Hinweis, habe das vorerst wieder zurückgesetzt. --[[Benutzer:EH⁴²|EH⁴²]] ([[Benutzer Diskussion:EH⁴²|Diskussion]]) 17:06, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::: Zustimmung zur kompletten Zurücksetzung. Habe nun das kritisierte Wort „erheblich“ [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=207226164&oldid=207225835 belegt]. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 17:16, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::::Ich gebe zu, ich wäre mit einer ''kompletten'' Zurücksetzung etwas zurückhaltender gewesen. Lg--[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|Dr. Peter Schneider]] ([[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|Diskussion]]) 17:52, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::::: Ich nicht. Die Aufforderung, sich zurückhaltender zu verhalten, sollte man an Löwenzahnarzt richten. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 18:56, 3. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::::: Drei Beiträge weiter oben hatte ich gemeldet, daß ich das Wort „erheblich“ separat [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=207226164&oldid=207225835 belegt] hätte. Es ging also um dieses eine Wort.<br />
::::: Heute eine sehr typische Reaktion von Löwenzahnarzt. Statt dieses eine Wort samt unliebsamem Beleg zu löschen, [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=207247825&oldid=207247552 das hier]: Es wird gleich der halbe Absatz ausgeblendet, mit Ankündigung „wird demnächst entfernt“. Löwenzahnarzt zerstört den Artikel, wo er nur kann.<br />
::::: Ich habe den aktuellen Zerstörungsversuch mit [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&diff=207256700&oldid=207256556 diesem Edit] und den beiden folgenden Edits repariert.<br />
::::: Ich könnte das Wort „erheblich“ anderweitig belegen, das ist mir aber jetzt zu blöd. Löwenzahnarzt ist ja auf dem Trip, gewaltsam seinen POV durchzusetzen, Masken seien geradezu lächerlich unwirksam, siehe sein Statement oben: „Da würde ich eher Vitamin D-Gaben als Schutzmaßnahme verabreichen.“ --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 15:06, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
{{Ping|Löwenzahnarzt}} Du unterliegst hier offenbar einem groben Irrtum: Dass "''Studien, [etwas] nicht bestätigen''" heißt '''nicht''', dass sie es widerlegen. Das heißt schlicht, dass die Studien nicht dazu geeignet sind, eine Aussage dazu zu treffen, z.B. weil sie mit zu wenigen Studienteilnehmern durchgeführt wurden. Oder hier auch, weil die meisten Studien nur den Selbstschutz des Trägers untersucht haben. Im Übrigen hab ich selbst in deiner Quelle auf Anhieb eine Studie gefunden, die eine Wirksamkeit chirurgischer Masken bestätigt, nämlich [https://www.cebm.net/covid-19/masking-lack-of-evidence-with-politics/ die hier]. --[[Benutzer:Wickie37|Wickie]]<sup>[[Benutzer_Diskussion:Wickie37|37]]</sup> 09:56, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
: Aha, ist die Quelle neutraler und zeigt mehrere Standpunkte als die Wikipedia? "This recent crop of trials added 9,112 participants to the total randomised denominator of 13,259 and showed that masks alone have no significant effect in interrupting the spread of ILI or influenza in the general population, nor in healthcare workers." übersetze ich aber anders als "Wirksamkeit bestätigt". --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 10:11, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:: Zustimmung zu Wickie bezüglich der Aussage, daß Löwenzahnarzt dem genannten groben Irrtum unterliegt.<br />
:: Die von Wickie zitierte Quelle stammt vom Juli 2020 und ist veraltet. Im letzten halben Jahr haben die Studien und die Nachweise für die Wirksamkeit von Masken enorm zugenommen. Das deutet sich auch schon in diesem Artikel vom Juli 2020 an, Zitat: ''However, recent reviews using lower quality evidence found masks to be <u>effective</u>.'' Dies übersetze ich mit: „Wirksamkeit bestätigt“. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 07:02, 5. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Ver''h''inderung oder Ver''m''inderung? ?? ==<br />
<br />
Entfernter strittiger (?) Text: <br />
<br />
::In einem im [[Renommee|renommierten]] [[New England Journal of Medicine]] veröffentlichten Herausgeberbrief<ref name="NEJoM"> [https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2030886 ''Facial Masking for Covid-19'']</ref> wird geschätzt, dass beim normalen Sprechen (einer infizierten Person, die Virionen weitergibt) bis zu 3.000 1-[[Meter#µm|mikron]]-feine Partikel mit je bis zu 250 enthaltenen [[Virion]]en (pro Minute) entstehen können, (also mehr als 750.000 Virionen pro Minute enthaltend) und die infektiöse Dosis von SARS-CoV-2 mit 300 Virionen angenommen würde (Stand 23. Oktober 2020). Eine Maske müsste demnach mehr als 99,96% dieser Viruslast zurückhalten, um eine Übertragung zu ver''h''indern, eine Alltagsmaske kann eine allfällige Übertragung daher nur ver''m''indern<ref name="NEJoM" />.<br />
<references /><br />
<br />
Die 99,96% sind keine TF sondern trivial und "Übersetzung" der Quelle. Das ist nichts anderes als eine Ableitung, wie sie in der Wikipedia häufigst zu finden ist, Beispiel:<br />
<br />
Der Wassergehalt x ist das Verhältnis zwischen der im Gemisch enthaltenen Masse des Wassers <math>m_W</math> und der Masse der trockenen Luft <math>m_L</math>.<br />
:<math> x=\frac{m_\mathrm{W}} {m_\mathrm{L}} \qquad\qquad (1) </math><br />
<br />
Im ungesättigten Zustand liegt das gesamte Wasser als Dampf vor. Man kann dafür schreiben:<br />
:<math> x=\frac{m_\mathrm{D}} {m_\mathrm{L}} \qquad\qquad (2) </math> <br />
<br />
oder:<br />
<br />
Der Gesamt-Wirkungsquerschnitt für Absorption ist die Summe aus den Einzelquerschnitten der verschiedenen Prozesse, für die so definierte Absorption also:<br />
:<math><br />
\sigma_\mathrm{Abs} = \sigma_\mathrm{Photo} + \sigma_\mathrm{Compton} + \sigma_\mathrm{Paar} \,<br />
</math>.<br />
<br />
--[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 10:33, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:Woher kommt den die ''1 Minute'' als Bezugsgröße? Im Supermarkt komme ich z.B. allenfalls ein paar Sekunden jemandem so nah, dass ein Infektionsrisiko besteht. --[[Benutzer:Wickie37|Wickie]]<sup>[[Benutzer_Diskussion:Wickie37|37]]</sup> 12:52, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
:Und auch ohne Maske atmet man doch nicht alle Partikel ein, die der andere ausstößt. Die Viruslast ist also auch ohne Maske schon nicht 100% der ''mehr als 750.000 Virionen pro Minute''. --[[Benutzer:Wickie37|Wickie]]<sup>[[Benutzer_Diskussion:Wickie37|37]]</sup> 12:55, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:: Zustimmung zu beiden Antworten von Wickie. Man sollte hinzufügen: Die meisten Kunden sprechen zum Beispiel in einem Supermarkt nicht eine Minute lang, sondern oft nur ein paar Wörter an der Kasse (oder sie sprechen gar nicht). An dem Absatz ist auch sonst vieles nicht in Ordnung, zum Beispiel:<br />
::* Es wird suggeriert, dass einzelne Virionen in der Luft schweben, das ist aber nicht so. Vielmehr bleiben nach dem Verdampfen des Wassers Tröpfchenkerne mit zahlreichen Virionen übrig, falls das Aerosoltröpfchen zuvor zahlreiche Viren enthalten hat. (Und wenn ein solcher Tröpfchenkern eingeatmet wird, kann er an einer Schleimhaut hängen bleiben und beispielsweise später verschluckt werden, ein harmloser Vorgang.)<br />
::* Die anfänglichen Zahlenangaben sind laut Quelle zum Teil nicht einmal Schätzungen, sondern Spekulation. Wir brauchen im Artikel Information, nicht Spekulation.<br />
::* Zwei der anfänglichen Zahlenangaben sind ausdrücklich Maximalwerte („bis zu“). Für die Frage, wie Masken wirken, sind nicht irgendwelche geschätzten Maximalwerte zur Menge der Partikel und zu deren Virengehalt heranzuziehen. Relevant wären typische Werte, nicht Maximalwerte.<br />
::* Aus Spekulationen, Schätzungen und untypischen Maximalwerten sollte man keine Berechnungen ableiten. Und aus falschen Berechnungen kann man auch keine Schlußfolgerungen zur Wirkung von Masken ableiten.<br />
::* Insgesamt wird anhand der Berechnungen rund um die vermutete „infektiöse Dosis“ suggeriert, daß Masken eine Infektion eigentlich gar nicht verhindern können, sobald jemand auch nur ein paar Sekunden lang spricht. Das ist aber nicht so. Masken können nicht jede Infektion verhindern, aber viele Infektionen werden durchaus mit Masken verhindert (Stand der Wissenschaft). Das heißt, der Text ist insgesamt irreführend.<br />
:: Deshalb Zustimmung zur Löschung des Absatzes. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 14:18, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::*[[Benutzer:Wickie37|Wickie]] (Woher kommt den [sic!] die ''1 Minute'' als Bezugsgröße?), quellenbasiert natürlich, ich habe mir das klarerweise nicht aus den Fingern gesogen <small>"Though not yet shown in experimental models, the infectious dose of SARS-CoV-2 is probably similar to that of SARS-CoV — approximately 300 virions.3 Regardless of disease severity, people have high viral titers and infectious virus for at least 8 days after symptom onset. Normal talking can generate up to 3000 1-micron particles per minute in exhaled breath,4 and each particle could contain more than 250 virions, <u>which means that a single minute of speaking</u> potentially generates more than 750,000 virions."</small> (Unterstreichung durch mich).<br />
:::*Ihr beide verwechselt [[Emission (Umwelt)|Emission]] mit [[Immission]]. Es geht hier um Viruslast-<u>Em</u>issionen, die die Maske verlassen. Die Immissionen sind dann u.a. ortsabhängig, verwehungsabhängig, zeitabhängig etc.<br />
:::*[[Benutzer:Lektor w]] ''"Und wenn ein solcher Tröpfchenkern eingeatmet wird, kann er an einer Schleimhaut hängen bleiben und beispielsweise später verschluckt werden, ein harmloser Vorgang."'' Gell, darum ist Rauchen so unschädlich für die Lungen, weil die Teertröpfchen von den Schleimhäuten abgefangen werden und dann verdaut werden. Blödsinnige Privattheorie das mit dem Hängenbleiben.<br />
:::*[[Benutzer:Lektor w]] ''"Masken können nicht jede Infektion verhindern, aber viele Infektionen werden durchaus mit Masken verhindert (Stand der Wissenschaft)."'': Unbelegtes Wunschdenken und TF, "Durch die Form und den Sitz der meisten medizinischen Gesichtsmasken kann ein Teil der Atemluft an den Rändern vorbei strömen. Vor allem bei der Einatmung kann durch diesen sogenannten „Leckstrom“ ungefilterte Atemluft angesogen werden. Daher bieten medizinische Gesichtsmasken dem Träger in der Regel weniger Schutz gegenüber erregerhaltigen Aerosolen als partikelfiltrierende Halbmasken ([https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html amtliche Quelle; Stand der Wissenschaft, richtig wiedergegeben])."<br />
<br />
:::Ein bißchen mehr Qualität und besseres Quellenstudium bitte, wenn das Fachwissen fehlt! Gruß --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 15:11, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::: Deine zentrale Botschaft in dem Text ist: „Eine Maske müsste demnach mehr als 99,96% dieser Viruslast zurückhalten, um eine Übertragung zu verhindern“. Dieser Halbsatz beweist eindeutig, daß Du selbst nicht unterscheiden kannst zwischen Emission und Immission. Also zwischen jenen Aerosolen, die eine infizierte Person bei Sprechen ausstößt, und jenem Anteil davon, der unter Umständen in den Körper einer anderen Person (oder anderer Personen) gelangt.<br />
:::: Das hat Wickie völlig richtig bemerkt. Ich habe ihm darin zugestimmt (und ich bleibe bei meiner weiteren Kritik). Jeder kann mit ein wenig Sachverstand erkennen, daß es Dir selbst an der Fähigkeit mangelt, die einfachsten Dinge zu unterscheiden. Weiter oben ([[#Fehlender neutraler Standpunkt]]) hat Wickie heute schon zu Recht gesagt, daß Du bei Studien nicht zwischen „nicht bestätigt“ und „widerlegt“ unterscheiden kannst.<br />
:::: Dein Text ist nichts wert. Dein autoritäres Geschrei wird Dir da nicht weiterhelfen. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 15:36, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::: PS, noch ein Argument. Diese Zahlenspielereien rund um eine vermutete „infektiöse Dosis“ sind auch deshalb nicht seriös, weil die [[Infektionsdosis|minimale Infektionsdosis]] interindividuell enorm schwankt. Es gibt viele Menschen, die mit einem infektiösen Partner oder Elternteil tagelang in einer Wohnung zusammengelebt haben und mutmaßlich auch nicht nur die Atemluft miteinander geteilt haben, aber dennoch nicht infiziert wurden. So etwas dürfte es nach Deiner Auffassung gar nicht geben. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 16:05, 4. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
: Löwenzahnarzt hat die Pseudo-Verteidigung seines extrem schlechten Textes mit dem höhnischen Satz beendet: „Ein bißchen mehr Qualität und besseres Quellenstudium bitte, wenn das Fachwissen fehlt!“<br />
: Genau das ist es, was man Löwenzahnarzt sagen muß, und zwar auch aus folgenden weiteren Gründen:<br />
:* Der Text in der Quelle [https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2030886 ''Facial Masking for Covid-19''] beschäftigt sich gar nicht mit der Frage, ob Masken das Übertragungsrisiko vermindern, sondern mit der speziellen Theorie von Gandhi und Rutherford, Masken könnten bei COVID-19 einen immunisierenden Effekt haben (indem sie die gegebenenfalls übertragene Virusmenge so weit reduzieren, daß im Fall einer Infektion keine schwere Krankheit folgt, sehr wohl aber Immunität). Für eine Aussage zu der Frage, ob Masken das Übertragungsrisiko vermindern bzw. Übertragungen verhindern können, ist die Quelle daher ungeeignet.<br />
:* Daß Masken das Risiko einer Übertragung reduzieren, wird im dem Text von Rasmussen et al. gar nicht bestritten, sondern vielmehr als bekannt vorausgesetzt, was indirekt aus dieser Formulierung hervorgeht: ''Currently, there are too many research gaps to conclude that masks offer benefits <u>beyond</u> reducing transmission risk''.<br />
:* Den (weitgehenden) Konsens der Wissenschaft formulieren nachfolgend Gandhi und Rutherford in ihrer Antwort deutlicher: ''…&nbsp;there is increasing evidence both from physical sciences and from epidemiologic investigations that cloth masks (if worn properly) reduce both transmission and acquisition. The data have evolved on cloth and surgical masks&nbsp;…'' Also: immer mehr Belege verschiedener Art für die Reduzierung des Risikos.<br />
:* Und zwar: ''reduce both transmission and acquisition''. Das erinnert daran, daß bei COVID-19 Masken typischerweise nicht nur von infizierten Personen getragen werden, sondern auch von Personen in deren Umgebung. Die naive Gleichsetzung von Emission und Immission in der „Milchmädchenrechung“ von Löwenzahnarzt (er selbst nannte seine Rechnung [[#Fehlender neutraler Standpunkt|weiter oben]] so, sehr treffend) ist also gleich <u>dreifach</u> falsch: Erstens wird eine ausgestoßene Aerosolwolke sowieso nie von einer anderen Person komplett eingeatmet, zweitens wird im Rahmen der Maskenpflicht der Aerosol-Ausstoß durch eine Maske reduziert, drittens wird die mögliche Einatmung der Aerosole durch die Masken anderer Personen reduziert.<br />
:* Die Autoren Rasmussen et al. sowie auch Gandhi und Rutherford sind laut Quelle [https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2030886 ''Facial Masking for Covid-19''] alle im Einklang mit dem Stand der Wissenschaft, laut dem das Übertragungsrisiko durch Masken ver'''m'''indert wird. Das bedeutet nichts anderes, daß ein Teil der Übertragungen tatsächlich ver'''h'''indert wird. Während Löwenzahnarzt uns hartnäckig weismachen will, die Ver'''h'''inderung einer Übertragung durch eine Maske sei praktisch unmöglich, sagen die von ihm hierfür bemühten Autoren genau das Gegenteil.<br />
: Fazit (vgl. auch die vorigen Argumente): Der Text von Löwenzahnarzt ist von vorne bis hinten Schrott. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 06:15, 5. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::<small>[Administrativ entfernt. --[[Benutzer:Count Count|Count Count]] ([[Benutzer Diskussion:Count Count|Diskussion]]) 10:56, 5. Jan. 2021 (CET)]</small> A - B = C<br />
::D.h. Emission A wird um Filterung B ver''m''indert zur Emission C. Nur wenn B gleich A wäre und C Null würde, käme es zu einer Ver''h''inderung einer Emission C. <br />
::<small>[Administrativ entfernt. --[[Benutzer:Count Count|Count Count]] ([[Benutzer Diskussion:Count Count|Diskussion]]) 10:56, 5. Jan. 2021 (CET)]</small> --[[Benutzer: Löwenzahnarzt|Löwenzahnarzt]] [[Benutzer Diskussion: Löwenzahnarzt|(Sprechstunde]] / [[Spezial:Beiträge/Löwenzahnarzt|Anamnese]]) 10:49, 5. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::: Du redest in Deiner Antwort von einer Verhinderung jeglicher Emission (Ausstoß). In Deinem Textvorschlag geht es aber um die Frage der Übertragung auf eine andere Person, und darauf bin ich eingegangen. Wenn Du Emission und Übertragung nicht unterscheiden kannst, ist das nur ein weiteres Beispiel für Deine Unfähigkeit, eine korrekte Aussage zur Übertragung zu formulieren. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 11:37, 5. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Nochmal zu den Häufigkeiten der Begriffe ==<br />
<br />
Mund-Nasen-Schutz: 3.480.000<br /><br />
Op-Maske: 282.000<br /><br />
Mund-Nasen-Maske: 1.400.000<br /><br />
medizinische Mund-Nasen-Maske: 3.640<br /><br />
Chirurgische Maske: 110.000<br /><br />
medizinische Gesichtsmaske: 101.000<br /><br />
Klinikmaske: 1.480<br /><br />
Hygienemaske: 148.000<br /><br />
<br />
Fazit: Der Begriff ''Klinikmaske'' in eine Rarität. Ich werfe den mal raus.<br /> <br />
<br />
Auch der Zusatz "medizinisch" von Mund-Nasen-Maske ist sehr unüblich, werfe ich auch mal raus.<br /> <br />
Falls anderer Meinung, bitte hier diskutieren. <br />
Lg --[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|<small>Doc Schneyder</small>]] [[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|<sup>''Disk.''</sup>]] 13:36, 25. Jan. 2021 (CET)<br />
:"Medizinisch" im Zusammenhang mit Mund-Nasen-Maske unterscheidet sie aber deutlicher von Mund-Nase-Bedeckungen – die häufig ebenfalls als M.-N.-Masken bezeichnet werden. --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 16:37, 25. Jan. 2021 (CET)<br />
::O.k., ich nehm "medizinisch" dann ungefettet (so wie vorher) wieder rein. Es ist wohl so, dass mit Mund-Nasen-Maske "alles" gemeint sein kann, von Alltagsmaske, MNS bis FFP. Aber Klinikmaske lass ich raus. --[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|<small>Doc Schneyder</small>]] [[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|<sup>''Disk.''</sup>]] 16:46, 25. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
== Zusätzliche Argumentationskette … ==<br />
<br />
Zusätzliche Argumentationskette zu allen oben angesprochenen Bereichen, hier zusammengefasst (länger, aber hoffentlich dennoch nicht TLDR):<br />
<br />
1. Oben wurde vorgeschlagen den Artikel [[Alltagsmaske]] hier in diesen Artikel einzuarbeiten (siehe [[#Einarbeitung von Alltagsmaske]]). Das ist aus meiner Sicht abzulehnen, die Begründung ergibt sich zwangsläufig aus dem Folgenden:<br />
<br />
2. Ganz oben, zu [[#Lemma]] wurde mit dem Unterabschnitt [[#Lemma: Warum deutschlandlastiger Begriff statt gemäss EN 14683 "Chirurgische Maske"?]] ein sinnvoller und Sinn ergebender Vorschlag gemacht (wobei sich in der Diskussion dann noch ähnl. passende Lemma-Vorschläge ergeben haben):<br />
<br />
* Der Artikel beginnt mit dem Begriffsklärungshinweis »Dieser Artikel behandelt das nach EN&nbsp;14683 genormte Medizinprodukt. Zur „Mund-Nasen-Bedeckung“ (einfache Stoffmaske) siehe [[Alltagsmaske]], zu anderen Infektionsschutzmasken siehe [[Schutzmaske]].«<br />
** Damit ist schon mal klargestellt, dass es in dem Artikel ausschließlich um »das nach EN&nbsp;14683 genormte Medizinprodukt« geht. In der EN&nbsp;14683 ''Medizinische Gesichtsmasken — Anforderungen und Prüfverfahren / Medical face masks — Requirements and test methods / Masques à usage médical — Exigences et méthodes d'essai'' (gleichlautend in der DIN-Version, wie ebenso in der [https://static.austrian-standards.at/covid-normen/OENORM-EN14683.pdf ''ÖNORM EN 14683, Ausgabe: 2019-12-01''] [PDF; frei zugänglich!]), findet sich nicht ein einziges Mal die Bezeichnung ''Mund-Nasen-Schutz.''<br />
** In der EN&nbsp;14683 führt auf S.&nbsp;10 ([https://static.austrian-standards.at/covid-normen/OENORM-EN14683.pdf#page=13 PDF-S.&nbsp;13]) über »6. Kennzeichnung, Etikettierung und Verpackung« zu »In Anhang I, §13 der Richtlinie über Medizinprodukte (93/42/EWG) bzw. Anhang I, §23 der Verordnung (EU) über Medizinprodukte 2017/745 sind die Informationen festgelegt, die auf der Verpackung, in der die medizinische Gesichtsmaske geliefert wird, angebracht sein sollten.«<br />
** In dieser aktuellen [https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32017R0745&qid=1611795101321 ''Verordnung (EU) 2017/745 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. April 2017 über Medizinprodukte, zur Änderung der Richtlinie 2001/83/EG, der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 und der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 und zur Aufhebung der Richtlinien 90/385/EWG und 93/42/EWG des Rates (Text von Bedeutung für den EWR.)''] findet sich naturgemäß ebenfalls nirgends eine Bezeichnung ''Mund-Nasen-Schutz.''<br />
** Vgl. auch das [https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/mode-bekleidung/textilreiniger/covid-19-schutzmasken-infoblatt.pdf ''Infoblatt / Schutzmasken gem. EN149 od. EN 14683 / Mund-Nasen-Schnellmasken gem. BGBl. I/23/2020 / Stand: 30.12.2020''] (PDF) der [https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/mode-bekleidung/start.html Bundesinnung Mode und Bekleidungstechnik] (sic!) in der [[Wirtschaftskammer Österreich]] mit den unterschiedlichen Klarstellungen.<br />
** Aus all dem folgt bereits, dass das Lemma ''Mund-Nasen-Schutz'' als Gleichsetzung mit medizinischen Masken nach EN&nbsp;14683 u. iVm. der (akt.) Verordnung (EU) 2017/745 eindeutig falsch ist.<br />
<br />
* Die Artikeleinleitung des Lemmas [[Mund-Nasen-Schutz]] [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mund-Nasen-Schutz&oldid=208095115 beginnt derzeit] mit:<br /> »Der medizinische '''Mund-Nasen-Schutz'''« und wird referenziert mit: »[https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung-im-Betrieb/Coronavirus/pdf/Schutzmasken.pdf?__blob=publicationFile&v=16 ''Empfehlungen der BAuA und des ad-Hoc AK „Covid-19“ des ABAS zum Einsatz von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2.'' Stand 30. September 2020]; abgerufen am 21. Oktober 2020.«<br />
** In referenzierter Quelle (wurde zwischenzeitlich aktualisiert: ''Empfehlungen der BAuA zum Einsatz von Schutzmasken in der Arbeitswelt im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 Stand 22.01.2021'') steht in der Tabelle: »Medizinische Gesichtsmaske / Medizinischer Mund-Nasen-Schutz (MNS) (EN 14683)«<br />
** Da steht also synonym zur ''Medizinischen Gesichtsmaske'' nicht etwa nur, wie die Artikeleinleitung anhand der Referenzierung glauben machend, ''Mund-Nasen-Schutz (MNS),'' sondern ''Medizinischer Mund-Nasen-Schutz (MNS)'' unter Beifügung von ''(EN&nbsp;14683).'' Das aus diesen BAuA-Empfehlungen folgend richtige Lemma wäre daher [[Medizinischer Mund-Nasen-Schutz]].<br />
<br />
* Als Lemma ''Mund-Nasen-Schutz'' in der Einengung auf<br /> »Der medizinische '''Mund-Nasen-Schutz'''[1] (('''MNS''', weitere Bezeichnungen: '''OP-Maske''', medizinische '''Mund-Nasen-Maske''', '''chirurgische Maske''', '''medizinische Gesichtsmaske''' oder '''Hygienemaske''') ist ein [[Europäische Norm|genormtes]] [[Medizinprodukt]]&nbsp;…«<br /> ist das nicht zuletzt deshalb auch falsch (weil allein Deutschland bezogen), da ''' ''Mund-Nasen-Schutz'' in Österreich (amtssprachlich wie umgangssprachlich gleichermaßen) die gängige Bezeichnung ist'''<br />
** für sowohl die medizinischen Masken,<br />
** wie auch für die (eigengeschneiderten) Stoffmasken und Masken sonstiger Mund und Nase bedeckender Art, vulgo in Deutschland [[Alltagsmaske]]n (diese Bezeichnung in Österreich eher nicht so sehr verbreitet ist).<br />
** Siehe dazu auch meine Einarbeitung im Artikel [[Alltagsmaske]] in der [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alltagsmaske&oldid=208154272 Version 28. Januar 2021 um 01:34 Uhr] mit den (vorerst hier zur genauen Darstellung ausführlichen) Anmerkungen in [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alltagsmaske&oldid=208154272#cite_note-BMSGPK-Covid-FAQ-1 refname ''BMSGPK-Covid-FAQ''] und [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alltagsmaske&oldid=208154272#cite_note-Gesetzlich-2 refname ''Gesetzlich''].<br />
<br />
'''Nochmals kurz zusammengefasst:'''<br />
* '''Medizinischer Mund-Nasen-Schutz''' (MNS) = ''Medizinische Gesichtsmaske — Medical face masks — Masques à usage médical'' gemäß EN&nbsp;14683 u. iVm. der (akt.) Verordnung (EU) 2017/745, was der Artikel unter dem dazu falschen Lemma ''Mund-Nasen-Schutz'' beschreibt.<br />
* '''Mund-Nasen-Schutz''' (MNS) kann, aber muss nicht allein auf medizinische Gesichtsmasken bezogen sein, sondern umfasst (jedenfalls) in Österreich – [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alltagsmaske&oldid=208154272#cite_note-BMSGPK-Covid-FAQ-1 amtssprachlich] wie umgangssprachlich – auch die sogenannten Alltagsmasken. Letzteres als Bezeichnung in Österreich eher nicht so verbreitet ist.<br />
<br />
In dem Zusammenhang würde ich noch zwei weitere Vorschläge machen:<br />
* Die Tabelle ''Einteilung von Schutzmasken im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 nach den Empfehlungen der BAuA'' in [[Schutzmaske#Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)]] sollte mMn in einen eigenen Artikel ausgelagert werden und entweder als Wikilink in alle betreffende COVID-19-Artikel eingebunden sein, oder könnte alternativ auch als Template direkt an jeweils sinnvoller Stelle in die Artikel eingebunden werden.<br />
<br />
* FFPx-Masken finden sich aktuell im Artikel [[Atemschutzmaske]] im Abschnitt [[Atemschutzmaske#Partikelfiltrierende Halbmaske (FFP-Maske)|#Partikelfiltrierende Halbmaske (FFP-Maske)]] (mit Weiterleitungen auch im Zusammenhang von FFP auf den Artikel direkt oder auf den Abschnitt [[Atemschutzmaske#Partikelfiltrierende Halbmaske (FFP-Maske)|#Partikelfiltrierende Halbmaske (FFP-Maske)]] (siehe [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Linkliste/Atemschutzmaske&hidelinks=1&hidetrans=1 Linkliste der Weiterleitungen mit tw. eher willkürlichem Zielen]).<br />
** Analog zum Artikel [[N95-Maske]], und in Anbetracht, dass die FFPx-Masken jetzt mit Covid-19 und der zunehmend auch staatlich angeordneten Tragepflicht im (semi-)öffentlichen Raum in der breiten Massenaufmerksamkeit angekommen sind, sowie die FFPx-Masken gleichermaßen nicht als [[Atemschutzmaske]] im herkömmlich-strengen Sinn wahrgenommen werden, würde ich vorschlagen den Abschnitt [[Atemschutzmaske#Partikelfiltrierende Halbmaske (FFP-Maske)|#Partikelfiltrierende Halbmaske (FFP-Maske)]] auf ein notwendiges Maß zu kürzen und als [[FFP-Maske]] auszulagern (mit den entsprechenden Weiterleitungen auf dieses Ziel). … Dies würde dann wiederum besser systematisch zu [[Alltagsmaske]] und zu [[Mund-Nasen-Schutz]]/[[Medizinischer Mund-Nasen-Schutz]]/[[Medizinische Gesichtsmaske]]/[wie auch immer] passen.<br />
<br />
--[[Spezial:Beiträge/194.166.190.235|194.166.190.235]] 04:41, 28. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::Anno 2005 wurde der Artikel unter dem Lemma „Mundschutz“ angelegt, eine bis heute auch im Gesundheitswesen übliche Abkürzung, mit der dort aber das genormte Medizinprodukt gemeint ist. Bis vor kurzem war das Lemma „Mund-Nasen-Schutz (Medizin)“, aber als sogenanntes „Klammer-Lemma“ nicht gern gesehen. Die Verwechselungsmöglichkeiten, u.a. mit der österreichischen Bezeichnung sind seit erneuter Lemma-Änderung kaum weniger geworden, das sehe ich genauso. Es spricht m.&nbsp;E. daher nichts gegen eine Verschiebung dieses Artikels zum Lemma [[Medizinischer Mund-Nasen-Schutz]]. <br />
::Allerdings sehe ich das Auslagern von weiteren Artikelinhalten eher kritisch. Die „Original“-BAuA-Empfehlung ist eine viel ausführlichere Tabelle, als sie aktuell unter [[Schutzmaske]] dargestellt ist; außerdem wird sie immer wieder aktualisiert, so dass deutliche Weblink-Hinweise in den vielen COVID-19-Artikeln sinnvoller wären (da dann immer die aktuelle Version erscheint). Zwar stehen die BAuA-Empfehlungen unter der Überschrift SARS-CoV-2, die Masken gehören aber allgemein zur Infektionsschutzausrüstung auch gegen andere Erreger. Deswegen sollte die Tabelle dort als Übersicht bleiben. <br />
<br />
::Was FFP-Masken betrifft: Gerade weil diese „nicht als [[Atemschutzmaske]] im herkömmlich-strengen Sinn wahrgenommen werden“, würde ich sie genau dort belassen. Schließlich soll die WP doch den Horizont erweitern, oder? --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 10:53, 28. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
:::Auch kurz noch ein Eiwurf von mir. Eine besondere Kuriosität ist ja, dass der letzte Erlaß der deutschen Bundesregierung von ''medizinischer Maske'' spricht, damit aber sowohl MNS als auch FFP-Masken meint. Dabei steht auf jeder FFP-Packung fett "nicht medizinisch" drauf.😂 Der Begriff ''medizinische Maske'' ist also unklar definiert. --[[Benutzer:Dr. Peter Schneider|<small>Doc Schneyder</small>]] [[Benutzer Diskussion:Dr. Peter Schneider|<sup>''Disk.''</sup>]] 13:03, 28. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::::Genau das ist ja das Problem, das „einzig wahre Lemma“ zu bestimmen, das obendrein noch in ganz D-A-CH gültig sein soll. Eindeutig zu unterscheiden sind MNS- und FFP-Masken nach der jeweiligen Norm von jenen ganz ohne Norm; aber das haben die Mitarbeiter (Berater? Experten?) der Bundesregierung evtl. selbst noch nicht verstanden (oder sie wollen der Bevölkerung dieses komplizierte Verfahren nicht zumuten). --[[Benutzerin:BlankeVla|BlankeVla]] ([[Benutzerin Diskussion:BlankeVla|Diskussion]]) 11:48, 29. Jan. 2021 (CET)</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Krim-Plattform&diff=225618249Krim-Plattform2022-08-25T08:15:16Z<p>Dnepro..: + barrierefreiheit</p>
<hr />
<div>{{Infobox Organisation<br />
| Name = Krim-Plattform<br />
| Logo = Crimea Platform.png<br />
| Gründungsdatum = 23. August 2021<br />
| Gründungsort = Kiew, Ukraine<br />
| Vorsitz = Ukraine<br />
| Website = https://crimea-platform.org/en<br />
}}<br />
<br />
Die '''Krim-Plattform''' ({{ukS|Кримська платформа}}, {{crhS-Latn|Qırım platforması}}) ist eine 2021 begonnene Aktion des [[Außenministerium der Ukraine|ukrainischen Außenministeriums]], die [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Halbinsel Krim durch Russland 2014]] mit diplomatischen Mitteln rückgängig zu machen.<br />
<br />
Zu erreichende Ziele sind die Rückkehr des Krim-Themas zur globalen Agenda, der [[Menschenrechte|Menschenrechtsschutz]] auf der [[Krim]], die Förderung der De-Okkupation der Halbinsel und die Stärkung sowohl europäischer als auch globaler Sicherheit.<ref>{{Literatur |Titel={{lang|en|THE CRIMEAN PLATFORM WILL BECOME A FOREIGN POLICY INSTRUMENT OF THE DE-OCCUPATION STRATEGY}} |Sammelwerk={{lang|en|UA: Ukraine Analytica}} |Datum=2021-03-16 |Sprache=en |Online=https://ukraine-analytica.org/the-crimean-platform-will-become-a-foreign-policy-instrument-of-the-de-occupation-strategy/ |Abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Der offizielle Auftakt zur Plattform fand während des konstituierenden Krim-Gipfels in [[Kiew]] am 23. August 2021 statt. Die Tätigkeit der Krim-Plattform mit ihrem Hauptbüro in Kiew ist auf Dauer angelegt.<ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Kitsoft |url=https://crimea-platform.org/en/about |titel={{lang|en|About Platform}} |werk=Crimea Platform |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Die Krim-Plattform soll zu einem kollegialen Subjekt der Interaktion mit Russland im Krim-Kontext werden, so der damalige Vizepremierminister und Minister für Reintegration der besetzen Gebiete der Ukraine [[Oleksij Resnikow]].<ref>{{Literatur |Titel={{lang|uk|Кримська платформа: що це таке і чи допоможе Україні повернути Крим |Sammelwerk=BBC News Україна}} |Online=https://www.bbc.com/ukrainian/features-57974995 |Sprache=uk |Abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Die Geschichte der Gründung und Förderung ==<br />
Im Jahre 2014 erklärten internationale Organisationen die Besetzung und den Versuch der Annexion der Krim für rechtswidrig und verurteilten das Vorgehen Russlands eindeutig. Mehrere westliche Länder verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Die [[Europäische Union|EU]] und die [[USA]] verfolgten eine konsequente Politik der Nichtanerkennung russischer Aktivitäten auf der Krim.<ref>{{Internetquelle |url=https://eeas.europa.eu/headquarters/headquarters-Homepage/37464/eu-non-recognition-policy-crimea-and-sevastopol-fact-sheet_en |titel={{lang|en|Seven years since Russia’s illegal annexation of Crimea}} |werk={{lang|en|European Union External Action Service}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://euromaidanpress.com/2019/07/30/us-non-recognition-policy-regarding-crimea-one-year-on/ |titel={{lang|en|US non-recognition policy regarding Crimea one year on}} |werk={{lang|en|Euromaidan Press}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Mit der Eskalation der russischen Aggression im ostukrainischen [[Donezbecken|Donbas]] in der Folgezeit verschwand jedoch die Frage der De-Okkupation der [[Autonome Republik Krim|Autonomen Republik Krim]] und der Stadt [[Sewastopol]] von der Tagesordnung der internationalen Politik. Das [[Außenministerium der Ukraine]] insistierte darauf, dieses Thema weiter im Zentrum des politischen und fachlichen Dialogs mit internationalen Partnern zu halten. In diesem Kontext sollte die Krim-Plattform zu einer internationalen Verhandlungsplattform werden, wo alle möglichen Varianten der künftigen De-Okkupation der Krim diskutiert werden können.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3154431-mzs-deokupacia-krimu-zalisatimetsa-na-poradku-dennomu-dialogu-ukrainaes.html |titel={{lang|uk|МЗС: Деокупація Криму залишатиметься на порядку денному діалогу Україна-ЄС}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Pläne für eine solche Plattform wurden vom Ministerium für die Reintegration der besetzten Gebiete der Ukraine noch im Jahre 2020 angekündigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://ua.krymr.com/a/novyny-krymu-reznikov-pro-maidanchyk-dlia-perehovoriv-shchodo-krymu/30615698.html |titel={{lang|uk|Резніков про міжнародний майданчик для переговорів щодо Криму: «Все в процесі»}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref> Im September desselben Jahres rief der [[Präsident der Ukraine]] [[Wolodymyr Selenskyj]] bei der Tagung der 75. Generalversammlung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] die UN-Mitgliedstaaten auf, sich an der Gründung der Plattform zu beteiligen.<ref>{{Internetquelle |url=https://ua.krymr.com/a/novyny-krymu-zelenskyi-oon-doekupatsiia-krymu/30854590.html |titel={{lang|uk|Президент Зеленський в ООН закликав взяти участь у створенні міжнародної платформи з деокупації Криму}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Anschließend führten ukrainische Behörden eine Kampagne durch, um westliche Länder nicht nur in den Gründungsprozess, sondern vor allem auch in die weitere Tätigkeit der Krim-Plattform für die De-Okkupation der Halbinsel einzubeziehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.slovoidilo.ua/2020/12/14/novyna/polityka/ukrayina-predstavyla-yes-koncepcziyu-krymskoyi-platformy |titel={{lang|uk|Україна представила ЄС концепцію Кримської платформи}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3219096-krimska-platforma-dzaparova-zaprosila-na-samit-derzavicleni-unesko.html |titel={{lang|uk|Кримська платформа: Джапарова запросила на саміт держави-члени ЮНЕСКО}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3200074-dzaparova-prezentuvala-krimsku-platformu-v-obse.html |titel={{lang|uk|Джапарова презентувала Кримську платформу в ОБСЄ}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Die Beteiligung der Ukraine an den Aktivitäten der Krim-Plattform koordiniert das Ukrainische Außenministerium. Zum Vorsitzenden des Organisationskomitees für die Vorbereitung des konstituierenden Gipfels wurde der Außenminister der Ukraine [[Dmytro Kuleba]] ernannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/zvernennya-prezidenta-ukrayini-z-nagodi-dnya-sprotivu-okupac-66821 |titel={{lang|en|Address by the President of Ukraine on the occasion of the Day of Resistance to the Occupation of the Autonomous Republic of Crimea and the City of Sevastopol}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/documents/782021-36853 |titel={{lang|uk|УКАЗ ПРЕЗИДЕНТА УКРАЇНИ №78/2021}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
In der durch den Erlass des Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj vom 24. März 2021 genehmigten Strategie zur De-Okkupation und Reintegration des vorübergehend besetzten Territoriums der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol, wird die Krim-Plattform als ihr zentrales Instrument fixiert:<br />
{{Zitat|Text=81. Die Ukraine gründet und entwickelt die Krim-Plattform als zentrales außenpolitisches Instrument zur Konsolidierung der internationalen Bemühungen zur De-Okkupation und Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine, zur Überwindung der Folgen der vorübergehenden Besetzung der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol durch die Russische Föderation und zum Schutz der ukrainischen Staatsangehörigen.}}<br />
{{Zitat|Text=92. Die Ukraine leitet einen internationalen Verhandlungsprozess ein, um die Modalitäten für die Befreiung des vorübergehend besetzten Gebiets und die Wiederherstellung der Verfassungsordnung der Ukraine festzulegen, basierend insbesondere auf der Grundlage der Bestimmungen des Memorandums über Sicherheitsgarantien im Zusammenhang mit dem Beitritt der Ukraine zum Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen sowie der Ergebnisse der Krim-Plattform-Tätigkeit.|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/documents/1172021-37533 |titel={{lang|uk|УКАЗ ПРЕЗИДЕНТА УКРАЇНИ №117/2021}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref>}}<br />
<br />
== Schwerpunkte und Formate ==<br />
Der Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba identifizierte fünf erwartete Prioritäten für die Tätigkeit der Krim-Plattform:<br />
{{Zitat|Text=Erstens Sicherheit, einschließlich der Freiheit der Schifffahrt. Zweitens Sicherstellung der Wirksamkeit der Sanktionen gegen den Angreiferstaat. Drittens Schutz der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts. Viertens Schutz der kulturellen, religiösen Rechte und Bildungsrechte. Fünftens Überwindung der negativen Auswirkungen der vorübergehenden Besetzung der Krim auf Wirtschaft und Umwelt.|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://lb.ua/world/2020/12/03/472184_kuleba_nazvav_pyat_prioritetiv.html |titel={{lang|uk|Кулеба назвав п’ять пріоритетів роботи "Кримської платформи"}} |sprache=uk |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
Die langfristige Tätigkeit der Krim-Plattform konzentriert sich auf folgende Schwerpunktbereiche:<br />
<br />
* Konsolidierung der internationalen Politik der Nichtanerkennung jeglicher Änderung des Völkerrechtsstatus der Krim;<br />
* Wirksamkeit von Sanktionen, ihre Verstärkung und Prävention der Umgehung;<br />
* Schutz der Menschenrechte und des [[Humanitäres Völkerrecht|humanitären Völkerrechts]];<br />
* Gewährleistung der Sicherheit in der Asow-Schwarzmeer-Region und darüber hinaus Schutz des Grundsatzes der Freiheit der Schifffahrt;<br />
* Überwindung der negativen ökologischen und wirtschaftlichen Folgen der Besetzung.<ref name=":0" /><br />
<br />
Besondere Aufmerksamkeit wird dem Problem der politischen Gefangenen auf der besetzten Halbinsel gewidmet.<ref>{{Internetquelle |url=https://prm.ua/krymska-platforma-rozghliane-pytannia-politv-iazniv-na-okupovanomu-pivostrovi-mzs/ |titel={{lang|uk|"Кримська платформа" розгляне питання політв'язнів на окупованому півострові - МЗС}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Geplant sind vier Formate der Plattform: auf der Ebene der Staatsoberhäupter, der Außenminister, der Abgeordneten und der Experten. Auf der Regierungsebene sind Konsultationen der Außenminister, Koordinierungstreffen spezialisierter Arbeitsgruppen zu Schwerpunktbereichen und internationale Konferenzen vorgesehen. Unter anderem wird eine Möglichkeit erwogen, ein jährliches Forum einzurichten, welches der Frage der Sicherheit der gesamten Schwarzmeerregion gewidmet sein soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Kitsoft |url=https://mfa.gov.ua/en/news/vistup-pershoyi-zastupnici-ministra-emine-dzhaparovoyi-na-vseukrayinskomu-forumi-ukrayina-30-mizhnarodna-politika |titel={{lang|uk|Міністерство закордонних справ України - Speech by First Deputy Minister Emine Dzhaparova at the Ukraine 30. International Relations All-Ukrainian Forum}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Unterstützungsgruppen der ukrainischen Initiative wurden bereits im [[Seimas]] der [[Litauen|Republik Litauen]], in der [[Saeima]] der [[Lettland|Republik Lettland]] und in der parlamentarischen Versammlung der [[NATO]] eingerichtet.<ref name=":0" /> Es wird auch die Gründung eines interparlamentarischen „Koordinierungsrates Krim-Plattform“ besprochen.<ref>{{Internetquelle |url=https://armyinform.com.ua/2021/08/parlament-zaklykav-mizhnarodni-organizacziyi-pidtrymaty-krymsku-platformu/ |titel={{lang|uk|Парламент закликав міжнародні організації підтримати «Кримську платформу»}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Das Format soll bis zu der vollständigen Rückkehr der Halbinsel zur Ukraine bestehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://ua.krymr.com/a/news-krymska-platforma-korynevych/31343527.html |titel={{lang|uk|Представник президента Зеленського сказав, коли «Кримська платформа» завершить роботу}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Konstituierender Gipfel ==<br />
[[Datei:Учасники Першого саміту Кримської платформи.jpeg|mini|Teilnehmerinnen und Teilnehmer des konstituierenden Gipfels]]<br />
Die [[Türkei]], die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Kanada]], das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]] und die [[Republik Moldau]] waren die ersten Staaten, die angekündigt haben, ihre Vertreter zum Gipfel in Kiew zu entsenden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radiosvoboda.org/a/crimea-platform-deoccupation-turkey/30968277.html |titel={{lang|uk|«Кримська платформа». «Маячня» чи реальний крок для деокупації Криму?}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
[[Russland]] bezeichnete die Bemühungen der Ukraine, die Krim zurückzubekommen, als illegitim und die Teilnahme von Ländern und Organisationen an der ukrainischen Initiative als direkten Eingriff in die territoriale Integrität Russlands.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pravda.com.ua/news/2021/03/15/7286711/ |titel=Росія назвала “Кримську платформу” нелегітимною і пригрозила учасникам |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref> Die Russische Föderation versuchte auch, die Glaubwürdigkeit der Plattform zu untergraben und andere Staaten durch Druck, Erpressung und Einschüchterung daran zu hindern, sich am Gipfel zu beteiligen, weshalb die Liste der zum Gipfel eingeladenen Personen geheim gehalten werden musste.<ref>{{Internetquelle |url=https://kanaldom.tv/uk/pochemu-uchastniki-krymskoj-platformy-derzhatsya-v-sekrete-poyasnila-dzhaparova/ |titel={{lang|uk|Чому учасників "Кримської платформи" тримають в секреті, пояснила Джапарова }}|werk={{lang|uk|Дом}} |datum=2021-05-15 |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Am 23. August 2021, dem Vorabend des 30. Jahrestages der Unabhängigkeit der Ukraine, versammelten sich Vertreter von 47 Ländern und internationalen Organisationen zum konstituierenden Gipfel der Krim-Plattform in Kiew, darunter auch der deutsche Wirtschafts- und Energieminister [[Peter Altmaier]], der österreichische Außenminister [[Alexander Schallenberg]] und der schweizerische Nationalratspräsident [[Andreas Aebi]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pravda.com.ua/news/2021/08/19/7304328/ |titel={{lang|uk|44 держави та організації: Кулеба назвав повний склад саміту “Кримської платформи”}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Die Veranstaltung mit der Teilnahme aller [[NATO]]-, [[Europäische Union|EU]]- und [[G7]]-Mitgliedsstaaten wurde zur größten internationalen Veranstaltung, die die Ukraine jemals organisiert hat.<br />
<br />
Auf der Veranstaltung traten der Präsident der Ukraine [[Wolodymyr Selenskyj]], der Vorsitzende der [[Werchowna Rada]] der Ukraine [[Dmytro Rasumkow]], der Ministerpräsident der Ukraine [[Denys Schmyhal]], die Leiter der ausländischen Delegationen, der Führer des krimtatarischen Volkes [[Mustafa Abduldschemil Dschemiljew]] sowie die Vertreterin des Expertennetzwerks der Krim-Plattform Olga Skrypnyk auf.<br />
{{Zitat<br />
|Text=Die Krim war eine Garantie der internationalen Stabilität und ist jetzt ein Pulverfass.<br />
|Sprache=de<br />
|Autor=[[Präsident des Europäischen Rates|EU-Ratspräsident]] [[Charles Michel]]<br />
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/e90f6a8c-35b3-46cd-b256-dd0f3296e7cf |titel=Bei Gipfel: Ukraine unterstreicht Anspruch auf Krim |werk=zdf.de |sprache=de |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
{{Zitat<br />
|Text=Wir werden nicht zulassen, dass die Krim zu einem blinden Fleck auf der Karte wird. Sie ist und bleibt ein Teil der Ukraine.<br />
|Sprache=de<br />
|Autor=[[Peter Altmaier]]<br />
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://uacrisis.org/de/deoccupation-of-crimea-begins-in-kyiv-overview-of-crimea-platform-s-inaugural-summit |titel=Beginn der De-Okkupation der Krim von Kiew aus: Wie der Gründungsgipfel der Krim-Plattform ablief |datum=2021-08-24 |sprache=de-DE |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
{{Zitat<br />
|Text=Wir finden uns nicht damit ab, dass die Grenzen von Europa verschoben wurden. Wir schauen nicht weg, wenn Russland auf der Krim aufrüstet, die freie Schifffahrt gefährdet, Menschenrechte beschneidet und die Krimtatarinnen und -tataren verfolgt. Das Völkerrecht ist und bleibt eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf.<br />
|Sprache=de<br />
|Autor=[[Alexander Schallenberg]]<br />
|ref=<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bmeia.gv.at/ministerium/presse/aktuelles/2021/08/aussenminister-schallenberg-in-kiew-destabilisierung-der-ukraine-schwaecht-unser-aller-sicherheit/ |titel=Außenminister Schallenberg in Kiew: „Destabilisierung der Ukraine schwächt unser aller Sicherheit“ – BMEIA, Außenministerium Österreich |abruf=2022-05-20}}</ref>}}<br />
<br />
== Erklärung ==<br />
Nach dem konstituierenden Gipfel stimmten die Teilnehmerländer der gemeinsamen Abschlusserklärung zu.<br />
[[Datei:Crimea Platform 2021-08-23 05.jpg|mini|265x265px|Krim-Plattform-Gipfel]]<br />
Das Dokument besagt:<br />
<br />
* die Internationale Krim-Plattform als Beratungs- und Koordinierungsformat für die friedliche Beendigung der vorübergehenden Besetzung der Krim durch Russland zu gründen, ·<br />
* die Politik der Nichtanerkennung der illegalen Annexion der Krim durch Russland fortzusetzen,<br />
* weitere „politische, diplomatische und restriktive Maßnahmen“ gegen Russland einzuführen, „sofern dies im Rechtssystem jedes Mitglieds der Plattform vorgesehen ist, mit geeignetem Verfahren übereinstimmt, notwendig ist und wenn Russlands Handlungen dies erfordern“,<br />
* sich den neuen Herausforderungen und hybriden Bedrohungen zu stellen, die durch die anhaltende Militarisierung der Krim verursacht werden,<br />
* die Russische Föderation aufzufordern, ihren Verpflichtungen als Besatzungsmacht im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, alle Menschenrechtsverletzungen, vor allem in Bezug auf Einwohner der Krim, unverzüglich zu beenden und den Zugang zur Krim für Überwachungsmechanismen zur Einhaltung der Menschenrechte und Menschenrechtsverteidiger zu gewähren,<br />
* geeignete Mechanismen der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], des [[Europarat]]s, der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]] und anderer internationalen und regionalen Organisationen zu nutzen, um Probleme im Zusammenhang mit der vorübergehenden Besetzung lösen zu können,<br />
* eine Möglichkeit der Unterstützung von Wirtschafts-, Infrastruktur- und Umweltprojekten für die Entwicklung der an die vorübergehend besetzte Halbinsel Krim angrenzenden Regionen der Ukraine zu erwägen,<br />
* die Rolle der nationalen Parlamente bei der Bekämpfung der vorübergehenden Besetzung der Krim anzuerkennen und die Koordinierung der Krim-Aktivitäten zwischen den nationalen Parlamenten sowie auf der Ebene der interparlamentarischen Versammlungen zu fördern.<br />
<br />
Die Teilnehmer der Krim-Plattform erwarten die Rückgabe der vorübergehend besetzten Gebiete der Krim und Sewastopols an die Ukraine und die Wiederherstellung ihres autonomen Status und fordern die Russische Föderation auf, sich konstruktiv an der Internationalen Krim-Plattform mit dem Zweck der Beendigung der vorübergehenden Besetzung der Halbinsel teilzunehmen.<br />
<br />
Die Erklärung ist zur Unterzeichnung und zum Beitritt offen aufgelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/krimska-platforma-deklaraciya-70293 |titel={{lang|en|Crimea Platform. Declaration}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Büros der Krim-Plattform ==<br />
[[Datei:Crimea Platform Office.jpg|mini|Eröffnung des Krim-Plattform-Büros]]<br />
Am Tag des Gipfels eröffneten die Teilnehmer das Hauptbüro der Krim-Plattform in Kiew. Zu den Aufgaben des Büros gehören die Rund-um-die-Uhr-Überwachung der Situation auf der besetzten Halbinsel in Bezug auf Menschenrechte, Wirtschafts- und Umweltsituation, Kulturerbe, Förderung der Erfüllung der Strategie der De-Okkupation und Wiedereingliederung der Krim, Informierung und Kommunikation mit den ukrainischen Staatsangehörigen auf der Krim sowie Dialogführung mit den internationalen Partnern (zusammen mit dem Außenministerium der Ukraine). Leiter des Büros ist der Ständige Vertreter des Präsidenten der Ukraine in der Autonomen Republik Krim Anton Korynevych.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.president.gov.ua/en/news/prezident-ukrayini-ta-uchasniki-samitu-krimskoyi-platformi-o-70301 |titel={{lang|en|President of Ukraine and the participants of the Crimea Platform summit watched the initiative's head office in Kyiv}} |sprache=en |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
Es ist auch geplant, in einigen anderen Ländern, die die Erklärung unterzeichnet haben, Büros der Krim-Plattform zu eröffnen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ukrinform.ua/rubric-crimea/3302439-ofisi-krimskoi-platformi-vidkriut-v-insih-derzavah-prezident.html |titel={{lang|uk|Офіси Кримської платформи відкриють в інших країнах - Президент}} |sprache=uk |abruf=2021-09-20}}</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Annexion der Krim durch Russland 2014]]<br />
[[Kategorie:Politik (Ukraine)]]<br />
[[Kategorie:Politik 2021]]<br />
[[Kategorie:Veranstaltung in Kiew]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2021]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225593450Benutzer:Dnepro..2022-08-24T08:27:12Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
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|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
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|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
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}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
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=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[Mychajlo Doroschenko]] • [[Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Товариство з обмеженою відповідальністю]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]] • [[:uk:День Незалежності України]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225593114Benutzer:Dnepro..2022-08-24T08:11:27Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[Mychajlo Doroschenko]] • [[Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Товариство з обмеженою відповідальністю]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=CD_Projekt&diff=225592900CD Projekt2022-08-24T08:01:39Z<p>Dnepro..: /* Eigenentwicklungen */ korr.</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = CD Projekt S.A.<br />
| Logo = CD Projekt logo.svg<br />
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Polen)|Spółka Akcyjna]]<br />
| ISIN = PLOPTTC00011<br />
| Gründungsdatum = 1988 <small>(als Optimus)</small><br />2011 <small>(umfirmiert zu CD Projekt RED)</small><br />2012 <small>(umfirmiert zu CD Projekt)</small><br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Warschau]], {{POL}}<br />
| Leitung = Adam Kiciński<ref name="vorstand" /> ([[Vorstandsvorsitzender]])<br />Katarzyna Szwarc<ref name="aufsichtsrat" /> ([[Aufsichtsratsvorsitzender|Aufsichtsratsvorsitzende]])<br />Marcin Iwiński ([[Chief Executive Officer|CEO]])<br />Piotr Nielubowicz ([[Chief Financial Officer|CFO]])<br />
| Mitarbeiterzahl = 1.111 (Stand 31. März 2020)<ref name="mitarbeiter" /><br />
| Umsatz = 2,139 Mrd. [[Złoty]] (471,82 Mio. [[Euro]]) (2019)<ref name="konzernabschluss2019" /><br />
| Stand = 2019-12-31<br />
| Branche = Softwareentwicklung<br />
| Homepage = www.cdprojekt.com<br />
}}<br />
'''CD Projekt S.A.''' (1988–2011 ''Optimus S.A.'', 2011–2012 ''CD Projekt RED S.A.'') ist ein [[Polen|polnischer]] Entwickler und [[Publisher]] von [[Computerspiel]]en für den internationalen Markt, darunter die international erfolgreiche Computer-Rollenspielserie ''[[The Witcher (Computerspiel)|The Witcher]]''.<ref>Zitat: ''The Witcher premiered in 2007, quickly becoming a global commercial hit.'' Quelle: https://www.cdprojekt.com/en/Capital_group/Our_history</ref> Das Unternehmen betreibt auch die [[Digitale Distribution|Distributionsplattform]] ''[[GOG.com]]'' und unterhält unter der internen Bezeichnung „CD Projekt Red“ eigene Entwicklerteams in [[Warschau]], [[Krakau]], [[Breslau]] und [[Vancouver]].<ref>http://www.gamesindustry.biz/articles/2013-08-02-cd-projekt-red-launches-krakow-studio; http://www.gamona.de/games/cd-projekt-red,neues-studio-fur-kleinere-projekte-gegrundet:news,2285638.html; https://mycyberpunk.de/cd-projekt-red-news/cd-projekt-kuendigt-strategiewechsel-fuer-die-zukunft-an/</ref> Es ist das zweite Unternehmen dieses Namens. Die ursprüngliche Firmenbezeichnung lautete '''Optimus S.A.''' und operierte zunächst als reiner IT-Dienstleister. Erst durch einen [[Reverse Takeover]] der alten ''CD Projekt RED Sp. z o.o.'' im Jahr 2009 übernahm das Unternehmen das heutige Geschäftsfeld und schließlich auch den Namen. Die Distributionsgeschäfte in Polen wurden auf eine neu gegründete Tochtergesellschaft unter der Firmenbezeichnung ''[[cdp.pl]]'' ausgegliedert.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== 1988–2009: Beginn als IT-Dienstleister ===<br />
Das Unternehmen wurde im Dezember 1988 in [[Nowy Sącz]] unter dem Namen ''Optimus'' gegründet und nach den [[Wirtschaft Polens#Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft|Wirtschaftsreformen in Polen]] im Zuge des [[Dritte Polnische Republik#Vorgeschichte: Revolution und Reform in Polen|Systemwechsels von 1989]] als [[Aktiengesellschaft (Polen)|Aktiengesellschaft]] registriert. Die ''Optimus S.A.'' agierte zunächst als reiner IT-Dienstleister für gewerbliche Kunden und betrieb ab 1996 die eigens gegründete Onlineplattform ''Optimus.net'', die unter dem späteren Namen ''[[Onet.pl]]'' zur beliebtesten Onlineplattform Polens heranwuchs und 2001 an die polnische Mediengruppe [[ITI-Gruppe|ITI]] verkauft wurde. 2006 zog das Unternehmen von Nowy Sącz nach Warschau um.<br />
<br />
=== 2009–2012: Übernahme von CD Projekt ===<br />
Nachdem der polnische Spieleentwickler und -publisher ''CD Projekt RED Sp. z o.o.'' 2009 in schwere finanzielle Probleme geraten war,<ref>http://www.eurogamer.net/articles/2013-11-06-seeing-red-the-story-of-cd-projekt</ref> unterzeichnete die ''Optimus S.A.'' eine Absichtserklärung über die Übernahme des angeschlagenen Unternehmens. Dabei erwarben gleichzeitig die bisherigen Inhaber von ''CD Projekt RED Sp. z o.o.'' 50 Prozent an der ''Optimus S.A.'' und behielten so die Kontrolle über das neue Gesamtunternehmen. Dieser sogenannte Reverse Takeover im Oktober 2009 ermöglichte ''CD Projekt'' damit auch den Börsengang.<ref>http://www.gamesindustry.biz/articles/optimus-finalises-cd-projekt-takeover</ref> Am 25. Juli 2011 änderte die ''Optimus S.A.'' ihren Firmennamen in ''CD Projekt RED S.A.'' und fusionierte im Oktober mit seinem gleichnamigen Tochterunternehmen, dem Entwicklerstudio ''CD Projekt RED Sp. z o.o.'', das bislang als [[Spółka z ograniczoną odpowiedzialnością|haftungsbeschränkte Gesellschaft]] geführt wurde.<ref name="ug">{{cite web |url=https://www.cdprojekt.com/en/Capital_group/Our_history |title=Our history (Unternehmensgeschichte) |work=Offizielle Firmenwebsite |publisher=CD Projekt |accessdate= 2015-05-23 |language=englisch}}</ref> Am 21. September 2012 gab die neue ''CD Projekt RED S.A.'' bekannt, ihre Distributionsgeschäfte in Polen künftig unter der Firmenbezeichnung [[cdp.pl]] führen zu wollen und gründete hierzu unter dem Firmennamen ''cdp.pl Sp. z o.o.'' eine eigene Tochtergesellschaft. Gleichzeitig erschien unter dieser [[Uniform Resource Locator|URL]] eine Verkaufsplattform für Spiele.<ref name="cdppl" /><br />
Im November 2012 beschloss die Aktionärsversammlung die Umbenennung des Mutterunternehmens in ''CD Projekt S.A.''<ref name="ug" /><br />
[[Datei:Die Gewinner des European Games Award 1 3 (7786621838).jpg|mini|CD Projekt beim European Games Award in Köln]]<br />
<br />
=== Entwicklung ab 2013 === <br />
2013 verkaufte ''CD Projekt'' die Rechte am Firmennamen ''Optimus'' an das polnische Unternehmen ''AB S.A.'', das unter diesem Namen einen neuen IT-Dienstleister ins Leben rief.<ref>[http://media2.pl/technologie/106348-Kultowa-marka-Optimus-wraca-na-rynek.html Media2: Kultowa marka Optimus wraca na rynek]</ref> 2014 übernahmen führende Manager von ''cdp.pl'' einen Mehrheitsanteil an ihrem Unternehmen, was die Beteiligung des Mutterunternehmens ''CD Projekt S.A.'' auf 8,29 % reduzierte. ''CD Projekt'' gab an, sich auf die Entwicklung und globale Vermarktung von Computerspielen konzentrieren zu wollen. Das Unternehmen ''cdp.pl'' wolle sich dagegen ausschließlich auf seinen Kernmarkt im polnischen Inland konzentrieren.<ref>{{Cite web |url = http://www.eurogamer.pl/articles/2014-11-27-cd-projekt-sprzedaje-cdp-pl-firme-przejmuja-menedzerowie |title = CD Projekt sprzedaje Cdp.pl – firmę przejmują menedżerowie |date = 2014-11-27 |accessdate = 2014-12-19|website = |publisher = Eurogamer.pl |last = Kłosiński|first = Daniel |language = polnisch |trans-title = CD Projekt sells Cdp.pl – company in the hands of managing directors}}</ref><br />
<br />
Der Release und die herausragenden Kritiken von [[The Witcher 3: Wild Hunt]] im Jahr 2015 sorgten für einen deutlichen Anstieg des Börsenwerts von ''CD Projekt''. Laut einem Bericht von [[Bloomberg L.P.|Bloomberg]] Ende 2019 sei der Börsenwert des Unternehmens in den letzten zehn Jahren um ganze 21.000 % gestiegen. Ein solcher Anstieg sei bisher keinem anderen Unternehmen des Index [[STOXX Europe 600]] gelungen. Anfang 2020 lag der Wert des polnischen Unternehmens bei fast 7 Milliarden [[US-Dollar]].<ref>[https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-12-21/medieval-fantasy-warrior-is-key-to-21-000-stock-gain-in-decade Medieval Fantasy Warrior Is Key to 21,000% Stock Gain in Decade] bloomberg.com</ref> Ende Mai 2020 wurde CD Projekt nach [[Marktkapitalisierung|Börsen-Kapitalisierung]] (über 38 Milliarden [[Złoty]], damit über 9 Milliarden US-Dollar) noch vor [[Ubisoft]] das wertvollste Unternehmen Europas aus der Spielebranche.<ref>https://itkey.media/cd-projekt-on-top-of-their-game-and-league/</ref><br />
<br />
=== Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 ===<br />
Die Veröffentlichung des Spiels [[Cyberpunk 2077]] am 10. Dezember 2020 wurde, trotz zunächst sehr positiver Kritiken, überschattet von technischen Problemen und [[Programmfehler]]n. Für [[Forbes (Magazin)|Forbes]] kommentierte David Dawkins: „Das Spiel schaffte es nicht, dem Hype gerecht zu werden“ („The Game Failed To Live Up To Its Hype“).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.forbes.com/sites/daviddawkins/2020/12/14/cyberpunk2077-made-its-polish-cofounders-billionaires--but-the-game-failed-to-live-up-to-its-hype/?sh=2c7a9527380f |titel=Cyberpunk 2077 Made Its Polish Cofounders Billionaires ... But The Game Failed To Live Up To Its Hype |autor=David Dawkins |hrsg=[[Forbes (Magazin)|Forbes]] |datum=2020-12-14 |abruf=2020-12-18 }}</ref> [[Der Standard]] bezeichnete die Veröffentlichung als „Image-schädigendes Desaster für das Unternehmen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.de/story/2000122675587/cyberpunk-2077-drama-investoren-ueberlegen-klage-gegen-cd-projekt-red |titel="Cyberpunk 2077"-Drama: Investoren überlegen Klage gegen CD Projekt Red |hrsg=[[Der Standard]] |datum=2020-12-21 |abruf=2020-12-21}}</ref> Im Zuge der negativen Berichterstattung sank der Wert einer Aktie von CD Project Red innerhalb weniger Tage um über 41 %.<ref name="nyt">{{Internetquelle |url=https://www.nytimes.com/2020/12/19/style/cyberpunk-2077-video-game-disaster.html |titel=Cyberpunk 2077 Was Supposed to Be the Biggest Video Game of the Year. What Happened? |hrsg=[[New York Times]] |autor= Mike Isaac und Kellen Browning |datum=2020-12-19 |abruf=2020-12-20}}</ref> Die [[New York Times]] zitiert Berichte von ehemaligen Mitarbeitern von CD Project auf der Plattform [[Glassdoor]], die von „Chaos hinter den Kulissen“ („chaos behind the scenes“) berichten:<br />
<br />
{{Zitat<br />
|Text=Office rumors spreading on Discord servers, misleading deadlines set by managers, infighting among the company’s top brass, and incompetence and poor planning leading to unnecessary “crunch,” a term for overworking employees to produce games under a tight deadline. Longtime engineering staff left the company as a result of overwork. “The owners treat the company as a machine to earn money, and do not see employees as people but more like data in the table,” one former employee wrote on the site.<br />
|Sprache=en<br />
|Quelle=[[New York Times]]: „Cyberpunk 2077 Was Supposed to Be the Biggest Video Game of the Year. What Happened?“, 19.12.2020<br />
|Übersetzung=Bürogerüchte, die sich auf [[Discord (Software)|Discord]]-Servern verbreiten, irreführende von Managern gesetzte Fristen, Streitigkeiten unter den Führungskräften des Unternehmens sowie Inkompetenz und schlechte Planung, die zu unnötigem "Crunch" führen, ein Begriff für die Überlastung von Mitarbeitern, Spiele unter starkem Zeitdruck zu produzieren. Langjährige Mitarbeiter verließen die Firma als Folge der Überlastung. "Die Eigentümer behandeln die Firma als eine Maschine zum Geldverdienen und sehen die Mitarbeiter nicht als Menschen, sondern eher als Daten in der Tabelle", schrieb ein ehemaliger Mitarbeiter auf der Seite.<br />
|ref=<ref name="nyt"/><br />
}}<br />
<br />
== Eigenentwicklungen ==<br />
{| class="wikitable"<br />
! style="text-align: center; font-weight: bold;"| Jahr<br />
! style="font-weight:bold;"| Name<br />
! style="font-weight:bold;"| Plattform(en)<br />
! style="font-weight:bold;"| Engine<br />
|-<br />
| style="text-align: center;" | 2007<br />
| [[The Witcher (Computerspiel)|The Witcher]]<br />
| [[Microsoft Windows|Windows]], [[OS X]]<br />
| style="font-style: italic;" | Aurora Engine<br />
|-<br />
| style="text-align: center;" | 2011<br />
| [[The Witcher 2: Assassins of Kings]]<br />
| Windows, OS X, [[Linux]], [[Xbox 360]]<br />
| style="font-style: italic;" | [[REDengine]]<br >[[Redengine#REDengine 2|REDengine 2]]<br />
|-<br />
| style="text-align: center;" | 2014<br />
| [[The Witcher Adventure Game]]<br />
| Windows, OS X, [[iOS (Betriebssystem)|iOS]], [[Android (Betriebssystem)|Android]]<br />
| style="font-style: italic;" | N/A<br />
|-<br />
| rowspan="3" style="text-align: center;" | 2015<br />
| [[The Witcher Battle Arena]]<br />
| iOS, Android<br />
| style="font-style: italic;" | [[Unity (Spiel-Engine)|Unity]]<br />
|-<br />
| [[The Witcher 3: Wild Hunt]]<br />
| Windows, [[PlayStation 4]], [[Xbox One]], [[Nintendo Switch]]<br />
| style="font-style: italic;" | [[Redengine#REDengine 3|REDengine 3]]<br />
|-<br />
| [[The Witcher 3: Wild Hunt – Hearts of Stone]]<br />
| Windows, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch<br />
| style="font-style: italic;" | REDengine 3<br />
|-<br />
| style="text-align: center;" | 2016<br />
| [[The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine]]<br />
| Windows, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch<br />
| style="font-style: italic;" | REDengine 3<br />
|-<br />
| rowspan="2" style="text-align: center;" | 2018<br />
| [[Gwent: The Witcher Card Game]]<br />
| Windows, PlayStation 4, Xbox One, iOS, Android<br />
| style="font-style: italic;" | Unity<br />
|-<br />
| [[Thronebreaker: The Witcher Tales]]<br />
| Windows, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch<br />
| style="font-style: italic;" | Unity<br />
|-<br />
| style="text-align: center;" | 2020<br />
| [[Cyberpunk 2077]]<br />
| Windows, PlayStation 5, Xbox Series X/S, PlayStation 4, Xbox One, [[Google Stadia|Stadia]]<br />
| style="font-style: italic;" | [[Redengine#REDengine 4|REDengine 4]]<br />
|-<br />
| style="text-align: center;" | 2021<br />
| [[The Witcher: Monster Slayer]]<br />
| Android, iOS<br />
| style="font-style: italic;" | <br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [http://www.cdprojektred.com/ Offizielle Website]<br />
* [http://www.eurogamer.net/articles/2013-11-06-seeing-red-the-story-of-cd-projekt Seeing Red: The story of CD Projekt]<br />
*[https://www.cdprojekt.com/en/media/news/cd-projekt-looks-back-at-2019/ CD Projekt Red looks back on 2019]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name = "vorstand">{{Internetquelle<br />
| url = https://www.cdprojekt.com/pl/grupa-kapitalowa/zarzad/<br />
| titel = Zarząd<br />
| zugriff = 2020-04-14<br />
| autor = CD PROJEKT S.A.<br />
| sprache = pl<br />
}}<br />
</ref><br />
<br />
<ref name = "aufsichtsrat">{{Internetquelle<br />
| url = https://www.cdprojekt.com/pl/grupa-kapitalowa/rada-nadzorcza/<br />
| titel = Rada Nadzorcza<br />
| zugriff = 2020-04-14<br />
| autor = CD PROJEKT S.A.<br />
| sprache = pl<br />
}}<br />
</ref><br />
<br />
<ref name = "konzernabschluss2019">{{Internetquelle<br />
| url = https://www.cdprojekt.com/pl/wp-content/uploads-pl/2020/04/skonsolidowane-sprawozdanie-finansowe-grupy-kapitalowej-cd-projekt-za-2019.pdf<br />
| titel = SKONSOLIDOWANE SPRAWOZDANIE FINANSOWE GRUPY KAPITAŁOWEJ CD PROJEKT ZA 2019 ROK<br />
| zugriff = 2020-04-14<br />
| autor = CD PROJEKT S.A.<br />
| sprache = pl<br />
| format = PDF; 1,7&nbsp;MB<br />
}}<br />
</ref><br />
<br />
<ref name="mitarbeiter">{{Internetquelle<br />
| url = https://www.cdprojekt.com/en/wp-content/uploads-en/2020/04/management-board-report-on-activities-of-cd-projekt-group-and-cd-projekt-s-a-in-2019.pdf<br />
| titel = MANAGEMENT BOARD REPORT ON THE ACTIVITIES OF THE CD PROJEKT GROUP AND CD PROJEKT S. A. IN 2019<br />
| zugriff = 2020-04-14<br />
| autor = CD PROJEKT S.A.<br />
| sprache = en<br />
| format = PDF; 8,8&nbsp;MB<br />
}}<br />
</ref><br />
<br />
<ref name="cdppl">{{Internetquelle<br />
| url = https://www.cdprojekt.com/pl/media/aktualnosci/cdp-pl-poczatek-rewolucji-na-polskim-rynku-gier/<br />
| titel = CDP.pl – początek rewolucji na polskim rynku gier<br />
| datum = 2012-09-21<br />
| zugriff = 2020-04-14<br />
| sprache = pl<br />
}}<br />
</ref><br />
<br />
</references><br />
<br />
{{Navigationsleiste Unternehmen im WIG30}}<br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Warschau)]]<br />
[[Kategorie:Spielesoftwareunternehmen (Polen)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen im WIG 20]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1988]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225591625Benutzer:Dnepro..2022-08-24T07:02:50Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[Mychajlo Doroschenko]] • [[Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]] • [[:uk:Рушник]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225591522Benutzer:Dnepro..2022-08-24T06:58:02Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[Mychajlo Doroschenko]] • [[Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Kultur: [[:uk:Вишиванка]] • [[:uk:Українська вишивка]] • [[:uk:День вишиванки]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
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[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225582627Benutzer:Dnepro..2022-08-23T19:50:08Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
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==== Arbeit ====<br />
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'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
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== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
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== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
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== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
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== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[Mychajlo Doroschenko]] • [[Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]]<br />
** Sprache: [[:uk:Пам'ятки української мови]] • [[:uk:Міфи щодо української мови]] • [[:uk:Долітописна мовна історія українців]] • [[:uk:Історія української мови]] • [[:uk:Староукраїнська мова]] • [[:uk:Кирилична українська рукописна писемність XI—XVII століть]] • [[:uk:Давня українська література]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225570368Benutzer:Dnepro..2022-08-23T12:44:41Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
* ''Dnipro'': <br />
** Straßen: [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]]<br />
** Plätze: [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]]<br />
** Gewässer: [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]]<br />
** Stadtteile: [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]]<br />
** Gebäude: [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]]<br />
** Unternehmen: [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]]<br />
** Personen: [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Богородицька фортеця]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Транспорт Дніпра]]• [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]]<br />
<br />
* ''Ukraine'':<br />
** Kosaken: [[:uk:Слобідські козацькі полки]] • [[:uk:Військо Запорозьке Низове]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Реєстрове козацтво]] • [[:uk:Українське козацтво]] • [[:uk:Уходники]] • [[:uk:Військо Запорозьке]] • [[:uk:Паланка (фортеця)]] • [[:uk:Пірнач]] • [[:uk:Городові козаки]] • [[:uk:Куруківський договір]] • [[:uk:Польний гетьман коронний]] • [[:uk:Кошовий отаман]] • [[:uk:Кіш Запорозької Січі]] • [[Mychajlo Doroschenko]] • [[Повстання Жмайла]] • [[:uk:Скасування козацького устрою в Слобідській Україні]] • [[:uk:Ліквідація автономії Гетьманщини]] • [[:uk:Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Склад Правління гетьманського уряду]] • [[:uk:Глухівський період в історії Гетьманщини]] • [[:uk:Малоросійська колегія]] • [[:uk:Руїна]]<br />
** Geschichte: [[:uk:Мовний майдан]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:en:Dnieper Rapids]]<br />
** Geografikum: [[:uk:Слобідсько-Українська губернія]]<br />
** Personen: [[:en:Orest Subtelny]]<br />
** Wirtschaft: [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Укррічфлот]]<br />
** Sonstiges: [[:uk:Український П'ємонт]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225568504Benutzer:Dnepro..2022-08-23T11:36:10Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
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<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
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==== Arbeit ====<br />
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'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
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'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
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== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
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== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
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== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:en:Orest Subtelny]] • [[:uk:Південь Росії (держава)]] • [[:uk:Перемога (Дніпро)]] • [[:uk:Половиця]] • [[:uk:Глоба Лазар Остапович]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова|Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk]] • [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]] • [[:uk:Український П'ємонт]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Мовний майдан]] • [[:en:Dnieper Rapids]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]] • [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Богородицька фортеця]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Транспорт Дніпра]] • [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Dnepro..&diff=225551001Benutzer:Dnepro..2022-08-22T18:13:50Z<p>Dnepro..: /* Artikelwünsche / Fehlende Artikel */ +</p>
<hr />
<div>__NOTOC__<br />
{{Babel|mw=m|de|en-3|ru-2|es-1||Grek|Cyrl|Latn|<br />
|:DumbBird/Vorlage:Programmierer<br />
|:Vorlage/aus Europa<br />
|:Vorlage/aus der Ukraine<br />
|:Patrick.trettenbrein/Mehr Sprachen<br />
|:PSIplus/Benutzer<br />
|:Sarkana/Vorlage KeinBot<br />
|:Libro/Babel/Vorlage:Meinung<br />
|:Merkoore/Vorlage:Wikipedia<br />
|:Emes/Vorlage/Fairer Handel<br />
|:Raubfisch/Vorlage:alternative Energieerzeugung<br />
|:Chaddy/Vorlage:Gegen Totalitarismus<br />
|:Minalcar/Vorlage:Pazifist<br />
|:Raubfisch/Vorlage:Rädchen im Getriebe<br />
|:Liss1/Vorlage:Benutzerseitenpfleger<br />
}}<br />
{| border cellspacing=0 cellpadding=3<br />
|-<br />
|'''Ich komme aus/Geboren in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{Ukraine}}, [[Datei:Flag_of_Dnipropetrovsk_Oblast.png|20px]] [[Oblast Dnipropetrowsk]], [[Datei:Coat of arms of Dnipropetrovsk.png|20px]] [[Dnipropetrowsk]]<br />
|-<br />
|'''Ich lebe in:''' {{UNO}}, [[Datei:Flag_of_Europe.svg|20px]] [[Europa]], {{EU}}, {{DEU}}, [[Datei:Flag_of_Lower_Saxony.svg|20px]] [[Niedersachsen]], [[Datei:Coat_of_arms_of_Hannover.svg|20px]] [[Hannover]].<br />
|-<br />
|'' '''Vielen dank an [[Benutzer: JCIV|JCIV]] von dem ich das Übernommen habe!''' ''<br />
|}<br />
<br />
=== Über mich ===<br />
Ich bin Jahrgang 1993 und komme aus dem [[Dnipro]]er Stadtteil [[Rajon Sobor (Dnipro)|Sobor]]. Ich lebe seit {{#expr:{{Tagesdifferenz|Jahr1=1998}}/365 round 0}} Jahren in [[Hannover]] und bin seit {{Tagesdifferenz|Jahr1=2015|Monat1=07|Tag1=06}} Tag(en) [[Fachinformatiker]] - [[Softwareentwickler|Anwendungsentwicklung]] ([[IHK Hannover]]).<br />
<br />
==== Statistik ====<br />
Die deutschsprachige Wikipedia umfasst derzeit '''[[Wikipedia:Meilensteine|{{NUMBEROFARTICLES}}]]''' Artikel und ich bin seit {{#expr: {{Tagesdifferenz|Tag1=24|Monat1=9|Jahr1=2008}}}} Tagen angemeldet dabei. [https://toolserver.org/~tparis/pcount/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia Meine Gesamtstatistik].<br />
<br />
==== Arbeit ====<br />
<br />
'''Artikel an denen ich Maßgeblich mitgewirkt habe (nicht die von mir angefangenen)''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Klinisches Stadtkrankenhaus Vilnius]] • [[Krywyj Rih]] • [[Bower (Software)]] • [[Composer (Paketverwaltung)]] • [[Klosterinsel]]<br />
</div><br />
<br />
'''Artikel an denen ich in Zukunft mitwirken will''':<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Dnipro]] <sup>[[Datei:Qsicon_lesenswert.svg|13px]]</sup> • [[Krywyj Rih]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Artikel ==<br />
Insgesamt erstellte Artikel: 55 (siehe [https://toolserver.org/~tparis/pages/index.php?name=Dnepro..&lang=de&wiki=wikipedia&namespace=0&redirects=noredirects hier], ohne BKLs)<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Flughafen Simferopol International]] • [[PrivatBank]] • [[Privat-Gruppe]] • [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Dnipro]] • [[Klosterinsel]] • [[Schewtschenko-Park (Dnipro)]] • [[Studentenpalast]] • [[Lasar Hloba-Park]] • [[Oktoberplatz (Dnipro)|Oktoberplatz]] • [[Juschmasch]] • [[Deutsch-ukrainische Beziehungen]] • [[Dnepropetrovsk Maniacs]] • [[Verklärungskathedrale (Dnipro)]] • [[Menorah Center]] • [[Uferpromenade Dnipro]] • [[Most-City Center]] • [[Rajon Sobor (Dnipro)]] • [[Rajon Tschetscheliw (Dnipro)]] • [[Rajon Schewtschenko (Dnipro)]] • [[Rajon Zentral (Dnipro)]] • [[Geschichte der Stadt Dnipro]] • [[Goldene-Rosen-Synagoge (Dnipro)]] • [[Meteorstadion]] • [[Sportkomplex Meteor]] • [[Nationale Bergbauuniversität der Ukraine]] • [[Haus der Orgel- und Kammermusik]] • [[Liste der Stadtoberhäupter von Dnipro]] • [[Flagge von Dnipro]] • [[Nationale Oles-Hontschar-Universität Dnipro]] • [[Liste der Hochschulen in Dnipro]] • [[Wirtschaftsregion Dnepr]] • [[Kyivstar]] • [[Schwarzmeertiefland]] • [[Schwarzmeersenke]] • [[Vagrant (Software)]] • [[Dmytro-Jawornyzkyj-Prospekt]] • [[Ukreximbank]] • [[Staatliche Sparbank der Ukraine]] • [[Kunstmuseum Dnipro]] • [[Historisches Museum Dnipro]] • [[Dnipropetrowsker Klan]] • [[Rajon Nowokodak (Dnipro)|Rajon Nowokodak]] • [[Rajon Samara]] • [[Rajon Amur-Nischnjodnipro]] • [[Rajon Industrial]] • [[Lozmanska Kamjanka]] • [[Modernizr]] • [[Borys Filatow]] • [[Mandrykiwka]] • [[Nahirny]] • [[Tabir]] • [[Polowizja (Fluss)]] • [[Osjorka]] • [[ATB-Market]] • [[Maksym Kawun]]<br />
</div><br />
<br />
== übersetzte Artikel ==<br />
Insgesamt habe ich aus anderen Wikis folgende Artikel in die deutsche Wiki übersetzt:<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Revolution auf Granit]] (en)<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Kategorien ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Kategorie:Veranstaltungsstätte in Dnipro|Veranstaltungsstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Geographie (Dnipro)|Geographie (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Stadtgliederung (Dnipro)|Stadtgliederung (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sportveranstaltung in Dnipro|Sportveranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Sportstätte in Dnipro|Sportstätte in Dnipro]] • [[:Kategorie:Kultur (Dnipro)|Kultur (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Veranstaltung in Dnipro|Veranstaltung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Bildung und Forschung in Dnipro|Bildung und Forschung in Dnipro]] • [[:Kategorie:Hochschule in Dnipro|Hochschule in Dnipro]] • [[:Kategorie:Politik (Dnipro)|Politik (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Sakralbau in Dnipro|Sakralbau in Dnipro]] • [[:Kategorie:Religion (Dnipro)|Religion (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Geschichte (Dnipro)|Geschichte (Dnipro)]] • [[:Kategorie:Ukrainischer Stadtrajon]] • [[:Kategorie:Markt in der Ukraine]] • [[:Kategorie:Handelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Ukraine)]] • [[:Kategorie:Handel (Ukraine)]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte Vorlagen ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:Vorlage:Infobox Stadtrajon in der Ukraine]] • [[:Vorlage:Infobox Oblast Ukraine/Doku]]<br />
</div><br />
<br />
== erstellte BKLs ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[Oktoberplatz]] • [[Dserschynsk]] • [[Karl-Marx-Prospekt]] • [[Vagrant]]<br />
</div><br />
<br />
== Artikelwünsche / Fehlende Artikel ==<br />
<div style="height: 150px; width: px; overflow: auto; padding: 3px;text-align: left; border:solid 1px;" title="braglist"><br />
[[:en:Orest Subtelny]] • [[Weißes Südrussland]] • [[Peremoha (Dnipro)]] • [[Hauptbahnhof Dnipro]] • [[Schewtschenko-Theater Dnipro]] • [[Polowizja (Sloboda)]] • [[Lasar Ostapowytsch Hloba]] • [[Klinische Metschnikow-Krankenhaus der Oblast Dnipropetrowsk|Metschnikow-Krankenhaus]] (ukr. Дніпропетровська обласна клінічна лікарня ім. І.І. Мечникова) • [[:ru:Екатеринославский бульвар]] • [[:ru:Проспект Гагарина (Днепр)]] • [[:uk:Житловий комплекс «Славія»]] • [[:uk:Будинок губернатора (Дніпро)]] • [[:uk:Головпоштамт (Дніпро)]] • [[:uk:Вокзальна площа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпро-Головний]] • [[:uk:Площа Героїв Майдану (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська суконна фабрика]] • [[:uk:Європейський бульвар (Дніпро)]] • [[:uk:Паленко Максим Іванович]] • [[:uk:Український П'ємонт]] • [[:en:Royal city in Polish–Lithuanian Commonwealth]] • [[:en:Cossack cross]] • [[:uk:Мовний майдан]] • [[:en:Dnieper Rapids]] • [[:en:Liquidation of the Zaporozhian Sich]] • [[:uk:Тарифні майдани]] • [[:uk:Макаров Олександр Максимович]] • [[:en:Khrennikov House]] • [[:en:Interpipe Group]] • [[:uk:Дніпрошина]] • [[:uk:Дніпровський вагоноремонтний завод]] • [[:en:Dniprovsky Metallurgical Plant]] • [[:uk:Дніпропетровський комбінат харчових концентратів]] • [[:uk:АктаБанк]] • [[:uk:А-Банк]] • [[:uk:Київський земельний банк]] • [[:uk:Fozzy Group]] • [[:uk:Костельман Володимир Михайлович]] • [[:uk:Сільпо (торговельна мережа)]] • [[:uk:Воскресенська вулиця (Дніпро)]] • [[:uk:Чечелівська республіка]] • [[:uk:Палац Ілліча]] • [[:uk:Дніпровська обласна філармонія]] • [[:uk:Дніпровський академічний український музично-драматичний театр імені Тараса Шевченка]] • [[:uk:Довгий байрак]] • [[:uk:Дніпропетровська обласна рада]] • [[:uk:Будинок Непокойчицького]] • [[:uk:Асторія (готель, Дніпро)]] • [[:uk:Будинок Санкт-Петербурзького міжнародного комерційного банку (Дніпро)]] • [[:uk:Богородицька фортеця]] • [[:uk:Усть-Самарський ретраншемент]] • [[:uk:Меморіальний будинок-музей Дмитра Яворницького]] • [[:uk:Дніпровська Центральна міська бібліотека]] • [[:uk:Молодіжний театр (Дніпро)]] • [[:uk:ЦУМ (Дніпро)]] • [[:uk:Катеринославська соборна мечеть]] • [[:uk:Свято-Успенський собор (Дніпро)]] • [[:uk:Костел святого Йосипа (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпровський державний цирк]] • [[:uk:Донецький клан]] • [[:uk:Придніпровська ТЕС]] • [[:uk:Придніпровський]] • [[:uk:Музей місцевого самоврядування Дніпропетровської області]] • [[:uk:Кам'яні баби]] • [[:uk:Річиця (протока Дніпра)]] • [[:uk:Діївка]] • [[:uk:Парус (мікрорайон)]] • [[:uk:Покровський (Дніпро)]] • [[:uk:Червоний Камінь]] • [[:uk:Дніпровський металургійний завод]] • [[:uk:Храм Різдва Пресвятої Богородиці (Дніпро)]] • [[:uk:Дніпрококс]] • [[:uk:Укррічфлот]] • [[:uk:Транспорт Дніпра]] • [[:uk:Дніпровський річковий порт]] • [[:uk:Інтерсіті+]] • [[:uk:АНА-ТЕМС]] • [[:uk:ДТЕК Дніпровські електромережі]] • [[:uk:Дніпроважмаш]] • [[:uk:Дніпропетровський стрілочний завод]] • [[:uk:Дніпровський електровозобудівний завод]] • [[:uk:Alef]] • [[:uk:Міропласт]] • [[:uk:PROSTOR]] • [[:uk:Дніпровський машинобудівний завод]]<br />
</div><br />
<br />
[[en:user:Dnepro..]]<br />
[[ru:user:Dnepro..]]<br />
[[uk:user:Dnepro..]]<br />
[[it:user:Dnepro..]]<br />
[[es:user:Dnepro..]]<br />
[[fr:user:Dnepro..]]</div>Dnepro..