https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Demmo Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-08-03T15:41:06Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.12 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Box_Orbit&diff=113206569 Box Orbit 2011-06-09T05:08:48Z <p>Demmo: PNG -&gt; SVG</p> <hr /> <div>In [[stellar dynamics]] a '''box orbit''' refers to a particular type of [[orbit]] which can be seen in triaxial systems, that is, systems which do not possess a [[symmetry]] around any of its [[Coordinate axis|axes]]. They contrast with the [[loop orbit]]s which are observed in spherically symmetric or axisymmetric systems.<br /> <br /> In a box orbit, the star oscillates independently along the three different axes as it moves through the system. As a result of this motion, it fills in a (roughly) box-shaped region of space. Unlike loop orbits, the stars on box orbits can come arbitrarily close to the center of the system. As a special case, if the frequencies of [[oscillation]] in different directions are [[commensurability (mathematics)|commensurate]], the orbit will lie on a one- or two-dimensional manifold and can avoid the center.&lt;ref&gt;{{Citation<br /> | last = Merritt<br /> | first = D.<br /> | author-link = David Merritt<br /> | last2 = Valluri<br /> | first2 = M.<br /> | title = Resonant Orbits in Triaxial Galaxies<br /> | journal = The Astronomical Journal<br /> | volume = 118<br /> | pages = 1177–1189<br /> | date = September 1999<br /> | year = 1999 |arxiv = astro-ph/9903452 |bibcode = 1999AJ....118.1177M |doi = 10.1086/301012 }}<br /> &lt;/ref&gt; Such orbits are sometimes called &quot;[[boxlet]]s&quot;.<br /> <br /> {| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot;<br /> |+'''Examples of box orbits''' (in 2 dimensions)<br /> |-<br /> |[[Image:Box_orbit_begin.svg|220px|Beginning of a box orbit]]<br /> |[[Image:Box_orbit_full.svg|220px|Many cycles of a box orbit]]<br /> |[[Image:Box_orbit_resonance.svg|220px|A closed box orbit]]<br /> |-<br /> | align=&quot;center&quot; |''Beginning of a box orbit''<br /> | align=&quot;center&quot; |''Many cycles of a box orbit''<br /> | align=&quot;center&quot; |''A closed box orbit''<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> ==References==<br /> {{reflist}}<br /> <br /> ==See also==<br /> * [[Horseshoe orbit]]<br /> * [[Lissajous curves]]<br /> * [[List of orbits]]<br /> <br /> [[Category:Orbits]]<br /> <br /> {{orbits}}</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atlantic_City,_USA&diff=89486779 Atlantic City, USA 2011-05-31T11:48:06Z <p>Demmo: /* Die Stadt als Hauptdarstellerin */ superior image</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | DT = Atlantic City, USA<br /> | OT = Atlantic City<br /> | PL = [[Frankreich]], [[Kanada]]<br /> | PJ = 1980<br /> | FSK = 16<br /> | LEN = 104<br /> | OS = [[Englische Sprache|Englisch]]<br /> | REG = [[Louis Malle]]<br /> | DRB = [[John Guare]]<br /> | PRO = [[Denis Héroux]],&lt;br /&gt;[[John Kemeny]]<br /> | MUSIK = [[Michel Legrand]]<br /> | KAMERA = [[Richard Ciupka]]<br /> | SCHNITT = [[Suzanne Baron]]<br /> | DS = <br /> * [[Burt Lancaster]]: Lou Pascal<br /> * [[Susan Sarandon]]: Sally Matthews<br /> * [[Michel Piccoli]]: Joseph<br /> * [[Hollis McLaren]]: Chrissie<br /> * [[Robert Joy]]: Dave Matthwes<br /> * [[Moses Znaimer]]: Felix<br /> * [[Robert Goulet]]: ''er selbst''<br /> * [[Al Waxman]]: Alfie<br /> * [[Kate Reid]]: Grace Pinza<br /> * [[Angus MacInnes]]: Vinnie<br /> }}<br /> <br /> '''Atlantic City, USA''' [{{IPA|ətˌlæn(t)ɪk ˌsɪdi juː ɛs eɪ}}] ist ein [[Filmkunst|Spielfilm]] von [[Louis Malle]] in [[Frankreich|französisch]]-[[Kanada|kanadischer]] Koproduktion aus dem Jahr 1980. [[Burt Lancaster]] spielt in diesem Kriminaldrama mit komödiantischen Untertönen den alternden Möchtegern-Gangster Lou, dem durch die Begegnung mit der jungen Sally ([[Susan Sarandon]]) seine langgehegten Wünsche erfüllt werden. Die Stadt [[Atlantic City (New Jersey)|Atlantic City]] spielt an ihrem Wendepunkt vom heruntergekommenen Seebad zum modernen, unpersönlichen Spielerparadies eine Hauptrolle im Film.<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Lou Pascal, ein heruntergekommener kleiner Ganove in Atlantic City, kümmert sich um die bettlägerige und launische Ex-Schönheit Grace Pinza. Jeden Abend beobachtet er heimlich seine Nachbarin Sally Matthews, während sie sich am Fenster stehend zur Musik einer Arie aus ''[[Norma (Oper)|Norma]]'' ihre Arme und Brüste mit Zitronensaft reinigt. Sally arbeitet in einem [[Spielbank|Casino]] an der Austernbar, will aber [[Black Jack]]-Kartendealerin werden, wofür sie bei dem lüsternen Franzosen Joseph Unterricht nimmt.<br /> <br /> Sallys Ex-Ehemann Dave und ihre von Dave schwangere Schwester Chrissie, zwei [[Hippie]]s, die in [[Philadelphia]] [[Kokain]] von der Rauschgiftmafia gestohlen haben, tauchen bei Sally auf und wollen bei ihr Unterschlupf haben. Sally setzt Dave nach einem Streit vor die Tür. Dave will das Rauschgift in der Unterwelt von Atlantic City verkaufen und trifft dabei auf Lou, den er überredet, mit ihm zusammenzuarbeiten. Während Lou einen Teil des Kokains an den Mann bringt, finden Felix und Vinnie, die bestohlenen Rauschgift-Gangster aus Philadelphia, Dave, verfolgen ihn durch ein Parkhaus und töten ihn.<br /> <br /> Lou trifft die von der Polizei benachrichtigte Sally im Krankenhaus an Daves Totenbett, gibt sich ihr als ihr Nachbar zu erkennen und bietet ihr an, sich um Daves Begräbnis zu kümmern. Während Sally langsam Vertrauen zu Lou fasst, verwandelt dieser sich durch neue Kleidung aus dem Erlös des Kokainverkaufs in den wohlhabenden und weltgewandten Gangster, der er immer sein wollte. Sie essen zusammen und haben, nachdem Lou ihr gebeichtet hat, dass er sie täglich beobachtet, in Sallys neuer Wohnung, die sie bald beziehen will, Sex miteinander.<br /> <br /> Vor ihrem Appartementhaus lauern Felix und Vinnie dem Paar auf und greifen Sally an, um an das Rauschgift zu kommen. Lou wird mit einer Waffe bedroht und steht hilflos daneben. Als die beiden Gangster abziehen, bemerken Lou und Sally, dass Sallys alte Wohnung durchsucht und verwüstet ist. Sally erfährt von Chrissie vom Kokaindiebstahl, während Lou seine Sachen und eine Pistole packt und den Gangstern die Information zukommen lässt, er habe das Geld und den Rest des Rauschgifts. Sally ist wütend auf Lou und will ihn zur Rede stellen. Sie erfährt, dass das Casino ihr wegen ihres kriminellen Ex-Ehemanns gekündigt hat. Joseph will sie zur Prostitution zwingen. Als Sally Lou findet und sie über die Verwendung des Drogengeldes diskutieren, werden sie abermals von Felix und Vinnie angegriffen. Lou erschießt die beiden Gangster, und das ungleiche Paar flieht aus Atlantic City. Als die beiden merken, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben können, fährt Sally in eine ungewisse Zukunft, vielleicht in Frankreich, davon, während Lou nach Atlantic City zurückkehrt und zusammen mit der genesenen Grace den Rest des Kokains verkauft. Arm in Arm wandern Lou und Grace über den Boardwalk von Atlantic City.<br /> <br /> == Entstehungsgeschichte ==<br /> <br /> === Skript und Vorproduktion ===<br /> Nach Malles erstem amerikanischen Film, dem kontrovers diskutierten ''[[Pretty Baby]]'', ergab sich für ihn 18 Monate lang keine Möglichkeit, ein Filmprojekt zu verwirklichen. Mitte 1979 bekam er das Angebot, den Krimi ''The Neighbor'' von [[Laird Koenig]] zu verfilmen: Ein kanadischer Filmfonds hatte fünf Millionen Dollar und ein fertiges Drehbuch bereitgestellt; die Voraussetzung war, dass der Film bis zum Jahresende 1979 abgedreht sein musste, um die Steuersparmöglichkeiten zu nutzen. Malle mochte das Drehbuch nicht, willigte jedoch unter zwei Voraussetzungen ein: Der Dramatiker [[John Guare]], der auf dem [[Broadway (Theater)|Broadway]] bereits Erfolge gefeiert hatte, sollte ein komplett neues Drehbuch zu dem Stoff verfassen und Malles damalige Freundin Susan Sarandon sollte neben einem noch zu findenden kassenträchtigen Hollywoodstar die Hauptrolle spielen.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Malle und Guare diskutierten, wo der Film spielen solle und kamen auf Atlantic City, das durch die kürzlich erfolgte Legalisierung des Glücksspiels landesweit in den Schlagzeilen war. Sie besuchten Atlantic City und waren fasziniert von der Situation des Umbruchs und der Ambivalenz der Stadt.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; Malle sagte: ''„Wir sahen den Glamour, und wir sahen die Widersprüche. Hinter der glänzenden Fassade war die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes ein einziger [[Slum]].“''&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt; Buchstäblich am Tag ihres Besuchs konstruierten die beiden die Geschichte, die sie erzählen wollten anhand dessen, was sie sahen und erlebten. Guare erinnert sich: ''„Wir gingen in das Resort International (...) und da gab es eine Austernbar. Da waren lauter hübsche Mädchen und wir fragten: ‚Wer sind die?‘. Man sagte uns: ‚Nun, die wollen alle Kartendealer werden, aber um Blackjack-Dealer zu sein, musst du erst drei oder vier Monate hier arbeiten, um zu zeigen, dass du bei der Stange bleibst.‘ Wir sagten: ‚Oh ja, das passt genau für Susan.‘“''&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Malle reiste nach Frankreich und Guare folgte ihm, um dort innerhalb von zwei Wochen das komplette Drehbuch neu zu schreiben. Für die männliche Hauptrolle des alternden Gangsters wurden [[Henry Fonda]], [[James Mason]], [[James Stewart]] und [[Laurence Olivier]] in Betracht gezogen. Malles Favorit war der von ihm verehrte [[Robert Mitchum]], doch der hatte, frisch geliftet, kein großes Interesse an einer Altersrolle. Schließlich war Burt Lancaster bereit, den Herren im gesetzten Alter zu spielen und erkannte das Potential des Skripts, in dieser Rolle brillieren und in selbstironischer Weise seinem Lebenswerk einen späten Höhepunkt hinzufügen zu können. Für die Rolle der Grace wurde zuerst [[Ginger Rogers]] angefragt, die aber die bettlägerige, tyrannische Figur als zu peinlich für sie ablehnte. Die Kanadierin [[Kate Reid]] übernahm schließlich die Rolle.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Produktion und Nachproduktion ===<br /> Die Dreharbeiten begannen mit einem kanadisch-französisch-amerikanischen Team im Oktober 1979. Zuerst wurden alle Außenaufnahmen in Atlantic City gedreht, dann die Innenaufnahmen im Studio in [[Montreal]]. Lancaster, der über ein gefürchtetes großes Ego verfügte, zeigte sich während der Dreharbeiten ziemlich respektlos gegenüber Malle und Sarandon. Er wollte seine Rolle schwieriger und aggressiver anlegen und geriet darüber mit Malle in Streit. Erst in ihrer gemeinsamen Verehrung für die Regiegröße [[Luchino Visconti]] fanden die beiden wieder einen Ansatzpunkt für die Zusammenarbeit.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; Lancaster setzte jedenfalls durch, dass der Schluss zu einem ''[[Casablanca (Film)|Casablanca]]''-ähnlichen Ende abgeändert wurde, dass Lou nicht als Betrogener von Sally im Stich gelassen wird, sondern dass er das Heft in der Hand behält und will, dass Sally ihn verlässt.&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Pünktlich zum 31. Dezember waren die Dreharbeiten beendet, aber es gestaltete sich schwierig, ein Studio für die Distribution und Vermarktung des Films zu finden. [[Paramount Pictures|Paramount]], das gerade mit ''[[Reds]]'' und ''[[Ragtime (Film)|Ragtime]]'' einen Verlust von 10 Millionen Dollar gemacht hatte, willigte erst nach dem Gewinn des [[Goldener Löwe|Goldenen Löwen]] in [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Venedig]] ein, den Film zu vermarkten. Deshalb kam er in den USA erst im April 1981 in die Kinos, während er in Europa bereits 1980 angelaufen war.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rezeption und Nachwirkung ==<br /> Der Film wurde in Europa und den USA von Kritik und Publikum gut aufgenommen. Während in Amerika die Zuschauer den Hintergrund des Umschwungs der heruntergekommenen Stadt gut verstanden, stieß der Film lediglich in Malles Heimat Frankreich auf Ablehnung. Der Kritiker Claude-Michel Cluny äußerte sich in der Filmzeitschrift ''[[Cinéma]]'': ''„Ich muss Ihnen mitteilen, dass es nichts Wundervolles über Atlantic City zu berichten gibt, einen Film, der allein durch seinen holzschnittartigen dramatischen Grundaufbau ins Schleudern kommt“.''&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; Die Kritiker der [[Les Cahiers du cinéma]] äußerten sich sarkastisch, die Bilder des Films ''„im [[David Hamilton|Hamilton]]-Stil“'' akzentuierten die „''überzuckerte, rückwärtsgewandte Seite von Atlantic City“'' Malle kreiere diese Bilder ''„mit derselben Lässigkeit, als würde man eine Touristenbroschüre durchblättern“''. Frey argwöhnt, dass ''„überzuckert“'' eine Spitze der ''Cahiers'' gegen die großbürgerliche Herkunft Malles ist. Dessen Familie hatte ihren Reichtum in der Zuckerindustrie erworben&lt;ref&gt;Frey: S.108&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Begeisterter zeigte sich die britische Presse: Philip French schrieb im ''[[The Observer|Observer]]'': ''„Dies ist ein witziger, präziser, ironischer und tieftrauriger Film, der es vermeidet, auf trockene Art zynisch oder (...) herablassend zu sein, und zwar wegen der verschrobenen Zuneigung, mit der Malle und Guare ihre Hauptcharaktere betrachten. Der Film setzt kaum einen falschen Akzent.“''&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Edgar Wettstein urteilte im [[film-dienst]], die Figuren seien ''„vorzüglich gespielt“'', der Film habe aber ''„einen Zug von glatter Routine“'', da ihm ''„die zupackende Kraft und das Engagement, das auch den Zuschauer miteinbeziehen würde“'', fehle. &lt;ref&gt;film-dienst Ausgabe 25/1980&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die amerikanische Presse zeigte sich ebenfalls wohlwollend und sagte ein gutes Abschneiden bei den Oscars voraus. Bruce Williamson schrieb im ''[[Playboy (Magazin)|Playboy]]'' zum Film: ''„Als Gegenpart zu Sarandon legt Burt Lancaster seine beste schauspielerische Leistung seit Jahren hin (...). Guares scharfzüngige Dialoge (...) haben den größten Anteil am Erfolg von Atlantic City als verquerer, amoralischer Komödie (...). Ganz schön seltsam, aber auf Dauer einfach unwiderstehlich.“''&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> David Danby äußerte sich differenzierter. ''Atlantic City'' sei ''„süß, lustig und liebenswert, aber es ist nicht viel erzählerischer oder poetischer Schwung drin (...). Guare hat die Tendenz, seine Leitthemen immer wieder zu wiederholen, als ob sie besonders gewichtig oder lustig wären, und der Humanismus des Films wird nach einer Weile (...) etwas nervtötend.“''&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Filmanalyse ==<br /> === Der Film als Sozialmärchen ===<br /> Die vordergründigste Sicht des Films ist die eines Sozialmärchens, als einer Fantasie, dass Wünsche wahr werden können: Lou wird zum echten Gangster, wie er es sich immer gewünscht hat. Sally macht ihren Traum wahr und entflieht in eine bessere Welt. Grace überwindet ihr Selbstmitleid und wird zur Gangsterbraut an Lous Seite.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; Sie träumen alle den amerikanischen Traum, der aber aus Sicht des europäischen Filmemachers auf das alte Europa zurückprojektiert wird: Für Sally ist Frankreich das Ziel ihrer Träume und Wünsche.&lt;ref name=&quot;Jansen&quot;&gt;Jansen/Schütte S.108-113&lt;/ref&gt;<br /> === Selbstmystifizierung ===<br /> <br /> Analog zur Situation der Stadt Atlantic City, ist die Selbstmystifizierung ein Thema des Films. So wie die Stadt lediglich vorgab, eine Mondänität wie europäische Seebäder zu besitzen, wie sie als Bühne der Selbstdarstellung für ihre Besucher diente, so gibt Lou Pascal vor, etwas zu sein, was er nicht ist. Lou stilisiert sich zum Gangsterkollegen von [[Al Capone|Capone]], [[Meyer Lansky|Lansky]] und [[Bugsy Siegel|Siegel]] hoch, doch nichts davon ist wahr. Erst im Laufe des Films entdeckt Lou, dass dieses vorgebliche Selbst wirklich in ihm steckt, dass er stark genug ist, seine Vorstellungen, wie er zu sein habe, wirklich ausleben zu können.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; Frey sieht den Film als ''„akkurate und durchdachte Studie der psychologischen Obsession des Protagonisten mit Geschichte“''. Lou leide an einem Fehler in seiner Vergangenheit, indem er die Heldenrolle nicht ausfüllen konnte, als ein Freund in einer Schießerei starb und er unfähig war, im zu helfen. Er durchlebe dieses Drama der Vergangenheit erneut und besiege seine Minderwertigkeitskomplexe, indem er dieses Mal Sally vor den Bedrohungen retten könne&lt;ref&gt;Frey: S.109&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> === Europäische Sichtweisen ===<br /> Was ''Atlantic City'' von amerikanischen Krimigrotesken unterscheidet, ist die durch europäische Filmkunst geprägte Zeichnung von Figuren und Handlung. Die Erzählstruktur bricht zwar aufgrund von Guares Drehbuch, das sich durch eine sorgfältig durchkomponierte, vom Theater kommende Gestaltung auszeichnet, mit dem freien, von cinematischen Mitteln geprägten Erzählen von Malles früheren Filmen&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;, aber typisch für Malle bietet der Film kein linear abgeschlossenes Handlungsmodell, sondern das Ende bleibt offen: Was mit Sally und was mit Lou nun passiert, bleibt der Vorstellungskraft des Zuschauers überlassen.&lt;ref name=&quot;Jansen&quot;&gt;Jansen/Schütte S.108-113&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Figur Lou, die sich kindlich freut, als sie ihren ersten Mord nun endlich begangen hat, hat keine Entsprechung in der Historie des amerikanischen Films, vielmehr ist sie eine typische Malle-Figur, der kindliche Anarchie gerne zum Thema seiner Filme machte.&lt;ref name=&quot;Jansen&quot;&gt;Jansen/Schütte S.108-113&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch indem Malle den Aspekt des [[Voyeurismus]] in den Vordergrund stellt, grenzt er sich von konventionellen amerikanischen Krimihandlungen ab. Susan Sarandon erklärt dazu: ''„ Was es für Louis interessant machte, war der (...) Voyeurismus (...). Hier kam der französische Blickwinkel ins Spiel (...), die europäische Sensibilität, wogegen es wohl ein ganz normaler [[Heist-Movie|Heist-Krimi]] geworden wäre, hätte ein Amerikaner den Film gemacht.“''&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; Dabei entgehen Regisseur und Hauptdarsteller der Gefahr, Lou als Voyeur lediglich auf einen ''dirty old man'' zu beschränken. Lous Verehrung für Sally hat eher die Züge einer Heiligenverehrung, was durch die weihevolle Opernmusik und die fast [[Madonna (Kunst)|madonnenartige]] Inszenierung Sarandons im Gegenlicht am Fenster betont wird.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Stadt als Hauptdarstellerin ===<br /> [[Datei:Steel Pier 1910s edit.jpg|thumb|Atlantic City in seiner Glanzzeit in den 1920ern]]<br /> Das Seebad Atlantic City, das seine Glanzzeiten in den [[1920er]] und [[1930er]]-Jahren hatte, stand Ende der [[1970er]] an einem Umbruch: Durch die Legalisierung des Glücksspiels kamen Investoren wie [[Donald Trump]] in die Stadt, um die heruntergekommenen Überreste der vergangenen Zeit ohne Rücksicht auf geschichtliche Werte abreißen zu lassen und Casinos und Hotels zu erbauen. Diese neu entstehende Struktur gründete nicht auf planerischen Überlegungen für eine funktionierende Stadt, sondern nur auf Profithoffnungen und wird in ihrer Darstellung im Film von Malle als visionär für die kommenden [[1980er]]-Jahre in Amerika bewertet.&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Malle und Guare waren in ihrer Sicht der Stadt Atlantic City beeinflusst von [[Robert Altman]]s Film ''[[Nashville (Film)|Nashville]]''. Wie dort wollten sie verschiedene Erzählstränge vor den unterschiedlichen Szenarien einer Stadt voranbringen, um sie zum Ende hin zusammenprallen zu lassen. Hinter den städtebaulichen Strukturen sollten in einer, so Frey, ''„quasi-soziologischen Untersuchung“''&lt;ref&gt;Frey: S.20&lt;/ref&gt; die verschiedenen Sozialstrukturen und der Wandel, dem sie simultan zum Wandel der Stadt unterliegen, deutlich gemacht werden.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt; ''„Von der ersten bis zur letzten Minute besteht nicht der leiseste Zweifel, dass Atlantic City die Hauptrolle (...) spielt.“''&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt; bestätigt Malle.<br /> <br /> === Hommage an den ''Film noir'' ===<br /> ''Atlantic City'' ist in Inhalt und Bildsprache eine Hommage an den amerikanischen [[Gangsterfilm]], insbesondere den [[Film noir]]. Der typische Figurenfundus der Straßenkriminalität wird ebenso bedient wie die Erwartungshaltung des Zuschauers nach einer großen Verfolgungsszene, die hier in einem bizarren Parkhaus, das aus lauter Aufzügen besteht, inszeniert wird.<br /> <br /> Lancaster, der seine erste Filmrolle in dem klassischen Film noir ''[[Rächer der Unterwelt]]'' spielte, kann hier die Gangsterrolle in ironischer Weise umkehren: war er in seinem ersten Film ein ehrlicher Kerl, den die Umstände dazu zwingen, gegen seinen Willen ein Gauner zu werden, so ist er hier die gescheiterte Figur, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ein echter Krimineller zu sein.&lt;ref name=&quot;Southern&quot;&gt;Southern/Weissgerber S.185-200&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gleichzeitig wird die Hommage mit der Sicht des europäischen Filmemachers aber auch unterlaufen: Steht im klassischen Gangsterfilm das Streben nach Geld gleichbedeutend mit dem nach Glück, ist bei Malle das Geld nur das Mittel zur Selbstverwirklichung und lediglich der Anstoß, der es den Figuren ermöglicht, sich zu verändern.&lt;ref name=&quot;Jansen&quot;&gt;Jansen/Schütte S.108-113&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Filmische Mittel ===<br /> ==== Halbdokumentarischer Stil ====<br /> Malle war durch seinen Hintergrund als [[Dokumentarfilm]]er bestrebt, möglichst viel vom städtebaulichen Wandel der Stadt in seinen Film einzubringen. ''„Der Film handelt von der Stadt und was mit ihr passiert.“'' sagte Malle dazu, ''„So gesehen war es ein Dokumentarfilm über Amerika (...) Ich war besessen von dem Gedanken, Atlantic City in jedem Moment präsent zu haben und soviel wie möglich draußen zu drehen.“'' Während der Dreharbeiten improvisierte Malle daher und suchte seine Locations immer dort, wo gerade ein Gebäude abgerissen wurde, um das echte Geschehen als Hintergrund seiner Spielhandlung verwenden zu können.&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Ton und Musik ====<br /> Die Musik in ''Atlantic City'' besteht ausschließlich aus Quellenmusik, das heißt aus Jazz- und Popsongs, die thematischen Bezug zur Stadt haben und sich aus der jeweiligen Szene als Hintergrundmusik in Casinos, Cafes usw. ergeben. Zum Abspann des Films, in dem man sieht, wie eine Abrissbirne eine altes Gebäude in Atlantic City zertrümmert, sind diese Lieder zum Takt der Birne nochmals als [[Reprise (Musik)|Reprise]] zu hören. Der Komponist [[Michel Legrand]] hatte einen kompletten symphonischen Soundtrack vorbereitet, doch Malle entschloss sich, darauf zu verzichten, um den dokumentarischen Charakter des Films zu betonen. In der Szene, als Dave im Parkhaus verfolgt wird, setzt er nur auf die Toneffekte der quietschenden und brummenden Aufzugmotoren, um die nötige Spannung zu erzeugen.<br /> <br /> Die [[Vincenzo Bellini|Bellini]]-Arie aus ''Norma'', die bei Sallys Waschritual erklingt, war während der Dreharbeiten ursprünglich die berühmte Aufnahme mit [[Maria Callas]], doch die Lizenzgebühren dafür waren so hoch, dass die Arie von [[Elizabeth Harwood]] zusammen mit dem [[London Philharmonic Orchestra]] für den Film neu eingesungen wurde.&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> ''Atlantic City'' gewann 1980 den [[Goldener Löwe|Goldenen Löwen]] bei den [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestspielen in Venedig]], ex aequo mit ''[[Gloria, die Gangsterbraut]]'' von [[John Cassavetes]].<br /> <br /> Bei der [[Oscarverleihung 1982]] war der Film für fünf Academy Awards nominiert: [[Oscar/Bester Film|Bester Film]], [[Oscar/Beste Regie|Beste Regie]], [[Oscar/Bester Hauptdarsteller|Bester Hauptdarsteller]] (Burt Lancaster), [[Oscar/Beste Hauptdarstellerin|Beste Hauptdarstellerin]] (Susan Sarandon) und<br /> [[Oscar/Bestes Originaldrehbuch|Bestes Originaldrehbuch]], gewann jedoch keinen der Preise. Malle ist sicher, dass Lancaster in seiner Kategorie gewonnen hätte, wenn [[Henry Fonda]] zum Zeitpunkt der Preisverleihung nicht im Sterben gelegen hätte.&lt;ref name=&quot;French&quot;&gt;French: S.171-184&lt;/ref&gt; Die Jury verlieh ihm für seine Rolle in ''[[Am goldenen See]]'' den Preis.<br /> <br /> Der Film gewann insgesamt über 20 Preise. 1981 erhielten Anne Pritchard, Susan Sarandon und Kate Reid je einen [[Genie Award]]. 2003 wurde ''Atlantic City'' aufgrund seiner kulturellen Bedeutung in das [[National Film Registry]] aufgenommen.<br /> <br /> == Referenzen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> == Literatur ==<br /> <br /> * [[Peter W. Jansen]] und [[Wolfram Schütte]] (Hrsg.): ''Louis Malle'', Reihe Film 34, Carl Hanser Verlag München, Wien 1985, ISBN 3-446-14320-3<br /> * Philip French (Hrsg.): ''Louis Malle über Louis Malle'', Alexander Verlag Berlin 1998, ISBN 3-89581-009-6<br /> * Hugo Frey: ''Louis Malle'' Manchester University Press, Manchester und New York 2004, ISBN 0-7190-6457-0<br /> * Nathan Southern mit Jacques Weissgerber: ''The Films of Louis Malle - A Critical Analysis'', McFarland &amp; Company Inc. Jefferson, North Carolina 2006, ISBN 0-7864-2300-5<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0080388|Atlantic City, USA}}<br /> * {{OFDb|19025|Atlantic City, USA}}<br /> <br /> {{Navigationsleiste Filme von Louis Malle}}<br /> <br /> {{Lesenswert|6. Januar 2007|26038126}}<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1980]]<br /> [[Kategorie:Französischer Film]]<br /> [[Kategorie:Kanadischer Film]]<br /> [[Kategorie:Filmdrama]]<br /> [[Kategorie:Gangsterfilm]]<br /> <br /> [[ca:Atlantic City]]<br /> [[en:Atlantic City (1980 film)]]<br /> [[es:Atlantic City (película de 1980)]]<br /> [[fr:Atlantic City (film, 1980)]]<br /> [[it:Atlantic City, USA]]<br /> [[nl:Atlantic City (film)]]<br /> [[no:Atlantic City (film)]]<br /> [[pl:Atlantic City (film)]]<br /> [[pt:Atlantic City (1980)]]<br /> [[ru:Атлантик-Сити (фильм)]]<br /> [[sv:Atlantic City, U.S.A.]]<br /> [[zh:大西洋城 (電影)]]</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Portal:Film/Lesenswerte_Artikel/Filme&diff=89486774 Portal:Film/Lesenswerte Artikel/Filme 2011-05-31T11:47:58Z <p>Demmo: superior image</p> <hr /> <div>{| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;5&quot; cellspacing=&quot;3&quot;<br /> | style=&quot;background:lavender; text-align:center&quot; | [[Bild:Qsicon lesenswert.svg]] ''' [[Wikipedia:Lesenswerte Artikel|Lesenswerte Artikel]] über Filme '''<br /> |-<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Aliens – Die Rückkehr | bild=Gale Ann Hurd and James Cameron.jpg | text='''Aliens – Die Rückkehr''', als Arbeitstitel auch Alien 2 genannt, ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Actionfilm aus dem Jahre 1986 sowie die Fortsetzung von Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt. Der Film mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle wurde unter der Regie von James Cameron gedreht. Durch seine aufwendig choreografierten Actionsequenzen und die ständige sichtbare Konfrontation mit dem Gegner spricht der Film sein Publikum viel direkter an, als der erste Teil, bei dem die Spannung durch psychologische Tricks und Andeutungen eher indirekt erzeugt wurde.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=American Graffiti | bild=Video-x-generic.svg | text='''American Graffiti''' ist ein US-amerikanischer Film vom Produzent, Drehbuchautor und Regisseur George Lucas von 1973. Der überraschende kommerzielle Erfolg von American Graffiti ermöglichte die Expansion von George Lucas Filmgesellschaft Lucasfilm Ltd. und förderte das Ansehen des Regisseurs, auf dessen Grundlage er vier Jahre später Krieg der Sterne produzierte.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Atlantic City, USA | bild=Steel Pier 1910s edit.jpg | text='''Atlantic City, USA''' ist ein Spielfilm von Louis Malle in französisch-kanadischer Koproduktion aus dem Jahr 1980. Burt Lancaster spielt in diesem Kriminaldrama mit komödiantischen Untertönen den alternden Möchtegern-Gangster Lou, dem durch die Begegnung mit der jungen Sally (Susan Sarandon) seine langgehegten Wünsche erfüllt werden. Die Stadt Atlantic City spielt an ihrem Wendepunkt vom heruntergekommenen Seebad zum modernen, unpersönlichen Spielerparadies eine Hauptrolle im Film.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Der Baader Meinhof Komplex | bild=Bavaria Filmstudio Baader Meinhof Komplex.jpg | text=Der Spielfilm '''Der Baader Meinhof Komplex''' aus dem Jahr 2008 schildert Vorgeschichte und Aktionen der Rote Armee Fraktion von 1967 bis 1977 und folgt dabei weitgehend dem gleichnamigen Sachbuch von Stefan Aust. Produzent Bernd Eichinger verfasste das Drehbuch, mit der Regie beauftragte er Uli Edel. Eichingers Dramaturgie verzichtet auf eine identifikatorische Hauptfigur und einen durchgehenden Handlungsbogen.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Bambi (Film) | bild=Bambi-title.jpg | text=Der Kinderfilm Bambi ist der fünfte abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios und stammt aus dem Jahr 1942. Er basiert auf dem 1923 erschienenen Buch „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ von Felix Salten.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Beruf: Reporter | bild=Roof of Casa Mila, Barcelona.jpg | text='''Beruf: Reporter''' (Originaltitel: ''Professione: Reporter'', englischer Verleihtitel: ''The Passenger'', deutscher Alternativtitel: ''Der Reporter'') ist ein Spielfilm von Michelangelo Antonioni aus dem Jahr 1975. In diesem von kulturpessimistischen Untertönen durchzogenen Psychodrama mit Anleihen beim Thriller spielt Jack Nicholson einen Reporter, der die Identität eines verstorbenen Waffenhändlers annimmt.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Blumen ohne Duft | bild=Russ_Meyer_and_Roger_Ebert_by_Roger_Ebert.jpg | text='''Blumen ohne Duft''' (englischer Originaltitel: Beyond the Valley of the Dolls) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Russ Meyer aus dem Jahr 1970. Meyers erste Produktion für ein großes Hollywoodstudio beschreibt den Aufstieg und Fall einer Mädchen-Rockband und lehnt sich thematisch an Jacqueline Susanns Roman Das Tal der Puppen und den gleichnamigen Film von 1967 an, ohne jedoch auf die typischen Elemente eines Russ-Meyer-Films zu verzichten. Der Film wurde von der Kritik verrissen, stellte sich jedoch als Publikumserfolg heraus.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Brokeback Mountain | bild=Video-x-generic.svg | text='''Brokeback Mountain''' ist ein Film des taiwanischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Ang Lee aus dem Jahr 2005 und basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte der US-amerikanischen Schriftstellerin E. Annie Proulx. Das Drama über die Liebesbeziehung zwischen zwei Cowboys wurde von den Filmstudios Focus Features und Paramount Pictures produziert und sorgte weltweit für erhebliches Aufsehen.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Engel aus Staub | bild=Video-x-generic.svg | text=Im französischen Kriminalfilm '''Engel aus Staub''' ''(Poussière d'ange)'' von 1987 dominiert der Stil der Inszenierung über die Handlung. Er ist einer der wenigen Kinofilme, die der meist fürs Fernsehen tätige Édouard Niermans inszenieren konnte. Die Hauptrolle ist mit Bernard Giraudeau besetzt, den weiblichen Gegenpart spielt Fanny Bastien. Obschon die Filmfachpresse das Werk gut aufnahm, ist es wenig bekannt geblieben.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Fahrstuhl zum Schafott | bild=Video-x-generic.svg | text='''Fahrstuhl zum Schafott''' ist ein französischer Kriminalfilm in Schwarzweiß aus dem Jahr 1958 mit Jeanne Moreau und Maurice Ronet in den Hauptrollen. Er ist die erste selbständige Regiearbeit von Louis Malle, der auch maßgeblich das Drehbuch bearbeitete. Jeanne Moreau wurde durch diesen Film zum Star, für Louis Malle bedeutete er den Durchbruch als Regisseur. Bekannt wurde auch der schwermütige Modal Jazz von Miles Davis, der den Film durchgängig begleitet.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Felix the Cat | bild=Video-x-generic.svg | text='''Felix the Cat''' ist eine amerikanische Cartoonfigur. Die rein schwarze Gestalt mit den weißen Augen und dem riesigen Grinsen wurde in Kombination mit den surrealen Situationen der Comics zu einer weltweit bekannten Figur von hohem Wiedererkennungswert.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Ein fliehendes Pferd (2007) | bild=Video-x-generic.svg | text='''Ein fliehendes Pferd''' ist ein deutscher Kinofilm aus dem Jahr 2007. Er basiert auf [[Martin Walser]]s 1978 veröffentlichter, [[Ein fliehendes Pferd|gleichnamiger Novelle]] über ein Paar mittleren Alters, dessen in Routine erstarrte Lebensweise durch die Urlaubsbegegnung mit einem aufdringlichen alten Bekannten und dessen junger Partnerin in Frage gestellt wird. Das Drehbuch entstand unter Walsers Aufsicht und Mitarbeit, orientiert sich frei an den Motiven der literarischen Vorlage und betont ihre komödiantischen Elemente. Der unter der Regie von [[Rainer Kaufmann]] hauptsächlich am [[Bodensee]] gedrehte Film kam im September 2007 mit moderatem Erfolg in die Kinos.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Fluch der Karibik | bild=Ladyport.jpg | text='''Fluch der Karibik''' (Originaltitel: ''Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl'') ist ein US-amerikanischer Piratenfilm der Walt Disney Pictures aus dem Jahr 2003, der von Jerry Bruckheimer produziert wurde. Regie führte Gore Verbinski. Er handelt von der Geschichte des Piraten Jack Sparrow, der den Besitz des Piratenschiffes Black Pearl zurückerlangen will und auf Will Turner trifft, welcher die entführte Elisabeth Swann retten will.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Frankenstein (1931)|Frankenstein | bild=Video-x-generic.svg | text='''Frankenstein''' aus dem Jahr 1931 ist die erste Tonverfilmung des Romans von Mary Shelley. Der Schwarzweißfilm verwendet nur einige Motive und Personen aus Shelleys Roman und beruht eigentlich auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Peggy Webling. Der englische Regisseur James Whale schuf mit Frankenstein einen Klassiker des Horrorfilms, dem zahlreiche weitere Verfilmungen folgten. Boris Karloff, der das Monster spielte, gelang mit Frankenstein der Durchbruch als Schauspieler.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence|Furyo | bild=Video-x-generic.svg | text=Die britisch-japanische Filmkoproduktion '''Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence''' entstand 1983 unter der Regie von Nagisa Ōshima. Der japanische Titel (戦場のメリークリスマス, ''Senjō no Merī Kurisumasu'') bedeutet auf Deutsch „Fröhliche Weihnachten auf dem Schlachtfeld“. Nach einem Vierteljahrhundert Filmkarriere war es für Ōshima der erste Film, den er außerhalb Japans drehte. Dank seinem Skandalerfolg Im Reich der Sinne erhielt er genug Mittel zugesprochen, um den Kriegsfilm mit Starbesetzung während 90 Tagen in Neuseeland und auf Rarotonga zu drehen. Der Film spielt während des Zweiten Weltkrieges. In einem Lager stehen britische Kriegsgefangene im Konflikt mit ihren japanischen Aufsehern. In den Hauptrollen spielen David Bowie, Ryūichi Sakamoto, Tom Conti und Takeshi Kitano.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Im Netz der Leidenschaften | bild=Video-x-generic.svg | text='''Im Netz der Leidenschaften''' (englischer Originaltitel: ''The Postman Always Rings Twice'', deutscher Alternativtitel: ''Die Rechnung ohne den Wirt'') ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Tay Garnett aus dem Jahr 1946. Dieser Film noir ist die dritte Verfilmung von James M. Cains Roman ''The Postman Always Rings Twice'' und erzählt die Geschichte von Cora und Frank, die aus Leidenschaft füreinander Coras Ehemann umbringen. Die Hauptdarsteller Lana Turner als verführerische Femme fatale Cora und John Garfield als ihr verfallender Herumtreiber Frank machen den Film zu einem Vorreiter für das Genre des Erotikthrillers und zu einem der kassenträchtigsten Werke des Film noir.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Der Junge | bild=Video-x-generic.svg | text='''Der Junge''' (jap. 少年, ''Shōnen'') aus dem Jahr 1969 zählt unter den Spielfilmen des japanischen Regisseurs Nagisa Ōshima zu den zugänglicheren. Die Handlung dreht sich um einen etwa zehnjährigen Jungen und seine Familie, beruhend auf einem Betrugsfall, der sich 1966 in Japan ereignete. Der neorealistische Stil wird gelegentlich von den Phantasien des Jungen durchbrochen. Vordergründig scheint der Film humanistischen Anliegen nahe zu stehen, obwohl der Regisseur diese Haltung nicht vertrat. Beim Publikum kam der Streifen wegen des kindlichen Protagonisten und der linearen Erzählform gut an, während einige Kritiker darin eine Rückentwicklung des Künstlers sahen.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Kavalkade (Film)|Kavalkade | bild=Video-x-generic.svg | text='''Kavalkade''' ist ein Film des britisch-US-amerikanischen Regisseurs Frank Lloyd aus dem Jahr 1933. Das Drama basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Noel Coward und wurde von dem Filmstudio Fox Film Corporation produziert. Der Film gewann bei der Oscar-Verleihung 1932/33 drei Academy Awards, u. a. für den besten Film des Jahres und die beste Regie.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Die kleinen Strolche | bild=Video-x-generic.svg | text='''Die kleinen Strolche''' (im Original ''Our Gang'', oder auch bekannt als ''The Little Rascals'' oder ''Hal Roach’s Rascals'') war eine langjährige US-amerikanische Serie über die Abenteuer einer Kindergruppe aus ärmlichen Verhältnissen.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Kletter-Ida | bild=Video-x-generic.svg | text='''Kletter-Ida''' ist ein dänischer Kinder- und Jugendfilm aus dem Jahr 2002. In diesem Film wird die Geschichte von Kindern erzählt, die eine Bank ausrauben.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Der König der Löwen | bild=Video-x-generic.svg | text=Der Familienfilm '''Der König der Löwen''' aus dem Jahre 1994 ist der 32. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios. Gemessen an den Kinoeinnahmen ist er der bisher weltweit kommerziell erfolgreichste klassische Zeichentrickfilm.[1] Die Handlung des Films dreht sich um den Löwenjungen Simba und die beschwerliche Suche nach seinem Platz im Kreislauf des Lebens.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Laura (Film)|Laura | bild=Judith Anderson 1934-09-11.jpg | text='''Laura''' ist ein Film des österreichisch-US-amerikanischen Regisseurs Otto Preminger aus dem Jahr 1944. Der Film noir basiert auf einem Roman von Vera Caspary und wurde von dem Filmstudio Twentieth Century Fox produziert.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Lord of War – Händler des Todes | bild=Video-x-generic.svg | text='''Lord of War – Händler des Todes''' ist ein im Jahr 2005 veröffentlichter Film von Andrew Niccol. In dem Drama mit Nicolas Cage, Ethan Hawke und Jared Leto werden die Geschäfte internationaler Waffenhändler dargestellt.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Das Mädchen aus dem Wasser | bild=Video-x-generic.svg | text='''Das Mädchen aus dem Wasser''' ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Fantasy]]-[[Märchen]]film unter der [[Filmregisseur|Regie]] von [[M. Night Shyamalan]], der auch das Drehbuch verfasste und eine der Nebenrollen übernahm. Er erzählt die märchenhafte Geschichte eines Hausmeisters, der eine junge Frau aus dem Swimmingpool seines Wohnkomplexes rettet.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Maria und Joseph | bild=Lunar_Corona.jpg | text='''Maria und Joseph''' ist ein Kunstfilm, den der Filmautor [[Jean-Luc Godard]] 1984 drehte. Er siedelte die biblische Geschichte von [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] und [[Josef (Ziehvater Jesu)|Joseph]] und der [[Jungfräulichkeit Marias|Jungfrauengeburt]] in der Gegenwart an und ließ die Protagonistin nackt auftreten. Der Film rief bei konservativen Katholiken teils heftige Proteste hervor, und der Papst sprach sich gegen ihn aus; es gab jedoch in katholischen Kreisen auch Zuspruch. Die Filmkritik versteht diesen Film weniger als Beitrag zu einem religiösen Thema, als vielmehr eine Erkundung der Möglichkeiten, mittels dem Medium Film das nicht Darstellbare auszudrücken.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Neon Genesis Evangelion: The End of Evangelion | bild=Video-x-generic.svg | text='''Neon Genesis Evangelion: The End of Evangelion''' ist der zweite Kinofilm zur Anime-Fernsehserie Neon Genesis Evangelion. Er erschien 1997. Er stellt eine Neuerzählung der letzten beiden Episoden der Fernsehserie und damit ein alternatives Ende zu dieser dar.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Ein neuer Stern am Himmel | bild=Video-x-generic.svg | text='''Ein neuer Stern am Himmel''' ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs George Cukor aus dem Jahr 1954. Das Musical ist ein Remake von William A. Wellmans Drama Ein Stern geht auf (1937) und wurde von den Filmstudios Transcona Enterprises und Warner Bros. produziert. Für die musikalische Untermalung waren Harold Arlen und Ira Gershwin zuständig.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Pat Garrett jagt Billy the Kid | bild=Video-x-generic.svg | text='''Pat Garrett jagt Billy the Kid''' ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Sam Peckinpah aus dem Jahr 1973. In diesem von einer pessimistischen und fatalistischen Grundstimmung geprägten Western spielt James Coburn den Sheriff Pat Garrett, der wider Willen den Gesetzlosen Billy the Kid, dargestellt von Kris Kristofferson, verfolgt, um ihn zu töten. Der Film wurde für seine Kinoveröffentlichung gegen den Willen des Regisseurs durch MGM drastisch gekürzt und steht heute in mehreren rekonstruierten Fassungen zur Verfügung.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Plötzlich im letzten Sommer | bild=Video-x-generic.svg | text='''Plötzlich im letzten Sommer''' ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Joseph L. Mankiewicz aus dem Jahr 1959. Das Drama basiert auf einem Bühnenstück von Tennessee Williams und wurde unter anderem von den Filmstudios Academy Productions, Columbia Pictures Corporation und Horizon Films produziert.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Rabid – Der brüllende Tod | bild=David Cronenberg(CannesPhotoCall)-.jpg | text='''Rabid – Der brüllende Tod''' (Originaltitel: ''Rabid'', deutsche Alternativtitel: ''Überfall der teuflischen Bestien'' und ''Rabid – Bete, dass es dir nicht passiert'') ist ein kanadischer Spielfilm von David Cronenberg aus dem Jahr 1977. In diesem Horrorfilm mit Anleihen beim Wissenschaftsthriller spielt Marilyn Chambers eine junge Frau, die Opfer eines medizinischen Experiments wird und über ein penisartiges Organ, das ihr als Folge in der Achselhöhle wächst, für eine tollwutartige Epidemie sorgt. Zusammen mit ''Parasiten-Mörder'' (1975) und ''Die Brut'' (1979) bildet ''Rabid'' Cronenbergs Beitrag zum Subgenre des ''Venereal Horror'' (zu deutsch: Geschlechtlicher Horror).}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Die Satansweiber von Tittfield | bild=SC06 1958 Porsche 356 Carrera 2 Coupe.jpg | text='''Die Satansweiber von Tittfield''' (Originaltitel: ''Faster, Pussycat! Kill! Kill!'') ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Russ Meyer aus dem Jahr 1966. Diese Low-Budget-Produktion, die sich hauptsächlich um Sex und Gewalt dreht, kann dem Genre des Exploitation-Films zugerechnet werden. Obwohl im Film keine Nacktdarstellungen zu sehen sind, frönt Meyer mit der Auswahl seiner Darstellerinnen auch hier seiner Vorliebe für großbrüstige Frauen. Der Film gewann seit den 1980er-Jahren durch seine Thematisierung weiblicher Dominanz einen gewissen Kultstatus.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Scanners – Ihre Gedanken können töten | bild=David Cronenberg(CannesPhotoCall)-.jpg | text='''Scanners – Ihre Gedanken können töten''' ist ein kanadischer Spielfilm von David Cronenberg aus dem Jahr 1981. Der Film ist dem Genre des Phantastischen Films zuzuordnen, wobei Cronenberg Versatzstücke des Horrorfilms, des Science-Fiction-Films, des Actionfilms und des Thrillers verwendet. Scanners behandelt die Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen telepathisch und telekinetisch begabter Menschen. Die beiden Anführer Darryl Revok und Cameron Vale, die am Schluss zum tödlichen Duell gegeneinander antreten, entpuppen sich als Brüderpaar und Söhne des Auslösers der Mutation, Dr. Paul Ruth. Scanners gilt als Cronenbergs thematisch und inszenatorisch konventionellster Film der mittleren Schaffensphase und markiert gleichzeitig seinen kommerziellen Durchbruch.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Signs – Zeichen | bild=Video-x-generic.svg | text='''Signs – Zeichen''' (Originaltitel: ''Signs'') ist ein US-amerikanischer Spielfilm, der sich den Genres Mystery, Science Fiction und Thriller zuordnen lässt. Thema ist der Kampf einer Familie gegen Außerirdische. Regie führte M. Night Shyamalan, der auch das Drehbuch verfasste und eine der Nebenrollen übernahm. Der Film hatte seine Weltpremiere am 29. Juli 2002 in New York City im dortigen Lincoln Center, bevor er am Internationalen Filmfestival von Locarno und am Internationalen norwegischen Filmfestival teilnahm.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=The Sixth Sense | bild=Video-x-generic.svg | text='''The Sixth Sense''' ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs M. Night Shyamalan aus dem Jahr 1999. Der Film wird dem Genre des Psycho-Thrillers zugeordnet, weil die Spannung und der Horror nicht durch blutrünstige Monster oder Gewaltexzesse, sondern durch ein subtiles Bedrohungsszenario und eine Psychologie der Angst erzeugt werden. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen, der tote Menschen sieht und deshalb bei einem Psychologen in Behandlung ist.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Star Trek II: Der Zorn des Khan | bild=Star Trek Wrath of Khan uniforms.jpg | text='''Star Trek II: Der Zorn des Khan''' ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1982. Er basiert auf der populären Fernsehserie Raumschiff Enterprise und setzt deren Episode Der schlafende Tiger etwa 15 Jahre später im Kino fort: Khan, ein durch Gentechnik optimierter Supermensch, entkommt seinem Exil und will sich an James T. Kirk für seine Verbannung rächen. Er bemächtigt sich der Genesis-Technologie, die gleichzeitig Leben erschaffen und zerstören kann, und will schließlich durch deren Missbrauch Kirk mit in den Tod reißen.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Star Wars | bild=Star Wars Logo.svg | text='''Star Wars''' (dt. ''Sternenkriege'') ist eine vom Drehbuchautor, Produzent und Regisseur George Lucas erdachte Science-Fiction-Saga. Sie begann mit dem Film Krieg der Sterne, der am 25. Mai 1977 in den amerikanischen und am 9. Februar 1978 in den deutschen Kinos anlief. Der Film entwickelte sich zu einem Phänomen der heutigen Popkultur.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Der Tag, an dem die Erde stillstand (1951) | bild=Dahlneal.jpg | text='''Der Tag, an dem die Erde stillstand''' (Originaltitel: ''The Day the Earth Stood Still'') ist ein in [[Schwarzweißfilm|schwarzweiß]] gedrehter [[Science-Fiction]]-[[Filmkunst|Film]] aus dem Jahr [[1951]]. Regie führte [[Robert Wise]]. Der mittlerweile zu den Klassikern des Genres zählende Film wartet mit einer gänzlich anderen Botschaft auf, als der im gleichen Jahr entstandene Film von [[Christian Nyby]], ''[[Das Ding aus einer anderen Welt (1951)|Das Ding aus einer anderen Welt]]''.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=THX 1138 | bild=Video-x-generic.svg | text='''THX 1138''' ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von Produzent, Drehbuchautor und Regisseur George Lucas aus dem Jahr 1971. Er ist der erste Film in Spielfilmlänge von George Lucas und basiert auf dessen Kurzfilm THX 1138:4EB (Electronic Labyrinth), der im Jahr 1967 während Lucas’ Studentenzeit produziert wurde. Der Film gilt als eines der bedeutendsten Science-Fiction-Werke des New Hollywood.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Titanic (1997) | bild= | text='''Titanic''' ist ein US-amerikanisches Spielfilm-Drama aus dem Jahr 1997 unter der Regie von James Cameron, das die Geschichte der Jungfernfahrt der Titanic im Jahr 1912 nacherzählt. In die erwiesenen Fakten des Untergangs der Titanic wurde eine Liebesgeschichte mit fiktiven Personen eingeflochten.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse | bild=Stockholm old town 2002.jpg | text=Die skandinavisch-isländische Koproduktion '''Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse''' (Verweistitel: ''Tsatsiki, Mama und der Polizist'') ist ein Kinderfilm der schwedischen Regisseurin Ella Lemhagen aus dem Jahr 1999. Die Literaturverfilmung entstand nach der Romanreihe Tsatsiki-Tsatsiki von Moni Nilsson-Brännström, aus der nach dem Erfolg von Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse auch die Geschichte Tsatsiki – Freunde für immer verfilmt wurde.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=The Village – Das Dorf | bild=The Village - Shyamalan01.jpg | text='''The Village – Das Dorf''' (Originaltitel: ''The Village'') ist ein US-amerikanischer Mystery-Thriller aus dem Jahr 2004 von M. Night Shyamalan, der auch das Drehbuch verfasste und den Film co-produzierte. Der Film thematisiert die Liebesgeschichte zwischen Lucius Hunt und Ivy Walker in dem „idyllischen Dörfchen Covington“, das von einem mit bösartigen Kreaturen bevölkerten Wald umgeben ist. Der Film feierte seine Weltpremiere am 26. Juli 2004 in New York, bevor er am 30. Juli in den USA und am 9. September 2004 in Deutschland in die Kinos kam.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Whity | bild=Video-x-generic.svg | text='''Whity''' ist ein deutscher Spielfilm von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1971. In diesem Melodram in der Form eines Westerns leidet Whity als Diener unter der feudalen Südstaatenfamilie Nicholson, deren Oberhaupt sein Vater aus einer unehelichen Beziehung mit der schwarzen Köchin des Hauses ist. Erst die Liebe zur Prostituierten Hanna lässt Whity gegen seine Peiniger aufbegehren. Fassbinder verarbeitet in diesem Film einige seiner bevorzugten Themen wie dysfunktionale Familienverhältnisse und die Rolle des Einzelgängers in der Gesellschaft. Whity fand nach seiner Uraufführung bei der Berlinale 1971 weder einen Kinoverleih, noch wurde er im Fernsehen ausgestrahlt. Der Film blieb daher für lange Zeit eines der weniger bekannten Werke Fassbinders.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Der Wolfsjunge | bild=Victor of Aveyron.jpg | text='''Der Wolfsjunge''' (französischer Originaltitel: L’enfant sauvage) ist ein 1970 uraufgeführter Kinofilm von François Truffaut, dem Mitbegründer der Auteur-Theorie. Der Film spielt um das Jahr 1800 in Frankreich und basiert auf der wahren Lebensgeschichte des Wolfsjungen Victor von Aveyron, wie sie von dem Arzt Dr. Jean Itard aufgezeichnet wurde.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Die Zeremonie | bild=Gishiki - Wikillustration.png | text='''Die Zeremonie''' ist ein 1971 von Nagisa Ōshima geschriebener und inszenierter japanischer Spielfilm. Der Regisseur klagt darin den konservativen, autoritäre Traditionen fortschreibenden Charakter an, den die japanische Gesellschaft in der Nachkriegszeit mit dem wirtschaftlichen Aufschwung behalten habe. Das mache es der jungen Generation unmöglich, eigene Lebensentwürfe zu verwirklichen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine weitverzweigte Familie der Oberschicht, deren ''Zeremonien'', eine präzisere Übersetzung des japanischen Originaltitels 儀式, ''Gishiki'', Ōshima sarkastisch angreift. Das dramaturgisch und visuell streng durchkomponierte Werk fand in Japan viel, im deutschsprachigen Raum hingegen kaum Beachtung.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Zombie (Film) | bild=Video-x-generic.svg | text='''Zombie''' (Originaltitel: ''Dawn of the Dead''; dt. ''Morgendämmerung der Toten'', aber auch ''Erwachen der Toten''), veröffentlicht im Jahre 1978, ist der zweite Teil einer Film-Tetralogie des US-amerikanischen Regisseurs George A. Romero. Er handelt von einer Gruppe von vier Personen, die sich während einer Zombie-Epidemie in einem Einkaufszentrum verschanzt und von dort aus, selbst umgeben vom materiellen Überfluss, Zeuge des Untergangs der Menschheit wird.}}<br /> <br /> {{RFF-Artikelliste | artikel=Zurück in die Zukunft (Film) | bild=Video-x-generic.svg | text='''Zurück in die Zukunft''' (Originaltitel: ''Back to the Future'') ist eine am 3. Juli 1985 veröffentlichte Science-Fiction-Filmkomödie unter der Regie von Robert Zemeckis, die den ersten Teil der gleichnamigen Trilogie darstellt. Sie spielte weltweit 381,1 Millionen Dollar ein und war damit der erfolgreichste Film des Jahres 1985.}}<br /> <br /> <br /> |-<br /> <br /> | style=&quot;background:lavender; text-align:center&quot; | '''[[Portal:Film/Lesenswerte Artikel|Weitere lesenswerte Artikel]]'''<br /> |-<br /> | style=&quot;background:lavender; text-align:center&quot; | '''[[Portal:Film/Exzellente Artikel|Exzellente Artikel]]'''<br /> |-<br /> <br /> |}</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flaggen,_Wimpel_und_Wappen_der_Provinzen_der_Niederlande&diff=89477944 Flaggen, Wimpel und Wappen der Provinzen der Niederlande 2011-05-31T07:13:31Z <p>Demmo: PNG -&gt; SVG</p> <hr /> <div>Diese '''Liste''' zeigt und erläutert die '''[[Flagge]]n''' und '''[[Wappen]]''' der '''[[Liste der Provinzen der Niederlande|niederländischen Provinzen]]'''.<br /> <br /> == Gestaltung ==<br /> Die zwölf Provinzen führen alle eigene [[Flagge]]n, die mit Ausnahme von Südholland und Nordbrabant alle moderne Entwürfe sind. <br /> <br /> Daneben führen alle Provinzen noch einen [[Wimpel]], der in den Farben der jeweiligen Provinz gestaltet ist.<br /> <br /> == Liste ==<br /> {| class=&quot;prettytable&quot; border=1<br /> |----- bgcolor=&quot;#C0C0C0&quot;<br /> ! Provinz<br /> ! Wappen<br /> ! Flagge<br /> ! Wimpel<br /> ! Anmerkungen<br /> |-----<br /> | '''[[Drenthe]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Drenthe-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Drenthe wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flag Drenthe.svg|120px|border]]<br /> | [[Datei:Wimpel Drenthe.png|center|20px]]<br /> | Weiß und Rot sind die Farben des früheren Herrschers, des [[Erzbistum Utrecht (römisch-katholisch)|Erzbischofs von Utrecht]]. Die schwarze Burg und die roten Sterne erinnern an den Aufstand von [[Coevorden]] gegen den Erzbischof.<br /> |-----<br /> | '''[[Flevoland]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Flevoland-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Flevoland wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flevolandflag.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Flevoland.png|center|20px]]<br /> | Blau steht für das [[IJsselmeer]], dem Land für die Provinz abgewonnen wurde. Grün steht für die Vegetation und Gelb für die Kornfelder. Die Lilie stammt aus dem Wappen des Wasserbauingenieurs [[Cornelis Lely]], der die Pläne für die Trockenlegung des [[IJsselmeer]]s entwarf.<br /> |-----<br /> | '''[[Friesland (Provinz)|Friesland]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Friesland-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Friesland wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Frisian flag.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Friesland.png|center|20px]]<br /> | Die Flagge basiert auf der der Könige von Friesland im 15. Jahrhundert, wobei die Farben die gleichen sind wie auf der [[Flagge der Niederlande]] [[Datei:Flag of the Netherlands.svg|25px]]. Die Streifen und die Blumen repräsentieren die sieben Distrikte Frieslands.<br /> |-----<br /> | '''[[Gelderland]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Gelderland-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Gelderland wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Gelderland-Flag.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Gelderland.png|center|20px]]<br /> | Die Farben leiten sich vom Provinzwappen ab, in dem die Löwenwappen von [[Geldern]] und [[Jülich]] kombiniert sind.<br /> |-----<br /> | '''[[Groningen (Provinz)|Groningen]]'''&lt;br /&gt; [[Datei:Groningen-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Groningen provincie wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flag Groningen.png|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Groningen.png|center|20px]]<br /> | Die Flagge, kombiniert Grün und Weiß der Stadt [[Groningen]] [[Datei:Groningen city flag outline.png|25px]] mit Rot und Blau der [[Ommelande]] [[Datei:Flag ommelanden.gif|25px]].<br /> |-----<br /> | '''[[Limburg (Niederlande)|Limburg]]'''&lt;br /&gt; [[Datei:Limburg position.svg|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Limburg-nl-wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:NL-LimburgVlag.svg|120px|border]]<br /> | [[Datei:Wimpel Limburg NL.png|center|20px]]<br /> | Der rote Löwe stammt vom Wappen des [[Herzogtum Limburg|Herzogtums Limburg]]. Weiß und Gelb sind den örtlichen Wappen entnommen, der schmale blaue Streifen steht für die [[Maas]], die durch die Provinz fließt.<br /> |-----<br /> | '''[[Nordbrabant|Noord-Brabant]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Noord Brabant-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Noord-Brabant_wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:North Brabant-Flag.svg|120px|border]]<br /> | [[Datei:Wimpel N-Brabant.png|center|20px]]<br /> | Die Flagge leitet sich von den Farben des [[Herzogtum Brabant|Herzogtums Brabant]] ab und ähnelt der Flagge der belgischen [[Provinz Antwerpen]] [[Datei:Flag_of_Antwerp.svg|25px]], die allerdings mehr als zwei Farben hat.<br /> |-----<br /> | '''[[Nordholland|Noord-Holland]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Noord Holland-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Wapen van Noord-Holland.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flag North-Holland, Netherlands.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel N-Holland.png|center|20px]]<br /> | Die Flagge leitet sich aus den Farben des Provinzwappens ab, das sich aus den Wappen [[Holland]]s und [[Westfriesland]]s [[Datei:West-Friesland_vlag.svg|25px]] zusammensetzt.<br /> |-----<br /> | '''[[Overijssel]]'''&lt;br /&gt; [[Datei:Overijssel-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Overijssel wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flag Overijssel.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Overijssel.png|center|20px]]<br /> | Die gelben und roten Streifen erinnern an die frühere Assoziation der Provinz mit Holland. Die blaue Welle in der Mitte steht für die [[IJssel]], nach der die Provinz benannt ist.<br /> |-----<br /> | '''[[Südholland|Zuid-Holland]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Zuid Holland-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Zuid-holland wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flag Zuid-Holland.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Z-Holland.png|center|20px]]<br /> | Die Flagge ist ein Banner vom Wappen von [[Holland]] und wurde 1986 in dieser Form anstelle des einfachen Dreibandes aus Gelb-Rot-Gelb eingeführt.<br /> |-----<br /> | '''[[Utrecht (Provinz)|Utrecht]]''' &lt;br /&gt; [[Datei:Utrecht-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Utrecht provincie wapen.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Utrecht (province)-Flag.svg|120px|border]]<br /> | [[Datei:Wimpel Utrecht.png|center|20px]]<br /> | Der Erzbischof von Utrecht benutzte seit 1528 eine rote Flagge mit einem weißen Kreuz. Die erzbischöfliche Flagge ist noch in der [[Gösch (Flaggenkunde)|Gösch]] der modernen Flagge. Der Untergrund ist in den traditionellen Farben der Provinz.<br /> |-----<br /> | '''[[Zeeland]]'''&lt;br /&gt; [[Datei:Zeeland-Position.png|center|50px|]]<br /> | [[Datei:Wapen_van_Zeeland.svg|90px|]]<br /> | [[Datei:Flag of Zeeland.svg|120px|]]<br /> | [[Datei:Wimpel Zeeland.png|center|20px]]<br /> | Die Flagge von Zeeland trägt in der Mitte das Wappen der Provinz. Die wellenförmigen blauen und weißen Streifen stehen für das Meer und die Bemühungen, es in Zaum zu halten. Aus dem Wasser steigt ein triumphierender Löwe.<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Flagge Arubas]]<br /> * [[Flagge der Niederländischen Antillen]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Karl-Heinz Hesmer: ''Flaggen und Wappen der Welt. Geschichte und Symbolik der Flaggen und Wappen aller Staaten''. Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verlag, 1992. ISBN 3-570-01082-1<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Flags of provinces in the Netherlands}}<br /> * [http://www.flagchart.net/provinci.htm Flagchart] (englisch)<br /> * [http://www.crwflags.com/fotw/flags/nl-sub.html Flags of the World - Provinces and municipalities of the Netherlands] (englisch)<br /> <br /> {{Navigationsleiste Provinzen der Niederlande}}<br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Flaggen)|Niederlande]]<br /> [[Kategorie:Liste (Wappen)|Niederlande]]<br /> [[Kategorie:Verwaltungsgliederung der Niederlande]]<br /> [[Kategorie:Flagge (Niederlande)|Provinzen)]]<br /> [[Kategorie:Wappen (Niederlande)|Provinzen]]<br /> <br /> [[af:Vlae van provinsies van Nederland]]<br /> [[ca:Banderes de les províncies dels Països Baixos]]<br /> [[el:Σημαίες των επαρχιών της Ολλανδίας]]<br /> [[en:Flags of provinces of the Netherlands]]<br /> [[eo:Flagoj de partoj de Nederlando]]<br /> [[he:גלריית דגלי הולנד]]<br /> [[hu:Holland tartományok zászlóinak képtára]]<br /> [[ja:オランダの州旗一覧]]<br /> [[mk:Знамиња на холандските провинции]]<br /> [[nl:Lijst van vlaggen van Nederlandse deelgebieden]]<br /> [[no:Liste over nederlandske provinsflagg]]<br /> [[sr:Заставе холандских провинција]]</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=West-Friesland&diff=89477904 West-Friesland 2011-05-31T07:12:26Z <p>Demmo: PNG -&gt; SVG</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt die nordholländische Region Westfriesland. Für die in Deutschland häufig als Westfriesland bezeichnete niederländische Provinz Fryslân siehe [[Friesland (Provinz)]].}}<br /> [[Datei:West-Friesland_vlag.svg|thumb|Flagge von Westfriesland]]<br /> [[Datei:West Friesland-Position.png|thumb|Die Region Westfriesland in Nord-Holland.]]'''Westfriesland''' nennt man die nördliche, im [[Frühmittelalter]] noch von [[Friesen]] bewohnte, [[Region]] der [[Niederlande|niederländischen]] Provinz [[Nordholland]]. Die wichtigsten Städte sind [[Hoorn]], [[Enkhuizen]], [[Schagen]] und [[Alkmaar]].<br /> <br /> Der Name der im Wattenmeer vorgelagerten [[Westfriesische Inseln|Westfriesischen Inseln]] bezieht sich nicht auf die Region Westfriesland, sondern auf die westliche Lage innerhalb der [[Friesische Inseln|Friesischen Inseln]].<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Niederländischer Name<br /> ! ''[[Westfriesisch (Dialektgruppe)|Westfriesischer]] Name''<br /> |-<br /> |[[Alkmaar]] || ''Alkmar''<br /> |-<br /> |[[Andijk]] || ''Andoik''<br /> |-<br /> |[[Drechterland]] || ''Drechterland''<br /> |-<br /> |[[Enkhuizen]] || ''Henkhúze''<br /> |-<br /> |[[Harenkarspel]] || ''Harenkarspel''<br /> |-<br /> |[[Heerhugowaard]] || ''Heerhugoweard'' oder ''Heregeweard''<br /> |-<br /> |[[Hoorn]] || ''Hoorn''<br /> |-<br /> |[[Koggenland]] || ''Koggeland''<br /> |-<br /> |[[Langedijk]] || ''Lengedoik''<br /> |-<br /> |[[Medemblik]] || ''Memelik''<br /> |-<br /> |[[Niedorp]] || ''Nierup''<br /> |-<br /> |[[Opmeer]] || ''Obmar'' oder ''Opmar''<br /> |-<br /> |[[Schagen]] || ''Skagen''<br /> |-<br /> |[[Stede Broec]] || ''Stee Broek''<br /> |-<br /> |[[Wervershoof]] || ''Wurreversoôf''<br /> |}<br /> <br /> [[Kategorie:Region in den Niederlanden]]<br /> [[Kategorie:Historische Niederlande]]<br /> <br /> [[br:West-Friesland]]<br /> [[ca:Frísia Occidental]]<br /> [[en:West Friesland (region)]]<br /> [[eo:Okcidenta Frislando]]<br /> [[fr:Frise-Occidentale]]<br /> [[fy:West-Fryslân]]<br /> [[nl:West-Friesland (regio)]]<br /> [[nn:West-Friesland]]</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Nationalhymnen&diff=89477903 Liste der Nationalhymnen 2011-05-31T07:12:26Z <p>Demmo: PNG -&gt; SVG</p> <hr /> <div>Diese Liste enthält '''aktuell verwendete [[Nationalhymne]]n''', sowohl von unabhängigen Staaten als auch von subnationalen Einheiten und internationalen Organisationen.<br /> <br /> Für Nationalhymnen, die heute nicht mehr in Gebrauch sind, siehe '''[[Liste historischer Nationalhymnen]]'''.<br /> <br /> Hinweise zum Gebrauch dieser Liste:<br /> * Regionalhymnen von Provinzen, Bundesstaaten, Regionen, autononomen- und Kolonialgebieten werden, versehen mit Pfeilen, unter dem Staat, dem sie angehören, aufgeführt<br /> * Hymnen, die bei bestimmten Anlässen anstelle der üblichen Nationalhymne verwendet wurden, werden wie Regionalhymnen behandelt<br /> * ''Kursiv'' geschrieben sind:<br /> ** [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|Internationale Organisationen]] oder Volksgruppen<br /> ** [[Separatismus|Separatistische]] Bewegungen/Staaten, die international nicht anerkannt sind<br /> ** Regionen/Gebiete, die keine offiziellen Gebietskörperschaften darstellen<br /> ** Hymnen, die keinen offiziellen Status haben<br /> * Für die meisten Nationalhymnen gibt es keine allgemein akzeptierte Übersetzung, sowohl für den Titel als auch für den Text. Die hier verwendeten Übersetzungen stellen teils wörtliche, teils sinngemäße Übertragungen dar.<br /> <br /> * Für den deutschsprachigen Raum gelten folgende Sonderregeln:<br /> ** In Deutschland haben z. Z. [[Bayern]], [[Hessen]] und das [[Saarland]] Regionalhymnen gesetzlich festgelegt, nur diese werden hier aufgeführt. Für weitere Regionalhymnen anderer Bundesländer und Regionen, siehe [[Landeshymne]].<br /> ** In Österreich haben alle Bundesländer bis auf [[Wien]] gesetzlich festgelegte Regionalhymnen, diese werden daher hier alle aufgeführt.<br /> ** In der Schweiz haben die meisten Kantone keine gesetzlich festgelegten Regionalhymnen, für inoffizielle Hymnen siehe [[Landeshymne]].<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; border=&quot;1&quot;<br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | Land<br /> ! style=&quot;background:#efefef;&quot; | Hymne<br /> |-<br /> | {{EGY}}<br /> | [[Biladi, Biladi, Biladi]] („Heimatland, Heimatland, Heimatland“)<br /> |-<br /> | {{GNQ}}<br /> | [[Caminemos Pisando la Senda de Nuestra Inmensa Felicidad]] („Lasst uns den Weg unserer großen Freude gehen“)<br /> |-<br /> | {{ETH}}<br /> | [[Wädäfit Gäsgeshi Wudd Ennate Ityop’ya]] („Marschiere voran, liebe Mutter Äthiopien“)<br /> |-<br /> | {{AFG}}<br /> | [[Milli Tharana]] („Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | ''{{AU}}''<br /> | [[Let Us All Unite and Celebrate Together]] („Lass uns alle eins sein und zusammen feiern“)<br /> |-<br /> | ''[[Datei:Flag of Acadia.svg|20px]] [[Akadier]]''<br /> | ''Ave maris stella'' („[[Meerstern]], sei gegrüßt“)<br /> |-<br /> | {{ALB}}<br /> | [[Himni i Flamurit]] („Hymne an die Flagge“)<br /> |-<br /> | {{DZA}}<br /> | [[Kassaman]] („Wir geloben“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Berber flag.svg|20px]] [[Kabylei]]''<br /> | ''[[Kker A Mmis Umazigh]]'' („Steht auf, Söhne der [[Amazigh]]“)<br /> |-<br /> | {{AND}}<br /> | [[El Gran Carlemany]] („Der große Karl der Große“)<br /> |-<br /> | {{AGO}}<br /> | [[Angola Avante]] („Vorwärts Angola“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Flag of Cabinda.svg|20px]] [[Cabinda]]''<br /> | [[Cabinda Pátria Imortal]] („Cabinda, unsterbliches Vaterland“)<br /> |-<br /> | {{ATG}}<br /> | [[Fair Antigua, We Salute Thee]] („Schönes Antigua und Barbuda“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{ARG}}<br /> | [[Himno Nacional Argentino]] („Argentinische Nationalhymne“)<br /> |-<br /> |→{{AR-P}}<br /> | [[Himno Provincial de Formosa]] („Provinzhymne von Formosa“)<br /> |-<br /> |→{{AR-E}}<br /> | [[Marcha de Entre Ríos]] („Marsch von Entre Ríos“)<br /> |-<br /> |→{{AR-N}}<br /> | [[Misionerita]] („Misioneslied“)<br /> |-<br /> |→{{AR-Q}}''<br /> | [[Neuquen Trabvun Mapu]] („Neuquén, Land der Begegnung“)<br /> |-<br /> |→{{AR-R}}<br /> | [[Himno a Río Negro]] („Hymne an Rio Negro“)<br /> |-<br /> | {{ARM}}<br /> | [[Mer Hajrenik]] („Unser Vaterland“)<br /> |-<br /> | {{AZE}}<br /> | [[Azərbaycan Marşı]] („Marsch von Aserbaidschan“)<br /> |-<br /> |→''{{ARM-NK}}''<br /> | ''[[Asat u ankach Arzach]] („Freies und unabhängiges [[Arzach]]“)''<br /> |-<br /> | ''{{ASEAN}}''<br /> | [[The ASEAN Way]] („Der Weg der ASEAN“)<br /> |-<br /> | ''[[Datei:FlagofAssyria.svg|20px]] [[Assyrer (Gegenwart)|Assyrer]]<br /> | ''[[Roomrama]]''<br /> |-<br /> | {{AUS}}<br /> | [[Advance Australia Fair]] („Schreite voran, schönes, glückliches Australien“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of Australia.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> |→Inoffiziell<br /> | ''[[Waltzing Matilda]]''<br /> |-<br /> |→{{NFK}}<br /> | [[Come ye Blessed]] („Sei gesegnet“)<br /> |-<br /> |→{{AU-TAS}}<br /> | [[All hail the land we love so well]] („Heil dir, Land das wir so lieben“)<br /> |-<br /> | {{BHS}}<br /> | [[March On, Bahamaland]] („Marschiere voran, Bahama“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{BHR}}<br /> | [[Bahrainuna]] („Unser Bahrain“)<br /> |-<br /> | {{BGD}}<br /> | [[Amar Sonar Bangla]] („Mein goldenes Bangladesch“)<br /> |-<br /> | {{BRB}}<br /> | [[In Plenty and In Time of Need]] („In guten wie in schlechten Zeiten“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of Barbados.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{BEL}}<br /> | [[Brabançonne]] („[[Brabant]]&lt;nowiki&gt;lied&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> |→{{BE-VLG}}<br /> | [[De Vlaamse Leeuw]] („Der [[Flamen|flämische]] Löwe“)<br /> |-<br /> |→{{BE-WAL}}<br /> | [[Le Chant des Wallons]] („Das Lied der [[Wallonen]]“)<br /> |-<br /> | {{BLZ}}<br /> | [[Land of the Free]] („Land der Freien“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{BEN}}<br /> | [[L’Aube Nouvelle]] („Der Anbruch eines neuen Tages“)<br /> |-<br /> | {{BTN}}<br /> | [[Gyelpoi tenzhu]] („Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | {{BOL}}<br /> | [[Bolivianos, el hado propicio]] („Bolivianer, das günstige Schicksal“)<br /> |-<br /> | {{BIH}}<br /> | [[Intermeco]]<br /> |-<br /> |→{{BA-BIH}}<br /> | keine Hymne<br /> |-<br /> |→{{BA-SRP}}''<br /> | [[Moja Republika]] („Meine Republik“)<br /> |-<br /> | {{BWA}}<br /> | [[Fatshe leno la rona]] („Gesegnet sei dies edle Land“)<br /> |-<br /> | {{BRA}}<br /> | [[Hino Nacional Brasileiro]] („Brasilianische Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | {{BRN}}<br /> | [[Allah Peliharakan Sultan]] („Gott segne den Sultan“)<br /> |-<br /> | {{BGR}}<br /> | [[Mila Rodino]] („Liebe Heimat“)<br /> |-<br /> | {{BFA}}<br /> | [[Ditanyè]]<br /> |-<br /> | {{BDI}}<br /> | [[Burundi bwacu]] („Geliebtes Burundi“)<br /> |-<br /> | {{CHL}}<br /> | [[Puro, Chile]] („Chile ist rein“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Rapa Nui, Chile.svg|20px]] [[Osterinsel]]<br /> | ''[[Himno de Rapa Nui]]'' („Hymne von Rapa Nui“)<br /> |-<br /> | {{CHN}}<br /> | [[Marsch der Freiwilligen]]<br /> |-<br /> |→''{{TIB}}''<br /> | ''[[bod rgyal khab chen po'i rgyal glu]]'' („Nationalhymne der tibetanischen Regierung“) &lt;small&gt;verwendet von der [[Tibetische Exilregierung|tibetischen Exilregierung]], Flagge und Hymne in der Volksrepublik China verboten&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Kokbayraq flag.svg|20px]] [[Ostturkestan]]''<br /> | ''[[Istiqlal Marshi]]'' („Unabhängkeitsmarsch“) &lt;small&gt;verwendet von der [[Uigurische Unabhängigkeitsbewegung|uigurischen Unabhängigkeitsbewegung]], Flagge in der Volksrepublik China verboten&lt;/small&gt; &lt;!-- sollte geklärt werden, ob auch die Hymne verboten ist --&gt;<br /> |-<br /> |→{{TWN}}<br /> | [[San Min Chu-i]] („[[Drei Prinzipien des Volkes]]“)<br /> |-<br /> |&amp;nbsp;→[[Flaggenlied]]<br /> | [[gúoqí gē]] („Nationales Flaggenlied“)<br /> |-<br /> |&amp;nbsp;→{{TPE}}<br /> | [[gúoqí gē]] („Nationales Flaggenlied“)<br /> |-<br /> | {{CRI}}<br /> | [[Noble patria, tu hermosa bandera]] („Edles Vaterland, deine schöne Flagge“)<br /> |-<br /> |→[[Flaggenlied]]<br /> | [[Himno a la Bandera (Costa Rica)|Himno a la Bandera]] („Hymne an die Flagge“)<br /> |-<br /> | {{DNK}}<br /> | [[Der er et yndigt land]] („Es gibt ein liebliches Land“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of Denmark.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[Kong Kristian stod ved højen mast]] („König Christian stand am hohen Mast“)<br /> |-<br /> |→{{FRO}}<br /> | [[Tú alfagra land mítt]] („Oh du mein schönes Land“)<br /> |-<br /> |→{{GRL}}<br /> | [[Nunarput utoqqarsuanngoravit]] („Unser Land, du wurdest so alt“)<br /> |-<br /> | {{DEU}}<br /> | [[Das Lied der Deutschen]] (nur dritte Strophe)<br /> |-<br /> |→{{DE-BY}}<br /> | [[Bayernhymne]]<br /> |-<br /> |→{{DE-HE}}<br /> | [[Hessenlied]]<br /> |-<br /> |→{{DE-SL}}<br /> | [[Saarlandlied]]<br /> |-<br /> | {{DMA}}<br /> | [[Isle of Beauty, Isle of Splendour]] („Insel der Schönheit, Insel der Pracht“)<br /> |-<br /> | {{DOM}}<br /> | [[Quisqueyanos valientes]] („Tapfere Söhne von [[Hispaniola|Quisqueya]]“)<br /> |-<br /> |→[[Flaggenlied]]<br /> | [[Himno a la Bandera (Dominikanische Republik)|Himno a la Bandera]] („Hymne an die Flagge“)<br /> |-<br /> | {{DJI}}<br /> | [[Nationalhymne Dschibutis|Dschibuti]]<br /> |-<br /> | {{ECU}}<br /> | [[Salve, Oh Patria]] („Wir grüßen unsere Heimat“)<br /> |-<br /> |→[[Flaggenlied]]<br /> | [[Himno a la Bandera (Ecuador)|Himno a la Bandera]] („Hymne an die Flagge“)<br /> |-<br /> |→{{EC-W}}<br /> | [[Himno de Galápagos]] („Hymne von Galápagos“)<br /> |-<br /> | {{SLV}}<br /> | [[Saludemos la Patria orgullosos]] („Lasst uns stolz unsere Heimat grüßen“)<br /> |-<br /> | {{CIV}}<br /> | [[L’Abidjanaise]] („Lied von Abidjan“)<br /> |-<br /> | {{ERI}}<br /> | [[Ertra, Ertra, Ertra]] („Eritrea, Eritrea, Eritrea“)<br /> |-<br /> | {{EST}}<br /> | [[Mu isamaa, mu õnn ja rõõm]] („Mein Heimatland, mein Glück und meine Freude“)<br /> |-<br /> |→''Inoffiziell/alternativ''<br /> | ''[[Mu isamaa on minu arm]] („Mein Vaterland ist meine Liebe“)''<br /> |-<br /> | ''{{EU}}''<br /> | [[Europahymne]]<br /> |-<br /> | {{FJI}}<br /> | [[Meda Dau Doka]] („Gott schütze Fidschi“)<br /> |-<br /> | {{FIN}}<br /> | [[Maamme]] („Unser Land“)<br /> |-<br /> |→{{FI-AL}}<br /> | [[Ålänningens sång]] („Lied des Åländers“)<br /> |-<br /> | {{FRA}}<br /> | [[Marseillaise]] („[[Marseille]]&lt;nowiki&gt;lied&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Gwenn ha du.svg|20px]] [[Bretagne]]''<br /> | ''[[Bro Gozh ma Zadoù]]'' („Das alte Lied meiner Väter“)<br /> |-<br /> |→{{PYF}}<br /> | [[Ia Ora 'O Tahiti Nui]] („Lang lebe Tahiti Nui“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Corsica.svg|20px]] [[Korsika]]<br /> | ''[[Dio vi Salvi Regina]]''<br /> |-<br /> |→{{NCL}}<br /> | ''[[Soyons unis devenons frères]]'' („Seien wir vereint, werden wir Brüder“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Basse-Normandie flag.svg|20px]] [[Normandie]]''<br /> | ''[[Ma Normandie]]'' („Meine Normandie“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Flag of Occitania.svg|20px]] [[Okzitanien]]''<br /> | ''[[Se chanta]]'' („Wenn es singt“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Provence (alternate flag).svg|20px]] [[Provence]]''<br /> | ''[[La Coupo Santo]]'' („Der heilige Kelch“)<br /> |-<br /> |→{{REU}}<br /> | ''[[P'tit fleur fanée]]'' („Kleine verwelkte Blume“)<br /> |-<br /> |→{{BLM}}<br /> | ''[[L'Hymne à St. Barthélemy]]'' („Hymne für St. Barthélemy“)<br /> |-<br /> | {{GAB}}<br /> | [[La Concorde]] („Die Eintracht“)<br /> |-<br /> | {{GMB}}<br /> | [[For The Gambia Our Homeland]] („Für Gambia, unser Heimatland“)<br /> |-<br /> | {{GEO}}<br /> | [[Tawisupleba]] („Freiheit“)<br /> |-<br /> |→''{{GEO-AB}}''<br /> | [[Aiaaira]] („Sieg“)<br /> |-<br /> |→{{GE-AJ}}<br /> | ''[[Hymne der Republik Adscharien]]''<br /> |-<br /> |→''{{GEO-SO}}''<br /> | [[Hymne der Republik Südossetien]]<br /> |-<br /> | {{GHA}}<br /> | [[God Bless Our Homeland Ghana]] („Gott segne unser Heimatland Ghana“)<br /> |-<br /> | {{GRC}}<br /> | [[Ymnos is tin Eleftherian]] („Ode an die Freiheit“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Greek Macedonia.svg|20px]] [[Makedonien (geographische Region Griechenlands)|Makedonien]]<br /> | ''[[Berühmtes Makedonien|Makedonía xakustí]]'' („Berühmtes Makedonien“)<br /> |-<br /> | {{GRD}}<br /> | [[Hail Grenada]] („Heil Grenada“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{GTM}}<br /> | [[Guatemala Feliz]] („Glückliches Guatemala“)<br /> |-<br /> | {{GIN}}<br /> | [[Liberté (Hymne)|Liberté]] („Freiheit“)<br /> |-<br /> | {{GNB}}<br /> | [[Esta é a Nossa Pátria Bem Amada]] („Dies ist unser geliebtes Land“)<br /> |-<br /> | {{GUY}}<br /> | [[Dear Land of Guyana, of Rivers and Plains]] („Geliebtes Land Guyana der Flüsse und Ebenen“)<br /> |-<br /> | {{HTI}}<br /> | [[La Dessalinienne]] („Lied von [[Jakob I. (Haiti)|Dessalines]]“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Haiti.svg|20px]] [[Präsidialsalut]]<br /> | [[Quand nos Aïeux brisèrent leurs entraves]] („Als unsere [[Haitianische Revolution|Ahnen ihre Ketten abschüttelten]]“)<br /> |-<br /> | {{HND}}<br /> | [[Nationalhymne von Honduras|Himno nacional de Honduras]] („Nationalhymne von Honduras“)<br /> |-<br /> | {{IND}}<br /> | [[Jana Gana Mana]] („Herrscher über den Geist des Volkes“)<br /> |-<br /> |→Nationallied<br /> | [[Vande Mataram]] („Ich huldige der Mutter“)<br /> |-<br /> | {{IDN}}<br /> | [[Indonesia Raya]] („Großes Indonesien“)<br /> |-<br /> |→{{ID-AC}}<br /> | [[Nationalhymne (Aceh)]]<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Flag of West Papua.svg|20px]] [[West-Neuguinea|West-Papua]]''<br /> | ''[[Hai Tanahku Papua]]'' („Oh mein Land Papua“) &lt;small&gt;Flagge und Hymne in Indonesien verboten&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | {{IRQ}}<br /> | [[Mautini]] („Meine Heimat“)<br /> |-<br /> |→{{IRQ-KUR}}<br /> | [[Ey Reqîb]] („Der Feind“)<br /> |-<br /> | {{IRN}}<br /> | [[Soroud-e Melli-ye Dschomhuri-ye Eslami-e Iran]] („Nationalhymne der islamischen Republik Iran“)<br /> |-<br /> | {{IRL}}<br /> | [[Amhrán na bhFiann]] („Das Soldatenlied“)<br /> |-<br /> | {{ISL}}<br /> | [[Lofsöngur]] („Lobgesang“)<br /> |-<br /> | {{ISR}}<br /> | [[HaTikwa]] („Die Hoffnung“)<br /> |-<br /> |→''{{PSE}}''<br /> | [[Bilādī]] („Mein Land“)<br /> |-<br /> | {{ITA}}<br /> | [[Fratelli d’Italia]] („‚Brüder Italiens“)<br /> |-<br /> |→[[Flaggenlied]]<br /> | [[Onori e Inno Nazionale]] („Ehrungs- und Nationalhymne“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Flag of Padania.svg|20px]] [[Padanien]]''<br /> | ''[[Va', pensiero, sull'ali dorate]]'' („Flieg, Gedanke, getragen von Sehnsucht“)<br /> |-<br /> | {{JAM}}<br /> | [[Jamaica, Land We Love]] („Jamaika, das Land, das wir lieben“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of Jamaica.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{JPN}}<br /> | [[Kimi Ga Yo]] („Deine Herrschaft“)<br /> |-<br /> | {{YEM}}<br /> | [[al-Dschumhuriyatu l-muttahida]] („Vereinigte Republik“)<br /> |-<br /> | {{JOR}}<br /> | [[As-salam al-malaki al-urduni]] („Lang lebe der König“)<br /> |-<br /> |''[[Datei:Flag of Greenland.svg|20px]] [[Kalaallit]]''<br /> | [[Nuna asiilasooq]] („Das große Land“)<br /> |-<br /> | {{KHM}}<br /> | [[Nokoreach]] („Königreich“)<br /> |-<br /> | {{CMR}}<br /> | [[Chant de Ralliement]] („Versammlungslied“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Flag of The Federal Republic of Southern Cameroons.svg|20px]] [[Ambazonia]]''<br /> | [[Freedom Land]] („Freiheitsland“)<br /> |-<br /> | {{CAN}}<br /> | [[O Canada]] („Oh Kanada“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of Canada.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> |→{{CA-AB}}<br /> | [[Alberta (Nationalhymne)|Alberta]]<br /> |-<br /> |→{{CA-BC}}<br /> | ''[[British Columbia (Nationalhymne)|British Columbia]]''<br /> |-<br /> |→{{CA-MB}}<br /> | ''[[Manitoba Sounds]]'' („Manitoba klingt“)<br /> |-<br /> |→{{CA-NB}}<br /> | ''[[The Land of New Brunswick]]'' („Das Land von New Brunswick“)<br /> |-<br /> |→{{CA-NL}}<br /> | [[Ode to Newfoundland]] („Ode an Neufundland“)<br /> |-<br /> |→{{CA-NS}}<br /> | ''[[Farewell to Nova Scotia]]'' („Abschied von Nova Scotia“)<br /> |-<br /> |→{{CA-ON}}<br /> | ''[[A Place to Stand, A Place to Grow]]'' („Ein Ort zum bleiben, ein Ort zum wachsen“)<br /> |-<br /> |→{{CA-QC}}<br /> | [[Gens du pays]] („Menschen des Landes“)<br /> |-<br /> |→{{CA-PE}}<br /> | ''[[The Island Hymn]]'' („Die Inselhymne“)<br /> |-<br /> |→{{CA-SK}}<br /> | [[Centennial Song]] („Jahrhundertlied“)<br /> |-<br /> |→{{CA-NT}}<br /> | keine Hymne<br /> |-<br /> |→{{CA-NU}}<br /> | keine Hymne<br /> |-<br /> |→{{CA-YT}}<br /> | [[Yokun (Nationalhymne)|Yokun]]<br /> |-<br /> | {{CPV}}<br /> | [[Cântico da Liberdade]] („Lied der Freiheit“)<br /> |-<br /> | {{KAZ}}<br /> | [[Menin Kasachstanym]] („Mein Kasachstan“)<br /> |-<br /> | {{QAT}}<br /> | [[As-Salam al-Amiri]] („Es lebe der Emir“)<br /> |-<br /> | {{KEN}}<br /> | [[Ee Mungu Nguvu Yetu]] („Oh Gott allen Ursprungs“)<br /> |-<br /> | {{KGZ}}<br /> | [[Ak möngülüü aska]] („Hohe Berge und Täler“)<br /> |-<br /> | {{KIR}}<br /> | [[Teirake Kaini Kiribati]] („Stehe auf, Kiribati“)<br /> |-<br /> | {{COL}}<br /> | [[Himno Nacional de la República de Colombia]] („Nationalhymne der Republik Kolumbien“)<br /> |-<br /> | {{COM}}<br /> | [[Udzima wa ya Masiwa]] („Die Einheit der großen Inseln“)<br /> |-<br /> | {{COD}}<br /> | [[Debout Congolais]] („Stehe auf, Kongolese“)<br /> |-<br /> | {{COG}}<br /> | [[La Congolaise]] („Kongolied“)<br /> |-<br /> | {{PRK}}<br /> | [[Ach’imŭn pinnara]] („Lass die Morgensonne scheinen“)<br /> |-<br /> | {{KOR}}<br /> | [[Aegukga]] („Lied der Liebe für das Land“)<br /> |-<br /> | {{HRV}}<br /> | [[Lijepa naša domovino]] („Unser schönes Heimatland“)<br /> |-<br /> | {{CUB}}<br /> | [[La Bayamesa]] („[[Bayamo (Kuba)|Bayamo]]&lt;nowiki&gt;lied&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> | {{KWT}}<br /> | [[An-Naschid al-Watani]] („Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | {{LAO}}<br /> | [[Pheng Xat Lao]] („Hymne des Volkes von Laos“)<br /> |-<br /> | {{LVA}}<br /> | [[Dievs, svētī Latviju]] („Gott segne Lettland“)<br /> |-<br /> | {{LBN}}<br /> | [[Kulluna lil-Watan lil-Ula lil-Alam]] („Auf, ihr alle! Für Vaterland, Flagge und Ruhm“)<br /> |-<br /> | {{LSO}}<br /> | [[Lesotho Fatse La Bontata Rona]] („Lesotho, das Land unserer Väter“)<br /> |-<br /> | {{LBR}}<br /> | [[All Hail, Liberia Hail]] („Heil dir, Liberia, heil!“)<br /> |-<br /> |→''Nationallied''<br /> | ''[[The Lone Star Forever]]'' („Der [[Flagge Liberias|eine Stern]] über alles“)<br /> |-<br /> | {{LBY}}<br /> | [[Allahu Akbar (Nationalhymne Libyens)|Allahu Akbar]] („Allah ist der Größte!“)<br /> |-<br /> | {{LIE}}<br /> | [[Oben am jungen Rhein]]<br /> |-<br /> | {{LTU}}<br /> | [[Tautiška Giesmė]] („Das Nationallied“)<br /> |-<br /> | {{LUX}}<br /> | [[Ons Heemecht]] („Unsere Heimat“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Standard of the Grand Duke of Luxembourg.svg|20px]] [[Königshymne|Hymne des Herzogs]]<br /> | [[De Wilhelmus]] („[[Wilhelm I. (Oranien-Nassau)|Wilhelm]]&lt;nowiki&gt;lied&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> | {{MDG}}<br /> | [[Ry Tanindrazanay Malala ô]] („Oh, unser geliebtes Vaterland“)<br /> |-<br /> | {{MWI}}<br /> | [[Mulungu dalitsa Malaŵi]] („Gott segne Malawi“)<br /> |-<br /> | {{MYS}}<br /> | [[Negaraku]] („Mein Land“)<br /> |-<br /> | {{MDV}}<br /> | [[Gavmii mi ekuverikan matii tibegen kuriime salaam|Gavmii salaam]] („Nationaler Gruß“)<br /> |-<br /> | {{MLI}}<br /> | [[Pour l’Afrique et pour toi, Mali|Le Mali]] („Mali“)<br /> |-<br /> | {{MLT}}<br /> | [[L-Innu Malti]] („Die Hymne Maltas“)<br /> |-<br /> | ''{{Malteserorden}}''<br /> | [[Ave Crux Alba]] („Sei gegrüßt, weißes Kreuz“)<br /> |-<br /> | {{MAR}}<br /> | [[Hymne Chérifien]] („[[Scherif]]en&lt;nowiki&gt;-Hymne&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> |→''{{ESH}}''<br /> | [[Ya Baniy As-Sahara]] („Oh Söhne der [[Sahara]]“)<br /> |-<br /> | {{MHL}}<br /> | [[Forever Marshall Islands]] („Die Marschallinseln über alles“)<br /> |-<br /> | {{MRT}}<br /> | [[Nationalhymne Mauretaniens|An-Nashid Al-Watani Al-Ğumhūriyyah al-Islāmiyyah al-Mūrītāniyyah]] („Nationalhymne der islamischen Republik Mauretanien“)<br /> |-<br /> | {{MUS}}<br /> | [[Motherland]] („Mutterland“)<br /> |-<br /> | {{MKD}}<br /> | [[Denes nad Makedonija]] („Heute über Mazedonien“)<br /> |-<br /> | {{MEX}}<br /> | [[Himno Nacional Mexicano]] („Mexikanische Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | {{FSM}}<br /> | [[Patriots of Micronesia]] („Patrioten von Mikronesien“)<br /> |-<br /> | {{MDA}}<br /> | [[Limba Noastră]] („Unsere Sprache“)<br /> |-<br /> |→{{MD-GA}}<br /> | [[Gagauziya Milli Marşı]] („Gagausische Nationalhymne“)<br /> |-<br /> |→''{{MDA-SN}}''<br /> | [[My slavim tjebja, Pridnestrov'je]] („Wir preisen Transnistrien“)<br /> |-<br /> | {{MCO}}<br /> | [[Hymne Monégasque]] („Monegassische Hymne“)<br /> |-<br /> | {{MNG}}<br /> | [[Nationalhymne der Mongolei|Mongol Ulsyn töriin duulal]] („Mongolische Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | {{MNE}}<br /> | [[Oj svijetla majska zoro]] („Oh, du helle Morgenröte im Mai“)<br /> |-<br /> | {{MOZ}}<br /> | [[Pátria Amada]] („Geliebtes Vaterland“)<br /> |-<br /> | {{MMR}}<br /> | [[Gba Majay Bma]] („Bis zum Ende der Welt“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:New Mon State Party flag.png|20px]] [[New Mon State Party]]''<br /> | [[Nationalhymne (New Mon State Party)]]<br /> |-<br /> | {{NAM}}<br /> | [[Namibia, Land of the Brave]] („Namibia, Land der Mutigen“)<br /> |-<br /> | ''{{NATO}}''<br /> | [[NATO-Hymne]]<br /> |-<br /> | {{NRU}}<br /> | [[Nauru Bwiema]] („Nauru, unser Heimatland“)<br /> |-<br /> | {{NPL}}<br /> | [[Nationalhymne Nepals|Sayaun Thunga Phool Ka]] („Hunderte von Blumen“)<br /> |-<br /> | {{NZL}}<br /> | [[God Defend New Zealand]] („Gott beschütze Neuseeland“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of New Zealand.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> |→{{COK}}<br /> | [[Te Atua Mou E]] („An den allmächtigen Gott“)<br /> |-<br /> |→{{NIU}}<br /> | [[Ko E Iki He Lagi]] („Der Gott im Himmel“)<br /> |-<br /> |→{{TKL}}<br /> | [[Te Atua]] („An den Allmächtigen“)<br /> |-<br /> | {{NIC}}<br /> | [[Salve a ti, Nicaragua]] („Sei gegrüßt, Nicaragua“)<br /> |-<br /> | {{NLD}}<br /> | [[Het Wilhelmus]] („[[Wilhelm I. (Oranien-Nassau)|Wilhelm]]&lt;nowiki&gt;lied&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> |→[[Flaggenlied]]<br /> | ''Het Vlaggelied'' („Das Flaggenlied“)<br /> |-<br /> |→{{NL-DR}}<br /> | [[Mijn Drenthe]] („Mein Drenthe“)<br /> |-<br /> |→{{NL-FL}}<br /> | [[Waar wij steden doen verrijzen]] („Wo wir Städte errichten“)<br /> |-<br /> |→{{NL-FR}}<br /> | [[De âlde Friezen]] („Die alten Friesen“)<br /> |-<br /> |→{{NL-GE}}<br /> | [[Ons Gelderland]] („Unser Gelderland“)<br /> |-<br /> |→{{NL-GR}}<br /> | [[Grönnens laid]] („Groningens Lied“)<br /> |-<br /> |→{{NL-LI}}<br /> | [[Limburg mijn Vaderland]] („Limburg, mein Vaterland“)<br /> |-<br /> |→{{NL-NB}}<br /> |''[[Lied van Hertog Jan]]'' („Lied von [[Johann I. (Brabant)|Herzog Johann]]“), ''[[Brabantsch Volkslied]]'' („[[Brabant]]-Hymne“)<br /> |-<br /> |→{{NL-NH}}<br /> | [[Noord-Hollands volkslied]] („Nordholland-Hymne“)<br /> |-<br /> |''&amp;nbsp;→[[Datei:West-Friesland_vlag.svg|20px]] [[Westfriesland]]''<br /> | ''[[West-Fries volkslied]]'' („Westfriesland-Hymne“)<br /> |-<br /> |→{{NL-OV}}<br /> | [[Aan de rand van Hollands gouwen]] („Am Rand von [[Holland]]s Gauen“)<br /> |-<br /> |''&amp;nbsp;→[[Datei:Vlag van Twente.gif|20px]] [[Twente]]''<br /> | ''[[Twents volkslied]]'' („Twente-Hymne“)<br /> |-<br /> |''&amp;nbsp;→[[Datei:Flag Salland.svg|20px]] [[Salland]]''<br /> | ''[[Sallandlied]] ''<br /> |-<br /> |→{{NL-UT}}<br /> | [[Langs de Vecht en d'oude Rijnstroom]] („Entlang der [[Vechte]] und am alten [[Rhein]]“)<br /> |-<br /> |→{{NL-ZE}}<br /> | [[Zeeuws volkslied]] („Zeeland-Hymne“)<br /> |-<br /> |''&amp;nbsp;→[[Datei:Zeeuws-Vlaanderen-RvS.gif|20px]] [[Zeeuws Vlaanderen]]''<br /> | ''[[Zeeuws-Vlaams volkslied]]'' („Seeländisch-Flandern-Hymne“)<br /> |-<br /> |→{{NL-ZH}}<br /> | [[Zuid-Hollands volkslied]] („Südholland-Hymne“)<br /> |-<br /> |→{{ABW}}<br /> | [[Aruba Dushi Tera]] („Aruba, reiches Land“)<br /> |-<br /> |→{{NLD-BON}}<br /> | [[Tera di Solo y suave biento]] („Land der Sonne und der leichten Brise“)<br /> |-<br /> |→{{CUW}}<br /> | [[Himno di Kòrsou]] („Hymne von Curaçao“)<br /> |-<br /> |→{{SXM}}<br /> | [[O sweet Saint-Martin's Land]] („Schönes St. Martin“)<br /> |-<br /> |→{{NLD-SAB}}<br /> | [[Saba, you rise from the ocean]] („Saba, du entsteigst dem Ozean“)<br /> |-<br /> |→{{NLD-STE}}<br /> | [[Golden Rock]] („Goldener Fels“)<br /> |-<br /> | {{NER}}<br /> | [[La Nigérienne]] („Nigerlied“)<br /> |-<br /> | {{NGA}}<br /> | [[Arise Oh Compatriots, Nigeria's Call Obey]] („Erhebt euch, Landsleute, folgt Nigerias Ruf“)<br /> |-<br /> | {{NOR}}<br /> | [[Ja, vi elsker dette landet]] („Ja, wir lieben dieses Land“)<br /> |-<br /> |→ [[Datei:Royal Standard of Norway.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[Kongesangen]] („Königslied“)<br /> |-<br /> | [[Datei:Olympic flag.svg|20px]] ''[[Olympische Spiele]]''<br /> | [[Olympische Hymne]]<br /> |-<br /> | {{OMN}}<br /> | [[Ya Rabbana Ehfid Lana Jalalat Al Sultan]] („Hymne des Sultans“)<br /> |-<br /> | ''{{EAC}}''<br /> | [[Tupendane sote]] („Lasst uns einander lieben“)<br /> |-<br /> | {{AUT}}<br /> | [[Land der Berge, Land am Strome]]<br /> |-<br /> |→{{AT-1}}<br /> | [[Mein Heimatvolk, mein Heimatland]]<br /> |-<br /> |→{{AT-2}}<br /> | [[Kärntner Heimatlied]]<br /> |-<br /> |→{{AT-3}}<br /> | [[Niederösterreichische Landeshymne|Oh Heimat, dich zu lieben]]<br /> |-<br /> |→{{AT-4}}<br /> | [[Hoamatgsang]]<br /> |-<br /> |→{{AT-5}}<br /> | [[Salzburger Landeshymne|Land uns'rer Väter]]<br /> |-<br /> |→{{AT-6}}<br /> | [[Dachsteinlied]]<br /> |-<br /> |→{{AT-7}}<br /> | [[Tiroler Landeshymne]]<br /> |-<br /> |→{{AT-8}}<br /> | [[’s Ländle, meine Heimat]]<br /> |-<br /> |→{{AT-9}}<br /> | keine Hymne<br /> |-<br /> | {{TLS}}<br /> | [[Pátria]] („Vaterland“)<br /> |-<br /> | {{PAK}}<br /> | [[Qaumi Tarana]] („Nationalhymne“)<br /> |-<br /> |→{{PK-JK}}<br /> | [[Watan Hamara Kashmir]] („Unser Land ist das freie [[Kaschmir]]“)<br /> |-<br /> | {{PLW}}<br /> | [[Belau loba klisiich er a kelulul|Belau rekid]] („Unser Belau“)<br /> |-<br /> | {{PAN}}<br /> | [[Himno Istmeño]] („Hymne des [[Isthmus (Geographie)|Isthmus]]“)<br /> |-<br /> | {{PNG}}<br /> | [[O Arise All You Sons of This Land]] („Erhebt euch, Söhne dieses Landes“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> |→{{PG-NSA}}<br /> | [[Nationalhymne (Bougainville)]]<br /> |-<br /> | {{PRY}}<br /> | [[Paraguayos, República o muerte]] („Paraguay, Republik oder Tod“)<br /> |-<br /> | [[Datei:IPC logo (2004).svg|20px]] ''[[Paralympische Spiele]]''<br /> | [[Paralympische Hymne]]<br /> |-<br /> | {{PER}}<br /> | [[Somos libres, seámoslo siempre]] („Wir sind frei, lasst uns so für immer bleiben“)<br /> |-<br /> | {{PHL}}<br /> | [[Lupang Hinirang]] („Auserwähltes Land“)<br /> |-<br /> | {{POL}}<br /> | [[Mazurek Dąbrowskiego]] („[[Jan Henryk Dąbrowski|Dąbrowski]]-[[Mazurka]]“)<br /> |-<br /> | {{PRT}}<br /> | [[A Portuguesa]] („Portugallied“)<br /> |-<br /> |→{{PT-20}}<br /> | [[Hino dos Açores]] („Hymne der Azoren“)<br /> |-<br /> |→{{PT-30}}<br /> | [[Hino da Região Autónoma da Madeira]] („Hymne der autonomen Region Madeira“)<br /> |-<br /> | {{RWA}}<br /> | [[Rwanda nziza]] („Unser Ruanda“)<br /> |-<br /> | ''[[Datei:Roma flag.svg|20px]] [[Roma]]''<br /> | [[Djelem, djelem]] („Ich ging, ich ging“)<br /> |-<br /> | {{ROU}}<br /> | [[Deșteaptă-te, române!]] („Erwache, Rumäne“)<br /> |-<br /> | {{RUS}}<br /> | [[Hymne der Russischen Föderation|Gimn Rossijskoi Federazii]] („Hymne der Russischen Föderation“)<br /> |-<br /> |→{{RU-AD}}<br /> | [[Hymne der Republik Adygeja]]<br /> |-<br /> |→{{RU-AL}}<br /> | [[Hymne der Republik Altai]]<br /> |-<br /> |→{{RU-BA}}<br /> | [[Hymne der Republik Baschkortostan]]<br /> |-<br /> |→{{RU-BU}}<br /> | [[Hymne der Republik Burjatien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-KK}}<br /> | Auswahlprozess läuft<br /> |-<br /> |→{{RU-DA}}<br /> | [[Hymne der Republik Dagestan]]<br /> |-<br /> |→{{RU-IN}}<br /> | [[Hymne der Republik Inguschetien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-KB}}<br /> | [[Hymne der Republik Kabardino-Balkarien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-KL}}<br /> | [[Hymne der Republik Kalmückien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-KC}}<br /> | [[Hymne der Karatschai-Tscherkessien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-KR}}<br /> | [[Hymne der Republik Karelien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-KO}}<br /> | [[Hymne der Republik Komi]]<br /> |-<br /> |→{{RU-ME}}<br /> | [[Hymne der Republik Mari El]]<br /> |-<br /> |→{{RU-MO}}<br /> | [[Hymne der Republik Mordwinien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-SE}}<br /> | [[Hymne der Republik Nordossetien-Alanien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-SA}}<br /> | [[Hymne der Republik Sacha]]<br /> |-<br /> |→{{RU-TA}}<br /> | [[Tuğan yağım]] („Mein Heimatland“)<br /> |-<br /> |→{{RU-CE}}<br /> | [[Hymne der Republik Tschetschenien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-CU}}<br /> | [[Hymne der Republik Tschuwaschien]]<br /> |-<br /> |→{{RU-TY}}<br /> | [[Tooruktug Dolgay Tangdym]] („Der Wald ist voller Pinienkerne“)<br /> |-<br /> |→{{RU-UD}}<br /> | [[Hymne der Republik Udmurtien]]<br /> |-<br /> | {{SLB}}<br /> | [[God Save Our Solomon Islands]] („Gott schütze unsere Salomonen“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{ZMB}}<br /> | [[Stand and Sing of Zambia, Proud and Free]] („Steht und singt von Sambia, stolz und frei“)<br /> |-<br /> | ''[[Datei:Sami flag.svg|20px]] [[Samen (Volk)|Samen]]''<br /> | [[Sámi soga lávlla]] („Lied der Samen“)<br /> |-<br /> | {{WSM}}<br /> | [[The Banner Of Freedom]] („Das Banner der Freiheit“)<br /> |-<br /> | {{SMR}}<br /> | [[Inno Nazionale della Repubblica]] („Nationalhymne der Republik“)<br /> |-<br /> | {{STP}}<br /> | [[Independência total]] („Absolute Unabhängigkeit“)<br /> |-<br /> | {{SAU}}<br /> | [[Asch al-Malik]] („Lang lebe unser geliebter König“)<br /> |-<br /> | {{SWE}}<br /> | [[Du gamla, Du fria]] („Du alter, du freier“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Sweden-Royal-flag-grand-coa.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[Kungssången]] („Königslied“)<br /> |-<br /> | {{CHE}}<br /> | [[Schweizerpsalm]]<br /> |-<br /> | {{SEN}}<br /> | [[Pincez Tous vos Koras, Frappez les Balafons]] („Zupft eure [[Kora]]s, trommelt die [[Balafon]]e“)<br /> |-<br /> | {{SRB}}<br /> | [[Bože Pravde]] („Gott der Gerechtigkeit“)<br /> |-<br /> |→''{{UNK}}''<br /> | [[Evropa]] („Europa“)<br /> |-<br /> |→{{RS-VO}}<br /> | ''[[Ja sam rođen tamo na salašu]]'' („Ich wurde auf einem Bauernhof geboren“)<br /> |-<br /> | {{SYC}}<br /> | [[Koste Seselwa]] („Vereinigt euch, Seycheller“)<br /> |-<br /> | {{SLE}}<br /> | [[High We Exalt Thee, Realm of the Free]] („Hoch verehren wir dich, Land der Freien“)<br /> |-<br /> | {{ZWE}}<br /> | [[Blessed be the Land of Zimbabwe]] („Gesegnet sei das Land Simbabwe“)<br /> |-<br /> | {{SGP}}<br /> | [[Majulah Singapura]] („Vorwärts Singapur!“)<br /> |-<br /> | {{SVK}}<br /> | [[Nad Tatrou sa blýska]] („Es blitzt über der [[Tatra (Gebirge)|Tatra]]“)<br /> |-<br /> | {{SVN}}<br /> | [[Zdravljica]] („Prost“)<br /> |-<br /> | {{SOM}}<br /> | [[Somaliyaay toosoo]] („Somalia, erwache“)<br /> |-<br /> |→''{{SOM-SL}}''<br /> | [[Samo ku waar]]<br /> |-<br /> |→''{{SOM-PL}}''<br /> | [[Geeraarka Calanka Puntland]]<br /> |-<br /> | {{ESP}}<br /> | [[Marcha Real]] („Königlicher Marsch“)<br /> |-<br /> | →{{ES-AN}}<br /> | [[La bandera blanca y verde]] („Die [[Flagge Andalusiens|weiß-grüne Flagge]]“)<br /> |-<br /> | →{{ES-AR}}<br /> | [[Himno de Aragón]] („Hymne von Aragón“)<br /> |-<br /> | →{{ES-AS}}<br /> | [[Asturias, patria querida]] („Asturien, geliebtes Vaterland“)<br /> |-<br /> | →{{ES-CN}}<br /> | [[Himno de Canarias]] („Hymne der Kanaren“)<br /> |-<br /> | →{{ES-CB}}<br /> | [[Himno a La Montaña]] („Hymne der [[Montaña]]“)<br /> |-<br /> | →{{ES-CM}}<br /> | ''[[Canción del Sembrador]]'', ''[[Canto a la Mancha]]'' („Gesang für [[La Mancha]]“), ''[[Patria sin fin]]'' („Vaterland auf ewig“)<br /> |-<br /> | →{{ES-CL}}<br /> | keine Hymne<br /> |-<br /> | →{{ES-CT}}<br /> | [[Els Segadors]] („Die [[Schnitter]]“)<br /> |-<br /> | →{{ES-CE}}<br /> | [[Himno de Ceuta]] („Hymne von Ceuta“)<br /> |-<br /> | →{{ES-EX}}<br /> | [[Himno de Extremadura]] („Hymne der Extremadura“)<br /> |-<br /> | →{{ES-GA}}<br /> | [[Os Pinos]] („Die Pinien“)<br /> |-<br /> | →{{ES-RI}}<br /> | [[Himno a la La Rioja]] („Hymne von La Rioja“)<br /> |-<br /> | →{{ES-MD}}<br /> | [[Himno de la Comunidad de Madrid]] („Hymne der [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Gemeinschaft]] Madrid“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Mallorca.svg|20px]] [[Mallorca]]<br /> | [[La Balanguera]] („Die [[Balanguera]]“)<br /> |-<br /> | →{{ES-ML}}<br /> | [[Himno de Melilla]] („Hymne von Melilla“)<br /> |-<br /> | →{{ES-MC}}<br /> | ''[[Himno a Murcia]]'' („Hymne von Murcia“)<br /> |-<br /> | →{{ES-NC}}<br /> | [[Himno de las Cortes]]<br /> |-<br /> | →{{ES-PV}}<br /> | [[Eusko Abendaren Ereserkia]] („Hymne der Basken“)<br /> |-<br /> | →{{ES-VC}}<br /> | [[Himno de la Comunidad Valenciana]] („Hymne der [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Gemeinschaft]] Valenciana“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Bandera de la Vall d'Aran.svg|20px]] [[Val d’Aran]]<br /> | [[Montañas aranesas]] („Berge des Arantals“)<br /> |-<br /> | {{LKA}}<br /> | [[Sri Lanka Matha]] („Mutter Sri Lanka“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Bandera LTTE.png|20px]] [[Tamil Eelam]]<br /> | [[Nationalhymne (Tamil Eelam)]]<br /> |-<br /> | {{KNA}}<br /> | [[Oh Land of Beauty]] („Oh Land der Schönheit“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{LCA}}<br /> | [[Sons and Daughters of St. Lucia]] („Söhne und Töchter von St. Lucia“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{VCT}}<br /> | [[St. Vincent Land So Beautiful]] („St. Vincent, ein so schönes Land“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{SDN}}<br /> | [[Nahnu dschund Allah dschund al-watan]] („Wir sind die Soldaten Gottes und der Heimat“)<br /> |-<br /> |→{{SDN-S}}<br /> | [[SPLA National Anthem]] („[[Sudanesische Volksbefreiungsarmee|SPLA]]&lt;nowiki&gt;-Nationalhymne&lt;/nowiki&gt;“), ab 2010 [[South Sudan Oyee!]] (&quot;Südsudan hurrah&quot;)<br /> |-<br /> | {{ZAF}}<br /> | [[Nationalhymne Südafrikas|National Anthem of South Africa]] („Nationalhymne von Südafrika“)<br /> |-<br /> | ''{{SADC}}''<br /> | [[SADC, SADC Dawn Of Our Certainty]] („SADC, SADC Anbruch unserer Sicherheit“)<br /> |-<br /> | {{SUR}}<br /> | [[God zij met ons Suriname]] („Gott sei mit unserem Suriname“)<br /> |-<br /> | {{SWZ}}<br /> | [[Oh God, Bestower of the Blessings of the Swazi]] („O Herr unser Gott, der Du die Segnungen an die Swasi verteilst“)<br /> |-<br /> | {{SYR}}<br /> | [[Humat ad-Diyar]] („Hüter der Heimat“)<br /> |-<br /> | {{TJK}}<br /> | [[Surudi Milli]] („Nationalhymne“)<br /> |-<br /> | {{TZA}}<br /> | [[Mungu ibariki Afrika]] („Gott segne Afrika“)<br /> |-<br /> |→{{TZ-15}}<br /> | [[Nationalhymne (Sansibar)]]<br /> |-<br /> | {{THA}}<br /> | [[Phleng Chat]] („Nationalhymne“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Flag of King Rama IX.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[Phleng San Soen Phra Barami]] <br /> |-<br /> | {{TGO}}<br /> | [[Salut à toi, pays de nos aïeux]] („Gegrüßt seist du, Land unserer Vorväter“)<br /> |-<br /> | {{TON}}<br /> | [[Koe Fasi Oe Tui Oe Otu Tonga]] („Lied des Königs der Tonga-Inseln“)<br /> |-<br /> | {{TTO}}<br /> | [[Forged From The Love of Liberty]] („Geschmiedet aus der Liebe zur Freiheit“)<br /> |-<br /> | {{TCD}}<br /> | [[La Tchadienne]] („Tschadlied“)<br /> |-<br /> | {{CZE}}<br /> | [[Kde domov můj]] („Wo ist mein Heimatland?“)<br /> |-<br /> | {{TUN}}<br /> | [[Humat al-hima]] („Verteidiger des Vaterlandes“)<br /> |-<br /> | {{TUR}}<br /> | [[İstiklâl Marşı]] („Unabhängigkeitsmarsch“)<br /> |-<br /> | {{TKM}}<br /> | [[Nationalhymne Turkmenistans|Garaşsyz, Bitarap, Türkmenistanyň döwlet gimni]] („Die Staatshymne des unabhängigen und neutralen Turkmenistans“)<br /> |-<br /> | {{TUV}}<br /> | [[Tuvaluische Nationalhymne|Tuvalu mo te Atua]] („Tuvalu dem Allmächtigen“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Royal Standard of the United Kingdom.svg|20px]] [[Königshymne]]<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> | {{UGA}}<br /> | [[Oh Uganda, Land of Beauty]] („Oh Uganda, Land der Schönheit“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Buganda.svg|20px]] [[Buganda]]<br /> | [[Ekitiibwa kya Buganda]]<br /> |-<br /> | {{UKR}}<br /> | [[Schtsche ne wmerla Ukrajiny]] („Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben“)<br /> |-<br /> |→{{UA-43}}<br /> | [[Nivy i gory tvoi volshebny, Rodina]] („Deine Felder und Berge sind wundervoll, Mutterland“)<br /> |-<br /> |→''[[Datei:Flag of the Crimean Tatar people.svg|20px]] [[Krimtataren]]''<br /> | [[Ant etkenmen]] („Ich habe geschworen“)<br /> |-<br /> | ''{{UNESCO}}''<br /> | [[UNESCO-Hymne]]<br /> |-<br /> | {{HUN}}<br /> | [[Himnusz]] („Hymne“)<br /> |-<br /> |→Inoffiziell<br /> | [[Szózat]] („Aufruf“)<br /> |-<br /> | ''{{UNO}}''<br /> | [[UNO-Hymne]]<br /> |-<br /> | {{URY}}<br /> | [[Orientales, la Patria o la tumba]] („Uruguayer, Vaterland oder Tod!“)<br /> |-<br /> |→Flaggenlied<br /> | [[Mi Bandera]] („Meine Flagge“)<br /> |-<br /> | {{UZB}}<br /> | [[Usbekische Nationalhymne|Serquyosh, hur o'lkam, elga baxt, najot]] („Bleib' stark, mein freies Land, Glück und Rettung dir“)<br /> |-<br /> |→{{UZ-QR}}<br /> | [[Staatshymne der Republik Karakalpakistan]]<br /> |-<br /> | {{VUT}}<br /> | [[Yumi, Yumi, Yumi]] („Wir, wir, wir“)<br /> |-<br /> | {{VAT}}<br /> | [[Inno e Marcia Pontificale]] („Hymne und Pontifikalmarsch“)<br /> |-<br /> | {{VEN}}<br /> | [[Gloria al bravo pueblo]] („Ruhm dem tapferen Volke“)<br /> |-<br /> | {{ARE}}<br /> | [[ʿĪschī bilādī]] („Lang lebe mein Land“)<br /> |-<br /> | {{USA}}<br /> | [[The Star-Spangled Banner]] („Das [[Flagge der Vereinigten Staaten|sternenbesetzte Banner]]“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of the President of the United States of America.svg|20px]] [[Präsidialsalut]] des [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsidenten]]<br /> | [[Hail to the Chief]] („Heil dem Anführer“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:US Vice President Flag.svg|20px]] [[Präsidialsalut]] des [[Vizepräsident der Vereinigten Staaten|Vizepräsidenten]]<br /> | [[Hail, Columbia]] („Heil Dir, [[Columbia (Personifikation)|Columbia]]“)<br /> |-<br /> |→{{VIR}}<br /> | [[Virgin Islands March]] („Jungferninselnmarsch“)<br /> |-<br /> |→{{ASM}}<br /> | [[Amerika Samoa]]<br /> |-<br /> |→{{GUM}}<br /> | [[Stand Ye Guamanians]] („Haltet Stand, Guamer,“)<br /> |-<br /> |→{{MNT}}<br /> | [[Gi Talo Gi Halom Tasi]] („In der Mitte des Meeres“)<br /> |-<br /> |→{{PRI}}<br /> | [[La Borinqueña]] („[[Borinquen]]&lt;nowiki&gt;lied&lt;/nowiki&gt;“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Bikini Atoll.svg|20px]] [[Bikini-Atoll]]<br /> | [[Bikini Anthem]] („Bikini-Hymne“)<br /> |-<br /> | {{GBR}}<br /> | [[God Save the Queen]] („Gott schütze die Königin“)<br /> |-<br /> |→Inoffiziell<br /> | [[Rule, Britannia!]] („Herrsche, Britannien“)<br /> |-<br /> |→{{ENG}}<br /> | keine, inoffiziell z. B. ''[[God Save the Queen]]'', ''[[And did those feet in ancient time|Jerusalem]]'', ''[[Land of Hope and Glory]]'' u.a.<br /> |-<br /> |→{{SCO}}<br /> | keine, inoffiziell z. B. ''[[The Flower of Scotland]]'', ''[[Scotland the Brave]]'', ''[[Scots Wha Hae]]'', ''[[Highland Cathedral]]'', ''[[A Man's A Man for A' That]]'', ''[[Auld Lang Syne]]'' u. a.<br /> |-<br /> |→{{WAL}}<br /> | [[Hen Wlad Fy Nhadau]] („Altes Land meiner Väter“)<br /> |-<br /> |→{{NIR}}<br /> | ''[[Londonderry Air]]'' („[[Derry|Londonderry]]-[[Air (Musik)|Air]]“)<br /> |-<br /> |→{{GGY}}<br /> | [[Sarnia Cherie]] („Liebes [[Guernsey|Sarnia]]“)<br /> |-<br /> |→{{IMN}}<br /> | [[Arrane Ashoonagh dy Vannin]] („Nationalhymne von Man“)<br /> |-<br /> |→{{JEY}}<br /> | ''[[Island Home]]'' („Inselheimat“)<br /> |-<br /> |→[[Datei:Flag of Cornwall.svg|20px]] [[Cornwall]]<br /> | [[Bro Goth Agan Tasow]] („Altes Land meiner Väter“)<br /> |-<br /> |→{{AIA}}<br /> | [[God bless Anguilla]] („God segne Anguilla“)<br /> |-<br /> |→{{BMU}}<br /> | [[Hail to Bermuda]] („Heil Bermuda“)<br /> |-<br /> |→{{FLK}}<br /> | [[Song of the Falklands]] („Lied der Falklands“)<br /> |-<br /> |→{{CYM}}<br /> | [[Beloved Isles Cayman]] („Geliebte Kaimaninseln“)<br /> |-<br /> |→{{GIB}}<br /> | [[Gibraltar Anthem|Gibraltar]]<br /> |-<br /> |→{{PCN}}<br /> | [[We From Pitcairn Island]] („Wir von den Pitcairn-Inseln“)<br /> |-<br /> |→{{MSR}}<br /> | [[National Song]] („Nationallied“)<br /> |-<br /> |→{{SHN|2=St. Helena}}<br /> | [[My Saint Helena Island]] („Mein St. Helena“)<br /> |-<br /> | →{{TCA}}<br /> | [[This Land of Ours]] („Dieses Land ist unser Land“)<br /> |-<br /> | {{VNM}}<br /> | [[Tiến Quân Ca]] („Marschiert an die Front“)<br /> |-<br /> | {{BLR}}<br /> | [[My Belarusy]] („Wir, die Weißrussen“)<br /> |-<br /> | {{CAF}}<br /> | [[La Renaissance]] („Die Wiedergeburt“)<br /> |-<br /> | ''{{SICA}}''<br /> | [[La Granadera]] („Die [[Grenadier]]in“)<br /> |-<br /> | {{CYP}}<br /> | [[Ymnos is tin Eleftherian]] („Ode an die Freiheit“)<br /> |-<br /> |→{{TRNZ}}<br /> | [[İstiklâl Marşı]] („Unabhängigkeitsmarsch“)<br /> |}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Ulrich Ragozat: ''Die Nationalhymnen der Welt. Ein kulturgeschichtliches Lexikon'' Herder Verlag GmbH, Freiburg im Breisgau 1982, ISBN 3-451-19655-7.<br /> * Michael Jamieson Bristow (Hrsg.): ''National Anthems of the World'' 11. Auflage, Cassell, 2006 ISBN 0-304-36826-1.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * http://www.nationalanthems.us Forum mit umfangreicher Sammlung von Audiodateien, Texten, Notenblättern (englisch)<br /> * http://www.nationalanthems.info Informationen, MIDIs, Notenblätter (englisch)<br /> * http://www.national-anthems.org Informationen, Notenblätter (englisch)<br /> * [http://www.erdkunde-wissen.de/hymnen/index.html http://www.national-hymnen.de] Informationen, MIDIs, Notenblätter (deutsch)<br /> * http://www.worldstatesmen.org Länderlexikon mit zahlreichen Nationalhymnen<br /> * http://www.szbszig.atw.hu Vokalversionen fast aller Nationalhymnen (ungarisch)<br /> * [http://www.navyband.navy.mil/anthems/all_countries.htm http://www.navyband.navy.mil] Instrumentalversion vieler Nationalhymnen (US Navy Band)<br /> <br /> [[Kategorie:Nationalhymne|!Liste]]<br /> [[Kategorie:Liste (Musik)|Nationalhymnen]]<br /> <br /> {{Link FL|en}}<br /> <br /> [[an:Lista d'himnos nacionals]]<br /> [[bn:বিভিন্ন দেশের জাতীয় সঙ্গীতের তালিকা]]<br /> [[ca:Llista d'himnes]]<br /> [[el:Κατάλογος εθνικών ύμνων]]<br /> [[en:List of national anthems]]<br /> [[es:Anexo:Himnos nacionales y de territorios dependientes]]<br /> [[et:Riigihümnide loend]]<br /> [[eu:Munduko ereserkien zerrenda]]<br /> [[fa:فهرست سرودهای ملی کشورها]]<br /> [[fiu-vro:Riigihümniq]]<br /> [[fr:Liste des hymnes nationaux]]<br /> [[he:המנונים]]<br /> [[id:Daftar lagu kebangsaan di dunia]]<br /> [[ilo:Listaan dagiti nailian a kanta]]<br /> [[ko:국가 목록]]<br /> [[map-bms:Daftar lagu kebangsaan nang donya]]<br /> [[ms:Senarai lagu kebangsaan]]<br /> [[nds-nl:Liest mit volkslaider van alle landen]]<br /> [[nl:Lijst van volksliederen]]<br /> [[pt:Anexo:Lista de hinos nacionais e regionais]]<br /> [[ro:Listă de imnuri naționale]]<br /> [[ru:Список государственных и национальных гимнов]]<br /> [[simple:List of national anthems]]<br /> [[sv:Lista över nationalsånger]]<br /> [[ur:فہرست برائے قومی ترانے]]<br /> [[vi:Danh sách quốc ca]]<br /> [[yo:Àkójọ àwọn orin ìyìn ilẹ̀-abínibí]]</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kanada&diff=88603187 Kanada 2011-05-08T18:36:54Z <p>Demmo: /* Demographische Struktur und Entwicklung */ Update chart</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis|Weitere Bedeutungen sind unter [[Kanada (Begriffsklärung)]] aufgeführt.}}<br /> {{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Canada'''&lt;/span&gt; ([[Englische Sprache|engl.]]/[[Französische Sprache|franz.]])&lt;br /&gt;Kanada<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Canada.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = nein<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Kanadas<br /> |BILD-WAPPEN = Coat of arms of Canada.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 90px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen von Kanada<br /> |WAHLSPRUCH = ''A Mari Usque Ad Mare''&lt;br /&gt;<br /> ([[latein]]isch für ''Von Meer zu Meer''; abgeleitet von [[Buch der Psalmen|Psalm]] 72, 8)<br /> |AMTSSPRACHE = [[Englische Sprache|Englisch]], [[Französische Sprache|Französisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Ottawa]]<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = [[König]]in [[Elisabeth II. (Vereinigtes Königreich)|Elisabeth II.]] (vertreten durch [[Generalgouverneur von Kanada|Generalgouverneur]] [[David Johnston]])<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Premierminister (Kanada)|Premierminister]] [[Stephen Harper]]<br /> |FLÄCHE = 9.984.670<br /> |EINWOHNER = 34.019.000 Einwohner (Februar 2010, geschätzt) &lt;small&gt;<br /> |BEV-DICHTE = 3,4<br /> |BIP = 2008<br /> * $ 1303 Milliarden &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|14.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 1510 Milliarden &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|11.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 39.183 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|14.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 45.428 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|18.]])&lt;/small&gt;<br /> |BIP-ERWEITERT = * Total ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> * Total (Nominal)<br /> * BIP/Einw. ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> * BIP/Einw. (Nominal)<br /> |HDI = &lt;small&gt;(8.)&lt;/small&gt; 0,888 (Stand: 2010)<br /> |WÄHRUNG = 1 [[Kanadischer Dollar]] ($) = 100 Cent<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = formal 1982 vom [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]]<br /> |NATIONALHYMNE = ''[[O Canada]]''&lt;br /&gt;(königliche Hymne: ''[[God Save the Queen]]'')<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]] −3,5 bis −8<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Kanada)|CDN]]<br /> |INTERNET-TLD = .ca<br /> |TELEFON-VORWAHL = +1 siehe [[Nordamerikanischer Nummerierungsplan|NANP]]<br /> |BILD-LAGE = Canada (orthographic_projection).svg<br /> }}<br /> <br /> '''Kanada''' ([[Englische Sprache|englisch]] und [[Französische Sprache|französisch]] ''Canada'') ist ein [[Staat]] in [[Nordamerika]], der zwischen dem [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] im Osten und dem [[Pazifischer Ozean|Pazifik]] im Westen liegt und nordwärts bis zum [[Arktischer Ozean|Arktischen Ozean]] reicht. Die [[Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten|einzige Landgrenze]] ist jene zu den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] im Süden und im Nordwesten. Gemessen an der Fläche ist Kanada der [[Liste unabhängiger Staaten|zweitgrößte Staat der Erde]], doch nur im Süden existieren städtische Ballungsräume.<br /> <br /> Die Besiedlung durch [[Indianer]] ([[First Nations]]) begann spätestens vor 12.000 Jahren, die [[Inuit]] folgten vor rund 5000 Jahren. Ab dem späten 15. Jahrhundert landeten Europäer an der Ostküste und begannen um 1600 mit der [[Kolonialismus|Kolonialisierung]]. Dabei setzten sich zunächst Franzosen und Engländer fest. In dieser Zeit breitete sich die Bezeichnung „Canada“ aus, das ursprünglich ein Name für ein [[Irokesen]]dorf war. [[Frankreich]] trat 1763 seine Kolonie [[Neufrankreich]] an [[Königreich Großbritannien|Großbritannien]] ab. 1867 gründeten vier britische Kolonien die [[Kanadische Konföderation]]. Mit dem [[Statut von Westminster (1931)|Statut von Westminster]] erhielt das Land 1931 gesetzgeberische Unabhängigkeit, weitere verfassungsrechtliche Bindungen zum [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] wurden 1982 aufgehoben. Nominelles Staatsoberhaupt ist Königin [[Elisabeth II. (Vereinigtes Königreich)|Elisabeth II.]], die durch einen [[Generalgouverneur von Kanada|Generalgouverneur]] vertreten wird.<br /> <br /> Kanada ist ein auf dem [[Westminster-System]] basierender [[Parlamentarisches Regierungssystem|parlamentarisch-demokratischer]] [[Bundesstaat]] und eine [[parlamentarische Monarchie]].<br /> <br /> Das Land besitzt zwei Amtssprachen, Englisch und Französisch. Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz [[Québec]], die Rechte der [[Frankophone Kanadier|frankophonen Kanadier]] und die der [[Indigene Völker|indigenen]] Völker ([[First Nations]], [[Inuit]] und [[Métis]]) sind zentrale Konfliktlinien innerhalb der Gesellschaft. Die Verschränkung von [[Globale Erwärmung|Klimawandel]] und [[Umweltschutz]], Einwanderungspolitik und Rohstoffabhängigkeit, die [[Finanzkrise]] sowie das Verhältnis zum südlichen Nachbarn, von dem kulturell und historisch bedingt ein zwiespältiges Bild besteht, kennzeichnen die öffentlichen Debatten.<br /> <br /> == Herkunft des Namens ==<br /> [[Datei:Cartier.png|miniatur|hochkant|[[Jacques Cartier]], Porträt von Théophile Hamel (1817–1870), Öl auf Leinwand, etwa 1844]]<br /> <br /> Der Name Kanada ist mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Wort ''kanata'' abgeleitet, das in der Sprache der [[Sankt-Lorenz-Irokesen]] „Dorf“ oder besser „Siedlung“ bedeutete.&lt;ref&gt;[http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=TCE&amp;Params=A1ARTA0001216 The Canadian Encyclopedia, Art. ''Canada'' von W. Kaye Lamb]&lt;/ref&gt; 1535 gaben Bewohner der Region um die heutige Stadt [[Québec (Stadt)|Québec]] dem französischen Entdecker [[Jacques Cartier]] eine Wegbeschreibung zum Dorf [[Stadacona]].&lt;ref&gt;Bruce G. Trigger: ''Handbook of North American Indians'', Smithsonian Institution, Washington 1978 Bd. 15, S. 357–361&lt;/ref&gt; Cartier verwendete daraufhin die Bezeichnung ''Canada'' nicht nur für dieses Dorf, sondern für das ganze Gebiet, das von dem in Stadacona lebenden Häuptling [[Donnacona]] beherrscht wurde. Ab 1545 war auf Karten und in Büchern die Bezeichnung ''Canada'' für diese Region üblich. Cartier nannte außerdem den [[Sankt-Lorenz-Strom]] ''Rivière de Canada'', ein Name, der bis zum frühen 17. Jahrhundert in Gebrauch war. Forscher und Pelzhändler zogen in Richtung Westen und Süden, wodurch das als „Kanada“ bezeichnete Gebiet wuchs. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Name für den gesamten heutigen [[Mittlerer Westen|mittleren Westen]] bis [[Louisiana]] benutzt. Die seit 1763 britische [[Provinz Québec (1763–1791)|Kolonie Québec]] wurde 1791 in [[Oberkanada]] und [[Niederkanada]] aufgeteilt, was etwa den späteren Provinzen [[Ontario]] und Québec entsprach. Sie wurden 1841 wieder zur neuen [[Provinz Kanada]] vereinigt.<br /> 1867 erhielten die neu [[Kanadische Konföderation|gegründeten]] Bundesstaaten der Kolonien in [[Britisch-Nordamerika]] den Namen „Kanada“ und den formellen Titel [[Dominion]]. Bis in die 1950er Jahre war die amtliche Bezeichnung „Dominion of Canada“ üblich. Mit der zunehmenden politischen Autonomie gegenüber [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] verwendete die Regierung mehr und mehr die Bezeichnung ''Canada'' in rechtlich bindenden Dokumenten und Verträgen. Das [[Kanada-Gesetz 1982]] bezieht sich nur noch auf ''Canada'', die inzwischen einzige amtliche (zweisprachige) Bezeichnung.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> {{Hauptartikel|Geographie Kanadas}}<br /> <br /> === Ausdehnung und Grenzen ===<br /> [[Datei:Kanada topo.jpg|miniatur|Topografie Kanadas]]<br /> <br /> Kanada ist mit einer Fläche von 9.984.670 Quadratkilometern nach [[Russland]] das [[Liste unabhängiger Staaten nach Fläche|zweitgrößte Land der Erde]] und fast so groß wie Europa. Das Land nimmt rund 41 % des nordamerikanischen Halbkontinents ein. Der einzige unabhängige und durch eine Landgrenze verbundene Nachbar sind die Vereinigten Staaten im Süden und im Nordwesten. Ein weiterer Nachbar ist [[Grönland]], dessen Territorium jedoch zu [[Dänemark]] gehört und das durch die rund 30 Kilometer breite Meerenge [[Kennedy-Kanal|Kennedy Channel]] von der nördlichsten kanadischen Insel [[Ellesmere-Insel|Ellesmere Island]] getrennt wird. Schließlich existiert mit der Inselgruppe [[St. Pierre et Miquelon]] südlich von Neufundland ein Überbleibsel der französischen Kolonie [[Neufrankreich]].<br /> <br /> Die größte Nord-Süd-Ausdehnung, von [[Kap Columbia]] auf [[Ellesmere-Insel|Ellesmere]] in [[Nunavut]] zur Insel [[Middle Island (Ontario)|Middle Island]] im [[Eriesee]], beträgt 4634 Kilometer. Die größte Ost-West-Entfernung beträgt 5514 Kilometer von [[Cape Spear]] auf [[Neufundland]] bis zur Grenze des [[Yukon (Territorium)|Yukon]]-Territoriums mit [[Alaska]]. Die Gesamtlänge der Grenze zwischen Kanada und den USA beträgt 8890 Kilometer. Kanada hat mit 243.042 Kilometern zugleich die längste Küstenlinie der Welt.<br /> <br /> Die größte Insel ist die [[Baffininsel]] im Nordosten, zugleich fünftgrößte Insel der Welt. Die nördlichste Halbinsel ist [[Boothia]]. 9.093.507&amp;nbsp;km² Kanadas sind Land- und 891.163&amp;nbsp;km² Wasserfläche.<br /> <br /> Kanada hat Anteil an sechs [[Zeitzone]]n, siehe hierzu [[Zeitzonen in Kanada]].<br /> <br /> === Geologie und Landschaftsgliederung ===<br /> [[Datei:Canadianshield.gif|miniatur|Der Kanadische Schild]]<br /> <br /> Die geologische Basis der östlichen Provinzen sind alte, abgetragene Berge neben noch älteren Abschnitten des [[Kanadischer Schild|Kanadischen Schildes]]. Dieser umfasst eine ausgedehnte Region mit einigen der ältesten Gesteine. Um die [[Hudson Bay]] gelegen, nimmt er fast die Hälfte des Staatsgebiets ein. Abgesehen von einigen niedrigen Bergen im östlichen Québec und in [[Labrador (Kanada)|Labrador]] ist die Landschaft flach und hügelig. Das Gewässernetz ist dicht, die Entwässerung der Region erfolgt über eine Vielzahl von Flüssen. Die südliche Hälfte des Schildes ist mit [[Borealer Nadelwald|borealen Wäldern]] bedeckt, während die nördliche Hälfte einschließlich der Inseln des [[Kanadisch-arktischer Archipel|arktischen Archipels]] jenseits der arktischen [[Baumgrenze]] liegt und mit Felsen, Eis und [[Tundra|Tundrenvegetation]] bedeckt ist. Die östlichen Inseln des Archipels sind gebirgig, die westlichen dagegen flach.<br /> <br /> Westlich und südlich des Kanadischen Schildes liegen die Ebenen um den Sankt-Lorenz-Strom und die [[Große Seen|Großen Seen]]. Die natürliche Vegetation des südlichen Teils der dort liegenden [[Prärieprovinzen]] [[Saskatchewan]], [[Manitoba]] und [[Alberta]] ist das [[Präriegras]]; der nördliche Teil dagegen ist bewaldet.<br /> <br /> Die teils vulkanisch aktiven Gebirgszüge der [[Kaskadenkette|Coast Range]] und der [[Rocky Mountains]], wie der [[Mount Edziza]] oder die ''Northern Cordilleran Volcanic Province'' im Norden [[British Columbia]]s, dominieren das westliche Kanada. Sie verlaufen in Nord-Süd-Richtung durch Yukon und British-Columbia, die dortige Küstenlinie wird tief von [[Fjorden]] durchschnitten. Vor der Küste liegt [[Vancouver Island]], ein Ausläufer des Küstengebirges.<br /> <br /> [[Datei:Wfm baffin island.jpg|miniatur|links|Satellitenbild der [[Baffininsel]]]]<br /> [[Datei:Great Lakes from space.jpg|miniatur|Satellitenbild der [[Große Seen|großen Seen]]]]<br /> <br /> Die höchsten kanadischen Gebirgsregionen liegen im Westen mit den Rocky Mountains – höchster Berg ist der 5959 Meter hohe [[Mount Logan]] im Territorium [[Yukon (Territorium)|Yukon]] – und der Kette der Küstengebirge am Pazifischen Ozean ([[Coast Mountains]] und [[Kaskadenkette]]). Ein weiteres wichtiges System verläuft entlang der Nordostküste von [[Ellesmere Island]] ([[Arktische Kordillere]]) bis zu den [[Torngat]]-Bergen in Québec sowie in Neufundland und Labrador. Im Osten Kanadas liegen die nördlichen [[Appalachen]] und die [[Laurentinische Berge|Laurentinischen Berge]].<br /> <br /> Der wichtigste Fluss Kanadas ist der 3058 Kilometer lange Sankt-Lorenz-Strom. Er dient als Wasserstraße zwischen den Großen Seen und dem Atlantik. Kanadas zweitlängster Fluss ist der [[Mackenzie River]] (1903 Kilometer) in den [[Nordwest-Territorien]]. Weitere bedeutende Flüsse sind der [[Yukon River]] und der [[Columbia River]], die teilweise auch in den Vereinigten Staaten verlaufen, der [[Fraser River|Fraser]], der [[Nelson River|Nelson]], der [[Churchill River (Atlantik)|Churchill]] und der [[Manicouagan (Fluss)|Manicouagan]] sowie Nebenflüsse wie der [[Saskatchewan River]], der [[Peace River]], der [[Ottawa (Fluss)|Ottawa]] und der [[Athabasca River|Athabasca]].<br /> <br /> Kanada ist zudem ein überaus seenreiches Land. 7,6 % seiner Landmasse sind mit insgesamt rund zwei Millionen Seen bedeckt. 563 Seen sind größer als 100 Quadratkilometer.&lt;ref&gt;[http://atlas.nrcan.gc.ca/site/english/learningresources/facts/lakes.html Facts about Canada: Lakes] – Atlas of Canada&lt;/ref&gt; Zu den größten Seen gehören der [[Großer Bärensee|Große Bärensee]] (31.153&amp;nbsp;km²), der [[Großer Sklavensee|Große Sklavensee]] (27.048&amp;nbsp;km²), der [[Winnipegsee]] (24.420&amp;nbsp;km²), der [[Athabascasee]] (7850&amp;nbsp;km²) sowie die Großen Seen (zusammen rund 245.000&amp;nbsp;km²), durch die mit Ausnahme des [[Michigansee]]s die Grenze zum südlichen Nachbarland verläuft. Der größte gänzlich in Kanada gelegene See ist der Große Bärensee in den Nordwest-Territorien.<br /> <br /> === Klima ===<br /> [[Datei:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Ottawa-Kanada.png|miniatur|Klimadiagramm der Hauptstadt Ottawa]]<br /> <br /> Kanada umfasst unterschiedliche Klimazonen (vom [[Polarklima]] bis zum [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Klima]]). Überwiegend bestimmt das [[Boreale Zone|boreale Klima]] mit langen kalten Wintern und kurzen heißen Sommern den größeren Teil Kanadas. Im Winter 2004/2005 wurden Temperaturen von −58&amp;nbsp;°C in [[Burwash Landing]] des Territoriums Yukon gemessen,&lt;ref&gt;Klimadaten liefert beispielsweise [http://www.climate.weatheroffice.ec.gc.ca/climateData/canada_e.html Environment Canada].&lt;/ref&gt; die tiefste je gemessene Temperatur wurde mit -63&amp;nbsp;°C in Snag im selben Territorium am 3. Februar 1947 gemessen.&lt;ref&gt;[http://www.cbc.ca/canada/story/2000/01/17/weatherfacts000117.html Weather Facts and Trivia, CBC]&lt;/ref&gt; Die höchste gemessene Temperatur wurde in Midale und Yellowgrass in der Provinz Saskatchewan mit 45&amp;nbsp;°C am 5. Juli 1937 ermittelt.<br /> <br /> An der Westküste findet man [[Seeklima|maritimes Klima]] mit hohen Niederschlägen, da sich die feuchte, vom Ozean kommende Luft am Westrand des Küstengebirges abregnet. Den Niederschlagsrekord hält [[Ucluelet (British Columbia)|Ucluelet]] in British Columbia mit 489,2&amp;nbsp;mm an einem einzigen Tag (6. Oktober 1967). Die Jahreszeiten sind in den Provinzen Québec und Ontario am deutlichsten ausgeprägt, mit kalten Wintern, milden Frühjahren und Herbstmonaten und von Juli bis September oft sehr schwül-heißen Sommern mit Durchschnittstemperaturen um 25&amp;nbsp;°C.<br /> <br /> Am häufigsten leiden die Prärieprovinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba unter Trockenheit. Eines der trockensten Jahre war das Jahr 1936, das trockenste jedoch 1961. Regina erhielt 45 % weniger Regen als im Durchschnitt. 1988 war so trocken, dass jeder zehnte Farmer aufgeben musste. Das wärmste Jahr in Kanada war das Jahr 1998.&lt;ref&gt;[http://www.msc-smc.ec.gc.ca/media/top10/century_e.html Top Ten Weather Stories, Environment Canada]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Flora und Fauna ===<br /> [[Datei:Borealforest.jpg|miniatur|[[Nadelwald]]]]<br /> <br /> Große Naturgebiete, vor allem in den Tundra- und Bergregionen, bedecken 70 % Kanadas. Das entspricht 20 % der weltweit verbleibenden [[Wildnis]]gebiete (ohne Antarktis). Dennoch ist nur noch ein geringer Teil der ausgedehnten Wälder [[Urwald]].&lt;ref&gt;Vgl. [http://www.waldwissen.net/themen/wald_gesellschaft/weltforstwirtschaft/fva_kanada_wald_inventurdaten_nutzung_DE Ulrich Kohnle: ''Der Wald in Kanada und seine Nutzung'', 2009]&lt;/ref&gt; Die nördliche [[Waldgrenze]] verläuft von der Ostküste [[Labrador (Kanada)|Labradors]] über die [[Ungava-Halbinsel]] Richtung Süden entlang des Ostufers der Hudson Bay und setzt sich anschließend schlangenlinienförmig Richtung Nordwesten zum Unterlauf des [[Mackenzie (Kanada)|Mackenzie]] und weiter nach Alaska fort. Nördlich der Baumgrenze gibt es kaum oder gar keinen fruchtbaren Boden ([[Tundra]]). Die Vegetation der südlichsten Tundragebiete besteht aus niedrigem Buschwerk, Gräsern und [[Riedgras]]. Die nördlichsten Gebiete sind zu weniger als einem Zehntel mit den für die Polarwüste typischen Moosen bedeckt.<br /> <br /> Südlich der Baumgrenze, von Alaska bis [[Neufundland]], schließt sich eines der größten Nadelwaldgebiete der Welt an. Im Osten, von den Großen Seen bis zu den Küsten, wachsen hauptsächlich Mischwälder mit [[Zucker-Ahorn|Zuckerahorn]], [[Buchen]], [[Birken]], [[Kiefern]] und [[Hemlocktannen]]. Die Tiefebenen im äußersten Süden sind mit reinen Laubwäldern bedeckt. Hier gedeihen neben [[Hickory (Pflanze)|Hickorybäumen]], [[Eichen]] und [[Ulmen]], [[Kastanien]], [[Ahorn]] und [[Walnussgewächse|Walnussbäume]]. In den westlichen Berggebieten sind die [[Fichten|Fichte]], [[Douglasie]] und [[Küsten-Kiefer|Lodgepole-Kiefer]] am weitesten verbreitet, in Hochebenen wachsen außerdem [[Zitterpappel]] und [[Gelbkiefer]]. Die Vegetation der niederschlagsreichen Pazifikküste wird von Wäldern aus dichten, hohen Douglasfichten, westlichen Rot-[[Zedern]] und Hemlocktannen beherrscht. Das Prärieland ist zu trocken, um mehr als vereinzelte Baumgruppen hervorzubringen. Vom ursprünglich weiten, hügeligen Grasland ist heute nur noch wenig übrig; es ist dem heute berühmten [[Wheat Belt|Weizengürtel]] Kanadas gewichen.<br /> <br /> [[Datei:Wapiti Maligne Lake .JPG|miniatur|links|Wapiti oder Elk beim [[Maligne Lake]] im [[Jasper-Nationalpark]]]]<br /> [[Datei:Polar Bear 2004-11-15.jpg|miniatur|[[Eisbär]] im [[Wapusk-Nationalpark]], Manitoba]]<br /> [[Datei:buckelwalTadoussac.jpg|miniatur|[[Buckelwal]] bei [[Tadoussac]]]]<br /> <br /> Die arktischen Gewässer bieten Nahrung für [[Wale]], [[Walrosse]], [[Seehunde]] und für [[Eisbär]]en. In den Tundren leben [[Moschusochse]]n, [[Ren|Karibus]], [[Polarwolf|Polarwölfe]], [[Polarfuchs|Polarfüchse]], [[Polarhase]]n und [[Lemmini|Lemminge]], vereinzelt auch [[Vielfraß]]e; viele Zugvögel verbringen hier den Sommer, darunter [[Alkenvögel|Alke]], [[Enten]], [[Möwen]], [[Seeschwalben]] und andere Seevögel. Die Wälder im Norden sind ein idealer Lebensraum für Karibus und [[Elch]]e, [[Luchse]], [[Amerikanischer Schwarzbär|Schwarz]]- und [[Braunbär]]en.<br /> <br /> Fünf Milliarden Vögel kommen jeden Sommer in die borealen Wälder. Daher hat Kanada 1917 zusammen mit den USA angefangen Schutzgebiete für Zugvögel einzurichten. Heute bestehen 92 solcher Gebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 110.000&amp;nbsp;km².&lt;ref&gt;Nach [http://www.cws-scf.ec.gc.ca/habitat/default.asp?lang=En&amp;n=45457D0B-0 Canadian Wildlife Service. National Site: Habitat Conservation. Migratory Bird Sanctuaires]{{dead link|date=December 2010}}.&lt;/ref&gt; Zur artenreichen Vogelwelt zählen der [[Kardinäle|Kardinal]], der [[Waldsänger]], der [[Weißkopfseeadler]] und die [[Spottdrossel]] sowie der seltene [[Marmelalk]], der nur in alten Wäldern überleben kann.<br /> <br /> [[Biber]], [[Marder]], [[Bisamratte]]n, [[Amerikanischer Nerz|Nerze]] sind auch heute noch Grundlage des inzwischen unbedeutenden [[Pelzhandel in Nordamerika|Pelzhandels]]. Weiter im Süden findet man [[Wapiti]]s, während es in dichter besiedelten Landstrichen vor allem kleinere Säugetiere, wie [[Grauhörnchen|Grau]]- und [[Backenhörnchen]], [[Wiesel]] und [[Otter]] gibt. In den Präriegebieten leben kleinere Tiere, wie [[Präriehase]]n, [[Taschenratten]] und das spitzschwänzige [[Rauhfußhühner|Rauhfußhuhn]] sowie [[Bisons]] und [[Gabelbock|Pronghornantilopen]]. In den westlichen Bergen gibt es [[Dickhornschaf]]e und [[Bergziege]]n.<br /> <br /> Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in 43&amp;nbsp;[[Nationalparks in Kanada|Nationalparks]], weit über tausend [[Provinzpark]]s und Naturreservaten unter Schutz. Größtes Schutzgebiet ist der 44.802&amp;nbsp;km² große [[Wood-Buffalo-Nationalpark]] im nördlichen Teil von [[Alberta]] und den [[Nordwest-Territorien]], in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten vertreten sind. Bemerkenswert ist der dortige, mit etwa 6000 Tieren größte Bestand [[Amerikanischer Bison|frei lebender Bisons]] der Welt. Viele Seengebiete sind im Sommer allerdings praktisch unzugänglich, da hier zahlreiche [[Stechmücken|Stech-]] und [[Kriebelmücken]] leben.<br /> <br /> === Ballungsräume (census metropolitan areas) ===<br /> → ''Siehe auch: [[Liste der Städte in Kanada]]''<br /> <br /> [[Datei:Toronto - ON - Toronto Skyline2.jpg|miniatur|[[Toronto]]]]<br /> <br /> Von den über 33,5 Millionen Einwohnern&lt;ref&gt;[http://www.statcan.gc.ca/ig-gi/pop-ca-eng.htm Statistics Canada: Canada's population clock]&lt;/ref&gt; leben 54,5 % in den 30 größten Städten. Geht man von den Ballungsräumen aus, steigt diese Zahl auf über 70 %. [[Toronto]] ist das bedeutendste Produktionszentrum und mit 5.113.149 Einwohnern (Stand: 2006) der größte Ballungsraum.&lt;ref&gt;Diese und die folgenden Zahlen nach [http://www12.statcan.ca/english/census06/data/popdwell/Table.cfm?T=205&amp;SR=1&amp;S=3&amp;O=D&amp;RPP=33 Population and dwelling counts, for census metropolitan areas, 2006 and 2001 censuses, Statistics Canada], Zahlen der Volkszählung 2006.&lt;/ref&gt; Die Handelsmetropole [[Montreal]] zählte 3.635.571, [[Vancouver]] 2.116.581 Einwohner. Weitere Ballungsräume sind die Bundeshauptstadt [[Ottawa]]-[[Gatineau]] (1.130.761), [[Calgary]] (1.079.310), [[Edmonton]] (1.034.945), [[Québec (Stadt)|Québec]] (715.515), [[Winnipeg]] (694.668) und [[Hamilton (Ontario)|Hamilton]] (692.911).<br /> <br /> Sieht man von Québec und Montréal ab, so entstanden die Metropolen im Wesentlichen im 19. Jahrhundert. Dementsprechend besteht der Stadtkern aus oftmals unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden, zwischen denen vor allem seit den 1970er Jahren zahlreiche Hochhäuser entstanden sind. Das Umland ist stark zersiedelt, so dass die Städte große Areale besetzen, die durch Autobahnen und innerstädtische Schnellstraßen erschlossen sind. Große Naherholungsgebiete und innerstädtische Parks, wie der über 400 Hektar große [[Stanley Park]] in [[Vancouver]] oder die [[Toronto Islands]] vor Toronto prägen die Stadtlandschaft ebenso. Anders als in den US-Bundesstaaten haben die Hauptstädte der kanadischen Provinzen eine zentrale Bedeutung für den jeweiligen Bundesstaat bis heute behalten: In fast allen Provinzen gibt es keine oder nur eine größere Stadt.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> Die letzte [[Volkszählung]] von 2006 ergab eine Einwohnerzahl von 31.612.897. Daraus errechnet sich eine Bevölkerungsdichte von etwa 3,2 Einwohner/km², eine der geringsten der Welt. Die Bevölkerung konzentriert sich auf einem bis zu 350&amp;nbsp;km breiten Streifen entlang der Grenze zu den USA. Weite Teile des Nordens sind nahezu unbesiedelt. Fast vier Fünftel der Kanadier leben in Städten, die meisten in den Millionenmetropolen [[Toronto]], [[Montréal]], [[Vancouver]] und [[Ottawa]].<br /> <br /> Der Großteil der Bevölkerung lebt in den Provinzen Ontario (2006: 12.160.282 Ew.) und Québec (2006: 7.546.131 Ew.) entlang des St.-Lorenz-Stromes, das heißt rund um Toronto, Montréal, Québec, Ottawa, [[London (Ontario)|London]] und [[Hamilton (Ontario)|Hamilton]] (Windsor-Québec-Korridor). 4.113.487 Menschen leben in [[British Columbia]], 3.290.350 in [[Alberta]], in [[Manitoba]] 1.148.401 und in [[Saskatchewan]] weitere 968.157 Menschen. [[Nunavut]] mit 29.474 Einwohnern ist das bevölkerungsärmste Territorium Kanadas, knapp vor dem Yukon-Territorium mit 30.372.&lt;ref name=&quot;statcan1&quot;&gt;[http://www12.statcan.ca/english/census06/data/popdwell/Table.cfm?T=101 Statistics Canada, Census 2006, Population and dwelling counts]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Demographische Struktur und Entwicklung ===<br /> [[Datei:Demographics_Canada.png|miniatur|Bevölkerungsentwicklung 1961–2010 (in Tausend)]]<br /> <br /> Kanada ist ein [[Immigration|Einwanderungsland]]. Große Einwanderergruppen kamen in der Vergangenheit aus dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]], [[Frankreich]], [[Italien]], [[Deutschland]], den [[Niederlande]]n, [[Ungarn]], der [[Ukraine]], [[Polen]], [[Kroatien]], [[Serbien]] und aus den [[Vereinigte Staaten|USA]]. Heutzutage wächst die Bedeutung der Einwanderer aus [[Ferner Osten|Fernost]], vor allem aus der [[Volksrepublik China]]. Die Wachstumsrate der Bevölkerung ist die höchste innerhalb der [[Gruppe der Acht|G8]]-Staaten (+5,4 % zwischen 2001 und 2006).<br /> <br /> Von den etwa 6 Millionen deutschen Auswanderern der Jahre 1820 bis 1914 gingen nur 1,3 % nach Kanada, von den 605.000 der Jahre 1919 bis 1933 gingen 5 %, von den 1,2 Millionen der Jahre 1950 bis 1969 bereits 25 % dorthin. 1991 gaben fast 2,8 Millionen Kanadier an, deutscher Herkunft zu sein, davon ein Drittel ausschließlich. 180.000 von ihnen waren in Deutschland geboren.&lt;ref&gt;Zahlen nach [http://www.multiculturalcanada.ca/Encyclopedia/A-Z/g1 Multicultural Canada]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Geburtenrate betrug 2003 10,99 Geburten pro 1000 Einwohner, die Sterberate 7,61 Todesfälle pro 1000 Einwohner. 2006 standen 346.082 Geburten 228.829 Todesfälle gegenüber. 2003 betrug das Bevölkerungswachstum 0,94 %.<br /> <br /> Die [[Lebenserwartung]] eines neugeborenen Kanadiers liegt laut [[The World Factbook|CIA Factbook]] bei 81,16 Jahren.&lt;ref&gt;{{CIA-Factbook|Pfad=fields|Dateiname=2102.html|Text=Life Expectancy at Birth|Datum=}}&lt;/ref&gt; 26 % der Kanadier sind 19 Jahre oder jünger, 13 % 65 Jahre oder älter. Das mittlere Alter der erwerbsfähigen Bevölkerung liegt bei 42 Jahren, die Schätzung für 2011 liegt bei 43,7 Jahren. Der [[Median]] ist seit 1966 von knapp 26 auf 39,5 Jahre gestiegen. 2006 waren 4635 Kanadier mehr als 100 Jahre alt.&lt;ref&gt;[http://www12.statcan.ca/english/census06/analysis/agesex/NatlPortrait6.cfm Statistics Canada: ''Portrait of the Canadian Population in 2006, by Age and Sex: National portrait. Sharp increase in the number of centenarians'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Indigene Ethnien ===<br /> → ''Hauptartikel: [[First Nations]], [[Métis]], [[Inuit]] ''<br /> <br /> [[Datei:Inuit women 1907.jpg|miniatur|Inuit-Frau]]<br /> [[Datei:PaulKane-BuffaloHunt-ROM.jpg|miniatur|Métis auf [[Büffel]]jagd]]<br /> <br /> In Kanada unterscheidet man drei Gruppen [[Indigene Völker|indigener]] oder autochthoner Völker: Die [[First Nations]] (auch „[[Indianer Nordamerikas|Indianer]]“ genannt), die [[Inuit]] und die [[Métis]], Nachfahren von Europäern, die mit indianischen Frauen eine Verbindung eingegangen waren. Sie haben eine eigene Sprache entwickelt, das [[Michif]]. Zahlreiche weitere Kanadier haben indianische Vorfahren. Deren Ehen wurden sehr häufig nach der „Sitte des Landes“ (custom of the country) geschlossen, also ohne kirchliche oder staatliche Mitwirkung – wie es bei Ehen zwischen Männern der [[Hudson’s Bay Company]] und Indianerinnen üblich war. Ehen dieser Art waren erst ab 1867 vollgültig.<br /> <br /> Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2006 gaben 1.172.790 Kanadier an, Angehörige einer indigenen Gruppe zu sein. Das entsprach 3,8 % der Bevölkerung, wobei dieser Anteil regional sehr stark schwankt. Die Indigenen verteilten sich auf folgende Gruppen:<br /> <br /> * 698.025 waren Angehörige der First Nations,<br /> * 389.785&amp;nbsp;Métis,<br /> * 50.485 Inuit,<br /> * 6665 Indigene gemischter Herkunft (Stand: 2001),<br /> * 23.415 Indigene ohne eindeutige ethnische Zuordnung (Stand: 2001).<br /> <br /> Im Schnitt sind die Ureinwohner erheblich jünger als die übrige Bevölkerung. So sind 50 % der indianischen Bevölkerung unter 23,5 Jahre alt, im übrigen Kanada liegt dieser als Median bezeichnete Wert bei 39,5 Jahren.<br /> <br /> 185.960 Kanadier sprachen im Jahr 2001 eine der 50 indigenen Sprachen, diese umfassen die Sprachen der First Nations&lt;ref&gt;Eine Liste der 632 First Nations bietet das [[Department of Indian Affairs and Northern Development]]: [http://sdiprod2.inac.gc.ca/FNProfiles/FNProfiles_Search.asp?Search=FN Search by First Nation]. Vgl. [[Liste der in Kanada anerkannten Indianerstämme]].&lt;/ref&gt; sowie [[Inuktitut]], die Sprache der Inuit.<br /> <br /> Die Interessen der indigenen Bevölkerung werden staatlicherseits vom „[[Department of Indian Affairs and Northern Development]]“ / „Affaires indiennes et du Nord“ vertreten, dem das [[Indian Act|Indianergesetz]] von 1876 zugrunde liegt. Sie selbst sehen sich allerdings eher in eigenen Organisationen, wie der [[Versammlung der First Nations]] oder anderen Organisationen vertreten. Sie berufen sich auf die Verträge, die mit Kanada und Großbritannien geschlossen worden sind, wie die [[Numbered Treaties]], auf allgemeine Menschenrechte und auf Entscheidungen der oberen Gerichtshöfe in Großbritannien und Kanada. Die Indianer besitzen erst seit 1960 das volle Wahlrecht. Den Inuit steht seit 1999 ein eigenes Territorium namens [[Nunavut]] zur Verfügung.<br /> <br /> Seit 1996 wird der 21. Juni als „National Aboriginal Day“ bzw. „Journée nationale des Autochtones“ gefeiert. Zugleich kommt es nach wie vor zu Auseinandersetzungen um Landrechte und den Abbau von Bodenschätzen, wie die [[Grassy-Narrows-Blockade]], der Streit um die Urwälder am [[Clayoquot Sound]] an der Westküste oder der Widerstand der [[Kitchenuhmaykoosib Inninuwug]] in Ontario zeigen.<br /> <br /> === Sprachen ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Kanadisches Englisch]], [[Französisch in Kanada]], [[Indigene Sprachen Nordamerikas]]''<br /> <br /> [[Datei:Montreal-Place Vauquelin, Note.jpg|miniatur|Zweisprachige Tafel in Montreal]]<br /> <br /> Kanadas [[Amtssprache]]n sind [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]], wobei 20,1 % der Bevölkerung weder die eine noch die andere als Muttersprache angeben. In der [[Kanadische Charta der Rechte und Freiheiten|Kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten]], im [[Amtssprachengesetz (Kanada)|Amtssprachengesetz]] und in den Amtssprachenverordnungen ist die [[Zweisprachigkeit in Kanada|offizielle Zweisprachigkeit]] festgeschrieben, die vom [[Amtssprachenkommissariat]] durchgesetzt wird. In den Bundesgerichten, im Parlament und in allen Institutionen des Bundes sind Englisch und Französisch gleichberechtigt. Die Bürger haben das Recht, Dienstleistungen des Bundes in englischer oder französischer Sprache wahrzunehmen. In allen Provinzen und Territorien wird den sprachlichen Minderheiten der Schulunterricht in eigenen Schulen garantiert, ein Anrecht, das lange umstritten war.&lt;ref&gt;[http://www.ocol-clo.gc.ca/html/languagerights_droitslinguistiqu_e.php Rechte der Sprachminderheiten] – Amtssprachenkommissariat (2007)&lt;/ref&gt; Die Ursachen reichen bis in die französische und britische Kolonialisierungsphase Nordamerikas zurück, und standen zugleich mit kulturellen und religiösen Gegensätzen in Zusammenhang.<br /> <br /> Englisch und Französisch sind die [[Muttersprache]]n von 59,7 % bzw. 23,2 % der Bevölkerung,&lt;ref name=&quot;muttersprache&quot;&gt;[http://www40.statcan.ca/l01/cst01/demo11a.htm Bevölkerung nach Muttersprache] – Statistics Canada (2006)&lt;/ref&gt; bei 68,3 % bzw. 22,3 % sind es die zuhause am meisten gesprochenen Sprachen.&lt;ref&gt;[http://www12.statcan.ca/english/census01/products/standard/themes/RetrieveProductTable.cfm?Temporal=2001&amp;PID=55535&amp;APATH=3&amp;GID=431515&amp;METH=1&amp;PTYPE=55440&amp;THEME=41&amp;FOCUS=0&amp;AID=0&amp;PLACENAME=0&amp;PROVINCE=0&amp;SEARCH=0&amp;GC=0&amp;GK=0&amp;VID=0&amp;VNAMEE=&amp;VNAMEF=&amp;FL=0&amp;RL=0&amp;FREE=0 Meistgesprochene Sprachen zuhause] – Statistics Canada (2001)&lt;/ref&gt; 98,5 % aller Einwohner sprechen Englisch oder Französisch (67,5 % sprechen nur Englisch, 13,3 % nur Französisch und 17,7 % beides).&lt;ref&gt;Statistics Canada (2001). Die Tabelle wurde dort entfernt, sie ist inzwischen nur noch bei [http://web.archive.org/web/20080106164505/http://www40.statcan.ca/l01/cst01/demo15a.htm Archives.org] gespeichert.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zwar leben 85 % aller französisch Sprechenden in Québec, doch gibt es bedeutende frankophone Bevölkerungsgruppen in Ontario und in [[Alberta]], im Süden von [[Manitoba]], im Norden und Südosten von [[New Brunswick]] ([[Akadier]]; insgesamt 35 % der Bevölkerung dieser Provinz) sowie im südwestlichen [[Nova Scotia]] und auf der [[Kap-Breton-Insel]]. Ontario hat die zahlenmäßig größte französischsprachige Bevölkerung außerhalb Québecs. Die [[Charta der französischen Sprache]] erklärt Französisch zur alleinigen Amtssprache in Québec und New Brunswick ist die einzige Provinz, deren Verfassung die Zweisprachigkeit garantiert.&lt;ref&gt;[http://www2.parl.gc.ca/content/LOP/ResearchPublications/prb0638-e.htm Language Regimes in the Provinces and Territories] – Website des kanadischen Parlaments&lt;/ref&gt; Andere Provinzen haben keine Amtssprache als solche definiert, jedoch wird Französisch zusätzlich zu Englisch in Schulen, Gerichten und für Dienstleistungen der Regierung verwendet. Manitoba, Ontario und Québec erlauben das gleichberechtigte Sprechen von Englisch und Französisch in den Provinzparlamenten, und Gesetze werden in beiden Sprachen erlassen. In Ontario kennen einzelne Gemeinden Französisch als zweite Amtssprache. Die Wahl der Hauptstadt des seinerzeitigen [[Britisch-Nordamerika]] durch Königin [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Victoria]] (1857) fiel möglicherweise auf Ottawa, weil es etwa an der Grenze zwischen franko- und anglophonem Gebiet lag.<br /> <br /> Alle Regionen haben nicht-englisch- oder französischsprachige Minderheiten, hauptsächlich Nachkommen der [[Ureinwohner]]. Offiziellen Status besitzen mehrere Sprachen der [[First Nations]] in den [[Nordwest-Territorien]]. Im hauptsächlich von [[Inuit]] bevölkerten Territorium [[Nunavut]] ist [[Inuktitut]] die Mehrheitssprache und eine von drei Amtssprachen. Mehr als 6,1 Millionen Einwohner bezeichnen weder Englisch noch Französisch als ihre Erstsprache. <br /> <br /> Am weitesten verbreitet sind [[Chinesische Sprachen|Chinesisch]] (1,012 Millionen Sprecher), [[Italienische Sprache|Italienisch]] (etwa 455.000), [[Deutsche Sprache|Deutsch]] (etwa 450.000), [[Panjabi]] (etwa 367.000) und [[Spanische Sprache|Spanisch]] (etwa 345.000).&lt;ref name=&quot;muttersprache&quot; /&gt; Das [[Kanadisch-Gälische Sprache|Kanadisch-Gälische]], um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch die dritthäufigste Sprache Kanadas, ist mit etwa 500 bis 1000 vorwiegend älteren Sprechern mittlerweile fast ausgestorben,&lt;ref&gt;Vgl. [http://www.census2006.ca/english/census06/analysis/language/tables/table2.htm Tabelle: The most common non-official mother tongues, 1971, 2001 and 2006].&lt;/ref&gt;<br /> jedoch bestehen Kontakte zu schottischen Hochschulen, die Kanadiern Sprachkurse anbieten. Mehrere Schulen unterrichten die Sprache, ebenso drei Hochschulen sowie die 2006 gegründete ''Atlantic Gaelic Academy''.&lt;ref&gt;[http://gaelicacademy.ca/ Website der Atlantic Gaelic Academy].&lt;/ref&gt; Erst ab 1973 wurden in Ontario deutsche Schulen vom Staat wieder unterstützt. Zwischen 1977 und 1990 erhielten die Schulen Mittel aus dem Multikulturalismusprogramm der Regierung.<br /> <br /> === Religion ===<br /> Mit der Kolonialisierung kamen zunächst vor allem französische Katholiken und anglikanische Engländer nach Kanada. Darüber hinaus förderte Großbritannien die [[Einwanderung]] protestantischer Gruppen vom Mittelrhein und aus Württemberg, in geringerem Maße auch aus der Schweiz, Frankreich und den Niederlanden, sodass der Süden von Nova Scotia bis heute protestantisch ist.<br /> <br /> Doch gab die Kolonialmacht 1774 mit dem [[Quebec Act]] jeden Versuch auf, die Katholiken zur Konversion zu bewegen. Nach der Unabhängigkeit der USA kamen zahlreiche protestantische Loyalisten in das heutige Ontario und bildeten dort die Mehrheit. In späteren Einwanderungswellen kamen wiederum katholische Iren und Italiener, aber auch ukrainische [[Duchoborzen|Doukhobor]] hinzu. Die Einwanderung aus Schottland sorgte wiederum für eine Beseitigung des Vorrangs der Anglikanischen Kirche im Osten durch zahlreiche Presbyterianer. In Toronto setzten sich die Methodisten durch.<br /> <br /> In Opposition zu den Katholiken, die eher dem [[Ultramontanismus]] zugeneigt waren (les bleus), aber auch zu den dominierenden Anglikanern, die vom [[Oranier-Orden]] unterstützt wurden, bildeten sich antiklerikale Gruppen (vor allem ''les rouges''). Mit dem [[Lord's Day Act]] von 1906 wurde ein weitgehendes Arbeitsverbot am Sonntag durchgesetzt, das bis in die 1960er Jahre Gültigkeit beanspruchte, und das der Oberste Gerichtshof erst 1985 endgültig abschaffte.&lt;ref&gt;[http://canlii.org/en/ca/scc/doc/1985/1985canlii69/1985canlii69.html ''R. v. Big M Drug Mart Ltd., [1985] 1 S.C.R. 295'', Canadian Legal Information Institute]&lt;/ref&gt; Eine ähnliche Bedeutungsminderung des Religiösen im Alltag fand in Québec statt. Dennoch gibt es bedeutende Gruppen, insbesondere im Süden Manitobas und Ontarios, in Alberta und im Binnenland von British Columbia. Dazu zählen die [[Mennoniten]] im Süden Manitobas, die ukrainischen Orthodoxen und Katholiken in Manitoba und Saskatchewan, die [[Mormonen]] bilden einen Schwerpunkt in Alberta. Hinzu kommen die [[Zeugen Jehovas]] und zahlreiche andere Gruppen.&lt;ref&gt;Einen Eindruck von der Vielfalt vermittelt der Zensus von 2001: [http://www12.statcan.ca/english/census01/products/standard/themes/RetrieveProductTable.cfm?Temporal=2001&amp;PID=55822&amp;APATH=3&amp;GID=431515&amp;METH=1&amp;PTYPE=55440&amp;THEME=56&amp;FOCUS=0&amp;AID=0&amp;PLACENAME=0&amp;PROVINCE=0&amp;SEARCH=0&amp;GC=99&amp;GK=NA&amp;VID=0&amp;VNAMEE=&amp;VNAMEF=&amp;FL=0&amp;RL=0&amp;FREE=0 Statistics Canada]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die katholischen Missionare waren unter den Ureinwohnern erfolgreicher als die protestantischen, und so überwiegt dort der katholische Anteil. Dazu kommen indigene Glaubensorganisationen, wie die [[Shaker Church]].<br /> <br /> Mit den jüngsten Einwanderungswellen verstärkten sich weitere religiöse Gruppen, wie Hindus, Muslime, Juden, Sikh und Buddhisten. Sie konzentrieren sich in Großstädten, insbesondere im Großraum Toronto. Die älteste Synagoge, ''Congregation Emanu-El'', entstand 1863 in [[Victoria (British Columbia)|Victoria]], die erste Moschee 1938 mit der ''Al Rashid Mosque'' in [[Edmonton]].<br /> <br /> Etwa 73,3 % der kanadischen Bevölkerung gehörten 2001 einer [[Christentum|christlichen]] Konfession an (43,2 % [[katholisch]], etwa 29 % [[protestantisch]]). Die beiden größten protestantischen [[Denomination (Religion)|Glaubensgemeinschaften]] sind mit 9,6 % die [[United Church of Canada]] und mit 6,9 % die [[Anglican Church of Canada]], dazu kommen 2,5 % Baptisten, 2 % Lutheraner, etwa 0,16 % [[Christlich-orthodox|Orthodoxe]] sowie etwa 0,25 % andere christliche Glaubensgemeinschaften. Muslime stellen etwa 2 % der Bevölkerung, mehr als die Hälfte von ihnen lebt in Ontario. Etwa 1,1 % sind [[Jude]]n, von denen wiederum knapp 60 % in Ontario leben, und etwa 1 % Buddhisten, Hindus sowie 0,9 % Sikhs. Etwa 16,2 % gaben an, keiner Glaubensgemeinschaft anzugehören.&lt;ref&gt;[http://www12.statcan.ca/english/census01/products/highlight/Religion/Page.cfm?Lang=E&amp;Geo=PR&amp;View=1a&amp;Code=01&amp;Table=1&amp;StartRec=1&amp;Sort=5&amp;B1=01&amp;B2=All Statistics Canada: Selected Religions, for Canada, Provinces and Territories – 20 % Sample Data]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Volkszählungen von 2001 und 1991 ergaben:&lt;ref&gt;<br /> [http://www12.statcan.ca/english/census01/products/standard/themes/RetrieveProductTable.cfm?Temporal=2001&amp;PID=55822&amp;APATH=3&amp;GID=431515&amp;METH=1&amp;PTYPE=55440&amp;THEME=56&amp;FOCUS=0&amp;AID=0&amp;PLACENAME=0&amp;PROVINCE=0&amp;SEARCH=0&amp;GC=99&amp;GK=NA&amp;VID=0&amp;VNAMEE=&amp;VNAMEF=&amp;FL=0&amp;RL=0&amp;FREE=0],<br /> [http://www40.statcan.gc.ca/l01/cst01/demo30c-eng.htm],<br /> [http://www12.statcan.ca/english/census01/products/analytic/companion/rel/contents.cfm] und<br /> [http://www.religioustolerance.org/can_rel1.htm]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:right&quot;<br /> |+ Religionen in Kanada<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; |<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | 2001<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | 1991<br /> ! rowspan=&quot;2&quot; style=&quot;font-size: 70 %&quot; | Veränderung<br /> |-<br /> ! Anzahl !! % !! Anzahl !! %<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| Christen || || 77 || || 80<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Römisch-katholisch || 12.793.125 || 43.2 || 12.203.625 || 45,2 || +4,8<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Protestanten || 8.654.845 || 29,2 || 9.427.675 || 34,9 || 8,2<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – [[United Church of Canada]] || 2.839.125 || 9,6 || 3.093.120 || 11,5 || −8,2<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – [[Anglican Church of Canada]] || 2.035.495 || 6,9 || 2.188.110 || 8,1 || −7,0<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – andere Christen || 780.450 || 2,6 || 353.040 || 1,3 || +121,1<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – Baptisten || 729.475 || 2,5 || 663.360 || 2,5 || +10,0<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – Lutheraner || 606.590 || 2,0 || 636.205 || 2,4 || −4,7<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – andere Protestanten || 549.205 || 1,9 || ||<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left; text-indent:30px;&quot;| – [[Presbyterianer]] || 409.830 || 1,4 || 636.295 || 2,4 || −35,6<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Orthodoxe || 479.620 || 1,6 || 387.395 || 1,4 || +23,8<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| ohne Bekenntnis || 4.900.090 || 16,5 || 3.333.245 || 12,3 || +44,2<br /> |-<br /> ! style=&quot;text-align:left;&quot;| Andere<br /> |<br /> |<br /> |<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Muslime || 579.640 || 2,0 || 253.265 || 0,9 || +128,9<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Juden || 329.995 || 1,1 || 318.185 || 1,2 || +3,7<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Buddhisten || 300.345 || 1,0 || 163.415 || 0,6 || +83,8<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Hindus || 297.200 || 1,0 || 157.015 || 0,6 || +89,3<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;| – Sikh || 278.415 || 0,9 || 147.440 || 0,5 || +88,8<br /> |-<br /> | colspan=&quot;6&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:90%;&quot;|<br /> |}<br /> <br /> Besonders schnell wachsen durch Zuwanderung die nicht-christlichen Gruppen, aber auch zahlreiche christliche Gruppen, die außerhalb der großen Kirchen stehen. Nach einer Umfrage von 2007 fühlten sich die Muslime in Kanada deutlich stärker integriert als in europäischen Staaten.&lt;ref&gt;[http://www.cbc.ca/news/background/islam/muslim-survey.html In Depth, Islam: Canada's Muslims, an international comparison, in: CBC News, 13. Februar 2007]&lt;/ref&gt; Insgesamt setzt die kanadische Politik im Rahmen ihrer Integrationspolitik stärker auf Erhalt und Nutzung der ethnischen und religiösen Besonderheiten als auf Anpassung.&lt;ref&gt;Seit den 1960er Jahren begann ein Wandel der Schulpolitik, die bis dahin auf Segregation basierte. Mit dem [[Multiculturalism Act]] von 1988 wurde diese formal beendet. Allgemein zum Wandel der kanadischen Minderheiten- und Religionspolitik: Reva Joshee: ''Citizenship and Multicultural Education in Canada: From Assimilation to Social Cohesion'', in: James A. Banks (Hrsg.): ''Diversity and Citizenship Education: Global Perspectives'', San Francisco 2004, 127–156. Mit stärkerem Akzent auf dem religiösen Sektor: Paul Bramadat, David Seljak (Hrsg.): ''Christianity and Ethnicity in Canada'', Toronto: University of Toronto Press 2008. Zur Multikulturalismusfrage vgl. [http://www1.bpb.de/publikationen/XPXZV2,0,0,Multikulturalismus_in_Kanada_Modell_f%FCr_Deutschland.html Rainer Geißler: ''Multikulturalismus in Kanada – Modell für Deutschland?'', Bundeszentrale für politische Bildung 2003]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Einwanderungspolitik ===<br /> [[Datei:Canadian passport.jpg|miniatur|Kanadischer Pass]]<br /> <br /> Kanada hat, gemessen an der Bevölkerung, die höchste Einwanderungsrate unter den Flächenstaaten der Welt.&lt;ref&gt;[http://www.umsl.edu/services/govdocs/wofact2007/fields/2112.html CIA World Fact Book, Field Listing – Net Migration Rate], Stand: 2007. Vgl. Ninette Kelley, Michael J. Trebilcock: ''The Making of the Mosaic: A History of Canadian Immigration Policy'', 2. Aufl., University of Toronto Press 2010.&lt;/ref&gt; Die Einwanderung wird über klar definierte Ziele gesteuert, die in einem Programm festgelegt wurden.&lt;ref&gt;[http://www.parl.gc.ca/information/library/PRBpubs/bp190-e.htm Canada's Immigration Program], Stand: September 2008.&lt;/ref&gt; Die Einwanderungskriterien sind öffentlich einsehbar und können bereits vor Antragstellung selbst überprüft werden. Für Menschen mit Berufen, die in Kanada gefragt sind, existiert zum Beispiel das ''Skilled Worker''-Programm. Je nach Lage des Arbeitsmarkts wird eine Mindestpunktzahl (im Januar 2010: 67 Punkte) festgelegt, die ein Einwanderungsinteressierter erreichen muss. Die persönliche Punktzahl setzt sich aus Punkten für den aktuellen Bildungsstand und die Berufserfahrung zusammen, aus Punkten für die vorhandenen Sprachkenntnisse in Englisch und Französisch sowie für das Alter, für Verwandte und frühere Aufenthalte in Kanada. Ein verbindliches Arbeitsangebot eines kanadischen Arbeitgebers erhöht die Punktzahl nochmals maßgeblich. Das Immigrations-Programm wurde im Herbst 2009 dahingehend angepasst, dass ohne ein bestehendes Arbeitsangebot nur noch Personen zum ''Skilled Worker''-Programm zugelassen werden, die Erfahrung in einem von 38 festgelegten Berufen nachweisen können&lt;ref&gt;[http://www.cic.gc.ca/english/immigrate/skilled/apply-who.asp Skilled workers and professionals: Who can apply] – Kanadisches Immigrationsministerium&lt;/ref&gt; Daneben muss ein Interessent am ''Skilled Worker''-Programm nachweisen, dass er sich für eine gewisse Zeit finanziell selbst versorgen kann. Die notwendige Summe beläuft sich derzeit (Januar 2010) für eine alleinstehende Person auf 10.833 [[Kanadischer Dollar|CAD]], für eine vierköpfige Familie auf 20.130 CAD.&lt;ref name=&quot;ciccan1&quot;&gt;[http://www.cic.gc.ca/english/immigrate/skilled/funds.asp Website Citizenship in Canada: Skilled Worker Class Immigration]&lt;/ref&gt; Außerdem werden polizeiliche Führungszeugnisse aus allen Ländern benötigt, in denen der Kandidat nach dem 18. Geburtstag für sechs Monate oder länger gelebt hat.<br /> <br /> Die Einwanderung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wird eine unbefristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung erteilt. Nach drei Jahren als „Permanent Resident“ und entsprechenden Aufenthalt im Land kann der Einbürgerungsantrag gestellt werden. Einwanderer, die noch nicht eingebürgert sind, haben Residenzpflicht. Dies bedeutet, dass man Nachweise für die vorgegebene Zeit in Kanada erbringen, oder mit jemandem verheiratet sein muss, die oder der die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt. Bei Verstößen kann der „Permanent Resident“-Status entzogen und der Einwanderer in sein Herkunftsland zurückgeschickt werden.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> → ''Hauptartikel: [[Geschichte Kanadas]]'', ''[[Geschichte der First Nations]]'', ''[[Territoriale Entwicklung Kanadas]]'', ''[[Wirtschaftsgeschichte Kanadas]]''<br /> <br /> === Ur- und Frühgeschichte ===<br /> [[Indianer]] (in Kanada [[First Nations]] genannt) besiedelten Nordamerika vor mindestens 12.000 Jahren, was den Anfang der [[Paläoindianer|paläoindindianischen Periode]] markiert. Vor rund 5000 Jahren folgten die [[Inuit]].&lt;ref&gt;Vgl. (PDF, 244&amp;nbsp;kB): [http://www.plosone.org/article/fetchObjectAttachment.action;jsessionid=6DC8170FEAE14E2B25BE144D2561750F?uri=info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0001596&amp;representation=PDF Andrew Kitchen, Michael M. Miyamoto, Connie J. Mulligan, A Three-Stage Colonization Model for the Peopling of the Americas, in: Public Library of Science (PLoS), 13. Februar 2008] und J. V. Wright: [http://www.civilization.ca/cmc/exhibitions/archeo/hnpc/npint01e.shtml A History of the Native People of Canada: Early and Middle Archaic Complexes] – Canadian Museum of Civilization, Ottawa 2001.&lt;/ref&gt; In den [[Bluefish-Höhlen]] im nördlichen [[Yukon (Territorium)|Yukon]] fand man die ältesten menschlichen Spuren in Kanada; in der [[Charlie Lake Cave|Charlie-Lake-Höhle]] fanden sich Werkzeuge aus der Zeit ab etwa 10.500 v. Chr. Aus der Zeit ab etwa 9.000 v. Chr. stammen Funde bei [[Banff (Alberta)|Banff]] und in [[Saskatchewan]], aber auch bereits in [[Québec]].&lt;ref&gt;Claude Chapdelaine: ''Présences autochtone de l’âge glaciaire à aujoud’hui Des chasseurs de la fin de l'âge glaciaire dans la région du lac Mégantic: découverte des premières pointes à cannelure au Québec'', in: Recherches amérindiennes au Québec 30 (2004).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab etwa 8000 v. Chr. folgte die ''[[Archaische Periode (Amerika)|archaische Phase]]''. Gruppen aus dem Westen erreichten um 7500 v. Chr. das südliche [[Ontario]]. Dort fanden sich [[Speerschleuder]]n.&lt;ref&gt;D. Bruce Dickson: ''The atlatl assessed: A review of recent anthropological approaches to prehistoric North American weaponry'', in: Bulletin of the Texas Archaeological Society 56 (1985) 1-36.&lt;/ref&gt; Siedlungsschwerpunkte waren im Osten der untere [[Sankt-Lorenz-Strom]] und die [[Große Seen|Großen Seen]] sowie die Küste Labradors ([[L’Anse Amour]]) an der im 6. Jahrtausend die ersten größeren Grabstätten entstanden, später ''[[Mound|Burial Mounds]]''.<br /> <br /> Auf den [[Great Plains]] entstanden neue Waffentechnologien und weitläufiger Handel, etwa mit [[Chalcedon (Mineral)|Chalzedon]] aus [[Oregon]] und [[Obsidian]] aus [[Wyoming]].&lt;ref&gt;Grundlegend: Timothy G. Baugh, Jonathon E. Ericson: ''Prehistoric Exchange Systems in North America'', New York: Plenum Press 1994.&lt;/ref&gt; In einigen Gebieten wurden noch um 8000 v. Chr. Pferde gejagt; sie verschwanden ebenso wie die [[Megafauna]]. Erst später teilte sich der riesige Kulturraum erkennbar in zwei Großräume auf, die ''Frühe Shield-'' und die ''Frühe Plains-Kultur'', wobei sich Kupferbearbeitung bereits um 4800 v. Chr. zeigen lässt.<br /> <br /> Im Westen reichen die Spuren bis vor 8000 v. Chr. zurück, vielfach ohne erkennbaren kulturellen Bruch. So besteht die Kultur der [[Haida (Volk)|Haida]] auf den [[Queen Charlotte Islands]] seit über 9500 Jahren. Der Handel mit [[Obsidian]] vom [[Mount Edziza]] reicht über 10.000 Jahre zurück.&lt;ref&gt;Vgl. [http://www.royalbcmuseum.bc.ca/exhibits/journeys/english/mountain_1_4a.html ''Obsidan from Mount Edziza''], vom [[Royal British Columbia Museum]].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vor 2500 v. Chr. bestanden im Westen Siedlungen, dazu Anzeichen sozialer Differenzierung. Hausverbände bestanden, die sich saisonal zur Jagd in großen Gruppen zusammenfanden. Auch in den Plains lassen sich Dörfer nachweisen.<br /> <br /> Die [[Cree]], [[Anishinabe|Ojibwa]], [[Algonkin]], [[Innu]] und [[Beothuk]], die in den frühen europäischen Quellen fassbar sind, gehen wohl auf Gruppen der ''Shield-Kultur'' zurück. Die Plainskulturen waren durch [[Bisons]] gekennzeichnet, Hunde wurden als Trage- und Zugtiere eingesetzt, das [[Tipi]] setzte sich durch, sowie die Herstellung von [[Pemmikan]].<br /> <br /> Als wichtigste kulturelle Veränderung der Plateaukultur im westlichen Binnenland gilt der Übergang von der Nichtsesshaftigkeit zur Halbsesshaftigkeit mit Winterdörfern und sommerlichen Wanderzyklen um 2000 v. Chr. Eine ähnliche Entwicklung vollzog sich früher an der Küste, deren Kulturen sich mit den [[Küsten-Salish]] in Beziehung bringen lassen. Gegen Ende der Epoche lassen sich erstmals [[Plankenhaus|Plankenhäuser]] nachweisen. Einige Salish waren bereits vor 1600 v. Chr. Bauern – wie man von den [[Katzie]] weiß.&lt;ref&gt;Brian Lewis, ''Katzie heritage site being bulldozed for bridge. Only three per cent of artifacts have been recovered so far'', in: The Province, 22. Juni 2008.&lt;/ref&gt; Die [[Nuu-chah-nulth]] auf [[Vancouver Island]] entwickelten hochseetüchtige Kanus, mit denen sie (als einzige) auf [[Walfang]] gingen.<br /> <br /> Die Herstellung von Tongefäßen erreichte das Gebiet des heutigen Kanada wohl von Südamerika, Pfeil und Bogen kamen um 3000 v. Chr. aus Asien und wurden wahrscheinlich erstmals von [[Inuit-Kultur#Prä-Dorset-Kultur der Frühzeit (3000 bis 500 v. Chr.)|Paläo-Eskimos]] eingesetzt. Er erreichte die Ostküste, kam aber erst rund drei Jahrtausende später in den Westen.&lt;ref&gt;John H. Blitz, Adoption of the Bow in Prehistoric North America, in: North American Archaeologist 9/2 (1988) 123–145.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> An den Großen Seen lassen sich [[Haushund|Hunde]] nachweisen (in [[Utah]] bereits um 8000 v. Chr.), die beerdigt wurden.&lt;ref&gt;Wohl 10.000 Jahre alt ist ein Fund in der [[Danger Cave]] in [[Utah]] (Darcy F. Morey/Michael D. Wiant: ''Early Holocene Domestic Dog Burials From the North American Midwest'', in: Current Anthropology 33/2 (April 1992) 224–229 und Robert Lee Hotz: ''Those New Tricks Came From Old Dogs'', in: Los Angeles Times, 22. November 2002).&lt;/ref&gt;<br /> Mit den Keramikgefäßen ab etwa 500 v. Chr. endete an der Ostküste die archaische Phase, die von den ''[[Woodland-Periode]]n'' abgelöst wurde. Manche Dörfer, meist aus Langhäusern bestehend, waren wohl schon ganzjährig bewohnt. Auf die ''Frühe Woodland-Periode'' an den Großen Seen und dem Sankt-Lorenz-Strom (etwa 1000 v. Chr. bis 500 n. Chr.) gehen wohl die [[Irokesen]] zurück, aber auch einige der [[Algonkin]]-Gruppen.<br /> <br /> Bis nach Zentral-[[Labrador-Halbinsel|Labrador]] zeigen sich auf dem kanadischen Schild die Einflüsse der [[Adena-Kultur]]. Ihre typischen [[Mound]]s erscheinen auch in der westlichen Schild-Kultur, beispielsweise im südlichen Ontario. Wahrscheinlich kam es in Folge der Domestizierung von [[Wasserreis|Wildreis]] zu einer herausgehobenen Schicht von Landbesitzern ([[Psinomani-Kultur]]). Der Süden Ontarios war in die Fernhandels-Beziehungen der [[Hopewell-Kultur]] eingebunden. [[Kupfer]] wurde im ganzen Osten Nordamerikas verbreitet.<br /> <br /> Die späte ''Plains-Kultur'' lebte in hohem Maße von [[Amerikanischer Bison|Bisons]]. Fernhandel war weit verbreitet und reichte westwärts bis zum Pazifik. Im Norden überwogen kleinere nomadische Gruppen, während sich im Süden ein Zyklus saisonaler Wanderungen durchsetzte, deren Mittelpunkt feste Dörfer waren.<br /> <br /> Der ''späten Plateau-Kultur'' lieferten die Laichzüge der Lachse die Nahrung, ähnlich wie an der Pazifikküste. Ab 2500&amp;nbsp;v. Chr. lässt sich das so genannte ''Pit House'' („Grubenhaus“) nachweisen, das teilweise in die Erde gegraben wurde und eine bessere Bevorratung ermöglichte.<br /> <br /> Die Küstenkultur wurde zwischen 500 v. und 500 n. Chr. als Ranggesellschaft von Süden nach Norden strenger. Eine Schicht führender Familien beherrschte den Handel sowie den Zugang zu Ressourcen und hatte die politische und spirituelle Macht. Auch hier tauchen erstmals Begräbnishügel auf. In einigen Regionen herrschten Steinhaufengräbern (cairns) vor, wie etwa um [[Victoria (British Columbia)|Victoria]]. Die Dörfer wurden zahlreicher und vielfach größer, bald stärker befestigt. Die Kultur war von Plankenhäusern, oftmals monumentalen Schnitzwerken ([[Totempfahl|Totempfähle]]n), komplexen Zeremonien und [[Clan]]strukturen gekennzeichnet. Nirgendwo war die Bevölkerungsdichte so groß, wie an der Westküste.<br /> <br /> Im Gegensatz dazu gestatteten die Klimabedingungen und starke vulkanische Aktivität im Nordwesten keine dauerhafte Ansiedlung.&lt;ref&gt;F. H. West (Hrsg.): ''American Beginnings: The Prehistory and Paleoecolgy of Beringia'', The University of Chicago Press, Chicago 1996.&lt;/ref&gt; Mit den [[Athabasken]] verbinden sich Fundstellen im Entwässerungsgebiet des [[Mackenzie River|Mackenzie]] ab 1000 v. Chr. bis etwa 700 n. Chr.&lt;ref&gt;Guy E. Gibbon, Kenneth M. Ames: ''Archaeology of Prehistoric Native America: an Encyclopedia'', 1998, S. 426 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen 2500 v. Chr. wanderte ein Teil der [[Paläo-Eskimos]] von Alaska nach [[Grönland]]; es entwickelte sich die [[Inuit-Kultur|Prä-Dorset-Kultur]]. Um 500 v. Chr. bis 1000 n. Chr. folgte die „[[Inuit-Kultur|Dorset-Kultur]]“ (nach [[Cape Dorset]] auf einer [[Baffin Island]] vorgelagerten Insel benannt). Um 2000 v. Chr. bis 1000 n. Chr. bestand die [[Inuit-Kultur|Neo-Eskimo-Kultur]]. Um 1000 setzte sich eine erneute Wanderung von Alaska nach Grönland in Bewegung.<br /> Aus der Vermischung der Kulturen ging wohl die [[Inuit-Kultur|Thule-Kultur]] hervor, die bis etwa 1800 bestand. Ihre Angehörigen sind die Vorfahren der heutigen Inuit.<br /> <br /> === Kolonialisierung ===<br /> [[Datei:Authentic Viking recreation.jpg|miniatur|Rekonstruktion der Wikingersiedlung in [[L’Anse aux Meadows]]]]<br /> Europäische Siedler erreichten Nordamerika spätestens um das Jahr 1000, als [[Wikinger]] während kurzer Zeit in [[L’Anse aux Meadows]] am nördlichsten Ende von [[Neufundland]] lebten. Als „Entdecker“ Nordamerikas gilt [[Giovanni Caboto]], ein italienischer Seefahrer in [[Königreich England|englischen]] Diensten. Dieser landete am 24. Juni 1497&amp;nbsp;möglicherweise auf der [[Kap-Breton-Insel]] und nahm das Land für England in Besitz. [[Basken|Baskische]] Walfänger und Fischer kamen ab etwa 1525 regelmäßig an die ostkanadische Küste und beuteten ein Jahrhundert lang die Ressourcen in der Region zwischen der [[Neufundlandbank]] und [[Tadoussac]] aus.&lt;ref&gt;{{TCE|A1ARTA0000550|F1ARTA0000550|Basques}}&lt;/ref&gt; Eine Expedition unter der Leitung von [[Jacques Cartier]] erkundete 1534/35 das Gebiet um den [[Sankt-Lorenz-Golf]] und den Sankt-Lorenz-Strom und erklärte es zu [[Frankreich|französischem]] Besitz.<br /> <br /> [[Datei:Voyageur canoe.jpg|miniatur|Kanu der [[Hudson’s Bay Company]] wohl auf dem [[French River]], Frances Anne Hopkins 1869]]<br /> <br /> [[Samuel de Champlain]] gründete 1605 mit Port Royal (heute [[Annapolis Royal]]) und 1608 mit [[Québec (Stadt)|Québec]] die ersten dauerhaften Ansiedlungen in [[Neufrankreich]]. Die französischen Kolonisten teilten sich in zwei Hauptgruppen: Die ''Canadiens'' besiedelten das Tal des Sankt-Lorenz-Stroms, die [[Akadier]] (''Acadiens'') die heutigen [[Seeprovinzen]]. Französische [[Pelzhandel in Nordamerika|Pelzhändler]] und katholische [[Missionar]]e erforschten die Großen Seen, die Hudson Bay und den [[Mississippi River|Mississippi]] bis nach [[Louisiana]]. Die Engländer gründeten ab 1610 Fischerei-Außenposten auf Neufundland und besiedelten die weiter südlich gelegenen [[Dreizehn Kolonien]].<br /> <br /> Zwischen 1689 und 1763 kam es in Nordamerika zu [[Franzosen- und Indianerkriege|vier kriegerischen Konflikten]] zwischen Engländern (bzw. Briten) und Franzosen, die jeweils Teil von Erbfolgekriegen in Europa waren. Der [[King William’s War]] (1689–1697) brachte keine territorialen Veränderungen, doch nach Ende des [[Queen Anne’s War]] (1702–1713) gelangte Großbritannien durch den [[Friede von Utrecht|Frieden von Utrecht]] in den Besitz von Akadien, Neufundland und der Hudson-Bay-Region. Die Briten eroberten 1745 im [[King George’s War]] die französische Festung [[Louisbourg]] auf der [[Kap-Breton-Insel]], gaben diese aber 1748 gemäß dem [[Frieden von Aachen (1748)|Frieden von Aachen]] wieder zurück. Der [[Siebenjähriger Krieg in Nordamerika|Siebenjährige Krieg]] (in Nordamerika von 1754–1760 bzw. 1763) brachte schließlich die Entscheidung: Mit dem [[Pariser Frieden 1763|Pariser Frieden]] musste Frankreich 1763 fast alle seine Besitzungen in Nordamerika abtreten.<br /> <br /> === Britische Herrschaft ===<br /> [[Datei:Benjamin West 005.jpg|miniatur|Tod des Generals [[James Wolfe]] in der [[Schlacht auf der Abraham-Ebene]] (1759), dem Wendepunkt im Siebenjährigen Krieg in Nordamerika, [[Benjamin West]] 1770, National Gallery of Canada, Ottawa]]<br /> <br /> Mit der [[Königliche Proklamation von 1763|Königlichen Proklamation von 1763]] entstand aus dem ehemaligen Neufrankreich die britische [[Provinz Québec (1763–1791)|Provinz Québec]], im selben Jahr gelangte die Kap-Breton-Insel zur Kolonie [[Nova Scotia]]. Auch wurden Rechte der [[Französische Kanadier|französischen Kanadier]] eingeschränkt. 1769 wurde eine weitere Kolonie namens ''St. John’s Island'' (seit 1798 [[Prince Edward Island]]) gegründet. Um Konflikte in Québec abzuwenden, verabschiedete das britische Parlament 1774 den [[Quebec Act]]. Das Gebiet Québecs wurde zu den Großen Seen und zum [[Ohio]]tal ausgedehnt. Für die französischsprachige Bevölkerungsmehrheit galt das französische Zivilrecht und Französisch war als Sprache in der Öffentlichkeit anerkannt; durch die Zusicherung der freien Religionsausübung konnte die [[Römisch-katholische Kirche]] in der Kolonie verbleiben.<br /> <br /> Das Gesetz verärgerte jedoch die Bewohner der Dreizehn Kolonien, die darin eine unzulässige Beschränkung ihrer nach Westen gerichteten Expansion sahen. Der Quebec Act war eines jener „unerträglichen Gesetze“ ([[Intolerable Acts]]), die schließlich zur [[Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten]] und zum [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg]] führten. Der [[Frieden von Paris (1783)|Frieden von Paris]] erkannte die amerikanische Unabhängigkeit an und die Gebiete südlich der Großen Seen fielen an die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Etwa 50.000 [[Loyalisten (Amerikanische Unabhängigkeit)|Loyalisten]] flohen in das heutige Kanada, dazu kamen mit den Briten verbündete Indianerstämme, wie die [[Mohawk]].&lt;ref&gt;Christopher Moore: ''The Loyalist – Revolution Exile Settlement.'' McClelland &amp; Stewart, Toronto 1994. ISBN 0-7710-6093-9.&lt;/ref&gt; [[New Brunswick]] wurde 1784 von Nova Scotia abgetrennt, um die Ansiedlung der Loyalisten an der Atlantikküste besser organisieren zu können. Um den nach Québec geflohenen Loyalisten entgegenzukommen, verabschiedete das britische Parlament das [[Verfassungsgesetz von 1791]], das die Provinz Québec in das französischsprachige [[Niederkanada]] und das englischsprachige [[Oberkanada]] teilte und beiden Kolonien ein gewähltes Parlament gewährte.<br /> <br /> [[Datei:Battle of Queenston Heights.jpg|miniatur|Sieg der Briten gegen die Amerikaner in der [[Schlacht von Queenston Heights]] (1812), James B. Dennis (1777–1855), Öl auf Leinwand, undatiert]]<br /> <br /> Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien entluden sich im [[Britisch-Amerikanischer Krieg|Britisch-Amerikanischen Krieg]], der von 1812 bis 1814 dauerte und letztlich ergebnislos endete. In Kanada wird der Krieg bis heute als erfolgreiche Abwehr amerikanischer Invasionsversuche betrachtet. Die britisch- und französischstämmige Bevölkerung entwickelte durch den Kampf gegen einen gemeinsamen Feind ein kanadisches Nationalgefühl, die Loyalität der britischen Krone gegenüber wurde gestärkt.<br /> <br /> Der Wunsch nach Selbstverwaltung und der Widerstand gegen die wirtschaftliche und politische Vorherrschaft einer kleinen Elite führten zu den [[Rebellionen von 1837]], die rasch niedergeschlagen wurden. [[John George Lambton, 1. Earl of Durham|Lord Durham]] empfahl daraufhin in seinem Untersuchungsbericht die Einsetzung einer selbstverantwortlichen Regierung und die allmähliche Assimilierung der französischen Kanadier in die britische Kultur.&lt;ref&gt;{{TCE|A1ARTA0002473|F1ARTF0002473|Durham Report}}&lt;/ref&gt; Der [[Act of Union 1840]] verschmolz Nieder- und Oberkanada zur [[Provinz Kanada]] und erhob das Englische zur alleinigen Amtssprache. Bis 1849 erhielten auch die weiteren Kolonien in Britisch Nordamerika eine eigene Regierung.<br /> <br /> Zwei Handelsgesellschaften, die Hudson’s Bay Company (HBC) und die [[North West Company]] (NWC), kontrollierten den Handel in den weiten, nur von wenigen Ureinwohnern besiedelten Gebieten der Prärien und der Subarktis. Die HBC hatte 1670 [[Ruperts Land]] als Pachtgebiet erhalten und besaß dort das Handelsmonopol mit Pelzen. Da aber auch die NWC dort Fuß zu fassen versuchte, kam es wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Nach dem [[Pemmikan-Krieg]] in der [[Red-River-Kolonie]] (heute [[Manitoba]]) wurde die NWC 1821 zwangsliquidiert und die HBC dehnte ihr Monopol auf fast den gesamten Nordwesten des Kontinents aus. 1846 schlossen die Vereinigten Staaten und Großbritannien den [[Oregon-Kompromiss]], der westlich der Großen Seen den 49. Breitengrad als [[Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten|gemeinsame Grenze]] festlegte. Daraufhin folgte die Gründung der an der Pazifikküste gelegenen Kolonien [[Vancouver Island (Kolonie)|Vancouver Island]] (1849) und [[British Columbia (Kolonie)|British Columbia]] (1858).<br /> <br /> === Kanadische Konföderation ===<br /> [[Datei:Canada provinces evolution de.gif|miniatur|links|Territoriale Entwicklung Kanadas]]<br /> <br /> Während des [[Sezessionskrieg]]s in den Vereinigten Staaten erkannten führende Politiker die Notwendigkeit, möglichen amerikanischen Expansionsbestrebungen einen starken Bundesstaat entgegenzustellen, und berieten in drei Verfassungskonferenzen über die Schaffung einer [[Kanadische Konföderation|Kanadischen Konföderation]]. Daraus resultierte das [[Verfassungsgesetz von 1867]], das am 1. Juli 1867 in Kraft trat und das [[Dominion]] Kanada schuf, das über eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber Großbritannien verfügte. Die [[Provinz Kanada]] wurde in Ontario und Québec aufgeteilt, hinzu kamen [[New Brunswick]] und [[Nova Scotia]].<br /> <br /> [[Datei:Helmcken House oldest building.JPG|miniatur|Das älteste britische Haus im Westen Kanadas war von 1852 bis 1920 der Wohnsitz eines der Gründerväter Kanadas, [[John Sebastian Helmcken]]]]<br /> <br /> Der neue Bundesstaat kaufte 1869 der Hudson’s Bay Company das [[Nordwestliches Territorium|Nordwestliche Territorium]] und [[Ruperts Land]] ab und vereinigte diese zu den [[Nordwest-Territorien]]. Nach der Niederschlagung der [[Red-River-Rebellion]] der [[Métis]] schuf der [[Manitoba Act]] 1870 im Unruhegebiet die Provinz [[Manitoba]]. British Columbia und Vancouver Island (die sich 1866 [[Vereinigte Kolonien von Vancouver Island und British Columbia|vereinigt]] hatten) traten 1871 der Konföderation bei, zwei Jahre später folgte [[Prince Edward Island]].<br /> <br /> Um den Westen für die Besiedlung durch Einwanderer zu erschließen, beteiligte sich die Regierung an der Finanzierung von transkontinentalen Eisenbahnen und gründete die ''North-West Mounted Police'' (heute [[Royal Canadian Mounted Police]]), um die staatliche Kontrolle über die Prärien und subarktischen Regionen durchzusetzen. Die [[Nordwest-Rebellion]] und die darauf folgende Hinrichtung des Métis-Führers [[Louis Riel]] 1885 führten zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen den beiden Sprachgruppen. Als direkte Folge des [[Klondike-Goldrausch]]s wurde 1898 das [[Yukon (Territorium)|Yukon-Territorium]] geschaffen. Aufgrund der zunehmenden Besiedlung der Prärie entstanden 1905 aus dem südlichen Teil der Nordwest-Territorien die Provinzen [[Alberta]] und [[Saskatchewan]]. Mit den Indianern schloss Kanada zwischen 1871 und 1921 [[Numbered Treaties|elf Verträge]] ab, die ihnen gegen geringe Kompensationen [[Indian Reserve|Reservate]] zuwiesen, ihnen aber ihre gewohnte Lebensweise garantierten. Bis in die 1960er Jahre versuchte man sie zwangsweise zu assimilieren und verbot den Schülern den Gebrauch ihrer Muttersprachen. Die Ureinwohner durften bis 1960 nicht an Parlamentswahlen auf nationaler Ebene teilnehmen.<br /> <br /> An der Seite Großbritanniens nahm Kanada ab 1914 am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] teil und entsandte Freiwillige an die [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]]. Als die Regierung versuchte, gegen den Widerstand des französischsprachigen Bevölkerungsteils den obligatorischen Wehrdienst einzuführen, kam es zur [[Wehrpflichtkrise von 1917]].<br /> <br /> === Eigenständigkeit und Separatismus ===<br /> [[Datei:Kanadische Truppen landen in der Normandie.jpg|miniatur|Landung kanadischer Truppen in der Normandie am [[D-Day]], Abschnitt ''Nan White Beach'' bei Bernières-sur-Mer, [[Calvados (Département)|Département Calvados]]]]<br /> <br /> Bei den Verhandlungen zum [[Versailler Vertrag]] trat Kanada als eigenständiges Staatswesen auf und trat 1919 unabhängig von Großbritannien dem [[Völkerbund]] bei. Das [[Statut von Westminster (1931)|Statut von Westminster]] von 1931 garantierte die gesetzgeberische Unabhängigkeit, gewisse verfassungsrechtliche Bindungen blieben jedoch weiter bestehen. Das Land war besonders stark von der [[Weltwirtschaftskrise]] betroffen, als Reaktion darauf entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten ein gut ausgebauter [[Sozialstaat]].<br /> <br /> Kanada erklärte 1939 dem Deutschen Reich den Krieg. Trotz einer [[Wehrpflichtkrise von 1944|weiteren Wehrpflichtkrise]] spielten kanadische Truppen während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] eine wichtige Rolle, insbesondere in der [[Atlantikschlacht]], der [[Operation Jubilee]], der [[Operation Avalanche (Zweiter Weltkrieg)|Invasion Italiens]], der [[Operation Overlord]] (Landung am [[Juno Beach]]) und der [[Schlacht an der Scheldemündung]]. 1945 wurden kanadische Soldaten maßgeblich während der Kämpfe um die [[Niederlande]] eingesetzt.<br /> <br /> Die britische Kolonie [[Neufundland und Labrador|Neufundland]], die sich 1867 nicht dem Bundesstaat angeschlossen hatte und von 1907 bis 1934 ein [[Neufundland (Dominion)|unabhängiges Dominion]] gewesen war, trat 1949 nach einer lange andauernden politischen und wirtschaftlichen Krise als letzte Provinz der kanadischen Konföderation bei. 1965 wurde die [[Flagge Kanadas|neue Ahornblattflagge]] eingeführt und mit dem Inkrafttreten des [[Amtssprachengesetz (Kanada)|Amtssprachengesetzes]] war Kanada ab 1969 offiziell ein zweisprachiges Land. Premierminister [[Pierre Trudeau]] strebte die vollständige formale Unabhängigkeit von Großbritannien an, die mit dem [[Verfassungsgesetz von 1982]] und der [[Kanadische Charta der Rechte und Freiheiten|Charta der Rechte und Freiheiten]] Wirklichkeit wurde.<br /> <br /> Während der 1960er Jahre fand in Québec eine tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Umwälzung statt, die als „[[Stille Revolution]]“ bekannt ist. Québecer Nationalisten begannen, mehr Autonomie oder gar die Unabhängigkeit zu fordern. Anschläge und Entführungen durch die [[Front de libération du Québec]] führten 1970 zur [[Oktoberkrise]] und zur kurzzeitigen Ausrufung des Ausnahmezustands. Moderate Nationalisten stellten ab 1976 die Provinzregierung, 1980 wurde ein [[Québec-Referendum 1980|erstes Unabhängigkeitsreferendum]] mit 59,6 % der Stimmen abgelehnt.<br /> <br /> Bemühungen der Bundesregierung, Québec mit dem [[Meech Lake Accord]] als „sich unterscheidende Gesellschaft“ anzuerkennen, scheiterten 1989. Die vom separatistischen [[Bloc Québécois]] geführte Provinzregierung setzte 1995 das [[Québec-Referendum 1995|zweite Unabhängigkeitsreferendum]] an, das mit 49,4 % Zustimmung äußerst knapp scheiterte. 1999 wurde mit [[Nunavut]] das erste kanadische Territorium mit mehrheitlich indigener Bevölkerung geschaffen. Trotz einiger politischer Zugeständnisse ist die Unzufriedenheit unter den Ureinwohnern immer noch hoch.<br /> <br /> == Recht ==<br /> :[[Datei:Hauptartikel.svg|16px]] ''Hauptartikel:'' [[Recht Kanadas]]<br /> <br /> === Gerichtsorganisation ===<br /> [[Datei:Supreme Court of Canada.jpg|miniatur|Der [[Oberster Gerichtshof von Kanada|Oberste Gerichtshof]] in Ottawa]]<br /> Kanadas Rechtssystem spielt eine wichtige Rolle bei der Interpretation von Gesetzen. Es berücksichtigt die sich verändernden gesellschaftlichen Gegebenheiten und hat die Macht, Gesetze zu widerrufen, die gegen die Verfassung verstoßen. Der [[Oberster Gerichtshof von Kanada|Oberste Gerichtshof]] ist das höchste Gericht und die letzte Instanz. Die neun Mitglieder werden auf Vorschlag des Premierministers und des Justizministers vom Generalgouverneur ernannt. [[Vorsitzender des Obersten Gerichtshofes von Kanada|Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes]] (''Chief Justice of Canada, Juge en chef du Canada'') ist seit 2000 [[Beverley McLachlin]]. Die Bundesregierung ernennt auch Richter der Obersten Gerichte der Provinzen und Territorien. Die Besetzung von Richterämtern auf unteren Stufen fällt in die Zuständigkeit der Provinz- und Territorialregierungen.<br /> <br /> Zwar ist Kanada ein relativ junges Land, die Rechtsordnung hat jedoch eine lange Tradition. Das in allen Provinzen mit Ausnahme Québecs geltende [[Common Law]] basiert auf Grundsätzen, die sich während Jahrhunderten in [[England]] entwickelten und ein Erbe der britischen Kolonialzeit sind. Der in Québec im Bereich des Privatrechts geltende [[Code Civil]] spiegelt Prinzipien des französischen Rechtssystems wider. Das [[Strafrecht]] hingegen ist Sache des Bundesstaates und in allen Provinzen einheitlich. Im Laufe der Zeit wurden beide Rechtssysteme den Erfordernissen in Kanada angepasst. Die Strafverfolgung fällt in die Verantwortung der Provinzen, doch wird sie in ländlichen Regionen (außer Québec und Ontario) der föderalen [[Royal Canadian Mounted Police]] übertragen. Beide Rechtssysteme sind in die [[Verfassung von Kanada|Verfassung]] eingeflossen. Deren Kern [[Verfassungsgesetz von 1867|entstand 1867]] mit der Gründung Kanadas und wurde zuletzt 1982 grundlegend durch das [[Verfassungsgesetz von 1982]] und die [[Kanadische Charta der Rechte und Freiheiten]] ergänzt.<br /> <br /> In den Provinzen sind die obersten Gerichte die ''Courts of Appeal''. Ihre Urteile sind allerdings, im Gegensatz zu denen des Obersten Gerichtshofs in Ottawa, in den anderen Provinzen nicht bindend, wenn sie auch nicht ohne Einfluss sind. Als weitere Rechtsquelle gelten gelegentlich noch immer der Londoner ''Court of Appeal'' und das britische [[House of Lords]]. Deren Entscheidungen aus der Zeit vor 1867 sind immer noch bindend, es sei denn, der kanadische Oberste Gerichtshof hat sie aufgehoben. Das gleiche gilt sogar für Entscheidungen bis 1949 für den Rechtssprechungsausschuss des [[Privy Council]]. Dies ist für die Rechtsstellung der indigenen und der frankophonen Bevölkerung von erheblicher Bedeutung, da ältere Verträge mit der britischen Krone weiterhin gültig sind.<br /> <br /> == Politik ==<br /> {{Siehe auch|Kanadische Monarchie|Wahlen in Kanada}}<br /> <br /> [[Datei:Colline du Parlement.jpg|miniatur|[[Parliament Hill (Ottawa)|Parliament Hill]] in Ottawa, Sitz von Bundesregierung und -parlament]]<br /> <br /> Kanada ist formal eine [[konstitutionelle Monarchie]] innerhalb des [[Commonwealth of Nations]] mit Königin [[Elisabeth II. (Vereinigtes Königreich)|Elisabeth II.]] als Staatsoberhaupt. Sie trägt den Titel der „Königin von Kanada“ und wird durch den [[Generalgouverneur von Kanada|Generalgouverneur]] vertreten.&lt;ref&gt;[http://web.archive.org/web/20060430002154/http://www.pch.gc.ca/royalvisit2005/53_e.cfm Urspr.: ''Heritage Canada – The Queen and Canada: 53 Years of Growing Together'', 2005, seit Januar 2009 nur noch bei Archives.org] (30. April 2006).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://web.archive.org/web/20080616051629/http://www.gg.ca/gg/rr/index_e.asp Generalgouverneur von Kanada – Rolle und Verantwortung des Generalgouverneurs] (2005)&lt;/ref&gt; Das Land ist auch eine repräsentative [[Parlamentarisches Regierungssystem|parlamentarische Demokratie]], die in Form eines [[Bundesstaat]]es organisiert ist. Die [[Verfassung von Kanada|Verfassung Kanadas]] besteht aus schriftlichen Rechtsquellen und ungeschriebenem Gewohnheitsrecht.&lt;ref name=&quot;verfassung&quot;&gt;[http://laws.justice.gc.ca/en/const/index.html Verfassungsgesetze von 1867 und 1982]&lt;/ref&gt; Das [[Verfassungsgesetz von 1867]] enthält das [[Staatsorganisationsrecht]], begründete ein auf dem [[Westminster-System]] des [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreichs]] basierendes parlamentarisches Regierungssystem und teilte die Macht zwischen Bund und Provinzen auf. Das [[Statut von Westminster (1931)|Statut von Westminster]] von 1931 gewährte die vollständige gesetzgeberische Autonomie und mit dem [[Verfassungsgesetz von 1982]] wurden die letzten verfassungsrechtlichen Bindungen zum britischen Mutterland gelöst. Letzteres enthält einen Grundrechtskatalog (die [[Kanadische Charta der Rechte und Freiheiten]]) sowie Bestimmungen betreffend das Vorgehen bei Verfassungsänderungen.&lt;ref name=&quot;verfassung&quot; /&gt;<br /> <br /> === Exekutive ===<br /> Theoretisch liegt die [[exekutive]] Staatsgewalt beim Monarchen, wird aber in der Praxis durch das Kabinett (formal ein Komitee des [[Kanadischer Kronrat|kanadischen Kronrates]]) und durch den Vertreter des Monarchen, den Generalgouverneur, ausgeübt. Der Monarch und dessen Vertreter sind unpolitisch und üben überwiegend zeremonielle Funktionen aus, um die Stabilität der Regierung zu garantieren. Gemäß Gewohnheitsrecht übergeben sie alle politischen Geschäfte ihren Ministern im Kabinett, die ihrerseits gegenüber dem gewählten [[Unterhaus (Kanada)|Unterhaus]] verantwortlich sind. Die exekutive Staatsgewalt liegt somit de facto beim Kabinett, jedoch können Monarch und Generalgouverneur im Falle einer außergewöhnlichen Verfassungskrise ihre [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheitsrechte]] wahrnehmen.<br /> <br /> [[Datei:Parliament2.jpg|miniatur|Sitzungssaal des [[Unterhaus (Kanada)|Unterhauses]]]]<br /> <br /> Der [[Premierminister (Kanada)|Premierminister]] ist üblicherweise der Vorsitzende jener Partei, die im Unterhaus die meisten Sitze hält und das Vertrauen der Mehrheit der Abgeordneten besitzt. Er wird vom Generalgouverneur eingesetzt und führt als [[Regierungschef]] das Kabinett an. Da er über weitgehende Befugnisse verfügt, gilt er als mächtigste Person des Staates. Er ernennt die übrigen Kabinettsmitglieder, [[Senat von Kanada|Senatoren]], Richter des [[Oberster Gerichtshof von Kanada|Obersten Gerichtshofes]], Vorsitzende von Staatsbetrieben und Behörden und kann die [[Vizegouverneur (Kanada)|Vizegouverneure]] der Provinzen vorschlagen. Die Bundesregierung ist unter Anderem zuständig für Außenpolitik, Verteidigung, Handel, Geldwesen, Verkehr und Post sowie die Aufsicht über die Administration der drei bundesabhängigen Territorien. [[David Johnston]] ist seit dem 1. Oktober 2010 Generalgouverneur von Kanada. Der Vorsitzende der [[Konservative Partei Kanadas|Konservativen Partei]], [[Stephen Harper]], ist seit dem 6. Februar 2006 Premierminister.<br /> <br /> === Legislative ===<br /> [[Datei:Chamber of canadian senta.jpg|miniatur|Sitzungssaal des [[Senat (Kanada)|Senats]]]]<br /> <br /> Das [[Parlament von Kanada|kanadische Bundesparlament]] besteht aus dem Monarchen und zwei Kammern, dem demokratisch gewählten [[Unterhaus (Kanada)|Unterhaus]] (engl. ''House of Commons'', frz. ''Chambre des communes'') und dem ernannten [[Senat von Kanada|Senat]] (''Senate, Sénat''). Jedes Mitglied des Unterhauses wird im relativen [[Mehrheitswahl]]recht in einem von 308 Wahlkreisen gewählt. Allgemeine Wahlen werden vom Generalgouverneur angesetzt, wenn der Premierminister dies so vorschlägt oder wenn die Regierung ein [[Misstrauensvotum]] verliert. Gemäß einem 2006 verabschiedeten Gesetz beträgt die Dauer der [[Legislaturperiode]] vier Jahre. Zuvor konnte der Premierminister den Wahltermin nach Belieben festsetzen, doch musste eine Neuwahl spätestens nach fünf Jahren erfolgen. In der Regel wird der Vorsitzende jener Partei, die die zweitmeisten Sitze erhalten hat, zum Anführer der „offiziellen Opposition“. Dies ist seit dem 2. Mai 2011 [[Jack Layton]] von der [[Neue Demokratische Partei|Neuen Demokratischen Partei]]. Weitere im Parlament vertretene Parteien werden als „Drittparteien“ bezeichnet. Es sind dies die [[Liberale Partei Kanadas|Liberale Partei]], der [[Bloc Québécois]] und die [[Grüne Partei Kanadas|Grüne Partei]].<br /> <br /> Im [[Senat von Kanada]], auch „Oberhaus“ (engl. ''upper house'', frz. ''chambre haute'') genannt, sitzen 105 Abgeordnete, die der Generalgouverneur auf Empfehlung des Premierministers ernennt. Die Sitze sind nach Regionen aufgeteilt, wobei diese seit 1867 nicht mehr angepasst wurden und deshalb große Disproportionalitäten in der Repräsentation im Verhältnis zur Einwohnerzahl bestehen. Die Senatoren haben keine feste Amtszeit, sondern können ihr Amt bis zum 75. Lebensjahr wahrnehmen. Der Einfluss des Senats ist bedeutend geringer als jener des Unterhauses.<br /> <br /> === Provinzen und Territorien ===<br /> {{Hauptartikel|Provinzen und Territorien Kanadas}}<br /> <br /> Kanada ist ein in zehn Provinzen und drei Territorien gegliederter [[Bundesstaat]]. Diese subnationalen Einheiten können in geographische Regionen gegliedert werden. [[Westkanada]] besteht aus [[British Columbia]] und den drei [[Prärieprovinzen]] [[Alberta]], [[Saskatchewan]] und [[Manitoba]]. Zentralkanada umfasst die zwei bevölkerungsreichsten Provinzen [[Ontario]] und [[Québec]]. Als [[Seeprovinzen]] werden [[New Brunswick]], [[Prince Edward Island]] und [[Nova Scotia]] bezeichnet; zusammen mit [[Neufundland und Labrador]] bilden sie die [[Atlantische Provinzen|Atlantischen Provinzen]]. Die drei Territorien [[Yukon (Territorium)|Yukon]], [[Nordwest-Territorien]] und [[Nunavut]] umfassen sämtliche Gebiete nördlich des 60. Breitengrades und westlich der Hudson Bay.<br /> <br /> 1974 gab es erste Bestrebungen im kanadischen Parlament, das [[Britische Überseegebiete|britische Überseegebiet]] der [[Turks- und Caicosinseln]] in der [[Karibik]] als elfte Provinz in den kanadischen Staatsverband aufzunehmen. &lt;ref&gt;[http://laender-lexikon.com/fturksca.htm Turks- und Caicos-Inseln&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.canadiancontent.net/commtr/turks-caicos-move-join-canada_676.html Turks and Caicos move to join Canada&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt; Der Gesetzesvorschlag fand jedoch keine Mehrheit und wurde somit abgelehnt. Seit 2003 gibt es jedoch erneute Bestrebungen in diese Richtung. Dafür müsste jedoch erstens [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] die Inseln in die Unabhängigkeit entlassen und zweitens jede einzelne kanadische Provinz zustimmen. Gerade Letzteres ist infolge der sehr komplizierten kanadischen Verfassungsprozeduren indes wenig wahrscheinlich.<br /> <br /> Die Provinzen verfügen über einen hohen Grad an [[Autonomie]], während in den Territorien die Bundesregierung zahlreiche Verwaltungsaufgaben selbst übernimmt. Alle Provinzen und Territorien besitzen ein [[Einkammersystem|Einkammerparlament]] und einen Premierminister als Regierungschef. Der kanadische Monarch wird in allen Provinzen durch einen [[Vizegouverneur (Kanada)|Vizegouverneur]] vertreten, der gleichrangig zum Generalgouverneur ist und überwiegend zeremonielle Aufgaben wahrnimmt. In den Territorien übernimmt ein von der Bundesregierung ernannter Kommissar die Aufgaben eines Vizegouverneurs.<br /> <br /> {{Provinzen und Territorien Kanadas|450px|miniatur|Politische Karte Kanadas (anklickbar)}}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |-<br /> ! style=&quot;background:#ddd;&quot;|Provinz oder&lt;br /&gt;Territorium<br /> ! style=&quot;background:#ddd;&quot;|Hauptstadt<br /> ! style=&quot;background:#ddd;&quot;|Fläche&lt;br /&gt;in km²<br /> ! style=&quot;background:#ddd;&quot;|Bevölkerung&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(2006)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[http://www12.statcan.ca/english/census06/data/popdwell/Table.cfm?T=101&amp;SR=1&amp;S=1&amp;O=A] – Statistics Canada, Volkszählung 2006&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | {{CA-AB}} || [[Edmonton]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 661.848 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 3.290.350<br /> |-<br /> | {{CA-BC}} || [[Victoria (British Columbia)|Victoria]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 944.735 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 4.113.487<br /> |-<br /> | {{CA-MB}} || [[Winnipeg]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 553.556 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 1.148.401<br /> |-<br /> | {{CA-NF}} || [[St. John’s (Neufundland)|St. John’s]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 405.212 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 505.469<br /> |-<br /> | {{CA-NB}} || [[Fredericton]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 71.450 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 729.997<br /> |-<br /> | {{CA-NS}} || [[Halifax (Nova Scotia)|Halifax]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 55.284 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 913.462<br /> |-<br /> | {{CA-ON}} || [[Toronto]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 1.076.395 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 12.160.282<br /> |-<br /> | {{CA-PE}} || [[Charlottetown]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 5.660 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 135.851<br /> |-<br /> | {{CA-QC}} || [[Québec (Stadt)|Québec]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 1.542.056 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 7.546.131<br /> |-<br /> | {{CA-SK}} || [[Regina (Saskatchewan)|Regina]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 651.036 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 968.157<br /> |-<br /> | {{CA-NT}} || [[Yellowknife]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 1.346.106 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 41.464<br /> |-<br /> | {{CA-NU}} || [[Iqaluit]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 2.093.190 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 29.474<br /> |-<br /> | {{CA-YT}} || [[Whitehorse]] || style=&quot;text-align:right;&quot;| 482.443 || style=&quot;text-align:right;&quot;| 30.372<br /> |}<br /> <br /> === Außenpolitik ===<br /> [[Datei:Canadian embassies map.svg|miniatur|Staaten mit einer kanadischen Botschaft (2007)]]<br /> <br /> Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und Kanada teilen sich die längste nicht verteidigte Staatsgrenze der Welt. Die Kooperation auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet ist eng; so sind beide Länder im Rahmen des [[Nordamerikanisches Freihandelsabkommen|Nordamerikanischen Freihandelsabkommens]] jeweils der größte Handelspartner des anderen.<br /> <br /> Dennoch betreibt Kanada eine eigenständige Außenpolitik. Es unterhält diplomatische Beziehungen zu [[Kuba]] und beteiligte sich nicht am [[Vietnamkrieg|Vietnam-]] oder am [[Irakkrieg]]. Enge Beziehungen unterhält das Land traditionell zum [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] und zu [[Frankreich]], über die Mitgliedschaft im [[Commonwealth of Nations]] und in der internationalen Organisation der [[Frankophonie]] auch zu anderen ehemaligen britischen und französischen Kolonien. Ein weiterer Schwerpunkt der außenpolitischen Beziehungen sind die Staaten der [[Karibische Gemeinschaft|Karibischen Gemeinschaft]]. Im 2005 veröffentlichten [[International Policy Statement]] legte die Regierung die Leitlinien der Außenpolitik fest. Kanada sieht die [[Europäische Union]] als strategischen Partner in den Bereichen Klimawandel, Energieversorgung, Handel und Umweltschutz sowie bei außen- und sicherheitspolitischen Themen.<br /> <br /> Einen wichtigen Teil der kanadischen Identität bildet die Unterstützung der [[Multilateralität]].&lt;ref&gt;Dazu zuletzt: John A. Roberts, Darion Boyington, Shahé S. Kazarian: ''Diversity and First Nations Issues in Canada'', Toronto: Emond Montgomery Publications 2008.&lt;/ref&gt; 1945 gehörte Kanada zu den Gründungsmitgliedern der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Der spätere Premierminister [[Lester Pearson]] trug wesentlich zur Beilegung der [[Sueskrise]] bei und wurde 1957 dafür mit dem [[Friedensnobelpreis]] ausgezeichnet. Sprach man bis dahin von der „Geburt der kanadischen Nation auf den Schlachtfeldern Europas“&lt;ref&gt;Jan Erik Schulte: ''Ein nationaler Weg: Kanada und die Schaffung der UN-Blauhelme in der Suez-Krise 1956'', in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 68/1 (2009) S. 49-74.&lt;/ref&gt;, so entwickelte sich unter dem Eindruck zahlreicher UN-Blauhelmeinsätze ein [[Peacekeeping]]-Mythos, der Kanadas Rolle in Abgrenzung zu den USA begreift.<br /> <br /> Kanada ist Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen wie der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa|OSZE]], der [[Welthandelsorganisation]], der [[OECD]], der [[Organisation Amerikanischer Staaten|OAS]], der [[APEC]] und der [[Gruppe der Acht]].<br /> <br /> Verschiedene internationale Vereinbarungen entstanden auf kanadische Initiative und wurden in diesem Land verabschiedet. Dazu gehören die [[Ottawa-Konvention]] zum Verbot von [[Antipersonenmine]]n und das [[Montreal-Protokoll]] zum Schutz der [[Ozonschicht]].<br /> <br /> === Militär ===<br /> {{Hauptartikel|Kanadische Streitkräfte}}<br /> <br /> [[Datei:Canadian soldiers afghanistan.jpg|miniatur|Kanadische Soldaten während der ''Operation Cherokee Sky'' in [[Afghanistan]] (2002)]]<br /> <br /> Die kanadischen Streitkräfte (engl. ''Canadian Forces'', frz. ''Forces canadiennes'') entstanden in ihrer jetzigen Form 1968, als [[Heer]], [[Marine]] und [[Luftstreitkräfte|Luftwaffe]] organisatorisch zusammengeführt wurden. Die Truppen umfassten 2006 rund 62.000 freiwillige Berufssoldaten und 22.000 Reservisten.&lt;ref&gt;[http://web.archive.org/web/20071202111830/http://www.forces.gc.ca/site/about/family_e.asp The National Defence family] (urspr. vom Kanadischen Verteidungsministerium, 2006; nur noch auf Archives.org).&lt;/ref&gt; Hinzu kamen (Stand 2008) 4800 [[Canadian Rangers]], deren Hauptaufgabe es ist, in entlegenen arktischen Gebieten militärische Präsenz zu zeigen.&lt;ref&gt;[http://www.jcr-rjc.forces.gc.ca/ove-ape/index-eng.asp Canadian Rangers: Overview] (2008)&lt;/ref&gt; Die Streitkräfte verfügen über rund 1400 gepanzerte Fahrzeuge, 34 Kriegsschiffe und 300 Kampfflugzeuge.<br /> <br /> Aufgrund der engen Bindungen an das britische Mutterland waren kanadische Truppen am [[Zweiter Burenkrieg|Burenkrieg]], am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und am [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] beteiligt. Seit 1948 stellt Kanada einen bedeutenden Teil der [[Friedenstruppen der Vereinten Nationen]] und war an mehr Friedensmissionen beteiligt als jede andere Nation (seit 1989 ohne Ausnahme).&lt;ref&gt;Desmond Morton: ''A Military History of Canada''. McClelland &amp; Stewart, Toronto 1999.ISBN 0-7710-6514-0.&lt;/ref&gt; Das Land beteiligt sich grundsätzlich nur an kriegerischen Handlungen, die von den Vereinten Nationen sanktioniert wurden, wie etwa am Krieg in [[Koreakrieg|Korea]], am [[Zweiter Golfkrieg|Persischen Golf]], in [[Krieg in Afghanistan seit 2001|Afghanistan]], jedoch ohne UN-Mandat im [[Kosovokrieg|Kosovo]]. Kanada ist Gründungsmitglied der [[NATO]] und Vertragspartner des nordamerikanischen Luftraumverteidigungsbündnisses [[North American Aerospace Defense Command|NORAD]].<br /> <br /> == Bildung ==<br /> {{Siehe auch|Liste der Universitäten in Kanada|Residential Schools (Kanada)}}<br /> {{Siehe auch|Schulsystem in Kanada}}<br /> [[Datei:Toronto - ON - Hart House.jpg|miniatur|Das Hart House an der [[University of Toronto]]]]<br /> [[Datei:Faculté de Musique UdeM.JPG|miniatur|Musikfakultät an der Université de Montréal]]<br /> Im föderalistischen Kanada gibt es kein einheitliches nationales [[Bildungssystem]]. Für das Schulwesen sind ausschließlich die Provinzen und Territorien zuständig; es gibt kein kanadisches Bildungsministerium. Daher unterscheiden sich in einigen Provinzen Schuleintrittsalter (5. oder 6. Lebensjahr) und Dauer der Grundschulzeit (bis Klasse 6 oder 7). Die Sekundarstufe (in Québec ''École polyvalente'' genannt) umfasst in Form einer Gesamtschule die dreijährige ''Junior Highschool'' (Sekundarbereich&amp;nbsp;I) und die zwei- bis vierjährige ''Senior Highschool'' (Sekundarbereich&amp;nbsp;II). Da das Bildungssystem eine hohe Chancengleichheit anstrebt, erfolgt der Übergang von einer Schulstufe in die andere ohne Leistungsprüfung. Erst innerhalb der ''Senior High School'' ist der Erwerb des Abschlusszeugnisses (''High School Diploma'' bzw. ''Diplôme d’Études Secondaire'') vom Erreichen bestimmter Bewertungspunkte (Creditpoints) abhängig. 2 % der Schulen liegen in privater, überwiegend kirchlicher Hand. Etwa zehn Prozent der Schüler besuchen eine Privatschule.&lt;ref&gt;[http://www.privatschulen-vergleich.de/nordamerika/kanada/privatschulen-in-kanada.html Informationen Privatschulen Kanada, Das deutsche Privatschulen Infoportal]&lt;/ref&gt; Das Leistungsniveau der kanadischen Privatschulen gilt als sehr hoch und Kanada ist das einzige OECD-Land, in dem die Schülerschaft der Privatschulen selbst nach Kontrolle des familiären und sozioökonomischen Hintergrundes mehr lernt, als die Schülerschaft an öffentlichen Schulen.&lt;ref&gt;Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „PISA 2006 – Schulleistungen im internationalen Vergleich“. 2007. Bertelsmann Verlag, S. 270&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während der Schulbesuch kostenfrei ist, werden an den Hochschulen Studiengebühren unterschiedlicher Höhe fällig.&lt;ref&gt;Grundlegend zur Geschichte: Robin S. Harris: ''A History of Higher Education in Canada, 1663–1960'', Toronto 1976.&lt;/ref&gt; Von den über 80 Universitäten zählen die [[University of Toronto]] und die [[Université de Montréal]] zu den größten. Die ältesten sind die [[Universität Laval]] in Québec von 1663, eine jesuitische Institution, die nach [[François de Montmorency-Laval|Bischof Laval]] benannt wurde. Dies berührt einen Grundzug der kanadischen Hochschulentwicklung, denn die frühen Institutionen waren fast alle kirchlichen Ursprungs. Erst 1818 entstand die erste säkulare Hochschule und die zweite Kanadas, die [[Dalhousie University]] in Halifax. Ihr folgten die beiden englischsprachigen Institute, die [[McGill University]] in Montréal (1821) und die [[University of Toronto]] (1827). Ihnen folgten in den 1840er Jahren die [[Queen’s University (Kingston)|Queen’s University]] in [[Kingston (Ontario)|Kingston]] (1841) und die University of Ottawa (1848). Letztere geht wie die Laval-Universität auf einen Missionsorden zurück, in diesem Falle auf die Oblaten. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1867 folgten die von einem anglikanischen Bischof gegründete [[University of Western Ontario]] in [[London (Ontario)|London]] (1878) und die im selben Jahr gegründete [[Universität Montreal]] (die zweite von vier Hochschulen in der Stadt) sowie die [[McMaster University]] in [[Hamilton (Ontario)|Hamilton]] in Ontario. Letztere wurde ursprünglich in Toronto gegründet und zog erst 1930 nach Hamilton um. Sie geht auf die ''Baptist Convention of Ontario'' zurück.<br /> <br /> Die Universitäten verleihen [[Bachelor]]-, [[Master]]- und [[Ph.D.]]-Abschlüsse. Laut dem ''Academic Ranking of World Universities'' ([[Shanghai Ranking]]) aus dem Jahr 2006 ([[Jiaotong-Universität Shanghai]]) der besten Universitäten der Welt zählen die University of Toronto auf Platz&amp;nbsp;24 und die [[University of British Columbia]] in [[Vancouver]] auf Platz&amp;nbsp;36 zu den besten Hochschulen in Kanada. Die Indianer besitzen seit 2003 eine eigene Universität, die [[First Nations University of Canada]] in [[Regina (Saskatchewan)|Regina]], der Hauptstadt der Provinz Saskatchewan. Die 13 bedeutendsten Universitäten haben sich in der ''[[Group of Thirteen]]'' zusammengeschlossen, um Forschungsvorhaben zu koordinieren.<br /> <br /> == Umwelt ==<br /> → ''Siehe auch: [[Klimapolitik#Kanadische Maßnahmen|Klimapolitische Maßnahmen Kanadas]]''<br /> <br /> Die Umweltpolitik Kanadas hat ungewöhnliche naturräumliche Grundlagen, vor allem ist aber die Gemengelage der Interessen eine spezifisch kanadische. Kanadas Natur ist zum bedeutendsten Faktor für den Tourismus geworden. Dazu tragen 43 [[Nationalparks in Kanada|National]]- und weit über 1500 Provinzparks, sowie weitere Schutzgebiete bei, die vor allem riesige Waldgebiete beinhalten. Der älteste von ihnen ist der [[Banff-Nationalpark]] von 1885, der inzwischen über autobahnartige Straßen dem Massentourismus erschlossen wird. 1911 entstand [[Parks Canada]] als älteste Nationalparkverwaltung der Welt. Doch kollidieren touristische, Erhaltungs-, Erholungs- und wissenschaftliche Interessen mit den Verwertungsinteressen der Rohstoffindustrie und gelegentlich den Interessen der Ureinwohner.<br /> <br /> [[Datei:Lake Louise 17092005.jpg|miniatur|links|Fairmont Chateau Hotel am Lake Louise im Banff-Nationalpark]]<br /> [[Datei:Log driving in Vancouver.jpg|miniatur|Holzflößerei bei Vancouver]]<br /> <br /> [[Wald|Urwälder]] (old growth) gibt es in Kanada nach drei Jahrhunderten des [[Raubbau]]s kaum noch, und sie wären ohne den Widerstand von Umweltschutzorganisationen wie [[Greenpeace]], die in Vancouver gegründet wurde, oder dem [[Western Canada Wilderness Committee]] sowie den lokalen Indianern gänzlich verschwunden. Die Unternehmen der Holzindustrie sind so eng mit den politischen Eliten der Provinzen verbunden, dass erst internationaler Druck und häufig Zwang der Bundesregierung und der Gerichtshöfe die Bestände in einigen Fällen retten konnten (vgl. [[Clayoquot Sound]]). Dagegen haben sich Wissenschaftler und zahlreiche Umweltverbände zusammengeschlossen, und die lange unbedeutende [[Grüne Partei Kanadas|Green Party of Canada]]&lt;ref&gt;Zu ihren politischen Positionen vgl. [http://votefortomorrow.ca/ Platform]&lt;/ref&gt; konnte bei den [[Kanadische Unterhauswahlen 2008|Wahlen von 2008]] knapp sieben Prozent der Wähler gewinnen.&lt;ref&gt;[http://www.nodice.ca/elections/canada/popularvote.php Stimmenanteile politischer Parteien bei Wahlen in Kanada seit 1867].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einer Studie der [[Simon Fraser University]], die auf Betreiben der [[David Suzuki Foundation]] durchgeführt wurde, liegt Kanada bei dreißig untersuchten Staaten bei der Produktion von [[Atommüll]] und [[Kohlenmonoxid]] auf dem hintersten Rang. Zudem nimmt es beim [[Wasserverbrauch]] den 29. Platz ein. Insgesamt rangieren Kanada, [[Belgien]] und die USA am unteren Ende der Staatengruppe.&lt;ref&gt;Inzwischen können die Verschmutzungsdaten jedes größeren Unternehmens in Kanada abgerufen werden: [http://www.ec.gc.ca/inrp-npri/ 2007 National Pollutant Release Inventory Data], vorläufige Daten.&lt;/ref&gt; Im Oktober 2008 versuchten sich mehrere hundert Wissenschaftler gegen die Diskreditierung ihrer Arbeit durch die Regierung zur Wehr zu setzen. Gleichzeitig fanden in Victoria die größten Demonstrationen der letzten 15 Jahre gegen die Abholzung der letzten Urwälder auf Vancouver Island statt.&lt;ref&gt;[http://www.canada.com/victoriatimescolonist/news/story.html?id=3e9196e2-4259-495c-a64b-5d3cfbb7af6f Judith Lavoie: ''Thousands rally at legislature to protest old-growth logging. Environmentalists and forestry workers unite in plea for sustainable practices''], in: [[Times-Colonist]], 26. Oktober 2008&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Mt Fraser - Pine Beetle Damage.JPG|miniatur|links|Blick auf von Pine Beetles befallene Wälder am Fraser Lake]]<br /> <br /> Eine weitere Gefahr für die Urwälder, aber ebenso sehr für die riesigen nachgewachsenen Wälder stellt der in Kanada ''Mountain Pine Beetle'' genannte [[Bergkiefernkäfer]] dar. Er hat bereits mehrere Millionen Hektar Wald vernichtet.&lt;ref&gt;[http://www.for.gov.bc.ca/hfp/mountain%5Fpine%5Fbeetle/ Mountain Pine Beetle Action Plan der Provinz British Columbia].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die über 250 Staudämme, die rund 58 % der in Kanada 2007 produzierten Strommenge von 612,6 Milliarden Kilowattstunden produzierten (wovon Kanada über 80 Milliarden Kilowattstunden exportierte),&lt;ref&gt;{{CIA-Factbook|Pfad=fields|Dateiname=2038.html|Text=Canada|Datum=}}&lt;/ref&gt; werden inzwischen ebenso kritisch mit Blick auf ihre Umweltbilanz betrachtet wie der Abbau der Bodenschätze. In beiden Fällen kam es nicht nur zu häufigen Zwangsumsiedlungen der Ureinwohner wie der [[Innu]] in Labrador, sondern auch zu erheblichen Umwelt- und Gesundheitsbelastungen wie beim Abbau der [[Athabasca-Ölsande]] in Alberta. Am 14. Oktober 2008 lehnten die [[Cree]], denen die rechtlich privilegierte Rolle der Provinzen gegenüber der Bundesregierung in Fragen der Bodenschätze und der Stromgewinnung und gegenüber den indianischen Nationen bewusst ist, den „Grünen Plan“ der Quebecer Provinzregierung daher ab.&lt;ref&gt;[http://www.gcc.ca/newsarticle.php?id=152 The Grand Council of the Crees Reject Quebec's Forestry Green Plan in the National Assembly], 14. Oktober 2008&lt;/ref&gt; Er hätte zudem Québec erneut die Verwaltung des riesigen [[Baie-James-Wasserkraftprojekt|James-Bay-Gebiets]] zurückgegeben, die die Cree nach langen Verhandlungen erst 2002 errungen hatten.<br /> <br /> Im Nordosten British Columbias kam es allein 2005 bis 2008 zu sieben von der Polizei als höchst gefährlich eingeschätzten Anschlägen auf Gasleitungen der [[EnCana]] Corporation, in denen stark giftiger [[Schwefelwasserstoff]] transportiert wird.&lt;ref&gt;[http://www.cbc.ca/canada/north/story/2008/10/21/bc-gas-pipeline-incidents.html 6 pipeline incidents occurred in B.C. in past 3 years, in: CBC News 21. Oktober 2008] und [http://www.cbc.ca/canada/british-columbia/story/2008/11/01/pipeline-gas.html 3rd pipeline explosion in northeastern B.C. in October EnCana pipeline targeted again, CBC News, 1. November 2008].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 29. April 1998 unterzeichnete die Regierung das [[Kyoto-Protokoll]], und verpflichtete sich, die Treibhausgas-Emissionen bis 2012 um 6 Prozent zu senken. Stattdessen stiegen die Emissionen von 1990 bis 2004 um mehr als ein Viertel. Beim Klimaschutz-Index 2008 lag Kanada auf Platz 53 von 56 untersuchten Staaten, womit das Land beim [[Kohlendioxid]]-Ausstoß nur noch vor [[Saudi-Arabien]], den USA und [[Australien]] rangiert.&lt;ref&gt;[http://www.germanwatch.org/klima/ksi.htm Klimaschutz-Index 2008. Vergleich der 56 Staaten mit dem größten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ausstoß]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Rechtlich liegt der Umweltpolitik vor allem der ''Canadian Environmental Protection Act'' von 1999 zugrunde. Das zuständige Ministerium ist das ''Department of the Environment'' unter Leitung von Jim Prentice (seit 2008). Ihm unterstehen neben anderen Organisationen [[Parks Canada]] und der [[Canadian Wildlife Service]]. Jede Provinz hat zudem ein eigenes Umweltministerium.<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> {{Hauptartikel|Wirtschaft Kanadas|Wirtschaftsgeschichte Kanadas}}<br /> <br /> === Allgemein ===<br /> [[Datei:Banknote of the Colonial Bank of Canada.jpg|miniatur|Banknote der Kolonialbank Kanada, Toronto 1859]]<br /> <br /> Kanada gehört zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Gemessen am [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|Bruttoinlandsprodukt]] lag es 2007 mit umgerechnet 1432,14 Milliarden [[United States Dollar|US-Dollar]] auf dem neunten Platz, bei der Kaufkraftparität mit 1265,838 Milliarden [[Internationaler Dollar|internationalen Dollar]] auf Platz 13, beim [[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|Bruttoinlandsprodukt pro Kopf]] mit 43.485 US-Dollar auf Platz 14.&lt;ref&gt;[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2007/02/weodata/download.aspx World Economic Outlook Database] – [[Internationaler Währungsfonds]], Oktober 2007&lt;/ref&gt; Im [[Human Development Index]] des [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen|Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen]], der auch nicht-ökonomische Faktoren berücksichtigt, belegt Kanada sogar den vierten Platz.&lt;ref&gt;[http://hdr.undp.org/en/statistics/ Human Development Report 2007/08]&lt;/ref&gt; Das Land gilt zugleich als [[soziale Marktwirtschaft]].&lt;ref&gt;Wobei man in den USA den wirtschaftlichen Handlungsspielraum dennoch sehr groß einschätzt. Im „Index der wirtschaftlichen Freiheit“ der Washingtoner [[Heritage Foundation]] wird Kanada höher bewertet als die meisten westeuropäischen Staaten und geringfügig tiefer als die [[Vereinigte Staaten|USA]] ([http://web.archive.org/web/20080213211732/http://www.heritage.org/research/features/index/countries.cfm Index of economic freedom] – Heritage Foundation, 2008, nur noch auf Archives.org in der Fassung vom 13. Februar 2008).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der [[Urproduktion]], also des primären Wirtschaftssektors, was auf den Reichtum an natürlichen Ressourcen zurückzuführen ist. Die in der Provinz Ontario abgebauten Mengen an [[Nickel]] decken etwa 20 % des Weltbedarfs, Kanada besitzt mit rund 24 Milliarden Tonnen die größten [[Erdöl]]reserven nach [[Saudi-Arabien]], verfügt über zehn Prozent des weltweiten [[Wald]]bestands, dazu bedeutende Vorkommen von [[Schwefel]], [[Asbest]], [[Aluminium]], [[Gold]], [[Blei]], [[Kohle]], [[Kupfer]], [[Eisenerz]], [[Kaliumkarbonat]], [[Uran]] und [[Zink]].&lt;ref&gt;[http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=HomePage&amp;Params=A1 Mining] – The Canadian Encyclopedia&lt;/ref&gt; Vor der Küste der [[Atlantische Provinzen|Atlantischen Provinzen]] liegen umfangreiche Vorkommen an [[Erdgas]], in [[Alberta]] die [[Athabasca-Ölsande]].&lt;ref&gt;Tony Clarke, Bruce Campbell, Gordon Laxer: [http://parklandinstitute.ca/ ''US oil addiction could make us sick''] – The Parkland Institute, 2006&lt;/ref&gt; Wald und Wasserkraft bilden die Grundlage für die [[Zellstoff]]- und [[Papier]]industrie.<br /> <br /> [[Datei:Nercmap.JPG|miniatur|Stromverbünde in Nordamerika]]<br /> <br /> Zahlreiche Stauseen liefern Strom und bilden damit das Rückgrat der Energieproduktion. Allein 360.000 GWh stammten aus Wasserkraft, womit Kanada knapp hinter China der zweitwichtigste Stromproduzent auf diesem Sektor ist.&lt;ref&gt;[http://www.goodplanet.info/eng/Energy-Climate/Renewable/Renewable-energy/%28theme%29/1412 Renewable Energy].&lt;/ref&gt; In Kanada werden über elf Prozent des Weltstrombedarfs gedeckt, und es ist eines der wenigen Industrieländer, die Netto-Exporteure von Energie sind.&lt;ref&gt;{{CIA-Factbook|Pfad=|Code=CA|Text=Canada|Datum=Mai 2006}}&lt;/ref&gt; Die Verbindung innerhalb Nordamerikas ist dabei inzwischen so eng, dass sich riesige, grenzüberschreitende Versorgungsverbünde entwickelt haben, wie die ''Western Interconnection'', die bis nach [[Mexiko]] reicht. Weitere Energielieferanten sind Gas, Öl, Uran (18 produzierende [[Kernkraftwerk]]e) und regenerative Energien. Kernkraftwerke lieferten im Jahr 2010 genau 85.219,889 von insgesamt 565.519,793 GWh Strom, also rund 15 % des Stroms.&lt;ref&gt;Nach den Angaben der IAEA, [http://www.iaea.org/programmes/a2/ Power Reactor Information System].&lt;/ref&gt; Der größte [[Windpark]] befindet sich in Alberta bei [[Pincher Creek]].<br /> <br /> [[Datei:Ontario farm.jpg|miniatur|links|Getreidefarm bei Kitchener in Ontario]]<br /> <br /> Kanada ist aufgrund seiner hohen Überschüsse einer der größten Lieferanten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, doch ist das Produktspektrum in den [[Prärieprovinzen]] sehr eng; im Mittelpunkt steht dabei ganz überwiegend [[Weizen]], bei dessen Produktion Kanada 2003 mit 50,168 Millionen Tonnen an achter Stelle nach Frankreich stand.&lt;ref&gt;Fischer Weltalmanach 2007, S. 648.&lt;/ref&gt; Hinzu kommt Viehwirtschaft, vor allem Rinderzucht, in den letzten Jahren auch wieder die kommerzielle Zucht von Bisons. An den Küsten wird Fischzucht betrieben, die jedoch mit dem Fang von Wildfischen in Konflikt steht. Dabei ist British Columbia der größte Exporteur von Lachs und Heilbutt.<br /> <br /> [[Datei:Syncrude mildred lake plant.jpg|miniatur|Tagebau in den Athabasca-Ölsanden in Alberta]]<br /> <br /> Die Zentren der Industrie liegen im Süden der Provinzen Ontario und Québec, vor allem in den Großräumen von Toronto und Montréal. Dabei spielen die Automobil- und die Luftfahrtindustrie eine bedeutende Rolle, hinzu kommen Metallindustrie, Nahrungsmittelverarbeitung sowie Holz- und Papierindustrie. Ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen die chemische und die elektrotechnische Industrie, vor allem aber der Hightech-Bereich. Dies hängt mit dem Niedergang der großen Automobilkonzerne in den USA zusammen, der vor allem die Zulieferer und Dépendancen im Ballungsraum Toronto trifft. Alle Industrien, die sich dem Sektor der Gas- und Ölförderung anlagern, ballen sich hingegen im Großraum Calgary, doch leidet diese prosperierende Industrie jüngst unter rapidem Preisverfall bei steigenden [[Exploration (Geologie)|Explorationskosten]]. Dies hängt zum Teil mit geologisch bedingten Hemmnissen zusammen, mit dem inzwischen sehr hohen Lohnniveau und dem wachsenden Widerstand gegen die Zerstörungen der Umwelt.<br /> <br /> Die Exporte betrugen 2007 36,7 % und die Importe 32,8 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]]. Bei weitem wichtigster Handelspartner waren dabei die USA mit 76,4 % der Exporte und 65,0 % der Importe.&lt;ref&gt;[http://www40.statcan.ca/l01/cst01/gblec02a.htm Imports, exports and trade balance of goods] – Statistics Canada, April 2008&lt;/ref&gt; Kanada belegt nach der [[Europäische Union|EU]], den USA, [[Japan]] und der [[Volksrepublik China]] den fünften Platz in der Weltaußenhandelsstatistik.&lt;ref&gt;[http://comtrade.un.org/db/ Commodity Trade Statistics Database]&lt;/ref&gt; Der Außenhandel ist weitgehend frei, nur in wenigen Schlüsselbereichen sind ausländische Investitionen auf Minderheitsbeteiligungen beschränkt.<br /> <br /> Mit Abstand am meisten Bedeutung besitzt seit langem der Dienstleistungssektor mit 74,7 % (2003) Anteil am Bruttoinlandsprodukt, gefolgt von der Industrie mit 26,4 und der Landwirtschaft mit 2,8 %.&lt;ref&gt;[[Fischer Weltalmanach]] 2007, S. 277&lt;/ref&gt; Sieben der zehn [[Liste der größten Unternehmen in Kanada|größten kanadischen Unternehmen]] – wenn man den Umsatz zugrunde legt – sind allein im Banken- und Versicherungsbereich tätig. War die Wirtschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch weitgehend auf den Export nach Europa orientiert, vor allem in das [[Britisches Weltreich|Britische Empire]], so wurden die Handelsbarrieren zum Nachbarland USA nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] weitgehend abgebaut. Ein erster wichtiger Schritt war das 1965 vereinbarte ''Canada-United States Automotive Agreement'' (auch [[Auto Pact]] genannt), das die Grenzen für die [[Automobilindustrie]] vollständig öffnete. Das [[Kanadisch-Amerikanisches Freihandelsabkommen|Kanadisch-Amerikanische Freihandelsabkommen]] von 1988 schaffte die Zölle zwischen beiden Ländern ab und führte zu einem deutlichen Anstieg des Handelsvolumens und der US-Investitionen in Kanada. Mit dem [[Nordamerikanisches Freihandelsabkommen|Nordamerikanischen Freihandelsabkommen]] wurde diese Freihandelszone 1994 auf [[Mexiko]] ausgedehnt. Weitere [[Freihandelsabkommen]] bestehen unter anderem mit der [[Europäische Freihandelsassoziation|EFTA]].&lt;ref&gt;[http://www.international.gc.ca/trade-agreements-accords-commerciaux/agr-acc/index.aspx?menu_id=15&amp;menu= Übersicht der Vereinbarungen und Verhandlungen im Bereich der Wirtschaft] – Kanadisches Außen- und Außenhandelsministerium&lt;/ref&gt; Kanada ist Mitglied zahlreicher wirtschaftspolitischer Organisationen, wie der [[Welthandelsorganisation]], der [[OECD]], des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]], der [[Weltbank]] und der [[Gruppe der Acht|G8]].<br /> <br /> [[Datei:Toronto central business district.jpg|miniatur|Der Finanzdistrikt in Toronto]]<br /> [[Datei:Royal bank and TD bank of Toronto.JPG|miniatur|links|Turm der [[Royal Bank of Canada]] und der [[Brookfield Place|TD Canada Trust Tower]] in Toronto]]<br /> <br /> Als eine der größten Schwächen der kanadischen Wirtschaft hat die OECD die mangelnde Umsetzung von Erfindungen in verwertbare Patente eingeschätzt.&lt;ref&gt;Eine Zusammenfassung des Berichts (PDF, 136&amp;nbsp;kB): [http://www.oecd.org/dataoecd/17/33/41558999.pdf Science abd Innovation: Country Notes, Canada]&lt;/ref&gt; Daher stieß die Regierung 2007 ein Programm namens ''Mobilizing Science and Technology to Canada’s Advantage'' an. Es soll die geringe Zahl der Patente erhöhen und zu mehr Investitionen im Forschungs- und Entwicklungsbereich anregen. Es soll zugleich die Zusammenarbeit von staatlichen Bildungseinrichtungen und industriellen Komplexen fördern. Zudem wurden ''Centres of Excellence in Commercialisation and Research'' eingerichtet sowie ein ''College and Community Innovation Program''.<br /> <br /> Die größte Arbeitnehmervertretung bildet der [[Canadian Labour Congress]] (CLC) oder französisch der ''Congrès du travail du Canada'' (CTC) mit seinen rund hundert Einzelgewerkschaften in 136 Distrikten, die nach eigenen Angaben drei Millionen Mitglieder haben.&lt;ref&gt;Nach Angaben des [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Kanada.html deutschen Auswärtigen Amtes], Stand November 2008, waren es 2,3 Millionen. Vgl. die Angaben auf der [http://www.clc-ctc.ca/ Website der CLC].&lt;/ref&gt; Er ist 1956 aus dem Zusammenschluss von [[Trades and Labour Congress of Canada]] (TLC) und [[Canadian Congress of Labour]] (CCL) hervorgegangen. Während die TLC ähnlich wie in Europa nach Branchen organisiert war, war die CCL nach Orten organisiert und umfasste dort alle Gewerbe. Zudem hatte der TLC die Liberalen unterstützt, während bei der CCL Anhänger der sozialistischen [[Co-operative Commonwealth Federation]] vertreten waren. Zugleich integrierte sie die kommunistische [[Workers Unity League]] (WUL), als sie 1939 ein Bündnis gegen den [[Faschismus]] bildeten. Auch die in British Columbia ansässigen [[International Woodworkers of America]] galten als kommunistisch, wurden aber 1948 integriert. Wenig später wurden die Kommunisten ausgeschlossen. Die CLC spielte eine wichtige Rolle bei der 1962 erfolgten Gründung der ''New Democratic Party'' und bekämpfte gemeinsam mit ihr das Freihandelsabkommen mit den USA. Vorsitzender des CLC ist seit 1999 [[Kenneth V. Georgetti]].<br /> <br /> Die [[Finanzkrise ab 2007|Weltwirtschaftskrise]] blieb nicht ohne Wirkungen auf die kanadische Wirtschaft. Betroffen waren zunächst die Finanzdienstleister, die sich in Toronto ballen, wo die [[Toronto Stock Exchange]] (TSX) die drittgrößte Börse Amerikas darstellt, aber auch die Immobilienindustrie, und mit der Insolvenz von [[Nortel Networks|Nortel]] im Januar 2009 auch die Ausrüster für Telekommunikationsunternehmen.&lt;ref&gt;[http://www.reuters.com/article/idUSTRE50C7RV20090114? ''Nortel seeks bankruptcy protection, shares plunge'', Reuters, 14. Januar 2009]&lt;/ref&gt; Unter diesen Unternehmen ist BCE ([[Bell Canada]] Enterprises) das älteste und größte. Im 4. Quartal 2008 gingen die Exporte um 17,5 % zurück.&lt;ref&gt;[http://www.imf.org/external/np/ms/2009/030909a.htm ''2009 Article IV Mission to Canada, Concluding Statement'', International Monetary Fund, 11. März 2009]&lt;/ref&gt; Die Arbeitslosigkeit lag im August 2009 jeweils bei 8,7 % (September 2007 5,9 %), seither liegt sie zwischen 8,2 und 8,5 %.&lt;ref&gt;Zu den älteren Zahlen vgl. [http://web.archive.org/web/20080801162036/http://canadianeconomy.gc.ca/english/economy/index.cfm Canadian Economy Online bei archive.org, erfasst bis Juni 2008] auf der Website der kanadischen Regierung. Die aktuellen Zahlen finden sich seit Dezember 2009 [http://www.statcan.gc.ca/subjects-sujets/labour-travail/lfs-epa/lfs-epa-eng.htm hier].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Staatshaushalt ===<br /> Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 547,2 Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 514,5 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsdefizit]] in Höhe von 2,5 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]].&lt;ref name=&quot;CIA&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ca.html The World Factbook]&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;<br /> Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2009 965 Mrd. US-Dollar oder 72,3 % des BIP.&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt;<br /> <br /> 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:<br /> * [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:&lt;ref name=&quot;Fischer&quot;&gt;Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4&lt;/ref&gt; 10,0 %<br /> * [[Bildungssystem|Bildung]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt; 5,2 % (2002)<br /> * [[Militär]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt; 1,1 % (2005)<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> Die Hauptverkehrsachse des Ostens verläuft entlang dem Sankt-Lorenz-Strom durch Ontario und Québec und verbindet Toronto, Montréal, Québec und Ottawa miteinander. Der gesamte Norden des Landes ist verkehrsmäßig wenig erschlossen, da hier, außer in den Gebieten der Rohstoffförderung, kaum Bedarf besteht. Die Ballungsräume des Westens sind, wie im Osten, hauptsächlich nahe der amerikanischen Grenze durch Verkehrssysteme verbunden, sieht man einmal von der Anbindung Edmontons ab. Dies ist vor allem dem politischen Willen der kanadischen Regierung zu verdanken, die allein durch drei transkontinentale Eisenbahnlinien und diverse Stichbahnen die weit auseinander liegenden Provinzen miteinander verbinden wollte. Davor war dies durch Kanäle geschehen, nach der Eisenbahnepoche folgten Straßenbauten, schließlich Fluglinien.<br /> <br /> === Straßen ===<br /> [[Datei:TC Hwy Rockies.JPG|miniatur|[[Trans-Canada-Highway]] in Alberta]]<br /> <br /> Das dichteste Straßennetz befindet sich im Bereich der höchsten Bevölkerungsdichten in den Atlantikprovinzen, in Süd-Ontario, in Québec entlang des St. Lorenz, in den südlichen Prärieprovinzen und im Bereich der Frasermündung um Vancouver. Als ein alle Provinzen verbindendes Element wurde von [[Victoria (British Columbia)|Victoria]] am Pazifik bis [[St. John’s (Neufundland)|St. John’s]] am Atlantik der [[Trans-Canada-Highway]] gebaut, mit 8000&amp;nbsp;km eine der längsten Straßen der Welt. In den Ballungsräumen und als Verbindung zwischen größeren Zentren ist diese Straße als [[Autobahn]] ausgebaut. Durch Ontario führen zwei Routen dieser Straße, eine nördlichere und eine südlichere. Der Trans-Canada-Highway ist die einzige Bundesstraße Kanadas.<br /> <br /> Die übrigen Landstraßen, auch die Autobahnen, werden von den Provinzen gebaut und unterhalten. Die verkehrsreichste Autobahn Kanadas bildet das Rückgrat des [[Québec-Windsor-Korridor]]s, in Ontario mit der Straßennummer „[[Highway 401 (Ontario)|401]]“. Mit 16 Spuren durch den Ballungsraum Toronto gehört der 401 zu den breitesten Autobahnen der Welt. Nach Norden führen nur wenige Straßen, von denen die meisten wegen großer Baumaßnahmen (Staudämme, Bergbau etc.) gebaut wurden, oder aus militärischen Gründen entstanden (zum Beispiel der [[Alaska Highway]]).<br /> <br /> In Kanada von Bedeutung sind [[Omnibus|Überlandbusse]]. Jede Region verfügt über ein ausgedehntes Busnetz; die größte Busgesellschaft ist ''Greyhound Canada'', deren Streckennetz in Nordamerika 193.000&amp;nbsp;km umfasst. ''Greyhounds Go Anywhere Fare'' und der ''North America Discovery Pass'' gelten für unbegrenzte Busfahrten in einem bestimmten Zeitraum in ganz Kanada und in den USA oder in bestimmten Gebieten.<br /> <br /> In Kanada herrscht Rechtsverkehr und die Geschwindigkeiten sind in km/h angegeben.<br /> <br /> === Flugverkehr ===<br /> [[Datei:Aircanada.b767.750pix.jpg|miniatur|Boeing 767 der [[Air Canada]] im Anflug auf London]]<br /> <br /> Zur Überwindung der großen Entfernungen ist der [[Flugzeug|Inlandsflugverkehr]] von erheblicher Bedeutung. Etwa 75 Fluggesellschaften, darunter [[Air Canada]], die mit 34 Millionen transportierten Passagieren größte Fluggesellschaft Kanadas, sorgen für regionale Flugverbindungen. In Westkanada fliegen Air BC, die inzwischen zu ''Air Canada Jazz'' gehören und [[Horizon Air]], in Ostkanada Air Alliance (Quebec) und Air Ontario (Ontario). Im Norden fliegen Gesellschaften wie Air Creebec (im Besitz der [[Cree]]), [[Air North]] (Whitehorse), [[Bearskin Airlines]], [[Canadian North]] ([[Yellowknife]]) oder [[Air Inuit]] ([[Dorval (Québec)|Dorval]]) sowie [[First Air]], die im Besitz von Inuit sind.<br /> <br /> [[Air Transat]] und [[Air Canada]] fliegen auf internationalen und innerkanadischen Strecken, wobei Air Canada 1937 aus einer Eisenbahngesellschaft hervorging. Internationale Flughäfen befinden sich in Québec, Toronto, Montréal, Calgary, Edmonton, Halifax und Vancouver, mit Einschränkungen in Whitehorse.<br /> <br /> 1909 flog das erste kanadische Flugzeug 800&amp;nbsp;m weit (in [[Baddeck]]), 1915 entstand mit der Curtiss JN-3 das erste Serienflugzeug. Im Ersten Weltkrieg stellte Kanada bereits 22.000 Mitarbeiter bei den Luftstreitkräften, obwohl die Canadian Air Force erst 1920 entstand. In den 30er Jahren erfolgte ein massiver Ausbau der Flughäfen, so dass mehr als die Hälfte der gesamten Luftfracht in Kanada bewegt wurde und das Land 1945 587 Flugplätze aufwies. 1937 wurde Trans-Canada Airlines gegründet, aus der 1964 Air Canada hervorging. 2009 wurde der 23. Februar zum ''National Aviation Day'' erklärt.&lt;ref&gt;[http://www.canadiancentennialofflight.ca/en/history.php Canadian Centennial of Flight. History, 2009]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Stadt [[Montreal]] ist Sitz der zwei bedeutendsten Zivilluftfahrtorganisationen, der [[International Air Transport Association|IATA]] und der [[International Civil Aviation Organization|ICAO]].<br /> <br /> === Eisenbahn ===<br /> [[Datei:Power exits Lower Spiral.jpg|miniatur|[[Canadian Pacific Railway]]]]<br /> <br /> Die [[Eisenbahn]] ist im 19. Jahrhundert vom kanadischen Staat umfassend gefördert worden, um die Besiedlungspolitik zu unterstützen und die nationale Einheit zu sichern. Dazu sollten die Distanzen zwischen den Provinzmetropolen durch transkontinentale Eisenbahnlinien überwunden werden. Doch seit den 1930er Jahren ging ihre Bedeutung zugunsten des Straßenverkehrs erheblich zurück und besitzt seither nur noch innerhalb des Großraumes Toronto-Montréal große Bedeutung im Personen(nah)- und Güterverkehr.<br /> <br /> Außerhalb dieses Gebietes beschränkt sich die Bedeutung auf den Massengüterverkehr und den [[Tourismus]], vergleichbar den [[Schienenkreuzfahrt]]en in Europa. Der überregionale transkontinentale Güterverkehr wird von den beiden Bahngesellschaften [[Canadian Pacific Railway]] und [[Canadian National Railway]] durchgeführt. Betreiberin des Schienenpersonenverkehrs ist die [[VIA Rail Canada]], der regionale Güterverkehr wird von vielen privaten Gesellschaften betrieben. Zu diesen Hauptlinien kommen zahlreiche Nebenlinien, die zum Teil in privater Initiative wiederbelebt worden sind, wie die [[Esquimalt and Nanaimo Railway]] auf Vancouver Island.<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste nordamerikanischer Eisenbahngesellschaften}}<br /> <br /> === Innerstädtischer Nahverkehr ===<br /> [[Datei:CLRVs 4049 and 4090 Eastbound on King.jpg|miniatur|links|Straßenbahnen in Toronto]]<br /> [[Datei:Vancouver Skytrain Rupert station train.jpg|miniatur|SkyTrain in Vancouver]]<br /> <br /> Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten verfügen kanadische Großstädte über eine Vielfalt sehr gut ausgebauter Nahverkehrssysteme. Während in den Metropolen Toronto und Montreal seit den 1950er Jahren gebaute, klassische [[U-Bahn]]en das Rückgrat des innerstädtischen Nahverkehrs bilden, werden in kleineren Großstädten wie Calgary und Edmonton seit den 1980er Jahren Stadtbahnsysteme ([[Light Rail]]) aufgebaut. In den übrigen Städten werden vornehmlich Diesel- und teilweise [[Oberleitungsbus]]se eingesetzt; in Ottawa gibt es ein größeres Netz von [[Busway|Schnellbussen]].<br /> <br /> Die beiden größten Nahverkehrsnetze liegen in Toronto und Montreal mit je vier Schnellbahnstrecken und je etwa 150 Buslinien. In Toronto ist außerdem noch ein größeres [[Straßenbahn Toronto|Straßenbahnnetz]] mit elf Linien in Betrieb. Der im Zuge der Weltausstellung [[Expo 86]] eröffnete, vollautomatische [[Vancouver SkyTrain|SkyTrain]] in Vancouver ist das längste automatische Transportsystem der Welt.<br /> <br /> === Schifffahrt ===<br /> Wichtige Seehäfen befinden sich in den Städten am Sankt-Lorenz-Strom und in Vancouver. Zudem besteht auf den Großen Seen eine bedeutende Binnenschifffahrt. Wo keine natürlichen Wasserwege bestanden, baute man ab Anfang des 19. Jahrhunderts Kanäle, wie den [[Rideau Canal]], der Ottawa mit dem Ontariosee verbindet. In Zentralkanada war das Kanu schon seit jeher das gegebene Transportmittel, und auch heute noch sind viele Seen mit Fährschiffen ausgestattet und der Warenverkehr folgt dem Wasser.<br /> <br /> Manche Orte sind nur über See zu erreichen, wie entlang der Westküste von Vancouver nach [[Port Hardy]], bzw. [[Prince Rupert]] gegenüber von den [[Queen-Charlotte-Inseln]].<br /> <br /> Die frühe Erschließung des Landes erfolgte durch das Kanu und durch den Kanalbau, der einen weitläufigen Binnenverkehr ermöglichte. Bis in die 1950er Jahre trugen Schiffe einen erheblichen Teil der Passagiere, vor allem in abgelegenen Gebieten, doch stellten die meisten Linien, ähnlich wie zahlreiche Eisenbahnstrecken, den Verkehr ein, als die großen Überlandstraßen, wie der [[Alaska Highway]] entstanden.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> [[Datei:Maple leaf.jpg|miniatur|Das [[Ahorn]]blatt (maple leaf) ist das Nationalsymbol Kanadas]]<br /> <br /> Das heutige Kanada wird überwiegend durch die europäischen Einflüsse der Pioniere, Forscher, Händler und Fischer aus Großbritannien, Frankreich und [[Irland]], regional auch aus Deutschland und Osteuropa geprägt. In jüngerer Zeit wird das Bild in größeren Städten auch von Asiaten (zum Beispiel Vancouver, Toronto) und von Schwarzen aus der Karibik und aus Afrika ergänzt. Viele ihrer Traditionen bleiben weiterhin Teil von Kanada, etwa ihre Nahrung, Sprache, Erzählungen, Geschichte, Feiertage und Sport. Die kulturellen Feste dieser Einwanderer sind ein fester Bestandteil des kanadischen Lebens, zum Beispiel das chinesische Neujahrsfest in Vancouver oder der ''Caribana''-Umzug in Toronto. Viele Kanadier können noch heute ihre Wurzeln zurück zu diesen Ländern verfolgen und sind stolz auf ihre Herkunft. Der in vielen Städten ursprünglich vorherrschende britische Geist wurde mit der zunehmenden Einwanderung aus anderen Ländern weitgehend verwischt. Am deutlichsten ist er noch in Victoria zu erkennen. Dies gilt auch für das frankophone Kanada, das ebenfalls starken Einflüssen durch die Einwanderung ausgesetzt ist.<br /> <br /> Kanada und Großbritannien teilen einen Abschnitt ihrer Geschichte und Kanada ist Mitglied des [[Commonwealth of Nations]]. Beide Länder sind in Personalunion verbunden. Großbritannien ist Kanadas drittgrößter Handelspartner, und von dort kommen nach den USA die meisten ausländischen Touristen. Die Verbindungen Kanadas zu anderen frankophonen Ländern sind in der [[Frankophonie|Organisation internationale de la Francophonie]] institutionalisiert und es gibt einen regen kulturellen Austausch mit Frankreich. So ist Kanada beispielsweise am französischsprachigen Fernsehkanal [[TV5MONDE]] beteiligt.<br /> <br /> Deutsche Einflüsse sind vor allem in Südontario um die Stadt [[Kitchener (Ontario)|Kitchener]] (ehemals Berlin) präsent. In ganz Südontario, besonders im Gebiet von Kitchener sind Orte mit deutschen Namen verstreut. Kitchener wirbt damit, dass dort das größte Oktoberfest außerhalb Münchens gefeiert wird.<br /> <br /> Seit den 1970er Jahren sind in Kanada viele Asiaten eingewandert, vorwiegend aus Hongkong, China und [[Korea]]. Insbesondere in Vancouver (spöttischer Name: Hongcouver&lt;ref&gt;Als ein Beispiel von vielen: [http://www.zeit.de/1997/49/Aengste_in_Hongcouver Jochen Buchsteiner: ''Ängste in Hongcouver'', in: DIE ZEIT 49, 1997].&lt;/ref&gt;) und Toronto bilden sie starke [[ethnische Minderheit]]en und die ''Chinatowns'' mit ihren chinesischen Straßen- und Werbeschildern gehören zu den Sehenswürdigkeiten.<br /> <br /> Die Schaffung und der Schutz einer eigenständigen kanadischen Kultur wird durch Programme, Gesetze und Einrichtungen der Bundesregierung, zum Beispiel der [[CBC/Radio-Canada]], dem NFB (''[[National Film Board of Canada/Office national du film du Canada]]'') und der CRTC (''[[Canadian Radio-Television and Telecommunications Commission/Conseil de la radiodiffusion et des télécommunications canadiennes]]'') unterstützt.&lt;ref&gt;{{internetquelle|hrsg={{lang|en|National Film Board of Canada}}|url=http://web.archive.org/web/20080625000526/http://www.nfb.ca/about/mandats.php|titel={{lang|en|Mandate of the National Film Board}}|datum=2008|zugriff=24. April 2008}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Indigene Kultur ===<br /> Die Kulturformen der weit über 600 [[First Nations]], wie die Indianer sich ganz überwiegend selbst bezeichnen, sind nicht einheitlich. Innerhalb des Landes, zwischen Stadt und Land, zwischen den ethnischen Gruppen sind die Unterschiede denkbar groß. Die verschiedenen Gruppen entwickelten eigene Identitäten und kulturelle Strukturen. Dabei lassen sich große Kulturareale unterscheiden. An der Pazifikküste war die Kultur von Fischfang dominiert, vor allem vom [[Lachse|Lachs]], oder vom Walfang, wie bei den [[Nuu-chah-nulth]] auf [[Vancouver Island]]. Dort finden sich auch die gewaltigen Totempfähle, deren größter über 50&amp;nbsp;m hoch ist. Im Binnenland dominierten Jagd, Sammeln und Flussfischerei. In den großen Ebenen, den [[Great Plains|Plains]], war die [[Bison]]jagd von zentraler Bedeutung, in anderen der Elch. Durch die Verbreitung des Pferdes entwickelte sich nach 1700 ein Reiternomadismus. An den Großen Seen hingegen dominierte eine agrarische Kultur mit Großdörfern.<br /> <br /> [[Datei:KeQi 2a.jpg|miniatur|links|hochkant|Gesichter, Kellypalik Qimirpiq 1997]]<br /> [[Datei:Flag of Nunavut.svg|miniatur|Inuksuk auf der Flagge von Nunavut]]<br /> <br /> Die nicht mit den Indianern verwandten [[Inuit]] im Norden des Landes, von denen man 2006 genau 50.485 zählte,&lt;ref&gt;[http://www12.statcan.ca/english/census06/analysis/aboriginal/highlights.cfm Aboriginal Peoples in Canada in 2006: Inuit, Métis and First Nations, 2006 Census: Highlights]&lt;/ref&gt; entwickelten eine überwiegend von den arktischen Lebensumständen geprägte [[Inuit-Kultur|Kultur]], die sich in vielerlei Hinsicht auf das ganze Kanada auswirkt. Ein Beispiel dafür stellt das Emblem der [[Olympische Winterspiele 2010|Olympischen Winterspiele 2010]] in Vancouver dar, ein [[Inuksuk]], das aus aufeinander gestapelten Steinen besteht und eine menschliche Gestalt symbolisiert.<br /> <br /> Die frühesten kommerziellen Erfolge feierten jedoch die bildenden [[Inuit-Kunst (Kanada)|Künste der Inuit]] schon seit den späten 1940er Jahren. [[Serpentingruppe|Serpentin]]- und Marmorskulpturen, Arbeiten in Knochen und Karibugeweih, aber auch Kunstgrafik, Wandbehänge und -teppiche, Schmuck, Keramiken und Puppen standen dabei im Mittelpunkt. Ihre Motive und Materialien gingen auf die natürlichen Umgebungen und vorhandene Traditionen zurück, wobei die erzwungene Sesshaftigkeit nun erheblich größere Werke zuließ. Zudem waren die rund 25 Gemeinden, deren Bewohner nicht mehr autark-nomadisch lebten, nun auf Geldeinnahmen angewiesen, zu denen ihnen der Kunsthandel verhalf.<br /> <br /> Zu den bekanntesten Inuit-Autoren zählen der ehemalige „Commissioner of Nunavut“ Peter Irniq, der Schriftsteller, Dichter, Cartoonist und Fotograf Alootook Ipellie (1951–2007) und Zebedee Nungak (geb.1951). Aus der Verbindung von Inuit-Musik und amerikanisch-kanadischer Popmusik formten die Inuit eine eigene Musik. Daneben bestehen weiterhin einfache Gesangsformen und der Kehlgesang (Throat singing). Die in Kanada erfolgreichste Sängerin ist die 1967 in [[Churchill (Manitoba)|Churchill]] geborene [[Susan Aglukark]].<br /> <br /> [[Datei:UBC MOA native Indian wood statue carving.jpg|miniatur|links|hochkant|Indianische Schnitzkunst im Museum of Anthropology in Vancouver]]<br /> [[Datei:Raven-and-the-first-men.jpg|miniatur|Der Rabe und die ersten Menschen, Skulptur von [[Bill Reid (Künstler)|Bill Reid]] im [[Museum of Anthropology]] in Vancouver]]<br /> <br /> Die Erfolge der Inuit und die der US-amerikanischen Indianer inspirierten die indianischen Künstler Kanadas, eigenständig an eine außerindianische Öffentlichkeit zu treten. Früh bekannt waren dabei die Masken und Totempfähle der Pazifikküste, die noch heute eine wichtige Rolle im Selbstverständnis, aber auch auf dem Kunstmarkt spielen. Ähnlich wie die Literatur verfolgt die indianische Kunstszene aber nicht nur traditionelle Elemente, sondern verbindet sie mit euro-kanadischen Mitteln. Andere Indianerkünstler produzieren losgelöst von diesen Traditionen in deren Genres und mit deren Mitteln. Dabei sind dennoch Künstler mit einem spezifisch indianischen Weg, wie [[Norval Morrisseau]], oder der Bildhauer und Schnitzkünstler [[Bill Reid (Künstler)|Bill Reid]], der das Werk [[Charles Edenshaw]]s fortführte, erst seit den 60er Jahren anerkannt worden. Meist stehen in der Literatur ökologische Probleme, Armut und Gewalt, entmenschte Technik oder Spiritualität im Vordergrund. Dabei lassen sich die meisten ungern als „Indianerkünstler“ etikettieren.<br /> <br /> === Musik ===<br /> [[Datei:Skule Choir imgp8938.jpg|miniatur|Orgelbau und Chorgesang haben in Kanada eine lange Tradition (''Skule Choir'' im ''Knox College'', Universität Toronto)]]<br /> [[Datei:Barnum.jennylind.jpg|miniatur|Jenny Lind in New York, Karikatur Oktober 1850]]<br /> <br /> Seit der Kolonisierung ab dem frühen 17. Jahrhundert brachten die Einwanderer, je nach ethnischer Zusammensetzung, verschiedene europäische Musiktraditionen nach Kanada.&lt;ref&gt;Ich folge hier [http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=HomePage&amp;Params=A1 Helmut Kallman:. Music History, in: The Canadian Encyclopedia]. S. dazu auch [http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=EMCSubjects&amp;Params=A1 The Encyclopedia of Music in Canada].&lt;/ref&gt; Die Parallelentwicklung zur europäischen Musik ist vom Barock über die Klassik und Romantik bis hin zur Gegenwartsmusik nie abgerissen. Doch fehlten in der Neuen Welt lange die nötigen Ressourcen, um große Aufführungen, wie Opern in nennenswertem Umfang durchführen zu können. Erst die Anpassung von Texten, aber auch der Austausch von Elementen zwischen den Einwanderergruppen brachte kanadische Eigenheiten hervor, zu denen Einflüsse aus den USA kamen.<br /> <br /> John Braham war einer der ersten Sänger, die im ganzen Land bekannt wurden (ab 1841), ähnlich [[Jenny Lind]]. Zudem bestanden zahlreiche Kirchenchöre und philharmonische Gesellschaften. Die ersten Gesellschaften dieser Art waren die ''New Union Singing Society'' aus Halifax (1809) und die ''Québec Harmonic Society'' (1820). Populär waren Balladen, Tanzmusik und patriotische Hymnen. Deutsche brachten erstmals den Klavierbau nach Kanada (Thomas Heintzman), ihm folgte der Orgelbau (Joseph Casavant). 1903 organisierte C.A.E. Harriss den ''Cycle of Musical Festivals of the Dominion of Canada'', an dem sich landesweit über 4.000 Sänger und Musiker in 15 Städten beteiligten. Mit dem Ersten Weltkrieg und der danach anwachsenden [[Schallplatte]]nindustrie war der Höhepunkt selbst gemachter Musik, aber auch der Operngesellschaften überschritten. Dennoch entstanden vor und nach der [[Weltwirtschaftskrise]] Symphonieorchester, insbesondere in den drei größten Städten Montréal, Toronto und Vancouver. Sir [[Ernest MacMillan]] war der erste und einzige kanadische Musiker, der zum Ritter geschlagen wurde, und weitere Sänger sangen auf den wichtigsten Bühnen.<br /> <br /> Erst Feldforscher wie [[Marius Barbeau]], [[W. Roy Mackenzie]], [[Helen Creighton]] und zahlreiche andere entdeckten die Volksmusik, und die Musik der Indigenen. Wenn man von kanadischer Musik sprach, so war es nun die Gesamtheit der [[Folk]]musik, die man im Land antraf. Doch blieb die Musikausbildung konservativ, d. h. stark angebunden an Großbritannien und Frankreich. Dennoch entstanden in den Dreißigerjahren Musikerverbände, die nach dem Krieg die Suche nach kanadischer Identität auch in der Musik stärkten. Auch wurde diese Musik vom Staat gefördert, Sammlungen traditioneller und indianischer Musik inspirierten die aufgeschlossenere Generation. Publikationen wie ''The Canadian Music Journal'' (1956–1962), ''Opera Canada'' (seit 1960) und ''The Canada Music Book'' (1970–1976) untermauerten diese Entwicklung. Die Abkopplung der kanadischen Musik von der ausländischen Avantgarde endete.<br /> <br /> Kanadische Musiker beeinflussten die westliche Musik, wie etwa [[Rockmusik|Rock-]] und [[Popmusik]] in erheblichem Ausmaß, wofür Namen wie [[Bryan Adams]], [[Paul Anka]], [[Michael Bublé]],<br /> [[Leonard Cohen]], [[Céline Dion]], [[Nelly Furtado]], [[Avril Lavigne]], [[Alanis Morissette]], [[Daniel Powter]] oder [[Shania Twain]] stehen.<br /> <br /> Bekannte Vertreter der Rockmusik sind [[Rush]], [[Alannah Myles]], [[Billy Talent]], die [[Crash Test Dummies]], [[Nickelback]], [[Saga (Band)|Saga]], [[Steppenwolf (Band)|Steppenwolf]] und [[Neil Young]].<br /> <br /> Zu den bedeutenden Jazzmusikern zählen [[Paul Bley]], [[Maynard Ferguson]], [[Diana Krall]], [[Moe Koffman]] und [[Oscar Peterson]].<br /> <br /> Avril Lavigne, Sarah McLachlan, [[Sloan (Band)|Sloan]] und weitere Musiker haben sich der Initiative ''Canadian Music Creators Coalition (CMCC)''&lt;ref&gt;[http://www.musiccreators.ca/wp/ Canadian Music Creators Coalition (CMCC)]&lt;/ref&gt; angeschlossen und kündigten in einer Grundsatzerklärung &lt;ref&gt;[http://www.musiccreators.ca/a_new_voice.php Grundsatzerklärung des CMCC]&lt;/ref&gt; an, künftig wieder für sich selbst sprechen zu wollen. Prozesse und das [[Digitale Rechteverwaltung|Digital Rights Management (DRM)]], vor allem aber die staatliche Förderung seien zu verbessern. Die CMCC forderte die Regierung auf, die Künstler gegen die Vermarktungspolitik meist ausländischer und auf einen ausländischen Markt gerichteter Musikkonzerne zu unterstützen.<br /> <br /> [[Datei:Glenngould-statue-toronto.jpg|miniatur|hochkant|Denkmal für Glenn Gould in Toronto]]<br /> <br /> Immer noch von großer Bedeutung ist die [[Country-Musik]], die auch von zahlreichen Indianern gespielt wird. Die ''[[Canadian Country Music Association]]'' ehrt jährlich die bedeutendsten Künstler mit der Aufnahme in die ''[[Canadian Country Music Hall of Fame]]''. Wichtige Interpreten sind bzw. waren etwa [[Wilf Carter]], [[Hank Snow]] und [[Gordon Lightfoot]].<br /> <br /> Auf dem Gebiet der klassischen Musik ist der bekannteste Kanadier sicherlich [[Glenn Gould]] (1932–1982), der einer breiteren Öffentlichkeit als begnadeter Interpret vor allem der Werke [[Johann Sebastian Bach]]s bekannt ist. Berühmtheit erlangte der damals 22-jährige im Jahr 1955 mit einer aufsehenerregenden Einspielung der [[Goldberg-Variationen]]. Seit 1987 vergibt eine nach dem Musiker benannte Stiftung&lt;ref&gt;[http://www.glenngould.ca/ Website der Glenn Gould Foundation]&lt;/ref&gt; den [[Glenn-Gould-Preis]].<br /> <br /> Auch die Symphonieorchester in Montréal und Toronto haben Weltruf, die Kammermusik hat einen erstklassigen Rang: Tafelmusik und das [[St. Lawrence String Quartet]] haben verschiedene Preise gewonnen. Sänger wie [[Jon Vickers]], [[Russell Braun]] und [[Michael Schade]], der Flötist [[Robert Aitken (Musiker)|Robert Aitken]] sowie der Pianist [[Marc-André Hamelin]] und die Liedbegleiterin [[Céline Dutilly]] sind bekannte Interpreten. Auch Werke der Komponisten [[Murray Schafer]] und [[Claude Vivier]] werden regelmäßig aufgeführt.<br /> <br /> === Film ===<br /> Als erster Filmemacher gilt [[James Freer]] (1855–1933), ein Farmer, der ab 1897 Dokumentationen vorführte.&lt;ref&gt;Zur kanadischen Kinogeschichte: George Melnyk: ''One Hundred Years of Canadian Cinema''. University of Toronto Press, Toronto 2004, ISBN 0-8020-8444-3.&lt;/ref&gt; 1917 richtete die Provinz Ontario das ''Ontario Motion Picture Bureau'' ein, um Filme zu Unterrichtszwecken drehen zu lassen. Bereits im nächsten Jahr entstand das ''Canadian Government Motion Picture Bureau''.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;float:right;&quot;<br /> |- style=&quot;background:#ddd;&quot;<br /> | colspan=&quot;8&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;| '''Kanadische Kinospielfilmproduktion'''&lt;ref&gt;[http://www.fafo.at/download/WorldFilmProduction06.pdf Weltfilmproduktionsbericht (Auszug)], Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)&lt;/ref&gt;<br /> |- style=&quot;background:#efefef; text-align:center;&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Anzahl<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | 1975 || 39<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | 1985 || 58<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | 1995 || 38<br /> |- style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> | 2005 || 80<br /> |}<br /> Auf Anraten von [[John Grierson]], der als Vater des britischen und kanadischen [[Dokumentarfilm]]s gilt, wurde 1939 der ''National Film Act'' verabschiedet, ein Gesetz, das es gestattete Propagandafilme für Kriegszwecke zu drehen. 1950 wurde das Aufgabenspektrum des dazu gegründeten [[National Film Board of Canada]] beauftragt, Kanada den Kanadiern zu erklären, aber auch Nichtkanadiern. Mit der [[Canadian Film Development Corporation]], aus der später [[Telefilm Canada]] hervorging, förderte der Staat Filmproduktionen. Das für das Kulturerbe verantwortliche [[Department of Canadian Heritage]] stockte 2001 die Mittel für Telefilm Canada auf. Den gleichen Zielen dient die Auszeichnung mit dem [[Genie Award]], die jedes Jahr für die besten kanadischen Filme erfolgt<br /> <br /> Wichtigste Produktionsstätten kanadischer Filme sind heute Vancouver, gefolgt von Montreal und Toronto. Dabei ist [[Alliance Atlantis]] das einst größte Medienunternehmen, heute nur noch ein Rechtehändler. Der französische Film ist innerhalb von Kanada häufig erfolgreicher als der englische, weil der Quebecer Filmmarkt von US-Produktionen kaum direkt erreicht wird.<br /> <br /> [[Datei:David Cronenberg(CannesPhotoCall)-.jpg|miniatur|hochkant|David Cronenberg in [[Cannes]], 2002]]<br /> [[Datei:William Shatner.jpg|miniatur|links|hochkant|William Shatner (2005)]]<br /> <br /> Das kanadische Autorenkino gewinnt dank erfahrener Cineasten wie [[Atom Egoyan]] (der bei der [[Berlinale]] 2002 Präsident der Jury war), [[David Cronenberg]], [[Denys Arcand]] und [[Léa Pool]], aber auch durch junge Filmemacher wie [[Jean-François Pouliot]], [[Denis Villeneuve]], [[Don McKellar]], [[Keith Behrman]] und [[Guy Maddin]] immer mehr an Bedeutung.<br /> <br /> Filmregisseure wie [[Jean-Claude Lauzon]] („[[Night Zoo]]“ (1987), [[Léolo]] (1992)) und Denys Arcand (unter anderem „[[Der Untergang des amerikanischen Imperiums]]“ (1986), „[[Jesus von Montreal]]“ (1989) und „[[Joyeux Calvaire]]“ (1996), „[[Die Invasion der Barbaren]]“ (2003)) haben dem kanadischen Film zu internationaler Geltung verholfen.<br /> <br /> Bekannte kanadische [[Schauspieler]] sind: [[Raymond Burr]], [[Donald Sutherland]], [[Kiefer Sutherland]], [[Keanu Reeves]], [[Dan Aykroyd]], [[Pamela Anderson]], [[Hayden Christensen]], [[Leslie Nielsen]], [[Jim Carrey]], [[Michael J. Fox]], [[Mike Myers]] und [[William Shatner]]. Wie man durch diese knappe Aufzählung erkennen kann, sind viele kanadische Schauspieler häufig in Hollywood-Produktionen tätig und genießen internationales Ansehen.<br /> <br /> === Theater ===<br /> [[Datei:2007 Palais Montcalm 01.jpg|miniatur|Palais Montcalm in Québec]]<br /> <br /> Das kanadische Theater, das aus einer starken mündlichen Tradition hervorgeht, hat nicht nur weltweit bekannte Regisseure wie [[Robert Lepage]] oder [[Denis Marleau]] hervorgebracht, sondern auch eine große Anzahl von Theaterautoren, die in verschiedene Sprachen – unter anderem auch ins Deutsche – übersetzt werden. So sind in jüngster Zeit zum Beispiel Texte von [[Michel-Marc Bouchard]], [[Daniel Danis]], [[Michel Tremblay]], [[George F. Walker]], David Young und [[Colleen Wagner]] von deutschen Ensembles aufgeführt worden.<br /> <br /> === Literatur ===<br /> {{Siehe auch|Kanadische Literatur|Liste kanadischer Schriftsteller}}<br /> <br /> Die kanadische Literatur ist anfangs dadurch gekennzeichnet, dass sie häufig von Autoren stammt, die entsprechend ihrer ethnischen Herkunft bestimmte Erwartungen an das Land herantrugen.&lt;ref&gt;Ich folge hier überwiegend [http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=HomePage&amp;Params=A1 W. H. New: ''Literature in English'', in: Canadian Encyclopedia]&lt;/ref&gt; Daher erscheint das Land oft als abweisend mit Blick auf seine Natur, als kulturelle Wüste, die von außen belebt wird, und als Rohstoff für Karriere und Investitionen. Dabei spielten auch Erwartungen und Stereotype des Publikums von der Wildnis, unvorstellbarer Weite, von der Einführung der Zivilisation vor allem durch Europäer eine große Rolle. Doch überwiegt inzwischen der Drang, die eigene Kultur, die sich entwickelt hat, in ihrem Reichtum zu erfassen, ohne die Wurzeln abzuschneiden.<br /> <br /> [[Datei:Sara Jeannette Duncan.jpg|miniatur|links|hochkant|Sara Jeannette Duncan, 1903]]<br /> [[Datei:Nellie McClung.jpg|miniatur|hochkant|Nellie McClung, nach 1905]]<br /> <br /> Während des 19. Jahrhunderts drangen indigene (igloo) und lokale Wortschöpfungen (moose) in die Literatur ein, aber auch französische (gopher) in die englische und umgekehrt. Dennoch wird die englische Sprache im ganzen Land verstanden und von übergreifenden Sprachstandards dominiert. In der französischen Literatur kommt als weiteres Element eine starke Anbindung an Frankreich und seinen Lebensstil hinzu, woraus sich eine Skepsis gegenüber dem als britisch aufgefassten Rest-Kanada partiell erklärt.<br /> <br /> Ein hervorstechendes Merkmal kanadischer Literatur ist der Humor, der allerdings eher untergründig, zuweilen schwarz, und oft als Understatement eingesetzt wird. Dabei spielen regionale Traditionen des Erzählens und des Anekdotischen eine wichtige Rolle, weniger die Themenwahl – es sei denn, es handelt sich um lokale Besonderheiten oder Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen. Zu den häufig anzutreffenden Motiven zählt die „garrison mentality“ (Bunkermentalität), die Entfremdung von der Heimat, in die man zurückkehrt, die Fremdheit im eigenen Land oder der spezifischen Kultur, aber auch das Zelebrieren der Wildnis, die für spirituelle Gesundung sorgt.<br /> <br /> [[Datei:Alexander MacKenzie by Thomas Lawrence (c.1800).jpg|miniatur|links|hochkant|Alexander MacKenzie, Thomas Lawrence etwa 1800]]<br /> [[Datei:Samuel Hearne - Project Gutenberg etext 20110.jpg|miniatur|hochkant|Samule Hearne]]<br /> <br /> Kanadier sind besonders ausgeprägt an der Geschichte ihrer Vorfahren interessiert, und so existiert eine große Zahl von biographischen Versuchen zu den historisch bedeutsamen Männern und Frauen. Doch auch dort sind Klischees fast unausweichlich. So gilt das katholische Québec als mysteriös, Ontario als zwischen moralischer Klarheit und Lavieren hin- und hergerissen, die Prärien als isolierend und besitzergreifend, die Westküste als Projektionsfläche für Hoffnungen und Erwartungen, die man selbst entlarven muss. Dabei steht das Landleben überproportional im Vordergrund, während die Städte lange beinahe ignoriert wurden. Dagegen waren Autoren wie Frances Brooke (1724–1789), [[Susanna Moodie]] (1803–1885), Sara Jeannette Duncan (1861–1922) und Nellie McClung (1873–1951) die Analytikerinnen des politischen Lebens, das sich in den Städten ballt.<br /> <br /> Ein Gegensatz besteht zwischen der Wahrnehmung Europas und der des Nachbarn USA. Europa gilt als Hort der Verfeinerung, aber auch der extremen Regionalisierung, der Nachbar als Land der sozialen Härte und der Fixierung auf ökonomischen Erfolg.<br /> <br /> [[Datei:Anna Brownell Jameson.jpg|miniatur|links|hochkant|Anna Jameson]]<br /> [[Datei:DuncanCampbellScott23.jpg|miniatur|hochkant|Duncan Campbell Scott, 1933]]<br /> <br /> Historisch gesehen flossen vor allem französische, englische und irische Stile zusammen, die in ihren Heimatländern en vogue waren. Doch schon in den Reiseberichten entwickelte sich ein kanadisch geprägtes Genre, wie bei Samuel Hearne (1745–1792), [[Alexander MacKenzie (Entdecker)|Alexander MacKenzie]], [[David Thompson (Kartograph)|David Thompson]], Catharine Parr Traill (1802–1899) oder [[Anna Jameson]] (1794–1860), wobei das Spektrum vom romantisierenden Abenteuerbericht ([[John R. Jewitt]], 1783–1821) bis zur präzisen Analyse reicht (Susanna Moodie: ''Roughing It in The Bush'', oder ''Forest Life in Canada'', 1852). Mit der Konföderation (1867) stellte sich die Frage nach der nationalen Kultur. Ab Ende des 19. Jahrhunderts dominierten vier Figuren die literarische Szene: Duncan Campbell Scott (1862–1947), Charles G. D. Roberts (1860–1943), Archibald Lampman (1861–1899) und Bliss Carman (1861–1929), die als „Confederation Group“ oder „Confederation Poets“ bekannt waren.<br /> <br /> Der Erste Weltkrieg brachte die Außenwelt wieder stärker in den Blick, und zugleich schärfte die Einwanderung die Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Kulturen, auch die der Indianer, die nun selbst begannen, sich auszudrücken. Die Malerin und Autorin [[Emily Carr]] (1871–1945) war hier für den Westen von größter Bedeutung, wenn sie auch in British Columbia lange auf Ablehnung stieß. Die [[Weltwirtschaftskrise]] brachte eine zunehmende Beschäftigung mit sozialen Problemen mit sich, der Zweite Weltkrieg wiederum zwang zur Beschäftigung mit Fragen der Macht, der Not, des Todes und wiederum der Heimkehr. Nach dem Krieg unterwarf Merrill Denison (1893–1975) den übertriebenen Nationalismus einer satirischen Betrachtung, und auch Autoren der Linken kritisierten den politischen und wirtschaftlichen Weg und die zunehmende Dominanz der USA. Zugleich machten sich in Québec antiklerikale Autoren deutlicher bemerkbar. Unter dem öffentlichen Optimismus der 1950er und 1960er Jahre entdeckten [[Malcolm Lowry]] (1909–1957) (''Under the Volcano'', 1947) und Ethel Wilson (1888–1980) (Swamp Angel, 1954) Alkoholprobleme und die Enge des Frauenlebens in dieser Zeit.<br /> <br /> [[Datei:Thomas King.JPG|miniatur|hochkant|Thomas King bei einer Demonstration der [[Ardoch Algonquin First Nation]], 2008]]<br /> [[Datei:Joy Fielding.JPG|miniatur|links|hochkant|Joy Fielding, Autogrammstunde 2007]]<br /> [[Datei:Douglas Coupland Jan 2005.jpg|miniatur|hochkant|Douglas Coupland, Lesung 2005]]<br /> <br /> Materielle Unterstützung und ein größeres Publikum sorgten in den 60er Jahren für ein Anwachsen des literarischen Marktes, Zeitschriften wie [[Canadian Literature]] und [[Journal of Canadian Studies]] erschienen, dazu kamen Paperbackausgaben, die erschwinglicher waren. Nischenmärkte entstanden, deren Publikum dennoch Autoren ernähren konnte. Sowohl die einzelnen Kulturen, als auch Frauen meldeten sich verstärkt zu Wort, wie etwa [[Margaret Atwood]].<br /> <br /> Nach etwa 1985 wurden staatliche Mittel in einer konservativeren Phase zurückgefahren. Verlage wie ''Coach House Press'', ''Deneau'', ''Williams-Wallace'' mussten schließen. Zudem ließ Kanada stärkere ausländische Konkurrenz zu, vor allem aus den USA. Autoren wie Timothy Findley (1930–2002) versuchten sich gegen Restriktionen zu wehren, indianische Literatur fand Vertreter in Eden Robinson ([[Haisla]], geb. 1968), [[Jeannette C. Armstrong]] ([[Okanagan (Volk)|Okanagan]]), die das Schulsystem kritisierte, der Satiriker Thomas King ([[Cherokee]], geb. 1948) oder der Dramatiker Tomson Highway ([[Cree]], geb. 1943). Daneben traten eher poetische Autoren, wie Wayne Keon Turner ([[Anishinabe|Ojibway]], geb. 1976), [[Rita Joe]] ([[Mi'kmaq]]), Marilyn Dumont (Métis, geb. 1955) oder Alootook Ipellie (Inuit, 1951–2007).<br /> <br /> Seit den 70er Jahren hat sich das Interesse an kanadischer Literatur verstetigt. So sind Autoren wie [[Leonard Cohen]], [[Pierre Vallières]], [[Margaret Atwood]], [[Michel Tremblay]] und [[Michael Ondaatje]] auch außerhalb der Landesgrenzen bekannt. Zugleich entstand ein riesiger Markt für populäre Literatur innerhalb des Landes, wie die von [[Joy Fielding]] oder [[Douglas Coupland]] (''Generation X'').<br /> <br /> === Bildende Kunst und Architektur ===<br /> [[Datei:Louisbourg06.jpg|miniatur|links|Die französische Festung Louisbourg auf Breton Island]]<br /> <br /> Wie in den meisten Künsten, so ignorierten die ersten Zuwanderer aus Europa weitgehend die Kunst der Ureinwohner. Sie brachten schon in ihren ersten Wohngebäuden und befestigten Hofanlagen, sowie naturgemäß im Festungsbau (zum Beispiel [[Louisbourg]]) und in Stadtanlagen europäische Traditionen mit. Auch die Dörfer des frankophonen Kanada lagern sich wie in Frankreich um die Kirche, wobei die Missionskirchen und die Kirchen von Québec meist als Vorbilder dienten. Als Material herrschten Stein und Holz vor, Ziegel sind selten. Ähnlich wie in der Bildhauerei kamen die in Frankreich und England vorherrschenden Stile jedoch, bedingt durch die Kommunikationsverhältnisse, mit deutlicher Verspätung an. Das galt auch für die Übernahme der [[Klassizismus|Klassik]], nachdem die Briten Kanada erobert hatten.<br /> <br /> [[Datei:Kane Assiniboine hunting buffalo.jpg|miniatur|Assiniboine bei der Büffeljagd, Paul Kane zwischen 1851 und 1856]]<br /> <br /> Dennoch nahm die Malerei zwangsläufig die Ureinwohner auf, denn sie sollten für die Berichterstattung bei Hof dargestellt werden. Sie waren zum Teil von großer Genauigkeit, wie die Indianer- und Inuit-Porträts von [[John White (Kolonist)|John White]] (etwa 1540 bis etwa 1593), oder die Zeichnungen von [[Louis Nicolas]] ([[Codex canadiensis]]). Ende des 18. Jahrhunderts brachten Briten und die aus den USA geflohenen [[Loyalisten (Amerikanische Unabhängigkeit)|Loyalisten]] neue Einflüsse, die sich vor allem in den neuen Siedlungen, wie Toronto, dominierend bemerkbar machten. Es kam sogar zu einem Goldenen Zeitalter der Québecer Malerei, wobei der Stil europäisch blieb, doch die Motive wurden kanadischer. Der Schweizer Peter Rindisbacher (1806–1834) dokumentierte etwa seine Reise durch die Hudson Bay in die [[Red-River-Kolonie]], [[Paul Kane]] reiste durch den halben Kontinent.<br /> <br /> [[Datei:British Columbia Parliament Buildings - Pano - HDR.jpg|miniatur|links|Parlamentsgebäude in Victoria, der Hauptstadt British Columbias]]<br /> <br /> In der Architektur bevorzugte man [[Neoklassizismus (Kunst)|neo-klassische]] und [[Neugotik|neo-gotische]] Motive, wie in Europa, doch erhielt der britische Einfluss immer mehr Übergewicht. Mit dem repräsentativen Ausbau Ottawas und jeder Provinzhauptstadt versuchte man eine spezifisch kanadische Tradition auszudrücken. Zwischen 1873 und 1914 herrschten historisierende Stile vor, wobei sich die mitgebrachten Stile anderer europäischer Völker, wie der Italiener bemerkbar machten. Mit der Industrialisierung drangen neue Bautypen, wie Stahlbrücken oder Bahnhöfe vor, neue Materialien, vor allem Metalle dominierten. Dazu kamen Glas und schließlich Beton. [[James Wilson Morrice]] gilt als Vater des Modernismus in der Malerei. In der Skulptur herrschten historische Monumente auf Plätzen vor, vor allem Kriegsdenkmäler nach dem Ersten Weltkrieg. Doch weiterhin herrschte hierin Europa vor, bis hin zum [[Art Déco]].<br /> <br /> Die [[Group of Seven]] versuchte eine kanadische Malerei zu entwickeln; sie bezog ihre Inspiration aus der Landschaft. Als eine der ersten nahm [[Emily Carr]] dabei nicht nur die spezifische Landschaft des Westens auf, sondern auch die grandiose Kunst der Indianer der Pazifikküste.<br /> <br /> [[Datei:VillancourtFountain.jpg|miniatur|''Québec libre!'', Brunnen von Armand Vaillancourt, 1971]]<br /> <br /> [[John Lyman]] gründete 1939 die [[Contemporary Arts Society]], und über Quebec kamen [[Kubismmus|kubistische]] Einflüsse, dort entstand die Gruppe der ''[[Automatismus (Kunst)|Automatistes]]''. Gegen sie und den [[Surrealismus]] entstanden die ''Plasticiens,'' allen voran [[Guido Molinari]] und [[Claude Tousignant]], Struktur- und Farbfragen traten stärker in den Vordergrund. Ähnlich in Toronto, wo sich [[Jack Bush]] und [[Harold Town]] gegen den abstrakten [[Expressionismus]] wandten. Dabei versuchten diese Gruppen sich zugleich gegen den Einfluss der USA abzusetzen. Ähnliches galt für Bildhauer wie [[Robert Murray]] oder [[Armand Vaillancourt]]. Hingegen unterscheidet sich die Architektur kaum von der internationalen. Der Fotograf [[Yousuf Karsh]] gehörte zu den bedeutendsten Porträtfotografen des 20. Jahrhunderts.<br /> <br /> In der Bildenden Kunst hat sich Kanada in Europa durch innovative Künstler einen Namen gemacht. [[Jeff Wall]], [[Rodney Graham]], [[Ken Lum]], [[Ian Wallace]] und [[Geneviève Cadieux]] haben fotografische Techniken auf neuartige Weise für sich genutzt; [[Louis-Philippe Demers]] verwendet in seinen künstlerischen Arbeiten die neuen Technologien, und [[Jana Sterbak]] hat außergewöhnliche konzeptuelle Environments geschaffen.<br /> <br /> === Zeitungen, Radio, Fernsehen ===<br /> [[Datei:Gazette Montreal.png|miniatur|Eingangspforte der ''Gazette'' in Montreal]]<br /> Die erste Zeitung auf dem Gebiet Kanadas war John Bushells ''Halifax Gazette'', die 1752 erschien.&lt;ref&gt;Ich folge weitgehend der Canadian Encyclopedia, insbesondere [http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=HomePage&amp;Params=A1 Newspapers] und [http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=HomePage&amp;Params=A1 Broadcasting, Radio and Television]&lt;/ref&gt; In [[Neu-Frankreich]] existierten keine Zeitungen, doch gründeten William Brown und Thomas Gilmore aus [[Philadelphia]] die zweisprachige ''Quebec Gazette'' in Québec. 1785 entstand durch Fleury Mesplet, den die Briten wegen seiner Aufforderung zum Anschluss an die USA inhaftiert hatten, das heute älteste Blatt, die ''[[The Gazette (Montreal)|Montreal Gazette]]''. 1793 folgte in [[Niagara-on-the-Lake]] die erste Zeitung in Ontario, die ''Upper Canada Gazette''. Diese frühen Blätter hingen weitgehend von Zuwendungen der Regierung und von Anzeigenerträgen ab, kaum von Käufern und Abonnenten. Dies sollte sich in Kanada als Dauerzustand erweisen.<br /> <br /> [[Datei:Le Canadien Nov 22, 1806.jpg|miniatur|hochkant|links|Titelseite des ''Canadien'' vom 22. November 1806]]<br /> <br /> In Québec entstanden 1805 und 1811 der ''City Mercury'' und in Montréal der ''Herald'' als Sprachrohre der dortigen Händlereliten, während ''Le Canadien'' (1806) und ''La Minerve'' (1826) die Frankophonen vertraten. Gegen diese Kolonial- und Händlereliten wandte sich in Ober-Kanada der ''Colonial Advocate'', den William Lyon Mackenzie herausbrachte, und der die Reform- und Farmergruppen vertrat. Ähnliches galt für [[Joseph Howe]]s ''Novascotian'' (1824) in Halifax.<br /> <br /> [[Datei:Toronto Globe office (with a globe on top) on King Street East, Toronto, Upper Canada, early 1860s.jpg|miniatur|Das Gebäude des Toronto Globe mit dem Globus auf dem Dach, nach 1860]]<br /> [[Datei:TorontoStar3.jpg|miniatur|Das Gebäude des Toronto Star, nach 1930]]<br /> <br /> Die meisten Zeitungen hingen von Parteien ab, insbesondere den Reformern (den heutigen Liberalen) und den Konservativen, und zwar meist als Organe bestimmter politischer Führer. So war der ''Toronto Globe'' (1844) die Stimme des Reformers [[George Brown (kanadischer Politiker)|George Brown]], der ''Toronto Mail'' (1872) hingegen wurde bald zur Stimme von [[John Macdonald]], dem ersten Premier Kanadas. Ähnlich organisierten 1899 Geschäftsleute den ''Toronto Star'' zugunsten von [[Wilfrid Laurier]] um. Dagegen kauften wiederum die dortigen Konservativen die ''Toronto News'' 1908 als Parteiorgan. Jede größere Stadt hatte folglich ein liberales und ein konservatives Blatt, das die jeweilige Klientel versorgte. Bis in die 1930er Jahre hinein blieben die Quebecer Blätter dabei von der jeweiligen Regierung abhängig.<br /> <br /> Blätter, die nicht einer der Führungsgruppen angehörten, wie die kommunistische Presse, wurden immer wieder verboten. Der von streikenden Druckern 1892 gegründete<br /> ''Toronto Star'' ging, wie die meisten Arbeiterzeitungen ein. In Québec erließ die Regierung [[Maurice Duplessis]] den ''Padlock Act'', der ihre Zeitungen traf. Noch 1970 übte die Regierung eine Art [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensur]] aus, als es in der [[Oktoberkrise]] zu Entführungen kam.<br /> <br /> Der erste Versuch einer Tageszeitung, der ''Montréal Daily Advertiser'' ging nach einem Jahr 1834 in den Konkurs. Doch 1873 gab es bereits 47 Tageszeitungen, 1913 gar 138. Im äußersten Westen erschien der [[Times-Colonist|British Colonist]] ab 1858, die ''Manitoba Free Press'' 1872, der ''Saskatchewan Herald'' 1878 und das ''Edmonton Bulletin'' 1880. Die Verbreitung des Radios ab den 30er Jahren und des Fernsehens ab den 50er Jahren kostete die Zeitungen den Verlust vieler Werbekunden, so dass 1953 nur noch 89 Tageszeitungen existierten. 1986 erholte sich die Zahl wieder auf 110, doch nur noch acht Städte hatten zwei oder mehr Tageszeitungen.<br /> <br /> Heute gehören die meisten Zeitungen zu großen [[Mischkonzern|Konglomeraten]] der Medienindustrie. Die Erlaubnis, in beiden Bereichen der Medien, Fernsehen und [[Printmedium|Printmedien]], Unternehmen zu erwerben, war lange umstritten, doch seit [[Brian Mulroney]] gibt es darin keine Begrenzung mehr. 90 % der frankophonen Zeitungen gehören drei Medienunternehmen: [[Pierre Karl Péladeau]]s ''Quebecor Inc.'', der allein die Hälfte der Gesamtauflage liefert, [[Paul Desmarais]]' ''Gesca'' und [[Jacques Francoeur]]s ''UniMédia''.<br /> Schon 1950 beherrschten die vier größten Medienunternehmen 37,2 % des Gesamtmarktes, 1970 waren dies 52,9 %, 1986 gar 67 %. 80 % der Einnahmen stammen dabei aus Werbung, nur 20 % aus Verkaufserlösen.<br /> [[Datei:Guglielmo Marconi.jpg|miniatur|links|Guglielmo Marconi erhielt 1909 den Nobelpreis für Physik]] <br /> Mit dem Radio experimentierte zunächst [[Guglielmo Marconi]] ab 1896, 1901 gelang ihm die erste drahtlose Signalübertragung über den Atlantik von [[Cornwall]] nach Neufundland.&lt;ref&gt;Vgl. Wolfgang Hagen: Das Radio. Zur Geschichte und Theorie des Hörfunks – Deutschland/USA. München 2005, S. 53-59&lt;/ref&gt; Weil die Radiotechnik zunächst eher der Kontaktaufnahme zu Schiffen diente, unterstand die Aufsicht über den ''Radiotelegraph Act'' von 1913 dem Minister für Marine und Fischerei. Die Überlebenden der [[RMS Titanic|Titanic]] verdankten ihre Rettung den von Marconi gesendeten Radiowellen. Er war auch der erste, der 1919 eine private Sendelizenz in Kanada erhielt. 1928 bestanden bereits 60 Radiostationen.<br /> <br /> Dennoch stellte eine Kommission unter Leitung von John Aird in diesem Jahr fest, dass viele Kanadier US-Stationen lauschten. Erst 1932 entschied das britische ''Judicial Committee of the [[Privy Council]]'', dass der Staat die Oberaufsicht über die Radiokommunikation zu Recht beanspruche. 1936 begann die öffentliche [[Canadian Broadcasting Corporation]] (CBC) ihren Sendebetrieb, der seit 1932 von der ''Radio Commission'' begonnen worden war. Bis dahin hatte sich die Zahl der Radioempfänger binnen fünf Jahren auf eine Million verdoppelt.<br /> <br /> Die heutige Struktur der CBC ist ein Produkt der Weltwirtschaftskrise: Es entstanden nur fünf zentrale Sender, deren Sendungen von privaten Distributoren weitergeleitet wurden. So entstand ein gemischtes System staatlicher und privater Sender, in dem den privaten Sendern nur eine regionale Ausstrahlung gestattet wurde. Kanada wurde eines der Länder mit den meisten Radiostationen, und eines der ersten mit Satellitensendern. Dennoch ist die US-amerikanische Konkurrenz stark vertreten.<br /> <br /> [[Datei:CBC Centre.JPG|miniatur|CBC-Gebäude in Toronto, 2005]]<br /> <br /> Seit 1952 gibt es Fernsehen in Kanada, wobei die CBC die Regulierungsaufgaben wahrnahm und zugleich der bedeutendste Sender wurde. Auch hier dienten private Netzwerke als Distributoren für ''CBC-TV''. Einer Kampagne der Privatsender gegen das CBC-Monopol folgte der ''Broadcasting Act'' von 1958 unter [[John Diefenbaker]]. Es entstand ein 15-köpfiger ''Board of Broadcast Governors'' (BBG), der die Anträge für neue Sender annahm und eher Privatsender förderte. Das TV expandierte schnell, und 1961 entstand ein zweites Netzwerk, CTV. Zwischen BBG und CBC kam es zu heftigen Streitigkeiten, so dass 1968 die Lizenzvergabe an die ''Canadian Radio-Television Commission'' (heute ''Canadian Radio-Television and Telecommunications Commission'', CRTC) vergeben wurde, die auch das 1968 etablierte [[Kabelfernsehen|Kabel-TV]] an sich zog. Der Anspruch auf „Schutz, Bereicherung und Stärkung der kulturellen, politischen, sozialen und ökonomischen Struktur Kanadas“, wie es im Gesetz heißt, sollte dabei gewahrt werden. Dennoch führten Sparmaßnahmen in den letzten vier Jahrzehnten zu einer zunehmenden Abhängigkeit von Werbeetats und [[Einschaltquote]]n.<br /> <br /> Dabei sind US-Sender über Kabel praktisch überall zu empfangen. Folglich besetzen sie im englischsprachigen Kanada rund 75 % der besten Sendezeit, während dieser Anteil in Québec nur bei 40 % liegt. Hier spielt [[TVA (Kanada)|TVA]] die wichtigste Rolle.<br /> <br /> Inwiefern das [[Internet]] die entstandene Medienmacht relativieren kann, ist noch offen, zumal alle etablierten Medien in diesem neuen Markt zunehmend engagiert sind. Die Interessen der unabhängigen Medienunternehmen vertritt seit 1948 die [[Canadian Film and Television Production Association – Association canadienne de production de film et télévision|Assoziation der kanadischen Film- und Fernsehproduktion]].<br /> <br /> === Essen und Trinken ===<br /> {{Siehe auch|Weinbau in Kanada|Kanadisches Bier}}<br /> <br /> [[Datei:Pink salmon.jpg|miniatur|links|Männlicher [[Buckellachs]] von der Pazifikküste in der Laichzeit. Sie heißen in Kanada ''Pink'' oder ''Humpback Salmon'']]<br /> [[Datei:Vineyards Lake Okanagan.jpg|miniatur|Weinberge am [[Okanagan Lake]]]]<br /> <br /> Die Produktion von Nahrungsmitteln hängt stark von den natürlichen Bedingungen ab. Daher weisen die Regionalküchen, wie etwa die der Küstensäume und der Graslandschaften der Prärieprovinzen, entsprechende Schwerpunkte auf. Während etwa an der Atlantikküste der Fang von Hummern, genauer von [[Hummerartige]]n (Lobster) einen wichtigen Wirtschaftszweig darstellt, war es an der Westküste der von [[Lachse|Wildlachs]]; letzter wurde allerdings von Lachszuchten fast vollständig verdrängt, so dass einige Lachsarten, die noch vor wenigen Jahren in riesigen [[Laich]]zügen zu bewundern waren, inzwischen zu den bedrohten Tierarten gerechnet werden müssen.<br /> <br /> Neben dem Umgang mit den natürlichen Ressourcen spielen aber auch kulturelle Unterschiede eine beträchtliche Rolle. Der französische Einfluss in Québec ist nicht zu übersehen, es gibt zahlreiche Restaurants mit der entsprechenden Küche. Die Prärieprovinzen sind hierin sehr stark vom mittleren Westen der USA beeinflusst, während sich im äußersten Westen ein starker britischer Einfluss bemerkbar macht, wo der englische Tee im Alltag immer noch seinen Platz hat.<br /> <br /> Im Süden Kanadas, vor allem auf der [[Niagara-Halbinsel]] und im [[Okanagan Valley|Okanagan-Gebiet]] sowie im Südosten von Vancouver Island in British Columbia wird Wein angebaut. Der über 200 Jahre alte Weinanbau nahm einen neuen Aufschwung, weil ab 1974 erstmals neue Weinbaulizenzen ausgegeben wurden, und weil die Weinbauverbände (Vintners Quality Alliance) auf höhere Qualitäten drängten. Kanadische Weine tragen etwa die Hälfte zum Gesamtkonsum des Landes bei, wobei bis 2006 ''Vincor International'' und ''Andres Wines'' dominierten. Vincor wurde allerdings vom US-Weinproduzenten [[Constellation Brands]] aufgekauft.<br /> <br /> [[Datei:Tim Hortons.jpg|miniatur|Eines von knapp 3000 „Tim Hortons“ in Kanada]]<br /> <br /> Spirituosen können nur in besonderen Geschäften oder in Restaurants gekauft werden, die die Bezeichnung ''Licensed Premises'' tragen. Viele Restaurants gestatten ihren Gästen, eigenen Wein, Bier oder [[Ahornsirup]] mitzubringen. Das Mindestalter für den Alkoholkauf liegt zwischen 18 und 19 Jahren.<br /> <br /> Die bei weitem vorherrschende Kaffee- und [[Fastfood|Fast-Food-Kette]] ist [[Tim Hortons]], ein Unternehmen, das 1964 in [[Hamilton (Ontario)|Hamilton]] gegründet wurde und 2008 65.000 Mitarbeiter hatte.&lt;ref&gt;[http://www.albertaventure.com/wp-content/uploads/2008/08/employers_08.pdf Fifty Largest Employers] (PDF, 288&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; Das Unternehmen unterhielt Ende 2008 (Anfang 2008) nach eigenen Angaben 3.437 (3.257) Restaurants, davon 2.917 (2.857) in Kanada und 520 (406) in den USA.&lt;ref&gt;Vgl. (PDF, 76&amp;nbsp;kB): [http://www.timhortons.com/ca/pdf/Q4_2008_Earnings_Release.pdf Tim Horton, 2008 Fourth Quarter and Year End Results].&lt;/ref&gt; Der schärfste Konkurrent beim Fast Food ist [[McDonald's]]&lt;ref&gt;[http://www.mcdonalds.ca/en/index.aspx McDonald's Canada]&lt;/ref&gt; mit 1375 Restaurants beziehungsweise im Kaffeesektor das US-Unternehmen [[Starbucks]].<br /> <br /> === Sport ===<br /> {{Hauptartikel|Sport in Kanada}}<br /> [[Datei:AirCanadaCentre hockeygame.jpg|miniatur|Eishockeyspiel im [[Air Canada Centre]], Toronto 2007]]<br /> <br /> Der [[Sport]] in Kanada ist vielfältig und umfasst zahlreiche Winter- und Sommersportarten.&lt;ref&gt;Don Morrow u. a.: ''A Concise History of Sport in Canada'' Toronto: Oxford University Press 1989.&lt;/ref&gt; Als Nationalsportart seit 1859 offiziell anerkannt war bis 1994 nur das auf indianische Wurzeln zurückgehende [[Lacrosse]]. Es gilt seit 1994 als nationale Sommersportart. Seit 1994 ist [[Eishockey]] die nationale Wintersportart. Kanada gilt nicht nur als Mutterland des Eishockeys, sondern gehört auch zu den weltweit erfolgreichsten Ländern. Sechs kanadische Mannschaften sind in der [[National Hockey League|NHL]], der bedeutendsten Profiliga der Welt, vertreten. Auch im Lacrosse ist Kanada überaus erfolgreich und besiegte beim World Lacrosse Championship von 2006 in [[London (Ontario)|London]] die USA.<br /> <br /> Die bei Zuschauern beliebteste Sportart im Sommer ist neben Lacrosse [[Canadian Football]], das große Ähnlichkeiten mit dem [[American Football]] aufweist. Das Meisterschaftsendspiel, der [[Grey Cup]], weist bei im Fernsehen übertragenen Sportereignissen die höchste Einschaltquote auf. Ebenfalls auf Interesse stoßen [[Baseball]], [[Basketball]], [[Cricket]], [[Curling]], [[Fußball]], [[Rugby Union]] und [[Softball]]. Die am häufigsten ausgeübten Einzelsportarten sind [[Eislaufen]], [[Golf (Sport)|Golf]], [[Leichtathletik]], [[Ringen]], [[Schwimmsport|Schwimmen]], [[Skateboard]]en, [[Skifahren]], [[Snowboard]]en und [[Tennis]]. Da das Land überwiegend ein kühles Klima besitzt, sind die Erfolge bei Wintersportarten tendenziell zahlreicher als bei Sommersportarten.<br /> <br /> Kanada war Gastgeber zahlreicher internationaler Sportveranstaltungen, darunter die [[Olympische Sommerspiele 1976|Olympischen Sommerspiele 1976]] in [[Montreal]] und die [[Olympische Winterspiele 1988|Olympischen Winterspiele 1988]] in [[Calgary]]. Die [[Olympische Winterspiele 2010|Olympischen Winterspiele 2010]] wurden in [[Vancouver]] ausgerichtet. Zudem waren kanadische Städte Ausrichter von vier [[Commonwealth Games]] und zahlreichen Weltmeisterschaften.<br /> <br /> === Feiertage ===<br /> Kanadaweite Feiertage sind Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, ''Victoria Day'' (Montag vor oder am 24. Mai, zur Feier von [[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Königin Victoria]], auch ''May two-four weekend'' genannt), ''Labour Day'' („Tag der Arbeit“), ''[[Nationalfeiertag (Kanada)|Canada Day]]'', wobei die ethnischen Minderheiten in der Woche davor feiern, Erntedankfest (in Kanada am zweiten Montag im Oktober), ''Remembrance Day'' (11. November, Ende des Ersten Weltkrieges), 1. Weihnachtsfeiertag und ''Boxing Day'' (2. Weihnachtsfeiertag).<br /> <br /> '''Feiertage in Kanada''':<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! style=&quot;text-align:left; &quot; | Datum<br /> ! style=&quot;text-align:left; &quot; | Englische Bezeichnung<br /> ! style=&quot;text-align:left; &quot; | Französische Bezeichnung<br /> ! style=&quot;text-align:left; &quot; | Bemerkung<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | 1. Januar || New Year’s Day || ''Nouvel An'' || [[Neujahr]]<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | Karfreitag || Good Friday || ''Vendredi saint'' || [[Karfreitag]]<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | Ostermontag || Easter Monday || ''Pâques'' || [[Ostermontag]]<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | Montag vor oder am 24. Mai || Victoria Day || ''Fête de la Reine'' || Feier des Geburtstages des amtierenden britischen (und kanadischen) Monarchen. In Québec fallen Victoria Day und ''Fête des patriotes'' auf denselben Tag.<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | 1. Juli || Canada Day || ''Fête du Canada'' || Zur Feier des ''[[British North America Act]]'' vom 1. Juli 1867. Ihm gehen zwischen 21. und 27. Juni [[National Aboriginal Day]], [[Fête nationale du Québec]] und [[Canadian Multiculturalism Day]] voraus.<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | Erster Montag im September || Labour Day || ''Fête du travail'' || Tag der Arbeit<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | Zweiter Montag im Oktober || Thanksgiving || ''Action de grâce'' || Erntedankfest<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | 11. November || Remembrance Day || ''Jour du Souvenir'' || Tag der Veteranen<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | 25. Dezember || Christmas || ''Noël'' || 1. Weihnachtsfeiertag<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | 26. Dezember || Boxing Day || ''Lendemain de Noël'' || 2. Weihnachtsfeiertag<br /> |}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Portal|Kanada}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor = Robert Bothwell<br /> |Titel = The Penguin history of Canada<br /> |Verlag = Penguin Canada<br /> |Ort = Toronto, Kanada<br /> |Jahr = 2006<br /> |ISBN = 978-0-670-06553-0}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor = Albrecht Iwersen, Susanne Iwersen-Sioltsidis<br /> |Titel = Kanada<br /> |Verlag = Beck<br /> |Ort = München<br /> |Jahr = 1998<br /> |ISBN = 978-3-406-39869-8<br /> }}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor = Karl Lenz<br /> |Titel = Kanada: Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik<br /> |Verlag = Wissenschaftliche Buchgesellschaft<br /> |Ort = Darmstadt<br /> |Jahr = 2001<br /> |ISBN = 978-3-534-13841-8<br /> }}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor = Udo Sautter<br /> |Titel = Geschichte Kanadas<br /> |Verlag = Beck<br /> |Ort = München<br /> |Jahr = 2007<br /> |ISBN = 978-3-406-44737-2<br /> }}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor = Robert Weaver, William Toye<br /> |Titel = The Oxford Anthology of Canadian Literature<br /> |Verlag = Oxford University Press<br /> |Ort = Toronto, Kanada<br /> |Jahr = 1981<br /> |ISBN = 0-19-540376-2<br /> }}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Kanada}}<br /> <br /> {{Commonscat|Canada|Kanada}}<br /> <br /> {{Wikiatlas|Canada}}<br /> * [http://www.canada.ca/ Offizielle Website von Kanada] (englisch/französisch)<br /> * [http://www.canada.travel/splash.de.html Fremdenverkehrsamt Kanadas]<br /> * [http://atlas.nrcan.gc.ca/site/english/maps/topo/index.html Topographie Kanadas – amtliche Pläne und Karten (Portal)] (englisch/französisch)<br /> * [http://www.geogratis.cgdi.gc.ca/geogratis/en/index.html Earth Sciences Sector (ESS) der Natural Resources Canada (NRCan), geomatische Daten]<br /> * [http://www.statcan.ca/ Statistiken zu Kanada] (englisch/französisch)<br /> * [http://www.thecanadianencyclopedia.com/ ''The Canadian Encyclopedia/L’Encyclopédie canadienne'']<br /> * [http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=EMCSubjects&amp;Params=A1 Encyclopedia of Music in Canada]/[http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=EMCSubjects&amp;Params=F1 Encyclopédie de la musique au Canada]<br /> * [http://www.literaryatlasofcanada.ca/index.html This is My Country, What’s Yours? A Literary Atlas of Canada]{{dead link|date=December 2010}}<br /> * [http://www.cbc.ca/video/#/Radio/?rdr=1050 CBC Radio, lokale Radiosender via Internet]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> | Navigationsleiste Staaten in Nordamerika<br /> | Navigationsleiste Mitgliedstaaten des Commonwealth of Nations<br /> | Navigationsleiste G8<br /> | Navigationsleiste Mitgliedstaaten der OAS<br /> | Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> | Navigationsleiste Mitgliedstaaten OSZE<br /> | Navigationsleiste NAFTA-Staaten<br /> }}<br /> <br /> {{Exzellent|25. November 2008|53407397}}<br /> {{Coordinate|article=/|NS=56/0/0/N|EW=109/0/0/W|type=country|region=CA}}<br /> <br /> {{Normdaten|GKD=36332-7|SWD=4029456-0}}<br /> <br /> [[Kategorie:Staat in Nordamerika]]<br /> [[Kategorie:Monarchie im Commonwealth]]<br /> [[Kategorie:Kanada| ]]<br /> [[Kategorie:Gruppe der Acht]]<br /> [[Kategorie:Bundesstaat (Staat)]]<br /> <br /> {{Link FA|af}}<br /> {{Link FA|en}}<br /> {{Link FA|eo}}<br /> {{Link FA|fi}}<br /> {{Link FA|gv}}<br /> {{Link FA|mk}}<br /> {{Link FA|pt}}<br /> {{Link FA|sr}}<br /> {{Link GA|es}}<br /> {{Link GA|id}}<br /> {{Link GA|pl}}<br /> <br /> [[ab:Канада]]<br /> [[ace:Kanada]]<br /> [[af:Kanada]]<br /> [[als:Kanada]]<br /> [[am:ካናዳ]]<br /> [[an:Canadá]]<br /> [[ang:Cænada]]<br /> [[ar:كندا]]<br /> [[arc:ܩܢܕܐ]]<br /> [[arz:كندا]]<br /> [[ast:Canadá]]<br /> [[az:Kanada]]<br /> [[ba:Канада]]<br /> [[bar:Kanada]]<br /> [[bat-smg:Kanada]]<br /> [[bcl:Kanada]]<br /> [[be:Канада]]<br /> [[be-x-old:Канада]]<br /> [[bg:Канада]]<br /> [[bi:Kanada]]<br /> [[bm:Kanada]]<br /> [[bn:কানাডা]]<br /> [[bo:ཁ་ན་ཌ།]]<br /> [[bpy:কানাডা]]<br /> [[br:Kanada]]<br /> [[bs:Kanada]]<br /> [[ca:Canadà]]<br /> [[ceb:Canada]]<br /> [[chr:ᎨᎾᏓ]]<br /> [[ckb:کەنەدا]]<br /> [[co:Canadà]]<br /> [[cr:ᑳᓇᑕ]]<br /> [[crh:Kanada]]<br /> [[cs:Kanada]]<br /> [[csb:Kanada]]<br /> [[cu:Канада]]<br /> [[cv:Канада]]<br /> [[cy:Canada]]<br /> [[da:Canada]]<br /> [[diq:Kanada]]<br /> [[dsb:Kanada]]<br /> [[dv:ކެނެޑާ]]<br /> [[dz:ཀེ་ན་ཌ་]]<br /> [[ee:Canada]]<br /> [[el:Καναδάς]]<br /> [[en:Canada]]<br /> [[eo:Kanado]]<br /> [[es:Canadá]]<br /> [[et:Kanada]]<br /> [[eu:Kanada]]<br /> [[ext:Canadá]]<br /> [[fa:کانادا]]<br /> [[fi:Kanada]]<br /> [[fiu-vro:Kanada]]<br /> [[fo:Kanada]]<br /> [[fr:Canada]]<br /> [[frp:Canada]]<br /> [[fur:Canadà]]<br /> [[fy:Kanada]]<br /> [[ga:Ceanada]]<br /> [[gag:Kanada]]<br /> [[gan:加拿大]]<br /> [[gd:Canada]]<br /> [[gl:Canadá - Canada]]<br /> [[gn:Kanatã]]<br /> [[gv:Yn Chanadey]]<br /> [[ha:Kanada]]<br /> [[hak:Kâ-nâ-thai]]<br /> [[haw:Kanakā]]<br /> [[he:קנדה]]<br /> [[hi:कनाडा]]<br /> [[hif:Canada]]<br /> [[hr:Kanada]]<br /> [[hsb:Kanada]]<br /> [[ht:Kanada]]<br /> [[hu:Kanada]]<br /> [[hy:Կանադա]]<br /> [[ia:Canada]]<br /> [[id:Kanada]]<br /> [[ie:Canada]]<br /> [[ig:Kánada]]<br /> [[ik:Kanada]]<br /> [[ilo:Canada]]<br /> [[io:Kanada]]<br /> [[is:Kanada]]<br /> [[it:Canada]]<br /> [[iu:ᑲᓇᑕ/kanata]]<br /> [[ja:カナダ]]<br /> [[jbo:kadnygu'e]]<br /> [[jv:Kanada]]<br /> [[ka:კანადა]]<br /> [[kab:Kanada]]<br /> [[kbd:Канада]]<br /> [[kk:Канада]]<br /> [[kl:Canada]]<br /> [[kn:ಕೆನಡಾ]]<br /> [[ko:캐나다]]<br /> [[krc:Канада]]<br /> [[ku:Kanada]]<br /> [[kv:Канада]]<br /> [[kw:Kanada]]<br /> [[ky:Канада]]<br /> [[la:Canada]]<br /> [[lb:Kanada]]<br /> [[li:Canada]]<br /> [[lij:Canada]]<br /> [[lmo:Canada]]<br /> [[ln:Kanadá]]<br /> [[lt:Kanada]]<br /> [[lv:Kanāda]]<br /> [[mdf:Канада]]<br /> [[mg:Kanada]]<br /> [[mhr:Канада]]<br /> [[mi:Kānata]]<br /> [[mk:Канада]]<br /> [[ml:കാനഡ]]<br /> [[mn:Канад]]<br /> [[mr:कॅनडा]]<br /> [[ms:Kanada]]<br /> [[my:ကနေဒါနိုင်ငံ]]<br /> [[mzn:کانادا]]<br /> [[na:Canada]]<br /> [[nah:Canada (nci)]]<br /> [[nap:Canadà]]<br /> [[nds:Kanada]]<br /> [[nds-nl:Kannede]]<br /> [[ne:क्यानाडा]]<br /> [[nl:Canada]]<br /> [[nn:Canada]]<br /> [[no:Canada]]<br /> [[nov:Kanada]]<br /> [[nrm:Cannada]]<br /> [[nv:Deetéél Bikéyah]]<br /> [[oc:Canadà]]<br /> [[om:Canada]]<br /> [[os:Канадæ]]<br /> [[pa:ਕੈਨੇਡਾ]]<br /> [[pam:Canada]]<br /> [[pap:Canada]]<br /> [[pcd:Canada]]<br /> [[pdc:Kanadaa]]<br /> [[pih:Kaneda]]<br /> [[pl:Kanada]]<br /> [[pms:Canadà]]<br /> [[pnb:کینیڈا]]<br /> [[ps:کاناډا]]<br /> [[pt:Canadá]]<br /> [[qu:Kanada]]<br /> [[rm:Canada]]<br /> [[rmy:Kanada]]<br /> [[rn:Kanada]]<br /> [[ro:Canada]]<br /> [[roa-rup:Canada]]<br /> [[ru:Канада]]<br /> [[rue:Канада]]<br /> [[rw:Kanada]]<br /> [[sa:केनडा]]<br /> [[sah:Канаада]]<br /> [[sc:Canada]]<br /> [[scn:Canadà]]<br /> [[sco:Canadae]]<br /> [[se:Kanáda]]<br /> [[sg:Kanadäa]]<br /> [[sh:Kanada]]<br /> [[simple:Canada]]<br /> [[sk:Kanada]]<br /> [[sl:Kanada]]<br /> [[sn:Kanada]]<br /> [[so:Kanada]]<br /> [[sq:Kanadaja]]<br /> [[sr:Канада]]<br /> [[srn:Kanadakondre]]<br /> [[ss:IKhanada]]<br /> [[stq:Kanada]]<br /> [[sv:Kanada]]<br /> [[sw:Kanada]]<br /> [[szl:Kanada]]<br /> [[ta:கனடா]]<br /> [[te:కెనడా]]<br /> [[tet:Kanadá]]<br /> [[tg:Канада]]<br /> [[th:ประเทศแคนาดา]]<br /> [[tk:Kanada]]<br /> [[tl:Kanada]]<br /> [[to:Kānata]]<br /> [[tpi:Kanada]]<br /> [[tr:Kanada]]<br /> [[ts:Canada]]<br /> [[tt:Канада]]<br /> [[ty:Tanata]]<br /> [[ug:كانادا]]<br /> [[uk:Канада]]<br /> [[ur:کینیڈا]]<br /> [[uz:Kanada]]<br /> [[vec:Canada]]<br /> [[vi:Canada]]<br /> [[vls:Canada]]<br /> [[vo:Kanadän]]<br /> [[wa:Canada (payis)]]<br /> [[war:Kanada]]<br /> [[wo:Kanadaa]]<br /> [[wuu:加拿大]]<br /> [[xal:Канадин Орн]]<br /> [[yi:קאנאדע]]<br /> [[yo:Kánádà]]<br /> [[zea:Canada]]<br /> [[zh:加拿大]]<br /> [[zh-classical:加拿大]]<br /> [[zh-min-nan:Canada]]<br /> [[zh-yue:加拿大]]</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:EaPoe/Belgien&diff=88449095 Benutzer:EaPoe/Belgien 2011-05-04T11:52:33Z <p>Demmo: PNG -&gt; SVG</p> <hr /> <div>{{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;font size=&quot;+1&quot;&gt;'''Koninkrijk België'''&lt;/font&gt; (ndl.)&lt;br /&gt;<br /> &lt;font size=&quot;+1&quot;&gt;'''Royaume de Belgique'''&lt;/font&gt; (frz.)&lt;br /&gt;<br /> &lt;font size=&quot;+1&quot;&gt;'''Königreich Belgien'''&lt;/font&gt; (dt.)<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Belgium.svg<br /> |BILD-FLAGGE-BREITE = 120px<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Belgiens<br /> |BILD-WAPPEN =Coats_of_arms_of_Belgium_Government.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Belgiens<br /> |WAHLSPRUCH = ''Eendracht maakt macht'' (ndl.) &lt;ref&gt;Den gleichen Wahlspruch führen [[Bulgarien]] und [[Haiti]]. &lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;<br /> ''L'union fait la force'' (frz.) &lt;br /&gt;<br /> ''Einigkeit macht stark''<br /> |AMTSSPRACHE = [[Niederländische Sprache|Niederländisch]], [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Brüssel]]<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = König [[Albert II. (Belgien)|Albert II.]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = Ministerpräsident [[Guy Verhofstadt]]<br /> |FLÄCHE = 30.528&lt;ref&gt;http://statbel.fgov.be/figures/dsp_nl.asp&lt;/ref&gt;<br /> |EINWOHNER = 10.511.382&lt;ref&gt;http://statbel.fgov.be/figures/d21_nl.asp#2&lt;/ref&gt; &lt;small&gt;(1. Januar 2006)&lt;/small&gt;<br /> |BEV-DICHTE = 344 &lt;!-- evtl. nochmal nachrechnen ;) --&gt;<br /> |BIP/EINWOHNER = 23.866 [[US-$]] &lt;small&gt;(2005)&lt;/small&gt;<br /> |WÄHRUNG = [[Euro]]<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = <br /> |NATIONALHYMNE = ''La [[Brabançonne]] (De Brabançonne)''<br /> |ZEITZONE = [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]] ([[Coordinated Universal Time|UTC]] +1)<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Belgien)|B]]<br /> |INTERNET-TLD = .be<br /> |TELEFON-VORWAHL = +32<br /> |BILD-LAGE = EU location BEL.png<br /> |BILD1 = Be-map.png<br /> }} <br /> <br /> '''Belgien''' ([[Niederländische Sprache|ndl.]]: ''België'', [[Französische Sprache|franz.]]: ''Belgique''), offiziell '''Königreich Belgien''' (ndl.: ''Koninkrijk België'', franz.: ''Royaume de Belgique'') ist eine [[föderal]] organisierte [[parlamentarische Monarchie]] in [[Westeuropa]]. Es grenzt an die [[Niederlande]], [[Deutschland]], [[Luxemburg]], [[Frankreich]] und an die [[Nordsee]]. Zusammen mit den Niederlanden und Luxemburg bildet Belgien die [[Beneluxstaaten]]. Belgien zählt zu den Gründungsmitgliedern der [[EU]].<br /> <br /> == Geografie ==<br /> * '''Geografisches Zentrum:''' Nil-Saint-Vincent (Gemeinde [[Walhain]])<br /> * '''Höchste Erhebung:''' Signal de [[Botrange]] (694&amp;nbsp;m im [[Hohes Venn|Hohen Venn]])<br /> * '''Höchst gelegene Ortschaft:''' [[Rocherath]] (655&amp;nbsp;m).<br /> <br /> Abgesehen vom Bergland der [[Ardennen]] im Südosten ist Belgien ein weitgehend ebenes Land. Die Küstenlinie erstreckt sich auf 72,3 km. 25 Prozent der Landfläche werden für Landwirtschaft genutzt. Ungefähr 95 Prozent aller Belgier leben in Städten. Laut den Berechnungen des ''Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften'' hat Belgien eine Fläche von ''33.990 km²''.<br /> <br /> === Flüsse und Kanal ===<br /> * [[Albertkanal]]<br /> * [[Amel (Fluss)|Amel]] (frz. ''Amblève'')<br /> * [[Demer]]<br /> * [[Dender]]<br /> * [[Gileppe]]<br /> * [[Göhl (Fluss)|Göhl]] (frz. ''Geule''; ndl. ''Geul'')<br /> * [[Inde (Fluss)|Inde]]<br /> * [[Yser|IJzer]] (frz. ''Yser'')<br /> * [[Leie]] (frz. ''Lys'')<br /> * [[Maas]] (frz. ''Meuse''; ndl. ''Maas'')<br /> * [[Nete]]<br /> * [[Ourthe]]<br /> * [[Sambre]] (ndl. ''Samber'')<br /> * [[Semois]]<br /> * [[Schelde]] (frz. ''Escaut'')<br /> * [[Vesdre|Weser]] (frz. ''Vesdre'', ndl. ''Vesder'')<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> [[Datei:Belgium_demography.svg|thumb|left|Bevölkerungsentwicklung (x1000) 1948–2009]]<br /> Im Vielvölkerstaat Belgien leben [[niederländisch]] sprechende Flamen (63 % der Bevölkerung), französischsprachige [[Wallonen]] (36 %) und deutschsprachige Belgier (ca. 1 %) zusammen. Die weitere Wohnbevölkerung besteht aus zahlreichen Migranten aus vielen Teilen Europas (insbesondere aus [[Polen]] und [[Italien]]) und [[Marokko]]. Es gibt eine unbestimmte Zahl von [[Roma]] und [[Sinti]] sowie von marginalisierten &quot;woonwagenbewoners&quot; aus der Mehrheitsbevölkerung, die in der Außensicht auch als „[[Zigeuner]]“ wahrgenommen werden. <br /> &lt;br style=&quot;clear:left&quot;/&gt;<br /> <br /> == Amtssprachen ==<br /> In Belgien gibt es heute drei Amtssprachen: Niederländisch, Französisch und Hochdeutsch.<br /> <br /> Im Jahr 1873 wurde die Zweisprachigkeit im belgischen Königreich rechtlich anerkannt. 1919, also nach dem ersten Weltkrieg, wurde auch Hochdeutsch für das neue Gebiet im Osten anerkannt. Danach forderte die große Mehrheit der [[Flamen]], dass ihre niederländische Muttersprache auch als Verwaltungs- und Unterrichtssprache an Schulen und Universitäten verwendet und damit der bisherigen allein geltenden französischen Amtssprache gleichgestellt werden sollte. 1921 erkannte die belgische Regierung die territoriale Einsprachigkeit seiner Bewohner in den drei regionalen Sprachgebieten an: die niederländische Sprachzone [[Flandern]], die französische Sprachzone [[Wallonien]] und die daran grenzende neue deutsche Sprachzone in [[Ostbelgien]]. Das von Deutschen besiedelte Gebiet gehörte zuvor zum Deutschen Kaiserreich und war nach dem ersten Weltkrieg von Belgien annektiert worden.<br /> <br /> == Religion ==<br /> Etwa 75 % der belgischen Staatsbürger sind [[Katholische Kirche|römisch katholisch]], ca. 1 % gehören einer [[Protestantische Kirche|protestantischen Kirche]] an und 4 % [[Islam]]ische Gemeinden. Der Anteil [[Konfessionslos]]er beträgt ca. 20 %.<br /> <br /> ''Siehe auch'': [[Katholische Kirche in Belgien]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> ''Hauptartikel: [[Geschichte Belgiens]]''<br /> <br /> Als Provinz [[Gallia Belgica|Belgica]], schon im römischen Reich unter diesem Namen bekannt, erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Mittelalter Teil des fränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilung ebenfalls geteilt; es war überwiegend Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften. Die einzelnen Territorien wurden später vom [[Haus Burgund]] regiert, das 1477 von den [[Habsburg]]ern beerbt wurde. Zunächst regierte der spanische Zweig der Habsburger, danach der [[österreich]]ische. 1815, auf dem [[Wiener Kongress]], wurde Belgien den Niederlanden zugesprochen. <br /> <br /> 1830 kam es zur [[Belgische Revolution|belgischen Revolution]], in deren Folge Belgien unabhängig wurde. Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und [[Leopold von Sachsen-Coburg]] zum ersten König der Belgier ernannt. [[Leopold II. (Belgien)|Leopold II.]], Sohn des ersten Königs, erwarb den [[Kongo]] in Afrika, zunächst als Privatbesitz, später als [[Kolonie]], was der königlichen Familie und dem Land Reichtum brachte. Der Kongo wurde auch bekannt durch die dort ausgeübten Verbrechen der belgischen Besatzer. 1960 wurde die Kolonie [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] in die Unabhängigkeit entlassen. <br /> <br /> Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das neutrale Land in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich einbezogen und von der kaiserlichen deutschen Armee fast gänzlich eingenommen. In den Stellungskriegen in Belgien wurden viele Städte in [[Flandern]] zerstört. Nach dem Krieg annektierte Belgien die mehrheitlich von Deutschen bewohnten Gebiete der Region um [[Eupen]] und [[Malmedy]]; die weiteren eingeforderten Gebiete bis zum Rhein hin wurden dem Staat allerdings nicht übertragen; die vertraglich vereinbarte Volksabstimmung in Eupen-Malmedy wurde vom belgischen Staat nicht durchgeführt, da man zu Recht mit einer Abstimmungsniederlage rechnen musste. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verhielt sich das Land anfangs neutral, wurde aber wieder als Durchgangsland nach Frankreich besetzt und gelangte so in den Einflussbereich der Hitler-Diktatur im Deutschen Reich. Jenische aus den Benelux-Staaten wie auch Sinti und [[Roma (Volk)|Roma]] wurden in die [[Konzentrationslager|KZ]] deportiert. Bis zur Befreiung durch die Westalliierten hatte es - wie halb Europa - unter der Willkürherrschaft des Diktators Hitler und die jüdische Bevölkerung unter ihrer Verfolgung zu leiden; Städte und Landschaften blieben aber weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Lediglich im Osten des Landes, vor allem um [[Sankt Vith]] und [[Bastogne]], kam es zu schweren Zerstörungen infolge der [[Ardennenoffensive]] im Winter 1944/45.<br /> <br /> Die bereits seit 1944 geplante ''Zoll- und Wirtschaftseinheit'' von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg wurde im [[Haager Vertrag]] am 3. Februar 1958 vereinbart und ist am 1. November 1960 in Kraft getreten ''([[Beneluxländer|Benelux-Staaten]])''. Belgien gehörte mit zu den Gründerstaaten der [[EWG]] und spielt seither eine wichtige Rolle im europäischen Einigungsprozess. Das Land wurde Sitz internationaler Organisationen, wie der [[NATO]] und der [[Europäische Union|Europäischen Union]].<br /> <br /> ''Siehe auch'': [[Liste der belgischen Ministerpräsidenten]], [[Belgisch-Kongo]]<br /> <br /> == Politik ==<br /> Belgien ist eine [[Föderalismus|bundesstaatlich]] organisierte [[Parlamentarische Monarchie]].<br /> <br /> Der Föderalstaat wird aus dem König und 15 vom Parlament betrauten Mitgliedern gebildet (Exekutive) sowie dem Bundesparlament (Legislative). Das föderale Parlament besteht aus der [[Abgeordnetenkammer (Belgien)|Abgeordnetenkammer]] mit 150 Mitgliedern und dem [[Senat (Belgien)|Senat]] mit 71 Mitgliedern. Während die Abgeordnetenkammer Entscheidungsgewalt in Haushaltsangelegenheiten und der Vertrauensfrage hat, hat der Senat neben einer Beratungsfunktion Entscheidungsgewalt bei Interessenskonflikten zwischen den regionalen Parlamenten.<br /> <br /> Die föderalen Institutionen sind verantwortlich für Justizwesen, Finanzpolitik, innere Sicherheit, Außenpolitik, Landesverteidigung und soziale Sicherheit.<br /> <br /> Parteien:<br /> * [[Ecolo]], französischsprachige Grüne (zurzeit 4 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Groen!]] (ehemals [[Agalev]]), flämische Grüne <br /> * [[VLD]], ''Vlaamse Liberalen en Democraten'', flämische Liberale (zurzeit 25 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Mouvement Réformateur|MR]], ''Mouvement Réformateur'', französischsprachige Liberale (zurzeit 25 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Vivant]], Bundesweite Liberale<br /> * [[CD&amp;V]], ''Christen-demokratisch &amp; Vlaams'', flämische Christdemokraten (zurzeit 21 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[CDH]], ''Centre Démocrate Humaniste'', französischsprachige Christdemokraten (zurzeit 7 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Sociaal Progressief Alternatief|SP.a]], ''Sociaal Progressief Alternatief'', flämische Sozialisten (zurzeit 23 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Parti Socialiste (Belgien)|PS]], ''Parti Socialiste'', französischsprachige Sozialisten (zurzeit 25 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Vlaams Belang]] (ehemals [[Vlaams Blok]]), flämische Nationalisten (zurzeit 18 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Le Front National (Belgien)|FN]], ''Le Front National'', französischsprachige Nationalisten (zurzeit 1 Sitz in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[N-VA]], ''Nieuw-Vlaamse Alliantie'', Nachfolgepartei der [[Volksunie]], Bündnis mit CD&amp;V (zurzeit 1 Sitz in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[VlaamsProgressieven|SPIRIT]], Nachfolgepartei der [[Volksunie]], Bündnis mit SP.a<br /> * [[PDB]], ''Partei der deutschsprachigen Belgier'', deutschsprachige Regionalpartei<br /> <br /> Belgien ist von innerer Zerrissenheit vor allem zwischen der flämischen und wallonischen Volksgruppe geprägt. Tendenziell nehmen die Spannungen eher zu und radikale Parteien, die eine Auflösung des Gesamtstaats befürworten, wie etwa das ''[[Vlaams Belang]]'', gewinnen mehr und mehr an Bedeutung.<br /> <br /> ''Siehe auch'': [[Flämisch-wallonischer Konflikt]]<br /> <br /> == Politische Gliederung ==<br /> [[Datei:BelgieGemeenschappenkaart.png|thumb|250px|Die Gemeinschaften Belgiens:&lt;br /&gt;Flämische Gemeinschaft (&lt;span style=&quot;color: #A0A000&quot;&gt;'''gelb'''&lt;/span&gt;)&lt;br /&gt;Französische Gemeinschaft (&lt;span style=&quot;color: #A00000&quot;&gt;'''rot'''&lt;/span&gt;)&lt;br /&gt;Zweisprachiges Gebiet Brüssel-Hauptstadt (&lt;span style=&quot;color: #A0A000&quot;&gt;'''gelb'''&lt;/span&gt;-&lt;span style=&quot;color: #A00000&quot;&gt;'''rot'''&lt;/span&gt; schraffiert)&lt;br /&gt;Deutschsprachige Gemeinschaft (&lt;span style=&quot;color: #0000A0&quot;&gt;'''blau'''&lt;/span&gt;)&lt;br /&gt;]]<br /> ''Hauptartikel: [[Politische Gliederung Belgiens]]''<br /> <br /> Belgien ist seit 1993 ein Bundesstaat, der aus „Gemeinschaften“ und „Regionen“ besteht.<br /> <br /> Es gibt drei ''(Kultur-)Gemeinschaften'', nämlich die [[Flämische Gemeinschaft]], die [[Französische Gemeinschaft Belgiens|Französische Gemeinschaft]] und die [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|Deutschsprachige Gemeinschaft]]. Die Zuständigkeiten der Gemeinschaften sind eher kultureller Art und beinhalten ebenfalls das Unterrichtswesen.<br /> <br /> Daneben gibt es drei ''Regionen'', nämlich die [[Flandern|Flämische Region]], die [[Wallonische Region]] sowie die [[Hauptstadtregion Brüssel|Brüsseler Region (oder Region Brüssel-Hauptstadt)]]. Die Regionalkompetenzen befinden sich eher im Wirtschaftsbereich.<br /> <br /> Die Gebiete der einzelnen Gemeinschaften und Regionen überdecken sich manchmal stark, sind aber nicht vollständig deckungsgleich.<br /> Die rein verwaltungstechnische Aufteilung Belgiens in vier „Sprachgebiete“ (französisches, niederländisches und deutsches Sprachgebiet, sowie das zweisprachige Gebiet Brüssel-Hauptstadt) ermöglicht es die Gebiete der Gemeinschaften zu ermitteln:<br /> * Die ''flämische Gemeinschaft'' umfasst das niederländische Sprachgebiet sowie das zweisprachige Gebiet Brüssel-Hauptstadt.<br /> * Die ''wallonische Gemeinschaft'' umfasst das französische Sprachgebiet sowie das zweisprachige Gebiet Brüssel-Hauptstadt.<br /> * Die ''deutsche Gemeinschaft'' umfasst allein das deutsche Sprachgebiet.<br /> ''Anmerkung:'' In Brüssel werden also die Gemeinschaftsbefugnisse von der wallonischen ''und'' der flämischen Gemeinschaft (mittels sog. ''Gemeinschaftskommissionen'') gleichzeitig ausgeübt.<br /> <br /> Das Gebiet der drei Regionen wird hauptsächlich durch die zehn ''Provinzen'' (welche nicht als Teilstaaten im belgischen Föderalstaat betrachtet werden) festgelegt:<br /> * Die ''Flämische Region'' umfasst fünf Provinzen:<br /> ** [[Provinz Antwerpen|Antwerpen]] (Hauptstadt [[Antwerpen]])<br /> ** [[Limburg (Belgien)|Limburg]] ([[Hasselt (Belgien)|Hasselt]])<br /> ** [[Ostflandern]] ([[Gent]])<br /> ** [[Flämisch Brabant]] ([[Löwen]])<br /> ** [[Westflandern]] ([[Brügge]])<br /> * Die ''Wallonische Region'' umfasst ebenfalls fünf Provinzen:<br /> ** [[Hennegau]] ([[Mons]])<br /> ** [[Lüttich (Provinz)|Lüttich]] ([[Lüttich]])<br /> ** [[Luxemburg (Provinz)]] ([[Arlon]])<br /> ** [[Provinz Namur|Namur]] ([[Namur]])<br /> ** [[Wallonisch Brabant]] ([[Wavre]])<br /> * Die ''Region Brüssel-Hauptstadt'' gilt als provinzfrei. Sie übt ihre Zuständigkeiten im ''Verwaltungsbezirk Brüssel-Hauptstadt'' aus, welcher deckungsgleich ist mit dem zweisprachigen Gebiet Brüssel-Hauptstadt.<br /> Die Wallonische Region umfasst auch das Gebiet der [[Deutschsprachige Gemeinschaft|Deutschsprachigen Gemeinschaft]], die sich in der Provinz Lüttich befindet.<br /> <br /> Die unterste Verwaltungsebene stellen die 589 Gemeinden dar. (siehe auch [[Liste der Gemeinden Belgiens]])<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> Belgien ist ein wichtiges Transitland zwischen [[Mitteleuropa]] und [[Westeuropa]]. Der wichtigste Hafen ist [[Antwerpen]] an der [[Schelde]], einer der größten und wichtigsten Seehäfen der Welt. Traditionelle Bedeutung als Fährhafen besaß, bis zur Eröffnung des [[Eurotunnel]]s, [[Ostende]]. Der wichtigste Flughafen des Landes ist [[Flughafen Brüssel National|Brüssel National]]. Belgien besitzt ein sehr gut ausgebautes [[Liste der Autobahnen in Belgien|Autobahnnetz]], welches wie auch alle anderen Straßen in Belgien fast komplett mit Straßenlaternen ausgestattet und nachts beleuchtet ist. Die staatliche [[Eisenbahn]]gesellschaft heißt [[Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen|SNCB/NMBS]] und betreibt eines der am dichtesten ausgebauten Bahnnetze weltweit.<br /> <br /> Aufgrund des hohen ausländischen Verkehrsaufkommen ist für 2008 eine Autobahnmaut in Höhe von 60 € geplant, die bereits für heftige Diskussionen sorgte.<br /> <br /> == Energiepolitik ==<br /> Belgien besitzt zwei in Betrieb befindliche [[Kernkraftwerk|Atomkraftwerke]]. <br /> 1999 wurde ein [[Atomausstieg]] vom Parlament beschlossen (''Siehe auch: [[Kernenergie nach Ländern]]'')<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> Im Vergleich mit dem [[BIP]] der [[EU]] ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Belgien einen Index von 118 (EU-25:100) (2005). &lt;ref&gt;http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/06/166&amp;format=HTML&amp;aged=0&amp;language=EN&amp;guiLanguage=en Eurostat News Release&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (Stand: 2003):<br /> ** [[Landwirtschaft|Agrarwirtschaft]]: 1 %<br /> ** [[Industrie]]: 27 %<br /> ** [[Dienstleistung]]ssektor: 72 %<br /> <br /> === Tourismus ===<br /> [[Datei:Semois.jpg|thumb|Die Ardennen]]<br /> Der [[Tourismus]] spielt in Belgien eine große Rolle. Vor allem Deutsche, Briten, Franzosen und Niederländer besuchen Belgien. Bei den Briten ist außerdem eine Art Erster Weltkriegstourismus entstanden. In Westflandern stehen noch viele alte Kriegsdenkmäler und -friedhöfe. Daneben sind die Ferienbadeorte an der belgischen Nordseeküste ([[Knokke-Heist]], [[Bredene]], [[De Panne]], [[Nieuwpoort]], [[Oostende]] u.&amp;nbsp;a.) sehr beliebt. Außerdem sind auch die [[Ardennen]] eine viel besuchte Urlaubsregion. Von der belgischen Nordseeküste aus kann man viele Tagestouren unternehmen, etwa in die Nachbarländer Frankreich und Niederlande oder Großbritannien.<br /> Als besonders empfehlenswert haben sich auch Städtetouren nach [[Brüssel]], [[Hasselt (Belgien)|Hasselt]], [[Gent]], [[Antwerpen]] u.&amp;nbsp;a. erwiesen. Die Stadt [[Brügge]] ist aber wahrscheinlich die Stadt mit dem größten Tourismus. Sie wird gelegentlich ''Venedig des Nordens'' genannt.<br /> <br /> === Regionale Unterschiede ===<br /> Seit seiner Gründung gibt es in Belgien Streitigkeiten zwischen den französisch sprechenden Wallonen und den niederländisch sprechenden Flamen. Ein aktueller Streitpunkte liegt im wirtschaftlichen Unterschied, da sich die wallonischen Regionen in einer Rezessionsphase befinden. Das wirtschaftliche Ungleichgewicht zeigt sich deutlich an der Arbeitslosigkeit und dem Bruttosozialprodukt, welches zu zwei Drittel in der flämischen Region erwirtschaftet wird. Die flämische Region zahlt einen Solidarbetrag, der in Wallonien vor allem für Sozialleistungen genutzt wird. Diese Zahlungen sind in der flämischen Region politisch umstritten. Wachsender Unmut über die wirtschaftliche Schwäche der wallonischen Region macht sich in Flandern breit, der sich vor allem in der Separatistenbewegung ([[Vlaams Belang]]) manifestiert.<br /> <br /> === Staatsausgaben für Gesundheit, Bildung und Verteidigung ===<br /> Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für<br /> * das [[Gesundheitswesen]] bei 2 %<br /> * das [[Bildungswesen]] bei 12 %<br /> * das [[Militär]] bei 5 %<br /> <br /> == Kultur ==<br /> === Belgische Persönlichkeiten ===<br /> * Die Hl. [[Gudula|Gudula von Brüssel und Eibingen]] ist Patronin der Stadt Brüssel und belgische Nationalheilige. <br /> * Bekannte Maler sind [[Peter Paul Rubens]], [[Pieter Bruegel der Ältere]], [[James Ensor]] und der Surrealist [[René Magritte]]. <br /> * Weltweit bekannte Schriftsteller sind [[Charles DeCoster]], [[Émile Verhaeren]], [[Maurice Maeterlinck]] und [[Georges Simenon]].<br /> * Weitere Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts sind der Sänger und Chansonnier [[Jacques Brel]], der Jazz-Musiker [[Toots Thielemans]], der Actionfilm-Held [[Jean-Claude Van Damme]] und die Schauspielerin [[Jasmin Schwiers]].<br /> * Bekannte Sportler sind die Tennisspielerinnen [[Kim Clijsters]] und [[Justine Henin-Hardenne]], die Fußballer [[Jean-Marie Pfaff]], [[Marc Wilmots]], [[Daniel van Buyten]] und [[Vincent Kompany]], der Rennfahrer [[Jacky Ickx]] und die Radrennfahrer [[Eddy Merckx]], [[Tom Boonen]], [[Johan Museeuw]] und [[Peter Van Petegem]] .<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Liste bekannter Belgier]]<br /> <br /> === Gastronomie ===<br /> [[Datei:250_Biere.JPG|90px|thumb|Ein belgisches Biergeschäft]]<br /> Eine typische gesamtbelgische Küche gibt es nicht, da zahlreiche Spezialitäten eher den Regionen Flandern oder Wallonien zuzuordnen sind oder von den Kochkünsten der Nachbarländer, insbesondere Frankreichs (genauer: [[Lothringen]]s), inspiriert sind. Es wurde aber eine weltbekannte Erfindung in Belgien gemacht, die häufig falsch eingeordnet wird: [[Pommes Frites]]. Waffeln stellen ebenfalls eine belgische Spezialität dar. Die bekanntesten Waffelvarianten sind die Brüsseler Waffeln und die [[Lütticher Waffel]]n. Des Weiteren ist Belgien für seine [[Praline]]n bekannt, welche zur Weltspitze gehören. Eine weitere Besonderheit ist die Sortenvielfalt der belgischen Biere, darunter zahlreiche Abteibiere (Abdijbier, Bière d'Abbaye) mit höherem Alkoholgehalt, auf besondere Weise vergorene Biere (z. B. [[Lambic]], [[Geuze]]) oder mit Fruchtaromen versetzte Biere. Die am meisten verbreiteten Biersorten sind [[Jupiler]] und [[Stella Artois]], die beide zum belgischen Brauereikonzern [[Inbev]], ehemals [[Interbrew]], gehören.<br /> <br /> === Sport ===<br /> Ein beliebter Sport in Belgien ist [[Fußball in Belgien|Fußball]]. Die [[Pro League|1. belgische Liga]] ist eine der ältesten der Welt. In den 1970er und 1980er Jahren gehörte das [[Belgische Fußballnationalmannschaft|belgische Nationalteam]] (auch: Rote Teufel) zur Internationalen Spitze. Für die [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] hat sich Belgien nicht qualifiziert. (''Siehe auch:'' [[Fußball in Belgien]])<br /> <br /> Der Nationalsport in Belgien ist jedoch der Radsport. Deswegen hat Belgien auch einige Berühmtheiten im Radsport hervorgebracht. So gehörten und gehören [[Eddy Merckx]], [[Roger De Vlaeminck]], [[Johan Museeuw]], [[Peter Van Petegem]] sowie [[Tom Boonen]] zu den besten Radsportlern der Welt. Wichtige Eintagesklassiker finden in Belgien statt, z.B. [[Lüttich-Bastogne-Lüttich]] und die [[Flandern-Rundfahrt]].<br /> <br /> Auch der Tennissport ist im Aufwind. Die flämische [[Kim Clijsters]] und die wallonische [[Justine Henin]] gehören im Moment zu den besten Spielerinnen der Welt.<br /> <br /> In Leichtathletik sind [[Kim Gevaert]] (100 und 200m) und [[Tia Hellebaut]] (Hochsprung) Europameister.<br /> <br /> Der Rundkurs von [[Spa-Francorchamps]] gehört zu einer der anspruchsvollsten Strecken im Motorsport. Hier werden in regelmäßigen Abständen Rennen ausgetragen. Wie voriges Jahr die Formel 1 und die DTM, die dieses Jahr jedoch nicht ausgetragen werden. Eines der Höhepunkte ist wohl das Proximus 24 Stunden Rennen, das jedes Jahr ausgetragen wird.<br /> <br /> === Comics ===<br /> Comics sind generell sehr populär in Belgien; ein großer bekennender Fan war z. B. auch König Baudouin. Den „Bandes Dessinées“ (franzosisch kurz BD) oder „Strips“ (niederländisch) wie sie in Belgien genannt werden, begegnet man auch häufig im Stadtbild, jede gute belgische Buchhandlung hat spezielle BD-Abteilungen und sogar in jedem großen Supermarkt findet man sie.<br /> <br /> Comics gehören zu einem der Hauptexportartikel belgischer Verlage, denn viele international bekannte und berühmte Comiczeichner und Autoren stammen aus Belgien, das damit im Vergleich zu seiner Größe die meisten in Europa hervorgebracht hat. Die berühmtesten sind [[Willy Vandersteen]] ([[Suske en Wiske]]), [[Jean Graton]] ([[Michel Vaillant]]), [[Morris (Comiczeichner)|Morris]] ([[Lucky Luke]]), [[Hergé]] ([[Tim und Struppi]]), [[Peyo]] ([[Die Schlümpfe]] und weiteres), [[André Franquin]] ([[Spirou und Fantasio]], [[Gaston (Comic)|Gaston]] und [[Marsupilami]]) und [[:fr:Philippe Geluck|Philippe Geluck]] ([[:fr:Le Chat|Le Chat]]).<br /> <br /> In Belgien ist es auch möglich, [[Comic]] als Studienrichtung an [[Kunsthochschule]]n wie der Königlichen Akademie für [[bildende Kunst]] und dem [[Institut Saint-Luc]] in Brüssel zu studieren. Daher werden die Bandes Dessinées in Belgien auch als „neunte Kunst“ tituliert.<br /> <br /> Kaum verwunderlich, dass es in Brüssel also auch ein Comic-Museum gibt (Centre Belge de la Bande Dessinée, Rue des Sables 20), in dem dieser Kunstrichtung auf drei Etagen gehuldigt wird.<br /> <br /> === Sonstiges ===<br /> * '''Sankt Nikolaus''' (6. Dezember) ist in manchen Regionen weitaus wichtiger als Weihnachten. In vielen Familien gibt es zu Sankt Nikolaus die Geschenke, zu Weihnachten wird nur die Messe besucht.<br /> * '''Sommerzeit:''' vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober, GMT + eine Stunde.<br /> <br /> Des Weiteren berühmt ist Belgien, vor allem Brüssel und Brügge, für die feine handgeklöppelte Spitze.<br /> <br /> == Bildung ==<br /> Das Bildungssystem ist in Belgien auf Grund der weit reichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich, das Hochschulwesen wurde aber im Zuge des [[Bologna-Prozess]]es weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europäischer Ebene vereinheitlicht.<br /> Die föderale Instanz von Belgien ist zuständig für die Pensionen der Lehrer, das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und für die Schulpflicht (vom 6. bis zum 18. Lebensjahr).<br /> <br /> Belgien hat 11 [[Universität]]en:<br /> ''Niederländischsprachig'': [[Katholische Universität Löwen]] (''[[Katholieke Universiteit Leuven]]'' - KUL), [[Universität Gent]], [[Universität Antwerpen]] (UA), transnationale Universität Limburg ([[Universität Hasselt]] - UHasselt &amp; [[Universität Maastricht]] - UM/Niederlande), Freie Universität [[Brüssel]] (''Vrije Universiteit Brussel'' - VUB), Katholische Universität Brüssel (''Katholieke Universiteit Brussel'' - KUB);<br /> ''Französischsprachig'': Université Libre de Bruxelles, Facultés Universitaires Saint Louis à Bruxelles, Université de [[Lüttich|Liège]], École Polytechnique de [[Mons]], [[Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix]] [[Namur]], [[Université Catholique de Louvain]] in [[Louvain-la-Neuve]].<br /> <br /> Den Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten sind die Evangelisch-Theologische Fakultät Löwen (''Evangelische Theologische Faculteit''), die Fakultät für Protestantische Theologie Brüssel (''Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid'') und die Königliche Militärschule (''Koninklijke Militaire School'').<br /> <br /> Neben den Universitäten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche [[Hochschulen]] (''Hautes Ecoles/Hogeschools'') und mehrere [[Kunsthochschule]]n (''Ecoles Supérieures des Arts'').<br /> <br /> === Schule in Flandern ===<br /> Ab zweieinhalb oder vier Jahren besuchen Kinder normalerweise eine Art Kindergarten mit Vorschule (''Kleuteronderwijs''). Ab sechs Jahren gehen die Kinder sechs Jahre auf die Grundschule (''Basisonderwijs''). Belgische bzw. flämische Schulen sind offiziell (Flämische Gemeinschaft), frei (subventioniert; meist katholische Schulen) oder privat (nicht subventioniert). Es zeigt sich die Tendenz, dass katholische Schulen in der Regel ein höheres Niveau haben als staatliche. Das trifft aber nicht in jedem Fall zu. Die erste Fremdsprache ist [[Französische Sprache|Französisch]], welche ab dem fünften Lehrjahr unterrichtet wird. Ab dem siebenten Lehrjahr wird der Unterricht dann auf einer der sekundären Schulen genommen.<br /> <br /> Die Sekundärschulen (''Secundair Onderwijs'') werden wie folgt unterteilt:<br /> <br /> a) Erste Schulstufe (vom 12.-14. Jahr)<br /> <br /> b) Zweite und Dritte Schulstufe (vom 14.-18. Jahr): Wahl zwischen<br /> * ASO (Allgemeiner Sekundärer Unterricht)<br /> * KSO (Kunstbildender Sekundärer Unterricht)<br /> * TSO (Technischer Sekundärer Unterricht)<br /> * BSO (Beruflicher Sekundärer Unterricht)<br /> c) Vierte Schulstufe (ab dem 18. Jahr; keine Schulpflicht): hauptsächlich [[Krankenpflege]]schulen<br /> <br /> Englischunterricht hat man ab dem zweiten Lehrjahr des sekundären Unterrichts auf einer ASO. Gewöhnlich kann ein Schüler zwischen den folgenden Richtungen wählen: [[Mathematik]], [[Altgriechische Sprache|Griechisch]], [[Latein]], [[Naturwissenschaft]]en. In den späteren Jahren kommen noch weitere Richtungen wie Wirtschaft/Handel, [[Humanwissenschaften]] und [[Moderne Sprachen]] hinzu. Ein Großteil der belgische Schüler der fünften und sechsten Klasse auf einer ASO hat auch mindestens eine Stunde [[Deutsche Sprache|Deutsch]] pro Woche, manchmal auch 3.&lt;br /&gt;<br /> Auf KSO-Schulen, die selten bestehen, wenn, dann meistens nur in sehr großen Städten, hat der Schüler die Auswahl zwischen z.B. Comiczeichnen, Computergrafik etc. Der Schüler nimmt aber dennoch auch an Englisch- und Französischunterricht sowie Mathematik teil.<br /> Abgeschlossen wird mit dem ''Diploma Secundair Onderwijs'' ([[Abitur]]), mit dem man Zugang zu einem Hochschulstudium erhält.<br /> <br /> Da Schulpflicht bis 18 besteht, kann man, sobald dieses Alter erreicht wurde, die Schule verlassen oder warten, bis man das 'Diploma' bekommen hat. Ausnahmen bilden BSO-Schulen: Dort kann man schon früher die Schule verlassen und der Schulpflicht mit einer Lehre/Berufsausbildung nachkommen.<br /> <br /> == Umwelt ==<br /> Der [[Kohlenstoffdioxid]]ausstoß pro Kopf des Landes gehört zum weltweit höchsten.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Wikiatlas|Belgium}}<br /> * [[Portal:Belgien]]<br /> * [[Belgische Streitkräfte]]<br /> * [[Belgisches Französisch]]<br /> * [[Liste der belgischen Regenten]]<br /> * [[Liste der Städte in Belgien]]<br /> * [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens]]<br /> * [[Brüssel-Rundschau]] (deutschsprachige belgische Zeitung)<br /> * [[Belgische Feldpost]]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Claus Hecking: ''Das politische System Belgiens.'' Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3724-9<br /> * Frank Berge, Alexander Grasse: ''Belgien - Zerfall oder föderales Zukunftsmodell? Der flämisch-wallonische Konflikt und die Deutschsprachige Gemeinschaft.'' Leske und Budrich, Opladen 2003 (Regionalisierung in Europa, Band 3), ISBN 3-8100-3486-X<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Belgien}}<br /> {{Wikiquote|Belgische Sprichwörter}}<br /> {{Commonscat|Belgium}}<br /> * [http://www.vrtnieuws.net/nieuwsnet_master/versie2/algemeen/00HP_Deutsch_Home/index.shtml Aktuelle Nachrichten aus Belgien (Deutschsprachiger Dienst der ''Vlaamse Radio- en Televisieomroep'')] <br /> * [http://www.belgium.be/eportal/application?languageParameter=de Föderale Portalseite Belgiens]<br /> * [http://www.monarchie.be/de/ Die Monarchie in Belgien]<br /> * [http://europa.eu.int/scadplus/citizens/de/be/10797.htm Politisches System Belgiens]<br /> * [http://www.senate.be/deutsch/const_de.html Die Verfassung Belgiens]<br /> * [http://www.national-anthems.net/countries/index.php?id=BE Die Nationalhymne zum Anhören und im Wortlaut (franz. und fläm.)]<br /> * [http://www.euro.de/europa/laenderdaten/belgien/ Daten und Fakten zu Belgien]<br /> * [http://www.brf.be/brf BRF - Hörfunk und Fernsehen in Ostbelgien]<br /> * [http://www.flandern.com/ Website Tourismus Flandern-Brüssel, Deutschland]<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste Nicht-EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste NATO-Mitglieder<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> }}<br /> <br /> {{Coordinate |NS=50/32//N |EW=4/46//E |type=country |region=BE}}<br /> <br /> &lt;!--<br /> {{Link FA|el}}<br /> {{Link FA|en}}<br /> <br /> [[Kategorie:Staat in Europa]]<br /> [[Kategorie:Belgien]]<br /> [[Kategorie:Monarchie (Staat)]]<br /> <br /> [[af:België]]<br /> [[als:Belgien]]<br /> [[am:ቤልጅግ]]<br /> [[an:Belchica]]<br /> [[ang:Belgium]]<br /> [[ar:بلجيكا]]<br /> [[arc:ܒܠܓܝܟܐ]]<br /> [[ast:Bélxica]]<br /> [[bar:Belgien]]<br /> [[be:Бэльгія]]<br /> [[bg:Белгия]]<br /> [[bn:বেলজিয়াম]]<br /> [[bo:པེར་ཅིན]]<br /> [[br:Belgia]]<br /> [[bs:Belgija]]<br /> [[ca:Bèlgica]]<br /> [[cs:Belgie]]<br /> [[cv:Бельги]]<br /> [[cy:Gwlad Belg]]<br /> [[da:Belgien]]<br /> [[diq:Belçıka]]<br /> [[el:Βέλγιο]]<br /> [[en:Belgium]]<br /> [[eo:Belgio]]<br /> [[es:Bélgica]]<br /> [[et:Belgia]]<br /> [[eu:Belgika]]<br /> [[fa:بلژیک]]<br /> [[fi:Belgia]]<br /> [[fiu-vro:Belgiä]]<br /> [[fr:Belgique]]<br /> [[frp:Bèlg·ique]]<br /> [[fur:Belgjo]]<br /> [[fy:Belgje]]<br /> [[ga:An Bheilg]]<br /> [[gd:A' Bheilg]]<br /> [[gl:Bélxica - België]]<br /> [[gv:Yn Velg]]<br /> [[he:בלגיה]]<br /> [[hr:Belgija]]<br /> [[hsb:Belgiska]]<br /> [[ht:Bèljik]]<br /> [[hu:Belgium]]<br /> [[hy:Բելգիա]]<br /> [[ia:Belgica]]<br /> [[id:Belgia]]<br /> [[ilo:Belgium]]<br /> [[io:Belgia]]<br /> [[is:Belgía]]<br /> [[it:Belgio]]<br /> [[ja:ベルギー]]<br /> [[jbo:gugdrbelgi]]<br /> [[jv:Belgia]]<br /> [[ka:ბელგია]]<br /> [[kk:Белгия]]<br /> [[ko:벨기에]]<br /> [[ku:Belçîka]]<br /> [[kw:Pow Belg]]<br /> [[la:Belgia]]<br /> [[lb:Belsch]]<br /> [[li:Belsj]]<br /> [[ln:Bɛ́ljika]]<br /> [[lt:Belgija]]<br /> [[lv:Beļģija]]<br /> [[mk:Белгија]]<br /> [[mr:बेल्जियम]]<br /> [[ms:Belgium]]<br /> [[na:Belgium]]<br /> [[nds:Belgien]]<br /> [[nds-nl:België]]<br /> [[ne:बेल्जियम]]<br /> [[nl:België]]<br /> [[nn:Belgia]]<br /> [[no:Belgia]]<br /> [[nov:Belgia]]<br /> [[nrm:Belgique]]<br /> [[oc:Belgica]]<br /> [[os:Бельги]]<br /> [[pam:Belgium]]<br /> [[pl:Belgia]]<br /> [[pms:Belgio]]<br /> [[ps:بلجيم]]<br /> [[pt:Bélgica]]<br /> [[qu:Bilgasuyu]]<br /> [[rm:Belgia]]<br /> [[ro:Belgia]]<br /> [[roa-rup:Belghia]]<br /> [[ru:Бельгия]]<br /> [[sa:बेल्जियम]]<br /> [[scn:Belgiu]]<br /> [[sco:Belgium]]<br /> [[se:Belgia]]<br /> [[sh:Belgija]]<br /> [[simple:Belgium]]<br /> [[sk:Belgicko]]<br /> [[sl:Belgija]]<br /> [[sq:Belgjika]]<br /> [[sr:Белгија]]<br /> [[sv:Belgien]]<br /> [[sw:Ubelgiji]]<br /> [[ta:பெல்ஜியம்]]<br /> [[tet:Béljika]]<br /> [[tg:Белгия]]<br /> [[th:ประเทศเบลเยียม]]<br /> [[tl:Belhika]]<br /> [[tpi:Belsum]]<br /> [[tr:Belçika]]<br /> [[uk:Бельгія]]<br /> [[vi:Bỉ]]<br /> [[vls:Belgje]]<br /> [[wa:Beldjike]]<br /> [[war:Belhika]]<br /> [[zea:België]]<br /> [[zh:比利时]]<br /> [[zh-min-nan:Belgien]]<br /> [[zh-yue:比利時]]<br /> --&gt;</div> Demmo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Blauerflummi/Belgien&diff=88449093 Benutzer:Blauerflummi/Belgien 2011-05-04T11:52:19Z <p>Demmo: PNG -&gt; SVG</p> <hr /> <div>{{Benutzer:Blauerflummi/Vorlage: Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Königreich Belgien'''&lt;/span&gt; (deutsch)&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Koninkrijk België'''&lt;/span&gt; (niederländisch)&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Royaume de Belgique'''&lt;/span&gt; (französisch)<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Belgium.svg<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Belgiens<br /> |BILD-WAPPEN =Coats_of_arms_of_Belgium_Government.svg<br /> |ARTIKEL-WAPPEN =<br /> |WAHLSPRUCH = ''Einigkeit macht stark'' (deu.)<br /> ''Eendracht maakt macht'' (ndl.)&lt;br /&gt;<br /> ''L'union fait la force'' (frz.)<br /> |AMTSSPRACHE = [[Niederländische Sprache|Niederländisch]], [[Französische Sprache|Französisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Brüssel]]<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = [[Liste der belgischen Regenten|König]] [[Albert II. (Belgien)|Albert II.]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Liste der belgischen Premierminister|Premierminister]] [[Yves Leterme]]&lt;ref&gt;Rücktritt der Regierung am 22. April 2010 eingereicht und am 26. April 2010 akzeptiert, seitdem kommissarisch im Amt&lt;/ref&gt;<br /> |NATIONALFEIERTAG = 21. Juli (Tag der Vereidigung des 1. belgischen Königs, Leopold I.)<br /> |FLÄCHE = 30.528&lt;ref&gt;[http://statbel.fgov.be/figures/dsp_nl.asp Oppervlakte en bevolkingsdichtheid&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> |EINWOHNER = {{EWZ|BE|BE}}&lt;ref&gt;{{EWQ|BE}}&lt;/ref&gt; &lt;small&gt;({{EWD|BE}})&lt;/small&gt;<br /> |BEV-DICHTE = {{#expr:{{Metadaten Einwohnerzahl BE|BE}}/30528 round 0 }}<br /> |BIP = 394.507&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;US$ (22.)<br /> |BIP-ERWEITERT = nominal (2007)&lt;ref&gt;[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2008/01/weodata/weorept.aspx?sy=2007&amp;ey=2007&amp;ssd=1&amp;sort=country&amp;ds=%2C&amp;br=0&amp;c=512%2C446%2C914%2C666%2C612%2C668%2C614%2C672%2C311%2C946%2C213%2C137%2C911%2C962%2C193%2C674%2C122%2C676%2C912%2C548%2C313%2C556%2C419%2C678%2C513%2C181%2C316%2C682%2C913%2C684%2C124%2C273%2C339%2C921%2C638%2C948%2C514%2C943%2C218%2C686%2C963%2C688%2C616%2C518%2C223%2C728%2C516%2C558%2C918%2C138%2C748%2C196%2C618%2C278%2C522%2C692%2C622%2C694%2C156%2C142%2C624%2C449%2C626%2C564%2C628%2C283%2C228%2C853%2C924%2C288%2C233%2C293%2C632%2C566%2C636%2C964%2C634%2C182%2C238%2C453%2C662%2C968%2C960%2C922%2C423%2C714%2C935%2C862%2C128%2C716%2C611%2C456%2C321%2C722%2C243%2C942%2C248%2C718%2C469%2C724%2C253%2C576%2C642%2C936%2C643%2C961%2C939%2C813%2C644%2C199%2C819%2C184%2C172%2C524%2C132%2C361%2C646%2C362%2C648%2C364%2C915%2C732%2C134%2C366%2C652%2C734%2C174%2C144%2C328%2C146%2C258%2C463%2C656%2C528%2C654%2C923%2C336%2C738%2C263%2C578%2C268%2C537%2C532%2C742%2C944%2C866%2C176%2C369%2C534%2C744%2C536%2C186%2C429%2C925%2C178%2C746%2C436%2C926%2C136%2C466%2C343%2C112%2C158%2C111%2C439%2C298%2C916%2C927%2C664%2C846%2C826%2C299%2C542%2C582%2C443%2C474%2C917%2C754%2C544%2C698%2C941&amp;s=NGDPD%2CNGDPDPC&amp;grp=0&amp;a=&amp;pr1.x=29&amp;pr1.y=7 International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008]&lt;/ref&gt;<br /> |BIP/EINWOHNER = 42.557&amp;nbsp;US$ (17.)<br /> |HDI = 0,953 (17.)&lt;ref&gt;[http://hdr.undp.org/en/media/HDR_2009_EN_Complete.pdf Human Development Report 2009], abgerufen am 13. November 2009&lt;/ref&gt;<br /> |WÄHRUNG = [[Belgische Euromünzen|Euro]] (€) 1 Euro = 100 Cent<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = [[4. Oktober]] [[1830]] (Proklamation)&lt;br /&gt;[[19. April]] [[1839]] (internationale Anerkennung)<br /> |NATIONALHYMNE = [[Brabançonne]]<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+1 [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]]&lt;br /&gt;UTC+2 [[Sommerzeit|MESZ]] (März bis Oktober)<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Belgien)|B]]<br /> |INTERNET-TLD = .be<br /> |TELEFON-VORWAHL = +32<br /> |BILD-LAGE = EU-Belgium.svg<br /> |BILD1 = Be-map.png<br /> }}<br /> Das '''Königreich Belgien''' (ndl. {{Audio|Nl-Koninkrijk België.ogg|''Koninkrijk België''}}, frz. ''Royaume de Belgique'') ist ein Staat in [[Westeuropa]]. Es liegt an der [[Nordsee]] und grenzt an die [[Niederlande]], an [[Deutschland]], [[Luxemburg]] und [[Frankreich]]. Belgien hat etwa 10,5 Millionen Einwohner und ist 30.528&amp;nbsp;km² groß.<br /> <br /> Seit der [[Belgische Revolution|Unabhängigkeit 1830]] und [[Verfassung des Königreichs Belgien|Verfassungsgebung 1831]] ist Belgien eine [[parlamentarische Monarchie]]. Zwischen den zwei großen Bevölkerungs- und Sprachgruppen herrscht ein anhaltender [[Flämisch-wallonischer Konflikt|Sprachenstreit]], der grundsätzlich in der Tatsache begründet liegt, dass im Norden des Landes eine niederländischsprachige [[Flamen|flämische]] Bevölkerung lebt, im [[Wallonen|wallonischen]] Süden und in der Hauptstadt-Region [[Brüssel]] hingegen Französisch gesprochen wird. Seit den 1970er-Jahren wird diesem Problem durch eine [[Zentralismus|Dezentralisierung]] der Staatsorganisation und durch Umwandlung in einen [[Bundesstaat]] zu begegnen versucht. Dennoch prägen die gegensätzlichen Interessen der Vertreter der beiden großen Bevölkerungsgruppen weiterhin die belgische Politik. <br /> <br /> Der Bundesstaat Belgien ist in drei Gemeinschaften ([[Flämische Gemeinschaft|flämische]], [[Französische Gemeinschaft Belgiens|französische]], [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|deutschsprachige]]) und drei Regionen ([[Flandern]], [[Wallonien]], [[Region Brüssel-Hauptstadt|Brüssel]]) eingeteilt. Belgien ist Gründungsmitglied der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)]], der heutigen [[Europäische Union|Europäischen Union (EU)]], deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt [[Brüssel]] ihren Sitz haben. Zusammen mit den Niederlanden und Luxemburg bildet Belgien den Verbund der [[Benelux]]-Staaten.<br /> <br /> == Landesname und Überblick ==<br /> <br /> Der Name ‚Belgien‘ rührt von der Römischen Provinz ''[[Gallia Belgica]]'' her. Dieser nördliche Teil [[Gallien]]s wurde von Stämmen keltischer und germanischer Herkunft, den ''[[Belgae]],'' bewohnt. Seit Ende des Mittelalters bis ins 17. Jahrhundert war Belgien ein Hort kulturellen und wirtschaftlichen Reichtums. Ab dem 16. Jahrhundert war Belgien Schauplatz vieler Schlachten der europäischen Machthaber, so auch während des [[Erster Weltkrieg|Ersten]] und [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Belgien nahm intensiv an der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] teil und besaß Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrere [[Belgische Kolonien|Gebiete]] außerhalb Europas.<br /> <br /> == Land ==<br /> === Geographie ===<br /> * Geographischer Mittelpunkt: Nil-Saint-Vincent (Gemeinde [[Walhain]])<br /> * Höchste Erhebung: Signal de [[Botrange]] (694&amp;nbsp;m im [[Hohes Venn|Hohen Venn]])<br /> * Höchstgelegene Ortschaft: [[Rocherath]] (650&amp;nbsp;m)&lt;ref&gt;[http://www.dglive.be/Desktopdefault.aspx/tabid-223/191_read-26703/]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Abgesehen vom Bergland der [[Ardennen]] im Südosten ist Belgien weitgehend eben. Die Küste ist 72,3&amp;nbsp;km lang. 25 Prozent der Landfläche werden für Landwirtschaft genutzt. Ungefähr 95 Prozent aller Belgier leben in Städten. Laut den Berechnungen des ''Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften'' hat Belgien eine Fläche von ''30.528&amp;nbsp;km²''.<br /> <br /> === Gewässer ===<br /> Es gibt unter anderem folgende Flüsse und Kanäle:<br /> {| class=&quot;vatop&quot;<br /> |width=&quot;300&quot; |<br /> * [[Albertkanal]]<br /> * [[Amel (Fluss)|Amel]] (frz. ''Amblève'')<br /> * [[Boudewijnkanal]]<br /> * [[Demer]]<br /> * [[Dender]]<br /> * [[Gileppe]]<br /> * [[Göhl (Fluss)|Göhl]] (frz. ''Geule''; ndl. ''Geul'')<br /> * [[Haine (Fluss)|Henne]] (frz. ''Haine''; ndl. ''Hene'')<br /> * [[Inde (Fluss)|Inde]]<br /> * [[Kanal Brügge-Ostende]]<br /> * [[Kanal Charleroi-Brüssel]]<br /> * [[Kanal Gent-Brügge]]<br /> * [[Kanal Nimy-Blaton-Péronnes]]<br /> * [[Leie]] (frz. ''Lys'')<br /> |width=&quot;300&quot; |<br /> * [[Maas]] (frz. ''Meuse;'' ndl. ''Maas'')<br /> * [[Nete]]<br /> * [[Ourthe]]<br /> * [[Rur]] (frz. und ndl. ''Roer;'' wall. ''Rour'')<br /> * [[Sambre]] (ndl. ''Samber'')<br /> * [[Semois]]<br /> * [[Schelde]] (frz. ''Escaut'')<br /> * [[Warche]]<br /> * [[Weser (Ourthe)|Weser]] (frz. ''Vesdre,'' ndl. ''Vesder'')<br /> * [[Yser]] (ndl. ''IJzer'')<br /> * [[Zeekanal Gent-Terneuzen]]<br /> * [[Canal du Centre (Belgien)|Zentrumskanal]] (frz. ''Canal du Centre'', ndl. ''Centrumkanaal'')<br /> |}<br /> <br /> == Einwohner ==<br /> === Bevölkerung ===<br /> [[Datei:Belgium_demography.svg|thumb|left|Bevölkerungsentwicklung (x1000) 1948–2009]]<br /> Die Bevölkerung Belgiens wird in der Regel in Sprachgruppen eingeteilt. Genaue Daten zur tatsächlichen Verteilung sind seit der Festlegung der Sprachgrenze 1962 nicht mehr erhoben worden. Hiernach stellen die niederländischsprachigen [[Flamen]] etwa 60 Prozent der Bevölkerung. Die [[Wallonen]] und die französischsprachigen Bewohner der [[Region Brüssel-Hauptstadt]] und ihres Umlandes, die meist zusammenfassend als ''französischsprachige Belgier'' bezeichnet werden, umfassen etwa 40 Prozent der Einwohner des Landes. Hinzu kommt die kleine [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|deutschsprachige Bevölkerungsgruppe]] im Osten des Landes mit unter einem Prozent (rund 74.000 Einwohner), sowie eine kleine [[Luxemburgische Sprache|luxemburgisch]] sprechende Minderheit in der Region um [[Arlon]]. Als ''Voyageurs''&lt;ref&gt;Aus: [http://www.coe.int/T/DG3/RomaTravellers/source/Glossaireroms.doc]:&quot;«Voyageurs» (plus proche de l’anglais Travellers) est utilisé en Belgique et en Suisse.&quot;&lt;/ref&gt; oder ''Woonwagenbewoners''&lt;ref&gt;[http://www.vzwalert.be/vzw/scripts/admin_list_articles.asp?ArtId=10&amp;CatId= vzw Alert. Pastoraal voor Voyageurs, Manoesjen, Roms en Roma]&lt;/ref&gt; werden in Belgien lebende Gruppen sowohl der [[Jenische]]n&lt;ref&gt;[http://www.cmgv.be/pdf/brochure1.pdf] (S. 5) übersetzt: „Die Reisenden (auch [[Jenische]] genannt, insbesondere, wenn sie aus dem Rheinland, aus Lothringen oder dem Elsaß stammen), bilden sehr zusammengesetzte Gruppen von Familien, die aus der europäischen Gesellschaft stammen und unterschiedlich enge Verbindungen mit den Zigeunern unterhalten. In unseren Regionen wie in Frankreich kann die Nähe zwischen den Gruppen so stark sein, dass es unnütz ist, sie zu trennen.“&lt;/ref&gt;, [[Manouches]] und [[Roma]], als auch einheimische Wohnwagenbewohner bezeichnet. Die ''gens du voyage'' werden auf insgesamt 15.000–20.000 Personen, entsprechend 0,15 % der belgischen Bevölkerung, geschätzt.&lt;ref&gt;[http://www.senat.fr/lc/lc145/lc1452.html] und [http://groups.msn.com/Manifestation17mars2002/gensduvoyage.msnw]&lt;/ref&gt; Die weitere Wohnbevölkerung besteht aus Zugewanderten aus vielen Teilen [[Europa]]s und [[Afrika]]s.<br /> &lt;br style=&quot;clear:left&quot;/&gt;<br /> <br /> === Sprachen ===<br /> In Belgien gibt es heute drei Amtssprachen: [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] ([[Flämische Sprache|Flämisch]], bezeichnet niederländische [[Dialekt]]e in Flandern), [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Deutsche Sprache|Deutsch]] (bezeichnet westmitteldeutsche Dialekte und die hochdeutsche Amtssprache in [[Ostbelgien]]).<br /> <br /> Seit der Unabhängigkeit Belgiens 1830 galt allein Französisch als Amtssprache des Staates. Im Jahr 1873 wurde Niederländisch als zweite offizielle Amtssprache im belgischen Königreich rechtlich anerkannt, trotzdem blieb die Verwaltungs- und Unterrichtssprache in ganz Belgien allein Französisch. 1919, also nach dem Ersten Weltkrieg, kam Deutsch als Amtssprache für die Menschen im neu hinzugewonnenen Gebiet im Osten dazu. Erst danach forderte die große Mehrheit der Flamen mit Nachdruck, dass ihre niederländische Muttersprache auch als Verwaltungs- und Unterrichtssprache an Schulen und Universitäten verwendet und der französischen Amtssprache gleichgestellt werden sollte. 1921 erkannte die belgische Regierung die territoriale Einsprachigkeit seiner Bewohner in den drei regionalen Sprachgebieten an: die niederländische Sprachzone [[Flandern]], die französische Sprachzone [[Wallonie]] und die daran grenzende neue deutsche Sprachzone in Ostbelgien. Das letztere Gebiet gehörte zuvor zum Deutschen Reich und war nach dem Ersten Weltkrieg und dem [[Versailler Vertrag]] Belgien angeschlossen worden.<br /> <br /> Den Status von [[Regionalsprache]]n haben seit 1990 [[Lothringisch (Romanisch)|Lothringisch]], [[Champenois]], [[Lothringisch (Fränkisch)|Francique]], [[Picardische Sprache|Picardisch]] und [[Wallonische Sprache|Wallonisch]].<br /> <br /> === Religion ===<br /> ''Hauptartikel: [[Religion in Belgien]]''<br /> [[Datei:SteGudule.jpg|thumb|180px|Michael und St. Gudula Kathedrale in Brüssel]]<br /> Etwa 75 Prozent der belgischen Staatsbürger sind [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], rund 1 Prozent gehören einer [[Protestantische Kirche|protestantischen Kirche]] an und 4 Prozent [[islam]]ischen Gemeinden. Der Anteil [[Konfessionslos]]er beträgt etwa 20 Prozent.<br /> <br /> Die föderale belgische Regierung unterstützt und erkennt sechs Religionen und eine nicht-konfessionelle Weltanschauung an: die [[Anglikanische Kirche]], den [[Islam]], das [[Judentum]], die römisch-katholische Kirche, die [[Orthodoxe Kirche]], eine [[Unierte Protestantische Kirche in Belgien|unierte protestantische Kirche]] und die [[Freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft (Belgien)|Freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft]].<br /> <br /> == Bildung ==<br /> Das Bildungssystem ist in Belgien auf Grund der weit reichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich, das Hochschulwesen wurde aber im Zuge des [[Bologna-Prozess]]es weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europäischer Ebene vereinheitlicht.<br /> Die föderale Instanz von Belgien ist zuständig für die Pensionen der Lehrer, das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und für die Schulpflicht (vom 6. bis zum 18. Lebensjahr).<br /> <br /> === Schulen der flämischen Gemeinschaft ===<br /> Ab zweieinhalb oder vier Jahren besuchen Kinder normalerweise eine Art [[Kindergarten]] mit Vorschule ''(Kleuteronderwijs).'' Ab sechs Jahren gehen die Kinder sechs Jahre auf die Grundschule ''(Basisonderwijs).'' Belgische bzw. flämische Schulen sind öffentlich (flämische Gemeinschaft), frei (subventioniert; meist katholische Schulen) oder privat (nicht subventioniert). In vielen Fällen haben katholische Schulen ein höheres Niveau als staatliche. Die erste Fremdsprache ist [[Französische Sprache|Französisch]]. Es wird ab dem fünften Schuljahr unterrichtet. Ab dem siebenten Lehrjahr erfolgt der Unterricht auf einer der Sekundarschulen.<br /> <br /> Die Sekundärschulen ''(Secundair Onderwijs)'' werden wie folgt unterteilt:<br /> <br /> a) erste Schulstufe (vom 12.-14. Jahr)<br /> <br /> b) zweite und dritte Schulstufe (vom 14.-18. Jahr): Wahl zwischen<br /> * ASO (allgemeiner sekundärer Unterricht)<br /> * KSO (kunstbildender sekundärer Unterricht)<br /> * TSO (technischer sekundärer Unterricht)<br /> * BSO (beruflicher sekundärer Unterricht)<br /> <br /> c) vierte Schulstufe (ab dem 18. Jahr; keine Schulpflicht): hauptsächlich [[Krankenpflege]]schulen<br /> <br /> Englischunterricht hat man ab dem zweiten Lehrjahr des sekundären Unterrichts auf einer ASO. Gewöhnlich kann ein Schüler zwischen den folgenden Richtungen wählen: [[Mathematik]], [[Altgriechische Sprache|Griechisch]], [[Latein]], [[Naturwissenschaft]]en. In den späteren Jahren kommen noch weitere Richtungen wie Wirtschaft/Handel, [[Humanwissenschaften]] und [[moderne Sprache]]n hinzu. Ein Großteil der belgischen Schüler der fünften und sechsten Klasse auf einer ASO hat auch mindestens eine Stunde [[Deutsche Sprache|Deutsch]] pro Woche, manchmal auch drei.&lt;br /&gt;<br /> Auf KSO-Schulen, die es meistens nur in großen Städten gibt, hat der Schüler die Auswahl zwischen z. B. Comiczeichnen, Computergrafik etc. Der Schüler nimmt aber dennoch auch an Englisch- und Französischunterricht sowie Mathematik teil.<br /> Abgeschlossen wird mit dem ''Diploma Secundair Onderwijs'' ([[Abitur]]), mit dem man Zugang zu einem Hochschulstudium erhält.<br /> <br /> Da Schulpflicht bis 18 besteht, kann man, sobald dieses Alter erreicht wurde, die Schule verlassen oder warten, bis man das 'Diploma' bekommen hat. Ausnahmen bilden BSO-Schulen: Dort kann man schon früher die Schule verlassen und der Schulpflicht mit einer Lehre/Berufsausbildung nachkommen.<br /> <br /> === Schulen der französischen Gemeinschaft ===<br /> Kinder können ab dem Alter von drei Jahren in einen Kindergarten (''école gardienne'') aufgenommen werden. <br /> <br /> Vom 6. bis zum 11. Lebensjahr besuchen Schüler die Primarstufe (''enseignement primaire''). Die Klassenstufen werden von der première primaire bis zur sixième primaire durchgezählt. Ab der<br /> deuxième primaire können die französischsprachigen Schüler als zweite Sprache Niederländisch lernen.<br /> <br /> Die Sekundarstufe umfasst wie die Primarstufe 6 Jahre, sie bietet zwei unterschiedliche Ausbildungsrichtungen: <br /> * klassisch-humanistische Richtung mit 3 Jahren ''Ecole moyenne inférieure ''und nachfolgend 3 Jahren ''Ecole moyenne supérieure'' mit dem Abschluss ''Diplôme d’humanités'', das dem deutschen [[Abitur]] entspricht.<br /> * technisch-wirtschaftswissenschaftliche Richtung ''enseignement technique ou professionel'' mit ebenfalls 6 Jahren Unterricht und dem Abschluss ''Diplôme technique'' oder ''Diplôme professionnel''.<br /> <br /> === Schulen der deutschsprachigen Gemeinschaft ===<br /> Die Schulbildung hat die gleiche Alterseinteilung wie in den anderen Teilen Belgiens: Ab dem dritten Lebensjahr kann der Kindergarten besucht werden. Ab dem 5. oder 6. Lebensjahr besucht man dann eine sechsjährige Primarschule. Weitere 6 Jahre werden auf einer Sekundarschule absolviert. <br /> Einige Schulen umfassen alle drei Altersstufen, können also vom Kindergarten bis zum Abitur besucht werden. Andere Schulen können nur vom Kindergarten bis zum 6. Schuljahr besucht werden, anschließend muss auf eine andere Schule gewechselt werden. Manche Schulen sind reine Sekundarschulen (7.-12. Schuljahr).<br /> <br /> Bereits ab dem 1. Schuljahr wird Französisch unterrichtet. Ab dem 8. Schuljahr kommt als dritte Sprache Englisch hinzu. <br /> <br /> Ab dem 9. Schuljahr kann ein Schüler in einigen Schulen zwischen Sozial-, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst, Sekretariat, Wirtschaftswissenschaften oder Elektronik wählen. <br /> <br /> Bei der Sprachenabteilung (neusprachlicher Zweig) erlernt man neben Englisch und Französisch noch Italienisch, Spanisch und Niederländisch. <br /> <br /> Schulpflicht besteht bis zum 18. Lebensjahr, wobei man dieser Pflicht auch mit einer Lehre entsprechen kann. Dort muss man lediglich 2-mal die Woche zur Berufsschule.<br /> <br /> In der DG gibt es auf einigen Schulen eine sogenannte berufliche Abteilung. (z.B Robert-Schuman-Institut-EUPEN&lt;ref&gt;http://www.rsi-eupen.be/&lt;/ref&gt; und Bischöfliche Schule - Technisches Institut St. Vith)<br /> Diese Abteilung ist sehr gut für lernschwache Schüler geeignet, allerdings auch für Schüler, die ihren Berufswunsch schon genau kennen. Das erhaltene Abitur ist mit einem Fachabitur zu vergleichen. Um solch ein Abitur zu erhalten, muss man die Schulbank noch ein Jahr länger drücken, hier sind es nämlich 13 Jahre insgesamt. <br /> <br /> In den berufsbildenden Abteilungen kann ein Schüler zwischen Büro, Friseur, Kochen, Schreinerei oder sozialen Berufen wählen. <br /> <br /> In den darauffolgenden Jahren wird man in seinem gewählten Fach ausgebildet. Die allgemeinen Fächer sind auf ein Minimum reduziert, dafür wird man optimal auf seinen späteren Beruf vorbereitet. <br /> <br /> In vielen Schulen der DG ist eine gewisse Kenntnis in der deutschen Sprache Pflicht. So gibt es viele Frankophone, die der deutschen Sprache mächtig sind, weil sie eine deutschsprachige Schule besuchen oder besucht haben, aber genauso viele Deutschsprachige, die sehr gut französisch sprechen, weil sie eine französischsprachige Schule besucht haben.<br /> <br /> === Hochschulen ===<br /> Belgien hat 11 [[Universität]]en:<br /> ''Niederländischsprachig:'' Katholische Universität Löwen (''[[Katholieke Universiteit Leuven]]'' – KUL), [[Universität Gent]], [[Universität Antwerpen]] (UA), transnationale Universität Limburg ([[Universität Hasselt]] – UHasselt &amp; [[Universität Maastricht]] – UM/Niederlande), Freie Universität [[Brüssel]] (''Vrije Universiteit Brussel'' – VUB), [[Katholische Universität Brüssel]] (''Katholieke Universiteit Brussel'' – KUB);<br /> ''Französischsprachig:'' Université Libre de Bruxelles, Facultés Universitaires Saint Louis à Bruxelles, [[Universität Lüttich|Université de Liège]], École Polytechnique de [[Mons]], [[Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix]] [[Namur]], [[Université Catholique de Louvain]] in [[Louvain-la-Neuve]].<br /> <br /> Den Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten sind die Evangelisch-Theologische Fakultät Löwen ''(Evangelische Theologische Faculteit),'' die Fakultät für Protestantische Theologie Brüssel ''(Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid)'' und die [[Königliche Militärschule (Belgien)|Königliche Militärschule]] (''Koninklijke Militaire School / École royale militaire'').<br /> <br /> In [[Brügge]] befindet sich auch das renommierte [[Europakolleg]].<br /> <br /> Neben den Universitäten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche [[Hochschulen]] ''(Hautes Ecoles/Hogeschools)'' und mehrere [[Kunsthochschule]]n ''(Ecoles Supérieures des Arts).''<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> ''Hauptartikel: [[Geschichte Belgiens]]''<br /> <br /> Als Provinz [[Gallia Belgica|Belgica]] - ein von Cäsar eingeführter Name - erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Frühmittelalter Teil des fränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilungen ebenfalls immer wieder geteilt. Später war es überwiegend Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften. <br /> <br /> Vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit stellten die Städte [[Flandern]]s mit ihren Tuchindustrien eines der beiden Zentren der europäischen Wirtschaft dar (neben den Städten Norditaliens). Die einzelnen Territorien gerieten politisch unter das [[Haus Burgund]], das 1477 von den [[Habsburg]]ern beerbt wurde. <br /> <br /> Zunächst regierte der [[Spanien|spanische]] Zweig der Habsburger, danach der [[Österreichische Niederlande|österreichische]]. 1794 wurde es vom revolutionären [[Frankreich]] annektiert. 1815, auf dem [[Wiener Kongress]], wurde Belgien den Niederlanden zugesprochen.<br /> <br /> Nach der [[Belgische Revolution|belgischen Revolution]] wurde Belgien 1830 unabhängig. Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und [[Leopold von Sachsen-Coburg]] zum ersten König der Belgier ernannt. [[Leopold II. (Belgien)|Leopold II.]], Sohn des ersten Königs, erwarb den [[Geschichte der Demokratischen Republik Kongo#Der Kongo-Freistaat|Kongo]] in Afrika als Privatbesitz. Nachdem die [[Kongogräuel|brutalen Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo]] international bekannt geworden waren, musste Leopold das Gebiet 1908 als [[Kolonie]] an den belgischen Staat abtreten. Während Leopolds Schreckensherrschaft waren in dem afrikanischen Land schätzungsweise 10 Millionen Menschen durch [[Sklaverei]] und [[Zwangsarbeit]] ums Leben gekommen.&lt;ref&gt;Dieter H. Kollmer: Die belgische Kolonialherrschaft 1908 bis 1960, in: Bernhard Chiari, Dieter H. Kollmer (Hgg.): ''Wegweiser zur Geschichte Demokratische Republik Kongo'', 2. Aufl., Paderborn u.a. 2006, S. 45.&lt;/ref&gt; 1960 wurde der [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] unabhängig.<br /> <br /> Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das [[Neutralität (Internationale Politik)|neutrale]] Belgien entsprechend dem [[Schlieffen-Plan]] in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] und Frankreich als Durchgangsland einbezogen und von der kaiserlichen deutschen Armee fast gänzlich eingenommen. Auf den [[Partisan]]enkrieg der französischsprachigen Belgier ([[Wallonen]]) reagierte das deutsche Militär mit Vergeltungsschlägen in Form von Erschießungen, Bränden und Geiselnahmen. In [[Dinant]] und mehreren anderen belgischen Städten kam es zu regelrechten Massakern an der Zivilbevölkerung. Ob es überhaupt eine größere Partisanenaktivität gegeben hatte, ist heute umstritten (siehe [[Franc-tireur#Erster Weltkrieg|Francs-tireurs]]). Im Verlauf des [[Stellungskrieg]]es wurden außerdem viele Städte in [[Flandern]] zerstört. Als in Deutschland die Arbeitskräfte knapp wurden, mussten Zehntausende belgische Zivilisten&amp;nbsp;- [[Flamen]] wie Wallonen&amp;nbsp;- Zwangsarbeit für das deutsche Militär und die deutsche Rüstungsindustrie leisten.&lt;ref&gt;Vgl. Jens Thiel: ''»Menschenbassin Belgien«. Anwerbung, Deportation und Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg.'' Essen 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach dem Krieg [[Annexion|annektierte]] Belgien die mehrheitlich von Deutschen bewohnten Gebiete der Region um [[Eupen]] und [[Malmedy]], die weiteren eingeforderten Gebiete bis zum Rhein hin wurden dem Staat allerdings nicht übertragen. Die vertraglich vereinbarte Volksabstimmung in [[Ostbelgien|Eupen-Malmedy]] wurde vom belgischen Staat unter extrem undemokratischen Bedingungen durchgeführt, da man mit einer Abstimmungsniederlage rechnete. Belgien beteiligte sich später auch an der [[Ruhrbesetzung]].<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verhielt sich das Land anfangs neutral, wurde aber wieder als Durchgangsland nach Frankreich besetzt, verlor seine v.g. annektierten Gebiete wieder und gelangte in den Einflussbereich der [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|deutschen NS-Diktatur]]. Teile der Bevölkerung, wie [[Juden]], [[Sinti]] und Roma wurden in [[Konzentrationslager]] deportiert.&lt;ref&gt;[http://books.google.com/books?id=Ci6tMyQQ1wcC&amp;pg=PA184&amp;lpg=PA184&amp;dq=belgien+asoziale&amp;source=web&amp;ots=97xBeKDwJ2&amp;sig=-Lild5votDzlVk0u0_z2Jb-I-4s]:Hans-Joachim Heuer: Geheime Staatspolizei, ISBN 3-11-014516-2, darin: ''&quot;Ca. eine Million Sinti und Roma wurden aus Belgien, Holland und Russland nach Auschwitz transportiert. Die nicht in Lager deportierten Sinti und Roma wurden zwangsweise sterilisiert.&quot;'' (S. 184)&lt;/ref&gt; Bis zur Befreiung durch die Westalliierten hatte es – wie halb Europa – unter der Willkürherrschaft der nationalsozialistischen Diktatur und die jüdische Bevölkerung unter ihrer Verfolgung zu leiden; Städte und Landschaften blieben aber weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Lediglich im Osten des Landes, vor allem um [[Sankt Vith]] und [[Bastogne]], führte die [[Ardennenoffensive]] im Winter 1944/45 zu schweren Zerstörungen.<br /> <br /> Die bereits seit 1944 geplante ''Zoll- und Wirtschaftseinheit'' von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg wurde im [[Benelux-Vertrag|Haager Vertrag]] am 3. Februar 1958 vereinbart und ist am 1. November 1960 in Kraft getreten ([[Benelux]]länder). Belgien gehörte zu den Gründerstaaten der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|EWG]] und spielte seither eine wichtige Rolle im [[Geschichte der Europäischen Union|europäischen Einigungsprozess]]. Das Land wurde Sitz internationaler Organisationen, wie der [[NATO]] und der [[Europäische Union|Europäischen Union]].<br /> <br /> Die Innenpolitik seit dem Zweiten Weltkrieg war von einer Föderalisierung geprägt, die insbesondere sezessionistische Tendenzen der verschiedenen Sprachräume abzumildern versuchte. Zeitweise gewannen die jeweiligen auf eine Unabhängigkeit der Landesteile zielenden Parteien jedoch große Wähleranteile für sich.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der belgischen Ministerpräsidenten]], [[Belgisch-Kongo]]<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Flämische Bewegung]]<br /> <br /> == Staat ==<br /> === Politik ===<br /> ==== Staatsform und Institutionen ====<br /> [[Datei:Brussel Parlementsgebouw.jpg|thumb|250px|Der ''[[Palast der Nation (Brüssel)|Palast der Nation]]'', Sitz des belgischen Bundesparlaments]]<br /> Belgien ist eine [[Föderalismus|bundesstaatlich]] organisierte [[Monarchie#Parlamentarische Monarchie|parlamentarische Monarchie]] mit einem [[Zweikammersystem|Zweikammerparlament]]. Die Bundeslegislative setzt sich zusammen aus dem König sowie den beiden Parlamentskammern, der bedeutenderen [[Belgische Abgeordnetenkammer|Abgeordnetenkammer]] mit 150 und dem [[Belgischer Senat|Senat]] mit 71 Mitgliedern. Der König gehört gleichzeitig auch der Exekutive an, die er zusammen mit der 15-köpfigen Regierung bildet, der wiederum der Premierminister als '''primus inter pares''' vorsteht. <br /> <br /> Die föderalen Institutionen sind verantwortlich für Justizwesen, Finanzpolitik, innere Sicherheit, Außenpolitik, Landesverteidigung und soziale Sicherheit.<br /> <br /> ==== Parteien ====<br /> Die meisten Parteien, vor allem die größeren, haben ihre Basis entweder in Flandern oder in Wallonien. Die deutschsprachigen Parteien sind nur regional tätig. Flämische Parteien im Bundesparlament sind (Stand der Sitze von 2008):<br /> * [[CD&amp;V]] – [[Nieuw-Vlaamse Alliantie|N-VA]], ''Christen-Democratisch &amp; Vlaams – Nieuw-Vlaamse Alliantie,'' „Kartell“ (gemeint hier: dauerhafte Zusammenarbeit) von flämischen Christdemokratischen und Separatisten; das Kartell hat sich mittlerweile aufgelöst (zurzeit 30 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Open Vlaamse Liberalen en Democraten|Open-VLD]], ''Open Vlaamse Liberalen en Democraten,'' flämische Liberale (zurzeit 18 Sitze)<br /> * [[Vlaams Belang]] (ehemals Vlaams Blok), rechtsextreme flämische Separatisten (zurzeit 17 Sitze)<br /> * [[Sociaal Progressief Alternatief|SP.a]]-[[VlaamsProgressieven|SPIRIT]], ''Sociaal Progressief – Anders'' – ''SPIRIT,'' „Kartell“ flämischer Sozialisten und linker Separatisten (zurzeit 14 Sitze)<br /> * [[Lijst Dedecker]], rechtsliberale Abspaltung der VLD (zurzeit 5 Sitze)<br /> * [[Groen!]] (ehemals Agalev), flämische Grüne (zurzeit 4 Sitze)<br /> <br /> Wallonisch sind:<br /> * [[Mouvement Réformateur|MR]], ''Mouvement Réformateur,'' französischsprachige Liberale (zurzeit 23 Sitze)<br /> * [[Parti Socialiste (Belgien)|PS]], ''Parti Socialiste,'' französischsprachige Sozialisten (zurzeit 20 Sitze)<br /> * [[Centre Démocrate Humaniste|CDH]], ''Centre Démocrate Humaniste,'' französischsprachige Christdemokraten (zurzeit 10 Sitze)<br /> * [[Ecolo]], französischsprachige Grüne (zurzeit 8 Sitze)<br /> * [[Front National (Belgien)|FN]], ''Le Front National,'' rechtsextreme französischsprachige Nationalisten (zurzeit 1 Sitz)<br /> <br /> ==== Flämisch-wallonischer Konflikt ====<br /> Belgien ist von innerer Zerrissenheit, vor allem zwischen der flämischen und wallonischen Volksgruppe, geprägt. Tendenziell nehmen die Spannungen eher zu. Insbesondere die Wahlerfolge separatistischer flämischer Parteien führten zu der häufig geäußerten Annahme, dass es letztendlich früher oder später zu einer Abspaltung Flanderns vom belgischen Gesamtstaat käme. Als problematisch wird hierbei insbesondere der künftige Status der von der französischsprachigen Bevölkerungsgruppe geprägten Hauptstadt Brüssel und seines verwaltungsmäßig zu Flandern gehörenden Umlandes, die zusammen den [[Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde]] bilden, sowie die bisherige Einbindung Belgiens in verschiedene internationale Organisationen gesehen; zudem wäre die Zukunft des Königshauses ungewiss.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Flämisch-wallonischer Konflikt]]<br /> <br /> ==== Aktuelle politische Entwicklungen ====<br /> <br /> Im März 2008 verständigten sich flämische und wallonische Christdemokraten ([[Christen Democratisch en Vlaams|CD&amp;V]] und [[Centre Démocrate Humaniste|cdH]]) und Liberale ([[Open Vlaamse Liberalen en Democraten|VLD]] und [[Mouvement Réformateur|MR]]) sowie die wallonischen Sozialisten ([[Parti Socialiste (Belgien)|PS]]) auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung mit [[Yves Leterme]] (CD&amp;V) als Ministerpräsidenten. Leterme wurde daraufhin am 20. März 2008 gewählt.&lt;ref&gt;[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: ''[http://www.tagesschau.de/ausland/belgien66.html Fünf-Parteien-Koalition beendet Neun-Monats-Krise]'' vom 18. März 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 18. Dezember 2008 teilte der Kassationshof, das höchste Ordentliche Gericht in Belgien, in einem Brief an den Kammervorsitzenden Herman van Rompuy mit, dass Leterme versucht habe, das Gericht in der Frage des geplanten Verkaufs der belgischen Bank Fortis an den französischen Finanzkonzern BNP Paribas zu beeinflussen; dies hatte Leterme kurz zuvor noch bestritten. Tags darauf trat die gesamte Regierung Leterme zurück.&lt;ref&gt;[http://www.deredactie.be/cm/de.redactie/politiek/081219_crisis_verhaalvddag ''Voltallige regering biedt haar ontslag aan'', VRT Nieuws, 19. Dezember 2008]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab dem 30. Dezember 2008 führte [[Herman van Rompuy]] (CD&amp;V) die belgische Föderalregierung, welche sich aus derselben Fünfparteien-Koalition zusammensetzte. Nachdem er jedoch am 19. November 2009 zum ersten ständigen [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten des Europäischen Rates]] designiert wurde, legte er sein Amt als Premierminister am 25. November 2009 wegen Unvereinbarkeit der Ämter nieder. Am gleichen Tag noch wurde Yves Leterme zum Premierminister ernannt und führt seitdem seine zweite Föderalregierung in dieser Legislaturperiode.&lt;ref&gt;Lalibre.be: ''[http://www.lalibre.be/actu/belgique/article/545188/yves-leterme-nomme-premier-ministre.html Yves Leterme nommé Premier ministre]'' (25. November 2009) (frz.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese zweite Regierung unter Yves Leterme zerbrach im April 2010 bereits wieder, als nach internen Streitigkeiten um eine Lösung im Konflikt um den zweisprachigen Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde die flämische liberale Partei Open VLD ihren Rückzug aus der Regierung bekanntgab&lt;ref&gt;[http://www.deredactie.be/cm/vrtnieuws/verkiezingen09/2.5323/100422_Ministerraad_Kamer Leterme gaat ontslag regering aanbieden], VRT Nieuws, 22. April 2010&lt;/ref&gt;. Bei den vorgezogenen [[Parlamentswahlen in Belgien 2010|Neuwahlen am 13.Juni 2010]] gewann die seperatistische Neu-Flämische Allianz (N-VA) unter [[Bart De Wever]] 27 der 150 Sitze und hat damit im Abgeordnetenhaus einen knappen Vorsprung vor den französischsprachigen Sozialisten.<br /> <br /> === Europapolitik ===<br /> <br /> Belgien hat eine strategische geographische Position im Herzen Europas, inmitten eines europäischen Ballungsraumes und in der Nähe der größten Seehäfen. Dadurch besteht auch eine gewisse Abhängigkeit vom internationalen Handel, wobei die wichtigsten Handelspartner die Nachbarstaaten [[Niederlande]], [[Deutschland]] und [[Frankreich]] sind. Das macht Belgien zu einer der offensten Volkswirtschaften in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU). Vor diesem Hintergrund verfolgt Belgien traditionell eine Öffnungspolitik zu den europäischen Nachbarn, zum einen durch die [[Benelux]]-Gemeinschaft, zum anderen im Rahmen des [[Europarat]]es und der [[Europäische Union|EU]], zu deren Gründungsmitgliedern Belgien gehört. Das Land ist ebenfalls Gründungsmitglied der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|europäischen Währungsunion]]. [[Eurobarometer]]-Umfragen zeigen regelmäßig, dass die belgische Bevölkerung etwa zu zwei Drittel pro-europäisch eingestellt ist, was über dem EU-Durchschnitt von knapp über 50% liegt.&lt;ref&gt;http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm&lt;/ref&gt; Die belgische Hauptstadt [[Brüssel]] ist Sitz mehrerer EU-[[Politisches System der Europäischen Union|Institutionen]] und [[Agenturen der Europäischen Union|Agenturen]] wie die [[Europäische Kommission|Kommission]], das [[Europäisches Parlament|Parlament]], der [[Rat der Europäischen Union|Ministerrat]], der [[Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss|Wirtschaft- und Sozialausschuss]] oder der [[Ausschuss der Regionen]], sowie zahlreicher [[Lobbyismus|Lobbying Gruppen]], [[Nichtregierungsorganisation|NGOs]] usw., die im Bereich der Europapolitik arbeiten.<br /> <br /> Die belgischen Regierungen seit 1945 haben sich für den Aufbau Europas eingesetzt. Unter belgischem [[Vorsitz im Rat der Europäischen Union|Ratsvorsitz]] in der zweiten Hälfte 2001 wurde die Einberufung des [[Europäischer Konvent|Verfassungskonvents]] beschlossen, der ein paar Jahre später den [[Vertrag über eine Verfassung für Europa]] (VVE) hervorbringen sollte. Belgien setzte sich für den Ratifizierungsprozess des VVE ein und, nach dessen Scheitern, für die Erhaltung der Substanz des VVE im [[Vertrag von Lissabon]], der am 13. Dezember 2007 unterschrieben wurde und am 1. Dezember 2009 in Kraft trat.<br /> <br /> Belgiens Verteidigungspolitik stützt sich nicht nur auf die [[NATO]] (Belgien ist Gründungsmitglied), sondern auch auf die EU im Rahmen der [[Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik|Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik]] (GASP). Die Hauptstadt [[Brüssel]] ist sowohl Sitz der [[NATO]] Hauptorgane als auch der [[Europäische Verteidigungsagentur|Europäischen Verteidigungsagentur]] der EU, was Belgien zum Zentrum der euro-atlantischen Verteidigungsstrukturen macht. Das Land stellt für die [[EU Battlegroup|European Battle Groups]] Truppen bereit und beteiligt sich an Einsätzen der EU, z.&amp;nbsp;B. an der [[EUFOR]]. Durch seine historischen Verbindungen zum [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] hat sich Belgien als Meinungsführer bei Angelegenheiten der [[Afrikanische Große Seen|Großen Seen]] und [[Zentralafrika]]s innerhalb der EU etabliert und ist maßgeblich bemüht um eine friedliche Stabilisierung des Ostkongo.<br /> <br /> Durch [[Politisches System Belgiens|Belgiens föderale Struktur]], die der Lokalebene außerordentlich viele Kompetenzen zuweist, sind sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften maßgeblich an der Formulierung der belgischen Europapolitik beteiligt, aber auch von der Umsetzung politischer Ziele der EU betroffen – was auch eventuelle lokale Unterschiede bei der Umsetzung erklärt. Zum Beispiel sind sie zuständig für [[Kulturpolitik]] und können in diesem Bereich Verträge mit ausländischen Staaten abschließen, sodass sie im Ausland ein eigenständiges Profil aufgebaut haben, z.&amp;nbsp;B. indem sie in einigen belgischen Botschaften Kulturreferenten stellen.<br /> <br /> In der zweiten Hälfte 2010 wird Belgien den [[Vorsitz im Rat der Europäischen Union|Vorsitz des Ministerrates]] innehaben. Diese [[Belgische EU-Ratspräsidentschaft 2010|belgische Ratspräsidentschaft]] bildet das Mittelstück der [[Trio-Präsidentschaft]] mit [[Spanische EU-Ratspräsidentschaft 2010|Spanien]] (erste Hälfte 2010) und [[Ungarn]] (erste Hälfte 2011). Nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon wurde der Belgier [[Herman Van Rompuy]] in das neugeschaffene Amt des [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten des Europäischen Rates]] berufen.<br /> <br /> === Militär ===<br /> Die [[Belgische Streitkräfte|Belgischen Streitkräfte]] (frz. ''Armée belge'', ndl. ''Defensie van België'') untergliedern sich in [[Heer]], [[Marine]], [[Luftstreitkräfte]] und medizinisches Korps (niederländisch ''Medische Component'', französisch ''Corps médical''). 2006 hatten die Belgischen Streitkräfte eine Stärke von 35.000 Mann. Der freiwillige Wehrdienst wurde formell 1994 abgeschafft. Die Verteidigungsausgaben betrugen 2006 2,5 Milliarden Euro.<br /> <br /> Die Landstreitkräfte sind mit 24.600 die größte der Teilstreitkräfte. Sie können auf einen Fuhrpark von 300 [[Kampfpanzer]]n, 989 gepanzerten Fahrzeugen und 288 [[Geschütz|Artilleriegeschützen]] zurückgreifen.<br /> <br /> Die belgische ''Luch&lt;!-- Ja, das schreibt sich wirklich so, ist Niederländisch.--&gt;tmacht'' bzw. ''Force Aérienne Belge'' ist mit 6.350 Mann die zweitgrößte Teilstreitkraft. Ihr stehen 72 [[F-16]] Kampfflugzeuge sowie 31 Hubschrauber zur Verfügung.<br /> <br /> Die Marine ist in einem gemeinsamen [[Benelux]]-Kommando organisiert. Sie verfügt über 2 Wielingen - [[Fregatte#Moderne Fregatten|Fregatten]], 6 [[Minenabwehrfahrzeug#Minensuchboote|Minenjäger]] und ein [[Patrouillenboot|Flusspatrouillenschiff]].<br /> <br /> === Polizei ===<br /> <br /> Die Polizei in Belgien gliedert sich seit der Polizeireform des Jahres 2001 auf Ebene des Zentralstaats in die folgenden Polizeien:<br /> * ''Föderale Polizei'' (Federale Politie, Police Fédérale)<br /> * ''Verwaltungspolizei'' (''Bestuurlijke politie'', ''Police administrative'')<br /> * ''Gerichtspolizei (FGP)'' (''Gerechtelijke politie (FGP)'', ''Police judiciaire (PJF)'')<br /> :85 % des Personals der FGP ist allerdings 27 dezentralen Büros zugeordnet.<br /> <br /> Die ''Lokale Polizei'' (''Lokale Politie'', ''Police Locale'') mit ihren momentan 196 Polizeieinheiten ist aus kommunalen Polizeieinheiten und der bis 2001 bestehenden [[Rijkswacht/Gendarmerie]] gebildet worden.<br /> <br /> === Gliederung ===<br /> [[Datei:BelgieGemeenschappenkaart.svg|thumb|250px|Die ''Gemeinschaften'' Belgiens:&lt;br /&gt;<br /> {{Farblegende|#A0A000|Flämische Gemeinschaft}}<br /> {{Farblegende|#A00000|Französische Gemeinschaft}}<br /> {{Farblegende|#0000A0|Deutschsprachige Gemeinschaft}}<br /> &lt;li style=&quot;list-style: none; text-indent: -1.5em; margin: 0;&quot;&gt;&lt;span style=&quot;border-left: 1.2em double #A0A000; background: #A00000;&quot;&gt;&lt;/span&gt;&amp;nbsp;Brüssel-Hauptstadt (zweisprachig)]]<br /> [[Datei:Gewestenkaart.svg|thumb|250px|Die ''Regionen'' Belgiens:&lt;br /&gt;<br /> {{Farblegende|#A0A000|Flämische Region}}<br /> {{Farblegende|#A00000|Wallonische Region}}<br /> {{Farblegende|#0000A0|Region Brüssel-Hauptstadt}}]]<br /> ''Hauptartikel: [[Politisches System Belgiens]]''<br /> <br /> Belgien ist seit 1993 ein Bundesstaat, der sich sowohl in drei ''Regionen'' als auch in drei ''Gemeinschaften'' gliedert. Als nachgeordnete Verwaltungseinheiten bestehen zehn ''Provinzen'' und 43 ''Arrondissements''. Die lokale Selbstverwaltung wird von den 589 Gemeinden ausgeübt.<br /> <br /> Sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften sind [[Gliedstaat]]en des belgischen Bundesstaates; sie unterscheiden sich durch ihre territoriale Abgrenzung und ihre Kompetenzen. Die ''Regionen'' (ndl. ''gewesten,'' frz. ''régions'') sind zuständig für große Bereiche der [[Wirtschaftspolitik|Wirtschafts-]], [[Umweltpolitik|Umwelt-]], [[Verkehrspolitik|Verkehrs-]] und [[Agrarpolitik]], zudem üben sie die [[Rechtsaufsicht|Rechts-]] und ggf. [[Fachaufsicht]] über Provinzen, Arrondissements und Gemeinden aus. Die ''Gemeinschaften'' (ndl. ''gemeenschappen'', frz. ''communautés;'' früher häufig auch als Kultur- bzw. Sprachgemeinschaften bezeichnet) verantworten das gesamte [[Bildungspolitik|Bildungswesen]], die [[Kulturpolitik]] sowie weitere „personenbezogene Angelegenheiten“ (Bereiche der Familien-, Gesundheits- und Sozialpolitik, u.&amp;nbsp;a. die öffentlichen Krankenhäuser). Auch im Vergleich mit anderen Bundesstaaten verfügen Regionen und Gemeinschaften zusammengenommen über ein hohes Maß an Kompetenzen, zudem können sie in ihren Verantwortungsbereichen eigenständig Verträge mit ausländischen Staaten abschließen. Vom belgischen Staat abgeschlossene internationale Verträge, die Kompetenzen der Regionen bzw. Gemeinschaften betreffen, bedürfen der Zustimmung von deren Parlamenten; dies gilt beispielsweise für die Verträge der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Bei der Bundesebene sind vor allem die Zuständigkeit für [[Außenpolitik|Außen-]], [[Verteidigungspolitik|Verteidigungs-]] und [[Finanzpolitik]], die [[Sozialversicherung|sozialen Sicherungssysteme]] sowie die [[Polizei]] und [[Rechtspflege|Justiz]] verblieben.<br /> <br /> Die territoriale Abgrenzung der Regionen und Gemeinschaften richtet sich nach den Sprachgebieten: Die [[Flämische Region]] umfasst das niederländische Sprachgebiet, die [[Wallonische Region]] das französische und das deutsche Sprachgebiet, die [[Region Brüssel-Hauptstadt]] das zweisprachige französisch-niederländische Gebiet. Die [[Flämische Gemeinschaft]] übt ihre Befugnisse auf dem niederländischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet aus, die [[Französische Gemeinschaft Belgiens|Französische Gemeinschaft]] auf dem französischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet, die [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|Deutschsprachige Gemeinschaft]] auf dem deutschen Sprachgebiet. Regionen und Gemeinschaften verfügen jeweils über ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Allerdings haben die Flämische Gemeinschaft und die Flämische Region ihre Institutionen zusammengelegt, so dass es nur ein ''Flämisches Parlament'' und eine ''Flämische Regierung'' gibt, die sowohl die Befugnisse der Region als auch die der Gemeinschaft ausüben.<br /> <br /> Außerdem kennt man in Belgien auf einer tieferen Verwaltungsebene die insgesamt zehn ''Provinzen,'' die innerhalb der Regionen liegen:<br /> * Die ''Flämische Region'' (nl.: ''Het Vlaamse Gewest'') umfasst fünf Provinzen:<br /> ** [[Provinz Antwerpen|Antwerpen]] (Hauptstadt [[Antwerpen]])<br /> ** [[Limburg (Belgien)|Limburg]] ([[Hasselt (Belgien)|Hasselt]])<br /> ** [[Ostflandern]] ([[Gent]])<br /> ** [[Flämisch Brabant]] ([[Löwen]])<br /> ** [[Westflandern]] ([[Brügge]])<br /> * Die ''Wallonische Region'' (fr.: ''La Région Wallonne'') umfasst ebenfalls fünf Provinzen:<br /> ** [[Hennegau]] ([[Mons]])<br /> ** [[Lüttich (Provinz)|Lüttich]] ([[Lüttich]])<br /> ** [[Luxemburg (Provinz)]] ([[Arlon]])<br /> ** [[Provinz Namur|Namur]] ([[Namur]])<br /> ** [[Wallonisch Brabant]] ([[Wavre]])<br /> * Die ''Region Brüssel-Hauptstadt'' (nl.: ''Brussels Hoofdstedelijk Gewest'', fr.: ''Région de Bruxelles Capitale'') gilt als provinzfrei. Sie übt ihre Zuständigkeiten im ''Verwaltungsbezirk Brüssel-Hauptstadt'' aus, welcher deckungsgleich ist mit der Region Brüssel-Hauptstadt.<br /> <br /> Die unterste Verwaltungsebene stellen die 589 Gemeinden dar (siehe auch [[Liste der Gemeinden Belgiens]]).<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> Im Vergleich mit dem [[Bruttoinlandsprodukt]] der [[Europäische Union|EU]], ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht Belgien einen Index von 118 (EU-25:100) (2005).&lt;ref&gt;[http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/06/166&amp;format=HTML&amp;aged=0&amp;language=EN&amp;guiLanguage=en Eurostat News Release]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (Stand: 2003):<br /> * [[Landwirtschaft|Agrarwirtschaft]]: 1 %<br /> * [[Industrie]]: 27 %<br /> * [[Dienstleistung]]ssektor: 72 %<br /> <br /> === Tourismus ===<br /> [[Datei:Semois.jpg|thumb|Die Ardennen]]<br /> Der [[Tourismus]] spielt in Belgien eine große Rolle. Vor allem Deutsche, Briten, Luxemburger, Franzosen und Niederländer besuchen Belgien. Bei den Briten ist außerdem eine Art Erster-Weltkrieg-Tourismus entstanden. In [[Westflandern]] stehen noch viele alte Kriegsdenkmäler und -friedhöfe. Daneben sind die Ferienbadeorte an der belgischen Nordseeküste ([[Knokke-Heist]], [[Bredene]], [[De Panne]], [[Nieuwpoort]], [[Oostende]] u.&amp;nbsp;a.) sehr beliebt. Außerdem sind auch die [[Ardennen]] eine vielbesuchte Urlaubsregion. Von der belgischen Nordseeküste aus kann man viele Tagestouren unternehmen, etwa in die Nachbarländer Frankreich und Niederlande oder Großbritannien.<br /> Als besonders nachgefragt haben sich auch Städtetouren nach [[Brüssel]], [[Hasselt (Belgien)|Hasselt]], [[Gent]], [[Antwerpen]] u.&amp;nbsp;a. erwiesen. Die Stadt [[Brügge]] ist aber wahrscheinlich die Stadt mit dem größten Tourismus. Sie wird gelegentlich ''Venedig des Nordens'' genannt.<br /> Es existiert ein eigenständiger Tourismusverband für Flandern sowie ein weiterer für das übrige Belgien.<br /> <br /> === Energiepolitik ===<br /> Der [[Kohlenstoffdioxid]]ausstoß pro Kopf des Landes gehört zu den weltweit höchsten. Belgien besitzt zwei in Betrieb befindliche [[Kernkraftwerk]]e.<br /> 1999 wurde ein [[Atomausstieg]] vom Parlament beschlossen ''(Siehe auch: [[Kernenergie nach Ländern]])''.<br /> <br /> === Regionale Disparitäten ===<br /> Bereits seit dem 19. Jahrhundert bestehen in Belgien Streitigkeiten zwischen den französisch sprechenden Wallonen und den niederländisch sprechenden Flamen (''Siehe auch'': [[Flämisch-wallonischer Konflikt]]). Ein aktueller Streitpunkt hat seine Ursache in wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den Landesteilen: Da sich die ehemals von Kohle- und Stahlindustrie geprägten wallonischen Regionen in einer [[Rezession]]sphase befinden, ist die Arbeitslosigkeit dort im Vergleich zu den flämischen Regionen deutlich erhöht. Gleichzeitig wird das belgische [[Bruttonationaleinkommen]] zu zwei Dritteln in Flandern erwirtschaftet. Die flämische Region zahlt einen Solidarbeitrag, der in der Wallonie vor allem zur Finanzierung von Sozialleistungen verwendet wird. Diese Zahlungen sind jedoch in der flämischen Region politisch umstritten. Der wachsende Unmut über die wirtschaftliche Schwäche der wallonischen Region manifestiert sich insbesondere in der flämischen Separatistenbewegung, deren Hauptorganisationsträger die [[Politische Partei|Partei]] [[Vlaams Belang]] ist.<br /> <br /> === Kennzahlen ===<br /> Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen [[Bruttoinlandsprodukt]], [[Inflation]], [[Haushaltssaldo]] und [[Außenhandel]] entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=11 | Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=11 | in % gegenüber dem Vorjahr<br /> |-<br /> |-bgcolor=d7d7d7<br /> |bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; |1998<br /> |align=&quot;right&quot; |1999<br /> |align=&quot;right&quot; |2000<br /> |align=&quot;right&quot; |2001<br /> |align=&quot;right&quot; |2002<br /> |align=&quot;right&quot; |2003<br /> |align=&quot;right&quot; |2004<br /> |align=&quot;right&quot; |2005<br /> |align=&quot;right&quot; |2006<br /> |align=&quot;right&quot; |2007<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Veränderung in % gg. Vj.<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,5<br /> | align=&quot;right&quot; | 0,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,4<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,5<br /> | align=&quot;right&quot; |~ 2,5<br /> | align=&quot;right&quot; |~ 2,5<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=8 |&lt;small&gt;Quelle: bfai&lt;ref&gt;Entwicklung des BIP von Belgien [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai, 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt; &lt;/small&gt; <br /> ! bgcolor=&quot;#eaeaea&quot; colspan=3 |&lt;small&gt;~ = geschätzt &lt;/small&gt; <br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=8 | Entwicklung des BIP (nominal)<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=4 | absolut (in Mrd. Euro)<br /> ! bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=center colspan=4 | je Einwohner (in Tsd. Euro)<br /> |-<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; |Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; | 2003<br /> |align=&quot;right&quot; | 2004<br /> |align=&quot;right&quot; | 2005<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2003<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2004<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2005<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot;| BIP in Mrd. Euro<br /> |align=&quot;right&quot; |275<br /> |align=&quot;right&quot; |288<br /> |align=&quot;right&quot; |298<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | BIP je Einw. (in Tsd. Euro)<br /> |align=&quot;right&quot; |26,4<br /> |align=&quot;right&quot; |27,7<br /> |align=&quot;right&quot; |28,7<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=10 |&lt;small&gt;Quelle: bfai&lt;ref&gt;Entwicklung des BIP von Belgien (absolut): [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt; &lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=4 | Entstehung und Verwendung des BIP (2005)<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=2 | Entstehung des BIP (in %)<br /> ! bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=center colspan=2 | Verwendung des BIP (in %)<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot;| Dienstleistungen<br /> |align=&quot;right&quot; | 67<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot; | öffentlicher Verbrauch<br /> | bgcolor=&quot;#ffffff&quot; align=&quot;right&quot; | 23<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot;| verarbeitenden Industrie<br /> |align=&quot;right&quot; | 17<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot; | privater Verbrauch<br /> | bgcolor=&quot;#ffffff&quot; align=&quot;right&quot; | 56<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot;| Bauindustrie<br /> |align=&quot;right&quot; | 4<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot; | Bruttoanlageinvestitionen<br /> | bgcolor=&quot;#ffffff&quot; align=&quot;right&quot; | 21<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot;| sonstiges<br /> |align=&quot;right&quot; | 12<br /> | bgcolor=&quot;#e3e3e3&quot; |<br /> | bgcolor=&quot;#ffffff&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=4 |&lt;small&gt;Quelle: bfai&lt;ref&gt;Verwendung des BIP von Belgien (absolut): [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt; &lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=5 | Entwicklung der Inflationsrate<br /> ! bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; align=center colspan=5 | Entwicklung des Haushaltssaldos<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=5 | in % gegenüber dem Vorjahr<br /> ! bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=center colspan=5 | in % des BIP&lt;br /&gt;(„minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt)<br /> |-<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; |Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; |2003<br /> |align=&quot;right&quot; |2004<br /> |align=&quot;right&quot; |2005<br /> |align=&quot;right&quot; |2006<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2003<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2004<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2005<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2006<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot;| Inflationsrate<br /> |align=&quot;right&quot; | 1,6<br /> |align=&quot;right&quot; | 2,5<br /> |align=&quot;right&quot; | 2,8<br /> |align=&quot;right&quot; | 1,9<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | Haushaltssaldo<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,1<br /> |align=&quot;right&quot; | 3,1<br /> |align=&quot;right&quot; |-0,1<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,3<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=7 |&lt;small&gt;Quelle: bfai&lt;ref&gt;Entwicklung der Inflationsrate von Belgien: [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt;&lt;/small&gt;<br /> ! bgcolor=&quot;#eaeaea&quot; colspan=3 |&lt;small&gt; ~ = geschätzt &lt;/small&gt; <br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=d0d0d0<br /> ! align=center colspan=9 | Entwicklung des Außenhandels<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=9 |in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br /> |-<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> |<br /> ! align=center colspan=2 | 2003<br /> ! align=center colspan=2 | 2004<br /> ! align=center colspan=2 | 2005<br /> ! align=center colspan=2 | 2006<br /> |-<br /> |-bgcolor=eeeeee<br /> | bgcolor=&quot;#dddddd&quot;|<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro&lt;br /&gt;(1.Hj.)<br /> | % gg.Vj.<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#d5d5d5&quot; align=&quot;left&quot; | Einfuhr<br /> |align=&quot;right&quot; | 208<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | – 1,0<br /> |align=&quot;right&quot; | 230<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 10,5<br /> |align=&quot;right&quot; | 256<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 11,5<br /> |align=&quot;right&quot; | 141<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 11,1<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#d5d5d5&quot; align=&quot;left&quot; | Ausfuhr<br /> |align=&quot;right&quot; | 226<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | – 1,1<br /> |align=&quot;right&quot; | 247<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9,2<br /> |align=&quot;right&quot; | 270<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9,4<br /> |align=&quot;right&quot; | 147<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9,6<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;left&quot; | Saldo<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 18,3<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 17,1<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 13,7<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 6,0<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=9 |&lt;small&gt;Quelle: bfai&lt;ref&gt;Entwicklung des Außenhandels von Belgien: [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt; &lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> === Staatshaushalt ===<br /> Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 230,9 Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 204,9 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,6 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]].&lt;ref name=&quot;CIA&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/be.html The World Factbook]&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;<br /> Die Staatsverschuldung betrug 2009 457 Mrd. US-Dollar oder 99 % des BIP.&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt;<br /> <br /> 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:<br /> * [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:&lt;ref name=&quot;Fischer&quot;&gt;Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4&lt;/ref&gt; 9,9 %<br /> * [[Bildungssystem|Bildung]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt; 6,0 % (2004)<br /> * [[Militär]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot;/&gt; 1,3 % (2005)<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> === Eisenbahn ===<br /> Belgien war das erste Land in Kontinentaleuropa mit Eisenbahnverbindungen.<br /> Die staatliche [[Eisenbahn]]gesellschaft heißt [[Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen|SNCB/NMBS]] und betreibt eines der am dichtesten ausgebauten Bahnnetze weltweit. Für Brüssel ist ein [[Réseau Express Régional (Brüssel)|RER-Netz]] ([[S-Bahn]]) in Vorbereitung.&lt;ref&gt;[http://www.b-rail.be/corp/D/projects/project_rer/ Zur RER Brüssel]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schifffahrt ===<br /> Belgien ist ein wichtiges [[Transitland]] zwischen [[Mitteleuropa]] und [[Westeuropa]]. Der wichtigste Hafen ist [[Hafen von Antwerpen|Antwerpen]] an der [[Schelde]], einer der größten und wichtigsten Seehäfen der Welt. Auch der [[Hafen von Brügge-Zeebrügge|Seehafen von Brügge-Zeebrügge]] gilt als einer der modernsten und wichtigsten in Europa. Traditionelle Bedeutung als Fährhafen besaß, bis zur Eröffnung des [[Eurotunnel]]s, der [[Hafen von Ostende]].<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Belgische Häfen]].<br /> <br /> === Flugverkehr ===<br /> Der wichtigste Flughafen des Landes ist [[Brüssel-Zaventem]]. Weitere Flughäfen sind [[Flughafen Brüssel-Charleroi|Brüssel-Charleroi]], [[Flughafen Lüttich|Lüttich]], [[Flughafen Antwerpen|Antwerpen]] und [[Flughafen Ostende-Brügge|Ostende-Brügge]]. <br /> <br /> Staatliche belgische Fluggesellschaft war bis 2001 die traditionsreiche [[Sabena]]. Sie ging in der [[SN Brussels Airlines]] auf, die sich wiederum mit [[Virgin Express]] zur [[Brussels Airlines]] vereinigte.<br /> <br /> === Straßenverkehr ===<br /> Belgien besitzt ein sehr gut ausgebautes [[Liste der Autobahnen in Belgien|Autobahnnetz]], welches wie auch alle anderen Straßen in Belgien fast komplett mit Straßenlaternen ausgestattet und nachts beleuchtet ist. Jedoch soll diese Beleuchtung aus Gründen der Stromersparnis und damit des Klimaschutzes künftig eingeschränkt werden und folglich zwischen 0.30 Uhr und 4.30 Uhr abgeschaltet bleiben. Aufgrund des hohen ausländischen Verkehrsaufkommens war für 2008 eine Autobahnmaut in Höhe von 60 € geplant, die für heftige Diskussionen gesorgt hatte, allerdings bis heute nicht eingeführt wurde.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> <br /> === Gastronomie ===<br /> ''Hauptartikel: [[Belgische Küche]]''<br /> [[Datei:250 Biere.JPG|thumb|90px|Ein belgisches Biergeschäft]]<br /> Eine typische gesamtbelgische Küche gibt es nicht, da zahlreiche Spezialitäten eher den Regionen Flandern oder Wallonien zuzuordnen sind oder von den Kochkünsten der Nachbarländer, insbesondere Frankreichs (genauer: [[Lothringen]]s), inspiriert sind. Es wurde aber eine weltbekannte Erfindung in Belgien gemacht, die häufig falsch eingeordnet wird: [[Pommes frites]]. [[Belgische Waffeln]] stellen ebenfalls eine Spezialität dar. Die bekanntesten Waffelvarianten sind die Brüsseler und die Lütticher Waffeln. Des Weiteren ist Belgien für seine [[Praline]]n bekannt, welche zur Weltspitze gehören. Eine weitere Besonderheit ist die Sortenvielfalt der [[Belgisches Bier|belgischen Biere]], darunter zahlreiche Abteibiere (Abdijbier, Bière d'Abbaye) mit höherem Alkoholgehalt, auf besondere Weise vergorene Biere (z. B. [[Lambic]], [[Geuze]]) oder mit Fruchtaromen versetzte Biere. Die am meisten verbreiteten Biersorten sind [[Jupiler]] und [[Stella Artois]], die beide zum belgischen Brauereikonzern [[Inbev]], ehemals [[Interbrew]], gehören.<br /> <br /> === Sport ===<br /> Ein beliebter Sport in Belgien ist [[Fußball in Belgien|Fußball]]. Die [[Erste Division (Belgien)|1. belgische Liga]] ist eine der ältesten der Welt. In den 1970er und 1980er Jahren gehörte das [[Belgische Fußballnationalmannschaft|belgische Nationalteam]] (''Rote Teufel'' genannt) zur internationalen Spitze. Seit der Teilnahme an der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002]] hat sich Belgien nicht mehr für ein internationales Turnier qualifizieren können. (''Siehe auch:'' [[Fußball in Belgien]])<br /> <br /> Der Nationalsport in Belgien ist jedoch der Radsport. Deswegen hat Belgien auch einige Berühmtheiten im Radsport hervorgebracht. So gehörten und gehören [[Eddy Merckx]], [[Roger De Vlaeminck]], [[Johan Museeuw]], [[Peter Van Petegem]] sowie [[Tom Boonen]] zu den besten Radsportlern der Welt. Wichtige Eintagesklassiker finden in Belgien statt, z. B. [[Lüttich-Bastogne-Lüttich]] und die [[Flandern-Rundfahrt]].<br /> <br /> Auch der Tennissport ist im Aufwind. Die flämische [[Kim Clijsters]] und die wallonische [[Justine Henin]] gehörten lange Zeit zu den besten Spielerinnen der Welt.<br /> <br /> In Leichtathletik ist [[Kim Gevaert]] (100 und 200 m) Europameisterin und [[Tia Hellebaut]] (Hochsprung) Olympiasiegerin.<br /> <br /> Der Rundkurs von [[Circuit de Spa-Francorchamps|Spa-Francorchamps]] gehört zu einer der anspruchsvollsten Strecken im Motorsport. Hier werden in regelmäßigen Abständen Rennen ausgetragen. Wie voriges Jahr die Formel 1 und die DTM, die dieses Jahr jedoch nicht ausgetragen werden. Eines der Höhepunkte ist wohl das Proximus 24 Stunden Rennen, das jedes Jahr ausgetragen wird.<br /> <br /> Mit dem [[Circuit Zolder]] hat Belgien eine zweite Rennstrecke, auf der Formel 1-Rennen ausgetragen wurden (1973 bis 1984). Auch die [[Deutsche Tourenwagen-Masters]] kamen nach Zolder.<br /> <br /> === Comics ===<br /> Comics sind generell sehr populär in Belgien; ein großer bekennender Fan war zum Beispiel auch König Baudouin. Den „Bandes Dessinées“ (kurz BD, französisch) oder „Strips“ (niederländisch) begegnet man auch häufig im Stadtbild, jede gute belgische Buchhandlung hat spezielle BD-Abteilungen und sogar in jedem großen Supermarkt findet man sie.<br /> <br /> Comics gehören zu einem der Hauptexportartikel belgischer Verlage, denn viele international bekannte und berühmte Comiczeichner und Autoren stammen aus Belgien, das damit im Vergleich zu seiner Größe die meisten in Europa hervorgebracht hat. Die berühmtesten sind [[Willy Vandersteen]] ([[Suske en Wiske]]), [[Jean Graton]] ([[Michel Vaillant]]), [[Morris (Comiczeichner)|Morris]] ([[Lucky Luke]]), [[Hergé]] ([[Tim und Struppi]]), [[Peyo]] ([[Die Schlümpfe]] und weiteres), [[Franquin]] ([[Spirou und Fantasio]], [[Gaston (Comic)|Gaston]] und [[Marsupilami]]) und [[Philippe Geluck]] ([[Le Chat]]).<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center; width:20em&quot;<br /> |+Belgische Kinospielfilmproduktion&lt;ref&gt;[http://www.fafo.at/download/WorldFilmProduction06.pdf Weltfilmproduktionsbericht (Auszug)], Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)&lt;/ref&gt;<br /> |- style=&quot;background:#efefef&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Anzahl<br /> |-<br /> | 1975 || 14<br /> |-<br /> | 1985 || 7<br /> |-<br /> | 1995 || 8<br /> |-<br /> | 2005 || 28<br /> |}<br /> <br /> In Belgien ist es auch möglich, [[Comic]] als Studienrichtung an [[Kunsthochschule]]n wie der Königlichen Akademie für [[bildende Kunst]] und dem [[Institut Saint-Luc]] in Brüssel zu studieren. Daher werden die Bandes Dessinées in Belgien auch als „neunte Kunst“ tituliert.<br /> <br /> Kaum verwunderlich, dass es in Brüssel also auch ein Comic-Museum gibt ([[Belgisches Comiczentrum|Centre Belge de la Bande Dessinée]]), in dem dieser Kunstrichtung auf drei Etagen gehuldigt wird.<br /> <br /> === Musik ===<br /> Im 15. und 16. Jahrhundert, der Zeit der [[Renaissance#Musik|Renaissance]] waren zahlreiche Komponisten aus dem Gebiet des heutigen Belgien, vor allem aus dem [[Hennegau]] führend und stilprägend in Europa (Die sogenannten Niederländer). Bedeutende Namen sind [[Guillaume Dufay]], [[Johannes Ockeghem]], [[Josquin Desprez]], [[Heinrich Isaac]], [[Jacob Obrecht]], [[Adrian Willaert]], [[Orlando di Lasso]].<br /> <br /> Im [[Jazz]] sind der [[Mundharmonika]]spieler [[Toots Thielemans]] und der [[Gitarrist]] [[Philip Catherine]] international hervorgetreten. <br /> <br /> Siehe auch: [[Liste belgischer Sänger]].<br /> <br /> === Homosexualität ===<br /> ''Hauptartikel: [[Homosexualität in Belgien]]''<br /> <br /> [[Homosexualität]] ist in Belgien gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Homosexuelle Handlungen wurden bereits im Jahr 1794 entkriminalisiert. Seit 2003 existieren zudem Antidiskriminierungsgesetze.<br /> <br /> == Berühmtheiten ==<br /> === Sehenswürdigkeiten &amp; Städte in Bildern ===<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Montdesartsbxl.jpg|[[Brüssel]]<br /> Datei:Cinquantenaire.jpg|[[Brüssel]]<br /> Datei:Port cranes at Zeebrügge, Belgium 2.JPG|[[Hafen von Brügge-Zeebrügge]]<br /> Datei:Grote Markt at night (Antwerpen).jpg|[[Antwerpen]]<br /> Datei:Skyline Antwerpen.jpg|[[Antwerpen]]<br /> Datei:Montagnebueren2.jpg|[[Lüttich]]<br /> Datei:Liège Batte1 JPG.jpg|[[Lüttich]]<br /> Datei:Brugge-CanalRozenhoedkaai.JPG|[[Brügge]]<br /> Datei:Oostende Europacentrum 01.jpg|[[Ostende]]<br /> Datei:Winkelstraat Charleroi.jpg|[[Charleroi]]<br /> Datei:Ghent - centre.jpg|[[Gent]]<br /> Datei:Dyle Bridge Mechelen.JPG|[[Mechelen]]<br /> Datei:Oude Markt Leuven.jpg|[[Löwen]]<br /> Datei:Aalst belfort.JPG|[[Aalst]]<br /> Datei:Namur 2007 35.JPG|[[Namur]]<br /> Datei:Belgium-Waterloo-The-Thombs-1900.jpg|[[Waterloo (Belgien)|Waterloo]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Belgische Persönlichkeiten ===<br /> * Die Hl. [[Gudula|Gudula von Brüssel und Eibingen]] ist Patronin der Stadt Brüssel und eine belgische Nationalheilige.<br /> * Bekannte Maler sind [[Peter Paul Rubens]], [[Pieter Bruegel der Ältere]], [[James Ensor]] und der Surrealist [[René Magritte]].<br /> * Bekannte Architekten sind der Bauhaus-Architekt [[Henry van de Velde]] und der Jugendstil-Architekt [[Victor Horta]].<br /> * Weltweit bekannte Schriftsteller sind [[Charles DeCoster]], [[Émile Verhaeren]], [[Maurice Maeterlinck]], [[Georges Simenon]] und [[Amélie Nothomb]].<br /> * Für die Musikwelt des 19. Jahrhunderts (und darüber hinaus) war [[Adolphe Sax]] eine bedeutende Figur. Bekannte Musiker des 20. Jahrhunderts sind die Jazz-Musiker [[Toots Thielemans]] und [[Philip Catherine]], der Sänger und Chansonnier [[Jacques Brel]] und der flämische Singer-Songwriter [[Frederic Sioen]].<br /> * Seit den späten 90er Jahren ist Belgien eine Hochburg der [[Trance (Musik)|Trance-Musik]]. International erfolgreich sind die [[Vocal Trance]]-Formationen [[Ian Van Dahl]], [[Lasgo]] und [[Sylver]]. In der etwas progressiveren Szene sind z. B. [[Push]] oder [[Yves Deruyter]] sehr bekannt.<br /> * Bekannte Schauspieler sind der Actionfilm-Held [[Jean-Claude Van Damme]], der Schauspieler [[Benoît Poelvoorde]], die Schauspielerinnen [[Émilie Dequenne]], [[Cécile de France]] und [[Jasmin Schwiers]]. Erfolgreiche Regisseure sind die Brüder [[Jean-Pierre Dardenne|Jean-Pierre]] und [[Luc Dardenne]].<br /> * Bekannte Sportler sind die Tennisspielerinnen [[Kim Clijsters]] und [[Justine Henin]], die Fußballer [[Jean-Marie Pfaff]], [[Marc Wilmots]], [[Emile Mpenza]], [[Daniel van Buyten]] und [[Vincent Kompany]], der Rennfahrer [[Jacky Ickx]] und die Radrennfahrer [[Eddy Merckx]], [[Tom Boonen]], [[Johan Museeuw]], [[Peter Van Petegem]] und der Motocrossrennfahrer [[Stefan Everts]].<br /> * Der Erfinder der Comic Figuren [[Tim und Struppi]], [[Herge]], ist ebenfalls Belgier.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Belgische Streitkräfte]]<br /> * [[Belgisches Französisch]]<br /> * [[Liste der belgischen Regenten]]<br /> * [[Liste der Städte in Belgien]]<br /> * [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens]]<br /> * [[Brüssel-Rundschau]] (deutschsprachige belgische Zeitung)<br /> * [[Belgische Feldpost]]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Claus Hecking: ''Das politische System Belgiens.'' Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3724-9<br /> * Frank Berge, Alexander Grasse: ''Belgien – Zerfall oder föderales Zukunftsmodell? Der flämisch-wallonische Konflikt und die Deutschsprachige Gemeinschaft.'' Leske und Budrich, Opladen 2003 (Regionalisierung in Europa, Band 3), ISBN 3-8100-3486-X<br /> * Johannes Koll (Hrsg.): ''Belgien. Geschichte - Politik - Kultur - Wirtschaft.'' Aschendorff Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-402-00408-1<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Portal|Belgien}}<br /> * {{Wikiatlas|Belgium}}<br /> * {{Wiktionary|Belgien}}<br /> * {{Wikiquote|Belgische Sprichwörter}}<br /> * {{Commonscat|Belgium}}<br /> * [http://www.belgium.be/de/ Föderale Portalseite Belgiens]<br /> * [http://www.euro.de/europa/laenderdaten/belgien/ Daten und Fakten zu Belgien]<br /> * [http://www.monarchie.be/de/ Die Monarchie in Belgien]<br /> * [http://www.senate.be/deutsch/const_de.html Die Verfassung Belgiens]<br /> * [http://www.national-anthems.net/countries/index.php?id=BE Die Nationalhymne zum Anhören und im Wortlaut (franz. und fläm.)]<br /> * [http://www.belgieninfo.net/ Belgieninfo - Deutschsprachige aktuelle Informationsseite]<br /> * [http://www.belgien-citygui.de Belgien Cityguide - Informationen über belgische Städte]<br /> * [http://www.vrtnieuws.net/cm/flanderninfo.be Aktuelle Nachrichten aus Belgien (Deutschsprachiger Dienst der ''Vlaamse Radio- en Televisieomroep'')]<br /> * [http://www.brf.be/brf BRF – Hörfunk und Fernsehen in Ostbelgien]<br /> * [http://www.flandern.com/ Website Tourismus Flandern-Brüssel, Deutschland]<br /> * [[Mit offenen Karten (Fernsehsendung)|Mit offenen Karten]]: ''[http://www.youtube.com/watch?v=rXLlYPdPyms Zerbricht Belgien?]''<br /> * [http://www.arte.tv/de/suche/954822.html mit einer Oper begann die Revolution 1830 - mit weiteren Links - aus ARTE.tv]<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Belgien/|Belgien}}<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Europa<br /> |Navigationsleiste EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OSZE<br /> }}<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=50/32/00/N|EW=4/46/00/E|type=country|region=BE}}<br /> <br /> [[:Kategorie:Belgien| ]]<br /> [[:Kategorie:Staat in Europa]]<br /> [[:Kategorie:Monarchie (Staat)]]<br /> <br /> {{Link FA|af}}<br /> {{Link FA|en}}<br /> {{Link GA|eo}}<br /> {{Link GA|es}}<br /> <br /> [[ace:Bèlgia]]<br /> [[af:België]]<br /> [[als:Belgien]]<br /> [[am:ቤልጅግ]]<br /> [[an:Belchica]]<br /> [[ang:Belgice]]<br /> [[ar:بلجيكا]]<br /> [[arc:ܒܠܓܝܟܐ]]<br /> [[arz:بلچيكا]]<br /> [[ast:Bélxica]]<br /> [[az:Belçika]]<br /> [[ba:Бельгия]]<br /> [[bar:Bäigien]]<br /> [[bat-smg:Belgėjė]]<br /> [[bcl:Belhika]]<br /> [[be:Бельгія]]<br /> [[be-x-old:Бэльгія]]<br /> [[bg:Белгия]]<br /> [[bn:বেলজিয়াম]]<br /> [[bo:པེར་ཅིན།]]<br /> [[bpy:বেলজিয়াম]]<br /> [[br:Belgia]]<br /> [[bs:Belgija]]<br /> [[ca:Bèlgica]]<br /> [[ce:Бельге]]<br /> [[ceb:Belhika]]<br /> [[ckb:به‌لجیكا]]<br /> [[co:Belgica]]<br /> [[crh:Belçika]]<br /> [[cs:Belgie]]<br /> [[csb:Belgijskô]]<br /> [[cu:Бєлгїѥ]]<br /> [[cv:Бельги]]<br /> [[cy:Gwlad Belg]]<br /> [[da:Belgien]]<br /> [[diq:Belçıka]]<br /> [[dsb:Belgiska]]<br /> [[dv:ބެލްޖިއަމް]]<br /> [[dz:བེལ་ཇིཡམ]]<br /> [[ee:Belgium]]<br /> [[el:Βέλγιο]]<br /> [[eml:Bélgi]]<br /> [[en:Belgium]]<br /> [[eo:Belgio]]<br /> [[es:Bélgica]]<br /> [[et:Belgia]]<br /> [[eu:Belgika]]<br /> [[ext:Bélgica]]<br /> [[fa:بلژیک]]<br /> [[fi:Belgia]]<br /> [[fiu-vro:Belgiä]]<br /> [[fo:Belgia]]<br /> [[fr:Belgique]]<br /> [[frp:Bèlg·ique]]<br /> [[fur:Belgjo]]<br /> [[fy:Belgje]]<br /> [[ga:An Bheilg]]<br /> [[gd:A' Bheilg]]<br /> [[gl:Bélxica - 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Für die gleichnamige Band siehe [[Japan (Band)]].}}<br /> {{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''{{lang|ja-Hani|日本国}}'''&lt;/span&gt;&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Nihon-koku/Nippon-koku'''&lt;/span&gt;&lt;br /&gt;<br /> Japan<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Japan.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Japans<br /> |BILD-WAPPEN = Imperial Seal of Japan.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Nationales und Kaiserliches Siegel Japans<br /> |WAHLSPRUCH =<br /> |AMTSSPRACHE = [[Japanische Sprache|Japanisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Tokio]]&lt;br /&gt;(siehe auch [[Hauptstadt Japans]])<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = keines ([[de jure]])&lt;br /&gt;[[Tennō]] [[Akihito]] ([[de facto]])<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Premierminister von Japan|Premierminister]] [[Yukio Hatoyama]]<br /> |FLÄCHE = 377.835 &lt;sup&gt;[[#Infobox1|(1)]]&lt;/sup&gt;<br /> |EINWOHNER = 127.264.438 (2008)<br /> |BEV-DICHTE = 336,9<br /> |BIP = 2008<br /> * $ 4.354 Milliarden &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|3.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 4.923 Milliarden &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|2.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 34.100 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|25.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 38.559 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|23.]])&lt;/small&gt;<br /> |BIP-ERWEITERT =* Total ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> * Total (Nominal)<br /> * BIP/Einw. ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> * BIP/Einw. (Nominal)<br /> |WÄHRUNG = [[Yen]]<br /> |HDI=(10.) 0,960&lt;ref&gt;[http://hdr.undp.org/en/media/HDR_2009_EN_Complete.pdf Human Development Report 2009], abgerufen am 13. November 2009&lt;/ref&gt;<br /> |UNABHÄNGIGKEIT<br /> |GRÜNDUNG=11. Februar 660 v. Chr. (mythologisch und gesetzlich)&lt;br /&gt;3. Mai 1947 (Inkrafttreten der [[Japanische Verfassung|Nachkriegsverfassung]])&lt;br /&gt;28. April 1952 ([[Friedensvertrag von San Francisco|Ende der Besatzungszeit und volle Souveränität]]) <br /> |NATIONALHYMNE = [[Kimi Ga Yo]]<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+9 ([[Japan Standard Time|JST]])<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Japan)|J]]<br /> |INTERNET-TLD = .jp<br /> |TELEFON-VORWAHL = +81<br /> |ANMERKUNGEN = '''&lt;sup id=&quot;Infobox1&quot;&gt;(1)&lt;/sup&gt;''' ohne die umstrittenen [[Kurilen]]<br /> |BILD1 = LocationMapJapan.png<br /> |BILD2 = Japan sea map.png<br /> }}<br /> '''Japan''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja-Hani|日本}}, ''Nihon/Nippon;'' {{Audio|Ja-nippon nihonkoku.ogg|&lt;small&gt;anhören&lt;/small&gt;}}) ist ein [[Staat]] vor der Ostküste des [[Asien|asiatischen]] Kontinents.<br /> <br /> Der viertgrößte [[Inselstaat]] der Welt besteht im Kern aus vier Hauptinseln, auf die sich auch die Bevölkerung konzentriert. Mit über 120 Millionen Einwohnern liegt Japan an Platz zehn der bevölkerungsreichsten Länder der Erde.<br /> <br /> Der ''Staat Japan'' ist seit 1947 eine parlamentarische Monarchie, ohne dass die [[Japanische Verfassung|Verfassung]] jedoch einen Monarchen als Staatsoberhaupt festschreibt. De-facto-Hauptstadt und größte urbane Siedlung Japans ist [[Tokio]].<br /> <br /> Japan ist ein hoch entwickeltes [[Industrieland]] und war viele Jahre die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hinter den [[Vereinigte Staaten|USA]]. Es ist das einzige nicht westliche Mitglied der [[Gruppe der Acht]]. Militärisch ist es seit 1952 mit den USA verbündet.<br /> <br /> Die Bildung eines Staatswesens begann in Japan im 5. Jahrhundert unter kulturellem Einfluss des chinesischen Kaiserreichs. Seit dem 16. Jahrhundert stand Japan im direkten Kontakt mit dem Westen und stieg seit dem 19. Jahrhundert zur Großmacht auf, erwarb Kolonialbesitz und nahm an beiden Weltkriegen teil. Eine aggressive Expansionspolitik in China mündete in den Pazifikkrieg und die Niederlage an der Seite der Achsenmächte. Japans Vergangenheit als Kolonial- und Besatzungsmacht belastet noch heute die Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten.<br /> <br /> == Landesbezeichnung ==<br /> Der Landesname setzt sich aus den Zeichen {{lang|ja|日}} (Aussprache ''ni,'' in der Bedeutung „Tag“ oder „Sonne“) und {{lang|ja|本}} (Aussprache ''hon,'' in der Bedeutung „Ursprung“, „Wurzel“ oder „Beginn“) zusammen. Japan ist deshalb auch als das „Land der aufgehenden Sonne“ bekannt. Der zusammengesetzte Begriff kann sowohl „Nippon“ ({{lang|ja|にっぽん}}) als auch „Nihon“ ({{lang|ja|にほん}}) ausgesprochen werden: Während „Nippon“ eher in der formalen Sprache, auf japanischem Geld und Briefmarken sowie bei internationalen Veranstaltungen verwendet wird, kommt in der Alltags- und Umgangssprache „Nihon“ häufiger vor.<br /> <br /> Die Nomenklatur des Landesnamens stammt von der offiziellen Korrespondenz der japanischen Herrscher mit der chinesischen [[Sui-Dynastie]] (6.–7. Jahrhundert) und bezieht sich auf die von China aus gesehen östliche Lage des Landes. Zuvor war das japanische Kernland als [[Yamato-Zeit|Yamato]] und als ''Hi no Moto (no Kuni)'' ({{lang|ja|日[の]本([の]国)}}, „(Land des) Ursprungs der Sonne“) bekannt.<br /> <br /> Der Name „Japan“ ist ein [[Exonym und Endonym|Exonym]], das sich vermutlich von einer [[Chinesische Sprache|chinesischen]] oder [[Wu (Sprache)|Wu]]-Aussprache der Schriftzeichen ableitet. So gab etwa [[Marco Polo]] den chinesischen Begriff für Japan ({{zh|t=日本國|p=rìbĕnguó}}) als [[Cipangu]] wieder. Das frühere [[Malaiische Sprache|malaiische]] Wort für Japan, „Jepang“ (heute „Jepun“), wurde ebenfalls einer chinesischen Sprache entlehnt. Portugiesische Händler, die im 16. Jahrhundert in [[Malakka (Bundesstaat)|Malakka]] auf den Begriff „Jepang“ stießen, brachten ihn dann mit nach Europa. Im Englischen findet sich der Landesname in der Schreibweise „Giapan“ zum ersten Mal in einem Brief aus dem Jahr 1565.<br /> <br /> Mythologische Namen sind ''Toyo-ashi-hara no chi-aki no naga-i-ho-aki no mizu-ho no kuni'' ({{lang|ja|豐葦原之千秋長五百秋之水穗國}}, dt. „Land der üppigen Schilfgefilde, 1000 Herbste, langen 500 Herbste und der fruchtbaren Reisähren“) im [[Kojiki]], ''Toyo-ashi-hara no chi-i-ho-aki no mizu-ho no kuni'' ({{lang|ja|豐葦原千五百秋瑞穂之地}}, dt. „Land der üppigen Schilfgefilde, der 1500 Herbste und der fruchtbaren Reisähren“) im [[Nihon Shoki]], kurz auch ''Toyoashihara no kuni'' ({{lang|ja|豊葦原国}}) und ''Mizuho no kuni'' ({{lang|ja|瑞穂国}}), ''Ashihara no [[naka-tsu-kuni]]'' (Kojiki/Nihon Shoki: {{lang|ja|葦原中國}}, dt. „Land der Mitte [zwischen dem Himmel [[Takamanohara]] und der Unterwelt [[Yomi]] no kuni] der Schilfgefilde“), als auch ''Ōyashima no Kuni'' (Kojiki: {{lang|ja|大八嶋國}}, Nihon Shoki: {{lang|ja|大八洲國}}, dt. „Land der großen acht Inseln“), kurz auch ''Yashima''.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Datei:Japan topo.jpg|miniatur|Topographie Japans]]<br /> [[Datei:Satellite View of Japan 1999.jpg|miniatur|Satellitenaufnahme Japans 1999]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Geographie Japans]]''<br /> Japan ist ein Inselstaat und besteht im Wesentlichen aus einer [[Inselkette]], die sich entlang der Ostküste [[Asien]]s erstreckt. Die Hauptinseln sind [[Hokkaidō]] im Norden, die zentrale und größte Insel [[Honshū]], sowie [[Shikoku]] und [[Kyūshū]] im Süden. Dazu kommen 6.848&lt;ref name=&quot;stat&quot;&gt;http://www.stat.go.jp/english/data/nenkan/index.htm&lt;/ref&gt; kleinere Inseln, die sich vor allem in der [[Seto-Inlandsee]] und als [[Ryūkyū-Inseln]] konzentrieren.<br /> <br /> Über dem gesamten [[Archipel]] verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landmasse Japans ausmacht. Der höchste Berg Japans ist der [[Fujisan]] auf der Hauptinsel [[Honshū]] mit 3.776&amp;nbsp;m&lt;ref name=&quot;stat&quot;/&gt; über dem [[Normalnull|Meeresspiegel]]. Landwirtschaft, Industrie und Besiedlung sind auf rund 20 % der Landfläche beschränkt. In den großen Ebenen haben sich die Hauptballungsgebiete entwickelt: [[Kantō]] (mit [[Tokio]] und [[Yokohama]]) in der [[Kantō-Ebene]], [[Keihanshin]] ([[Ōsaka]], [[Kyōto]] und [[Kōbe]]) in der [[Ōsaka-Ebene]], [[Chūkyō]] ([[Nagoya]]) in der [[Nōbi-Ebene]] und [[Kitakyūshū]]-[[Fukuoka]] in der [[Tsukushi-Ebene]]. Auf Grund des Mangels an Flachland werden Berghänge durch [[Terrasse (Landwirtschaft)|Terrassenfeldbau]] kultiviert.<br /> <br /> === Klima ===<br /> [[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Wakkanai-Japan.png|miniatur|Klimadiagramm [[Wakkanai]] ([[Hokkaidō]])]]<br /> [[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Tokio-Japan.png|miniatur|Klimadiagramm [[Tokio]] ([[Honshū]])]]<br /> [[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Kagoshima-Japan.png|miniatur|Klimadiagramm [[Kagoshima]] ([[Kyūshū]])]]<br /> Die japanische [[Inselkette]] erstreckt sich in einem langen Bogen von Norden (45. Breitengrad, [[Hokkaidō]]) nach Süden (20. Breitengrad, [[Okinotorishima]]). Daher ist das Klima in Japan sehr unterschiedlich ausgeprägt; von der [[Gemäßigte Zone|kalt-gemäßigten Klimazone]] in [[Hokkaidō]], mit kalten und schneereichen [[Winter]]n, bis in die [[Subtropen]] in der [[Präfektur Okinawa]]. Dazu kommt der Einfluss von [[Wind]]en – im Winter vom asiatischen Kontinent zum Meer, und im [[Sommer]] vom Meer zum Kontinent. Im späten Juni und frühen Juli fällt im Süden ein Großteil des [[Niederschlag|Jahresniederschlages]] als [[monsun]]artige Regenfront ({{lang|ja-Hani|梅雨前線}}, ''baiu zensen).<br /> <br /> Im Frühsommer beginnt die [[Taifun]]-Saison, bei der vor allem der Süden und Südwesten Japans von über dem [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] entstehenden [[Wirbelsturm|Wirbelstürmen]] betroffen ist (z.&amp;nbsp;B. von [[Taifun Tokage]] und [[Taifun Conson (2004)|Taifun Conson]] im Jahr 2004). Statistisch gesehen erreichen Japan die meisten Taifune im September, obwohl sie im Pazifikraum im August am häufigsten sind. Der stärkste je aufgezeichnete Taifun Japans war der [[Ise-wan-Taifun]] &lt;!--(international: Taifun Vera; in Japan, wo die Stürme jeder Saison in der Reihenfolge der Entstehung durchnummeriert werden, ursprünglich: Taifun Nr. 15) --&gt;von 1959. Seine Auswirkungen waren verheerend: Über 5.000 Menschen kamen ums Leben.<br /> Die Winde tragen auch dazu bei, dass Japan verstärkt von [[Umweltsituation in Ostasien|transnationaler Umweltverschmutzung]] betroffen ist.<br /> <br /> Japan kann wegen seiner breit gefächerten geographischen Verhältnisse in sechs Hauptklimaregionen eingeteilt werden:<br /> * [[Hokkaidō]]: nicht sonderlich starke Niederschläge, während der langen kalten Winter größere Schneeverwehungen<br /> * [[Japanisches Meer]]: Der Nordwestwind im Winter bringt starken Schneefall. Im Sommer ist diese Region kühler als die pazifische Region, jedoch gibt es hier öfter [[Föhn]].<br /> * [[Chūō-kōchi|Zentrales Hochland]]: starke Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sowie Tag und Nacht, geringe Niederschläge<br /> * [[Seto-Inlandsee]]: Die Berge der Region [[Chūgoku]] und [[Shikoku]] halten den Wind auf und führen zu einem ganzjährig milden Klima.<br /> * [[Pazifischer Ozean|Pazifikregion]]: kalte Winter mit geringem Schneefall und heiße trockene Sommer<br /> * [[Nansei-Inseln]] ([[Ryūkyū-Inseln]]): subtropisches Klima mit warmen Wintern und heißen Sommern. Starke Niederschläge vor allem während der [[Regenzeit]], regelmäßig auftretende [[Taifun]]e.<br /> <br /> === Geologie ===<br /> Japan liegt an der geologischen [[Bruchzone]] von vier [[Plattentektonik|tektonischen Platten]] der Erdkruste:<br /> # die [[Nordamerikanische Platte]] im Norden<br /> # die [[Eurasische Platte]] im Westen,<br /> # die [[Philippinische Platte]] im Süden <br /> # die [[Pazifische Platte]] im Osten,<br /> <br /> die sich mit einigen Zentimetern pro Jahr gegeneinander [[Erdkrustenbewegung|bewegen]]. Teile der Pazifischen Platte schieben sich dort unter die Kontinentalplatte [[Eurasien]]s, wodurch sie sich erwärmen und zu [[Vulkanismus]] und häufigen [[Erdbeben]] führen. Die anhaltende Bewegung ([[Subduktion]]) der Krustenteile, die zu einer langsamen Verkleinerung des [[Pazifik]]s führt, lässt deren großräumige [[Plattentektonik|Verschweißung]] nicht zu, im Gegensatz etwa zu [[Indien#Geologie|Indien]] und den sog. [[Terrane]]en anderer Kontinentalränder.<br /> <br /> Von den etwa 240 [[Vulkan]]en des [[Pazifischer Feuerring|pazifischen Feuerringes]] sind 40 aktiv. In der gesamten Region gibt es nahezu täglich leichtere Erdbeben, in größeren Abständen auch schwere (z. B. [[Großes Kantō-Erdbeben]] 1923, [[Erdbeben von Kōbe 1995]]). Jedes Jahr findet zum Jahrestag des Kanto-Erdbebens im September eine Übung zum [[Katastrophenschutz]] statt.<br /> Besonders Tokio ist einem hohen Erdbebenrisiko ausgesetzt (siehe [[Erdbeben in Tokio]]).<br /> <br /> In den letzten tausend Jahren starben in Japan über 160.000 Menschen durch [[Tsunami]]s. Das Land verfügt heutzutage durch Messbojen im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] über ein effektives Tsunami-[[Frühwarnsystem]]. Für die Bevölkerung finden regelmäßig Trainingsprogramme statt, viele japanische Küstenstädte schützen sich durch das Errichten hoher [[Deich]]e. Diese Wälle aus [[Stahlbeton]] sind teilweise 10 Meter hoch, bis zu 25 Meter tief und mit stabilen Metalltoren ausgestattet.<br /> <br /> === Flora und Fauna ===<br /> Im Inland Japans finden sich eine Reihe Gebirgsketten, die die [[Waldgrenze]] überschreiten, außerdem gehört zu Japan eine größere Zone im Ostpazifik. Verglichen mit der Enge des Lebensraums, gibt es eine Vielzahl von Arten. Durch die Position als vorgelagerte Inselkette hat sich eine zwar mit „Kontinentalasien“ verwandte,<br /> aber eigenständige [[Pflanzenwelt|Flora]] und [[Fauna]] entwickelt. Die [[Ogasawara-Inseln]] (''auch:'' Bonin-Inseln), 1000&amp;nbsp;km südöstlich von [[Tokio]], werden wegen ihrer [[Endemit|endemischen]] Spezies oft mit den [[Galapagosinseln]] verglichen.<br /> <br /> Japan liegt im Schnittpunkt von drei [[Ökoregion]]en. Die Hauptinseln und die nahegelegenen Nachbarinseln sind Teil der [[Paläarktische Region|Paläarktischen]] Ökozone. Die Ryūkyū-Inseln sind Teil der [[Indomalaiische Ökoregion|Indomalaiischen Region]], während die [[Ogasawara-Inseln]] zu [[Ozeanien]] gerechnet werden.<br /> <br /> ; Säugetiere<br /> : An Großsäugetieren gibt es unter anderem den [[Braunbär]] auf [[Hokkaidō]], auf [[Honshū]] den [[Asiatischer Schwarzbär|asiatischen Schwarzbären]], [[Sikahirsch]]e und den [[Japanischer Serau|japanischen Serau]] (eine Ziegenantilope). Unter den einheimischen Arten findet sich der [[Japanmakak]], der auf der [[Shimokita-gun (Aomori)|Shimokita-Halbinsel]] in der [[Präfektur Aomori]] heimisch ist und damit die nördlichste Affenpopulation der Welt bildet.<br /> : Die starke [[Verstädterung]] an den Küsten und in den japanischen Ebenen hat dazu geführt, dass einige Säugetierarten [[Aussterben|ausgestorben]] sind, so der [[Honshū-Wolf]] (Canis lupus hodophilax), der [[Kalifornischer Seelöwe|japanische Seelöwe]] (Zalophus californianus japonicus), der [[Seeotter]] und der [[Fischotter]]. [[Haushund|Hunde]] und [[Hauskatze|Katzen]] gibt es in Japan in einer breiten Auswahl an Rassen. Als typisch japanische Hunderasse wird der [[Shiba Inu]] angesehen.<br /> ; Vögel<br /> : In Japan sind über 500 verschiedene Vogelarten gesichtet worden. Da die Inselgruppe in jeder Richtung von Meer umgeben ist, gehört eine Vielzahl davon zum [[Wassergeflügel]]. Von Nord nach Süd ist Japan eine wichtige Zwischenstation für [[Zugvogel|Zugvögel]]. In [[Sibirien]] brütende Vögel finden hier ihr Winterquartier, während die in Japan brütenden Vögel im Winter in Richtung [[Südostasien]] ziehen. Auf diese Art findet eine Vielzahl von Vogelarten ihren Weg nach Japan. In den Städten finden sich [[Raben und Krähen|Krähen]] (besonders die [[Aaskrähe]]), [[Feldsperling|Spatzen]], [[Tauben]] und [[Rauchschwalbe]]n. Nationalvogel ist der [[Buntfasan]]. Der [[Nipponibis]] ist in Japan in freier Wildbahn ausgestorben. Allerdings leben immer noch einige hundert in einem Schutz- und Aufzuchtszentrum auf Sado sowie in freier Wildbahn in der [[Shaanxi|Shaanxi-Provinz]] in China.<br /> ; Fische<br /> : Die japanischen [[Küstengewässer]] sind von kalten und warmen [[Meeresströmung]]en durchzogen, die an ihren Berührungslinien gute Wachstumsbedingungen für [[Plankton]] bieten. Das Land liegt an einer Belastungskante der [[Lithosphäre]], durch deren Verschiebungen sich eine zerklüftete Küstenlinie gebildet hat. Dadurch bietet sich ein guter Lebensraum für eine Vielzahl von Fischarten. Die Gewässer vor der [[Sanriku-Küste]] (Präfekturen [[Präfektur Miyagi|Miyagi]] und [[Präfektur Iwate|Iwate]]) und die nördlich anschließenden Meeresgebiete bis zu den [[Kurilen]] sind einer der drei reichsten Fischgründe in der Welt. In den Flüssen gibt es eine reichhaltige Zahl von Fischarten, begünstigt durch das regenreiche [[Klima]]. In den [[Brackwasser]]gebieten der Flussmündungen gibt es eine Vielzahl von [[Muscheln]]. Problematisch ist die [[Gewässerverschmutzung]] und die Betonierung der [[Flussbett]]en, die zu einem [[Aussterben]] zahlreicher Arten geführt hat. In den Siebzigern gab es eine starke [[Umweltbewegung]], die erste Erfolge dagegen verbuchen konnte.<br /> ; Flora<br /> : Japan ist zu großen Teilen von [[Bergwald|Bergwäldern]] bedeckt. Eine Vielzahl der einheimischen Arten ist auf diese Umgebung spezialisiert.<br /> ; Kulturpflanzen<br /> : Wichtigste Kulturpflanze in Japan ist der aus [[Korea]] eingeführte [[Reis]], genau genommen ''Oryza sativa japonica'' (Kurzkornreis). Das [[Stroh]] wird für die Herstellung von [[Tatami]] verwendet. Historisches Arme-Leute-Essen ist die [[Hirse]], da der Reis als Steuer entrichtet werden musste. Ebenfalls angebaut werden verschiedene Bohnensorten, unter anderem die [[Adzukibohne]], und eine Reihe von Gemüsen, darunter [[Ingwer]], [[Rettich]] und [[Spinat]]. Heimisch sind außerdem verschiedene [[Zitruspflanzen]] wie die [[Amanatsu]], darüber hinaus wurde eine Reihe von Obst- und Gemüsesorten eingeführt. Zur traditionellen Küche gehören außerdem [[Seetang]] (beispielsweise [[Nori]]) und Meeres[[alge]]n ([[Wakame]]). Traditionelle japanische Häuser werden unter anderem aus dem Holz der [[Sicheltanne]] gebaut. Von nationaler Bedeutung sind die [[Tee (Pflanze)|Teepflanze]] und verschiedene [[Binsen]]arten zur Herstellung der [[Tatami]]-Matten (Flatterbinse und Dochtbinse).<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bild:Shiba Inu 600.jpg|Der [[Shiba-Inu]], eine beliebte Hunderasse<br /> Bild:Kamikochi Marsh.jpg|Wälder bedecken 66 %&lt;ref&gt;[[Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation]]: [http://www.stat.go.jp/english/data/handbook/c01cont.htm Statistisches Handbuch 2008]: Tabelle 1-6&lt;/ref&gt; der Landesfläche<br /> Bild:Koi.jpg|Die [[Koi]] werden in Japan als Zierfische gezüchtet<br /> Bild:Pinus densiflora Towada.jpg|Die [[Japanische Rotkiefer]] ist der am weitesten verbreitete Nadelbaum Japans<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> * ''Hauptartikel: [[Geschichte Japans]]''<br /> ; [[Jōmon-Zeit|Jōmon-Periode]]: In der Zeit von 10.000 v. Chr. bis etwa 300 v. Chr. wanderten Menschen (vermutlich) aus Zentralasien, [[Sibirien]] und dem südpazifischen Raum in das Gebiet des heutigen Japan ein.<br /> ; [[Yayoi-Zeit|Yayoi-Periode]]: Erste bestätigte Kontakte mit dem [[Kaiserreich China|chinesischen Reich]] gab es von etwa 300 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr.<br /> ; [[Kofun-Zeit|Kofun-Periode]]: Große [[Kofun|Schlüsselgräberanlagen]] stammen aus der Kofun-Periode von etwa 300 bis 710 n. Chr. Es gab einen engen politischen Kontakt mit dem Nachbarland [[Korea]] und Einwanderung von Korea nach Japan. Ab dem 5. Jahrhundert fand die Übernahme der [[Chinesische Schrift|Chinesischen Schrift]] statt.<br /> ; [[Nara-Zeit|Nara-Epoche]] (710–784) : In der Nara-Periode wurde der [[Buddhismus]] stark gefördert. Die [[Staatsform]] lehnte sich an das [[Geschichte Chinas|chinesische Vorbild]] an.<br /> ; [[Heian-Zeit|Heian-Epoche]] (794–1185) : Aufschwung der höfischen Kultur in [[Heian-kyō]] ([[Kyōto]]), vor allem [[Dichtung]] und [[Japanische Literatur|Literatur]]. Die Macht des [[Kaiser]]s wurde allmählich geschwächt und Kriegerfamilien etablierten sich. Zum Ende der Heian-Periode begründete die [[Minamoto]]-Familie das erste [[Shōgun]]at.<br /> ; [[Kamakura-Zeit|Kamakura-Epoche]] (1192–1333) : Während der Kamakura-Periode unternahm [[Kublai Khan]] zwei [[Mongoleninvasionen in Japan|Invasionsversuche in Japan]], die jedoch durch später als göttlich interpretierte [[Taifun]]e ([[Kamikaze (Mongoleneinfall)|Kamikaze]], ''Götterwind'') verhindert wurden.<br /> ; [[Muromachi-Zeit|Muromachi-Epoche]] (1338–1573) : Die mächtigen unabhängigen [[Daimyō]] unterhielten ihre eigenen Armeen. Das [[Shōgun]]at verlor die Kontrolle, und die „[[Sengoku-Zeit|Zeit der streitenden Reiche]]“ ''(sengoku jidai)'' begann.<br /> ; [[Sengoku-Zeit|Sengoku-Epoche]] (1477–1568) : Die drei Reichseiniger ([[Oda Nobunaga]], [[Toyotomi Hideyoshi]], [[Tokugawa Ieyasu]]) beendeten in der [[Azuchi-Momoyama-Zeit|Azuchi-Momoyama-Epoche]] (1568 bis 1603) den über 100-jährigen [[Bürgerkrieg]].<br /> ; [[Edo-Zeit|Edo-Ära]] (1603–1867) : Während der [[Abschließung Japans]] in der Edo-Zeit waren Aus- und Einreise für Japaner und Ausländer verboten. Mit Ausnahme von beschränktem Austausch mit China und den Niederlanden bestand kaum Kontakt zu anderen Staaten. Die [[Tokugawa]]-Familie behielt für über 250&amp;nbsp;Jahre die Kontrolle über die anderen [[Daimyō]]. Diese Periode war von großer Prosperität für das japanische Volk geprägt. Die Bevölkerung wuchs stetig. Das heutige [[Tokio]] wuchs in dieser Zeit zur größten Metropolregion der Welt. 1854 segelte US-[[Admiral]] [[Matthew Calbraith Perry|Matthew Perry]] mit seiner Flotte von vier Kriegsschiffen unbehelligt in den Hafen des heutigen Tokio, um einen Brief des US-Präsidenten [[Millard Fillmore]] zu übergeben, in dem dieser die Tokugawa-Regierung zum offenen Handel mit den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] auffordert. Die Leichtigkeit, mit der Perry in den Hafen einlaufen konnte, offenbarte die Schwäche des Tokugawa-Regimes. Dies führte zu einem Aufstand regionaler Herrscher und mündete letztlich in eine Wiedereinsetzung des [[Tennō|Kaisers]], dem nur wenig reale politische Macht verliehen wurde.<br /> [[Datei:Mother of Warriors NGM-v31-p553.jpg|thumb|upright|Japanische Mutter mit Zwillingen, 1917]]<br /> ; [[Meiji-Zeit|Meiji-Ära]] (1868–1912) : Die [[Reform]] des Kaiserhauses unter dem [[Mutsuhito|Meiji]]-[[Tennō]] ab 1868 ([[Meiji-Restauration]] und [[Moderne]]) beendete die Zeit des Kriegeradels und läutete die Moderne ein. Das Land erhielt eine moderne [[Meiji-Verfassung|Verfassung]] und ein [[Parlament]], so dass Japan eine [[konstitutionelle Monarchie]] wurde. [[Korea]] wurde 1910 von Japan kolonialisiert, wodurch die Beziehungen noch heute belastet werden.<br /> ; [[Taishō-Zeit|Taishō-Ära]] (1912–1926) : Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914 bis 1918) stand Japan auf Seiten der [[Triple Entente|Entente]] und übernahm nach Kriegsende deutsche Territorien. Die Taishō-Ära war durch kulturelle Dynamik und wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet. Es war eine Zeit der demokratischen Experimente mit einem parlamentarischen System. Letztendlich scheiterte die [[Demokratie]] durch Instabilität, ganz ähnlich wie Deutschland während der [[Weimarer Republik]]. Das Militär übernahm mehr und mehr die faktische Kontrolle und läutete die Shōwa-Ära ein.<br /> [[Datei:Mukden 1931 japan shenyang.jpg|thumb|Japaner rücken in Shenyang ein. 1931]]<br /> ; [[Shōwa-Zeit|Shōwa-Ära]] Teil 1 (1926–1945) : 1931 besetzte Japan den Nordosten [[Republik China|Chinas]] und gründete 1932 den abhängigen Staat ''[[Mandschukuo]]'' ([[Mandschurei]]). 1937 eroberte Japan weitere Territorien von [[Republik China|China]]. Japan vertrieb mit Unterstützung [[Siam]]s und anfangs diverser Einheimischer die europäischen [[Kolonialismus|Kolonialmächte]] aus den südostasiatischen Ländern, um sein eigenes [[Japanische Kolonien|Kolonialreich]] auszubauen. Die USA sahen ihre Interessen in Asien (vor Allem ihre Kolonien wie die Philippinen) gefährdet und reagierten mit zahlreichen Sanktionen, insbesondere mit der [[Flottenkonferenz#Die Washingtoner Flottenkonferenz von 1922|Washingtoner Flottenkonferenz]], einem [[Embargo]] und dem Einfrieren japanischen Vermögens im Ausland. Im Dezember 1941 griffen daraufhin japanische [[Formation (Militär)|Truppen]] den US-Stützpunkt [[Angriff auf Pearl Harbor|Pearl Harbor]] auf [[Hawaii]] an. Damit weitete sich der Zweite Weltkrieg auf den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] aus. Nicht nur in China, sondern auch in den anderen japanischen Territorien [[Südostasien]]s geschahen [[Kriegsverbrechen]], z. B. [[Trostfrauen|Zwangsprostitution]], das [[Massaker von Nanking]] und Menschenversuche durch die [[Einheit 731]]. Bis 1945 gelang es [[Kriegführende Staaten im Zweiten Weltkrieg#Alliierte und Verbündete|alliierten Truppen]] Gebiete nahe den japanischen Inseln zu erobern, doch besonders auf kleineren Inseln – auch fernab des japanischen Kernlandes – tobten noch heftige Kämpfe. Der [[Tennō|Kaiser]], sowie der Premierminister und seine Anhänger wollten Friedensverhandlungen aufnehmen, doch das Militär hatte mehr Macht. Am 6. August 1945 warfen die US-Amerikaner eine [[Kernwaffe|Atombombe]] über der Stadt [[Hiroshima]] und am 9. August eine weitere über [[Nagasaki]] ab. Noch heutzutage leiden viele Menschen und ihre Nachkommen unter den Folgen der [[Strahlenkrankheit]] ([[Hibakusha]]). Nach den [[Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki|Atombombenabwürfen]] und dem Kriegseintritt der Sowjetunion am 8. August 1945 [[Kapitulation Japans|kapitulierte]] Japan am 15. August 1945 bedingungslos, der [[Tennō|Kaiser]] verlas um 12.00 Uhr mittags den „[[Gyokuon-hōsō|kaiserlichen Erlass zur Beendigung des Krieges]]“, der über Radio übertragen wurde.<br /> ; [[Shōwa-Zeit|Shōwa-Ära]] Teil 2 (1945–1989) : Nach der [[Kapitulation]] begann der Wiederaufbau, zunächst unter der [[Besatzungszeit in Japan|Alliierten Besatzung]], die 1952 offiziell beendet wurde. Vom ehemaligen Kriegsgegner [[Vereinigte Staaten]] wurde Japan als Vorposten gegen den [[Kommunismus]] in das westliche Bündnissystem integriert. Obwohl nicht in den [[Marshallplan]] eingebunden, erhielt Japan unter anderem durch das [[GARIOA]]-Programm wirtschaftliche Aufbauhilfe von den Vereinigten Staaten. Es setzte vor allem mit Beginn des [[Koreakrieg]]es eine rasante wirtschaftliche Entwicklung ein, in der [[Wirtschaft Japans|japanische Firmen]] Schritt für Schritt Marktanteile in allen wichtigen [[Schlüsselindustrie]]n erobern konnten. Japan erwies sich als stabile, friedliche [[Demokratie]].<br /> ; [[Heisei-Zeit|Heisei-Ära]] (1989 bis heute) : Faule Bankenkredite und überbewertete Immobilien ließen Anfang der 1990er Jahre die [[Bubble Economy]] platzen, und Japan rutschte in eine Phase von [[Deflation]] und hoher [[Staatsverschuldung]], die wirtschaftliche Stagnation auf hohem Niveau bedeutete. Unternehmen und Banken wurden behutsam saniert, und allmählich kommt es wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> [[Datei:Population of Japan since 1872.svg|miniatur|Bevölkerungsentwicklung (Mio.)]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Gesellschaft Japans]], [[Demographie Japans]], [[Soziales Verhalten in Japan]] und [[Japaner]]''<br /> Die letzte [[Volkszählung]] aus dem Jahr 2004 weist eine Gesamtbevölkerung Japans von rund 127 Mio. Menschen aus.<br /> <br /> Die japanische Gesellschaft ist [[Ethnie|ethnisch]] und [[Allgemeine Linguistik|linguistisch]] weitgehend [[Homogenität|homogen]]. Trotzdem lassen sich in Japan unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ausmachen, in erster Linie nach [[Generation]], Geschlecht, [[Bildungsstand]] und direkt damit zusammenhängend Erwerbssituation und Einkommen sowie nach Stadt und Land.<br /> <br /> Die durchschnittliche [[Lebenserwartung]] der japanischen Bevölkerung ist mit ca. 82,5 Jahren nach dem Zwergstaat [[Andorra]] die zweithöchste weltweit&lt;ref&gt;http://www.netzeitung.de/wissenschaft/709902.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.geo.de/GEO/kultur/gesellschaft/4767.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2102rank.html?countryName=Japan&amp;countryCode=JA&amp;regionCode=eas#JA CIA World Fact Book:] ''Country Comparison: Life expectancy at birth'', Stand: 2009&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Aktuelle Probleme der japanischen Gesellschaft sind ein Rückgang der [[Geburtenziffer]], [[Überalterung]] und [[Jugendarbeitslosigkeit]].<br /> <br /> === Die zehn größten Städte ===<br /> * [[Tokio]] (8.340.000 Einwohner)<br /> * [[Yokohama]] (3.375.500)<br /> * [[Ōsaka]] (2.639.700)<br /> * [[Nagoya]] (2.213.700)<br /> * [[Sapporo]] (1.874.900)<br /> * [[Kōbe]] (1.523.900)<br /> * [[Kyōto]] (1.469.500)<br /> * [[Fukuoka]] (1.400.100)*<br /> * [[Kawasaki (Kanagawa)|Kawasaki]] (1.315.900)<br /> * [[Saitama]] (1.176.314)<br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der Städte in Japan]]<br /> <br /> === Minderheiten ===<br /> * Die zahlenmäßig größte [[Minderheit]] Japans sind die etwa 650.000 [[Koreanische Minderheit in Japan|in Japan lebenden Koreaner]]. Nur wenige dieser Minderheitengruppe haben bisher die japanische Staatsangehörigkeit angenommen.<br /> * Die [[Indigene Völker Asiens|indigene]] Minderheit der [[Ainu]] auf der nördlichen Insel [[Hokkaidō]] stellt heute nur noch einige zehntausend Mitglieder.<br /> * Die [[Buraku]] (auch: Burakumin) sind ethnische Japaner, deren Vorfahren nach [[Shintō|shintoistischer]] und [[Buddhismus|buddhistischer]] Auffassung unreine Berufe ausübten, daher sind sie noch heute sozial ausgegrenzt.<br /> * Die Bevölkerung der [[Ryūkyū-Inseln]], die historisch ein eigenständiges Reich mit eigener Kultur und Sprache bildeten.<br /> * Eine weitere Minderheit sind japanischstämmige Südamerikaner, meist Brasilianer, die wieder in das Land ihrer Vorfahren eingewandert sind.<br /> * Weiter leben in Japan zahlreiche [[Arbeitsmigration|Gastarbeiter]] aus der [[Arabische Liga|arabischen Liga]], [[Indien]] und [[Südostasien]].<br /> <br /> === Sprache und Schrift ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Japanische Sprache]] und [[Japanische Schrift]]''<br /> Die Landessprache ist Japanisch und wird von nahezu der gesamten Bevölkerung und den meisten Minderheiten gesprochen. Es existieren zahlreiche regionale [[Dialekt]]e. In der Schule wird als Fremdsprache am häufigsten [[Englische Sprache|Englisch]] gelehrt, es wird jedoch häufig kritisiert, dass sich der japanische Englischunterricht zu sehr auf das Bestehen des [[Test of English for International Communication|TOEIC-Tests]] konzentriere und nur unzureichende Kommunikationsfähigkeiten vermittele. Die zweithäufigste Fremdsprache ist [[Chinesische Sprachen|Chinesisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]] liegt auf dem dritten Platz.<br /> <br /> Die japanische Sprache verwendet neben den [[Chinesische Schrift|chinesischen Schriftzeichen]] ([[Kanji]]) zwei eigene Silbenschriftsysteme ([[Hiragana]] und [[Katakana]]), die von chinesischen Schriftzeichen abgeleitet sind. Straßen, Bahnhöfe und Ähnliches sind meist in Kanji und in lateinischer Umschrift ([[Japanische Schrift|Rōmaji]]) beschildert.<br /> <br /> Minderheitensprachen autochthoner Völker in Japan sind das nicht mit dem Japanischen verwandte [[Ainu (Sprache)|Ainu]] im Nordteil der Insel Hokkaido und die mit dem Japanischen verwandten, aber eine eigenständige Gruppe bildenden [[Ryūkyū-Sprachen]] auf den gleichnamigen Inseln.<br /> <br /> === Religion ===<br /> [[Datei:Gate'nishihongwanji.jpg|miniatur|hochkant|Tor zum [[Nishi-Honganji]], [[Kyōto]]]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Religion in Japan]]''<br /> <br /> In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der [[Shintō]], der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der [[Buddhismus]], der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Heute gehören über 80 % der Japaner beiden Hauptreligionen gleichzeitig an, daher wird die religiöse Grundeinstellung in Japan als [[Synkretismus|synkretisch]] bezeichnet.<br /> <br /> Der japanische Buddhismus ist in viele verschiedene Sekten (Schulen, Richtungen) gegliedert, die fast alle dem [[Mahayana]]-Buddhismus angehören. Zu den bekanntesten buddhistischen Richtungen in Japan zählen der [[Zen]]-Buddhismus, der [[Amitabha]]-Buddhismus und der [[Nichiren]]-Buddhismus. In der Religion Japans gibt es darüber hinaus chinesische Einflüsse durch [[Daoismus]] und [[Konfuzianismus]], die von Shintō und Buddhismus aufgenommen und integriert wurden.<br /> <br /> Das [[Christentum in Japan|Christentum]] spielte in der Geschichte Japans vor allem im 16. und 17. Jahrhundert eine gewisse Rolle, nimmt aber heute nur noch eine Randstellung ein.<br /> <br /> Ein wichtiges Element stellen die „Neuen Religionen“ dar, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker ausbreiten und oft eine eigenwillige Mischung aus Shintō, Buddhismus und anderen Weltreligionen propagieren. Seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] herrscht gegenüber diesen Richtungen eine besonders große religiöse Toleranz, sodass gegenwärtig rund 300 solcher Glaubensgemeinschaften amtlich gelistet sind.<br /> <br /> == Politik ==<br /> [[Datei:Emperor Akihito and empress Michiko of japan.jpg|miniatur|hochkant|[[Tennō|Kaiser]] [[Akihito]] und Kaiserin Michiko]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Politisches System Japans]]''<br /> Japan ist gemäß der Verfassung von 1947 eine parlamentarische Demokratie mit dem [[Tennō]] als de-facto-Staatsoberhaupt. Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament; das bedeutendere Unterhaus wird spätestens alle vier Jahre neu gewählt. Die Exekutive wird vom [[Japanisches Kabinett|Kabinett]] unter Leitung des [[Premierminister Japans|Premierministers]] gebildet, der von beiden Kammern des Parlaments, im Konfliktfall vom Unterhaus bestimmt wird. An der Spitze der Judikative steht der [[Oberster Gerichtshof (Japan)|Oberste Gerichtshof]], dessen Richter vom Kabinett ernannt und vom Volk bestätigt werden. Das [[Politische Parteien in Japan|Parteiensystem Japans]] wird seit den späten 1990er Jahren von zwei großen Parteien, der [[Liberaldemokratische Partei (Japan)|Liberaldemokratischen Partei]] und der [[Demokratische Partei (Japan)|Demokratischen Partei]] bestimmt; daneben existieren mehrere kleinere Parteien auf nationaler Ebene, die größte darunter ist die buddhistisch-konservative [[Kōmeitō]].<br /> <br /> === Tennō ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Tennō]], [[Japanisches Kaiserhaus]]''<br /> „Symbol des Staates und der Einheit des Japanischen Volkes“ ist [[Akihito]], der 125. Tennō (dt.: ''Kaiser,'' wörtlich „vom Himmel (gesandter) Herrscher“). Rechtlich gilt er nicht als [[Staatsoberhaupt]] und die souveräne [[Macht]] liegt allein beim Volk. Sein Vater Hirohito, der [[Hirohito|Shōwa-Tennō]], hat 1945 bei der [[Kapitulation Japans]] die Göttlichkeit (''[[Arahitogami]]'') der japanischen Kaiser zurückgewiesen. Die Verfassung von 1946 gibt dem Kaiser keine direkte politische Entscheidungsgewalt; im modernen Japan ist sein Amt zeremonieller Natur. Er ernennt den von beiden Parlamenten gewählten Ministerpräsidenten und den Präsidenten des obersten Gerichtshofes, er verkündet die Gesetze und beruft das Parlament ein. Außerdem ist er oberster Priester des [[Shintō]].<br /> <br /> Akihitos [[Japanische Zeitrechnung|Regierungsdevise]] (Zeitrechnung) lautet ''[[heisei]]'' ''(Frieden überall).'' Die Regierungsdevise wird auch als Jahresangabe in offiziellen japanischen Texten verwendet, beginnend mit dem Jahr der Thronbesteigung. Heisei 1 ist das Jahr 1989.<br /> <br /> === Verfassung ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Japanische Verfassung]]''<br /> Die geltende japanische [[Verfassung]] wurde am 3. November 1946 verkündet und trat am 3. Mai 1947 in Kraft. In ihr verpflichtet sich das japanische Volk den Idealen des [[Frieden]]s und der [[Demokratie|demokratischen Ordnung]]. Die Verfassung wurde von der damaligen amerikanischen Besatzungsregierung unter General [[Douglas MacArthur]] ausgearbeitet, ist aber seitdem nicht geändert worden.<br /> <br /> In der Verfassung wird in [[Artikel 9 der Japanischen Verfassung|Artikel 9]] Absatz 1 [[Krieg]] als souveränes Recht abgelehnt, auch die Androhung militärischer Gewalt als Mittel zur internationalen Konfliktlösung ist verboten. Absatz 2 besitzt besondere Brisanz, da er Japan untersagt ein Militär zu unterhalten. Die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte und insbesondere deren Auslandseinsätze im [[Irak]] und [[Afghanistan]] sind daher sehr umstritten. Laut einem Artikel der „Japan Times“ vom 29.&amp;nbsp;Oktober 2005 arbeitet derzeit die [[Liberaldemokratische Partei (Japan)|LDP]] an einem Entwurf der Verfassung, in dem Artikel 9 in Teilen geändert werden soll. Absatz 1 bleibt unverändert bestehen, Absatz 2 soll jedoch gestrichen werden. Es wird ausdrücklich betont, dass das Militär weiterhin nur der Selbstverteidigung dienen soll, aber auch der Sicherung internationalen Friedens und Sicherheit.<br /> <br /> Weiterhin wird die Unverletzlichkeit der [[Menschenrechte]] betont. Der Entwurf der Neufassung enthält noch einige weitere, bisher nicht aufgeführte individuelle Rechte u.&amp;nbsp;a. der respektvolle Umgang mit Behinderten und Opfern von Straftaten sowie Schutz persönlicher Daten.<br /> <br /> Der [[Tennō]] hat nach der Verfassung rein repräsentative Funktion. Oberster Souverän nach der Verfassung ist das Volk, vertreten durch das [[Japanisches Parlament|Parlament]]. Das Parlament wählt den [[Premierminister (Japan)|Premierminister]], dieser beruft sein [[Japanisches Kabinett|Kabinett]].<br /> <br /> === Gesetzgebung ===<br /> [[Datei:Japanese national diet building.jpg|miniatur|Das japanische [[Japanisches Parlament|Parlamentsgebäude]]]]<br /> Das [[Japanisches Parlament|Parlament]] ist das höchste Organ der [[Staatsgewalt]] und die einzige gesetzgebende Körperschaft Japans. Es ist zweigeteilt in [[Japanisches Oberhaus|Oberhaus]] und [[Japanisches Unterhaus|Unterhaus]] (auch Abgeordnetenhaus oder Repräsentantenhaus).<br /> <br /> Im Unterhaus sitzen seit den Reformen in den Jahren 1993 bis 1996 nur noch 480 [[Abgeordneter|Abgeordnete]], im Oberhaus gibt es 242 Sitze. Von den 480 Sitzen des Abgeordnetenhauses werden 300 in Ein-[[Mandat (Politik)|Mandat]]-Wahlkreisen nach dem [[Mehrheitswahl]]recht und 180 in 11 regionalen Distrikten nach dem [[Verhältniswahl]]recht gewählt. [[Passives Wahlrecht]] für das Abgeordnetenhaus erhalten alle Männer und Frauen mit dem vollendeten 25. Lebensjahr, für das [[Passives Wahlrecht|passive Wahlrecht]] im Oberhaus muss das 30. Lebensjahr vollendet sein. Wahlberechtigt sind alle japanischen Männer und Frauen mit vollendetem 20. Lebensjahr.<br /> <br /> === Innenpolitik ===<br /> In der [[Shūgiin-Wahl 2009|Unterhauswahl 2009]] verlor die [[Liberaldemokratische Partei (Japan)|Liberaldemokratische Partei]] (LDP) erstmals seit 1994 die Regierungsbeteiligung. Seither führt Premierminister [[Yukio Hatoyama]] eine Koalition seiner [[Demokratische Partei (Japan)|Demokratischen Partei]] (DPJ) mit der [[Sozialdemokratische Partei (Japan)|Sozialdemokratischen Partei]] und der [[Neue Volkspartei|Neuen Volkspartei]]. Dem [[Kabinett Yukio Hatoyama|Kabinett Hatoyama]] gehören unter anderem [[Naoto Kan]] als Vizepremier, [[Katsuya Okada]] als Außenminister und [[Hirofumi Hirano]] als Chefkabinettssekretär an. Die neue Regierung will den Einfluss der Ministerialbürokratie begrenzen und die Wirtschaft verstärkt durch Binnennachfrage beleben. Um Wahlversprechen zu finanzieren, wurden Teile des Konjunkturprogramms der Vorgängerregierung von [[Tarō Asō]] ausgesetzt und seit Jahrzehnten geplante Infrastrukturprojekte gestrichen.<br /> <br /> Im [[Sangiin|Oberhaus]] verfügt die Koalition über eine knappe Mehrheit. Die Hälfte der Abgeordneten dort wird [[Sangiin-Wahl 2010|2010 neu gewählt]].<br /> <br /> === Außenpolitik ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Außenpolitik Japans]]''<br /> Die Hauptpunkte von [[Außenpolitik Japans|Japans Außenpolitik]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sind eine feste Bindung an die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Scheckbuchdiplomatie]], und ein in der Verfassung festgeschriebener Verzicht auf militärische Aggression.<br /> <br /> Die nördlich von Japan liegenden [[Kurilen|Südkurilen]] gehören seit 1945 zur [[Sowjetunion]] (ab 1990 dem Nachfolgestaat [[Russland]]), werden aber von Japan beansprucht. Dieser Konflikt ist ein andauerndes Problem in den japanisch-russischen Beziehungen.<br /> Die [[Liancourt-Felsen]] (japanisch: ''Takeshima''; koreanisch: ''Dokdo'') werden von [[Südkorea]] verwaltet und von Japan beansprucht, nachdem sie während der Zeit des japanischen [[Imperialismus]] etwa 40 Jahre lang zu Japan gehörten. Im Frühling 2005 hat die Einführung eines Takeshima-Tages in einer japanischen Präfektur erneut Zorn in der koreanischen Bevölkerung hervorgerufen.<br /> Besitzansprüche hat Japan neben der [[Republik China]] und der [[Volksrepublik China]] auch auf die [[Senkaku-Inseln]] (chin.: Diaoyu). In der Nähe der Inseln werden Rohstoffe vermutet.<br /> <br /> Die Beziehungen zu vielen asiatischen Staaten – insbesondere zur [[Volksrepublik China]], [[Südkorea]] und [[Nordkorea]] – sind vor allem wegen einer verpassten Aufarbeitung der imperialistischen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterhin angespannt. Die enge ökonomische Verflechtung und das Weltinteresse an einem Frieden in der Region machen kriegerische Konflikte jedoch unwahrscheinlich; stattdessen flammen immer wieder politische Krisen auf.<br /> <br /> Gemäß der Verfassung hielt sich Japan lange Zeit aus sämtlichen internationalen [[Bewaffneter Konflikt|bewaffneten Konflikten]] heraus und forcierte stattdessen eine auf [[Freihandel]] ausgerichtete multilaterale [[Handelspolitik]]. Im Januar 2004 stimmte das [[Parlament]] jedoch zum ersten Mal seit 1945 der Entsendung japanischer Soldaten in ein fremdes Land zu, nämlich in den [[Irak]], und Japan gehörte zur [[Koalition der Willigen]]. Während Ministerpräsident [[Junichirō Koizumi]] darin einen Beweis für die engen freundschaftlichen Beziehungen zu den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] sieht, betrachten viele Japaner das als Verfassungsbruch. Allerdings waren diese Soldaten verfassungsgemäß unbewaffnet und wurden nur für den Wiederaufbau der Infrastruktur eingesetzt. Im Juni 2006 erklärte Koizumi den Einsatz für abgeschlossen, daraufhin begannen die Truppen am 25. Juni ihren Abzug aus dem Irak.<br /> <br /> An der [[Operation Enduring Freedom]] beteiligt sich Japan mit einer Betankungsmission im Indischen Ozean, die nach Plänen der regierenden Demokratischen Partei im Januar 2010 nicht mehr verlängert werden soll.<br /> <br /> Die Beziehung zwischen der [[EU]] und Japan basiert auf einer politischen Erklärung von 1991, die Prinzipien und Ziele der Zusammenarbeit benennt. Die Erklärung wurde durch einen „EU-Japan [[Aktionsplan]]“ im Jahr 2001 erweitert. Er formt die Basis für eine verstärkte Kooperation in Bereichen der Außenpolitik, der Wirtschaft, des monetären und finanziellen Systems, der Entwicklungshilfe sowie der [[Kommunikationstechnologie]].<br /> <br /> Die EU und Japan sind wichtige Handelspartner füreinander. Gemeinsam generieren sie 40 Prozent des weltweiten [[Bruttonationaleinkommen|BSP]]. <br /> <br /> Zwischen Japan und der EU herrscht eine große Übereinstimmung bei Hauptthemen wie dem [[Klimaschutz]] und der [[Sicherheitspolitik]]. Neben der Terrorismusbekämpfung ist die Nichtverbreitung von [[Massenvernichtungswaffen]] ein wichtiges Thema. Gemeinsam appellieren sie an [[Nordkorea]] sein Atomprogramm einzustellen. Im Bereich des Klimaschutzes wollen Japan und die EU eine Vorreiterrolle bei der Ausarbeitung eines Nachfolgekonzepts für das [[Kyoto-Protokoll]] einnehmen und die CO2-[[Emission (Umwelt)|Emissionen]] bis Mitte des Jahrhunderts um 50 Prozent reduzieren.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; <br /> |+ Mitgliedschaften in internationalen Organisationen (Auswahl)<br /> |- style=&quot;background: #DDFFDD;&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | UN-System<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Globale Organisationen<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Regionale Organisationen<br /> |-<br /> ! Organisation !! Beitrittsjahr<br /> ! Organisation !! Beitrittsjahr<br /> ! Organisation !! Beitrittsjahr<br /> |-<br /> | [[Vereinte Nationen]] || 1956<br /> | [[Welthandelsorganisation]] || 1995<br /> | [[APEC]] || 1989<br /> |-<br /> | [[Weltbank]]/[[Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung|IBRD]] (7,86 % Anteil) || 1952<br /> | [[OECD]] || 1964<br /> | [[Europarat]] (Beobachter) || 1996<br /> |-<br /> | [[Internationaler Währungsfonds]] (6,12 % Anteil) || 1952<br /> | [[Gruppe der Acht]] || 1975<br /> | [[Asiatische Entwicklungsbank]] || 1966<br /> |-<br /> | [[UNESCO]] || 1951<br /> | [[Interpol]] || 1952<br /> | [[Afrikanische Entwicklungsbank]] (Nicht-regional) || 1983<br /> |-<br /> | [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation]] || 1951<br /> | [[Internationaler Strafgerichtshof]] || 2007<br /> | ASEAN Plus Three/[[East Asia Summit]] || 2005<br /> |-<br /> | [[Internationale Seeschifffahrts-Organisation]] || 1958<br /> | [[Internationale Organisation für Migration]] || 1993<br /> | [[Asia Cooperation Dialogue]] || 2002<br /> |}<br /> <br /> === Militär ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Japanische Selbstverteidigungsstreitkräfte]]''<br /> Im Artikel 9 der [[Japanische Verfassung|Japanischen Verfassung]] verzichtet Japan auf das Recht [[Souveränität|souveräner Staaten]] zur Kriegsführung, auch einer defensiven. Diese [[Klausel (Recht)|Klausel]] ist in der Welt einmalig, sie wurde nach der Niederlage Japans im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] aufgenommen, um eine erneute militaristische Aggression zu verhindern. Während der [[Besatzungszeit in Japan|Besatzungszeit]] wurde allerdings eine Polizeireserve gebildet und mit der [[Souveränität]] 1953 wurde aus dieser ein Jahr später die [[Japanische Selbstverteidigungsstreitkräfte|Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte]] gegründet, aufgeteilt in Land-, See- und Lufttruppen. Es wird dabei in der Bezeichnung grundsätzlich auf das Schriftzeichen ''gun'' ({{lang|ja|軍}}, „Armee“) verzichtet. 1960 wurde eine militärische [[Militärbündnis|Allianz]] mit dem ehemaligen Kriegsgegner [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] geschlossen. 2007 unterzeichnete Japan mit [[Australien]] als zweitem Land überhaupt ein Sicherheitsabkommen. Beide Länder wollen ihre Zusammenarbeit bei der Grenzkontrolle, beim Kampf gegen den Terrorismus und bei der Katastrophenhilfe intensivieren. Auch gemeinsame Militärmanöver und nachrichtendienstliche Zusammenarbeit sind geplant.<br /> <br /> In Japan herrscht keine [[Wehrpflicht]]. Der Militärhaushalt betrug im Jahr 2004 45,4 Mrd. [[US-Dollar|US-D]]. Dies entspricht 1 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]s, auf diesen Anteil wurde er bereits 1976 per Kabinettsbeschluss festgelegt. Japan nimmt damit von den Militärausgaben her Rang sechs in der Welt ein. An der militärischen Präsenz der Vereinigten Staaten beteiligt sich Japan daneben auf Grundlage des [[Status of Forces Agreement|SOFA]] von 1960 mit dem [[Omoiyari Yosan]] ({{lang|ja|思いやり予算}}; „Sympathiehaushalt“) von zur Zeit jährlich über 200 Mrd. [[Yen]].<br /> <br /> Bereits seit der Verabschiedung der japanischen Verfassung werden verschiedene Änderungen diskutiert, unter anderem auch eine [[Revision (Wirtschaft)|Revision]] des Artikel 9, die jedoch aufgrund der hohen Hürden ([[Zweidrittelmehrheit]] in beiden Kammern des [[Japanisches Parlament|Parlaments]] und [[Referendum|Volksabstimmung]]) nie zustande kamen.<br /> <br /> Den ersten internationalen Einsatz führten die Selbstverteidigungsstreitkräfte 1992 im Rahmen der [[United Nations Transitional Authority in Cambodia]] (UNTAC) durch. Zuvor hatte Japan bereits 1991 eine Unterstützungsmission mit Minenräumern im Persischen Golf für die Koalition im [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] durchgeführt. Auf Grundlage des 2001 verabschiedeten Antiterrorgesetzes&lt;!--voller Name: 平成十三年九月十一日のアメリカ合衆国において発生したテロリストによる攻撃等に対応して行われる国際連合憲章の目的達成のための諸外国の活動に対して我が国が実施する措置及び関連する国際連合決議等に基づく人道的措置に関する特別措置法--&gt; entsandte Japan ab 2004 als [[Alliierte]]r der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] ein kleines Truppenkontingent in den [[Irak]], was in Japan eine intensive Diskussion um die Verfassungsmäßigkeit solcher Einsätze hervorgerufen hat. Der Aufbau der De-facto-Armee und der internationale Einsatz wird im linken Lager als Bruch der Verfassung gesehen, während das rechte Lager den Artikel 9 als von der amerikanischen Besatzungsregierung aufgezwungen ansieht und diesen kippen möchte. Der Irakeinsatz endete 2008, eine Betankungsmission der Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte im Indischen Ozean zur Unterstützung der US-Operationen in [[Afghanistan]] währte von 2001 bis 2010. Das Nachfolgegesetz des Antiterrorismusgesetzes lief 2010 aus. Laufende Einsätze der Selbstverteidigungsstreitkräfte sind die friedenserhaltenden UN-Missionen auf den Golan-Höhen, in Nepal, im Sudan und in Haiti.<br /> <br /> Von Seiten der [[Volksrepublik China]] wird häufig der Vorwurf hervorgebracht, dass in Japan ein neuer [[Militarismus]] im Entstehen begriffen ist. Historisch sind diese Ängste dadurch begründet, dass China im [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg]] großes Leid (geschätzte 18 Millionen zivile Opfer) zu beklagen hatte. An dieser Stelle erwähnt werden sollte allerdings, dass Japan seit dem Zweiten Weltkrieg keine militärische Aggression gezeigt hat und im Gegenteil ein aktiver Fürsprecher der atomaren [[Abrüstung]] war, China hingegen mehrere Konflikte mit seinen Nachbarn verursacht hat (Einmarsch in [[Tibet]] 1959, [[Indisch-Chinesischer Grenzkrieg]] 1962, [[Zwischenfall am Ussuri]] 1969, [[Chinesisch-Vietnamesischer Krieg]] 1979). Tatsächlich sehen militärische Bedrohungsszenarien in Japan in erster Linie eine Landung chinesischer Truppen an der Küste. Im Jahr 2005 wurde ein weiteres Konfliktgebiet deutlich, als Japan zum ersten Mal den Schutz [[Taiwan]]s als Teil seiner Interessen definierte.<br /> <br /> Ein zweites Bedrohungsszenario bietet [[Nordkorea]], das bereits mehrfach Raketen über japanisches Territorium gefeuert hat und die Weltöffentlichkeit im Jahr 2005 mit der Behauptung überrascht hat, [[Kernwaffe|Atomwaffen]] zu besitzen. Im Oktober 2006 versuchte die nordkoreanische Regierung diese Behauptung mit einem Atombombentest zu belegen. Ob es sich bei der registrierten Erschütterung wirklich um die Explosion einer Atomwaffe handelte ist jedoch unklar. Aufgrund dieser Bedrohung arbeitet Japan eng mit den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] an der Entwicklung eines gemeinsamen [[Raketenabwehr]]schilds.<br /> <br /> Das dritte Bedrohungsszenario ist ein [[Terrorismus|terroristischer]] Anschlag, wie der Anschlag auf die [[U-Bahn Tokio|Tokioter U-Bahn]] durch die [[Ōmu Shinrikyō|Ōmu-Shinrikyō]]-Sekte im Jahr 1995 gezeigt hat. Durch das Engagement im [[Irak]] bestehen Befürchtungen, dass Japan auch Ziel islamistischer Gruppierungen werden könnte, entsprechende Hinweise hat es bereits gegeben.<br /> <br /> Japans Ministerpräsident Koizumi bekräftigte am 6. August 2006, dass sein Land die Anti-Atom-Politik fortsetzen werde. Mit Gebeten, Kranzniederlegungen und Aufrufen zu einer nuklearwaffenfreien Welt haben in Hiroshima Menschen der Opfer des ersten Atombombenabwurfs vor 61 Jahren gedacht.&lt;ref&gt;[[Kölner Stadt-Anzeiger]]:[http://www.ksta.de/html/artikel/1154849102909.shtml Hiroshima: Zehntausende gedenken der Opfer], 6. August 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rechtsordnung ===<br /> Die japanische Rechtsordnung wurde im Wesentlichen durch zwei Rezeptionsphasen geprägt. Im 7. Jahrhundert n. Chr. übernahm Japan die Rechtsordnung Chinas auf den Gebieten des Staats- und Verwaltungsrecht. Diese Ordnung war durch mündliche Rechtssätze gekennzeichnet, in der es aber keine Gerichte und juristische Berufe im heutigen Sinne gab. Nachdem Japan zur Aufgabe seiner Abschottung gezwungen wurde, übernahm Japan 1898 große Teile des ersten Entwurfes des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs. Das galt vor allem für das Schuldrecht und das Sachenrecht, während im Familienrecht und Erbrecht stärker japanische Eigenheiten Einfluss fanden. Dem japanischen BGB wurde, dem deutschen BGB entsprechend, das [[Pandektenwissenschaft|Pandektensystem]] zugrunde gelegt. Allerdings wurden auch Anleihen beim französischen Recht, insbesondere durch die Beratungen durch G Boissonade, gemacht. Die Einführung einer westlichen Rechtsordnung stellte einen enormen Bruch mit der bisherigen Rechtstradition in Japan dar. Wie tief der Bruch war, zeigt sich z.B. darin, dass eine Vorstellung von [[Subjektives Recht|persönlichen Rechten]] und [[Anspruch|Ansprüchen]] bisher der japanischen Gesellschaft fremd war. Nach dem Zweiten Weltkrieg übte auch das US-amerikanische Recht seinen Einfluss aus.<br /> <br /> In Japan ist die [[Todesstrafe]] eine im Strafrecht vorgesehene Strafe. Umfragen belegen, dass es eine überwältigende Befürwortung der [[Todesstrafe]] unter der japanischen Gesellschaft gibt. Laut einer Studie von 1999 sprachen sich 79,3 % für die Todesstrafe aus; sie erfährt aber auch dort Kritik &lt;ref&gt;„Die Japaner kennen die wirklichen Zustände in Todestrakten nicht“, meint Toshiichi Ajima, Gegner der Todesstrafe, der, um die angebliche Unmenschlichkeit dieser Bestrafungsmethode zu dokumentieren, selbst einen Gefangenen adoptierte. „Die einzige Möglichkeit etwas über die Haftbedingungen der Delinquenten zu erfahren“, wie auch Masao Akahori, der 31 Jahre lang unschuldig in einer Todeszelle saß, sagt. Die Polizei hatte ihn gefoltert, bis er einen Mord gestand, den er nicht begangen hatte. Akahori kam schließlich frei.&lt;/ref&gt;. Im Dezember 2006 wurden mindestens 4 Gefangene durch den Strang hingerichtet. Die Hinrichtungen erfolgen heimlich, unabhängige Beobachter sind dabei nicht zugelassen. Auch Angehörige und Anwälte werden vor der Hinrichtung nicht informiert.&lt;ref&gt;[[Amnesty International]]: [http://web.amnesty.org/library/Index/engASA220011997 Japan. The Death Penalty: Summary of Concerns]&lt;/ref&gt; Berufungsprozesse dauern zwischen 10 und 16 Jahren; Es gibt jedoch auch Gefangene, die seit den 1960ern auf die Vollstreckung ihrer Todesstrafe warten. Laut [[Amnesty International]] saßen im Juli 2006 mindestens 87 zum Tode verurteilte Gefangene in japanischen Gefängnissen ein.&lt;ref&gt;[[Amnesty International]]: [http://web.amnesty.org/library/Index/ENGASA220062006?open&amp;of=ENG-JPN „Will this day be my last?“ The death penalty in Japan], 7. Juli 2006 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit 2009 werden Strafprozesse, bei denen in Japan auch die Todesstrafe verhängt werden kann, bei bestimmten schweren Verbrechen als [[Jury (Japan)|Juryprozesse]] durchgeführt.<br /> <br /> == Verwaltungsgliederung ==<br /> [[Datei:Regions_and_Prefectures_Japan.png|miniatur|Regionen und Präfekturen Japans]]<br /> [[Datei:Ordinance_designed_Cities_English.png|miniatur|Die 17 „Großstädte per Regierungserlass“ 2008]]<br /> [[File:Ordinance designed Cities.png|thumb|„Großstädte per Regierungserlass“ seit 2010]]<br /> Japan ist ein [[Zentralismus|zentralistischer]] Staat, der lediglich klar umrissene Aufgaben an die untergeordneten Gebietskörperschaften weitergibt. Japan gliedert sich flächendeckend in drei Verwaltungsebenen, die Zentralregierung in Tokio, die 47 Präfekturen (''todōfuken'') und die kommunale Ebene (''shikuchōson''): Großstädte (''[[Shi (Japan)|shi]]''), Kleinstädte (''[[chō]]'' oder ''machi''), Dörfer (''[[mura]]'' oder ''son'') sowie in der [[Präfektur Tokio]] die [[Bezirke Tokios|23 „[Sonder-]Bezirke“]] (''[tokubetsu-]ku'').<br /> <br /> Eine Grobunterteilung Japans bilden die acht [[Regionen Japans|Regionen]], die aus einer oder mehreren Präfekturen bestehen. Sie sind keine Gebietskörperschaften, werden aber von der Verwaltung für bestimmte Zuständigkeitsbereiche (Außenstellen der Zentralregierung, regionale Gouverneurskonferenzen, Gerichtsbezirke) genutzt. Verschiedene Reformpläne&lt;!--vgl. [[:ja:日本の道州制論議]]--&gt; sehen eine stärkere Rolle für die Regionen – in bestehender oder leicht veränderter Aufteilung – vor, um die Handlungsfähigkeit lokaler Regierungen zu erhöhen.<br /> <br /> Historisch existierten bis in die 1920er Jahre die Landkreise (''[[gun (Japan)|gun]]'') als Verwaltungsebene zwischen Präfekturen und ländlichen Gemeinden (''machi'' und ''mura''). Sie waren im 19. Jahrhundert aus vormodernen Bezirken (''kōri'') hervorgegangen und werden bis heute für Ortsangaben zum Beispiel in Postadressen genutzt.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; <br /> ! Verwaltungsebene<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Exekutive<br /> ! Legislative<br /> |-<br /> | Zentralregierung&lt;br /&gt;''(chūōseifu)''<br /> | Kabinett&lt;br /&gt;''(naikaku)''<br /> | Premierminister&lt;br /&gt;''(naikakusōridaijin)''<br /> | Parlament&lt;br /&gt;''(kokkai)''<br /> |-<br /> | [[Präfekturen Japans|Präfekturen]]&lt;br /&gt;''(to-dō-fu-ken)''<br /> | Präfekturregierung&lt;br /&gt;''(kenchō, fuchō, tochō, dōchō)''<br /> | Gouverneur&lt;br /&gt;''(chiji)''<br /> | Präfekturparlament&lt;br /&gt;''(kengikai, fugikai, togikai, dōgikai)''&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Gemeinden&lt;br /&gt;''(shi-[ku-]chō-son)''<br /> | Stadt-/Gemeindeverwaltung&lt;br /&gt;''(shiyakusho, kuyakusho, machiyakuba, murayakuba)''<br /> | Bürgermeister&lt;br /&gt;''(shichō, kuchō, chōchō, sonchō)''<br /> | Stadt-/Gemeinderat&lt;br /&gt;''(shi[gi]kai, kugikai, chōgikai, songikai)''<br /> |}<br /> <br /> === Präfekturen ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Präfekturen Japans]]''<br /> Die Präfekturen sind innerhalb der ihnen zustehenden Aufgaben relativ [[Autonomie|autonom]] und üben gemäß Kapitel acht der Verfassung lokale [[Selbstverwaltung]] aus. Finanziell sind sie stark auf die Zuweisungen der Zentralregierung angewiesen.<br /> <br /> Die Präfekturen sind in Größe und Bevölkerungsdichte sehr unterschiedlich. Die meisten entfallen auf die Hauptinsel [[Honshū]], während beispielsweise die zweitgrößte [[Insel]] [[Hokkaidō]] nur eine einzige Präfektur hat. Innerhalb der präfekturalen und der kommunalen Ebene gibt es – im Gegensatz zum nationalen [[Parlamentarismus]] – ein präsidentielles System, innerhalb dessen einerseits die [[Regierung]]s- und Verwaltungschefs und andererseits die Gemeindeversammlungen und Präfekturparlamente [[Autonomie|autonom]] gewählt werden.<br /> <br /> === Gemeinden ===<br /> Die kommunale Selbstverwaltung wurde bereits im Kaiserreich Ende der 1880er Jahre nach preußischem Vorbild gestaltet und nach dem Pazifikkrieg unter US-geführter alliierter Besatzung in die heutige Form gebracht, als das Recht auf Selbstverwaltung auch auf die Präfekturen ausgedehnt wurde.<br /> <br /> Einen Sonderstatus unter den Gemeinden haben die 19 „Großstädte per Regierungserlass“ (''seirei shitei toshi''). Voraussetzung für die Ernennung sind unter anderem eine Mindestbevölkerung von 500.000 Einwohnern sowie die Zustimmung von Stadtrat und Präfekturparlament. Die ''seirei shitei toshi'' sind in [Stadt-]Bezirke (''[[Ku (Japan)|Ku]]'') unterteilt und übernehmen verschiedene Verwaltungsaufgaben, die sonst den Präfekturen zustehen. Die Städte sind absteigend nach Bevölkerungszahl: [[Yokohama]], [[Ōsaka]], [[Nagoya]], [[Sapporo]], [[Kōbe]], [[Kyōto]], [[Fukuoka]], [[Kawasaki (Kanagawa)|Kawasaki]], [[Saitama]], [[Hiroshima]], [[Sendai]], [[Kitakyūshū]], [[Chiba]], [[Sakai]], [[Niigata]], [[Hamamatsu]], [[Shizuoka]], [[Sagamihara]] und [[Okayama]]. Obwohl einige Bezirke der Präfektur Tokio die nötige Bevölkerungszahl überschreiten, können sie sich als „Sonderbezirke“ nicht um diesen Status bewerben.<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> * ''Hauptartikel: [[Wirtschaft Japans]]''<br /> <br /> === Allgemeine Situation ===<br /> Japan ist eine hoch [[Industrialisierung|industrialisierte]], [[freie Marktwirtschaft]] mit einigen Elementen einer [[Gelenkte Volkswirtschaft|gelenkten Wirtschaft]]. In den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg versuchte die Regierung vor allem über das [[MITI]] gezielt in einzelne Bereiche der Wirtschaft einzugreifen. In den letzten Jahren wurde zunehmend [[Deregulierung|dereguliert]] und [[Privatisierung|privatisiert]].<br /> <br /> Der [[Export]] im Jahr 2009 betrug 516,3 Milliarden Dollar. Damit liegt Japan auf Platz 4 der exportstärksten Länder hinter der [[Volksrepublik China]] auf Platz 1, [[Deutschland]] auf Platz 2 und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] auf Platz 3.<br /> &lt;ref&gt;[[CIA World Factbook]]: [https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2078rank.html ''Liste der größten Exportnationen'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine traditionell ausgeprägte Arbeitsdisziplin, die Beherrschung von [[Hochtechnologie]], ein großes Augenmerk des Staates auf Ausbildung und eine Steigerung der Produktivität durch Automatisierung, haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und der [[Europäische Union|EU]] die drittgrößte [[Wirtschaftsmacht]] der Welt zu werden. Über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan nur Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960ern, durchschnittlich 5 % in den 1970ern, und 4 % Wirtschaftswachstum in den 1980ern. In den 1990ern brach das Wachstum nach dem Platzen der [[Bubble economy]] ein, Japan geriet in eine [[Deflationsspirale]]. Staatliche Versuche zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums hatten zunächst keinen Erfolg und wurden später während der Jahre 2000 und 2001 durch eine Verlangsamung der amerikanischen und asiatischen Märkte gehemmt.<br /> <br /> Das Kabinett von [[Jun’ichirō Koizumi]] hat Gesetze zur [[Privatisierung]] und Deregulierung erlassen (teilweise vergeblich) und versucht, die schwächelnde [[Wirtschaft Japans|japanische Wirtschaft]] anzuregen. Ein seit den 1990ern zunehmendes Problem Japans ist die [[Arbeitslosigkeit]]. Offizielle Statistiken geben sie mit rund vier Prozent an.<br /> <br /> === Wirtschaftskennzahlen ===<br /> Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Kalenderjahren folgendermaßen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real in % gegenüber dem Vorjahr&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot;&gt; Entwicklung des BIP von Japan [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai, 2009, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt;<br /> !<br /> ! 1998<br /> ! 1999<br /> ! 2000<br /> ! 2001<br /> ! 2002<br /> ! 2003<br /> ! 2004<br /> ! 2005<br /> ! 2006<br /> ! 2007<br /> ! 2008<br /> ! 2009<br /> ! 2010<br /> |-<br /> | Veränderung in % gg. Vj.<br /> | align=&quot;right&quot; |−1,8<br /> | align=&quot;right&quot; |−0,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 0,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 0,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,4<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,0<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,4<br /> | align=&quot;right&quot; | -0,7<br /> | align=&quot;right&quot; | ~ -6,0 bis -5,4<br /> | align=&quot;right&quot; | ~ 1,1 bis 1,7<br /> |}<br /> &lt;small&gt;~ = geschätzt &lt;/small&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Entwicklung des BIP (nominal)&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> !<br /> !align=&quot;right&quot; | 2003<br /> !align=&quot;right&quot; | 2004<br /> !align=&quot;right&quot; | 2005<br /> !align=&quot;right&quot; | 2006<br /> !align=&quot;right&quot; | 2007<br /> !align=&quot;right&quot; | 2008<br /> |-<br /> | BIP in Mrd. US$<br /> |align=&quot;right&quot; |4237<br /> |align=&quot;right&quot; |4587<br /> |align=&quot;right&quot; |4567<br /> |align=&quot;right&quot; |4377<br /> |align=&quot;right&quot; |4382<br /> |align=&quot;right&quot; |4924<br /> |-<br /> | BIP je Einw.&lt;br /&gt;(in US$)<br /> |align=&quot;right&quot; |33178<br /> |align=&quot;right&quot; |35914<br /> |align=&quot;right&quot; |35756<br /> |align=&quot;right&quot; |34264<br /> |align=&quot;right&quot; |34296<br /> |align=&quot;right&quot; |38738<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Inflationsrate und Haushaltssaldo&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> !<br /> !align=&quot;right&quot; |2003<br /> !align=&quot;right&quot; |2004<br /> !align=&quot;right&quot; |2005<br /> !align=&quot;right&quot; |2006<br /> !align=&quot;right&quot; |2007<br /> !align=&quot;right&quot; |2008<br /> |-<br /> | Inflationsrate in % gegenüber dem Vorjahr<br /> |align=&quot;right&quot; |−0,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,0<br /> |align=&quot;right&quot; |−0,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,0<br /> |align=&quot;right&quot; | 1,4<br /> |-<br /> | Haushaltssaldo in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt)<br /> |align=&quot;right&quot; |−7,7<br /> |align=&quot;right&quot; |−6,5<br /> |align=&quot;right&quot; |−6,5<br /> |align=&quot;right&quot; |-1,4<br /> |align=&quot;right&quot; |-2,4<br /> |align=&quot;right&quot; |-5,0<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Haupthandelspartner (2008)&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> ! align=center colspan=2 | Ausfuhr (in %) nach<br /> ! align=center colspan=2 | Einfuhr (in %) von<br /> |-<br /> | VR China<br /> | align=&quot;right&quot; | 17,6<br /> | VR China<br /> | align=&quot;right&quot; | 18,8<br /> |-<br /> | USA<br /> | align=&quot;right&quot; | 16,0<br /> | USA<br /> | align=&quot;right&quot; | 10,2<br /> |-<br /> | Korea (Rep.)<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,6<br /> | Saudi-Arabien<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,7<br /> |-<br /> | Taiwan<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,9<br /> | Australien<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,3<br /> |-<br /> | Hongkong<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,2<br /> | Vereinigte Arabische Emirate<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,1<br /> |-<br /> | Thailand<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,8<br /> | Indonesien<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,3<br /> |-<br /> | Singapur<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,4<br /> | Korea (Rep.)<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,9<br /> |-<br /> | Deutschland<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,1<br /> | Deutschland<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,7<br /> |-<br /> | sonstige Länder<br /> | align=&quot;right&quot; | 37,4<br /> | sonstige Länder<br /> | align=&quot;right&quot; | 41,0<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Hauptprodukte des Außenhandels (2008)&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> ! align=center colspan=2 | Ausfuhrgüter (Anteil in %)<br /> ! align=center colspan=2 | Einfuhrgüter (Anteil in %)<br /> |-<br /> | Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile<br /> | align=&quot;right&quot; | 26,8<br /> | Brennstoffe/Schmiermittel<br /> | align=&quot;right&quot; | 35,1<br /> |-<br /> | Maschinen<br /> | align=&quot;right&quot; | 17,5<br /> | Elektronik<br /> | align=&quot;right&quot; | 9,5<br /> |-<br /> | Elektronik<br /> | align=&quot;right&quot; | 13,2<br /> | Rohstoffe<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,2<br /> |-<br /> | chemische Erzeugnisse<br /> | align=&quot;right&quot; | 8,8<br /> | chemische Erzeugnisse<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,2<br /> |-<br /> | Elektrotechnik<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,5<br /> | Maschinen<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,8<br /> |-<br /> | Eisen/Stahl<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,6<br /> | Elektrotechnik<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,5<br /> |-<br /> | Mess- u. Regeltechnik<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,8<br /> | Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile <br /> | align=&quot;right&quot; | 3,2<br /> |-<br /> | Wasserfahrzeuge<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,5<br /> | NE-Metalle<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,1<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Entwicklung des Außenhandels in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> ! rowspan=&quot;2&quot; |<br /> ! align=center colspan=2 | 2003<br /> ! align=center colspan=2 | 2004<br /> ! align=center colspan=2 | 2005<br /> ! align=center colspan=2 | 2006<br /> ! align=center colspan=2 | 2007<br /> ! align=center colspan=2 | 2008<br /> |-<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg. Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg. Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg. Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg.Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg.Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg.Vj.<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; | Einfuhr<br /> | align=&quot;right&quot; | 382<br /> | align=&quot;right&quot; | 13,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 455<br /> | align=&quot;right&quot; | 19,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 519<br /> | align=&quot;right&quot; | 14,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 579,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 11,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 620,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 756,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 21,7<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; | Ausfuhr<br /> | align=&quot;right&quot; | 470<br /> | align=&quot;right&quot; | 13,0<br /> | align=&quot;right&quot; | 565<br /> | align=&quot;right&quot; | 20,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 598<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 647,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 8,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 712,8<br /> | align=&quot;right&quot; | 10,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 775,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 8,9<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; | Saldo<br /> | align=&quot;right&quot; | 88,4<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 110,3<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 79,6<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 68,0<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 91,9<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 19,8<br /> |<br /> |}<br /> <br /> == Infrastruktur ==<br /> === Verkehrswesen ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Verkehr in Japan]]''<br /> [[Datei:Shinkansen.jpg|miniatur|[[Shinkansen]]]]<br /> Die gut ausgebauten Bahntrassen Japans haben eine Gesamtlänge von 23.506 km. Das entspricht Platz 11 der „Weltrangliste“ (zum Vergleich: Deutschland liegt mit 41.896&amp;nbsp;km auf Platz 6;&lt;ref&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2121rank.html ''Country Comparison :: Railways''], [[CIA World Factbook]], Stand 2008&lt;/ref&gt;).<br /> Die Ost-West-Verbindung des [[Shinkansen]] ist die Lebensader des Landes. Zu den [[Olympische Sommerspiele 1964|Olympischen Spielen in Tokio]] wurde 1964 die erste Strecke von [[Tokio]] nach [[Ōsaka]] eröffnet. Durch Linien der [[Japan Railways|sieben Nachfolgegesellschaften]] der privatisierten Staatsbahn [[Japanese National Railways|JNR]], durch Privatbahnen, Überlandbusse und Fähren sind die meisten Dörfer und Inseln an das Netz angeschlossen. Jede größere Stadt ist durch ein ausgeprägtes Nahverkehrsnetz mit dem Umland verbunden. Neun [[Metropole]]n haben ein [[U-Bahn]]-Netz, jede größere Stadt besitzt eine Vielzahl an Buslinien. Moderne [[Einschienenbahn]]en wurden in mehreren Städten gebaut, des Weiteren gibt es Straßenbahnen, in Nischen werden auch [[Peoplemover]] eingesetzt.<br /> <br /> Bahn- sowie Nahverkehrsbeförderungsgebühren schwanken stark nach Region und Betreibergesellschaft, sind aber aufgrund fehlender staatlicher [[Subvention]]ierung im Allgemeinen hoch.<br /> <br /> Ein [[Automobil|Auto]] besitzen in Japan in erster Linie Menschen, die auf dem Land oder in kleineren Städten leben. Da die Städte sehr dicht bebaut sind, ist zur Zulassung eines Kraftfahrzeugs ein Parkplatznachweis ''(Shakoshōmei)'' nötig. Es sind rund 45 Millionen Autos im Land zugelassen. In Wohngegenden sind die Straßen sehr eng und haben keine Bürgersteige. Deshalb gibt es im innerstädtischen Straßenbild auch kaum [[Lastkraftwagen|LKW]], da nur schmale [[Kleintransporter]] die engen Straßen befahren können. Das japanische mautpflichtige [[Autobahn]]netz umfasst rund 7000 Kilometer, weitere 2000 sind in Planung. Das Netz ist in staatlicher Hand, die Betreibergesellschaften wurden jedoch im Jahr 2005 in private Gesellschaften in öffentlichem Besitz umgewandelt und sollen eventuell verkauft werden. In Japan herrscht [[Linksverkehr]].<br /> <br /> Der Bau des Straßen- und Bahnnetzes gestaltet sich aufgrund des bergigen Inlands und der vielen Inseln sehr schwierig und ressourcenintensiv, da viele [[Tunnel]] und [[Brücke]]n nötig sind. Darüber hinaus ist die [[Infrastruktur]] ständig durch [[Erdbeben]], [[Taifun]]e und [[Vulkan]]ausbrüche gefährdet. [[Elektrischer Strom|Strom]]- und [[Telefon]]leitungen sind in Japan überwiegend oberirdisch geführt, bei neueren Städtebauprojekten unterirdisch. Aufgrund des Brandrisikos bei Erdbeben erfordern die in allen Stadtgebieten unterirdisch verlegten Gasleitungen besondere Aufmerksamkeit und werden oft gewartet. Gasherde und Gasboiler zur Warmwasserversorgung sind in Japan die Norm. Zur japanischen Infrastruktur gehört ein dichtes Netz an [[Frühwarnsystem|Katastrophenwarnsystemen]] und Rettungsinseln.<br /> <br /> [[Datei:Kansai closeup.jpg|miniatur|[[Flughafen Kansai]]]]<br /> In Japan gibt es eine große Anzahl von [[Hafen|Häfen]] und [[Flughafen|Flughäfen]]. Aufgrund seiner isolierten Lage wird über diese sämtlicher internationaler Warenhandel abgewickelt. Wegen der schlechten Erreichbarkeit vieler Orte innerhalb Japans werden sie aber auch zum Reisen und für inländischen Warentransport genutzt. Die größten Flughäfen sind [[Flughafen Tokio-Haneda|Tokio-Haneda]], [[Flughafen Tokio-Narita|Tokio-Narita]], [[Flughafen Kansai|Kansai]] und der zur [[Expo 2005|EXPO Aichi 2005]] neu eröffnete [[Flughafen Chūbu]]. Da in Japan nur wenig ebenes Land zur Verfügung steht, wurden sowohl der Flughafen Kansai als auch der Flughafen Aichi auf künstlichen Inseln im Meer errichtet. Bei [[Kitakyūshū]] und bei [[Kōbe]] sind weitere Flughafeninseln im Bau.<br /> <br /> === Telekommunikation ===<br /> Ebenfalls gut ausgebaut ist das [[Telefonnetz]], [[Internetverbindung|Breitbandinternetzugänge]] sind flächendeckend verfügbar und fast jeder Japaner besitzt ein [[Mobiltelefon]]. Dabei ist der in Japan eingesetzte Mobilfunkstandard [[Personal Digital Cellular]], der nicht zu dem global verbreiteten [[Global System for Mobile Communications|GSM-Standard]] kompatibel ist.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> * ''Hauptartikel: [[Kultur Japans]]''<br /> [[Datei:TofukujiGarden1.jpg|miniatur|[[Kare-san-sui]]-Garten im Tofukuji, [[Kyōto]]]]<br /> [[Datei:SakuraBlossomsCloseUp.jpg|miniatur|[[Kirschblüte]]]]<br /> In der modernen japanischen Kultur gehen viele Elemente auf die ganz eigene Tradition des Landes zurück, wodurch Japan im Kreis der Industrienationen seinen individuellen Charakter bewahrt hat.<br /> <br /> In der [[Archäologie]] sind die ersten Zeugnisse der kulturellen Frühgeschichte Keramiken der [[Jōmon-Zeit|Jōmon]]- und [[Yayoi-Zeit|Yayoi]]-Periode. Ab dem 4. Jahrhundert kamen dann viele Elemente der chinesischen Kultur nach Japan, zuerst Landwirtschaftstechniken wie der [[Reis]]anbau und Handwerkstechniken wie Bronzeschmiedekunst und der Bau von [[Hügelgrab|Hügelgräbern]], dann ab dem 7. Jahrhundert auch die [[Chinesische Schrift|Schriftkultur]] und die [[Fünf Klassiker]], der [[Konfuzianismus]] und der [[Buddhismus]].<br /> <br /> In der [[Heian-Zeit]] kam es zu einer ersten Blüte, als der [[Hofstaat|Hofadel]] aus dem chinesischen Erbe eine eigenständige japanische [[Dichtung]] und [[Japanische Literatur|Literatur]] entwickelt.<br /> <br /> In den darauf folgenden Epochen wurde das Land immer wieder von [[Bürgerkrieg]]en verwüstet, wodurch der Schwertadel, die [[Bushi]] (später als [[Samurai]] bezeichnet), zur wichtigsten Schicht aufstieg. Neben der Kriegskunst und der Schwertschmiedekunst bildete sich auch eine neue Form des Buddhismus, der [[Zen]], heraus, der den Kriegern zusprach.<br /> <br /> Erst in der [[Edo-Zeit]] im 17. Jahrhundert, unter den [[Tokugawa]], kam das Land wieder zur Ruhe. Die Samurai wurden zu einer Beamtenschicht, die ihre Kriegertugenden in den Kampfkünsten (武術 ''bujutsu'') bewahrte. Der Einfluss des [[Zen]] spiegelte sich nun auch in [[Dichtung]], [[Japanischer Garten|Gartenkunst]], Malerei ([[Sumi-e]]) und Musik wider. Durch Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung kam in dieser Zeit auch die vierte Schicht, die Händler, zu Reichtum. Da ihnen der soziale Aufstieg verwehrt war, suchten die Händler in der Kunst einen Weg, die Samurai zu übertrumpfen. Sie förderten Teehäuser, in denen die [[Geisha]]s die [[Japanische Teezeremonie|Teezeremonie]], [[Ikebana|Blumensteckkunst]], Musik und Tanz praktizierten. Sie förderten auch das [[Kabuki]]-Theater. In den Städten bildeten sich besondere Vergnügungsbezirke, besonders in [[Tokio|Edo]], wo die [[Daimyō]] das halbe Jahr unter der direkten Kontrolle des [[Shōgun]] verbringen mussten.<br /> <br /> Eine dritte Blütezeit der Kultur erlebt Japan jetzt in der Nachkriegszeit, in der Japan eine lebhafte [[Popkultur]] hervorgebracht hat, die westliche Einflüsse und japanische Tradition verbindet. [[Anime]] und [[Manga]], [[Japanischer Film|japanische Filme]] und [[J-Pop|Popmusik]] sind auch in Übersee beliebt.<br /> <br /> === Wissenschaft und Bildung ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Bildung in Japan]], [[Liste der Universitäten und Hochschulen in Japan]], [[Japanisches Bibliothekswesen]]''<br /> Bildung hat in Japan, beeinflusst durch den [[Konfuzianismus]], einen sehr hohen Stellenwert. Bei der Wahl des Studiengangs entscheidet mehr das Ansehen der Universität als das Studienfach für die späteren beruflichen Möglichkeiten und Aufstiegschancen. Deshalb ist das Lernen für die schwierigen Aufnahmeprüfungen der Universitäten sehr zeitaufwendig, zudem steigt die Schwierigkeit mit dem Prestige der Universität.<br /> <br /> === Schulsystem ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Bildungssystem in Japan]]''<br /> Die schulische Bildung beginnt bereits im Kindergarten, der aber nicht Teil der Schulpflicht ist. Da in Japan allgemein viel Wert auf das gemeinsame Lernen und Zusammenleben gelegt wird, findet im Kindergarten und in der Grundschule viel Gruppenarbeit statt. Das Schulsystem ist eingeteilt in Grundschule (sechs Jahre), Mittelschule (drei Jahre) und Oberschule (drei Jahre), die [[Schulpflicht]] beträgt neun Jahre. Das [[Schuljahr]] in Japan beginnt stets am 1. April. Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich: Zwei Wochen an Neujahr, zwei Wochen im März/April, sechs Wochen im Juli/August. Öffentliche Schulen haben eine Fünftagewoche, private Schulen oft eine Sechstagewoche. Während der Schulpflicht gibt es kein „Sitzenbleiben“, jeder Schüler wird automatisch versetzt. [[Schuluniformen in Japan|Schuluniformen]] sind an vielen Schulen Pflicht. Jede dieser Schulen hat ihre eigene charakteristische Uniform.<br /> <br /> === Forschung ===<br /> Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] konzentrierte sich die [[Forschung]] ganz auf die Entwicklung neuer Produkte für die Industrie. Hierbei fand eine sehr enge [[Kooperation]] zwischen den Entwicklungsabteilungen der großen Firmen und den Universitäten statt. Erst durch [[Reform]]en in den 1980er Jahren wird auch verstärkt [[Grundlagenforschung]] gefördert. Momentanes großes Thema ist die Entwicklung von [[Roboter]]n, wie die [[Expo 2005]] gezeigt hat. Das Hauptthema der [[Sozialwissenschaft]] der 1980er Jahre war [[Nihonjinron]], der japanische Versuch der Identitätsfindungen nach den rasanten Wandlungen der letzten anderthalb Jahrhunderte.<br /> ;Nobelpreisträger<br /> * [[Nobelpreis für Chemie|Chemie]]: [[Kenichi Fukui]] (1981), [[Hideki Shirakawa]] (2000), [[Ryoji Noyori]] (2001), [[Tanaka Koichi]] (2002)<br /> * [[Friedensnobelpreis|Frieden]]: [[Satō Eisaku]] (1974)<br /> * [[Nobelpreis für Literatur|Literatur]]: [[Kawabata Yasunari]] (1968), [[Ōe Kenzaburō]] (1994)<br /> * [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Medizin]]: [[Tonegawa Susumu]] (1987)<br /> * [[Nobelpreis für Physik|Physik]]: [[Yukawa Hideki]] (1949), [[Shinichirō Tomonaga]] (1965), [[Leo Esaki]] (1973), [[Masatoshi Koshiba]] (2002), [[Makoto Kobayashi (Physiker)|Makoto Kobayashi]] (2008), [[Toshihide Masukawa]] (2008)<br /> <br /> === Walfang ===<br /> Japan ist eine große [[Fischerei]]nation und betreibt [[Walfang]]. Entgegen dem angeblichen wissenschaftlichen Hintergrund wurden bisher keinerlei wissenschaftliche Daten von den zwei japanischen Walfangprojekten im [[Nordpazifik]] und im [[Antarktis|antarktischen]] Walschutzgebiet international veröffentlicht, während das Walfleisch kommerziell genutzt wird.<br /> <br /> Die japanische Walfanglobby argumentiert, dass Wale zu viele Fische fräßen und somit Nahrungskonkurrent des Menschen seien. Die Tötung von [[Zwergwale]]n und neuerdings auch [[Buckelwal|Buckel-]], [[Finnwal|Finn-]], [[Brydewal|Bryde-]], [[Seiwal|Sei-]] und [[Pottwal]]en soll die Untersuchung des Mageninhaltes der Tiere ermöglichen. Die [[Internationale Walfangkommission]] kritisierte die schwachen wissenschaftlichen Argumente Japans stark und wies darauf hin, dass die erwünschten Daten nicht dem Management der Walbestände dienen und auch mit für die Wale schonenden Mitteln (z.&amp;nbsp;B. Kot- und Hautproben) gesammelt werden könnten.<br /> <br /> Zwischen 1904 und 1986 wurden in der [[Antarktis]] mehr als 200.000 Buckelwale und 720.000 Finnwale getötet. Während sich einige wenige Buckelwalgruppen aufgrund von Schutzbestimmungen langsam erholen, sind andere weiterhin stark dezimiert und gefährdet.<br /> <br /> Im Dezember 2007 verkündete die japanische Regierung nach internationalem Druck, die Jagd auf Buckelwale einzustellen. Die Jagd auf Zwerg- und Finnwale werde aber fortgesetzt.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub9FAE69CECEA948EAAFE2806B54BF78AA/Doc~E2276DAA771B94DEE917CD0F67B4E120F~ATpl~Ecommon~Scontent.html Japan jagt keine Buckelwale mehr], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 21. Dezember 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sport ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Sport in Japan]]''<br /> Sport ist in Japan bereits in der [[Asuka-Zeit]] (7. Jahrhundert) nachgewiesen, als eine Gesandtschaft aus [[Korea]] am Hof der Kaiserin [[Kōgyoku]] durch einen [[Sumō]]kampf unterhalten wurde. Die [[Bushi]], der erstarkende Kriegerstand zum Ende der [[Heian-Zeit]] (11. Jahrhundert), betrieben ebenfalls Sport als Vorbereitung auf den Kampf, in erster Linie Schwertkampf (''[[kenjutsu]]''), Reiten (''bajutsu''), Bogenschießen (''[[kyūjutsu]]'') und Schwimmen. In der [[Edo-Zeit]], einer friedlichen Periode, verfeinerten die zu Verwaltungsbeamten gewordenen [[Samurai]] diese Techniken zur Kampfkunst ''([[bujutsu]]),'' die durch den Einfluss des [[Zen]]-Buddhismus auch eine spirituelle Komponente erhielten.<br /> <br /> Im Rahmen der [[Meiji-Restauration]] (zweite Hälfte des 19. Jahrhundert) kam auch der westliche Sport nach Japan, darunter athletische Sportarten und Mannschaftssportarten wie [[Baseball]], heute der beliebteste Sport (siehe [[Baseball in Japan]]) und Fußball (siehe [[Fußball in Japan]]). Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aus den klassischen Bujutsu-Künsten die heutigen Kampfkünste und Kampfsportarten entwickelt, darunter [[Judo]], [[Aikidō]] und [[Kendō]]. Das [[Karate]] entwickelte sich in der [[Präfektur Okinawa]].<br /> <br /> Heutzutage wird eine breite Vielfalt von Sportarten in Japan betrieben, in erster Linie in Clubs an Schulen und Universitäten. Die Insellage hat [[Windsurfen]] und [[Sporttauchen|Tauchen]] sehr beliebt gemacht. Als Sport der [[Salaryman|Salarymen]] gilt [[Golf (Sport)|Golf]], eine Mitgliedschaft in einem Golfclub können sich allerdings nur die wirklich gut Verdienenden leisten. Überall in Japan finden sich daher hoch umzäunte Anlagen, auf denen der Abschlag geübt werden kann. [[Hokkaidō]] und die [[Präfektur Nagano]] sind Zentren des [[Wintersport]]s.<br /> <br /> == Anhang ==<br /> === Quellen ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> === Literatur ===<br /> ;Einführungen und Grundlagen, historische Entwicklung<br /> * [[Martin Hürlimann (Verleger)|Martin Hürlimann]]: ''Japan.'' Atlantis, Zürich 1970<br /> * Kazuyuki Kitamura: ''Unbekannter Nachbar Japan'', AT Verlag, Aarau/Stuttgart 1987, ISBN 3-85502-297-6<br /> * [[Hisako Matsubara]]: ''Weg zu Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; West-östliche Erfahrungen.'' Knaus, 1983 (ISBN 3-8135-0560-X), u. Bastei Lübbe, 1986<br /> * [[Manfred Pohl]]: ''Japan.'' Beck (Reihe: Länder), 2002 ISBN 3-406-48104-3<br /> * Manfred Pohl: ''Kleines Japan Lexikon'', Beck BsR 861, München 1996, ISBN 3-406-39861-8<br /> <br /> ;Politik, Wirtschaft, Gesellschaft<br /> * Günter Ederer: ''Das leise Lächeln des Siegers &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Was wir von Japan lernen können'', Econ Tb 26010, Düsseldorf 1993, ISBN 3-612-26010-3<br /> * Gesine Foljanty-Jost (Hrsg.): ''Japan in the 1990s. Crisis as an impetus for change.'' Lit, 2003 ISBN 978-3-8258-7346-2<br /> * Wolfgang Herbert: ''Japan nach Sonnenuntergang. Unter Gangstern, Illegalen und Tagelöhnern.'' Dietrich Reimer, 2. Auflage 2004 ISBN 3-496-02774-6<br /> * Jürgen Kahl: ''Länderanalyse Japan: Zwischen Reformverdrossenheit und Veränderungsdruck'', Internationale Politikanalyse, Friedrich-Ebert-Stiftung, Juni 2008 ([http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/05402.pdf Volltext])<br /> * Hans Jürgen Mayer, [[Manfred Pohl]] (Hrsg.): ''Länderbericht Japan.'' [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft|WBG]], Darmstadt 1998 ISBN 3-534-12743-9 <br /> * [[Karel van Wolferen]]: ''Vom Mythos der Unbesiegbaren &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Anmerkungen zur Weltmacht Japan'', Droemer Knaur, München 1989, ISBN 3-426-26439-0<br /> <br /> ;Kulturelle Aspekte<br /> * Monica Braw, Hiroe Gunnarsson: ''Frauen in Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Zwischen Tradition und Aufbruch'', Fischer Tb 3730, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-596-23730-0<br /> * Basil Hall Chamberlain: ''ABC der japanischen Kultur &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Ein historisches Wörterbuch (Things Japanese)'', Manesse, Zürich 1990, ISBN 3-7175-8172-4<br /> * Florian Coulmas: ''Die Kultur Japans &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Tradition und Moderne'', Beck, BsR 1639, München 2005, ISBN 3-406-52811-2<br /> * [[Irmela Hijiya-Kirschnereit]]: ''Japan – Der andere Kulturführer.'' Insel, 2000 ISBN 3-458-17011-1<br /> <br /> ;Selbstbild, Fremdbild<br /> * Nicolas Baerlocher, Martin Bircher: ''Japan. Selbstbild, Fremdbild.'' Zur Ausstellung „Werte, Normen, Riten: Aspekte japanischer Wirklichkeit&quot; Essayistisches, Kulturwissenschaftliches, Kulturanthropologisches und Persönliches von 28 Autoren. Hg. Präsidialabteilung der Stadt Zürich. Offizin, Zürich 1993 ISBN 3-907495-45-4<br /> * [[Klaus Harpprecht]]: ''Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Fremder Schatten, ferner Spiegel'', Kiepenheuer&amp;Witsch, Köln 1993, ISBN 3-462-02256-3<br /> * Jens Heise (Hrsg.): ''Die kühle Seele &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Selbstinterpretationen der japanischen Kultur'', Fischer Tb 10520, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-596-10520-X<br /> <br /> ;Mentalität und Alltag<br /> * Gerhard Dambmann: ''Gebrauchsanweisung für Japan.'' Piper, überarbeitete Neuausgabe 2002, ISBN 978-3-492-27513-2<br /> * Martin Lutterjohann: ''KulturSchock Japan'', Vlg. Reise Know-How, Bielefeld, 9. neu bearb. u. aktual. Aufl. 2009, ISBN 978-3-8317-1624-1<br /> * John David Morley: ''Grammatik des Lächelns &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Japanische Innenansichten'', Rowohlt Tb 12641, Reinbek 1989, ISBN 3-499-12641-9<br /> * Andreas Neuenkirchen: ''Gebrauchsanweisung für Japan'', Piper, München 2009, ISBN 978-3-492-27585-9<br /> * Christoph Neumann: ''Darum nerven Japaner &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Der ungeschminkte Wahnsinn des japanischen Alltags'', Piper Tb 4508, München 2006, ISBN 978-3-492-24508-1<br /> * Barbara Haschke, Kristina Thomas: ''Reisegast in Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Fremde Kulturen verstehen und erleben'', Vlg. Iwanowski, Dormagen 2007 (5.Aufl.), ISBN 978-3-923975-82-2<br /> <br /> ;Denken in Japan;<br /> * Masao Maruyama: ''Denken in Japan'', Suhrkamp es 1398, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-518-11398-4 <br /> * Shunpei Ueyama: ''Japanische Denker im 20. Jahrhundert.'' iudicium, 2000 ISBN 3-89129-625-8<br /> <br /> ;Bildbände<br /> * [[Gert Anhalt]]: ''Zeit für Japan. Reportagen aus einem unbekannten Land.'' Bucher, 2005, ISBN 3-7658-1482-2, &lt;small&gt;192 S.&lt;/small&gt;<br /> * Wilhelm Blassen, Yuko Kimura, Hartmut Pohling, Kerstin Teicher: ''Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; seine Städte und Provinzen'', Komet, Köln 2009, ISBN 978-3-89836-769-1, &lt;small&gt;640 S.&lt;/small&gt;<br /> * Hans H. Krüger: ''Japan'', Fotos: Bildagentur Keystone Japan, Vlg. Stürtz, Würzburg 2004, ISBN 978-3-8003-1634-2, &lt;small&gt;156 S.&lt;/small&gt; <br /> * Hans Sautter (Fotos), Kerstin und Andreas Fels (Text): ''Japan'', Vlg. Bruckmann, München 2007, ISBN 978-3-7654-4471-5, &lt;small&gt;200 S.&lt;/small&gt;<br /> * Irmtraut Schaarschmidt-Richter (Text), Eberhard Grames (Fotos): ''Japanische Impressionen = Nihon'', Ed.Stemmle, Schaffhausen 1988, ISBN 3-7231-0372-3, &lt;small&gt;160 S.&lt;/small&gt;<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> {{Commonscat|Japan|Japan}}<br /> {{Wikinews|Portal:Japan|Japan}}<br /> {{Wikiatlas|Japan}}<br /> {{Wiktionary|Japan}}<br /> {{Wikiquote|Japan}}<br /> * [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Japan.html Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Japan]<br /> * Botschaften Japans in [http://www.de.emb-japan.go.jp/ Deutschland], [http://www.at.emb-japan.go.jp/ Österreich] und der [http://www.ch.emb-japan.go.jp/ Schweiz]<br /> * [http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/Laenderprofile/Content75/Japan,property=file.pdf Länderprofil] des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]]<br /> * [http://www.jnto.go.jp/deu/ Japanische Fremdenverkehrszentrale]<br /> * [http://www.stat.go.jp/ Japanisches Statistikbüro] (jap., engl.)<br /> * [http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/jptoc.html US Library of Congress – Japan: Country Studies] – umfangreiches Hintergrundmaterial (englisch, Public Domain)<br /> * [http://www.kantei.go.jp/ Offizielle Site der japanischen Regierung]<br /> * [http://web-japan.org/index.html Web Japan] - Informationsportal über Japan des [[Japanisches Außenministerium|japanischen Außenministeriums]] (Englisch, einzelne Teile in anderen Sprachen)<br /> <br /> === Siehe auch ===<br /> {{Portal|Japan}}<br /> * [[Japanische Medien]]<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Asien<br /> |Navigationsleiste G8<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD}}<br /> {{Lesenswert}}<br /> {{Coordinate|article=/|NS=35/9/22/N|EW=136/3/36/E|type=country|region=JP}}<br /> <br /> [[Kategorie:Japan| ]]<br /> [[Kategorie:Staat in Asien]]<br /> [[Kategorie:Monarchie (Staat)]]<br /> [[Kategorie:Inselgruppe (Asien)]]<br /> [[Kategorie:Inselgruppe (Pazifischer Ozean)]]<br /> [[Kategorie:Gruppe der Acht]]<br /> <br /> {{Link GA|es}}<br /> {{Link GA|fi}}<br /> {{Link GA|lt}}<br /> {{Link GA|no}}<br /> {{Link GA|zh}}<br /> <br /> {{Link FA|af}}<br /> {{Link FA|ca}}<br /> {{Link FA|en}}<br /> {{Link FA|th}}<br /> {{Link FA|vi}}<br /> <br /> [[ace:Jeupun]]<br /> [[af:Japan]]<br /> [[als:Japan]]<br /> [[am:ጃፓን]]<br /> [[an:Chapón]]<br /> [[ang:Iapan]]<br /> [[ar:اليابان]]<br /> [[arc:ܝܦܢ]]<br /> [[arz:اليابان]]<br /> [[as:জাপান]]<br /> [[ast:Xapón]]<br /> [[az:Yaponiya]]<br /> [[ba:Япония]]<br /> [[bar:Japan]]<br /> [[bat-smg:Japuonėjė]]<br /> [[bcl:Hapon]]<br /> [[be:Японія]]<br /> [[be-x-old:Японія]]<br /> [[bg:Япония]]<br /> [[bn:জাপান]]<br /> [[bo:རི་པིན།]]<br /> [[bpy:জাপান]]<br /> [[br:Japan]]<br /> [[bs:Japan]]<br /> [[bug:ᨍᨛᨄ]]<br /> [[bxr:Жибэн]]<br /> [[ca:Japó]]<br /> [[cbk-zam:Japón]]<br /> [[cdo:Nĭk-buōng]]<br /> [[ceb:Hapon]]<br /> [[chr:ᏣᏆᏂ]]<br /> [[crh:Yaponiya]]<br /> [[cs:Japonsko]]<br /> [[csb:Japòńskô]]<br /> [[cu:Ꙗпѡні́ꙗ]]<br /> [[cv:Япони]]<br /> [[cy:Japan]]<br /> [[da:Japan]]<br /> [[diq:Japonya]]<br /> [[dsb:Japańska]]<br /> [[dv:ޖަޕާނު]]<br /> [[dz:ཇ་པཱན]]<br /> [[ee:Japan]]<br /> [[el:Ιαπωνία]]<br /> [[en:Japan]]<br /> [[eo:Japanio]]<br /> [[es:Japón]]<br /> [[et:Jaapan]]<br /> [[eu:Japonia]]<br /> [[ext:Japón]]<br /> [[fa:ژاپن]]<br /> [[fi:Japani]]<br /> [[fo:Japan]]<br /> [[fr:Japon]]<br /> [[frp:J·apon]]<br /> [[fy:Japan]]<br /> [[ga:An tSeapáin]]<br /> [[gan:日本]]<br /> [[gd:Iapan]]<br /> [[gl:Xapón - 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Für die gleichnamige Band siehe [[Japan (Band)]].}}<br /> {{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''{{lang|ja-Hani|日本国}}'''&lt;/span&gt;&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Nihon-koku/Nippon-koku'''&lt;/span&gt;&lt;br /&gt;<br /> Japan<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Japan.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Japans<br /> |BILD-WAPPEN = Imperial Seal of Japan.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 100px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Nationales und Kaiserliches Siegel Japans<br /> |WAHLSPRUCH =<br /> |AMTSSPRACHE = [[Japanische Sprache|Japanisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Tokio]]&lt;br /&gt;(siehe auch [[Hauptstadt Japans]])<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = keines ([[de jure]])&lt;br /&gt;[[Tennō]] [[Akihito]] ([[de facto]])<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Premierminister von Japan|Premierminister]] [[Yukio Hatoyama]]<br /> |FLÄCHE = 377.835 &lt;sup&gt;[[#Infobox1|(1)]]&lt;/sup&gt;<br /> |EINWOHNER = 127.264.438 (2008)<br /> |BEV-DICHTE = 336,9<br /> |BIP = 2008<br /> * $ 4.354 Milliarden &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|3.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 4.923 Milliarden &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|2.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 34.100 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|25.]])&lt;/small&gt;<br /> * $ 38.559 &lt;small&gt;([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|23.]])&lt;/small&gt;<br /> |BIP-ERWEITERT =* Total ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> * Total (Nominal)<br /> * BIP/Einw. ([[Kaufkraftparität|PPP]])<br /> * BIP/Einw. (Nominal)<br /> |WÄHRUNG = [[Yen]]<br /> |HDI=(10.) 0,960&lt;ref&gt;[http://hdr.undp.org/en/media/HDR_2009_EN_Complete.pdf Human Development Report 2009], abgerufen am 13. November 2009&lt;/ref&gt;<br /> |UNABHÄNGIGKEIT<br /> |GRÜNDUNG=11. Februar 660 v. Chr. (mythologisch und gesetzlich)&lt;br /&gt;3. Mai 1947 (Inkrafttreten der [[Japanische Verfassung|Nachkriegsverfassung]])&lt;br /&gt;28. April 1952 ([[Friedensvertrag von San Francisco|Ende der Besatzungszeit und volle Souveränität]]) <br /> |NATIONALHYMNE = [[Kimi Ga Yo]]<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+9 ([[Japan Standard Time|JST]])<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Japan)|J]]<br /> |INTERNET-TLD = .jp<br /> |TELEFON-VORWAHL = +81<br /> |ANMERKUNGEN = '''&lt;sup id=&quot;Infobox1&quot;&gt;(1)&lt;/sup&gt;''' ohne die umstrittenen [[Kurilen]]<br /> |BILD1 = LocationMapJapan.png<br /> |BILD2 = Japan sea map.png<br /> }}<br /> '''Japan''' ([[Japanische Schrift|jap.]] {{lang|ja-Hani|日本}}, ''Nihon/Nippon;'' {{Audio|Ja-nippon nihonkoku.ogg|&lt;small&gt;anhören&lt;/small&gt;}}) ist ein [[Staat]] vor der Ostküste des [[Asien|asiatischen]] Kontinents.<br /> <br /> Der viertgrößte [[Inselstaat]] der Welt besteht im Kern aus vier Hauptinseln, auf die sich auch die Bevölkerung konzentriert. Mit über 120 Millionen Einwohnern liegt Japan an Platz zehn der bevölkerungsreichsten Länder der Erde.<br /> <br /> Der ''Staat Japan'' ist seit 1947 eine parlamentarische Monarchie, ohne dass die [[Japanische Verfassung|Verfassung]] jedoch einen Monarchen als Staatsoberhaupt festschreibt. De-facto-Hauptstadt und größte urbane Siedlung Japans ist [[Tokio]].<br /> <br /> Japan ist ein hoch entwickeltes [[Industrieland]] und war viele Jahre die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hinter den [[Vereinigte Staaten|USA]]. Es ist das einzige nicht westliche Mitglied der [[Gruppe der Acht]]. Militärisch ist es seit 1952 mit den USA verbündet.<br /> <br /> Die Bildung eines Staatswesens begann in Japan im 5. Jahrhundert unter kulturellem Einfluss des chinesischen Kaiserreichs. Seit dem 16. Jahrhundert stand Japan im direkten Kontakt mit dem Westen und stieg seit dem 19. Jahrhundert zur Großmacht auf, erwarb Kolonialbesitz und nahm an beiden Weltkriegen teil. Eine aggressive Expansionspolitik in China mündete in den Pazifikkrieg und die Niederlage an der Seite der Achsenmächte. Japans Vergangenheit als Kolonial- und Besatzungsmacht belastet noch heute die Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten.<br /> <br /> == Landesbezeichnung ==<br /> Der Landesname setzt sich aus den Zeichen {{lang|ja|日}} (Aussprache ''ni,'' in der Bedeutung „Tag“ oder „Sonne“) und {{lang|ja|本}} (Aussprache ''hon,'' in der Bedeutung „Ursprung“, „Wurzel“ oder „Beginn“) zusammen. Japan ist deshalb auch als das „Land der aufgehenden Sonne“ bekannt. Der zusammengesetzte Begriff kann sowohl „Nippon“ ({{lang|ja|にっぽん}}) als auch „Nihon“ ({{lang|ja|にほん}}) ausgesprochen werden: Während „Nippon“ eher in der formalen Sprache, auf japanischem Geld und Briefmarken sowie bei internationalen Veranstaltungen verwendet wird, kommt in der Alltags- und Umgangssprache „Nihon“ häufiger vor.<br /> <br /> Die Nomenklatur des Landesnamens stammt von der offiziellen Korrespondenz der japanischen Herrscher mit der chinesischen [[Sui-Dynastie]] (6.–7. Jahrhundert) und bezieht sich auf die von China aus gesehen östliche Lage des Landes. Zuvor war das japanische Kernland als [[Yamato-Zeit|Yamato]] und als ''Hi no Moto (no Kuni)'' ({{lang|ja|日[の]本([の]国)}}, „(Land des) Ursprungs der Sonne“) bekannt.<br /> <br /> Der Name „Japan“ ist ein [[Exonym und Endonym|Exonym]], das sich vermutlich von einer [[Chinesische Sprache|chinesischen]] oder [[Wu (Sprache)|Wu]]-Aussprache der Schriftzeichen ableitet. So gab etwa [[Marco Polo]] den chinesischen Begriff für Japan ({{zh|t=日本國|p=rìbĕnguó}}) als [[Cipangu]] wieder. Das frühere [[Malaiische Sprache|malaiische]] Wort für Japan, „Jepang“ (heute „Jepun“), wurde ebenfalls einer chinesischen Sprache entlehnt. Portugiesische Händler, die im 16. Jahrhundert in [[Malakka (Bundesstaat)|Malakka]] auf den Begriff „Jepang“ stießen, brachten ihn dann mit nach Europa. Im Englischen findet sich der Landesname in der Schreibweise „Giapan“ zum ersten Mal in einem Brief aus dem Jahr 1565.<br /> <br /> Mythologische Namen sind ''Toyo-ashi-hara no chi-aki no naga-i-ho-aki no mizu-ho no kuni'' ({{lang|ja|豐葦原之千秋長五百秋之水穗國}}, dt. „Land der üppigen Schilfgefilde, 1000 Herbste, langen 500 Herbste und der fruchtbaren Reisähren“) im [[Kojiki]], ''Toyo-ashi-hara no chi-i-ho-aki no mizu-ho no kuni'' ({{lang|ja|豐葦原千五百秋瑞穂之地}}, dt. „Land der üppigen Schilfgefilde, der 1500 Herbste und der fruchtbaren Reisähren“) im [[Nihon Shoki]], kurz auch ''Toyoashihara no kuni'' ({{lang|ja|豊葦原国}}) und ''Mizuho no kuni'' ({{lang|ja|瑞穂国}}), ''Ashihara no [[naka-tsu-kuni]]'' (Kojiki/Nihon Shoki: {{lang|ja|葦原中國}}, dt. „Land der Mitte [zwischen dem Himmel [[Takamanohara]] und der Unterwelt [[Yomi]] no kuni] der Schilfgefilde“), als auch ''Ōyashima no Kuni'' (Kojiki: {{lang|ja|大八嶋國}}, Nihon Shoki: {{lang|ja|大八洲國}}, dt. „Land der großen acht Inseln“), kurz auch ''Yashima''.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> [[Datei:Japan topo.jpg|miniatur|Topographie Japans]]<br /> [[Datei:Satellite View of Japan 1999.jpg|miniatur|Satellitenaufnahme Japans 1999]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Geographie Japans]]''<br /> Japan ist ein Inselstaat und besteht im Wesentlichen aus einer [[Inselkette]], die sich entlang der Ostküste [[Asien]]s erstreckt. Die Hauptinseln sind [[Hokkaidō]] im Norden, die zentrale und größte Insel [[Honshū]], sowie [[Shikoku]] und [[Kyūshū]] im Süden. Dazu kommen 6.848&lt;ref name=&quot;stat&quot;&gt;http://www.stat.go.jp/english/data/nenkan/index.htm&lt;/ref&gt; kleinere Inseln, die sich vor allem in der [[Seto-Inlandsee]] und als [[Ryūkyū-Inseln]] konzentrieren.<br /> <br /> Über dem gesamten [[Archipel]] verläuft eine Gebirgskette, die mehr als zwei Drittel der Landmasse Japans ausmacht. Der höchste Berg Japans ist der [[Fujisan]] auf der Hauptinsel [[Honshū]] mit 3.776&amp;nbsp;m&lt;ref name=&quot;stat&quot;/&gt; über dem [[Normalnull|Meeresspiegel]]. Landwirtschaft, Industrie und Besiedlung sind auf rund 20 % der Landfläche beschränkt. In den großen Ebenen haben sich die Hauptballungsgebiete entwickelt: [[Kantō]] (mit [[Tokio]] und [[Yokohama]]) in der [[Kantō-Ebene]], [[Keihanshin]] ([[Ōsaka]], [[Kyōto]] und [[Kōbe]]) in der [[Ōsaka-Ebene]], [[Chūkyō]] ([[Nagoya]]) in der [[Nōbi-Ebene]] und [[Kitakyūshū]]-[[Fukuoka]] in der [[Tsukushi-Ebene]]. Auf Grund des Mangels an Flachland werden Berghänge durch [[Terrasse (Landwirtschaft)|Terrassenfeldbau]] kultiviert.<br /> <br /> === Klima ===<br /> [[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Wakkanai-Japan.png|miniatur|Klimadiagramm [[Wakkanai]] ([[Hokkaidō]])]]<br /> [[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Tokio-Japan.png|miniatur|Klimadiagramm [[Tokio]] ([[Honshū]])]]<br /> [[Datei:Klimadiagramm-deutsch-Kagoshima-Japan.png|miniatur|Klimadiagramm [[Kagoshima]] ([[Kyūshū]])]]<br /> Die japanische [[Inselkette]] erstreckt sich in einem langen Bogen von Norden (45. Breitengrad, [[Hokkaidō]]) nach Süden (20. Breitengrad, [[Okinotorishima]]). Daher ist das Klima in Japan sehr unterschiedlich ausgeprägt; von der [[Gemäßigte Zone|kalt-gemäßigten Klimazone]] in [[Hokkaidō]], mit kalten und schneereichen [[Winter]]n, bis in die [[Subtropen]] in der [[Präfektur Okinawa]]. Dazu kommt der Einfluss von [[Wind]]en – im Winter vom asiatischen Kontinent zum Meer, und im [[Sommer]] vom Meer zum Kontinent. Im späten Juni und frühen Juli fällt im Süden ein Großteil des [[Niederschlag|Jahresniederschlages]] als [[monsun]]artige Regenfront ({{lang|ja-Hani|梅雨前線}}, ''baiu zensen).<br /> <br /> Im Frühsommer beginnt die [[Taifun]]-Saison, bei der vor allem der Süden und Südwesten Japans von über dem [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] entstehenden [[Wirbelsturm|Wirbelstürmen]] betroffen ist (z.&amp;nbsp;B. von [[Taifun Tokage]] und [[Taifun Conson (2004)|Taifun Conson]] im Jahr 2004). Statistisch gesehen erreichen Japan die meisten Taifune im September, obwohl sie im Pazifikraum im August am häufigsten sind. Der stärkste je aufgezeichnete Taifun Japans war der [[Ise-wan-Taifun]] &lt;!--(international: Taifun Vera; in Japan, wo die Stürme jeder Saison in der Reihenfolge der Entstehung durchnummeriert werden, ursprünglich: Taifun Nr. 15) --&gt;von 1959. Seine Auswirkungen waren verheerend: Über 5.000 Menschen kamen ums Leben.<br /> Die Winde tragen auch dazu bei, dass Japan verstärkt von [[Umweltsituation in Ostasien|transnationaler Umweltverschmutzung]] betroffen ist.<br /> <br /> Japan kann wegen seiner breit gefächerten geographischen Verhältnisse in sechs Hauptklimaregionen eingeteilt werden:<br /> * [[Hokkaidō]]: nicht sonderlich starke Niederschläge, während der langen kalten Winter größere Schneeverwehungen<br /> * [[Japanisches Meer]]: Der Nordwestwind im Winter bringt starken Schneefall. Im Sommer ist diese Region kühler als die pazifische Region, jedoch gibt es hier öfter [[Föhn]].<br /> * [[Chūō-kōchi|Zentrales Hochland]]: starke Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sowie Tag und Nacht, geringe Niederschläge<br /> * [[Seto-Inlandsee]]: Die Berge der Region [[Chūgoku]] und [[Shikoku]] halten den Wind auf und führen zu einem ganzjährig milden Klima.<br /> * [[Pazifischer Ozean|Pazifikregion]]: kalte Winter mit geringem Schneefall und heiße trockene Sommer<br /> * [[Nansei-Inseln]] ([[Ryūkyū-Inseln]]): subtropisches Klima mit warmen Wintern und heißen Sommern. Starke Niederschläge vor allem während der [[Regenzeit]], regelmäßig auftretende [[Taifun]]e.<br /> <br /> === Geologie ===<br /> Japan liegt an der geologischen [[Bruchzone]] von vier [[Plattentektonik|tektonischen Platten]] der Erdkruste:<br /> # die [[Nordamerikanische Platte]] im Norden<br /> # die [[Eurasische Platte]] im Westen,<br /> # die [[Philippinische Platte]] im Süden <br /> # die [[Pazifische Platte]] im Osten,<br /> <br /> die sich mit einigen Zentimetern pro Jahr gegeneinander [[Erdkrustenbewegung|bewegen]]. Teile der Pazifischen Platte schieben sich dort unter die Kontinentalplatte [[Eurasien]]s, wodurch sie sich erwärmen und zu [[Vulkanismus]] und häufigen [[Erdbeben]] führen. Die anhaltende Bewegung ([[Subduktion]]) der Krustenteile, die zu einer langsamen Verkleinerung des [[Pazifik]]s führt, lässt deren großräumige [[Plattentektonik|Verschweißung]] nicht zu, im Gegensatz etwa zu [[Indien#Geologie|Indien]] und den sog. [[Terrane]]en anderer Kontinentalränder.<br /> <br /> Von den etwa 240 [[Vulkan]]en des [[Pazifischer Feuerring|pazifischen Feuerringes]] sind 40 aktiv. In der gesamten Region gibt es nahezu täglich leichtere Erdbeben, in größeren Abständen auch schwere (z. B. [[Großes Kantō-Erdbeben]] 1923, [[Erdbeben von Kōbe 1995]]). Jedes Jahr findet zum Jahrestag des Kanto-Erdbebens im September eine Übung zum [[Katastrophenschutz]] statt.<br /> Besonders Tokio ist einem hohen Erdbebenrisiko ausgesetzt (siehe [[Erdbeben in Tokio]]).<br /> <br /> In den letzten tausend Jahren starben in Japan über 160.000 Menschen durch [[Tsunami]]s. Das Land verfügt heutzutage durch Messbojen im [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] über ein effektives Tsunami-[[Frühwarnsystem]]. Für die Bevölkerung finden regelmäßig Trainingsprogramme statt, viele japanische Küstenstädte schützen sich durch das Errichten hoher [[Deich]]e. Diese Wälle aus [[Stahlbeton]] sind teilweise 10 Meter hoch, bis zu 25 Meter tief und mit stabilen Metalltoren ausgestattet.<br /> <br /> === Flora und Fauna ===<br /> Im Inland Japans finden sich eine Reihe Gebirgsketten, die die [[Waldgrenze]] überschreiten, außerdem gehört zu Japan eine größere Zone im Ostpazifik. Verglichen mit der Enge des Lebensraums, gibt es eine Vielzahl von Arten. Durch die Position als vorgelagerte Inselkette hat sich eine zwar mit „Kontinentalasien“ verwandte,<br /> aber eigenständige [[Pflanzenwelt|Flora]] und [[Fauna]] entwickelt. Die [[Ogasawara-Inseln]] (''auch:'' Bonin-Inseln), 1000&amp;nbsp;km südöstlich von [[Tokio]], werden wegen ihrer [[Endemit|endemischen]] Spezies oft mit den [[Galapagosinseln]] verglichen.<br /> <br /> Japan liegt im Schnittpunkt von drei [[Ökoregion]]en. Die Hauptinseln und die nahegelegenen Nachbarinseln sind Teil der [[Paläarktische Region|Paläarktischen]] Ökozone. Die Ryūkyū-Inseln sind Teil der [[Indomalaiische Ökoregion|Indomalaiischen Region]], während die [[Ogasawara-Inseln]] zu [[Ozeanien]] gerechnet werden.<br /> <br /> ; Säugetiere<br /> : An Großsäugetieren gibt es unter anderem den [[Braunbär]] auf [[Hokkaidō]], auf [[Honshū]] den [[Asiatischer Schwarzbär|asiatischen Schwarzbären]], [[Sikahirsch]]e und den [[Japanischer Serau|japanischen Serau]] (eine Ziegenantilope). Unter den einheimischen Arten findet sich der [[Japanmakak]], der auf der [[Shimokita-gun (Aomori)|Shimokita-Halbinsel]] in der [[Präfektur Aomori]] heimisch ist und damit die nördlichste Affenpopulation der Welt bildet.<br /> : Die starke [[Verstädterung]] an den Küsten und in den japanischen Ebenen hat dazu geführt, dass einige Säugetierarten [[Aussterben|ausgestorben]] sind, so der [[Honshū-Wolf]] (Canis lupus hodophilax), der [[Kalifornischer Seelöwe|japanische Seelöwe]] (Zalophus californianus japonicus), der [[Seeotter]] und der [[Fischotter]]. [[Haushund|Hunde]] und [[Hauskatze|Katzen]] gibt es in Japan in einer breiten Auswahl an Rassen. Als typisch japanische Hunderasse wird der [[Shiba Inu]] angesehen.<br /> ; Vögel<br /> : In Japan sind über 500 verschiedene Vogelarten gesichtet worden. Da die Inselgruppe in jeder Richtung von Meer umgeben ist, gehört eine Vielzahl davon zum [[Wassergeflügel]]. Von Nord nach Süd ist Japan eine wichtige Zwischenstation für [[Zugvogel|Zugvögel]]. In [[Sibirien]] brütende Vögel finden hier ihr Winterquartier, während die in Japan brütenden Vögel im Winter in Richtung [[Südostasien]] ziehen. Auf diese Art findet eine Vielzahl von Vogelarten ihren Weg nach Japan. In den Städten finden sich [[Raben und Krähen|Krähen]] (besonders die [[Aaskrähe]]), [[Feldsperling|Spatzen]], [[Tauben]] und [[Rauchschwalbe]]n. Nationalvogel ist der [[Buntfasan]]. Der [[Nipponibis]] ist in Japan in freier Wildbahn ausgestorben. Allerdings leben immer noch einige hundert in einem Schutz- und Aufzuchtszentrum auf Sado sowie in freier Wildbahn in der [[Shaanxi|Shaanxi-Provinz]] in China.<br /> ; Fische<br /> : Die japanischen [[Küstengewässer]] sind von kalten und warmen [[Meeresströmung]]en durchzogen, die an ihren Berührungslinien gute Wachstumsbedingungen für [[Plankton]] bieten. Das Land liegt an einer Belastungskante der [[Lithosphäre]], durch deren Verschiebungen sich eine zerklüftete Küstenlinie gebildet hat. Dadurch bietet sich ein guter Lebensraum für eine Vielzahl von Fischarten. Die Gewässer vor der [[Sanriku-Küste]] (Präfekturen [[Präfektur Miyagi|Miyagi]] und [[Präfektur Iwate|Iwate]]) und die nördlich anschließenden Meeresgebiete bis zu den [[Kurilen]] sind einer der drei reichsten Fischgründe in der Welt. In den Flüssen gibt es eine reichhaltige Zahl von Fischarten, begünstigt durch das regenreiche [[Klima]]. In den [[Brackwasser]]gebieten der Flussmündungen gibt es eine Vielzahl von [[Muscheln]]. Problematisch ist die [[Gewässerverschmutzung]] und die Betonierung der [[Flussbett]]en, die zu einem [[Aussterben]] zahlreicher Arten geführt hat. In den Siebzigern gab es eine starke [[Umweltbewegung]], die erste Erfolge dagegen verbuchen konnte.<br /> ; Flora<br /> : Japan ist zu großen Teilen von [[Bergwald|Bergwäldern]] bedeckt. Eine Vielzahl der einheimischen Arten ist auf diese Umgebung spezialisiert.<br /> ; Kulturpflanzen<br /> : Wichtigste Kulturpflanze in Japan ist der aus [[Korea]] eingeführte [[Reis]], genau genommen ''Oryza sativa japonica'' (Kurzkornreis). Das [[Stroh]] wird für die Herstellung von [[Tatami]] verwendet. Historisches Arme-Leute-Essen ist die [[Hirse]], da der Reis als Steuer entrichtet werden musste. Ebenfalls angebaut werden verschiedene Bohnensorten, unter anderem die [[Adzukibohne]], und eine Reihe von Gemüsen, darunter [[Ingwer]], [[Rettich]] und [[Spinat]]. Heimisch sind außerdem verschiedene [[Zitruspflanzen]] wie die [[Amanatsu]], darüber hinaus wurde eine Reihe von Obst- und Gemüsesorten eingeführt. Zur traditionellen Küche gehören außerdem [[Seetang]] (beispielsweise [[Nori]]) und Meeres[[alge]]n ([[Wakame]]). Traditionelle japanische Häuser werden unter anderem aus dem Holz der [[Sicheltanne]] gebaut. Von nationaler Bedeutung sind die [[Tee (Pflanze)|Teepflanze]] und verschiedene [[Binsen]]arten zur Herstellung der [[Tatami]]-Matten (Flatterbinse und Dochtbinse).<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bild:Shiba Inu 600.jpg|Der [[Shiba-Inu]], eine beliebte Hunderasse<br /> Bild:Kamikochi Marsh.jpg|Wälder bedecken 66 %&lt;ref&gt;[[Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation]]: [http://www.stat.go.jp/english/data/handbook/c01cont.htm Statistisches Handbuch 2008]: Tabelle 1-6&lt;/ref&gt; der Landesfläche<br /> Bild:Koi.jpg|Die [[Koi]] werden in Japan als Zierfische gezüchtet<br /> Bild:Pinus densiflora Towada.jpg|Die [[Japanische Rotkiefer]] ist der am weitesten verbreitete Nadelbaum Japans<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> * ''Hauptartikel: [[Geschichte Japans]]''<br /> ; [[Jōmon-Zeit|Jōmon-Periode]]: In der Zeit von 10.000 v. Chr. bis etwa 300 v. Chr. wanderten Menschen (vermutlich) aus Zentralasien, [[Sibirien]] und dem südpazifischen Raum in das Gebiet des heutigen Japan ein.<br /> ; [[Yayoi-Zeit|Yayoi-Periode]]: Erste bestätigte Kontakte mit dem [[Kaiserreich China|chinesischen Reich]] gab es von etwa 300 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr.<br /> ; [[Kofun-Zeit|Kofun-Periode]]: Große [[Kofun|Schlüsselgräberanlagen]] stammen aus der Kofun-Periode von etwa 300 bis 710 n. Chr. Es gab einen engen politischen Kontakt mit dem Nachbarland [[Korea]] und Einwanderung von Korea nach Japan. Ab dem 5. Jahrhundert fand die Übernahme der [[Chinesische Schrift|Chinesischen Schrift]] statt.<br /> ; [[Nara-Zeit|Nara-Epoche]] (710–784) : In der Nara-Periode wurde der [[Buddhismus]] stark gefördert. Die [[Staatsform]] lehnte sich an das [[Geschichte Chinas|chinesische Vorbild]] an.<br /> ; [[Heian-Zeit|Heian-Epoche]] (794–1185) : Aufschwung der höfischen Kultur in [[Heian-kyō]] ([[Kyōto]]), vor allem [[Dichtung]] und [[Japanische Literatur|Literatur]]. Die Macht des [[Kaiser]]s wurde allmählich geschwächt und Kriegerfamilien etablierten sich. Zum Ende der Heian-Periode begründete die [[Minamoto]]-Familie das erste [[Shōgun]]at.<br /> ; [[Kamakura-Zeit|Kamakura-Epoche]] (1192–1333) : Während der Kamakura-Periode unternahm [[Kublai Khan]] zwei [[Mongoleninvasionen in Japan|Invasionsversuche in Japan]], die jedoch durch später als göttlich interpretierte [[Taifun]]e ([[Kamikaze (Mongoleneinfall)|Kamikaze]], ''Götterwind'') verhindert wurden.<br /> ; [[Muromachi-Zeit|Muromachi-Epoche]] (1338–1573) : Die mächtigen unabhängigen [[Daimyō]] unterhielten ihre eigenen Armeen. Das [[Shōgun]]at verlor die Kontrolle, und die „[[Sengoku-Zeit|Zeit der streitenden Reiche]]“ ''(sengoku jidai)'' begann.<br /> ; [[Sengoku-Zeit|Sengoku-Epoche]] (1477–1568) : Die drei Reichseiniger ([[Oda Nobunaga]], [[Toyotomi Hideyoshi]], [[Tokugawa Ieyasu]]) beendeten in der [[Azuchi-Momoyama-Zeit|Azuchi-Momoyama-Epoche]] (1568 bis 1603) den über 100-jährigen [[Bürgerkrieg]].<br /> ; [[Edo-Zeit|Edo-Ära]] (1603–1867) : Während der [[Abschließung Japans]] in der Edo-Zeit waren Aus- und Einreise für Japaner und Ausländer verboten. Mit Ausnahme von beschränktem Austausch mit China und den Niederlanden bestand kaum Kontakt zu anderen Staaten. Die [[Tokugawa]]-Familie behielt für über 250&amp;nbsp;Jahre die Kontrolle über die anderen [[Daimyō]]. Diese Periode war von großer Prosperität für das japanische Volk geprägt. Die Bevölkerung wuchs stetig. Das heutige [[Tokio]] wuchs in dieser Zeit zur größten Metropolregion der Welt. 1854 segelte US-[[Admiral]] [[Matthew Calbraith Perry|Matthew Perry]] mit seiner Flotte von vier Kriegsschiffen unbehelligt in den Hafen des heutigen Tokio, um einen Brief des US-Präsidenten [[Millard Fillmore]] zu übergeben, in dem dieser die Tokugawa-Regierung zum offenen Handel mit den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] auffordert. Die Leichtigkeit, mit der Perry in den Hafen einlaufen konnte, offenbarte die Schwäche des Tokugawa-Regimes. Dies führte zu einem Aufstand regionaler Herrscher und mündete letztlich in eine Wiedereinsetzung des [[Tennō|Kaisers]], dem nur wenig reale politische Macht verliehen wurde.<br /> [[Datei:Mother of Warriors NGM-v31-p553.jpg|thumb|upright|Japanische Mutter mit Zwillingen, 1917]]<br /> ; [[Meiji-Zeit|Meiji-Ära]] (1868–1912) : Die [[Reform]] des Kaiserhauses unter dem [[Mutsuhito|Meiji]]-[[Tennō]] ab 1868 ([[Meiji-Restauration]] und [[Moderne]]) beendete die Zeit des Kriegeradels und läutete die Moderne ein. Das Land erhielt eine moderne [[Meiji-Verfassung|Verfassung]] und ein [[Parlament]], so dass Japan eine [[konstitutionelle Monarchie]] wurde. [[Korea]] wurde 1910 von Japan kolonialisiert, wodurch die Beziehungen noch heute belastet werden.<br /> ; [[Taishō-Zeit|Taishō-Ära]] (1912–1926) : Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914 bis 1918) stand Japan auf Seiten der [[Triple Entente|Entente]] und übernahm nach Kriegsende deutsche Territorien. Die Taishō-Ära war durch kulturelle Dynamik und wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet. Es war eine Zeit der demokratischen Experimente mit einem parlamentarischen System. Letztendlich scheiterte die [[Demokratie]] durch Instabilität, ganz ähnlich wie Deutschland während der [[Weimarer Republik]]. Das Militär übernahm mehr und mehr die faktische Kontrolle und läutete die Shōwa-Ära ein.<br /> [[Datei:Mukden 1931 japan shenyang.jpg|thumb|Japaner rücken in Shenyang ein. 1931]]<br /> ; [[Shōwa-Zeit|Shōwa-Ära]] Teil 1 (1926–1945) : 1931 besetzte Japan den Nordosten [[Republik China|Chinas]] und gründete 1932 den abhängigen Staat ''[[Mandschukuo]]'' ([[Mandschurei]]). 1937 eroberte Japan weitere Territorien von [[Republik China|China]]. Japan vertrieb mit Unterstützung [[Siam]]s und anfangs diverser Einheimischer die europäischen [[Kolonialismus|Kolonialmächte]] aus den südostasiatischen Ländern, um sein eigenes [[Japanische Kolonien|Kolonialreich]] auszubauen. Die USA sahen ihre Interessen in Asien (vor Allem ihre Kolonien wie die Philippinen) gefährdet und reagierten mit zahlreichen Sanktionen, insbesondere mit der [[Flottenkonferenz#Die Washingtoner Flottenkonferenz von 1922|Washingtoner Flottenkonferenz]], einem [[Embargo]] und dem Einfrieren japanischen Vermögens im Ausland. Im Dezember 1941 griffen daraufhin japanische [[Formation (Militär)|Truppen]] den US-Stützpunkt [[Angriff auf Pearl Harbor|Pearl Harbor]] auf [[Hawaii]] an. Damit weitete sich der Zweite Weltkrieg auf den [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] aus. Nicht nur in China, sondern auch in den anderen japanischen Territorien [[Südostasien]]s geschahen [[Kriegsverbrechen]], z. B. [[Trostfrauen|Zwangsprostitution]], das [[Massaker von Nanking]] und Menschenversuche durch die [[Einheit 731]]. Bis 1945 gelang es [[Kriegführende Staaten im Zweiten Weltkrieg#Alliierte und Verbündete|alliierten Truppen]] Gebiete nahe den japanischen Inseln zu erobern, doch besonders auf kleineren Inseln – auch fernab des japanischen Kernlandes – tobten noch heftige Kämpfe. Der [[Tennō|Kaiser]], sowie der Premierminister und seine Anhänger wollten Friedensverhandlungen aufnehmen, doch das Militär hatte mehr Macht. Am 6. August 1945 warfen die US-Amerikaner eine [[Kernwaffe|Atombombe]] über der Stadt [[Hiroshima]] und am 9. August eine weitere über [[Nagasaki]] ab. Noch heutzutage leiden viele Menschen und ihre Nachkommen unter den Folgen der [[Strahlenkrankheit]] ([[Hibakusha]]). Nach den [[Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki|Atombombenabwürfen]] und dem Kriegseintritt der Sowjetunion am 8. August 1945 [[Kapitulation Japans|kapitulierte]] Japan am 15. August 1945 bedingungslos, der [[Tennō|Kaiser]] verlas um 12.00 Uhr mittags den „[[Gyokuon-hōsō|kaiserlichen Erlass zur Beendigung des Krieges]]“, der über Radio übertragen wurde.<br /> ; [[Shōwa-Zeit|Shōwa-Ära]] Teil 2 (1945–1989) : Nach der [[Kapitulation]] begann der Wiederaufbau, zunächst unter der [[Besatzungszeit in Japan|Alliierten Besatzung]], die 1952 offiziell beendet wurde. Vom ehemaligen Kriegsgegner [[Vereinigte Staaten]] wurde Japan als Vorposten gegen den [[Kommunismus]] in das westliche Bündnissystem integriert. Obwohl nicht in den [[Marshallplan]] eingebunden, erhielt Japan unter anderem durch das [[GARIOA]]-Programm wirtschaftliche Aufbauhilfe von den Vereinigten Staaten. Es setzte vor allem mit Beginn des [[Koreakrieg]]es eine rasante wirtschaftliche Entwicklung ein, in der [[Wirtschaft Japans|japanische Firmen]] Schritt für Schritt Marktanteile in allen wichtigen [[Schlüsselindustrie]]n erobern konnten. Japan erwies sich als stabile, friedliche [[Demokratie]].<br /> ; [[Heisei-Zeit|Heisei-Ära]] (1989 bis heute) : Faule Bankenkredite und überbewertete Immobilien ließen Anfang der 1990er Jahre die [[Bubble Economy]] platzen, und Japan rutschte in eine Phase von [[Deflation]] und hoher [[Staatsverschuldung]], die wirtschaftliche Stagnation auf hohem Niveau bedeutete. Unternehmen und Banken wurden behutsam saniert, und allmählich kommt es wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> [[Datei:Population of Japan since 1872.svg|miniatur|Bevölkerungsentwicklung (x1000)]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Gesellschaft Japans]], [[Demographie Japans]], [[Soziales Verhalten in Japan]] und [[Japaner]]''<br /> Die letzte [[Volkszählung]] aus dem Jahr 2004 weist eine Gesamtbevölkerung Japans von rund 127 Mio. Menschen aus.<br /> <br /> Die japanische Gesellschaft ist [[Ethnie|ethnisch]] und [[Allgemeine Linguistik|linguistisch]] weitgehend [[Homogenität|homogen]]. Trotzdem lassen sich in Japan unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ausmachen, in erster Linie nach [[Generation]], Geschlecht, [[Bildungsstand]] und direkt damit zusammenhängend Erwerbssituation und Einkommen sowie nach Stadt und Land.<br /> <br /> Die durchschnittliche [[Lebenserwartung]] der japanischen Bevölkerung ist mit ca. 82,5 Jahren nach dem Zwergstaat [[Andorra]] die zweithöchste weltweit&lt;ref&gt;http://www.netzeitung.de/wissenschaft/709902.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.geo.de/GEO/kultur/gesellschaft/4767.html&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2102rank.html?countryName=Japan&amp;countryCode=JA&amp;regionCode=eas#JA CIA World Fact Book:] ''Country Comparison: Life expectancy at birth'', Stand: 2009&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Aktuelle Probleme der japanischen Gesellschaft sind ein Rückgang der [[Geburtenziffer]], [[Überalterung]] und [[Jugendarbeitslosigkeit]].<br /> <br /> === Die zehn größten Städte ===<br /> * [[Tokio]] (8.340.000 Einwohner)<br /> * [[Yokohama]] (3.375.500)<br /> * [[Ōsaka]] (2.639.700)<br /> * [[Nagoya]] (2.213.700)<br /> * [[Sapporo]] (1.874.900)<br /> * [[Kōbe]] (1.523.900)<br /> * [[Kyōto]] (1.469.500)<br /> * [[Fukuoka]] (1.400.100)*<br /> * [[Kawasaki (Kanagawa)|Kawasaki]] (1.315.900)<br /> * [[Saitama]] (1.176.314)<br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der Städte in Japan]]<br /> <br /> === Minderheiten ===<br /> * Die zahlenmäßig größte [[Minderheit]] Japans sind die etwa 650.000 [[Koreanische Minderheit in Japan|in Japan lebenden Koreaner]]. Nur wenige dieser Minderheitengruppe haben bisher die japanische Staatsangehörigkeit angenommen.<br /> * Die [[Indigene Völker Asiens|indigene]] Minderheit der [[Ainu]] auf der nördlichen Insel [[Hokkaidō]] stellt heute nur noch einige zehntausend Mitglieder.<br /> * Die [[Buraku]] (auch: Burakumin) sind ethnische Japaner, deren Vorfahren nach [[Shintō|shintoistischer]] und [[Buddhismus|buddhistischer]] Auffassung unreine Berufe ausübten, daher sind sie noch heute sozial ausgegrenzt.<br /> * Die Bevölkerung der [[Ryūkyū-Inseln]], die historisch ein eigenständiges Reich mit eigener Kultur und Sprache bildeten.<br /> * Eine weitere Minderheit sind japanischstämmige Südamerikaner, meist Brasilianer, die wieder in das Land ihrer Vorfahren eingewandert sind.<br /> * Weiter leben in Japan zahlreiche [[Arbeitsmigration|Gastarbeiter]] aus der [[Arabische Liga|arabischen Liga]], [[Indien]] und [[Südostasien]].<br /> <br /> === Sprache und Schrift ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Japanische Sprache]] und [[Japanische Schrift]]''<br /> Die Landessprache ist Japanisch und wird von nahezu der gesamten Bevölkerung und den meisten Minderheiten gesprochen. Es existieren zahlreiche regionale [[Dialekt]]e. In der Schule wird als Fremdsprache am häufigsten [[Englische Sprache|Englisch]] gelehrt, es wird jedoch häufig kritisiert, dass sich der japanische Englischunterricht zu sehr auf das Bestehen des [[Test of English for International Communication|TOEIC-Tests]] konzentriere und nur unzureichende Kommunikationsfähigkeiten vermittele. Die zweithäufigste Fremdsprache ist [[Chinesische Sprachen|Chinesisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]] liegt auf dem dritten Platz.<br /> <br /> Die japanische Sprache verwendet neben den [[Chinesische Schrift|chinesischen Schriftzeichen]] ([[Kanji]]) zwei eigene Silbenschriftsysteme ([[Hiragana]] und [[Katakana]]), die von chinesischen Schriftzeichen abgeleitet sind. Straßen, Bahnhöfe und Ähnliches sind meist in Kanji und in lateinischer Umschrift ([[Japanische Schrift|Rōmaji]]) beschildert.<br /> <br /> Minderheitensprachen autochthoner Völker in Japan sind das nicht mit dem Japanischen verwandte [[Ainu (Sprache)|Ainu]] im Nordteil der Insel Hokkaido und die mit dem Japanischen verwandten, aber eine eigenständige Gruppe bildenden [[Ryūkyū-Sprachen]] auf den gleichnamigen Inseln.<br /> <br /> === Religion ===<br /> [[Datei:Gate'nishihongwanji.jpg|miniatur|hochkant|Tor zum [[Nishi-Honganji]], [[Kyōto]]]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Religion in Japan]]''<br /> <br /> In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der [[Shintō]], der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der [[Buddhismus]], der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Heute gehören über 80 % der Japaner beiden Hauptreligionen gleichzeitig an, daher wird die religiöse Grundeinstellung in Japan als [[Synkretismus|synkretisch]] bezeichnet.<br /> <br /> Der japanische Buddhismus ist in viele verschiedene Sekten (Schulen, Richtungen) gegliedert, die fast alle dem [[Mahayana]]-Buddhismus angehören. Zu den bekanntesten buddhistischen Richtungen in Japan zählen der [[Zen]]-Buddhismus, der [[Amitabha]]-Buddhismus und der [[Nichiren]]-Buddhismus. In der Religion Japans gibt es darüber hinaus chinesische Einflüsse durch [[Daoismus]] und [[Konfuzianismus]], die von Shintō und Buddhismus aufgenommen und integriert wurden.<br /> <br /> Das [[Christentum in Japan|Christentum]] spielte in der Geschichte Japans vor allem im 16. und 17. Jahrhundert eine gewisse Rolle, nimmt aber heute nur noch eine Randstellung ein.<br /> <br /> Ein wichtiges Element stellen die „Neuen Religionen“ dar, die sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker ausbreiten und oft eine eigenwillige Mischung aus Shintō, Buddhismus und anderen Weltreligionen propagieren. Seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] herrscht gegenüber diesen Richtungen eine besonders große religiöse Toleranz, sodass gegenwärtig rund 300 solcher Glaubensgemeinschaften amtlich gelistet sind.<br /> <br /> == Politik ==<br /> [[Datei:Emperor Akihito and empress Michiko of japan.jpg|miniatur|hochkant|[[Tennō|Kaiser]] [[Akihito]] und Kaiserin Michiko]]<br /> * ''Hauptartikel: [[Politisches System Japans]]''<br /> Japan ist gemäß der Verfassung von 1947 eine parlamentarische Demokratie mit dem [[Tennō]] als de-facto-Staatsoberhaupt. Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament; das bedeutendere Unterhaus wird spätestens alle vier Jahre neu gewählt. Die Exekutive wird vom [[Japanisches Kabinett|Kabinett]] unter Leitung des [[Premierminister Japans|Premierministers]] gebildet, der von beiden Kammern des Parlaments, im Konfliktfall vom Unterhaus bestimmt wird. An der Spitze der Judikative steht der [[Oberster Gerichtshof (Japan)|Oberste Gerichtshof]], dessen Richter vom Kabinett ernannt und vom Volk bestätigt werden. Das [[Politische Parteien in Japan|Parteiensystem Japans]] wird seit den späten 1990er Jahren von zwei großen Parteien, der [[Liberaldemokratische Partei (Japan)|Liberaldemokratischen Partei]] und der [[Demokratische Partei (Japan)|Demokratischen Partei]] bestimmt; daneben existieren mehrere kleinere Parteien auf nationaler Ebene, die größte darunter ist die buddhistisch-konservative [[Kōmeitō]].<br /> <br /> === Tennō ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Tennō]], [[Japanisches Kaiserhaus]]''<br /> „Symbol des Staates und der Einheit des Japanischen Volkes“ ist [[Akihito]], der 125. Tennō (dt.: ''Kaiser,'' wörtlich „vom Himmel (gesandter) Herrscher“). Rechtlich gilt er nicht als [[Staatsoberhaupt]] und die souveräne [[Macht]] liegt allein beim Volk. Sein Vater Hirohito, der [[Hirohito|Shōwa-Tennō]], hat 1945 bei der [[Kapitulation Japans]] die Göttlichkeit (''[[Arahitogami]]'') der japanischen Kaiser zurückgewiesen. Die Verfassung von 1946 gibt dem Kaiser keine direkte politische Entscheidungsgewalt; im modernen Japan ist sein Amt zeremonieller Natur. Er ernennt den von beiden Parlamenten gewählten Ministerpräsidenten und den Präsidenten des obersten Gerichtshofes, er verkündet die Gesetze und beruft das Parlament ein. Außerdem ist er oberster Priester des [[Shintō]].<br /> <br /> Akihitos [[Japanische Zeitrechnung|Regierungsdevise]] (Zeitrechnung) lautet ''[[heisei]]'' ''(Frieden überall).'' Die Regierungsdevise wird auch als Jahresangabe in offiziellen japanischen Texten verwendet, beginnend mit dem Jahr der Thronbesteigung. Heisei 1 ist das Jahr 1989.<br /> <br /> === Verfassung ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Japanische Verfassung]]''<br /> Die geltende japanische [[Verfassung]] wurde am 3. November 1946 verkündet und trat am 3. Mai 1947 in Kraft. In ihr verpflichtet sich das japanische Volk den Idealen des [[Frieden]]s und der [[Demokratie|demokratischen Ordnung]]. Die Verfassung wurde von der damaligen amerikanischen Besatzungsregierung unter General [[Douglas MacArthur]] ausgearbeitet, ist aber seitdem nicht geändert worden.<br /> <br /> In der Verfassung wird in [[Artikel 9 der Japanischen Verfassung|Artikel 9]] Absatz 1 [[Krieg]] als souveränes Recht abgelehnt, auch die Androhung militärischer Gewalt als Mittel zur internationalen Konfliktlösung ist verboten. Absatz 2 besitzt besondere Brisanz, da er Japan untersagt ein Militär zu unterhalten. Die japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte und insbesondere deren Auslandseinsätze im [[Irak]] und [[Afghanistan]] sind daher sehr umstritten. Laut einem Artikel der „Japan Times“ vom 29.&amp;nbsp;Oktober 2005 arbeitet derzeit die [[Liberaldemokratische Partei (Japan)|LDP]] an einem Entwurf der Verfassung, in dem Artikel 9 in Teilen geändert werden soll. Absatz 1 bleibt unverändert bestehen, Absatz 2 soll jedoch gestrichen werden. Es wird ausdrücklich betont, dass das Militär weiterhin nur der Selbstverteidigung dienen soll, aber auch der Sicherung internationalen Friedens und Sicherheit.<br /> <br /> Weiterhin wird die Unverletzlichkeit der [[Menschenrechte]] betont. Der Entwurf der Neufassung enthält noch einige weitere, bisher nicht aufgeführte individuelle Rechte u.&amp;nbsp;a. der respektvolle Umgang mit Behinderten und Opfern von Straftaten sowie Schutz persönlicher Daten.<br /> <br /> Der [[Tennō]] hat nach der Verfassung rein repräsentative Funktion. Oberster Souverän nach der Verfassung ist das Volk, vertreten durch das [[Japanisches Parlament|Parlament]]. Das Parlament wählt den [[Premierminister (Japan)|Premierminister]], dieser beruft sein [[Japanisches Kabinett|Kabinett]].<br /> <br /> === Gesetzgebung ===<br /> [[Datei:Japanese national diet building.jpg|miniatur|Das japanische [[Japanisches Parlament|Parlamentsgebäude]]]]<br /> Das [[Japanisches Parlament|Parlament]] ist das höchste Organ der [[Staatsgewalt]] und die einzige gesetzgebende Körperschaft Japans. Es ist zweigeteilt in [[Japanisches Oberhaus|Oberhaus]] und [[Japanisches Unterhaus|Unterhaus]] (auch Abgeordnetenhaus oder Repräsentantenhaus).<br /> <br /> Im Unterhaus sitzen seit den Reformen in den Jahren 1993 bis 1996 nur noch 480 [[Abgeordneter|Abgeordnete]], im Oberhaus gibt es 242 Sitze. Von den 480 Sitzen des Abgeordnetenhauses werden 300 in Ein-[[Mandat (Politik)|Mandat]]-Wahlkreisen nach dem [[Mehrheitswahl]]recht und 180 in 11 regionalen Distrikten nach dem [[Verhältniswahl]]recht gewählt. [[Passives Wahlrecht]] für das Abgeordnetenhaus erhalten alle Männer und Frauen mit dem vollendeten 25. Lebensjahr, für das [[Passives Wahlrecht|passive Wahlrecht]] im Oberhaus muss das 30. Lebensjahr vollendet sein. Wahlberechtigt sind alle japanischen Männer und Frauen mit vollendetem 20. Lebensjahr.<br /> <br /> === Innenpolitik ===<br /> In der [[Shūgiin-Wahl 2009|Unterhauswahl 2009]] verlor die [[Liberaldemokratische Partei (Japan)|Liberaldemokratische Partei]] (LDP) erstmals seit 1994 die Regierungsbeteiligung. Seither führt Premierminister [[Yukio Hatoyama]] eine Koalition seiner [[Demokratische Partei (Japan)|Demokratischen Partei]] (DPJ) mit der [[Sozialdemokratische Partei (Japan)|Sozialdemokratischen Partei]] und der [[Neue Volkspartei|Neuen Volkspartei]]. Dem [[Kabinett Yukio Hatoyama|Kabinett Hatoyama]] gehören unter anderem [[Naoto Kan]] als Vizepremier, [[Katsuya Okada]] als Außenminister und [[Hirofumi Hirano]] als Chefkabinettssekretär an. Die neue Regierung will den Einfluss der Ministerialbürokratie begrenzen und die Wirtschaft verstärkt durch Binnennachfrage beleben. Um Wahlversprechen zu finanzieren, wurden Teile des Konjunkturprogramms der Vorgängerregierung von [[Tarō Asō]] ausgesetzt und seit Jahrzehnten geplante Infrastrukturprojekte gestrichen.<br /> <br /> Im [[Sangiin|Oberhaus]] verfügt die Koalition über eine knappe Mehrheit. Die Hälfte der Abgeordneten dort wird [[Sangiin-Wahl 2010|2010 neu gewählt]].<br /> <br /> === Außenpolitik ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Außenpolitik Japans]]''<br /> Die Hauptpunkte von [[Außenpolitik Japans|Japans Außenpolitik]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sind eine feste Bindung an die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Scheckbuchdiplomatie]], und ein in der Verfassung festgeschriebener Verzicht auf militärische Aggression.<br /> <br /> Die nördlich von Japan liegenden [[Kurilen|Südkurilen]] gehören seit 1945 zur [[Sowjetunion]] (ab 1990 dem Nachfolgestaat [[Russland]]), werden aber von Japan beansprucht. Dieser Konflikt ist ein andauerndes Problem in den japanisch-russischen Beziehungen.<br /> Die [[Liancourt-Felsen]] (japanisch: ''Takeshima''; koreanisch: ''Dokdo'') werden von [[Südkorea]] verwaltet und von Japan beansprucht, nachdem sie während der Zeit des japanischen [[Imperialismus]] etwa 40 Jahre lang zu Japan gehörten. Im Frühling 2005 hat die Einführung eines Takeshima-Tages in einer japanischen Präfektur erneut Zorn in der koreanischen Bevölkerung hervorgerufen.<br /> Besitzansprüche hat Japan neben der [[Republik China]] und der [[Volksrepublik China]] auch auf die [[Senkaku-Inseln]] (chin.: Diaoyu). In der Nähe der Inseln werden Rohstoffe vermutet.<br /> <br /> Die Beziehungen zu vielen asiatischen Staaten – insbesondere zur [[Volksrepublik China]], [[Südkorea]] und [[Nordkorea]] – sind vor allem wegen einer verpassten Aufarbeitung der imperialistischen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterhin angespannt. Die enge ökonomische Verflechtung und das Weltinteresse an einem Frieden in der Region machen kriegerische Konflikte jedoch unwahrscheinlich; stattdessen flammen immer wieder politische Krisen auf.<br /> <br /> Gemäß der Verfassung hielt sich Japan lange Zeit aus sämtlichen internationalen [[Bewaffneter Konflikt|bewaffneten Konflikten]] heraus und forcierte stattdessen eine auf [[Freihandel]] ausgerichtete multilaterale [[Handelspolitik]]. Im Januar 2004 stimmte das [[Parlament]] jedoch zum ersten Mal seit 1945 der Entsendung japanischer Soldaten in ein fremdes Land zu, nämlich in den [[Irak]], und Japan gehörte zur [[Koalition der Willigen]]. Während Ministerpräsident [[Junichirō Koizumi]] darin einen Beweis für die engen freundschaftlichen Beziehungen zu den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] sieht, betrachten viele Japaner das als Verfassungsbruch. Allerdings waren diese Soldaten verfassungsgemäß unbewaffnet und wurden nur für den Wiederaufbau der Infrastruktur eingesetzt. Im Juni 2006 erklärte Koizumi den Einsatz für abgeschlossen, daraufhin begannen die Truppen am 25. Juni ihren Abzug aus dem Irak.<br /> <br /> An der [[Operation Enduring Freedom]] beteiligt sich Japan mit einer Betankungsmission im Indischen Ozean, die nach Plänen der regierenden Demokratischen Partei im Januar 2010 nicht mehr verlängert werden soll.<br /> <br /> Die Beziehung zwischen der [[EU]] und Japan basiert auf einer politischen Erklärung von 1991, die Prinzipien und Ziele der Zusammenarbeit benennt. Die Erklärung wurde durch einen „EU-Japan [[Aktionsplan]]“ im Jahr 2001 erweitert. Er formt die Basis für eine verstärkte Kooperation in Bereichen der Außenpolitik, der Wirtschaft, des monetären und finanziellen Systems, der Entwicklungshilfe sowie der [[Kommunikationstechnologie]].<br /> <br /> Die EU und Japan sind wichtige Handelspartner füreinander. Gemeinsam generieren sie 40 Prozent des weltweiten [[Bruttonationaleinkommen|BSP]]. <br /> <br /> Zwischen Japan und der EU herrscht eine große Übereinstimmung bei Hauptthemen wie dem [[Klimaschutz]] und der [[Sicherheitspolitik]]. Neben der Terrorismusbekämpfung ist die Nichtverbreitung von [[Massenvernichtungswaffen]] ein wichtiges Thema. Gemeinsam appellieren sie an [[Nordkorea]] sein Atomprogramm einzustellen. Im Bereich des Klimaschutzes wollen Japan und die EU eine Vorreiterrolle bei der Ausarbeitung eines Nachfolgekonzepts für das [[Kyoto-Protokoll]] einnehmen und die CO2-[[Emission (Umwelt)|Emissionen]] bis Mitte des Jahrhunderts um 50 Prozent reduzieren.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; <br /> |+ Mitgliedschaften in internationalen Organisationen (Auswahl)<br /> |- style=&quot;background: #DDFFDD;&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | UN-System<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Globale Organisationen<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Regionale Organisationen<br /> |-<br /> ! Organisation !! Beitrittsjahr<br /> ! Organisation !! Beitrittsjahr<br /> ! Organisation !! Beitrittsjahr<br /> |-<br /> | [[Vereinte Nationen]] || 1956<br /> | [[Welthandelsorganisation]] || 1995<br /> | [[APEC]] || 1989<br /> |-<br /> | [[Weltbank]]/[[Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung|IBRD]] (7,86 % Anteil) || 1952<br /> | [[OECD]] || 1964<br /> | [[Europarat]] (Beobachter) || 1996<br /> |-<br /> | [[Internationaler Währungsfonds]] (6,12 % Anteil) || 1952<br /> | [[Gruppe der Acht]] || 1975<br /> | [[Asiatische Entwicklungsbank]] || 1966<br /> |-<br /> | [[UNESCO]] || 1951<br /> | [[Interpol]] || 1952<br /> | [[Afrikanische Entwicklungsbank]] (Nicht-regional) || 1983<br /> |-<br /> | [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation]] || 1951<br /> | [[Internationaler Strafgerichtshof]] || 2007<br /> | ASEAN Plus Three/[[East Asia Summit]] || 2005<br /> |-<br /> | [[Internationale Seeschifffahrts-Organisation]] || 1958<br /> | [[Internationale Organisation für Migration]] || 1993<br /> | [[Asia Cooperation Dialogue]] || 2002<br /> |}<br /> <br /> === Militär ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Japanische Selbstverteidigungsstreitkräfte]]''<br /> Im Artikel 9 der [[Japanische Verfassung|Japanischen Verfassung]] verzichtet Japan auf das Recht [[Souveränität|souveräner Staaten]] zur Kriegsführung, auch einer defensiven. Diese [[Klausel (Recht)|Klausel]] ist in der Welt einmalig, sie wurde nach der Niederlage Japans im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] aufgenommen, um eine erneute militaristische Aggression zu verhindern. Während der [[Besatzungszeit in Japan|Besatzungszeit]] wurde allerdings eine Polizeireserve gebildet und mit der [[Souveränität]] 1953 wurde aus dieser ein Jahr später die [[Japanische Selbstverteidigungsstreitkräfte|Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte]] gegründet, aufgeteilt in Land-, See- und Lufttruppen. Es wird dabei in der Bezeichnung grundsätzlich auf das Schriftzeichen ''gun'' ({{lang|ja|軍}}, „Armee“) verzichtet. 1960 wurde eine militärische [[Militärbündnis|Allianz]] mit dem ehemaligen Kriegsgegner [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] geschlossen. 2007 unterzeichnete Japan mit [[Australien]] als zweitem Land überhaupt ein Sicherheitsabkommen. Beide Länder wollen ihre Zusammenarbeit bei der Grenzkontrolle, beim Kampf gegen den Terrorismus und bei der Katastrophenhilfe intensivieren. Auch gemeinsame Militärmanöver und nachrichtendienstliche Zusammenarbeit sind geplant.<br /> <br /> In Japan herrscht keine [[Wehrpflicht]]. Der Militärhaushalt betrug im Jahr 2004 45,4 Mrd. [[US-Dollar|US-D]]. Dies entspricht 1 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]s, auf diesen Anteil wurde er bereits 1976 per Kabinettsbeschluss festgelegt. Japan nimmt damit von den Militärausgaben her Rang sechs in der Welt ein. An der militärischen Präsenz der Vereinigten Staaten beteiligt sich Japan daneben auf Grundlage des [[Status of Forces Agreement|SOFA]] von 1960 mit dem [[Omoiyari Yosan]] ({{lang|ja|思いやり予算}}; „Sympathiehaushalt“) von zur Zeit jährlich über 200 Mrd. [[Yen]].<br /> <br /> Bereits seit der Verabschiedung der japanischen Verfassung werden verschiedene Änderungen diskutiert, unter anderem auch eine [[Revision (Wirtschaft)|Revision]] des Artikel 9, die jedoch aufgrund der hohen Hürden ([[Zweidrittelmehrheit]] in beiden Kammern des [[Japanisches Parlament|Parlaments]] und [[Referendum|Volksabstimmung]]) nie zustande kamen.<br /> <br /> Den ersten internationalen Einsatz führten die Selbstverteidigungsstreitkräfte 1992 im Rahmen der [[United Nations Transitional Authority in Cambodia]] (UNTAC) durch. Zuvor hatte Japan bereits 1991 eine Unterstützungsmission mit Minenräumern im Persischen Golf für die Koalition im [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] durchgeführt. Auf Grundlage des 2001 verabschiedeten Antiterrorgesetzes&lt;!--voller Name: 平成十三年九月十一日のアメリカ合衆国において発生したテロリストによる攻撃等に対応して行われる国際連合憲章の目的達成のための諸外国の活動に対して我が国が実施する措置及び関連する国際連合決議等に基づく人道的措置に関する特別措置法--&gt; entsandte Japan ab 2004 als [[Alliierte]]r der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] ein kleines Truppenkontingent in den [[Irak]], was in Japan eine intensive Diskussion um die Verfassungsmäßigkeit solcher Einsätze hervorgerufen hat. Der Aufbau der De-facto-Armee und der internationale Einsatz wird im linken Lager als Bruch der Verfassung gesehen, während das rechte Lager den Artikel 9 als von der amerikanischen Besatzungsregierung aufgezwungen ansieht und diesen kippen möchte. Der Irakeinsatz endete 2008, eine Betankungsmission der Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte im Indischen Ozean zur Unterstützung der US-Operationen in [[Afghanistan]] währte von 2001 bis 2010. Das Nachfolgegesetz des Antiterrorismusgesetzes lief 2010 aus. Laufende Einsätze der Selbstverteidigungsstreitkräfte sind die friedenserhaltenden UN-Missionen auf den Golan-Höhen, in Nepal, im Sudan und in Haiti.<br /> <br /> Von Seiten der [[Volksrepublik China]] wird häufig der Vorwurf hervorgebracht, dass in Japan ein neuer [[Militarismus]] im Entstehen begriffen ist. Historisch sind diese Ängste dadurch begründet, dass China im [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg]] großes Leid (geschätzte 18 Millionen zivile Opfer) zu beklagen hatte. An dieser Stelle erwähnt werden sollte allerdings, dass Japan seit dem Zweiten Weltkrieg keine militärische Aggression gezeigt hat und im Gegenteil ein aktiver Fürsprecher der atomaren [[Abrüstung]] war, China hingegen mehrere Konflikte mit seinen Nachbarn verursacht hat (Einmarsch in [[Tibet]] 1959, [[Indisch-Chinesischer Grenzkrieg]] 1962, [[Zwischenfall am Ussuri]] 1969, [[Chinesisch-Vietnamesischer Krieg]] 1979). Tatsächlich sehen militärische Bedrohungsszenarien in Japan in erster Linie eine Landung chinesischer Truppen an der Küste. Im Jahr 2005 wurde ein weiteres Konfliktgebiet deutlich, als Japan zum ersten Mal den Schutz [[Taiwan]]s als Teil seiner Interessen definierte.<br /> <br /> Ein zweites Bedrohungsszenario bietet [[Nordkorea]], das bereits mehrfach Raketen über japanisches Territorium gefeuert hat und die Weltöffentlichkeit im Jahr 2005 mit der Behauptung überrascht hat, [[Kernwaffe|Atomwaffen]] zu besitzen. Im Oktober 2006 versuchte die nordkoreanische Regierung diese Behauptung mit einem Atombombentest zu belegen. Ob es sich bei der registrierten Erschütterung wirklich um die Explosion einer Atomwaffe handelte ist jedoch unklar. Aufgrund dieser Bedrohung arbeitet Japan eng mit den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] an der Entwicklung eines gemeinsamen [[Raketenabwehr]]schilds.<br /> <br /> Das dritte Bedrohungsszenario ist ein [[Terrorismus|terroristischer]] Anschlag, wie der Anschlag auf die [[U-Bahn Tokio|Tokioter U-Bahn]] durch die [[Ōmu Shinrikyō|Ōmu-Shinrikyō]]-Sekte im Jahr 1995 gezeigt hat. Durch das Engagement im [[Irak]] bestehen Befürchtungen, dass Japan auch Ziel islamistischer Gruppierungen werden könnte, entsprechende Hinweise hat es bereits gegeben.<br /> <br /> Japans Ministerpräsident Koizumi bekräftigte am 6. August 2006, dass sein Land die Anti-Atom-Politik fortsetzen werde. Mit Gebeten, Kranzniederlegungen und Aufrufen zu einer nuklearwaffenfreien Welt haben in Hiroshima Menschen der Opfer des ersten Atombombenabwurfs vor 61 Jahren gedacht.&lt;ref&gt;[[Kölner Stadt-Anzeiger]]:[http://www.ksta.de/html/artikel/1154849102909.shtml Hiroshima: Zehntausende gedenken der Opfer], 6. August 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rechtsordnung ===<br /> Die japanische Rechtsordnung wurde im Wesentlichen durch zwei Rezeptionsphasen geprägt. Im 7. Jahrhundert n. Chr. übernahm Japan die Rechtsordnung Chinas auf den Gebieten des Staats- und Verwaltungsrecht. Diese Ordnung war durch mündliche Rechtssätze gekennzeichnet, in der es aber keine Gerichte und juristische Berufe im heutigen Sinne gab. Nachdem Japan zur Aufgabe seiner Abschottung gezwungen wurde, übernahm Japan 1898 große Teile des ersten Entwurfes des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs. Das galt vor allem für das Schuldrecht und das Sachenrecht, während im Familienrecht und Erbrecht stärker japanische Eigenheiten Einfluss fanden. Dem japanischen BGB wurde, dem deutschen BGB entsprechend, das [[Pandektenwissenschaft|Pandektensystem]] zugrunde gelegt. Allerdings wurden auch Anleihen beim französischen Recht, insbesondere durch die Beratungen durch G Boissonade, gemacht. Die Einführung einer westlichen Rechtsordnung stellte einen enormen Bruch mit der bisherigen Rechtstradition in Japan dar. Wie tief der Bruch war, zeigt sich z.B. darin, dass eine Vorstellung von [[Subjektives Recht|persönlichen Rechten]] und [[Anspruch|Ansprüchen]] bisher der japanischen Gesellschaft fremd war. Nach dem Zweiten Weltkrieg übte auch das US-amerikanische Recht seinen Einfluss aus.<br /> <br /> In Japan ist die [[Todesstrafe]] eine im Strafrecht vorgesehene Strafe. Umfragen belegen, dass es eine überwältigende Befürwortung der [[Todesstrafe]] unter der japanischen Gesellschaft gibt. Laut einer Studie von 1999 sprachen sich 79,3 % für die Todesstrafe aus; sie erfährt aber auch dort Kritik &lt;ref&gt;„Die Japaner kennen die wirklichen Zustände in Todestrakten nicht“, meint Toshiichi Ajima, Gegner der Todesstrafe, der, um die angebliche Unmenschlichkeit dieser Bestrafungsmethode zu dokumentieren, selbst einen Gefangenen adoptierte. „Die einzige Möglichkeit etwas über die Haftbedingungen der Delinquenten zu erfahren“, wie auch Masao Akahori, der 31 Jahre lang unschuldig in einer Todeszelle saß, sagt. Die Polizei hatte ihn gefoltert, bis er einen Mord gestand, den er nicht begangen hatte. Akahori kam schließlich frei.&lt;/ref&gt;. Im Dezember 2006 wurden mindestens 4 Gefangene durch den Strang hingerichtet. Die Hinrichtungen erfolgen heimlich, unabhängige Beobachter sind dabei nicht zugelassen. Auch Angehörige und Anwälte werden vor der Hinrichtung nicht informiert.&lt;ref&gt;[[Amnesty International]]: [http://web.amnesty.org/library/Index/engASA220011997 Japan. The Death Penalty: Summary of Concerns]&lt;/ref&gt; Berufungsprozesse dauern zwischen 10 und 16 Jahren; Es gibt jedoch auch Gefangene, die seit den 1960ern auf die Vollstreckung ihrer Todesstrafe warten. Laut [[Amnesty International]] saßen im Juli 2006 mindestens 87 zum Tode verurteilte Gefangene in japanischen Gefängnissen ein.&lt;ref&gt;[[Amnesty International]]: [http://web.amnesty.org/library/Index/ENGASA220062006?open&amp;of=ENG-JPN „Will this day be my last?“ The death penalty in Japan], 7. Juli 2006 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit 2009 werden Strafprozesse, bei denen in Japan auch die Todesstrafe verhängt werden kann, bei bestimmten schweren Verbrechen als [[Jury (Japan)|Juryprozesse]] durchgeführt.<br /> <br /> == Verwaltungsgliederung ==<br /> [[Datei:Regions_and_Prefectures_Japan.png|miniatur|Regionen und Präfekturen Japans]]<br /> [[Datei:Ordinance_designed_Cities_English.png|miniatur|Die 17 „Großstädte per Regierungserlass“ 2008]]<br /> [[File:Ordinance designed Cities.png|thumb|„Großstädte per Regierungserlass“ seit 2010]]<br /> Japan ist ein [[Zentralismus|zentralistischer]] Staat, der lediglich klar umrissene Aufgaben an die untergeordneten Gebietskörperschaften weitergibt. Japan gliedert sich flächendeckend in drei Verwaltungsebenen, die Zentralregierung in Tokio, die 47 Präfekturen (''todōfuken'') und die kommunale Ebene (''shikuchōson''): Großstädte (''[[Shi (Japan)|shi]]''), Kleinstädte (''[[chō]]'' oder ''machi''), Dörfer (''[[mura]]'' oder ''son'') sowie in der [[Präfektur Tokio]] die [[Bezirke Tokios|23 „[Sonder-]Bezirke“]] (''[tokubetsu-]ku'').<br /> <br /> Eine Grobunterteilung Japans bilden die acht [[Regionen Japans|Regionen]], die aus einer oder mehreren Präfekturen bestehen. Sie sind keine Gebietskörperschaften, werden aber von der Verwaltung für bestimmte Zuständigkeitsbereiche (Außenstellen der Zentralregierung, regionale Gouverneurskonferenzen, Gerichtsbezirke) genutzt. Verschiedene Reformpläne&lt;!--vgl. [[:ja:日本の道州制論議]]--&gt; sehen eine stärkere Rolle für die Regionen – in bestehender oder leicht veränderter Aufteilung – vor, um die Handlungsfähigkeit lokaler Regierungen zu erhöhen.<br /> <br /> Historisch existierten bis in die 1920er Jahre die Landkreise (''[[gun (Japan)|gun]]'') als Verwaltungsebene zwischen Präfekturen und ländlichen Gemeinden (''machi'' und ''mura''). Sie waren im 19. Jahrhundert aus vormodernen Bezirken (''kōri'') hervorgegangen und werden bis heute für Ortsangaben zum Beispiel in Postadressen genutzt.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; <br /> ! Verwaltungsebene<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Exekutive<br /> ! Legislative<br /> |-<br /> | Zentralregierung&lt;br /&gt;''(chūōseifu)''<br /> | Kabinett&lt;br /&gt;''(naikaku)''<br /> | Premierminister&lt;br /&gt;''(naikakusōridaijin)''<br /> | Parlament&lt;br /&gt;''(kokkai)''<br /> |-<br /> | [[Präfekturen Japans|Präfekturen]]&lt;br /&gt;''(to-dō-fu-ken)''<br /> | Präfekturregierung&lt;br /&gt;''(kenchō, fuchō, tochō, dōchō)''<br /> | Gouverneur&lt;br /&gt;''(chiji)''<br /> | Präfekturparlament&lt;br /&gt;''(kengikai, fugikai, togikai, dōgikai)''&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | Gemeinden&lt;br /&gt;''(shi-[ku-]chō-son)''<br /> | Stadt-/Gemeindeverwaltung&lt;br /&gt;''(shiyakusho, kuyakusho, machiyakuba, murayakuba)''<br /> | Bürgermeister&lt;br /&gt;''(shichō, kuchō, chōchō, sonchō)''<br /> | Stadt-/Gemeinderat&lt;br /&gt;''(shi[gi]kai, kugikai, chōgikai, songikai)''<br /> |}<br /> <br /> === Präfekturen ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Präfekturen Japans]]''<br /> Die Präfekturen sind innerhalb der ihnen zustehenden Aufgaben relativ [[Autonomie|autonom]] und üben gemäß Kapitel acht der Verfassung lokale [[Selbstverwaltung]] aus. Finanziell sind sie stark auf die Zuweisungen der Zentralregierung angewiesen.<br /> <br /> Die Präfekturen sind in Größe und Bevölkerungsdichte sehr unterschiedlich. Die meisten entfallen auf die Hauptinsel [[Honshū]], während beispielsweise die zweitgrößte [[Insel]] [[Hokkaidō]] nur eine einzige Präfektur hat. Innerhalb der präfekturalen und der kommunalen Ebene gibt es – im Gegensatz zum nationalen [[Parlamentarismus]] – ein präsidentielles System, innerhalb dessen einerseits die [[Regierung]]s- und Verwaltungschefs und andererseits die Gemeindeversammlungen und Präfekturparlamente [[Autonomie|autonom]] gewählt werden.<br /> <br /> === Gemeinden ===<br /> Die kommunale Selbstverwaltung wurde bereits im Kaiserreich Ende der 1880er Jahre nach preußischem Vorbild gestaltet und nach dem Pazifikkrieg unter US-geführter alliierter Besatzung in die heutige Form gebracht, als das Recht auf Selbstverwaltung auch auf die Präfekturen ausgedehnt wurde.<br /> <br /> Einen Sonderstatus unter den Gemeinden haben die 19 „Großstädte per Regierungserlass“ (''seirei shitei toshi''). Voraussetzung für die Ernennung sind unter anderem eine Mindestbevölkerung von 500.000 Einwohnern sowie die Zustimmung von Stadtrat und Präfekturparlament. Die ''seirei shitei toshi'' sind in [Stadt-]Bezirke (''[[Ku (Japan)|Ku]]'') unterteilt und übernehmen verschiedene Verwaltungsaufgaben, die sonst den Präfekturen zustehen. Die Städte sind absteigend nach Bevölkerungszahl: [[Yokohama]], [[Ōsaka]], [[Nagoya]], [[Sapporo]], [[Kōbe]], [[Kyōto]], [[Fukuoka]], [[Kawasaki (Kanagawa)|Kawasaki]], [[Saitama]], [[Hiroshima]], [[Sendai]], [[Kitakyūshū]], [[Chiba]], [[Sakai]], [[Niigata]], [[Hamamatsu]], [[Shizuoka]], [[Sagamihara]] und [[Okayama]]. Obwohl einige Bezirke der Präfektur Tokio die nötige Bevölkerungszahl überschreiten, können sie sich als „Sonderbezirke“ nicht um diesen Status bewerben.<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> * ''Hauptartikel: [[Wirtschaft Japans]]''<br /> <br /> === Allgemeine Situation ===<br /> Japan ist eine hoch [[Industrialisierung|industrialisierte]], [[freie Marktwirtschaft]] mit einigen Elementen einer [[Gelenkte Volkswirtschaft|gelenkten Wirtschaft]]. In den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Krieg versuchte die Regierung vor allem über das [[MITI]] gezielt in einzelne Bereiche der Wirtschaft einzugreifen. In den letzten Jahren wurde zunehmend [[Deregulierung|dereguliert]] und [[Privatisierung|privatisiert]].<br /> <br /> Der [[Export]] im Jahr 2009 betrug 516,3 Milliarden Dollar. Damit liegt Japan auf Platz 4 der exportstärksten Länder hinter der [[Volksrepublik China]] auf Platz 1, [[Deutschland]] auf Platz 2 und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] auf Platz 3.<br /> &lt;ref&gt;[[CIA World Factbook]]: [https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2078rank.html ''Liste der größten Exportnationen'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine traditionell ausgeprägte Arbeitsdisziplin, die Beherrschung von [[Hochtechnologie]], ein großes Augenmerk des Staates auf Ausbildung und eine Steigerung der Produktivität durch Automatisierung, haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] und der [[Europäische Union|EU]] die drittgrößte [[Wirtschaftsmacht]] der Welt zu werden. Über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan nur Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960ern, durchschnittlich 5 % in den 1970ern, und 4 % Wirtschaftswachstum in den 1980ern. In den 1990ern brach das Wachstum nach dem Platzen der [[Bubble economy]] ein, Japan geriet in eine [[Deflationsspirale]]. Staatliche Versuche zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums hatten zunächst keinen Erfolg und wurden später während der Jahre 2000 und 2001 durch eine Verlangsamung der amerikanischen und asiatischen Märkte gehemmt.<br /> <br /> Das Kabinett von [[Jun’ichirō Koizumi]] hat Gesetze zur [[Privatisierung]] und Deregulierung erlassen (teilweise vergeblich) und versucht, die schwächelnde [[Wirtschaft Japans|japanische Wirtschaft]] anzuregen. Ein seit den 1990ern zunehmendes Problem Japans ist die [[Arbeitslosigkeit]]. Offizielle Statistiken geben sie mit rund vier Prozent an.<br /> <br /> === Wirtschaftskennzahlen ===<br /> Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Kalenderjahren folgendermaßen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real in % gegenüber dem Vorjahr&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot;&gt; Entwicklung des BIP von Japan [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai, 2009, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt;<br /> !<br /> ! 1998<br /> ! 1999<br /> ! 2000<br /> ! 2001<br /> ! 2002<br /> ! 2003<br /> ! 2004<br /> ! 2005<br /> ! 2006<br /> ! 2007<br /> ! 2008<br /> ! 2009<br /> ! 2010<br /> |-<br /> | Veränderung in % gg. Vj.<br /> | align=&quot;right&quot; |−1,8<br /> | align=&quot;right&quot; |−0,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 0,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 0,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,4<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,0<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,4<br /> | align=&quot;right&quot; | -0,7<br /> | align=&quot;right&quot; | ~ -6,0 bis -5,4<br /> | align=&quot;right&quot; | ~ 1,1 bis 1,7<br /> |}<br /> &lt;small&gt;~ = geschätzt &lt;/small&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Entwicklung des BIP (nominal)&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> !<br /> !align=&quot;right&quot; | 2003<br /> !align=&quot;right&quot; | 2004<br /> !align=&quot;right&quot; | 2005<br /> !align=&quot;right&quot; | 2006<br /> !align=&quot;right&quot; | 2007<br /> !align=&quot;right&quot; | 2008<br /> |-<br /> | BIP in Mrd. US$<br /> |align=&quot;right&quot; |4237<br /> |align=&quot;right&quot; |4587<br /> |align=&quot;right&quot; |4567<br /> |align=&quot;right&quot; |4377<br /> |align=&quot;right&quot; |4382<br /> |align=&quot;right&quot; |4924<br /> |-<br /> | BIP je Einw.&lt;br /&gt;(in US$)<br /> |align=&quot;right&quot; |33178<br /> |align=&quot;right&quot; |35914<br /> |align=&quot;right&quot; |35756<br /> |align=&quot;right&quot; |34264<br /> |align=&quot;right&quot; |34296<br /> |align=&quot;right&quot; |38738<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Inflationsrate und Haushaltssaldo&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> !<br /> !align=&quot;right&quot; |2003<br /> !align=&quot;right&quot; |2004<br /> !align=&quot;right&quot; |2005<br /> !align=&quot;right&quot; |2006<br /> !align=&quot;right&quot; |2007<br /> !align=&quot;right&quot; |2008<br /> |-<br /> | Inflationsrate in % gegenüber dem Vorjahr<br /> |align=&quot;right&quot; |−0,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,0<br /> |align=&quot;right&quot; |−0,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,0<br /> |align=&quot;right&quot; | 1,4<br /> |-<br /> | Haushaltssaldo in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt)<br /> |align=&quot;right&quot; |−7,7<br /> |align=&quot;right&quot; |−6,5<br /> |align=&quot;right&quot; |−6,5<br /> |align=&quot;right&quot; |-1,4<br /> |align=&quot;right&quot; |-2,4<br /> |align=&quot;right&quot; |-5,0<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Haupthandelspartner (2008)&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> ! align=center colspan=2 | Ausfuhr (in %) nach<br /> ! align=center colspan=2 | Einfuhr (in %) von<br /> |-<br /> | VR China<br /> | align=&quot;right&quot; | 17,6<br /> | VR China<br /> | align=&quot;right&quot; | 18,8<br /> |-<br /> | USA<br /> | align=&quot;right&quot; | 16,0<br /> | USA<br /> | align=&quot;right&quot; | 10,2<br /> |-<br /> | Korea (Rep.)<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,6<br /> | Saudi-Arabien<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,7<br /> |-<br /> | Taiwan<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,9<br /> | Australien<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,3<br /> |-<br /> | Hongkong<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,2<br /> | Vereinigte Arabische Emirate<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,1<br /> |-<br /> | Thailand<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,8<br /> | Indonesien<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,3<br /> |-<br /> | Singapur<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,4<br /> | Korea (Rep.)<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,9<br /> |-<br /> | Deutschland<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,1<br /> | Deutschland<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,7<br /> |-<br /> | sonstige Länder<br /> | align=&quot;right&quot; | 37,4<br /> | sonstige Länder<br /> | align=&quot;right&quot; | 41,0<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Hauptprodukte des Außenhandels (2008)&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> ! align=center colspan=2 | Ausfuhrgüter (Anteil in %)<br /> ! align=center colspan=2 | Einfuhrgüter (Anteil in %)<br /> |-<br /> | Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile<br /> | align=&quot;right&quot; | 26,8<br /> | Brennstoffe/Schmiermittel<br /> | align=&quot;right&quot; | 35,1<br /> |-<br /> | Maschinen<br /> | align=&quot;right&quot; | 17,5<br /> | Elektronik<br /> | align=&quot;right&quot; | 9,5<br /> |-<br /> | Elektronik<br /> | align=&quot;right&quot; | 13,2<br /> | Rohstoffe<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,2<br /> |-<br /> | chemische Erzeugnisse<br /> | align=&quot;right&quot; | 8,8<br /> | chemische Erzeugnisse<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,2<br /> |-<br /> | Elektrotechnik<br /> | align=&quot;right&quot; | 6,5<br /> | Maschinen<br /> | align=&quot;right&quot; | 4,8<br /> |-<br /> | Eisen/Stahl<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,6<br /> | Elektrotechnik<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,5<br /> |-<br /> | Mess- u. Regeltechnik<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,8<br /> | Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile <br /> | align=&quot;right&quot; | 3,2<br /> |-<br /> | Wasserfahrzeuge<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,5<br /> | NE-Metalle<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,1<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Entwicklung des Außenhandels in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %&lt;ref Name=&quot;Bfai&quot; /&gt;<br /> ! rowspan=&quot;2&quot; |<br /> ! align=center colspan=2 | 2003<br /> ! align=center colspan=2 | 2004<br /> ! align=center colspan=2 | 2005<br /> ! align=center colspan=2 | 2006<br /> ! align=center colspan=2 | 2007<br /> ! align=center colspan=2 | 2008<br /> |-<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg. Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg. Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg. Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg.Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg.Vj.<br /> ! Mrd. US$<br /> ! % gg.Vj.<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; | Einfuhr<br /> | align=&quot;right&quot; | 382<br /> | align=&quot;right&quot; | 13,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 455<br /> | align=&quot;right&quot; | 19,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 519<br /> | align=&quot;right&quot; | 14,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 579,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 11,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 620,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 7,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 756,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 21,7<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; | Ausfuhr<br /> | align=&quot;right&quot; | 470<br /> | align=&quot;right&quot; | 13,0<br /> | align=&quot;right&quot; | 565<br /> | align=&quot;right&quot; | 20,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 598<br /> | align=&quot;right&quot; | 5,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 647,3<br /> | align=&quot;right&quot; | 8,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 712,8<br /> | align=&quot;right&quot; | 10,1<br /> | align=&quot;right&quot; | 775,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 8,9<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; | Saldo<br /> | align=&quot;right&quot; | 88,4<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 110,3<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 79,6<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 68,0<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 91,9<br /> |<br /> | align=&quot;right&quot; | 19,8<br /> |<br /> |}<br /> <br /> == Infrastruktur ==<br /> === Verkehrswesen ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Verkehr in Japan]]''<br /> [[Datei:Shinkansen.jpg|miniatur|[[Shinkansen]]]]<br /> Die gut ausgebauten Bahntrassen Japans haben eine Gesamtlänge von 23.506 km. Das entspricht Platz 11 der „Weltrangliste“ (zum Vergleich: Deutschland liegt mit 41.896&amp;nbsp;km auf Platz 6;&lt;ref&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2121rank.html ''Country Comparison :: Railways''], [[CIA World Factbook]], Stand 2008&lt;/ref&gt;).<br /> Die Ost-West-Verbindung des [[Shinkansen]] ist die Lebensader des Landes. Zu den [[Olympische Sommerspiele 1964|Olympischen Spielen in Tokio]] wurde 1964 die erste Strecke von [[Tokio]] nach [[Ōsaka]] eröffnet. Durch Linien der [[Japan Railways|sieben Nachfolgegesellschaften]] der privatisierten Staatsbahn [[Japanese National Railways|JNR]], durch Privatbahnen, Überlandbusse und Fähren sind die meisten Dörfer und Inseln an das Netz angeschlossen. Jede größere Stadt ist durch ein ausgeprägtes Nahverkehrsnetz mit dem Umland verbunden. Neun [[Metropole]]n haben ein [[U-Bahn]]-Netz, jede größere Stadt besitzt eine Vielzahl an Buslinien. Moderne [[Einschienenbahn]]en wurden in mehreren Städten gebaut, des Weiteren gibt es Straßenbahnen, in Nischen werden auch [[Peoplemover]] eingesetzt.<br /> <br /> Bahn- sowie Nahverkehrsbeförderungsgebühren schwanken stark nach Region und Betreibergesellschaft, sind aber aufgrund fehlender staatlicher [[Subvention]]ierung im Allgemeinen hoch.<br /> <br /> Ein [[Automobil|Auto]] besitzen in Japan in erster Linie Menschen, die auf dem Land oder in kleineren Städten leben. Da die Städte sehr dicht bebaut sind, ist zur Zulassung eines Kraftfahrzeugs ein Parkplatznachweis ''(Shakoshōmei)'' nötig. Es sind rund 45 Millionen Autos im Land zugelassen. In Wohngegenden sind die Straßen sehr eng und haben keine Bürgersteige. Deshalb gibt es im innerstädtischen Straßenbild auch kaum [[Lastkraftwagen|LKW]], da nur schmale [[Kleintransporter]] die engen Straßen befahren können. Das japanische mautpflichtige [[Autobahn]]netz umfasst rund 7000 Kilometer, weitere 2000 sind in Planung. Das Netz ist in staatlicher Hand, die Betreibergesellschaften wurden jedoch im Jahr 2005 in private Gesellschaften in öffentlichem Besitz umgewandelt und sollen eventuell verkauft werden. In Japan herrscht [[Linksverkehr]].<br /> <br /> Der Bau des Straßen- und Bahnnetzes gestaltet sich aufgrund des bergigen Inlands und der vielen Inseln sehr schwierig und ressourcenintensiv, da viele [[Tunnel]] und [[Brücke]]n nötig sind. Darüber hinaus ist die [[Infrastruktur]] ständig durch [[Erdbeben]], [[Taifun]]e und [[Vulkan]]ausbrüche gefährdet. [[Elektrischer Strom|Strom]]- und [[Telefon]]leitungen sind in Japan überwiegend oberirdisch geführt, bei neueren Städtebauprojekten unterirdisch. Aufgrund des Brandrisikos bei Erdbeben erfordern die in allen Stadtgebieten unterirdisch verlegten Gasleitungen besondere Aufmerksamkeit und werden oft gewartet. Gasherde und Gasboiler zur Warmwasserversorgung sind in Japan die Norm. Zur japanischen Infrastruktur gehört ein dichtes Netz an [[Frühwarnsystem|Katastrophenwarnsystemen]] und Rettungsinseln.<br /> <br /> [[Datei:Kansai closeup.jpg|miniatur|[[Flughafen Kansai]]]]<br /> In Japan gibt es eine große Anzahl von [[Hafen|Häfen]] und [[Flughafen|Flughäfen]]. Aufgrund seiner isolierten Lage wird über diese sämtlicher internationaler Warenhandel abgewickelt. Wegen der schlechten Erreichbarkeit vieler Orte innerhalb Japans werden sie aber auch zum Reisen und für inländischen Warentransport genutzt. Die größten Flughäfen sind [[Flughafen Tokio-Haneda|Tokio-Haneda]], [[Flughafen Tokio-Narita|Tokio-Narita]], [[Flughafen Kansai|Kansai]] und der zur [[Expo 2005|EXPO Aichi 2005]] neu eröffnete [[Flughafen Chūbu]]. Da in Japan nur wenig ebenes Land zur Verfügung steht, wurden sowohl der Flughafen Kansai als auch der Flughafen Aichi auf künstlichen Inseln im Meer errichtet. Bei [[Kitakyūshū]] und bei [[Kōbe]] sind weitere Flughafeninseln im Bau.<br /> <br /> === Telekommunikation ===<br /> Ebenfalls gut ausgebaut ist das [[Telefonnetz]], [[Internetverbindung|Breitbandinternetzugänge]] sind flächendeckend verfügbar und fast jeder Japaner besitzt ein [[Mobiltelefon]]. Dabei ist der in Japan eingesetzte Mobilfunkstandard [[Personal Digital Cellular]], der nicht zu dem global verbreiteten [[Global System for Mobile Communications|GSM-Standard]] kompatibel ist.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> * ''Hauptartikel: [[Kultur Japans]]''<br /> [[Datei:TofukujiGarden1.jpg|miniatur|[[Kare-san-sui]]-Garten im Tofukuji, [[Kyōto]]]]<br /> [[Datei:SakuraBlossomsCloseUp.jpg|miniatur|[[Kirschblüte]]]]<br /> In der modernen japanischen Kultur gehen viele Elemente auf die ganz eigene Tradition des Landes zurück, wodurch Japan im Kreis der Industrienationen seinen individuellen Charakter bewahrt hat.<br /> <br /> In der [[Archäologie]] sind die ersten Zeugnisse der kulturellen Frühgeschichte Keramiken der [[Jōmon-Zeit|Jōmon]]- und [[Yayoi-Zeit|Yayoi]]-Periode. Ab dem 4. Jahrhundert kamen dann viele Elemente der chinesischen Kultur nach Japan, zuerst Landwirtschaftstechniken wie der [[Reis]]anbau und Handwerkstechniken wie Bronzeschmiedekunst und der Bau von [[Hügelgrab|Hügelgräbern]], dann ab dem 7. Jahrhundert auch die [[Chinesische Schrift|Schriftkultur]] und die [[Fünf Klassiker]], der [[Konfuzianismus]] und der [[Buddhismus]].<br /> <br /> In der [[Heian-Zeit]] kam es zu einer ersten Blüte, als der [[Hofstaat|Hofadel]] aus dem chinesischen Erbe eine eigenständige japanische [[Dichtung]] und [[Japanische Literatur|Literatur]] entwickelt.<br /> <br /> In den darauf folgenden Epochen wurde das Land immer wieder von [[Bürgerkrieg]]en verwüstet, wodurch der Schwertadel, die [[Bushi]] (später als [[Samurai]] bezeichnet), zur wichtigsten Schicht aufstieg. Neben der Kriegskunst und der Schwertschmiedekunst bildete sich auch eine neue Form des Buddhismus, der [[Zen]], heraus, der den Kriegern zusprach.<br /> <br /> Erst in der [[Edo-Zeit]] im 17. Jahrhundert, unter den [[Tokugawa]], kam das Land wieder zur Ruhe. Die Samurai wurden zu einer Beamtenschicht, die ihre Kriegertugenden in den Kampfkünsten (武術 ''bujutsu'') bewahrte. Der Einfluss des [[Zen]] spiegelte sich nun auch in [[Dichtung]], [[Japanischer Garten|Gartenkunst]], Malerei ([[Sumi-e]]) und Musik wider. Durch Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung kam in dieser Zeit auch die vierte Schicht, die Händler, zu Reichtum. Da ihnen der soziale Aufstieg verwehrt war, suchten die Händler in der Kunst einen Weg, die Samurai zu übertrumpfen. Sie förderten Teehäuser, in denen die [[Geisha]]s die [[Japanische Teezeremonie|Teezeremonie]], [[Ikebana|Blumensteckkunst]], Musik und Tanz praktizierten. Sie förderten auch das [[Kabuki]]-Theater. In den Städten bildeten sich besondere Vergnügungsbezirke, besonders in [[Tokio|Edo]], wo die [[Daimyō]] das halbe Jahr unter der direkten Kontrolle des [[Shōgun]] verbringen mussten.<br /> <br /> Eine dritte Blütezeit der Kultur erlebt Japan jetzt in der Nachkriegszeit, in der Japan eine lebhafte [[Popkultur]] hervorgebracht hat, die westliche Einflüsse und japanische Tradition verbindet. [[Anime]] und [[Manga]], [[Japanischer Film|japanische Filme]] und [[J-Pop|Popmusik]] sind auch in Übersee beliebt.<br /> <br /> === Wissenschaft und Bildung ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Bildung in Japan]], [[Liste der Universitäten und Hochschulen in Japan]], [[Japanisches Bibliothekswesen]]''<br /> Bildung hat in Japan, beeinflusst durch den [[Konfuzianismus]], einen sehr hohen Stellenwert. Bei der Wahl des Studiengangs entscheidet mehr das Ansehen der Universität als das Studienfach für die späteren beruflichen Möglichkeiten und Aufstiegschancen. Deshalb ist das Lernen für die schwierigen Aufnahmeprüfungen der Universitäten sehr zeitaufwendig, zudem steigt die Schwierigkeit mit dem Prestige der Universität.<br /> <br /> === Schulsystem ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Bildungssystem in Japan]]''<br /> Die schulische Bildung beginnt bereits im Kindergarten, der aber nicht Teil der Schulpflicht ist. Da in Japan allgemein viel Wert auf das gemeinsame Lernen und Zusammenleben gelegt wird, findet im Kindergarten und in der Grundschule viel Gruppenarbeit statt. Das Schulsystem ist eingeteilt in Grundschule (sechs Jahre), Mittelschule (drei Jahre) und Oberschule (drei Jahre), die [[Schulpflicht]] beträgt neun Jahre. Das [[Schuljahr]] in Japan beginnt stets am 1. April. Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich: Zwei Wochen an Neujahr, zwei Wochen im März/April, sechs Wochen im Juli/August. Öffentliche Schulen haben eine Fünftagewoche, private Schulen oft eine Sechstagewoche. Während der Schulpflicht gibt es kein „Sitzenbleiben“, jeder Schüler wird automatisch versetzt. [[Schuluniformen in Japan|Schuluniformen]] sind an vielen Schulen Pflicht. Jede dieser Schulen hat ihre eigene charakteristische Uniform.<br /> <br /> === Forschung ===<br /> Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] konzentrierte sich die [[Forschung]] ganz auf die Entwicklung neuer Produkte für die Industrie. Hierbei fand eine sehr enge [[Kooperation]] zwischen den Entwicklungsabteilungen der großen Firmen und den Universitäten statt. Erst durch [[Reform]]en in den 1980er Jahren wird auch verstärkt [[Grundlagenforschung]] gefördert. Momentanes großes Thema ist die Entwicklung von [[Roboter]]n, wie die [[Expo 2005]] gezeigt hat. Das Hauptthema der [[Sozialwissenschaft]] der 1980er Jahre war [[Nihonjinron]], der japanische Versuch der Identitätsfindungen nach den rasanten Wandlungen der letzten anderthalb Jahrhunderte.<br /> ;Nobelpreisträger<br /> * [[Nobelpreis für Chemie|Chemie]]: [[Kenichi Fukui]] (1981), [[Hideki Shirakawa]] (2000), [[Ryoji Noyori]] (2001), [[Tanaka Koichi]] (2002)<br /> * [[Friedensnobelpreis|Frieden]]: [[Satō Eisaku]] (1974)<br /> * [[Nobelpreis für Literatur|Literatur]]: [[Kawabata Yasunari]] (1968), [[Ōe Kenzaburō]] (1994)<br /> * [[Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Medizin]]: [[Tonegawa Susumu]] (1987)<br /> * [[Nobelpreis für Physik|Physik]]: [[Yukawa Hideki]] (1949), [[Shinichirō Tomonaga]] (1965), [[Leo Esaki]] (1973), [[Masatoshi Koshiba]] (2002), [[Makoto Kobayashi (Physiker)|Makoto Kobayashi]] (2008), [[Toshihide Masukawa]] (2008)<br /> <br /> === Walfang ===<br /> Japan ist eine große [[Fischerei]]nation und betreibt [[Walfang]]. Entgegen dem angeblichen wissenschaftlichen Hintergrund wurden bisher keinerlei wissenschaftliche Daten von den zwei japanischen Walfangprojekten im [[Nordpazifik]] und im [[Antarktis|antarktischen]] Walschutzgebiet international veröffentlicht, während das Walfleisch kommerziell genutzt wird.<br /> <br /> Die japanische Walfanglobby argumentiert, dass Wale zu viele Fische fräßen und somit Nahrungskonkurrent des Menschen seien. Die Tötung von [[Zwergwale]]n und neuerdings auch [[Buckelwal|Buckel-]], [[Finnwal|Finn-]], [[Brydewal|Bryde-]], [[Seiwal|Sei-]] und [[Pottwal]]en soll die Untersuchung des Mageninhaltes der Tiere ermöglichen. Die [[Internationale Walfangkommission]] kritisierte die schwachen wissenschaftlichen Argumente Japans stark und wies darauf hin, dass die erwünschten Daten nicht dem Management der Walbestände dienen und auch mit für die Wale schonenden Mitteln (z.&amp;nbsp;B. Kot- und Hautproben) gesammelt werden könnten.<br /> <br /> Zwischen 1904 und 1986 wurden in der [[Antarktis]] mehr als 200.000 Buckelwale und 720.000 Finnwale getötet. Während sich einige wenige Buckelwalgruppen aufgrund von Schutzbestimmungen langsam erholen, sind andere weiterhin stark dezimiert und gefährdet.<br /> <br /> Im Dezember 2007 verkündete die japanische Regierung nach internationalem Druck, die Jagd auf Buckelwale einzustellen. Die Jagd auf Zwerg- und Finnwale werde aber fortgesetzt.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub9FAE69CECEA948EAAFE2806B54BF78AA/Doc~E2276DAA771B94DEE917CD0F67B4E120F~ATpl~Ecommon~Scontent.html Japan jagt keine Buckelwale mehr], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]], 21. Dezember 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sport ===<br /> * ''Hauptartikel: [[Sport in Japan]]''<br /> Sport ist in Japan bereits in der [[Asuka-Zeit]] (7. Jahrhundert) nachgewiesen, als eine Gesandtschaft aus [[Korea]] am Hof der Kaiserin [[Kōgyoku]] durch einen [[Sumō]]kampf unterhalten wurde. Die [[Bushi]], der erstarkende Kriegerstand zum Ende der [[Heian-Zeit]] (11. Jahrhundert), betrieben ebenfalls Sport als Vorbereitung auf den Kampf, in erster Linie Schwertkampf (''[[kenjutsu]]''), Reiten (''bajutsu''), Bogenschießen (''[[kyūjutsu]]'') und Schwimmen. In der [[Edo-Zeit]], einer friedlichen Periode, verfeinerten die zu Verwaltungsbeamten gewordenen [[Samurai]] diese Techniken zur Kampfkunst ''([[bujutsu]]),'' die durch den Einfluss des [[Zen]]-Buddhismus auch eine spirituelle Komponente erhielten.<br /> <br /> Im Rahmen der [[Meiji-Restauration]] (zweite Hälfte des 19. Jahrhundert) kam auch der westliche Sport nach Japan, darunter athletische Sportarten und Mannschaftssportarten wie [[Baseball]], heute der beliebteste Sport (siehe [[Baseball in Japan]]) und Fußball (siehe [[Fußball in Japan]]). Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aus den klassischen Bujutsu-Künsten die heutigen Kampfkünste und Kampfsportarten entwickelt, darunter [[Judo]], [[Aikidō]] und [[Kendō]]. Das [[Karate]] entwickelte sich in der [[Präfektur Okinawa]].<br /> <br /> Heutzutage wird eine breite Vielfalt von Sportarten in Japan betrieben, in erster Linie in Clubs an Schulen und Universitäten. Die Insellage hat [[Windsurfen]] und [[Sporttauchen|Tauchen]] sehr beliebt gemacht. Als Sport der [[Salaryman|Salarymen]] gilt [[Golf (Sport)|Golf]], eine Mitgliedschaft in einem Golfclub können sich allerdings nur die wirklich gut Verdienenden leisten. Überall in Japan finden sich daher hoch umzäunte Anlagen, auf denen der Abschlag geübt werden kann. [[Hokkaidō]] und die [[Präfektur Nagano]] sind Zentren des [[Wintersport]]s.<br /> <br /> == Anhang ==<br /> === Quellen ===<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> === Literatur ===<br /> ;Einführungen und Grundlagen, historische Entwicklung<br /> * [[Martin Hürlimann (Verleger)|Martin Hürlimann]]: ''Japan.'' Atlantis, Zürich 1970<br /> * Kazuyuki Kitamura: ''Unbekannter Nachbar Japan'', AT Verlag, Aarau/Stuttgart 1987, ISBN 3-85502-297-6<br /> * [[Hisako Matsubara]]: ''Weg zu Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; West-östliche Erfahrungen.'' Knaus, 1983 (ISBN 3-8135-0560-X), u. Bastei Lübbe, 1986<br /> * [[Manfred Pohl]]: ''Japan.'' Beck (Reihe: Länder), 2002 ISBN 3-406-48104-3<br /> * Manfred Pohl: ''Kleines Japan Lexikon'', Beck BsR 861, München 1996, ISBN 3-406-39861-8<br /> <br /> ;Politik, Wirtschaft, Gesellschaft<br /> * Günter Ederer: ''Das leise Lächeln des Siegers &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Was wir von Japan lernen können'', Econ Tb 26010, Düsseldorf 1993, ISBN 3-612-26010-3<br /> * Gesine Foljanty-Jost (Hrsg.): ''Japan in the 1990s. Crisis as an impetus for change.'' Lit, 2003 ISBN 978-3-8258-7346-2<br /> * Wolfgang Herbert: ''Japan nach Sonnenuntergang. Unter Gangstern, Illegalen und Tagelöhnern.'' Dietrich Reimer, 2. Auflage 2004 ISBN 3-496-02774-6<br /> * Jürgen Kahl: ''Länderanalyse Japan: Zwischen Reformverdrossenheit und Veränderungsdruck'', Internationale Politikanalyse, Friedrich-Ebert-Stiftung, Juni 2008 ([http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/05402.pdf Volltext])<br /> * Hans Jürgen Mayer, [[Manfred Pohl]] (Hrsg.): ''Länderbericht Japan.'' [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft|WBG]], Darmstadt 1998 ISBN 3-534-12743-9 <br /> * [[Karel van Wolferen]]: ''Vom Mythos der Unbesiegbaren &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Anmerkungen zur Weltmacht Japan'', Droemer Knaur, München 1989, ISBN 3-426-26439-0<br /> <br /> ;Kulturelle Aspekte<br /> * Monica Braw, Hiroe Gunnarsson: ''Frauen in Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Zwischen Tradition und Aufbruch'', Fischer Tb 3730, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-596-23730-0<br /> * Basil Hall Chamberlain: ''ABC der japanischen Kultur &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Ein historisches Wörterbuch (Things Japanese)'', Manesse, Zürich 1990, ISBN 3-7175-8172-4<br /> * Florian Coulmas: ''Die Kultur Japans &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Tradition und Moderne'', Beck, BsR 1639, München 2005, ISBN 3-406-52811-2<br /> * [[Irmela Hijiya-Kirschnereit]]: ''Japan – Der andere Kulturführer.'' Insel, 2000 ISBN 3-458-17011-1<br /> <br /> ;Selbstbild, Fremdbild<br /> * Nicolas Baerlocher, Martin Bircher: ''Japan. Selbstbild, Fremdbild.'' Zur Ausstellung „Werte, Normen, Riten: Aspekte japanischer Wirklichkeit&quot; Essayistisches, Kulturwissenschaftliches, Kulturanthropologisches und Persönliches von 28 Autoren. Hg. Präsidialabteilung der Stadt Zürich. Offizin, Zürich 1993 ISBN 3-907495-45-4<br /> * [[Klaus Harpprecht]]: ''Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Fremder Schatten, ferner Spiegel'', Kiepenheuer&amp;Witsch, Köln 1993, ISBN 3-462-02256-3<br /> * Jens Heise (Hrsg.): ''Die kühle Seele &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Selbstinterpretationen der japanischen Kultur'', Fischer Tb 10520, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-596-10520-X<br /> <br /> ;Mentalität und Alltag<br /> * Gerhard Dambmann: ''Gebrauchsanweisung für Japan.'' Piper, überarbeitete Neuausgabe 2002, ISBN 978-3-492-27513-2<br /> * Martin Lutterjohann: ''KulturSchock Japan'', Vlg. Reise Know-How, Bielefeld, 9. neu bearb. u. aktual. Aufl. 2009, ISBN 978-3-8317-1624-1<br /> * John David Morley: ''Grammatik des Lächelns &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Japanische Innenansichten'', Rowohlt Tb 12641, Reinbek 1989, ISBN 3-499-12641-9<br /> * Andreas Neuenkirchen: ''Gebrauchsanweisung für Japan'', Piper, München 2009, ISBN 978-3-492-27585-9<br /> * Christoph Neumann: ''Darum nerven Japaner &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Der ungeschminkte Wahnsinn des japanischen Alltags'', Piper Tb 4508, München 2006, ISBN 978-3-492-24508-1<br /> * Barbara Haschke, Kristina Thomas: ''Reisegast in Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; Fremde Kulturen verstehen und erleben'', Vlg. Iwanowski, Dormagen 2007 (5.Aufl.), ISBN 978-3-923975-82-2<br /> <br /> ;Denken in Japan;<br /> * Masao Maruyama: ''Denken in Japan'', Suhrkamp es 1398, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-518-11398-4 <br /> * Shunpei Ueyama: ''Japanische Denker im 20. Jahrhundert.'' iudicium, 2000 ISBN 3-89129-625-8<br /> <br /> ;Bildbände<br /> * [[Gert Anhalt]]: ''Zeit für Japan. Reportagen aus einem unbekannten Land.'' Bucher, 2005, ISBN 3-7658-1482-2, &lt;small&gt;192 S.&lt;/small&gt;<br /> * Wilhelm Blassen, Yuko Kimura, Hartmut Pohling, Kerstin Teicher: ''Japan &amp;nbsp;−&amp;nbsp; seine Städte und Provinzen'', Komet, Köln 2009, ISBN 978-3-89836-769-1, &lt;small&gt;640 S.&lt;/small&gt;<br /> * Hans H. Krüger: ''Japan'', Fotos: Bildagentur Keystone Japan, Vlg. Stürtz, Würzburg 2004, ISBN 978-3-8003-1634-2, &lt;small&gt;156 S.&lt;/small&gt; <br /> * Hans Sautter (Fotos), Kerstin und Andreas Fels (Text): ''Japan'', Vlg. Bruckmann, München 2007, ISBN 978-3-7654-4471-5, &lt;small&gt;200 S.&lt;/small&gt;<br /> * Irmtraut Schaarschmidt-Richter (Text), Eberhard Grames (Fotos): ''Japanische Impressionen = Nihon'', Ed.Stemmle, Schaffhausen 1988, ISBN 3-7231-0372-3, &lt;small&gt;160 S.&lt;/small&gt;<br /> <br /> === Weblinks ===<br /> {{Commonscat|Japan|Japan}}<br /> {{Wikinews|Portal:Japan|Japan}}<br /> {{Wikiatlas|Japan}}<br /> {{Wiktionary|Japan}}<br /> {{Wikiquote|Japan}}<br /> * [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Japan.html Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Japan]<br /> * Botschaften Japans in [http://www.de.emb-japan.go.jp/ Deutschland], [http://www.at.emb-japan.go.jp/ Österreich] und der [http://www.ch.emb-japan.go.jp/ Schweiz]<br /> * [http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/Laenderprofile/Content75/Japan,property=file.pdf Länderprofil] des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]]<br /> * [http://www.jnto.go.jp/deu/ Japanische Fremdenverkehrszentrale]<br /> * [http://www.stat.go.jp/ Japanisches Statistikbüro] (jap., engl.)<br /> * [http://lcweb2.loc.gov/frd/cs/jptoc.html US Library of Congress – Japan: Country Studies] – umfangreiches Hintergrundmaterial (englisch, Public Domain)<br /> * [http://www.kantei.go.jp/ Offizielle Site der japanischen Regierung]<br /> * [http://web-japan.org/index.html Web Japan] - Informationsportal über Japan des [[Japanisches Außenministerium|japanischen Außenministeriums]] (Englisch, einzelne Teile in anderen Sprachen)<br /> <br /> === Siehe auch ===<br /> {{Portal|Japan}}<br /> * [[Japanische Medien]]<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Asien<br /> |Navigationsleiste G8<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD}}<br /> {{Lesenswert}}<br /> {{Coordinate|article=/|NS=35/9/22/N|EW=136/3/36/E|type=country|region=JP}}<br /> <br /> [[Kategorie:Japan| ]]<br /> [[Kategorie:Staat in Asien]]<br /> [[Kategorie:Monarchie (Staat)]]<br /> [[Kategorie:Inselgruppe (Asien)]]<br /> [[Kategorie:Inselgruppe (Pazifischer Ozean)]]<br /> [[Kategorie:Gruppe der Acht]]<br /> <br /> {{Link GA|es}}<br /> {{Link GA|fi}}<br /> {{Link GA|lt}}<br /> {{Link GA|no}}<br /> {{Link GA|zh}}<br /> <br /> {{Link FA|af}}<br /> {{Link FA|ca}}<br /> {{Link FA|en}}<br /> {{Link FA|th}}<br /> {{Link FA|vi}}<br /> <br /> [[ace:Jeupun]]<br /> [[af:Japan]]<br /> [[als:Japan]]<br /> [[am:ጃፓን]]<br /> [[an:Chapón]]<br /> [[ang:Iapan]]<br /> [[ar:اليابان]]<br /> [[arc:ܝܦܢ]]<br /> [[arz:اليابان]]<br /> [[as:জাপান]]<br /> [[ast:Xapón]]<br /> [[az:Yaponiya]]<br /> [[ba:Япония]]<br /> [[bar:Japan]]<br /> [[bat-smg:Japuonėjė]]<br /> [[bcl:Hapon]]<br /> [[be:Японія]]<br /> [[be-x-old:Японія]]<br /> [[bg:Япония]]<br /> [[bn:জাপান]]<br /> [[bo:རི་པིན།]]<br /> [[bpy:জাপান]]<br /> [[br:Japan]]<br /> [[bs:Japan]]<br /> [[bug:ᨍᨛᨄ]]<br /> [[bxr:Жибэн]]<br /> [[ca:Japó]]<br /> [[cbk-zam:Japón]]<br /> [[cdo:Nĭk-buōng]]<br /> [[ceb:Hapon]]<br /> [[chr:ᏣᏆᏂ]]<br /> [[crh:Yaponiya]]<br /> [[cs:Japonsko]]<br /> [[csb:Japòńskô]]<br /> [[cu:Ꙗпѡні́ꙗ]]<br /> [[cv:Япони]]<br /> [[cy:Japan]]<br /> [[da:Japan]]<br /> [[diq:Japonya]]<br /> [[dsb:Japańska]]<br /> [[dv:ޖަޕާނު]]<br /> [[dz:ཇ་པཱན]]<br /> [[ee:Japan]]<br /> [[el:Ιαπωνία]]<br /> [[en:Japan]]<br /> [[eo:Japanio]]<br /> [[es:Japón]]<br /> [[et:Jaapan]]<br /> [[eu:Japonia]]<br /> [[ext:Japón]]<br /> [[fa:ژاپن]]<br /> [[fi:Japani]]<br /> [[fo:Japan]]<br /> [[fr:Japon]]<br /> [[frp:J·apon]]<br /> [[fy:Japan]]<br /> [[ga:An tSeapáin]]<br /> [[gan:日本]]<br /> [[gd:Iapan]]<br /> [[gl:Xapón - 日本]]<br /> [[gu:જાપાન]]<br /> [[gv:Yn Çhapaan]]<br /> [[ha:Japan]]<br /> [[hak:Ngi̍t-pún]]<br /> [[haw:Iāpana]]<br /> [[he:יפן]]<br /> [[hi:जापान]]<br /> [[hif:Japan]]<br /> [[hr:Japan]]<br /> [[hsb:Japanska]]<br /> [[ht:Japon]]<br /> [[hu:Japán]]<br /> [[hy:Ճապոնիա]]<br /> [[ia:Japon]]<br /> [[id:Jepang]]<br /> [[ie:Japan]]<br /> [[ilo:Japon]]<br /> [[io:Japonia]]<br /> [[is:Japan]]<br /> [[it:Giappone]]<br /> [[iu:ᓃᑉᐊᓐ/niipan]]<br /> [[ja:日本]]<br /> [[jbo:pongu'e]]<br /> [[jv:Jepang]]<br /> [[ka:იაპონია]]<br /> [[kk:Жапония]]<br /> [[km:ជប៉ុន]]<br /> [[kn:ಜಪಾನ್]]<br /> [[ko:일본]]<br /> [[ks:जापान]]<br /> [[ku:Japon]]<br /> [[kv:Япония]]<br /> [[kw:Nihon]]<br /> [[ky:Жапония]]<br /> [[la:Iaponia]]<br /> [[lb:Japan]]<br /> [[li:Japan]]<br /> [[lij:Giappon]]<br /> [[lmo:Giapun]]<br /> [[ln:Zapɔ́]]<br /> [[lo:ປະເທດຍີ່ປຸ່ນ]]<br /> [[lt:Japonija]]<br /> [[lv:Japāna]]<br /> [[mdf:Япунмастор]]<br /> [[mg:Japana]]<br /> [[mhr:Японий]]<br /> [[mi:Nipono]]<br /> [[mk:Јапонија]]<br /> [[ml:ജപ്പാൻ]]<br /> [[mn:Япон]]<br /> [[mr:जपान]]<br /> [[ms:Jepun]]<br /> [[mt:Ġappun]]<br /> [[mwl:Japon]]<br /> [[my:ဂျပန်နိုင်ငံ]]<br /> [[na:Djapan]]<br /> [[nah:Xapon]]<br /> [[nap:Giappone]]<br /> [[nds:Japan]]<br /> [[nds-nl:Japan]]<br /> [[ne:जापान]]<br /> [[new:जापान]]<br /> [[nl:Japan]]<br /> [[nn:Japan]]<br /> [[no:Japan]]<br /> [[nov:Japan]]<br /> [[nrm:Japon]]<br /> [[nv:Binaʼadaałtzózí Dinéʼiʼ Bikéyah]]<br /> [[oc:Japon]]<br /> [[or:ଜାପାନ]]<br /> [[os:Япон]]<br /> [[pam:Hapon]]<br /> [[pap:Hapon]]<br /> [[pih:Japan]]<br /> [[pl:Japonia]]<br /> [[pms:Giapon]]<br /> [[pnb:جاپان]]<br /> [[ps:جاپان]]<br /> [[pt:Japão]]<br /> [[qu:Nihun]]<br /> [[ro:Japonia]]<br /> [[ru:Япония]]<br /> [[sa:जापान]]<br /> [[sah:Дьоппуон]]<br /> [[sc:Giappone]]<br /> [[scn:Giappuni]]<br /> [[sco:Japan]]<br /> [[sd:جاپان]]<br /> [[se:Japána]]<br /> [[sh:Japan]]<br /> [[si:ජපානය]]<br /> [[simple:Japan]]<br /> [[sk:Japonsko]]<br /> [[sl:Japonska]]<br /> [[sm:Iapani]]<br /> [[so:Jabaan]]<br /> [[sq:Japonia]]<br /> [[sr:Јапан]]<br /> [[ss:IJaphani]]<br /> [[stq:Japan]]<br /> [[su:Jepang]]<br /> [[sv:Japan]]<br /> [[sw:Japani]]<br /> [[szl:Japůńijo]]<br /> [[ta:ஜப்பான்]]<br /> [[te:జపాన్]]<br /> [[tg:Ҷопон]]<br /> [[th:ประเทศญี่ปุ่น]]<br /> [[ti:ጃፓን]]<br /> [[tk:Ýaponiýa]]<br /> [[tl:Hapon (bansa)]]<br /> [[tpi:Siapan]]<br /> [[tr:Japonya]]<br /> [[tt:Япония]]<br /> [[ty:Tāpōnē]]<br /> [[udm:Япония]]<br /> [[ug:ياپونىيە]]<br /> [[uk:Японія]]<br /> [[ur:جاپان]]<br /> [[uz:Yaponiya]]<br /> [[vec:Giapòn]]<br /> [[vi:Nhật Bản]]<br /> [[vo:Yapän]]<br /> [[war:Hapon]]<br /> [[wo:Sapoŋ]]<br /> [[wuu:日本]]<br /> [[xal:Японь]]<br /> [[yi:יאפאן]]<br /> [[yo:Japan]]<br /> [[za:Nditbonj]]<br /> [[zh:日本]]<br /> [[zh-classical:日本]]<br /> [[zh-min-nan:Ji̍t-pún]]<br /> [[zh-yue:日本]]<br /> [[zu:IJapani]]</div> Demmo