https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Da+flow Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-10T23:07:36Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.4 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mulholland_Drive_%E2%80%93_Stra%C3%9Fe_der_Finsternis&diff=252535085 Mulholland Drive – Straße der Finsternis 2025-01-22T20:17:19Z <p>Da flow: Verlinkung</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Mulholland Drive logo.png<br /> | Deutscher Titel = Mulholland Drive – Straße der Finsternis<br /> | Originaltitel = Mulholland Drive (USA)&lt;br /&gt;Mulholland Dr. (Frankreich)<br /> | Produktionsland = Vereinigte Staaten, [[Frankreich]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bfi.org.uk/films-tv-people/4ce2b8379038e |titel=Mulholland Dr. (2001) |hrsg=[[British Film Institute]] |abruf=2018-07-18}}&lt;/ref&gt;<br /> | Originalsprache = Englisch<br /> | Erscheinungsjahr = 2001<br /> | Länge = 147<br /> | FSK = 16<br /> | Regie = [[David Lynch]]<br /> | Drehbuch = David Lynch<br /> | Produzent = [[Neal Edelstein]],&lt;br /&gt;[[Tony Krantz]],&lt;br /&gt;[[Michael Polaire]],&lt;br /&gt;[[Alain Sarde]],&lt;br /&gt;[[Mary Sweeney]]<br /> | Musik = [[Angelo Badalamenti]]<br /> | Kamera = [[Peter Deming]]<br /> | Schnitt = Mary Sweeney<br /> | Besetzung = <br /> * [[Naomi Watts]]: Betty Elms/Diane Selwyn<br /> * [[Laura Harring]]: Rita/Camilla Rhodes<br /> * [[Justin Theroux]]: Adam Kesher<br /> * [[Ann Miller]]: Catherine „Coco“ Lenoix<br /> * [[Mark Pellegrino]]: Joe Messing, Killer<br /> * [[Robert Forster (Schauspieler)|Robert Forster]]: Det. Harry McKnight<br /> * [[Brent Briscoe]]: Det. Neal Domgaard<br /> * [[Dan Hedaya]]: Vincenzo Castigliane<br /> * [[Angelo Badalamenti]]: Luigi Castigliane<br /> * [[Michael J. Anderson]]: Mr. Roque<br /> * [[Monty Montgomery]]: der Cowboy<br /> * [[Marcus Graham]]: Vincent Darby<br /> * [[Lori Heuring]]: Lorraine Kesher<br /> * [[Billy Ray Cyrus]]: Lorraines Liebhaber<br /> * [[Melissa George]]: Camilla Rhodes<br /> * [[James Karen]]: Wally Brown<br /> * [[Chad Everett]]: Jimmy „Woody“ Katz<br /> * [[Rita Taggart]]: Linney James, Agentin<br /> * [[Michele Hicks]]: Linneys Assistentin<br /> * [[Rena Riffel]]: Laney<br /> * [[Patrick Fischler]]: Dan, Mann im Winkie’s<br /> * [[Michael Cooke]]: Herb, Dans Begleiter<br /> * [[Lee Grant]]: Louise Bonner, Wahrsagerin<br /> * [[Jeanne Bates]]: Irene, ältere Frau<br /> * [[Dan Birnbaum]]: Irenes Ehemann<br /> * [[Maya Bond]]: Tante Ruth<br /> * [[Richard Green (Schauspieler)|Richard Green]]: der Magier<br /> * [[Rebekah Del Rio]]: Sängerin „Llorando“<br /> * [[Bonnie Aarons]]: Schmutzige Gestalt hinter dem Diner<br /> | Synchronisation = ja<br /> }}<br /> <br /> '''Mulholland Drive – Straße der Finsternis''' (Originaltitel: ''Mulholland Drive'', auch: ''Mulholland Dr.)'' ist ein [[Thriller]] mit [[Drama]]- und [[Mystery]]-Elementen von [[David Lynch]] aus dem Jahr [[Filmjahr 2001|2001]].<br /> <br /> Der Film spielt in [[Los Angeles]] und erzählt eine mysteriöse Geschichte von Liebe, Eifersucht und Mord. Lynch bricht dabei bewusst mit gewohnten Erzählstrukturen durch das Mittel des [[unzuverlässiges Erzählen|unzuverlässigen Erzählens]].&lt;ref&gt;Michaela Krützen: Dramaturgien des Films. Das etwas andere Hollywood. Frankfurt/M., 2010 Seite 159 ff: Mulholland Dr.: Eine Träumerin.&lt;/ref&gt; Wegen eines Handlungswechsels, in dem Figuren, Stimmungen, Schauplätze und zuvor aufgebaute [[Leitmotiv]]e plötzlich ihre Bedeutung ändern, schafft der Film Raum für mannigfaltige Interpretationen.<br /> <br /> Der Titel des Films ist auch eine Anspielung auf [[Billy Wilder]]s Klassiker ''Sunset Boulevard'' ''[[Boulevard der Dämmerung]]'', der als ein Lieblingsfilm von Lynch gilt.&lt;ref&gt;Interview mit David Lynch in Cinema 12 / 1984 nachzulesen auf {{Webarchiv|url=http://www.davidlynch.de/duneint.html |wayback=20070927005201 |text=https://www.davidlynch.de/}}&lt;/ref&gt; In [[BBC Culture’s 100 Greatest Films of the 21st Century|einer Umfrage]] unter 177 Filmkritikern, Wissenschaftlern und Kuratoren aus aller Welt kürte die [[British Broadcasting Corporation|BBC]] im Jahr 2016 Mulholland Drive zum besten Film des 21. Jahrhunderts.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=BBC |url=https://www.bbc.com/culture/article/20160819-the-21st-centurys-100-greatest-films |titel=The 21st Century’s 100 greatest films |abruf=07.10.2022}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Abspann widmet Lynch den Film der Schauspielerin und damaligen Partnerin von [[Keanu Reeves]], Jennifer Syme, die Anfang April 2001 im Alter von 28 Jahren bei einem Autounfall starb.<br /> &lt;!--=== Einleitung ===<br /> Die Eröffnungssequenz des Films zeigt einen stilisierten [[Jitterbug]]-Wettbewerb, bei dem eine glückliche Betty Elms zu erkennen ist. Danach präsentiert sich dem Zuseher ein rotes Bettlaken und das Seufzen einer darauf liegenden Person.--&gt;<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Ausgehend von den sich ändernden Identitäten der meisten Figuren lässt sich der Film in zwei Teile gliedern, von denen der erste Teil mehr als vier Fünftel umfasst und zwar mehrsträngig, aber chronologisch erzählt wird. Die zwei weiblichen Hauptfiguren – beide um die 30 Jahre alt, die eine dunkelhaarig, die andere blond – kommen durch eine außergewöhnliche Verkettung von Zufällen zusammen.<br /> <br /> Die dunkelhaarige Frau entgeht einem Mordanschlag nur dadurch, dass sie als Einzige einen Autounfall auf dem [[Mulholland Drive (Straße)|Mulholland Drive]] überlebt. Äußerlich nur leicht verletzt, aber desorientiert, schlüpft sie am Morgen danach in einer Wohnung unter, die eine ältere Frau gerade verlässt, offenbar für längere Zeit. Am selben Tag quartiert sich deren Nichte Betty Elms dort ein, die mit der Hoffnung auf eine Schauspielkarriere nach [[Hollywood]] gekommen ist. Sie ist überrascht von der Anwesenheit der Fremden, die sich Rita nennt, hegt aber keinen Argwohn. Später gesteht „Rita“ Betty, dass sie nicht weiß, wer sie wirklich ist. Um ihre Identität zu ermitteln, öffnen die beiden „Ritas“ Tasche, finden dort aber statt eines Dokuments nur einen großen Geldbetrag und einen seltsamen blauen Dreikant-Schlüssel.<br /> <br /> Bettys Neugier, dem Geheimnis der dunkelhaarigen Frau auf die Spur zu kommen, ist geweckt. Sie entlockt ihr den möglichen Unfallort (Mulholland Drive) und findet denselben durch einen anonymen Anruf bei der Polizei bestätigt. Eine weitere Spur ist „Ritas“ Erinnerung an eine „Diane Selwyn“, ausgelöst durch eine Kellnerin namens Diane, die sie im Schnellrestaurant ''Winkie’s'' bedient. Die beiden Frauen finden eine Diane Selwyn im Telefonbuch, erreichen jedoch nur den Anrufbeantworter. Inzwischen sind beide Frauen so miteinander vertraut, dass sie die Szene gemeinsam einstudieren, die Betty für ihr Vorsprechen bekommen hat. Sie spielt sie im entscheidenden Moment völlig anders und hat damit grandiosen Erfolg. Eine anwesende renommierte Casting-Agentin stellt ihr noch Größeres in Aussicht und nimmt sie mit zum Set, um sie dem Regisseur Adam Kesher vorzustellen, bei dem gerade das Casting für die Protagonistin seines Films ''The Sylvia North Story'' läuft.<br /> <br /> Aus vorangegangenen Szenen weiß man, dass Adam – die männliche Hauptfigur – nicht nur ein privates Dilemma hat (er ertappt seine Frau bei einem Seitensprung und wird von deren Liebhaber aus dem eigenen Haus geworfen), sondern vor allem ein berufliches. Er sieht sich einer Phalanx undurchsichtiger Typen gegenüber (zunächst noch im Beisein seines Managers und Produzenten, dann alleine einem Fremden namens „Cowboy“), die massiven Druck auf ihn ausüben, um die Hauptrolle mit der ihm unbekannten Camilla Rhodes zu besetzen.<br /> <br /> Adam und Betty werden aufeinander aufmerksam, doch bevor ein Kontakt zustande kommt, läuft sie, sich an eine Verabredung erinnernd, plötzlich davon. Adam gibt dem ausgeübten Druck nach, indem er noch während Rhodes’ Auftritt den verabredeten Satz („Sie ist die Richtige“) sagt. Betty und „Rita“ versuchen, Diane Selwyn in ihrer Wohnung anzutreffen. Als niemand reagiert, steigt Betty durchs Fenster ein. Sie finden die auf dem Bett liegende Leiche einer Frau, die offenbar schon seit Tagen tot ist. Geschockt will „Rita“ ihr Äußeres ändern und folgt Bettys Idee, dies durch eine blonde Perücke zu realisieren. In derselben Nacht schlafen sie in einem Bett und werden miteinander intim.<br /> <br /> Aus einem Traum gegen zwei Uhr erwachend, besteht „Rita“ darauf, in einen Club namens ''Silencio'' zu gehen. Von einer Theaterbühne verkündet ein Ansager in verschiedenen Sprachen, alles sei nur Illusion und habe dennoch Wirkung. Das wird sowohl durch die Auftritte bestätigt (eine Sängerin kollabiert, während ihre Stimme weiter zu hören ist) als auch durch die Reaktion beider Frauen. Betty findet in ihrer Tasche eine blaue Box, die offenbar zu „Ritas“ Schlüssel passt, den beide zuvor zusammen mit dem Geld im Schlafzimmerschrank ihrer Tante versteckt haben. Zurück in der Wohnung, bemerkt „Rita“, während sie nach dem Schlüssel sucht, dass Betty plötzlich verschwunden ist. Sie öffnet die Box, die sich als leer entpuppt und hörbar zu Boden fällt. Bettys Tante, die ebenso plötzlich auftaucht, geht dem Geräusch nach, findet aber nichts und niemanden vor. Mit dem nachfolgenden Bild des „Cowboys“, der in der Tür zu Diane Selwyns Schlafzimmer erscheint und zu der auf dem Bett liegenden Frau sagt, es sei Zeit aufzuwachen, endet der erste Teil.<br /> <br /> Der zweite Teil des Films beginnt am selben Ort mit Blick auf eine in gleicher Position auf dem Bett liegende, aber anders gekleidete Frau, die auf ein Klopfen hin aufsteht. Die Frau ist Diane Selwyn, die (gespielt von Watts) Betty äußerlich gleicht. Ihre Nachbarin, mit der sie die Wohnung getauscht hat, teilt ihr mit, die Polizei habe erneut nach ihr gefragt. Wieder allein, fragt Diane halluzinierend: ''„Camilla, du bist wieder da?“'', und erlebt angstvoll überrascht die Vision der Frau, die zuvor „Rita“ war und im Folgenden Camilla Rhodes ist (nun beide gespielt von Harring). In einer Rückblende (signalisiert u.&amp;nbsp;a. dadurch, dass ein zuvor auf dem Tisch liegender blauer Sicherheitsschlüssel nun verschwunden ist) wird gezeigt, wie Diane darunter leidet, dass Camilla sich ihrer Liebe mehr und mehr entzieht.<br /> <br /> Als Diane von Camilla zu einer Party in Adam Keshers Haus auf dem Mulholland Drive eingeladen wird, hält die Limousine vorzeitig genau dort, wo „Rita“ im ersten Teil den Unfall hatte, und Diane reagiert mit exakt den gleichen Worten wie sie: ''„Was soll das? Wir halten hier aber nicht.“'' Doch in diesem Fall droht keine Gefahr; Camilla hat den Stopp veranlasst, um Diane über eine Abkürzung zum Haus zu geleiten. Adam, dessen Mutter nun von der Frau verkörpert wird, die im ersten Teil die Managerin der Wohnanlage war, zu der das Appartement von Bettys Tante gehörte, hat offenbar eine Beziehung mit Camilla. Während des Essens erklärt Diane, dass sie nach dem Tod ihrer Tante nach Hollywood gekommen sei und bei einem Casting für die ''Sylvia North Story'' Camilla kennengelernt habe, die dann statt ihrer für die Hauptrolle nominiert wurde (von dem Regisseur, bei dem Betty im ersten Teil vorspielte).<br /> <br /> Nun muss Diane mit ansehen, wie Camilla und eine Frau (gespielt von George) einander küssen, sich ihr zuwenden und lächeln. Dann kündigen Camilla und Adam eine wichtige Mitteilung an, brechen in Gelächter aus und küssen sich, wohl wissend, dass Diane ihnen zuschaut und weint. – Während sie von einer Kellnerin namens Betty bedient wird, trifft Diane bei ''Winkie’s'' einen Mann, dem sie Camillas Foto und Geld übergibt. In zwei Szenen des ersten Teils war dieser Auftragsmörder bereits zu sehen, als er (in einer wenig professionellen, im Dreifachmord endenden Aktion) zunächst nach einem bestimmten Buch mit Telefonnummern suchte und dann nach einer dunkelhaarigen Frau. Nun zeigt er Diane einen blauen Sicherheitsschlüssel und sagt, sie werde ihn an der vereinbarten Stelle finden, wenn der Job erledigt ist. Auf ihre Frage, was er denn öffne, lacht er nur. Diane schaut auf und registriert einen Mann, der sie entsetzt anstarrt. Auch dieser Mann namens Dan tauchte im ersten Teil schon einmal auf, als er einem Begleiter von seiner albtraumhaften Vision einer im Hinterhof von ''Winkie’s'' hausenden Schreckensgestalt erzählte; dazu gedrängt, dem Traumbild nachzugehen, erblickte er sie tatsächlich und brach zusammen.<br /> <br /> In ihrer Wohnung, wo auf dem Tisch wieder der blaue Sicherheitsschlüssel zu sehen ist, wird Diane erneut von Halluzinationen geplagt. Zuerst erscheint ihr die Schreckensgestalt, die die blaue Box in Händen hält. Anschließend wird sie von jenem älteren Paar „verfolgt“, das sich zu Beginn des ersten Teils, nach dem gemeinsamen Flug nach Los Angeles, freundlich von Betty verabschiedet hatte, beim Wegfahren aber unerklärlich heiter lachte. Schreiend irrt Diane durch die Zimmer, legt sich schließlich ins Bett und erschießt sich. ''„Silencio“'', flüstert eine auf der Empore des gleichnamigen Clubs stehende Frau.<br /> <br /> == Hinweise zur Interpretation ==<br /> Wie bei vielen Filmen von David Lynch gibt es in Mulholland Drive keine klare, „im streng rationalen Sinne“ lineare Handlung.&lt;ref name=&quot;Just like in the Movies&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Rüdiger Suchsland |url=https://www.artechock.de/film/text/kritik/m/mudriv.htm |titel=»Just like in the Movies« |abruf=2021-02-05 |werk=artechock}}&lt;/ref&gt; Lynch gab zwar für ''Mulholland Drive'' eine Hilfestellung bei der „Entschlüsselung“ des mysteriösen Ablaufs, er beschränkte sich dabei aber auf zehn eher kryptische Hinweise:&lt;ref&gt;DVD-ROM-Teil der deutschen DVD von Concorde Home Entertainment GmbH, München/Studio Canal+ 2002. [[European Article Number|EAN]] 4-010324-020949.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.mulholland-drive.net/studies/10clues.htm |titel=Lynch's10CluestoUnlocktheThriller |werk=Mulholland-drive.net |abruf=2021-02-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Schenken Sie dem Anfang des Films besondere Aufmerksamkeit: Zwei wichtige Hinweise finden sich bereits vor dem Vorspann.<br /> * Beobachten Sie, wann und wo rote Lampenschirme eine Rolle spielen.<br /> * Achten Sie darauf, wie der Titel des Films lautet, für den die Schauspielerinnen bei Adam Kesher vorsprechen. Wird dieser Titel an einer anderen Stelle wiederholt?<br /> * Ein Unfall ist ein schreckliches Ereignis&amp;nbsp;… Beachten Sie genau den Ort des Unfalls.<br /> * Wer gibt wem einen Schlüssel – und warum?<br /> * Achten Sie auf den Bademantel, den Aschenbecher, die Kaffeetasse.<br /> * Was wird im Club ''Silencio'' gefühlt, erkannt und mitgenommen?<br /> * Half Camilla allein ihr Talent?<br /> * Beobachten Sie genau die Vorkommnisse im Umfeld des Mannes hinter ''Winkie’s''.<br /> * Wo ist „Tante Ruth“?<br /> <br /> Eine oft vertretene Interpretation ist, dass der Film in verschiedenen Schichten und Handlungssträngen die Tagträume einer erfolglosen Schauspielaspirantin aus der Provinz wiedergibt,&lt;ref name=&quot;Just like in the Movies&quot;/&gt;&lt;ref&gt;Vgl. {{Webarchiv|url=http://www.themodernword.com/mulholland_drive.html#Anchor-The-35882 |wayback=20050107092346 |text=Allen B. Ruch: ''No hay banda'' |archiv-bot=2019-04-19 06:44:37 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; wobei die Straße „Mulholland Drive“, welche von den Bergen in langen Serpentinen in die tieferliegende Metropole Los Angeles führt, als [[Metapher]] für das immer tiefere Eindringen in die Psyche Hollywoods steht. Nach und nach, bis zu dem dramatischen Ende, schafft Lynch so eine – seine – Desillusionierung der Traumfabrik.<br /> <br /> Dabei tauchen verschiedene [[Archetyp (Psychologie)|Archetypen]] des Hollywood-Universums auf („die Blonde, die Dunkle, die Reine, die Femme Fatale, der Regisseur, der Cowboy, der Detektiv, der Analytiker, der Western, der Film Noir und das Melodram“),&lt;ref name=&quot;Just like in the Movies&quot;/&gt; die in den Traum eingewoben werden und diesem auch das Traumtypische geben. Diane beauftragt einen Killer, um Camilla, in die sie verliebt ist und die sie sehr verletzt hat, zu töten. Nachdem Camilla von diesem Killer getötet worden ist (der blaue Schlüssel liegt „am vereinbarten Ort“), sieht sich Diane von Horrorphantasien verfolgt und erschießt sich auf dem Bett. Ebenso wie der blaue Schlüssel im Film führen die von Lynch der Interpretation preisgegebenen Schlüssel letztlich ins Leere: ''sein Horrortrip (ist) essayistisch: Reflexionen ohne Endergebnis, die Entfaltung dessen, was in bestimmten Situationen und Personal wohnt, dabei voller Verweise auf Pop- und Filmkultur der letzten 60 Jahre.''&lt;ref name=&quot;Just like in the Movies&quot;/&gt;<br /> <br /> Die zwei Teile des Films sind klar getrennt: Der erste Teil ist der Traum der schlafenden Diane, in dem sie der Star ist. Doch als sie im Bett aufwacht, sieht der Zuschauer die wahre Diane, die Realität. Nicht sie ist der Star, sie ist eifersüchtig auf Camilla und lässt sie töten.<br /> <br /> == Entstehung ==<br /> Der Film ist eine Koproduktion von Les Films Alain Sarde, Asymmetrical Productions, Babbo Inc., [[Canal+]], The Picture Factory und den Universal Studios.<br /> <br /> Die ersten zwei Drittel des Films wurden ursprünglich Anfang des Jahres 1999 als [[Pilotfilm]] für das US-amerikanische Fernseh-Netzwerk [[American Broadcasting Company]] (ABC) gedreht. ABC erhoffte, dass der Film ähnlich erfolgreich sein würde wie Lynchs Krimiserie [[Twin Peaks]] aus dem Jahr 1990.<br /> <br /> Als die zweistündige Rohfassung fertig gedreht war, verlangte ABC jedoch, dass etliche Szenen geschnitten oder entfernt werden müssten, weil ihnen der Film zu lang erschien. Lynch willigte trotz anfänglichen Widerstands ein. Als der Film fertig war, wurde er dennoch abgelehnt.<br /> <br /> Lynch wollte das Projekt jedoch nicht aufgeben und suchte nach einem Investor. Schließlich kaufte das französische Netzwerk [[Canal Plus]] den Amerikanern die Rechte für Mulholland Drive ab. Für die Umsetzung der zusätzlichen Dreharbeiten wurden mehr als 7 Millionen Dollar investiert. Mit diesem Geld wurden im Oktober 2000 neue Szenen gedreht und ein neues Ende erstellt.<br /> <br /> Im Mai 2001 wurde Mulholland Drive als Spielfilm im Rahmen der [[Internationale Filmfestspiele von Cannes|Filmfestspiele von Cannes]] uraufgeführt. Er erhielt ausgesprochen gute Kritiken und Lynch gewann bei den Festspielen den Preis für die beste Regie. Obwohl noch viele weitere Auszeichnungen folgen sollten, blieb dem Film der kommerzielle Erfolg verwehrt.<br /> <br /> === Drehorte ===<br /> Die Dreharbeiten fanden unter anderem in [[Hollywood]], Downtown LA und dem Los Angeles International Airport (alle Los Angeles), Gardena und den Paramount Studios in Kalifornien statt.&lt;ref&gt;[https://www.imdb.com/title/tt0166924/locations Übersicht über die Drehorte] [[Internet Movie Database]], abgerufen am 5. Februar 2021&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Synchronisation ==<br /> Die [[Interopa Film]] gab die Synchronisation in Auftrag. [[Lutz Riedel]] schrieb das Dialogbuch und führte die Dialogregie.&lt;ref&gt;{{Synchronkartei|film|2291|Abruf=2018-03-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+<br /> !Rolle<br /> !Schauspieler<br /> !Synchronsprecher<br /> |-<br /> |Betty/Diane<br /> |[[Naomi Watts]]<br /> |[[Irina von Bentheim]]<br /> |-<br /> |Rita/Camilla<br /> |[[Laura Harring]]<br /> |[[Martina Treger]]<br /> |-<br /> |Coco<br /> |[[Ann Miller]]<br /> |[[Christel Merian]]<br /> |-<br /> |Vincenzo Castigliane<br /> |[[Dan Hedaya]]<br /> |[[Andreas Thieck]]<br /> |-<br /> |Adam Kesher<br /> |[[Justin Theroux]]<br /> |[[Charles Rettinghaus]]<br /> |-<br /> |Harry McKnight<br /> |[[Robert Forster (Schauspieler)|Robert Forster]]<br /> |[[Joachim Kerzel]]<br /> |-<br /> |Lorraine Kesher<br /> |[[Lori Heuring]]<br /> |[[Ghadah Al-Akel]]<br /> |}<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> === Erfolg ===<br /> Bei einem Gesamtbudget von 15 Millionen [[US-Dollar]] konnte der Film ca. 7,2 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten und rund 20 Millionen US-Dollar weltweit einspielen.&lt;ref&gt;[https://www.boxofficemojo.com/movies/?id=mulhollanddrive.htm Übersicht über Einspielergebnisse] auf boxofficemojo.com, abgerufen am 2. Mai 2015&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kritiken ===<br /> ''Mulholland Drive'' wurde von der Kritik gefeiert. Auf [[Rotten Tomatoes]] konnte der Film 85 % der Kritiker und 87 % der Zuschauer überzeugen,&lt;ref name=&quot;rotten_tomatoes&quot;&gt;{{Rotten Tomatoes|mulholland_dr|Abruf=2022-11-20}}&lt;/ref&gt; auf [[Metacritic]] waren 85 % von 35 Rezensionen positiv.&lt;ref&gt;{{Metacritic|mulholland-dr|Abruf=2022-11-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Roger Ebert]] vergab 4 von 4 möglichen Sternen und verglich den Film mit einem Traum. Er erkläre nichts, er vollende seine Szenen nicht, er halte sich an dem auf, was er „faszinierend“ finde, und lasse „aussichtslose“ Handlungsstränge fallen. Der Film funktioniere, weil Lynch „völlig kompromisslos“ vorgehe. Er verwende „frustrierende“ Elemente aus seinen früheren Filmen, anstatt sich von ihnen zu distanzieren. Watts und Harring gehen das Risiko ein, Archetypen Hollywoods zu verkörpern, was sie sich auch erlauben können, da sie Archetypen seien. ''Mulholland Drive'' fühle sich niemals unvollständig an, da die Auflösung nicht das Ziel sei. Stattdessen sei es ein Film, dem man sich hingeben müsse.&lt;ref&gt;[https://www.rogerebert.com/reviews/mulholland-drive-2001 Kritik von Roger Ebert], abgerufen am 2. Februar 2017&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Zitat|Ein hypnotisch-albtraumhaftes Traum- und Vexierspiel, das sich der linearen Nacherzählung verweigert, weil Personen ihre Identität wechseln und viele Handlungsstränge so ineinander geschlungen sind, dass sie wie ein Endlosband funktionieren. Handwerklich perfekt, ideenreich und inszenatorisch bestechend, zerpflückt der Film lustvoll die Medienmythen der Gegenwart und lässt sie in Gestalt eines Horrorthrillers im kalten Entsetzen kumulieren, ohne dass David Lynch damit seinem bekannten Oeuvre etwas erkennbar Neues hinzufügen würde.|[[Lexikon des internationalen Films]]|ref=&lt;ref&gt;{{LdiF|516007|Abruf=2017-02-02}}&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> * Die verwahrloste Gestalt mit dunklen langen Haaren und verdrecktem Gesicht, die hinter dem Diner lauert, wird von Schauspielerin [[Bonnie Aarons]] gespielt, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von ''Mulholland Drive'' noch weitestgehend unbekannt war. Durch die Verkörperung der dämonischen Nonne ''Valak'' in den Horrorfilmen ''[[Conjuring 2]]'' von 2016 und ''[[Annabelle 2]]'' von 2017 sowie in ''[[The Nun (2018)|The Nun]]'' von 2018 stieg Bonnie Aarons mit ihren markanten Gesichtszügen zur ikonischen Figur innerhalb des Horrorfilm-Genres auf.<br /> * Die kleine Nebenrolle des Liebhabers von Adam Keshers Frau wird von Country-Sänger [[Billy Ray Cyrus]] gespielt.<br /> * Das Lied ''Llorando'' (Weinen), das im ''Club Silencio'' erklingt und das gebannt lauschende Paar Betty/„Rita“ tatsächlich zum Weinen bringt, ist die spanische Version von [[Roy Orbison]]s ''Crying''. Interpretiert wird es von Rebekah Del Rio, die in dieser Szene einen [[Cameo (Medien)|Cameo]]-Auftritt hat. Was der Zuschauer hört, ist auch ihre Stimme, allerdings von einer Aufnahme, die Lynch ohne ihr Wissen gemacht hatte, als er sie in [[Nashville]] besuchte und sie bat, ihm das Lied vorzusingen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.rebekahdelrio.com/llorando.html |wayback=20120914201524 |text=Rebekah Del Rio: The story behind Llorando}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Name, den sich die dunkelhaarige Frau aus Verlegenheit gibt, ist nicht aus der Luft gegriffen. An der Wand hängt ein Poster der Schauspielerin [[Rita Hayworth]], daher „Rita“.<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> [[Datei:Mulholland drive(lynch)--.jpg|mini|300px|Von l. nach r.: [[Naomi Watts]], [[David Lynch]], [[Laura Harring]] und [[Justin Theroux]] in [[Cannes]], 2001]]<br /> {{Filmbewertung<br /> }}<br /> <br /> '''[[Oscarverleihung 2002|Academy Awards 2002]]''' (Oscar)<br /> : Nominierung: Beste Regie (David Lynch)<br /> '''[[Internationale Filmfestspiele von Cannes 2001]]'''<br /> : Beste Regie (David Lynch)<br /> '''[[César|Académie des Arts et Techniques du Cinema]]''' (César) 2001<br /> : Bester ausländischer Film<br /> '''[[Golden Globe]]''' 2001<br /> : Nominierung: Bester Regisseur (David Lynch)<br /> : Nominierung: Bestes Drama<br /> : Nominierung: Bestes Drehbuch (David Lynch)<br /> : Nominierung: Beste Filmmusik (Angelo Badalamenti)<br /> '''[[Los Angeles Film Critics Association]]''' 2001<br /> : Beste Regie (David Lynch)<br /> : Zweiter Platz: Bester Film<br /> : Zweiter Platz: Beste Schauspielerin (Naomi Watts)<br /> '''[[Chlotrudis Awards]]''' 2002<br /> : Bester Film<br /> : Beste Regie (David Lynch)<br /> : Bestes Drehbuch (David Lynch)<br /> : Beste Hauptdarstellerin (Naomi Watts)<br /> : Bestes Drehbuch (Publikumspreis) (David Lynch)<br /> <br /> Der Film wurde zudem von der ''Toronto Film Critics Association'', vom [[New Yorks Critics Circle]], der [[National Society of Film Critics]], dem [[National Board of Review]], bei den [[British Academy Film Award]]s und von der ''Chicago Film Critics Association'' ausgezeichnet.<br /> <br /> Insgesamt gewann er 33 internationale Filmpreise und war für weitere 29 Preise sowie einen Oscar nominiert.&lt;ref name=&quot;Auszeichnungen&quot;&gt;{{IMDb|tt0166924|typ=awards|Mulholland Drive – Straße der Finsternis – Awards|Abruf=2021-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut einer [[BBC Culture’s 100 Greatest Films of the 21st Century|Umfrage der BBC]] von 2016, bei der weltweit 177 Filmkritiker befragt wurden, handelt es sich um den bis dahin besten Film des 21. Jahrhunderts.&lt;ref name=&quot;AuszeichnungenBBC&quot;&gt;[http://www.bbc.com/culture/story/20160819-the-21st-centurys-100-greatest-films 21st Centurys 100 Greatest Films] auf ''bbc.com''&lt;/ref&gt; Im Jahr zuvor hatte ''Mulholland Drive'' in der BBC-Wahl der 100 bedeutendsten amerikanischen Filme Platz 21 belegt.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.com/culture/story/20150720-the-100-greatest-american-films ''The 100 greatest American films''] bei bbc.com, 20. Juli 2015 (abgerufen am 24. August 2016).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> David Lynch ist mit ''Mulholland Drive'' im Jahr 2020 auf Platz 54 in dem online verfügbaren Katalog der 1.000 besten Filme auf der Website ''[[They Shoot Pictures, Don’t They?]]'' verzeichnet. Für diesen Katalog wurden über 9.000 Listen mit Filmkritiken und Kritikerumfragen ausgewertet, in den Top 100 ist Lynch auch mit ''[[Blue Velvet (Film)|Blue Velvet]]'' (Platz 85) vertreten.&lt;ref&gt;[https://www.theyshootpictures.com/gf1000_all1000films_table.php ''Lynch, David''] [[TSPDT]], abgerufen am 10. April 2021.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Monta Alaine: ''Surreales Erzählen bei David Lynch. Narratologie, Narratographie und Intermedialität in Lost Highway, Mulholland Drive und Inland Empire.'' ibidem, Stuttgart 2015. ISBN 978-3-8382-0583-0.<br /> * Hervé Aubron: ''Mulholland Drive, de David Lynch (Dirt Walk With Me)''. Yellow Now, 2006 (in Französisch). ISBN 978-2-87340-206-8.<br /> * Wolfram Bergande: ''Lip-sync jouissance – Weibliche Subjektivität in David Lynchs Mulholland Drive'', in: Wagner et al. (Hgg.): ''Wie der Film den Körper schuf'', Weimar: vdg 2006, S. 193–215<br /> * Victor A. Ferretti: ''Der hypostasierte Raum in David Lynchs ''Mulholland Drive'' ''. In: J. Dünne et al. (Hrsg.): ''Von Pilgerwegen, Schriftspuren und Blickpunkten. Raumpraktiken in medienhistorischer Perspektive.'' Königshausen und Neumann, Würzburg 2005, ISBN 978-3-8260-2842-7, S. 271–280.<br /> * [[Christian Hardinghaus]]: ''Mulholland Drive: Die Entschlüsselung. David Lynch und seine „Straße der Finsternis“ verstehen.'' GRIN &amp; Movie Verlag, München 2013, ISBN 978-3-656-42757-5.<br /> * Nadine Jügling: ''Die nichtlineare Erzählstruktur des postmodernen Films am Beispiel „Mullholland Drive“ von David Lynch.'' Diplomarbeit. Diplomica Verlag, 2003.<br /> * [[Michaela Krützen]]: ''Eine Träumerin: Mulholland Dr.'' In: Krützen, Michaela: ''Dramaturgien des Films. Das etwas andere Hollywood.'' Fischer, Frankfurt a.&amp;nbsp;M. 2010, ISBN 978-3-10-040503-6, S. 159–201.<br /> * Christine Lang: ''David Lynchs 'Mulholland Drive' verstehen – Visuelles Erzählen und die Dramaturgie der offenen Form.'' transcript Verlag, Bielefeld 2023, ISBN 978-3-8394-6647-6.<br /> * Dominik Orth: ''Lost in Lynchworld – Unzuverlässiges Erzählen in David Lynchs 'Lost Highway' und 'Mulholland Drive'.'' Ibidem, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-89821-478-0.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt0166924}}<br /> * {{Rotten Tomatoes|mulholland_dr}}<br /> * {{Metacritic|mulholland-dr}}<br /> * {{OFDb|13771}}<br /> * [https://www.filmz.de/film_2002/mulholland_drive_strasse_der_finsternis/links.htm Gesammelte Kritiken zu ''Mulholland Drive''] auf filmz.de<br /> <br /> === Interpretationen ===<br /> * [https://www.mulholland-drive.net/ Hinweise &amp; Theorien von Filmfans] (englisch)<br /> * [http://www.imageandnarrative.be/inarchive/worldmusica/bjornekeberg.htm No hay banda. Prosthetic memory and identity in David Lynch's Mulholland Drive] (englisch)<br /> * [https://www.duke.edu/web/isis/gessler/cv-pubs/03slipstream.pdf Hayles,Gessler: The Slipstream of Mixed Reality.Unstable Ontologies and Semiotic Markers in The Thirteenth Floor, Dark City, and Mulholland Drive] (englisch, pdf; 307 kB)<br /> * [http://www.objectif-cinema.com/davidlynch/analyses/0007.php Rachael Johnson: Desiring Women and Female Degeneration in Mulholland Drive] (englisch)<br /> * [http://www.kino-glaz.de/archives/1062 Visual Dramaturgy in Mulholland Drive by Christine Lang]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Filme von David Lynch}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=w|GND=4997589-4|LCCN=no2007002963|VIAF=316754333}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Mulholland Drive Strasse Der Finsternis}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 2001]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Französischer Film]]<br /> [[Kategorie:Filmdrama]]<br /> [[Kategorie:Thriller]]<br /> [[Kategorie:Neo-Noir]]<br /> [[Kategorie:Independentfilm]]<br /> [[Kategorie:Filmwirtschaft im Film]]<br /> [[Kategorie:Homosexualität im Film]]<br /> [[Kategorie:David Lynch]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atrium_Tower&diff=251313598 Atrium Tower 2024-12-16T22:19:22Z <p>Da flow: /* Geschichte */ Tempus</p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Hochhaus<br /> | Name = Atrium Tower<br /> | Alternativnamen = debis-Haus (bis 2013)<br /> | Bild = Debis-Haus.Berlin.view from Landwehrkanal.jpg<br /> | Bild zeigt = <br /> | Freizeile = &lt;!--Basisdaten--&gt;<br /> | Ort = [[Berlin-Tiergarten]]<br /> | von = 1993<br /> | bis = 1997<br /> | Eröffnung = 24. Oktober 1997<br /> | Sanierung = <br /> | Abbruch = <br /> | Status = <br /> | Baustil = [[Postmoderne Architektur|Postmoderne]]<br /> | Architekt = [[Renzo Piano]], [[Christoph Kohlbecker]]<br /> | Architekten = Renzo Piano Building Workshop, Kohlbecker Gesamtplan GmbH<br /> &lt;!--Nutzung/Rechtliches--&gt;| Nutzung = Bürogebäude<br /> | Arbeitsplätze = <br /> | Zimmer = <br /> | Wohnungen = <br /> | Eigentümer = Brookfield Property Partners<br /> | Hauptmieter = <br /> | Bauherr = [[Daimler-Benz|Daimler-Benz AG]]<br /> | Hausverwaltung = &lt;!--Technische Daten--&gt;<br /> | Offizielle Höhe = 106<br /> | Höhe Spitze = &lt;br /&gt;106<br /> | Höhe Dach = &lt;br /&gt;85<br /> | Höhe der höchsten Etage = 81<br /> | Tiefe = <br /> | Etagen = 22<br /> | Aufzüge = <br /> | Fläche = <br /> | Geschossfläche = 45.100<br /> | Raum = <br /> | Baustoffe = <br /> | Konstruktion = <br /> | Baukosten = <br /> | Sicherheit = &lt;!--Höhenvergleich--&gt;<br /> | Stadt = Berlin<br /> | Rang_Stadt = 7<br /> | Land = Deutschland<br /> | Rang_Land = 71<br /> | Kontinent = Europa<br /> | Rang_Kontinent = <br /> | Rang_Welt = &lt;!--Anschrift--&gt;<br /> | StrasseHausnummer = [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tiergarten#Eichhornstraße* |Eichhornstraße]] 3<br /> | PLZ = 10785<br /> | Breitengrad = 52/30/21/N<br /> | Längengrad = 13/22/22/E<br /> | Region-ISO = DE-BE<br /> }}<br /> <br /> Der Berliner '''Atrium Tower''' (ehemals: '''debis-Haus''') ist ein Bürogebäude in der Nähe des [[Potsdamer Platz]]es im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Tiergarten|Tiergarten]] (Süd). Mit 106&amp;nbsp;Metern Höhe&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.skyscrapercenter.com/building/debis-tower/10075 |titel=Debis Tower – The Skyscraper Center |abruf=2022-03-08}}&lt;/ref&gt; ist es das [[Liste der Hochhäuser in Berlin|siebthöchste Hochhaus]] der Stadt.<br /> <br /> Das Gebäude wurde zwischen 1993 und 1997 von [[Daimler-Benz]] nach einem Entwurf von [[Renzo Piano]] als Zentrale der Daimler-Benz-Dienstleistungstochter ''[[debis]]'' gebaut und bildete zusammen mit weiteren –&amp;nbsp;in ähnlichem Stil errichteten&amp;nbsp;– Gebäuden das sogenannte ‚Quartier Daimler‘. Nach der Umstrukturierung des Daimler-Konzerns zur Daimler AG (mittlerweile [[Mercedes-Benz Group]]) diente das Gebäude bis 2013 als Sitz der [[Daimler Financial Services]]. Nach deren Auszug wurde das Gebäude in ''Atrium Tower'' umbenannt.&lt;ref&gt;[https://www.tagesspiegel.de/berlin/potsdamer-platz-wird-umgebaut-berlin-im-blick-aus-100-metern-hoehe/8898064.html ''Potsdamer Platz wird umgebaut. Berlin im Blick – aus 100 Metern Höhe.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 8. Oktober 2013&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Lage und Umgebung ==<br /> [[Datei:Debis-Haus.Berlin.plan.png|mini|Lage]]<br /> <br /> Das Gebäude liegt am südlichen Ende des ehemaligen Quartier Daimler. Vom Potsdamer Platz aus ist es zu Fuß leicht zu erreichen. In seinem sich nach Süden verjüngenden Grundriss von 82&amp;nbsp;Metern Länge nimmt es das Motiv des spitzen Winkels auf, das im gesamten Viertel zu beobachten ist. Im Süden grenzt es an den [[Landwehrkanal]] ([[Reichpietschufer]]). Im Westen wird es durch die südliche Tunneleinfahrt des [[Tunnel Tiergarten Spreebogen|Tunnels Tiergarten Spreebogen]] (TTS) mit der [[Bundesstraße&amp;nbsp;96]], eine künstliche Wasserfläche und den [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tiergarten#Marlene-Dietrich-Platz*|Marlene-Dietrich-Platz]] begrenzt. Der Eingang in der nordöstlichen Front geht auf die [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tiergarten#Eichhornstraße*|Eichhornstraße]].<br /> <br /> == Architektur ==<br /> [[Datei:Detail debis-haus berlin.JPG|mini|hochkant|Skulptur ''Landed'' (deutsch: „Gelandet“) von [[Auke de Vries]]]]<br /> <br /> Architektonisch folgt der Atrium Tower dem ebenfalls von Renzo Piano erstellten Masterplan für das gesamte Viertel. Auffällig ist vor allem die Fassade aus warmen [[naturfarben]]en [[Terrakotta]]-Platten, die bewusst kalt wirkende Flächen aus Stahl, Glas oder polierten Steinen vermeidet.<br /> <br /> Das Gebäude ist in Baukörper unterschiedlicher Höhe gegliedert. Von Weitem sichtbar ist der 106&amp;nbsp;Meter hohe Turm, der gleichzeitig ein Entlüftungskamin des Tunnels Tiergarten Spreebogen ist. Seine Spitze wird noch immer von dem grünen debis-Logo gebildet, obwohl das Logo seit Anfang der 2000er-Jahre nicht mehr verwendet wird. Der nach dem Turm zweithöchste Teil des Gebäudes ist ein 23-geschossiges Turmhaus, das den südlichen Abschluss des Gebäudes bildet. <br /> <br /> Im Südosten des Gebäudes ist außen am Dach die weithin sichtbare Skulptur ''Landed'' ({{deS}}: „Gelandet“) des [[Niederlande|niederländischen]] Künstlers [[Auke de Vries]] angebracht. Das Werk wurde 2001 fertiggestellt und entspricht optisch einem Kreuz, bestehend aus einer mobilen Weltraumkapsel und einem Vogelhaus.&lt;ref&gt;[http://recursos.march.es/web/arte/palma/exposiciones/catalogo-minimal/english/pdf/daimler-chrysler.pdf DaimlerChrysler Collection – Frequently asked questions – Art goes out into the World.] (PDF; 7,1&amp;nbsp;MB) march.es; abgerufen am 24. Juni 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Atrium ===<br /> [[Datei:Debis-Haus.Berlin.Atrium.jpg|mini|Atrium]]<br /> <br /> Der nördliche, flachere Gebäudeteil umschließt ein großes [[Hof (Architektur)#Besondere Bauformen|Atrium]] mit Glasdach. Im Inneren befinden sich die Lichtinstallation ''Light Blue'' von [[François Morellet]]. Ursprünglich gedacht als Übergang zwischen öffentlichem und privatem Bereich war das Atrium seit den [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|Anschlägen vom 11.&amp;nbsp;September 2001]] nicht mehr öffentlich zugänglich.<br /> <br /> === Ökologisches Konzept ===<br /> Der ökologische Gedanke prägt den Masterplan für das Viertel und besonders den Atrium Tower. Ein Heizkraftwerk mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]] versorgt die Gebäude mit Wärme und Kühlung. Teile der Fassade sollen durch eine ungewöhnliche zweite Außenhaut aus Glas mit verstellbaren [[Glaslamellen|Lamellen]] eine natürliche Lüftung der Räume auch bei starken Temperaturschwankungen ermöglichen. Die Dachflächen sind großenteils begrünt, und Regenwasser wird in [[Zisterne]]n gesammelt. Es wird für die Toilettenspülung genutzt und speist die anliegende Wasserfläche.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Entstehung des Gebäudes ist eng mit der des Quartier Daimler verknüpft.<br /> * 1989, vor dem [[Fall der Mauer]], nahm der damalige Daimler-Benz-Chef [[Edzard Reuter]] Verhandlungen mit dem [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] über einen Kauf des ungenutzten Geländes am [[Potsdamer Platz]] auf.<br /> * Kauf des Areals im Sommer 1990.<br /> * 1991 wurde vom Berliner Senat ein städtebaulicher Wettbewerb für das gesamte Gebiet Potsdamer Platz und [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]] international ausgeschrieben.<br /> * 1992 gewannen die Architekten Heinz Hilmer und Christoph Sattler den Wettbewerb.<br /> * Ebenfalls noch 1992 schrieb die Daimler-Benz AG einen Architekturwettbewerb für ihr Areal aus, den im gleichen Jahr Renzo Piano und [[Christoph Kohlbecker]] gewannen. Anschließend entwickelten sie auf der Basis des Siegerentwurfs den sogenannten „Masterplan“.<br /> * 1993 erfolgte der [[Spatenstich|erste Spatenstich]] für das debis-Haus.<br /> * Am 24. Oktober 1997 wurde das Gebäude als erstes des gesamten Areals eingeweiht. Es galt als Vorzeigeprojekt für das debis-Immobilienmanagement. Der als Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG mittlerweile von [[Jürgen Schrempp]] abgelöste Initiator des Gesamtprojekts Edzard Reuter nahm nicht an der Einweihungsfeier teil.<br /> <br /> 2007 verkaufte [[Mercedes-Benz Group|Daimler]] das gesamte Daimler-Benz-Areal, inklusive des debis-Hauses, an die [[Savills Fund Management|SEB Asset Management AG]] (eine Tochtergesellschaft der [[Schweden|schwedische]] Bank [[Skandinaviska Enskilda Banken|SEB]]), die es 2008 für den Publikumsfonds ''SEB ImmoInvest'' erwarb.&lt;ref name=&quot;mp-verkauf&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article104780534/Daimler-verlaesst-endgueltig-den-Potsdamer-Platz.html |titel=Daimler verlässt endgültig den Potsdamer Platz |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2011-01-29 |sprache=de |abruf=2022-08-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;faz-verkauf&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Psotta |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brookfield-property-partners-kauft-quartier-am-potsdamer-platz-13854388.html |titel=Quartier Potsdamer Platz wechselt den Besitzer |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2015-10-13 |sprache=de |abruf=2022-08-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;fd-verkauf&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=(tg) |url=https://www.fondsdiscount.de/magazin/news/brookfield-property-kauft-potsdamer-platz-in-berlin-1802/ |titel=SEB ImmoInvest verkauft Potsdamer Platz |werk=fondsdiscount.de |datum=2015-10-13 |sprache=de |abruf=2022-08-13}}&lt;/ref&gt; Bis September 2013 zogen die 1200 Mitarbeiter des Mercedes-Vertriebs aus.&lt;ref name=&quot;mp-verkauf&quot; /&gt;<br /> <br /> 2015 wurde das Areal dann für ca. 1,4 Milliarden [[Euro]] an den [[Kanada|kanadischen]] Immobilieninvestor [[Brookfield Asset Management|Brookfield Property Partners]] verkauft, in dessen Besitz sich der Atrium Tower seitdem befindet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Gerda Gericke |url=https://www.iz.de/transaktionen/news/-potsdamer-platz-nach-kanada-verkauft-133793?crefresh=1 |titel=Potsdamer Platz nach Kanada verkauft |werk=[[Immobilien Zeitung]] |datum=2015-10-22 |sprache=de |abruf=2022-08-13 |kommentar=aus Ausgabe IZ 42/2015, S. 28}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nicolai Kwasniewski |url=https://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/pleite-seb-immoinvest-potsdamer-platz-wird-nach-kanada-verkauft-a-1057641.html |titel=Potsdamer Platz wird nach Kanada verkauft |werk=[[Manager Magazin]] |datum=2015-10-14 |sprache=de |abruf=2022-08-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;faz-verkauf&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;fd-verkauf&quot; /&gt;<br /> <br /> Ab Herbst 2008 sendete der [[Nachrichtensender]] [[Welt (Fernsehsender)|WeLT]] (bis 2018: N24) aus dem Haus. Der zur ''[[N24 Media GmbH]]'' gehörende Nachrichtenkanal hat auf insgesamt fünf Geschossen mit rund 7400&amp;nbsp;m² einen [[Newsdesk|Newsroom]], Regieräume sowie Moderations- und Talkshow-Flächen eingerichtet. In den Studio- und Redaktionsräumen arbeiten rund 250 Mitarbeiter.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article102592633/Nachrichtensender-N-24-zieht-an-den-Potsdamer-Platz.html |titel=Nachrichtensender N 24 zieht an den Potsdamer Platz |hrsg=Berliner Morgenpost |datum=2008-01-31 |abruf=2022-03-08}}&lt;/ref&gt; Der Nachrichtensender hat das Gebäude 2021 verlassen und ist in den Axel-Springer-Neubau umgezogen.<br /> <br /> &lt;gallery class=&quot;center&quot; caption=&quot;Ansichten&quot;&gt;<br /> Debis-Haus.Berlin.view from Landwehrkanal.jpg|Ansicht Südseite vom [[Landwehrkanal]]…<br /> Debis-Haus.Berlin.jpg|…und vom Marlene-Dietrich-Platz<br /> Debis-Haus.Berlin.entrance.jpg|Eingang in der Eichhornstraße<br /> Berlin - debis-Haus 3.jpg|Ansicht der Südwestfassade<br /> Debis-Haus in der Abenddaemmerung.jpg|Abenddämmerung am Atrium Tower<br /> Debis-Haus und Teich.jpg|Der Atrium Tower mit Teich<br /> Debis-logo.jpg|Ansicht des alten debis-Logos an dem Haus<br /> Galileo.Mark.di.Suvero.Piano-See.4.jpg|Skulptur ''[[Galileo Galilei|Galileo]]'' von [[Mark di Suvero]] auf dem Piano-See am Atrium Tower<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Hochhäuser in Berlin]]<br /> * [[Liste der Hochhäuser in Deutschland]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Philipp Meuser]]<br /> |Titel=Debis Haus Potsdamer Platz Berlin<br /> |Reihe=Die Neuen Architekturführer<br /> |HrsgReihe=Stadtwandel, Berlin<br /> |NummerReihe=1<br /> |Verlag=Stadtwandel Verlag<br /> |Ort=Berlin<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-933743-00-1}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{structurae |Typ=bauwerke |ID=20017064}}<br /> * {{SkyscraperPage.com|buildingID=2813|name=Atrium Tower}}<br /> * {{LuiseLexBez |Titel=debis-Gebäude |Bezirk=Mitte |ID=debis_gebaeude |Band= |Seiten=}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Hochhaus in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Berlin-Tiergarten]]<br /> [[Kategorie:Mercedes-Benz Group]]<br /> [[Kategorie:Renzo Piano]]<br /> [[Kategorie:Erbaut in den 1990er Jahren]]<br /> [[Kategorie:Hochhaus in Europa]]<br /> [[Kategorie:Potsdamer Platz]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk der Postmoderne in Berlin]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Potsdamer_Platz&diff=251313054 Potsdamer Platz 2024-12-16T21:55:55Z <p>Da flow: /* 1945–1989 */ Tempus</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt den Verkehrsknotenpunkt in Berlin. Für weitere Bedeutungen siehe: [[Potsdamer Platz (Begriffsklärung)]].}}<br /> {{Infobox Platz<br /> |Name= {{RSIGN|DE|B|1}} Potsdamer Platz<br /> |Alternativnamen= <br /> |Stadtwappen= DEU Berlin COA.svg<br /> |Kategorie= Platz in Berlin<br /> |Bild= Berlin - Potsdamer Platz - 2016.jpg<br /> |Bild zeigt= Blick auf den Potsdamer Platz, 2016<br /> |Ort= Berlin<br /> |Ortsteil= [[Berlin-Tiergarten|Tiergarten]], [[Berlin-Mitte|Mitte]]&lt;!-- Mitte ist sicher unstrittig. Die westliche Platzrandbebauung gehörte zum Westen, die Verkehrsfläche zum Osten. Schaut euch den Mauerverlauf an. --&gt;<br /> |Angelegt= 18. Jahrhundert<br /> |Neugestaltet= 1990er Jahre<br /> |Straßen= [[Potsdamer Straße]],&lt;br /&gt; [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]],&lt;br /&gt; [[Ebertstraße (Berlin)|Ebertstraße]],&lt;br /&gt; Bellevuestraße,&lt;br /&gt; Auguste-Hauschner-Straße,&lt;br /&gt; Alte Potsdamer Straße,&lt;br /&gt; Gabriele-Tergit-Promenade,&lt;br /&gt; [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]],&lt;br /&gt; Linkstraße,&lt;br /&gt; Erna-Berger-Straße<br /> |Bauwerke= [[Bahntower]], [[Beisheim-Center]],&lt;br /&gt; [[Kollhoff-Tower]],&lt;br /&gt; [[Sony Center]]<br /> |Nutzergruppen= [[Fußverkehr]], [[Radverkehr]], [[Öffentlicher Verkehr]], [[Tiefgarage]]<br /> |Platzgestaltung= <br /> |Platzfläche= <br /> |Baukosten= <br /> }}<br /> <br /> Der '''Potsdamer Platz''' ist ein [[platz]]artiger Verkehrsknotenpunkt in den [[Berlin]]er Ortsteilen [[Berlin-Mitte|Mitte]] und [[Berlin-Tiergarten|Tiergarten]] im [[Bezirk Mitte]] zwischen der [[Historische Mitte (Berlin)|Historischen Mitte]] und der [[City West (Berlin)|City West]]. Als Doppelplatzanlage schließt er sich westlich an den [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]] an.<br /> <br /> Beim Bau der [[Berliner Zoll- und Akzisemauer]] wurde 1734 das [[Potsdamer Tor]] errichtet. Dort begann ab dem späten 18.&amp;nbsp;Jahrhundert die [[Berlin-Potsdamer Chaussee]] (später [[Potsdamer Straße]]), die ein wichtiges Glied im Netz der [[Preußische Staatschaussee|Preußischen Staatschausseen]] war. Die westlich des Tores liegende Grünanlage, der ''Platz vor dem Potsdamer Thor'', erhielt 1831 seinen heutigen Namen.<br /> <br /> Mit dem [[Berlin Potsdamer Bahnhof|Potsdamer Fernbahnhof]], dem [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#Alter U-Bahnhof Potsdamer Platz|U-Bahnhof]] sowie den zahlreichen [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahn]]- und [[Busverkehr in Berlin|Omnibuslinien]] war der Potsdamer Platz bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] einer der verkehrsreichsten Plätze Europas und erhielt daher bereits Ende 1924 mit dem [[Verkehrsturm am Potsdamer Platz|Verkehrsturm]] eine der ersten [[Lichtzeichenanlage|Ampel]]-Anlagen auf dem Kontinent. In den ersten 40 Jahren des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts waren der Platz und die von ihm ausgehenden Straßen ein beliebter Treffpunkt der politischen, sozialen und kulturellen Szene Berlins.<br /> <br /> Nach [[VE-Day|Kriegsende]] bildete der Potsdamer Platz ein „[[Dreiländereck]]“ zwischen dem sowjetischen, dem britischen sowie dem amerikanischen Sektor im [[Teilung Berlins|geteilten Berlin]]. Ab August 1961 verlief die [[Berliner Mauer]] über den Platz, der die folgenden fast drei Jahrzehnte ein randständiges Dasein als innerstädtische [[Brache]] fristete. Nach der [[Mauerfall|Maueröffnung]] am 9.&amp;nbsp;November 1989 stellte sich eine neue Situation ein: Am 12.&amp;nbsp;November frühmorgens wurde am Potsdamer Platz ein Stück der Mauer abgeräumt und ein provisorischer Grenzübergang geschaffen.<br /> <br /> Das an der historischen Straßenführung nach 1990 neu bebaute Terrain zählt zu den markantesten Orten der Stadt und ist ein touristischer Anziehungspunkt. Die Bebauung des Potsdamer Platzes gilt als einer der bedeutendsten Bebauungen der 1990er Jahre. Für die Bebauung wurden bedeutende Architekten von Weltrang gewonnen, so haben u.&amp;nbsp;a. [[David Chipperfield]], [[Giorgio Grassi]], [[Helmut Jahn (Architekt)|Helmut Jahn]], [[Hans Kollhoff]], [[Rafael Moneo]], [[Arata Isozaki]], [[Renzo Piano]], [[Richard Rogers (Architekt)|Richard Rogers]] hier Bauwerke errichtet.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> === Vorgeschichte ===<br /> [[Datei:Berlin Leipziger Tor Friedrich Schinkel AE 60.jpg|mini|links|Leipziger Thor ([[Potsdamer Tor]]) vom [[Leipziger Platz (Berlin)|Leipziger Platz]] aus gesehen, Zeichnung von [[Karl Friedrich Schinkel|Schinkel]]]]<br /> Das Potsdamer Tor übernahm die Funktion des 1738 abgerissenen [[Leipziger Tor (Berlin)|Leipziger Tores]] im Südwesten von [[Berlin]] und wurde daher lange Zeit [[Synonymie|synonym]] auch als ''Neues Leipziger Tor'' bezeichnet. Es war eines von vierzehn Toren in der bis 1737 fertiggestellten Berliner Akzisemauer. Westlich des Tores trafen fünf Straßen und Wege strahlenförmig zusammen. Die wichtigste Verbindung war die zum [[Neuer Garten Potsdam|Neuen Garten]] bei [[Potsdam]], der Sommerresidenz von König [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&amp;nbsp;II.]] Von 1788 bis 1795 wurde die [[Berlin-Potsdamer Chaussee]] angelegt, eine der ersten [[Chaussee|Kunststraßen]] im [[Königreich Preußen]]. Nach Plänen des königlichen Baumeisters [[Karl Friedrich Schinkel]] wurde 1824 das baufällige alte Potsdamer Stadttor durch zwei Torhäuser im [[Klassizismus|klassizistischen]] Stil ersetzt. Auch nach dem Abriss der Akzisemauer 1867 blieben die beiden „Schinkel“ stehen und prägten den Platz bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.<br /> <br /> [[Datei:Carl Saltzmann Erste elektrische Straßenbeleuchtung.jpg|mini|hochkant|1882 installierte erste elektrische [[Straßenbeleuchtung|Straßen&amp;shy;beleuchtung]] mit [[Kohlebogenlampe]]n;&lt;br /&gt;<br /> &lt;small&gt;Gemälde von [[Carl Saltzmann]], 1884&lt;/small&gt;]]<br /> Der damals noch am Stadtrand gelegene Potsdamer Platz wurde 1838 mit dem Bau des ersten [[Berlin Potsdamer Bahnhof|Potsdamer Bahnhofs]] für die [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Berlin-Potsdamer Eisenbahn]] und der Eröffnung der [[Berliner Verbindungsbahn|Verbindungsbahn]] im Jahr 1850 (1871 wieder eingestellt) Zug um Zug zu einem großstädtischen Umschlagplatz für Menschen und Waren, weiter verstärkt vom Vorortverkehr über die beiden 1891 gebauten Seitenbahnhöfe der [[Wannseebahn|Wannsee]]- bzw. [[Berliner Ringbahn|Ringbahn]]. In der [[Belle Époque]] nach der [[Reichsgründung]] 1871 eröffneten rund um den Platz neue Hotels und gastronomische Betriebe, darunter an der Einmündung der [[Stresemannstraße (Berlin)|Königgrätzer Straße]] das ''[[Hotel Fürstenhof (Berlin)|Hotel Fürstenhof]]'' und an der Westseite des Potsdamer Platzes mit direktem Blick in die [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]] der Literaten- und Künstlertreffpunkt ''[[Café Josty]]''. Auf der Nordseite (Potsdamer Platz&amp;nbsp;1) eröffnete 1888 das ''[[Hotel Bellevue (Berlin)|Grand Hotel Bellevue]]'', auch ''Thiergarten Hotel'' bzw. ''Hotel Du Parc'' genannt, und östlich gegenüber am Leipziger Platz&amp;nbsp;18 hinter dem nördlichen Torhaus schließlich 1893 das ''[[Palast-Hotel (Potsdamer Platz)|Palast Hotel]]''.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://potsdamerplatz.de/de/geschichte/anfaenge/ |text=Geschichte des Potsdamer Platzes |wayback=20141203160846}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Herbst 1882 ging die von [[Siemens#Geschichte des Konzerns|Siemens &amp; Halske]] gelieferte erste elektrische [[Straßenbeleuchtung]] Berlins in Betrieb. Zusammen waren es 36&amp;nbsp;[[Kohlebogenlampe]]n, die vom Potsdamer Platz über die Leipziger Straße bis zur Friedrichstraße das bis dahin verwendete [[Gasbeleuchtung|Gaslicht]] ersetzten.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj336/ar336044 |text=''Erste elektrische Straßenbeleuchtung''. |wayback=20200202065933}} In: ''[[Polytechnisches Journal]].'' 1921, Band 336, S.&amp;nbsp;302–309 (Aus: Hermann Meyer: ''Fünfzig Jahre bei Siemens''. -&gt; herunterscrollen); abgerufen am 2.&amp;nbsp;Januar 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Herbert Liman |Titel=Mehr Licht |Verlag=Haude &amp; Spener |Ort=Berlin |Datum=2000 |ISBN=3-7759-0429-8 |Seiten=31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === 1896–1945 ===<br /> [[Datei:Berlin - Potsdamer Platz - um 1900.jpg|mini|Nordseite um 1900: Einmündung der ''Königgrätzer Straße'' (seit 1957: [[Ebertstraße (Berlin)|Ebertstraße]]) mit [[Hotel Bellevue (Berlin)|Grand-Hotel Bellevue]] links und Palast Hotel rechts ([[Photochromdruck]])]]<br /> Bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] etablierten sich weitere Betriebe rund um den Platz und in der näheren Umgebung. Zum Besuchermagneten wurde das von 1896 bis 1906 an der nordöstlichen Seite des Leipziger Platzes auf 27.000&amp;nbsp;m² Grundstücksfläche nach Plänen von [[Alfred Messel]] in drei Bauabschnitten errichtete Kaufhaus [[Wertheim-Konzern#Wertheim Leipziger Straße (Berlin)|Wertheim]], für das [[Heinrich Schweitzer]] 1911/1912 noch eine Erweiterung schuf.<br /> <br /> Eine weitere Verkehrsanbindung bildete ab 1902 der [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#Alter U-Bahnhof Potsdamer Platz|U-Bahnhof Potsdamer Platz]], eine der ersten Stationen&lt;ref&gt;[http://www.berliner-verkehrsseiten.de/u-bahn/Stellwerke/Stw_Pd/stw_pd.html Berliner Verkehrsseiten: Stellwerksbezirk Potsdamer Platz]&lt;/ref&gt; der [[Berliner U-Bahn]], deren [[Geschichte der Berliner U-Bahn|erste Linie]] von dort nach Süden zum [[U-Bahnhof Gleisdreieck]] führte.<br /> <br /> Am 1. April 1905 veröffentlichte das ''[[Berliner Tageblatt]]'' die Idee eines Frankfurter Ingenieurs zur „Lösung der Potsdamer-Platz-Frage“ (Verkehrsschwierigkeiten) durch den Bau einer großen Drehscheibe auf Platzniveau.&lt;ref&gt;[http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&amp;set%5Bimage%5D=5&amp;set%5Bzoom%5D=default&amp;set%5Bdebug%5D=0&amp;set%5Bdouble%5D=0&amp;set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27646518-19050401-0-0-0-0.xml ''Regulierungspläne für den Potsdamer Platz''.] In: ''[[Berliner Tageblatt]].'' 1. April 1905.&lt;/ref&gt; Das scheint ein intelligenter [[Aprilscherz]] gewesen zu sein.<br /> <br /> [[Datei:Berlin Weinhaus Rheingold 1907.jpg|mini|links|''[[Weinhaus Rheingold]]'', Ansicht von der [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tiergarten #Bellevuestraße*|Bellevuestraße]] um 1907]]<br /> [[Datei:Berlin Potsdamer Platz 000137A.jpg|mini|1927: [[Verkehrsturm am Potsdamer Platz]], im Hintergrund zwischen den beiden Torhäusern ist das Kaufhaus [[Wertheim-Konzern#Wertheim Leipziger Straße (Berlin)|Wertheim]] an der [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]] zu sehen.]]<br /> [[Datei:Berlin Potsdamer Platz Pschorr-Haus 000609.jpg|mini|hochkant|1928: Pschorr-Haus bei Nacht.&lt;br /&gt; Die ''ELIDA''-[[Leuchtreklame]] gehört zum ''Telschow-Haus'' an der Potsdamer Straße.]]<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 102-13681, Berlin, Stresemannstraße bei Nacht.jpg|mini|links|1932: Nächtlicher Blick vom Potsdamer Platz nach Südosten in die [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]] mit dem [[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]; links vorn im Dunkel das [[Hotel Fürstenhof (Berlin)|Hotel Fürstenhof]], weiter hinten das gerade fertiggestellte [[Europahaus (Berlin)|Europahaus]] mit ''[[Allianz SE|Allianz-]]''Leuchtreklame]]<br /> <br /> Als zentrumsnaher Dreh- und Angelpunkt entwickelte sich die Gegend um den Potsdamer Platz zu einem großstädtischen Amüsierviertel. Während hier tagsüber Angestellte, Sekretärinnen und Geschäftsleute zu ihren Arbeitsstätten eilten oder Touristen flanierten, bestimmten nachts Amüsierwillige, [[Varieté]]besucher und [[Prostitution|Prostituierte]] das Bild. Obwohl die Ausübung der Prostitution im Berlin des [[Deutsches Kaiserreich|Kaiserreichs]] strengstens untersagt war, entstand seit Beginn des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts rund um den Platz ein [[Rotlichtviertel|Rotlichtmilieu]]. Diese Seite des Potsdamer Platzes ist durch das Gemälde des [[Expressionismus|expressionistischen]] Künstlers [[Ernst Ludwig Kirchner]], ''[[Potsdamer Platz (Gemälde)|Potsdamer Platz, 1914]]'' bekannt geworden, das zwei mondän gekleidete Frauen sowie eine Reihe weiterer Personen vor einem Nachtleben-Hintergrund inszeniert.<br /> <br /> &lt;span style=&quot;white-space:nowrap&quot;&gt;Unmittelbar hinter dem Gebäude des ''[[Café Josty|Cafés Josty]]''&lt;/span&gt;&lt;!-- Mindestbreite der Textspalte wegen dreispaltigem Layout --&gt; an der Westseite (Potsdamer Platz&amp;nbsp;2 bzw. [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tiergarten #Bellevuestraße*|Bellevuestraße]]&amp;nbsp;21/22) wurde von 1905 bis 1907 in dem Komplex Bellevuestraße&amp;nbsp;19/20 und [[Potsdamer Straße]]&amp;nbsp;3 (Nr.&amp;nbsp;8 ab 1937) das ''[[Weinhaus Rheingold]]'' gebaut, ein Groß[[restaurant]] des [[Aschinger]]-Konzerns mit Platz für bis zu 4000&amp;nbsp;Gäste.&lt;ref&gt;[http://potsdamer-platz.org/weinhaus_rheingold.htm ''Weinhaus Rheingold''.] potsdamer-platz.org&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Anschluss entstand direkt daneben an der Potsdamer Straße&amp;nbsp;4 (Nr.&amp;nbsp;10 ab 1937) in den Jahren 1907/1908 nach Plänen des Architekten [[Otto Stahn]] ein später ''[[Vox-Haus]]'' genannter [[Skelettbauweise|Stahlskelettbau]], der mit einer gemauerten [[Jugendstil]]&lt;nowiki /&gt;fassade verkleidet war. Er beherbergte ab 1921 die [[Vox-Schallplatten- und Sprechmaschinen-AG]] und im Dachgeschoss den Sender [[Funk-Stunde Berlin]]. Dort begann mit der ersten öffentlichen [[Hörfunksendung]] am 19.&amp;nbsp;Oktober 1923 die [[Geschichte des Hörfunks in Deutschland]]. Nach dem Krieg zogen in das instandgesetzte Haus Kinos ''(Camera'', ''Aladin)'' und Ladengeschäfte ein. Mit dem Bau der Mauer blieben die Kunden aus. Am 22.&amp;nbsp;März 1971 erfolgte die Sprengung des über 60&amp;nbsp;Jahre alten Hauses und das Grundstück wurde abgeräumt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://gsb.download.bva.bund.de/BR/schaufenster/de/voxhaus.html |text=Potsdamer Platz 1, ehemaliges Voxhaus |wayback=20110718205556}} Gebäude des Bundesrates im Berliner Stadtbild 1904 bis 2004.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ebenfalls Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts ließ eine Bauträgergesellschaft, zu deren Gesellschaftern Angehörige der Fürstenhäuser [[Hohenlohe (Adelsgeschlecht)|Hohenlohe]], [[Fürstenberg (schwäbisches Adelsgeschlecht)|Fürstenberg]] und [[Henckel von Donnersmarck]] gehörten, auf der rückwärtigen Seite (Bellevuestraße&amp;nbsp;17/18) neben dem Weinhaus Rheingold nach Plänen des Architekten [[Otto Rehnig]] das [[Hotel Esplanade (Berlin)|Grand-Hotel Esplanade]] errichten. Es gehörte neben dem [[Hotel Kaiserhof (Berlin)|Hotel Kaiserhof]] am [[Wilhelmplatz (Berlin)|Wilhelmplatz]] und dem [[Hotel Adlon]] ([[Unter den Linden]]/[[Pariser Platz]]) zu den berühmtesten Hotels der Stadt. Der rund 23&amp;nbsp;Millionen [[Mark (1871)|Mark]] (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund {{Inflation|DE|23|1908|r=1}}&amp;nbsp;Millionen Euro) teure Bau hatte mehrere prachtvolle Säle, darunter den ''Kaisersaal'', in dem Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&amp;nbsp;II.]] seine exklusiven Herrenabende veranstaltete. Als besondere Attraktion galt auch der 1600&amp;nbsp;m² große Garten im Innenhof. Der erhalten gebliebene Kaisersaal wurde im März 1996 in einer aufwendigen Aktion um 75&amp;nbsp;Meter verschoben und in das [[Sony Center]] integriert.<br /> <br /> Die Architektengemeinschaft [[Conrad Heidenreich]] &amp; [[Paul Michel (Architekt)|Paul Michel]] entwarfen und bauten 1911/1912 das [[Weinhaus Huth]] an der Potsdamer Straße&amp;nbsp;139 (Nr.&amp;nbsp;5 ab 1937, seit 1997 Alte Potsdamer Straße&amp;nbsp;5), in der [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] nicht ganz zutreffend als „letztes Haus am Potsdamer Platz“ bezeichnet. Der mit einer Fassade aus [[Muschelkalkstein]] verblendete [[Stahlskelett]]bau stand nach dem Bau der Berliner Mauer allein auf freier Fläche auf [[West-Berlin]]er Gebiet neben den Überresten des Hotels ''Esplanade'' und wurde zum Symbol für die Zerstörung und Teilung der Stadt.<br /> <br /> [[Datei:Berlin Potsdamer Platz 000140A-BDM26-Autokorrektur.jpg|mini|1935: Blick vom [[Columbushaus]] nach Süden auf den Potsdamer Platz, kurz vor Beginn der Bauarbeiten für den unterirdischen S-Bahnhof]]<br /> Das in der [[Behrenstraße]]&amp;nbsp;24 ansässige ''[[Bierhaus Siechen]]'' ergänzte 1911 auf der südwestlichen Seite des Platzes vor dem Potsdamer Bahnhof den ''Bierpalast'' (Potsdamer Platz&amp;nbsp;3).&lt;ref&gt;{{LuiseLexBez |Titel=Siechen am Potsdamer Platz |Bezirk=Mitte |ID=bierhaus_siechen |Band= |Seiten=}}&lt;/ref&gt; Der von dem Architekten [[Johann Emil Schaudt]] entworfene Restaurationsbetrieb wurde bis 1920 von Siechen bewirtschaftet, dann einige Jahre anderweitig genutzt und ab 1925 von der [[Hacker-Pschorr|Pschorr-Brauerei]] übernommen und ist daher in der Berliner Baugeschichte eher als ''Pschorr-Haus am Potsdamer Platz'' bekannt. Die Ruine wurde 1952 abgerissen.&lt;ref&gt;[http://potsdamer-platz.org/pschorr_haus.htm ''Pschorr-Haus'' (ehemals: ''Bierhaus Siechen'').] potsdamer-platz.org&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der anderen (südöstlichen) Seite des Potsdamer Bahnhofs entstand 1911/1912 an der Einmündung der [[Köthener Straße]] in die ''Königgrätzer Straße'' (ab 1930: [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]]) in Sichtweite des Platzes nach Plänen des Architekten [[Franz Heinrich Schwechten|Franz Schwechten]] das sechsgeschossige ''Haus Potsdam'', eine Mischung aus Vergnügungspalast und Bürohaus mit einer markanten Kuppel zum Platz hin. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde 1914 das darin betriebene ''Café Piccadilly'' in ''Vaterland&amp;nbsp;– Kaffeehaus Potsdamer Platz''&lt;!--sic!--&gt; umbenannt. Im Haus war ein großes Kino untergebracht, außerdem besaß dort die Ende 1917 gegründete [[UFA]] Büroräume. Nach dem Umbau zur Großgaststätte eröffnete es 1929 unter dem Namen ''[[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]'' neu und avancierte unter Leitung der Gastronomenfamilie [[Kempinski]] zum größten Amüsierpalast im Deutschen Reich. Bekannte Restaurants in dem Gebäude waren die ''Rheinterrassen'' (mit einer stündlichen Gewittersimulation), das ''Wiener Café'' und ''Weinlokal Grinzing'' sowie die bayerische ''Bierstube Löwenbräu''. Der langgestreckte Bau wurde bei [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|alliierten Luftangriffen]] mehrfach schwer getroffen. Nach dem Krieg konnten im nördlichen Teil des Gebäudes noch einige Räume mit einfacher Ausstattung als ''[[Handelsorganisation|HO-Gaststätte]] Haus Vaterland'' wieder hergerichtet und weiter betrieben werden. Durch die Lage direkt an der [[Sektorengrenze]] geriet es jedoch in eine [[Historische Mitte (Berlin)|innerstädtische]] Randlage. Nach dem [[Mauerbau]] 1961 war der zunehmend verfallende Bau bis zu einem Gebietstausch im Jahr 1972 nicht mehr zugänglich. Aus Verkehrssicherungsgründen wurde die Ruine schließlich im Jahr 1976 abgetragen.&lt;ref&gt;[http://potsdamer-platz.org/haus_vaterland.htm ''Haus Vaterland''.] potsdamer-platz.org.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vor dem Haus Potsdam befanden sich nordöstlich des Bahnhofs bis 1922 der kleine [[Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Potsdamer Tor|Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde]] und ''Mutter Michaelis’ Blumenhalle''.<br /> <br /> {{Hauptartikel|Verkehrsturm am Potsdamer Platz}}<br /> <br /> In den „[[Goldene Zwanziger|Goldenen Zwanziger Jahren]]“ prägte ab Ende 1924 der [[Verkehrsturm am Potsdamer Platz|Verkehrsturm]] mit der ersten [[Lichtzeichenanlage|Verkehrsampel]] Deutschlands das Straßenbild.&lt;ref name=&quot;mopo&quot;&gt;Anmerkung: Für eine als erste Verkehrsampel im Deutschen Reich bereits 1922 in Betrieb genommene Anlage am Hamburger [[Stephansplatz (Hamburg)|Stephansplatz]], die gelegentlich erwähnt wird, konnten trotz intensiver Recherche und Befragung des Hamburger Polizeimuseums keine zeitgenössischen Belege gefunden werden. Siehe auch: [http://www.mopo.de/hamburg/historisch/an-der-moenckebergstrasse-1925--hamburgs-erste-ampel-geht-in-betrieb-23416286 ''14. November 1925: Hamburgs erste Ampel geht in Betrieb.''] In: ''[[Hamburger Morgenpost]]'', 8. Februar 2016, abgerufen am 21. Mai 2019.&lt;/ref&gt; Die Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH stellte aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens den Bauantrag, Bauleiter war der Hausarchitekt [[Jean Krämer]]. Die elektrische und signaltechnische Ausstattung stammte von [[Siemens#Geschichte des Konzerns|Siemens &amp;&amp;nbsp;Halske]]. Die drei Lichter waren nicht, wie heute üblich vertikal, sondern horizontal angeordnet. Als Vorbild dienten die gerade in den [[Vereinigte Staaten|USA]] aufgekommenen Ampeln. Bei den Bauarbeiten für den Tunnelbahnhof der [[Berliner Nordsüd-S-Bahn|Nordsüd-S-Bahn]] wurde der Verkehrsturm in der Nacht vom 1. auf den 2.&amp;nbsp;Oktober 1937 abgebaut.<br /> <br /> [[Datei:Potsdamer Platz mit Columbushaus, 1932.jpg|mini|1932: [[Columbushaus]] auf dem Areal des 1928 abgerissenen ''Grand-Hotels Bellevue''.&lt;br /&gt; Links im Gebäude des früheren ''[[Café Josty|Cafés Josty]]'' hatte 1931 die ''Conditorei Friediger'' eröffnet.]]<br /> [[Datei:Berlin Leipziger Platz 013157.jpg|mini|1938: Blick nach Südwest über Leipziger und Potsdamer Platz mit den beiden Torhäusern von 1824,&lt;br /&gt; &lt;small&gt;v.&amp;nbsp;l.&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;r.: [[Hotel Fürstenhof (Berlin)|Hotel Fürstenhof]], ''[[Stresemannstraße (Berlin)|Saarlandstraße]]'', [[Hacker-Pschorr|Pschorr]]-Haus, Potsdamer Straße, Conditorei Friediger (Café Josty), ''Hermann-Göring-Straße'' (seit 1947: [[Ebertstraße (Berlin)|Ebertstraße]]), vorn rechts das Palast-Hotel&lt;/small&gt;]]<br /> <br /> Bereits im Jahr 1905 entwarf [[Emil Högg]] zwei große jeweils vierflammige [[Bogenlampen-Kandelaber vom Potsdamer Platz|Bogenlampen-Kandelaber]], die im Zentrum des Platzes aufgestellt wurden und ebenfalls mit dem Bau des unterirdischen S-Bahnhofs um 1937 entfernt wurden. Die Schmiedearbeiten wurden durch die Firma ''Schulz&amp;nbsp;&amp; [[Ottomar Holdefleiss|Holdefleiss]]'' ausgeführt, die [[Kohlebogenlampe]]n lieferte die [[AEG]].&lt;ref&gt;{{BerlinerArchitekturwelt |Autor=- |Titel=Die neue elektrische Lichtanlage auf dem Potsdamer Platz |Jahr=1906 |Heft=4 |Seiten=157 |zlb=164}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Sichtachse der Leipziger Straße zielte genau auf die beiden Eckgrundstücke Potsdamer Straße&amp;nbsp;1a (ab 1937: Nr.&amp;nbsp;2) und Bellevuestraße&amp;nbsp;21/22 mit dem Café Josty. Mit dem Beginn des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurde die exponierte Lage der beiden Gebäude für immer größer werdende Außenwerbungen genutzt. Zunächst waren Reklametafeln und Leuchtreklamen montiert, in den 1920er Jahren folgten animierte [[Wanderschriftanlage]]n. Das Eckhaus Potsdamer Straße&amp;nbsp;1a wurde 1924 nach Plänen von [[Hermann Muthesius]] umgebaut und aufgestockt, um noch größere Werbeflächen bieten zu können.&lt;ref&gt;Torben Kiepke: [https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/6155 ''Neue Fassaden für die historische Stadt''.] Dissertation, Berlin 2017, Band&amp;nbsp;1, S.&amp;nbsp;21&amp;nbsp;ff., 246&amp;nbsp;ff. und Band 2, S.&amp;nbsp;72–73.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Architekturbüro ''Gebr. Luckhardt und Anker'' ([[Wassili Luckhardt|Wassili]] und [[Hans Luckhardt]] mit [[Alfons Anker]]) baute 1928/1929 das neben dem Pschorr-Haus stehende ''Telschow-Haus'' (Potsdamer Straße&amp;nbsp;141; Nr.&amp;nbsp;1 ab 1937) im Stil der [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Neuen Sachlichkeit]] um. Das Gebäude der Conditorei Telschow erhielt eine elegant geschwungene Fassade aus mehrfarbigem ''[[Opazität|Opak]]&lt;nowiki /&gt;glas'' und wurde so zu einem der modernsten Gebäude Berlins.&lt;ref&gt;[http://potsdamer-platz.org/telschow.htm ''Conditorei C. Telschow''.] potsdamer-platz.org&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das zehngeschossige [[Columbushaus]], im Auftrag von Wertheim&lt;ref&gt;[http://potsdamer-platz.org/columbushaus.htm ''Columbushaus''.] potsdamer-platz.org&lt;/ref&gt; nach Entwürfen von [[Erich Mendelsohn]] auf dem Grundstück des 1928 abgerissenen Grand-Hotels Bellevue erbaut, vervollständigte ab 1932 die Reihe moderner, ehrgeiziger Gebäude am Platz.&lt;ref&gt;''Columbushaus am Potsdamer Platz in Berlin. Erich Mendelsohn.'' In: ''[[Bauwelt (Zeitschrift)|Bauwelt]]'', Jg.&amp;nbsp;22 (1931) Heft 46, Kupfertiefdruckbeilage, S.&amp;nbsp;29–32.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Über den Platz führte ab 1932 die [[Reichsstraße (Deutsches Reich)|Fernverkehrsstraße]] Nr.&amp;nbsp;1 (ab 1934 [[Reichsstraße&amp;nbsp;1]]), die [[Aachen]] mit [[Ostpreußen]] verband. Seit 1990 ist es bis an die [[Oder]] die [[Bundesstraße&amp;nbsp;1]].<br /> <br /> Knapp 40 Tage nach Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde am 9.&amp;nbsp;Oktober 1939 der [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#S-Bahnhof Potsdamer Platz|S-Bahnhof Potsdamer Platz]] eröffnet.<br /> <br /> Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein war der Potsdamer Platz einer der belebtesten Plätze Europas. Nach den [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|Luftangriffen der Alliierten]] in den Jahren 1943/1944 und der [[Schlacht um Berlin]] im April 1945 lag er jedoch zu einem großen Teil in Trümmern.<br /> <br /> === 1945–1989 ===<br /> [[Datei:Potsdamer Platz 1945.jpg|mini|Potsdamer Platz 1945: Links das Columbushaus, rechts die Ruine des [[Hotel Fürstenhof (Berlin)|Hotels Fürstenhof]]]]<br /> <br /> Nach Kriegsende wurden die Ruinen rund um den Platz oberirdisch [[Trümmerfrau|enttrümmert]], die Fläche diente dann einige Zeit als Bau- und Lagerplatz für die zu [[Recycling|recycelnden]] Materialien.&lt;ref&gt;Angela M. Arnold, Gabriele von Griesheim: ''Trümmer, Bahnen und Bezirke. Berlin 1945–1955.'' Eigenverlag, Berlin 2002, ISBN 3-00-009839-9, S.&amp;nbsp;135&amp;nbsp;ff.&lt;/ref&gt; Bald diente das „Dreiländereck“ zwischen dem [[Viermächte-Status#Berlin|sowjetischen, dem britischen sowie dem amerikanischen Sektor]] als blühender [[Schwarzmarkt]]. Mit der Einführung der [[Deutsche Mark|Deutschen Mark]] in den westlichen Sektoren und dem Beginn der [[Berlin-Blockade]] im Juni 1948 änderte sich das Bild wieder und am 21.&amp;nbsp;August des gleichen Jahres markierte die Verwaltung erstmals den Grenzverlauf zwischen dem sowjetischen und den angrenzenden Westsektoren mit einem Strich auf dem Asphalt.<br /> <br /> In Erwartung eines baldigen Wiederaufbaus wurde –&amp;nbsp;wie auch in anderen Teilen der Stadt&amp;nbsp;– am Potsdamer Platz der verbliebene Rest der Bebauung notdürftig wiederhergerichtet, jedoch in einfacheren Formen. In den ehemaligen Vergnügungspalast ''[[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]'' zog unter anderem wieder eine Gaststätte ein. In den unteren Stockwerken des ausgebrannten, zehngeschossigen [[Columbushaus]]es eröffnete eines der ersten [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]-[[Handelsorganisation|HO]]-Kaufhäuser.<br /> <br /> Der Potsdamer Platz bildete am Tag des [[Aufstand vom 17. Juni 1953|Aufstandes vom 17.&amp;nbsp;Juni 1953]] ein Zentrum der blutigen Auseinandersetzungen zwischen Streikenden, Demonstranten und bewaffneten DDR-Sicherheitsorganen.&lt;ref name=&quot;Knabe&quot;&gt;{{Literatur |Autor=[[Hubertus Knabe]] |Titel=17. Juni 1953 – Ein deutscher Aufstand |Verlag=Propyläen |Ort=München |Datum=2003 |ISBN=3-549-07182-5}}&lt;/ref&gt; Auf dem Platz fielen bereits die ersten Schüsse auf Demonstranten, bevor im Ostteil der Stadt das Kriegsrecht verhängt wurde.&lt;ref name=&quot;Knabe&quot; /&gt; Panzer der sowjetischen Besatzungsmacht postierten sich auf dem Ostteil des Potsdamer Platzes gegen Tausende von Protestierenden. Auf dem Westteil des Platzes beobachteten Journalisten die Ereignisse. Zahlreiche der bekannten Fotos vom 17. Juni 1953 in Berlin entstanden am Potsdamer Platz. Bei den Auseinandersetzungen am Platz kamen mindestens zwei Menschen ums Leben.&lt;ref name=&quot;Knabe&quot; /&gt; Es brannten dabei das genau an der Grenze des Sowjetsektors gelegene Geschäftshaus ''Haus Vaterland'' und weitere Gebäude aus.<br /> <br /> In den folgenden Jahren machte sich schrittweise in fast allen Gebäuden rund um den Potsdamer Platz Leerstand breit, da das gesamte Areal über Jahrzehnte hinweg für [[Anleger (Finanzmarkt)|Investoren]] jeglichen Wert verloren hatte.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-14409-0007, Berlin, Potsdamer Platz, Ruinen.jpg|mini|1952: [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]] mit den Ruinen von Hotel Fürstenhof (links) und [[Haus Vaterland (Berlin)|Haus Vaterland]]]]<br /> [[Datei:Berlin Wall Potsdamer Platz November 1975 looking east.jpg|mini|1975: Blick vom Potsdamer Platz auf die Ruine des Hauses Vaterland kurz vor dem Abriss]]<br /> <br /> Als der Platz im August 1961 durch die [[Berliner Mauer]] geteilt wurde, verschärfte sich diese Entwicklung. Bis Mitte der 1970er Jahre wurden nahezu alle übriggebliebenen Gebäude abgerissen. Auf der Ostseite des Platzes war hierfür das Sicherheitsbedürfnis der DDR verantwortlich: An keiner anderen Stelle der Berliner Mauer waren die eigentliche Mauer und die [[Hinterlandmauer]] durch einen derart breiten Todesstreifen voneinander getrennt wie am Potsdamer Platz. Fast alle Gebäude, die innerhalb des Streifens lagen, mussten verschwinden, darunter die an der Ebert- und Stresemannstraße, ebenfalls die Reste des [[Wertheim-Konzern#Wertheim Leipziger Straße (Berlin)|Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz]]. Erhalten blieb das ehemalige preußische Landwirtschaftsministerium, seit dem [[Bonn-Berlin-Gesetz|Regierungsumzug nach Berlin]] Sitz des [[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit|Bundesumweltministeriums]], an der Stresemannstraße.<br /> <br /> Auf der Westseite kaufte der [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] nach und nach viele ungenutzte Ruinengrundstücke auf, um auch die letzten Reste der Gebäude entfernen zu lassen, da sie eine Gefahrenquelle darstellten. So wurden unter anderem die südöstlich vom Platz befindlichen Ruinen von [[Prinz-Albrecht-Palais]], [[Ethnologisches Museum (Berlin)#Während der Teilung|Völkerkundemuseum]] und [[Berlin Anhalter Bahnhof|Anhalter Bahnhof]] aufgelassen. Das größtenteils intakte [[Vox-Haus]] wurde 1971 aus Mangel an neuen Nutzern gesprengt und die noch recht beachtlichen Reste vom ''Haus Vaterland'' 1976 abgetragen. Die Planungen jener Zeit sahen vor, das Gelände für den Bau einer [[Bundesautobahn 103|Stadtautobahn]] zu nutzen, die dann erst nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|politischen Wende]] in Gestalt des [[Tunnel Tiergarten Spreebogen]] gebaut wurde. Ein langsamer Meinungswechsel setzte im Westteil des Platzes im Jahr 1981 mit der Wiederherstellung des [[Martin-Gropius-Bau]]s, des ehemaligen Kunstgewerbemuseums, ein.<br /> <br /> [[Datei:Berlin - Potsdamer Platz - 1985.jpg|mini|1985: Blick von [[West-Berlin]] über den Potsdamer Platz]]<br /> <br /> Bis zur [[Mauerfall|Öffnung der Mauer]] im Jahr 1989 fristete der Platz ein „randständiges“ Dasein als innerstädtische [[Brache]], auf dessen westlichem Teil sich unter anderem ein [[Wagenplatz|Rollheimer-Dorf]] angesiedelt hatte.&lt;ref&gt;Karin Schmidl: ''Bauwagen statt Bausparen.'' In: ''[[Berliner Zeitung]].'' 31. August 2012, S.&amp;nbsp;16.&lt;/ref&gt; Außerdem ließen sich eine Handvoll [[Imbissbude]]n und [[Souvenir]]geschäfte für Touristen nieder, zudem fanden sich [[Podest]]e, von denen aus die Besucher einen Blick in den östlichen Teil der Stadt erhalten konnten. In dem 1987 gedrehten Film ''[[Der Himmel über Berlin]]'' von [[Wim Wenders]] spielen einige Szenen auf dem Westteil des Potsdamer Platzes.<br /> <br /> Durch seine zentrale Lage in der Nähe der nach dem Mauerbau geschaffenen [[Entlastungsstraße]], die nun einen Teil der [[Straßenverkehr|Verkehrsströme]] rund um den [[Großer Stern|Großen Stern]] aufnahm, stellte der Potsdamer Platz einen der Punkte dar, an denen im Westteil der Stadt die sonst vielfach verdrängte Mauer noch wahrzunehmen war. Wesentliche Änderungen des Grenzverlaufs ergaben sich später durch Gebietsaustausch, teils verbunden mit Ausgleichszahlungen in [[Deutsche Mark|DM]], als 1972 das Areal des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs und 1988 das [[Lenné-Dreieck]] zu West-Berliner Gebiet wurde.<br /> <br /> [[Datei:891121c berlin potsdamer platz.jpg|mini|[[Mauerfall|Maueröffnung]] am Potsdamer Platz, November&amp;nbsp;1989]]<br /> <br /> Nach dem Mauerfall am 9.&amp;nbsp;November 1989 stellte sich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung eine neue Situation ein: Wenige Tage später wurde am Potsdamer Platz ein Stück der Mauer abgebrochen, ein aufgegrabenes Straßenstück asphaltiert und am 12.&amp;nbsp;November 1989 ein provisorischer Grenzübergang geschaffen.<br /> <br /> === 1990 bis 2007 ===<br /> [[Datei:Potsdamerplatz5.jpg|mini|hochkant|links|Baustelle des [[Kollhoff-Tower]]s, 1999]]<br /> [[Datei:PotsdamerPlatz Vogelperspektive 2004 1.jpg|mini|Blick auf die Gebäude: links das Quartier Potsdamer Platz mit dem damaligen debis-Haus (heute: [[Atrium Tower]]) und [[Kollhoff-Tower]], in der Mitte der [[Bahntower]], rechts das [[Sony Center]], davor das [[Beisheim-Center]], ganz vorne das ''P5'' (Potsdamer Platz 5) auch vom Architekten Kollhoff, 2004]]<br /> Im Jahr 1990 führte [[Roger Waters]] das Konzert ''[[The Wall]]'' auf dem [[Niemandsland]] zwischen Potsdamer Platz und Pariser Platz auf. Es wurde das bislang größte Konzert in der Geschichte der [[Rockmusik]]. In Hinblick auf die Stadtentwicklung stellte sich spätestens seit der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] die Frage, wie die traditionelle Klammer zwischen dem östlichen und dem westlichen Zentrum Berlins in Zukunft aussehen sollte. Die Veräußerung der Grundstücke an den Automobilkonzern [[Daimler-Benz]] (ab 1998 [[DaimlerChrysler]], seit 2007 [[Daimler AG|Daimler]]) seitens des [[Senat von Berlin|Berliner Senats]] erfolgte sehr rasch. Senatsbaudirektor [[Hans Stimmann]] versuchte, eine an den traditionellen Traufhöhen und Blockstrukturen Berlins orientierte städtebauliche Anlage durchzusetzen, die im Stil der [[Postmoderne Architektur|Postmodernen Architektur]] gehalten sein sollte. Sie sollte eine von Stimmann so bezeichnete „Europäische Stadt“ werden und eine „kritische Rekonstruktion“ darstellen. Dem entsprach das Projekt der Architekten [[Hillmer &amp; Sattler und Albrecht|Hilmer und Sattler]] mit seiner weitgehend einheitlichen [[Dachtraufe|Traufhöhe]] von 35&amp;nbsp;Metern. Die unzufriedenen Investoren lancierten allerdings ein Alternativprojekt des Architekten [[Richard Rogers (Architekt)|Richard Rogers]] und setzten sich mit ihrem stark verdichteten Konzept einer ''(Hochhaus-)City für das 21.&amp;nbsp;Jahrhundert'' durch. Die realisierte Lösung fand nicht nur Zustimmung. Kritisiert wurde zum einen die Schnelle der Veräußerung, zum Zweiten die Aufgabe eigenen städtischen Planungswillens und zum Dritten die Tatsache, dass die Investoren die Straßen und Plätze nicht nur errichteten, sondern durch den Eigentumserwerb auch das Hausrecht in einem öffentlich zugänglichen Stadtgelände erwarben. Der Architekt [[Rem Koolhaas]], als einer der Juroren des Potsdamer-Platz-Wettbewerbs, geißelte die Pläne als einem „[[dilettant]]ischen Bild der Stadt“ entspringend und verließ 1991 die Jury.&lt;ref&gt;''Die Baumeister des neuen Berlin.'' Nicolai Verlag 2001, S.&amp;nbsp;207.&lt;/ref&gt; Befürworter hingegen wiesen auf die angespannte Berliner Finanzlage hin und argumentierten, dass die Neugestaltung der riesigen Brachfläche letztlich nur durch einen kühnen Wurf aus einem Guss möglich sei.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://potsdamerplatz.de/de/architektur/planung |text=Der Weg zum Großen Wurf |wayback=20140523070541}}; abgerufen im Jahr 2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu den Vorbereitungen der künftigen Neubebauung gehörte auch die Sprengung des ''[[Bellevue-Tower]]s'' an der Eichhornstraße im Oktober 1993. Das mit [[Waschbeton]] verkleidete 14-geschossige Hochhaus war 1971 als einer der wenigen Neubauten im Umfeld des Potsdamer Platzes errichtet worden. Ursprünglich als Hotel genutzt, wurde der Bellevue-Tower später zum Wohnheim für Studenten und Asylbewerber und trug zuletzt deutliche Zeichen von Verwahrlosung.&lt;ref&gt;[https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-schaustelle-europas/1337380.html ''Die Schaustelle Europas.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 2. Oktober 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während der 1990er Jahre wurde der Potsdamer Platz zur größten innerstädtischen Baustelle Europas. Von einem als „[[Infobox]]“ bezeichneten Aussichts-Container auf dem gegenüberliegenden Leipziger Platz konnte der Baufortschritt beobachtet und Modelle der zukünftigen Bauten betrachtet werden. Grob eingeteilt entstanden auf der an den ehemaligen Potsdamer Platz angrenzenden Brache vier unterschiedliche Komplexe. Das nordwestliche, zwischen der neu angelegten ''[[Entlastungsstraße]]'' und dem (neuen) Potsdamer Platz liegende, 27.000&amp;nbsp;m² umfassende [[Sony Center]] wurde von [[Helmut Jahn (Architekt)|Helmut Jahn]] gestaltet. Untergebracht sind in dem dreieckigen Areal Cafés, das [[Filmmuseum Berlin]] mit der ''Deutschen Kinemathek'', Appartements, Büros sowie die europäische Zentrale von [[Sony]]. Richtung (neuer) Potsdamer Platz endet das Sony-Areal mit dem Sitz der Holding der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] in Berlin, dem [[Bahntower]].<br /> <br /> Im Oktober 1996 feierte der Senat mit einem ''Kranballett'' das [[Richtfest]] für das 85&amp;nbsp;Meter hohe Gebäude der Daimler-Benz-Tochtergesellschaft ''debis''. Unter Leitung von [[Daniel Barenboim]] „tanzten“ sieben Minuten lang 19&amp;nbsp;Krane synchron zu den Klängen des 4.&amp;nbsp;Satzes der ''[[9. Sinfonie (Beethoven)|9.&amp;nbsp;Sinfonie]]'' von [[Ludwig van Beethoven]] ([[An die Freude|Ode ''An die Freude'']]).&lt;ref&gt;{{Der Spiegel |ID=9108805 |Titel=Barenboims Kran-Ballett |Jahr=1996 |Nr=43 |Seiten=}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Südlich schließt sich an das Daimler-Benz-Areal das Quartier Potsdamer Platz, mit rund 70.000&amp;nbsp;m² der beherrschende Gebäudekomplex, an. Unter anderem steht hier das von dem italienischen Architekten [[Renzo Piano]] entworfene debis-Haus (heute: [[Atrium Tower]])&amp;nbsp;– erkennbar an dem markanten grünen Würfel auf seiner Spitze.<br /> <br /> Direkt gegenüber dem Bahntower befindet sich ein weiteres auffälliges Hochhaus: der von [[Hans Kollhoff]] im New Yorker [[Backstein]]stil entworfene, 103&amp;nbsp;Meter hohe [[Kollhoff-Tower]]. Laut Eigenaussage enthält er den schnellsten [[Aufzugsanlage|Aufzug]] Europas und ermöglicht von der oben liegenden Dachterrasse einen guten Überblick über den Potsdamer Platz und seine Umgebung. Auf einem unteren Dach des Forum-Towers ließ der Hauseigentümer, die ''SEB Asset Management'', im Herbst 2012 ein designtes [[Fittkau Metallbau und Kunstschmiede#TBH|Taubenhaus]] aufstellen, dessen Herstellung 100.000&amp;nbsp;Euro gekostet hatte. Die Anlage besteht aus Aluminium in Form eines Kristalls und enthält rund 70&amp;nbsp;Nistplätze. Die Betreuung erfolgte durch den Tierschutzverein; dadurch konnte die Taubenplage im Quartier Potsdamer Platz deutlich verringert werden. Im Dezember 2016 wurde das Taubenhaus abgebaut, weil an dieser Stelle eine Aussichtsterrasse eingerichtet werden soll; es wurde auf dem Parkhaus am [[Bahnhof Berlin Südkreuz|Bahnhof Südkreuz]] wieder aufgestellt.&lt;ref&gt;[https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere-berlin-luxus-taubenhaus-seit-umzug-unbewohnt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180218-99-125872 ''Luxus-Taubenhaus seit Umzug unbewohnt''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 18. Februar 2018.&lt;/ref&gt; Der Unterhalt dieser Anlage kostete rund 30.000&amp;nbsp;Euro pro Jahr.&lt;ref&gt;Anja Sokolow: ''Tauben ziehen um.'' In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 28. Dezember 2016, S.&amp;nbsp;15.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch die restliche Architektur weist teilweise [[mediterran]]e Stilzitate auf. Mittelpunkt des Quartiers Potsdamer Platz ist der südwestlich gelegene [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tiergarten#Marlene-Dietrich-Platz*|Marlene-Dietrich-Platz]]. Um ihn herum angesiedelt sind das [[Theater am Potsdamer Platz]] (ehemals: ''Musical-Theater Berlin''), das [[BlueMax Theater|Bluemax]] (Theater der [[Blue Man Group]], ehemaliges ''[[IMAX]]-Kino''), ein [[Spielbank Berlin|Spielcasino]], das Luxushotel [[Grand Hyatt#Hyatt im deutschsprachigen Raum|Grand Hyatt Berlin]] sowie [[Varieté]]bühnen und Restaurants. Durch die Lage zwischen zwei Gebäudereihen im südlichen Block und der Überdachung bildet [[The Playce]] (ehemals: ''Potsdamer Platz Arkaden'') eine wettergeschützte Einkaufsstraße.<br /> <br /> Den südlichen Abschluss der Hochhaus-Triade am Platz bildet ein nach Plänen von [[Renzo Piano]] errichtetes Gebäude, in dem [[PricewaterhouseCoopers Deutschland|PricewaterhouseCoopers]] seine Berlin-Niederlassung hat. Es hat, wie der benachbarte Kollhoff-Tower, einen dreieckigen Grundriss und ist im hinteren Bereich treppenartig gestaltet, sodass es zur nachfolgenden Bebauung überleitet. Der obere senkrechte Teil hat aber im Gegensatz zum Kollhoff-Tower eine verglaste Fassade.<br /> <br /> Zwei kleinere Baueinheiten komplettieren die Neubebauung der ehemaligen Brache: im Norden das zwischen Sony Center und Tiergarten gelegene, unter anderem von [[Otto Beisheim]] errichtete [[Beisheim-Center]] mit mehreren Hotels wie dem [[Marriott International|Marriott]] und dem [[The Ritz-Carlton Berlin|Ritz-Carlton]], und weiter im Süden die [[Park Kolonnaden]] – fünf vorwiegend mit Büroraum verplante Gebäude. Am östlichen Ende des Potsdamer Platzes steht das von [[Hans Kollhoff]] entworfene [[Delbrück-Hochhaus]], auch bekannt als ''P5'' (Hausnummer des Platzes).&lt;ref&gt;[http://www.premium-bueros.de/p5 ''Potsdamer Platz P5'']&lt;/ref&gt; Ebenso wie im Kollhoff-Tower finden sich im Delbrück-Hochhaus Rechtsanwalts-, Steuerberater-, Wirtschaftsprüfer- und Unternehmensberaterbüros. Unterirdische Tunnel ermöglichen eine Verbindung zwischen den Appartementhochhäusern und dem Bahntower.&lt;ref&gt;''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'', Nr. 9/2009, S.&amp;nbsp;56.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit dem [[Tilla-Durieux-Park]] und dem [[Henriette-Herz-Park]] wurden auch zwei Parkanlagen realisiert. Der Tilla-Durieux-Park grenzt über eine schräge, sich der Länge nach um die eigene Achse drehende Wiesenfläche das Quartier Potsdamer Platz von den Park-Kolonnaden ab. Er befindet sich an der Stelle des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs. Unter ihm verlaufen die vier Bahnröhren des [[Tunnel Nord-Süd-Fernbahn|Tunnels Nord-Süd-Fernbahn]]. In der Mitte der rechteckigen, 450&amp;nbsp;Meter langen Grundfläche ist die Rasenfläche unterbrochen. Fünf überdimensional lange [[Edelstahl]]wippen sind dort von den Architekten des Parks angeordnet worden. Sie erfüllten damit auf eine etwas andere Art und Weise die Forderung der Politik nach einem Spielplatz.<br /> <br /> Zwischen Sony Center und Beisheim-Center liegt der vom gleichen Architektenteam entworfene Henriette-Herz-Park. Besonderes Merkmal dieser zweiten, in Richtung des [[Großer Tiergarten|Tiergartens]] gelegenen Parkfläche ist die in Schollen gegliederte Höhenmodellierung sowie die aus [[Finnland|finnischem]] Granit bestehende Einfassung der Rasenflächen. Sowohl der Tilla-Durieux-Park als auch der kleinere Henriette-Herz-Park ergänzen die Geschäftigkeit des restlichen Areals durch Räume für Ruhe und Entspannung. Beide Parkanlagen erfreuen sich breiter Akzeptanz und werden –&amp;nbsp;vor allem im Sommer&amp;nbsp;– auch als Liegewiesen zur Erholung genutzt.<br /> <br /> Die rote [[Infobox]] wurde nach dem Ende der Neubebauung im Jahr 2001 demontiert. Ein ähnliches Bebauungskonzept wurde später auch für den östlich an den Potsdamer Platz anschließenden und inzwischen weitgehend bebauten Leipziger Platz verwendet.<br /> <br /> Während Firmenhochhäuser, Geschäfts- und Bürobauten das Bild am neuen Potsdamer Platz bestimmen, ist langfristig ein Wohnflächenanteil von 20 % vorgesehen. Hochgerechnet heißt dies, dass hier einmal 20.000 Menschen wohnen sollen. Aufgrund des „Reißbrettentwurfs“ befürchten Kritiker, dass hier letztlich eine „Stadt in der Stadt“ entsteht. Angemerkt wird bei aller Geschäftigkeit, dass sonst zum metropolitanen Straßenbild dazugehörende Personengruppen wie etwa [[Obdachlosigkeit|Obdachlose]], [[Punk]]s oder auch [[Straßenmusiker]] am Potsdamer Platz nicht anzutreffen sind und das Ganze so einen sehr künstlichen Charakter aufweise.<br /> <br /> Die Kultur hielt nur zögerlich Einzug in die lange verödete Berliner Mitte. Ein Meilenstein war die Eröffnung der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] im Jahr 2000 im ''Sony Center''. Der Innenhof des ''Sony Centers'', die ''Sony Plaza'', war zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] als Sport-Sendezentrum des [[Zweites Deutsches Fernsehen|ZDF]] umgebaut worden. Zumindest Teile des Areals werden mittlerweile von Einheimischen wie Touristen rege frequentiert. Der Komplex hat sich zur fünftwichtigsten Kaufadresse der Hauptstadt entwickelt. Skeptiker räumen mittlerweile ein, dass durch die Neubebauung zumindest das Leben wieder an den Potsdamer Platz zurückgekehrt ist. 2008&amp;nbsp;fand in den Parkkolonnaden erstmals die ''[[Expressionale]]'' mit Kunst des [[Expressionismus]] und der [[Neue Sachlichkeit (Kunst)|Neuen Sachlichkeit]] statt.<br /> <br /> === Seit 2007: Eigentümerwechsel, Nutzerwechsel, Umbaupläne ===<br /> Die Großkonzerne [[Daimler AG|Daimler]] und [[Sony]] haben ihre Areale inzwischen verkauft. Am 13.&amp;nbsp;Dezember 2007 wurde das Daimler-Areal an die Immobilientochter des Finanzdienstleistungskonzerns [[Skandinaviska Enskilda Banken|SEB]] zu einem unveröffentlichten Preis veräußert; der gewünschte Mindestpreis war mit 1,2&amp;nbsp;Milliarden Euro angegeben.&lt;ref&gt;[http://tagesspiegel.de/wirtschaft/Potsdamer-Platz-Mitte;art271,2439056 ''Schweden kaufen Immobilien am Potsdamer Platz.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 14. Dezember 2007.&lt;/ref&gt; Hierzu gehören auch die [[The Playce|Potsdamer Platz Arkaden]]. Das Areal ging 2008 an die ''Savills Fund Management'' in Frankfurt, die es in den offenen ''SEB Immoinvest Fonds'' eingliederte.&lt;ref name=&quot;faz2015&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Psotta |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/brookfield-property-partners-kauft-quartier-am-potsdamer-platz-13854388.html |titel=Quartier Potsdamer Platz wechselt den Besitzer |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] |datum=2015-10-13 |abruf=2018-09-15}}&lt;/ref&gt; Durch die [[Finanzkrise ab 2007]] geriet der Fonds in eine Schieflage durch Kapitalabzug, sodass er im Jahr 2010 offiziell geschlossen wurde und die Besitzungen (wieder) zum Verkauf standen.&lt;ref name=&quot;tagesspiegel2013&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/top-immobilien-scheichs-kaufen-hyatt-am-potsdamer-platz/7746488.html |titel=Scheichs kaufen Hyatt am Potsdamer Platz |werk=[[Der Tagesspiegel]] |datum=2013-02-07 |abruf=2018-09-15}}&lt;/ref&gt; Als „Filetstück“ des Fonds mit mehreren Interessenten verblieb das Daimler-Areal noch mehrere Jahre im Besitz des Fonds – für den vollständigen Abverkauf der Immobilien bestand Zeit bis 2018.&lt;ref name=&quot;tagesspiegel2013&quot; /&gt; Im Februar 2013 wurde der Verkauf des Blocks mit dem Hotel ''Grand Hyatt'' an die ''Al Rayyan Tourism and Investment (Artic)'' bekannt, ein Unternehmen des Emirats [[Katar]].&lt;ref name=&quot;tagesspiegel2013&quot; /&gt; Im Oktober 2015 konnte das restliche Areal an die Brookfield Property Partners (einer Tochtergesellschaft von [[Brookfield Asset Management]]) mit Sitz in Kanada verkauft werden.&lt;ref name=&quot;faz2015&quot; /&gt; Die verbliebene 267.000&amp;nbsp;m² umfassende Fläche hat dabei geschätzte 1,4&amp;nbsp;Milliarden [[Euro]] eingebracht, womit der SEB Immoinvest beim Weiterverkauf Gewinn erzielt hat.&lt;ref name=&quot;faz2015&quot; /&gt;<br /> <br /> Schrittweise zogen aus den Centern und Gewerbeeinheiten Nutzer in andere Einrichtungen Berlins. So hat der jetzige Großeigentümer, ''Brookfield Properties'', in Zusammenarbeit mit der Bezirksverwaltung Mitte einen radikalen Umbau der ''Daimler-City'' geplant und schrittweise realisiert: Aus den Potsdamer-Platz-Arkaden wurde 2022 zuerst das Center ''[[The Playce]]''. Danach soll die durch die Fläche führende Alte Potsdamer Straße bis 2025 zu einer [[Fußgängerzone]] werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://entwicklungsstadt.de/umbau-laeuft-so-soll-der-neue-potsdamer-platz-bis-2025-aussehen/|hrsg=Entwicklungsstadt Berlin| titel=Umbau läuft: So soll der neue Potsdamer Platz aussehen|datum=|abruf=2024-02-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erinnerungen an das 20. Jahrhundert ===<br /> * Das ehemalige [[Weinhaus Huth]] im Quartier Potsdamer Platz ist mittlerweile ein Restaurant und wurde in die neuen Gesamtkomplexe integriert.<br /> * Die Überreste des alten [[Hotel Esplanade (Berlin)|Hotels Esplanade]] wurden in das ''Sony Center'' eingebaut.<br /> * Eine [[Nachbildung]] des [[Verkehrsturm am Potsdamer Platz|Verkehrsturms (der Ampel)]] von 1924 wurde 1997 zunächst vor der roten [[Infobox]] am Leipziger Platz aufgestellt und 2000 zum Potsdamer Platz umgesetzt.<br /> * An die [[Berliner Mauer]] am Potsdamer Platz und damit an die Teilung Berlins erinnern die Markierungen durch Pflastersteine im Straßenbelag, durch Einkerbungen im Fußgängerareal des Platzes und eine im 21.&amp;nbsp;Jahrhundert neu errichtete [[:Datei:Berlin-potsdamer-platz-berliner-mauer-memorial.JPG|Stele]].<br /> * Am Südausgang des [[Bahnhof Berlin Potsdamer Platz#U-Bahnhof Potsdamer Platz (U2)|U-Bahnhofs Potsdamer Platz]] steht der Sockel für ein in der DDR geplantes [[Karl Liebknecht|Karl-Liebknecht]]-Denkmal, der am 13.&amp;nbsp;August 1951 enthüllt wurde. Das Denkmal wurde nie ausgeführt. Der Sockel befand sich nach dem Mauerbau im ''Todesstreifen'' und war deshalb nicht zugänglich. Im März 1995 wurde er demontiert und im [[Lapidarium (Berlin)|Lapidarium Berlin-Kreuzberg]] ausgestellt. Im November 2003 wurde er wieder aufgestellt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/karl-liebknecht-denk/ |text=Karl-Liebknecht-Denkmal (Grundstein). |wayback=20150402160255}} Gedenktafeln in Berlin; abgerufen am 10. März 2015.&lt;/ref&gt;<br /> * Die wechselvolle Geschichte des Potsdamer Platzes ist seit den 2010er Jahren vor Ort digital erlebbar. Der Besucher hat per [[QR-Code]] mit [[Smartphone]] einen kostenlosen Zugriff auf Panoramabilder der vergangenen Jahrzehnte. Je nach Blickrichtung wandert der Bildausschnitt mit, so dass ein Vergleich zwischen heute und früher möglich wird.&lt;ref&gt;[http://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/mit-einem-handy-klick-zurueck-in-die-vergangenheit ''Mit einem Handy-Klick zurück in die Vergangenheit.''] In: ''[[B.Z.]]'', 15. September 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Galerie ==<br /> &lt;gallery widths=&quot;120&quot; heights=&quot;120&quot; class=&quot;center&quot;&gt;<br /> Potsdamer-Platz-Hochhaeuser-2015.jpg|Hochhausformation: Forum-Tower, Kollhoff-Tower, [[Bahntower]] <br /> BerlinalePalast.jpg|[[Theater am Potsdamer Platz]], Musicaltheater und jedes Jahr im Februar Hauptspielstätte der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]]: ''Berlinale&amp;nbsp;Palast''<br /> Berlin Beisheim-Center.jpg|Beisheim-Center<br /> Berlin - Potsdamer Platz - Bahnhofseingang bei Nacht.jpg|Damaliges debis-Haus, Kollhoff-Tower, Bahn-Tower und Eingang zum [[Bahnhof Potsdamer Platz]] bei Nacht<br /> Berlin - Park Kolonnaden 2.jpg|[[Park Kolonnaden]]<br /> Potsdamer3.jpg|Blick von Norden auf das [[Sony Center]]<br /> Beisheim Center, Berlin-1802.jpg|Nördlicher Eingang des Tunnelbahnhofs, dahinter links Beisheim-Center, rechts Delbrück-Hochhaus jetzt P5<br /> Berlin-potsdamer-platz-potsdamer-straße-markierung-mauerverlauf-erinnerung.JPG|Erinnerung an den [[Berliner Mauer|Mauerverlauf]] am Potsdamer Platz<br /> Berlin Potsdamer Platz Verkehrsturm.jpg|Nachbau des [[Verkehrsturm am Potsdamer Platz|Verkehrsturms (historische Ampel)]] im 21.&amp;nbsp;Jahrhundert<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Kunst und Skulpturen ==<br /> [[Datei: Galileo.Mark.di.Suvero.Piano-See.4.jpg|mini|''Galileo'' von [[Mark di Suvero]] auf dem Piano-See am [[Atrium Tower]]]]<br /> Im Quartier Potsdamer Platz sind insgesamt acht [[Skulptur]]en aus der Sammlung der [[Daimler AG]] aufgestellt, die von den jeweiligen Künstlern überwiegend als Auftragswerke gefertigt wurden.&lt;ref&gt;[http://art.daimler.com/sammlung/profil/skulpturen/ Website der Sammlung Daimler]&lt;/ref&gt; Vier befinden sich auf den Flächen im Außenbereich des Areals:<br /> * [[Keith Haring]]: ''[[The Boxers|Untitled (The Boxers)]]'', in der Eichhornstraße<br /> * [[Mark di Suvero]]: ''[[Galileo Galilei|Galileo]]'', auf dem Piano-See vor dem [[Atrium Tower]]<br /> * [[Robert Rauschenberg]]: ''The Riding Bikes'', am Fontaneplatz<br /> * [[Frank Stella]]: ''Prinz Friedrich Arthur von Homburg'', am Marlene-Dietrich-Platz<br /> <br /> Von Anfang 2000&lt;ref&gt;[https://www.tagesspiegel.de/berlin/balloon-flower-landet-am-marlene-dietrich-platz/120394.html ''Balloon Flower landet am Marlene-Dietrich-Platz.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 1. Februar 2000.&lt;/ref&gt; bis Ende 2010 stand am Marlene-Dietrich-Platz die Skulptur ''Balloon Flower'' aus der ''Celebration''-Serie von [[Jeff Koons]]. Das auffällige blau glänzende Werk, das ein beliebtes Fotomotiv darstellte, wurde im November 2010 über [[Christie’s]] New York für 16,9&amp;nbsp;Millionen [[US-Dollar]] veräußert.&lt;ref&gt;[http://www.christies.com/lotfinder/sculptures-statues-figures/jeff-koons-balloon-flower-5371708-details.aspx?from=salesummary&amp;intObjectID=5371708 Jeff Koons (b. 1955), Balloon Flower (Blue).] [[Christie’s]].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> An der Fassade des debis-Hauses ist die von weitem erkennbare Skulptur ''Gelandet'' von [[Auke de Vries]] angebracht.<br /> <br /> Seit 2008 befindet sich im nördlichen Eingang des Bahnhofs das ''[[Giordano Bruno|Giordano-Bruno]]-Denkmal'' von [[Alexander Polzin]].&lt;ref&gt;[http://www.bruno-denkmal.de/ Giordano-Bruno-Denkmal am Potsdamer Platz.] Bei: ''bruno-denkmal.de''; abgerufen am 17. Mai 2021.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nicht zu übersehen sind die [[Stele|Metallstelen]] in der Mitte der Potsdamer Straße nahe dem Platz auf dem [[Boulevard der Stars]], die im Jahr 2010 begonnen wurden und stetig ergänzt werden. Die Stelen und zugehörige Sterne für den Boden werden von der Firma [[Fittkau Metallbau und Kunstschmiede|Fittkau]] nach Entwurf von ''ARGE ART+COM &amp; Graft GbR'' hergestellt.&lt;ref&gt;[http://fittkau-metallbau.de/index.php/de/2010.html Projekte 2010: Boulevard der Stars,] abgerufen am 17. Mai 2021.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> <br /> === Schienenverkehr ===<br /> [[Datei:Potsdamer Platz, Berlin, 1988.JPG|mini|Reste der alten Straßenbahnschienen am Potsdamer Platz, Berlin, 1988]]<br /> <br /> '''Straßenbahn'''<br /> Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war der Potsdamer Platz ein von vielen Straßenbahnen oberirdisch befahrener Platz. Die letzten Reste der Schienen wurden bei seiner Totalerneuerung beseitigt.<br /> <br /> In Planung ist die Verlängerung der Straßenbahn vom [[Alexanderplatz]] über den Potsdamer Platz zum [[Kulturforum Berlin|Kulturforum]],&lt;ref&gt;[https://www.berlin.de/sen/uvk/mobilitaet-und-verkehr/verkehrsplanung/oeffentlicher-personennahverkehr/projekte-in-umsetzung/alexanderplatz-potsdamer-platz-kulturforum/ Straßenbahnneubaustrecke Alexanderplatz – Potsdamer Platz / Kulturforum] abgerufen am 25. Juni 2023.&lt;/ref&gt; mit möglicher Weiterführung nach [[Berlin-Schöneberg|Schöneberg]]. In der Leipziger Straße wurden bis zum Potsdamer Platz bereits in den 1990er Jahren Gleise verlegt, die bei Ausbesserungsarbeiten der Straße mittlerweile teilweise wieder durch Asphalt ersetzt wurden.<br /> <br /> '''Eisenbahn sowie U- und S-Bahn'''<br /> {{Hauptartikel|Bahnhof Berlin Potsdamer Platz}}<br /> <br /> Anders als beispielsweise der [[Bahnhof Berlin Friedrichstraße|Bahnhof Friedrichstraße]] ist der Potsdamer Platz kein wirklich bedeutender Umsteigeschnittpunkt für das U- und S-Bahn-System. Allerdings wurde er aufgrund seiner [[Pilzkonzept|Lage]] an der Nord-Süd-Trasse zum [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], parallel zu den oberirdischen Errichtungen, mit einem Tunnelbahnhof dennoch auch an den Regionalverkehr angeschlossen. Aktuell halten am Regionalbahnhof Potsdamer Platz Regionalverkehrszüge der DB und der [[Ostdeutsche Eisenbahn|ODEG]], die [[S-Bahn Berlin|S-Bahn]] ([[Nord-Süd-Tunnel]]) sowie die U-Bahn-[[U-Bahn-Linie U2 (Berlin)|Linie U2]]. Über zahlreiche [[Busverkehr in Berlin|Buslinien]] ist der Platz ebenfalls zu erreichen. Mittelfristig ist eine [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahnanbindung]] durch die [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]] geplant, die über die langfristig [[U-Bahn-Linie U3 (Berlin)#Die geplante U3|neugeplante U-Bahn-Linie U3]] ergänzt oder gar ersetzt werden kann. In Nord-Süd-Richtung soll langfristig eine weitere S-Bahn-Strecke ([[S21 (Berlin)|Planungsname: S21]]), vor allem zur besseren [[Öffentlicher Personennahverkehr|ÖPNV]]-Erschließung des Hauptbahnhofs, gebaut werden. Außerdem soll nach Fertigstellung der [[Bahnstrecke Berlin–Dresden|Dresdener Bahn]] der [[Flughafen-Express]] am Potsdamer Platz halten. Der geplante Wiederaufbau der [[Bahnstrecke Berlin–Magdeburg|Stammbahn]] soll den Potsdamer Platz wieder mit [[Potsdam Hauptbahnhof|Potsdam]] verbinden.<br /> <br /> === Motorisierter Individualverkehr (MIV) ===<br /> Im Wesentlichen vier große Straßen, in West-Ost-Richtung [[Potsdamer Straße|Potsdamer]]- und [[Leipziger Straße (Berlin)|Leipziger Straße]] ([[Bundesstraße&amp;nbsp;1]]) sowie in Nord-Süd-Richtung [[Ebertstraße (Berlin)|Ebert]]- und [[Stresemannstraße (Berlin)|Stresemannstraße]], führen den [[Motorisierter Individualverkehr|motorisierten Individualverkehr]] zum bzw. vom Potsdamer Platz. Kleinere Straßen innerhalb der einzelnen Quartiere sorgen für die Anbindung der unterirdischen [[Parkhaus|Parkhäuser]]. Darüber hinaus wurde 2006 eine im Tunnel verlaufende Verbindung zwischen der Uferstraße am [[Landwehrkanal]] und dem [[Berlin Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] in Betrieb genommen: Der [[Tunnel Tiergarten Spreebogen]] bildet hier einen Teilabschnitt der [[Bundesstraße&amp;nbsp;96]].<br /> <br /> === Nicht-motorisierter Individualverkehr ===<br /> Bei der Neugestaltung des Potsdamer Platzes wurde auch der umweltverträgliche und lärmfreie nicht-motorisierte Individualverkehr berücksichtigt und alle großen Straßen erhielten gut sichtbare [[Fahrradweg]]e. Bisher fehlt noch der Lückenschluss entlang der Leipziger Straße vom Potsdamer Platz bis zum Alexanderplatz (Stand: 2023).<br /> <br /> == Umgebung ==<br /> Der Bereich des [[Kulturforum Berlin|Kulturforums]] mit einigen der wichtigsten Berliner Museen, darunter die [[Neue Nationalgalerie]] und die [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie]], grenzt westlich an den Platz. Außerdem befinden sich hier die [[Berliner Philharmonie]], das [[Ibero-Amerikanisches Institut|Ibero-Amerikanische Institut]] und das [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße)|Haus Potsdamer Straße]] der [[Staatsbibliothek zu Berlin]]. Der Verlauf der ehemaligen [[Berliner Mauer]] wird seit der Fertigstellung des Platzes durch in den Boden eingelassene Pflastersteine –&amp;nbsp;wie an vielen anderen Stellen der ehemaligen Mauer&amp;nbsp;– gekennzeichnet. Östlich des Potsdamer Platzes befindet sich das [[Achteck|Oktogon]] des Leipziger Platzes. Nördlich liegt der [[Großer Tiergarten|Große Tiergarten]].<br /> <br /> In der näheren Umgebung befinden sich der [[Martin-Gropius-Bau]], das [[Bundesratsgebäude (Berlin)|Bundesratsgebäude]], ehemals Sitz des [[Preußisches Herrenhaus|Preußischen Herrenhauses]] und heute des [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrates]], das [[Denkmal für die ermordeten Juden Europas]] ([[Holocaust]]-Mahnmal), das [[Brandenburger Tor]], das [[Musikinstrumenten-Museum Berlin|Musikinstrumenten-Museum]] sowie die Kunstsammlung [[Daimler Contemporary]] im [[Weinhaus Huth]].<br /> <br /> Nicht weit entfernt gab es östlich des Leipziger Platzes die beiden Diskotheken ''[[Tresor (Club)|Tresor]]'' (Leipziger Straße 126–128; bis April 2005) und ''[[E-Werk (Berlin)|E-Werk]]'' ([[Wilhelmstraße (Berlin-Mitte)|Wilhelmstraße]] 43; bis 1997), beides Geburtsstätten des [[Techno]] in Deutschland.<br /> <br /> == Musik ==<br /> Der Potsdamer Platz wird in dem Lied ''[[Hurra die Welt geht unter (Lied)|Hurra die Welt geht unter]]'' von [[K.I.Z]] und [[Henning May]] erwähnt, ebenso in dem Song ''Where are we now?'' von [[David Bowie]]. Er wird des Weiteren im Musikvideo zu ''[[Dickes B]]'' von [[Seeed]] gezeigt (1:35 min).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Seeed |url=https://www.youtube.com/watch?v=GYK-NfOo7b4 |titel=Seeed - Dickes B (official Video) |werk=YouTube.com |hrsg=Google LLC |datum=2010-01-25 |sprache=de en |abruf=2023-07-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> &lt;!--- chronologisch, Neuestes zuerst -----&gt;<br /> * [[Curt Corrinth]]: ''Potsdamer Platz – Ekstatische Visionen''. Mit Illustrationen von [[Paul Klee]]. Walde+Graf Verlagsagentur, Berlin 2016, ISBN 978-3-946896-06-7.<br /> * Michael Wartmann: ''Tages-Nächte. Berlin, Potsdamer Platz 1998–2005.'' Hrsg. Dorothea Böhland, Michael Schremmer. Böhland &amp; Schremmer, Berlin 2015, ISBN 978-3-943622-10-2.<br /> * [[Joachim Fischer (Soziologe)|Joachim Fischer]], Michael Makropoulos (Hrsg.): ''Potsdamer Platz – Soziologische Theorien zu einem Ort der Moderne.'' Wilhelm Fink, München 2004, ISBN 3-7705-3708-4.<br /> * Régine Robin: ''Ein Loch mitten in der Stadt oder die Metamorphosen des Potsdamer Platzes.'' In: ''Berlin. Gedächtnis einer Stadt.'' (Berlin chantiers) Nachw. [[Lothar Baier]], Übers. aus dem kanadischen Franz. Ronald Voullié. Mit Fotos. Transit, Berlin 2002, S.&amp;nbsp;134–140.<br /> * Andreas Muhs, Heinrich Wefing: ''Der Neue Potsdamer Platz – Ein Kunststück Stadt.'' be.bra verlag, Berlin-Brandenburg 1998, ISBN 3-930863-42-1.<br /> * Matthias Pabsch: ''Zweimal Weltstadt. Architektur und Städtebau am Potsdamer Platz.'' Reimer, Berlin 1998, ISBN 3-496-01191-2.<br /> * ''Info Box – Der Katalog.'' Nishen, 4. Aufl., Berlin 1998, ISBN 3-88940-333-6.<br /> * Günther Bellmann (Hrsg.): ''Potsdamer Platz. Drehscheibe der Weltstadt.'' Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-550-06944-8.<br /> * ''Geowissenschaften und Geotechnik auf einer Großbaustelle. Berlin: Potsdamer Platz und Spreebogen.'' Sonderheft der Zeitschrift ''Geowissenschaften'', 3/4, 1996, {{ISSN|0933-0704}}.<br /> * Wolf Thieme: ''Das letzte Haus am Potsdamer Platz. Eine Berliner Chronik.'' [[Rasch und Röhring]], Hamburg 1988.<br /> * [[Janos Frecot]], Helmut Geisert (Hrsg.): ''Berlin im Abriss – Beispiel Potsdamer Platz.'' [[Berlinische Galerie]], Ausstellungskatalog. Medusa, Berlin – Wien 1982, ISBN 3-88602-051-7.<br /> * Artikel zu den Baumaßnahmen am Potsdamer Platz in der Zeitschrift ''Geowissenschaften'' (Open Access):<br /> ** Christof Ellger: ''Der Potsdamer Platz – Neuer Anlauf zu einer Mitte Berlins.'' In: ''Geowissenschaften.'' Band 14, Nr. 3–4, 1996, S. 91–99, [[doi:10.2312/geowissenschaften.1996.14.91]]<br /> ** Jens Karstedt: ''Baugrundgeologie im Bereich Potsdamer Platz – Spreebogen.'' In: ''Geowissenschaften.'' Band 14, Nr. 3–4, 1996, S. 119–122, [[doi:10.2312/geowissenschaften.1996.14.119]]<br /> ** Ottfried Matthes, Peter Relotius: ''Grundwassermanagement für die Baumaßnahmen am Potsdamer Platz.'' In: ''Geowissenschaften.'' Band 14, Nr. 3–4, 1996, S. 123–128, [[doi:10.2312/geowissenschaften.1996.14.123]]<br /> * [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&amp;set%5Bimage%5D=9&amp;set%5Bzoom%5D=default&amp;set%5Bdebug%5D=0&amp;set%5Bdouble%5D=0&amp;set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27646518-19050806-1-0-0-0.xml Projekte des Berliner Architekten Wilhelm Meyer zur Umgestaltung des Potsdamer Platzes, anno 1905.] In: ''[[Berliner Tageblatt]].'' 6. August 1905.<br /> <br /> == Filme ==<br /> * Hubertus Siegert: ''Berlin Babylon. Beobachtungen des radikalen Umbaus einer Innenstadt mit Architekten, Politikern und Bauherren.'' S.U.M.O. Film, Deutschland 1996–2001, Farbe, 88&amp;nbsp;Min., ISBN 3-89848-718-0.<br /> * Im unterirdischen Abschnitt zwischen dem Fernbahnsteig und der Einkaufspassage wurden unter anderem die Büroszenen für den Film ''[[Equilibrium (Film)|Equilibrium]]'' gedreht.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Potsdamer Platz|audio=0|video=0}}<br /> {{Commonscat|Potsdamer Platz (Berlin)|Potsdamer Platz}}<br /> {{Wikivoyage|Berlin/Potsdamer Platz|Potsdamer Platz}}<br /> * {{LuiseLexStr |art=a |bez=01 |id=P420 |zlb98=1565 |kaupert=Potsdamer-Platz-10117-10785-Berlin |name=Potsdamer Platz}}<br /> ** {{LuiseLexStr |art=h |bez=01 |id=P354 |zlb98=1551 |name=Platz vor dem Potsdamer Thor |abk=Luise}}<br /> * [https://stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedtebau-projekte/leipziger_platz Archiv: Leipziger und Potsdamer Platz.] Geschichte und Planung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.<br /> * [http://histomapberlin.de/histomap/de/index.html HistoMap Berlin] Georeferenzierte Karten verschiedener Epochen. Ein Kooperationsprojekt zwischen dem [[Landesarchiv Berlin]] und der [[Beuth Hochschule für Technik Berlin]], mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Geodatenservice.<br /> * [http://potsdamer-platz.org/ Eine Zeitreise in Bildern.]<br /> * [https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/potsdamer-platz-1925.html Bild vom Potsdamer Platz, 1925, Bestand des DHM.]<br /> * [http://zeitreisepotsdamerplatz.com/ Virtuelle Zeitreise Potsdamer Platz.]<br /> * [http://www.cityscope.de/movies/pepe.html Zeitrafferfilm über den Potsdamer Platz 1995–1999]; Wiedergabezeit: 60 Sekunden.<br /> * [https://www.medienarchiv.com/Berlin/index-Berlin-Potsdamer-Platz.htm Umfangreiches Fotoarchiv Potsdamer Platz 1990–2005]<br /> * [https://www.orte-der-einheit.de/potsdamer-platz ''Potsdamer Platz: Die Wiederauferstehung eines Platzes''.] orte-der-einheit.de ([[Haus der Geschichte]]).<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Coordinate|NS=52/30/34/N|EW=13/22/33/E|type=landmark|region=DE-BE}}<br /> <br /> {{Lesenswert|11. November 2006|23663934}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4245488-8|LCCN=sh85105722|VIAF=244635196}}<br /> <br /> [[Kategorie:Platz in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Platz in Europa]]<br /> [[Kategorie:Renzo Piano]]<br /> [[Kategorie:Berlin-Mitte]]<br /> [[Kategorie:Berlin-Tiergarten]]<br /> [[Kategorie:Bauensemble in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Bauensemble in Europa]]<br /> [[Kategorie:Potsdamer Platz| ]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nike_Air_Max&diff=250630504 Nike Air Max 2024-11-24T06:58:30Z <p>Da flow: Satz geglättet</p> <hr /> <div>[[Datei:Air Max 90.png|mini|Air Max 90]]<br /> <br /> '''Nike Air Max''' sind eine Reihe von [[Sportschuh]]en der Firma [[Nike (Unternehmen)|Nike]].<br /> <br /> == Entstehung ==<br /> [[Datei:Nike Air Max 1.png|mini|Air Max 1, die ersten Air Max aus dem Jahr 1987]]<br /> <br /> Den Grundstein für die Nike-Air-Technologie hat der Luft- und Raumfahrt-Ingenieur Marion Franklin Rudy gesetzt. Nach einem Karrierewechsel in den 1960er Jahren begann Rudy kreative Lösungen für andere Branchen zu entwickeln. Die Idee Luftpolster in Schuhe einzusetzen ließ Rudy nicht los. Nachdem er ohne Erfolg 23 Schuhherstellern seine Idee präsentierte, stieß er bei dem Nike-Mitgründer [[Philip Knight|Phil Knight]] schließlich auf ein offenes Ohr. Knight war nach einem Testlauf schnell überzeugt und beschloss die Idee aufzugreifen. Die Nike-Air-Serie war schließlich geboren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://news.nike.com/news/history-of-nike-air |titel=A Brief History of Nike Air |abruf=2019-12-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Air Max 1 wurde am 26. März 1987 erstmals veröffentlicht. Erstmals entworfen wurde der Schuh von [[Tinker Hatfield]], der 1985 im Bereich des Designs aktiv war und parallel auch die Nike Jordans mit ähnlichen Merkmalen entwarf. Die Inspiration, das Innere der Sohle sichtbar zu machen, bekam der Schuh-Designer durch das Pariser [[Centre Georges-Pompidou|Kunstmuseum Georges Pompidou]] mit den zahlreichen Fenstern, die das Innere des Gebäudes sichtbar machen. Während Hatfield das Gebäude betrachtete, kam ihm die Idee, dieses Prinzip auf die Sneaker-Technologie und die Sohle zu erweitern.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Aylin Güler |Titel=Air Max 1 /97 Foot Locker Only: Airbags für die Füße |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/stil/mode-design/sneak-around/nike-air-max-woher-die-idee-der-airbags-fuer-die-fuesse-kommt-16185547.html |Abruf=2019-12-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den 1990er Jahren kamen noch einige gravierende Veränderungen auf den Nike Air Max zu. Nach vielen weiteren Air Max-Modellen präsentierte der Designer Christian Tresser 1997 den Air Max 97. Der Schuh war das erste Modell, bei dem sich das Luftkissen über die gesamte Fußlänge erstreckte. Das stilprägende Design des Schuhs erinnert, laut dem Hersteller selbst, an einen Hochgeschwindigkeitszug.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.nike.com/de/launch/t/mehr-zum-design-air-max-97 |titel=Mehr zum Design: Nike Air Max 97 |abruf=2019-12-28 |sprache=de-DE}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Nachfolger des Air Stab, der erstmals mit einem Air Pad versehen war, erlangten die ersten Air Max vor allem in der [[Hip-Hop (Subkultur)|Hip-Hop]]-Szene schnell Kultstatus. In der [[Gabber]]-Szene gewannen die Schuhe einen noch viel größeren Status. An dieser Beliebtheit hat sich bis heute nichts geändert. Air Max haben des Weiteren seit langem schon nicht nur im Sport Verwendung gefunden, sondern entwickelten sich auch zu einem modischen Trendschuh im oberen Preissegment. Die verschiedenen Verwendungen machten sich vor allem durch die unterschiedlichen Entwicklungen bemerkbar. Es kamen ein Air Max speziell zum Laufen und einer zum einfachen Tragen in der Öffentlichkeit auf den Markt. Im November 2014 präsentierte Nike den Air Max 2015 mit dynamischen Mesh und einer vollwertigen Max-Federung.&lt;ref name=&quot;stylecollect&quot;&gt;{{Internetquelle |werk= Internet-Auftritt von Stylecollect.de |url= http://www.stylecollect.de/nike-air-max-2015/ |titel= Nike Air Max 2015 |datum= 2014-11-21 |zugriff= 2014-11-21 |archiv-url= https://web.archive.org/web/20141129043209/http://www.stylecollect.de/nike-air-max-2015/ |archiv-datum= 2014-11-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [https://www.youtube.com/watch?v=KHk5O0oplfA Ein Kurzfilm über die Entstehung des Air Max 87]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Sportfußbekleidung]]<br /> [[Kategorie:Hip-Hop-Mode]]<br /> [[Kategorie:Nike Inc.]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Poltrona_Frau&diff=250439902 Poltrona Frau 2024-11-17T20:44:11Z <p>Da flow: Formulierungen</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Poltrona Frau S.p.A.<br /> | Logo = Poltrona-Frau-Logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Italien)|Società per azioni]]<br /> | ISIN =<br /> | Gründungsdatum = 1912<br /> | Auflösungsdatum =<br /> | Auflösungsgrund =<br /> | Sitz = [[Tolentino]], {{ITA}}<br /> | Leitung = Dario Rinero<br /> | Mitarbeiterzahl = 643&lt;ref name=&quot;AR&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.poltronafrau.com/content/dam/ld/poltronafrau/website/about/HOW-WE-DO-IT/sostenibilita/sustainability-report-13102023-en.pdf |titel=Sustainability Report 2022 |hrsg=Poltrona Frau S.p.A. |format=pdf |abruf=2024-05-13}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 239 Mio. [[Euro|EUR]]&lt;ref name=&quot;AR&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2022-12-31<br /> | Branche = Möbel<br /> | Homepage = [https://www.poltronafrau.com/ www.poltronafrau.com]<br /> }}<br /> <br /> '''Poltrona Frau''' ist ein [[italien]]ischer [[Möbel]]hersteller mit Sitz in [[Tolentino]]. <br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Poltrona Frau wurde 1912 von dem aus [[Cagliari]] stammenden Renzo Frau in [[Turin]] gegründet. Ab 1926 war die Firma Hoflieferant der Italienischen Königsfamilie, der [[Haus Savoyen|Savoy-Dynastie]]. Im selben Jahr starb Renzo Frau im Alter von nur 45 Jahren, und die Witwe Savina Pisati übernahm die Leitung des Unternehmens. In dieser Zeit lieferte die Marke die Einrichtung vieler wichtiger Grand Hotels, die Innenausstattung für die Expo Turin 1928&lt;ref&gt;[https://www.archiviostoricobarilla.com/en/explore/focus/barilla-stands-1913-2000/barilla-stands/international-exhibition-turin-1928/ Expo 1928]&lt;/ref&gt; und des luxuriösen [[Rex (Schiff, 1932)|Überseedampfers Rex]], der den ganzen Stolz der Italienischen Schifffahrt darstellte. 1941 übergab Savina Pisati die Leitung des Unternehmens an ihren Schwiegersohn Roberto Canziani. <br /> [[Datei:Poltrona frau, modello 177, 1915.jpg|mini|links|Modell 177 von 1915]]<br /> 1962 übernahm die Gruppe Nazareno Gabrielli das Unternehmen, die Leitung wurde Franco Moschini übertragen und der Firmensitz wurde nach [[Tolentino]] in der Region [[Marken]] verlegt. 1965 entwarf [[Gio Ponti]] den Dezza-Sessel, der in Genua mit dem Tecnhotel-Preis ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später begann er die Zusammenarbeit mit [[Luigi Massoni]], der die Rolle des Art Director innehatte und 1968 Lullaty entwarf, ein Allround-Bett. 1970 wurde die Neugestaltung der Marke von [[Mimmo Castellano]] durchgeführt. In den 1980er Jahren arbeiteten [[Pierluigi Cerri]], [[Marco Zanuso]], Lella und [[Massimo Vignelli]] mit dem Unternehmen zusammen.<br /> <br /> Im Jahr 1990 kam es zu einem erneuten Eigentümerwechsel. Das Unternehmen wurde von [[Franco Moschini]] übernommen, der die Internationalisierung stark vorantrieb. 1992 wurde der erste Flagship-Store in New York (Stadtteil Soho) eröffnet, im selben Jahr erschien der ''Vanity-Fair''-Sessel im Film [[Bodyguard (1992)|Bodyguard]] von [[Mick Jackson]]. 1996 wurden das [[Piccolo Teatro di Milano|Piccolo Teatro]] in Mailand und das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] in [[Straßburg]] eingerichtet. 2001 übernahm Moschini die [[Gebrüder Thonet|Thonet]] Wien und 2004 die Marke [[Gufram]]. Gufram blieb, nach dem Rückkauf durch Sandra Vezza und ihrem Sohn Charley, bis 2011 bei der Poltrona-Frau-Gruppe. 2003 beteiligte sich der Private-Equity-Fonds Charme Investments am Kapital von Poltrona Frau (zunächst 30 %, danach werden es 60 % sein), Hauptaktionär ist die Familie von [[Luca Cordero di Montezemolo]]. Im Jahr 2004 erwarb das Unternehmen die italienischen Möbelhersteller Cappellini und [[Cassina S.p.A.|Cassina]], und formierte mit den drei Marken die Poltrona-Frau-Gruppe&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.poltronafrau.com/de/de/about.html |titel=Über uns |werk=Unternehmenswebsite |hrsg=Poltrona Frau |sprache=de |abruf=2024-11-15}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> 2010 schuf die Firma die Sitze für die [[Walt Disney Concert Hall]] in Los Angeles. Im Jahr 2011 brachte das Unternehmen ein 13.000 US-Dollar teures Sofa auf den Markt, das vom französischen Architekten und Designer [[Jean-Marie Massaud]] entworfen wurde und als Hommage an [[John F. Kennedy, Jr.]] das John-John-Sofa genannt wurde. 2012 folgte John-John Read. Im Jahr 2013 entwarf und produzierte das Unternehmen 600 Sitze für den VIP-Bereich der [[Arena Corinthians|Corinthians Arena]] in [[Sao Paulo]], Brasilien. Wenngleich auch die Bestuhlung von Veranstaltungsräumen schon länger zum Kerngeschäft gehörte, war dies das erste Mal, dass das Unternehmen Sitze für ein Fußballstadion herstellte. Auch die Sessel der im Jahr 2017 eröffneten Hamburger [[Elbphilharmonie]] von [[Herzog &amp; de Meuron]] wurden von Poltrona Frau nach einem Entwurf der Architekten realisiert&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.poltronafrau.com/de/de/products/elbphilharmonie.html |titel=Elbphilharmonie |werk=Unternehmenswebsite |hrsg=Poltrona Frau |sprache=de |abruf=2024-11-15}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Im Februar 2014 erwarb das amerikanische Unternehmen [[Haworth, Inc.|Haworth]], mit Sitz in Holland, Michigan, 58,6 % des Kapitals von Poltrona Frau, von Charme Investments (51,3 %) und von Moschini (7,3 %) für einen Betrag von 243 Millionen Euro (2,96 Euro pro Aktie). Die 1948 gegründete und vom Italiener Franco Bianchi geführte Haworth Inc. startete daraufhin ein Pflichtübernahmeangebot, um die Aktien von der Börse zu nehmen und zahlte für die Übernahme insgesamt 415 Millionen Euro.&lt;ref&gt;[https://www.moebelkultur.de/news/haworth-uebernimmt-die-anteile-von-hauptaktionaer-montezemolo/ Haworth übernimmt die Anteile von Hauptaktionär Montezemolo] Möbelkultur, 7. Februar 2014&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Das Unternehmen fertigt mittlerweile auch Flugzeugausstattungen und beliefert Automobilhersteller, so werden Echtlederausstattungen für [[Ferrari]], [[Maserati]] und [[Bugatti]] erzeugt, aber auch für einzelne Ausstattungsreihen der Marken [[Volkswagen]], [[Alfa Romeo]], [[Lancia]], [[Fiat (Marke)|Fiat]] und [[BMW]]. Auch die Sitze des Hochgeschwindigkeitszuges ''.italo'' des Unternehmens [[Nuovo Trasporto Viaggiatori]] wurden von Poltrona Frau geliefert.&lt;ref&gt;[https://www.classicdriver.com/de/article/design-m-bel/die-ledermacher-von-tolentino-ein-besuch-bei-poltrona-frau Die Ledermacher von Tolentino: Ein Besuch bei Poltrona Frau] Classic Driver, 29. November 2013&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [https://www.poltronafrau.com/ Website der Poltrona Frau S.p.A.]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Italien)]]<br /> [[Kategorie:Möbelhersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Marken)]]<br /> [[Kategorie:Markenname (Möbel)]]<br /> [[Kategorie:Luxusgüterhersteller]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Tolentino]]<br /> [[Kategorie:Unternehmensgründung 1912]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chromecast&diff=250438199 Chromecast 2024-11-17T19:33:15Z <p>Da flow: Sätze/Lesefluss verbessert, Google Home Korrektur</p> <hr /> <div>{{Infobox<br /> | Titel = Chromecast<br /> | Bildname = Chromecast (3rd generation).jpg<br /> | Bildbreite = 233x233px<br /> | Bildtext = Chromecast 3.&amp;nbsp;Generation<br /> | Stil = 1<br /> | Farbe = transparent<br /> | Feldname1 = Hersteller<br /> | Daten1 = [[Google LLC]]<br /> | Feldname2 = Kategorie<br /> | Daten2 = [[Streaming-Box]]<br /> | Feldname3 = Erstveröffentlichung<br /> | Daten3 = 24. Juli 2013<br /> | Feldname9 = Vorgänger<br /> | Daten9 = [[Nexus Q]]<br /> }}<br /> <br /> '''Chromecast''' ist die Bezeichnung für mehrere vom [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Unternehmen [[Google LLC]] angebotene Arten von [[Streaming-Box|Streaming-Media-Adaptern]], die auf Basis des Protokolls ''Google Cast'' arbeiten.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Das Gerät wurde in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] ab dem 24. Juli 2013 und seit dem 19. März 2014 in elf weiteren Ländern, darunter auch Deutschland, verkauft.&lt;ref&gt;Henning Steier: [http://www.nzz.ch/aktuell/digital/google-chromecast-nexus-7-1.18122336 ''35-Dollar-Hintertür zum Fernseher''], nzz.ch vom 24. Juli 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im September 2020 präsentierte Google den Chromecast der 4. Generation, auf dem erstmals die Benutzeroberfläche [[Google TV]] installiert ist.&lt;ref&gt;[[The Verge]] (30. September 2020): ''[https://www.theverge.com/2020/9/30/21466954/google-chromecast-new-price-features-tv-interface Google announces new Chromecast with the new Google TV interface]''.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Funktionsweise ==<br /> Das Gerät wird per [[High Definition Multimedia Interface|HDMI]] bzw. Audiointerface an ein [[Audiovisuelle Medien|AV]]-[[Wiedergabegerät]] (zum Beispiel [[Fernsehgerät]]) angeschlossen und [[Streaming Media|überträgt]] („streamt“) Audio und Video über [[Wireless Local Area Network|WLAN]]. Die Stromversorgung erfolgt über ein [[Universal Serial Bus|USB]]-Kabel entweder aus dem mitgelieferten [[Netzteil]] oder einem anderen Gerät, das die für USB üblichen 5&amp;nbsp;V [[Gleichspannung]] mit ausreichender [[Stromstärke]] bereitstellt. Der Benutzer kann Inhalte aus unterstützten [[Mobile App|Apps]] sowie mittels „Google Cast für Chrome“ auch vom Desktop-Browser [[Google Chrome]] an ein AV-Wiedergabegerät übertragen. Über die Chromecast-kompatiblen Apps steuert der Benutzer die Auswahl der Medien (Videos, Audiodateien, Fotos) und ihr Abspielverhalten. Auf dem steuernden Gerät muss eine spezielle Software (App) installiert sein (derzeit: ''Google Home''), die von Google für die Mobil-Betriebssysteme [[Android (Betriebssystem)|Android]] und [[IOS (Betriebssystem)|iOS]] angeboten wird. So gesteuert, empfängt der Chromecast Medienstreams vom [[Wireless Access Point]], decodiert diese und leitet die Inhalte an das AV-Wiedergabegerät weiter. Während der Wiedergabe können auf dem steuernden Android-Gerät andere Aufgaben erledigt, beispielsweise [[Telefongespräch]]e entgegengenommen werden. Die vom Chromecast verarbeiteten Inhalte können aus dem Internet, dem [[Local Area Network|lokalen Netz]] (LAN) oder vom steuernden Computer bzw. Mobilgerät kommen. Zum Beispiel ist das Spiegeln eines Tabs aus dem Chrome-Desktop-Browser, des gesamten Bildschirminhalts (eines PCs oder eines mobilen Gerätes) oder das Anzeigen lokal gespeicherter Video-, Audio- und Fotodateien möglich. Es gibt auch Applikationen, um z.&amp;nbsp;B. ein Quiz mit vier Antwortmöglichkeiten anzuzeigen, und Apps, die das Steuergerät als [[Grafiktablett]] nutzen, auf dem der Nutzer mit dem Finger malen kann, während das Ergebnis auf dem Fernsehgerät bzw. Monitor ausgegeben wird.<br /> <br /> Wird gerade nichts abgespielt, erscheint der Startbildschirm („Homescreen“), der neben Uhrzeit und Name des Chromecasts auch bildschirmfüllend [[Bildschirmschoner]] (Landschaftsbilder) anzeigt, die periodisch wechseln. Die Ersteinrichtung und Konfiguration des Chromecast erfolgen über die Google-Home-App (früherer Name: Chromecast-App bzw. Google-Cast-App), zudem lässt sich damit auch die Lautstärke des Chromecast steuern. Mit Version 1.8.22 der Chromecast-App im Oktober 2014 kam die Funktion „Backdrop“, um die angezeigten Medien und Informationen des Sticks anzupassen. So können etwa eigene Fotos eingebunden, das örtliche Wetter angezeigt sowie Kunstgemälde, Nachrichten und Satellitenaufnahmen eingeblendet werden. „Google nutzt dazu hauseigene Dienste wie das [[Google Art Project|Art Project]], [[Google Maps|Maps]] und [[Google+|Google Plus]].“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.chip.de/news/Chromecast-Update-Backdrop-Funktion-ermoeglicht-Individualisierung_73256032.html |titel=Chromecast Update: Backdrop-Funktion ermöglicht Individualisierung |datum=2014-10-12 |abruf=2014-11-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20141107170602/http://www.chip.de/news/Chromecast-Update-Backdrop-Funktion-ermoeglicht-Individualisierung_73256032.html |archiv-datum=2014-11-07 |offline=ja |archiv-bot=2023-12-05 12:27:57 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Streaming-Architektur ==<br /> [[Datei:Chromecast plugged into TV.jpg|mini|Angeschlossener Chromecast-HDMI-Stick der ersten Generation]]<br /> <br /> Die Streaming-Architektur ''Google Cast'' regelt bei Mobilgeräten die Kommunikation vom Sender zum Empfänger.&lt;ref&gt;[https://developers.google.com/cast/ Google-Entwicklerseite für Google-Cast-API], abgerufen am 29. August 2013.&lt;/ref&gt; Vom Steuergerät, z.&amp;nbsp;B. Tablet oder Smartphone, werden nur URLs und Steuerdaten (z.&amp;nbsp;B. Pausierung, Lautstärkenänderung) als „Commands“ zum Stick übertragen (außer bei Offline-Inhalten). Dieser holt die Quelle über die WLAN-Verbindung vom Internet oder dem lokalen Netzwerk. Die Übertragung eines beliebigen Bildschirminhaltes oder verschiedener Anwendungen zugleich ist nicht möglich. Im strengen Sinn handelt es sich nicht um ein Streaming-Protokoll, und steht steht deshalb aus technischer Sicht nicht direkt in Konkurrenz zu Streaming-Protokollen wie [[Miracast]] oder [[Apple]] [[AirPlay (Schnittstelle)|AirPlay]]&lt;ref&gt;[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Chromecast-Noch-eine-Streaming-Architektur-1923378.html Google Chromecast - Noch eine Streaming Architektur], Artikel des Heise Verlages zur Chromecast Streaming-Architektur, abgerufen am 29. August 2013.&lt;/ref&gt;, sondern ist mit dem früheren Heimnetzwerkstandard [[Digital Living Network Alliance|DLNA]] zu vergleichen. Google Home basiert auf dem [[Multicast DNS|Multicast-DNS]]-Protokoll. In älteren Versionen kam das Protokoll DIAL (Discover And Launch Protocol) zum Einsatz, das Verfahren von [[Universal Plug and Play|UPnP]] nutzte.&lt;ref&gt;{{Cite web |author=admin74 |title=How Chromecast Works, Chromecast Protocol Described |date=2013-07-28 |publisher=Computer Solution |url=http://computers-solution.com/how-chromecast-works-chromecast-protocol-described/ |accessdate=2013-08-13 |website=Computer Solution |archiveurl=https://web.archive.org/web/20131006113308/http://computers-solution.com/how-chromecast-works-chromecast-protocol-described/ |archivedate=2013-10-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vorteile ===<br /> * Der Energieverbrauch im Steuergerät ist gegenüber Miracast oder Apple AirPlay geringer, da man nur Steuerdaten und nicht gesamte Bildschirminhalte überträgt. Dies gilt nur für Medieninhalte in der Cloud bzw. auf unterstützten Online-Diensten.<br /> * Eine Bildschirmübertragungs-Funktion (''Screen Mirroring'') gibt es mit Android-Geräten ab Version 4.4.2.<br /> * Da die Steuerung durch das Mobilgerät oder den Computer geschieht, ist keine zusätzliche Fernbedienung notwendig. Wenn es der jeweilige Dienst unterstützt, können mehrere Geräte nacheinander oder auch zugleich die Datenübertragung steuern. So können Familienmitglieder Musikstücke oder Videos zu einer Wiedergabeliste hinzufügen.<br /> * Das Abspielen ist unabhängig vom Steuergerät, mit dem das Abspielen angestoßen wurde. Die Wiedergabe wird auch fortgesetzt, wenn die Batterie im Mobilgerät entladen ist oder es sich außerhalb der WLAN-Reichweite befindet.<br /> * Gegenüber einer Übertragung nach dem [[Wi-Fi Direct|Wi-Fi-Direct-Standard]] wird die Internetverbindung des Mobilgeräts nicht getrennt.<br /> * Es entstehen keine Kosten nach Erwerb des Chromecast-Geräts (ausgenommen ggf. Kosten für die verwendeten Dienste und den Internetzugang).<br /> <br /> === Nachteile bzw. Kritik ===<br /> * Es war zunächst nicht möglich, Inhalte direkt vom Mobilgerät (z.&amp;nbsp;B. Fotos) auf den Fernseher zu übertragen. Inhalte mussten zuerst in die Cloud geladen werden, z.&amp;nbsp;B. über Google+. Seit Dezember 2013 ermöglichen dies Applikationen von Drittanbietern, z.&amp;nbsp;B. Avia&lt;ref&gt;[https://play.google.com/store/apps/details?id=com.videon.android.mediaplayer&amp;hl=de Google Play Store Seite zur Applikation Avia], abgerufen am 8. Januar 2014.&lt;/ref&gt; oder [[Plex]],&lt;ref name=&quot;apps&quot; /&gt; und seit der Veröffentlichung des Chromecast-SDKs auch viele weitere Anwendungen.<br /> * Ohne Internet-Verbindung funktioniert der Stick nicht, auch wenn man nur lokale Medien abspielen möchte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://forum.xda-developers.com/hardware-hacking/chromecast/how-to-directly-cast-android-device-t2791313 |titel=xda-developers.com: How to directly cast from android device in tethering WiFi AP mode |datum=2014-12-02 |abruf=2014-12-02}}&lt;/ref&gt;<br /> * Erfolgt die Stromversorgung über das mitgelieferte Netzteil, verbraucht der Stick immer Strom. Es ist daher sinnvoll, die Stromversorgung über einen stromführenden USB-Anschluss des Fernsehgerätes herzustellen, sofern dieser nicht auch im Standby-Modus mit Strom versorgt wird. Alternativ bieten sich [[Master-Slave-Steckdose]]n an.<br /> * Mit Ausnahme von ''Chromecast Ultra'' ist eine Wiedergabe in [[2K (Film)|4K]] nicht möglich (auch nicht mit [[Netflix]]), da der Chromecast-Ausgang nur HDMI 1.x und nicht HDMI 2.0 unterstützt und somit die Bandbreite für 4K-Auflösung und 60 Bilder/s zu klein ist; Adapter auf den Standard [[DisplayPort]] 1.3 helfen nicht.<br /> <br /> == Übertragung von Tabs aus dem Browser Google Chrome ==<br /> [[Datei:Chromecast cast button icon.svg|mini|150px|Aktionssymbol in Apps, das zum Verbinden mit und zum Steuern und Trennen von Google-Home-Empfängern dient.&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Google Cast Design Checklist |publisher=Google |url=https://developers.google.com/cast/docs/design_checklist#cast-button |accessdate=2014-07-30 |website=[[Google Developers]]}}&lt;/ref&gt;]]<br /> <br /> Zusätzlich zur Streaming-Architektur unterstützt Chromecast eine Übertragung von geöffneten [[Tabbed Browsing|Tabs]] aus Google Chrome auf ein anderes Gerät (''Tab Cast''). Dabei wird der Inhalt direkt vom Computer zu Chromecast übertragen (ähnlich Miracast oder Apple AirPlay) mit den dadurch verbundenen Einschränkungen wie höherem Energieverbrauch und Geräte-Abhängigkeit der Wiedergabe. Über ''Tab Cast'' ist auch die Übertragung lokaler Inhalte möglich.&lt;ref&gt;Ryan Whitwam: [http://www.extremetech.com/computing/162443-chromecast-tab-casting-how-to-stream-your-desktop-browser-and-local-media-to-your-tv-video ''Chromecast tab casting: How to stream your desktop, browser, and local media to your TV (video)'']. Englisch. Online auf extremetech.com vom 29. Juli 2013, abgerufen am 3. September 2013.&lt;/ref&gt; Bei Nutzung der Funktion gibt es noch folgende Einschränkungen:<br /> * Bisher wird nur die Desktop-Version von Chrome unterstützt, eine Übertragung von Mobilgeräten ist nicht möglich.&lt;ref&gt;[https://support.google.com/chromecast/answer/3209990?hl=en&amp;ref_topic=3210038 ''Systemvoraussetzungen der Google Cast Extension''], abgerufen am 30. August 2013&lt;/ref&gt;<br /> * Die Übertragung besitzt eine niedrigere Qualität als direkt durch die Streaming-Architektur unterstützte Anwendungen und hängt von dem verwendeten Computer ab. Die maximal unterstützte Auflösung ist [[720p]].&lt;ref&gt;[https://support.google.com/chromecast/answer/3265953?hl=en ChromeCast ''Optimized Playback vs. Casting a Tab''], Hilfe zu Tab Casting, support.google.com, abgerufen am 30. August 2013 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> Neben Übertragung eines einzelnen Tabs gibt es die Option zum Spiegeln des gesamten Bildschirminhalts eines Computers. Dies lässt sich im Chrome-Browser über das Streaming-Menü mittels der Option „Desktop streamen“ aktivieren. Auch andere Programme und die gesamte System-Oberfläche werden dabei übertragen. Audio wird nur von Computern mit Windows übertragen, macOS und Chrome OS werden nicht unterstützt.<br /> <br /> == Apps und Spiele ==<br /> Unterstützte [[Mobile App|Apps]] waren zuerst [[YouTube]], [[Netflix]] ohne 4K, [[Google Play]] sowie seit dem 10. Dezember 2013 Songza, [[Vevo]], [[Plex]], Red Bull.TV, Revision 3, PostTV, Viki, BeyondPod, RealPlayer Cloud sowie Avia.&lt;ref name=&quot;apps&quot;&gt;Moritz Stückler: {{Webarchiv |url=http://t3n.de/news/chromecast-unterstuetzung-fuer-515878/ |text=''10 neue Apps mit Google-Chromecast-Unterstützung – inklusive Plex.'' |wayback=20131213090538}} In: ''T3n.de''. 10. Dezember 2013, abgerufen am 11. Dezember 2013.&lt;/ref&gt; Mit der Einführung in Deutschland am 19. März 2014 bis zur Einstellung des Dienstes Ende 2016 war das Video-On-Demand-Portal [[Watchever]] als App verfügbar.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.watchever.de/servicecenter/geraete-und-technik/chromecast |text=''Unterstützte Geräte – Google Chromecast'' |wayback=20140319221222}}, Watchever.de, abgerufen am 19. März 2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 4. Februar 2014 veröffentlichte Google die Entwicklungsschnittstelle Chromecast-SDK,&lt;ref&gt;[http://www.zdnet.de/88183127/google-oeffnet-chromecast-sdk-fuer-alle-entwickler/ www.zdnet.de/88183127/google-oeffnet-chromecast-sdk-fuer-alle-entwickler].&lt;/ref&gt; womit Chromecast-kompatible Apps entwickelt werden können. Voraussetzung dafür ist die ''Google Cast SDK Developer Console'', die 5&amp;nbsp;Euro kostet. Seitdem gibt es auch kostenlose Anwendungen zur Übertragung von Offline-Inhalten. Die erste und auch bekannteste ist die App ''AllCast'' von Koushik Dutta, der vor allem für das alternative Custom-ROM [[CyanogenMod]] bekannt ist.<br /> <br /> Die ''Cast Store App'',&lt;ref&gt;[https://play.google.com/store/apps/details?id=goko.gcs Google-Play-Store-Seite zur Applikation Cast Store]&lt;/ref&gt; die einen inoffiziellen Überblick über Android-Apps mit Chromecast-Unterstützung bietet, listet inzwischen mehrere Hundert Apps und einige Spiele auf.<br /> <br /> Zu den Spielen gehören in der Bedienung meist einfache Anwendungen, beispielsweise ein Mehrspieler-Quiz oder [[Tic-Tac-Toe]],&lt;ref&gt;[https://play.google.com/store/apps/details?id=com.swishly.cast.tictactoe Google Play Store Seite zur Applikation TicTacToe for Chromecast]&lt;/ref&gt; die Fragen und Antworten bzw. das Spielfeld auf den Fernseher übertragen. Unter Verwendung von Bildschirmspiegelung (''Screen Mirroring'') sind aber auch komplexere Oberflächen denkbar; die Entwickler-Plattform ''Rolocule'' nutzt dies sowie die Bewegungssensoren des Steuergeräts, um diesen als Controller zu benutzen. Diese Technik ähnelt stark Spielekonsolen wie [[Wii|Nintendo Wii]] oder [[Kinect|Xbox Kinect]]. Als Demo-App fungiert eine Tennis-Applikation, und weitere sollen folgen – auch andere Programmierer können die verwendete Technik nutzen und solche Spiele entwickeln.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stefan Kirchner |url=http://www.go2android.de/rolocule-googles-chromecast-als-spielkonsole/ |titel=Rolocule: Googles Chromecast als Spielkonsole |werk=androidtv |datum=2014-07-04 |abruf=2014-07-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Hardware ==<br /> === Erste Generation ===<br /> [[Datei:Chromecast (1st generation)-0869.jpg|mini|Chromecast 1.&amp;nbsp;Generation]]<br /> <br /> Die am 23. Juli 2013 erschienene erste Generation des Chromecast basiert auf dem [[System-on-a-Chip]] 88DE3005-A1 (Marketingname: ''Armada 1500 Mini'') des bermudischen Herstellers [[Marvell Technology Group|Marvell]]. Das SoC ist mit einer Single-Core-[[Arm Cortex-A#Arm Cortex-A9|Cortex-A9]]-CPU ausgestattet, die vermutlich mit ~800 MHz getaktet wird.&lt;ref name=&quot;Anandtech-2015&quot;&gt;{{Cite web |last=Smith |first=Ryan |title=Google’s Chromecast 2 is Powered By Marvell’s ARMADA 1500 Mini Plus - Dual-Core Cortex-A7 |date=2015-10-05 |url=http://www.anandtech.com/show/9688/googles-chromecast-2-is-powered-by-marvells-armada-1500-mini-p |accessdate=2015-10-07 |website=Anandtech.com}}&lt;/ref&gt; Es ermöglicht die Dekodierung der [[Videokompression]]s-Formate [[VP8]] und [[H.264]] über Hardware-gestützte [[Codec]]s. Die drahtlose Kommunikation erfolgt über das Funkmodul ''AzureWave NH–387'' (basierend auf dem Marvell-SoC 88W8787), das [[Wireless Local Area Network|WLAN]] nach dem Standard [[IEEE 802.11]] b/g/n im 2,4-GHz-Band ermöglicht. Die erste Generation des Chromecast besitzt 512 MB [[DDR3-SDRAM]] (DDR3L) sowie 2 GB [[Flash-Speicher]], beide Speicher sind nicht erweiterbar.&lt;ref name=&quot;ifixit&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Parrish |first=Kevin |title=FCC Reveals Google Chromecast Hardware and More |date=2013-07-25 |url=http://www.tomshardware.com/news/Chromecast-Marvell-AzureWave-Armada-Chrome,23658.html |accessdate=2013-10-24 |website=Tom’s Hardware}}&lt;/ref&gt; Das Gerät besitzt einen [[High Definition Multimedia Interface|HDMI-Anschluss]] der ersten Generation zum Anschluss an ein HDMI-fähiges Anzeigegerät sowie einen [[Micro-USB]]-Anschluss, der zur Stromversorgung des [[HDMI-Stick]]s dient. Am Gerät befinden sich eine [[LED]] zur Anzeige des Betriebsstatus und eine Taste zum Zurücksetzen des Chromecast. Eine Fernbedienung wird nicht mitgeliefert, da zur Bedienung ein Computer, Smartphone oder Tablet-Computer mit [[#Unterstützte Geräte zur Bedienung|geeigneter Software]] notwendig ist.<br /> <br /> Die Modellnummer H2G2-42 ist eine [[Reverenz]] an den Roman ''[[Per Anhalter durch die Galaxis]]'' (Originaltitel: ''The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy''), abgekürzt H2G2, sowie die darin vorkommende Definition der [[42 (Antwort)|Zahl 42 als Antwort]] auf die „Ultimative Frage des Lebens, des Universums und dem ganzen Rest“.&lt;ref name=&quot;ifixit&quot;&gt;{{Cite web |title=Chromecast Teardown |url=http://www.ifixit.com/Teardown/Chromecast+Teardown/16069/1 |accessdate=2013-10-24 |website=iFixit}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web |title=The Hitchhiker’s Guide to the Chromecast |date=2013-07-29 |url=http://googlesystem.blogspot.fr/2013/07/the-hitchhikers-guide-to-chromecast.html |accessdate=2013-10-24 |website=Google Operating System}}&lt;/ref&gt; Der mitgelieferte Netzadapter trägt die Modellnummer MST3K-US, die eine Reverenz an die US-amerikanische Fernsehserie ''[[Mystery Science Theater 3000]]'' (MST3K) ist.&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Lowe |first=Scott |title=Google Chromecast’s Geeky Easter Eggs |date=2013-07-30 |url=http://uk.ign.com/articles/2013/07/30/google-chromecasts-geeky-easter-eggs |accessdate=2014-06-26 |website=[[IGN (Website)|UK.IGN.com]]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Zweite Generation ===<br /> [[Datei:Chromecast-2nd-gen-and-Audio.jpg|mini|Chromecast 2.&amp;nbsp;Generation (oben) und Chromecast Audio (unten)]]<br /> <br /> Die seit 29. September 2015 erhältliche zweite Chromecast-Generation basiert auf dem SoC Marvell 88DE3006 (Marketingname: ''Armada 1500 Mini Plus''), welches über eine Dual-Core-[[Arm Cortex-A#Arm Cortex-A7|Cortex-A7]]-CPU mit 1,2 GHz Taktfrequenz verfügt.&lt;ref name=&quot;Anandtech-2015&quot; /&gt; Ebenso fällt die zweite Generation durch ein deutlich verändertes Äußeres auf. Chromecast ist nun scheibenförmig, ähnlich einem [[Puck (Sport)|Eishockey-Puck]]. Über ein kurzes integriertes HDMI-Kabel wird er mit dem Fernsehgerät verbunden. Das Kabel ist flexibel und lässt sich magnetisch am Gerät fixieren, um mehr Möglichkeiten bei der Positionierung hinter dem Fernsehgerät zu bieten. Die zweite Generation verfügt über ein verbessertes Funkmodul (basierend auf dem Marvell-SoC 88W8887), welches Unterstützung für [[IEEE 802.11ac|802.11ac]] und 5-GHz-Bänder bietet. Neu sind auch drei adaptive Antennen im Inneren des Chromecast, die für eine bessere Signalqualität zwischen Chromecast und Wireless Access Point sorgen sollen. Das Gerät hat 512 MB Arbeitsspeicher und 256 MB Flash-Speicher.&lt;ref name=&quot;ifixit2&quot;&gt;[https://de.ifixit.com/Teardown/Chromecast+2015+Teardown/50189 ''Demontage und Angaben zu den Bauteilen''], ifixit.com, abgerufen am 19. November 2015&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Modellbezeichnung NC2-6A5 der zweiten Chromecast-Generation ist eine Reverenz an die [[NCC-1701|USS Enterprise NCC-1701]] aus [[Star Trek]]. Das „NC2“ kann auch als „NCC“ gelesen werden, während die [[Hexadezimalsystem|Hexadezimalzahl]] „6A5“ im [[Dezimalsystem]] „1701“ entspricht.&lt;ref name=&quot;ifixit2&quot; /&gt;<br /> <br /> Die zweite Generation ist erkennbar am Chrome-Logo auf dem Gerät.<br /> <br /> ==== Chromecast Audio ====<br /> [[Datei:Chromecast Audio RUX-J42-5817.jpg|mini|Chromecast Audio]]<br /> <br /> Mit Einführung der zweiten Chromecast-Generation erschien mit ''Chromecast Audio'' auch eine Variante, welche nur für die Tonübertragung ausgelegt ist. Die Abmessungen und Optik der Audio-Version sind mit der des Chromecast&amp;nbsp;2 identisch, mit dem Unterschied, dass eine Rillenprägung auf der Oberseite eine Schallplatte symbolisiert. Mittels [[Klinkenstecker|3,5-mm-Klinkenstecker]] oder eines digitalen [[TOSLINK]]-Kabels (mit zusätzlichem Adapter) kann Chromecast Audio an ein Lautsprechersystem oder eine Stereoanlage angeschlossen werden und wird mittels WLAN mit einem Wiedergabegerät wie Smartphone oder Tablet verbunden. Die Stromversorgung erfolgt über ein mitgeliefertes Netzteil, welches über einen Micro-USB-Stecker an das Gerät angeschlossen wird.<br /> <br /> Die Modellbezeichnung von Chromecast Audio lautet RUX-J42 und wurde vereinzelt als Anspielung auf das Debütalbum ''[[Are You Experienced]]'' von [[Jimi Hendrix]] interpretiert. Während „RUX“ als Abkürzung für den Albumtitel gelesen werden kann, deutet „J42“ den Vornamen von Hendrix und dessen Geburtsjahr 1942 an. Es gibt jedoch keine Belege für diese Annahme.<br /> <br /> Im Januar 2019 gab Google bekannt, dass die Produktion des Chromecast Audio eingestellt wurde und nur noch Restbestände abverkauft werden. Zur Begründung gab Google an, es habe inzwischen „eine Vielzahl von Produkten, mit denen die Benutzer Audio genießen können“.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Taylor Kerns |url=https://www.androidpolice.com/2019/01/11/google-confirms-chromecast-audio-has-been-discontinued-get-em-at-a-discount-while-you-can/ |titel=Google confirms Chromecast Audio has been discontinued — get 'em at a discount while you can |werk=Android Police |datum=2019-01-11 |sprache=en |abruf=2019-01-14}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Carsten Knobloch |url=https://stadt-bremerhaven.de/google-chromecast-audio-wird-eingestellt/ |titel=Google Chromecast Audio wird eingestellt |werk=Caschys Blog |datum=2019-01-11 |sprache=de |abruf=2019-01-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== LAN-Adapter ====<br /> Über einen optional erhältlichen LAN-Adapter kann das Chromecast-Gerät auch unabhängig vom WLAN über Netzwerkkabel betrieben werden, was in vielen Fällen der Stabilität und Geschwindigkeit zugutekommt. Der USB-Eingang wird hierbei nicht nur für die Stromversorgung, sondern auch für die Netzwerkverbindung genutzt. Eine Stromversorgung über eine andere USB-Quelle (z.&amp;nbsp;B. Fernseher) ist dann nicht mehr möglich.<br /> <br /> === Chromecast Ultra ===<br /> [[Datei:Chromecast-Ultra-from-Stadia-Premiere-Edition-bundle.jpg|mini|Chromecast Ultra]]<br /> <br /> Am 4. Oktober 2016 stellte Google ''Chromecast Ultra'' vor, welcher im November 2016 erschien und ergänzend zur vorherigen Generation angeboten wird. Chromecast Ultra unterstützt das Streaming von [[Ultra High Definition Television|4K-UHD]]- und [[High Dynamic Range Image|HDR]]-Inhalten. Optisch ähnelt Chromecast Ultra der zweiten Generation, ist jedoch von den Abmessungen etwas größer. Im Lieferumfang enthalten ist ein Netzteil mit integriertem LAN-Anschluss, um das Gerät auch ohne WLAN betreiben zu können.&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Chromecast Ultra bietet 4K und einen Netzwerkanschluss |date=2016-10-04 |url=http://www.golem.de/news/streaming-googles-chromecast-ultra-kostet-80-euro-1610-123600.html |accessdate=2016-10-28 |website=Golem.de}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Dritte Generation ===<br /> Ab 9. Oktober 2018 wurde der Chromecast der dritten Generation im US-Store&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Marie Black |url=https://www.techadvisor.co.uk/new-product/entertainment/chromecast-3-3684626/ |titel=Google’s Chromecast 3 is available to buy now |abruf=2019-01-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190104124155/https://www.techadvisor.co.uk/new-product/entertainment/chromecast-3-3684626/ |archiv-datum=2019-01-04 |offline=ja |archiv-bot=2023-12-05 12:27:57 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; zum Verkauf angeboten. In Deutschland war er ab dem 24. Oktober 2018&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tobias Weidemann |url=https://t3n.de/news/chromecast-googles-neuer-streaming-dongle-bald-auch-in-deutschland-1119680/ |titel=Chromecast: Googles neuer Streaming-Dongle bald auch in Deutschland |sprache=de |abruf=2019-01-03}}&lt;/ref&gt; im Handel verfügbar, in der Schweiz ab dem 22. Januar 2019&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://techgarage.blog/na-endlich-neuer-chromecast-von-google-ab-heute-in-der-schweiz-zu-kaufen/ |titel=Na endlich: Neuer Chromecast von Google ab heute in der Schweiz zu kaufen |werk=Techgarage |datum=2019-01-22 |sprache=de-CH |abruf=2019-01-22}}&lt;/ref&gt;. Der Chromecast ähnelt der zweiten Generation in der Form und den Abmessungen. Die dritte Generation ist erkennbar am mittig auf dem Gehäuse angebrachten Buchstaben „G“ und unterstützt nun 1080p-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde.<br /> <br /> === Chromecast mit Google TV ===<br /> [[Datei:Chromecast-with-Google-TV-snow-color-on-wood-table.jpg|mini|Chromecast mit Google TV inkl. Fernbedienung]]<br /> <br /> Seit dem 30. September 2020 kann der ''Chromecast mit Google TV'' vorbestellt werden. Er unterscheidet sich stark von seinen Vorgängern, weil er nicht mehr nur über ein Smartphone bedient werden kann, sondern auch mit der mitgelieferten Bluetooth-Fernbedienung. Die Fernbedienung kann auch Fernseher und andere Geräte via [[Infrarot-LED|Infrarot]] steuern.<br /> <br /> Zudem läuft auf ihm das [[Smart-TV]]-[[Betriebssystem]] [[Android TV]] mit der Benutzeroberfläche [[Google TV]]. Er ist zudem deutlich größer als bisherige Chromecasts.<br /> <br /> === Modellübersicht ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Modell<br /> ! Chromecast 1. Gen.<br /> ! Chromecast 2. Gen.<br /> ! Chromecast Audio<br /> ! Chromecast Ultra<br /> ! Chromecast 3. Gen.<br /> ! Chromecast mit Google TV 4K<br /> ! Chromecast mit Google TV HD<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Veröffentlichung<br /> | 24. Juli 2013<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 29. September 2015<br /> | 6. November 2016<br /> | 24. Oktober 2018<br /> | 30. September 2020<br /> | 22. September 2022<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Einführungspreis (Deutschland)<br /> |colspan=&quot;3&quot;| 39,99 €<br /> | 79,99 €<br /> | 39,00 €<br /> | 69,99 €<br /> | 39,99 €<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Vertriebsstatus<br /> |colspan=&quot;3&quot; style=&quot;background:#FFCBCB;&quot;| Verkauf eingestellt<br /> |style=&quot;background:#FFCBCB;&quot;| Verkauf eingestellt<br /> |style=&quot;background:#FFCBCB;&quot;| Verkauf eingestellt<br /> |style=&quot;background:#B9FFC5;&quot;| im Verkauf<br /> |style=&quot;background:#B9FFC5;&quot;| im Verkauf<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| [[System-on-a-Chip]]<br /> | [[Marvell Technology Group|Marvell]] Armada 1500 Mini&lt;br /&gt;(88DE3005-A1)<br /> |colspan=&quot;2&quot;| Marvell Armada 1500 Mini Plus&lt;br /&gt;(88DE3006)<br /> | Marvell Armada 1500 Mini Plus&lt;br /&gt;(88DE3009)<br /> | Marvell Armada 1500 Mini Plus&lt;br /&gt;(88DE3006)<br /> | [[Amlogic]] S905X3 oder D3&lt;ref name=&quot;googletvspec&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://9to5google.com/2020/09/25/chromecast-google-tv-unboxing/ |titel=Chromecast with Google TV gets full unboxing and video hands-on |datum=2020-09-25 |abruf=2021-03-10}}&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;(4× ARM Cortex-A55 mit 1,9 GHz)<br /> | [[Amlogic]] S805X2&lt;br /&gt;(4× ARM Cortex-A35 mit 1,2 GHz)&lt;ref name=&quot;googletvHDt3n&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://t3n.de/news/fire-tv-stick-konkurrenz-neuer-chromecast-mit-google-tv-hd-kostet-40-euro-1500643/ |titel=Fire-TV-Stick-Konkurrenz: Neuer Chromecast mit Google TV HD kostet 40 Euro |datum=2022-09-30 |abruf=2023-11-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;gadgetversuss905x3vss805x2&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://gadgetversus.com/processor/amlogic-s905x3-vs-amlogic-s805x2/ |titel=Amlogic S905X3 vs Amlogic S805X2 |abruf=2024-03-17}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| [[Arbeitsspeicher]]<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 512&amp;nbsp;MB<br /> | 256&amp;nbsp;MB<br /> | 1024&amp;nbsp;MB<br /> | 512&amp;nbsp;MB<br /> | 2048&amp;nbsp;MB&lt;ref name=&quot;googletvspec&quot; /&gt;<br /> | 1536&amp;nbsp;MB&lt;ref name=&quot;googletvHDt3n&quot; /&gt;<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Interner Speicher<br /> | 2048&amp;nbsp;MB<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 256&amp;nbsp;MB<br /> | 128&amp;nbsp;MB<br /> | 256&amp;nbsp;MB<br /> | 8192&amp;nbsp;MB&lt;ref name=&quot;googletvspec&quot; /&gt;<br /> | 8192&amp;nbsp;MB&lt;ref name=&quot;googletvHDt3n&quot; /&gt;<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Videoausgabe<br /> |colspan=&quot;2&quot;| [[High Definition Television|1080p]]<br /> | –<br /> | 1080p (60 [[Bildfrequenz|fps]]),&lt;br /&gt;[[Ultra HD|4K Ultra HD]],&lt;br /&gt;[[High Dynamic Range Video|HDR-Video]]&lt;br /&gt;([[High Dynamic Range Video#HDR10|HDR10]], [[High Dynamic Range Video#Dolby Vision|Dolby Vision]])<br /> | 1080p (60 fps)<br /> | 4K Ultra HD (60 fps),&lt;br /&gt;HDR-Video&lt;br /&gt;(HDR10, HDR10+, Dolby Vision)<br /> | 1080p (60 fps),&lt;br /&gt;(HDR10, HDR10+)<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Audio-[[Digital-Analog-Umsetzer|DAU]]<br /> |colspan=&quot;2&quot;| –<br /> | AKM AK4430&lt;br /&gt;(192 kHz, 24-Bit DAC)<br /> |colspan=&quot;4&quot;| –<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Anschlüsse<br /> |colspan=&quot;2&quot;| [[High Definition Multimedia Interface|HDMI]]&lt;br /&gt;([[Consumer Electronics Control|CEC]]-Unterstützung)<br /> | [[Klinkenstecker|3,5-mm-Anschluss]]&lt;br /&gt;mit Analog- und&lt;br /&gt;[[TOSLINK|optischem Digital-Audioausgang]]<br /> |colspan=&quot;4&quot;| HDMI&lt;br /&gt;(CEC-Unterstützung)<br /> |-<br /> !rowspan=&quot;3&quot;| Konnektivität<br /> !style=&quot;text-align:left;&quot;| WLAN<br /> | [[IEEE 802.11|802.11]] b/g/n (2,4 GHz)<br /> |colspan=&quot;4&quot;| 802.11 b/g/n/ac (2,4 und 5 GHz)<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 802.11ac (2,4 und 5 GHz)<br /> |-<br /> !style=&quot;text-align:left;&quot;| LAN<br /> |colspan=&quot;3&quot;| via Adapter (optional)<br /> | via Adapter (mitgeliefert)<br /> |colspan=&quot;3&quot;| via Adapter (optional)<br /> |-<br /> !style=&quot;text-align:left;&quot;| Bluetooth<br /> |colspan=&quot;5&quot;| –<br /> |colspan=&quot;2&quot;| [[Bluetooth]] 4.2<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Stromversorgung<br /> |colspan=&quot;5&quot;| via [[Micro-USB]]-Kabel<br /> |colspan=&quot;2&quot;| via USB-C-Kabel<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Maße (B&amp;#8239;×&amp;#8239;T&amp;#8239;×&amp;#8239;H in mm)<br /> | 72 × 35 × 12<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 51,8 × 51,8 × 13,5<br /> | 58,2 × 58,2 × 13,7<br /> | 51,9 × 51,9 × 13,8<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 162,5 × 61 × 12,5<br /> |-<br /> !colspan=&quot;2&quot;| Gewicht<br /> | 34&amp;nbsp;g<br /> | 39,1&amp;nbsp;g<br /> | 30,7&amp;nbsp;g<br /> | 47&amp;nbsp;g<br /> | 40&amp;nbsp;g<br /> |colspan=&quot;2&quot;| 55&amp;nbsp;g<br /> |}<br /> <br /> == Software ==<br /> === Betriebssystem ===<br /> Auf der Pressekonferenz zur Einführung von Chromecast sagte Hugo Barra, zu diesem Zeitpunkt verantwortlicher Vizepräsident der Android-Produktentwicklung bei Google, dass auf Chromecast eine „vereinfachte Version von Chrome OS“ laufe.&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Nexus 7 and Chromecast Press Event – 7/24/13 |publisher=Google |url=https://www.youtube.com/watch?v=YRu18f2GRQo&amp;t=43m7s |accessdate=2013-07-31 |website=[[YouTube]]}}&lt;/ref&gt; Später berichtete eine Gruppe von [[Hacker]]n, dass das Gerät „mehr Android als Chrome OS“ sei und von der in [[Google TV]] eingebetteten Software abgeleitet wurde (die auf dem Android-Betriebssystem basiert).&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Chromecast: Exploiting the Newest Device By Google. |date=2013-07-28 |url=http://blog.gtvhacker.com/2013/chromecast-exploiting-the-newest-device-by-google/ |accessdate=2013-07-31 |website=GTV Hacker}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Brian |first=Matt |title=Google’s Chromecast has its roots in Android, not Chrome OS |date=2013-07-28 |publisher=Vox Media |url=http://www.theverge.com/2013/7/28/4565386/googles-chromecast-android-not-chrome-os |accessdate=2013-07-31 |website=The Verge}}&lt;/ref&gt; Wie bei Chrome-OS-Geräten werden [[Firmware]]-Aktualisierungen automatisch heruntergeladen und installiert, ohne den Nutzer zu benachrichtigen oder zu fragen.&lt;ref name=&quot;firstupdate&quot;&gt;{{Cite web |last=Kenghe |first=Ambarish |title=Chrome Releases: Chromecast Update |date=2013-07-31 |publisher=Google |url=http://googlechromereleases.blogspot.com/2013/07/chromecast-update.html |accessdate=2013-08-27 |website=Googlechromereleases.blogspot.com}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;!-- auskommentiert, weil unvollständig<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Firmware !! Veröffentlichung !! Anmerkungen<br /> |-<br /> | 12480&lt;ref name=&quot;firstupdate&quot; /&gt; || 31. Jul. 2013 || Fehlerbehebungen um die Leistung, die Zuverlässigkeit und die Sicherheit zu verbessern<br /> |-<br /> | 12940&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Kenghe |first=Ambarish |title=Chrome Releases: Chromecast and Google Cast SDK Update |date=2013-08-21 |publisher=Google |url=http://googlechromereleases.blogspot.com/2013/08/chromecast-and-google-cast-sdk-update.html |accessdate=2013-01-11 |website=Googlechromereleases.blogspot.com}}&lt;/ref&gt; || 21. Aug. 2013 || Bessere Erkennung von Chromecast-Geräten, verbesserte Stabilität von „Google Play Movies“<br /> |-<br /> | 13300&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Baliga |first=Roshan |title=Chrome Releases: Chromecast Update |date=2013-09-18 |publisher=Google |url=http://googlechromereleases.blogspot.com/2013/09/chromecast-update.html |accessdate=2013-01-12 |website=Googlechromereleases.blogspot.com}}&lt;/ref&gt; || 18. Sep. 2013 || Kernel-Aktualisierung, Verbesserung der Sicherheit und der Stabilität<br /> |-<br /> | 14651&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Baliga |first=Roshan |title=Chrome Releases: Chromecast Update |date=2013-12-03 |publisher=Google |url=http://googlechromereleases.blogspot.com/2013/12/chromecast-update.html |accessdate=2013-01-11 |website=Googlechromereleases.blogspot.com}}&lt;/ref&gt; || {{0}}3. Dez. 2013 || Fehlerbehebungen und aktualisierte Startseite<br /> |-<br /> | 16664&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Baliga |first=Roshan |title=Chrome Releases: Chromecast Update |date=2014-04-08 |publisher=Google |url=http://googlechromereleases.blogspot.com/2014/04/chromecast-update.html |accessdate=2013-01-11 |website=Googlechromereleases.blogspot.com}}&lt;/ref&gt; || {{0}}8. Apr. 2014 || Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen, gewählte Chromecast-Lautstärkeeinstellung wird zwischen Sitzungen gemerkt, verbesserte IPv6-Unterstützung und robustere DNS-Implementierung<br /> |-<br /> | 17250&lt;ref&gt;{{Cite web |author=Jacky H |title=Chromecast Help Forum: Chromecast update to version 17250 |date=2014-06-02 |publisher=Google |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/RN7rWUG1dBI |accessdate=2015-01-12 |website=[[Google Groups]]}}&lt;/ref&gt; || {{0}}2. Jun. 2014 || Allgemeine Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen sowie verbesserte Grafikleistung<br /> |-<br /> | 17977&lt;ref&gt;{{Cite web |author=Jacky H |title=Chromecast Help Forum: Exciting times in Chromecast land! 17977 Update and Android Screen Casting |date=2014-07-09 |publisher=Google |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/uCI5x4jq0co |accessdate=2015-01-12 |website=[[Google Groups]]}}&lt;/ref&gt; || 16. Jul. 2014 || Allgemeine Fehlerbehebungen und Verbesserung der Sicherheit sowie Unterstützung von Bildschirmspiegelung für Android-Telefone und -Tablets<br /> |-<br /> | 19084&lt;ref&gt;{{Cite web |author=Jacky H |title=Chromecast Help Forum: Chromecast updates to 19084! |date=2014-09-03 |publisher=Google |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/FOIWpJydK9Y%5B1-25-false%5D |accessdate=2015-01-12 |website=[[Google Groups]]}}&lt;/ref&gt; || {{0}}3. Sep. 2014 || Verbesserungen und Fehlerbehebungen beim Übertragen vom Chrome-Browser, Unterstützung von Wiedergabelisten („TV Queue“) beim Übertragen von youtube.com sowie allgemeine Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen<br /> |-<br /> | 22062&lt;ref&gt;{{Cite web |author=Jacky H |title=Chromecast Help Forum: 'Move on up' to 22062 and New Apps Added! |date=2014-11-12 |publisher=Google |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/THu_YF5awGw%5B1-25-false%5D |accessdate=2015-01-12 |website=[[Google Groups]]}}&lt;/ref&gt; || 12. Nov. 2014 || Allgemeine Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen, Start neuer Anwendungen mit Google-Cast-Unterstützung inklusive Spiele<br /> |-<br /> | 25525&lt;ref&gt;{{Cite web |author=Jacky H |title=Chromecast Help Forum: Firmware 25525 update |date=2015-01-20 |publisher=Google |url=https://productforums.google.com/forum/#!category-topic/chromecast/bKISMl5AOTs |accessdate=2015-02-05 |website=[[Google Groups]]}}&lt;/ref&gt; || 20. Jan. 2015 || Verbesserungen des Gastmodus, der Audioausgabe und HDMI, zusammen mit Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen<br /> |-<br /> | 26653 || 31. Jan. 2015 || ''undokumentiert''<br /> |-<br /> | 27946&lt;ref&gt;{{Cite web |author=Jacky H |title=Chromecast Help Forum: Chromecast update: Firmware 27946 |date=2015-03-11 |publisher=Google |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/g8LudJsfHfc |accessdate=2015-03-12 |website=[[Google Groups]]}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[//www.go2android.de/chromecast-update-bringt-unterstuetzung-fuer-fernbedienung/ ''Chromecast: Update bringt Unterstützung für Fernbedienung''], go2android.de, abgerufen am 17. März 2015&lt;/ref&gt; || 11. Mär. 2015 || Allgemeine Fehlerbehebungen, Stabilitätsverbesserungen und HDMI-[[Consumer Electronics Control|CEC]]-Standard zur Steuerung von Medien über die TV-Fernbedienung (Wiedergabe/Pause)<br /> |-<br /> | 31432&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Google Groups |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/q-q9T8KOTRk |accessdate=2015-05-24 |website=productforums.google.com}}&lt;/ref&gt; || 22. Mai 2015 || Allgemeine Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen<br /> |-<br /> | 32904&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Google Groups |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/ZZVkna-18yY |accessdate=2015-06-18 |website=productforums.google.com}}&lt;/ref&gt; || 18. Juni 2015 || Allgemeine Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen<br /> |-<br /> | 38401&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Google Groups |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/oASa8yd0BOg |accessdate=2015-07-31 |website=productforums.google.com}}&lt;/ref&gt; || 27. Juli 2015 || Allgemeine Fehlerbehebungen und Stabilitätsverbesserungen&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Google Groups |url=https://productforums.google.com/forum/#!topic/chromecast/WwvtHaI7PDo |accessdate=2015-07-31 |website=google.com}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web |title=Firmware 38401 Someone reported a critical bug in my custom receiver. I have 2… |url=https://plus.google.com/109720416927515295704/posts/LALi38nsYtK |accessdate=2015-07-31 |website=google.com}}&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> --&gt;<br /> <br /> === Formatunterstützung ===<br /> Chromecast unterstützt diverse Medienformate; diese werden in speziellen Webseiten dargestellt, die als Empfänger (''Receiver'') bezeichnet werden.&lt;ref&gt;[https://developers.google.com/cast/docs/media Supported Media for Google Cast]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu den unterstützten Bildformaten gehören BMP, GIF, JPEG, PNG sowie [[WebP]] mit einer Auflösung von bis zu 1280×720 [[Pixel]] (720p); größere Bildformate werden herunterskaliert.<br /> <br /> Als Audioformate werden [[MPEG-4 High Efficiency Advanced Audio Coding|HE-AAC]], [[Advanced Audio Coding|AAC]] LC, [[MP3]], Ogg [[Vorbis]] und [[RIFF WAVE|Wave LPCM]] unterstützt. In [[Dolby Digital]] sowie [[Dolby Digital Plus]] kodierte Audiodaten werden über HDMI „durchgeschleift“ (Audio Passthrough) und können von geeigneten Endgeräten wie [[AV-Receiver]]n dekodiert werden; andere im [[Heimkino]]-Bereich populäre Audioformate wie [[DTS]], [[DTS-HD Master Audio]] oder [[Dolby TrueHD]] werden hingegen nicht unterstützt.<br /> <br /> Zu den ursprünglich von Chromecast unterstützten Videoformaten zählen [[H.264]] 720p (60&amp;nbsp;fps) und 1080p (30&amp;nbsp;fps) sowie [[VP8]]; es werden die Videocontainer MP4, [[WebM]] und diverse Untertitel-Varianten unterstützt: Timed Text Markup Language (TTML), Web Video Text Tracks (WebVTT) und der Standard CEA-608. Seit Chromecast Ultra (2016) werden – je nach Variante – auch H.264 1080p mit 60&amp;nbsp;fps, [[High Efficiency Video Coding|HEVC/H.265]] 4K mit 60&amp;nbsp;fps, [[VP9]] und [[High Dynamic Range Video|HDR-Video]] unterstützt.<br /> <br /> Die vom Chromecast genutzte Media Player Library (MPL) unterstützt Streaming-Protokolle mit adaptiven Bitraten zur Anpassung der Wiedergabequalität in Relation zur Bandbreite sowie das progressive Herunterladen von Videos; auch die Einbindung einer eigenen Komponente zur Wiedergabe ist möglich. Anders als das Android-Betriebssystem unterstützt Chromecast zahlreiche Bitraten-adaptive Formate, inklusive der dafür notwendigen Unterstützung von [[Cross-Origin Resource Sharing|CORS]], sowie die [[Digitale Rechteverwaltung]] (DRM): hierzu gehören [[Dynamic Adaptive Streaming over HTTP|MPEG-DASH]] mit PlayReady (Security Level 2000) und Widevine (Level 1), SmoothStreaming mit PlayReady (Security Level 2000) und Apples proprietäres [[HTTP-Streaming|HLS]] inklusive [[Advanced Encryption Standard|AES]]-Verschlüsselung mit 128 Bit.<br /> <br /> Alternativ ist es möglich, Videodaten progressiv herunterzuladen und anzuzeigen.<br /> <br /> === Protokoll zur Geräteerkennung ===<br /> Chromecast nutzt [[Multicast DNS]]&lt;ref&gt;[http://multicastdns.org/ Multicast DNS]&lt;/ref&gt; zum Auffinden aktiver Cast-fähiger Geräte im aktuellen Netzwerk, auch als ''Device Discovery'' bezeichnet; es handelt sich hierbei um das Standardverfahren seit Einführung der Version 2 des Google Cast SDK.&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Naddaf |first=Ali |title=Google Cast Developers (Chromecast developer post) |date=2014-05-01 |publisher=Google |url=https://plus.google.com/113598140850558213967/posts/jArqeF27Uza |website=[[Google+]]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unter dem inzwischen obsoleten Google Cast SDK in der Version 1 wurde das ''DIscovery And Launch''-Protokoll&lt;ref&gt;[http://www.dial-multiscreen.org/ DIscovery And Launch]&lt;/ref&gt; (DIAL over SSDP) genutzt,&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Hollister |first=Sean |title=Like Chromecast, Roku wants to let you launch TV apps from your phone or tablet |date=2013-09-13 |publisher=Vox Media |url=http://www.theverge.com/2013/9/13/4728018/roku-adding-dial-support-to-become-chromecast-competitor |accessdate=2014-09-08 |website=The Verge}}&lt;/ref&gt; das in der Zusammenarbeit zwischen Netflix und YouTube entstand und das [[Simple Service Discovery Protocol]] (SSDP) von [[Universal Plug and Play]] nutzt.&lt;ref&gt;{{Cite web |last=Lee |first=Nicole |title=Netflix and YouTube’s DIAL promises to be open alternative to AirPlay |date=2013-01-24 |publisher=AOL Inc. |url=http://www.engadget.com/2013/01/24/netflix-youtube-dial/ |accessdate=2013-08-31 |website=Engadget}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der nachträglich eingeführte Gastmodus ermöglicht Nutzern eine Verbindung mit dem Chromecast, ohne dass diese im Netzwerk angemeldet sein müssen, in dem sich der Chromecast befindet. Ist der Gastmodus aktiviert, sendet der Chromecast ein spezielles WLAN-Signal (''beacon'') aus. Empfängt ein Gastgerät dieses Signal und versucht eine Verbindung mit dem Chromecast herzustellen, generiert dieser einen vierstelligen Code (PIN) und zeigt diesen auf dem Startbildschirm an; zusätzlich erzeugt der Chromecast über das Wiedergabegerät für Menschen unhörbare Ultraschall-Töne. Diese dienen zur automatischen Anmeldung, sofern das anzumeldende Gast-Gerät diese über das eingebaute Mikrofon empfangen kann. Alternativ kann der PIN-Code auch manuell eingegeben werden.&lt;ref&gt;[http://techcrunch.com/2014/06/26/how-can-chromecast-connect-to-your-friends-phones-without-using-wifi-ultrasonic-sounds/ ''How can Chromecast connect to your friend’s phone without using WiFi? Ultrasonic Sounds''], techcrunch.com&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://support.google.com/chromecast/answer/6109292?hl=de&amp;ref_topic=6109288 Google: Wie funktioniert der Gastmodus?]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Gastmodus benötigt ein Android-Gerät ab Android 4.3 oder ein iOS-Gerät ab Version 7.0 sowie die aktuelle Chromecast-Firmware.<br /> <br /> === Unterstützte Geräte zur Bedienung ===<br /> Zur Bedienung der älteren Chromecast-Geräte ist ein Computer, Smartphone oder Tablet-Computer im selben Netzwerk (oder im Gastmodus) mit geeigneter Software notwendig. Eine autarke Nutzung, beispielsweise über eine Fernbedienung oder Bluetooth-Tastatur ist nicht vorgesehen.<br /> <br /> Auf Desktop- und Laptop-Computern wird eines der folgenden Betriebssysteme mit installiertem [[Google Chrome|Google-Chrome]]-Browser benötigt:<br /> * [[Google Chrome OS]],<br /> * [[Microsoft Windows|Windows]] 7 oder neuer,<br /> * [[macOS]] (ab OS X Version 10.9),<br /> * [[Linux]] (mit reduziertem Leistungsumfang).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://support.google.com/chromecast/answer/7022492 |titel=Anforderungen für Chromecast-Geräte |werk=Chromecast-Hilfe |hrsg=support.google.com |abruf=2017-08-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Steuerung mittels Smartphone oder Tablet-Computer ist nur auf [[Android (Betriebssystem)|Android]]- und [[iOS (Betriebssystem)|Apple-iOS]]-basierten Geräten möglich:<br /> * Android ab Version 4.1,<br /> * Apple iOS ab Version 8.0.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.google.com/intl/de_de/chromecast/tv/chromecast/tech-specs/ |titel=Chromecast – technische Daten |werk=google.com |abruf=2017-08-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zum Einrichten des Chromecast&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://support.google.com/chromecast/answer/2998456 |titel=Chromecast einrichten |werk=Chromecast-Hilfe |hrsg=support.google.com |abruf=2017-08-16}}&lt;/ref&gt; und zum Verwenden des Gastmodus (nur auf Android 4.3 oder neuer)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://support.google.com/chromecast/answer/6109286?hl=de |titel=Gastmodus einrichten und verwalten |werk=Chromecast-Hilfe |hrsg=support.google.com |abruf=2017-08-16}}&lt;/ref&gt; wird außerdem die Google-Home-App, damals die „Chromecast-App“ benötigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://support.google.com/chromecast/answer/6059461?hl=de |titel=Android-Bildschirm mit der Google Home App streamen |werk=Chromecast-Hilfe |hrsg=support.google.com |abruf=2017-08-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Android TV]], Weiterentwicklung von Google TV auf Basis von [[Android (Betriebssystem)|Android 5.0]] (z.&amp;nbsp;B. Nexus Player)<br /> * [[Liste von Google-Produkten]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Chromecasts|Chromecast}}<br /> * [https://store.google.com/product/chromecast Offizielle Website]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Computer]]<br /> [[Kategorie:Google Chrome]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Poltrona_Frau&diff=250377888 Poltrona Frau 2024-11-15T20:25:56Z <p>Da flow: Kleinere Korrekturen, kleine Ergänzungen</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Poltrona Frau S.p.A.<br /> | Logo = Poltrona-Frau-Logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Italien)|Società per azioni]]<br /> | ISIN =<br /> | Gründungsdatum = 1912<br /> | Auflösungsdatum =<br /> | Auflösungsgrund =<br /> | Sitz = [[Tolentino]], {{ITA}}<br /> | Leitung = Dario Rinero<br /> | Mitarbeiterzahl = 643&lt;ref name=&quot;AR&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.poltronafrau.com/content/dam/ld/poltronafrau/website/about/HOW-WE-DO-IT/sostenibilita/sustainability-report-13102023-en.pdf |titel=Sustainability Report 2022 |hrsg=Poltrona Frau S.p.A. |format=pdf |abruf=2024-05-13}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 239 Mio. [[Euro|EUR]]&lt;ref name=&quot;AR&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2022-12-31<br /> | Branche = Möbel<br /> | Homepage = [https://www.poltronafrau.com/ www.poltronafrau.com]<br /> }}<br /> <br /> '''Poltrona Frau''' ist ein [[italien]]ischer [[Möbel]]hersteller mit Sitz in [[Tolentino]]. <br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Poltrona Frau wurde 1912 von dem aus [[Cagliari]] stammenden Renzo Frau in [[Turin]] gegründet. Ab 1926 war die Firma Hoflieferant der Italienischen Königsfamilie, der [[Haus Savoyen|Savoy-Dynastie]]. Im selben Jahr starb Renzo Frau im Alter von nur 45 Jahren. Die Witwe Savina Pisati übernahm von da an die Leitung des Unternehmens, Ab diesem Zeitpunkt liefert die Marke die Einrichtung aller wichtigen Häuser, Grand Hotels, die Innenausstattung für die Expo Turin 1928&lt;ref&gt;[https://www.archiviostoricobarilla.com/en/explore/focus/barilla-stands-1913-2000/barilla-stands/international-exhibition-turin-1928/ Expo 1928]&lt;/ref&gt; und des noblen [[Rex (Schiff, 1932)|Überseedampfers Rex]], der den ganzen Stolz der Italienischen Schifffahrt darstellte. 1941 übergab Savina Pisati die Leitung des Unternehmens an ihren Schwiegersohn Roberto Canziani. <br /> [[Datei:Poltrona frau, modello 177, 1915.jpg|mini|links|Modell 177 von 1915]]<br /> 1962 übernahm die Gruppe Nazareno Gabrielli das Unternehmen, die Leitung wurde Franco Moschini übertragen und der Firmensitz wurde nach Tolentino in der Region [[Marken]] verlegt. 1965 entwarf [[Gio Ponti]] den Dezza-Sessel, der in Genua mit dem Tecnhotel-Preis ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später begann er die Zusammenarbeit mit [[Luigi Massoni]], der die Rolle des Art Director innehatte und 1968 Lullaty entwarf, ein Allround-Bett. 1970 wurde die Neugestaltung der Marke von [[Mimmo Castellano]] durchgeführt. In den 1980er Jahren arbeiteten [[Pierluigi Cerri]], [[Marco Zanuso]], Lella und [[Massimo Vignelli]] mit dem Unternehmen zusammen.<br /> <br /> Im Jahr 1990 kam es zu einem erneuten Eigentümerwechsel. Das Unternehmen wurde von [[Franco Moschini]] übernommen, der die Internationalisierung stark vorantrieb. 1992 wurde der erste Flagship-Store in New York (Stadtteil Soho) eröffnet, im selben Jahr erschien der ''Vanity-Fair''-Sessel im Film [[Bodyguard (1992)|Bodyguard]] von [[Mick Jackson]]. 1996 wurden das [[Piccolo Teatro di Milano|Piccolo Teatro]] in Mailand und das [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] in [[Straßburg]] eingerichtet. 2001 übernahm Moschini die [[Gebrüder Thonet|Thonet]] Wien und 2004 die Marke [[Gufram]]. Gufram blieb, nach dem Rückkauf durch Sandra Vezza und ihrem Sohn Charley, bis 2011 bei der Poltrona-Frau-Gruppe. 2003 beteiligte sich der Private-Equity-Fonds Charme Investments am Kapital von Poltrona Frau (zunächst 30 %, danach werden es 60 % sein), Hauptaktionär ist die Familie von [[Luca Cordero di Montezemolo]]. Im Jahr 2004 erwarb das Unternehmen die italienischen Möbelhersteller Cappellini und [[Cassina S.p.A.|Cassina]], und formierte mit den drei Marken die Poltrona-Frau-Gruppe&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.poltronafrau.com/de/de/about.html |titel=Über uns |werk=Unternehmenswebsite |hrsg=Poltrona Frau |sprache=de |abruf=2024-11-15}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> 2010 schuf die Firma die Sitze für die [[Walt Disney Concert Hall]] in Los Angeles. Im Jahr 2011 brachte das Unternehmen ein 13.000 US-Dollar teures Sofa auf den Markt, das vom französischen Architekten und Designer [[Jean-Marie Massaud]] entworfen wurde und als Hommage an [[John F. Kennedy, Jr.]] das John-John-Sofa genannt wurde. 2012 folgte John-John Read. Im Jahr 2013 entwarf und produzierte das Unternehmen 600 Sitze für den VIP-Bereich der [[Arena Corinthians|Corinthians Arena]] in [[Sao Paulo]], Brasilien. Wenngleich auch die Bestuhlung von Veranstaltungsräumen schon länger zum Kerngeschäft gehörte, war dies das erste Mal, dass das Unternehmen Sitze für ein Fußballstadion herstellte. Auch die Sessel der im Jahr 2017 eröffneten Hamburger [[Elbphilharmonie]] von [[Herzog &amp; de Meuron]] wurden von Poltrona Frau nach einem Entwurf der Architekten realisiert&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.poltronafrau.com/de/de/products/elbphilharmonie.html |titel=Elbphilharmonie |werk=Unternehmenswebsite |hrsg=Poltrona Frau |sprache=de |abruf=2024-11-15}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Im Februar 2014 erwarb das amerikanische Unternehmen [[Haworth, Inc.|Haworth]], mit Sitz in Holland, Michigan, 58,6 % des Kapitals von Poltrona Frau, von Charme Investments (51,3 %) und von Moschini (7,3 %) für einen Betrag von 243 Millionen Euro (2,96 Euro pro Aktie). Die 1948 gegründete und vom Italiener Franco Bianchi geführte Haworth Inc. startete daraufhin ein Pflichtübernahmeangebot, um die Aktien von der Börse zu nehmen und zahlte für die Übernahme insgesamt 415 Millionen Euro.&lt;ref&gt;[https://www.moebelkultur.de/news/haworth-uebernimmt-die-anteile-von-hauptaktionaer-montezemolo/ Haworth übernimmt die Anteile von Hauptaktionär Montezemolo] Möbelkultur, 7. Februar 2014&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Das Unternehmen fertigt mittlerweile auch Flugzeugausstattungen und beliefert Automobilhersteller, so werden Echtlederausstattungen für [[Ferrari]], [[Maserati]] und [[Bugatti]] erzeugt, aber auch für einzelne Ausstattungsreihen der Marken [[Volkswagen]], [[Alfa Romeo]], [[Lancia]], [[Fiat (Marke)|Fiat]] und [[BMW]]. Auch die Sitze des Hochgeschwindigkeitszuges ''.italo'' des Unternehmens [[Nuovo Trasporto Viaggiatori]] wurden von Poltrona Frau geliefert.&lt;ref&gt;[https://www.classicdriver.com/de/article/design-m-bel/die-ledermacher-von-tolentino-ein-besuch-bei-poltrona-frau Die Ledermacher von Tolentino: Ein Besuch bei Poltrona Frau] Classic Driver, 29. November 2013&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [https://www.poltronafrau.com/ Website der Poltrona Frau S.p.A.]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Italien)]]<br /> [[Kategorie:Möbelhersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Marken)]]<br /> [[Kategorie:Markenname (Möbel)]]<br /> [[Kategorie:Luxusgüterhersteller]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Tolentino]]<br /> [[Kategorie:Unternehmensgründung 1912]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=James_Bond&diff=237265228 James Bond 2023-09-12T14:42:44Z <p>Da flow: /* Produktplatzierung */ Ergänzung Microsoft</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel| behandelt die Romanfigur. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[James Bond (Begriffsklärung)]].&lt;br /&gt;''007'' ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter [[007 (Begriffsklärung)]] aufgeführt.}}<br /> <br /> '''James Bond''', Agent ''007'', ist ein von [[Ian Fleming]] erfundener [[Agent (Nachrichtendienst)|Geheimagent]], der für den [[Secret Intelligence Service|MI6]] arbeitet. In dem Roman ''[[Casino Royale (Roman)|Casino Royale]]'' (1953) hatte er seinen ersten Auftritt. Fleming schrieb bis zu seinem Tod im Jahr 1964 zwölf Romane und neun Kurzgeschichten um James Bond. Die Kurzgeschichten wurden in zwei Sammelbänden veröffentlicht.<br /> <br /> 1954 erschien der erste Fernsehfilm mit dem Agenten unter dem Titel ''[[Casino Royale (1954)|Casino Royale]]'' zum gleichnamigen Roman. In der Hauptrolle war [[Barry Nelson]] als Jimmy Bond zu sehen. Der Auftakt der von [[Eon Productions]] Ltd. produzierten Bond-Reihe (im weiteren Eon-Reihe) kam 1962 unter dem Titel ''[[James Bond – 007 jagt Dr. No]]'' mit [[Sean Connery]] in der Hauptrolle in die Kinos. Es folgten weitere erfolgreiche Kinoproduktionen mit mehreren Bond-Darstellern. Im Laufe der Zeit entwickelte sich James Bond zu einer Ikone der [[Popkultur]]. Parallel dazu wurde die wechselnde Rolle des Bond-Darstellers zu einer prestigeträchtigen Aufgabe im Filmgeschäft.<br /> <br /> Nachdem alle Bond-Romane Flemings verfilmt oder zumindest Teile oder der Titel übernommen worden waren, schrieben andere Autoren die Vorlagen für die Drehbücher. Von verschiedenen Schriftstellern existieren zudem weitere Romane zur Figur.<br /> <br /> == Romane und Kurzgeschichten ==<br /> === Entstehung der Romanfigur ===<br /> [[Datei:Fleming's paperback Bonds.jpg|hochkant|mini|alt=Auf dem Foto im Hochformat sind übereinanderliegende Bücher abgebildet. Es handelt sich um die englischsprachigen Ausgaben der Bond-Romane. Die Bücher haben unterschiedliche Farben und nehmen das komplette Bild ein.|Flemings Bond-Romane als Taschenbücher]]<br /> <br /> Ian Fleming, der während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] selbst britischer Geheimdienstangehöriger war, entwickelte die Figur James Bond vermutlich nach dem Vorbild des britischen [[Royal Navy|Marineoffiziers]] [[Patrick Dalzel-Job]], der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte und von Fleming in seinen [[Memoiren]] beschrieben wurde. Anregungen erhielt er auch aus dem Leben von [[Sidney Reilly]] und [[Edward Yeo-Thomas]].&lt;ref&gt;Sophie Jackson: ''Churchill’s White Rabbit: The True Story of a Real-Life James Bond.'' The History Press, Stroud 2012, ISBN 978-0-7524-6748-1.&lt;/ref&gt; Ein weiteres Vorbild war der britische Aufklärungsoffizier, Vogelkundler und Hochstapler [[Richard Meinertzhagen]]. Schließlich bediente sich Ian Fleming auch der Geschichten und des Charakters des serbischen Doppelagenten [[Duško Popov]] aus dem Zweiten Weltkrieg.<br /> <br /> Den Namen James Bond hatte [[Agatha Christie]] schon für die Hauptperson ihrer 1934 veröffentlichten Erzählung ''[[Etwas ist faul|Der Smaragd des Radschas]]'' benutzt. Fleming übernahm den Namen als begeisterter [[Vogelbeobachtung|Vogelbeobachter]] aber von dem [[Ornithologie|Ornithologen]] [[James Bond (Ornithologe)|James Bond]], auf dessen Buch ''Birds of the West Indies'' (deutsch: ''Vögel der Antillen'') er gestoßen war. Im Film ''Stirb an einem anderen Tag'' aus dem Jahr 2002 nutzt [[Pierce Brosnan]] als Bond dieses Buch, um sich gegenüber [[Halle Berry]] in der Rolle der Jinx als Ornithologe auszugeben.<br /> <br /> === Geschichte der Romane und Anthologien ===<br /> Fleming schrieb zwölf [[Roman]]e und zwei [[Kurzgeschichte]]n-[[Anthologie]]n mit James Bond als Titelfigur, die schon vor der Filmserie sehr erfolgreich waren. Nach seinem Tod 1964 setzten andere Autoren die Romanreihe fort. Seit [[John Edmund Gardner|John Gardners]] ''[[James Bond 007 – Lizenz zum Töten|Lizenz zum Töten]]'' wurden die Romane anhand der Filme konzipiert, nicht mehr umgekehrt.<br /> <br /> 2004 kündigte Ian Fleming Publications (Glidrose) eine neue Buchreihe an, die das Leben Bonds als 13-Jährigen am [[Eton College]] thematisiert. [[Charlie Higson]] hat die ersten ''[[Young Bond|Young-Bond]]''-Romane dieser Serie veröffentlicht. Bereits Ende der 1960er Jahre hatte Arthur Calder-Marshall einen Roman verfasst, der in der Jugendzeit von James Bonds Neffen James spielt. Diese Idee wurde Anfang der 1990er Jahre von John Peel mit sechs Romanen weitergeführt.<br /> <br /> Zum 50-jährigen Jubiläum der Bond-Filmreihe erschienen von 2012 bis 2014 bei [[Cross Cult]] alle 14 Bände in neuer deutscher Übersetzung erstmals ungekürzt.<br /> <br /> === Bibliografie ===<br /> ==== Werke von Ian Fleming ====<br /> In Klammern stehen das Erscheinungsjahr und, falls übersetzt, der deutsche Titel (bei mehreren Auflagen auch verschiedene).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.thebookbond.com/p/bibliography.html |titel=The Book Bond: Bibliography – The Adventures of James Bond 007 in Print |werk=''thebookbond.com'' |abruf=2013-04-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Casino Royale (Roman)|Casino Royale]] (1953; Casino Royale, 1953; Casino Royale, 2012, ISBN 978-3-86425-070-5)<br /> * [[Leben und sterben lassen (Roman)|Live and Let Die]] (1954; Leben und sterben lassen, 1954; Leben und sterben lassen, 2012, ISBN 978-3-86425-072-9)<br /> * [[Moonraker]] (Mondblitz; Moonraker, 1955; Moonraker, 2012, ISBN 978-3-86425-074-3)<br /> * [[Diamantenfieber (Roman)|Diamonds Are Forever]] (1956; Diamantenfieber, 1956; Diamantenfieber, 2012, ISBN 978-3-86425-076-7)<br /> * [[Liebesgrüße aus Moskau (Roman)|From Russia with Love]] (1957; Liebesgrüße aus Moskau, 1957; Liebesgrüße aus Moskau, 2013, ISBN 978-3-86425-078-1)<br /> * [[James Bond jagt Dr. No (Roman)|Dr.&amp;nbsp;No]] (1958; James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No; 007 jagt Dr.&amp;nbsp;No; Dr.&amp;nbsp;No, 1958; Dr.&amp;nbsp;No, 2013, ISBN 978-3-86425-080-4)<br /> * [[James Bond jagt Goldfinger|Goldfinger]] (1959; Goldfinger; James Bond contra Goldfinger; James Bond jagt Goldfinger, 1959; Goldfinger, 2013, ISBN 978-3-86425-082-8)<br /> * For Your Eyes Only (1960; [[007 James Bond greift ein]], 1965; In tödlicher Mission, 2013) – Kurzgeschichtensammelband:<br /> ** [[007 James Bond greift ein#In Tödlicher Mission|For Your Eyes Only]] (Für Sie persönlich; In tödlicher Mission)<br /> ** [[007 James Bond greift ein#Ein Quantum Trost|Quantum of Solace]] (Das Minimum an Trost; Ein Minimum an Trost; Ein Quantum Trost)<br /> ** [[007 James Bond greift ein#Die Hildebrand-Rarität|The Hildebrand-Rarity]] (Die Hildebrand-Rarität)<br /> ** [[007 James Bond greift ein#Im Angesicht des Todes|From a View to a Kill]] (Tod im Rückspiegel; Im Angesicht des Todes)<br /> ** [[007 James Bond greift ein#Risiko|Risico]] (Riskante Geschäfte; Risiko)<br /> : Auflistung der Kurzgeschichten entspricht dem Original. In Deutschland waren verschiedene Sammelbände auf dem Markt.<br /> * [[Feuerball (Roman)|Thunderball]] (1961; James Bond und das Unternehmen Feuerball, 1961; Operation Feuerball; Sag niemals nie; Feuerball; Sag niemals nie oder Aktion Feuerball, 1993; Feuerball, 2013)<br /> * [[Der Spion, der mich liebte (Roman)|The Spy Who Loved Me]] (1962; Der Spion, der mich liebte, 1962; Der Spion, der mich liebte, 2013)<br /> * [[Im Geheimdienst Ihrer Majestät (Roman)|On Her Majesty’s Secret Service]] (1963; Im Dienst Ihrer Majestät, 1963; Im Geheimdienst Ihrer Majestät; James Bond und sein gefährlichster Auftrag; Im Geheimdienst Ihrer Majestät, 2013)<br /> * [[Du lebst nur zweimal|You Only Live Twice]] (1964; 007 James Bond reitet den Tiger, 1964; Man lebt nur zweimal, 2013)<br /> * [[Der Mann mit dem goldenen Colt (Roman)|The Man with the Golden Gun]] (1965; Der Mann mit dem goldenen Colt; 007 James Bond und der Mann mit dem goldenen Colt; Der goldene Colt, 1965; Der Mann mit dem goldenen Colt, 2013)<br /> * Octopussy (and the Living Daylights) (1966; [[Octopussy und andere riskante Geschäfte]], 1968; Octopussy, 2013) – Kurzgeschichtensammelband:<br /> ** [[Octopussy (Kurzgeschichte)|Octopussy]] (Octopussy; Der stumme Zeuge)<br /> ** [[Octopussy und andere riskante Geschäfte#The Living Daylights|The Living Daylights]] (1962; Der Hauch des Todes; Duell mit doppeltem Einsatz)<br /> ** [[Globus – meistbietend zu versteigern (Kurzgeschichte)|The Property of a Lady]] (1963; Globus – meistbietend zu versteigern; Die Vorzüge einer Frau)<br /> ** [[007 in New York]] (1963)<br /> : In der englischen Erstausgabe waren nur die ersten beiden Erzählungen enthalten.<br /> <br /> ==== Weitere Romane ====<br /> * '''Arthur Calder-Marshall''' (unter dem Pseudonym R. D. Mascott)<br /> ** [[The Adventures of James Bond Junior: Double-O Three and a Half]] (003 ½ James Bond Junior, 1967)<br /> * '''[[Kingsley Amis]]''' (unter dem Pseudonym [[Kingsley Amis|Robert Markham]])<br /> ** [[Colonel Sun]] (Liebesgrüße aus Athen; Die Spur führt nach Griechenland; 007 James Bond auf der griechischen Spur, 1968; teilweise fälschlicherweise ''Ian Fleming'' als Autor auf dem deutschen Buchtitel; Colonel Sun, 2014)<br /> * '''[[John Pearson (Schriftsteller)|John Pearson]]'''<br /> ** [[Agent 007 Eine frei erfundene Biographie|James Bond – The Authorized Biography of 007]] (1973; Agent 007. Eine frei erfundene Biographie, 1973)<br /> * '''[[John Edmund Gardner|John Gardner]]'''<br /> ** Licence Renewed (1981; Countdown für die Ewigkeit, 1987; [[Kernschmelze (Roman)|Kernschmelze]], 2014)<br /> ** For Special Services (1982; Moment mal, Mr. Bond, 1982; [[Der Kunstsammler]], 2015)<br /> ** Icebreaker (1983; Operation Eisbrecher, 1983; [[Eisbrecher (Roman)|Eisbrecher]], 2015)<br /> ** Role of Honour (1984; Die Ehre des Mr. Bond, 1984; [[Eine Frage der Ehre (Roman)|Ein Frage der Ehre]], 2015)<br /> ** Nobody Lives Forever (1986; Niemand lebt für immer, 1986; [[Niemand lebt ewig]], 2015)<br /> ** No Deals Mr. Bond (1987; Nichts geht mehr, Mr. Bond, 1987; [[Das Spiel ist aus (Roman)|Das Spiel ist aus]], 2015)<br /> ** Scorpius (1988; Scorpius, 1988; [[Scorpius (Roman)|Scorpius]], 2016)<br /> ** Win, Lose or Die (1989; Sieg oder stirb, Mr. Bond, 1989; [[Flottenmanöver (Roman)|Flottenmanöver]], 2016)<br /> ** Brokenclaw (1990; Fahr zur Hölle, Mr. Bond, 1990; [[Operation Jericho (Roman)|Operation Jericho]], 2016)<br /> ** The Man from Barbarossa (1991; [[Der Mann von Barbarossa]], 2017)<br /> ** Death Is Forever (1992; [[Nur der Tod währt ewig]], 2023)<br /> ** Never Send Flowers (1993; [[Lass niemals Blumen sprechen]], 2023)<br /> ** Seafire (1994; [[Operation Seafire]], 2023)<br /> ** Cold (1996; Kalt, 2023)<br /> * '''[[John Peel (Thrillerautor)|John Peel]]''' (unter dem Pseudonym John Vincent): Serie – ''James Bond Jr.'' (Fantail)<br /> ** A View to a Thrill (Januar 1992)<br /> ** The Eiffel Target (Februar 1992)<br /> ** Live and Let’s Dance (März 1992)<br /> ** Sandblast (April 1992)<br /> ** Sword of Death (Mai 1992)<br /> ** High Stakes (Juni 1992)<br /> * '''[[Raymond Benson]]'''<br /> ** Blast from the Past (1997, Kurzgeschichte im [[Playboy (Magazin)|Playboy]] veröffentlicht)<br /> ** Zero Minus Ten (1997; Countdown!, 1997)<br /> ** The Facts of Death (1998; Tod auf Zypern, 1998)<br /> ** Midsummer Night’s Doom (Januar 1999; Kurzgeschichte, veröffentlicht im ''[[Playboy (Magazin)|Playboy]]'')<br /> ** High Time to Kill (1999)<br /> ** Live at Five (1999; Kurzgeschichte veröffentlicht in ''[[TV Guide (Vereinigte Staaten)|TV Guide]]'')<br /> ** Doubleshot (2000)<br /> ** Never Dream of Dying (2001)<br /> ** The Man with the Red Tattoo (2002)<br /> * '''[[Charlie Higson]]'''<br /> ** [[Young Bond#Die Abenteuer des jungen James Bond|Young Bond: SilverFin]] (2005; Stille Wasser sind tödlich, 2005)<br /> ** [[Young Bond#Die Abenteuer des jungen James Bond|Young Bond: Blood Fever]] (2006; Zurück kommt nur der Tod, 2006)<br /> ** [[GoldenBoy (2007)|Young Bond: Double or Die]] (2007; GoldenBoy, 2007)<br /> ** [[Reden ist Silber, Schweigen ist tödlich|Young Bond: Hurricane Gold]] (2007; Reden ist Silber, Schweigen ist tödlich, 2007)<br /> ** [[Der Tod kennt kein Morgen|Young Bond: By Royal Command]] (2008; Der Tod kennt kein Morgen, 2009)<br /> ** A Hard Man to Kill (2009, Kurzgeschichte veröffentlicht in ''Danger Society: The Young Blood'')<br /> * '''[[Samantha Weinberg]]''' (unter dem Pseudonym [[Samantha Weinberg|Kate Westbrook]])<br /> ** [[The Moneypenny Diaries: Guardian Angel]] (2005)<br /> ** [[Secret Servant: The Moneypenny Diaries|The Moneypenny Diaries: Secret Servant]] (2006)<br /> ** For Your Eyes Only, James (2006; Kurzgeschichte veröffentlicht in ''[[Tatler]]'')<br /> ** Moneypenny’s First Date with Bond (Kurzgeschichte veröffentlicht in [[The Spectator (Zeitschrift)|The Spectator]], 2006)<br /> ** [[Final Fling: The Moneypenny Diaries|The Moneypenny Diaries: Final Fling]] (2008)<br /> * '''[[Sebastian Faulks]]'''<br /> ** [[Der Tod ist nur der Anfang|Devil May Care]] (2008; Der Tod ist nur der Anfang, 2008)<br /> * '''[[Jeffery Deaver]]'''<br /> ** [[Carte Blanche (James Bond)|Carte Blanche]] (2011)<br /> * '''[[William Boyd (Schriftsteller)|William Boyd]]'''<br /> ** [[Solo (James Bond)|Solo]] (2013)<br /> * '''[[Anthony Horowitz]]'''<br /> ** Trigger Mortis (2015; Trigger Mortis – Der Finger Gottes, 2015; mit Originalmaterial von Ian Fleming)<br /> ** Forever and a Day (2018; Ewig und ein Tag, 2019; mit Originalmaterial von Ian Fleming)<br /> ** With a Mind to Kill (2022; Mit der Absicht zu töten, 2022)<br /> <br /> === Die Romanfigur James Bond ===<br /> [[Datei:HoagyCarmichael.jpg|mini|hochkant|[[Hoagy Carmichael]] – Flemings Vorstellung von James Bond|alternativtext=Abgebildet ist Hoagy Carmichaels Porträt auf einer schwarz-weiß Fotografie im Hochformat. Er hat kurzes links gescheiteltes glattes Haar, schaut direkt in die Kamera und trägt einen Blazer.]]<br /> <br /> Fleming gibt bis auf eine Ausnahme in [[Du lebst nur zweimal]] in seinen Romanen kaum Aufschluss über den Lebenslauf seiner Hauptfigur. In einem Nachruf in der [[The Times|Times]] wird Bond als vermisst und wahrscheinlich tot dargestellt. Diese vermeintliche Lücke hat John Pearson mit dem 1973 erschienenen Buch ''James Bond: The Authorized Biography'' geschlossen, indem er die knappen Angaben aus Flemings Roman ausbaute.<br /> <br /> Demnach wurde James Bond am 11. November 1920 als Sohn des schottischen Ingenieurs Andrew Bond aus [[Glencoe (Schottland)|Glencoe]] und einer Schweizer Bergsteigerin, der [[Kanton Waadt|Waadtländerin]]&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.mi6.co.uk//sections/articles/history_james_bond_obituary.php3 |text=''James Bond’s Obituary'' |wayback=20080720155322}} In: ''mi6.co.uk''&lt;/ref&gt; Monique Bond, geborene Delacroix, in [[Wattenscheid]] im [[Ruhrgebiet]] geboren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markus Brügge |url=http://www.zeit.de/2012/46/James-Bond-Wattenscheid |titel=Ruhrgebiet: In der Grauzone |werk=[[Zeit Online]] |datum=2012-11-16 |abruf=2013-02-14}}&lt;/ref&gt; Die Eltern werden so von Fleming beschrieben, und auch der Geburtsort soll nach Pearsons Darstellung in einer ihm nicht mehr erinnerlichen Weise von Fleming selbst stammen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Martin Kuhna |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-james-bond-kommt-aus-wattenscheid-1131553.html |titel=James Bond kommt aus Wattenscheid |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2003-11-10 |abruf=2014-03-14}}&lt;/ref&gt; Nachdem die Eltern 1931 bei einem Ski-Unfall in [[Chamonix-Mont-Blanc|Chamonix]] ums Leben gekommen waren, wuchs Bond zusammen mit seinem älteren Bruder Henry bei seiner Tante Charmaine Bond in Pett Bottom bei [[Canterbury]] auf. Im Film Spectre spricht Bond allerdings von einem Kletterunfall. Im Alter von 13 Jahren kam er ins Elite-Internat [[Eton College]], welches er als 15-Jähriger wegen eines Zwischenfalls mit einem Zimmermädchen verlassen musste. Er wurde daraufhin auf das [[Fettes College]] in [[Edinburgh]] geschickt, wo auch sein Vater zur Schule gegangen war. Den letzten Angaben von Ian Fleming selbst zufolge dürfte Bond freilich erst 1924 geboren sein: In dem fiktiven Nachruf am Ende von ''You Only Live Twice'' steht, Bond hätte 1941 im Alter von 17 Jahren Fettes verlassen. Um daraufhin in die Navy eintreten zu können, hätte er sich als bereits 19 ausgegeben.<br /> <br /> Nach seiner Ausbildung ging er zur freiwilligen Reserve der [[Royal Navy|Königlichen Marine]], um zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] im [[British Naval Intelligence Department|Marine-Nachrichtendienst]] die Bewegungen der deutschen U-Boot-Flotte zu beobachten. Dazu wurde er auf der [[Militärische Geschichte Wangerooges|militärisch]] schwer befestigten Insel [[Wangerooge]] von einem britischen U-Boot abgesetzt. Im Inselsand eingegraben, sollte er die Schifffahrtsrinne vor Wangerooge observieren, durch welche U-Boote in den [[Reichskriegshafen]] [[Wilhelmshaven]] ein- und ausliefen. Bald erreichte er den Rang eines [[Fregattenkapitän|Commanders]], worauf ihm der Weg in die Doppel-Null-Abteilung offen stand. Die Doppel-Null seiner Agentennummer steht dabei für die Erlaubnis, seine Gegner zu töten.&lt;ref&gt;[http://www.jamesbond.de/007lounge/007-faq/ FAQ auf www.jamesbond.de] (abgerufen am 6. November 2011).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;In ''[[James Bond – 007 jagt Dr. No]]'' erinnert Bonds Vorgesetzter [[M (James Bond)|M]] an diesen Umstand (etwa bei Minute 24).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Bond der frühen Filme hat wohl einen ähnlichen Hintergrund, ist jedoch zu jung, um tatsächlich im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Funktion bekleidet zu haben. Im Film [[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]] (2006) passten die 007-Produzenten die Figur und ihre Biografie der Zeit nach dem Kalten Krieg an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.horando.de/uhrenblog/james-bond-und-seine-armbanduhren-eine-zeitreise-durch-ein-halbes-jahrhundert/ |titel=JAMES BOND und seine Armbanduhren – Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert |werk=www.horando.de |abruf=2016-10-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Trilogie von Samantha Weinberg ergibt weiteren Aufschluss über Bonds Karriere. In den Romanen wird in Form von Tagebucheinträgen aus der Sicht der Sekretärin [[Moneypenny|Miss Moneypenny]] über Erlebnisse mit James Bond berichtet, die in keinem der Bond-Romane vorkommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch Moneypennys Vergangenheit näher beschrieben und ihr Vorname, Jane, verraten.<br /> <br /> In den Romanen ist James Bond von durchschnittlicher Statur und ähnelt [[Hoagy Carmichael]]. Er hat schwarze Haare und eine Locke fällt ihm immer unbändig in die Stirn. Sein schmales Gesicht und seine hohen Wangenknochen geben ihm zusammen mit seinen blau-grauen Augen einen kühlen Ausdruck. Als besonderes Kennzeichen trägt er eine schmale Narbe auf der Wange. Außerdem hat er eine Hauttransplantation an der rechten Hand, seit ihm dort ein sowjetischer Spion ein Erkennungsmerkmal hineingeritzt hatte.<br /> <br /> Ein Brief Flemings gibt weiteren Aufschluss über Bonds Aussehen. Er sei 183&amp;nbsp;cm groß, 76&amp;nbsp;kg schwer, mit schmalen Hüften, Mitte&amp;nbsp;30, trage mit zwei Knöpfen zu schließende, einreihige Anzüge aus dunkelblauem [[Kammgarn]], einen schwarzen Ledergürtel und eine [[Rolex]]-Armbanduhr vom Typ ''[[Rolex Submariner|Submariner]]''. Ein Hinweis auf Bonds Körpergröße findet sich auch in der Kurzgeschichtensammlung [[Octopussy und andere riskante Geschäfte|Octopussy]]. Zu Beginn der vierten Kurzgeschichte [[007 in New York]] befindet sich Bond bei der Einreise von London in die USA. Er nutzt dabei einen Pass mit einem [[Pseudonym]]. Im Buch wird ausgeführt, dass er laut diesem Pass 1,82 m groß sei.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ian Fleming |Titel=Octopussy |Band=14 |Verlag=Cross &amp; Cult |Ort=Ludwigsburg |Datum=2014-01-01 |ISBN=978-3-864-25096-5 |Seiten=137}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die in der ''[[The Times|Times]]'' veröffentlichte Biografie beschreibt den Agenten als kinderlos und einmal für 24 Stunden verheiratet, mit Teresa „Tracy“ Draco-Bond in [[James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät|''Im Geheimdienst Ihrer Majestät'']].<br /> <br /> Als Familienmotto und Wappen übernahm Fleming das historische Wappen mit Motto [[Liste lateinischer Phrasen/O#Orbis non sufficit|{{lang|la|''Orbis non sufficit''}}]] der [[Bond Baronets|Baronets, of Peckham]] (1658–1767), aus der Familie Bond und machte James Bond so zu einem fiktiven Nachfahren.&lt;ref&gt;Vergleiche {{Literatur |Autor=Bernard Burke |Titel=The General Armory of England, Scotland, Ireland, and Wales, Comprising a Registry of Armorial Bearings from the Earliest to the Present Time |Band=1 |Verlag=Heritage Books |Datum=2007 |ISBN=978-0-7884-3719-9 |Seiten=98 |Sprache=en |Online={{Google Buch |BuchID=YMmX7QdO-OkC |Seite=98 |Hervorhebung=thomas bond orbis non sufficit}}}}&lt;/ref&gt; Das Motto ist eine Variation des schon in der Antike bezeugten und im 16.&amp;nbsp;Jahrhundert vom spanischen König [[Philipp II. (Spanien)|Philipp&amp;nbsp;II.]] als seinen Wahlspruch ausgewählten [[Liste lateinischer Phrasen/N#Non sufficit orbis|{{lang|la|''Non sufficit orbis''}}]].<br /> <br /> === Erzählte Zeit der Bond-Romane und -Kurzgeschichten ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF;&quot;<br /> ! style=&quot;width:50%;&quot;| Romane von Ian Fleming<br /> ! style=&quot;width:50%;&quot;| [[Erzählzeit|Erzählte Zeit]]<br /> |-<br /> |''Casino Royale''||Ende Mai bis Mitte Juli 1951<br /> |-<br /> |''Leben und sterben lassen''||Januar bis Mitte Februar 1952<br /> |-<br /> |''Moonraker''||Ende Mai 1953<br /> |-<br /> |''Diamantenfieber''||Mitte Juli bis Mitte August 1953<br /> |-<br /> |''Liebesgrüße aus Moskau''||Anfang Juni bis Mitte August 1954<br /> |-<br /> |''Dr.&amp;nbsp;No''||Februar bis Mitte März 1956<br /> |-<br /> |''Goldfinger''||Ende April bis Anfang Juni 1957<br /> |-<br /> |''Risiko'' {{FN|1}}||Oktober 1957<br /> |-<br /> |''Ein Quantum Trost'' {{FN|1}}||Februar 1958<br /> |-<br /> |''Die Hildebrand-Rarität'' {{FN|1}}||April 1958<br /> |-<br /> |''Im Angesicht des Todes'' {{FN|1}}||Mai 1958<br /> |-<br /> |''In Tödlicher Mission'' {{FN|1}}||September bis Oktober 1958<br /> |-<br /> |''Feuerball''||Mai bis Anfang Juni 1959<br /> |-<br /> |''Octopussy'' {{FN|2}}||Juli 1960<br /> |-<br /> |''Der Hauch des Todes'' {{FN|2}}||Ende September bis Anfang Oktober 1960<br /> |-<br /> |''Die Vorzüge einer Frau'' {{FN|2}}||Juni 1961<br /> |-<br /> |''Im Geheimdienst ihrer Majestät'' (erster Teil)||September 1961<br /> |-<br /> |''Der Spion, der mich liebte''||Oktober 1961 &lt;small&gt;(ab James Bonds Erscheinen)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |''Im Geheimdienst ihrer Majestät'' (zweiter Teil)||November 1961 bis 1. Januar 1962<br /> |-<br /> |''Man lebt nur zweimal''||Ende August 1962 bis April 1963<br /> |-<br /> |''Der Mann mit dem goldenen Colt''||November 1963 bis Ende Februar 1964<br /> |}<br /> {{FNZ|1|Kurzgeschichte aus dem Sammelband ''In Tödlicher Mission''}}<br /> {{FNZ|2|Kurzgeschichte aus dem Sammelband ''Octopussy''}}<br /> <br /> === Schauplätze der Romane ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#EFEFEF;&quot;<br /> ! style=&quot;width:20%;&quot;| Roman<br /> ! style=&quot;width:80%;&quot;| Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)<br /> |-<br /> |''Casino Royale''||„Royale-les-Eaux“ (fiktiver Ort in [[Frankreich]])<br /> |-<br /> |''Leben und sterben lassen''||[[New York City]], [[Saint Petersburg|St. Petersburg]], [[Jamaika]]<br /> |-<br /> |''Moonraker''||[[London]], Grafschaft [[Kent]]<br /> |-<br /> |''Diamantenfieber''||[[Guinea]] ([[Französisch-Westafrika]]), London, New York City, [[Saratoga Springs (New York)|Saratoga (New York)]], [[Las Vegas]], „Spectreville“ (fiktive [[Geisterstadt]] in [[Nevada]]), [[Los Angeles]]<br /> |-<br /> |''Liebesgrüße aus Moskau''||[[Sowjetunion]], [[Moskau]], London, [[Istanbul]], [[Balkanhalbinsel]], [[Paris]]<br /> |-<br /> |''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No''||London, Jamaika, [[„Crab Key“]] (fiktive jamaikanische Insel zwischen Jamaika und [[Kuba]])<br /> |-<br /> |''Goldfinger''||[[Miami]], London, Grafschaft Kent, Frankreich, Schweiz, New York City, Kentucky<br /> |-<br /> |''Feuerball''||Grafschaft [[Sussex]], Paris, London, [[Bahamas]]<br /> |-<br /> |''Der Spion, der mich liebte''||[[Adirondack Mountains]]<br /> |-<br /> |''Im Geheimdienst Ihrer Majestät''||„Royale-les-Eaux“, London, [[Schweiz]], [[München]]<br /> |-<br /> |''Man lebt nur zweimal''||London, [[Tokio]], [[Fukuoka]], [[Kuroshima (Taketomi)]], [[Kyōto]]<br /> |-<br /> |''Der Mann mit dem goldenen Colt''||London, Jamaika<br /> |}<br /> <br /> === Bonds Fahrzeuge in den Romanen ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Roman<br /> ! Fahrzeuge<br /> |-<br /> | ''Casino Royale'' || Bonds erstes Fahrzeug wird in dem Roman ''Casino Royale'' eingeführt. Es ist ein schlachtschiffgrauer [[Bentley 4 ½ Litre|Bentley 4 1/2 Litre]], Cabriolet, Marchal-Frontscheinwerfern, Amherst-Villiers-Kompressor (Blower) und [[Vanden Plas (England)|Vanden-Plas-Karosserie]], das er 1933 fast neu erworben hatte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ian Fleming |Titel=Casino Royale |Auflage=Neue, deutsche, ungekürzte |Verlag=Amigo Grafik |Ort=Ludwigsburg |Datum=2012 |ISBN=978-3-86425-070-5 |Seiten=43}}&lt;/ref&gt; In einem Versteck unter dem Armaturenbrett befindet sich eine [[.45 ACP]] Colt M1911A1 mit langem Lauf.<br /> |-<br /> | ''Moonraker'' || Nachdem der Blower-Bentley in ''Moonraker'' ein jähes Ende gefunden hat, kauft sich Bond für circa £&amp;nbsp;5000 einen ebenfalls schlachtschiffgrauen [[Bentley Mark VI]], ein zweitüriges [[Cabriolet]] mit einem in dunkelblauem Leder gestalteten Innenraum. Dieses Auto kommt in keinem weiteren Roman Flemings mehr vor.<br /> |-<br /> | ''Goldfinger'' || Ein kurzes Gastspiel hat in dem Roman ''Goldfinger'' ein Dienstwagen des [[Secret Intelligence Service]], ein [[Aston Martin DB2/4#Mark III|Aston Martin DB Mark III]], der von Ian Fleming fälschlicherweise als „DB III“ bezeichnet wird. Es ist der einzige Wagen in den James-Bond-Romanen, der mit Spezialausstattung versehen ist: Schalter, um Form und Farbe der Front- und Rückleuchten zu verändern, verstärkte Stoßstangen, ein „.45 ACP“-Colt mit langem Lauf unter dem Fahrersitz, ein [[Empfangsgerät]], das auf eine [[Sendeanlage]] namens „Homer“ abgestimmt ist, und ein eingebauter Hohlraum zum verdeckten Transport. In der Verfilmung von 1964 wird der originale Prototyp des DB V eingesetzt.<br /> |-<br /> | ''Feuerball'' || In dem Roman ''Feuerball'' wird von Ian Fleming das letzte Bondauto eingeführt. Als Basis dient ein [[Bentley R-Type Continental]] Coupé, mit dem ein „reicher Idiot“ auf der Great West Road gegen einen Telegraphenmast gerast ist. Bond kauft das Unfallfahrzeug für £&amp;nbsp;1500, lässt es reparieren und den im Mai 1954 eingeführten 4,8-Liter-Reihensechszylinder-Ottomotor einbauen. Danach lässt er sich von [[H. J. Mulliner &amp; Co.]] für £&amp;nbsp;3000 eine neue Cabrio-Karosserie mit zwei Schalensitzen in schwarzem Leder anfertigen. Lackiert wird der Bentley, den Bond liebevoll „Lokomotive“ getauft hat, in schlachtschiffgrau. Des Klangs wegen lässt Bond Zwei-Inch-Doppelendrohre anbringen und, um die Leistung zu steigern, einen Arnott-Kompressor einbauen. Anstatt des „Winged B“ von Bentley ziert den Kühlergrill eine achteckige, silberne Schraube.<br /> |}<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Bentley 4,5l Vanden Plas Tourer 1930.jpg|alt=Die Fotografie im Querformat zeigt ein schwarzes Auto, es hat kein Dach. Die Räder sind sehr groß und der Motor liegt frei.|''[[Bentley 4 ½ Litre]] Vanden Plas Tourer'' (Baujahr 1930), Bonds erstes Auto im Roman ''Casino Royale'' (1953)<br /> Aston-Martin 2.1.jpg|alt=Hier ist ein weinrotes Auto abgebildet, bei Tageslicht auf einer Straße mit vielen Menschen in der Nähe.|[[Aston Martin]] DB Mark III (Baujahr 1957), Bonds Auto im Roman ''Goldfinger'' (1959)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Eon-Filmreihe ==<br /> === Liste der Filme der Eon-Filmreihe ===<br /> {| class=&quot;wikitable sortable zebra center&quot;<br /> |-<br /> ! Nr.<br /> ! Filmtitel<br /> ! Jahr<br /> ! Laufzeit<br /> ! Hauptdarsteller<br /> ! Regisseur<br /> ! Produzent(en)<br /> ! Autor(en)<br /> ! Komponist<br /> ! Produktions- oder&lt;br /&gt;Kunst-Designer<br /> ! Second Unit Director/&lt;br /&gt;Filmeditor<br /> ! Titelsequenz-&lt;br /&gt;Designer<br /> ! Originaltitel<br /> |-<br /> | 1<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond – 007 jagt Dr. No]]''<br /> | 1962<br /> | 109 min<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | [[Sean Connery]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Terence Young]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Harry Saltzman]], [[Albert R. Broccoli]]<br /> | [[Richard Maibaum]], [[Johanna Harwood]], [[Berkely Mather]]<br /> | [[Monty Norman]]<br /> | [[Ken Adam]]<br /> | [[Peter R. Hunt]]<br /> | [[Maurice Binder]]<br /> | ''Dr. No''<br /> |-<br /> | 2<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau]]''<br /> | 1963<br /> | 115 min<br /> | [[Richard Maibaum]], [[Johanna Harwood]]<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | [[John Barry (Filmkomponist)|John Barry]]<br /> | [[Syd Cain]]<br /> | [[Peter R. Hunt]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Robert Brownjohn]]<br /> | ''From Russia with Love''<br /> |-<br /> | 3<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Goldfinger]]''<br /> | 1964<br /> | 105 min<br /> | [[Guy Hamilton]]<br /> | [[Richard Maibaum]], [[Paul Dehn]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Ken Adam]]<br /> | [[Peter R. Hunt]]<br /> | ''Goldfinger''<br /> |-<br /> | 4<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Feuerball]]''<br /> | 1965<br /> | 130 min<br /> | [[Terence Young]]<br /> | [[Kevin McClory]]<br /> | [[Richard Maibaum]], [[John Hopkins (Drehbuchautor)|John Hopkins]]<br /> | [[Peter R. Hunt]]<br /> | rowspan=&quot;13&quot; | [[Maurice Binder]]<br /> | ''Thunderball''<br /> |-<br /> &lt;!-- Nicht Casino Royale 1967 einfügen. Es ist kein Eon-Film und gehört in die Liste unten! --&gt;<br /> | 5<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Man lebt nur zweimal]]''<br /> | 1967<br /> | 117 min<br /> | [[Lewis Gilbert]]<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | [[Harry Saltzman]], [[Albert R. Broccoli]]<br /> | [[Roald Dahl]]<br /> | [[Peter R. Hunt]]<br /> | ''You Only Live Twice''<br /> |-<br /> | 6<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät]]''<br /> | 1969<br /> | 142 min<br /> | [[George Lazenby]]<br /> | [[Peter R. Hunt]]<br /> | [[Richard Maibaum]]<br /> | [[Syd Cain]]<br /> | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> | ''On Her Majesty’s Secret Service''<br /> |-<br /> | 7<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Diamantenfieber]]''<br /> | 1971<br /> | 120 min<br /> | [[Sean Connery]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Guy Hamilton]]<br /> | [[Richard Maibaum]], [[Tom Mankiewicz]]<br /> | [[Ken Adam]]<br /> | [[Bert Bates]], [[John W. Holmes]]<br /> | ''Diamonds Are Forever''<br /> |-<br /> | 8<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Leben und sterben lassen]]''<br /> | 1973<br /> | 121 min<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | [[Roger Moore]]<br /> | [[Tom Mankiewicz]]<br /> | [[George Martin]]<br /> | [[Syd Cain]]<br /> | [[Bert Bates]], [[Raymond Poulton]],&lt;br /&gt;[[John Shirley (Filmeditor)|John Shirley]]<br /> | ''Live and Let Die''<br /> |-<br /> | 9<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|[[James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt|James Bond 007 – ''Der Mann mit dem goldenen Colt'']]<br /> | 1974<br /> | 125 min<br /> | [[Richard Maibaum]], [[Tom Mankiewicz]]<br /> | [[John Barry (Filmkomponist)|John Barry]]<br /> | [[Peter Murton]]<br /> | [[John Shirley (Filmeditor)|John Shirley]], [[Raymond Poulton]]<br /> | ''The Man with the Golden Gun''<br /> |-<br /> | 10<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte]]''<br /> | 1977<br /> | 125 min<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Lewis Gilbert]]<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | [[Albert R. Broccoli]]<br /> | [[Christopher Wood (Schriftsteller)|Christopher Wood]], [[Richard Maibaum]]<br /> | [[Marvin Hamlisch]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Ken Adam]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> | ''The Spy Who Loved Me''<br /> |-<br /> | 11<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Moonraker – Streng geheim]]''<br /> | 1979<br /> | 126 min<br /> | [[Christopher Wood (Schriftsteller)|Christopher Wood]]<br /> | [[John Barry (Filmkomponist)|John Barry]]<br /> | ''Moonraker''<br /> |-<br /> | 12<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – In tödlicher Mission]]''<br /> | 1981<br /> | 127 min<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> | [[Michael G. Wilson]], [[Richard Maibaum]]<br /> | [[Bill Conti]]<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | [[Peter Lamont]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[John Grover]]<br /> | ''For Your Eyes Only''<br /> |-<br /> | 13<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Octopussy]]''<br /> | 1983<br /> | 131 min<br /> | [[George MacDonald Fraser]], [[Michael G. Wilson]], [[Richard Maibaum]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[John Barry (Filmkomponist)|John Barry]]<br /> | ''Octopussy''<br /> |-<br /> &lt;!-- Nicht ''Sag niemals nie'' in dieser Liste einfügen. Es ist kein Eon Film und gehört in die Liste unten! --&gt;<br /> | 14<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Im Angesicht des Todes]]''<br /> | 1985<br /> | 131 min<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Albert R. Broccoli]], [[Michael G. Wilson]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | Richard Maibaum, Michael G. Wilson<br /> | [[Peter Davies (Filmeditor)|Peter Davies]]<br /> | ''A View to a Kill''<br /> |-<br /> | 15<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Der Hauch des Todes]]''<br /> | 1987<br /> | 130 min<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Timothy Dalton]]<br /> | [[John Grover]], [[Peter Davies (Filmeditor)|Peter Davies]]<br /> | ''The Living Daylights''<br /> |-<br /> | 16<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Lizenz zum Töten]]''<br /> | 1989<br /> | 133 min<br /> | [[Michael Kamen]]<br /> | [[John Grover]]<br /> | ''Licence to Kill''<br /> |-<br /> | 17<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – GoldenEye]]''<br /> | 1995<br /> | 130 min<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | [[Pierce Brosnan]]<br /> | [[Martin Campbell]]<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | [[Michael G. Wilson]], [[Barbara Broccoli]]<br /> | [[Michael France]], [[Jeffrey Caine]], [[Kevin Wade]], [[Bruce Feirstein]]<br /> | [[Éric Serra]]<br /> | [[Terry Rawlings]]<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | [[Daniel Kleinman]]<br /> | ''GoldenEye''<br /> |-<br /> | 18<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie]]''<br /> | 1997<br /> | 119 min<br /> | [[Roger Spottiswoode]]<br /> | [[Bruce Feirstein]]<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | [[David Arnold]]<br /> | [[Allan Cameron]]<br /> | [[Michel Arcand]], [[Dominique Fortin]]<br /> | ''Tomorrow Never Dies''<br /> |-<br /> | 19<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug]]''<br /> | 1999<br /> | 128 min<br /> | [[Michael Apted]]<br /> | [[Neal Purvis]], [[Robert Wade (Drehbuchautor)|Robert Wade]], [[Bruce Feirstein]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Peter Lamont]]<br /> | [[Jim Clark (Filmeditor)|Jim Clark]]<br /> | ''The World Is Not Enough''<br /> |-<br /> | 20<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag]]''<br /> | 2002<br /> | 133 min<br /> | [[Lee Tamahori]]<br /> | [[Neal Purvis]], [[Robert Wade (Drehbuchautor)|Robert Wade]]<br /> | [[Christian Wagner (Filmeditor)|Christian Wagner]]<br /> | ''Die Another Day''<br /> |-<br /> | 21<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007: Casino Royale]]''<br /> | 2006<br /> | 144 min<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | [[Daniel Craig]]<br /> | [[Martin Campbell]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Neal Purvis]], [[Robert Wade (Drehbuchautor)|Robert Wade]], [[Paul Haggis]]<br /> | [[Stuart Baird]]<br /> | ''Casino Royale''<br /> |-<br /> | 22<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost]]''<br /> | 2008<br /> | 106 min<br /> | [[Marc Forster]]<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Dennis Gassner]]<br /> | [[Matt Chessé]], [[Richard Pearson (Filmeditor)|Richard Pearson]]<br /> | [[MK12]]<br /> | ''Quantum of Solace''<br /> |-<br /> | 23<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007: Skyfall]]''<br /> | 2012<br /> | 143 min<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Sam Mendes]]<br /> | [[Neal Purvis]], [[Robert Wade (Drehbuchautor)|Robert Wade]], [[John Logan (Schriftsteller)|John Logan]]<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | [[Thomas Newman]]<br /> | [[Stuart Baird]], Kate Baird<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | [[Daniel Kleinman]]<br /> | ''Skyfall''<br /> |-<br /> | 24<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007: Spectre]]''<br /> | 2015<br /> | 148 min<br /> | [[Neal Purvis]], [[Robert Wade (Drehbuchautor)|Robert Wade]], [[John Logan (Schriftsteller)|John Logan]], [[Jez Butterworth]]<br /> | [[Lee Smith (Filmeditor)|Lee Smith]]<br /> | ''Spectre''<br /> |-<br /> | 25<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot;|''[[James Bond 007: Keine Zeit zu sterben]]''<br /> | 2021<br /> | 163 min<br /> | [[Cary Joji Fukunaga]]<br /> | [[Neal Purvis]], [[Robert Wade (Drehbuchautor)|Robert Wade]], [[Scott Z. Burns]], [[Cary Joji Fukunaga]], [[Phoebe Waller-Bridge]]<br /> | [[Hans Zimmer]]<br /> | [[Mark Tildesley]]<br /> | [[Alexander Witt (Filmemacher)|Alexander Witt]]<br /> | ''No Time to Die''<br /> |}<br /> <br /> === Produktion und Filmrechte der Eon-Filmreihe ===<br /> [[Datei:Albert Cubby Broccoli 1976.JPG|hochkant=0.8|mini|links|alt=Albert R. Broccoli ist auf einer quadratischen schwarz-weiß Fotografie abgebildet. Er trägt eine Brille und hat wenig Haar. Er trägt einen hellen Anzug.|Albert R. Broccoli, von 1962 bis 1989 Produzent, bis 1974 zusammen mit Harry Saltzman]]<br /> <br /> 1961 erwarb der Produzent [[Harry Saltzman]] die Filmrechte für die Bücher Flemings und gründete zusammen mit [[Albert R. Broccoli|Albert R. „Cubby“ Broccoli]] die Produktionsgesellschaft [[Eon Productions]] sowie deren Muttergesellschaft [[Danjaq]] für die Urheber- und Markenrechte. Gemeinsam mit der Filmgesellschaft [[United Artists]] (UA), mit dem Vertrieb beauftragt, brachten sie im Oktober 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel ''Dr.&amp;nbsp;No'' heraus. In den nächsten 27 Jahren erschienen 15 weitere Filme der Reihe, wobei Saltzman 1975 aufgrund von Differenzen, die seine anderen Filmprojekte hervorriefen, und aus finanziellen Gründen seinen Anteil an Danjaq nach 13 Jahren an United Artists verkaufte. Während Saltzman also nach ''Der Mann mit dem goldenen Colt'' (1974) bei den James-Bond-Filmen ausstieg, wurde die bisherige Vertriebsgesellschaft UA damit auch Miteigentümerin der Filmrechte. Nach ''Lizenz zum Töten'' aus dem Jahr 1989 kam es wegen Differenzen zwischen der Produktions- und der Verleihfirma zu einer fast sechseinhalbjährigen Unterbrechung, bevor ''GoldenEye'' 1995 auf die Leinwand kam. Danach entstand durchschnittlich alle drei Jahre ein neuer Bond-Film. Damit ist die 007-Serie eine der am längsten bestehenden und eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Filmreihen in der Filmgeschichte.<br /> <br /> {{Mehrere Bilder<br /> | Fußzeile = Die Halbgeschwister Michael G. Wilson und Barbara Broccoli übernahmen 1995 die Produktion der Filme von ihrem Vater<br /> | Bild1 = Michael G. Wilson on Venice yacht crop.jpg<br /> | Breite1 = 153<br /> | Bild2 = Barbara Broccoli - Film Premiere &quot;Spectre&quot; 007 (22547549736).jpg<br /> | Breite2 = 120<br /> }}<br /> <br /> Bei ''GoldenEye'' handelte es sich auch um den ersten Film, der ein Jahr vor seinem Tod nicht mehr von Albert R. Broccoli produziert wurde, sondern von seinem Stiefsohn und bisherigen Mitproduzenten [[Michael G. Wilson]] und seiner Tochter [[Barbara Broccoli]]. Seit seinem Tod im Jahre 1996 führen die beiden die Geschäfte weiter. Die Rechte an den von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmen lagen bis 1975 allein bei [[Danjaq]] S. A. und werden seit dem Verkauf des 50-prozentigen Anteil Saltzmans an United Artists von Danjaq S. A. und United Artists kontrolliert. Seit 1981 kontrolliert [[Metro-Goldwyn-Mayer]] (MGM) als Mutterunternehmen von United Artists den Verleih der Filmreihe und besitzt Anteil am Copyright aller Filme. Seit der Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer und der Tochtergesellschaft United Artists durch ein von [[Sony]] und dessen Tochterunternehmen, die [[Sony Pictures Entertainment]], geführtes Konsortium wird über den Vertrieb der bisher produzierten und der zukünftigen James-Bond-Filme verhandelt.<br /> <br /> Nach anfänglicher Ungewissheit über die Zukunft des finanziell angeschlagenen MGM begannen die Dreharbeiten des 23. James-Bond-Films ''Skyfall'' am 3. November 2011 in [[Whitehall]] in London. Fast alle bisherigen Bond-Filme wurden in den [[Pinewood Studios]] bei [[London]] produziert, wo für die teilweise sehr aufwendigen [[Filmset]]s eigene Hallen errichtet wurden.<br /> <br /> === Bond-Darsteller der Eon-Filmreihe ===<br /> In den ersten fünf Kinofilmen verkörperte [[Sean Connery]] den Geheimagenten. Beim Debüt in ''Dr.&amp;nbsp;No'' im Jahr 1962 war er 32 Jahre alt. Jünger war nur [[George Lazenby]], der 1969 mit 30 Jahren für nur einen Film in die Rolle des James Bond schlüpfte. Nach Lazenby wurde 1971 noch einmal Sean Connery verpflichtet, bevor er durch [[Roger Moore]] ersetzt wurde, der insgesamt siebenmal (1973–1985) den Geheimagenten spielte und damit der häufigste Bond-Darsteller der EON-Reihe ist.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutsches-spionagemuseum.de/2017/05/24/nachruf-auf-den-meisten-james-bond-zum-tod-von-roger-moore |titel=Nachruf auf den meisten James Bond – Zum Tod von Roger Moore |werk=[[Deutsches Spionagemuseum]] |datum=2017-05-24 |abruf=2020-06-29}}&lt;/ref&gt; Zählt man bei Sean Connery den außerhalb der Eon-Reihe produzierten Film ''Sag niemals nie'' (1983) dazu, so kommt auch er wie Roger Moore auf sieben Filme.<br /> <br /> Roger Moore war bei seinem ersten Auftritt mit 45 Jahren bereits älter als sein Vorgänger Sean Connery bei seinem letzten Film, und mit 57 Jahren (1985) war Moore auch der mit Abstand älteste James Bond der Eon-Reihe auf der Leinwand. Nach Roger Moore spielten [[Timothy Dalton]] in zwei Filmen (1987, 1989) und [[Pierce Brosnan]] in vier Filmen (1995–2002) den Agenten. Der derzeitige Bond-Darsteller [[Daniel Craig]] verkörperte Bond von 2006 bis 2021 in fünf Filmen. Außerdem war er in einem Kurzfilm zu sehen, der für die [[Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012|Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele 2012]] gedreht wurde.<br /> <br /> &lt;gallery perrow=&quot;6&quot; class=&quot;center&quot; mode=&quot;packed&quot; heights=&quot;200&quot; caption=&quot;Die Bond-Darsteller der Eon-Filmreihe&quot;&gt;<br /> Sean Connery as James Bond (1971, cropped).jpg|1. [[Sean Connery]] (6 Filme, 1962–1967, 1971); außerdem im Nicht-Eon-Film ''[[Sag niemals nie]]'' (1983)<br /> George Lazenby 2001.jpg|2. [[George Lazenby]] (1 Film, 1969)<br /> Sir Roger Moore crop.jpg|3. [[Roger Moore]] (7 Filme, 1973–1985)<br /> Timothy Dalton 1987.jpg|4. [[Timothy Dalton]] (2 Filme, 1987–1989)<br /> PierceBrosnanCannesPhoto2.jpg|5. [[Pierce Brosnan]] (4 Filme, 1995–2002)<br /> Daniel Craig - Film Premiere &quot;Spectre&quot; 007 - on the Red Carpet in Berlin (22387409720) (cropped).jpg|6. [[Daniel Craig]] (5 Filme, 2006–2021)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Andere Figuren ===<br /> [[Datei:Desmond Llewelyn 01-2.jpg|mini|[[Desmond Llewelyn]] ist vor allem durch seine Rolle als ''Q'' in 17 James-Bond-Filmen bekannt geworden.]]<br /> {{Hauptartikel|Figuren aus James-Bond-Filmen}}<br /> <br /> Zu den Verbündeten James Bonds gehören:<br /> * [[M (James Bond)|M]], James Bonds Vorgesetzte/r<br /> * [[Moneypenny|Miss Moneypenny]], die Sekretärin von M<br /> * [[Q (James Bond)|Q]], der sogenannte Quartiermeister (englisch ''quartermaster''), der Bond mit raffinierten technischen Geräten und Waffen ausstattet<br /> * [[Felix Leiter]], [[Central Intelligence Agency|CIA]]-Agent, später bei der [[Drug Enforcement Administration|DEA]], James Bonds bester Freund<br /> <br /> === Fahrzeuge in den Bond-Filmen ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:left&quot;<br /> ! Filmtitel<br /> ! Fahrzeuge<br /> |-<br /> |''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No''||[[Sunbeam Alpine]] Series II<br /> |-<br /> |''Liebesgrüße aus Moskau''||[[Bentley 3 ½ Litre]]<br /> |-<br /> |''Goldfinger''||[[Aston Martin DB5]]<br /> |-<br /> |''Feuerball''||[[Aston Martin DB5]]<br /> |-<br /> |''Man lebt nur zweimal''||[[Toyota 2000 GT]]<br /> |-<br /> |''Im Geheimdienst Ihrer Majestät''||[[Mercury Cougar]] 1969 Convertible, [[Aston Martin DBS]]<br /> |-<br /> |''Diamantenfieber''||[[Ford Mustang]] Mach 1, [[Triumph Stag]], Aston Martin DBS&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.imcdb.org/v056951.html%20www.imcdb.org |titel=IMCDb.org: 1968 Aston Martin DBS |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rob Sass |Titel=Aston Martin DBS, Unloved No More |Sammelwerk=[[Sports Car Market]] |Band=22 |Nummer=6 |Datum=2010-06 |Online=https://jamesbond.fandom.com/wiki/Aston_Martin_DBS |Abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |''Leben und sterben lassen''||[[Chevrolet Bel Air#Bel Air Serien 155, 156, 1K und 1L (1971–1975)|Chevrolet Bel Air]], [[Chevrolet Impala]], [[Routemaster|AEC Routemaster]]<br /> |-<br /> |''Der Mann mit dem goldenen Colt''||[[AMC Hornet]], [[AMC Matador]]<br /> |-<br /> |''Der Spion, der mich liebte''||[[Lotus Esprit]] Type 79, [[Ford Taunus TC]]<br /> |-<br /> |''Moonraker''||[[Rolls-Royce Silver Shadow]] I, [[Hispano-Suiza J 12]], [[MP Lafer]]<br /> |-<br /> |''In tödlicher Mission''||[[Lotus Esprit]], [[Citroën 2CV]], [[Peugeot 504]]<br /> |-<br /> |''Octopussy''||[[Alfa Romeo GTV]]6, [[Mercedes-Benz W 108|Mercedes-Benz 250 SE (W 108)]]<br /> |-<br /> |''Im Angesicht des Todes''||[[Rolls-Royce Silver Cloud]] II, [[Renault 9/11|Renault 11]], [[Corvette|Chevrolet Corvette]], [[American LaFrance]] Drehleiter<br /> |-<br /> |''Der Hauch des Todes''||[[Aston Martin V8 I#V8 Volante|Aston Martin V8 Volante]], [[Aston Martin V8 I#V8 Vantage|Aston Martin V8 Vantage]], [[Audi 200 C3#Modellpflege|Audi 200 quattro]], Audi 200 Avant quattro<br /> |-<br /> |''Lizenz zum Töten''||[[Kenworth]] W500B, [[Rolls-Royce Silver Shadow]] II, [[Maserati Biturbo]] 425i<br /> |-<br /> |''GoldenEye''||[[Aston Martin DB5]], [[BMW Z3]], [[Ferrari F355]], [[T-55]]<br /> |-<br /> |''Der Morgen stirbt nie''||[[BMW E38|BMW 750iL]], [[BMW R 1200 C|BMW R1200C]], [[Aston Martin DB5]]<br /> |-<br /> |''Die Welt ist nicht genug''||[[BMW Z8]], [[Land Rover Discovery]], [[Aston Martin DB5]]&lt;ref name=&quot;strangways.blog69.fc2.com&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=strangways |url=http://strangways.blog69.fc2.com/blog-entry-1659.html |titel=Welcome to Goldeneye &quot;The World Is Not Enough&quot; in Aston Martin DB5 |sprache=ja |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> |''Stirb an einem anderen Tag''||[[Aston Martin V12 Vanquish]], [[Ford Thunderbird#„Retro-Birds“ (2002–2005)|Ford Thunderbird]] Retro<br /> |-<br /> |''Casino Royale''||[[Aston Martin DBS (2007)|Aston Martin DBS]], [[Ford Mondeo#Mondeo ’07 (Typ BA7, 2007–2014)|Ford Mondeo]], [[Aston Martin DB5]]<br /> |-<br /> |''Ein Quantum Trost''||Aston Martin DBS, [[Volvo S40/V50|Volvo S40]], [[Alfa Romeo 159]], [[Ford Ka]], [[Ford Edge]], [[Range Rover Sport]], [[Land Rover Defender]]<br /> |-<br /> |''Skyfall''||[[Aston Martin DB5]], [[Range Rover]] Vogue SE, [[Jaguar XJ (Mark I)|Jaguar XJ]] LWB, [[Mercedes-Benz]] S-Klasse, [[Land Rover Defender]], [[Honda CRF Rally]]<br /> |-<br /> |''Spectre''||[[Aston Martin DB10]],&lt;ref name=&quot;focus-4322547&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/auto/neuheiten/sportwagen/aston-martin-baut-exklusiven-supersportwagen-nur-fuer-james-bond-das-ist-der-aston-martin-db-10_id_4322547.html |titel=Aston Martin: Supersportwagen für „Spectre“: Nur für James Bond: Das ist der Aston Martin DB 10 |werk=[[Focus Online]] |datum=2014-12-04 |abruf=2015-02-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;astonmar-20141204&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.astonmartin.com/en/live/news/2014/12/04/built-for-bond-aston-martin-debuts-unique-car-for-spectre |titel=Built for Bond – Aston Martin debuts unique car for Spectre |werk=astonmartin.com |datum=2014-12-04 |sprache=en |abruf=2015-02-17}}&lt;/ref&gt; [[Aston Martin DB5]], [[Jaguar C-X75]]<br /> |-<br /> |''Keine Zeit zu sterben''||[[Aston Martin DB5]], [[Aston Martin V8 (1972)|Aston Martin V8]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.007.com/hrh-the-prince-of-wales-visits-bond-25-sets/ |titel=HRH THE PRINCE OF WALES VISITS BOND 25 SETS |datum=2019-06-20 |abruf=2019-06-20}}&lt;/ref&gt; [[Aston Martin Valhalla]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.007.com/aston-martin-bond-25-cars/ |titel=ASTON MARTIN BOND 25 CARS |datum=2019-07-22 |abruf=2019-07-23}}&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> Als Besonderheit kann gewertet werden, dass viele der Autos im Zuge von Kampfhandlungen schwer beschädigt beziehungsweise zerstört werden – so werden der Lotus Esprit in ''[[James Bond 007 – In tödlicher Mission|In tödlicher Mission]]'' gesprengt, der BMW 750 in ''[[James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie|Der Morgen stirbt nie]]'' fliegt vom Parkhaus in eine Filiale von [[Avis Rent a Car|AVIS]], und der BMW Z8 in ''[[James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug|Die Welt ist nicht genug]]'' wird zersägt. Im Zuge dieser Totalschäden entwickelt sich ein [[Running Gag]] mit den Quartiermeistern Q und R, die Bond inständig bitten, das Fahrzeug als Ganzes wiederzubringen, was dieser aber nur in den seltensten Fällen tut.&lt;ref&gt;siehe auch Jason Barlow: ''Bond Cars. Die ultimative Geschichte''. Frederking &amp; Thaler, 2. Auflage 2022, ISBN 978-3-95416-356-4.&lt;/ref&gt; Auch andere von Bond verwendete Transportmittel, wie Boote oder Flugzeuge, werden im Laufe des Einsatzes häufig zerstört.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Sean Connery and a Aston Martin DB5.JPG|Aston Martin DB5 aus dem Film ''Goldfinger'' (1964)<br /> Aston Martin DB5 James Bond hotop2.JPG|Aston Martin DB5 aus dem Film ''[[James Bond 007 – Goldfinger|Goldfinger]]'' (1964)<br /> 1968 Aston Martin DBS coupé at Hatfield Heath Festival 2017 - 01.jpg|Aston Martin DBS aus dem Film ''Im Geheimdienst Ihrer Majestät'' (1969)<br /> 74 Triumph Stag (14240818696).jpg|Triumph Stag aus dem Film ''Diamantenfieber'' (1971)<br /> TSWLM-LotusEsprit side.jpg|Lotus Esprit Type 79 aus dem Film ''Der Spion, der mich liebte'' (1977)<br /> Aston Martin V8 Vantage James Bond.JPG|Aston Martin V8 Vantage aus dem Film ''Der Hauch des Todes'' (1987)<br /> GoldenEye Z3.jpg|[[BMW Z3]] aus dem Film ''GoldenEye'' (1995)<br /> Aston Martin DBS James Bond.JPG|Aston Martin DBS aus dem Film ''Ein Quantum Trost'' (2008)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Schauplätze und Drehorte ===<br /> [[File:James bond world locations films.PNG|thumb|Drehorte und Handlungsplätze der Bond-Filme (bis 2008)]]<br /> &lt;br&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |+ style=&quot;padding-bottom:5px;&quot; |<br /> |-<br /> ! style=&quot;width:15%;&quot;| Filmtitel<br /> ! Jahr<br /> ! class=&quot;unsortable&quot;| Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)<br /> ! class=&quot;unsortable&quot;| Drehorte<br /> |-<br /> | ''[[James Bond – 007 jagt Dr. No|James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No]]''<br /> | 1962<br /> | [[Kingston (Jamaika)|Kingston]], [[London]], [[Jamaika]], „Crab Key“ (Dr.&amp;nbsp;Nos Insel)<br /> | [[Pinewood Studios]], London, Kingston, Jamaika<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau|Liebesgrüße aus Moskau]]''<br /> | 1963<br /> | „Spectre Island“ (Trainingscamp von SPECTRE), Fluss in [[England]], London, [[Istanbul]], mit dem Orient-Express über [[Belgrad]] und [[Zagreb]] zur jugoslawisch-italienischen Grenze, [[Venedig]]<br /> | Pinewood Studios, London, England, [[Schottland]], Istanbul, [[Türkei]], [[Italien]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Goldfinger|Goldfinger]]''<br /> | 1964<br /> | ungenannter [[mittelamerika]]nischer Staat, [[Miami Beach]], London, Golfplatz in England, [[Genf]], [[Andermatt]], [[Furkapass]], „Auric Enterprises“ (Goldfingers Fabrik in Stans, in der Schweiz), „Goldfingers Gestüt“ in [[Kentucky]], [[Fort Knox]], über dem [[Atlantischer Ozean|Nordatlantik]]<br /> | Pinewood Studios, England, Andermatt, Furkapass, [[Pilatus Aircraft|Pilatus Flugzeugwerke]] in [[Stans]] ([[Schweiz]]), [[Miami]], Kentucky<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Feuerball|Feuerball]]''<br /> | 1965<br /> | Herrenhaus in [[Frankreich]], Hauptquartier von SPECTRE in [[Paris]], „Shrublands“ (ein Sanatorium bei London), England, [[Bahamas]], [[Nassau (Bahamas)|Nassau]]<br /> | Pinewood Studios, England, Paris, [[Schloss Anet]] in Frankreich, Nassau, Bahamas, Miami<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Man lebt nur zweimal|Man lebt nur zweimal]]''<br /> | 1967<br /> | [[Satellitenorbit|Erdumlaufbahn]], amerikan. Raketenkontrollzentrum, sowjet. Radarstation, [[Hongkong]], [[Tokio]], [[Kōbe]], [[Kyūshū]], Hauptquartier von SPECTRE in einem Vulkankrater<br /> | Pinewood Studios, England, Tokio, [[Japan]], [[Control and Reporting Centre]] [[Mågerø]] ([[Norwegen]]),&lt;ref name=&quot;strangways.blog69.fc2.com&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.movieloci.com/location?id=420266-Control-and-Reporting-Centre-Mager----Norway |titel=Filming Locations in Map {{!}} Control and Reporting Centre Mågerø {{!}} MovieLoci.com |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt; [[Gibraltar]], Bahamas, [[Bermuda]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät|Im Geheimdienst Ihrer Majestät]]''<br /> | 1969<br /> | [[Estoril]], [[Lissabon]], [[Bern]], England, London, [[Lauterbrunnen]], „Bleuchamps medizinisches Institut für Allergien“ (Hauptquartier von SPECTRE) im [[Piz Gloria]] auf dem [[Schilthorn]] im Berner Oberland, [[Feldkirch]] ([[Vorarlberg]]),&lt;ref name=&quot;books-5l_hNpaTm04C-167&quot;&gt;Siegfried Tesche: ''Der große James Bond Atlas: Alle Filme, Schauplätze und Hintergründe.'' Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/ München 2008, ISBN 978-3-577-07305-9, S.&amp;nbsp;167 ({{Google Buch |BuchID=5l_hNpaTm04C |Seite=167}})&lt;/ref&gt; [[Grindelwald]], [[Portugal]]<br /> | [[Pinewood Studios]], England, Bern, Lauterbrunnen, Schilthorngipfel, Grindelwald, [[Winteregg]], [[Mürren]], [[Andermatt]], Lissabon, Portugal<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Diamantenfieber|Diamantenfieber]]''<br /> | 1971<br /> | Tokio, [[Kairo]], [[Cannes]], London, Diamantenmine in [[Südafrika]], [[Amsterdam]], [[Los Angeles]], [[Las Vegas]], [[Bohrplattform|Ölplattform]] vor der Küste [[Kalifornien]]s (Hauptquartier von SPECTRE)<br /> | Pinewood Studios, England, Amsterdam, [[Flughafen Frankfurt Main]], Los Angeles, Las Vegas, [[Nevada]], Bohrplattform vor Südkalifornien<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Leben und sterben lassen|Leben und sterben lassen]]''<br /> | 1973<br /> | „Bonds Wohnung“ in London, [[New York City|New York]], [[New Orleans]], „San Monique“ (ein Inselstaat in der [[Karibik]])<br /> | Pinewood Studios, England, New Orleans, [[Louisiana]], New York<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt|Der Mann mit dem goldenen Colt]]''<br /> | 1974<br /> | London, [[Beirut]], [[Macau]], Hongkong, [[Bangkok]], „Scaramangas Insel“ im [[Südchinesisches Meer|Südchinesischen Meer]], [[Vịnh Hạ Long|Pang Nga Bay (Thailand)]]<br /> | Pinewood Studios, England, Macao, Hongkong, Bangkok, [[Khao Phing Kan]] in der [[Phang-nga|Phang-Nga]]-Bucht<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte|Der Spion, der mich liebte]]''<br /> | 1977<br /> | „Berngarten“ in [[Österreich]], [[Moskau]], Schottland, [[Ägypten]], Kairo, [[Gizeh]], [[Luxor-Tempel]], [[Abu Simbel]], [[Sardinien]], „Atlantis“ (Strombergs Plattform im Mittelmeer)<br /> | Pinewood Studios, England, Kairo, Gizeh, [[Luxor]], Abu Simbel, Sardinien, Bahamas, [[Malta]], [[Präfektur Okinawa|Okinawa]], [[Mount Asgard]] in [[Kanada]], [[Kanton Graubünden|Graubünden]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Moonraker – Streng geheim|Moonraker – Streng geheim]]''<br /> | 1979<br /> | über dem Nordatlantik, auf dem Rückflug aus [[Afrika]], London, Los Angeles, „Drax’ Schloss“ in Kalifornien, Venedig, [[Rio de Janeiro]], Urwald von [[Brasilien]], „Drax’ Raumstation“ im [[Weltraum]]<br /> | Pinewood Studios, England, Paris, [[Schloss Vaux-le-Vicomte]] bei [[Melun]], [[Billancourt Studios]], [[Boulogne Studios]], Frankreich, Venedig, Rio de Janeiro, [[Iguazú-Wasserfälle]], Maya-Stadt [[Tikal]] in [[Guatemala]], Los Angeles, Kalifornien, [[Florida]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – In tödlicher Mission|In tödlicher Mission]]''<br /> | 1981<br /> | Friedhof bei London, London, [[Ionisches Meer]], Gegend von [[Madrid]], [[Cortina d’Ampezzo]], [[Korfu]], irgendwo an der [[Albanien|alban. Küste]], Kloster „St. Cyril’s“ in [[Griechenland]]<br /> | [[Pinewood Studios]], England, London, Cortina d’Ampezzo, Korfu, [[Meteora]]-Kloster Agia Triada in Griechenland, Bahamas, [[Nordsee]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Octopussy|Octopussy]]''<br /> | 1983<br /> | ungenannter lateinamerikanischer Staat, [[Berlin|Ost-Berlin]], [[Berliner Mauer]], Residenz des brit. Botschafters in [[Berlin|West-Berlin]], [[Sotheby’s]] in London, [[Udaipur]], „Octopussys Palast“ in [[Indien]], [[Chemnitz|Karl-Marx-Stadt]] in der DDR, Zugfahrt über die [[innerdeutsche Grenze]], „Feldstadt“ (eine US-Air-Force-Basis in [[Bayern]])<br /> | Pinewood Studios, England, London, [[West-Berlin]], Udaipur, [[Taj Mahal]], Indien, [[Utah]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Im Angesicht des Todes|Im Angesicht des Todes]]''<br /> | 1985<br /> | [[Sibirien]], London, [[Rennbahn Ascot|Ascot]], Paris, „Zorins Schloss“ in Frankreich, [[San Francisco]], „Zorins Silbermine“ bei der [[San-Andreas-Verwerfung|San-Andreas-Spalte]], [[Golden Gate Bridge]]<br /> | Pinewood Studios, England, Ascot, Paris, [[Schloss Chantilly]] in Frankreich, San Francisco, [[Vatnajökull]] (Gletscher in [[Island]]), Vedretta di [[Piz Scerscen|Scerscen]] Inferiore (Gletscher in Italien)<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Der Hauch des Todes|Der Hauch des Todes]]''<br /> | 1987<br /> | [[Gibraltar]], [[Bratislava]], London, England, [[Wien]], „[[Eiserner Vorhang]]“ zwischen der ČSSR und Österreich, [[Tanger]], [[Afghanistan]], [[Marokko]]<br /> | England, Wien (Volksoper und Gasometer), Österreich (in Kärnten am Weissensee), Tanger, Marokko, [[Mojave-Wüste]], Gibraltar<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Lizenz zum Töten|Lizenz zum Töten]]''<br /> | 1989<br /> | Bahamas, [[Key West]], „Isthmus City“ (eine Stadt in [[Mittelamerika]])<br /> | [[Churubusco Studios]], Key West, [[Mexiko-Stadt]], [[Mexiko]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – GoldenEye|GoldenEye]]''<br /> | 1995<br /> | [[Archangelsk]] (im Film noch [[Sowjetunion|UdSSR]]), [[Monaco]], [[Sewernaja Semlja]], [[Sankt Petersburg]], [[Kuba]], [[Bahía de Guantánamo|Guantanamo Bay]]<br /> | [[Warner Bros. Studios Leavesden]], London, England, Monaco, [[Puerto Rico]], [[Lago di Vogorno|Lago-di-Vogorno]]-Staudamm in der Schweiz<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie|Der Morgen stirbt nie]]''<br /> | 1997<br /> | [[Chaiber-Pass|Khyber-Pass]] im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und [[Pakistan]], [[Südchinesisches Meer]], [[Oxford]], [[Hamburg]], [[Präfektur Okinawa|Okinawa]], [[Vietnam]], [[Ho-Chi-Minh-Stadt]], [[Courchevel]]<br /> | [[Pinewood Studios]], London, Oxford, England, Hamburg, Bangkok, [[Thailand]], Florida, Mexiko<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug|Die Welt ist nicht genug]]''<br /> | 1999<br /> | [[Bilbao]], London, Schottland, [[Baku]], Ölfelder in [[Aserbaidschan]], Atomwaffen-Forschungszentrum in [[Kasachstan]], Istanbul<br /> | [[Pinewood Studios]], London, England, Istanbul, Türkei, Baku, Bilbao, Schottland, Frankreich, [[Spanien]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag|Stirb an einem anderen Tag]]''<br /> | 2002<br /> | [[Nordkorea]], [[Demilitarisierte Zone (Korea)|demilitarisierte Zone zw. Nord- und Südkorea]], [[Hongkong]], [[Kuba]], London, [[Island]], „Graves Eispalast“<br /> | Pinewood Studios, London, England, [[Cádiz]] als Kuba, [[Hawaii]], [[Jökulsárlón]]-Eissee in Island<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]''<br /> | 2006<br /> |[[Prag]]er Büro des MI6, Herrentoilette in [[Lahore]], [[Pakistan]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=HNvzNWuzI9Y |titel=Casino Royale intro/opening extended cut with deleted footage |sprache=de-DE |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt; [[Uganda]], [[Madagaskar]], Bahamas, Miami, [[Montenegro]], [[Comer See]], Venedig<br /> | Pinewood Studios, [[Grandhotel Pupp]] in [[Karlsbad]], Burg [[Loket]] nahe Karlsbad, [[Kloster Strahov]] in [[Prag]], [[Villa del Balbianello]] in [[Lenno]] am Comer See, [[Venedig]], Bahamas, [[Nationalmuseum (Prag)|Nationalmuseum]] in Prag<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost|Ein Quantum Trost]]''<br /> | 2008<br /> | [[Gardasee]], [[Carrara]], [[Siena]], London, [[Bregenzer Festspiele|Seebühne]] in [[Bregenz]], [[Haiti]], [[Bolivien]], [[Talamone]]<br /> | Pinewood Studios, England, Siena, Gardasee, [[Feldkirch]], Bregenz, [[Panama-Stadt]], [[Panama]], [[Atacama-Wüste]] in [[Chile]], Mexiko, Talamone<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007: Skyfall|Skyfall]]''<br /> | 2012<br /> | [[Istanbul]], [[London]], [[Türkische Riviera|türkische Küste]], [[Shanghai]], [[Macau]], [[Hashima (Insel)|Hashima]] (Silvas Insel), Skyfall-Anwesen in [[Schottland]]<br /> | London, Istanbul, Pinewood Studios, England, [[Rennstrecke|Rennbahn]] in [[Rennbahn Ascot|Ascot]] als Shanghai Airport, Türkei, China<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007: Spectre|Spectre]]''<br /> | 2015<br /> | [[Mexiko-Stadt]], [[London]], [[Rom]], [[Tokio]], [[Altaussee]], [[Tirol]], [[Tanger]], Hauptquartier von SPECTRE in einem Meteoritenkrater in der Wüste von [[Marokko]]<br /> | Pinewood Studios, London, Mexiko-Stadt, Rom, Tanger, [[Erfoud]], [[Sölden]], [[Obertilliach]], [[Altaussee]]<br /> |-<br /> | ''[[James Bond 007: Keine Zeit zu sterben|Keine Zeit zu sterben]]''<br /> | 2021<br /> | [[Matera]], [[London]], [[Jamaika]], [[Kuba]], [[Norwegen]], Insel zwischen [[Japan]] und [[Russland]] (Safins Hauptquartier)<br /> | London, [[Italien]], Jamaika, Norwegen,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.007.com/bond-25-start-of-production/ |titel=BOND 25 START OF PRODUCTION |datum=2019-04-25 |abruf=2019-05-02}}&lt;/ref&gt; [[Färöer]], [[Schottland]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://007store.com/pages/no-time-to-die-guide |titel=No Time to Die Guide |sprache=en |abruf=2021-08-09}}&lt;/ref&gt; [[Daring-Klasse (2006)|HMS ''Dragon'']]&lt;ref name=&quot;ReferenceA&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.007.com/cma-cgm-official-partner-of-no-time-to-die/ |titel=CMA CGM Official Partner Of No Time To Die |datum=2021-09-17 |sprache=en-US |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> === Musik ===<br /> {{Siehe auch|Liste der James-Bond-Titellieder}}<br /> <br /> [[John Barry (Filmkomponist)|John Barry]] galt bis zum Verlassen der Filmreihe im Jahr 1987 als Hauskomponist der Bondfilme. Versuche, ihn später zurückzuholen, scheiterten. Beim ersten Bondfilm, ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No'' (1962), arrangierte und dirigierte er [[Monty Norman]]s berühmt gewordenes James-Bond-Thema. Insgesamt komponierte Barry elf Bond-[[Soundtrack]]s, in Ausnahmefällen sprangen andere Komponisten für ihn ein, so [[George Martin]] (''Leben und sterben lassen'', 1973), [[Marvin Hamlisch]] (''Der Spion, der mich liebte'', 1977), [[Bill Conti]] (''In tödlicher Mission'', 1981), [[Michael Kamen]] (''Lizenz zum Töten'', 1989) und [[Éric Serra]] (''GoldenEye'', 1995). Von 1997 bis 2008 war [[David Arnold]] für die Filmmusik verantwortlich. Bei ''Skyfall'' (2012) und ''Spectre'' (2015) wurde die Filmmusik von [[Thomas Newman]] komponiert, bei ''Keine Zeit zu sterben'' (2021) stammt die Musik von Hans Zimmer.<br /> <br /> [[Datei:John-barry-2006.jpg|mini|hochkant|links|[[John Barry (Filmkomponist)|John Barry]] (2006), komponierte die Musik zu elf Bond-Filmen.]]<br /> [[Datei:Shirley Bassey Wembley 2006.jpg|mini|hochkant|[[Shirley Bassey]] (2006), Interpretin dreier Bond-Titellieder]]<br /> <br /> Prägend wirken dabei musikalische Hauptthemen, insbesondere das reihenübergreifende Bond-Thema und die Melodien der Titellieder. Sie werden beständig variiert und dabei in den fortlaufenden Soundtrack eingearbeitet, um dem Soundtrack neben der dramaturgischen Funktion eine musikalische Identität zu verleihen, die letztlich auch den Filmen insgesamt zugutekommt. Das ''[[James Bond Theme]]'' von Monty Norman eröffnet seit ''Liebesgrüße aus Moskau'' jeden Bond-Film bis zu ''Stirb an einem anderen Tag'' mit der typischen Pistolenlauf-Einstellung. In der Neuverfilmung von ''Casino Royale'' (2006) wurde der Film ohne dieses Thema eröffnet. Erst gegen Filmende erklingt das Bond-Thema vollständig ausgearbeitet, wenn Bond als gereifter Agent 007 ins Bild tritt und das Thema nahtlos in den Abspann überleitet. In ''Ein Quantum Trost'' und ''Skyfall'' beschließt das Bond-Thema den Film mit der ikonenhaften Pistolenlaufeinstellung und leitet über zum Abspann.<br /> <br /> Die zwei unabhängig von Eon Productions Ltd. produzierten Bond-Abenteuer ''Casino Royale'' (1967) und ''Sag niemals nie'' (1983) unterscheiden sich in musikalischer Sicht von den Eon-Filmen mit dem maßgeblich von John Barry entwickelten Klang. Die Verwendung des Bond-Themas oder der Pistolenlaufsequenz war allein schon aus rechtlichen Gründen in diesen zwei Filmen ausgeschlossen.<br /> <br /> Bis heute werden für die Titellieder weltbekannte Solisten und Gruppen verpflichtet. Dazu gehörten bisher [[Tom Jones]], [[Nancy Sinatra]], [[Louis Armstrong]], [[Paul McCartney]], [[A-ha]], [[Tina Turner]] und [[Madonna (Künstlerin)|Madonna]]. [[Shirley Bassey]] interpretierte gleich drei Titellieder für die Bond-Filme ''Goldfinger'' (1964), ''Diamonds Are Forever'' (1971) und ''Moonraker'' (1979). [[Sheena Easton]] war&amp;nbsp;– mit ihrem Titellied zu ''In tödlicher Mission'' (1981)&amp;nbsp;– als einzige Sängerin auch während des [[Titelsequenz|Vorspanns]] zu sehen. Madonna hatte zudem eine Kurzrolle in ''Stirb an einem anderen Tag'', zu dem sie das Titellied sang. Als einzigen Interpreten eines Bond-Titelliedes gelang es der Gruppe [[Duran Duran]] mit ''A View To A Kill'' (1985) den ersten Platz der US-Charts zu belegen. [[Adele (Sängerin)|Adeles]] Titellied ''[[Skyfall (Lied)|Skyfall]]'' errang im Oktober 2012 die Spitze der deutschen Single-Charts und erhielt 2013 den Oscar für den [[Oscar/Bester Song|besten Song]]. [[Billie Eilish]], die den Titelsong von ''[[James Bond 007: Keine Zeit zu sterben|Keine Zeit zu sterben]]'' singt, ist die jüngste Interpretin eines James-Bond-Titelsongs. Der Titel erhielt 2022 den Oscar für den besten Song.<br /> <br /> [[Datei:John Dee's -Eyes Only- signature.svg|169x169px|mini|links|John Dees 007-Schriftzug]]<br /> === Besonderheiten der Filme ===<br /> [[Datei:007 logo uk 1962.svg|mini|hochkant|links|Ursprüngliches britisches Logo, 1962/63]]<br /> [[Datei:Logo casino royale 2006.svg|mini|hochkant|Variante des Logos für den Film ''Casino Royale'', 2006]]<br /> <br /> ==== 007-Logo ====<br /> Die Ziffernfolge ''007'' geht auf [[John Dee]] zurück, der seine Briefe an die britische Königin [[Elisabeth I.]] so signierte und sie dadurch als persönlich kennzeichnete – nur für die Augen der Majestät bestimmt.&lt;ref&gt;[http://www.sirbacon.org/links/dblohseven.html 007-Signatur von Dee] (englisch, abgerufen am 25. Januar 2013).&lt;/ref&gt; Das für Bondfilme in Großbritannien ursprünglich entworfene Logo war eine schwarze Pistole, die auf den roten Zahlen 007 lag. Das 1962 von [[Joseph Caroff]] entworfene 007-[[Pistole]]n-Logo findet sich heute auf vielen [[Merchandising|Werbeprodukten]] und international auf fast allen Kinoplakaten. Im [[Asien|asiatischen]] Raum wurden eigene Varianten entwickelt, wobei die [[japan]]ische sich durch Detailreichtum hervortat. 1969 wurde das Logo leicht modifiziert. Für [[Roger Moore]] wurde 1973 ein etwas höheres und kantigeres Modell entwickelt, das auf dem Plakat zu ''Leben und sterben lassen'' in senkrechter Form mit „''R'''0'''ger M'''0'''ore''“ verschmolzen wurde. 1985 kehrte man wieder in leicht veränderter Form zur schrägen Variante von 1969 zurück, allerdings mit einem mehrkantigeren [[Offene Visierung|Korn]] auf dem Lauf. Im Jahr 1987, zum 25. Jubiläum und dem Eintritt [[Timothy Dalton]]s als Bond, wurde der Lauf wieder der Version von 1962 angeglichen. Dieses Logo wurde erst 1995 zur Premiere von [[Pierce Brosnan]] im Film ''[[James Bond 007 – GoldenEye|GoldenEye]]'' durch eine verschlankte Version ersetzt, die bis heute als offizielles 007-Symbol gilt.<br /> <br /> [[Datei:Zuege.jpg|mini|hochkant|Der Pistolenlauf der Intros]]<br /> <br /> ==== Pistolenlaufsequenz ====<br /> Zu Beginn fast eines jeden Bond-[[Film]]s ertönt das von [[Monty Norman]] geschriebene und durch [[John Barry (Filmkomponist)|John Barrys]] Arrangement berühmt gewordene [[Thema (Musik)|Thema]] aus ''[[James Bond – 007 jagt Dr. No|Dr.&amp;nbsp;No]]'', das ''[[James Bond Theme]]''. James Bond geht von rechts bis zur Bildmitte und schießt plötzlich mit einer Pistole in Richtung der Zuschauer. Diese Sequenz ist auch als ''Gun Barrel Sequence'' bekannt. Am Anfang des 20. Films ''[[James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag]]'' flog 2002&amp;nbsp;– zur Feier des doppelten Jubiläums der Bond-Serie&amp;nbsp;– außerdem einmalig eine Kugel auf den Zuschauer zu.<br /> <br /> Seit dem Neustart 2006 mit Daniel Craig als James Bond erschien diese Szene zunächst nicht mehr direkt am Anfang der Filme. In ''Casino Royale'' wird sie als Übergang zur Titelsequenz gezeigt und ist damit erstmals Teil der Filmhandlung. Bei ''Ein Quantum Trost'' und ''Skyfall'' erscheint sie am Ende des Films, direkt vor dem Abspann. Erst in ''Spectre'' ist sie, wie zuletzt im Jahr 2002, wieder am Anfang zu sehen.<br /> <br /> ==== Eröffnungssequenz und Vorspann ====<br /> Nach der berühmten Pistolenlaufszene folgt seit ''[[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau|Liebesgrüße aus Moskau]]'' ein gelegentlich vom Hauptfilm unabhängiges, aktionsreiches Kurzabenteuer oder ein [[Prolog (Fernsehen)|Prolog]] im üblichen Sinne. Nun erst erscheint der meist sehr aufwendig gestaltete [[Titelsequenz|Vorspann]] mit den [[Credit (Film)|Credits]]. Der Vorspann ist unterlegt mit einem eigens komponierten Filmsong und zeigt häufig die Umrisse nackter oder leicht bekleideter Frauen.&lt;ref&gt;Sabine Planka: ''Weiblichkeit als Appetizer. Frauenkörper in den James Bond-Title Sequences.'' In: ''Gendered Bodies. Körper, Gender und Medien.'' Hrsg. von Lisa Kleinberger, [[Marcus Stiglegger]]. Universi, Siegen 2013 (=&amp;nbsp;''MuK'' 193/194), {{ISSN|0721-3271}}, S.&amp;nbsp;47–72.&lt;/ref&gt; Bis ''[[James Bond 007 – Lizenz zum Töten|Lizenz zum Töten]]'' war [[Maurice Binder]] (ausgenommen bei den Filmen ''Liebesgrüße aus Moskau'' und ''Goldfinger'') Schöpfer dieser kunstvollen Sequenzen. Nach dessen Tod im Jahr 1991 übernahm [[Daniel Kleinman]] an dieser Stelle und führte seither Binders Tradition bis einschließlich ''[[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]'' fort. Die Titelsequenz zu ''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost|Ein Quantum Trost]]'' wurde von der Firma [[MK12]] erstellt. Seit ''[[James Bond 007: Skyfall|Skyfall]]'' ist Kleinman wieder dafür zuständig.&lt;ref&gt;Sabine Planka: ''Der Vorspann stirbt nie. Der James Bond-Film und seine Eröffnungssequenzen.'' Wvb, Berlin 2009, ISBN 978-3-86573-441-9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Produktplatzierung ====<br /> [[Produktplatzierung]] wird seit dem ersten James-Bond-Film gezielt eingesetzt.&lt;ref name=&quot;ntata&quot;&gt;Nadja Tata: ''Product Placement in James-Bond-Filmen.'' Saarbrücken 2006, ISBN 3-86550-440-X.&lt;/ref&gt; Beispiele für gezielt platzierte Marken sind:<br /> <br /> * [[Carl Walther GmbH|Walther]]-Waffen, in fast allen Filmen, im Besonderen die Pistolen [[Walther PPK|PPK]] und [[Walther P99|P99]] oder das [[Walther WA 2000|WA-2000]]-Scharfschützengewehr<br /> * [[Smirnoff]]-Wodka in ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No'' und ''Der Morgen stirbt nie''<br /> * [[Dom Pérignon (Champagner)|Dom Pérignon]] in ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No'', ''Goldfinger'', ''Der Mann mit dem goldenen Colt '' und ''Der Spion, der mich liebte''<br /> * [[Champagne Bollinger]] in jedem James-Bond-Film seit 1983 (Octopussy), vorher ab ''Leben und Sterben lassen'' (1973) sporadisch<br /> * [[Heineken]] löste Martini als Getränk in ''Skyfall'' ab<br /> * [[Perrier (Mineralwasser)]] in ''GoldenEye'': Bond rammt mit einem Panzer einen mit Mineralwasser beladenen LKW<br /> * [[Rolex]] in ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No'', ''Leben und Sterben lassen'' und ''Der Mann mit dem goldenen Colt''<br /> * [[Omega SA|Omega]] in ''GoldenEye'', ''Die Welt ist nicht genug'', ''Casino Royale'', ''Spectre'' und ''Keine Zeit zu sterben''<br /> * [[Caterpillar]] in ''Die Welt ist nicht genug'' und ''Skyfall''<br /> * [[Kuka (Unternehmen)|KUKA Roboter]] in ''Stirb an einem anderen Tag''<br /> * [[British Airways]] in ''Moonraker'', ''GoldenEye'' und ''Stirb an einem anderen Tag''<br /> * [[Pan American World Airways|Pan Am]] in ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No'', ''Liebesgrüße aus Moskau'', ''Leben und Sterben lassen'' und ''Lizenz zum Töten''<br /> * [[Philips]] in ''Der Hauch des Todes'' und ''Stirb an einem anderen Tag''<br /> * [[Seiko]] in ''Der Spion, der mich liebte'', ''Moonraker'', ''In tödlicher Mission'' und ''Octopussy''<br /> * [[Sony]] in ''Man lebt nur zweimal'', ''Der Mann mit dem goldenen Colt'', ''Octopussy'', ''Stirb an einem anderen Tag'', ''Casino Royale'' und ''Skyfall''<br /> * [[Sony Mobile|Sony Ericsson]] in ''Casino Royale'' und ''Ein Quantum Trost''<br /> * [[Ericsson]] in ''Der Morgen stirbt nie''<br /> * [[Aston Martin]] in verschiedenen Filmen seit ''Goldfinger''<br /> * [[BMW]] in ''GoldenEye'', ''Der Morgen stirbt nie'' und ''Die Welt ist nicht genug''<br /> * [[Microsoft Windows CE|Microsoft]] Windows CE in ''Die Welt ist nicht genug''<br /> * [[Lotus Cars|Lotus]] in ''Der Spion, der mich liebte'' und ''In tödlicher Mission''<br /> * [[Marlboro (Zigarettenmarke)|Marlboro]], [[7 Up]] und [[British Airways]] in der langen „Rio-Sequenz“ von ''Moonraker''<br /> * [[Harrods]] in ''Der Hauch des Todes'' und ''Moonraker''<br /> * [[Avis Rent a Car|Avis]] Autovermietung, prominent platziert in ''Der Morgen stirbt nie''&lt;ref&gt;{{YouTube |id=673V8BxWmYI |titel=Video: Séquence placement de produit James Bond}}, vom 28. September 2012.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Cartier]] Paris (Brieftasche „les must de Cartier“) in ''Im Angesicht des Todes'', CIA-Gadgets in ''Moonraker''<br /> * Arcoll-Sicherheitsgurte in der Zentrifugenkabine in ''Moonraker''<br /> * [[CMA CGM]] in ''Keine Zeit zu sterben''&lt;ref name=&quot;ReferenceA&quot; /&gt;<br /> <br /> Neben der klassischen Form der Produktplatzierung im Sinne sichtbarer Produktdarstellung wurden auch sprachliche Platzierungen in James-Bond-Filmen eingebaut, zum Beispiel für [[Whiskas]] in ''Im Angesicht des Todes'' oder für [[Omega SA|Omega]] in ''Casino Royale''.&lt;ref name=&quot;stern&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Britta Kuck/DPA |url=http://www.stern.de/wirtschaft/news/james-bond-pr-agent-007-576959.html |titel=PR-Agent 007 |werk=stern.de |datum=2006-11-22 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170825232905/http://www.stern.de/wirtschaft/news/james-bond-pr-agent-007-3330440.html |archiv-datum=2019-02-20 |abruf=2015-02-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Kontinuität ====<br /> Die Romane von Fleming bauen aufeinander auf. Auch in den Filmen wird teilweise auf vergangene Abenteuer eingegangen, jedoch ändert sich das Äußere von Bond, bedingt durch den Wechsel der Schauspieler, ohne dass darauf eingegangen wird. Die Idee, dies durch eine Gesichtsoperation zu erklären, wurde für den ersten Wechsel in ''Im Geheimdienst Ihrer Majestät'' erwogen, jedoch fallen gelassen.<br /> <br /> In ''Casino Royale'' (2006) wird mit der Kontinuität gebrochen und ein Neustart der Filmreihe vollzogen. Der Film handelt von Bonds erstem Einsatz, spielt aber in der Gegenwart. Durch diese chronologische Diskontinuität kommt es im Verlauf des Films zum tatsächlichen ersten Aufeinandertreffen zwischen Bond und dem CIA-Agenten Felix Leiter, der bereits in zuvor gedrehten Filmen der Reihe –&amp;nbsp;und von unterschiedlichen Darstellern verkörpert – zu sehen war. [[Judi Dench]] verkörpert erneut Bonds Vorgesetzte ''M'', eine Rolle, die sie erst seit ''GoldenEye'' (1995) innehat. ''Ein Quantum Trost'' (2008) knüpft direkt an den Vorgänger ''Casino Royale'' an. Im folgenden Film ''Skyfall'' (2012) werden die Charaktere ''Miss Moneypenny'' und ''Q'' erneut eingeführt, nun deutlich jünger und moderner als ihre Vorgänger. So ist ''Q'' ein Computerexperte, und Eve Moneypenny ist eine schwarze, ehemalige Agentin. In ''Keine Zeit zu sterben'' befindet sich Bond bereits im Ruhestand und seine Nummer 007 ist inzwischen an seine Nachfolgerin vergeben worden; zudem wird Bond in diesem Film Vater und stirbt am Ende der Filmhandlung durch einen Raketenangriff.<br /> <br /> === Budgets und Einspielergebnisse der Eon-Filmreihe ===<br /> Inflationsbereinigt (Stand: 2011) ist der Schauspieler Sean Connery mit einem durchschnittlichen Bruttoerlös (Einspielergebnis abzüglich Produktionskosten) von derzeit 629 Millionen US-Dollar pro Film der erfolgreichste Bond-Darsteller. Ihm folgen Daniel Craig mit umgerechnet 591, George Lazenby mit 496, Roger Moore mit 488, Pierce Brosnan mit 378 und als Schlusslicht Timothy Dalton mit 264 Millionen US-Dollar pro Film.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable center&quot; style=&quot;width:50em;&quot;<br /> |+ style=&quot;padding-bottom:5px; color:black&quot; | Eon-Filme<br /> |-<br /> ! Nr.<br /> ! Deutscher Titel<br /> ! Jahr<br /> ! Bond-Darsteller<br /> ! Budget&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Mio. US$)&lt;/small&gt;<br /> ! Einspiel&amp;shy;ergebnis&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Mio. US$)&lt;/small&gt;<br /> ! Einspiel&amp;shy;ergebnis&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Mio. US$;&lt;br /&gt;inflations&amp;shy;bereinigt)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | {{0}}1 || data-sort-value=&quot;James Bond jagt Dr. No&quot; |[[Datei:Logo dr no de.svg|130px|James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No]]<br /> |1962<br /> | rowspan=&quot;5&quot; data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | Sean Connery || {{0|00}}1,2 || {{0|0.0}}59,6 || {{0}}{{Inflation|US|59.6|1962}}<br /> |-<br /> | {{0}}2 || data-sort-value=&quot;Liebesgrüße aus Moskau&quot; |[[Datei:Logo frwl de.svg|115px|Liebesgrüße aus Moskau]]<br /> |1963<br /> | {{0|00}}2,5 || {{0|0.0}}78,9 || {{0}}{{Inflation|US|78.9|1963}}<br /> |-<br /> | {{0}}3 || data-sort-value=&quot;Goldfinger&quot; |[[Datei:Logo goldfinger de.svg|130px|Goldfinger]]<br /> |1964<br /> | {{0|0.0}}3,5 || {{0}}124,9 || {{Inflation|US|124.9|1964}}<br /> |-<br /> | {{0}}4 || data-sort-value=&quot;Feuerball&quot; |[[Datei:Logo thunderball de.svg|130px|Feuerball]]<br /> |1965<br /> | {{0}}11,0 || {{0|0.}}141,2 || {{Inflation|US|141.2|1965}}<br /> |-<br /> | {{0}}5 || data-sort-value=&quot;Man lebt nur zweimal&quot; |[[Datei:Logo yolt de.svg|130px|Man lebt nur zweimal]]<br /> |1967<br /> | {{0|00}}9,5 || {{0|0.}}111,6 || {{0}}{{Inflation|US|111.6|1967}}<br /> |-<br /> | {{0}}6 || data-sort-value=&quot;Im Geheimdienst Ihrer Majestät&quot; |[[Datei:Logo ohmss de.svg|130px|Im Geheimdienst Ihrer Majestät]]<br /> |1969<br /> | data-sort-value=&quot;Lazenby, George&quot; | George Lazenby || {{0|00}}7,0 || {{0|0.0}}87,4 || {{0}}{{Inflation|US|87.4|1969}}<br /> |-<br /> | {{0}}7 || data-sort-value=&quot;Diamantenfieber&quot; |[[Datei:Logo daf de.svg|130px|Diamantenfieber]]<br /> |1971<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | Sean Connery || {{0|00}}7,2 || {{0|0.}}116,0 || {{0}}{{Inflation|US|116|1971}}<br /> |-<br /> | {{0}}8 || data-sort-value=&quot;Leben und sterben lassen&quot; |[[Datei:Logo lald de.svg|130px|Leben und sterben lassen]]<br /> |1973<br /> | rowspan=&quot;7&quot; data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | Roger Moore || {{0}}12,0 || {{0|0.}}161,8 || {{0}}{{Inflation|US|161.8|1973}}<br /> |-<br /> | {{0}}9 || data-sort-value=&quot;Mann mit dem goldenen Colt&quot; |[[Datei:Logo tmwtgg de.svg|130px|Der Mann mit dem goldenen Colt]]<br /> |1974<br /> | {{0}}13,0 || {{0|0.0}}97,6 || {{0}}{{Inflation|US|97.6|1974}}<br /> |-<br /> | 10 || data-sort-value=&quot;Spion, der mich liebte&quot; |[[Datei:Logo the spy who loved me de.svg|130px|Der Spion, der mich liebte]]<br /> |1977<br /> | {{0}}14,0 || {{0|0.}}187,3 || {{0}}{{Inflation|US|187.3|1977}}<br /> |-<br /> | 11 || data-sort-value=&quot;Moonraker – Streng geheim&quot; |[[Datei:Logo moonraker de.svg|130px|Moonraker – Streng geheim]]<br /> |1979<br /> | {{0}}34,0 || {{0|0.}}210,3 || {{0}}{{Inflation|US|210.3|1979}}<br /> |-<br /> | 12 || data-sort-value=&quot;In tödlicher Mission&quot; |[[Datei:Logo fyeo de.svg|130px|In tödlicher Mission]]<br /> |1981<br /> | {{0}}28,0 || {{0|0.}}202,8 || {{0}}{{Inflation|US|202.8|1981}}<br /> |-<br /> | 13 || data-sort-value=&quot;Octopussy&quot; |[[Datei:Octopussy-logo.svg|130px|Octopussy]]<br /> |1983<br /> | {{0}}27,5 || {{0|0.}}187,5 || {{0}}{{Inflation|US|187.5|1983}}<br /> |-<br /> | 14 || data-sort-value=&quot;Im Angesicht des Todes&quot; |[[Datei:Logo avtak de.svg|130px|Im Angesicht des Todes]]<br /> |1985<br /> | {{0}}30,0 || {{0|0.}}157,8 || {{0}}{{Inflation|US|157.8|1985}}<br /> |-<br /> | 15 || data-sort-value=&quot;Hauch des Todes&quot; |[[Datei:Logo tld de.svg|130px|Der Hauch des Todes]]<br /> |1987<br /> | rowspan=&quot;2&quot; data-sort-value=&quot;Dalton, Timothy&quot; | Timothy Dalton || {{0}}40,0 || {{0|0.}}191,2 || {{0}}{{Inflation|US|191.2|1987}}<br /> |-<br /> | 16 || data-sort-value=&quot;Lizenz zum Töten&quot; |[[Datei:Logo ltk de.svg|130px|Lizenz zum Töten]]<br /> |1989<br /> | {{0}}32,0 || {{0|0.}}156,2 || {{0}}{{Inflation|US|156.2|1989}}<br /> |-<br /> | 17 || data-sort-value=&quot;GoldenEye&quot; |[[Datei:Logo goldeneye eu.svg|130px|GoldenEye]]<br /> |1995<br /> | rowspan=&quot;4&quot; data-sort-value=&quot;Brosnan, Pierce&quot; | Pierce Brosnan || {{0}}60,0 || {{0|0.}}353,4 || {{0}}{{Inflation|US|353.4|1995}}<br /> |-<br /> | 18 || data-sort-value=&quot;Morgen stirbt nie&quot; |[[Datei:Logo tnd de.svg|150px|Der Morgen stirbt nie]]<br /> |1997<br /> | 110,0 || {{0|0.}}346,6 || {{0}}{{Inflation|US|346.6|1997}}<br /> |-<br /> | 19 || data-sort-value=&quot;Welt ist nicht genug&quot; |[[Datei:Logo twine de.svg|180px|Die Welt ist nicht genug]]<br /> |1999<br /> | 135,0 || {{0|0.}}390,0 || {{0}}{{Inflation|US|390|1999}}<br /> |-<br /> | 20 || data-sort-value=&quot;Stirb an einem anderen Tag&quot; |[[Datei:Logo dad de.svg|150px|Stirb an einem anderen Tag]]<br /> |2002<br /> | 142,0 || {{0|0.}}456,0 || {{0}}{{Inflation|US|456|2002}}<br /> |-<br /> | 21 || data-sort-value=&quot;Casino Royale&quot; |[[Datei:Logo casino royale 2006.svg|130px|Casino Royale]]<br /> |2006<br /> | rowspan=&quot;5&quot; data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | Daniel Craig || 150,0 || {{0|0.}}599,2 || {{0}}{{Inflation|US|599.2|2006}}<br /> |-<br /> | 22 || data-sort-value=&quot;Quantum Trost&quot; |[[Datei:Logo qos de.svg|128px|Ein Quantum Trost]]<br /> |2008<br /> | 230,0 || {{0|0.}}586,1 || {{0}}{{Inflation|US|586.1|2008}}<br /> |-<br /> | 23 || data-sort-value=&quot;Skyfall&quot; |[[Datei:James Bond 007-Skyfall (Filmlogo).png|130px|Skyfall]]<br /> |2012<br /> | 200,0 || 1.108,6 || {{Inflation|US|1100.8|2012}}<br /> |-<br /> | 24 || data-sort-value=&quot;Spectre&quot; |[[Datei:Logo spectre int.svg|130px|Spectre]]<br /> |2015<br /> | 245,0&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=bond24.htm |titel=Spectre (2015) – Box Office Mojo |abruf=2016-05-24}}&lt;/ref&gt; || {{0|0.}}880,7 || {{0}}{{Inflation|US|880.7|2015}}<br /> |-<br /> | 25 || data-sort-value=&quot;Spectre&quot; |[[Datei:No Time To Die 09.svg|130px]]<br /> |2021<br /> | 250,0&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Cary Joji Fukunaga |url=https://www.imdb.com/title/tt2382320/ |titel=No Time to Die |hrsg=Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), Universal Pictures, Eon Productions |datum=2021-09-30 |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt; || {{0|0.}}774,0 || {{0}}{{Inflation|US|774|2021}}<br /> |- class=&quot;sortbottom&quot;<br /> ! colspan=&quot;4&quot; style=&quot;text-align:right;&quot;| Gesamt{{0|-----}} !! 1794,4 !! 7766,7 !! {{#expr: {{Inflation|US|59.6|1962}} + {{Inflation|US|78.9|1963}} + {{Inflation|US|100|1964}} + {{Inflation|US|24.9|1964}} + {{Inflation|US|100|1965}} + {{Inflation|US|41.2|1965}} + {{Inflation|US|111.6|1967}} + {{Inflation|US|87.4|1969}} + {{Inflation|US|116|1971}} + {{Inflation|US|161.8|1973}} + {{Inflation|US|97.6|1974}} + {{Inflation|US|187.3|1977}} + {{Inflation|US|210.3|1979}} + {{Inflation|US|202.8|1981}} + {{Inflation|US|187.5|1983}} + {{Inflation|US|157.8|1985}} + {{Inflation|US|191.2|1987}} + {{Inflation|US|156.2|1989}} + {{Inflation|US|353.4|1995}} + {{Inflation|US|346.6|1997}} + {{Inflation|US|390|1999}} + {{Inflation|US|456|2002}} + {{Inflation|US|599.2|2006}} + {{Inflation|US|586.1|2008}} + {{Inflation|US|500.8|2012}} + {{Inflation|US|600.8|2012}} + {{Inflation|US|880.7|2015}} + {{Inflation|US|774|2021}} round 0}}<br /> <br /> |}<br /> <br /> === Rezeption ===<br /> In der [[Internet Movie Database]] erfahren die Filme generell eine gute Bewertung. So schneidet ''Casino Royale'' (2006) mit einer Bewertung von 8,0 derzeit am besten ab. Selbst ''Stirb an einem anderen Tag'', der am schlechtesten bewertete Film der Reihe, hat eine Bewertung von 6,1.<br /> <br /> === Romanfassungen der Drehbücher ===<br /> * [[Christopher Wood (Schriftsteller)|Christopher Wood]]<br /> ** [[James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte|James Bond, The Spy Who Loved Me]] (1977; James Bond und sein größter Fall, 1977)<br /> ** [[Moonraker|James Bond And Moonraker]] (1979; Moonraker; Moonraker – Streng geheim, 1979)<br /> * [[John Edmund Gardner|John Gardner]]<br /> ** [[James Bond 007 – Lizenz zum Töten|Licence to Kill]] (1989; Lizenz zum Töten, 1989)<br /> ** [[James Bond 007 – GoldenEye|GoldenEye]] (1995; Golden Eye, 1995)<br /> * [[Raymond Benson]]<br /> ** [[James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie|Tomorrow Never Dies]] (1997; Der Morgen stirbt nie, 1997)<br /> ** [[James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug|The World is Not Enough]] (1999; Die Welt ist nicht genug, 1999)<br /> ** [[James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag|Die Another Day]] (2002; Stirb an einem anderen Tag, 2002)<br /> <br /> == Weitere Verfilmungen ==<br /> [[Datei:Barry Nelson 1962.jpg|mini|hochkant|[[Barry Nelson]], 1954 als Bond im Fernsehen und übergreifend der allererste Darsteller]]<br /> <br /> Als Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Filmrechte für Ian Flemings Bond-Romane erstanden, konnten sie zwei Titel nicht sichern: ''Casino Royale'' und ''Feuerball''.<br /> <br /> === Casino Royale (1954/1967) ===<br /> {{Hauptartikel|Casino Royale (1954)|Casino Royale (1967)}}<br /> <br /> ''Casino Royale'' wurde bereits 1954 an Gregory Ratoff verkauft, dessen Agentur diese an [[Columbia Broadcasting System|CBS]] für die Produktion einer Fernsehshow vermitteln konnte. Die [[Casino Royale (1954)|Live-Adaption]] von Flemings Debüt-Roman ''Casino Royale'' fand ihren Platz in einer einstündigen Episode der Fernsehserie ''Climax!'' Als erster Bond-Darsteller erschien darin der amerikanische Schauspieler [[Barry Nelson]]. [[Peter Lorre]] spielte damals den Gegenpart ''Le Chiffre''. Mit dem vertrauten Bild des Kino-Bonds, wie er heute bekannt ist, hatte die Theatershow aus dem Jahr 1954 nur sehr wenig gemein; zudem hieß „James“ Bond in diesem Film „Jimmy“ und arbeitete für die CIA.<br /> <br /> [[Datei:David Niven bw Allan Warren.jpg|mini|hochkant|links|[[David Niven]], Bond-Darsteller in der Parodie ''Casino Royale'' von 1967]]<br /> [[Datei:Peter Sellers Allan Warren.jpg|mini|hochkant|[[Peter Sellers]], weiterer Bond-Darsteller in ''Casino Royale'']]<br /> <br /> Als Ratoff starb, verkaufte seine Frau die Rechte an [[Charles K. Feldman]] weiter. Feldman strebte zunächst – erfolglos – eine Partnerschaft mit Eon Productions Ltd. an und produzierte schließlich auf eigene Faust die Bond-Parodie ''[[Casino Royale (1967)|Casino Royale]]'', welche 1967 erschien. Diese [[Persiflage]] auf den James-Bond-Mythos ist mit den späteren Austin-Powers-Filmen vergleichbar. In der Rolle des ''James Bond 007'' sind unter anderem [[David Niven]], [[Peter Sellers]] und [[Terence Cooper]] zu sehen. [[Woody Allen]] spielt den Bösewicht und Neffen von James Bond – Jimmy Bond/Dr.&amp;nbsp;Noah. Beteiligt war auch [[Ursula Andress]], Darstellerin des ersten Bond-Girls in ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No''. [[Orson Welles]] verkörperte den Bösewicht „Le Chiffre“, gegen den James Bond am [[Baccara (Glücksspiel)|Baccara]]-Tisch antreten muss. Außerdem traten noch diverse international bekannte Schauspieler in mehr oder weniger kleinen [[Cameo (Medien)|Cameorollen]] auf, darunter [[Barbara Bouchet]], [[William Holden]], [[John Huston]], [[Deborah Kerr]], [[Daliah Lavi]], [[George Raft]], [[Charles Boyer]], [[Peter O’Toole]] und [[Jean-Paul Belmondo]].<br /> <br /> Nach Feldmans Tod kaufte [[United Artists]] dessen Produktionsgesellschaft, an der auch [[Columbia Pictures]] Anteile durch die von CBS gesendete Fernsehshow besaß. Dies war der Grund für einen jahrzehntelangen Streit um den Status von ''Casino Royale''. [[Sony]] kaufte 1989 Columbia Pictures. Die 1991 umbenannte [[Sony Pictures Entertainment]] versuchte nun, unter anderem auch durch eine Zusammenarbeit mit [[Kevin McClory]], den Rechteinhaber von ''Feuerball'' und ''Sag niemals nie'', in das Bond-Filmgeschäft einzusteigen, was wiederum Eon mit gerichtlichen Mitteln zu verhindern trachtete. Die Auseinandersetzung endete 1999 mit Eons Kauf der restlichen Filmrechtanteile an ''Casino Royale''. Ironischerweise kaufte Sony 2004 die [[Metro-Goldwyn-Mayer|MGM-Studios]], die 1981 mit United Artists fusioniert waren, so dass die neuesten Bond-Produktionen schließlich doch unter Sonys Flagge erfolgten.<br /> <br /> === Sag niemals nie (1983) ===<br /> [[Datei:Sean Connery.jpg|mini|hochkant|Sean Connery trat 1983 in ''Sag niemals nie'' nochmals als Bond auf]]<br /> {{Hauptartikel|Sag niemals nie}}<br /> <br /> ''[[Sag niemals nie]]'' hat mit Connery als Bond den gleichen Handlungsaufbau wie der 1965 gedrehte Film ''Feuerball'' und kann daher als unabhängige Neuverfilmung angesehen werden. Die Romanvorlage von ''Feuerball'' wiederum geht auf ein geplantes Drehbuch für einen Film ''James Bond Secret Agent'' von Anfang der 1960er Jahre zurück, an welchem neben Fleming auch [[Kevin McClory]] und [[Jack Whittingham]] mitschrieben. Das Vorhaben zog sich damals in die Länge, und Fleming verlor die Lust an der Verfilmung. Die bis dahin erarbeiteten Elemente verwendete er 1960 für das Buch ''Thunderball'', was die anderen nicht genannten Beteiligten veranlasste, Fleming der Verletzung des [[Urheberrecht]]s anzuklagen. Dessen wurde er später für schuldig befunden, sodass deren Namen als Mitautoren genannt wurden und McClory die Filmrechte zugesprochen wurden. Den James-Bond-Produzenten Broccoli und Saltzman, die die Filmrechte der Bücher vor der Veröffentlichung von ''Feuerball'' erworben hatten, gelang es zwar, die Verfilmung von 1965 unter der Beteiligung McClorys auszuhandeln. McClory behielt aber die Rechte und ging in den folgenden Jahren eine Neuverfilmung an.<br /> <br /> Schließlich kam 1983 ''Sag niemals nie'' als letzter Auftritt von Sean Connery in der Rolle von Bond in die Kinos. Als Bösewicht Maximilian Largo ist [[Klaus Maria Brandauer]] und als „Bondgirl“ Domino [[Kim Basinger]] zu sehen. Der Titel ''Never Say Never Again'' basiert auf einer Anspielung von Connerys Frau auf eine Aussage von Sean Connery, nie wieder James Bond spielen zu wollen. Das Skript basiert auf McClory und Whittingham. Eon versuchte vergeblich, die Verfilmung zu verhindern, um eine Schmälerung des Erfolgs von ''Octopussy'' aus demselben Jahr zu verhindern, was dann wahrscheinlich auch der Fall war. Der früher veröffentlichte ''Octopussy'' (ca. 187 Mio. Dollar) übertrumpfte das Konkurrenzprodukt ''Sag Niemals Nie'' (ca. 160 Mio. Dollar) finanziell nur geringfügig. Die US-amerikanischen Kinoverleihrechte lagen bei der Erstaufführung bei [[Warner Bros. Entertainment|Warner Bros.]]<br /> <br /> === Drehorte ===<br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |+ style=&quot;padding-bottom:5px;&quot; |<br /> |-<br /> ! style=&quot;width:15%;&quot;| Filmtitel<br /> ! Jahr<br /> ! class=&quot;unsortable&quot;| Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)<br /> ! class=&quot;unsortable&quot;| Drehorte<br /> |-<br /> &lt;!-- | ''[[Casino Royale (1954)]]''<br /> | 1954<br /> |<br /> |<br /> |-<br /> --&gt;<br /> | ''[[Casino Royale (1967)|Casino Royale]]''<br /> | 1967<br /> | Schottland, London, Berlin, ''Casino Royale'' in Frankreich<br /> | [[Pinewood Studios]] ([[London]]), [[Metro-Goldwyn-Mayer|MGM]]-Studios ([[Denham (Buckinghamshire)|Denham]]-[[Uxbridge]]), [[Shepperton Studios]], [[Mereworth Castle]] ([[Mereworth]]), [[Killin]], Falls of Dochart, [[Killeen Castle (County Meath)|Killeen Castle]] [[County Meath]], [[County Wicklow]], Glencree<br /> |-<br /> | ''[[Sag niemals nie]]''<br /> | 1983<br /> | ungenannter mittelamerikanischer Staat, „Shrublands“ (ein Sanatorium bei London), England, Bahamas, [[Monaco]], Frankreich, [[Nordafrika]], Canale di Dissei (Äthiopien)<br /> | [[Elstree Studios]], England, [[Menton]], [[Nizza]], [[Studios la Victorine]], [[Antibes]], Nassau, Bahamas<br /> |}<br /> <br /> === Budgets und Einspielergebnisse ===<br /> {| class=&quot;wikitable sortable center hintergrundfarbe2&quot; style=&quot;width:50em&quot;<br /> |+ style=&quot;padding-bottom:5px; padding-top:15px;&quot; |<br /> |-<br /> ! Deutscher Titel<br /> ! Bond-Darsteller<br /> ! Budget&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Mio. US$)&lt;/small&gt;<br /> ! Einspielergebnis&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Mio. US$)&lt;/small&gt;<br /> ! Einspiel-&lt;br /&gt;ergebnis&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(Mio. US$;&lt;br /&gt;inflations&amp;shy;bereinigt)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | [[Datei:Casino-Royale-Logo.svg|100px|Casino Royale (1954)]]<br /> | data-sort-value=&quot;Nelson, Barry&quot; | Barry Nelson || {{0|00}}0,025 || — || —<br /> |-<br /> | Casino Royale<br /> | data-sort-value=&quot;Niven, David&quot; | David Niven&lt;br /&gt;Peter Sellers || {{0}}12,0{{0|00}} || {{0}}44,4 || {{Inflation|US|44.4|1967}}<br /> |-<br /> | [[Datei:Logo nsna de.svg|130px|Sag niemals nie]]<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | Sean Connery || {{0}}36,0{{0|00}} || 160,0 || {{Inflation|US|160|1983}}<br /> |-<br /> | [[Datei:Happyandglorious.png|130px|Happy and Glorious]]<br /> | data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | Daniel Craig || ''k. A.'' || — || —<br /> |}<br /> <br /> === Fahrzeuge in den Bond-Filmen ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;text-align:left&quot;<br /> ! Filmtitel<br /> ! Fahrzeuge<br /> |-<br /> |''Sag niemals nie''||[[Yamaha XJ 650]] Turbo, [[Peugeot 505]], [[Renault 5 Turbo]]<br /> |}<br /> <br /> === Filmografie ===<br /> {| class=&quot;wikitable zebra sortable&quot; style=&quot;width:100%;&quot;<br /> |+ style=&quot;padding-bottom:5px&quot; | Eon-Filmreihe<br /> ! Nr.<br /> ! Premiere<br /> ! Deutscher Titel<br /> ! Originaltitel<br /> ! Bond-Darsteller<br /> ! Alter{{FN|3}}<br /> ! Regisseur<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}1 || {{DatumZelle|1962-10-05}} || ''[[James Bond – 007 jagt Dr. No|James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No]]'' || ''Dr.&amp;nbsp;No''<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 31 || data-sort-value=&quot;Young, Terence&quot; | [[Terence Young]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}2 || {{DatumZelle|1963-10-10}} || ''[[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau|Liebesgrüße aus Moskau]]'' || ''From Russia With Love''<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 32 || data-sort-value=&quot;Young, Terence&quot; | [[Terence Young]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}3 || {{DatumZelle|1964-09-17}} || ''[[James Bond 007 – Goldfinger|Goldfinger]]'' || ''Goldfinger''<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 33 || data-sort-value=&quot;Hamilton, Guy&quot; | [[Guy Hamilton]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}4 || {{DatumZelle|1965-12-09}} || ''[[James Bond 007 – Feuerball|Feuerball]]'' || ''Thunderball''<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 34 || data-sort-value=&quot;Young, Terence&quot; | [[Terence Young]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}5 || {{DatumZelle|1967-06-12}} || ''[[James Bond 007 – Man lebt nur zweimal|Man lebt nur zweimal]]'' || ''You Only Live Twice''<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 36 || data-sort-value=&quot;Gilbert, Lewis&quot; | [[Lewis Gilbert]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}6 || {{DatumZelle|1969-12-12}} || ''[[James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät|Im Geheimdienst Ihrer Majestät]]'' || ''On Her Majesty’s Secret Service''<br /> | data-sort-value=&quot;Lazenby, George&quot; | [[George Lazenby]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 29 || data-sort-value=&quot;Hunt, Peter R.&quot; | [[Peter R. Hunt]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}7 || {{DatumZelle|1971-12-14}} || ''[[James Bond 007 – Diamantenfieber|Diamantenfieber]]'' || ''Diamonds Are Forever''<br /> | data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 41 || data-sort-value=&quot;Hamilton, Guy&quot; | [[Guy Hamilton]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}8 || {{DatumZelle|1973-06-27}} || ''[[James Bond 007 – Leben und sterben lassen|Leben und sterben lassen]]'' || ''Live and Let Die''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 45 || data-sort-value=&quot;Hamilton, Guy&quot; | [[Guy Hamilton]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| {{0}}9 || {{DatumZelle|1974-12-18}} || ''[[James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt|Der Mann mit dem goldenen Colt]]'' || ''The Man with the Golden Gun''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 47 || data-sort-value=&quot;Hamilton, Guy&quot; | [[Guy Hamilton]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 10 || {{DatumZelle|1977-07-07}} || ''[[James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte|Der Spion, der mich liebte]]'' || ''The Spy Who Loved Me''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 49 ||data-sort-value=&quot;Gilbert, Lewis&quot; | [[Lewis Gilbert]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 11 || {{DatumZelle|1979-06-26}} || ''[[James Bond 007 – Moonraker – Streng geheim|Moonraker – Streng geheim]]'' || ''Moonraker''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 51 || data-sort-value=&quot;Gilbert, Lewis&quot; | [[Lewis Gilbert]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 12 || {{DatumZelle|1981-06-24}} || ''[[James Bond 007 – In tödlicher Mission|In tödlicher Mission]]'' || ''For Your Eyes Only''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 53 || data-sort-value=&quot;Glen, John&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 13 || {{DatumZelle|1983-06-06}} || ''[[James Bond 007 – Octopussy|Octopussy]]'' || ''Octopussy''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 55 || data-sort-value=&quot;Glen, John&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 14 || {{DatumZelle|1985-05-22}} || ''[[James Bond 007 – Im Angesicht des Todes|Im Angesicht des Todes]]'' || ''A View to a Kill''<br /> | data-sort-value=&quot;Moore, Roger&quot; | [[Roger Moore]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 57 || data-sort-value=&quot;Glen, John&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 15 || {{DatumZelle|1987-06-29}} || ''[[James Bond 007 – Der Hauch des Todes|Der Hauch des Todes]]'' || ''The Living Daylights''<br /> | data-sort-value=&quot;Dalton, Timothy&quot; | [[Timothy Dalton]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 40 || data-sort-value=&quot;Glen, John&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 16 || {{DatumZelle|1989-06-13}} || ''[[James Bond 007 – Lizenz zum Töten|Lizenz zum Töten]]'' || ''Licence to Kill''<br /> | data-sort-value=&quot;Dalton, Timothy&quot; | [[Timothy Dalton]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 42 || data-sort-value=&quot;Glen, John&quot; | [[John Glen (Regisseur)|John Glen]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 17 || {{DatumZelle|1995-11-13}} || ''[[James Bond 007 – GoldenEye|GoldenEye]]'' || ''GoldenEye''<br /> | data-sort-value=&quot;Brosnan, Pierce&quot; | [[Pierce Brosnan]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 42 || data-sort-value=&quot;Campbell, Martin&quot; | [[Martin Campbell]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 18 || {{DatumZelle|1997-12-12}} || ''[[James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie|Der Morgen stirbt nie]]'' || ''Tomorrow Never Dies''<br /> | data-sort-value=&quot;Brosnan, Pierce&quot; | [[Pierce Brosnan]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 44 || data-sort-value=&quot;Spottiswoode, Roger&quot; | [[Roger Spottiswoode]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 19 || {{DatumZelle|1999-11-08}} || ''[[James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug|Die Welt ist nicht genug]]'' || ''The World Is Not Enough''<br /> | data-sort-value=&quot;Brosnan, Pierce&quot; | [[Pierce Brosnan]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 46 || data-sort-value=&quot;Apted, Michael&quot; | [[Michael Apted]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 20 || {{DatumZelle|2002-11-18}} || ''[[James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag|Stirb an einem anderen Tag]]'' || ''Die Another Day''<br /> | data-sort-value=&quot;Brosnan, Pierce&quot; | [[Pierce Brosnan]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 49 || data-sort-value=&quot;Tamahori, Lee&quot; | [[Lee Tamahori]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 21 || {{DatumZelle|2006-11-14}} || ''[[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]'' || ''Casino Royale''<br /> | data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | [[Daniel Craig]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 38 || data-sort-value=&quot;Campbell, Martin&quot; | [[Martin Campbell]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 22 || {{DatumZelle|2008-10-29}} || ''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost|Ein Quantum Trost]]'' || ''Quantum of Solace''<br /> | data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | [[Daniel Craig]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 40 || data-sort-value=&quot;Forster, Marc&quot; | [[Marc Forster]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 23 || {{DatumZelle|2012-10-23}} || ''[[James Bond 007: Skyfall|Skyfall]]'' || ''Skyfall''<br /> | data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | [[Daniel Craig]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 44 || data-sort-value=&quot;Mendes, Sam&quot; | [[Sam Mendes]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 24 || {{DatumZelle|2015-10-26}} || ''[[James Bond 007: Spectre|Spectre]]'' || ''Spectre''<br /> | data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | [[Daniel Craig]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 47 || data-sort-value=&quot;Mendes, Sam&quot; | [[Sam Mendes]]<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:center&quot;| 25 || {{DatumZelle|2021-10-08}} || ''[[James Bond 007: Keine Zeit zu sterben|Keine Zeit zu sterben]]'' || ''No Time to Die''<br /> | data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | [[Daniel Craig]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 51 || [[Cary Joji Fukunaga]]&lt;ref name=&quot;007.com&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.007.com/bond-25-announcement-4/ |titel=BOND 25 ANNOUNCEMENT |datum=2018-09-20 |abruf=2018-09-20}}&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> {{FNZ|3|bei Abschluss der Dreharbeiten}}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable zebra sortable&quot; style=&quot;width:100%;&quot;<br /> |+ style=&quot;padding-bottom:5px&quot; | Sonstige Filme<br /> ! Premiere<br /> ! Deutscher Titel<br /> ! Originaltitel<br /> ! Bond-Darsteller<br /> ! Alter{{FN|4}}<br /> ! Regisseur<br /> |-<br /> | {{DatumZelle|1954-10-21}} || ''[[Casino Royale (1954)|Casino Royale]]'' &lt;small&gt;([[Fernsehfilm]])&lt;/small&gt; || ''Casino Royale'' || data-sort-value=&quot;Nelson, Barry&quot; | [[Barry Nelson]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 37 || data-sort-value=&quot;Brown, William H.&quot; | [[William H. Brown]]<br /> |-<br /> | {{DatumZelle|1967-04-13}} || ''[[Casino Royale (1967)|Casino Royale]]'' &lt;small&gt;([[Parodie]])&lt;/small&gt; || ''Casino Royale'' || data-sort-value=&quot;Niven, David&quot; | [[David Niven]]&lt;br /&gt;[[Peter Sellers]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 57&lt;br /&gt;41 || data-sort-value=&quot;Guest, Val&quot; | [[Val Guest]]&lt;br /&gt;[[Ken Hughes]]&lt;br /&gt;[[John Huston]]&lt;br /&gt;[[Joseph McGrath (Regisseur)|Joseph McGrath]]&lt;br /&gt;[[Robert Parrish]]<br /> |-<br /> | {{DatumZelle|1983-10-06}} || ''[[Sag niemals nie]]'' &lt;small&gt;([[Neuverfilmung]])&lt;/small&gt; || ''Never Say Never Again'' || data-sort-value=&quot;Connery, Sean&quot; | [[Sean Connery]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 53 || data-sort-value=&quot;Kershner, Irvin&quot; | [[Irvin Kershner]]<br /> |-<br /> | {{DatumZelle|2012-07-27}} || ''[[Happy and Glorious]]'' &lt;small&gt;([[Kurzfilm]])&lt;/small&gt; || ''Happy and Glorious'' || data-sort-value=&quot;Craig, Daniel&quot; | [[Daniel Craig]] || style=&quot;text-align:center&quot;| 44 || data-sort-value=&quot;Boyle, Danny&quot; | [[Danny Boyle]]<br /> |}<br /> <br /> {{FNZ|4|bei Abschluss der Dreharbeiten}}<br /> <br /> == Zuordnung der Romane und Kurzgeschichten zu den Filmen ==<br /> Die Drehbücher der Filme der 1960er und 1970er Jahre orientieren sich jeweils grob an einem der Romane Flemings, die Handlung wurde aber für das Kinoformat angepasst, beispielsweise durch Hinzunahme spektakulärer Verfolgungsjagden. Insbesondere in dem 1979 erschienenen Film ''Moonraker'', beeinflusst durch das [[Space Shuttle|Space-Shuttle]]-Programm und den Erfolg des Films ''[[Krieg der Sterne]]'', wurde die Handlung der 24 Jahre älteren Romanvorlage modernisiert und so stark modifiziert, dass sie mit der des Romans kaum noch etwas gemeinsam hat.<br /> <br /> Nachdem alle elf Buchvorlagen, zu denen die Rechte vorlagen, verfilmt worden waren, wurden in den 1980er Jahren nur noch die Kurzgeschichten oder nur deren Titel herangezogen. Von 1989 bis 2002 wurden die Filme gänzlich ohne ein literarisches Vorbild Flemings konzipiert. Lediglich der Bond-Film ''[[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]'' aus dem Jahre 2006 basiert wieder auf einem Werk Ian Flemings, seinem gleichnamigen Erstling, nachdem man sich schließlich auch hierfür die Rechte gesichert hatte. Der 2008 veröffentlichte Film ''Ein Quantum Trost'' übernahm den Titel einer der [[007 James Bond greift ein|1960 veröffentlichten Kurzgeschichten]], jedoch basiert die Handlung des Films nicht auf dem Buch.<br /> <br /> Die folgende Tabelle veranschaulicht die Zusammenhänge zwischen den Romanen von Ian Fleming und den Verfilmungen.<br /> <br /> * '''Roman:''' Erscheinungsjahr des Romans oder der Kurzgeschichte<br /> * '''Film:''' Erscheinungsjahr der Verfilmung in der Eon-Filmreihe<br /> <br /> Wenn der deutsche Filmtitel keine Übersetzung des englischen Filmtitels ist, steht dieser dahinter im Klammern.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |-<br /> ! Roman<br /> ! Originaltitel des Romans<br /> ! Deutscher Filmtitel&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(abweichender engl. Titel)&lt;/small&gt;<br /> ! Film<br /> ! Bemerkung<br /> |-<br /> | 1953<br /> | [[Casino Royale (Roman)#Verfilmungen|Casino Royale]]<br /> | [[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]<br /> | 2006<br /> | Erstverfilmung 1954 als Fernsehfilm; die 1967 produzierte Parodie ist nicht Teil der Eon-Filmreihe.<br /> Die Eon-Verfilmung enthält aber nur teilweise Elemente aus dem Roman. Vieles wurde hinzugedichtet. Zum Beispiel war Le Chiffre Mitglied der Organisation SPECTRE anstelle des russischen Geheimdienstes.<br /> |-<br /> | 1954<br /> | [[Leben und sterben lassen (Roman)#Hintergrund|Live and Let Die]]<br /> | [[James Bond 007 – Leben und sterben lassen|Leben und sterben lassen]]<br /> | 1973<br /> | Die Handlung wurde modernisiert und nur einige Figuren und wenige Elemente der Romanhandlung übernommen. Einige Szenen wurden in späteren Bond-Filmen eingebaut.<br /> |-<br /> | 1955<br /> | [[Moonraker#Verfilmung|Moonraker]]<br /> | [[James Bond 007 – Moonraker – Streng geheim|Moonraker – Streng geheim]]<br /> | 1979<br /> | Mit Ausnahme des Namens vom Gegenspieler Drax enthält der Film keine Elemente aus dem Roman. Einige Elemente wurden im späteren Bond-Film ''[[James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag|Stirb an einem anderen Tag]]'' eingebaut.<br /> |-<br /> | 1956<br /> | [[Diamantenfieber (Roman)#Verfilmung|Diamonds Are Forever]]<br /> | [[James Bond 007 – Diamantenfieber|Diamantenfieber]]<br /> | 1971<br /> | Einige Handlungsstränge des Romans wurden übernommen, aber vieles hinzugedichtet, z.&amp;nbsp;B. wurde der Hauptgegner Jack Spang durch Blofeld ersetzt.<br /> |-<br /> | 1957<br /> | [[Liebesgrüße aus Moskau (Roman)#Verfilmung|From Russia with Love]]<br /> | [[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau|Liebesgrüße aus Moskau]]<br /> | 1963<br /> | Die Handlung orientiert sich grob an der Romanvorlage, aber Bonds Gegenspieler ist Blofeld mit der Organisation SPECTRE anstatt des russischen Geheimdienstes.<br /> |-<br /> | 1958<br /> | [[James Bond jagt Dr. No (Roman)#Verfilmung|Dr.&amp;nbsp;No]]<br /> | [[James Bond – 007 jagt Dr. No|James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No]]<br /> | 1962<br /> | Für die Kinoadaption wurden der Romanvorlage einige spektakuläre Elemente hinzugedichtet.<br /> |-<br /> | 1959<br /> | Goldfinger<br /> | [[James Bond 007 – Goldfinger|Goldfinger]]<br /> | 1964<br /> | Entspricht zum größten Teil der Romanvorlage.<br /> |-<br /> | 1960 a {{FN|1}}<br /> | [[007 James Bond greift ein#Verfilmung|From a View to a Kill]]<br /> | [[James Bond 007 – Im Angesicht des Todes|Im Angesicht des Todes]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(A View to a Kill)&lt;/small&gt;<br /> | 1985<br /> | Einige Elemente der Kurzgeschichte wurden in modernisierter Form im Film verwendet.<br /> |-<br /> | 1960 b {{FN|1}}<br /> | [[007 James Bond greift ein#Verfilmung|For Your Eyes Only]]<br /> | [[James Bond 007 – In tödlicher Mission|In tödlicher Mission]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(For Your Eyes Only)&lt;/small&gt;<br /> | 1981<br /> | Die Handlung der Kurzgeschichte floss etwas verändert in den Film mit ein, aber der Großteil des Drehbuchs ist neu geschrieben.<br /> |-<br /> | 1960 c {{FN|1}}<br /> | [[007 James Bond greift ein#Verfilmung|Quantum of Solace]]<br /> | ''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost|Ein Quantum Trost]]''<br /> | 2008<br /> | Trotz desselben Titels verwendet der Film keine Handlung aus der Kurzgeschichte.<br /> |-<br /> | 1960 d {{FN|1}}<br /> | [[007 James Bond greift ein#Verfilmung|Risico]]<br /> | ''[[James Bond 007 – In tödlicher Mission|In tödlicher Mission]]''<br /> | 1981<br /> | Die Handlung der Kurzgeschichte floss in den Film mit ein.<br /> |-<br /> | 1960 e {{FN|1}}<br /> | [[007 James Bond greift ein#Die Hildebrand-Rarität|The Hildebrand Rarity]]<br /> | ''[[James Bond 007 – Lizenz zum Töten#Drehbuch|Lizenz zum Töten]]''<br /> | 1989<br /> | Einige Elemente der Kurzgeschichte flossen in den Film mit ein.<br /> |-<br /> | 1961<br /> | Thunderball<br /> | [[James Bond 007 – Feuerball|Feuerball]]<br /> | 1965<br /> | Entspricht zum größten Teil der Romanvorlage.<br /> 1983 als ''[[Sag niemals nie]]'' neu verfilmt (nicht Teil der Eon-Filmreihe)<br /> |-<br /> | 1962 {{FN|2}}<br /> | [[Octopussy und andere riskante Geschäfte#Verfilmungen|Octopussy]]<br /> | ''[[James Bond 007 – Octopussy|Octopussy]]''<br /> | 1983<br /> | Trotz des identischen Titels hat die Kurzgeschichte kaum etwas mit dem Film gemeinsam. Die weibliche Hauptrolle im Film ist die Tochter von Bonds Gegenspieler in der Kurzgeschichte. Die Figur ''Hannes Oberhauser'' aus der Kurzgeschichte wurde im späteren Bond-Film ''[[James Bond 007: Spectre|Spectre]]'' eingebaut.<br /> |-<br /> | 1962 {{FN|2}}<br /> | [[Octopussy und andere riskante Geschäfte#Verfilmungen|The Living Daylights]]<br /> | [[James Bond 007 – Der Hauch des Todes#Titel|Der Hauch des Todes]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(The Living Daylights)&lt;/small&gt;<br /> | 1987<br /> | Die Handlung der in [[Berlin]] spielenden Kurzgeschichte findet sich im ersten Filmdrittel abgewandelt wieder, unter anderem wurde der Schauplatz nach [[Bratislava]] verlegt.<br /> |-<br /> | 1962<br /> | The Spy Who Loved Me<br /> | ''[[James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte|Der Spion, der mich liebte]]''<br /> | 1977<br /> | Trotz des identischen Titels verwendet der Film keine Handlung aus dem Roman.<br /> |-<br /> | 1963<br /> | On Her Majesty’s Secret Service<br /> | [[James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät|Im Geheimdienst Ihrer Majestät]]<br /> | 1969<br /> | Der Film hält sich grob an die Romanvorlage.<br /> |-<br /> | 1963 {{FN|2}}<br /> | 007 in New York<br /> | –<br /> | –<br /> | Die Kurzgeschichte enthält kaum verwertbare Handlung für einen Film.<br /> |-<br /> | 1963 {{FN|2}}<br /> | [[Octopussy und andere riskante Geschäfte#Verfilmungen|The Property of a Lady]]<br /> | ''[[James Bond 007 – Octopussy|Octopussy]]''<br /> | 1983<br /> | Die Szene mit der Versteigerung des Fabergé-Eis wurde im Film verwendet.<br /> |-<br /> | 1964<br /> | You Only Live Twice<br /> | [[James Bond 007 – Man lebt nur zweimal|Man lebt nur zweimal]]<br /> | 1967<br /> | Die Handlung wurde für den Film umfassend überarbeitet; nur der Gegenspieler Blofeld und wenige Details wurden aus dem Roman übernommen.<br /> |-<br /> | 1965<br /> | The Man with the Golden Gun<br /> | [[James Bond 007 – Der Mann mit dem goldenen Colt|Der Mann mit dem goldenen Colt]]<br /> | 1974<br /> | Das Drehbuch basiert nicht auf dem Roman, nur der Gegenspieler Scaramanga und wenige Details wurden übernommen.<br /> |}<br /> {{FNZ|1|Kurzgeschichte aus Sammelband ''For Your Eyes Only / [[In Tödlicher Mission]]'' (1960)}}<br /> {{FNZ|2|Kurzgeschichte aus Sammelband ''Octopussy (and the Living Daylights) / [[Octopussy]]'' (1966 postum veröffentlicht)}}<br /> <br /> == Merkmale des James-Bond-Genres ==<br /> === Bond als Lebemann ===<br /> Bond selbst wird einerseits als ein galanter, andererseits ironischer (vor allem bei Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) [[Macho]] skizziert, der von einer Aura der Unverwundbarkeit umgeben ist. Er trägt maßgeschneiderte Anzüge und ist dem Glücksspiel nicht abgeneigt. Außerdem genießt er gutes Essen sowie teure Weine, Champagner und (in älteren Filmen) Zigarren und Zigaretten. Im ironischen Kontrast dazu wird in dem Film ''Spectre'' Bonds ausgesprochen spartanisch eingerichtete Privatwohnung gezeigt.<br /> <br /> Bond ist stets umgeben von schönen Frauen, den sogenannten [[Bond-Girl]]s, die meist seinem Charme erliegen. Als wiederkehrendes Element flirtet auch die Chefsekretärin Miss Moneypenny mit Bond, allerdings stets vergeblich. Dabei zeigt sie sich gelegentlich eifersüchtig auf seine Gespielinnen.<br /> <br /> Bezeichnend sind auch die wiederkehrenden Bond-Zitate wie seine Bestellung „[[Martini (Cocktail)#Variationen und verwandte Rezepte|Wodka Martini]] – geschüttelt, nicht gerührt“ (englisch: „{{lang|en|Shaken, not stirred}}“ – obwohl ein Martini gerade nicht geschüttelt wird) und die berühmt gewordene Vorstellung „Mein Name ist Bond. James Bond“ („{{lang|en|The name is Bond. James Bond}}“). Bond stellt sich in jedem Film, mit Ausnahme von ''[[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau|Liebesgrüße aus Moskau]]'', ''[[James Bond 007 – Feuerball|Feuerball]]'', ''[[James Bond 007 – Man lebt nur zweimal|Man lebt nur zweimal]]'' und ''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost|Ein Quantum Trost]]'', mindestens einmal so vor. Roger Moore verzichtete gänzlich auf das Martini-Zitat, was anfangs als Abgrenzung zu seinem Vorgänger Sean Connery dienen sollte. In ''Casino Royale'' wird das „geschüttelt“-Zitat parodiert. Als Bond von einem Kellner gefragt wird „Geschüttelt oder gerührt?“, entgegnet er: „Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?“.<br /> <br /> === Spektakuläre Einsätze ===<br /> Die Handlung hat nicht viel mit [[Verdeckte Operation|tatsächlicher Geheimdienstarbeit]] zu tun. Lediglich Details wie die Bezeichnung der Führungspositionen mit Buchstaben wie „[[M (James Bond)|M]]“ und „[[Q (James Bond)|Q]]“ hat Fleming vom britischen [[Nachrichtendienst|Geheimdienst]] [[Secret Intelligence Service|MI6]] übernommen.<br /> <br /> Bond kämpft gegen Superschurken, die in den frühen Filmen versuchen, den [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://yellowcomic.com/james-bond-und-der-kalte-krieg/ |titel=James Bond und der Kalte Krieg |abruf=2017-08-22}}&lt;/ref&gt;<br /> Am Ende vieler Filme wird die Zentrale der Gegenspieler durch eine große Explosion zerstört.<br /> <br /> Charakteristisch sind die Verfolgungsjagden, bei denen der Agent teilweise Fahrzeuge mit integrierten Waffen einsetzt, aber auch auf Skiern, mit Motorrädern oder Luftfahrzeugen unterwegs ist.<br /> <br /> In der häufig vom einen zum anderen [[#Schauplätze und Drehorte|exotischen Schauplatz]] wechselnden Handlung kommt es oft zu Zweikämpfen an ungewöhnlichen Orten, wie etwa unter Wasser, an Bord einer Weltraumstation oder auf einer Parabolantenne. Typisch dabei ist auch, dass Bond, in vielen Fällen zusammen mit dem jeweiligen Bond-Girl, von seinem Gegenüber immer wieder durch besonders raffinierte, aufwendige und zeitintensive Methoden getötet oder gefoltert werden soll und es ihm immer wieder gelingt, in letzter Sekunde zu entkommen. Meistens wurde er zuvor mit Schusswaffen bedroht, und ein einfacher Schuss hätte sein Ende bedeutet. Vor Bonds geplanter Tötung verrät ihm der Bösewicht typischerweise seine Pläne.<br /> <br /> === Bonds Waffen und Ausrüstung, Sprachen und Fähigkeiten ===<br /> Bei seinen Einsätzen wird er durch viele, in der Regel von ''[[Q (James Bond)|Q]]'' entwickelte, technische Spielereien („[[Gadget]]s“) unterstützt, beispielsweise Geräten zum Knacken von Zahlenkombinationen für Safes sowie besonders ausgestattete Uhren mit Sprengfunktion, Laserstrahlern oder Seilwinden. Ian Fleming ließ sich dabei von der Ausrüstung für Agenten des [[Special Operations Executive|SOE]] inspirieren.&lt;ref&gt;[https://www.youtube.com/watch?v=Fd7OmkcRXRo The British Secret Service’s War With Hitler David Jason’s Secret Service Timeline]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://litercurious.com/2020/01/09/ian-fleming-and-soes-operation-postmaster IAN FLEMING SOE AND OPERATION POSTMASTER – REVIEW]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die obligatorische Szene, in welcher Q Bond für seinen jeweiligen Auftrag ausstattet, hat zwei Running Gags hervorgebracht: Auf Qs langwierige Erklärungen zur korrekten Anwendung eines Gadgets reagiert ein betont nicht zuhörender Bond, dass er dessen Benutzung intuitiv perfekt verstanden hat. Ferner werden nahezu alle Gadgets im weiteren Verlauf des Films zerstört, weswegen ein sichtlich frustrierter Q Bond stets dazu mahnt, die teure Spezialausrüstung diesmal unversehrt zurückzubringen.<br /> <br /> Nachdem die Gadgets vor allem in den Filmen mit Pierce Brosnan zunehmend extravaganter ausfielen, nehmen sie in den Filmen mit Daniel Craig – Q wird erst in dessen dritten Film neu in die Reihe eingeführt – eine deutlich untergeordnetere Rolle ein.<br /> <br /> Seine [[Kurzwaffe|Faustfeuerwaffe]], eine [[Beretta]] 418, musste Bond gleich im ersten Film gegen eine [[Walther PPK]] eintauschen, die er bis ''Der Morgen stirbt nie'' verwendete. Danach wurde Bond mit einer [[Walther P99]] ausgerüstet, erhielt jedoch in ''Ein Quantum Trost'' und ''Skyfall'' mit der [[Walther PPK#PPK/S|Walther PPK S]] eine Variante der vorherigen Faustfeuerwaffe.<br /> <br /> Bond ist als Pilot von [[Flugzeug#Definition|Starrflüglern]] mit Propeller- und Strahlantrieb sowie als Hubschrauberpilot ausgebildet. Er kann Rad- und Kettenfahrzeuge aller Art fahren und ist als Scharfschütze und im Überleben Land und See ausgebildet.<br /> <br /> Bond spricht mehrere Sprachen fließend so Französisch und Deutsch, Italienisch und Spanisch sowie weitere Sprachen, und verfügt über Grundkenntnisse in Arabisch.<br /> <br /> === Glücksspiel und andere Spiele ===<br /> [[Datei:Monte Carlo Casino.jpg|mini|Als leidenschaftlicher Spieler besuchte James Bond die [[Spielbank Monte-Carlo|Spielbank von Monte Carlo]] in den Filmen ''Sag niemals nie'' und ''GoldenEye'']]<br /> <br /> Typisch für die Welt der James-Bond-Filme und -Romane sind die vielen Spielszenen. So wird die Figur Bonds literarisch auch beim [[Glücksspiel]] eingeführt.<br /> <br /> * [[Baccara (Glücksspiel)|Baccara]]: Bond duelliert sich im Roman ''Casino Royale'' mit seinem Widersacher ''Le&amp;nbsp;Chiffre'' beim [[Baccara (Glücksspiel)#Baccara chemin de fer|Chemin de fer]], einer Variante dieses Glücksspiels. Ebenso spielt er Baccara mit Emilio Largo in ''Feuerball'' sowie in den Filmen ''James Bond jagt Dr.&amp;nbsp;No'', ''Im Geheimdienst Ihrer Majestät'', ''In tödlicher Mission'' und ''GoldenEye''.<br /> * [[Backgammon]]: Im Film ''Octopussy'' betrügt Kamal Khan beim Backgammon. Bond durchschaut den Betrug und schlägt Kamal Khan mit dessen eigenen manipulierten Würfeln.<br /> * [[Black Jack]] kommt im Roman ''Diamantenfieber'' sowie in den Filmen ''Lizenz zum Töten'' und ''Die Welt ist nicht genug'' vor.<br /> * [[Bridge (Kartenspiel)|Bridge]]: Im Roman ''Moonraker'' überführt Bond Sir Hugo Drax als Falschspieler beim Bridge. Bond betrügt besser und gewinnt die Partie mit der [[Duke of Cumberland Hand]]. Im Film gibt es nur einen kurzen Hinweis von Sir Frederick Gray, dass er mit Sir Hugo einmal Bridge gespielt habe. Hinweise auf Bridge finden sich auch in ''Dr.&amp;nbsp;No'' und ''Feuerball''.<br /> * [[Canasta]] und [[Gin Rummy]]: Im Film betrügt Auric Goldfinger einen Herrn Simmons beim Gin Rummy. Goldfingers Sekretärin, dargestellt von [[Shirley Eaton]], sieht aus einem Hotelzimmer durch ein Teleskop Herrn Simmons in die Karten und teilt Goldfinger, der ein Hörgerät zu tragen scheint, die Werte per Funk mit. Bond entdeckt den Betrug und verführt die Sekretärin, die dann in einer der berühmtesten Filmszenen als goldüberzogene Leiche in Bonds Bett endet. Im Roman spielt Goldfinger mit einem Herrn Du Pont Canasta, was insofern weniger gut passt, als Canasta zwar auch zu zweit gespielt werden kann, aber eigentlich ein Spiel für vier Personen ist. Bei einer Bahnfahrt in ''Leben und sterben lassen'' vertreibt sich Bond die Zeit mit Solitaire bei einer Partie Gin Rummy.<br /> * [[Computerspiel]]: In ''Sag niemals nie'' misst sich Bond mit Largo bei ''Domination'', einem von Largo selbst erfundenen Computerspiel, dessen Ziel die Weltherrschaft ist. Bond verliert mehrere Spiele um einzelne Länder, siegt aber im Kampf um die gesamte Welt und gewinnt das Spiel.<br /> * [[Craps]]: Im Film ''Diamantenfieber'' gewinnt Bond beim Craps mehrere tausend Dollar und die Bewunderung von Plenty O’Toole.<br /> * [[Golf (Sport)|Golf]]: Ian Fleming war ein begeisterter Golfspieler und starb an einem Herzinfarkt, den er auf dem Golfplatz erlitt. So hat Fleming auch dieses Spiel mit der Figur James Bonds verbunden. Auric Goldfinger betrügt beim Golf, doch Bond vertauscht Goldfingers Golfball mit einem anderen und gewinnt so die Partie.<br /> * [[Calcutta-Auktion#Meilenwette|Meilenwette]] ([[Calcutta-Auktion]]): Im Roman ''Diamantenfieber'' versuchen die Killer Wint und Kidd eine Meilenwette auf der ''[[Queen Elizabeth (Schiff, 1940)|Queen Elizabeth]]'' zu manipulieren.<br /> * [[Pferderennen]] und -wetten, die teilweise [[Manipulation|manipuliert]] sind, spielen im Roman ''Diamantenfieber'' und im Film ''Im Angesicht des Todes'' eine wichtige Rolle.<br /> * [[Poker]]: Im Film ''Casino Royale'' spielen Bond und Le Chiffre [[Texas Hold’em]], eine Poker-Variante, während in der Romanvorlage Baccara gespielt wird.<br /> * [[Roulette]]: Im Roman ''Diamantenfieber'' spielt Bond in Las Vegas Roulette und gewinnt. In ''Skyfall'' ist Bond erneut bei einem Roulette-Spiel zu sehen.<br /> * [[Schere, Stein, Papier]]: Im Roman ''Man lebt nur zweimal'' schildert Fleming in einem Kapitel ein Schere-Stein-Papier-Spiel zwischen James Bond und Tiger Tanaka.<br /> * [[Sic Bo]]: Um auf die Spur von Francisco Scaramanga, dem ''Mann mit dem goldenen Colt'', zu kommen, begibt sich Bond im Film in ein Casino in [[Macau]], wo er beim Sic Bo auf Miss Anders trifft.<br /> <br /> == Parodien ==<br /> [[Datei:KAS-Oberlahnstein-Bild-13081-1.jpg|mini|Ein Veranstaltungsplakat der [[Junge Union|Jungen Union]] in Koblenz 1965 mit dem Bond-Logo als Blickfang]]<br /> <br /> Die Bond-Filme wurden immer wieder parodiert. Als Subgenre der Agenten- und Spionagefilme erschienen neben Parodien vor allem in den 1960er Jahren zahlreiche [[Eurospy-Filme]], die an den Erfolg der Bond-Filme anknüpfen sollten. Oftmals lehnten sich auch die Namen der Vertreter dieses Genres als mehr oder weniger starke Epigonen an die Bond-Filme an, wie etwa [[Agent 077]] oder die [[OSS 117|OSS-117]]-Filmreihe.<br /> <br /> * Im Film ''Zwei Trottel gegen Goldfinger (Due mafiosi contro Goldginger)'' von 1965 mit dem Komikerduo [[Franco &amp; Ciccio]] wird 007 von [[George Hilton]] dargestellt.<br /> * 1966 entstand ''[[Derek Flint schickt seine Leiche]]'' mit [[James Coburn]] als Derek Flint. Der Film bekam 1967 mit ''[[Derek Flint – hart wie Feuerstein]]'' eine Fortsetzung.<br /> * ''[[Casino Royale (1967)|Casino Royale]]'' aus dem Jahr 1967 ist eine [[Persiflage]]. Sie wird trotz aller Unterschiede zuweilen zu den Bond-Filmen gezählt, da sie auf Ian Flemings gleichnamigem Roman basiert. Die Schauspieler [[Peter Sellers]], [[David Niven]] und [[Woody Allen]] agieren als James Bond. Der Film ist eine Art Vorläufer von ''[[Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat|Austin Powers]]''.<br /> * 1967 entstand in Griechenland die Low-Budget-Kinokomödie ''Sichtbarer Agent 000'' ''(Φανερός Πράκτωρ 000)'' mit dem Komiker [[Thanasis Vengos]] in der Titelrolle sowie als Regisseur und Produzent. 1969 erschien die weniger erfolgreiche Fortsetzung ''Thu-Vu: Glatzköpfiger Agent – Operation Tohuwabohu'' ''(Θου-Βού: Φαλακρός Πράκτωρ – Επιχείρησις Γης Μαδιάμ)''.<br /> * In der Action-Komödie ''[[Auf dem Highway ist die Hölle los]]'' (1983) parodiert Roger Moore die Figur James Bond; unter anderem fährt er einen Aston Martin DB5 mit Schleudersitz.<br /> * Auch [[Helge Schneider]] bezog sich 1994 mit dem Film ''[[00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter]]'' auf den berühmten Agenten.<br /> * 1996 erschien ''[[Agent 00 – Mit der Lizenz zum Totlachen]]'' mit [[Leslie Nielsen]] und 1997 ''[[Agent Null Null Nix|Agent 00 Nix – In hirnloser Mission]]'' mit [[Bill Murray]].<br /> * Auch [[Mike Myers]] mit seinen [[Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat|Austin-Powers]]-Filmen (1997, 1999, 2002) parodierte James Bond.<br /> * Ebenso hat [[Rowan Atkinson]] mit seiner Figur [[Johnny English – Der Spion, der es versiebte|Johnny English]] (2003, 2011, 2018) eine Parodie-Reihe geschaffen.<br /> <br /> Darüber hinaus gibt es viele Agentenkomödien und Serien mit vereinzelten Anspielungen auf die Bondserie.<br /> <br /> * Das ''[[Carry-On-Filmreihe|Carry-On-Team]]'' parodierte das Bond-Genre bereits 1964 in ''[[Ist ja irre – Agenten auf dem Pulverfaß]]''. Einer der Agenten heißt „Charlie Bind“.<br /> * In der US-[[Zeichentrick]]serie ''[[Siegfried Sqirrel]] (The Secret Squirrel Show)'', die von 1965 bis 1968 produziert wurde, gibt es ein Eichhörnchen, das als Geheimagent ''000'' tätig ist.<br /> * Die [[Dänemark|dänische]] [[Filmkomödie]] ''[[Kaliber 7,65 – Diebesgrüße aus Kopenhagen]]'' (1965) mit [[Morten Grunwald]] und [[Ove Sprogøe]] ist eine Parodie auf Agentenfilme. Der deutsche Verleihtitel ist eine Anspielung auf den zweiten James-Bond-Film ''[[James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau]]''. 1966 entstand die Fortsetzung ''[[Slap af, Frede!]]'' (deutsch: ''Entspann dich, Frede'').<br /> * In der Agentenserie und -filmreihe ''[[Solo für O.N.C.E.L.]]'' (1964–1968, 1983) hatte George Lazenby als „JB“ einen Gastauftritt, ebenso einige Bösewichte aus den Eon-Filmen. Ian Fleming half beim Entwurf der Fernsehserie. Die 105 Episoden wurden mit zusätzlichen Szenen zu acht Kino- bzw. Fernsehfilmen zusammengefasst.<br /> * 1967 erschien ''[[Operation „Kleiner Bruder“]] (Operation Kid Brother)'' mit Sean Connerys Bruder Neil in der Hauptrolle. In der Besetzung waren zahlreiche Schauspieler aus Bond-Filmen, beispielsweise Adolfo Celi, Daniela Bianchi, Bernard Lee, Lois Maxwell und Anthony Dawson.<br /> * In der Fernsehserie ''[[Mini-Max (Fernsehserie)|Mini-Max]]'' (1965–1970) mit Maxwell Smart, gespielt von [[Don Adams (Schauspieler)|Don Adams]], als Agent 86 für die Organisation ''CONTROL'' gegen die Gruppe ''KAOS'', gehen ''Q''s Erfindungen in der Regel in die Hose. Im auf der Serie basierenden Kinofilm ''[[Get Smart (2008)|Get Smart]]'' (2008) wird Maxwell Smart gespielt von [[Steve Carell]].<br /> * In der Fernsehserie ''[[Edgar Briggs – Das As der Abwehr]] (The Top Secret Life of Edgar Briggs)'' (1974), mit [[Noel Coleman]] als ''The Commander'', spielt [[David Jason]] den ''Geheimagent 0014''.<br /> * Die [[Walt Disney Pictures|Disney]]-Actionkomödie ''[[Condorman]]'' (1981) mit [[Michael Crawford]] und [[Oliver Reed]] parodiert nicht nur zahlreiche Bond-Klischees, sondern auch die beliebten Gadgets.<br /> * Die Episode „Las Vegas (2)“ der [[Sitcom]] ''[[Eine schrecklich nette Familie]]'' enthält eine Traumsequenz, in der sich Al Bundy an der Seite zahlreicher Schönheiten am Roulette-Tisch eines Kasinos wiederfindet, sich mit den Worten &lt;q&gt;Bundy, Al Bundy&lt;/q&gt; vorstellt und mit einem gezielten Griff einen typischen Bond-Handlanger außer Gefecht setzt. Ein Ausschnitt aus dieser Szene ist als Beispiel für Bond-Parodien in der Dokumentation ''The World of 007'' zum Film ''[[James Bond 007 – GoldenEye]]'' zu sehen.<br /> * In der Neuverfilmung von ''[[Der rosarote Panther (2006)|Der rosarote Panther]]'' von 2006 hat [[Clive Owen]] einen Gastauftritt als ''006'', worauf [[Steve Martin]] süffisant meint „Ah, zur Superzahl hat es nicht gereicht“. Clive Owen galt damals als heißer Kandidat für die Neuverfilmung von ''Casino Royale''.<br /> * Der französische Kinofilm ''[[OSS 117 – Der Spion, der sich liebte]]'' ''(OSS 117: Le Caire nid d’espions)'' aus dem Jahr 2006 spielt, genauso wie auch das 2009 erschienene Sequel ''[[OSS 117 – Er selbst ist sich genug]]'' ''(OSS 117: Rio ne répond plus)'', immer wieder auf die James-Bond-Filme an. Hauptdarsteller [[Jean Dujardin]] imitiert in seiner Rolle als Frankreichs bester Agent vor allem optisch eindeutig den ersten James-Bond-Darsteller Sean Connery, und Regisseur [[Michel Hazanavicius]] inszenierte beide Komödien durch offensichtliche Rückprojektionen absichtlich im Stile des 1960er-Jahre-Agentenkinos, insbesondere der dort erschienenen Original [[OSS 117]] Eurospy-Filmreihe.<br /> * Die [[Kingsman: The Secret Service|Kingsman]]-Filme (2014, 2017) handeln von einem fiktiven privaten Geheimdienst mit langer Tradition, der von Großbritannien aus operiert. Sie folgen dem Grundschema der Action-reichen Agenten-Filme mit vereinzelten Anleihen an James Bond.<br /> * Die Episode ''Man liebt nur zweimal'' der 5. Staffel von ''Das A-Team'' parodiert insbesondere die James-Bond-Filme von Sean Connery.<br /> * Die Serie ''[[Chuck (Fernsehserie)|Chuck]]'' greift immer wieder auf typische Elemente der Bond-Filme zurück, wie zum Beispiel diverse Gadgets oder das Klischee des Geheimagenten, der einen Anzug trägt und Martini trinkt.<br /> * In der Zeichentrickserie ''[[Die Simpsons]]'' erscheinen häufig Anspielungen auf die Filmreihe. Unter anderem eine Figur mit dem Namen James Bont, die äußerlich Sean Connery nachempfunden ist.<br /> * In den Zeichentrickserien ''[[Teenage Mutant Ninja Turtles (Zeichentrickserie)|Teenage Mutant Ninja Turtles]]'' und ''[[Static Shock]]'' wird jeweils ein Duo von männlichen Verbrechern – ''TMNT'': Touch und Go; ''Static Shock'': Specs und Trapper – vorgestellt, die nach den Vorbildern von Mr. Wint und Mr. Kidd aus dem Bond-Film ''[[James Bond 007 – Diamantenfieber|Diamantenfieber]]'' entworfen wurden.<br /> * In der Zeichentrickserie ''[[American Dad]]'' tritt die Hauptfigur Stan Smith in zwei Folgen als James-Bond-Parodie auf (Staffel 4, Folge 10 und Staffel 9, Folge 13).<br /> * In dem Film [[Zwei bärenstarke Typen]] trägt der Oberbösewicht namens K1 eindeutig Züge des typischen Bond-Bösewichts, der versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen (Exzentrik, Schoßtier, Plan zur Unterjochung der Menschheit). Die Technik, mit der die beiden Agenten Mason und Steinberg ausgerüstet werden, hat eindeutige Gemeinsamkeiten mit der typischen Bond-Technik (Auto mit Verteidigungsmechanismen und Selbstzerstörung, reißfestes Toilettenpapier).<br /> <br /> Auch in [[Comic]]s finden sich Anspielungen auf James Bond.<br /> <br /> * ''[[Agent 327]]'' ist eine Comicserie des niederländischen Zeichners [[Martin Lodewijk]].<br /> * In der Disney-Zeichentrickserie ''[[DuckTales – Neues aus Entenhausen|Duck Tales]]'' gibt es eine Folge namens ''Ein Bruchpilot spielt 007 (Double-O-Duck)''. Auch in den [[Lustiges Taschenbuch|Lustigen Taschenbüchern]] tauchte mehrmals die Figur „Doppel-0-Duck“ auf, in der Donald als Agent verschiedene Missionen bestreitet. Die einzelnen Figuren tragen dort, wie in den Filmen, Codenamen, und die Gadgets werden dort auch zur Genüge parodiert.<br /> * Die Serie „Kim Possible“ und „Phineas und Ferb“ (Agent P.) sind weitere Disney-Parodien des Bondthemas. Agent P. trifft sogar in einer Szene auf einen MI6 Agenten und wirft ihn per Schleudersitz aus dem Wagen; sein Hut ist eine Parodie auf die Connery-Verfilmungen.<br /> * Im [[Asterix]]-Comic ''[[Die Odyssee]]'' kommt ein gallischer Druide mit dem Namen ''Nullnullsix'' vor. Diese Figur ist eine Anspielung auf Bond und äußerlich [[Sean Connery]] nachempfunden.<br /> * In der sowjetischen Zeichentrickserie ''[[Abenteuer des Kapitän Vrungel]]'' (Приключения капитана Врунгеля) muss ein Agent 00X einen gestohlenen Kunstgegenstand aus dem ''Royal Museum of Arts'' wiederbeschaffen und bedient sich dabei diverser Gadgets.<br /> <br /> Das [[Computerspiel]] ''[[No One Lives Forever]]'' nimmt Anleihen an den Bond-Filmen der 1960er Jahre; die Videospielserie ''[[James Pond]]'' und ihr gleichnamiger Protagonist sind ebenfalls Parodien auf Bond.<br /> <br /> Die [[Kölner Verkehrs-Betriebe]] haben zum Start des Fahrradverleihsystems [[KVB-Rad]] im Mai 2015 eine Parodie mit dem Sänger [[Brings|Peter Brings]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.kvb-koeln.de/german/nachrichten/view.html?action=shownews&amp;id=2509 |titel=Bond-Video zum KVB-Rad wird Kult |hrsg=Kölner Verkehrs-Betriebe AG |datum=2015-05-13 |offline=1 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20160610033338/http://www.kvb-koeln.de/german/nachrichten/view.html?action=shownews&amp;id=2509 |archiv-datum=2016-06-10 |abruf=2015-05-17}}&lt;/ref&gt; gedreht und auf YouTube veröffentlicht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=KFsdhnNrUE8 |titel=Exklusiv: die KVB-Preview zum neuen Bond! |hrsg=Kölner Verkehrs-Betriebe AG |datum=2015-05-13 |format=Video |abruf=2015-05-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Episode ''Unser Mann Bashir'' der Fernsehserie ''[[Star Trek: Deep Space Nine]]'' spielt Dr. Bashir in der Holosuite einen neuen Holoroman. Dabei schlüpft er in die Rolle eines Geheimagenten. Die Figur, die er spielt, und auch die Handlung des Holoromans sind typisch Bond.<br /> <br /> == Wissenswertes ==<br /> * Auch in den Eon-Filmen ist es nicht Connery, der als Erster als Bond zu sehen ist: Der Stuntman [[Bob Simmons]] absolviert die sogenannte Gunbarrel-Sequenz, mit der jeder Eon-Bond-Film bis auf ''Casino Royale (2006)'', ''Ein Quantum Trost'' und ''Skyfall'' startet. Erst seit ''Feuerball'' ist es der jeweils amtierende Bond-Darsteller, der in der Eingangssequenz tatsächlich schießt. In ''Casino Royale (2006)'' ist die Sequenz dem Titel vorangestellt und ist als Ende des Intro sogar in die Handlung integriert. In ''Ein Quantum Trost'' und ''Skyfall'' befindet sie sich am Ende des Films vor dem Abspann.<br /> * ''Mein Name ist Bond. James Bond.'' Die berühmte Vorstellungsfloskel wurde aus der populären britischen Fernsehserie ''[[Geheimauftrag für John Drake]]'' entlehnt. Im Serienvorspann der ersten Staffel 1960 bis 1962 stellte sich [[Patrick McGoohan]] als Geheimagent John Drake so dem Publikum vor: ''Mein Name ist Drake. John Drake.'' McGoohan war zu dieser Zeit Großbritanniens bekanntester Fernsehstar. Die Rolle als James Bond wurde ihm nach unterschiedlichen Quellen zweimal angeboten. Er lehnte sie aus moralischer Überzeugung ab und entwickelte nach der Drake-Serie seinen größten Erfolg mit der Fernsehserie ''[[Nummer 6]] (The Prisoner)''.<br /> * Der berühmte [[Martini (Cocktail)|Martini]], welchen James Bond in beinahe jedem seiner Filme zu sich nimmt, besteht laut Fleming aus 1 Maß Wodka, 1/2 Maß Kina [[Lillet]] sowie 3 Maß Gordon’s. In einem Tumbler mit Eis schütteln. Das Ganze wird in einem tiefen Champagnerkelch mit einem großen schmalen Stück Limonenschale serviert. Der Drink wird unter dem ihm von James Bond verliehenen Namen [[Vesper (Cocktail)|Vesper]] in abgewandelter Form in der Liste der offiziellen Cocktails der [[International Bartenders Association]] geführt.<br /> * Sean Connery war nicht Flemings Wunschkandidat. Er hätte am liebsten jemanden wie [[Cary Grant]] in der Rolle gesehen, da dieser seiner Ansicht nach die eleganten Seiten des Agenten glaubhafter hätte verkörpern können. Wunschkandidat war eigentlich [[Richard Todd]]. Connery als [[Schottland|Schotte]] war dem Schriftsteller zu wenig feinsinnig, zu grobschlächtig und zu „behaart“. Später änderte Fleming seine Meinung, nachdem Connery beim Vorsprechen für die Bond-Rolle durch seine überaus hervorstechende und männliche Gangart überzeugt hatte. Cary Grant lehnte die Rolle ab, da er sich nicht für mehrere Bond-Filme verpflichten lassen wollte.<br /> * 1971 wurde der britische Schauspieler [[Simon Oates]] kurzzeitig ernsthaft für die Rolle als James-Bond-Nachfolger von [[George Lazenby]] für die Bond-Produktion ''[[James Bond 007 – Diamantenfieber|Diamantenfieber]]'' gehandelt, nachdem [[Sean Connery]] aber seine Rückkehr als 007-Agent verkündet hatte, war Oates aus dem Rennen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.thestage.co.uk/people/obituaries/2009/08/simon-oates/ |titel=Simon Oates – Obituaries – The Stage |werk=thestage.co.uk |datum=2009-08-11 |sprache=en |abruf=2015-02-17}}&lt;/ref&gt;<br /> * Die Kulissen der Filmreihe wurden von den Szenenbildnern [[Ken Adam]] und [[Peter Lamont]] geschaffen. Ken Adam verließ James Bond nach der Produktion von ''Moonraker'', sein Nachfolger wurde Lamont, der zuvor schon in anderen Funktionen an der Reihe mitwirkte. Lamont blieb bis einschließlich ''Casino Royale'' (2006) der Reihe verbunden.<br /> * Eigens für den Film ''Man lebt nur zweimal'' produzierte Toyota zwei Autos des Typs [[Toyota 2000 GT|2000 GT]] in einer Cabrio-Variante. Der Grund dafür: [[Sean Connery]] war für das ursprünglich vorgesehene Modell mit normalem Dach zu groß.<br /> * Am Ende des Romans und des Films ''Im Geheimdienst Ihrer Majestät'' wird 007 durch einen Anschlag zum [[Witwer]]: Auf der Hochzeitsreise verliert er seine Frau Teresa. Dieses tragische Ereignis wird auch in einigen Szenen erwähnt. So erinnert ihn Anya Amasova in dem Film ''Der Spion, der mich liebte'' an den Tod seiner Frau. Zu Beginn von ''In tödlicher Mission'' legt 007 an ihrem Grab Blumen nieder. Auf dem Grabstein sind die Lebensjahre 1943–1969 zu lesen. Ebenso der Satz “We have all the time in the World” – das musikalische Thema aus dem Film ''Im Geheimdienst Ihrer Majestät''. In ''Lizenz zum Töten'' sagt sein amerikanischer Freund Felix Leiter: „Er war einmal verheiratet, aber das ist lange her.“ In den nachfolgenden Filmen wurde das Thema größtenteils ignoriert. Allerdings fragt Elektra King Bond in ''Die Welt ist nicht genug'', ob er jemals einen geliebten Menschen verloren hat. Nach mehreren Sekunden Schweigens wechselt Bond das Thema. In den Filmen mit Daniel Craig verliebt sich Bond zunächst in Vesper Lynd, später in Madeleine Swann, mit der er eine Tochter zeugt. Mit beiden will er sich jeweils zur Ruhe setzen, was jedoch durch den Tod von Vesper bzw. Bond vereitelt wird.<br /> * Der Schauspieler, der wohl an den meisten Filmen beteiligt ist, war [[Desmond Llewelyn]] in der Rolle des „[[Q (James Bond)|Q]]“. Obwohl Llewelyn in mehr als 17 Bond-Filmen über den Zeitraum von 36 Jahren mitwirkte, ist er insgesamt nur ca. 30 Minuten zu sehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.imdb.com/name/nm0005155/bio |titel=Desmond Llewelyn |abruf=2023-01-09}}&lt;/ref&gt;<br /> * Am [[Flughafen Köln/Bonn]] werden ankommende Fluggäste mit dem Satz „Willkommen in Bonn, Köln/Bonn“ begrüßt. Gesprochen wird diese Durchsage von [[Frank Glaubrecht]], der deutschen Stimme von [[Pierce Brosnan]] in allen James-Bond-Filmen.<br /> * Der Asteroid [[(9007) James Bond]] wurde nach dem Agenten benannt.<br /> <br /> == Videospiele ==<br /> [[Datei:James bond 007 atari 1983.svg|mini|hochkant=0.7|Logo des ersten James-Bond-Videospiels]]<br /> <br /> Seit 1983 werden regelmäßig Videospiele produziert. Als Vorlage von Bonds Aussehen dient meistens der aktuelle Filmdarsteller, der die Rolle für gewöhnlich auch synchronisiert. Das erste James-Bond-Videospiel mit dem Titel ''James Bond 007'' erschien damals noch für [[Spielkonsole|Konsolen]] wie [[Atari 2600]], den Heimcomputer [[Atari-Heimcomputer|Atari 800XL]] und den Heimcomputer [[Commodore 64]]. Zusätzlich erschien ''James Bond 007 – Der Hauch des Todes'' für die Atari 800XL/130XE Heimcomputer. Das Spiel setzte sich aus den Genres Text-[[Adventure]] und [[Side-Scroller]] zusammen. Nach zwei Spielen zu ''[[James Bond 007 – Im Angesicht des Todes|Im Angesicht des Todes]]'' im Jahr 1985 und vier weiteren in den Folgejahren erschien 1990 mit ''[[Operation Stealth|James Bond: The Stealth Affair]]'' ein [[Grafik-Adventure]] in [[Point-and-Click]]-Manier. Das [[Actionspiel|Action]]/Adventure-Spiel ''James Bond Jr.'' aus dem Jahr 1992 basiert inhaltlich auf einer Comic-Serie des Verlags [[Marvel Comics]]. 1988 und 1990 brachte [[Domark]] zwei Filmumsetzungen älterer James-Bond-Filme, ''[[Live and Let Die (Computerspiel)|Leben und sterben lassen]]'' und ''[[The Spy Who Loved Me (Computerspiel)|Der Spion, der mich liebte]]'', heraus. Das erste war eine Bootssimulation im Stil der Lotus-Spiele und das zweite eine Kombination aus Fahrsimulation und [[Shoot ’em up]], wie es auch in ''[[Lizenz zum Töten (Computerspiel)|Lizenz-zum-Töten]]''-Spiel (1989) umgesetzt wurde. 1993 programmierte das Kremlin-Team für Domark ein Sega-Spiel namens ''[[James Bond 007: The Duel|James Bond 007 – The Duel]]'', das in damaliger populärer Jump-’n’-Run-Manier gespielt wurde.<br /> <br /> Im September 1997 erschien mit dem Spiel ''[[GoldenEye 007]]'' der erste [[Ego-Shooter]] im James-Bond-Universum. Das Spiel etablierte sich aufgrund von Grafik, Spielbarkeit und [[Mehrspieler]]-Modus als Videospiel-Klassiker. Das Spiel erschien nie in Deutschland, da es kurze Zeit nach der Veröffentlichung von der [[Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien|BPjM]] indiziert wurde.<br /> <br /> Von 1999 bis 2007 besaß [[Electronic Arts]] die Exklusiv-Rechte an den James-Bond-Romanen und -Filmen. Im November 1999 erschien der [[Third-Person-Shooter]] ''[[Der Morgen stirbt nie (Computerspiel)|Der Morgen stirbt nie]]'' exklusiv für die [[PlayStation]] sowie im Jahr 2000 ''[[Die Welt ist nicht genug (Computerspiel)|Die Welt ist nicht genug]]'' u.&amp;nbsp;a. wieder ähnlich wie GoldenEye 007 auf [[Nintendo 64]], [[Game Boy]] und PlayStation. Es sollte auch auf der neuen [[PlayStation 2]] veröffentlicht werden, wurde dann aber als ''[[Agent im Kreuzfeuer]]'' veröffentlicht. Bis ins Jahr 2004 erschienen sechs weitere Spiele für unterschiedliche Konsolen. Das Spiel ''007 Racing'' (2000) von den Entwicklern ''Eutechnyx'' stellt als [[Rennspiel]] eine Ausnahme dar. Dem Spieler stehen 19 lizenzierte Fahrzeuge aus allen Bond-Filmen zur Auswahl.<br /> <br /> ''Agent im Kreuzfeuer'' (2001) ist das erste James-Bond-Spiel, welches weder auf einem Roman von Ian Fleming noch auf einem der Filme basiert.<br /> <br /> Das 2004 erschienene ''[[007: Alles oder Nichts]]'' ist eine inhaltliche Fortsetzung des Filmes ''A View to a Kill'' mit neuen, nach Schauspielern (beispielsweise [[Willem Dafoe]]) modellierten Charakteren, originalen Synchronisationen und eigenständigem Titelsong (von Sängerin [[Mýa]]). Ende 2004 erschien ''[[GoldenEye: Rogue Agent]],'' in welchem man einen Schläger Goldfingers spielt. Es treten bekannte Gegenspieler (beispielsweise Dr.&amp;nbsp;No) auf. 2005 erschien der Third-Person-Shooter ''[[Liebesgrüße aus Moskau (Computerspiel)|Liebesgrüße aus Moskau]]''.<br /> <br /> 2008 erschien ''[[Ein Quantum Trost (Computerspiel)|Ein Quantum Trost]]'' für alle gängigen Konsolen, Handhelds und PC. Es greift Schauplätze aus ''[[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]'' und ''[[James Bond 007: Ein Quantum Trost|Ein Quantum Trost]]'' mit [[Daniel Craig]] auf und ist ein Ego-Shooter. Die [[Engine]] ist eine modifizierte Engine von ''[[Call of Duty 4: Modern Warfare]]''. Das Spiel ist gleichzeitig mit dem Wechsel des Lizenzinhabers von [[Electronic Arts]] zu [[Activision]] in Entwicklung gegangen und stellt die erste Veröffentlichung unter neuem Lizenzinhaber dar.<br /> <br /> Der amerikanische Spieleentwickler Activision erhielt ab September 2007 die Lizenz zur alleinigen Vermarktung von James-Bond-Spielen. Am 22. August 2007 verkündete Activision auf der [[Games Convention]] in [[Leipzig]], dass bereits mit Hochdruck in Zusammenarbeit mit diversen Spieleentwicklungsunternehmen an einem neuen James-Bond-Titel gearbeitet wird. Dieser Titel ist unter dem Namen ''James Bond 007: Blood Stone'' am 5. November 2010 veröffentlicht worden und für alle aktuellen Spielkonsolen sowie für PC erhältlich.&lt;ref name=&quot;PC Games&quot;&gt;[[PC Games]]: [http://www.pcgames.de/James-Bond-007-Blood-Stone-PC-235372/News/James-Bond-007-Blood-Stone-Erste-Screenshots-zum-Spiel-der-Blur-Macher-764394 ''James Bond 007: Blood Stone – Erste Screenshots zum Spiel der Blur-Macher''], 16. Juli 2010.&lt;/ref&gt; Zusätzlich wird es eine Version des Spiels für den Nintendo DS geben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Anton |url=http://www.junge-technik.de/07/games/james-bond-007-blood-stone-offizielle-ankundigung/ |titel=James Bond 007: Blood Stone – Offizielle Ankündigung › Junge-Technik.de |werk=junge-technik.de |datum=2010-07-16 |abruf=2015-02-17}}&lt;/ref&gt; Die Lizenz gilt bis 2014. Neuester Spieltitel ist ''[[007 Legends]]'', das zum Filmstart von Skyfall im Oktober 2012 erschien.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! style=&quot;background:#CFDFED;&quot; colspan=&quot;5&quot;| Videospiel-Chronologie<br /> |-<br /> ! style=&quot;width:185px;&quot;|Titel<br /> !Erscheinungsjahr<br /> !Veröffentlicht von<br /> !Entwickler<br /> ! class=&quot;unsortable&quot;|Plattform/Konsole<br /> |-<br /> |'''''James Bond 007'''''<br /> |1983<br /> |[[Parker Brothers]]<br /> |Parker Brothers<br /> |[[Atari 2600]], [[Atari 5200]], [[Commodore 64]], [[ColecoVision]]<br /> |-<br /> |'''''[[James Bond 007: A View to a Kill]]'''''<br /> |1985<br /> |[[Mindscape]]<br /> |[[Angelsoft, Inc.]]<br /> |[[Apple II]], [[MS-DOS|DOS]]<br /> |-<br /> |'''''A View to a Kill'''''<br /> |1985<br /> |[[Domark]]<br /> |Domark<br /> |Commodore 64, [[Sinclair ZX Spectrum|ZX Spectrum]], MSX<br /> |-<br /> |'''''James Bond 007: Goldfinger'''''<br /> |1986<br /> |Mindscape<br /> |Angelsoft, Inc.<br /> |Apple II, [[PC Booter]]<br /> |-<br /> |'''''The Living Daylights'''''<br /> |1987<br /> |Domark<br /> |Sculptured Software<br /> |Commodore 64, ZX Spectrum<br /> |-<br /> |'''''[[Live and Let Die (Computerspiel)|Leben und sterben lassen]]'''''<br /> |1988<br /> |Mindscape<br /> |[[Elite Systems International|Elite Systems]]<br /> |[[Amiga]], [[Atari ST]], Commodore 64, ZX Spectrum<br /> |-<br /> |'''''[[Lizenz zum Töten (Computerspiel)|Lizenz zum Töten]]'''''<br /> |1989<br /> |Domark<br /> |[[Quixel]]<br /> |Amiga, Atari ST, Commodore 64, DOS, ZX Spectrum<br /> |-<br /> |'''''[[The Spy Who Loved Me (Computerspiel)|Der Spion der mich liebte]]'''''<br /> |1990<br /> |Domark<br /> |The Kremlin<br /> |Amiga, Commodore 64, DOS, ZX Spectrum<br /> |-<br /> |'''''[[Operation Stealth|James Bond: The Stealth Affair]]'''''<br /> |1990<br /> |[[Interplay Entertainment|Interplay]]<br /> |[[Delphine Software International|Delphine Software]]<br /> |Amiga, Atari ST, DOS<br /> |-<br /> |'''''James Bond Jr.'''''<br /> |1992<br /> |[[THQ]]<br /> |[[Gray Matter (Unternehmen)|Gray Matter]]<br /> |Amiga, Atari ST, Commodore 64, DOS, [[Nintendo Entertainment System|NES]], [[Super Nintendo Entertainment System|SNES]], ZX Spectrum<br /> |-<br /> |'''''[[James Bond 007: The Duel]]'''''<br /> |1993<br /> |Domark<br /> |The Kremlin<br /> |[[Sega Master System]], [[Sega Mega Drive]]/Sega Genesis<br /> |-<br /> |'''''[[GoldenEye 007]]'''''<br /> |1997<br /> |[[Nintendo]]<br /> |[[Rare]] Ware<br /> |[[Nintendo 64]]<br /> |-<br /> |'''''James Bond 007'''''<br /> |1998<br /> |Nintendo<br /> |[[Saffire]]<br /> |[[Game Boy]]<br /> |-<br /> |'''''[[Der Morgen stirbt nie (Computerspiel)|Der Morgen stirbt nie]]'''''<br /> |1999<br /> |[[Electronic Arts]]<br /> |[[Black Ops (Unternehmen)|Black Ops]]<br /> |[[PlayStation]]<br /> |-<br /> |'''''[[Die Welt ist nicht genug (Computerspiel)|Die Welt ist nicht genug]]'''''<br /> |2000<br /> |Electronic Arts<br /> |[[Eurocom (Softwareunternehmen)|Eurocom]]<br /> |Nintendo 64, PlayStation<br /> |-<br /> |'''''007 Racing'''''<br /> |2000<br /> |Electronic Arts<br /> |[[Eutechnyx]]<br /> |PlayStation<br /> |-<br /> |'''''[[Agent im Kreuzfeuer]]'''''<br /> |2001<br /> |Electronic Arts<br /> |Electronic Arts<br /> |[[Nintendo GameCube|GameCube]], [[PlayStation 2]], [[Xbox]]<br /> |-<br /> |'''''[[007: Nightfire]]'''''<br /> |2002<br /> |Electronic Arts<br /> |[[Gearbox Software]]<br /> |GameCube, PlayStation 2, Xbox, [[Game Boy Advance]], [[Microsoft Windows|Windows]], [[macOS|Mac OS X]]<br /> |-<br /> |'''''[[007: Alles oder Nichts]]'''''<br /> |2004<br /> |Electronic Arts<br /> |Electronic Arts<br /> |GameCube, PlayStation 2, Xbox, Game Boy Advance<br /> |-<br /> |'''''[[GoldenEye: Rogue Agent]]'''''<br /> |2004<br /> |Electronic Arts<br /> |Electronic Arts<br /> |GameCube, PlayStation 2, Xbox, [[Nintendo DS]]<br /> |-<br /> |'''''[[Liebesgrüße aus Moskau (Computerspiel)|Liebesgrüße aus Moskau]]'''''<br /> |2005<br /> |Electronic Arts<br /> |Electronic Arts<br /> |GameCube, PlayStation 2, Xbox, PSP<br /> |-<br /> |'''''[[Ein Quantum Trost (Computerspiel)|Ein Quantum Trost]]'''''<br /> |2008<br /> |[[Activision]]<br /> |[[Treyarch]]<br /> |PlayStation 2, [[PlayStation 3]], Nintendo [[Wii]], Nintendo DS, [[Microsoft Windows|Windows]], [[Xbox 360]]<br /> |-<br /> |'''''[[GoldenEye 007 (2010)|GoldenEye 007]]'''''<br /> |2010<br /> |Activision<br /> |Eurocom<br /> |Nintendo Wii, Nintendo DS<br /> |-<br /> |'''''Blood Stone'''''<br /> |2010<br /> |[[Activision Blizzard]]<br /> |Bizarre Studios<br /> |PlayStation 3, Windows, Xbox 360, Nintendo DS<br /> |-<br /> |'''''[[GoldenEye 007 Reloaded]]'''''<br /> |2011<br /> |Activision Blizzard<br /> |Bizarre Studios<br /> |PlayStation 3, Xbox 360<br /> |-<br /> |'''''[[007 Legends]]'''''<br /> |2012<br /> |Activision Blizzard<br /> |Eurocom<br /> |PlayStation 3, Windows, Xbox 360, Wii U<br /> |}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Kingsley Amis]]: ''Geheimakte 007 James Bond.'' Ullstein, Frankfurt am Main / Berlin 1965, {{DNB|454573065}} (auch: ''Geheimakte 007. Die Welt des James Bond.'' ebenda, 1986, ISBN 3-548-36526-4) (= ''The James Bond Dossier'', 1965).<br /> * Christoph Barmeyer, Jörg Scheffer (Hrsg.): ''The Spy Who Impressed Me – Zur kollektiven Wirkung und kulturellen Bedeutung von James-Bond-Filmen.'' Stutz, Passau 2013, ISBN 978-3-88849-247-1.<br /> * Inga Brunckhorst: ''Gentleman’s Girls and Guns. James Bond und die Frauen.'' Tectum, Marburg/Lahn 2009, ISBN 978-3-8288-9995-7.<br /> * [[Hans Christoph Buch]]: ''James Bond oder Der Kleinbürger in Waffen.'' In: [[Jochen Vogt]] (Hrsg.): ''Der Kriminalroman. Poetik – Theorie – Geschichte.'' UTB für Wissenschaft, Band 8147, München 1998, ISBN 3-8252-8147-7 (auch: Fink, München 1998, ISBN 3-7705-3226-0).<br /> * Oreste del Buono, [[Umberto Eco]] (Hrsg.): ''Der Fall James Bond'' (Originaltitel= ''Il caso Bond. Le origini, la natura, gli effetti del fenomeno''). dtv, München 1966, {{OCLC|52669917}}.<br /> * John Cork, Bruce Scivally: ''James Bond, Die Legende von 007.'' Scherz, München 2002, ISBN 3-502-15340-X.<br /> * Alastair Dougall: ''James Bond. Geheimagent 007.'' Dorling Kindersley, München 2009, ISBN 978-3-8310-9078-5.<br /> * [[Marc Föcking]], [[Astrid Böger]] (Hrsg.): ''James Bond. Anatomie eines Mythos.'' Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2012, (= ''Beiträge zur neueren Literaturgeschichte,'' 289), ISBN 978-3-8253-5878-5.<br /> * Joachim Frenk, Christian Krug (Hrsg.): ''The Cultures of James Bond.'' Wissenschaftlicher Verlag, Trier 2011, ISBN 978-3-86821-326-3.<br /> * Werner Greve: ''James Bond 007 – Agent des Zeitgeistes.'' [[Vandenhoeck &amp; Ruprecht]], Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-40439-3.<br /> * Manfred Knorr, Peter Osterried: ''Moviestar Sonderband: James Bond 007.'' Mpw, Hille 2005, ISBN 3-931608-67-0.<br /> * Erich Kocian: ''Die James-Bond-Filme.'' Heyne Filmbibliothek Nr. 44, München 2002, ISBN 3-453-86044-6.<br /> * [[Michael Marti]], Peter Wälty: ''James Bond und die Schweiz.'' Echtzeit, Basel 2008, ISBN 978-3-905800-20-3.<br /> * [[Andreas Jacke]]: „Mein Name ist Bond, James Bond“. Psychosozial, Gießen 2015, ISBN 978-3-8379-2437-4.<br /> * [[Danny Morgenstern]], [[Manfred Hobsch]]: ''James Bond XXL.'' Schwarzkopf &amp; Schwarzkopf, Berlin 2006, ISBN 3-89602-545-7.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS – 50&amp;nbsp;Jahre James Bond 007 jagt Dr.&amp;nbsp;No.'' Damokles, Braunschweig 2012, ISBN 978-3-00-025293-8.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS 50&amp;nbsp;Jahre James Bond – Liebesgrüße aus Moskau.'' DAMOKLES, ISBN 978-3-00-042681-0.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS 50&amp;nbsp;Jahre James Bond Goldfinger.'' DAMOKLES, ISBN 978-3-00-045522-3.<br /> * Danny Morgenstern: ''James Bond für Besserwisser – Der tiefe Einblick in die Welt des Geheimagenten 007.'' DAMOKLES, Braunschweig 2014, ISBN 978-3-00-044075-5.<br /> * [[Bodo Mrozek]]: ''Im Geheimdienst Seiner Majestät, des Kapitalismus. Helden der Popkultur: Spione und Agenten im Kalten Krieg.'' In: [[Karl Heinz Bohrer]], Kurt Scheel (Hrsg.): ''Heldengedenken. Über das heroische Phantasma.'' (Merkur Sonderband 724/725) Klett-Cotta, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-608-97117-0, S. 982–988.<br /> * Marcus M. Payk: [http://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2010/id=4636 ''Globale Sicherheit und ironische Selbstkontrolle. Die James-Bond-Filme der 1960er-Jahre.''] In: ''Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History.'' Band 7, 2010, S. 314–322.<br /> * Garth Pearce: ''GoldenEye – Das Buch zum Film.'' (Doku). Heel, Königswinter 1995, ISBN 3-89365-477-1.<br /> * John Pearson: ''The Life of Ian Fleming.'' Cape, London 1966, {{OCLC|6553250}}, 1. publ. in paperback; Arrow Books, London 2008, ISBN 978-0-09-950292-0.<br /> * Michael Petzel, Manfred Hobsch: ''Die Akte James Bond.'' Schwarzkopf &amp; Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-415-9.<br /> * Andreas Rauscher, Bernd Zywietz, Georg Mannsperger, Cord Krüger (Hrsg.): ''Mythos 007 – Die James Bond-Filme im Fokus der Popkultur.'' Mainz 2007, ISBN 978-3-936497-13-7.<br /> * Graham Rye: ''Die James Bond Girls.'' Heel, Königswinter 1995, ISBN 3-89365-478-X.<br /> * Michael Scheingraber: ''Die James Bond-Filme.'' [[Citadel-Filmbücher]] im Wilhelm Goldmann Verlag, München 1980, ISBN 3-442-10203-0.<br /> * Roger Steward (Ill.), Allastair Dougall (Text): ''James Bond – Geheimagent 007.'' Dorling Kindersley, München 2000, ISBN 3-8310-0069-7.<br /> * Siegfried Tesche: ''Das große James-Bond-Buch.'' Henschel, Berlin 1995, ISBN 3-89487-440-6.<br /> * Siegfried Tesche: ''Der große James-Bond-Atlas.'' Wissen Media, Gütersloh / München 2008, ISBN 978-3-577-07305-9.<br /> * Siegfried Tesche: ''James Bond – Top Secrets.'' Militzke, Leipzig 2006, ISBN 3-86189-765-2.<br /> * Siegfried Tesche: ''Mr. Kiss Kiss Bang Bang. Die Geschichte der James-Bond-Filmmusiken.'' Schott, Mainz 2006, ISBN 3-7957-0567-3.<br /> * Siegfried Tesche: ''James Bond: die Welt des 007.'' CD-ROM, [[Directmedia Publishing]], Berlin 2007, ISBN 978-3-89853-350-8.<br /> * Klaus-Peter Walter: ''Das James-Bond Buch.'' Ullstein, Frankfurt am Main / Berlin 1995, ISBN 3-548-23712-6.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS – James Bond 2008 – Hinter den Kulissen von ‚Ein Quantum Trost‘.'' DAMOKLES, ISBN 978-3-9819032-3-2.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS – 50 Jahre James Bond – Im Geheimdienst Ihrer Majestät.'' DAMOKLES, ISBN 978-3-9819032-5-6.<br /> * Danny Morgenstern: ''Unnützes James Bond Wissen.'' (2020), Cross Cult, ISBN 978-3-96658-191-2.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS – James Bond Jahrgang 1985 – Im Angesicht des Todes.'' DAMOKLES, ISBN 978-3-9819032-6-3.<br /> * Danny Morgenstern: ''007 XXS – 50 Jahre James Bond – Diamantenfieber.'' DAMOKLES, ISBN 978-3-9819032-8-7.<br /> * Danny Morgenstern: ''Das ultimative James Bond Quizbuch.'' Cross Cult, ISBN 978-3-96658-681-8.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote}}<br /> {{Commonscat|audio=0|video=0}}<br /> * {{IMDb|ch0000007}}<br /> * {{DNB-Portal|118661345}}<br /> * {{Fernsehserien.de|james-bond-007}}<br /> * [https://www.007.com/ Website 007.com] (englisch)<br /> * [https://www.jamesbondfilme.de/ www.jamesbondfilme.de] – Informationen zum Thema von Klaus Gericke<br /> * [http://www.allaboutbond.de/ All About Bond] – Aktuelle Nachrichten und Hintergründe rund um James Bond<br /> * [http://www.jamesbondwiki.com/page/Main_Page James Bond Wiki]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=118661345|LCCN=no2014075438|VIAF=284944646}}<br /> <br /> [[Kategorie:James Bond| ]]<br /> [[Kategorie:Literarische Figur|Bond, James]]<br /> [[Kategorie:Fiktive Person|Bond, James]]<br /> [[Kategorie:Filmreihe]]<br /> [[Kategorie:Literatur als Namensgeber für einen Asteroiden]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Werner_Sarges&diff=234371714 Werner Sarges 2023-06-06T16:29:29Z <p>Da flow: Aktualisierung</p> <hr /> <div>{{Belege fehlen|Bisher leider reine Selbstdarstellung. --[[Benutzer:Millbart|Millbart]] [[Benutzer Diskussion:Millbart|&lt;small&gt;talk&lt;/small&gt;]] 18:55, 25. Apr. 2022 (CEST)}}<br /> '''Werner Sarges''' (* [[18. Januar]] [[1941]] in [[Siegen]]) ist ein deutscher [[Psychologe]] und [[Betriebswirt]], emeritierter Universitätsprofessor und Wissenschaftler im Bereich der [[Management-Diagnostik]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Werner Sarges studierte von 1962 bis 1970 Psychologie sowie Betriebswirtschaftslehre (Dipl.-Psych., Dipl.-Kfm.) an den [[Philipps-Universität Marburg|Universitäten Marburg]] und [[Universität Hamburg|Hamburg]]. 1971 bis 1973 war er Trainee und Junior-Manager in einem multinationalen Konzern der Konsumgüterindustrie. 1974 wurde er an der Universität Hamburg promoviert (Dr. phil.) und 1977 auf die Professur für [[Quantitative Sozialforschung|Quantitative Methoden]] an der [[Helmut-Schmidt-Universität]] in Hamburg berufen (Univ.-Prof.), die er bis zu seiner [[Emeritierung]] 2006 innehatte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen nach wie vor auf den Themengebieten Management-Diagnostik und [[Organisationspsychologie]].<br /> <br /> Seit der Erstveröffentlichung seines Handbuchs ''Management-Diagnostik'' 1990 hat sich dieser von ihm kreierte Begriff in Wissenschaft und Praxis schnell verbreitet; gemeint damit ist die berufliche Eignungsdiagnostik für höher und hoch qualifizierte Funktionsträger (Manager, Professionals u.&amp;nbsp;ä.).<br /> <br /> 1984 gründete er das originäre „Institut für Management-Diagnostik“ in [[Barnitz]] (bei Hamburg) und fungierte dort bis zu seiner Schließung 2022 als Leiter und Senior Berater. Neben der Beratung von Unternehmen und anderen Organisationen lag der Schwerpunkt des Instituts auf der Forschung, Entwicklung und Evaluation von Instrumenten und Prozessen im Bereich Management-Diagnostik. Die Entwicklung befasste sich vor allem mit [[Assessment-Center]]- und [[Strukturiertes Einstellungsinterview|Interview]]konzepten, Testkonstruktionen, [[360-Grad-Feedback]]s und [[Kompetenz (Pädagogik)#Der Kompetenzbegriff in der beruflichen Bildung|Kompetenzmodelle]]n.<br /> <br /> Seit 1994 ist er Herausgeber der von ihm begründeten, im [[Hogrefe Verlag]] (Göttingen) erscheinenden Buchreihe ''Psychologie für das Personalmanagement'', die inzwischen 27 Bände umfasst. Darüber hinaus war er von 2001 bis 2016 gemeinsam mit [[Heinz Schuler (Psychologe)|Heinz Schuler]], [[Martin Kleinmann]] und [[Rüdiger Hossiep]] Begründer und Herausgeber der Buchreihe ''Praxis der Personalpsychologie – Human Resource Management kompakt'', die seit 2002 ebenfalls bei Hogrefe erscheint und inzwischen über 40 Bände zählt.<br /> <br /> Sarges ist Mitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Psychologie|Deutschen Gesellschaft für Psychologie]] (DGPs), des [[Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen|Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen]] (BDP), und Ehrenmitglied der Bochumer Wirtschaftspsychologen (BOWIP).<br /> <br /> == Schriften (Auswahl) ==<br /> * ''Management-Diagnostik.'' 4. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2013.<br /> * ''Weiterentwicklungen der Assessment Center-Methode.'' 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2001.<br /> * mit Martin Scherm: ''360°-Feedback.'' 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2019.<br /> * mit Udo Konradt: ''E-Recruitment und E-Assessment.'' Hogrefe, Göttingen 2003.<br /> * mit Heinrich Wottawa: ''Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren.'' Band I: ''Personalpsychologische Instrumente.'' 2. Auflage. Pabst, Lengerich 2004.<br /> * mit David Scheffer: ''Innovative Ansätze für die Eignungsdiagnostik.'' Hogrefe, Göttingen 2008.<br /> * mit Heinrich Wottawa und Christian Roos: ''Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren.'' Band II: ''Organisationspsychologische Instrumente.'' Pabst, Lengerich 2010.<br /> *''Das Biographische Eignungs-Interview (B-E-I) - zur Auswahl, Platzierung und Potenzial-Einschätzung von Führungskräften und Top-Fachkräften (Profssionals).'' Pabst, Lengerich (Westf.) 2021.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|122516834}}<br /> * [https://www.sarges-partner.de/ Webseite der Unternehmensgruppe Prof. Sarges &amp; Partner]<br /> * [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/personalauswahl-per-gesichtsanalyse-verraeterische-beule-am-kopf-a-446426.html Sarges zum Thema ''Personalauswahl'' im UniSpiegel]<br /> <br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=122516834|LCCN=n/80/101696|VIAF=8270797}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sarges, Werner}}<br /> [[Kategorie:Psychologe]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1941]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sarges, Werner<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Management-Wissenschaftler<br /> |GEBURTSDATUM=18. Januar 1941<br /> |GEBURTSORT=[[Siegen]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Werner_Sarges&diff=234371440 Diskussion:Werner Sarges 2023-06-06T16:22:41Z <p>Da flow: Neuer Abschnitt /* Belege */</p> <hr /> <div>== Belege ==<br /> <br /> Lieber @[[Benutzer:Millbart|Millbart]], wenn Du kurz erläutern könntest, wo es Belege braucht, wäre ich Dir dankbar. --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 18:22, 6. Jun. 2023 (CEST)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Berliner_Philharmonie&diff=226725626 Berliner Philharmonie 2022-10-03T14:57:50Z <p>Da flow: Formulierung Spielpause =&gt; Spielzeit</p> <hr /> <div>{{Infobox Bauwerk<br /> | NAME= Berliner Philharmonie<br /> | BILD= Berlin Philharmonie asv2018-05 img1.jpg<br /> | BILDBESCHREIBUNG= Die Berliner Philharmonie, Haupteingang<br /> | ORT= [[Berlin]]<br /> | ARCHITEKT= [[Hans Scharoun]]<br /> | BAUJAHR= 1960–1963<br /> | HÖHE= <br /> | GRUNDFLÄCHE= 6260<br /> | BREITENGRAD= 52.510032<br /> | LÄNGENGRAD= 13.369693<br /> | REGION-ISO= DE-BE<br /> | BESONDERHEITEN= <br /> }}<br /> <br /> Die '''Berliner Philharmonie''' (kurz ''Philharmonie''; seit der Saison 2019/20 in Eigendarstellungen ''Philharmonie Berlin'') in der [[Herbert-von-Karajan-Straße (Berlin-Tiergarten)|Herbert-von-Karajan-Straße]] 1 im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Tiergarten|Tiergarten]] ist die Heimstätte der [[Berliner Philharmoniker]]. Sie zählt mit dem [[Konzerthaus Berlin]] am [[Gendarmenmarkt]] zu den wichtigsten Konzertsälen Berlins.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Vorgeschichte ===<br /> {{Mehrere Bilder<br /> | align = right<br /> | Richtung = horizontal<br /> | Kopfzeile = <br /> | Breite = <br /> | Bild1 = Berlin-Kreuzberg Postkarte 067 (Ausschnitt).jpg<br /> | Breite1 = 185<br /> | Untertitel1 = Der Konzertsaal der Philharmonie in der Bernburger Straße (um&amp;nbsp;1900)<br /> | Bild2 =Rudolph Hertzog Agenda 1914 S.&amp;nbsp;117 (Beethovensaal der Berliner Philharmonie).jpg<br /> | Breite2 = 200<br /> | Untertitel2 ={{0|00000000}}Beethoven-Saal, 1913<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:KulturbundOrchester001.jpg|mini|[[Kurt Singer (Musikwissenschaftler)|Kurt Singer]] dirigiert in der Berliner Philharmonie, Bernburger Straße, eine Probe mit dem Orchester des [[Kulturbund Deutscher Juden|Kulturbundes Deutscher Juden]] für die Aufführungen von ''[[Judas Maccabaeus]]'' am 7. und 8. Mai 1934]]<br /> [[Datei:DBPB 1950 72 Philharmonie.jpg|mini|hochkant|10+5-[[Deutsche Mark|Pfennig]]-[[Zuschlagmarke]] der [[Briefmarken-Jahrgang 1950 der Deutschen Bundespost Berlin|Bundespost Berlin (1950)]] für den Wiederaufbau der Berliner Philharmonie]]<br /> <br /> Die ersten Konzerte der im Frühjahr 1882 gegründeten Berliner Philharmoniker fanden im Charlottenburger Gartenlokal „Flora“ statt.&lt;ref&gt;[http://www.berliner-philharmoniker.de/geschichte/anfang/#event-grundung-eines-neuen-orchesters Geschichte der Berliner Philharmoniker: Die Anfangszeit]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Alte Philharmonie Berlin|Alte Philharmonie]] an der Bernburger Straße 22a/23 in [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]] war die erste feste Heimstatt des Orchesters. Sie war 1876 von [[Gustav Knoblauch]] als [[Rollschuh]]&lt;nowiki /&gt;bahn für Ludovico Sacerdoti erbaut worden. Ab Sommer 1882 wurde sie als Spielstätte genutzt.&lt;ref&gt;[http://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/philharmonie/ Gedenktafeln in Berlin: Philharmonie]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.stadtklause.de/keller.html Stadtklause: Dauerausstellung zum Anhalter Bahnhof und zur alten Philharmonie in den Kellergewölben]&lt;/ref&gt; 1888 wurde das Gebäude von Baurat [[Franz Heinrich Schwechten]] zu einem bestuhlten Konzertsaal ohne Tische umgebaut und in ''Philharmonie'' umbenannt.&lt;ref&gt;''Der Concertsaal der Philharmonie in der Bernburger Strasse in Berlin.'' In: ''[[Zeitschrift für Bauwesen]]'', Jg.&amp;nbsp;40 (1890), Sp.&amp;nbsp;13–16, Tafel&amp;nbsp;7 ({{URN|nbn:de:kobv:109-opus-89629}}; [http://digital.zlb.de/viewer/image/15239363_1890_02/7/ Digitalisat] im Bestand der [[Zentral- und Landesbibliothek Berlin]]).&lt;/ref&gt; Der rechteckige Saal, dem „allerdings mit [[Stuck]] und Vergoldung etwas aufgeholfen war“,&lt;ref&gt;Adolf Arndt: ''Zur Eröffnung der neuen Philharmonie'' (=&amp;nbsp;''Anmerkungen zur Zeit.'' Ausgabe 9). Gebr. Mann, 1964, S.&amp;nbsp;10 ({{Google Buch|BuchID=oLkQAQAAIAAJ|Seite=10|Hervorhebung=Philharmonie &quot;Bernburger Straße&quot;}}).&lt;/ref&gt; wurde wegen seiner hervorragenden Akustik gerühmt.&lt;ref&gt;Helmut Börsch-Supan: ''Die Chronik Berlins.'' 2. Auflage. Chronik-Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-88379-082-6, S.&amp;nbsp;519 ({{Google Buch |BuchID=2GcMAQAAMAAJ |Seite=519 |Hervorhebung=&quot;akustisch hervorragenden Saal in der Bernburger Straße&quot;}}).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Um 1898 wurden zusätzliche Räumlichkeiten benötigt. Die Eigentümer des Gebäudes, Ludovico Sacerdoti und Sally Landeker, ließen durch [[Ludwig Heim (Architekt)|Ludwig Heim]] im dahinterliegenden Hofbereich den ''Oberlichtsaal'' und auf einem angrenzenden Grundstück ([[Köthener Straße]]&amp;nbsp;32) den ''Beethoven-Saal'' (eröffnet Januar 1899) errichten, um Ausweichflächen zu haben.&lt;ref name=&quot;Schwechten&quot;&gt;Peer Zietz, Uwe H. Rüdenburg: ''Franz Heinrich Schwechten: Ein Architekt zwischen [[Historismus]] und [[Moderne]]''. [[Edition Axel Menges]] 1999, ISBN 3-930698-72-2, S.&amp;nbsp;50 ({{Google Buch |BuchID=wHD6cx7QaDIC |Seite=50 |Hervorhebung=Philharmonie}})&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;CARTHALIA – Theatres on Postcards. [http://www.andreas-praefcke.de/carthalia/id/1677 andreas-praefcke.de].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde dieser Gebäudekomplex am 30.&amp;nbsp;Januar 1944 bei einem [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|alliierten Luftangriff]] zerstört.<br /> In den [[Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland|Nachkriegsjahren]] nutzten die Berliner Philharmoniker zunächst verschiedene Ausweichquartiere: Konzerte fanden zumeist im [[Titania-Palast]] statt, für Schallplattenaufnahmen wurde oft die [[Jesus-Christus-Kirche Dahlem|Jesus-Christus-Kirche]] in [[Berlin-Dahlem|Dahlem]] genutzt.<br /> <br /> Die Landespostdirektion Berlin brachte 1950 eine [[Zuschlagmarke (Berlin)|Zuschlagmarke]] heraus, mit der für den Wiederaufbau der Berliner Philharmonie geworben wurde. Jede verkaufte Briefmarke erbrachte eine Spende von 5 Pfennig für diesen Zweck.<br /> <br /> === Ausschreibung und Standortwahl ===<br /> Die Ausschreibung für einen Neubau der Berliner Philharmonie fand 1956 durch das Land Berlin statt, 14 Architekten wurden zur Teilnahme aufgefordert. Ursprünglicher Standort sollte zunächst ein Grundstück an der [[Bundesallee (Berlin)|Bundesallee]] sein, das an das [[Joachimsthalsches Gymnasium|Joachimsthalsche Gymnasium]] grenzte.<br /> <br /> Im Januar 1957 wurde der Entwurf von [[Hans Scharoun]] mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Allerdings fiel die Entscheidung nach 16-stündiger Beratung mit neun gegen vier Stimmen – und damit fehlte die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit.&lt;ref&gt;Wolfgang Stresemann: ''Philharmonie und Philharmoniker.'' Stapp-Verlag, Berlin 1977, S. 11.&lt;/ref&gt; Damit drohte sich für Scharoun ein [[Trauma (Psychologie)|Trauma]] zu wiederholen, das er beim Neubau des [[Staatstheater Kassel|Staatstheaters Kassel]] erlebt hatte: Er hatte dort zwar den ersten Preis erhalten, sein Plan wurde jedoch (nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Baugrund) nicht umgesetzt, stattdessen wurden andere Architekten mit der Fertigstellung beauftragt. Erst nach Interventionen des Chefdirigenten [[Herbert von Karajan]] und einem Appell des Jurymitglieds [[Hans Heinz Stuckenschmidt]] in der ''[[Die Welt|Welt]]'' wurde Scharoun verbindlich mit der Ausarbeitung beauftragt.<br /> <br /> In der öffentlichen Diskussion wurde der anvisierte Standort kritisiert, weil dieser zu weit entfernt von der alten Philharmonie liege. Der Baubeginn verzögerte sich dadurch erneut. Im Jahr 1959 entschied das [[Abgeordnetenhaus von Berlin|Berliner Abgeordnetenhaus]], den Neubau am heutigen Standort zu errichten.<br /> <br /> Die Wahl des neuen Standorts war auch ein Zeichen gegen die Gigantomanie des Nationalsozialismus: An dieser Position war von [[Albert Speer]] im Rahmen der Umgestaltung Berlins zur „[[Welthauptstadt Germania]]“ eine riesige Soldatenhalle als Ehrenmal für die im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gefallenen deutschen Soldaten geplant gewesen. Unmittelbar neben dem Grundstück stand zudem das Verwaltungsgebäude der nationalsozialistischen [[Aktion T4]]. Das Gebäude wurde 1944 durch [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|Bombentreffer]] schwer beschädigt und später abgerissen. Heute ist an der Stelle neben der Philharmonie eine [[Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde|Gedenkstätte]] errichtet, deren Erweiterung im September 2014 eingeweiht wurde.<br /> <br /> === Bau und Eröffnung ===<br /> Die neue Philharmonie entstand schließlich nach Entwürfen von Hans Scharoun als erster Bau des in der [[Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland|Nachkriegszeit]] geplanten [[Kulturforum Berlin|Kulturforums]]. Sie wurde in einer Bauzeit von 37 Monaten erbaut ([[Grundsteinlegung]]: 15. September 1960, [[Richtfest]]: 1. Dezember 1961, Eröffnung: 15. Oktober 1963). Die Baukosten betrugen ca. 17&amp;nbsp;Millionen [[Deutsche Mark|Mark]] (kaufkraftbereinigt heute rund {{Inflation|DE|17|1963}}&amp;nbsp;Millionen Euro).&lt;ref&gt;Liselotte und Armin Orgel-Köhne: ''Berlin Philharmonie.'' Lettner-Verlag, Berlin 1964, o.&amp;nbsp;S.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Einweihung war ursprünglich erst für das Frühjahr 1964 geplant, wurde aber (gegen die Bedenken des Baustabes) vorverlegt, um den im Herbst beginnenden Turnus der regulären Spielzeit zu ermöglichen.&lt;ref&gt;Wolfgang Stresemann: ''Philharmonie und Philharmoniker.'' Stapp-Verlag, Berlin 1977, S. 29.&lt;/ref&gt; Die Rede zur Eröffnung der neuen Philharmonie hielt der Architekturkritiker [[Adolf Arndt]]. Das Eröffnungskonzert ([[9. Sinfonie (Beethoven)|Beethovens Sinfonie Nr. 9]]) bildete den Abschluss der [[Berliner Festwochen]] 1963.&lt;ref&gt;{{Der Spiegel |ID=46172387 |Titel=Musik mit Wänden |Jahr=1963 |Nr=42 |Seiten=104–108}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === „Goldene“ Fassadenverkleidung ===<br /> [[Datei:Kammermusiksaal.Philharmonie.Berlin.Detail.Fassade.jpg|mini|„Goldene“ Fassadenverkleidung des Kammermusiksaals]]<br /> Scharoun hatte eine Fassadenverkleidung geplant, jedoch wurde diese aus Kostengründen zunächst nicht umgesetzt, stattdessen erhielt die Betonfassade lediglich einen provisorischen ockerfarbenen Anstrich. Die Farbe Ocker wurde als Referenz auf den traditionellen Farbton märkischer Schlösser und Herrenhäuser gewählt.&lt;ref&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S.&amp;nbsp;134.&lt;/ref&gt; Nachdem nur wenige Jahre später Feuchtigkeitsschäden an der Umschalung der Philharmonie entstanden waren, wurde das Thema der Verkleidung wieder aufgegriffen.<br /> <br /> Erst in den Jahren 1979–1981, nach der Fertigstellung der gegenüberliegenden [[Staatsbibliothek Potsdamer Straße|Staatsbibliothek]], ließ der [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] [[Eloxal-Verfahren|eloxierte]] Aluminiumplatten mit [[Gold (Farbe)|goldfarbener]] Oberfläche nachträglich anbringen. Dabei wurde ein Detail realisiert, auf das bei der goldenen Verkleidung des Hochmagazins der Staatsbibliothek aus Kostengründen verzichtet wurde: Die einzelnen goldeloxierten Aluminiumplatten wurden mit transluziden Polyesterhauben versehen. Bei der Staatsbibliothek hatte sich Scharoun dadurch einen subtilen Lichteffekt in Zusammenhang mit der darunterliegenden Pyramidenstruktur der Aluplatten versprochen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin.'' In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;21.&lt;/ref&gt; Die goldene Außenhaut der Philharmonie wirkt allerdings im Vergleich mit dem Kammermusiksaal stumpf und schmutzig. Dies liegt daran, dass beim Kammermusiksaal keine transluziden Abdeckungen angebracht wurden.<br /> <br /> Die goldfarbenen Platten entsprechen nicht zweifelsfrei der Planung von Scharoun: Dieser hatte quadratische „Farbtafeln“ mit einem dreidimensionalen Muster vorgesehen. Die an der Südseite des Schornsteins angebrachten weißen Platten entsprechen dieser ursprünglich geplanten Verkleidung, wie man sie auch noch auf späten Bauzeichnungen erkennen kann.&lt;ref&gt;Wilfried Wang, Daniel E. Sylvester (Hrsg.): ''O’Neil Ford Monograph 5: Philharmonie – Hans Scharoun. Wasmuth.'' Tübingen 2013, S.&amp;nbsp;99.&lt;/ref&gt; In der späteren Bauphase waren die Prototypen zusätzlich noch mit roséfarbenen und grauen Flächen ausgestattet.&lt;ref&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S.&amp;nbsp;135.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der Westseite der Philharmonie um das Nottreppenhaus kann man alle drei Typen der Außenverkleidung sehen: am Schornstein die weißen Kunststoffplatten, die ungefähr der ursprünglichen Planung entsprechen; links davon die mit Polyesterplatten abgedeckten goldeloxierten Aluminiumplatten und rechts davon (am Treppenhaus selbst) die goldeloxierten Platten ohne Abdeckung.<br /> <br /> === Ergänzung des Kammermusiksaals ===<br /> [[Datei:Philharmonie Berlin Kammermusiksaal 2.jpg|mini|Der Kammermusiksaal]]<br /> [[Datei:Berlin Philharmonie Modell.jpg|mini|Holzmodell von Philharmonie (links) und Kammermusiksaal (rechts)]]&lt;!-- veranschaulicht die bauliche Verbindung --&gt;<br /> <br /> Zwischen 1984 und 1987 entstand neben der Philharmonie der Kammermusiksaal nach Plänen von [[Edgar Wisniewski]] auf der Basis der ursprünglichen Planung Hans Scharouns. Die Baukosten betrugen rund 123 Millionen DM, fünfmal so viel wie ursprünglich geplant.&lt;ref name=&quot;Zohlen&quot;/&gt; Die beiden Gebäude sind miteinander verbunden.<br /> <br /> Wisniewski hatte frühzeitig auf die Realisierung des Kammermusiksaals gedrängt. Nach seiner Vorstellung hätte es den Saal schon in den 1960er Jahren geben sollen. In den 1970er Jahren organisierte er zahlreiche [[Wohltätigkeit|Benefizkonzerte]] und sammelte Spenden, unterstützt von der Gesellschaft der Freunde der Philharmonie. Der Regierende Bürgermeister von Berlin [[Richard von Weizsäcker]] machte jedoch erst 1983/1984 den Weg frei, als die 750-Jahr-Feier Berlins (1987) geplant wurde. Die Eröffnung fand am 28. Oktober 1987 statt. Beim Eröffnungskonzert trat [[Anne Sophie Mutter]] auf, der 79-jährige Herbert von Karajan dirigierte vom [[Cembalo]] aus, Bundeskanzler [[Helmut Kohl]] war unter den Gästen.&lt;ref name=&quot;Zohlen&quot;&gt;Gerwin Zohlen: [https://www.berliner-philharmoniker.de/kammermusiksaal/der-bau-des-kammermusiksaals/ ''»Unique!«: Der Bau des Kammermusiksaals''] berliner-philharmoniker.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Kammermusiksaal musizieren die [[Kammermusik]]-Ensembles der Berliner Philharmoniker (z.&amp;nbsp;B. die [[Die 12 Cellisten|12 Cellisten]] und das [[Philharmonisches Bläserquintett Berlin|Philharmonische Bläserquintett Berlin]], insgesamt gibt mehr als 30&lt;ref&gt;[https://www.berliner-philharmoniker.de/kammermusikgruppen/ ''Kammermusikgruppen der Berliner Philharmoniker''] berliner-philharmoniker.de&lt;/ref&gt;), aber auch andere Ensembles und Künstler.&lt;ref&gt;Frederik Hanssen: [https://www.berliner-philharmoniker.de/kammermusiksaal/die-musik-des-kammermusiksaals/ ''Intime Geständnisse, Haydn und jede Menge Spaß: die Konzerte im Kammermusiksaal''] berliner-philharmoniker.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Renovierung der Saaldecke ===<br /> Am 28. Juni 1988 löste sich vor Beginn einer Generalprobe ein 1&amp;nbsp;m² großes Stück Putz von der Decke im Konzertsaal. Niemand wurde verletzt.&lt;ref&gt;Wilfried Wang, Daniel E. Sylvester (Hrsg.): ''O’Neil Ford Monograph 5: Philharmonie – Hans Scharoun.'' Wasmuth, Tübingen 2013, S. 106.&lt;/ref&gt; Nach diesem Vorfall wurde unter der Decke zunächst ein Netz zum Schutz von Publikum und Musikern angebracht. Anfang 1991 wurde die Philharmonie dann für über ein Jahr geschlossen und die Decke komplett renoviert. Die vorher als freischwingende [[Rabitz]]decke ausgeführte Konstruktion wurde durch eine Betondecke ersetzt. Im April 1992 erfolgte die Wiedereröffnung des renovierten Saals unter [[Claudio Abbado]].<br /> <br /> === Feuer ===<br /> Am 20. Mai 2008 brach, verursacht durch Schweißarbeiten unterhalb des Metalldaches im Bereich des Großen Saales, ein Feuer aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.n24.de/news/newsitem_898311.html |titel=Feuer in Berliner Philharmonie |werk=[[n24.de]] |datum=2008-05-20 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080526203450/http://www.n24.de/news/newsitem_898311.html |archiv-datum=2008-05-26 |offline=1 |abruf=2008-05-20}}&lt;/ref&gt; Zu diesem Zeitpunkt fand im [[Foyer]] gerade das dienstags übliche Lunchkonzert statt, dessen Besucher Zeugen der Rauchentwicklung wurden und das deshalb abgebrochen wurde. Die Feuerwehr war sehr schnell am Brandort und verhinderte größere Schäden. Nach Reparaturen konnten ab 2. Juni 2008 wieder Konzerte stattfinden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.berliner-philharmoniker.de/ |titel=Homepage der Berliner Philharmoniker |datum=2008 |abruf=2008-05-23}}&lt;/ref&gt; Die Leitung der Philharmoniker veranstaltete später ein Dankeskonzert für die Feuerwehrleute.&lt;ref&gt;[http://www.morgenpost.de/kultur/Philharmonie-50-Jahre/article120554716/30-Philharmonie-Fakten-die-Sie-noch-nicht-kannten.html?config=interactive ''30 Dinge, die Sie über die Philharmonie wissen sollten.''] In: ''[[Berliner Morgenpost]].'' 15. Oktober 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Architektur ==<br /> === Lage ===<br /> [[Datei:Philharmonie und Kammermusiksaal Berlin - von oben.jpg|mini|Philharmonie (rechts) und Kammermusiksaal (links) von oben]]<br /> [[Datei:Berliner Philharmonie1.jpg|mini|Der neu gestaltete Hintereingang am Übergang zwischen Philharmonie und Kammermusiksaal 2013]]<br /> <br /> Der Bau gehört heute zusammen mit dem Kammermusiksaal, dem [[Musikinstrumenten-Museum Berlin]] und anderen Gebäuden zum [[Kulturforum Berlin]]. Er befindet sich in direkter Nachbarschaft zu [[Ludwig Mies van der Rohe]]s [[Neue Nationalgalerie|Neuer Nationalgalerie]] und zum [[Potsdamer Platz]] mit dem ebenfalls nach Plänen von Scharoun erbauten [[Staatsbibliothek Potsdamer Straße|Haus Potsdamer Straße der Staatsbibliothek zu Berlin]].<br /> <br /> Der Haupteingang liegt in Richtung Tiergarten, die Rückseite zum Potsdamer Platz. Diese „verkehrte“ Ausrichtung des Gebäudes geht auf die bauliche Situation am Potsdamer Platz zur Zeit der Errichtung zurück. Das Gebiet war damals eine Brachfläche direkt an der Sektorengrenze am ebenfalls brachliegenden Potsdamer Platz, wo während der Bauzeit der Philharmonie die [[Berliner Mauer]] errichtet wurde. Erst im [[Deutsche Wiedervereinigung|wiedervereinigten]] Berlin erhielt der Potsdamer Platz seine heutige Bebauung und seine ursprüngliche verkehrstechnische Bedeutung zurück.<br /> <br /> Über den Verbindungsgang zwischen Philharmonie und Kammermusiksaal lassen sich allerdings beide Gebäude auch von der Parkplatzseite aus betreten. Durch eine prominentere Gestaltung dieses „Hintereingangs“ im Jahr 2009 (Anbringung eines neuen Schriftzugs, Umgestaltung des Foyerbereichs u.&amp;nbsp;a.) wurde dessen neuer Rolle inzwischen Rechnung getragen.<br /> <br /> [[Datei:Berliner.Philharmonie.von.Sueden.jpg|mini|Philharmonie, Ansicht von Süden]]<br /> <br /> === Außengestaltung ===<br /> Wegen ihrer eigentümlichen, [[Zirkuszelt|zirkusartigen]] Bauform mit dem Konzertpodium in der Mitte wurde die Philharmonie bereits kurz nach Fertigstellung scherzhaft „Zirkus Karajani“ genannt, in Anspielung auf den [[Sarrasani|Zirkus Sarrasani]] und den damaligen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker Herbert von Karajan. Die Bezeichnung soll dem [[Berolinismus|Berliner Volksmund]] entstammen.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/1963/20/zirkus-karajani-in-berlin/seite-1 ''Zirkus Karajani in Berlin''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 20/1963.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sowohl durch die Ergänzung des zweiten Gebäudes als auch durch die Ausrichtung der Philharmonie zum Tiergarten hin sind heute viele Details des Gebäudecharakters nicht mehr sofort offensichtlich erkennbar, wenn man sich dem Komplex als Besucher annähert. Auf Luftbildern, die aus der Zeit der Eröffnung stammen,&lt;ref&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S. 163.&lt;/ref&gt; lassen sich viele dieser Details auf Anhieb noch leichter identifizieren.<br /> <br /> Dazu gehören die für Scharoun berühmten Anleihen bei nautischen Gestaltungselementen in Form von „Bullaugen“, wie auch die Aufteilung der Architektur in eine horizontale Basis, die in weiß gehalten wurde, und die das Foyer und den Verwaltungstrakt beherbergt, und den daraus emporragenden goldenen (damals beigen) Klangkörper des Konzertsaales. An der Nord- und Westseite läuft außen eine terrassenartige Galerie um das Gebäude, die in den Pausen für das Publikum geöffnet werden kann, und von der auch der Garten erreichbar ist. Durch den Körper des Foyers erhält das Gebäude von der Seite des Haupteingangs eine ähnliche terrassenartige Staffelung wie die gegenüberliegende Staatsbibliothek. Prägnant sind hier auch die großen Flächen der Oberlichter über dem Kassenbereich und dem Foyer, die im Inneren zu dessen hellem und offenem Raumeindruck beitragen.<br /> <br /> === Innengestaltung ===<br /> ==== Konzertsaal ====<br /> [[Datei:RSB Philharmonie.jpg|mini|Das [[Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin]] (mit dahinter stehendem Rundfunkchor) in der Philharmonie.&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;Die Zuhörer sitzen auf allen Seiten des Konzertpodiums, im Bild zu sehen sind die Blöcke H (hinter dem Chor) und E (links im Bild hinter dem Orchester). Ebenfalls erkennbar sind die über der Bühne hängenden Akustik-Reflektoren ([[#Hörbarkeit der Musiker untereinander|siehe unten]]) und die unauffällige Bild- und Tontechnik, die seit 2008 auch für die [[Livestream]]-Wiedergabe der Konzerte durch die [[Digital Concert Hall]]&lt;!--Bitte die Digital Concert Hall auf keinen Fall wieder streichen --&gt; genutzt wird.]]<br /> <br /> Der Saal der Philharmonie bietet 2250 Sitzplätze.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Rainer Esche |titel=Klingender Raum |abruf= 2014-06-11 |url=http://www.berliner-philharmoniker.de/philharmonie/akustik/ |hrsg=Berliner Philharmoniker}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Aufbau des Saals ist [[Asymmetrie|asymmetrisch]] und [[zelt]]artig und basiert im Grundriss auf dem Prinzip dreier ineinander versetzter [[Fünfeck]]e, die bis heute als Logo der Berliner Philharmoniker fungieren. Die Asymmetrie ist jedoch im Grundriss des Saals nur sehr subtil umgesetzt und wird konkret besonders durch Details im Saal erreicht: Unter anderem fällt im linken Bereich ein Block des Zuschauerranges weg, in dem zwei Studios untergebracht sind, auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Orgel und dahinter ein leerer Regieraum, der bei externen Produktionen mit Studioausstattung bestückt werden kann.<br /> <br /> Die Sitze bieten durch die ringsum unregelmäßig ansteigenden Logenterrassen von allen Seiten gute Sicht auf die fast mittig platzierte Bühne. Durch diese besondere Anordnung wird die Trennung zwischen Künstler und Publikum weitgehend aufgehoben; von den entsprechenden Plätzen können die Zuschauer z.&amp;nbsp;B. dem Dirigenten bei der Vorführung ins Gesicht schauen, wodurch die hinsichtlich ihrer akustischen Ausgewogenheit weniger vorteilhaften Plätze beispielsweise direkt hinter dem Schlagwerk (Block&amp;nbsp;H) eigene Qualitäten bekommen. Viele Künstler schätzen es, bei einem Auftritt in der Philharmonie „inmitten“ der Zuhörer zu sitzen; diese wiederum können die Akteure je nach Sitzplatz von allen Seiten beobachten. Es gab jedoch auch schon Dirigenten und Musiker, die nicht derart im Mittelpunkt stehen wollten und ihren Auftritt hier absagten (z.&amp;nbsp;B. [[Hans Knappertsbusch]]) oder in öffentlichen Kommentaren leidenschaftliche Ablehnung demonstrierten ([[Otto Klemperer]] oder [[Paul Hindemith]]).&lt;ref&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S.&amp;nbsp;89.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Scharoun selbst bezeichnete die Anordnung der Besucherblöcke als „aufsteigende Weinberge“.&lt;ref name=&quot;Programmheft&quot;&gt;„Der Saal ist wie ein Tal gedacht, auf dessen Sohle sich das Orchester befindet, umringt von aufsteigenden Weinbergen“, Hans Scharoun im Programmheft zur Eröffnung 1963, zitiert in: Jürgen Tietz: ''Philharmonie Kulturforum Berlin.'' 2. Auflage. Stadtwandel Verlag, Berlin 2007, S.&amp;nbsp;18.&lt;/ref&gt; Die Terrassenstaffelung bricht die sonst übliche zusammenhängende Struktur des Publikums auf: Die Blocks gruppieren jeweils ca. 75–100 Plätze zusammen und sind so gleichzeitig „intim“ auf der sozialen Dimension, und doch trotzdem akustisch und physisch zusammenhängend. Steigung und Anordnung sind jeweils so gestaltet, dass die Zuschauer sich gegenseitig möglichst wenig im Sichtfeld zur Bühne behindern.<br /> <br /> Der Bruch mit der traditionellen Konzertsaal-Aufteilung durch die mittige Positionierung des Orchesters wird von Kritikern seit jeher auch als eine Neudefinition des sozialen Konstrukts der Konzertaufführung interpretiert. So schrieb die ''[[Berliner Zeitung]]'' beispielsweise anlässlich des 50.&amp;nbsp;Jubiläums der Philharmonie: „Ist es nicht im Gegenteil so, dass der offenere Raum der Philharmonie die Entfaltung jeder Musik ermöglicht, während sie im Konzerthaus Teil eines bürgerlichen Rituals wird, dessen Einhaltung von den Gipsköpfen von Bach bis Prokofjew überwacht zu werden scheint?“&lt;ref&gt;[http://www.berliner-zeitung.de/kultur/berliner-philharmonie-wird-50-der-dirigent-ist-in-der-mitte--die-musik-klingt-ueberall-hin,10809150,24623776.html ''Der Dirigent ist in der Mitte, die Musik klingt überall hin.''] In: ''[[Berliner Zeitung]].'' 14. Oktober 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sowohl die Bühnenposition als auch die charakteristische Terrassenstruktur dienten zahlreichen Konzertsaal-Neubauten später als Vorbild ([[#Die Berliner Philharmonie als Vorbild für andere Konzertsäle|s.&amp;nbsp;u.]]). Eine ähnliche Terrassenarchitektur für die Besucherränge gab es allerdings schon im Mozart-Saal der 1956 eröffneten [[Stuttgart]]er [[Liederhalle]].<br /> <br /> ==== Foyer ====<br /> Entgegen der traditionellen Aufteilung liegt das Foyer rechts vom Konzertsaal (der Haupteingang ist gewissermaßen „an der Ecke“ des Gebäudes positioniert). Durch die terrassenartige Staffelung der Zuschauerränge im Konzertsaal wird das Foyer von Treppenaufgängen dominiert, die ein „labyrinthisches Astwerk“&lt;ref&gt;Liselotte und Armin Orgel-Köhne: ''Berlin Philharmonie''. Lettner-Verlag, Berlin 1964, o.&amp;nbsp;S.&lt;/ref&gt; bilden. Durch diese beiden Umstände wird die intuitive Orientierung irritiert und es fällt Besuchern bisweilen schwer, zu ihren Plätzen die richtigen Zugänge (von denen es insgesamt 27 Stück gibt) zu finden. Als Anhaltspunkt zur Orientierung lassen sich die vier schrägen Stützpfeiler im hinteren Teil des Foyers verwenden, um die heute die Bar gebaut ist: Diese stützen den darüberliegenden Block C der Zuschauerränge und markieren genau die Mittelachse zwischen der linken und rechten Seite des Saals. In der Fensterfront direkt davor befinden sich Glasbaustein-Elemente, die mit ihrer A-Form ebenfalls genau die Mitte der Rückseite des Gebäudes aufzeigen.<br /> <br /> Die spezifische Gestaltung innenarchitektonischer Details wie der Treppengeländer, des Fußbodens und der Fenster (siehe auch Abschnitt [[#Kunst am Bau|Kunst am Bau]]) wurde von Scharoun rund zehn Jahre später auch in der gegenüberliegenden Staatsbibliothek zu Berlin verwendet, weshalb sich nicht nur durch die prägnante goldfarbene Fassadenverkleidung, sondern auch an der Innenarchitektur der beiden Gebäude eine unmittelbare Verwandtschaft erkennen lässt.<br /> <br /> === Kunst am Bau ===<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Philharmonieleuchte.jpg|mini|Die „Philharmonieleuchte I“ von [[Günter Ssymmank]] (hier im Treppenaufgang der Staatsbibliothek)]]<br /> <br /> * Der Fußboden im Foyer wurde von [[Erich Fritz Reuter]] (1911–1997) gestaltet.<br /> * Die Farbglasfenster an der Nordwestseite wurden von [[Alexander Camaro]] (1901–1992) entworfen.<br /> * Die berühmte „Philharmonieleuchte I“ im Foyer stammt von [[Günter Ssymmank]] (1919–2009).<br /> * Die Gartengestaltung wurde von [[Hermann Mattern]] (1902–1971) übernommen.<br /> <br /> Alle vier genannten Künstler wirkten auch bei der Gestaltung der gegenüberliegenden [[Staatsbibliothek Potsdamer Straße#Kunst am Bau|Staatsbibliothek zu Berlin]] mit, die einige Jahre später von Scharoun entworfen wurde.<br /> <br /> * Die Plastik auf der Dachspitze („Phoenix“), die wie der Konzertsaal selbst zum [[Reichstagsgebäude]] hin ausgerichtet ist, stammt vom Bildhauer [[Hans Uhlmann (Bildhauer)|Hans Uhlmann]].<br /> * Bernhard Heiliger (1915–1995) gestaltete die Skulptur im Foyer. Auch Heiliger sollte später zwei weitere Werke für die Staatsbibliothek fertigen.<br /> * Das Mobiliar im Foyer und in den Räumen hinter der Bühne wurde von [[Piter G. Zech]] entworfen.<br /> * Zwischen der Philharmonie und der [[Tiergartenstraße]] gibt es eine kleine Grünfläche, an der im Jahr 1959 eine [[Skulptur]] des [[Orpheus]] aufgestellt wurde. Sie stammt aus der Werkstatt von [[Gerhard Marcks]].&lt;ref&gt;2014 besichtigt; Erklärungstafel am Sockel vorhanden.&lt;/ref&gt;<br /> * Direkt über dem Haupteingang befindet sich ein schlichter Schriftzug aus [[Edelstahl]] mit dem Symbol des Gebäudes darüber, einem mehrfach ineinander verschachtelten Fünfeck. Schrift und Symbol sind im Jahr 2010 von der Firma [[Fittkau Metallbau und Kunstschmiede]] erneuert worden.<br /> <br /> === Kammermusiksaal ===<br /> [[Datei:Philharmonie Berlin Kammermusiksaal.jpg|mini|Kammermusiksaal, Innenansicht]]<br /> <br /> Der in den Jahren 1984 bis 1987 erbaute Kammermusiksaal fasst 1136 Zuschauer und ist damit ungewöhnlich groß für einen Kammermusiksaal. Ursprünglich hatte Kultursenator [[Werner Stein (Politiker)|Werner Stein]] im Jahr 1969 eine Zahl von 950 Sitzplätzen vorgegeben.&lt;ref name=&quot;Zohlen&quot;/&gt;<br /> <br /> Der Kammermusiksaal gilt nicht als Bestandteil der Philharmonie, sondern als ihr „kleiner Bruder“. Wie diese hat er eine zeltartige Gestalt. Die Musiker treten hier ebenfalls im Zentrum des Konzertsaals auf.&lt;ref name=&quot;philharmoniker.de Kammermusiksaal&quot;&gt;[https://www.berliner-philharmoniker.de/kammermusiksaal/ ''Kammermusiksaal''] berliner-philharmoniker.de&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Akustik ==<br /> Die Philharmonie stellte mit der damals einzigartigen Positionierung des Orchesters in der Mitte des Publikums ganz neue Herausforderungen an die akustische Gestaltung. Der gelegentlich kolportierte Eindruck, der Saal hätte eine ursprünglich schlechte Akustik besessen, die dann erst nach und nach auf ein akzeptables Niveau gehoben werden musste, ist jedoch nicht korrekt.<br /> <br /> Zu diesem Narrativ beigetragen haben dürfte die Tatsache, dass bei der Bauausführung aus Kostengründen auf ein ursprünglich geplantes aufwendigeres Podium verzichtet wurde, was zunächst zu vereinzelten Problemen in der Hörbarkeit einzelner Instrumentengruppen führte. Die finale Nachbesserung erfolgte – nach diversen Zwischenlösungen – erst über ein Jahrzehnt nach Eröffnung ([[#Ausgewogenheit des Klangbildes für die Konzertbesucher|s.&amp;nbsp;u.]]). Die starke Öffentlichkeitswirkung des neueröffneten Gebäudes bescherte auch den bisweilen scharf und übertrieben geäußerten Kritiken eine prominente Position in der Debatte. So bezeichnete der Intendant Wolfgang Stresemann die anfängliche Akustik der Philharmonie später als „sehr, sehr schlecht – hundmiserabel schlecht“.&lt;ref name=&quot;StiftBerl104&quot;&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S. 104.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Gegensatz dazu war der Saal von Anfang an akustisch extrem durchdacht – ganz im Sinne von Hans Scharoun, der seine Architektur „von innen nach außen“&lt;ref&gt;Wilfried Wang, Daniel E. Sylvester (Hrsg.): ''O’Neil Ford Monograph 5: Philharmonie – Hans Scharoun.'' Wasmuth, Tübingen 2013, S. 180.&lt;/ref&gt; plante. So ist das unkonventionelle Äußere bei Grundriss und Dachform u.&amp;nbsp;a. Resultat akustischer Überlegungen.<br /> <br /> Bei der Planung arbeitete Scharoun schon in der frühestmöglichsten Planungsphase, bei dem Entwurf seines Wettbewerbsbeitrages, eng mit [[Lothar Cremer]] von der [[Technische Universität Berlin|Technischen Universität Berlin]] zusammen,&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot;&gt;Lothar Cremer: ''Die akustischen Gegebenheiten in der neuen Berliner Philharmonie.'' In: ''[[Deutsche Bauzeitung]].'' 70. Jg., Nr. 10, 1965, S. 850–862.&lt;/ref&gt; der als Berater dafür sorgte, dass das Konzept der Podiumsposition mitten im Publikum auch akustisch optimal umgesetzt wurde. Vor und während der Bauzeit wurde auch mit Modellen im Maßstab 1:9 gearbeitet: Mit elektrischen Funken wurden darin Knallimpulse erzeugt, um davon Echogramme aufzunehmen. (Forschungsziel war hier nicht das Einstellen der [[Nachhall]]zeit, sondern das Erkennen und die Korrektur von [[Flatterecho]]s.)&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot; /&gt;<br /> <br /> Bei der Raumakustik können insbesondere drei Aspekte unterschieden werden:<br /> <br /> * „Klang“ des Raumes: Zeit und Charakter des Nachhalls, Raumresonanzen, Flatterechos etc.<br /> * Ausgewogenheit des Klangbildes für die Konzertbesucher: Verteilung des Schalls im Raum, Hörbarkeit der Instrumente<br /> * Ausgewogenheit des Klangs auf dem Podium/Bühne: Hörbarkeit für die Musiker untereinander<br /> <br /> === „Klang“ des Raumes ===<br /> Für die [[Nachhall]]zeit bei Konzertsälen für Symphonieorchester wird ein Wert von ca. zwei Sekunden in den mittleren Frequenzen (bei voll besetztem Haus) als optimal angesehen,&lt;ref name=&quot;Baranek&quot;&gt;Leo Baranek: ''Concert Hall Acoustics.'' In: ''Journal of the Acoustical Society of America.'' Band&amp;nbsp;92, Nr. 1, Juli 1992, S.&amp;nbsp;1–39.&lt;/ref&gt; kürzere Zeiten werden als „mumpfig“ wahrgenommen (Wohnzimmeratmosphäre), längere lassen den Klang schnell verwaschen (deshalb wird beispielsweise ein Symphonieorchester in einer großen Kirche nicht mehr als angenehm empfunden). Dieser Wert wird auch in der Philharmonie erreicht.&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot; /&gt;<br /> <br /> Anders als von Laien gelegentlich vermutet, stellt das Einstellen der Nachhallzeit bei einem Neubau jedoch keine größere akustische Herausforderung dar, weil sich diese größtenteils über das benötigte Raumvolumen einfach berechnen (10&amp;nbsp;m³ pro Person im Falle der Philharmonie)&lt;ref&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S.&amp;nbsp;95.&lt;/ref&gt; und mit Gestaltung der Oberflächenmaterialien beeinflussen lässt.<br /> <br /> Um den akustischen Unterschied zwischen Probesituation (ohne Publikum) und Konzertsituation (mit besetzten Plätzen) möglichst gering zu halten, wurden beispielsweise die Unterseiten der Sitzflächen mit schallabsorbierenden Polstern versehen. Im unbesetzten Saal herrscht so eine ähnliche Nachhallzeit wie mit besetzten Stühlen.<br /> <br /> Der Saal bietet mit seinem asymmetrischen Grundriss und durch das Fehlen paralleler Flächen optimale Bedingungen, um klassische Probleme wie [[Flatterecho]]s und stehende Wellen ([[Raummode|Raumresonanzen]]) zu vermeiden. Die Decke des Saals ist mit 136 [[Prisma (Geometrie)|prismenförmigen]] [[Helmholtz-Resonator]]en ausgestattet, die mit schallabsorbierendem Material gefüllt sind und zudem durch Regulierung der Spaltöffnung stimmbar sind. Durch ihre Form fungieren sie gleichzeitig als Diffusoren und sorgen so zusätzlich für eine Zerstreuung der sogenannten „[[Frühe Reflexionen|frühen Reflexionen]]“, der direkt hörbaren und ortbaren Reflexionen. Durch diese Maßnahmen erreicht die Philharmonie ihren spezifischen Charakter des Nachhalls, der von einem geringen Anteil früher Reflexionen und einem höheren Anteil diffusen Nachhalls geprägt ist&lt;ref&gt;Wilfried Wang, Daniel E. Sylvester (Hrsg.): ''O’Neil Ford Monograph 5: Philharmonie – Hans Scharoun.'' Wasmuth, Tübingen 2013, S.&amp;nbsp;182.&lt;/ref&gt; – und damit das Gegenteil der traditionellen rechtwinkligen Säle wie z.&amp;nbsp;B. beim [[Schauspielhaus Berlin#Rekonstruktion und Entwicklung zum Konzerthaus|Konzerthaus]] am [[Gendarmenmarkt]].<br /> <br /> === Ausgewogenheit des Klangbildes für die Konzertbesucher ===<br /> Der o.&amp;nbsp;g. Charakter des Raumklangs führt auch zu der ausgezeichneten Ortbarkeit der primären Klangquellen (also der einzelnen Instrumente) und Trennschärfe der Klangfarben. Die gleichmäßige Verteilung des Schalls im Raum wird maßgeblich von der mehrfach konvexen Decke geleistet. Diese geht auf eine Idee von Lothar Cremer zurück: Scharoun hatte zunächst eine kuppelartige Konstruktion vorgesehen.&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot; /&gt;<br /> <br /> Ein wesentlicher Kritikpunkt war anfänglich allerdings genau dieser Aspekt der Ausgewogenheit des Orchesterklangs, insbesondere die Streicher waren häufig nicht laut genug wahrnehmbar. Als Ursache hierfür wurde schnell die zu tiefe Position des Podiums im Saal ausgemacht. „Scharouns Talsohle war offenbar zu tief geraten“ kommentierte der damalige Intendant Wolfgang Stresemann,&lt;ref&gt;Wolfgang Stresemann: ''Philharmonie und Philharmoniker.'' Stapp-Verlag, Berlin 1977, S. 34.&lt;/ref&gt; in Anspielung auf eine Beschreibung des Saals durch Scharoun.&lt;ref name=&quot;Programmheft&quot; /&gt;<br /> <br /> Ironischerweise war ursprünglich ein höheres Podest geplant, jedoch aus Kostengründen nicht realisiert worden. Die Nachbesserung der Podiumshöhe sollte sich über mehr als ein Jahrzehnt erstrecken:<br /> <br /> * 1964 wurde im Sommer zunächst eine Erhöhung des kompletten Podiums vorgenommen, was zwar substantielle Verbesserungen brachte, aber immer noch nicht zur vollen Zufriedenheit von Karajans führte.<br /> * 1973 wurde im Rahmen von Fernsehaufnahmen aus ästhetischen Gründen ein halbkreisförmiges Stufenpodium installiert, das die hinteren Orchesterteile anhob. Obwohl dieses nur als Provisorium gedacht war, wurde es von Karajan in seinen Aufführungen fortan permanent verwendet, weil er vom klanglichen Effekt, der besseren Hörbarkeit der einzelnen Musiker, überzeugt war.&lt;ref name=&quot;StiftBerl104&quot; /&gt; Die Verwendung brachte einen nicht unwesentlichen Aufwand mit sich, weil die Konstruktion für andere Konzerte jeweils wieder entfernt werden musste, was den Einsatz von Fachkräften bedeutete. Aus Sicherheitsgründen musste die Verwendung des Podestes schon nach einem Jahr wieder beendet werden.<br /> * Im Sommer 1975 wurde schließlich das Podium in seiner heutigen Form installiert, das auf einem Entwurf [[Edgar Wisniewski]]s beruht. Die halbkreisförmige Stufenform ist im Ganzen und in Teilen maschinell justierbar und kann so an verschiedene Konzertsituationen angepasst werden.<br /> <br /> Ein physikalischer Umstand kann allerdings auch durch bauliche Akustikmaßnahmen nicht verändert werden: Naturgemäß ist das subjektive Klangbild auf den bühnennahen Plätzen seitlich vom und hinter dem Orchester unausgewogener. Zunächst werden besonders nahe Instrumentengruppen hier betonter wahrgenommen als aus weiterer Distanz oder in den klassischen Blöcken (A–C), weil hier die relativen Amplitudenunterschiede schlicht größer sind.&lt;ref name=&quot;Baranek&quot; /&gt; Ein weiteres Problem entsteht auf diesen Plätzen zusätzlich durch die Direktionalität der Instrumente,&lt;ref name=&quot;Baranek&quot; /&gt; was sich z.&amp;nbsp;B. bei Blechbläsern stark bemerkbar macht, und am größten bei Solistengesang ist. „Das solistische Sängerkonzert wird daher immer ein gewagtes Experiment in der Philharmonie bleiben“ befand der verantwortliche Akustiker Lothar Cremer, während Chöre seiner Meinung nach keine derartigen Schwierigkeiten bereiteten.&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot; /&gt;<br /> <br /> === Hörbarkeit der Musiker untereinander ===<br /> Entgegen der Vermutung vieler Besucher sind die über der Bühne hängenden konvexen Schallelemente nicht primär für das Publikum angebracht worden, sondern für die Musiker: Bei der Deckenhöhe von 22&amp;nbsp;Metern über dem Podium verkürzen diese aus [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]] gefertigten Reflektoren den Schallweg der frühen Reflexionen, sodass die Hörbarkeit der Instrumentalisten untereinander gewährleistet ist. Auf den bühnennahen Publikumsplätzen und insbesondere im mittleren Parkett sorgen die Reflektoren jedoch auch für akustisch als angenehm empfundene Zwischenreflexionen.&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot; /&gt; Die oft auch als „Wolken“ bezeichneten Elemente sind in Höhe und Neigung leicht verstellbar.&lt;ref&gt;Stiftung Berliner Philharmoniker (Hrsg.): ''50 Jahre Berliner Philharmonie: Eine Zeitreise.'' Stiftung Berliner Philharmoniker, Berlin 2013, S. 96.&lt;/ref&gt; Ursprünglich hatte Scharoun einen einzelnen großen Reflektor geplant, dieser wurde dann jedoch in zehn einzelne aufgeteilt. Auf Wunsch Scharouns wurde deren Größe aus ästhetischen Gründen gegenüber dem Entwurf Cremers reduziert, zur Eröffnung hingen diese kleineren Reflektoren von der Decke des Saals. Schon in der Pause nach der ersten Spielzeit allerdings wurden sie gegen die größeren Reflektoren ausgetauscht, wie sie noch heute zu sehen sind.&lt;ref name=&quot;Cremer1965&quot; /&gt;<br /> <br /> == Livestream-Technik ==<br /> {{Hauptartikel|Digital Concert Hall}}<br /> <br /> Seit November 2008 werden Konzerte mit der internen Ton- und Video-Technik der Philharmonie als [[Livestream]] mit hoher Bild- und Tonqualität gesendet und als Archivmaterial im Internet angeboten („Digital Concert Hall“). Wie die bahnbrechende Architektur entspricht die unauffällig integrierte Videotechnik den vor allem von Herbert von Karajan angestrebten „technischen [[Avantgarde|Avantgardismus]]“.<br /> <br /> == Orgel ==<br /> Die Philharmonie verfügt über eine zweiteilige [[Orgel]]anlage.&lt;ref&gt;Zu den [https://www.die-orgelseite.de/disp/D_Berlin_Philharmonie.htm Dispositionen der Orgeln]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Hauptorgel ===<br /> [[Datei:Berlin Philharmonie Hauptorgel.JPG|mini|hochkant|Die Hauptorgel]]<br /> <br /> Die Berliner Firma [[Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH|Karl Schuke]] erbaute 1965 eine [[Manual (Musik)|viermanualige]] Orgel, die 1992 im Zuge der großen Saalrenovierung überarbeitet wurde. 2011 erfolgten der Einbau eines neuen elektrischen Spieltisches mit Setzeranlage, eines neuen [[Koppel (Orgel)|Koppelsystems]], neuer Schwellmotore sowie einer zusätzlichen [[Windwerk#Erzeugung|Windmaschine]]. 2012 wurden sechs [[Register (Orgel)|Register]] hinzugefügt, darunter zwei in horizontaler Bauweise. Parallel hierzu erfolgte die Umintonation einiger Register, die Aufdoppelung der Schwellwerkswände sowie eine Teilreinigung. 2018 wurden drei Zungenregister erneuert und im Pedal ein akustischer Flötbass 32′ hinzugefügt, 2019 wurde im [[Pedal (Orgel)|Pedal]] das akustische Register Gravissima 64′ hinzugefügt.<br /> <br /> Das Instrument verfügt damit über 77 Register, wobei die 2012 hinzugefügten Register Tuba 16′ und Tuba 8′ keinem bestimmten Werk zugeordnet sind. Sie können von allen Manualen und vom Pedal angespielt werden, die Orgelbaufirma verwendet hierfür in der Tradition des Orgelbaus im englischsprachigen Raum den Begriff ''Floating-Werk''. <br /> <br /> {| border=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;16&quot; cellpadding=&quot;12&quot; style=&quot;border-collapse:collapse;&quot;<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=4&quot;| '''I Hauptwerk''' C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |{{0}}1.||Principal || 16′<br /> |-<br /> |{{0}}2.||Oktave || {{0}}8′<br /> |-<br /> |{{0}}3.||Doppelflöte || {{0}}8′ || &lt;small&gt;(2012)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |{{0}}4.||Rohrflöte || {{0}}8′<br /> |-<br /> |{{0}}5.||Oktave || {{0}}4′<br /> |-<br /> |{{0}}6.||Gedacktflöte || {{0}}4′<br /> |-<br /> |{{0}}7.||Nassat || {{0}}{{Bruch|2|2|3}}′<br /> |-<br /> |{{0}}8.||Oktave || {{0}}2′<br /> |-<br /> |{{0}}9.||Mixtur major VI–VIII || {{0}}2′<br /> |-<br /> |10.||Mixtur minor IV || {{0}}{{Bruch|2|3}}′<br /> |-<br /> |11.||Bombarde || 16′|| &lt;small&gt;(2018)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |12.||Trompete || {{0}}8′|| &lt;small&gt;(2018)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |13.||Bassethorn ||{{0}}8′<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| '''II Positiv''' C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |14.||Quintadena || 16′<br /> |-<br /> |15.||Principal || {{0}}8′<br /> |-<br /> |16.||Spillpfeife || {{0}}8′<br /> |-<br /> |17.||Gedackt || {{0}}8′<br /> |-<br /> |18.||Oktave || {{0}}4′<br /> |-<br /> |19.||Blockflöte || {{0}}4′<br /> |-<br /> |20.||Waldflöte || {{0}}2′<br /> |-<br /> |21.||Sesquialtera II || {{0}}{{Bruch|2|2|3}}′<br /> |-<br /> |22.||Nassat || {{0}}{{Bruch|1|1|3}}′<br /> |-<br /> |23.||Mixtur IV–VI || {{0}}{{Bruch|1|1|3}}′<br /> |-<br /> |24.||Cymbel III || {{0}}{{Bruch|1|1|3}}′<br /> |-<br /> |25.||Cor anglais || 16′<br /> |-<br /> |26.||Cromorne || {{0}}8′<br /> |-<br /> | ||''Tremulant''<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| '''III Récit''' &lt;small&gt;(schwellbar)&lt;/small&gt; C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |27.||Bordun || 16′<br /> |-<br /> |28.||Holzflöte || {{0}}8′<br /> |-<br /> |29.||Gambe || {{0}}8′ || &lt;small&gt;(2012)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |30.||Gedackt || {{0}}8′<br /> |-<br /> |31.||Voix céleste || {{0}}8′ || &lt;small&gt;(2012)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |32.||Principal || {{0}}4′<br /> |-<br /> |33.||Flûte douce || {{0}}4′<br /> |-<br /> |34.||Quintflöte || {{0}}{{Bruch|2|2|3}}′<br /> |-<br /> |35.||Nachthorn || {{0}}2′<br /> |-<br /> |36.||Terz || {{0}}{{Bruch|1|3|5}}′<br /> |-<br /> |37.||Flageolett || {{0}}1′<br /> |-<br /> |38.||Forniture V || {{0}}{{Bruch|2|2|3}}′<br /> |-<br /> |39.||Scharffcymbel III || {{0}}{{Bruch|1|2}}′<br /> |-<br /> |40.||Trompete || 16′<br /> |-<br /> |41.||Trompete harmonique || {{0}}8′<br /> |-<br /> |42.||Oboe || {{0}}8′<br /> |-<br /> |43.||Clairon || {{0}}4′<br /> |-<br /> | ||''Tremulant''<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| '''IV Oberwerk''' &lt;small&gt;(schwellbar)&lt;/small&gt; C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |44.||Salicional {{0}}{{0}}{{0}}|| {{0}}8′ || &lt;small&gt;(2012)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |45.||Holzgedackt || {{0}}8′<br /> |-<br /> |46.||Gemshorn || {{0}}8′<br /> |-<br /> |47.||Principal || {{0}}4′<br /> |-<br /> |48.||Rohrflöte || {{0}}4′<br /> |-<br /> |49.||Oktave || {{0}}2′<br /> |-<br /> |50.||Gemshorn || {{0}}2′<br /> |-<br /> |51.||Terz || {{0}}{{Bruch|1|3|5}}′<br /> |-<br /> |52.||Quinte || {{0}}{{Bruch|1|1|3}}′<br /> |-<br /> |53.||Septime || {{0}}{{Bruch|1|1|7}}′<br /> |-<br /> |54.||Sifflöte || {{0}}1′<br /> |-<br /> |55.||None || {{0}}{{Bruch|8|9}}′<br /> |-<br /> |56.||Scharff IV–V || {{0}}1′<br /> |-<br /> |57.||Dulcian || 16′<br /> |-<br /> |58.||Voix humaine || {{0}}8′<br /> |-<br /> | ||''Tremulant''<br /> |}<br /> |}<br /> {| border=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;20&quot; cellpadding=&quot;16&quot; style=&quot;border-collapse:collapse;&quot;<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| '''Auxilaire''' C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |59.||Tuba en chamade || 16′<br /> |-<br /> |60.||Tuba en chamade || {{0}}8′<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| '''Pedal''' C–g&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |61.||Gravissima&lt;ref group=&quot;Anm.&quot; name=&quot;akk&quot;&gt;akustisches Register.&lt;/ref&gt; ||64'|| &lt;small&gt;(2019)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |62.||Principal || 32′<br /> |-<br /> |63.||Flötbass&lt;ref group=&quot;Anm.&quot; name=&quot;akk&quot; /&gt; ||32' || &lt;small&gt;(2018)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |64.||Principal || 16′<br /> |-<br /> |65.||Flötenbass || 16′<br /> |-<br /> |66.||Subbass || 16′<br /> |-<br /> |67.||Zartbass || 16′<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| ''&lt;small&gt;(Fortsetzung Pedal)&lt;/small&gt;''<br /> ----<br /> |-<br /> |68.||Oktave || {{0}}8′<br /> |-<br /> |69.||Gedackt || {{0}}8′<br /> |-<br /> |70.||Oktave || {{0}}4′<br /> |-<br /> |71.||Rohrpommer || {{0}}4′<br /> |-<br /> |72.||Bauernflöte || {{0}}2′<br /> |-<br /> |73.||Hintersatz VI || {{0}}{{Bruch|2|2|3}}′<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;4&quot;| ''&lt;small&gt;(Fortsetzung Pedal)&lt;/small&gt;''<br /> ----<br /> |-<br /> |74.||Posaune || 32′|| &lt;small&gt;(2018)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |75.||Posaune || 16′<br /> |-<br /> |76.||Fagott || 16′<br /> |-<br /> |77.||Trompete || {{0}}8′<br /> |-<br /> |78.||Schalmei || {{0}}4′<br /> |}<br /> |}<br /> * ''Anmerkungen:''<br /> &lt;references group=&quot;Anm.&quot; /&gt;<br /> <br /> === Chororgel ===<br /> Die Chororgel wurde ebenfalls 1965 von der Berliner Orgelbaufirma [[Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH|Schuke]] erbaut und 2016 umgestaltet, dabei wurden vier Register ersetzt und zwei Bordunregister 16' und 8' im Hauptwerk als Transmission aus dem Subbass 16' des Pedalwerks hinzugefügt. Chor- und Hauptorgel sind vom elektrischen Spieltisch aus gemeinsam spielbar.<br /> {| border=&quot;0&quot; cellspacing=&quot;16&quot; cellpadding=&quot;12&quot; style=&quot;border-collapse:collapse;&quot;<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;3&quot; |'''Chororgel links''' &lt;small&gt;(schwellbar)&lt;/small&gt; C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |1.||Bourdon||16'<br /> |-<br /> |2.||Principal || {{0}}8′<br /> |-<br /> |3.||Bourdon||{{0}}8′<br /> |-<br /> |4.||Gemshorn || {{0}}8′<br /> |-<br /> |5.||Oktave || {{0}}4′<br /> |-<br /> |6.||Trichterflöte || {{0}}2′<br /> |-<br /> |7.||Basson Hautbois||{{0}}8′ ||&lt;small&gt;(n)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | ||''Tremulant''<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;3&quot;| '''Chororgel rechts''' &lt;small&gt;(schwellbar)&lt;/small&gt; C–a&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |{{0}}8.||Flûte harmonique{{0}}{{0}}{{0}}|| {{0}}8′||&lt;small&gt;(n)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |{{0}}9.||Salicional || {{0}}8′<br /> |-<br /> |10.||Prinzipalflöte|| {{0}}4′<br /> |-<br /> |11.||Sesquialtera II||{{0}}{{Bruch|2|2|3}}′ ||&lt;small&gt;(n)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> |12.||Waldflöte || {{0}}2′<br /> |-<br /> |13.||Clarinette ||{{0}}8′ ||&lt;small&gt;(n)&lt;/small&gt;<br /> |-<br /> | ||''Tremulant''<br /> |}<br /> | style=&quot;vertical-align:top&quot; |<br /> {| border=&quot;0&quot;<br /> |colspan=&quot;3&quot;| '''Pedal''' C–g&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> ----<br /> |-<br /> |14.||Subbass {{0}}{{0}}|| 16′<br /> |}<br /> |}<br /> * ''Anmerkung''<br /> : &lt;small&gt;(n)&lt;/small&gt; = nachträglich (2016) hinzugefügtes Register<br /> <br /> == Die Berliner Philharmonie als Vorbild für andere Konzertsäle ==<br /> [[Datei:DBPB 1965 256 Philharmonie.jpg|mini|hochkant|20 Pfennig-Sondermarke der [[Briefmarken-Jahrgang 1965 der Deutschen Bundespost Berlin|Bundespost Berlin (1965)]], Berliner Philharmonie]]<br /> <br /> Die Philharmonie war das erste Konzerthaus, bei dem das Podium inmitten des Publikums positioniert wurde. Dieses Konzept wurde in der Folge von zahlreichen anderen Planungen übernommen, dazu gehören z.&amp;nbsp;B.:<br /> <br /> * [[Sydney Opera House|Opera House]] in [[Sydney]] ([[Jørn Utzon]], 1973)<br /> * Boettcher Concert Hall in [[Denver]] ([[Hardy Holzman Pfeiffer]], 1978)<br /> * [[Gewandhaus (Leipzig)|Gewandhaus]] in [[Leipzig]] (Rudolf Skoda &amp; Volker Sieg, 1981)<br /> * [[Suntory Hall]] in [[Tokio]] (Shōichi Sano, 1986)<br /> <br /> Inzwischen hat sich das Layout als ein Standard für Konzertsäle durchgesetzt. Zu den prominenteren Neubauten im 21.&amp;nbsp;Jahrhundert zählen beispielsweise:<br /> <br /> * [[Auditorium Parco della Musica|Parco della Musica]] in [[Rom]] (Renzo Piano, 2002)<br /> * [[Walt Disney Concert Hall]] in [[Los Angeles]] (Frank Gehry, 2003)<br /> * [[Konzerthaus Kopenhagen|DR Koncerthuset]] in [[Kopenhagen]] (Jean Nouvel, 2009)<br /> * [[Musiikkitalo]] in [[Helsinki]] (Marko Kivistö, 2011)<br /> * [[Philharmonie de Paris|Philharmonie]] in [[Paris]] (Jean Nouvel, 2015)<br /> * [[Elbphilharmonie]] in [[Hamburg]] ([[Herzog &amp; de Meuron]], 2016)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/Elbphilharmonie-Die-Plaza-wird-eroeffnet,elbphilharmonieplaza100.html |titel=Elbphilharmonie: Die Plaza ist eröffnet |werk=ndr.de |abruf=2017-01-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Dach der Elbphilharmonie weist zudem eine geschwungene Form auf, ähnlich wie das Dach der Berliner Philharmonie.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Philharmonie]]<br /> * [[Liste von Sehenswürdigkeiten in Berlin]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Johannes Althoff: ''Die Philharmonie.'' Berlin-Edition, Berlin 2002, ISBN 3-8148-0035-4.<br /> * [[Wolfgang Stresemann]]: ''Philharmonie und Philharmoniker.'' Stapp, Berlin 1984, ISBN 3-87776-518-1.<br /> * [[Edgar Wisniewski]]: ''Die Berliner Philharmonie und ihr Kammermusiksaal – Der Konzertsaal als Zentralraum.'' Gebrüder Mann, Berlin 1993, ISBN 3-7861-1714-4.<br /> * [http://www.stern.de/kultur/musik/berliner-philharmonie-der-zirkus-karajani-wird-50-2064416.html ''Berliner Philharmonie. Der „Zirkus Karajani“ wird 50.''] In: ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]].'' 14. Oktober 2013.<br /> * [https://www.morgenpost.de/kultur/Philharmonie-50-Jahre/article120554716/30-ungewoehnliche-Fakten-zur-Berliner-Philharmonie.html ''30 ungewöhnliche Fakten zur Berliner Philharmonie.''] In: ''Berliner Morgenpost.'' 15. Oktober 2013 (Geschichte ausführlich mit historischen Bildern, Architekturzeichnungen von Scharoun und teilweise interaktiven Darstellungen).<br /> <br /> == Dokumentarfilme ==<br /> * ''Stradivari aus Beton. Die Berliner Philharmonie.'' Deutschland 2003, 30&amp;nbsp;min; Buch und Regie: Andreas Knaesche und Gisela Lerch, Produktion: [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|rbb]]. Erstsendung: 15. Oktober 2003 (40.&amp;nbsp;Jahrestag der Eröffnung).<br /> * ''Die Philharmonie Berlin. Ein Fünfeck mit Aura.'' Deutschland 2013, 43:40&amp;nbsp;min, Buch und Regie: Alexander Lück, Produktion: finkernagel &amp; lück, rbb. Erstsendung: 15. Oktober 2013 (50.&amp;nbsp;Jahrestag der Eröffnung).&lt;ref&gt;[https://www.digitalconcerthall.com/de/film/113 ''Die Philharmonie Berlin – Ein Fünfeck mit Aura''] Angaben zum Film in der [[Digital Concert Hall]] der Berliner Philharmoniker.&lt;/ref&gt;<br /> * ''Kathedralen der Kultur''. Deutschland 2014, 164&amp;nbsp;min. Sechs Regisseure porträtieren sechs einzigartige Bauwerke,&lt;ref&gt;[https://www.moviepilot.de/movies/kathedralen-der-kultur ''Kathedralen der Kultur''] bei moviepilot.de&lt;/ref&gt; darunter [[Wim Wenders]], der die Berliner Philharmonie vorstellt (26&amp;nbsp;min).&lt;ref&gt;[https://www.digitalconcerthall.com/de/film/227 ''Kathedralen der Kultur: Wim Wenders’ Filmporträt der Philharmonie''.] Angaben in der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikinews|Großbrand in Berliner Philharmonie endete glimpflich}}<br /> * {{LDLBerlin|09050203|ja}}<br /> * [https://www.berliner-philharmoniker.de/philharmonie/ ''Philharmonie Berlin''] berliner-philharmoniker.de<br /> * [https://www.ardmediathek.de/rbb/video/rbb-retro-berliner-abendschau/philharmonie-neubau-interview-mit-hans-scharoun/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvYmVybGluZXItYWJlbmRzY2hhdS8xOTYwLTA4LTE2VDE5OjMwOjAwXzVhZDUxOTZhLWZjOTAtNGQwZS1iZjVmLTViMjExNzAxYmY4YS9yZXRyb18xOTYwMDgxNl9TY2hhcm91bg/ ''Philharmonie-Neubau – Interview mit Hans Scharoun''.] ARD Mediathek, Filmbeitrag in der ''[[rbb24 Abendschau|Berliner Abendschau]]'' am 16.&amp;nbsp;August 1960 (5:08&amp;nbsp;min)<br /> <br /> == Einzelnachweise und Anmerkungen ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4212264-8|LCCN=n/85/030115|VIAF=194564726}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hans Scharoun]]<br /> [[Kategorie:Konzerthaus in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Veranstaltungsstätte in Berlin|Philharmonie]]<br /> [[Kategorie:Baudenkmal in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Spielstätte für Musik (Berlin)|Philharmonie]]<br /> [[Kategorie:Disposition einer Orgel|Berlin, Berliner Philharmonie]]<br /> [[Kategorie:Erbaut in den 1960er Jahren]]<br /> [[Kategorie:Potsdamer Straße]]<br /> [[Kategorie:Tiergartenstraße]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Proof_of_Stake&diff=226725566 Proof of Stake 2022-10-03T14:55:16Z <p>Da flow: Datum Ethereum Umstellung</p> <hr /> <div>'''Proof of Stake''' (deutsch etwa „Anspruchsnachweis“ oder „Anteilsnachweis“; kurz ''PoS'') bezeichnet ein Verfahren, mit dem ein [[Blockchain]]-Netzwerk einen Konsens darüber erzielt, welcher Teilnehmer den nächsten Block erzeugen darf. Dabei wird eine [[Gewichtung|gewichtete]] Zufallsauswahl eingesetzt, wobei die Gewichte der einzelnen Teilnehmer aus Teilnahmedauer und/oder Vermögen (dem „[[Stakeholder|Stake]]“) ermittelt werden. Im Gegensatz zum bei [[Bitcoin]] eingesetzten [[Proof of Work]] kommt ''Proof of Stake'' ohne zeit- und energieintensives [[Bitcoin#Mining|Mining]] aus und es ist nicht möglich, das Netzwerk allein durch Besitz von Rechenleistung zu übernehmen („51-%-Angriff“).<br /> <br /> Eine grundlegende Schwierigkeit von ''Proof-of-Stake''-Verfahren stellt das sogenannte ''nothing-at-stake''-Problem dar. Dieses besagt, dass die Erzeuger von Blöcken im Fall von mehreren konkurrierenden Zweigen einer Blockchain den Anreiz haben, auf allen diesen Zweigen Blöcke zu erzeugen, da dieses parallele Erzeugen anders als beim Proof-of-Work keinen erheblichen Zusatzaufwand darstellt. Wenn eine große Zahl der Stakeholder so handelt, kann sich kein Konsens über den „korrekten“ Zweig einstellen. Eine der Möglichkeiten, dem ''nothing-at-stake''-Problem zu entgegnen, wäre parallele Erzeugungen zu sanktionieren.&lt;ref&gt;https://github.com/ethereum/wiki/wiki/Proof-of-Stake-FAQs&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Proof of Stake (PoS) wurde erstmals 2012 in einem Papier von [[Peercoin|Sunny King und Scott Nadal]] vorgestellt und sollte das Problem des hohen Energieverbrauchs im Bitcoin-Mining lösen. Damals kostete es durchschnittlich 150.000 Dollar pro Tag, das Bitcoin-Netzwerk aufrechtzuerhalten. <br /> <br /> Anstatt sich beim Hinzufügen von Blöcken auf die energieabhängige Arbeit der Miner zu verlassen, schlugen Sunny und Scott eine alternative Methode namens &quot;Staking&quot; vor, bei der ein deterministischer Algorithmus die Knoten auf der Grundlage der Anzahl der Coins, die eine Person hat, auswählen würde. Mit anderen Worten, Staker hätten mehr Chancen, ausgewählt zu werden, um der Kette einen Block hinzuzufügen und die Belohnung zu ernten, wenn sie mehr Coins &quot;staken&quot; würden. Sie hofften, dass dadurch die großen Energiekosten des Minings vermieden würden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://cointelegraph.com/news/the-history-and-evolution-of-proof-of-stake |titel=The History and Evolution of Proof-of-Stake |abruf=2020-10-22 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sunny King schuf 2013 [[Peercoin]] (PPC), um die erste [[Kryptowährung]] zu werden, die Proof of Stake implementiert und gleichzeitig den Proof of Work (PoW) beibehält.<br /> <br /> Zuletzt (15. September 2022) stellte [[Ethereum]] seinen Mechanismus von Proof of Work auf Proof of Stake um.<br /> <br /> == Delegated Proof of Stake (DPoS) ==<br /> Eine bekannte Weiterentwicklung ist der vom amerikanischen Blockchain-Entwickler [[Dan Larimer]] erfundene Konsensalgorithmus '''Delegated Proof of Stake''' (deutsch etwa „Delegierter Anteilsnachweis“; kurz ''DPoS'').&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Ryan Smith |url=https://coincentral.com/what-is-delegated-proof-of-stake-exploring-the-consensus-algorithm/ |titel=What is Delegated Proof of Stake? Exploring the Consensus Algorithm |werk= |hrsg=Coincentral |datum=2018-07-03 |zugriff=2019-03-14}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Bei dieser Variante wird die Gewichtung bei der Anspruchsauswahl nicht auf den eigenen Anteil an den Netzwerkressourcen bezogen, sondern es werden in einer nach Stake gewichteten Wahl von den Anteilhabern einer Blockchain Vertreter gewählt, die die nächsten Blöcke der Kette signieren dürfen. Das Recht, Blöcke zu signieren, wird also quasi an diese gewählten Vertreter delegiert. Es ist wichtig zu verstehen, dass keine Token an diese gewählten Vertreter geschickt werden, sondern lediglich eine nach Stake gewichtete Abstimmung über die Wahl der Blockproduzenten stattfindet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Steve Walters |url=https://www.coinbureau.com/education/delegated-proof-stake-dpos/ |titel=Delegated Proof of Stake (DPoS) – Total Beginners Guide |werk= |hrsg=Coinbureau |datum=2018-08-20 |zugriff=2019-03-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Delegated Proof of Stake'' wird von einigen [[Blockchain]]s als Konsensalgorithmus genutzt, darunter [[EOS (Kryptowährung)|EOS]], [[Gridcoin]], [[Steem]] und [[Tronix (Kryptowährung)|Tronix]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://blocktivity.info/ |titel=Blockchain Activity Matrix |werk= |hrsg=Blocktivity |datum= |zugriff=2019-03-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [[Vitalik Buterin]]: [https://bitcoinmagazine.com/articles/what-proof-of-stake-is-and-why-it-matters-1377531463/ What Proof of Stake Is And Why It Matters] In: ''Bitcoin Magazine'', 26. August 2013<br /> * [[Dan Larimer]]: [https://www.youtube.com/watch?v=5m0_jnX5Sy0/ What is DPOS – Delegated Proof of Stake?] In: ''Youtube/Bitshares'', 21. Juli 2014<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Algorithmus]]<br /> [[Kategorie:Blockchain]]<br /> [[Kategorie:Kryptowährungen]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ochsenschwanzsuppe&diff=226705773 Ochsenschwanzsuppe 2022-10-02T21:29:13Z <p>Da flow: Hinweis auf Absatz</p> <hr /> <div>[[Datei:Oxtail soup with sliced bread-93321.jpg|mini|hochkant=1.2|Gebundene Ochsenschwanzsuppe mit Brot]]<br /> '''Ochsenschwanzsuppe''' bzw. '''Ochsenschleppsuppe''', im englischen Sprachraum als '''Oxtail soup''' bekannt, ist eine klare oder gebundene [[Suppe]], zu deren Hauptzutaten [[Ochsenschwanz]] gehört. Sie ist konzentriert, von gold- bis tiefbrauner Farbe und meist mit [[Küchenkraut|Kräutern]] gewürzt sowie mit [[Sherry]] oder [[Madeira (Wein)|Madeira]] aromatisiert.<br /> <br /> Neben der echten Ochsenschwanzsuppe gibt es auch industriell hergestellte Fertiggerichte, die als „Ochsenschwanzsuppe“ bezeichnet werden. Diese können Ochsenschwanz enthalten, müssen dies jedoch nicht (siehe [[Ochsenschwanzsuppe#Industriell hergestellte Ochsenschwanzsuppe|unten]]).<br /> <br /> == Zubereitung ==<br /> Zur allgemeinen Zubereitung wird [[Bandscheibe|zwischen den Wirbelkörpern]] zerteilter Ochsenschwanz zusammen mit [[Suppengrün|Wurzelgemüse]] zunächst kräftig [[Anbraten|angebraten]] und dann alles – je nach Rezept mit weiteren Zutaten – in [[Brühe|Kraftbrühe]] mehrere Stunden gegart, die Suppe geklärt und entfettet oder [[Passieren|passiert]]. Typische Gewürze sind [[Thymiane|Thymian]], [[Echter Salbei|Salbei]], [[Rosmarin]] und [[Basilikum]].<br /> <br /> === Klassische Varianten ===<br /> In der europäischen Küche gibt es mehrere klassische Varianten:<br /> * '''Klare Ochsenschwanzsuppe''' ''({{lang|fr|Consommé de queues de bœuf}})'': Würfel von ausgelöstem Fleisch des Ochsenschwanzes und gegartem Wurzelgemüse in der geklärten Kraftbrühe mit Kräutern und [[Sherry]].&lt;ref name=&quot;Hering klar&quot; /&gt;<br /> * '''Gebundene Ochsenschwanzsuppe''' ''({{lang|fr|Potage lies de queues de bœuf}})'': Wie klare Ochsenschwanzsuppe, zusätzlich gebunden durch mit dem Fleisch mitgeröstetes [[Mehl]] und das passierte Wurzelgemüse der Brühe, aromatisiert mit [[Madeira (Wein)|Madeira]]&lt;ref name=&quot;Hering gebunden&quot; /&gt; oder Sherry.<br /> * '''{{lang|en|Clear oxtail soup}}''' oder '''{{lang|en|Oxtail clear}}''' ([[englische Küche]]): Wie klare Ochsenschwanzsuppe, zusätzlich [[Tomatenmark]] und [[Rotwein]] in der Brühe.&lt;ref name=&quot;Hering Oxtail&quot; /&gt;<br /> <br /> Daneben gibt es verschiedene Varianten, bei denen unter anderem englisches [[Schwarzbier]] und [[Edelkastanie|Maronen]] hinzugegeben werden.&lt;ref name=&quot;Trotter &amp; Ramsay 185&quot; /&gt; Die Suppe wird in der Regel zusätzlich entfettet und geklärt, Kochgemüse und Suppe können auch püriert werden.&lt;ref name=&quot;Trotter &amp; Ramsay 185&quot; /&gt; Außerdem wird das Fleisch in der Regel aus dem Knochen gelöst und in kleine Stücke geschnitten oder gestochen.&lt;ref name=&quot;Hering Oxtail&quot; /&gt;<br /> <br /> === Oxtail Soup nach Eliza Acton ===<br /> [[Eliza Acton]] beschrieb in ihrem Kochbuch ''Modern Cookery for Private Families'' von 1845 die Zubereitung einer klassischen britischen Oxtail soup. Dabei weist sie darauf hin, dass der gute Geschmack der Suppe durch die zusätzliche Beigabe von etwas Schinken oder Schinkenknochen verbessert werden kann und ohne diese fade wird:&lt;ref name=&quot;Acton&quot; /&gt;<br /> <br /> {{Zitat|… it will be insipid in flavour without the addition of a little ham, knuckles of bacon or a pound or two of other meat.&lt;ref name=&quot;Acton&quot; /&gt;}}<br /> <br /> In ihrem klassischen Rezept wird der Ochsenschwanz nicht geteilt und nach der Reinigung nicht angebraten, sondern nur eingeweicht und danach im Ganzen in Wasser gekocht. Erst, nachdem der Schwanz nach einigen Stunden weichgekocht ist, wird er entfernt und zerteilt, danach werden die Stücke mit Knochen weitergekocht, bis das Bindegewebe geliert und das Fleisch vom Knochen fällt. Danach wird die Suppe mit [[Reismehl]] oder [[Maranta arundinacea#Nutzung|Pfeilwurzmehl]] gebunden und gewürzt.&lt;ref name=&quot;Acton&quot; /&gt;<br /> <br /> === Internationale Küche ===<br /> [[Datei:Tail soup.JPG|mini|Japanische klare Ochsenschwanzsuppe]]<br /> In der [[Chinesische Küche|chinesischen Küche]] und der [[Soul Food (Küche)|Küche der Afroamerikaner]] in den USA sind ebenfalls Ochsenschwanzsuppen bekannt – sie enthalten verschiedene sättigende Gemüse in größerer Menge und entsprechen häufig eher [[Eintopf|Eintöpfen]].<br /> <br /> == Industriell hergestellte Ochsenschwanzsuppe ==<br /> Industriell hergestellte Ochsenschwanzsuppe muss in Deutschland keinen Ochsenschwanz beinhalten: &quot;Im Zuge der Interventionsmaßnahmen für Rindfleisch im Zusammenhang mit der [[Bovine spongiforme Enzephalopathie|BSE]]-Krise (ab 1993) wurde die Wirbelsäule von Rindern (ohne Schwanzwirbel) als „spezifiziertes Risikomaterial“ eingeordnet. Dies führte dazu, dass zahlreiche Schlacht- und Zerlegebetriebe aus Sicherheitsbedenken die gesamte Wirbelsäule … entsorgten, was einerseits zu einer drastischen Verknappung der Zutat Ochsenschwanz, andererseits zum Verlust der Verbraucherakzeptanz führte. Vor diesem Hintergrund hat sich die Verkehrsauffassung zu als „Ochsenschwanzsuppe“ bezeichneten Produkten im Verlauf der vergangenen 20 Jahre insofern gewandelt, als hierunter heute vor allem eine bestimmte Geschmacksvarietät verstanden wird.&lt;ref name=&quot;Richtlinie&quot; /&gt;<br /> <br /> == Belege ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Richtlinie&quot;&gt;[https://www.bll.de/download/richtlinie-beurteilung-suppen-sossen Richtlinie zur Beurteilung von Suppen und Soßen], [[Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde]], 2015. S. 3, 9&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Hering gebunden&quot;&gt;„Ochsenschwanzsuppe.“ In: F. Jürgen Herrmann (Hrsg.): ''Herings Lexikon der Küche.'' Fachbuchverlag Pfanneberg, Haan-Gruiten 2012 (Lizenzausgabe Nikol, Hamburg 2016); S. 129. ISBN 978-3-86820-344-8.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Hering klar&quot;&gt;„Ochsenschwanzsuppe.“ In: F. Jürgen Herrmann (Hrsg.): ''Herings Lexikon der Küche.'' Fachbuchverlag Pfanneberg, Haan-Gruiten 2012 (Lizenzausgabe Nikol, Hamburg 2016); S. 97. ISBN 978-3-86820-344-8.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Hering Oxtail&quot;&gt;„Ochsenschwanzsuppe.“ In: F. Jürgen Herrmann (Hrsg.): ''Herings Lexikon der Küche.'' Fachbuchverlag Pfanneberg, Haan-Gruiten 2012 (Lizenzausgabe Nikol, Hamburg 2016); S. 111. ISBN 978-3-86820-344-8.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Trotter &amp; Ramsay 185&quot;&gt;„Ochsenschwanzsuppe mit Schwarzbier.“ In: Christopher Trotter, Maggie Ramsay: ''Alles vom Rind.'' h.f. ullmann, Köln 2016, ISBN 978-3-8480-0801-8 (Originalausgabe: ''The whole cow. Recipes &amp; lore for beef and veal.'' Pavillon Books); S. 185.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Acton&quot;&gt;Eliza Acton: ''Modern Cookery, for Private Families: Reduced to a System of Easy Practice, in a Series of Carefully Tested Receipts, in which the Principles of Baron Liebig and Other Eminent Writers Have Been as Much as Possible Applied and Explained.'' Green, Reader and Dyer, London 1868; S. 47–48. ([https://books.google.de/books?id=s9UqAAAAYAAJ&amp;pg=PA42#v=onepage&amp;q&amp;f=false Google Books]).&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''[[Herings Lexikon der Küche]]''. Fachbuchverlag Pfannenberg, Haan-Gruiten, 23. Auflage 2001, ISBN 3-8057-0470-4<br /> * [[Erhard Gorys]]: ''Das neue Küchenlexikon''. dtv, München 1994–2002, ISBN 3-423-36245-6<br /> <br /> [[Kategorie:Suppe]]<br /> __NOTOC__</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=MWM&diff=221364348 MWM 2022-03-21T12:05:28Z <p>Da flow: Ergänzung Möbelwagenmeter</p> <hr /> <div>'''MWM''' steht für:<br /> * [[Majlis Wahdat-e-Muslimeen]], pakistanische Partei<br /> * [[Metrowagonmasch]], russisches Maschinenbauunternehmen<br /> * [[Möbelwagenmeter]], eine Volumeneinheit in der Logistik<br /> * ''Morris water maze'' (dt. „[[Morris-Wasserlabyrinth]]“), Versuchsapparatur für Verhaltensexperimente mit Nagetieren<br /> * [[Motif Window Manager]], Window-Manager unter [[Motif]] für X-Window-Systeme<br /> * ''Motorenwerke Mannheim'', heute [[Caterpillar Energy Solutions]]<br /> * ''MWM International Motores'', ehemals Tochter der ''Motorenwerke Mannheim'', heute [[International Indústria Automotiva da América do Su]], Teil von [[Navistar]]<br /> * [[Windom Municipal Airport]] (IATA-Code), Flughafen von [[Windom (Minnesota)]], Minnesota<br /> <br /> '''mwm''' steht für:<br /> * [[Sar (Sprache)]] (auch ''Madjingay''; ISO-639-3-Code), eine der [[Zentralsudanische Sprachen|zentralsudanischen Sprachen]] im Tschad, Lingua franka in [[Sarh]]<br /> <br /> {{Begriffsklärung}}<br /> [[Kategorie:Abkürzung]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Whirlpool_(Becken)&diff=219537610 Whirlpool (Becken) 2022-01-25T15:58:47Z <p>Da flow: /* Geschichte und Etymologie */</p> <hr /> <div>{{Belege fehlen}}<br /> [[Datei:Whirlpool in einem Hotel.JPG|mini|300px|Whirlpool in einem Kneippkurhotel]]<br /> [[Datei:Hot tub.jpg|mini|Whirlpool in einem kanadischen Skigebiet]]<br /> Ein '''Whirlpool''', auch '''Jacuzzi''' [{{IPA|dʒəˈkuːzɪ}}] oder '''Hottub''' (deutsche Schreibweise von englisch „hot tub“&lt;ref&gt;[http://dict.leo.org/ende?lp=ende&amp;lang=de&amp;searchLoc=0&amp;cmpType=relaxed&amp;sectHdr=on&amp;spellToler=&amp;search=tub leo.org: tub = Badewanne, Bottich, Kübel, Zuber]&lt;/ref&gt;), ist ein Wasserbecken, in dem durch Düsen Luft eingeblasen und/oder kraftvolle Wasserstrahlen erzeugt werden. Luftblasen bewirken eine eher sanfte und flächige Massage, Wasserstrahlen eine eher kräftige und punktuelle.<br /> <br /> ''Whirlpools'' finden sich in [[Wellnesscenter]]n, [[Spa (Gesundheit)|Spa]]-Bereichen, Hotels und zunehmend auch privat innerhalb und außerhalb geschlossener Räume. Whirlpools bieten in der Regel Platz für drei bis acht Personen (Massageplätze), ''Whirlwannen'' für ein bis zwei Personen.<br /> <br /> == Funktionsweise des Whirlsystems ==<br /> Ein Whirlpool ist eine Wanne (rund, quadratisch, elliptisch, rechteckig, dreieckig, oval, kreisförmig etc.) mit einer oder mehreren Düsen ''(Jets)'' mit einem oder mehreren Ausgängen ''(Ports)'' für Wasser, dem zusätzlich Luft beigemischt werden kann. Neben dem meist als angenehm entspannend empfundenen „Wassersprudelbad“ sorgen die Wasserstrahldüsen für eine [[Massage]] verschiedener Körperregionen (Rücken, Fuß, Schenkel etc.).<br /> <br /> == Anwendung ==<br /> Whirlpools dienen der [[Erholung]] oder der medizinischen [[Therapie]]. Sie werden z. B. in Krankenhäusern, [[Kurklinik]]en, [[Wellness]]hotels oder [[Swingerclub]]s, aber auch im privaten Bereich zur Erholung oder für therapeutische Zwecke verwendet.<br /> <br /> Manche Hersteller bieten für ihre Whirlpools Optionen zur [[Farblicht-Therapie]], [[Klangtherapie]] und [[Aromatherapie]] an. Whirlpools sollen Linderung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Rückenschmerzen, Osteoporose, Schlafstörungen, Diabetes oder Asthma bewirken. Die Unterwassermassage regt den Stoffwechsel an und fördert den Blutkreislauf. Bei einer bereits vorhandenen Erkrankung, besonders bei Herz-Kreislauf-Problemen und Rheuma, sollte ein Arzt konsultiert werden, denn manche dieser Erkrankungen bedürfen einer strikten Beachtung von Zeit und Temperatur bei einer Behandlung mit Whirlpools. Auch bei Krampfadern wird von langen warmen Bädern abgeraten.<br /> <br /> Es gibt auch Whirlpools mit individuell regulierbaren Massagedüsen.<br /> <br /> Die Anwendung von Whirlpools zur Gesundheitsvorsorge und -förderung wird beispielsweise von der ''Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsvorsorge'' (DGGV) empfohlen.<br /> <br /> == Hygiene ==<br /> Das warme Wasser ist ein gutes [[Nährmedium]] für Keime aller Art, wie [[Bakterien]] oder [[Pilze]]. Die Verkeimung kann sich harmlos oder im schlimmsten Fall [[Pathogenität|pathogen]] (krankmachend) auswirken. Durch den Sprudeleffekt können sogar kleinste lungengängige (gegebenenfalls keimbelastete) Wassertröpfchen ([[Aerosol]]e) eingeatmet werden. Schlecht oder falsch gereinigte Whirlpools werden deshalb gelegentlich mit der [[Legionärskrankheit]] in Verbindung gebracht [[Stede Broec#Geschichte|(1999 Bovenkarspel/Niederlande, 28 Tote)]]. Wird verseuchtes Wasser bereits geruchlich wahrgenommen, ist die Verkeimung bereits so weit fortgeschritten, dass mit ernsten Erkrankungen gerechnet werden muss. Der Whirlpool darf nach einer Verkeimung erst dann wieder in Betrieb gesetzt werden, wenn das verkeimte Wasser abgelassen und eine vollständige Desinfektion durchgeführt wurde. Die Whirlleitungen müssen dann allerdings noch mit einem Spezialreiniger gereinigt werden, da sich sonst eine Sielhaut (Biofilm im Abwasser) bilden kann, die als schwarze Kügelchen bei der nächsten Benutzung in die Wanne gespült werden. Um Verkeimungen vorzubeugen, wird möglichst nach jeder Benutzung –&amp;nbsp;wie bei der Badewanne&amp;nbsp;– frisches Wasser verwendet. Der Wasserwechsel in Whirlpools erfolgt bei richtiger Pflege alle 3–4 Monate. Durch die Ozon-Anlage ist der Pflegeaufwand bei Whirlpools gering. Grundvoraussetzung für einwandfreies Wasser ist der richtige [[pH-Wert]] von 7,2 bis 7,6.<br /> <br /> == Geschichte und Etymologie ==<br /> Im Englischen versteht man unter dem Begriff „Whirlpool“ etwas Anderes (nämlich einen [[Strudel (Physik)|Wasserwirbel/-strudel]]); der im deutschsprachigen Raum sogenannte Whirlpool heißt im Englischen ''Hot Tub'', ''Jacuzzi'' oder ''Spa''. Diese Bezeichnungen haben sich geschichtlich entwickelt (s.u.) und unterscheiden sich in Nuancen.<br /> <br /> Natürliche Warmwasserquellen wurden schon in der Antike genutzt, z.&amp;nbsp;B. von den Griechen. Von den Römern weiß man, dass sie in ihren heißen Bädern den Körper mit [[Strigilis|metallenen „Striegeln“]] bearbeiteten, um die Durchblutung zu fördern.<br /> <br /> Anfang des 20. Jahrhunderts erwachte das Interesse der Öffentlichkeit an Wasseranwendungen neu. In Hollywood baute man erste Swimmingpools für den Garten. [[Pascal Paddock]] begann 1925 mit dem industriellen Bau solcher Pools und gilt als Vater der Swimmingpools.<br /> <br /> Für die ersten ''Hot Tubs'' (zu deutsch: ‚heiße Wannen‘) wurden große Weinfässer in der Mitte zersägt. Später baute man diese Konstruktionen nach, allerdings wurden sie oft undicht. Auch heute sind solche (zuverlässig abgedichteten) Hot Tubs (aus Holzlatten, zusammengehalten von Spanneisen) erhältlich.<br /> <br /> 1956 entwickelten in den USA die Brüder [[Jacuzzi]], italienische Einwanderer, eine portable Hydrotherapie-Pumpe für medizinische Zwecke. 1968 konstruierte Roy Jacuzzi den Whirlpool mit Düsen und einer voll in das System integrierten Pumpe. Heute werden Whirlpools – egal welchen Herstellers – sehr häufig als Jacuzzi bezeichnet.<br /> <br /> Heute gibt es viele Whirlpoolhersteller, die eigene Ideen und Patente eingebracht haben. Inzwischen sind die Whirlpools verschiedener Hersteller durch elektronische Steuerungen und andere Innovationen umfassende Hydrotherapiegeräte.<br /> <br /> Der – besonders in den USA gebräuchliche – Name ''[[Spa (Gesundheit)|Spa]]'' ist abgeleitet vom Namen des belgischen Badeortes [[Spa (Stadt)|Spa]]. Heute fasst man unter dem Wort Spa die verschiedensten Arten der [[Hydrotherapie]] zusammen.<br /> <br /> == Bauformen ==<br /> Es gibt mittlerweile verschiedene Arten und verschiedene Hersteller von Whirlpools. Einige Arten sind mit einer starken Wärmedämmung ausgestattet und eignen sich somit auch sehr gut zur Verwendung im Freien. Durch das warme Wasser empfindet man das Bad in freier Natur als besonders angenehm. Viele Modelle halten das Wasser mittels eines [[Temperaturregler]]s durchgehend auf einer konstanten Temperatur&amp;nbsp;– dadurch ist das Bad im Freien auch im Winter möglich.<br /> <br /> Unterschieden wird in die Untergruppen:<br /> * Fest montierte Whirlpools<br /> * Portable Spas<br /> * Whirlwannen<br /> <br /> === Fest montierter Whirlpool ===<br /> Die fest montierten Whirlpools sind zumeist auf der [[Veranda]] von Privathäusern, in luxuriösen Hotels, Schwimmbädern oder auf [[Kreuzfahrtschiff]]en zu finden.<br /> <br /> Eine Unterkategorie bildet hier der ''American Whirlpool'', welcher im Gegensatz zu den europäischen Modellen mehr Wasservolumen bietet und somit auch stärkere Pumpen als die europäischen Modelle nutzt. Diese Whirlpools sind auch frostsicher.<br /> <br /> === Portable Spa ===<br /> ''Portable [[Spa (Gesundheit)|Spas]]'' sind kompakt gebaut und transportabel. Sie können in Innenräumen und außen aufgestellt werden.<br /> <br /> Die Wanne eines Portable Spas besteht häufig aus robusten Acrylgussformen. Je nach Hersteller werden diese durch verschiedene Oberflächenbehandlungen und -lackierungen weiter veredelt. Holz- oder Metallgestelle stützen die Wannen. Ebenso individuell wie die Beckenform oder -farbe handhaben Hersteller die seitliche Außenverkleidung eines mobilen Whirlpools (Holz, Kunststoff, bis hin zu Kunstlederarten). Es gibt Modelle, die aus hochisolierendem Schaumstoff gefertigt sind, bei denen die Isolierung gleichzeitig als Sitzfläche dient, wodurch Gewicht eingespart wird.<br /> <br /> Ein portable Spa beinhaltet in der Regel Heizelemente, Pumpensysteme und Filteranlagen und wird mit normalem Netzstrom betrieben. Modelle, bei denen Düsen- und Heizsystem ständig in Betrieb sind, bieten bei guter Wärmedämmung den Vorteil von hoher Energieeffizienz. Manche Hersteller geben im Betrieb einen Energiekostenbedarf von unter zwei Euro pro Tag an. Die meisten Pools besitzen zudem isolierende Deckel, sodass der Whirlpool bei Nichtbenutzung geschlossen werden kann.<br /> <br /> === Whirlwanne ===<br /> Als Whirlwanne bezeichnet man eine [[Badewanne]], die mit einem ''Whirlsystem'' ausgestattet ist.<br /> [[Datei:Whirlwanne.jpg|mini|Wanne mit kombiniertem Whirlpoolsystem]]<br /> Das Wasser wird in der Regel nach jedem Badegang, wie bei einer Badewanne ohne ''Whirlsystem'', abgelassen. Dadurch entfällt die Wasseraufbereitung.<br /> <br /> Gute Hygiene ist jedoch auch hier unerlässlich, sie wird oft über eine Restwasserentleerung, eine optimal angelegte Verschlauchung und selbstentleerende Düsen in Kombination mit Ozondesinfektion und Flüssigdesinfektionsanlagen vorgesehen.<br /> Bei der Verwendung von Badezusätzen in Whirlwannen sollte beachtet werden, dass schäumende oder stark ölhaltige Produkte sowie Zusätze, die feste Partikel enthalten (bspw. Peelings), oft im Schlauchsystem ablagern und dadurch die Hygiene und auch die Funktion der Whirlpool-Badewanne beeinträchtigen können.<br /> <br /> Die Badewanne kann aus [[Acryl]] oder [[Stahlblech]] bestehen. Die Wannenform ist unabhängig vom Whirlsystem. Besonders praktisch an Whirlwannen ist, dass meist nicht mehr Platz benötigt wird als für eine normale Badewanne ohne Whirlsystem. Lediglich ein Stromanschluss muss zusätzlich im Bereich der Wanne vorgesehen sein. Dadurch wird die Nutzung der Wassermassage auch im eigenen Badezimmer möglich. Sie wird einfach und jederzeit nutzbar und lässt sich dadurch gut in den Alltag integrieren.<br /> <br /> Das Whirlsystem besteht aus einer Pumpe, die Wasser aus der Badewanne ansaugt und mit Druck in die Wanne zurückpumpt. Dies geschieht über [[Düse|Wasserdüsen]], die unter dem Wasserspiegel seitlich an der Wanne, im Rücken- oder Fußbereich angeordnet sind. Durch die Anordnung der Düsen zum Körper entsteht eine Massagewirkung. Je besser die Anordnung auf den Badenden zugeschnitten ist und je besser der Wasserdruck einstellbar ist, desto höher ist die erzielbare Wirkung im Sinne der Gesundheitsförderung und -vorsorge. Rückenschmerzen oder Verspannungen, wie sie z.&amp;nbsp;B. oft durch sitzende Tätigkeiten hervorgerufen werden, lassen sich so mitunter recht einfach lindern, oder es kann selbigen dadurch vorgebeugt werden. Es empfiehlt sich die vorige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, besonders bei bekannten Vorerkrankungen und stärkeren Beschwerden.<br /> <br /> Weiters kann das Whirlsystem mit einem Gebläse ausgestattet sein, mit dem Umgebungsluft über Luftdüsen in die Wanne eingeblasen wird. Die Luftdüsen sind vor allem am Wannenboden angeordnet und über Luftleitungen mit dem Gebläse verbunden. Durch die Luftblasen wird das Wasser in Bewegung versetzt; dies hat eine auflockernde und entspannende Wirkung auf die [[Muskulatur]]. Auch durch die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff kann eine wohltuende Wirkung u.&amp;nbsp;a. für die Haut erreicht werden. Durch unterschiedliche Varianten hinsichtlich der verwendeten Düsen und der Leistung und Regulierbarkeit des Gebläses können unterschiedliche Effekte erzielt und auch der entstehende Geräuschpegel entscheidend beeinflusst werden. Nicht zuletzt wirkt die Luftsprudelung beruhigend und kann z.&amp;nbsp;B. das Einschlafen erleichtern.<br /> <br /> Whirlsysteme sind als Wassersystem, Luftsystem oder einer Kombination aus beiden erhältlich. Eine spezielle Variante sind sogenannte Champagner-Systeme, bei denen bereits in der Düse Luft und Wasser gemischt werden können. Dadurch entsteht ein besonders feinperliger Massagestrahl.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Hydrotherapie]] = die methodische Anwendung von Wasser zur Behandlung akuter oder chronischer Beschwerden, zur Stabilisierung von Körperfunktionen ([[Abhärtung]]), zur Vorbeugung, [[Rehabilitation]] und/oder [[Erholung|Regeneration]].<br /> * [[Balneologie]] = die Lehre von der therapeutischen Anwendung natürlicher [[Heilwasser|Heilquellen]], [[Heilgas]]e und [[Peloide]] u.&amp;nbsp;a. in Form von Bädern.<br /> * [[Hot Pot (Thermalbad)|Hot Pot]] – Heißwasserbecken auf Island<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur |Autor=Axel Gehrke |Titel=Sauna, Dampfbad, Whirlpool: vergleichende experimentelle Untersuchungen der Wirkungen auf kardio-vaskuläre und endokrine Parameter |Verlag=Hippokrates-Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=1989 |ISBN=3-7773-0954-0}}<br /> * {{Literatur |Autor=V. Ulbert, F. X. Eich, A. Gehrke |Titel=Die Wirkung des Heisswassersprudelbades (Hot Whirlpool) auf die Befindlichkeit. Eine testpsychologische Untersuchung |Datum=1982 |Kommentar=Zitiert: Phys Med Baln Med}}<br /> * {{Literatur |Autor=K. Ammera, P. Melnizkyb |Titel=Medizinalbäder zur Therapie der generalisierten Fibromyalgie |Datum= |Kommentar=Forschende Komplementärmedizin 6 (1999), S. 80–85, K. Ammera: Ludwig Boltzmann Forschungsstelle für Physikalische Diagnostik und P. Melnizkyb: Institut für Physikalische Medizin, Hanuschkrankenhaus, Wien; dazu: [http://content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowAbstract&amp;ArtikelNr=21214&amp;Ausgabe=225790&amp;ProduktNr=224242 Abstract], link auf pdf |DOI=10.1159/000021214}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Whirlpool baths}}<br /> {{Wiktionary|Whirlpool}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4240058-2}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sanitärtechnik]]<br /> [[Kategorie:Badekultur]]<br /> [[Kategorie:Hydrotherapie]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Berliner_Philharmonie&diff=217858108 Diskussion:Berliner Philharmonie 2021-12-03T18:29:22Z <p>Da flow: /* Akustiksegel wann getauscht? */ Antwort</p> <hr /> <div>{{Autoarchiv|Alter=900|Ziel='((Lemma))/Archiv/1'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=5|Frequenz=monatlich|Zeigen=Nein}}<br /> &lt;!-- zuerst sollen unbeantwortete Beiträge nach 2,5 Jahren archiviert werden --&gt;<br /> {{Autoarchiv|Alter=540|Ziel='((Lemma))/Archiv/1'|Mindestbeiträge=2|Mindestabschnitte=5|Frequenz=monatlich|Zeigen=Nein}}<br /> &lt;!-- dann sollen beendete Diskussionen nach 1,5 Jahren archiviert werden --&gt;<br /> {{Autoarchiv| Alter=30|Ziel='((Lemma))/Archiv/1'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=1|Modus=Alter, Erledigt|Frequenz=montags}}<br /> &lt;!-- als &quot;erledigt&quot; gekennzeichnete Beiträge sollen aber schon nach 1 Monat archiviert werden --&gt;<br /> {{Archivübersicht|<br /> : [[/Archiv/1|Archiv]]}}<br /> <br /> == Konzertsaal-Layout: Erster? ==<br /> <br /> Nur so der Vollständigkeit halber, ich hatte dazu auch schon einen Satz im Artikel geschrieben: Die Stuttgarter [[Liederhalle]] (Ausschreibung wohl 1954, Realisation bis 1956) von [[Rolf Gutbrod]] hatte wohl auch schon eine Podium in der Mitte des Publikums, und wäre damit zumindest theoretisch mindestens ein Jahr früher gewesen als Scharoun (Ausschreibung/Entwurf 1956). Wenn jemand dazu Quellen hat, die Genaueres verraten... --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 19:15, 11. Mai 2015 (CEST)<br /> <br /> == Kammermusiksaal ==<br /> <br /> Hierzu sollte es unbedingt einen separaten Abschnitt geben, wenn nicht gar einen eigenen Artikel. -- [[Benutzer:Sir|Sir]] ([[Benutzer Diskussion:Sir|Diskussion]]) 13:01, 16. Jan. 2016 (CET)<br /> <br /> : Bitte einen Abschnitt, keinen extra Artikel. Gruß! [[Benutzer:GS63|GS63]] ([[Benutzer Diskussion:GS63|Diskussion]]) 13:02, 16. Jan. 2016 (CET)<br /> <br /> ::Habe ich auch gerade beim Lesen vermisst: Schon in der Gliederung müsste der Kammermusiksaal mit einem eigenen Abschnitt gut sichtbar werden. muns 16:41, 12. Feb. 2018 (CET)<br /> <br /> ::: Ich habe heute die Gliederung geändert und dabei das Anliegen wie folgt umgesetzt: Unterabschnitt „Ergänzung des Kammermusiksaals“ bei Geschichte sowie Unterabschnitt „Kammermusiksaal“ bei Architektur. Siehe [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Berliner_Philharmonie&amp;oldid=217291241 aktueller Stand]. --[[Benutzer:Lektor w|Lektor w]] ([[Benutzer Diskussion:Lektor w|Diskussion]]) 13:08, 15. Nov. 2021 (CET)<br /> <br /> == Umgestaltung des Außenbereichs ==<br /> <br /> Es fehlt zudem die Umgestaltung des Außenbereichs / des &quot;Hintereingangs&quot;, die erst 2016/17 (?) ihren Abschluss gefunden hat. --[[Benutzer:Muns|muns]] ([[Benutzer Diskussion:Muns|Diskussion]]) 16:41, 12. Feb. 2018 (CET)<br /> <br /> == Innenraum: Manege und Weinberge ==<br /> <br /> Im Artikel wird der Spitzname Zirkus Karajani erwähnt, ich bin mir aber ziemlich sicher, irgendwo gehört oder gelesen zu haben, dass Scharoun diese Zirkus-Analogie selbst bejahte bzw. sogar selbst als entwurfliches Leitbild neben der Idee der Weinberge benutzte. Das Konzert-Publikum versammet sich wie im [[Zirkuszelt]] rund um eine zentrale [[Manege]]. Leider finde ich dazu keine Belege. Wer weiß weiter? --[[Spezial:Beiträge/2003:D5:873C:FC00:A870:CF93:B78:7ED6|2003:D5:873C:FC00:A870:CF93:B78:7ED6]] 13:52, 15. Jan. 2021 (CET)<br /> <br /> == Akustiksegel wann getauscht? ==<br /> <br /> Im Artikel steht: „Schon in der ersten Spielpause allerdings wurden sie gegen die größeren Reflektoren ausgetauscht, wie sie noch heute zu sehen sind.“ Was ist hier mit dem herzlich schwammigen, eigentlich nur aus dem Fußball bekannten Begriff „Spielpause“ genau gemeint? Die erste große Pause während des ersten Konzerts, oder gar die erste Satzpause? Wohl kaum. Vermutlich geht es um die Pause nach der ''ersten Spielzeit''. Was steht in der angegebenen Quelle Lothar Cremer: ''Die akustischen Gegebenheiten in der neuen Berliner Philharmonie.'' Deutsche Bauzeitung, 70. Jg., Nr. 10, 1965,S. 850-862, S. 860 genau drin? {{Ping|Da flow}} Die Frage geht primär an dich, da du das eingefügt hast. --[[Benutzer:FordPrefect42|FordPrefect42]] ([[Benutzer Diskussion:FordPrefect42|Diskussion]]) 12:21, 1. Feb. 2021 (CET)<br /> <br /> :Sorry für die späte Antwort. Ja, es geht in der Quelle um die Spielpause i.S.v. Ende der Spielzeit. --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 19:29, 3. Dez. 2021 (CET)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lassi&diff=217581956 Lassi 2021-11-25T12:57:42Z <p>Da flow: Ayran hinzugefügt</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> [[Datei:Lassi.jpg|mini|hochkant|Ein Glas Lassi]]<br /> <br /> '''Lassi''' ({{hiS|लस्सी|lassī}}, {{urS|لسی&amp;lrm;}}) ist die Bezeichnung für ein [[Indien|indisches]] [[Joghurtgetränk]]. Es kommt in Varianten im [[Asien|asiatischen]] und [[Osteuropa|osteuropäischen]] Raum vor, z.&amp;nbsp;B. als [[Ayran]] in der [[Türkei]] und im [[Naher Osten|Nahen Osten]].<br /> Man trinkt Lassi gern zu scharfen Speisen, da es –&amp;nbsp;im Gegensatz zu anderen Getränken&amp;nbsp;– durch den Fettgehalt die Schärfe des Essens mildert und seine Verdaulichkeit erhöht. Lassi ist (sofern kalt serviert) ein erfrischendes Milch-Mix-Getränk.<br /> <br /> In [[Deutschland]] wird der Produktname ''Lassi'' von verschiedenen Herstellern für Joghurtgetränke mit Fruchtgeschmack verwendet.<br /> <br /> == Herstellung und Ursprung ==<br /> Auf Grundlage der Basisrezeptur wird Lassi aus Wasser oder [[Milch]] mit [[Joghurt]] im Mischungsverhältnis 1:1 (oder auch 1:2) hergestellt; die süße Variante enthält [[Zucker]] und [[Safran]], [[Fruchtsaft]] oder pürierte Früchte (z.&amp;nbsp;B. als [[Mango]] / [[Yacon]]-Lassi), die salzig gewürzte Variante ist als ''Namkin-Lassi'' bekannt. Die Basis bildet Joghurt mit stark säuernden Kulturen (''[[Streptococcus salivarius subsp. thermophilus|Streptococcus thermophilus]]'' und ''[[Lactobacillus delbrueckii subsp. bulgaricus|Lactobacillus bulgaricus]]'').<br /> <br /> Fast jedes asiatische Land hat ein eigenes ''Lassi''-Rezept. So werden dem (Mango)/Joghurt/Wasser-Gemisch meist auch Palmenblütensamen (''Kefra-Water''), [[Rosenwasser]], [[Grüner Kardamom|Kardamom]], [[Kreuzkümmel]] oder auch [[Essig]] und Zucker beigemischt. In Deutschland hergestelltes Lassi unterscheidet sich geschmacklich von asiatischem Lassi, da die verwendete Milch von anderen Rinderrassen stammt.<br /> <br /> Eine indische Besonderheit stellt das sogenannte ''[[Bhang]]-Lassi'' dar, es enthält getrocknete [[Hanf|Cannabisblätter]] oder -blüten und wird oft bei den ausgelassenen indischen Festen konsumiert, etwa während [[Shivaratri]], einem Fest zu Ehren [[Shiva]]s.<br /> <br /> Bei industrieller Herstellung finden sich zumeist noch [[Verdickungsmittel]] wie [[Johannisbrotkernmehl]] und/oder [[Pektin]] darin.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Schon in den Texten der [[Veda|vedischen]] Zeit fanden die ersten Milch- und Joghurtgetränke in Indien ihre Erwähnung. Im vedischen Opfer sind Speisen und Trank neben Lobpreisungen die vorrangigen Gaben der Menschen an die Götter, wobei nur wertvolle Nahrungsmittel den Göttern dargeboten wurden, darunter fielen auch die Milchprodukte. So wurde wichtigen Gästen auch ein (salziges) Lassi angeboten, wenn Wasser oder [[Tee]] als zu gewöhnlich galt.<br /> Die fruchtigen und süßen Lassi entstanden an den [[Adel]]shäusern. Dort wollte man mit der wohltuenden kühlenden Wirkung und der vorgeblichen Gesundheitssteigerung noch einen Genuss verbinden.<br /> <br /> == Ähnliche Getränke ==<br /> * [[Ayran]] (Türkei)<br /> *[[Dugh]] (Persien)<br /> * [[Laban (Milchprodukt)|Laban]] (Arabien)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikibooks|Kochbuch/ Lassi|Rezept für Lassi|suffix=-}}<br /> <br /> [[Kategorie:Milchgetränk]]<br /> [[Kategorie:Getränk (Indien)]]<br /> [[Kategorie:Sauermilch- und Milchfrischprodukt]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Werner_Sarges&diff=217143108 Werner Sarges 2021-11-10T00:02:06Z <p>Da flow: Korrektur Anzahl Bände</p> <hr /> <div>'''Werner Sarges''' (* [[18. Januar]] [[1941]] in [[Siegen]]) ist ein deutscher [[Psychologe]] und [[Betriebswirt]], emeritierter Universitätsprofessor und Wissenschaftler im Bereich der [[Management-Diagnostik]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Werner Sarges studierte von 1962 bis 1970 Psychologie sowie Betriebswirtschaftslehre (Dipl.-Psych., Dipl.-Kfm.) an den [[Philipps-Universität Marburg|Universitäten Marburg]] und [[Universität Hamburg|Hamburg]]. 1971 bis 1973 war er Trainee und Junior-Manager in einem multinationalen Konzern der Konsumgüterindustrie. 1974 wurde er an der Universität Hamburg promoviert (Dr. phil.) und 1977 auf die Professur für [[Quantitative Sozialforschung|Quantitative Methoden]] an der [[Helmut-Schmidt-Universität]] in Hamburg berufen (Univ.-Prof.), die er bis zu seiner [[Emeritierung]] 2006 innehatte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen nach wie vor auf den Themengebieten Management-Diagnostik und [[Organisationspsychologie]].<br /> <br /> Seit der Erstveröffentlichung seines Handbuchs ''Management-Diagnostik'' 1990 hat sich dieser von ihm kreierte Begriff in Wissenschaft und Praxis schnell verbreitet; gemeint damit ist die berufliche Eignungsdiagnostik für höher und hoch qualifizierte Funktionsträger (Manager, Professionals u.&amp;nbsp;ä.).<br /> <br /> 1984 gründete er das originäre „Institut für Management-Diagnostik“ in [[Barnitz]] (bei Hamburg) und fungiert dort seitdem als Leiter und Senior Berater. Neben der Beratung von Unternehmen und anderen Organisationen liegt der Schwerpunkt des Instituts auf der Forschung, Entwicklung und Evaluation von Instrumenten und Prozessen im Bereich Management-Diagnostik. Die Entwicklung befasste sich vor allem mit [[Assessment-Center]]- und [[Strukturiertes Einstellungsinterview|Interview]]konzepten, Testkonstruktionen, [[360-Grad-Feedback]]s und [[Kompetenz (Pädagogik)#Der Kompetenzbegriff in der beruflichen Bildung|Kompetenzmodelle]]n.<br /> <br /> Seit 1994 ist er Herausgeber der von ihm begründeten, im [[Hogrefe Verlag]] (Göttingen) erscheinenden Buchreihe ''Psychologie für das Personalmanagement'', die inzwischen 27 Bände umfasst. Darüber hinaus war er von 2001 bis 2016 gemeinsam mit [[Heinz Schuler (Psychologe)|Heinz Schuler]], [[Martin Kleinmann]] und [[Rüdiger Hossiep]] Begründer und Herausgeber der Buchreihe ''Praxis der Personalpsychologie – Human Resource Management kompakt'', die seit 2002 ebenfalls bei Hogrefe erscheint und inzwischen 40 Bände zählt.<br /> <br /> Sarges ist Mitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Psychologie|Deutschen Gesellschaft für Psychologie]] (DGPs), des [[Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen|Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen]] (BDP), Ehrenmitglied der Bochumer Wirtschaftspsychologen (BOWIP) und Mitglied im Wirtschaftswoche Club.<br /> <br /> == Schriften (Auswahl) ==<br /> * ''Management-Diagnostik.'' 4. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2013.<br /> * ''Weiterentwicklungen der Assessment Center-Methode.'' 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2001.<br /> * mit Martin Scherm: ''360°-Feedback.'' 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2019.<br /> * mit Udo Konradt: ''E-Recruitment und E-Assessment.'' Hogrefe, Göttingen 2003.<br /> * mit Heinrich Wottawa: ''Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren.'' Band I: ''Personalpsychologische Instrumente.'' 2. Auflage. Pabst, Lengerich 2004.<br /> * mit David Scheffer: ''Innovative Ansätze für die Eignungsdiagnostik.'' Hogrefe, Göttingen 2008.<br /> * mit Heinrich Wottawa und Christian Roos: ''Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren.'' Band II: ''Organisationspsychologische Instrumente.'' Pabst, Lengerich 2010.<br /> *''Das Biographische Eignungs-Interview (B-E-I) - zur Auswahl, Platzierung und Potenzial-Einschätzung von Führungskräften und Top-Fachkräften (Profssionals).'' Pabst, Lengerich (Westf.) 2021.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|122516834}}<br /> * [https://www.sarges-partner.de/ Webseite der Unternehmensgruppe Prof. Sarges &amp; Partner]<br /> * [https://www.sarges-partner.de/artikel/Sarges%20-%20Kritik%20zum%20Thema%20Assessment-Center.pdf Sarges zum Thema ''Kritik am Assessment-Center'' in der Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie]<br /> * [https://www.sarges-partner.de/artikel/Sarges%20-%20Defizitaere%20Felder%20in%20der%20Praxis%20der%20MD.pdf Sarges zum Thema ''Defizitäre Felder der Management-Diagnostik'' in report'''psychologie''']<br /> * [https://www.sarges-partner.de/artikel/Sarges%20-%20Trendwenden_Personaldiagnostik.pdf Sarges zum Thema ''Trendwenden der Personaldiagnostik'']<br /> * [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/personalauswahl-per-gesichtsanalyse-verraeterische-beule-am-kopf-a-446426.html Sarges zum Thema ''Personalauswahl'' im UniSpiegel]<br /> <br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=122516834|LCCN=n/80/101696|VIAF=8270797}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sarges, Werner}}<br /> [[Kategorie:Psychologe]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1941]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sarges, Werner<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Management-Wissenschaftler<br /> |GEBURTSDATUM=18. Januar 1941<br /> |GEBURTSORT=[[Siegen]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Werner_Sarges&diff=212488242 Werner Sarges 2021-05-29T12:20:54Z <p>Da flow: Bände der Hogrefe Reihe (siehe: https://www.hogrefe.com/de/shop/praxis-der-personalpsychologie.html )</p> <hr /> <div>'''Werner Sarges''' (* [[18. Januar]] [[1941]] in [[Siegen]]) ist ein deutscher [[Psychologe]] und [[Betriebswirt]], emeritierter Universitätsprofessor und Wissenschaftler im Bereich der [[Management-Diagnostik]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Werner Sarges studierte von 1962 bis 1970 Psychologie sowie Betriebswirtschaftslehre (Dipl.-Psych., Dipl.-Kfm.) an den [[Philipps-Universität Marburg|Universitäten Marburg]] und [[Universität Hamburg|Hamburg]]. 1971 bis 1973 war er Trainee und Junior-Manager in einem multinationalen Konzern der Konsumgüterindustrie. 1974 wurde er an der Universität Hamburg promoviert (Dr. phil.) und 1977 auf die Professur für [[Quantitative Sozialforschung|Quantitative Methoden]] an der [[Helmut-Schmidt-Universität]] in Hamburg berufen (Univ.-Prof.), die er bis zu seiner [[Emeritierung]] 2006 innehatte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen nach wie vor auf den Themengebieten Management-Diagnostik und [[Organisationspsychologie]]. <br /> <br /> Seit der Erstveröffentlichung seines Handbuchs ''Management-Diagnostik'' 1990 hat sich dieser von ihm kreierte Begriff in Wissenschaft und Praxis schnell verbreitet; gemeint damit ist die berufliche Eignungsdiagnostik für höher und hoch qualifizierte Funktionsträger (Manager, Professionals u.&amp;nbsp;ä.).<br /> <br /> 1984 gründete er das originäre „Institut für Management-Diagnostik“ in [[Barnitz]] (bei Hamburg) und fungiert dort seitdem als Leiter und Senior Berater. Neben der Beratung von Unternehmen und anderen Organisationen liegt der Schwerpunkt des Instituts auf der Forschung, Entwicklung und Evaluation von Instrumenten und Prozessen im Bereich Management-Diagnostik. Die Entwicklung befasste sich vor allem mit [[Assessment-Center]]- und [[Strukturiertes Einstellungsinterview|Interview]]konzepten, Testkonstruktionen, [[360-Grad-Feedback]]s und [[Kompetenz (Pädagogik)#Der Kompetenzbegriff in der beruflichen Bildung|Kompetenzmodelle]]n. <br /> <br /> Seit 1994 ist er Herausgeber der von ihm begründeten, im [[Hogrefe Verlag]] (Göttingen) erscheinenden Buchreihe ''Psychologie für das Personalmanagement'', die inzwischen 27 Bände umfasst. Darüber hinaus war er von 2001 bis 2016 gemeinsam mit [[Heinz Schuler (Psychologe)|Heinz Schuler]], [[Martin Kleinmann]] und [[Rüdiger Hossiep]] Begründer und Herausgeber der Buchreihe ''Praxis der Personalpsychologie – Human Resource Management kompakt'', die seit 2002 ebenfalls bei Hogrefe erscheint und inzwischen 39 Bände zählt.<br /> <br /> Sarges ist Mitglied der [[Deutsche Gesellschaft für Psychologie|Deutschen Gesellschaft für Psychologie]] (DGPs), des [[Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen|Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen]] (BDP), Ehrenmitglied der Bochumer Wirtschaftspsychologen (BOWIP) und Mitglied im Wirtschaftswoche Club.<br /> <br /> == Schriften (Auswahl) ==<br /> * ''Management-Diagnostik.'' 4. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2013.<br /> * ''Weiterentwicklungen der Assessment Center-Methode.'' 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2001.<br /> * mit Martin Scherm: ''360°-Feedback.'' 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2019.<br /> * mit Udo Konradt: ''E-Recruitment und E-Assessment.'' Hogrefe, Göttingen 2003.<br /> * mit Heinrich Wottawa: ''Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren.'' Band I: ''Personalpsychologische Instrumente.'' 2. Auflage. Pabst, Lengerich 2004.<br /> * mit David Scheffer: ''Innovative Ansätze für die Eignungsdiagnostik.'' Hogrefe, Göttingen 2008.<br /> * mit Heinrich Wottawa und Christian Roos: ''Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren.'' Band II: ''Organisationspsychologische Instrumente.'' Pabst, Lengerich 2010.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|122516834}}<br /> * [http://www.sarges-partner.de/ Webseite der Unternehmensgruppe Prof. Sarges &amp; Partner]<br /> * [http://www.sarges-partner.de/artikel/Sarges%20-%20Kritik%20zum%20Thema%20Assessment-Center.pdf Sarges zum Thema ''Kritik am Assessment-Center'' in der Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie]<br /> * [http://www.sarges-partner.de/artikel/Sarges%20-%20Defizitaere%20Felder%20in%20der%20Praxis%20der%20MD.pdf Sarges zum Thema ''Defizitäre Felder der Management-Diagnostik'' in report'''psychologie''']<br /> * [http://www.sarges-partner.de/artikel/Sarges%20-%20Trendwenden_Personaldiagnostik.pdf Sarges zum Thema ''Trendwenden der Personaldiagnostik'']<br /> * [http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,446426,00.html Sarges zum Thema ''Personalauswahl'' im UniSpiegel]<br /> <br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=122516834|LCCN=n/80/101696|VIAF=8270797}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sarges, Werner}}<br /> [[Kategorie:Psychologe]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1941]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sarges, Werner<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Management-Wissenschaftler<br /> |GEBURTSDATUM=18. Januar 1941<br /> |GEBURTSORT=[[Siegen]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Oh_Boy_(2012)&diff=211543358 Diskussion:Oh Boy (2012) 2021-05-02T23:17:22Z <p>Da flow: /* Drehzeit */</p> <hr /> <div>{{Diskussionsseite}}<br /> == Handlung ==<br /> <br /> Ich habe mich an einer teilweisen Zusammenfassung versucht, musste aber aufgrund von Zeitmangel abbrechen. Das bisherige Resultat:<br /> <br /> :Niko ist Ende zwanzig, lebt in Berlin und brach vor zwei Jahren sein Jurastudium ab. Zu Beginn des Filmes trennt er sich von seiner Freundin und zieht in eine neue Wohnung. Bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung wird ihm emotionale Unausgeglichenheit attestiert und nach dem erfolglosen Versuch, sich einen &quot;normalen&quot; Kaffee zu bestellen wird seine EC-Karte vom Geldautomaten eingezogen.<br /> :<br /> :Sein Nachbar beobachtet Nikos Umzug mit großem Interesse und besucht ihn kurz darauf, um Fleischbällchen vorbeizubringen, die dessen Ehefrau eigens für Niko zubereitet hat. Während seines Besuchs drängt er sich Niko mit seinen Problemen auf und bricht schließlich in Tränen aus, als er Niko erzählt, dass er sich seit der Brustkrebserkrankung seiner Frau nicht mehr sexuell zu ihr hingezogen fühle. Niko tröstet ihn widerwillig.<br /> :<br /> :Während eines Mittagessens mit seinem Freund Matze, machen die beiden zufällig Bekanntschaft mit Julika, einer ehemaligen Klassenkameradin Nikos. Julika, nun hübsch und schlank, erzählt, dass sie früher heimlich in Niko verliebt gewesen sei obwohl dieser sie wegen ihres damaligen Übergewichts zusammen mit anderen Kindern gehänselt habe, und lädt Niko und Matze zu ihrer Tanzvorführung am Abend ein. <br /> :<br /> :Anschließend besuchen Niko und Matze einen Freund Matzes während eines Filmdrehs, den Niko dadurch stört, dass sein Handy laut klingelt; es ist sein Vater, ein erfolgreicher Anwalt, der sich mit ihm zu einer Runde Golf verabredet. Nach dem Spiel erklärt Nikos Vater ihm, dass er erfahren habe, dass Niko sein Jurastudium abgebrochen habe und macht ihm daraufhin Vorhaltungen, dass Niko mit seinem Leben nichts anzufangen wisse. Er verweigert ihm fortan jegliches Taschengeld und verlässt den Golfclub.<br /> :<br /> :Auf dem Weg nach Hause mit der S-Bahn wird Niko von zwei Kontrolleuren beim Schwarzfahren erwischt, da dieser wegen eines defekten Automaten ohne Fahrkarte unterwegs ist, kann allerdings fliehen.<br /> --[[Spezial:Beiträge/92.230.187.45|92.230.187.45]] 12:47, 15. Nov. 2012 (CET)<br /> <br /> == Ausrufezeichen ==<br /> <br /> Wo kommt das Ausrufezeichen im Lemma her? Die angegebenen Links können das nicht bestätigen. Ich habe den Film unlängst gesehen und kann mich an ein solches auch nicht erinnern. --[[Benutzer:Scooter|Scooter]] &lt;small&gt; [[Benutzer Diskussion:Scooter|&lt;span style=&quot;color:#0000FF&quot;&gt;&lt;sup&gt;Backstage&lt;/sup&gt;&lt;/span&gt;]] &lt;/small&gt; 15:41, 20. Nov. 2012 (CET)<br /> <br /> == Vornamen ohne Bindestrich ==<br /> <br /> &quot;Jan Ole&quot; findet sich im Internet fast immer ohne Bindestrich (anders z.B. die unter Weblinks angegebene &quot;crew united&quot;), vor allem auf der &quot;offiziellen Internetseite&quot; (X-Verleih), auf der Seite der Produktionsfirma (Schiwago Film), auf der Seite des Deutschen Filmpreises und auf filmportal.de. --[[Benutzer:Klaus Sigl|Klaus Sigl]] ([[Benutzer Diskussion:Klaus Sigl|Diskussion]]) 13:33, 29. Apr. 2013 (CEST)<br /> :Das Thema passt besser nach [[Diskussion:Jan-Ole Gerster]]. Ich erlaube mir mal, das dort hin zu kopieren. --[[Benutzer:Sitacuisses|Sitacuisses]] ([[Benutzer Diskussion:Sitacuisses|Diskussion]]) 22:46, 29. Apr. 2013 (CEST)<br /> :: Gut, das habe ich vergessen. --[[Benutzer:Klaus Sigl|Klaus Sigl]] ([[Benutzer Diskussion:Klaus Sigl|Diskussion]]) 00:59, 1. Mai 2013 (CEST)<br /> == Non lineare Erzählform... ==<br /> nennt man übrigens auf Media Fachchinesich die sogenannte Episodenform. Story-lining und -telling ist als Netz unter dem Sichtbaren gespannt. So ist &quot;Handlung&quot; wie auf der Seite erzählt oder hier &quot;versucht&quot; eigentlich nicht die Kategorie,. die diesen Film beschreibt. In der Ästhetik des nouvelle vague und in schwarz/weiß wird Subversion der üblichen Erfolgsklischees betrieben. Szenisch kommt es zu spannenden Brüchen und überraschenden Wendungen.<br /> Eine Qualität die mit Tragikomödie kaum Etwas zu tuen hat.<br /> Also ich würde an diese Seite nochmal rangehen...--[[Benutzer:Ai-mu-mu|Ai-mu-mu]] ([[Benutzer Diskussion:Ai-mu-mu|Diskussion]]) 19:22, 25. Mai 2013 (CEST)<br /> <br /> <br /> == das Ende ? ==<br /> <br /> Was soll uns das Ende sagen ? Das Leben und Filme sind möglicherweise schneller zu Ende als man denkt ? &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620|2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620]] ([[Benutzer Diskussion:2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620|Diskussion]]&amp;nbsp;|&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620|Beiträge]])&lt;nowiki/&gt; 09:15, 8. Jun. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> <br /> == Drehzeit ==<br /> <br /> Es steht im Artikel, dass der Film 2010 gedreht wurde. Es wird aber keine Quelle dafür angegeben. Die verlinkte Quelle sagt nichts darüber, wann der Film gedreht wurde. Aus dem Inhalt des Films lässt sich wenn dann erschließen, dass er im Jahr 2011 gedreht wurde.<br /> --[[Benutzer:IzmirWayne|IzmirWayne]] ([[Benutzer Diskussion:IzmirWayne|Diskussion]]) 19:28, 23. Mär. 2020 (CET)<br /> :Ein bißchen spät die Antwort, aber: In einem [https://www.filmundtvkamera.de/branche/kameramann-philipp-kirsamer-und-die-arbeit-an-oh-boy/ Interview mit dem Kameramann Philipp Kirsamer] aus dem Jahr 2013 erzählt dieser davon, daß die U-Bahn an der Stelle vor der Station U Eberswalder Straße im Sommer zu Renovierungsarbeiten für ein Jahr &quot;geschlossen&quot; wurde, und die entsprechende Szene noch schnell davor gedreht werden mußte. Ich habe dort gewohnt, diese Renovierungsarbeiten haben im Sommer 2010 angefangen. Insofern spricht das für das Jahr 2010. --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]])</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Oh_Boy_(2012)&diff=211543347 Diskussion:Oh Boy (2012) 2021-05-02T23:16:23Z <p>Da flow: </p> <hr /> <div>{{Diskussionsseite}}<br /> == Handlung ==<br /> <br /> Ich habe mich an einer teilweisen Zusammenfassung versucht, musste aber aufgrund von Zeitmangel abbrechen. Das bisherige Resultat:<br /> <br /> :Niko ist Ende zwanzig, lebt in Berlin und brach vor zwei Jahren sein Jurastudium ab. Zu Beginn des Filmes trennt er sich von seiner Freundin und zieht in eine neue Wohnung. Bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung wird ihm emotionale Unausgeglichenheit attestiert und nach dem erfolglosen Versuch, sich einen &quot;normalen&quot; Kaffee zu bestellen wird seine EC-Karte vom Geldautomaten eingezogen.<br /> :<br /> :Sein Nachbar beobachtet Nikos Umzug mit großem Interesse und besucht ihn kurz darauf, um Fleischbällchen vorbeizubringen, die dessen Ehefrau eigens für Niko zubereitet hat. Während seines Besuchs drängt er sich Niko mit seinen Problemen auf und bricht schließlich in Tränen aus, als er Niko erzählt, dass er sich seit der Brustkrebserkrankung seiner Frau nicht mehr sexuell zu ihr hingezogen fühle. Niko tröstet ihn widerwillig.<br /> :<br /> :Während eines Mittagessens mit seinem Freund Matze, machen die beiden zufällig Bekanntschaft mit Julika, einer ehemaligen Klassenkameradin Nikos. Julika, nun hübsch und schlank, erzählt, dass sie früher heimlich in Niko verliebt gewesen sei obwohl dieser sie wegen ihres damaligen Übergewichts zusammen mit anderen Kindern gehänselt habe, und lädt Niko und Matze zu ihrer Tanzvorführung am Abend ein. <br /> :<br /> :Anschließend besuchen Niko und Matze einen Freund Matzes während eines Filmdrehs, den Niko dadurch stört, dass sein Handy laut klingelt; es ist sein Vater, ein erfolgreicher Anwalt, der sich mit ihm zu einer Runde Golf verabredet. Nach dem Spiel erklärt Nikos Vater ihm, dass er erfahren habe, dass Niko sein Jurastudium abgebrochen habe und macht ihm daraufhin Vorhaltungen, dass Niko mit seinem Leben nichts anzufangen wisse. Er verweigert ihm fortan jegliches Taschengeld und verlässt den Golfclub.<br /> :<br /> :Auf dem Weg nach Hause mit der S-Bahn wird Niko von zwei Kontrolleuren beim Schwarzfahren erwischt, da dieser wegen eines defekten Automaten ohne Fahrkarte unterwegs ist, kann allerdings fliehen.<br /> --[[Spezial:Beiträge/92.230.187.45|92.230.187.45]] 12:47, 15. Nov. 2012 (CET)<br /> <br /> == Ausrufezeichen ==<br /> <br /> Wo kommt das Ausrufezeichen im Lemma her? Die angegebenen Links können das nicht bestätigen. Ich habe den Film unlängst gesehen und kann mich an ein solches auch nicht erinnern. --[[Benutzer:Scooter|Scooter]] &lt;small&gt; [[Benutzer Diskussion:Scooter|&lt;span style=&quot;color:#0000FF&quot;&gt;&lt;sup&gt;Backstage&lt;/sup&gt;&lt;/span&gt;]] &lt;/small&gt; 15:41, 20. Nov. 2012 (CET)<br /> <br /> == Vornamen ohne Bindestrich ==<br /> <br /> &quot;Jan Ole&quot; findet sich im Internet fast immer ohne Bindestrich (anders z.B. die unter Weblinks angegebene &quot;crew united&quot;), vor allem auf der &quot;offiziellen Internetseite&quot; (X-Verleih), auf der Seite der Produktionsfirma (Schiwago Film), auf der Seite des Deutschen Filmpreises und auf filmportal.de. --[[Benutzer:Klaus Sigl|Klaus Sigl]] ([[Benutzer Diskussion:Klaus Sigl|Diskussion]]) 13:33, 29. Apr. 2013 (CEST)<br /> :Das Thema passt besser nach [[Diskussion:Jan-Ole Gerster]]. Ich erlaube mir mal, das dort hin zu kopieren. --[[Benutzer:Sitacuisses|Sitacuisses]] ([[Benutzer Diskussion:Sitacuisses|Diskussion]]) 22:46, 29. Apr. 2013 (CEST)<br /> :: Gut, das habe ich vergessen. --[[Benutzer:Klaus Sigl|Klaus Sigl]] ([[Benutzer Diskussion:Klaus Sigl|Diskussion]]) 00:59, 1. Mai 2013 (CEST)<br /> == Non lineare Erzählform... ==<br /> nennt man übrigens auf Media Fachchinesich die sogenannte Episodenform. Story-lining und -telling ist als Netz unter dem Sichtbaren gespannt. So ist &quot;Handlung&quot; wie auf der Seite erzählt oder hier &quot;versucht&quot; eigentlich nicht die Kategorie,. die diesen Film beschreibt. In der Ästhetik des nouvelle vague und in schwarz/weiß wird Subversion der üblichen Erfolgsklischees betrieben. Szenisch kommt es zu spannenden Brüchen und überraschenden Wendungen.<br /> Eine Qualität die mit Tragikomödie kaum Etwas zu tuen hat.<br /> Also ich würde an diese Seite nochmal rangehen...--[[Benutzer:Ai-mu-mu|Ai-mu-mu]] ([[Benutzer Diskussion:Ai-mu-mu|Diskussion]]) 19:22, 25. Mai 2013 (CEST)<br /> <br /> <br /> == das Ende ? ==<br /> <br /> Was soll uns das Ende sagen ? Das Leben und Filme sind möglicherweise schneller zu Ende als man denkt ? &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620|2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620]] ([[Benutzer Diskussion:2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620|Diskussion]]&amp;nbsp;|&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/2003:65:E980:4201:9D93:9550:79CE:D620|Beiträge]])&lt;nowiki/&gt; 09:15, 8. Jun. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> <br /> == Drehzeit ==<br /> <br /> Es steht im Artikel, dass der Film 2010 gedreht wurde. Es wird aber keine Quelle dafür angegeben. Die verlinkte Quelle sagt nichts darüber, wann der Film gedreht wurde. Aus dem Inhalt des Films lässt sich wenn dann erschließen, dass er im Jahr 2011 gedreht wurde.<br /> --[[Benutzer:IzmirWayne|IzmirWayne]] ([[Benutzer Diskussion:IzmirWayne|Diskussion]]) 19:28, 23. Mär. 2020 (CET)<br /> <br /> Ein bißchen spät die Antwort, aber: In einem [https://www.filmundtvkamera.de/branche/kameramann-philipp-kirsamer-und-die-arbeit-an-oh-boy/ Interview mit dem Kameramann Philipp Kirsamer] aus dem Jahr 2013 erzählt dieser davon, daß die U-Bahn an der Stelle vor der Station U Eberswalder Straße im Sommer zu Renovierungsarbeiten für ein Jahr &quot;geschlossen&quot; wurde, und die entsprechende Szene noch schnell davor gedreht werden mußte. Ich habe dort gewohnt, diese Renovierungsarbeiten haben im Sommer 2010 angefangen. Insofern spricht das für das Jahr 2010. --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]])</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bizarre_Love_Triangle&diff=204587202 Bizarre Love Triangle 2020-10-15T22:00:28Z <p>Da flow: Satz-Reihenfolge</p> <hr /> <div>{{Infobox Song<br /> | Titel = Bizarre Love Triangle<br /> | Cover = <br /> | Musiker = [[New Order]]<br /> | Album = Brotherhood<br /> | Veröffentlichung = 5. November 1986<br /> | Genres = [[New Wave]], [[Synth Pop]]<br /> | Länge = 3:44 &lt;small&gt;(Single Remix)&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;4:20 &lt;small&gt;(Album Version)&lt;/small&gt;&lt;br /&gt;6:41 &lt;small&gt;(12″ Version)&lt;/small&gt;<br /> | Label = [[Factory Records]]<br /> | Autor = [[Bernard Sumner]], [[Peter Hook]], [[Stephen Morris]], [[Gillian Gilbert]]<br /> | Auszeichnungen = <br /> &lt;!--Hier nur die bekanntesten Coverversionen (Charts!)--&gt;<br /> | Coverversion1 = Frente!<br /> | Jahr1 = 1994<br /> | Coverversion2 = [[Commercial Breakup]]<br /> | Jahr2 = 2001<br /> }}<br /> <br /> '''Bizarre Love Triangle''' ([[Deutsche Sprache|dt.]]: „bizarre [[Dreiecksbeziehung]]“) ist ein [[Lied]] der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[New Wave|New-Wave]]-[[Band (Musik)|Band]] [[New Order]]. Das Lied ist die zweite Singleveröffentlichung aus ihrem vierten Studioalbum ''Brotherhood'' und wurde am 5. November 1986 veröffentlicht. Obwohl ''Bizarre Love Triangle'' keine hohen Chartplatzierungen erreichte, zählt es zu den bekanntesten Stücken von New Order und wurde zahlreich [[Coverversion|gecovert]].&lt;ref name=&quot;10Billboard&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Andrew Unterberger |url=http://www.billboard.com/articles/columns/pop/7565682/new-order-bizarre-love-triangle-30th-anniversary |titel=10 Reasons Why New Order's 'Bizarre Love Triangle' Is One of the Greatest Songs of All Time |werk=[[Billboard (Magazin)|Billboard]] |datum=2016-05-11 |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt; Auf der von der Zeitung [[Rolling Stone]] 2004 veröffentlichten Liste der [[Die 500 besten Songs aller Zeiten (Rolling Stone)|500 besten Songs aller Zeiten]] belegte ''Bizarre Love Triangle'' Platz 204.&lt;ref name=&quot;RS&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.rollingstone.com/music/lists/the-500-greatest-songs-of-all-time-20110407/new-order-bizarre-love-triangle-20110527 |titel=500 Greatest Songs of All Time |werk=[[Rolling Stone]] |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> ''Bizarre Love Triangle'' wurde von den Bandmitgliedern von New Order geschrieben. Laut Bassist [[Peter Hook]] wurde beim Schreiben des Liedes mehr Aufmerksamkeit auf den Sound als auf den Text gelegt. In einem Interview erklärte Hook, dass die Band bei der Aufnahme von ''Brotherhood'' beschloss, die zwei Seiten des Albums als zwei verschiedene Teile mit eigenständigem Stil aufzunehmen: „Die erste Seite beinhaltet die ruhigen, rockigen Akustiklieder, und die zweite Seite die mehr elektronischen Lieder“. Die zweite Seite wollte die Band mit einem einprägsamen Song starten, der die Richtung des Albums vorgibt. Nachdem ursprünglich ein anderes Lied gewählt wurde, entschloss sich die Band kurz vor Veröffentlichung für ''Bizarre Love Triangle''.&lt;ref name=&quot;Popculture&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://popcultureexperiment.com/2016/02/08/cover-songs-uncovered-bizarre-love-triangle/ |titel=Cover Songs Uncovered: “Bizarre Love Triangle” |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ähnlich wie auch bei [[Blue Monday]] kommt in ''Bizarre Love Triangle'' der Name des Liedes nicht einmal im Text vor. Laut Peter Hook nimmt New Order die Titelnamen über verschiedene Medien wie Bücher, Fernsehen und ähnliches auf und schreibt gut klingende Namen auf, um diese später als Liedtitel zu benutzen.&lt;ref name=&quot;Popculture&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;10Billboard&quot; /&gt;<br /> <br /> == Musikalisches und Inhalt ==<br /> ''Bizarre Love Triangle'' ist ein [[New Wave|New-Wave]]/[[Synth Pop|Synth-Pop]]-Song, welcher klassische [[Soul]]-Melodien und [[Gospel]]-Lyrik mit elektronischer [[Hookline]] und einem [[1980er|80er]]-Computersound kombiniert.&lt;ref name=&quot;10Billboard&quot; /&gt; Das Lied ist in [[B-Dur]] geschrieben und besitzt ein [[Tempo (Musik)|Tempo]] von 116 [[Beats per minute|Schlägen pro Minute]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.musicnotes.com/sheetmusic/mtd.asp?ppn=MN0130187 |titel=Musicnotes Bizarre Love Triangle |werk=musicnotes.com |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt; Von ''Bizarre Love Triangle'' gibt es von New Order zahlreiche verschiedene Versionen, unter anderem die Album-Version mit einer Länge von 4:20 Minuten, die 7″-Single-Version mit einer Länge von 3:44 Minuten, welche meist im Radio gespielt wird, die 12″-Remix-Version mit einer Dauer von über sechs Minuten und die 1994-Version mit einer Dauer von 3:54 Minuten.&lt;ref name=&quot;10Billboard&quot; /&gt; Die verschiedenen Versionen des Liedes beginnen unterschiedlich, werden dann jedoch jeweils mit dem für den Song typischen, 13 [[Note (Musik)|Noten]] umfassenden [[Trommel]]-Intro unterbrochen, bevor die einprägsame Melodie und der Text beginnt. Nach der [[Strophe]] ändert sich die Melodie des Liedes und wird höher bevor diese in den [[Refrain]] übergeht. <br /> <br /> Textlich ist ''Bizarre Love Triangle'' in zwei [[Strophe]]n unterteilt, welche jeweils mit dem [[Refrain]] abschließen. Inhaltlich beschreibt der Song vage verschiedene Gefühle, gibt aber keine detaillierte Geschichte wieder.&lt;ref name=&quot;Popculture&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;10Billboard&quot; /&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;toptextcells&quot; style=&quot;width:95%;&quot;<br /> |<br /> {{Zitat<br /> |Text=Every time I see you falling&lt;br /&gt;<br /> I get down on my knees and pray&lt;br /&gt;<br /> I'm waiting for that final moment&lt;br /&gt;<br /> You'll say the words that I can't say.<br /> |Autor=Refrain, Originalauszug}}<br /> |<br /> {{Zitat<br /> |Text=Jedes Mal wenn ich dich fallen sehe,&lt;br /&gt;<br /> gehe ich auf meine Knie und bete&lt;br /&gt;<br /> Ich warte auf den finalen Moment,&lt;br /&gt;<br /> An dem du die Worte sagst, die ich nicht aussprechen kann.<br /> |Autor=Refrain, deutsche Übersetzung}}<br /> |}<br /> <br /> == Kommerzieller Erfolg ==<br /> ''Bizarre Love Triangle'' konnte charttechnisch nicht an den Erfolg von [[Blue Monday]] anknüpfen. In den [[Britische Musikcharts|britischen Singlecharts]] stieg das Lied am 15. November 1986 auf Platz 56 ein. In der darauf folgenden Chartwoche sank es auf Platz 66, was schlussendlich bereits die letzte Chartplatzierung darstellte. In den [[Billboard Hot 100]] konnte der Song nach Veröffentlichung nicht einsteigen, erreichte aber in den ''Hot dance Charts'' Platz 8. Erst durch die Veröffentlichung eines neuen Remixes 1994 im Rahmen der Albumveröffentlichung von ''The Best of New Order'' erreichte der Song Platz 98 in den Billboard Hot 100. Im deutschsprachigen Raum verpasste ''Bizarre Love Triangle'' die Singlecharts. In Australien konnte der Song bis auf Platz 5 der dortigen Singlecharts steigen.&lt;ref&gt;{{cite book|last=Kent|first=David|title=Australian Chart Book 1970-1992|year=1993 |publisher=Australian Chart Book|location=St Ives, NSW, Australia|isbn=0-646-11917-6|pages=215}}&lt;/ref&gt; Eine weitere Chartplatzierung gelang mit Platz 19 in Neuseeland.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://charts.nz/showitem.asp?interpret=New+Order&amp;titel=Bizarre+Love+Triangle&amp;cat=s |titel=Bizarre Love Triangle - Charthistory Neuseeland |hrsg=Hung Medien |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der von der Zeitung [[Rolling Stone]] 2004 veröffentlichten Liste der [[Die 500 besten Songs aller Zeiten (Rolling Stone)|500 besten Songs aller Zeiten]] belegte ''Bizarre Love Triangle'' Platz 204.&lt;ref name=&quot;RS&quot; /&gt;<br /> <br /> == Chartplatzierungen ==<br /> {{Chartplatzierungen<br /> |{{Charts|GBR|56|2|Q=&lt;ref name=&quot;ChartsUK&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.officialcharts.com/search/singles/bizarre%20love%20triangle/ |titel=Bizarre Love Triangle Charthistory Vereinigtes Königreich |hrsg=[[Official Charts Company]] |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;}}<br /> |{{Charts|USA-S|98|2|Q=&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.billboard.com/artist/312182/new-order/chart |titel=New Order Charthistory Vereinigte Staaten |hrsg=[[Billboard (Magazin)|Billboard]] |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;}}<br /> }}<br /> <br /> == Coverversionen ==<br /> Von ''Bizarre Love Triangle'' gibt es zahlreiche Coverversionen. Charttechnisch Erfolg hatten die Versionen von [[Commercial Breakup]] und [[Frente!]].<br /> <br /> {{Charttabelle<br /> |DE|UK|US|Quellen=<br /> |Art=Alben<br /> |TitelErg=Interpret<br /> |INHALT=<br /> {{Charteintrag<br /> |DE|UK|US| Jahr = 1994<br /> | Titel = Bizarre Love Triangle&lt;ref name=&quot;ChartsUK&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.billboard.com/artist/302490/frente/chart |titel=Frente! Charthistory Vereinigte Staaten |hrsg=[[Billboard (Magazin)|Billboard]] |sprache=en |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;<br /> | TitelErg = [[Frente!]]<br /> | POS_UK = 76 | WO_UK = 2<br /> | POS_US = 49 | WO_US = 15<br /> | Anmerkung = Erstveröffentlichung: 1994<br /> }}<br /> {{Charteintrag<br /> |DE|UK|US| Jahr = 2001<br /> | Titel = Bizarre Love Triangle&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.offiziellecharts.de/titel-details-12344 |titel=Commercial Breakup - Bizarre Love Triangle - Chartplatzierung Deutschland |hrsg=[[GfK Entertainment]] |abruf=2017-01-06}}&lt;/ref&gt;<br /> | TitelErg = [[Commercial Breakup]]<br /> | POS_DE = 85 | WO_DE = 9<br /> | Anmerkung = Erstveröffentlichung: Juni 2001<br /> }}<br /> }}<br /> <br /> '''Weitere Coverversionen (Auswahl):'''<br /> * [[Apoptygma Berzerk]]<br /> * [[Charlotte Martin]]<br /> * [[Days of Fate]]<br /> * [[Jewel Kilcher|Jewel]]<br /> * [[Sita (Sängerin)|Sita]]<br /> * [[South (Band)|South]]<br /> * [[Stabbing Westward]]<br /> <br /> == Formate ==<br /> '''7″-Single (UK)'''&lt;ref&gt;https://www.discogs.com/de/New-Order-Bizarre-Love-Triangle-Bizarre-Dub-Triangle/release/12651&lt;/ref&gt;<br /> # ''Bizarre Love Triangle''&amp;nbsp;– 3:44<br /> # ''Bizarre Dub Triangle''&amp;nbsp;– 3:23<br /> <br /> '''7″-Single (US)'''&lt;ref&gt;https://www.discogs.com/de/New-Order-Bizarre-Love-Triangle/release/1710973&lt;/ref&gt;<br /> # ''Bizarre Love Triangle''&amp;nbsp;– 3:36<br /> # ''Every Little Counts''&amp;nbsp;– 4:29<br /> <br /> '''12″-Single (UK)'''&lt;ref&gt;https://www.discogs.com/de/New-Order-Bizarre-Love-Triangle/release/12673&lt;/ref&gt;<br /> # ''Bizarre Love Triangle''&amp;nbsp;– 6:39<br /> # ''Bizarre Dub Triangle''&amp;nbsp;– 7:06<br /> <br /> '''12″-Single (US)'''&lt;ref&gt;https://www.discogs.com/de/New-Order-Bizarre-Love-Triangle/release/121190&lt;/ref&gt;<br /> # ''Bizarre Love Triangle''&amp;nbsp;– 6:41<br /> # ''I Don't Care'' &lt;small&gt;(''Bizarre Dub Triangle'')&lt;/small&gt;&amp;nbsp;– 7:02<br /> # ''State of the Nation''&amp;nbsp;– 6:31<br /> # ''Bizarre Love Triangle''&amp;nbsp;– 3:43<br /> <br /> '''CD-Single 1994 (US)'''&lt;ref&gt;https://www.discogs.com/de/New-Order-Bizarre-Love-Triangle/release/2560539&lt;/ref&gt;<br /> # ''Bizarre Love Triangle'' &lt;small&gt;(Album-Version)&lt;/small&gt;&amp;nbsp;– 4:20<br /> # ''Bizarre Love Triangle'' &lt;small&gt;(Extended Dance Mic)&lt;/small&gt;&amp;nbsp;– 6:41<br /> # ''I Don't Care'' &lt;small&gt;(''Bizarre Dub Triangle'')&lt;/small&gt;&amp;nbsp;– 7:00<br /> # ''State of the Nation''&amp;nbsp;– 6:31<br /> # ''Bizarre Love Triangle'' &lt;small&gt;(Single-Remix)&lt;/small&gt;&amp;nbsp;– 3:44<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste New Order}}<br /> [[Kategorie:Lied 1986]]<br /> [[Kategorie:New-Wave-Song]]<br /> [[Kategorie:Popsong]]<br /> [[Kategorie:New Order]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=In_Time_%E2%80%93_Deine_Zeit_l%C3%A4uft_ab&diff=203480916 In Time – Deine Zeit läuft ab 2020-09-07T15:58:09Z <p>Da flow: /* Produktion */ Ergänzung spezifisches Fahrzeugdesign und -typen</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild =<br /> | Deutscher Titel = In Time – Deine Zeit läuft ab<br /> | Originaltitel = In Time<br /> | Produktionsland = Vereinigte Staaten<br /> | Originalsprache = Englisch<br /> | Erscheinungsjahr = 2011<br /> | Länge = 109<br /> | FSK = 12{{FSK|1111|130248K}}<br /> | JMK = 12{{JMK|16664}}<br /> | Regie = [[Andrew Niccol]]<br /> | Drehbuch = Andrew Niccol<br /> | Produzent = [[Eric Newman (Filmproduzent)|Eric Newman]]&lt;br /&gt;Andrew Niccol&lt;br /&gt;[[Marc Abraham]]<br /> | Kamera = [[Roger Deakins]]<br /> | Schnitt = [[Zach Staenberg]]<br /> | Musik = [[Craig Armstrong]]<br /> | Besetzung =<br /> * [[Justin Timberlake]]: Will Salas<br /> * [[Amanda Seyfried]]: Sylvia Weis<br /> * [[Cillian Murphy]]: Raymond Leon<br /> * [[Vincent Kartheiser]]: Philippe Weis<br /> * [[Olivia Wilde]]: Rachel Salas<br /> * [[Matthew Bomer]]: Henry Hamilton<br /> * [[Alex Pettyfer]]: Fortis<br /> * [[Johnny Galecki]]: Borel<br /> * [[Collins Pennie]]: Jaeger<br /> * [[Toby Hemingway]]: Kors<br /> * [[Brendan Miller]]: Kolber<br /> * [[Yaya DaCosta]]: Greta<br /> * [[Shyloh Oostwald]]: Maya<br /> * [[Colin McGurk]]: Citizen<br /> * [[Will Harris]]: Ulysse<br /> * [[Aaron Perilo]]: Bell<br /> * [[Nick Lashaway]]: Ekman<br /> * [[William Peltz]]: Pierre<br /> * [[Ray Santiago]]: Victa<br /> * [[Zuleyka Silver]]: Pasha<br /> * [[Laura Ashley Samuels]]: Sagita<br /> * [[Ethan Peck]]: Constantin<br /> * [[Bella Heathcote]]: Michele Weis<br /> * [[Elena Satine]]: Jasmine<br /> * [[Jessica Parker Kennedy]]: Edouarda<br /> * [[Rachel Roberts (Model)|Rachel Roberts]]: Carrera<br /> * [[Lorcan O’Toole]]: Elgin<br /> * [[Christoph Sanders]]: Nixon<br /> * [[Emma Fitzpatrick]]: Kara<br /> | Synchronisation =<br /> }}<br /> <br /> '''In Time – Deine Zeit läuft ab''' ist ein US-amerikanischer [[Science-Fiction-Film|Science-Fiction]]-[[Thriller]] mit [[Justin Timberlake]] und [[Amanda Seyfried]] in den Hauptrollen. [[Andrew Niccol]] schrieb das Drehbuch und führte Regie. Der Film startete in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] am 28. Oktober 2011, in Deutschland am 1. Dezember 2011.<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Der Film spielt in der Zukunft und beschreibt eine neue Form des weltweiten [[Wirtschaftssystem]]s. Die [[Währung]]en wurden durch Lebenszeit ersetzt, die wie Geld verdient, ausgegeben, verschenkt oder gestohlen werden kann. In dieser Zukunft endet der Alterungsprozess eines jeden Menschen aufgrund einer [[Genmanipulation]] im Alter von 25 Jahren. Um eine Überbevölkerung der Erde zu vermeiden, bleibt danach eine restliche Lebenszeit von einem Jahr, die von einer implantierten Uhr auf dem Unterarm als [[Countdown]] angezeigt wird. Sobald diese Uhr abläuft, stirbt der Träger auf der Stelle. Zusätzliche Zeit kann als Arbeitslohn, durch Schenkung oder Diebstahl hinzugefügt werden, wobei der Transfer über spezielle Scanner oder durch das Übereinanderlegen der rechten Unterarme erfolgt. Die Reichen leben so gut wie ewig und altern dabei nicht, während die Armen früh sterben. Die gesamte Welt wurde in Zeitzonen aufgeteilt, in denen die unterschiedlichen sozialen Schichten leben.<br /> <br /> Der Protagonist Will Salas lebt in dem [[Ghetto]] Dayton, wo die Menschen von einem Tag auf den anderen leben und selten mehr als einen Tag Restlebenszeit auf ihrer Uhr haben. Eines Abends rettet Will in einer Bar den 105 Jahre alten [[lebensmüde]]n Henry Hamilton vor Fortis und dessen Gang, den sogenannten „Minute-Men“, einer Gruppe von Kriminellen, die anderen deren Lebenszeit rauben. Will bekommt schlafend von dem Geretteten dessen über 116 Jahre übertragen, bevor sich dieser das Leben nimmt, indem er die restlichen Minuten seiner Lebensuhr ablaufen lässt. Zuvor nannte Hamilton im Gespräch mit Will die Reichen als Grund dafür, dass die Armen früher sterben müssen.<br /> <br /> Am Abend möchte sich Will mit seiner Mutter Rachel treffen. Diese kann mit ihrer verbleibenden Zeit aufgrund einer Fahrpreiserhöhung den Bus nicht bezahlen, und keiner der Busfahrgäste ist bereit, ihr zu helfen. Trotz der großen Entfernung macht sie sich notgedrungen zu Fuß auf den Heimweg. Will rennt ihr entgegen, aber schließlich fehlen nur wenige Sekunden, um den für die Übertragung eines Zeitguthabens nötigen Körperkontakt herstellen zu können, und seine Mutter fällt tot in seine Arme.<br /> <br /> Will beschließt, der Aussage Hamiltons auf den Grund zu gehen. Er durchquert einige Zeitzonen und gelangt nach New Greenwich, einen Stadtteil der Oberschicht. Dort lernt er den sehr reichen [[Tycoon|Finanzmogul]] Philippe Weis kennen. Beim [[Poker]]n im Casino gewinnt er 1100 Jahre von Philippe und lernt dabei dessen Tochter Sylvia kennen. Doch inzwischen wird er von der „Timekeeper“ genannten Polizei verfolgt und gestellt. „Timekeeper“ Raymond Leon unterstellt Will, er habe Hamiltons Lebenszeit geraubt und ihn anschließend getötet. Leon konfisziert Wills gesamte Zeit bis auf zwei Stunden. Als Leon sich danach abwendet, überwältigt Will dessen Gehilfen, nimmt Sylvia als Geisel und flieht zurück nach Dayton. Dort fährt er über ein von den „Minute-Men“ ausgelegtes [[Nagelsperre|Nagelband]]; nach dem Fahrzeugcrash raubt Fortis der bewusstlosen Sylvia die Lebenszeit. Will und Sylvia können sich durch den Verkauf von Sylvias [[Ohrschmuck]] gerade noch in den nächsten Tag retten.<br /> <br /> Nachdem die geforderte [[Lösegeld]]zahlung von 1000 Jahren an die Sozialstation in Dayton durch Philippe Weis ausbleibt, zweifelt Sylvia an der [[Moral]] ihres Vaters. Schließlich werden sie von Leon aufgespürt, eben als Will im Begriff ist, Sylvia gehen zu lassen. Sylvia schießt auf Leon und verwundet ihn. Doch anstatt die Lebenszeit des Hilflosen zu stehlen, überträgt Will zwei Stunden seiner Zeit auf Leons Uhr, damit der Timekeeper lebend aus Dayton verschwinden kann, und flieht zusammen mit Sylvia, die sich in Will verliebt hat und bei ihm bleiben möchte, in Leons Auto. Mit dem Polizeiauto stoppen sie einen Wagen mit Chauffeur und rauben Lebenszeit des Fahrgasts.<br /> <br /> Will und Sylvia werden ein Paar und beginnen Zeitbanken ihres Vaters zu überfallen. Sie erbeuten ''Zeitkapseln'', elektronische Speichereinheiten, in denen Zeit aufbewahrt wird und von denen man sie transferieren kann. Diese verteilen sie an die Armen. Auf das Paar wird ein Kopfgeld ausgesetzt. Schließlich werden sie von Fortis und seinen „Minute-Men“ aufgespürt. Will muss mit Fortis ein Duell im [[Armdrücken]] austragen, bei dem versucht wird, die Zeit des Gegners auf sich zu übertragen. Als er beinahe zu unterliegen droht, kann Will mit einem Trick, den er von seinem Vater gelernt hat, Fortis’ gesamte Zeit abzapfen und dessen Handlanger erschießen.<br /> <br /> Durch Wills und Sylvias Überfälle droht das Herrschaftssystem aus den Fugen zu geraten. Die Mächtigen steuern dagegen, indem sie die [[Lebenshaltungskosten]] in den Ghettos drastisch erhöhen und so den alten Unterschied zwischen Arm und Reich wiederherstellen. Will erkennt, dass sie gegen das [[Establishment]] letztendlich nichts bewirken können, es sei denn, sie besäßen eine Million Jahre an Zeit. Sie beschließen daraufhin, Sylvias Vater selbst zu überfallen. Dies gelingt, indem sich Will als [[Leibwächter]] einschleust. So erbeuten sie eine Zeitkapsel mit einem Guthaben von einer Million Jahren. Damit fahren sie nach Dayton und übergeben sie einem Mädchen zur Verteilung an die Armen.<br /> <br /> Auf ihrer Flucht werden sie von Leon gestellt, der sie auf dem Weg in die nächste Zeitzone aufspürt. Eben als er sie verhaften will, bemerkt er, dass er vergaß, sich sein tägliches Zeitguthaben gutschreiben zu lassen. Seine Zeit läuft ab und er stirbt. Sylvia und Will, die jeweils auch nur noch eine Minute besitzen und sich schon so gut wie tot wähnen, rennen zu Leons Wagen, um sich dessen Tagesguthaben überweisen zu lassen. Will gelingt dies, und in letzter Sekunde schafft er es, Sylvias Arm zu berühren und dadurch auch sie vor dem Tod zu retten.<br /> <br /> Durch Wills und Sylvias Eingriff in das System kommt der Betrieb in den Fabriken zum Erliegen. Zigtausende Menschen machen sich auf den Weg nach New Greenwich, weil sie nun genügend Zeit auf ihren Uhren haben, um den Übergang zur nächsten Zeitzone zu bezahlen und sich Annehmlichkeiten leisten zu können. Die Timekeeper erkennen, dass sie den Weg der Massen in die reicheren Zeitzonen nicht aufhalten können. In der letzten Szene sitzen Will und Sylvia in einem Wagen und sehen in den Nachrichten, dass ihr Kopfgeld erhöht wurde. Sie steigen aus, entsichern ihre Waffen und gehen die Treppen eines gigantischen Bankgebäudes hinauf, um dieses zu überfallen.<br /> <br /> == Produktion ==<br /> Das [[Budget]] der Produktion belief sich auf 40 Millionen US-Dollar.&lt;ref&gt;[http://latimesblogs.latimes.com/entertainmentnewsbuzz/2011/10/box-office-puss-in-boots-in-time-rum-diary.html Budget] des Films via LA Times&lt;/ref&gt; Der Film spielte 173,93 Mio. US-Dollar an den Kassen ein.&lt;ref&gt;{{cite web | url=http://www.moviejones.de/filme/4374/in-time-deine-zeit-laeuft-ab.html | title=In Time – Deine Zeit läuft ab | publisher=moviejones.de | date= | accessdate=2015-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''In Time'' ist der erste [[Digitale Kinokamera|digital]] gedrehte Film des oscarnominierten Kameramanns [[Roger Deakins]], der dieser Technik zuvor ablehnend gegenüberstand.&lt;ref&gt;[http://www.slashfilm.com/roger-deakins-digital-35mm-im-ill-film/ Slashfilm Interview] mit Roger Deakins zu ''In Time'' (Arbeitstitel: ''Now'')&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://articles.chicagotribune.com/2002-07-22/business/0207220011_1_gabbed-in-crisp-clarity-seat-in-george-lucas-george-lucas-private-screening Los Angeles Times Interview] vom 22. Juli 2002: ''Digital cameras changing moviemaking scene''&lt;/ref&gt; Gedreht wurde in [[Los Angeles]].&lt;ref&gt;[http://www.imdb.de/title/tt1637688/locations IMDB – Drehorte] Aufgerufen am 7. November 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Fahrzeugdesign ====<br /> Der Film arbeitet teilweise mit retrofuturistischen Elementen. So sind auf den Straßen überwiegend Autos in Karosseriedesigns aus den 1960er und 1970er Jahren zu sehen. Dabei handelt es sich um nur sehr wenige unterschiedliche Fahrzeugtypen, die zudem (mit Ausnahme des orangenen [[Cadillac Seville#Seville (1980–1985)|Cadillac Seville]] der „Minute Men“ um Fortis) fast ausschließlich schwarz lackiert sind: Die zivilen Limousinen basieren auf dem 1961er [[Lincoln Continental#Modelljahre 1961–1969|Lincoln Continental]] (in der normalen sowie der verlängerten Version ''Executive Limousine''), die Polizeifahrzeuge auf der ersten Generation des [[Dodge Challenger#Challenger (1969–1974)|Dodge Challenger]] sowie der zweiten Generation des [[Dodge Ramcharger]]. Der Sportwagen, den Will ersteht, ist ein modifzierter [[Jaguar E-Type]] Roadster. Das Sounddesign des Films suggeriert, daß die Autos als [[Elektroauto|elektrisch]] oder zumindest [[Hybridelektrokraftfahrzeug|hybrid]] angetrieben dargestellt werden sollen.<br /> <br /> == Kritiken ==<br /> {{Zitat|Wer die abstruse Ausgangssituation des Plots nicht akzeptiert, wird an der Science-Fiction-[[Allegorie]] nicht viel Freude haben, zumal die Actionszenen zwar viel Gerenne, aber wenig spektakuläre Höhepunkte bieten. Ungleich spannender sind die zahlreichen versteckten Bezüge. ‚In Time‘ streift nicht nur Themen wie Jugendwahn und [[Sozialdarwinismus]], sondern lässt sich auch als erstaunlich tagesaktueller Kommentar zu den weltweiten Verwerfungen der Bankenkrise lesen. Auf dieser Ebene entfaltet der Film eine enorme subversive Kraft.|[[cinema.de]]&lt;ref&gt;[http://www.cinema.de/film/in-time-deine-zeit-laeuft-ab,4666468.html Rezension auf cinema.de] Abgerufen am 26. Dezember 2011.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> {{Zitat|Es macht eine Menge Spaß, Regisseur Andrew Niccol dabei zuzusehen, wie er mit all seinen vielen Ideen rund ums Thema ‚Zeit als Währung‘ herumjongliert. Da ist es zu verkraften, dass es zwischen Justin Timberlake und Amanda Seyfried auf der Leinwand nicht wirklich funkt.|[[filmstarts]].de&lt;ref&gt;[http://www.filmstarts.de/kritiken/180314/kritik.html Rezension auf filmstarts.de] Abgerufen am 26. Dezember 2011.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> {{Zitat|Was mit etwas besserem Timing einer der besten Filme seit Langem in Tradition von [[Gattaca]] hätte werden können, ist so nur ein durchschnittliches Unterhaltungsfilmchen in einer Mischung aus Roadmovie, [[Bonnie und Clyde (Film)|Bonny &amp; Clyde]], Lovestory und modernem Robin Hood ohne genügend Biss geworden. Haben wir hier den Piloten für eine Fernsehserie gesehen? Der Trailer, der mehr erwarten ließ, wird die Zuschauer dennoch ins Kino treiben. In Time ist nicht wirklich schlecht, aber in Erwartung von etwas wirklich Großem ist es bitter, nur Mittelmaß zu sehen.|moviemaze.de&lt;ref&gt;[http://www.moviemaze.de/filme/4293/in-time.html Rezension auf moviemaze.de] Abgerufen am 26. Dezember 2011.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> {{Zitat|Nun kann man ‚In Time‘ durchaus einfach als Science-Fiction-Action-Spektakel betrachten, aber man wird dem Drehbuch und der Idee dahinter meiner Meinung nach einfach nicht gerecht. Viel mehr ist der Grundgedanke dahinter als sehr gesellschaftskritisch zu sehen.|Filmewelt.net&lt;ref&gt;[http://www.filmewelt.net/action/in-time-2011.html Rezension auf Filmewelt.net] Abgerufen am 7. Februar 2014.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> {{Zitat|Der Actionfilm wählt einen erzählerisch interessanten Ansatz, indem er antikapitalistische Aktionen der 1970er-Jahre in die Zukunft spiegelt, was wiederum auf soziale Missstände der Gegenwart zurückweist. Dabei bekommt die Inszenierung jedoch das reizvolle Thema formal nie in den Griff.|[[Lexikon des internationalen Films]]&lt;ref&gt;{{LdiF|538502|zugriff=2014-04-21}}&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> == Trivia ==<br /> <br /> * Die Namen fast aller Rollen wurden von Uhrenmarken oder Uhrmachern abgeleitet: Bell &amp; Ross, Ernest Borel, [[Breitling SA|Breitling]], [[TAG Heuer]] Carrera, [[Citizen Watch|Citizen]], [[Vacheron Constantin]], [[Edward John Dent]], Elgin, Elini, [[Fortis Uhren|Fortis]], [[Franck Muller Watchland|Franck Muller]], [[Girard-Perregaux]], [[Hamilton Watch Company|Hamilton]], Henry Beguelin, [[Jaeger-LeCoultre]], Léon Hatot bzw. [[Léon Breitling]], Movado Kara, Kolber, [[Michael Kors]], [[Louis-François Cartier]] bzw. [[Louis Brandt (Politiker)|Louis Brandt]] ([[Omega SA|Omega]]), Milus, [[Heinrich Moser|H. Moser]], Nixon, [[Nomos Glashütte|Nomos]], [[Oris]], Pasha de [[Cartier]], Pierre Laurent bzw. Pierre DeRoche, [[Patek Philippe]], [[Rado (Uhrenmarke)|Rado]], [[Raymond Weil (Unternehmen)|Raymond Weil]], Daniel Roth, Salas, [[Thomas Earnshaw]], [[Ulysse Nardin]], Invicta und Mappin &amp; Webb.<br /> <br /> == Soundtrack ==<br /> Alle Tracks stammen von [[Craig Armstrong]].<br /> &lt;div style=&quot;column-count:2;&quot;&gt;<br /> # In Time Main Theme<br /> # Lost Century<br /> # Dawn in Dayton<br /> # The Cost of Living<br /> # Mother Times out<br /> # Zones of Time<br /> # Welcome to New Greenwich<br /> # Waking up in Time<br /> # An Hour Ahead<br /> # Ocean<br /> # Abduction<br /> # Whatever We Have to<br /> # Mother’s Dress<br /> # Clock Watching<br /> # Sylvia Shoots<br /> # Backseat Love<br /> # Giving It Away<br /> # Rooftop Chase<br /> # You Saved My Life<br /> # Surrender<br /> # To Be Immortal<br /> # Leaving the Zone<br /> # In Time Choral Theme<br /> # There’s Still Time<br /> # In Time Main Theme (Orchestral)<br /> &lt;/div&gt;<br /> Darüber hinaus wird im Film der Titel ''In a Manner of Speaking'' von [[Nouvelle Vague (Band)|Nouvelle Vague]] verwendet, der jedoch nicht Bestandteil des offiziellen Soundtracks ist.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt1637688}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Filme von Andrew Niccol}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:In Time}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 2011]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Science-Fiction-Film]]<br /> [[Kategorie:Actionfilm]]<br /> [[Kategorie:Thriller]]<br /> [[Kategorie:Dystopie im Film]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Cannonball-Rennen&diff=203320870 Cannonball-Rennen 2020-09-01T22:37:17Z <p>Da flow: Ergänzung 2020 Rekord</p> <hr /> <div>'''Cannonball''', im engeren Sinne die englische Bezeichnung für eine [[Kanonenkugel]], ist als '''Cannonball-Rennen''' auch ein Synonym für [[Illegales Straßenrennen|illegale Autorennen]] quer durch die [[USA]] von [[New York City|New York]] nach [[Los Angeles]]. Diese wurden in den 1970er-Jahren vom US-Magazin ''Car&amp;Driver'' durchgeführt und später durch mehrere [[Hollywood]]-Filme einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.<br /> <br /> == Das Vorbild ==<br /> Im Jahre 1914 machte in den USA ein Motorradfahrer namens Erwin George Baker Schlagzeilen, indem er das Land von Küste zu Küste in elf Tagen durchquerte und danach über „Wege wie frisch gepflügte Äcker“ berichtete. Im Zuge des aufkommenden Massenverkehrs wurden viele Straßen gebaut, und auch der Ruf nach einer durchgehenden Verbindung an die Westküste wurde laut, die durch die Gebirgskette der [[Rocky Mountains]] und durch Wüsten vom Rest des Landes getrennt war. Die Fortschritte in Technik und Straßenbau wurden auch durch über 100 Werbe- und Rekordfahrten von Baker dokumentiert, der u.&amp;nbsp;a. gegen Schnellzüge antrat und alsbald unter dem Namen ''Cannonball'' bekannt war. Daneben nahm Baker auch an regulären Rennen teil, wie etwa 1922 am [[Indianapolis 500]]. Zudem war er einer der Gründer der [[Tourenwagen]]-Rennserie [[NASCAR]].<br /> <br /> Die wichtige Ost-West-Verbindung nach [[Los Angeles]] wurde dann im Jahre 1926 als [[Route 66]] ausgewiesen. Im Jahre 1933 fuhr Erwin „Cannonball“ Baker u.&amp;nbsp;a. auf dieser neuen Straße mit einem „[[Graham-Paige]]“ von New York nach Los Angeles in der Zeit von 53 Stunden, d.&amp;nbsp;h. mit einem Schnitt von fast 100&amp;nbsp;km/h, obwohl die Strecke damals noch durch Ortschaften führte und nicht durchgehend asphaltiert war. Dieser „Rekord“ hatte ca. vier Jahrzehnte Bestand.<br /> <br /> == Die „Rennen“ ==<br /> Anfang der 1970er Jahre war das Autobahnsystem der USA, die [[Interstate Highway]]s, schon gut ausgebaut. Mit Einführung des Tempolimits von 55&amp;nbsp;mph bzw. 88&amp;nbsp;km/h wurde die Höchstgeschwindigkeit auf diesen Schnellstraßen auf einen niedrigeren Wert begrenzt, als Baker vor dem Krieg als mehrtägige Durchschnittsgeschwindigkeit unter wesentlich schlechteren Bedingungen erreichte.<br /> <br /> [[Brock Yates]], ein Redakteur des Auto-Magazins ''Car&amp;Driver'', war zusammen mit seinem Sohn sowie den Mitarbeitern Steve Smith und Jim Williams schon im Mai 1971 in 40 Stunden und 51 Minuten mit einem [[Dodge Ram Wagon|Dodge Sportsman Van]] quer durch das Land gefahren. Aus dem Magazin-Artikel darüber entwickelte sich die Idee, den Trip zusammen mit bzw. gegen diverse Bekannte zu wiederholen, als eine Mischung aus Freude am Autofahren und zivilem Ungehorsam gegen das Tempolimit.<br /> <br /> Inspiriert durch Bakers frühere Fahrten und der Textzeile „von Küste zu schimmernder Küste“ aus der Hymne [[America the Beautiful]] starteten am 15. November 1971 kurz nach Mitternacht acht Fahrzeuge in New York zum ersten ''Cannonball Baker Sea-To-Shining-Sea Memorial Trophy Dash''.<br /> <br /> Das [[Polen|polnisch]]-stämmige Rennfahrer-Trio Koveleski/Adamowicz/Niemcek beanspruchte dabei die ''Pole Position'' für ihren mit 1128 Liter Sprit in Benzinfässern beladenen, 3,5 Tonnen schweren sowie mit Spezialreifen und einer Einrichtung zur Motorölnachfüllung während der Fahrt ausgerüsteten [[Chevrolet G-Serie|Chevrolet Sportvan]]. Weitere Fahrzeuge waren ein nagelneuer [[Cadillac DeVille]], ein britischer [[MGB (Auto)|MGB GT]], ein 1969er [[AMC AMX|AMX]], zwei weitere Lieferwagen und sogar ein Travco-Wohnmobil. Als Favorit galt jedoch der [[Ferrari 365 GTB/4|Ferrari 365 GTB/4 Daytona]] mit Brock Yates und dem Ex-Formel-1-Rennfahrer [[Dan Gurney]] am Steuer. Der neue Cadillac kam nur zufällig zur Teilnahme – die drei am Rennen interessierten Amateure aus [[Cambridge (Massachusetts)]] verfügten über kein geeignetes Fahrzeug und übernahmen den Auftrag eines Geschäftsmanns, das neue Auto von New York nach Los Angeles zu überführen. Der Auftrag lautete: nur tagsüber zu fahren und keinesfalls schneller als 120&amp;nbsp;km/h. [[Fahrzeugtuning|„Getunt“]] wurde das Fahrzeug mit einem am Rückspiegel befestigten [[Radarwarnanlage|Radarwarner]].<br /> <br /> Durch den nächtlichen Start konnten die Teilnehmer dem Berufsverkehr an der Ostküste entgehen und andererseits tagsüber in Los Angeles eintreffen. Als Erster kam nach 4.628&amp;nbsp;km und 35 Stunden und 54 Minuten tatsächlich der Ferrari an. Der Schnitt, auch ohne die Pausen von insgesamt einer guten Stunde, entsprach dabei der deutschen Autobahn-Richtgeschwindigkeit von 130&amp;nbsp;km/h. Zudem hatte der 12-Zylinder-Ferrari den geringsten Verbrauch mit 19 Litern pro 100&amp;nbsp;km. Das polnische Rennfahrertrio, dem letztendlich 220 Liter Sprit fehlten und das einmal nachtanken musste (sieben Minuten Zeitverlust), brauchte 53 Minuten mehr. Noch neun Minuten mehr brauchte der Cadillac. Er fuhr zwar mit 136&amp;nbsp;km/h schneller und wurde somit der Geschwindigkeitssieger, stand aber aufgrund des höheren Verbrauchs auch fünfzehnmal an Tankstellen und hatte damit sechs Tankstops mehr als der Ferrari. Zu seinem Zeitverlust durch Stops von über drei Stunden dürften aber eher die fünf „Probleme“ mit der Polizei (gegenüber dem einen der Sieger und keinem der Polen) beigetragen haben.<br /> <br /> Auch fünf andere Teams schafften es unter 40 Stunden. Nur der britische MG erlitt nach etwa 1000&amp;nbsp;km einen Defekt, während das Wohnmobil über zwei Tage benötigte und zudem mit verschütteter Lasagne auch den einzigen „Unfall“ zu verzeichnen hatte.<br /> <br /> Der zugehörige, humorvolle Bericht wurde erst Monate später im März 1972 veröffentlicht.<br /> <br /> Das „Rennen“ wurde ein Jahr später wiederholt, sowie nach der [[Ölkrise]] von 1973 nochmal im April der Jahre 1975 und 1979 durchgeführt. Als „ewiger Rekord“ galten, nicht zuletzt dank inzwischen geschlossener Autobahnlücken, letztendlich die 32 Stunden und 51 Minuten, die ein [[Jaguar XJS]] mit einem Schnitt von 140&amp;nbsp;km/h 1979 unterwegs war. Dieser Rekord wurde aber schon 1983 mit einem [[Ferrari 308]] auf 32 Stunden und 7 Minuten verbessert, wird aber in vielen Quellen nicht aufgeführt, weil er beim ''US Express Run'' aufgestellt wurde.<br /> <br /> Der „ewige Rekord“ wurde im Oktober 2006 dann doch noch geknackt. Alex Roy und sein Copilot Dave Maher schafften die Strecke mit einem [[BMW M5]] in 31 Stunden und 4 Minuten. Das entspricht einem Schnitt von ca. 145&amp;nbsp;km/h.&lt;ref&gt;[http://www.gtspirit.com/2007/10/15/alex-roy-breaks-transcontinental-record/ GTSpirit.com]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,516828,00.html Spiegel-Online]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 wurde von Ed Bolian zusammen mit seinen Beifahrern David Black und Dan Huang in einem [[Mercedes-Benz C 215|Mercedes CL 55 AMG]] die Bestzeit von 28 Stunden und 50 Minuten aufgestellt.&lt;ref name=&quot;autobild&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.autobild.de/artikel/mercedes-amg-e-63-cannonball-rekord-16150109.html |titel=Spezieller E 63 knackt Cannonball-Rekord |abruf=2019-12-06 |titelerg=Drei US-Amerikaner haben einen neuen Cannonball-Rekord aufgestellt. Ihr Auto: ein speziell umgebauter Mercedes-AMG E 63 mit 700 PS! |autor=Jan Götze |hrsg=[[Axel Springer SE]] |werk=[[Autobild]].de |datum=2019-12-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2019 wurde der Rekord mit 27 Stunden und 25 Minuten auf einem umgebauten [[Mercedes-AMG]] E 63 (Baujahr 2015) gebrochen. Die Crew bestand aus Fahrer Arne Toman, Beifahrer und Co-Pilot Doug Tabbutt sowie der Navigator und Spotter Berkeley Chadwick.&lt;ref name=&quot;autobild&quot; /&gt; <br /> <br /> Die Situation der durch die Corona-Krise substantiell leereren Straßen in den USA löste eine Serie von Versuchen aus, den Rekord erneut zu brechen. Am 4. April 2020 gelang dies auf einem Audi A8 L mit bislang unbekannten Fahrern und einer Fahrzeit von 26 Stunden und 38 Minuten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Jens Meiners |url=https://gtspirit.de/de/ein-neuer-cannonball-rekord/ |titel=Ein neuer Cannonball-Rekord |werk=GTspirit |datum=2020-04-11 |abruf=2020-04-11 |sprache=de-DE}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im August 2020 wurde bekannt, daß das Team aus den vorigen Rekordhaltern Toman und Tabbutt, dieses Mal mit Dunadel Daryoush als Spotter, auch diese Zeit erneut unterboten hatten: In einem Audi S6 erreichten sie das Ziel nach 25 Stunden und 39 Minuten&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.autobild.de/artikel/cannonball-rekord-im-audi-s6-usa-kueste-zu-kueste-17373577.html |titel=Audi S6 holt mit 180 km/h im Schnitt den Cannonball-Rekord zurück |abruf=2020-09-01}}&lt;/ref&gt;, die Fahrt selbst hatte allerdings schon im Mai 2020 stattgefunden. Das Fahrzeug war mit Klebefolien modifiziert worden, um einem [[Ford Taurus]] Police Interceptor ähnlich zu sehen, außerdem wurde im Kofferaum ein Zusatztank installiert&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.arnesantics.com/projects/cannonball-run-audi-s6/ |titel=Cannonball Run Audi S6 |werk=Arne's Antics |abruf=2020-09-01 |sprache=en-US}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Die Filme ==<br /> Spätestens durch einen Bericht im [[Time]]-Magazin wurde Cannonball bei einer breiten amerikanischen Öffentlichkeit zum umstrittenen Begriff. Später kam eine Serie von Filmen dazu, unter anderem:<br /> * [[Die verrückteste Rallye der Welt]] (''The Gumball Rally''; 1976),&lt;ref&gt;[http://www.imdb.com/title/tt0074597/ IMDB]&lt;/ref&gt; mit [[Raúl Juliá]], [[Gary Busey]] u.&amp;nbsp;a.<br /> * [[Cannonball (1976)|Cannonball]] (''Cannonball''; 1976)&lt;ref&gt;[http://www.imdb.com/title/tt0074279/ IMDB]&lt;/ref&gt;, mit [[David Carradine]] u.&amp;nbsp;a.<br /> * [[Auf dem Highway ist die Hölle los]] (''The Cannonball Run''; 1981)&lt;ref&gt;[http://german.imdb.com/title/tt0082136/ IMDB]&lt;/ref&gt;, mit [[Burt Reynolds]], [[Dean Martin]], [[Sammy Davis jr.]], [[Roger Moore]], [[Jackie Chan]], [[Peter Fonda]], [[Farrah Fawcett]] u.&amp;nbsp;a.<br /> * [[Auf dem Highway ist wieder die Hölle los]] (''Cannonball Run II''; 1984)&lt;ref&gt;[http://www.imdb.com/title/tt0087032/ IMDB]&lt;/ref&gt;, mit [[Burt Reynolds]], [[Dean Martin]], [[Sammy Davis jr.]], [[Shirley MacLaine]], [[Telly Savalas]] u.&amp;nbsp;a.<br /> * [[Cannonball Fieber – Auf dem Highway geht’s erst richtig los]] (''Speed Zone!''; 1989)&lt;ref&gt;[http://www.imdb.com/title/tt0098369/ IMDB]&lt;/ref&gt;, mit [[John Candy]], [[Brooke Shields]] u.&amp;nbsp;a.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Gumball 3000]]<br /> * [[E-Cannonball]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.caranddriver.com/article.asp?section_id=4&amp;article_id=9536 Car&amp;Driver-Artikel] (englisch)<br /> * [http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,516828,00.html Artikel bei Spiegel Online über die Rekordfahrt von 2006]<br /> * {{Schnittberichte|N=Cannonball|ID1=5864254|V1=Deutsche Fassung – Uncut}}<br /> <br /> == Referenzen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Veranstaltung (Straßenverkehr)]]<br /> [[Kategorie:Englische Phrase]]<br /> [[Kategorie:Straßenverkehr (Vereinigte Staaten)]]<br /> [[Kategorie:Motorsport-Subkultur]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Titanic_(Schiff)&diff=202255956 Titanic (Schiff) 2020-07-27T08:55:44Z <p>Da flow: Kursivsetzung Titel</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Titanic}}<br /> {{Infobox Schiff<br /> | Schiffskategorie = Handelsschiff<br /> | Name = Titanic<br /> | Bild = RMS Titanic 3.jpg<br /> | Bildtext = Die Titanic bei der Abfahrt&lt;br /&gt;aus Southampton am 10. April 1912<br /> |{{Infobox Schiff/Basis<br /> | AbJahr = <br /> | Land = {{GBR-SD-1801}}<br /> | andere Schiffsnamen = <br /> | Schiffstyp = &lt;small&gt;[[Passagierschiff|Passagierdampfer]], [[Linienschiff (Handelsmarine)|Linienschiff]]&lt;/small&gt;<br /> | Schiffsklasse = [[Olympic-Klasse]]<br /> | Rufzeichen = MGY<br /> | Heimathafen = [[Liverpool]]<br /> | Eigner = <br /> | Reederei = [[White Star Line]]<br /> | Bestellung = 1. August 1908<br /> | Bauwerft = [[Harland &amp; Wolff]], [[Belfast]]<br /> | Baunr = 401<br /> | Baukosten = <br /> | Kiellegung = 31.&amp;nbsp;März 1909<br /> | Stapellauf = 31.&amp;nbsp;Mai 1911<br /> | Taufe = <br /> | Übernahme = <br /> | Indienststellung = 2.&amp;nbsp;April 1912<br /> | Reaktivierung = <br /> | Außerdienststellung = <br /> | Streichung = <br /> | Verbleib = Am 15.&amp;nbsp;April 1912 im [[Nordatlantik]] {{Coordinate|text=gesunken|NS=41/43/57/N|EW=49/56/49/W|type=landmark|name=Wrack der RMS Titanic|region=XA}}<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Daten<br /> | AbJahr = <br /> | Länge = <br /> | Lüa = 269,04<br /> | Lpp = 259,08<br /> | KWL = <br /> | Breite = 28,19<br /> | Seitenhöhe = <br /> | Tiefgang = 10,54<br /> | Verdrängung = 53.147 t<br /> | Vermessung = 46.329 [[Registertonne|BRT]] / 21.831 [[Registertonne|NRT]]<br /> | Besatzung = 897<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Antrieb<br /> | Antrieb = zwei&amp;nbsp;Vierzylinder-[[Dampfmaschine]]n ([[Verbunddampfmaschine|Dreifach-Verbunddampfmaschinen]]),&lt;br /&gt;eine&amp;nbsp;Niederdruck-[[Parsons-Turbine]]<br /> | Maschinenleistung = 51000<br /> | Geschwindigkeit_B = 21<br /> &lt;!--<br /> | Geschwindigkeit_M = 24--&gt;<br /> | Propeller = 3 Propeller<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Transport<br /> | Tragfähigkeit = 13.767<br /> | Container = <br /> | Rauminhalt = <br /> | RoRo = <br /> | PaxPlätze = 750 Erste Klasse&lt;br /&gt;550 Zweite Klasse&lt;br /&gt;1100 Dritte Klasse<br /> | Fahrzeugkapazität = <br /> | Tiere = <br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Sonstiges<br /> | AbJahr = <br /> | Klassifizierungen = <br /> | Registriernummern = <br /> * Registriernr. Bauwerft: 131428<br /> | Extra1 = Breite auf Spanten:<br /> | Extra1_Daten = 28,04 m<br /> | Extra2 = [[Schiffsmaße|Blockkoeffizient]]<br /> | Extra2_Daten = 0,684<br /> | Extra3 = [[Schiffsmaße|Prismatischer Koeffizient]]<br /> | Extra3_Daten = 0,705<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Rigg<br /> | Masten = 2<br /> }}<br /> }}<br /> &lt;!--(aus alter Infobox ggf. noch nachzutragen; Einsatzzweck: Transatlantik-Linienverkehr; Höhe ([[Kiel (Schiffbau)|Unterkante Kiel]] bis Oberkante Schornstein): Daten14 = 53,33 m;) --&gt;<br /> [[Datei:Cd51-1000g.gif|mini|Farbzeichnung der TITANIC]]<br /> [[Datei:Attrappe des Titanic-Museums in Branson Missouri USA.jpg|mini|TITANIC – [[Bug (Schiffbau)|Bugseite]] [[Steuerbord]] (Attrappe im Maßstab 1:2 in Branson, Missouri, USA, 2016)]]<br /> <br /> Die '''[[Royal Mail Ship|RMS]] ''Titanic''''' ({{enS}} [{{IPA|taɪˈtænɪk}}]; die deutsche Aussprache ist ebenfalls üblich) war ein [[Passagierschiff]] der britischen [[Reederei]] [[White Star Line]]. Sie wurde in [[Belfast]] auf der Werft von [[Harland &amp; Wolff]] gebaut und war bei der Indienststellung am 2.&amp;nbsp;April 1912 das [[Liste der größten Schiffe der Welt|größte Schiff der Welt]].<br /> <br /> Als zweiter von drei [[Dampfschiff|Dampfern]] der ''[[Olympic-Klasse]]'' war sie, wie ihre beiden [[Schwesterschiff]]e ''[[RMS Olympic|Olympic]]'' und ''[[HMHS Britannic|Britannic]]'', für den [[Atlantischer Ozean|Nordatlantik]]-[[Linienschifffahrt|Liniendienst]] auf der Route [[Southampton]]–[[Cherbourg-Octeville|Cherbourg]]–[[Cobh|Queenstown]]–[[New York City|New York]], New&amp;nbsp;York–[[Plymouth]]–Cherbourg–Southampton vorgesehen und sollte neue Maßstäbe im Reisekomfort setzen.<br /> <br /> Auf ihrer [[Jungfernfahrt]] kollidierte die Titanic am 14.&amp;nbsp;April 1912 gegen 23:40&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot;&gt;Angabe der [[Zeitzone#Zonenzeiten heute|Schiffszeit]] entsprechend jeweils [[Greenwich Mean Time|GMT]] minus 3 h, 27 min | Stephen Spignesi: ''Titanic.'' Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15068-X, S.&amp;nbsp;90&amp;nbsp;ff., S.&amp;nbsp;196 – Die 28 wichtigsten Untersuchungsergebnisse im Abschlussbericht des vom US-Senat beauftragten Untersuchungsausschusses zur Titanic-Katastrophe; Abschnitt „Die Kollision“: „Um 23.46 Uhr Schiffszeit beziehungsweise 22.13 New Yorker Zeit am Sonntagabend, dem 14. April, […]“&lt;/ref&gt; etwa 300&amp;nbsp;[[Seemeile]]n südöstlich von [[Neufundland]] seitlich mit einem [[Eisberg]] und sank zwei Stunden und 40&amp;nbsp;Minuten später. Obwohl für die Evakuierung mehr als zwei Stunden Zeit zur Verfügung standen, kamen 1514 der über 2200 an Bord befindlichen Personen ums Leben – hauptsächlich wegen der unzureichenden Zahl an [[#Rettungsboote|Rettungsbooten]] und der Unerfahrenheit der Besatzung im Umgang mit diesen. Wegen der hohen Opferzahl zählt der Untergang der Titanic zu den größten und berühmtesten [[Liste bedeutender Seeunfälle 1911–1920|Katastrophen der Seefahrt]].<br /> <br /> Der Untergang war Anlass für zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf See. Am 12. November 1913 wurde eine Konferenz einberufen, die einen internationalen Mindeststandard für die Sicherheit auf Handelsschiffen schaffen sollte. Ergebnis dieser Konferenz war 1914 die erste Version der „[[International Convention for the Safety of Life at Sea]]“ (Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See). Diese umfasste die ausreichende Ausstattung mit Rettungsbooten, Besetzung der Funkstationen rund um die Uhr und die Errichtung der [[International Ice Patrol|Internationalen Eispatrouille]].<br /> <br /> Die Titanic gehört wegen der Umstände, die mit ihrem Untergang verbunden werden, zu den bekanntesten Schiffen der Geschichte. Weltweit beschäftigen sich bis heute [[Literatur]], [[bildende Kunst]] sowie [[Film]] und [[Fernsehen]] mit den Ereignissen ihrer Jungfernfahrt und des Untergangs. Besondere Aufmerksamkeit erlangte [[Titanic (1997)|der gleichnamige Film aus dem Jahr 1997]]. Ihr Name steht für schwerwiegende Unglücke sowie die Unkontrollierbarkeit der Natur durch technische Errungenschaften.<br /> <br /> == Das Schiff ==<br /> === Die Planung ===<br /> [[Datei:Olympic ggbain 09366.jpg|mini|Das [[Schwesterschiff]] ''[[RMS Olympic]]'']]<br /> <br /> In den Jahren vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gab es einen scharfen Wettbewerb zwischen den Reedereien. So stellte die [[Cunard Line]] 1907 die beiden [[Turbinenschiff]]e ''[[RMS Lusitania|Lusitania]]'' und ''[[RMS Mauretania|Mauretania]]'', von denen die Mauretania 22&amp;nbsp;Jahre lang durchgehend Inhaberin des [[Blaues Band|Blauen Bandes]] als schnellstes Schiff auf der Transatlantik-Route [[Europa]] – [[New York City|New York]] war. Als sie ihren Dienst begannen, waren sie mit über 31.500&amp;nbsp;[[Registertonne|Bruttoregistertonnen]] (BRT) die größten Schiffe der Welt. Der erste über 50.000&amp;nbsp;BRT große Dampfer, der&lt;ref name=&quot;Imperator&quot;&gt;Auf Wunsch von Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&amp;nbsp;II.]] benutzte die [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft|HAPAG]] den männlichen Artikel&lt;/ref&gt; ''[[Imperator (Schiff, 1913)|Imperator]]'', lief 1912 auf der Hamburger [[Vulkanwerft (Hamburg)|Vulkanwerft]] vom [[Stapellauf|Stapel]]. Die drei [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft|HAPAG]]-Schiffe der [[Imperator-Klasse|''Imperator''-Klasse]] (''Imperator'', ''[[Vaterland (Schiff, 1914)|Vaterland]]'' und ''[[Majestic (Schiff, 1922)#Als Bismarck|Bismarck]]'') wurden erst im Jahr 1935 von der ''[[Normandie (Schiff, 1935)|Normandie]]'' (79.280&amp;nbsp;BRT) übertroffen.<br /> <br /> [[J. Bruce Ismay|Bruce Ismay]], der Geschäftsführer der [[White Star Line]], und [[Lord]] [[William Pirrie, 1. Viscount Pirrie|William Pirrie]], Direktor der [[Werft|Schiffswerft]] Harland&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Wolff in [[Belfast]], begannen im Frühling des Jahres 1907 mit der Planung für den Bau von drei großen Passagierschiffen.&lt;ref&gt;[https://digital.zlb.de/viewer/readingmode/14688302_1909/523/ ''Zwei neue Riesenschiffe für die White Star Line''] auf www.digital.zlb.de (Veröffentlicht im Zentralblatt der Bauverwaltung, Sept. 1909; Nr. 76, S. ], abgerufen am 25.&amp;nbsp;September 2019.&lt;/ref&gt; Sie entschieden sich für eine bis dahin nicht erreichte Größe von 45.000&amp;nbsp;BRT. Die drei Schiffe der Olympic-Klasse sollten den [[Nordatlantik]] mit einer Reisegeschwindigkeit von ungefähr 21&amp;nbsp;[[Knoten (Einheit)|Knoten]] (ca. 39&amp;nbsp;km/h) überqueren und es gemeinsam ermöglichen, wöchentlich je eine Passage in östlicher und westlicher Richtung anzubieten. Besonderer Wert wurde auf Ladekapazität, Sicherheit und Komfort an Bord gelegt. Die Grundidee für die Schiffe stammte von Lord Pirrie selbst, das konkrete Design von den Schiffsarchitekten [[Alexander Carlisle]], [[Thomas Andrews (Schiffbauer)|Thomas Andrews]] (ein Sohn von Pirries Schwester Eliza) und Edward Wilding.&lt;ref&gt;[http://www.titanicinquiry.org/BOTInq/BOTInq20Wilding01.php www.titanicinquiry.org], abgerufen am 25. September 2019)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die drei Schiffe sollten ''Titanic'', ''Olympic'' und ''Britannic'' heißen. Geachtet wurde in erster Linie auf [[Luxus]] in der Ersten Klasse und weniger auf die Reisegeschwindigkeit. Die Ausstattung der Ersten Klasse erhielt elegante [[Suite (Zimmerflucht)|Suiten]], prächtige Rauchsalons und Speisesäle und ein großes, für die Erste Klasse reserviertes Promenadendeck. In der früher „[[Zwischendeck]]“ genannten Dritten Klasse schliefen die [[Passagier]]e in engen Kabinen mit bis zu vier Doppel- und Hochbetten und die Aufenthaltsräume waren kleiner und spartanischer ausgestattet. Dennoch übertraf die Ausstattung der Dritten Klasse, in der bislang große Schlafsäle statt Kabinen üblich gewesen waren, alle bisher gebauten Schiffe. Die Zweite Klasse der Titanic entsprach ungefähr dem Komfort der Ersten Klasse älterer Passagierschiffe.<br /> <br /> === Der Bau ===<br /> {{Mehrere Bilder<br /> | align = center<br /> | Richtung = horizontal<br /> | Kopfzeile = {{center|Bauphasen der Titanic}}<br /> | Kopfzeile_align = left<br /> | Kopfzeile_Hintergrund =<br /> | Fußzeile =<br /> | Fußzeile_align = left<br /> | Fußzeile_Hintergrund =<br /> | Breite =<br /> | Bild1 = RMS Titanic ready for launch, 1911.jpg<br /> | Breite1 = 235<br /> | Untertitel1 = Kurz vor dem [[Stapellauf]] im Jahre 1911<br /> | Bild2 = Titanic launched at Belfast.jpg<br /> | Breite2 = 245<br /> | Untertitel2 = Nach dem Stapellauf<br /> | Bild3 = Titanic under construction.jpg<br /> | Breite3 = 272<br /> | Untertitel3 = Fertigstellung der Aufbauten (Frühjahr 1912)<br /> }}<br /> <br /> 15 Wochen nach dem Baubeginn des Schwesterschiffes Olympic wurde am 31.&amp;nbsp;März 1909 die Titanic auf [[Kiellegung|Kiel gelegt]]. Sie trug die Registriernummer 131428 und die Baunummer 401 der Werft ''Harland&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Wolff Ltd.'' in [[Belfast]] (seinerzeit [[Provinz Ulster]] im [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Vereinigten Königreich]]), die fast alle Schiffe für die Reederei ''White Star Line'' baute.<br /> <br /> Am 31.&amp;nbsp;Mai 1911 fand dann der [[Stapellauf]] der Titanic statt, wie bei White Star üblich ohne [[Schiffstaufe]]. Direkt im Anschluss wurde die fertig ausgerüstete Olympic der Reederei übergeben. Als drittes und letztes Schiff dieser Klasse wurde später die Britannic fertiggestellt. Bei über 13.000&amp;nbsp;Tonnen [[Schiffsmaße#Tragfähigkeit|Tragfähigkeit]] und großen Frachträumen in sechs verschiedenen Abteilungen konnten die Schiffe nennenswerte Mengen Fracht befördern. Außerdem besaßen sie als ''[[Royal Mail Ship]]'' (RMS) auch ein Büro der [[Royal Mail]] für die Bearbeitung der mitgeführten Post. Die Postverträge boten eine sichere Zusatzeinnahme für die Reederei.<br /> <br /> Die Titanic kostete vollständig ausgerüstet etwa 1,5&amp;nbsp;Millionen [[Pfund Sterling]] (£).&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.titanic-info.de/history1.html |archive-is=20120919154309 |text=Planung und Bau}} 31. Juli 1908 – Vertragsabschluss. ''www.titanic-info.de''. Abgerufen am 14.&amp;nbsp;November 2009.&lt;/ref&gt; Dies entspricht einer heutigen Summe von etwa {{Inflation|UK|1.5|1908}}&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;£.&lt;ref name=&quot;Vorlage-Inflation&quot;&gt;Diese Zahl wurde mit der [[Vorlage:Inflation]] ermittelt und ist auf volle Millionen Pfund Sterling gerundet&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Abmessungen und Technik ===<br /> [[Datei:Titanic side plan 1911.png|hochkant=1.5|mini|Längsriss der Titanic]]<br /> [[Datei:Queen Mary 2-Titanic.svg|lang=de|hochkant=1.5|mini|Die Titanic im Größenvergleich]]<br /> <br /> ==== Abmessungen ====<br /> [[Datei:Titanic cutaway diagram.png|mini|Querschnitt des Schiffs]]<br /> <br /> Die Titanic war 269,04&amp;nbsp;Meter lang, 28,19&amp;nbsp;Meter breit, 53,33&amp;nbsp;Meter hoch (Unterkante [[Kiel (Schiffbau)|Kiel]] bis Oberkante Schornstein), hatte 10,54&amp;nbsp;Meter [[Tiefgang]], eine [[Schiffsmaße#Raumgehalt, Tonnage|Vermessung]] von 46.329&amp;nbsp;[[Registertonne|Bruttoregistertonnen]], 39.380&amp;nbsp;Tonnen Leermasse und 13.767&amp;nbsp;Tonnen [[Schiffsmaße#Tragfähigkeit|Tragfähigkeit]].<br /> <br /> ==== Sicherheitsausstattung ====<br /> Besonderes Interesse galt der Sicherheitsausstattung der beiden Schwesterschiffe. Sie galten als Wunder der Technik und wurden aufgrund der automatisch schließenden Wasserschutztüren zwischen den 16&amp;nbsp;wasserdicht [[Schott|abschottbaren]] Abteilungen im Juni 1911 in der Zeitschrift ''The Shipbuilder'' als „praktisch [[Unsinkbarkeit|unsinkbar]]“ bezeichnet.<br /> <br /> ==== Antrieb ====<br /> [[Datei:Olympic stern and rudder.jpg|mini|Heck der Olympic im Bau.&lt;!-- Kommentar: Die Bildbeschreibungsseite ist falsch! In der qualitativ hochwertigen Quelle &quot;Titanic – The Ship Magnificient Volume One: Design &amp; Construction&quot; von Bruce Beveridge (2008), Stroud: The History Press. ISBN 978-0-7524-4606-6, wird das Bild eindeutig als Olympic identifiziert. Soweit bekannt, existiert gar kein Bild der Titanic-Propeller und es ist wahrscheinlich, dass der mittlere Propeller nur drei Flügel hatte: http://www.encyclopedia-titanica.org/mystery-titanic-central-propeller.html --&gt; Die Person am unteren Bildrand veranschaulicht die Größenverhältnisse.]]<br /> <br /> Die Titanic besaß drei [[Propeller|Schiffsschrauben]] (Propeller) und konnte 23 bis 24&amp;nbsp;Knoten Höchstgeschwindigkeit und 21&amp;nbsp;Knoten Reisegeschwindigkeit erreichen. Die äußeren Propeller mit 7 m Durchmesser und je 38 t wurden von Vierzylinder-Kolben[[dampfmaschine]]n mit [[Dampfdehnung|Dreifachexpansion]] und einer [[Indizierte Leistung|indizierten Leistung]] von jeweils 15.000&amp;nbsp;[[Pferdestärke|PS]] (11&amp;nbsp;[[Watt (Einheit)|MW]]) angetrieben. Der [[Wasserdampf|Abdampf]] dieser Maschinen wurde in eine Niederdruck-[[Parsons-Turbine]] geleitet, die den mittleren Propeller (5&amp;nbsp;m Durchmesser und etwa 25&amp;nbsp;t) antrieb; diese sollte 16.000&amp;nbsp;PS leisten. Tatsächlich waren die Maschinen in den Tests stärker als geplant, so dass die Titanic mit einer Maschinenleistung von insgesamt 51.000&amp;nbsp;PS registriert wurde. Die maximal erreichbare Antriebsleistung lag bei ungefähr 60.000&amp;nbsp;PS. Die Titanic verbrauchte auf See 620–640&amp;nbsp;Tonnen [[Steinkohle|Kohle]] pro Tag, die in 29&amp;nbsp;[[Dampfkessel|Kesseln]] mit insgesamt 159&amp;nbsp;[[Rostfeuerung|Feuerungen]] verbrannt werden konnten. Allerdings waren nie alle Kessel gleichzeitig in Betrieb. Die [[Bunkerung|Bunker]] fassten 6700&amp;nbsp;Tonnen Kohle.<br /> <br /> Die vier [[Schornstein]]e der Titanic waren ungefähr 19&amp;nbsp;Meter hoch. Der vierte Schornstein war allerdings kein Rauchabzug, sondern diente hauptsächlich der Ästhetik: Einerseits waren Schiffe mit vier Schornsteinen bei Schiffsarchitekten, Medien sowie bei den Schiffsreisenden sehr beliebt. Andererseits wurde er zur Entlüftung der Kessel- und Maschinenräume sowie der Küchenräume mit den Kohleherden benutzt. Dadurch brauchte die Titanic wesentlich weniger Lüfter an Deck als vergleichbare Schiffe.<br /> <br /> ==== Elektrik und Geräte ====<br /> Die Titanic besaß eines der größten elektrischen Netze aller Schiffe der damaligen Zeit. Vier dampfbetriebene 400-[[Watt (Einheit)|Kilowatt]]-[[Generator]]en lieferten zusammen maximal 16.000&amp;nbsp;[[Ampere]] bei 100&amp;nbsp;[[Volt]]. Es gab ein [[Telefon]]system mit 50&amp;nbsp;Leitungen und 1500&amp;nbsp;[[Klingel]]n, mit denen man die Stewards holen lassen konnte. 10.000 [[Glühlampe]]n beleuchteten das Schiff, einige von ihnen enthielten zwei Glühdrähte, einen für helleres Licht und einen für schwaches Licht bei Nacht, was nervösen [[Passagier]]en zugutekommen sollte. Es gab 48&amp;nbsp;Uhren. Für Wärme in den Kabinen sorgten 520&amp;nbsp;Heizkörper, die Belüftung benötigte 76 der insgesamt 150&amp;nbsp;Elektromotoren der Titanic. [[Elektrische Energie]] wurde in vielen Bereichen gebraucht. Das [[Schwimmbad]] war elektrisch geheizt, einige Bilder sowie Wegweiser an Bord waren beleuchtet und einige Gymnastikgeräte liefen mit Strom. Viele Küchengeräte wurden mit elektrischer Energie angetrieben: Neben Bratöfen und Tellerwärmern benötigten auch die Eismaschine, Messerputzer, Kartoffelschäler, Teigmixer und Fleischwölfe Elektrizität.<br /> <br /> ==== Küchenausstattung ====<br /> Die Küche verfügte über die zu dieser Zeit weltgrößten Kochstellen, jede ausgestattet mit 19&amp;nbsp;Backöfen. Weitere Einrichtungsgegenstände waren zwei große Bratöfen, Dampföfen, Dampfkochtöpfe, vier Silbergrills sowie elektrische Geräte für beinahe jeden Zweck. Weiterhin führte die Titanic 127.000 Gläser, Geschirr- und Besteckstücke mit sich, darunter 29.700&amp;nbsp;Teller, 18.500&amp;nbsp;Gläser und Tassen und über 40.000&amp;nbsp;Besteckstücke.<br /> <br /> ==== Funktechnik ====<br /> Im Januar des Jahres 1911 wurde der Titanic das [[Rufzeichen#Rufzeichen von Seefunkstellen|Rufzeichen]] ''MGY'' zugeteilt. Die [[Funktechnik]] war eine verhältnismäßig neue [[Kommunikationstechnik]]. Der neuartige [[Löschfunkensender]] der ''[[Marconi Company|Marconi International Marine Communication Co.]]'' garantierte unabhängig von den [[Erdatmosphäre|atmosphärischen]] Bedingungen eine [[Reichweite (Funktechnik)|Reichweite]] von 350&amp;nbsp;[[Seemeile]]n und war damit mit Abstand das leistungsstärkste Funkgerät seiner Zeit. Die tatsächliche Reichweite betrug 400&amp;nbsp;Meilen, während bei Nacht oft bis zu einer Entfernung von 2000 Meilen empfangen und gesendet werden konnte.<br /> Eine Neuigkeit war zur damaligen Zeit der [[Magnetischer Detektor|Magnetische Detektor]], Marconi-Empfänger oder kurz &quot;Maggy&quot; genannt.&lt;ref&gt;[http://schmegel.eu/story/maggy/maggy_01.html schmegel.eu: Maggy - der Empfänger der Titanic]&lt;/ref&gt;<br /> Die Funkstation war Eigentum der Marconi-Gesellschaft und wurde von deren Angestellten [[Jack Phillips]] und [[Harold Bride]] bedient. Sie waren vor der Kollision mit dem Eisberg sehr stark mit der Übermittlung von privaten [[Telegramm]]en der Passagiere beschäftigt. Das trug mit zu der verzögerten bzw. nicht erfolgten Weitergabe von Eiswarnungen an die Schiffsführung auf der [[Kommandobrücke|Brücke]] bei. Aufgrund des Unterganges der Titanic wurden mit dem [[Radio Act of 1912]] gesetzliche Regelungen zum [[Seefunk]] eingeführt.<br /> <br /> === Passagierbereich ===<br /> Die Titanic war von den britischen Behörden für 3.300 Passagiere zuzüglich der benötigten Mannschaft zugelassen worden. Allerdings wurde diese mögliche Passagierkapazität aufgrund der Ausstattung der Titanic nicht voll ausgenutzt. In der Ersten Klasse fanden 750&amp;nbsp;Personen, in der Zweiten Klasse 550&amp;nbsp;Personen und in der Dritten Klasse 1.100&amp;nbsp;Personen Platz. Die Titanic bot damit Raum für insgesamt 2.400&amp;nbsp;Passagiere.<br /> <br /> ==== Erste Klasse ====<br /> Ein Großteil des Innenraums der Titanic wurde für die Erste Klasse verwendet. Fast die gesamten Aufbauten und ein großer Teil des mittleren Rumpfes waren dafür eingeplant. Mittelpunkt der Ersten Klasse war das zwischen erstem und zweitem Schornstein gelegene große Treppenhaus des Schiffes, das insgesamt sechs [[Deck (Schiffbau)|Decks]] (Bootsdeck bis E-Deck) miteinander verband. Dieses Treppenhaus gehörte zu den aufwendigsten und architektonisch meist durchdachten Räumen des Schiffes: Es war mit Eichenholz getäfelt, und eine Glaskuppel überragte es.<br /> <br /> Ein zweites, ähnliches Treppenhaus verband zwischen den hinteren beiden Schornsteinen das A- mit dem C-Deck. Für die Passagiere der Ersten Klasse waren neben den Treppen drei [[Aufzugsanlage|Aufzüge]] vorhanden, die parallel zum vorderen Treppenhaus verliefen und das A- mit dem E-Deck verbanden. Auf dem A-Deck lag die Mehrzahl der öffentlichen Räume, darunter ein Lese- und Schreibsalon, ein geräumiger Gesellschaftsraum, ein besonders edel ausgestatteter Rauchsalon und zwei identisch ausgestattete Verandacafés. Auf dem D-Deck befand sich der Speisesaal der Ersten Klasse, der 1912 mit rund 890 m² Grundfläche der größte Raum auf einem Schiff überhaupt war. Außer in diesem Saal konnten die Passagiere der Ersten Klasse auch [[à la carte]] in [[Luigi Gatti (Geschäftsmann)|Luigi Gattis]] Restaurant auf dem B-Deck speisen. 1912 war dieser kulinarische Luxus auf Schiffen etwas außerordentlich Besonderes. An das Restaurant grenzte das im Stil eines französischen Straßencafés gestaltete „Café Parisien“ an, das auf der Olympic erst später installiert wurde. Ein weiterer Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Ersten Klasse war der große Empfangssalon auf dem D-Deck, der zwischen Speisesaal und großem Treppenhaus lag. Er diente als zentraler Ort bei der Einschiffung der Passagiere und als Treffpunkt während der Reise; in ihm fanden zudem regelmäßig Darbietungen der Bordmusiker statt. In seiner Funktion entspricht dieser Raum – den es in dieser Art und Größe damals nur auf den Schiffen der Olympic-Klasse gab – den großen [[Foyer]]s auf modernen [[Kreuzfahrtschiff]]en.<br /> <br /> {{Mehrere Bilder<br /> | align = center<br /> | Richtung = horizontal<br /> | Kopfzeile = {{center|Einrichtungen der Ersten Klasse}}<br /> | Kopfzeile_align = left<br /> | Kopfzeile_Hintergrund =<br /> | Fußzeile =<br /> | Fußzeile_align = left<br /> | Fußzeile_Hintergrund =<br /> | Breite =<br /> | Bild1 = Titanic gymnasium.jpg<br /> | Breite1 = 243<br /> | Untertitel1 = Gymnastikraum auf dem Bootsdeck<br /> | Bild2 = Drawing of the Grand Staircase onboard the RMS Titanic from the 1912 promotional booklet.jpg<br /> | Breite2 = 249<br /> | Untertitel2 = Großes Treppenhaus zwischen dem Bootsdeck und dem D-Deck (hier A-Deck)<br /> | Bild3 = B-58.jpg<br /> | Breite3 = 208<br /> | Untertitel3 = Luxuskabine B-58 im [[Louis-seize|Louis-Seize-Stil]] (Fotografie an Bord der Titanic)<br /> }}<br /> {{Mehrere Bilder<br /> | align = center<br /> | Richtung = horizontal<br /> | Bild1 = Titanic-first-class-reception-room2.jpg<br /> | Breite1 = 235<br /> | Untertitel1 = Empfangssalon auf dem D-Deck<br /> | Bild2 = Titanic A La Carte restaurant.jpg<br /> | Breite2 = 240<br /> | Untertitel2 = „À la Carte“-Restaurant des italienischstämmigen Chefkochs [[Luigi Gatti (Geschäftsmann)|Gaspare Gatti]] auf dem B-Deck<br /> }}<br /> <br /> Ein kostbar ausgestattetes [[Hamam|Türkisches Bad]] und ein 10 m mal 4,3 m großes beheiztes Schwimmbecken (F-Deck, das größte Becken seiner Zeit), eine zwei Decks hohe [[Squash]]anlage (G- und F-Deck) sowie ein vielseitig ausgerüsteter Gymnastikraum (Bootsdeck) rundeten das Angebot ab. All diese Einrichtungen waren zur Zeit der Jungfernfahrt des Schiffes etwas völlig Neuartiges. Auch bei der Gestaltung der Passagierunterkünfte setzte die White Star Line neue Maßstäbe, was Größe, Ausstattung und sanitäre Einrichtungen betraf. Die luxuriösesten Unterkünfte des Schiffes waren die beiden Salon-[[Suite (Zimmerflucht)|Suiten]] auf dem B-Deck, zu denen neben einem privaten Salon, zwei Schlaf- und Ankleidezimmern sowie einem Badezimmer auch ein rund 15 m langes privates, beheizbares und als [[Veranda]] gestaltetes [[Promenadendeck]] gehörte. Ein Großteil der Luxuskabinen auf dem B- und C-Deck, die in verschiedensten historisierenden Stilrichtungen ausgestattet waren, verfügten darüber hinaus über Verbindungstüren, so dass sie nach Wunsch zu beliebig großen [[Appartement]]s mit angeschlossenen Badezimmern und Toiletten verbunden werden konnten. Derartige Möglichkeiten waren zu dieser Zeit in diesem Ausmaß auf keinem anderen Schiff vorhanden. Die größten Außenflächen der Ersten Klasse lagen auf beiden Seiten des Promenadendecks auf dem A-Deck und auf der vorderen Hälfte des Bootsdecks.<br /> <br /> Anders als zeitgenössische andere Reedereien legte die White Star Line bei der Raumgestaltung der Ersten Klasse der Olympic-Klasse großen Wert auf eine eher intime Atmosphäre und Rückzugsmöglichkeiten für den einzelnen Passagier. Das sollte vor allem auf besonders prominente Gäste attraktiv wirken, die eine zu große Öffentlichkeit scheuten. Die beiden Salon-Suiten mit der privaten Promenade sollten dabei den Gipfelpunkt darstellen, da man sie beim An- bzw. Vonbordgehen ohne Umweg über die Empfangsbereiche auf dem B- und D-Deck direkt über einen Privateingang erreichen konnte. Grundsätzlich charakteristisch waren der Verzicht auf überhohe Räume, die auf Konkurrenzschiffen wie der [[RMS Lusitania|RMS ''Lusitania'']] oder den deutschen Schiffen der [[Kaiser Wilhelm der Große (Schiff)#Die Schnelldampferklasse (Kaiserklasse) des Norddeutschen Lloyd vor 1914|''Kaiser''-Klasse]] üblich waren, und die Anlage zahlreicher Nischen und [[Séparée]]s in den Speise- und Gesellschaftsräumen.<br /> <br /> ==== Zweite Klasse ====<br /> Der Zweiten Klasse stand bedeutend weniger Raum zur Verfügung, trotzdem entsprach die Qualität der Ausstattung und des gebotenen Service der der Ersten Klasse auf kleineren oder älteren zeitgenössischen Passagierschiffen. Ihr Bereich war – anderes als die Erste und Dritte Klasse – nicht über die Schiffslänge, sondern seine Höhe verteilt und konzentrierte sich etwa im Bereich zwischen dem vierten Schornstein und dem achteren Mast des Schiffes. Neben einem großen, eichenholzgetäfelten Speisesaal auf dem D-Deck waren ein auch als Bibliothek bezeichneter Aufenthaltsraum und ein Rauchsalon vorhanden. Zwei großzügige Treppenhäuser und ein Fahrstuhl verbanden die Decks miteinander. Die Kabinen – meist für zwei oder vier Personen ausgelegt – boten eigene Waschbecken (teilweise aus Marmor), Sitzgelegenheiten, Gepäckschränke und Waschtische und entsprachen somit im Komfort in etwa der günstigeren Kategorie der Erste-Klasse-Kabinen an Bord. Als Außendeck dienten die hintere Hälfte des Bootsdecks und ein zwei Etagen tiefer gelegener Bereich auf dem B-Deck.<br /> <br /> ==== Dritte Klasse ====<br /> Die Dritte Klasse (häufig als „[[Zwischendeck]]“ bezeichnet) umfasste die tiefer gelegenen Decks des Schiffes und die Bereiche unmittelbar am Bug und Heck der Titanic. Obwohl im Vergleich zu den beiden anderen Klassen [[Sparta#Rezeption in Sprache und Literatur|spartanisch]] eingerichtet, bot sie doch einen Komfort, der weit über dem lag, was viele der meist nahezu mittellosen Auswanderer, die diese Klasse vor allem nutzten, von zu Hause gewohnt waren. Während andere zeitgenössische Schiffe die Dritte-Klasse-Passagiere meist in riesigen Schlafsälen unterbrachten, gab es auf der Titanic zusätzlich zu den 146&amp;nbsp;Schlafplätzen in Gemeinschaftsräumen (G-Deck) auch Sechs-, Vier- und Zweibettkabinen mit Waschgelegenheit. Die allgemein zugänglichen sanitären Anlagen boten einige Badewannen an. Der Speisesaal der Dritten Klasse lag mittschiffs auf dem F-Deck und war durch eine Schottwand zweigeteilt. Die übrigen öffentlichen Räume – ein allgemeiner Aufenthaltsraum und ein Rauchsalon – lagen ganz am hinteren Ende des Schiffes im achteren Decksaufbau. Dessen Dach sowie die Bereiche des achteren und vorderen Welldecks dienten den Dritte-Klasse-Passagieren als Freiflächen.<br /> <br /> ==== Dokumentation der Innenausstattung ====<br /> Aufgrund der kurzen Dienstzeit des Schiffes existieren nur sehr wenige bekannte Innenaufnahmen der Titanic. Während des Aufenthalts in Southampton wurde das Schiff von mehreren Journalisten besichtigt, die Fotografien einiger der Luxuskabinen auf dem B-Deck, des Cafés Parisien und des steuerbordseitigen Veranda-Cafés anfertigten. Eine andere Serie von Bildern schoss der irische Jesuitenpater Francis Browne, der beim letzten Zwischenstopp in Queenstown das Schiff verließ. Er hielt z.&amp;nbsp;B. den Lese- und Schreibsalon der 1. Klasse, seine Kabine auf dem A-Deck, den Gymnastikraum und das Schwimmbecken im Bild fest. Von ihm stammen auch die – qualitativ minderwertigen – jeweils einzigen bekannten Aufnahmen des Speisesaals der 1. Klasse sowie des Funkraums der Titanic.&lt;ref&gt;[http://titanicphotographs.com/ titanicphotographs.com] Website über die Titanic-Fotografien Pater Brownes&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Alle übrigen immer wieder in Büchern und Dokumentationen gezeigten Aufnahmen stammen hingegen vom Schwesterschiff Olympic. Obwohl grundsätzlich identisch ausgestattet, besteht mit letzter Sicherheit keine Gewissheit, dass die Titanic in sämtlichen Aspekten diesen Abbildungen in allen Details entsprach. Unsicherheiten bestehen hier z.&amp;nbsp;B. in der Ausstattung des Speisesaals der 1. Klasse, der auf der Titanic mit einem außergewöhnlich prachtvollen Teppichbelag ausgestattet gewesen sein soll,&lt;ref&gt;Lord, Walter: Die letzte Nacht der Titanic, Frankfurt am Main, 2012, S. 235.&lt;/ref&gt; und in der Ausführung des Geländerzierrats des großen Treppenhauses in der 1. Klasse.<br /> <br /> ==== Promenadendecks ====<br /> Ein sehr markanter Unterschied zwischen der Titanic und der Olympic war die vordere Hälfte der Promenade auf dem A-Deck. Ursprünglich sollte sie seitlich, dem Schwesterschiff gleich, offen sein, dann jedoch versah man sie kurz vor Fertigstellung zur Hälfte mit einem Wetterschutz. Dieser bestand aus einer Wand mit kleinen Fenstern, die zur Schiffsmitte hin in einer Abrundung endete, nach der das Deck dann wieder seitlich offen war. Die Titanic hatte nämlich noch zusätzliche Kabinen und Privatpromenaden für die teuersten Suiten auf dem B-Deck, während sich auf dem B-Deck der Olympic eine durchgehend wettergeschützte Promenade befand.<br /> <br /> === Rettungsboote ===<br /> [[Datei:RMS Titanic boat deck plan EN.svg|550px|mini|Plan der Rettungsboote. oben: Backbord (links, Portside), unten: Steuerbord (rechts, Starboard)&lt;br /&gt;Die Bruchzahl z.&amp;nbsp;B. 40/65 zeigt die tatsächliche und vorgesehene Belegung mit Personen.&lt;br /&gt;Die Uhrzeiten geben den Zeitpunkt des [[Fieren]]s bzw. Ablegens vom Schiff wieder.]]<br /> <br /> Für die Unterbringung der [[Rettungsboot (Ausrüstung)|Rettungsboote]] diente das in Bereiche für die Erste und Zweite Klasse unterteilte oberste Deck. Auf jeder Seite des Bootsdecks waren acht [[Davit]]s vom Typ ''Welin Quadrant'' installiert. Jede dieser damals neuartigen Konstruktionen konnte zum Aussetzen ([[Fieren]]) von bis zu vier Rettungsbooten ausgelegt werden, also zusammen 64&amp;nbsp;Booten. Zunächst plante [[Alexander Carlisle]] die Installation von 48&amp;nbsp;Rettungsbooten&lt;ref name=&quot;Carlisle&quot;&gt;Wreck Commissioners’ Court: ''Proceedings on a Formal Investigation ordered by the Board of Trade into the loss of the S.S. “Titanic”.'' London&amp;nbsp;1912, Tag 20, Aussage von Alexander Carlisle&lt;/ref&gt; auf der Olympic und der Titanic, jedoch folgten mehrere Designwechsel, in deren Folge die Anzahl der Rettungsboote auf 20 verringert wurde: Vom Bug her gezählt waren auf [[Backbord und Steuerbord|Steuerbord]] (rechts) hinter der [[Kommandobrücke]] ein Notfall-[[Kutter (Bootstyp)|Kutter]] (Boot&amp;nbsp;1) und die beiden Faltboote A und C untergebracht, gefolgt von einer Gruppe von drei großen Rettungsbooten (Boot Nr.&amp;nbsp;3, 5 und 7). Weiter hinten gab es eine zweite Gruppe von vier großen Rettungsbooten (Nr.&amp;nbsp;9, 11, 13 und 15). Auf [[Backbord und Steuerbord|Backbord]] waren der zweite Notfall-Kutter (Boot&amp;nbsp;2), die beiden Faltboote B und D und die sieben großen Rettungsboote Nr. 4, 6, 8 sowie Nr. 10, 12, 14 und 16 untergebracht. Die Faltboote („Engelhardt collapsible boat“) hatten einen Holzboden sowie Wände aus starker [[Segeltuch|Segelleinwand]] mit einer oberen [[Schanzkleid|Schanz]] aus [[Kapok]] und [[Kork]]. Die zwei Engelhardt-Boote A und B waren zu beiden Seiten des ersten Schornsteins auf dem Dach der [[Offizierskabine]]n verstaut. Sie konnten nicht mehr kontrolliert zu Wasser gelassen werden und wurden beim Untergang weggespült, dabei kam Faltboot B [[Kentern|kieloben]] ins Meer.<br /> <br /> Die Notfall-Kutter (Boot 1 und 2) hingen zu beiden Seiten des Schiffes in ihren ausgeschwenkten Davits, um bei einem eventuellen [[Mann-über-Bord-Manöver]] sofort einsatzbereit zu sein. Sie waren für je 40&amp;nbsp;Personen ausgelegt. Jedes der 14 großen Rettungsboote bot Platz für 65&amp;nbsp;Personen; die vier Engelhardt-Faltboote für jeweils 47&amp;nbsp;Personen. Insgesamt war an Bord aller Rettungsmittel also Platz für 1178&amp;nbsp;Menschen.<br /> <br /> Wenn die Titanic mit voller Kapazität von 2400&amp;nbsp;Passagieren und 900 Besatzungsmitgliedern gefahren wäre, hätte man rechnerisch&amp;nbsp;– neben den zwei Kuttern und den vier Faltbooten&amp;nbsp;– anstatt 14 mindestens 47&amp;nbsp;der großen Rettungsboote benötigt. Bei der Jungfernfahrt stand aber nur für ungefähr die Hälfte der gut 2200&amp;nbsp;Menschen an Bord ein Platz in einem Rettungsboot zur Verfügung. Diese geringe Anzahl entsprach dem damals gültigen Gesetz aus dem Jahre 1896. Es legte für die Anzahl der Plätze in den Rettungsbooten nicht die maximale Passagierzahl, sondern die [[Schiffsmaße#Raumgehalt, Tonnage|Tonnage]] des Schiffes zugrunde. Für Schiffe der Kategorie „über 10.000 Bruttoregistertonnen“, der zur damaligen Zeit höchsten vorstellbaren Größe für Passagierschiffe, waren demnach 962&amp;nbsp;Plätze vorgeschrieben; allerdings durfte diese Zahl abhängig von den wasserdichten Schotten des Schiffes verringert werden. Laut diesen Vorschriften hätte die Titanic sogar nur Rettungsboote für 756&amp;nbsp;Personen mitführen müssen. Mit den 422 zusätzlichen Plätzen übertraf die White Star Line die gesetzlichen Anforderungen daher noch deutlich.<br /> <br /> Der Unterschied zwischen Davit-Kapazität und der schließlich installierten Anzahl von Rettungsbooten führte allerdings später zu Mutmaßungen darüber, warum man das Design veränderte und damit eine geringere Anzahl von Booten in Kauf nahm. So hieß es zum Beispiel, dass weitere Boote den Raum auf dem Bootsdeck zu stark begrenzt hätte oder dass es die Passagiere verunsichert hätte, wenn die Titanic deutlich mehr Rettungsboote als andere vergleichbare Schiffe gehabt hätte. Außerdem hätten die 33 zusätzlichen Boote auch mehr dafür ausgebildete Seeleute benötigt.<br /> <br /> Ferner dienten Rettungsboote damals nicht so sehr dazu, gleichzeitig alle Passagiere aufzunehmen. Vielmehr setzte man damit die Passagiere in kleineren Gruppen vom verunglückten Schiff auf ein anderes über. Das war zumindest bei stark befahrenen Routen eine weit verbreitete Ansicht. Eine andere Meinung hingegen vertrat Schiffsarchitekt Alexander Carlisle am 19. und 25. Mai 1911. Auf Tagungen des für die Regelerstellung zuständigen Komitees wies er eindringlich darauf hin, dass die Anzahl der Rettungsbootplätze auf Schiffen wie der Olympic und der Titanic zu niedrig war.&lt;ref name=&quot;Carlisle&quot; /&gt; Seine Forderungen nach Verschärfung der Vorschriften fanden allerdings keine Mehrheit.<br /> <br /> == Die Jungfernfahrt ==<br /> === Einleitung ===<br /> [[Datei:RMS Titanic sea trials April 2, 1912.jpg|mini|Die Titanic verlässt am 2. April 1912 Belfast, wo sie gebaut wurde. Das Bild vermittelt aber auch einen Eindruck vom Auslaufen aus Southampton. Im Vergleich zu den umgebenden [[Schlepper (Schiffstyp)|Schleppern]] wird die enorme Größe des Schiffes deutlich.]]<br /> Die Jungfernfahrt der Titanic sollte das [[Prestige]] der [[White Star Line]] erhöhen und auch für die noch im Bau befindliche ''[[HMHS Britannic|Britannic]]'' werben. Der an Bord in allen Klassen gebotene Komfort und der insbesondere in der Ersten Klasse ausgezeichnete Service sollten den Vorsprung gegenüber anderen Reedereien sichern.<br /> <br /> Damals konnte eine Reederei am sichersten an den Menschen verdienen, die nach Amerika auswandern wollten. Die Preise pro Person bei Unterbringung in normalen Kabinen begannen bei 36 [[US-Dollar]] (15&amp;nbsp;$ für Kinder bis 12 Jahre) für die Dritte, bei 60&amp;nbsp;$ für die Zweite und bei 150&amp;nbsp;$ für die Erste Klasse. Die größten Suiten kosteten 4350&amp;nbsp;$. Bezogen auf das Jahr 1912 entspricht dies einer heutigen Kaufkraft von {{Inflation|US|36|1912|r=-1}}&amp;nbsp;$, {{Inflation|US|15|1912|r=-1}}&amp;nbsp;$, {{Inflation|US|60|1912|r=-1}}&amp;nbsp;$, {{Inflation|US|150|1912|r=-1}}&amp;nbsp;$ und {{Inflation|US|4350|1912|r=-1}}&amp;nbsp;$.&lt;ref name=&quot;Inflation&quot;&gt;Diese Zahlen wurden mit der [[Vorlage:Inflation]] ermittelt und sind auf volle 10 US-Dollar gerundet.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf der Fahrt war nur gut die Hälfte der Passagierunterkünfte besetzt. Ein wesentlicher Grund dafür waren allgemeine Unsicherheiten aufgrund eines langen Kohlestreiks. Außerdem erregte die Titanic keine so große Aufmerksamkeit, wie man wegen des Titels „größtes Schiff der Welt“ hätte vermuten können. Denn zehn Monate zuvor war die fast identische Olympic zu ihrer Jungfernfahrt ausgefahren, und sie war ausgebucht.<br /> <br /> === Passagiere ===<br /> Über 1.300&amp;nbsp;Personen hatten eine Passage auf der Titanic gebucht. Unter den Passagieren befanden sich viele Prominente der nordamerikanischen und europäischen Gesellschaft, unter anderem:<br /> * der Inhaber des New Yorker Kaufhauses [[Macy’s]], [[Isidor Straus]], nebst Gattin Ida<br /> * der US-Multimillionär [[John Jacob Astor IV]] mit seiner Frau [[Madeleine Astor|Madeleine]]<br /> * der US-Schriftsteller [[Jacques Futrelle]]<br /> * der US-amerikanische Geschäftsmann [[Benjamin Guggenheim]]<br /> * die US-amerikanische Millionärsgattin und Frauenrechts-Aktivistin [[Molly Brown]]<br /> * der US-amerikanische Tennisspieler und Bankier [[Karl Howell Behr]]<br /> * der US-amerikanische Historiker und Schriftsteller [[Archibald Gracie]]<br /> * der US-amerikanische Rennfahrer und Automobilhersteller Washington Augustus Roebling II. (Neffe von [[Washington August Roebling]])<br /> * der prominente New Yorker Textilfabrikant Martin Rothschild (ein Onkel von [[Dorothy Parker]])<br /> * der kanadische Politiker und Geschäftsmann Harry Markland Molson, Direktor der ''Canadian Transfer Company'' und Erbe des Brauunternehmens [[Molson]]<br /> * der britische Journalist und Spiritualist [[William T. Stead]]<br /> * der Schweizer Wirtschaftsjurist [[Max Stähelin-Maeglin]]<br /> * der Schweizer Alfons Simonius-Blumer, Oberst der [[Schweizer Armee]] und seit 1906 Präsident des [[UBS|Schweizerischen Bankvereins]] (SBV) in Basel<br /> * der US-Verleger Henry Sleeper Harper (Sohn des Gründers von ''[[Harper’s Magazine]]'' und Präsident von Harper &amp; Brothers Publishing House)<br /> * der norwegisch-amerikanische Juwelier und Bankier Engelhart Østby<br /> * der Niederländer [[Johan Reuchlin]], Generaldirektor der [[Holland-America Line]]<br /> * der US-Amerikaner [[Charles M. Hays]], Präsident der [[Grand Trunk Railway]]<br /> * der Kanadier Major [[Arthur Peuchen]], Präsident der ''Standard Chemical, Iron &amp; Lumber Company''<br /> * der US-Amerikaner [[Walter Douglas]], Unternehmer und Gründer der ''Douglas Starchworks''<br /> * der US-Industrielle [[George Wick]], Gründer der ''Youngstown Iron Sheet and Tube Company'', einem der seinerzeit größten Stahlhersteller der Welt<br /> * der US-Amerikaner Frederick Sutton, Immobilien-Tycoon und Präsident der ''New Jersey Electric Co.''<br /> * die britische Frauenrechtlerin [[Elsie Bowerman]] mit ihrer Mutter, Edith Bowerman Chibnall (Mitglieder der [[Women’s Social and Political Union]] und Mitorganisatorin der Women’s Suffrage Propaganda League)<br /> * der US-amerikanische Bankier [[Robert Daniel senior|Robert Daniel]]<br /> * der US-amerikanische Tennisspieler [[Richard Williams (Tennisspieler)|Norris Williams]]<br /> <br /> Auch die amerikanische Schauspielerin [[Dorothy Gibson]], der Kunstmaler [[Francis Davis Millet|Frank Millet]], die Designerin und Modejournalistin [[Edith Rosenbaum]], der New Yorker Theaterproduzent [[Henry Harris (Produzent)|Henry Harris]], der preisgekrönte französische Bildhauer [[Paul Chevré]], die amerikanische Schriftstellerin und Journalistin [[Helen Candee]] (''How Women May Earn a Living'', ''The Tapestry Book'' u.&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;a.) und Marie Grice Young, die ehemalige Musiklehrerin der Tochter von US-Präsident [[Theodore Roosevelt]], waren an Bord, ebenso wie der Großgrundbesitzer Sir [[Cosmo Duff Gordon]] und seine Frau, die Modedesignerin [[Lucy Christiana Duff Gordon|Lady Lucy Duff Gordon]], sowie die schottische Adelige Lucy Noël Martha Dyer-Edwards, Gräfin und Ehefrau von [[Norman Leslie, 19. Earl of Rothes]], [[Oberstleutnant|Lieutenant Colonel]] der [[Royal Garrison Artillery]].<br /> Zu den Millionären an Bord zählten der Stahlbaron [[Arthur Ryerson]], Präsident der Joseph T. Ryerson Steel Company und Partner der Anwaltskanzlei Isham, Lincoln &amp; Ryerson, der Eisenbahnmagnat [[John B. Thayer]], ehemaliger [[First-Class Cricket]]-Champion und Vizepräsident der [[Pennsylvania Railroad]], und der Geschäftsmann [[George Dunton Widener|George Widener]], Automobilhersteller, Präsident des Widener Elkins Traction Syndicate und Direktor der [[Pennsylvania Academy of the Fine Arts]].<br /> <br /> Unter den Passagieren der Zweiten Klasse befanden sich die amerikanische Missionarin [[Annie Funk]], der Marinemaler [[Samuel Stanton]] und der Cinematograph und Filmproduzent [[William H. Harbeck]].<br /> <br /> === Besatzung ===<br /> Von den knapp 900 Mitgliedern der [[Schiffsbesatzung]] stammte ein Großteil aus [[Southampton]]. Etwa 325 waren für den Schiffsbetrieb und 500 für die Passagiere zuständig, darunter allein 324&amp;nbsp;Stewards und 18 Stewardessen. Für den Schiffsbetrieb sorgten in mehreren [[Wache (Schifffahrt)|Wachen]] hauptsächlich 35&amp;nbsp;Ingenieure und Techniker, 167&amp;nbsp;Heizer, 71&amp;nbsp;[[Kohlentrimmer]] und 33&amp;nbsp;Maschinenfetter. Zusätzlich gab es mehrere Lagerverwalter ([[Storekeeper]]), den [[Schiffszimmerer]], die [[Rudergänger]] und die Matrosen im [[Ausguck]] ([[Krähennest]]).<br /> <br /> Weitere 66&amp;nbsp;Personen hatten andere Aufgaben, darunter die acht Offiziere der Schiffsführung: Kapitän [[Edward John Smith]], [[Nautischer Offizier|Leitender Offizier]] [[Henry T. Wilde]], Erster Offizier [[William M. Murdoch]], Zweiter Offizier [[Charles Lightoller]], Dritter Offizier [[Herbert Pitman]], Vierter Offizier [[Joseph Boxhall]], Fünfter Offizier [[Harold Lowe]] und der Sechste Offizier [[James P. Moody]]. Die Funker [[Jack Phillips]] und [[Harold Bride]] gehörten zwar zur Besatzung, waren aber Angestellte der Marconi-Gesellschaft.<br /> <br /> === Vorräte und Fracht ===<br /> Die Titanic hatte für die Reise erhebliche Mengen an [[Nahrung|Nahrungsmitteln]] an Bord. Neben 72,5&amp;nbsp;Tonnen an [[Fleisch]] und [[Speisefisch|Fisch]], 40&amp;nbsp;Tonnen Kartoffeln und 200&amp;nbsp;[[Barrel#Andere Flüssigkeiten|Barrels]] [[Mehl]] gab es noch über 30&amp;nbsp;Tonnen weiterer Lebensmittel. Als Trinkvorräte wurden 400&amp;nbsp;Kilogramm [[Tee]], 1100&amp;nbsp;Kilogramm [[Kaffee]] und knapp 37.000&amp;nbsp;Getränkeflaschen mitgeführt. Die Vorräte an [[Milch]] und Milcherzeugnissen nahmen mehr als 12&amp;nbsp;Kubikmeter Lagerraum ein.&lt;ref&gt;Stephen Spignesi: ''Titanic.'' Goldmann, München 2000, ISBN 3-442-15068-X, S.&amp;nbsp;90&amp;nbsp;ff.&lt;/ref&gt; In den Wäschekammern lagerten knapp 200.000&amp;nbsp;Wäschestücke.<br /> <br /> Auch [[Frachtgut|Fracht]] und Post wurden auf der Jungfernfahrt transportiert. Unter den bei der Jungfernfahrt beförderten Gütern befanden sich [[Maschinenelement|Maschinenteile]], [[Elektrogerät]]e, [[Lebensmittel]], [[Seide]]nwaren, [[Kleidung]]sstücke, [[Spirituosen]], Straußenfedern und ein Auto sowie viele weitere Waren für [[Nordamerika]].<br /> <br /> === Auslaufen aus Southampton ===<br /> [[Datei:Titanic in Southampton.jpg|mini|Die Titanic im Hafen von Southampton am 10. April 1912]]<br /> [[Datei:Titanic voyage map.png|450px|mini|Verlauf der Jungfernfahrt: Der gelbe Stern markiert die Stelle des Untergangs.]]<br /> <br /> Die Titanic begann ihre Jungfernfahrt von [[Southampton]] nach [[New York City|New York]] am Mittwoch, dem 10.&amp;nbsp;April 1912 unter ihrem [[Kapitän]] [[Edward John Smith|Edward Smith]]. Gerüchten zufolge sollte die Jungfernfahrt der Titanic seine letzte Reise als Kapitän vor seinem [[Ruhestand]] werden. Andere Quellen sprechen davon, dass das erst für die Jungfernfahrt der Britannic geplant war.<br /> <br /> Kurz nach 12&amp;nbsp;Uhr legte das Schiff von seinem [[Liegeplatz]] im Hafen von Southampton ab. Aufgrund eines vorangegangenen Kohlestreiks befanden sich mehr Schiffe im Hafen als üblich. Als die Titanic an den Dampfern ''[[City of New York (Schiff, 1888)|New York]]'' und ''[[RMS Oceanic (Schiff, 1899)|Oceanic]]'' vorbeifuhr, rissen aufgrund des von ihr ausgehenden Sogs mehrere Halte[[Tauwerk|taue]] der ''New York'', deren Heck daraufhin langsam auf die Titanic zutrieb. Der Schlepper ''Vulcan'' zog das Heck der ''New York'' weg und konnte so eine Kollision knapp verhindern, jedoch verzögerte der Vorfall die Abfahrt der Titanic nach [[Cherbourg]] (Frankreich) um eine Stunde.<br /> <br /> === Aufenthalt vor Cherbourg ===<br /> Nach der rund 80 [[Seemeile]]n (ca. 150 km) weiten Fahrt über den [[Ärmelkanal]] ankerte die Titanic gegen 17:30&amp;nbsp;Uhr vor Cherbourg auf [[Reede]], weil der Hafen für das Schiff zu klein war. Mit den speziell für diesen Zweck gebauten [[Versorgungsschiff|Tenderschiffen]] ''[[Nomadic (Schiff, 1911)|Nomadic]]'' und ''[[Traffic (Schiff)|Traffic]]'' wurden weitere Fracht sowie 274&amp;nbsp;Passagiere an Bord gebracht. 15&amp;nbsp;Passagiere der Ersten und 7 der Zweiten Klasse, die nur die [[Seeweg|Passage]] über den Kanal gebucht hatten, gingen von Bord. Um 20:10 Uhr wurden die Anker gelichtet und das Schiff machte sich auf den Weg nach Queenstown (heute [[Cobh]]) auf der [[Irland (Insel)|irischen Insel]], die zu der Zeit zum [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Vereinigten Königreich]] gehörte.<br /> <br /> === Aufenthalt vor Queenstown ===<br /> Zwei Seemeilen vor Queenstown ankerte die Titanic am Donnerstag, den 11. April 1912, ab 11:30 Uhr erneut auf Reede. Zwei Barkassen brachten 113 Passagiere der dritten und 7 der zweiten Klasse an Bord. Sieben Erste-Klasse-Passagiere, die in Cherbourg zugestiegen waren, gingen wieder von Bord. 1385 Postsäcke wurden auf die Titanic gebracht, die um 13:30&amp;nbsp;Uhr ihre Anker lichtete.<br /> <br /> === Die Atlantikfahrt ===<br /> Vor der [[Keltische See|Südküste Irlands]] verlangsamte der Dampfer kurz seine Fahrt, damit der [[Lotse]] in [[Lotsenboot|sein Boot]] übersetzen konnte. Nach der Passage des [[Nordatlantik]]s war geplant, am Mittwoch, den 17.&amp;nbsp;April, in [[New York City|New York]] anzukommen und die Rückreise am 20.&amp;nbsp;April anzutreten.<br /> <br /> Am 15. Januar 1899 trat zwischen den großen Reedereien eine Vereinbarung in Kraft, gemäß der zwischen dem 15.&amp;nbsp;Januar und dem 14.&amp;nbsp;August die ''Südliche Route Richtung Westen'' zu nehmen ist, um den im kalten [[Labradorstrom]] [[äquator]]wärts treibenden [[Eisberg]]en zu entgehen. Der Kurs führte nicht auf dem kürzesten Weg ([[Orthodrome]]) nach New York, sondern es wurde ein Korrekturpunkt bei {{Coordinate|text=DM|NS=42|EW=-47|type=landmark|region=XA|name=Korrekturpunkt Titanic}} angesteuert und anschließend auf westlichen Kurs Richtung Feuerschiff [[Nantucket]] gedreht. Tatsächlich hatte die Titanic ein wenig hinter dem Korrekturpunkt gedreht, so dass sie sich noch einige Meilen südlicher befand.<br /> <br /> Ob das eine Vorsichtsmaßnahme sein sollte, ist nicht bekannt. Kapitän Smith und seine Offiziere wussten schon vor der Abfahrt von Southampton, dass das [[Treibeis]]feld in Umfang und südlicher Ausdehnung größer war als in den vergangenen Jahren. Außerdem gingen während der Fahrt mehrere Funksprüche von anderen Schiffen ein, die vor Treibeisfeldern und Eisbergen warnten. Dabei wurden allerdings nicht alle Eiswarnungen von den Funkern an die Brücke weitergeleitet; diese waren stark mit der Übermittlung privater [[Telegramm]]e beschäftigt. Dadurch fehlten auf der Brücke genaue Informationen bezüglich der aktuellen Position der Treibeisfelder.<br /> <br /> Mit der Unterlassung verstießen die Funker allerdings nicht gegen Vorschriften, denn die noch neue Funktechnik wurde bis dahin nicht als wesentlich für die Führung eines Schiffs betrachtet. Es wird davon ausgegangen, dass die Brückenoffiziere drei bis vier verschiedene Warnungen erhalten hatten und Kapitän Smith drei davon kannte. Laut Zeugenaussagen war den Offizieren die Eisberggefahr zwar bewusst; doch jeder hatte unterschiedliche Informationen, und keiner kannte alle Eisbergwarnungen. Das Gesamtbild hätte gezeigt, dass die Titanic am Abend des 14.&amp;nbsp;April in ein großes Treibeisfeld geraten würde.<br /> <br /> === Die Kollision mit dem Eisberg ===<br /> [[Datei:The TITANIC after the collision with the iceberg.jpg|mini|Die TITANIC kurz nach der nächtlichen Kollision. (digital bearbeitetes Foto der Attrappe des [[#Museen und Ausstellungen|Titanic-Museums]] in [[Branson (Missouri)|Branson, Missouri, USA]])]]<br /> [[Datei:Titanic iceberg.jpg|mini|Der Eisberg, mit dem die Titanic mutmaßlich kollidierte. Eine Spur von roter Farbe, ähnlich dem Anstrich der Titanic, wurde nahe der Wasserlinie gesehen.]]<br /> [[Datei:Titanic lifeboat.jpg|mini|Faltboot D der Titanic, aufgenommen von einem Passagier der ''Carpathia'']]<br /> <br /> Die Reise wurde am Sonntag, dem 14.&amp;nbsp;April gegen 23:40&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; [[Zeitzone#Zonenzeiten heute|Schiffszeit]] jäh gestört. Der Ausguck [[Frederick Fleet]] entdeckte direkt voraus einen Eisberg und läutete dreimal die Alarmglocke. Zusätzlich gab er an die Brücke über das Telefon die Warnung „Eisberg voraus“, die vom Sechsten Offizier [[James P. Moody]] entgegengenommen wurde. Während Fleet noch telefonierte, bemerkte sein Kollege [[Reginald Lee]], dass sich der Bug zu drehen begann.&lt;ref&gt;Subcommittee of the Committee on Commerce, United States Senate: ''“Titanic” Disaster.'' New&amp;nbsp;York&amp;nbsp;1912. Zeugenaussage Frederick Fleet, befragt durch Senator Smith:&lt;br /&gt;''Senator Smith.'' {{&quot; |lang=en |Text=Do you know whether her engines were reversed?}} – ''Mr. Fleet.'' {{&quot; |lang=en |Text=Well, she started to go to port while I was at the telephone.}} – ''Senator Smith.'' {{&quot; |lang=en |Text=She started to go to port?}} – ''Mr. Fleet.'' {{&quot; |lang=en |Text=Yes; the wheel was put to starboard.}} – ''Senator Smith.'' {{&quot; |lang=en |Text=How do you know that?}} – ''Mr. Fleet.'' {{&quot; |lang=en |Text=My mate saw it and told me. He told me he could see the bow coming around.}}&lt;/ref&gt; Der Erste Offizier [[William M. Murdoch|William Murdoch]] hatte also bereits ein sogenanntes [[#Der Erste Offizier Murdoch und das Ausweichmanöver|„Porting-Around“-Manöver]] eingeleitet, was vermuten lässt, dass er den Eisberg schon entdeckt hatte. Der Rudergänger [[Robert Hichens (Seemann)|Robert Hichens]] hatte den Befehl „Hart [[Backbord und Steuerbord|Steuerbord]]“ erhalten, um nach Backbord abzudrehen. Gleichzeitig gab Murdoch über den [[Maschinentelegraf]]en das Kommando „Stop“ (engl. ''Full Stop''). Der 4. Offizier Boxhall bezeugte später das gleichzeitige Kommando „Volle Kraft zurück“ (engl. ''Full Astern'') durch Murdoch, so wie auch in J. Camerons Film ''Titanic'' (1997) dargestellt. Dafür finden sich jedoch nicht genug Hinweise; es erscheint wahrscheinlicher, dass erst kurz nach der Kollision das Schiff mit „Langsam zurück“ (engl. ''Slow Astern'') fast gestoppt wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Tad Fitch, J. Kent Layton, Bill Wormstedt |Titel=On A Sea of Glass: The Life and Loss of the RMS Titanic |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN=9781445647012 |ISSN= |DOI= |Seiten=813 |Online=https://play.google.com/books/reader?id=oUqoAwAAQBAJ&amp;pg=GBS.PT812.w.10.0.13 |Abruf=2019-12-11}}&lt;/ref&gt; Dann zog der Erste Offizier den Hebel, um alle 15&amp;nbsp;[[Schott]]en zwischen den Abteilungen im Schiffsbauch zu schließen.<br /> <br /> Die Kollision ließ sich jedoch nicht mehr verhindern, da der Abstand zum Eisberg schon zu gering war. Das auf 300.000&amp;nbsp;Tonnen geschätzte Eisgebilde kollidierte zuerst Steuerbord seitlich kurz hinter dem Bug im Bereich der [[Vorpiek]] mit dem Rumpf und prallte dann noch mehrmals an Steuerbord gegen das Schiff. [[#Die Lecks der Titanic|Die Lecks der Titanic]] erstreckten sich von der Vorpiek über die drei vorderen Frachträume bis zu den beiden vorderen Kesselräumen Nr.&amp;nbsp;6 und Nr.&amp;nbsp;5. Der Eisberg stammte wahrscheinlich vom [[Jakobshavn Isbræ]], einem Gletscher im Westen Grönlands.&lt;ref&gt;''Süddeutsche Zeitung.'' Nr. 292, 18. Dezember 2009, S. 16, Wissen, ''Zehn Dinge, die Sie noch nicht wissen über Gletscher''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Schaden nach dem Zusammenstoß erschien zunächst gering. Laut Augenzeugenberichten ragte der Eisberg ca. 30&amp;nbsp;m über das Vorderdeck, er beschädigte die oberen Decks jedoch kaum. Unterhalb der Wasserlinie riss er mehrere Löcher; von der Vorpiek bis kurz hinter den Punkt des Schiffes, der beim Wenden der Drehachse entsprach. Diese Drehachse lag bei voller Fahrt ungefähr an der Grenze zwischen der fünften und sechsten wasserdichten Abteilung. Die Lecks betrafen alle sechs vorderen Abteile, was aufgrund des eindringenden Wassers zum Versinken des Vorschiffes führte. Während die vorderen fünf Abteilungen (Vorpiek, Frachträume 1 bis 3 und Kesselraum Nr.&amp;nbsp;6) rasch vollliefen, konnte die Flutung im hintersten betroffenen Bereich, dem Kesselraum Nr.&amp;nbsp;5, durch die Pumpen verlangsamt werden. In der ersten Stunde strömten zwischen 22.000&amp;nbsp;Tonnen und 25.000&amp;nbsp;Tonnen Wasser ein. Dabei wurden die vorderen fünf Abteile nahezu komplett geflutet, wonach die Titanic kurzfristig fast ein Gleichgewicht erreichte. Die Neigung des Schiffes betrug zu diesem Zeitpunkt circa 5° Richtung Bug, was von den meisten Personen wahrscheinlich noch nicht als bedrohlich wahrgenommen wurde. In der folgenden Stunde drangen höchstens weitere 6.000&amp;nbsp;Tonnen Wasser in das Schiff ein, die Neigung veränderte sich dabei nicht gravierend. Allerdings begannen nun zunehmend Sekundärflutungen, da immer mehr offene [[Bullauge]]n, Lüftungsschächte und Ladeluken im untergehenden Bug unter die Wasserlinie gelangten, was den Sinkprozess rapide beschleunigte.&lt;ref&gt;Zusammenfassung aus C. Hacket, J. G. Bedford: ''The Sinking of the S.S. TITANIC — Investigated by modern Techniques.'' The Northern Ireland Branch of the Institute of Marine Engineers and the Royal Institution of Naval Architects, 26 March 1996 and the Joint Meeting of the Royal Institution of Naval Architects and the Institution of Engineers and Shipbuilders in Scotland, 10 December 1996.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Evakuierung ===<br /> <br /> Kapitän Smith erkundete den Schaden ausführlich und beriet sich mit dem Schiffskonstrukteur [[Thomas Andrews (Schiffbauer)|Thomas Andrews]], der einen raschen Untergang voraussah. So erteilte Smith den Funkern [[Jack Phillips]] und [[Harold Bride]] gegen 0:15&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt;&lt;ref&gt;Um 0:15&amp;nbsp;Uhr Titanic-Zeit wurde gleichzeitig CQD von ''La Provence'', ''Mount Temple'' und ''Cape Race'' empfangen. Aufgelistet im Marconi-Funkprotokoll, abgedruckt z.&amp;nbsp;B. in Chirnside, Mark: ''The Olympic-Class Ships: Olympic, Titanic, Britannic''. Tempus Publishing, 2004, ISBN 0-7524-2868-3.&lt;/ref&gt; den Befehl, Notrufe an andere Schiffe zu senden. Darauf antwortete die ''[[RMS Carpathia|Carpathia]]'', die fast vier Stunden bis zur Unglücksstelle brauchte. Nach Angaben des Funkoffiziers der ''Carpathia'' war er es, der die Titanic anrief, um sie über das Vorliegen von Funknachrichten an sie bei der [[Marconi Wireless Station Site]] zu informieren. Als Antwort bekam er den [[FT-Notruf|''CQD''-Notruf]].&lt;ref&gt;Harold Cottam: ''[http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9A07E0DF153CE633A2575AC1A9629C946396D6CF Titanic’s CQD caught by a Lucky Fluke''] (PDF) New York Times, 19. April 1912.&lt;/ref&gt; Mehrere Besatzungsmitglieder der Titanic machten in der Ferne die Lichter eines Schiffes aus, so dass die Titanic ab 0:45&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; versuchte, durch regelmäßigen Abschuss von Seenotraketen Kontakt zu jenem Schiff aufzunehmen. Eine Antwort blieb aus, und es entstand später der Verdacht einer unterlassenen Hilfeleistung.<br /> <br /> Um 0:05&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; ordnete Kapitän Smith die [[Evakuierung]] der Titanic an. Erst gegen 0:45&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; ließ man das erste Rettungsboot ins Wasser hinab. Offiziere und Stewards erhielten zuvor durch Chefoffizier Henry T. Wilde den Auftrag, den Passagieren die Evakuierung lediglich als ein „Bootsmanöver“ zu erklären. Viele Reisende der ersten Klasse hatten es als übertrieben angesehen, [[Rettungsweste]]n anzulegen, worauf die Offiziere nun bestehen sollten. Offiziell galt beim [[Fieren]] der Rettungsboote der sogenannte ''[[Birkenhead (Schiff)|Birkenhead]]''-Grundsatz ''„[[Frauen und Kinder zuerst!]]“'' Im Hinblick auf die Überlebenschance war in der Praxis allerdings ebenso wichtig, auf welcher Seite des Schiffes man sich befand und in welcher Klasse man reiste. Von verschiedenen Offizieren, die Boote besetzten, wurden unterschiedliche Praktiken angewendet. Der Zweite Offizier Charles Lightoller auf der Backbordseite legte den Befehl eher nach dem Motto ''„Männer auf keinen Fall“'' aus, selbst wenn dadurch ein nicht einmal halbvolles Boot gefiert wurde, weil keine weitere Frau bereit war, die noch stabil erscheinende Titanic zu verlassen. Eine Mutter hatte laut [[Augenzeugenbericht]]en Mühe, ihren 13-jährigen Sohn zu sich in ein Rettungsboot zu nehmen, da der Offizier diesen bereits als Mann ansah. Auf der Steuerbordseite hingegen, wo der Erste Offizier Murdoch Aufsicht führte, hatten Männer, darunter auch viele Besatzungsmitglieder, weniger Probleme, in ein Boot zu gelangen. Auf der Steuerbord-Seite wurden mehr Menschen gerettet als auf der Backbord-Seite. Insgesamt wurden 74 % der Frauen und 52 % der Kinder gerettet, aber nur 20 % der Männer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Chuck Anesi |url=http://www.anesi.com/titanic.htm |titel=Titanic Casualty Figures |abruf=2013-12-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Von den vorhandenen 1.178 Rettungsbootplätzen wurden nur 705 genutzt. Statt der teilweise möglichen Kapazität von 65 Passagieren wurden viele Boote nur zur Hälfte besetzt; eines der für 40 Passagiere ausgelegten Rettungsboote wurde bereits gefiert, als sich darin nur 12 Personen befanden. Man befürchtete zunächst, dass die Boote für solch hohe Passagierzahlen zu zerbrechlich sein könnten. Außerdem machte die Titanic noch längere Zeit einen stabilen Eindruck, da sie kaum [[Krängung|Schlagseite]] hatte. Viele der an Bord befindlichen Personen glaubten, die Titanic sei ein sichererer Ort als die kleinen Rettungsboote.<br /> <br /> Möglicherweise führte auch das [[Orchester]] des Schiffes dazu, dass die Gefahr nicht ernst genug genommen wurde. Die acht Musiker unter Leitung des [[Kapellmeister]]s [[Wallace Hartley]] spielten auf dem Bootsdeck [[Ragtime]]-Musik und andere heitere Stücke, um Panik zu verhindern. So hatte es die Schiffsführung angeordnet. Keiner der Musiker überlebte den Untergang. Panik brach erst aus, als offensichtlich wurde, dass das Schiff bald sinken würde und nur noch wenige Rettungsboote übrig blieben. Von den zum Schluss gefierten Booten wurden einige mit über 70&amp;nbsp;Menschen überbesetzt.<br /> <br /> In der Eile der Evakuierung konnten die Notrettungsboote mit den Bezeichnungen A und B nicht zur Besetzung vorbereitet werden. Lightoller und ein anderer Offizier versuchten erst im letzten Moment, das Faltboot B freizumachen, das wie die anderen zusammengeklappt war und damit wenig Stauraum einnahm. Es fiel zwar kieloben ins Wasser, diente dennoch Lightoller und einigen später ins Meer Gespülten als rettendes Floß.<br /> <br /> Das letzte gefierte Rettungsboot, das Faltboot&amp;nbsp;D, verließ die Titanic um 2:05&amp;nbsp;Uhr.&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; Die Funker wurden von ihren Pflichten entbunden, sendeten aber noch einige Minuten weiter.&lt;ref&gt;Letztes CQ, abrupt endend um 2:17 Titanic-Zeit von ''Virginian'' empfangen laut Marconi-Protokoll (abgedruckt z.&amp;nbsp;B. in Chirnside, Mark: ''The Olympic-Class Ships: Olympic, Titanic, Britannic''. Tempus Publishing, 2004, ISBN 0-7524-2868-3)&lt;/ref&gt; Gegen 2:10&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; war Kesselraum Nummer vier, die siebte wasserdichte Abteilung vom Bug aus gesehen, komplett geflutet. Rund 40.000&amp;nbsp;Tonnen Wasser bewirkten das Absinken des Bugs in die Tiefe, das Wasser erreichte nun die Schiffsbrücke und begann, das Bootsdeck zu überspülen. Zu dieser Zeit wurde auch Kesselraum Nummer 2 wegen Wassereinbruch evakuiert. Der vordere Schornstein der Titanic stürzte durch die instabile Position nach vorne um und erschlug einige Menschen im Wasser. Die übermäßige Steillage des Schiffes Richtung Bug nahm jetzt stetig zu; ein normales Gehen war genauso wie das Arbeiten in den Kessel- und Maschinenräumen kaum mehr möglich.&lt;ref name=&quot;garzke&quot;&gt;W. Garzke et al. [Marine Forensic Panel (SD 7)]: ''Titanic, The Anatomy of a Disaster''. The Society of Naval Architects and Marine Engineers, 1997, S. 42, Tabelle 6: ''Reconstructed Time Line of Ship’s Sinking''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dort hatte Chefingenieur Bell zusammen mit zahlreichen [[Heizer]]n sowie den 34 weiteren [[Schiffsingenieur]]en und Maschinisten des Schiffes bislang die Kesselräume 2 und 3 weiterbetrieben. Damit wurden die Stromgeneratoren mit Dampf versorgt, so dass Energie für Pumpen, Funk und Beleuchtung zur Verfügung stand. Außerdem wurde durch gezieltes Ab- und Umpumpen von Wasser dafür gesorgt, dass während des Sinkprozesses die Schlagseite der Titanic minimal blieb, denn schon bei etwas stärkerer Schlagseite hätte man nur auf einer Schiffsseite Rettungsboote fieren können. Nun versuchten viele Besatzungsmitglieder verzweifelt, über die Notleitern nach oben zu gelangen, was aber nur wenigen gelang.<br /> &lt;!--<br /> ==== Das Fieren der [[Insassen der Titanic-Rettungsboote|Rettungsboote]] ====<br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;4&quot; cellspacing=&quot;0&quot;<br /> ! Reihenfolge<br /> des Abfierens<br /> ! Boot Nr.<br /> ! Schiffsseite<br /> ! Uhrzeit&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt;<br /> ! Anzahl der<br /> Insassen<br /> |-<br /> | 1<br /> | 7<br /> | Steuerbord<br /> | 0:45&amp;nbsp;Uhr<br /> | 26<br /> |-<br /> | 2<br /> | 5<br /> | Steuerbord<br /> | 0:55&amp;nbsp;Uhr<br /> | 33<br /> |-<br /> | 3<br /> | 6<br /> | Backbord<br /> | 0:55&amp;nbsp;Uhr<br /> | 23<br /> |-<br /> | 4<br /> | 3<br /> | Steuerbord<br /> | 1:00&amp;nbsp;Uhr<br /> | 31<br /> |-<br /> | 5<br /> | 1<br /> | Steuerbord<br /> | 1:10&amp;nbsp;Uhr<br /> | 12<br /> |-<br /> | 6<br /> | 8<br /> | Backbord<br /> | 1:10&amp;nbsp;Uhr<br /> | 27<br /> |-<br /> | 7<br /> | 10<br /> | Backbord<br /> | 1:20&amp;nbsp;Uhr<br /> | 30<br /> |-<br /> | 8<br /> | 9<br /> | Steuerbord<br /> | 1:20&amp;nbsp;Uhr<br /> | 31<br /> |-<br /> | 9<br /> | 12<br /> | Backbord<br /> | 1:25&amp;nbsp;Uhr<br /> | 19<br /> |-<br /> | 10<br /> | 11<br /> | Steuerbord<br /> | 1:25&amp;nbsp;Uhr<br /> | 35<br /> |-<br /> | 11<br /> | 14<br /> | Backbord<br /> | 1:30&amp;nbsp;Uhr<br /> | 39<br /> |-<br /> | 12<br /> | 16<br /> | Backbord<br /> | 1:35&amp;nbsp;Uhr<br /> | 28<br /> |-<br /> | 13<br /> | 13<br /> | Steuerbord<br /> | 1:35&amp;nbsp;Uhr<br /> | 47<br /> |-<br /> | 14<br /> | 15<br /> | Steuerbord<br /> | 1:40&amp;nbsp;Uhr<br /> | 43<br /> |-<br /> | 15<br /> | Klappboot C<br /> | Steuerbord<br /> | 1:40&amp;nbsp;Uhr<br /> | 41<br /> |-<br /> | 16<br /> | 2<br /> | Backbord<br /> | 1:45&amp;nbsp;Uhr<br /> | 17<br /> |-<br /> | 17<br /> | 4<br /> | Backbord<br /> | 2:05&amp;nbsp;Uhr<br /> | 37<br /> |-<br /> | 18<br /> | Klappboot D<br /> | Backbord<br /> | 2:05&amp;nbsp;Uhr<br /> | 23<br /> |-<br /> | 19<br /> | Klappboot B<br /> | Backbord<br /> | 2:15&amp;nbsp;Uhr<br /> | 15<br /> |-<br /> | 20<br /> | Klappboot A<br /> | Steuerbord<br /> | 2:15&amp;nbsp;Uhr<br /> | 13<br /> |}<br /> <br /> * *) Die letzten beiden Boote trieben von der sinkenden Titanic ab. In beiden Fällen lag das Boot mit dem Kiel zuoberst.<br /> --&gt;<br /> <br /> === Der Untergang ===<br /> [[Datei:Titanic Zerbrechen.png|mini|Die auseinanderbrechende Titanic]]<br /> <br /> Gegen 2:18&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; fand ein rund zweistündiger Prozess seinen Höhepunkt, der schleichend begonnen hatte: Der zunehmende Steilwinkel des Schiffskörpers bewirkte, dass sich Einrichtungsgegenstände und auch Kessel im Inneren losrissen und nach vorn rutschten. Durch den fehlenden Auftrieb größerer Schiffsteile – anfangs nur im Bugbereich und später dann auch im Heck – wirkten Kräfte auf den Schiffsrumpf, für die die Konstruktion nicht ausgelegt war. Hatte sich der Schiffsrumpf bislang nur verbogen, konnte er den immer stärker werdenden Kräften nun nicht mehr standhalten und zerbrach in der Umgebung von Kesselraum Nummer 1 zwischen dem dritten und dem vierten Schornstein. Dabei wurden auch die Dampf- und Stromleitungen gekappt, und das Schiff lag im Dunkeln. Der Bugabschnitt, der zu diesem Zeitpunkt schon fast komplett unter der Wasserlinie lag, ging unter, während das Heck zunächst in seine alte Position zurückkippte und einige Sekunden gerade auf dem Wasser schwamm, bis es sich kurz darauf steil aufrichtete und schließlich gegen 2:20&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; versank.&lt;ref name=&quot;garzke&quot; /&gt;<br /> <br /> Das [[Wrack]] sank auf der ungefähren [[Geographische Koordinaten|Position]] {{Coordinate|text=DM|NS=41/43/54.961868/N|EW=49/56/44.90645/W|type=landmark|name=Titanic, letzte Position|region=XA}} und schlug in 3.821&amp;nbsp;Meter Tiefe mit einer Geschwindigkeit zwischen 50 und 80&amp;nbsp;km/h auf dem Meeresgrund auf. Aufgrund der hohen Sinkgeschwindigkeit wurden Teile der auseinandergebrochenen Schiffshälften abgerissen, darunter Rumpfplatten, Schornsteine und Kessel, und über ein großes Gebiet am Meeresboden verstreut.&lt;ref&gt;[https://www.youtube.com/watch?v=FwpeHim-JJY Titanic: The Final Word with James Cameron: James Cameron and his Team pull together a new CGI of how they believe the Titanic sank and reached the Ocean Floor.]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Opfer und Überlebende ===<br /> [[Datei:Titanic-New York Herald front page.jpeg|mini|Zeitungen berichteten zunächst mit falschen Zahlen, da vor der offiziellen Reedereimitteilung viele verwirrende Gerüchte kursierten.]]<br /> Nach dem Untergang mussten die geretteten Menschen in den Booten noch ungefähr zwei Stunden warten, bevor sie von der ''Carpathia'' aufgenommen werden konnten. Die Nacht war sehr kalt, die Wassertemperatur lag mit unter 0&amp;nbsp;°C nur knapp über dem [[Gefrierpunkt]] von Meereswasser. Viele Menschen starben nicht während des Unterganges auf dem Schiff, sondern erst danach im Wasser an [[Hypothermie|Unterkühlung]]&lt;ref name=&quot;Spitz, 2006&quot;&gt;D. J. Spitz: ''Investigation of Bodies in Water.'' In: W. U. Spitz, D. J. Spitz (Hrsg.): ''Spitz and Fisher’s Medicolegal Investigation of Death. Guideline for the Application of Pathology to Crime Investigations (Fourth edition).'' Charles C. Thomas, Springfield (Illinois) 2006, S. 846–881.&lt;/ref&gt; und trieben bei Ankunft der ''Carpathia'' der britischen Cunard Line um 4:10&amp;nbsp;Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; morgens leblos im Wasser. Obwohl in den Titanic-Booten noch insgesamt mehrere Hundert Plätze frei waren, ruderten die Insassen von den um Hilfe Rufenden weg, aus Angst, ihr Boot könnte kentern, wenn zu viele der im Wasser Treibenden versuchten, ins Boot zu klettern. Lediglich Rettungsboot Nummer&amp;nbsp;4 kehrte um. Es konnten allerdings nur noch fünf Überlebende geborgen werden, von denen zwei im Boot starben. Gegen 3&amp;nbsp;Uhr,&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; also etwa 40&amp;nbsp;Minuten nach dem Untergang der Titanic, verstummten auch die letzten Hilferufe aus dem Wasser. Erst danach kehrte auch Boot Nummer&amp;nbsp;14 unter dem Kommando des 5.&amp;nbsp;Offiziers Harold Lowe, der die Passagiere in andere Rettungsboote hatte umsteigen lassen, zu den im Wasser Treibenden zurück. Es wurden nochmals drei Menschen gerettet, die sich an [[Treibgut]] festgehalten hatten.<br /> <br /> Insgesamt riss die Titanic zwischen 1.490 und 1.517 Passagiere und Besatzungsmitglieder in den Tod, darunter den Kapitän, der vermutlich freiwillig mit seinem Schiff unterging. Auch bekannte Persönlichkeiten wie [[Benjamin Guggenheim]], [[Isidor Straus]], [[John Jacob Astor IV]], [[Jacques Futrelle]] und [[Charles M. Hays]] starben beim Untergang. Zu den Opfern zählten auch die vier reichsten Männer an Bord. Nur 711&amp;nbsp;Menschen überlebten laut dem britischen Untersuchungsbericht.<br /> <br /> Die folgende Tabelle ist eine Auflistung der Opfer und geretteten Menschen nach Alter (Kinder bis 12&amp;nbsp;Jahre), Geschlecht und Zugehörigkeit zur gebuchten Kabinenklasse, sortiert nach Anteil der Überlebenden. Quelle ist ein Bericht des britischen Parlaments von 1912.&lt;ref&gt;British Parliamentary Papers, Shipping Casualties (Loss of the Steamship “Titanic”), 1912, cmd. 6352, ‘Report of a Formal Investigation into the circumstances attending the foundering on the 15th April, 1912, of the British Steamship “Titanic”, of Liverpool, after striking ice in or near Latitude 41°46'N. Longitude 50°14'W., North Atlantic Ocean, whereby loss of life ensued.’ (London: His Majesty’s Stationery Office, 1912), page 42, korrigiert um die nachweislich verstorbene 3-jährige Lorraine Allison (1.&amp;nbsp;Klasse)&lt;/ref&gt; Wegen einiger Diskrepanzen in den Passagierlisten kursieren leicht unterschiedliche Zahlen.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |+Opfer und Gerettete<br /> ! Gruppe<br /> ! Gesamt<br /> ! Gerettete<br /> ! Anteil<br /> ! Opfer<br /> ! Anteil<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Kinder 2. Klasse<br /> | 24<br /> | 24<br /> | 100 %<br /> | 0<br /> | 0 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Frauen 1. Klasse<br /> | 144<br /> | 140<br /> | 97 %<br /> | 4<br /> | 3 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Frauen Besatzung<br /> | 23<br /> | 20<br /> | 87 %<br /> | 3<br /> | 13 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Frauen 2. Klasse<br /> | 93<br /> | 80<br /> | 86 %<br /> | 13<br /> | 14 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Kinder 1. Klasse<br /> | 6<br /> | 5<br /> | 83 %<br /> | 1<br /> | 17 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Frauen 3. Klasse<br /> | 165<br /> | 76<br /> | 46 %<br /> | 89<br /> | 54 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Kinder 3. Klasse<br /> | 79<br /> | 27<br /> | 34 %<br /> | 52<br /> | 66 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Männer 1. Klasse<br /> | 175<br /> | 57<br /> | 32 %<br /> | 118<br /> | 68 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Männer Besatzung<br /> | 885<br /> | 192<br /> | 22 %<br /> | 693<br /> | 78 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Männer 3. Klasse<br /> | 462<br /> | 75<br /> | 16 %<br /> | 387<br /> | 84 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | Männer 2. Klasse<br /> | 168<br /> | 14<br /> | 8 %<br /> | 154<br /> | 92 %<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''Frauen insgesamt''<br /> | ''425''<br /> | ''316''<br /> | ''74 %''<br /> | ''109''<br /> | ''26 %''<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''Kinder insgesamt''<br /> | ''109''<br /> | ''56''<br /> | ''51 %''<br /> | ''53''<br /> | ''49 %''<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''Männer insgesamt''<br /> | ''1690''<br /> | ''338''<br /> | ''20 %''<br /> | ''1352''<br /> | ''80 %''<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''1. Klasse insgesamt''<br /> | ''325''<br /> | ''202''<br /> | ''62 %''<br /> | ''123''<br /> | ''38 %''<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''2. Klasse insgesamt''<br /> | ''285''<br /> | ''118''<br /> | ''41 %''<br /> | ''167''<br /> | ''59 %''<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''3. Klasse insgesamt''<br /> | ''706''<br /> | ''178''<br /> | ''25 %''<br /> | ''528''<br /> | ''75 %''<br /> |- align=&quot;right&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | ''Besatzung insgesamt''<br /> | ''908''<br /> | ''212''<br /> | ''23 %''<br /> | ''696''<br /> | ''77 %''<br /> |- align=&quot;right&quot; class=&quot;sortbottom&quot;<br /> | style=&quot;text-align:left&quot; | '''Gesamt'''<br /> | '''2224'''<br /> | '''710'''<br /> | '''32 %'''<br /> | '''1514'''<br /> | '''68 %'''<br /> |}<br /> Die Statistik zeigt deutlich die Bevorzugung von Frauen und Kindern bei der Evakuierung.<br /> <br /> Gut erkennbar ist auch die unterschiedlich hohe Überlebenschance nach Klassen. So waren Frauen und insbesondere Kinder der 3. Klasse deutlich benachteiligt, sogar gegenüber den Frauen der Besatzung. Nach der britischen Untersuchung, die sich mit dieser Thematik befasste, gab es auf dem Bootsdeck aber keine Diskriminierung nach Klassen.&lt;ref&gt;Wreck Court: ''Proceedings on a Formal Investigation ordered by the Board of Trade into the loss of the S.S. “Titanic”.'' London&amp;nbsp;1912, S. 781, Aussage von W.D. Harbinson, rechtlicher Vertreter der Passagiere 3. Klasse: {{&quot; |lang=en |Text=I desire further, my Lord, to say that there is no evidence that when they did reach the boat deck there was any discrimination practised either by the officers or the sailors in putting them into the boats. It would be wrong of me to say so, because there is no evidence which would bear me out in saying so, and I think it only fair that in speaking on behalf of the third class passengers I should make that observation to your Lordship.}}&lt;/ref&gt; Die geringere Überlebensrate lässt sich durch die vor allem in der Anfangsphase der Evakuierung geringe Anwesenheit von Passagieren der 3. Klasse auf dem Bootsdeck erklären. Das hatte mehrere Gründe:<br /> <br /> * Passagiere der 3. Klasse hatten normalerweise keinen Zugang zum Bootsdeck. Unter Deck musste in dem komplexen Gangsystem ein Übergang zu einer anderen Klasse gefunden werden, wobei die schiffsinternen Verbindungen zwischen den Klassen nach den Bestimmungen der amerikanischen Behörden mit verriegelbaren Barrieren versehen waren. Nach Berichten von Überlebenden waren einige dieser Übergänge auch während des Untergangs geschlossen. Die Außentreppen, die auf das Promenadendeck führten, boten wahrscheinlich die einfachste Gelegenheit, in Richtung Bootsdeck zu gelangen.<br /> <br /> * Fehlende Information: Es gab kein Alarmsystem auf der Titanic. Die Passagiere mussten vom Personal aufgefordert werden, sich auf das Bootsdeck zu begeben. Besonders für die 3. Klasse, die die meisten Passagiere stellte, stand nur relativ wenig Personal zur Verfügung. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Schiffsführung Anweisungen bzgl. dieser Problematik gegeben hätte.<br /> <br /> * In der 3. Klasse reisten zahlreiche Ausländer, die nur schlecht oder gar kein Englisch sprechen konnten. Diese Sprachbarriere verschärfte zusätzlich die Informationsproblematik.<br /> <br /> [[Datei:Grave of Ernest Freeman.jpg|mini|Schwarzer Granitblock auf dem Fairview Lawn Cemetery, Halifax]]<br /> <br /> Anders sieht es bei den Männern aus. Innerhalb der insgesamt deutlich niedrigeren Rettungsquote stimmt das Verhältnis von der 1. Klasse zur 3. Klasse mit dem bei den Frauen überein, was sich wiederum mit obigen drei Punkten erklären ließe. Die relativ schlechteren Rettungschancen der männlichen Besatzung scheinen deshalb plausibel, weil nicht wenige bis zum Schluss gearbeitet haben wie z.&amp;nbsp;B. bei der Besetzung und Fierung der Rettungsboote oder in den Kessel- und Maschinenräumen. Dadurch fehlte die Möglichkeit, sich um die eigene Rettung zu kümmern. Auffällig ist hier aber die extrem niedrige Rettungsquote bei den Männern der 2.&amp;nbsp;Klasse, die in einer Studie des [[Soziologe]]n [[Henrik Kreutz]]&lt;ref&gt;Henrik Kreutz: ''Das Überleben des Untergangs der Titanic. Eine nichtreaktive Messung sozialer Ungleichheit.''&lt;/ref&gt; mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Männer, sich erst nach den Frauen und Kindern zu retten, begründet wird. Die „bürgerlichen“ Männer der 2.&amp;nbsp;Klasse waren demnach am stärksten an diese Moralvorstellung gebunden und verzichteten [[Altruismus|altruistisch]] auf ihre Rettung. Trotz mehrerer sachlicher Fehler bzgl. der Titanic liefert diese kreutzsche Hypothese damit eine plausible Erklärung für dieses Phänomen.<br /> <br /> Der bekannteste Überlebende war [[J. Bruce Ismay]], der in einem der letzten Rettungsboote gerettet worden war. Von der Gesellschaft wurde der Reeder für seine eigene Rettung verachtet, zur Aufklärung der Katastrophe hat er aber wertvolle Beiträge geleistet. Ansonsten waren alle wesentlichen Wissensträger bei dem Untergang ums Leben gekommen: Kapitän Smith, die Offiziere Murdoch und Moody, die zum Zeitpunkt der Kollision auf der Brücke waren, die Garantiegruppe der Werft [[Harland &amp; Wolff]] unter der Leitung von Thomas Andrews sowie alle 35 Maschinisten der Titanic.<br /> <br /> Die letzte Überlebende des Unglücks war [[Millvina Dean]], die am 31.&amp;nbsp;Mai 2009 – auf den Tag genau 98&amp;nbsp;Jahre nach dem Stapellauf der Titanic – in einem [[Altenheim|Seniorenheim]] verstarb.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,627898,00.html ''Letzte Überlebende der „Titanic“ gestorben.''] Spiegel.de, 31.&amp;nbsp;Mai 2009.&lt;/ref&gt; Zur Zeit des Unglücks war sie ein Baby. In einer BBC-Reportage im Dezember 2007 beklagte sie, dass mit Wrackteilen der Titanic auf dem Schwarzmarkt gute Geschäfte gemacht würden. Die BBC berichtete, dass ein [[Bullauge]] des Schiffes für 20.000 [[Pfund Sterling]] (etwa 23.000 Euro) angeboten worden sei.<br /> <br /> == Nach dem Untergang ==<br /> === Bergung und Beisetzung der Opfer ===<br /> [[Datei:Southampton-TitanicEngineersMemorial.jpg|mini|Denkmal für die Maschinisten der Titanic in Southampton]]<br /> [[Datei:RMS Titanic Musician's Memorial - Southampton.jpg|mini|Denkmal für die Musiker der Titanic in Southampton]]<br /> New York erfuhr am Morgen des 15.&amp;nbsp;April von der Katastrophe. Die Morgenzeitungen meldeten zunächst nur, dass die Titanic mit einem Eisberg kollidiert sei. Journalisten, Familienangehörige und Freunde stürmten das Büro der White Star Line, deren Sprecher zunächst beschwichtigten. Erst die ''[[The New York Times|New York Times]]'' berichtete vom Untergang der Titanic.<br /> <br /> Nachdem die hohen Opferzahlen bekannt worden waren, charterte die White Star Line den [[Kabelleger]] ''[[Mackay-Bennett]]'' aus Halifax, Kanada für die Bergung der Leichen.&lt;ref&gt;John P. Eaton, Charles A. Haas: ''Titanic: Triumph and Tragedy.'' W.W. Norton &amp; Company, New York 1995, ISBN 0-393-03697-9, S. 228.&lt;/ref&gt; Drei weitere kanadische Schiffe beteiligten sich an der Suche: das Kabelschiff ''Minia'', das Leuchtturm-Versorgungsschiff ''Montmagny'' und das sealing-Schiff ''Algerine''.&lt;ref&gt;John P. Eaton, Charles A. Haas: ''Titanic: Triumph and Tragedy.'' W.W. Norton &amp; Company, New York 1995, ISBN 0-393-03697-9, S. 232, 234.&lt;/ref&gt; Auf jedem Schiff befanden sich [[Bestatter|Leichenbestatter]], [[Liste religiöser Amts- und Funktionsbezeichnungen|Geistliche]] und Mittel zur [[Einbalsamierung]]. Die ''Mackay-Bennett'' aus Halifax, Kanada, fuhr am 17. April 1912 zu der 1100&amp;nbsp;km östlich gelegenen Untergangsstelle der Titanic und kam dort drei Tage später an. Die ''Mackay-Bennett'' barg eine große Anzahl von Leichen, von denen 166 noch auf See bestattet wurden. Die Seebestattung der Opfer wurde immer als ein würdevoller Vorgang geschildert, doch ein 2013 im Nachlass eines Besatzungsmitglieds der ''Mackay-Bennett'' entdecktes Foto zeigt, wie sich Leichen an Bord des Schiffes in Säcken stapelten, während der Priester daneben die Bestattung durchführte.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-wiltshire-24338749 Titanic burial at sea photo to be auctioned in Devizes] bei BBC News, 30. September 2013, abgerufen am 1. Oktober 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Aus dem Untergangsgebiet, das mit Wrackteilen und Leichen übersät war, wurden 333 Tote geborgen, davon 328 durch die kanadischen Schiffe und fünf weitere durch vorbeikommende Dampfschiffe der Nord-Atlantik-Route.&lt;ref&gt;John P. Eaton, Charles A. Haas: ''Titanic: Triumph and Tragedy.'' W.W. Norton &amp; Company, New York 1995, ISBN 0-393-03697-9, S. 225.&lt;/ref&gt; Mitte Mai 1912 barg die ''Oceanic'' drei Leichen in einer Entfernung von mehr als 200&amp;nbsp;km von der Untergangsstelle der Titanic, die sich im Hilfsrettungsboot A befanden. Als der Fünfte Offizier [[Harold Lowe]] und sechs Besatzungsmitglieder einige Zeit nach dem Untergang in einem Rettungsboot zur Untergangsstelle zurückkehrten, um Überlebende zu bergen, bargen sie eine Frau aus dem Hilfsrettungsboot A, ließen aber drei tote Insassen zurück. Von der ''Oceanic'' wurden die Leichen nach der Bergung aus dem Hilfsrettungsboot A [[Seebestattung|seebestattet]].&lt;ref&gt;W. B. Bartlett: ''Titanic: 9 Hours to Hell, the Survivors’ Story.'' Amberley Publishing, Stroud (Gloucestershire) 2011, ISBN 978-1-4456-0482-4, S. 242–243.&lt;/ref&gt; Somit konnten insgesamt 337 Leichen geborgen werden. Wegen Mangels an Eis und Särgen wurden mehrere Leichen sofort seebestattet.<br /> <br /> Nach der Rückkehr in Halifax wurden 59 identifizierte Leichen in die Heimat ihrer Verwandten überführt. Die 150 verbleibenden Opfer wurden auf drei Friedhöfen von Halifax beigesetzt. Auf einem, dem [[Fairview Cemetery]] in [[Halifax (Nova Scotia)|Halifax]], [[Nova Scotia|Neuschottland]], in Kanada, ruhen 121 Opfer der Katastrophe, von denen 44 nicht identifiziert werden konnten. Die Grabsteine sind aus schwarzem Granit, in drei Reihen aufgestellt, in der Form eines Schiffsbuges. Auf allen steht das gleiche Sterbedatum: April 15, 1912.&lt;ref&gt;Franz Lerchenmüller: ''Vom Ende eines Traumes.'' In: Hamburger Abendblatt vom 31. März 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Maschinisten und Musiker gibt es in [[Southampton]] Denkmäler. Weitere Erinnerungsstätten für [[Schiffsbesatzung]] und Passagiere sind in [[Cobh]], [[Liverpool]], [[Belfast]], [[Glasgow]], [[Washington, D.C.]] und [[New York City]].<br /> <br /> === Ankunft der Überlebenden in New York ===<br /> Als die ''Carpathia'', die die Überlebenden aufgenommen hatte, am Abend des 18.&amp;nbsp;April in New York einlief, wurde die Anlegestelle weiträumig abgeschirmt. Die Carpathia legte zuerst am Pier 59 der [[Chelsea Piers]] an, um die Rettungsboote der Titanic hier zu entladen. Anschließend fuhr sie zum Pier 54, an dem etwa 30.000&amp;nbsp;Menschen in strömendem Regen warteten. Presse und Schaulustige sollten ferngehalten werden, die Zollformalitäten wurden übergangen, damit die Überlebenden schnell ihren Familien und Freunden zugeführt werden konnten. Die Passagiere der Ersten Klasse bestiegen ihre Karossen und fuhren in die Luxushotels, am [[Grand Central Terminal]] standen private [[Zug (Schienenverkehr)|Züge]] bereit. Zum Schluss verließen die Passagiere der Dritten Klasse, hauptsächlich Auswanderer, das Schiff. Hilfsorganisationen nahmen sich der Geretteten an.<br /> <br /> === Weitere Folgen ===<br /> Als am 24.&amp;nbsp;April 1912 die Olympic aus Southampton auslaufen sollte, streikten die Heizer, da sie nicht mehr auf einem Schiff arbeiten wollten, das nicht über eine ausreichende Anzahl Rettungsboote verfügte. Die Reise der Olympic wurde daraufhin abgesagt.<br /> <br /> Der Schock, den der Untergang der Titanic auslöste, führte am 12.&amp;nbsp;November 1913 zur ersten [[International Convention for the Safety of Life at Sea|SOLAS]]-Konferenz (First International Conference on the Safety of Life at Sea – ''Erste internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meer'') in London.<br /> <br /> Für [[Alexander Behm]] war die Havarie Anlass zur Entwicklung eines Detektors für Eisberge. Dieses Ziel erreichte er nicht; die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit zur Schallausbreitung im Wasser waren jedoch Basis für seine Erfindung des [[Echolot]]s.&lt;ref&gt;{{Polytechnisches Journal|Dokumentencode=ar340019 |Autor=Franz Neumann |Titel=Die Entstehung des Echolots und sein Erfinder |Jahr=1925 |Seiten=44–45 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Die Schuldfrage ==<br /> === Überblick ===<br /> In den direkt auf das Unglück folgenden Untersuchungen vom 19.&amp;nbsp;April 1912 bis zum 25.&amp;nbsp;Mai 1912 wurden von einem Komitee des amerikanischen Senates unter Vorsitz von [[William Alden Smith]] mehr als 82&amp;nbsp;Zeugen zu der [[Schiffskatastrophe]] befragt. Die Briten setzten zusätzlich eine eigene Untersuchungskommission unter der Leitung von [[Rufus Isaacs, 1. Marquess of Reading|Rufus Isaacs]] und [[Robert Finlay, 1. Viscount Finlay|Robert Finlay]] ein, die vom 2.&amp;nbsp;Mai 1912 bis zum 3.&amp;nbsp;Juli 1912 tagte und 97 Zeugen und Sachverständige (unter ihnen [[Ernest Shackleton]]) vernahm.<br /> <br /> Es stellte sich heraus, dass die Titanic zu schnell durch gefährliches Gewässer gefahren war, dass in den Rettungsbooten nur Platz für etwa die Hälfte der Passagiere und Mannschaften war, und dass die ''[[Californian (Schiff)|Californian]]'', das dem Unglücksort am nächsten befindliche Schiff, nicht zu Hilfe kommen konnte, weil ihr Bordfunker dienstfrei hatte und schlafen gegangen war. Diese Erkenntnisse führten zu einer langen Liste neuer Vorschriften. Seit dem Unglück muss für jede Person auf einem Schiff ein Platz in einem Rettungsmittel ([[Rettungsboot (Ausrüstung)|Rettungsboot]], [[Rettungsfloß]]) vorhanden sein und das Einsteigen in diese vor der Abfahrt geübt werden. Weiterhin wurde eine auf See rund um die Uhr besetzte Funkwache eingeführt.<br /> <br /> In der Gesellschaft und auch in weiten Teilen der Literatur wurden einige Personen besonders für die Katastrophe verantwortlich gemacht: [[Stanley Lord]], Kapitän der ''Californian'', [[William M. Murdoch]], Erster Offizier der ''Titanic'', und Joseph Bruce Ismay, Geschäftsführer der White Star Line.<br /> <br /> === Der Fall ''Californian'' – Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung ===<br /> Kapitän Lord wurde beschuldigt, der ''Titanic'' in einer Notsituation nicht geholfen zu haben. Grundlage dieser Anschuldigungen ist die Annahme, die ''[[Californian (Schiff)|Californian]]'' sei das Schiff gewesen, dessen Lichter von der Titanic aus gesichtet wurden. Bis heute ist aber strittig, ob es tatsächlich die Lichter der ''Californian'' waren, denn zum damaligen Zeitpunkt waren die Positionen von Schiffen nicht jederzeit genau bestimmbar. So sank die ''Titanic'' über zehn Seemeilen ostsüdöstlich ihrer im Notruf angegebenen Position, wie man seit der Entdeckung des [[Wrack]]s weiß. Wie genau die Positionsangabe der ''Californian'' ist, lässt sich allerdings nicht mehr ermitteln. Die Zeugenaussagen ihrer Besatzung sind zudem widersprüchlich. Einigkeit besteht darin, dass in der Nacht ein Schiff in südlicher Richtung zu erkennen war. Jedoch nur wenige hielten das Schiff für einen großen Passagierdampfer. Dieses mysteriöse Schiff blieb vor Mitternacht stehen und schien nach zwei Uhr&lt;ref name=&quot;Schiffszeit&quot; /&gt; in Richtung Südwest zu verschwinden. Auch wurden Raketen direkt über oder hinter dem stehenden Schiff beobachtet. Anscheinend schien dieses Schiff so nah, dass Kapitän Lord befahl, Kontakt mittels einer Morselampe herzustellen – dies blieb jedoch erfolglos. Der Funker der ''Californian'' war zu dieser Zeit bereits im Bett, die Reichweite des Funkgerätes war sehr gering. Das einzige Schiff, das gegen 22:30&amp;nbsp;Uhr erreicht werden konnte, war die ''Titanic''. Deren Funker aber waren mit Telegrammübermittlung nach Cape Race beschäftigt. Lord glaubte, das Schiff in Sichtweite habe gar keinen Funk (nur wenige kleinere Schiffe waren damals mit dieser noch neuen Technik ausgerüstet), und sah keinen Anlass, seinen Funker aus dem Bett zu holen. Die vorliegenden Fakten lassen zwei Möglichkeiten zu:<br /> <br /> * Es befand sich ein drittes Schiff zwischen ''Californian'' und ''Titanic'', das niemals identifiziert werden konnte. Dass sich dessen Besatzung angesichts der Geschehnisse nachträglich freiwillig gemeldet hätte, erscheint höchst unwahrscheinlich, weswegen diese Möglichkeit angesichts dieser stark befahrenen Schifffahrtsroute durchaus plausibel ist. Diese These vertrat Kapitän Lord bis zu seinem Lebensende.<br /> <br /> * Das gesichtete Schiff war tatsächlich die ''Titanic'', aber in so großer Entfernung, dass sie je nach Beobachtungswinkel wie ein kleineres näheres Schiff gewirkt haben könnte. Die ''Californian'' wäre angesichts abgeschalteter Maschinen aber kaum rechtzeitig am Unglücksort eingetroffen, da Kapitän Lord sein Schiff aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse für die ganze Nacht stoppen ließ, nachdem es den Rand eines großen Eisfeldes erreicht hatte. Daher hätten zunächst die Kessel wieder aufgeheizt werden müssen.<br /> <br /> Auch wenn Kapitän Lord anscheinend keine Möglichkeit hatte, den Menschen auf der ''Titanic'' zu helfen, bleibt sein Verhalten angreifbar. Seine Besatzungsmitglieder hatten insgesamt acht Raketen beobachtet, und Lord hat außer einem gescheiterten Kontaktversuch mittels Morselampe keine Handlungen vorzuweisen. Als Rechtfertigung dafür diente allerdings auch die Tatsache, dass im Jahre 1912 keine eindeutigen Vorschriften bezüglich Notsignalen existierten und alle möglichen Raketen und Fackeln zu Signalzwecken benutzt wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass auf der Titanic keine roten Notraketen an Bord waren und man deshalb weiße Raketen abschoss, die man an Bord der ''Californian'' eher einem Fest auf dem stillliegenden Passagierschiff zuordnete und deshalb den Funker nicht weckte&lt;ref&gt;&quot;Die unsichtbare Brücke&quot; von Kay Gottschewsky, Hirnstorff-Verlag 1987, 1. Auflage, ISBN 3-356-00088-8, S. 63.&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> === Der Erste Offizier Murdoch und das Ausweichmanöver ===<br /> Dem beim Untergang umgekommenen [[William M. Murdoch]] wurde nachträglich von Kritikern angelastet, nach der Sichtung des Eisberges falsch gehandelt zu haben. Grundlage dieser Anschuldigungen waren die Tatsachen, dass die Titanic nach links steuerte und die [[Maschinentelegraf]]en auf ''Voll achteraus'' (rückwärts) gestanden haben sollen, als der Vierte Offizier Joseph Boxhall auf der Brücke eintraf. Das Maschinenkommando soll dabei das Ausweichmanöver verzögert haben. Dass dieser Bremsvorgang tatsächlich eingeleitet wurde, erscheint zweifelhaft, denn was immer Murdoch mit einem Maschinenkommando auch bezweckte, auf das Ausweichmanöver konnte das aus rein technischen Gründen keinen Einfluss haben. Aus rein technischer und physikalischer Sicht ist das sofortige Anhalten oder Zurücksetzen von großen Schiffen bei voller Fahrt praktisch unmöglich. Alleine das Umsteuern der Maschinen auf Rückwärtslauf dauerte im Normalbetrieb auf See 20 Sekunden.&lt;ref&gt;J. Cawley, Denis Griffiths: ''Power of the Great Liners: History of Atlantic Marine Engineering.'' Patrick Stephens Ltd., 1990, ISBN 1-85260-016-0.&lt;/ref&gt; Hinzu kam noch eine erhebliche Zeitspanne, denn die Ingenieure, welche die Maschinen steuerten, befanden sich nicht direkt an den Reglern. Zwischen den Häfen Queenstown und New York lag eine tagelange Reise, auf der normalerweise kein Maschinenkommando einging, und es gab auch eine Menge anderer Aufgaben, die zu erledigen waren.<br /> <br /> Selbst wenn man dafür nur zehn Sekunden Verzögerung annimmt, konnte die Zeit nicht mehr ausreichen, um vor der Kollision die Maschinen anzuhalten, rückwärts wieder anlaufen zu lassen und dann genügend Gegenschub zu entwickeln. Es gibt aber noch weitere Indizien dafür, dass die Maschinen während des Ausweichmanövers nicht rückwärts liefen:<br /> # Fehlende Vibrationen. Das Umsteuern auf Rückwärtslauf bei voller Fahrt erzeugt im Heckbereich eines Schiffes enorme Vibrationen, die von keinem Überlebenden der Titanic registriert wurden. Lediglich aus dem vorderen Bereich des Schiffes wurde von Vibrationen während der Kollision berichtet.<br /> # Entgegen Boxhalls Aussage bezeugte der Schmierer Frederick Scott, der Maschinenraum habe kurz vor der Kollision auf allen vier Telegrafen „Stop“ empfangen.<br /> # Chefheizer Frederick Barrett berichtete für die Heizanzeigen in den Kesselräumen das gleiche.&lt;ref&gt;Zeugenaussagen aus dem britischen Untersuchungsbericht, siehe Literatur – Offizielle Untersuchungen&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch die Forderung, Murdoch hätte das Ausweichmanöver mit Maschinenhilfe unterstützen sollen, indem er nur den linken Propeller auf Gegenschub hätte schalten sollen, ist angesichts der Umsteuerzeit der Maschinen unrealistisch. Die Maschinen wurden allerdings nach Passieren des Eisbergs auf Rückwärtslauf geschaltet, um das Schiff anzuhalten.<br /> <br /> [[Datei:Titanic turning circle.svg|420px|mini|Linker Wendekreis der Titanic bei vollem Ruderausschlag (blau: Bug, rot: Heck)]]<br /> Die britische Untersuchungskommission stellte fest, dass sich die Titanic zum Zeitpunkt der Kollision um zwei Strich (22,5°) nach links gedreht hatte. Auf Grund von Tests mit der ''Olympic'' wurde ermittelt, dass sich bei voller Fahrt und vollem Ruderausschlag dieser Winkel nach etwa 37 Sekunden einstellt, dabei wird eine Strecke von etwa 410 Metern zurückgelegt. Aus diesen Daten wurde die Entfernung des Eisbergs zum Zeitpunkt der Sichtung bestimmt.&lt;ref&gt;Samuel Halpern: {{Webarchiv |url=http://titanic-model.com/articles/Two_Points_in_Thirty_Seven_Seconds/Two%20Points%20in%20Thirty-Seven%20Seconds.pdf |wayback=20120512215846 |text=''She Turned Two Points In 37 Seconds''}}. (PDF; 703&amp;nbsp;kB) Titanic Research and Modeling Association; abgerufen am 8. März 2011.&lt;/ref&gt; Hätte das Schiff allerdings einfach nur Linkskurs gesteuert, so hätte es sich über seine ganze Länge in den Eisberg hineingedreht, Schäden über die gesamte Schiffslänge wären die Folge gewesen. Wie auf nebenstehender Skizze erkennbar, ist der Wendekreisradius eines Schiffes am Heck deutlich größer als am Bug.<br /> <br /> [[Datei:Titanic porting around.svg|420px|mini|Porting-Around-Manöver (blau:&amp;nbsp;Bug, rot:&amp;nbsp;Heck)]]<br /> <br /> Um erfolgreich auszuweichen, kam so kurz vor dem Eisberg nur noch ein so genanntes „Porting-Around“-Manöver in Frage. Dafür waren zwei Ruderkommandos notwendig. Zum richtigen Zeitpunkt musste dabei das Ruder von Linkskurs wieder nach rechts gesteuert werden. Dadurch steuerte der kurze Schiffsbereich vor der Drehachse während der Kollision auf den Eisberg zu, der größte Teil des Schiffes drehte aber, wie in dem Bild „Porting-Around-Manöver“ erkennbar, vom Eisberg weg. Das deckt sich mit den Lecks der Titanic, die bis kurz hinter diese Stelle reichen. Der erwähnte Winkel von 22,5° stellt sich im dargestellten Szenario zu dem Zeitpunkt ein, wenn sich der Eisberg bereits im hinteren Bereich des Schiffes befindet. Daraus ergibt sich im Vergleich zum Unfallbericht eine geringere Entfernung des Eisbergs sowie eine Lage etwas weiter rechts zum Kurs der Titanic, was mit der Beobachtung des Ausgucks [[Frederick Fleet]] besser übereinstimmt. Angesichts dieser Tatsachen sieht es so aus, als hätte Murdoch in der Gefahrensituation routiniert ein lehrbuchmäßiges Ausweichmanöver durchgeführt.&lt;ref&gt;Vollständige Beschreibung der Kollision und des Ausweichmanövers in Garzke u.&amp;nbsp;a., siehe Literatur – Technische Berichte in englischer Sprache&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dennoch gibt es viele Kritiker, die behaupten, das sei falsch gewesen, und Murdoch hätte gar nichts unternehmen dürfen, außer die Maschinen zu stoppen. Hätte die Titanic den Eisberg frontal gerammt, wären die Beschädigungen zwar deutlich stärker gewesen, hätten sich aber auf die vorderen 30&amp;nbsp;Schiffsmeter beschränkt. Im schlimmsten Fall wären die vorderen drei Abteile geflutet worden, was die Schwimmfähigkeit des Schiffes nicht gefährdet hätte. „Lediglich“ eine große Zahl von Besatzungsmitgliedern, die ihre Quartiere im Bug hatten, wäre dabei ums Leben gekommen.&lt;ref name=&quot;BedfordHacket&quot;&gt;Bedford &amp; Hacket, siehe Literatur – Technische Berichte in englischer Sprache&lt;/ref&gt; Bei diesem Vorschlag wird aber außer Acht gelassen, dass Murdoch mangels irgendeines [[Entfernungsmessung|Entfernungsmessers]] nicht wissen konnte, dass der Abstand zum Eisberg nicht zum Ausweichen ausreichte, und welche Konsequenzen der Ausweichversuch haben würde. Unter diesen Umständen den Bug des Schiffes zerquetschen zu lassen und somit die darin befindlichen Besatzungsmitglieder zu töten, ist Murdoch sicherlich nicht in den Sinn gekommen.<br /> <br /> Ein letzter Kritikpunkt an Murdoch, der häufig geäußert wurde, ist, es sei ein Fehler gewesen, die Schotten zu schließen. Durch die Konzentration des Wassers im Bug sei dieser zu schnell unter Wasser gesunken und habe dadurch die Titanic vorzeitig versenkt. Abgesehen davon, dass Murdoch nicht wissen konnte, welche Beschädigungen die Titanic erlitten hatte und wie sich diese auswirken würden, ist das Schließen der wasserdichten Türen eine Standardprozedur nach Unfällen, denn zu einem späteren Zeitpunkt kann es dafür bereits zu spät sein. Flutungen unbeschädigter Abteile zuzulassen widerspricht zu Recht allem, was Seeleute in ihrer Ausbildung lernen. Kein Schiffsarchitekt würde ein solches Vorgehen in Erwägung ziehen. Trotzdem wurde es aufgrund der Diskussionen darüber mit [[Computersimulation]]en und Schiffsmodellen erforscht. Das Ergebnis ist, dass das Offenlassen der Schotten fatal gewesen wäre: Das Schiff wäre nicht nur 40&amp;nbsp;Minuten schneller gesunken, sondern auch die Evakuierung wäre stark erschwert worden, denn starke Schlagseite und ein vorzeitiger Stromausfall hätten in der dunklen Neumondnacht koordinierte Handlungen verhindert.&lt;ref name=&quot;BedfordHacket&quot; /&gt; Abgesehen von den Auswirkungen wäre ein Offenhalten der Schotten praktisch kaum möglich gewesen, da die Türautomatik, die aktiviert wurde, sobald Wasser die Türen erreichte, gar nicht abgeschaltet werden konnte.<br /> <br /> === Fehlende Ferngläser ===<br /> Als Nachlässigkeit wurde der Schiffsführung auch angekreidet, dass die Matrosen im Ausguck nicht mit Ferngläsern ausgestattet waren, sondern in der dunklen Nacht und im kalten Fahrtwind mit bloßem Auge das Meer nach Hindernissen absuchen mussten. Angeblich war der Fernrohrschrank während der ganzen Fahrt der Titanic verschlossen, weil der Schlüssel sich bei einem Offizier befand, der vor der Fahrt abkommandiert worden war, sich also nicht an Bord befand.&lt;ref&gt;[http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/geschichte/neuzeit/titanic_schluessel/index.html ''Der Schlüssel zur Titanic'' (26.&amp;nbsp;September 2007)]&lt;/ref&gt; Des Weiteren hat der Kapitän versäumt, den Ausguck zu verstärken, also etwa eine weitere Eisbergwache am Schiffsbug zu postieren, was angesichts des hohen Fahrttempos und der erhaltenen Eisbergwarnungen eine mindestens zumutbare, wenn nicht unerlässliche Vorsichtsmaßnahme gewesen wäre.<br /> <br /> === Eiswarnungen ===<br /> Kapitän Smith wusste tatsächlich darüber Bescheid, dass sich das Schiff auf Eisberge zubewegte. Auf der Strecke von Southampton bis zur Unglücksstelle empfing der Funker der ''Titanic'' nach heutigem Wissen insgesamt mindestens acht Eiswarnungen. Die ersten zwei Meldungen kamen am 12.&amp;nbsp;April vom französischen Schiff ''[[La Touraine]]'', das Eis gesichtet hatte, und am 13.&amp;nbsp;April vom Dampfer ''Rappahannock'', der im Vorbeifahren mittels einer Signallampe herübermorste, sie seien durch schweres Packeis gefahren. Wahrscheinlich veranlassten diese Warnungen Kapitän Smith dazu, zehn Meilen südlich der in dieser Jahreszeit üblichen Schifffahrtsroute zu fahren.<br /> <br /> Am Tag der Kollision mit dem Eisberg erreichte die ''Titanic'' kurz vor 13:00&amp;nbsp;Uhr eine Eiswarnung von der [[RMS Caronia (Schiff, 1905)|RMS ''Caronia'']] der [[Cunard Line]], die diese wiederum ursprünglich von der [[Noordam (Schiff, 1902)|''Noordam'']] der [[Holland-America Line]] empfangen hatte. Diesen Funkspruch zeigte Kapitän Smith dem Zweiten Offizier Lightoller und ließ den Funkspruch im Kartenraum aufhängen. Gegen 13:40&amp;nbsp;Uhr wurde ein Funkspruch der ''[[Baltic (Schiff, 1903)|Baltic]]'' empfangen. Dieser enthielt, an Kapitän Smith adressiert, die Informationen, dass sie seit der Abfahrt schönes Wetter bei mäßigen, wechselnden Winden habe, der griechische Dampfer ''[[Athinai (Schiff)|Athinai]]'' im Tagesverlauf bei 41,51° nördlicher Breite, 49,52° westlicher Länge Eisberge und ausgedehnte Treibeisfelder gesichtet habe, der deutsche Öltanker ''Deutschland'' wegen Kohlemangels manövrierunfähig sei, sich bei 40,42° nördl. Breite und 55,11° westl. Länge befinde, und die Besatzung der ''Baltic'' der Titanic viel Erfolg wünsche. Smith schenkte diesem Funkspruch jedoch wenig Beachtung. Er übergab ihn Bruce Ismay, der, wie dieser später aussagte, ihn kommentarlos entgegennahm und in die Tasche steckte.<br /> <br /> Eine Eiswarnung der ''Californian'' kam gegen 18:30&amp;nbsp;Uhr bei der Titanic nicht an, da Funker Harold Bride das Gerät abgeschaltet hatte. Um 19:30&amp;nbsp;Uhr fing er die Meldung, diesmal an die ''Antillian'' gerichtet, doch noch auf. Die ''Californian'' meldete, sie habe um 18:30&amp;nbsp;Uhr 42,3° nördl. Breite und 49,9° westl. Länge drei Meilen südlich drei große Eisberge gesehen. Bride bestätigte und gab den Spruch an die Brücke weiter.<br /> <br /> Um 21:40&amp;nbsp;Uhr kam eine Nachricht von der ''[[Mesaba (Schiff, 1898)|Mesaba]]''. Sie berichtete, dass sie ein Eisfeld im Bereich 42°–41,25° nördl. Breite, 49°–50,3° westl. Länge mit viel Packeis sowie Treibeis ausfindig gemacht habe. Da Funker Phillips ziemlich beschäftigt mit Cape Race war und bereits andere Eiswarnungen angelaufen waren, erschien ihm dieser Spruch nicht mehr so wichtig, dass er ihn unbedingt an die Kommandobrücke weiterleiten müsse. Das könnte man als fatal bezeichnen, denn anders als die anderen Meldungen, die nur von einzelnen Eisbergen berichteten, hatte die ''Mesaba'' ein gigantisches, sozusagen rechteckiges Eisfeld samt Maßangabe gemeldet.<br /> <br /> Ein letzter Funkspruch erreichte Phillips von der ''Californian'', die von Eis umgeben sei und feststecke. Er unterbrach den Kontakt jedoch unwirsch und fuhr mit dem Gespräch nach Cape Race fort. Eine weitere Meldung ging von dem [[Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft|HAPAG]]-[[Dampfschiff|Dampfer]] ''[[Amerika (Schiff, 1905)|Amerika]]'' aus. Untersuchungen ergaben, dass nur der Funkspruch der ''Caronia'' im Kartenraum ausgehängt wurde. Daraus resultiert, dass Smiths Offiziere von den anderen Sprüchen nicht gewusst haben.<br /> <br /> === Das Verhalten von J.&amp;nbsp;Bruce Ismay und Kapitän Smith ===<br /> J. Bruce Ismay wurde beschuldigt, Kapitän Smith gedrängt zu haben, das Tempo nicht zu drosseln, um die Leistungsfähigkeit der ''Titanic'' zu demonstrieren und sie gegenüber der ''Olympic'' durch eine höhere Geschwindigkeit hervorzuheben. Ismay behauptete später zwar, er sei nur ein normaler Passagier gewesen, doch hatten Überlebende Diskussionen zwischen ihm und dem Kapitän über die Schiffsgeschwindigkeit und über die Eiswarnungen bezeugt.<br /> <br /> Was auch immer die beiden Männer genau besprochen haben, es mindert die Verantwortung des Kapitäns für sein Schiff nicht im Geringsten. Auch sind keine anderen Gründe für eine Entlastung von Kapitän Smith bekannt. Allein seine Entscheidung, trotz zahlreicher Eiswarnungen Kurs und Geschwindigkeit beizubehalten, hat das Schicksal des Schiffes besiegelt. Zu diesem Schluss kam zumindest die britische Untersuchungskommission, die als Unfallursache „zu hohe Geschwindigkeit in von Eisbergen durchsetzten Gewässern“ angab. Allerdings wurde Kapitän Smith bei der Untersuchung vom Vorwurf der Fahrlässigkeit freigesprochen, denn Kurs und Geschwindigkeit zu halten war bei klarer Sicht damals gängige Praxis auf den Schnelldampfern. Selbst Kapitäne der Hauptkonkurrenten erklärten, dass sie unter den gleichen Umständen genauso gehandelt hätten.<br /> <br /> Die Entscheidung von Kapitän Smith beruhte auf einer groben Fehleinschätzung bezüglich der Sichtbarkeit von Eisbergen unter den Bedingungen in der Unglücksnacht. Diese war zwar klar, doch aufgrund von [[Neumond]] besonders dunkel. Hinzu kam absolute Windstille und daher eine spiegelglatte See, so dass keine Wellen vorhanden waren, die sich an Eisbergen brechen konnten, was eine Sichtung erleichtert hätte. Das Eisfeld selbst war viel größer und weiter nach Süden ausgedehnt als alle vorherigen, die seit Beginn der Dampfschifffahrt beobachtet worden waren. Die enormen Ausmaße des Eisfeldes waren nicht genau bekannt, denn erst nach der Titanic-Katastrophe wurde eine [[International Ice Patrol|internationale Eispatrouille]] eingerichtet, die Position und Driftgeschwindigkeit von Eisbergen ermittelt und an die Schiffsführungen weiterleitet.<br /> <br /> == Das Wrack ==<br /> === Der Fund des Wracks ===<br /> [[Datei:Titanic wreck bow.jpg|mini|Der Bug der gesunkenen Titanic (Juni 2004)]]<br /> <br /> [[Jean-Louis Michel (Ingenieur)|Jean-Louis Michel]] und [[Robert Ballard (Unterwasserarchäologe)|Robert Ballard]] führten 1985 eine Expedition durch, um mittels eines speziellen, mit Sonar und Kameras ausgestatteten Gerätes namens ''Argo'', das mit Hilfe eines Verbindungskabels nahe über den [[Ozeanboden]] geschleppt wurde, das [[Wrack]] der Titanic zu finden. Nach Aussage Ballards wurde die Expedition von der [[United States Navy|US Navy]] finanziert, für die er im Gegenzug unter dem Deckmantel der Suche nach der Titanic zunächst die beiden gesunkenen U-Boote ''[[USS Thresher (SSN-593)|Thresher]]'' und ''[[USS Scorpion (SSN-589)|Scorpion]]'' lokalisierte.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,556084,00.html „‚Titanic‘-Suche diente als Tarnung für Geheimmission“], ''Spiegel online'', 29. Mai 2008.&lt;/ref&gt; Am 1.&amp;nbsp;September 1985 wurde schließlich das Wrack der Titanic entdeckt. Es befindet sich auf {{Coordinate|text=DMS|NS=41/43/55/N|EW=49/56/45/W|type=landmark|region=XA|name=Titanic Wrack}}, 21,726 Kilometer ostsüdöstlich der im Notruf angegebenen Position in einer [[Wassertiefe|Tiefe]] von 3803&amp;nbsp;Metern. Dort beträgt der [[Wasserdruck]] etwa das 380fache des normalen [[Luftdruck|atmosphärischen Drucks]].<br /> Im August 1986 unternahm Ballard dann mit dem Forschungs-U-Boot ''[[Alvin (DSV-2)|Alvin]]'' eine erste bemannte Erkundung des Wracks, der noch viele weitere Unternehmungen durch andere Parteien folgen sollten. Dabei wurden neben der Untersuchung des Wracks auch zahlreiche [[Artefakt (Archäologie)|Artefakte]] geborgen.<br /> <br /> Drei große Teile des [[Schiffsrumpf]]es ([[Bug (Schiffbau)|Bugteil]], ein Mittelstück von etwa 20&amp;nbsp;Metern Länge und das [[Heck]]teil) sind auf dem Meeresboden von einem Trümmerfeld umgeben. Zwischen Bug- und Heckteil liegen auf einer Länge von rund 600&amp;nbsp;Metern lediglich Trümmer. Der vordere Teil ist bis zur Bruchstelle relativ gut erhalten. Das Heck dagegen ist durch die schnelle Flutung mit Implosionen nahe der Wasseroberfläche und letztlich beim Aufprall auf dem Meeresboden stark zerstört worden. Die imposanten [[Kronleuchter]] in den großen Hallen der Ersten Klasse haben den Untergang fast unversehrt überstanden, wie auch Geschirr, Holzvertäfelungen und Spiegel.<br /> <br /> Vor Gericht wird bis heute über die Rechte an den Wrackteilen und Artefakten gestritten. Einige von der Titanic geborgene Stücke sind im [[National Maritime Museum]] in [[Greenwich (London)]] ausgestellt, einige Gegenstände sind in Frankreich konserviert. Insgesamt wurden über 5500&amp;nbsp;Artefakte und Wrackteile der Titanic geborgen.<br /> <br /> Inzwischen werden auch für Privatpersonen Tauchfahrten zum Wrack zum Preis von etwa 50.000&amp;nbsp;Euro angeboten.<br /> <br /> === Besitz, Eigentum und rechtlicher Status ===<br /> Am 7.&amp;nbsp;Juni 1994 sprach das zuständige [[United States District Court|Bundesbezirksgericht]] des US-Bundesstaats [[Virginia]] dem Unternehmen ''RMS Titanic Inc.''&lt;ref&gt;[http://www.rmstitanic.net/ RMS Titanic Inc.]&lt;/ref&gt; das ausschließliche Eigentums- und Bergungsrecht am Wrack der Titanic zu.<br /> <br /> RMS Titanic Inc., eine Tochterfirma der US-[[Gesellschaftsrecht der Vereinigten Staaten#Corporation|Aktiengesellschaft]] Premier Exhibitions Inc., sowie ihre Vorgängerinnen hatten zwischen 1987 und 2004 sieben Expeditionen durchgeführt und über 5500&amp;nbsp;Objekte geborgen. Das größte einzelne geborgene Objekt war ein 17&amp;nbsp;Tonnen schwerer Abschnitt der Außenhaut, der 1998 gehoben wurde.<br /> <br /> Viele dieser Fundstücke werden auf [[Wanderausstellung]]en der Gesellschaft gezeigt, die neben den exklusiven Bergungsrechten an der Titanic auch das Eigentum am Wrack der ''[[RMS Carpathia]]'' besitzt. Die ''Carpathia'' hatte die Überlebenden der Titanic aufgenommen und war im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] von dem deutschen U-Boot ''[[SM U 55|U&amp;nbsp;55]]'' versenkt worden.<br /> <br /> Bereits 1987 hatte eine amerikanisch-französische Expedition unter Beteiligung einer Vorgängergesellschaft der ''RMS Titanic Inc.'' mit der Bergung von Teilen des Titanic-Wracks und seiner Ladung begonnen und während insgesamt 32&amp;nbsp;Tauchoperationen etwa 1800&amp;nbsp;Fundstücke geborgen und zur Konservierung und Restaurierung nach Frankreich gebracht. 1993 hatte die Abteilung für Maritime Angelegenheiten im französischen Ministerium für Ausrüstung, Transport und Tourismus der Vorgängerin der ''RMS Titanic Inc.'' den Eigentumstitel an den 1987 geborgenen Fundstücken zugesprochen. Kleinere Stücke Kohle aus der Titanic wurden in Kunststoff eingeschweißt und kamen auch in den privaten Handel.<br /> <br /> In einem Antrag vom 12.&amp;nbsp;Februar 2004 beantragte ''RMS Titanic Inc.'', dass das Bundesbezirksgericht von Virginia der Firma einen [[Titel (Recht)|Rechtstitel]] an allen Fundstücken (einschließlich Teilen des Schiffsrumpfes) aussprechen möge, die dem Finderrecht unterliegen, oder ihr alternativ eine Bergungsprämie in Höhe von 225&amp;nbsp;Millionen US-Dollar zusprechen solle. ''RMS Titanic Inc.'' schloss von diesem Antrag gezielt die Fundstücke von 1987 aus, beantragte jedoch, dass das Bezirksgericht den französischen Eigentumstitel „ausdrücklich“ (''[[expressis verbis]]'') anerkennen solle. Nach der Anhörung lehnte das Gericht am 2.&amp;nbsp;Juli 2004 sowohl die Anerkennung des französischen Eigentumstitels für die Fundstücke von 1987 als auch das Zugeständnis eines Eigentumstitels auf die ab 1993 geborgenen Fundstücke auf der Grundlage des maritimen Finderrechts ab.<br /> <br /> ''RMS Titanic Inc.'' legte daraufhin [[Berufung (Recht)|Berufung]] beim zuständigen [[United States Court of Appeals|US-Berufungsgericht]] ein. In seiner Entscheidung vom 31.&amp;nbsp;Januar 2006&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://pacer.ca4.uscourts.gov/opinion.pdf/041933.P.pdf |wayback=20110916032037 |text=United States Court of Appeals for the Fourth Circuit, R.M.S. TITANIC, INCORPORATED vs. THE WRECKED AND ABANDONED VESSEL – 31.&amp;nbsp;Januar 2006}} (PDF; 131&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; erkannte das Berufungsgericht „ausdrücklich die Anwendbarkeit des maritimen ''Bergungsrechts'' auf historische Wracks wie das der Titanic“ an und lehnte die Anwendbarkeit des maritimen ''Finderrechts'' ab. Das Gericht urteilte weiterhin, dass das Distriktsgericht keine Jurisdiktion über die „Fundstücke von 1987“ habe, und hob das Urteil vom 2.&amp;nbsp;Juli 2004 insofern auf. Mit anderen Worten bestätigte das Urteil des Berufungsgerichts den in der französischen Entscheidung zugesprochenen Eigentumstitel, der in einem früheren Gutachten mit 16,5&amp;nbsp;Millionen US-Dollar bewertet worden war. Außerdem wurde damit ''RMS Titanic Inc.'' nun von höchster Stelle ''expressis verbis'' das exklusive Bergungsrecht am Wrack der Titanic bestätigt.<br /> <br /> Das Berufungsgericht verwies den Fall mit diesen Klärungen zurück an das Distriktsgericht mit der Maßgabe, dass dieses die Höhe der Bergungsprämie bestimme, auf die ''RMS Titanic Inc.'' nach maritimem Bergungsrecht Anspruch hat. Die Firma hatte einen Betrag in Höhe von 225&amp;nbsp;Millionen US-Dollar gefordert, bekam diese Summe aber bisher nicht zugesprochen. Der durch ein Gutachten geschätzte Gesamtwert der bisher gesicherten Fundstücke liegt bei über 70&amp;nbsp;Millionen US-Dollar.<br /> <br /> Seit dem 15. April 2012 ist das Wrack in der [[UNESCO]]-[[Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser]] aufgenommen.&lt;ref&gt;[http://www.unesco.org/new/en/media-services/single-view/news/the_wreck_of_the_titanic_now_protected_by_unesco/back/18256/ The wreck of the Titanic now protected by UNESCO], Mitteilung der UNESCO, 5. April 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Zustand und Zukunft des Wracks ===<br /> Wie in jüngsten Aufnahmen zu sehen ist, hat die Natur vollständig Besitz vom Wrack der Titanic ergriffen. Die Deckplanken und etliche andere Holzausstattungselemente sind teilweise schon zersetzt. Dasselbe wird langfristig auch dem gesamten Schiffswrack prophezeit: Wie Untersuchungen ergaben, ist das Wrack im Begriff, von [[Eisenoxidierende Mikroorganismen|Eisenbakterien]] vollständig aufgelöst zu werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.aolnews.com/science/article/scientists-say-iron-eating-bacteria-are-gobbling-up-the-titanic/19752086 |titel=Iron-Eating Bug Is Gobbling Up the Titanic |abruf=2010-12-10}}&lt;/ref&gt; Schätzungen Ende der 1980er Jahre prognostizierten zu diesem Zeitpunkt eine Zeitspanne von maximal 50&amp;nbsp;Jahren bis zum vollständigen Zerfall des Wracks. 1995 wurden noch etwa 30&amp;nbsp;Jahre prognostiziert. Bei Tauchfahrten im Jahr 2003 wurde festgestellt, dass das metallene Grundgerüst der großen Treppe auseinandergebrochen und im Treppenschacht nach unten gefallen ist. 2010 kartographierte die US-Meeres-und-Wetter-Behörde ([[National Oceanic and Atmospheric Administration]], NOAA) das Trümmerfeld und stellte fest, dass der Prozess wesentlich langsamer verläuft als angenommen. Das gab [[James P. Delgado|James Delgado]], der Leiter des Programms für Kulturstätten im Meer der NOAA, 2012 bekannt. Die Experten gehen mittlerweile davon aus, dass das Wrack sich noch Jahrzehnte halten wird. Ein größeres Problem ist moderner Müll – das Trümmerfeld wird von Abfall kontaminiert, der von die Untergangsstelle passierenden Schiffen über Bord geworfen wird. Ebenso haben Wracktouristen Plastikblumen und andere Andenken hinterlassen. Zum 100.&amp;nbsp;Jahrestag des Untergangs stellte die UNESCO 2012 das Wrack offiziell unter Schutz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Das-Wrack-der-Titanic-versinkt-im-Muell-id19514926.html |titel=In 3800 Meter Tiefe - Das Wrack der &quot;Titanic&quot; versinkt im Müll |abruf=2015-02-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2010 wurde an einem [[Rusticle]] vom Wrack der Titanic die bis dahin unbekannte [[Bakterien]]art ''[[Halomonas titanicae]]'' entdeckt, die nach ihrem Fundort benannt wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Cristina Sánchez-Porro, Bhavleen Kaur, Henrietta Mann, Antonio Ventosa |Titel=''Halomonas titanicae'' sp. nov., a halophilic bacterium isolated from the RMS Titanic |Sammelwerk=International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology |Band=60 |Nummer= |Datum=2010 |Seiten=2768–2774 |DOI=10.1099/ijs.0.020628-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Erkenntnisse und Theorien ==<br /> === Neuere Erkenntnisse ===<br /> Nach dem Fund des Wracks konnten einige strittige Fragen beantwortet werden. So gilt aufgrund der Position von Bug und Heck als sicher, dass die Titanic bereits nahe der Wasseroberfläche auseinanderbrach. Das Zerbrechen eines Schiffes dieser Größenordnung kann auch in weit weniger spektakulären Situationen erfolgen, wie im Falle der ''[[America (Schiff, 1940)|America]]''.<br /> <br /> ==== Die Lecks der Titanic ====<br /> Eines der größten Rätsel um das Schiff sind die genauen Ausmaße und die Art der Beschädigungen, die der Eisberg verursachte. Bereits 1912 hatte Edward Wilding, bei der Konstruktion der Titanic verantwortlich für wasserdichte Unterteilung und Flutungsberechnungen, als gesamte [[Leck]]größe ungefähr 1,2&amp;nbsp;Quadratmeter ermittelt. Bereits diese kleine Fläche reicht in sieben Metern Wassertiefe (3,5 Meter über der Kielplatte) für einen Einstrom von 400&amp;nbsp;Tonnen pro Minute aus, der für die Anfangsphase des Sinkprozesses anhand der Flutungsgeschwindigkeit berechnet wurde. Bei der Annahme eines durchgängigen Lecks über die vorderen sechs Abteile, wie es in vielen Darstellungen über das Unglück zu finden ist, läge die durchschnittliche Spaltbreite bei weniger als zwei Zentimetern. Das hielt Wilding zu Recht für sehr unwahrscheinlich, genauso wie die ebenfalls nach dem Unfall verbreitete Theorie, ein Eisbergsporn habe das Leck in die Schiffsaußenhaut geschnitten. Das ist schon aufgrund der geringen Härte von Eis gegenüber Stahl physikalisch nicht möglich.<br /> <br /> Da der Bug sich beim Aufprall auf den Meeresgrund tief in den Boden gegraben hat, ist der größte Teil der Eisbergschäden nicht direkt einsehbar. Dieses Problem wurde bei einer Expedition im Jahre 1996 gelöst. Dabei wurde ein spezielles [[Sonar]] eingesetzt, das auch durch die oberen Bodenschichten hindurch Bilder liefert. Es wurden sechs verschiedene Lecks gefunden, deren Entstehung von den beteiligten Experten durch die „Wiederanpralltheorie“ beschrieben wird. Diese geht vom mehrfachen Aufprall auf den Eisberg aus, wobei das Schiff jeweils Geschwindigkeit abgebaut und sich abgestoßen hat, aber durch Kräfte aufgrund des Ausweichmanövers und des [[Strömung nach Bernoulli und Venturi|Bernoulli-Sogs]] sowie den breiter werdenden Schiffsrumpf wieder auf den Eisberg zurückprallte. Diese Theorie deckt sich nicht nur mit den vermessenen Lecks, sondern auch mit diversen Aussagen von Überlebenden, die sich während der Kollision im unteren Bugbereich aufhielten und mehrere starke Stöße registriert hatten.<br /> <br /> [[Datei:Titanic Lecks-SVG.svg|hochkant=1.5|mini|Die sechs Lecks der Titanic (rot)]]<br /> <br /> Das erste der Lecks befand sich in der Vorpiek knapp unterhalb der Wasserlinie. Die beiden nächsten lagen auf gleicher Höhe kurz hintereinander in Frachtraum 1 und waren nur 1,2 beziehungsweise 1,5&amp;nbsp;Meter lang. Die dabei aufgetretenen Stöße waren stark genug, einen Teil des Eisbergs abzuschlagen, so dass das nächste Leck von 4,6&amp;nbsp;Metern Länge durch einen Anprall an einer tiefer gelegenen Stelle des Eisbergs entstanden war. Auch dabei wurde wieder ein Teil des Eisbergs abgeschert, wodurch die beiden letzten Lecks noch tiefer unter der Wasserlinie lagen. Das vorletzte war ungefähr zehn Meter lang und reichte von Frachtraum&amp;nbsp;2 bis weit in Frachtraum&amp;nbsp;3 hinein. Der Aufprall war dabei so stark, dass, nach Aussage von Überlebenden, auch der 0,5&amp;nbsp;Meter hinter der Außenhaut liegende wasserdichte Betriebsgang für die Heizer beschädigt und schnell geflutet wurde. Das letzte Leck war mit 13,7&amp;nbsp;Metern das längste. Es betraf Kesselraum 6 und den vorderen Bereich von Kesselraum 5. Beim Schott zwischen den Kesselräumen 5 und 6 befindet sich weiterhin eine große Beule, wahrscheinlich verursacht durch Kompressionseffekte aufgrund der Schiffsdrehung. Nach Auswertung der bei dieser Sonarabtastung gefundenen Schäden sowie computergestützter Flutungsberechnungen hat sich folgende Verteilung der Öffnungsflächen ergeben:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> |+ Schäden<br /> ! class=&quot;unsortable&quot; | Abteilungs-&lt;br /&gt;nummer<br /> ! class=&quot;unsortable&quot; | Abteilungsname<br /> ! Leckfläche&lt;br /&gt;in Quadratmetern<br /> |-<br /> ! 1<br /> | Vorpiek<br /> | 0,06<br /> |-<br /> ! 2<br /> | Frachtraum 1<br /> | 0,14<br /> |-<br /> ! 3<br /> | Frachtraum 2<br /> | 0,29<br /> |-<br /> ! 4<br /> | Frachtraum 3<br /> | 0,31<br /> |-<br /> ! 5<br /> | Kesselraum 6<br /> | 0,26<br /> |-<br /> ! 6<br /> | Kesselraum 5<br /> | 0,12<br /> |-<br /> ! 1–6<br /> | zusammen<br /> | 1,18<br /> |}<br /> <br /> ==== Materialfragen ====<br /> Bei der Ermittlung möglicher Unglücksursachen standen auch Untersuchungen der beim Bau verwendeten Materialien im Mittelpunkt. [[Werkstoffkunde|Werkstoffkundliche]] Untersuchungen an geborgenem [[Stahl]] der Titanic zeigten eine bei der zum Kollisionszeitpunkt herrschenden Temperatur sehr geringe [[Zähigkeit]]. Diese [[Sprödigkeit]] des Materials könnte ein höheres Ausmaß des Schadens bewirkt haben, als es mit heutigen [[Werkstoff]]en eingetreten wäre.<br /> <br /> Die Theorie wird allerdings von verschiedener Seite angezweifelt. Die Veränderungen im Stahl der Titanic können sich auch durch die speziellen Bedingungen in der [[Tiefsee]] ergeben haben. Bilder des Baus der Titanic und der Olympic zeigen Stahlplatten, die sowohl für das eine wie für das andere Schiff verwendet wurden. Die Olympic war bis zur Verschrottung 24&amp;nbsp;Jahre im Dienst und hatte mehrere Jahre Kriegseinsatz und verschiedene Kollisionen überstanden. Zudem wurde damals weltweit im [[Schiffbau]] überall etwa der gleiche Stahl verbaut, wie beispielsweise beim 1916 in Newcastle gebauten russischen [[Eisbrecher]] ''[[Krassin (Schiff)|Krassin]]'', der noch immer uneingeschränkt seetüchtig ist. Auch die 1936 fertiggestellte ''[[RMS Queen Mary|Queen Mary]]'' wurde aus der gleichen Stahlsorte gebaut, wobei die Stahlplatten in Bezug auf die Herkunft und Dicke identisch mit denen der Titanic sind. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an besseren Werkstoffen geforscht, wodurch moderne Schiffe bei gleicher Größe und Stabilität viel leichter sind als frühere.<br /> <br /> [[Datei:Iceberg and titanic (de).svg|mini|Aufreißen der Nähte zwischen den Stahlplatten unter Einwirkung des Eisberges]]<br /> <br /> Eine weitere mögliche Schwachstelle der Titanic-Außenhaut waren die [[Nietverbindung]]en zwischen den Stahlplatten. Dabei scheint nicht nur die Stabilität des [[Niet]]s selbst, sondern auch die Umgebung der kalt [[Stanzen (Verfahren)|gestanzten]] Nietlöcher in den Stahlplatten problematisch, da sich dort durch den Stanzprozess Mikrorisse bildeten. Schon nach der Kollision der Olympic mit der Hawke im September 1911 hatte Edward Wilding nach der Begutachtung des Olympic-Schadens die Methode der Plattenverbindung als verbesserungswürdig eingestuft und eine Diskussion um Veränderungen bei zukünftigen Schiffen angeregt. Die Nietlöcher bei der 25&amp;nbsp;Jahre später gebauten Queen Mary wurden trotz der deutlich höheren Kosten [[Bohrer|gebohrt]].<br /> <br /> Die relative Schwäche der Nietverbindungen der Titanic wird durch die gefundenen Lecks untermauert, die sich größtenteils entlang der Nietverbindungen zwischen den Stahlplatten befinden. Allerdings hätten nach Einschätzung der Experten wahrscheinlich selbst moderne, [[Schweißen|verschweißte]] Stahlplatten den bei der Eisbergkollision wirkenden Kräften nicht standgehalten.<br /> <br /> ==== Das Bunkerfeuer ====<br /> Einige weitere Theorien zur Unglücksursache befassen sich mit den Auswirkungen des [[Feuer]]s in einem Kohlebunker auf der Steuerbordseite zwischen den Kesselräumen fünf und sechs. Eine davon stammt aus dem Jahre 2004 von dem Ingenieur [[Robert Essenhigh]] von der [[Ohio State University]]. Er vertritt die Ansicht, dass nach den Aufzeichnungen der Hafenfeuerwehr von Southampton ein [[Schwelen|Schwelbrand]] im besagten Bunker den Kapitän dazu bewog, trotz der Gefahr von Eisbergen schneller zu fahren, als es der Situation angemessen gewesen wäre. Das Feuer könnte auf die damals übliche Methode bekämpft worden sein, indem die Kohle aus dem betroffenen Bunker schneller als üblich in die Kessel geschaufelt wurde, um an die brennende Kohle heranzukommen. Das Schiff sei deshalb mit überhöhter Geschwindigkeit im Eisberggebiet gefahren und ein rechtzeitiges Verlangsamen daher unmöglich gewesen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/neue-theorie-kohlefeuer-soll-titanic-katastrophe-ausgeloest-haben-a-326932.html ''Neue Theorie: Kohlefeuer soll &quot;Titanic&quot;-Katastrophe ausgelöst haben''], [[Spiegel Online]] vom 8. November 2004, abgerufen am 25. November 2013.&lt;/ref&gt; Nach Aussagen von überlebenden Heizern war der entsprechende Bunker allerdings bereits am Samstag leer und das Feuer gelöscht.&lt;ref&gt;Wreck Commissioners’ Court: ''Proceedings on a Formal Investigation ordered by the Board of Trade into the loss of the S.S. “Titanic”.'' London&amp;nbsp;1912, Aussagen von Charles Hendrickson und Frederick Barrett&lt;/ref&gt; Weiterhin hatten die Zeugen danach Schäden an dem angrenzenden wasserdichten Schott bemerkt, deren Tragweite und möglicher Einfluss auf die Funktion des Schotts während der Unglücksnacht sich jedoch nicht genau beurteilen ließen.<br /> <br /> ==== Unbewiesener Vorwurf des Versicherungsbetruges ====<br /> Im Jahr 1996 veröffentlichten die Autoren [[Robin Gardiner]] und [[Dan van der Vat]] in dem Buch ''Die Titanic-Verschwörung'' eine [[Verschwörungstheorie]], nach der der Untergang der Titanic ein einkalkulierter [[Versicherungsbetrug]] gewesen sein soll. Laut der Theorie versank nicht die Titanic im Nordatlantik, sondern ihr Schwesterschiff, die Olympic. Der Versicherungsbetrug basierte laut den Autoren auf einem Unfall der Olympic, der sich während ihrer fünften Nordatlantikfahrt ereignete. Damals kollidierte sie mit dem britischen Kriegsschiff ''[[HMS Hawke (1891)|Hawke]]'' und erlitt schwere Beschädigungen an der Steuerbordseite des Rumpfes. Während sie in der Werft repariert wurde, lag sie neben der im Bau befindlichen Titanic. In diesem Zeitraum sollen laut der Theorie die Namensschilder der Schiffe vertauscht worden sein, um die beschädigte Olympic im Atlantik untergehen zu lassen und die wahre Titanic als Olympic weiterfahren zu lassen, um sich Folgereparaturen zu sparen und die Versicherungssumme der Titanic zu erhalten. Dabei soll jedoch geplant gewesen sein, die Passagiere der „falschen“ Titanic von einem anderen Schiff der ''White Star Line'' retten zu lassen. Als Indiz dafür wird unter anderem angegeben, dass [[J. P. Morgan]], der Eigner der Titanic, seine bereits gebuchte Überfahrt aus Krankheitsgründen nicht antrat.<br /> <br /> Dieser Theorie widersprechen jedoch einige Bauteile, die seit der Entdeckung des Wracks durch Robert Ballard im Jahre 1985 untersucht wurden. Auf allen geborgenen Objekten ist die Baunummer 401 der Titanic und nicht die 400 der Olympic eingeprägt. Zudem ist die von den Autoren als grundlegend gewertete Annahme, die beiden Schwesterschiffe seien nahezu vollständig identisch und daher leicht austauschbar gewesen, unzutreffend. Des Weiteren habe die Versicherungssumme von einer Million Pfund Sterling den Imageschaden bei weitem nicht aufgewogen, den die ''White Star Line'' durch die Katastrophe erlitt.&lt;ref&gt;Michael Kröger: ''Der Titanic-Untergang oder: War es in Wahrheit ein Versicherungsbetrug?'' In: [[Christian Rickens]] (Hrsg.): ''Das Glühbirnen-Komplott. Die spektakulärsten Verschwörungstheorien – und was an ihnen dran ist''. Kiepenheuer &amp; Witsch, Köln 2014, S. 175–180.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Möglicher Einfluss der Wetterlage ===<br /> Einige Theorien beschäftigen sich auch mit der Frage, ob die damaligen Wetterumstände und meteorologischen Verhältnisse einen Einfluss auf die Katastrophe hatten.<br /> <br /> ==== Astrophysikalische Gründe ====<br /> Donald Olson, Professor für Astrophysik an der [[Texas State University]], vertritt die Theorie, dass verschiedene [[astrophysik]]alische Phänomene für eine Wanderung der Eisberge nach Süden verantwortlich seien. Im Januar 1912 sei der Vollmond der Erde so nah wie seit 1.400 Jahren nicht gekommen, darüber hinaus sei die Erde im [[Apsis (Astronomie)|Perihel]] gestanden und habe mit Sonne und Mond eine gemeinsame Linie gebildet. Das alles soll dazu geführt haben, dass die dabei wirkenden Kräfte und Gravitationsschübe einen ungewöhnlichen [[Tidenhub]] verursacht haben, der in [[Grönland]] abgebrochene und in den seichten Gewässern vor [[Neufundland]] und [[Labrador-Halbinsel|Labrador]] steckengebliebene Eisberge befreit und sie südwärts bewegt habe, beispielsweise indem die Eisberge in den [[Labradorstrom]] geraten seien. Das erkläre die außergewöhnlich hohe Zahl an Eisbergen im Bereich des 42. Breitengrads.&lt;ref&gt;Donald W. Olson, Russell L. Doescher, Roger W. Sinnott: ''Did the Moon Sink the Titanic?'' Sky &amp; Telescope, Ausgabe April 2012 (englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Presseerklärung der Texas State University: ''The iceberg’s accomplice: Did the moon sink the Titanic?'' [http://www.txstate.edu/news/news_releases/news_archive/2012/March-2012/Titanic030512.html online abrufbar] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einem Bericht von Lane Wallace zufolge ist eine Beeinflussung der Eisberglage durch den Tidenhub unwahrscheinlich, eher würde diese von einem komplexen System aus Meeresströmungen und Witterungsverhältnissen bestimmt. Die Reisezeit von Eisstücken von Grönland in die Gegend des 48. Breitengrads betrage ohnehin 1–3 Jahre. Außerdem seien in den Jahren zuvor und danach ebenfalls hohe, teils deutlich höhere Eisbergzahlen verzeichnet. Vielmehr sei die Ursache für die vielen Eisberge der raue Winter 1912.&lt;ref&gt;Lane Wallace: ''No, the Moon Did Not Sink the Titanic.'' the Atlantic, [http://www.theatlantic.com/technology/archive/2012/03/no-the-moon-did-not-sink-the-titanic/254291/ online abrufbar] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Super-Refraktion ====<br /> Einer Untersuchung von Tim Maltin zufolge herrschte in der damaligen Aprilnacht ein besonderes optisches Phänomen, eine Super-Refraktion, vor. Dabei lag durch die thermale Inversion eine vom kalten Labradorstrom abgekühlte Luftschicht unterhalb einer vom warmen [[Golfstrom]] aufgewärmten Luftschicht. Durch diesen Effekt wurde Licht ungewöhnlich stark widergespiegelt, und es entstand ein falscher, zweiter Horizont über dem realen. Dazwischen bildete sich ein Dunst, den auch die beiden Matrosen Lee und Fleet im Krähennest bemerkten. Die ruhige See ließ ebenfalls den Bereich zwischen den beiden Horizonten verschwimmen, so dass der Eisberg unterhalb des falschen Horizonts „verschwand“, auf den die Matrosen blickten. Folglich wurde der Eisberg erst entdeckt, als es zu spät war.&lt;br /&gt;<br /> Durch ebendiese Super-Refraktion erschienen ferne Objekte auch näher, weshalb die Besatzung der ''Californian'' die Titanic vermutlich als kleines und nahes Schiff wahrnahm. Die dort abgefeuerten Signalraketen erschienen wohl als zu klein im Hinblick auf die vermeintlich geringe Größe des Schiffes, so dass diese als nicht wichtig genug empfunden wurden. Die abgesendeten Morsesignale konnten des Weiteren nicht durch die Luftschichten bis zur Titanic dringen.&lt;ref&gt;Tim Maltin: ''Did the Titanic Sink Because of an Optical Illusion?'' Smithsonian Magazine, März 2012, [http://www.smithsonianmag.com/science-nature/Did-the-Titanic-Sink-Because-of-an-Optical-Illusion.html online abrufbar] (englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Clemens Höges: ''37 Sekunden Schicksal''. Der Spiegel, Ausgabe 13/2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die wasserdichten Schotten – Weshalb die Titanic nicht ''unsinkbar'' war ===<br /> [[Datei:Great Eastern 1866.jpg|mini|Die ''Great Eastern'' bei [[Hearts Content]], Juli 1866]]<br /> <br /> Bis heute ist der Begriff „[[Unsinkbarkeit|Unsinkbar]]“ untrennbar mit der Titanic verknüpft. Dabei war dieses Prädikat schon lange Zeit zuvor als Werbung für diverse Schiffe genutzt worden. So war schon die ''[[Great Eastern]]'' von 1860 in viele wasserdichte Abteile unterteilt. Die extreme Unterteilung mit hohen Schottwänden ohne jegliche Öffnung brachte aber erhebliche Einbußen bezüglich des Passagierkomforts. Da die ''Great Eastern'' als Passagierschiff erfolglos blieb und nur als [[Kabelleger]] Geld erwirtschaftete, wagte kein Reeder mehr eine kompromisslos auf Sicherheit ausgerichtete Konstruktion. Vielmehr rückte der Passagierkomfort in den Mittelpunkt des Interesses.&lt;ref&gt;Walter Lord: ''The night lives on''. William Morrow &amp; Company, 1986, ISBN 0-688-04939-7.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die wasserdichte Einteilung von Schiffen ist damals wie heute ein Kompromiss zwischen der Sicherheit auf der einen und der wirtschaftlichen Nutzbarkeit sowie den Baukosten auf der anderen Seite. Bereits im Jahre 1891 hatte ein „Schottkomitee“ umfassende Empfehlungen für die wasserdichte Unterteilung von Schiffen veröffentlicht. Daher wurden bei der Titanic keine besonderen Innovationen bei der wasserdichten Unterteilung von Schiffen eingeführt; lediglich die zwölf automatisch schließenden Wasserschutztüren auf dem Tank-Top-Deck waren bei der Olympic-Klasse von neuartiger Bauweise.<br /> <br /> Entgegen der heutigen häufigen Erwähnung der angeblichen Unsinkbarkeit der Titanic wurde dieses Wort vor dem Untergang lediglich zweimal in Artikeln über das Schiff veröffentlicht, zudem mit der Einschränkung „praktisch“ oder „so weit wie möglich“.&lt;ref&gt;Richard Howells: ''The Myth of the Titanic.'' ISBN 0-333-72597-2.&lt;/ref&gt; Auch wurde das Wort „unsinkbar“ weder von den Konstrukteuren der Olympic-Klasse benutzt,&lt;ref&gt;Journal ''The Engineer'' (19.&amp;nbsp;April 1912) Zitat: “The phrase 'unsinkable ships’ is certainly not one that has originated from the builders”, zu deutsch „Der Begriff 'unsinkbare Schiffe' wurde mit Sicherheit nicht von den Erbauern kreiert.“&lt;/ref&gt; noch wurde beabsichtigt, die Schiffe „unsinkbar“ zu gestalten.<br /> <br /> Die wasserdichte Unterteilung war wie folgt aufgebaut: Über dem Kiel befand sich ein knapp zwei Meter hoher, zellularer Doppelboden, der aus 44 wasserdichten Abteilen bestand. Über dem inneren Boden waren 29 weitere Abteile, wovon 16 die großen Hauptsektionen (siehe Bild) bildeten, die nach dem sogenannten ''Zwei-Abteilungs-Standard'' angelegt waren. Das bedeutet, dass bei gleichzeitiger Flutung beliebiger zwei nebeneinanderliegender dieser 16 Abteile die Schwimmfähigkeit niemals gefährdet gewesen wäre. Nach den Regeln des Schottkomitees hätten die oberen Schottenden (genauer: das [[Schottendeck]]) angesichts der Dimensionen der Titanic bei solchen Flutungen unter Berücksichtigung möglicher Schlagseiten noch mindestens 20&amp;nbsp;Zentimeter über der Wasserlinie liegen müssen. Tatsächlich lag das Schottendeck bei Zwei-Abteilungs-Flutungen mindestens 75&amp;nbsp;Zentimeter (bei den meisten Kombinationen deutlich mehr) über der Wasserlinie, so dass, wie neuere Berechnungen ergeben haben, sie in 11 von 14 möglichen Fällen die Kriterien für die Flutung von drei nebeneinanderliegenden Abteilen erfüllt hätte.<br /> <br /> [[Datei:Titanic Structure de.svg|hochkant=1.6|mini|Struktur der Titanic und Anordnung der Hauptschotten]]<br /> <br /> Bei 4-Abteilungs-Flutungen lag das Schottendeck in vier Fällen (die vordersten vier sowie die hintersten vier Abteile und zwei Kombinationen unter Beteiligung von Kesselraum 1) immer noch über der Wasserlinie. Und selbst bei einer Flutung aller vorderen fünf Abteile hätte sich die Titanic, zumindest unter den Bedingungen in der Unglücksnacht, mit hoher Wahrscheinlichkeit noch sehr lange über Wasser gehalten. Eine längere Schwimmfähigkeit bei gleichzeitiger Flutung von 6 der 16 wasserdichten Abteile, wie nach der Kollision mit dem Eisberg geschehen, war aber rein rechnerisch in keinem Fall möglich. Eine solch weitreichende Schiffsbeschädigung aufgrund eines Unfalls hat sich in der Geschichte der Schifffahrt bislang auch nur einmal ereignet. Für „normale“ Beschädigungen, wie sie durch Kollisionen mit anderen Schiffen oder ein Auf-Grund-Laufen entstehen, war ein Zwei-Abteilungs-Standard kombiniert mit einem Doppelboden völlig ausreichend.<br /> <br /> Der Versuch, Schiffe mit noch weiter reichenden Beschädigungen schwimmfähig zu halten, würde nicht nur Schwierigkeiten bei der wasserdichten Unterteilung mit sich bringen und enorme strukturelle Anforderungen an die Stabilität stellen. Maßnahmen, die in einem Fall helfen würden, könnten bei anderen Schäden möglicherweise fatale Auswirkungen haben und etwa zum Kentern führen. Nach dem Untergang der Titanic wurde bei deren Schwesterschiff Britannic ein solcher Versuch unternommen. Doch im Ersten Weltkrieg zeigte sich, dass unter ungünstigen Umständen bereits eine einzige [[Seemine|Mine]] ausreichte, um die Britannic zu versenken. Ebenfalls im Ersten Weltkrieg sank die ''[[RMS Lusitania|Lusitania]]'' („so unsinkbar, wie ein Schiff nur sein kann“) durch die Beschädigung, die von einem einzigen [[Torpedo]] und der von ihm ausgelösten Folgeexplosion ausging. Besonders hervorzuheben an der wasserdichten Einteilung der Titanic bleibt, dass sie selbst bei fortgeschrittener Flutung noch eine stabile Schwimmlage ermöglichte. Üblicherweise entwickeln Schiffe unter solchen Bedingungen starke Schlagseiten, was eine geordnete Evakuierung nahezu unmöglich macht.<br /> <br /> Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dann verstärkt an verbesserten Evakuierungsmöglichkeiten gearbeitet, da man eingesehen hatte, dass der Erhalt der Schwimmfähigkeit stark beschädigter Schiffe nicht unbegrenzt möglich ist.<br /> <br /> === Das Auseinanderbrechen ===<br /> [[Datei:Titanic-sinking.png|mini|Sinkvorgang nach ''History Channel'' und ''Woods Hole Oceanographic Institution'' (2005)]]<br /> <br /> Unklar ist bislang immer noch, wie genau die Titanic auseinandergebrochen ist. Nach einer Modellanalyse mittels [[Finite-Elemente-Methode|Finiten Elementen]] im Auftrag des Marine Forensic Panel kam das renommierte amerikanische Schiffskonstruktionsbüro Gibbs &amp; Cox Inc. 1996 zu dem Ergebnis, dass das Heck der Titanic mit einem maximalen Winkel zwischen 15° und 20° aus dem Wasser ragte und wegen der zu hohen strukturellen Belastungen dann vom Hauptteil des Schiffes abbrach.<br /> <br /> Der Fernsehsender „[[History (Fernsehsender)|History]]“ startete mit der [[Woods Hole Oceanographic Institution]] im Jahr 2005 eine weitere Expedition zum Wrack. Dabei wurde erstmals auch der östliche Teil des Trümmerfeldes untersucht. Man fand zwei Teile des Doppelbodens mit einer Gesamtlänge von knapp 18 m. Sie waren komplett über die gesamte Breite des Schiffes erhalten. Erkannt wurde das an den vorhandenen [[Schlingerkiel]]en, die an beiden Seiten der Fundstücke einwandfrei erhalten waren und stellenweise noch die rote Farbe des letzten Anstrichs aufwiesen. Basierend auf den gemachten Videoaufnahmen konnte festgestellt werden, dass die beiden gefundenen Doppelbodenstücke an den Bruchenden zusammenpassen.<br /> <br /> Bei einer näheren Betrachtung der Doppelbodenteile wurde von Roger Long die neue Vermutung angestellt, dass das Schiff anders auseinanderbrach als bisher angenommen. Nach Longs Überlegungen hätte beim bisherigen Modell der Doppelboden gestaucht sein müssen, während die oberen Decks der Titanic an dieser Stelle sauber auseinandergebrochen wären. Am Wrack kann man jedoch erkennen, dass an der Bruchstelle die Decks nach unten gezogen sind und keine saubere Bruchstelle haben. Die Enden der oberen Decks an den Bruchstellen könnten aber ebenfalls durch die Wucht des Aufpralls auf den Meeresgrund nach unten verbogen worden sein, da durch die enorme Beschädigung an den Bruchstellen keine strukturelle Stabilität mehr vorhanden war. Das ist z.&amp;nbsp;B. sehr gut am Heckteil des Titanic-Wracks zu sehen, dessen obere Decks völlig zerstört sind.<br /> <br /> Long hat die Theorie aufgestellt, dass das [[Heck]] der Titanic bereits anfing abzubrechen, als es mit ca. 11° noch relativ wenig aus dem Wasser ragte. Der Bruch fing [[Biegemoment|demnach]] an den oberen Decks an und zog sich bis zum Kiel. Der stabile Kiel – das Rückgrat eines jeden Schiffes – verhinderte jedoch zunächst das Abbrechen des Hecks. Durch den Riss in der Außenhaut der Titanic sollte dann deutlich mehr Wasser eindringen, so dass das Sinken des Schiffes beschleunigt wurde. An der Bruchstelle drückte nun der unter Wasser liegende Bug gegen das sich über Wasser aufrichtende Heck, so dass die Decks an dieser Bruchstelle eingedrückt wurden. Mit Longs Argumenten lässt sich allerdings nicht nachvollziehen, warum diese Komprimierung bei etwas größerem Winkel nicht hätte passieren dürfen. Die Finite-Elemente-Analyse reicht nur bis zu dem Punkt, wo der Schiffsrumpf noch aus einem Stück bestand. Die Dynamik des Zerbrechens mit der unkalkulierbar zunehmenden Leckfläche ist wohl kaum berechenbar. Eine quantitative Erklärung, wie genau der Winkel von 11° zustande kommt, ist bislang nicht veröffentlicht.<br /> <br /> == Verbreitete Irrtümer ==<br /> === Zusammenfassung ===<br /> Innerhalb der großen Menge an Literatur, Bildern und Filmmaterial über die Titanic befinden sich auch zahlreiche Falschdarstellungen und Übertreibungen. Die größte Quelle für die Fehler sind sicherlich die direkt nach der Katastrophe entstandenen Zeitungsartikel, die teilweise nur auf Gerüchten beruhten, teilweise aber auch der Phantasie von Überlebenden oder gar der Journalisten entsprungen sind. Während offensichtliche Fehler (wie beispielsweise aus dem Zeitungsartikel ''Alle gerettet'') in heutiger Literatur nicht mehr zitiert werden, sind andere auch heute noch weit verbreitet. Zudem wurden bei Bildern über den Untergang übertriebene Darstellungen gewählt, um einen kolossaleren Eindruck zu erzielen. Vor allem in Fernsehdokumentationen werden oft andere Schiffe als die Titanic gezeigt. Manchmal handelt es sich um die ''Olympic,'' nicht selten aber um einen beliebigen anderen Vierschornstein-Dampfer, zum Beispiel die ''Lusitania''. Zudem zeugen viele Behauptungen und Erklärungen in solchen Dokumentationen und auch in der Literatur von mangelhafter Recherche oder technischem Unverständnis der Autoren. Aber auch offizielle Dokumente sind nicht fehlerfrei. So ist der bekannteste Fehler des Abschlussberichtes der britischen Untersuchungskommission die Behauptung, das Schiff sei beim Untergang nicht auseinandergebrochen, obwohl mehrere Überlebende das bezeugt hatten.<br /> <br /> Zusätzlich zu den verbreiteten Irrtümern existieren auch viele Anekdoten aus der Unglücksnacht, die nur in seltenen Fällen gänzlich der Wahrheit entsprechen dürften: Passagiere, die Eisberg-Eis für ihre Getränke bestellt oder sich für den Untergang noch extra vornehm gekleidet haben sollen, Männer, die als Frau verkleidet in ein Rettungsboot gelangt seien, oder die Kapelle, die in den letzten Minuten den Choral ''[[Näher, mein Gott, zu dir]]'' gespielt habe. Das sind nur einige Beispiele von zahlreichen zweifelhaften Geschichten um den Untergang, die in der Literatur zu finden sind und nur selten hinterfragt werden.<br /> <br /> Die gravierendsten Irrtümer über die Titanic, die auch heute noch oft propagiert werden, folgen in detaillierterer Erklärung:<br /> <br /> === Die Titanic erregte besonderes Aufsehen als größtes Schiff der Welt ===<br /> <br /> Die äußeren Abmessungen der Titanic – Länge, Breite, Höhe – entsprachen exakt denen der 1911 fertiggestellten Olympic. Wegen einiger Detailmodifikationen – das bei der Olympic noch komplett offene Promenadendeck war nunmehr zur Hälfte verglast – beinhaltete die Titanic allerdings etwas mehr umbauten Raum und wurde so rein rechnerisch das größte Schiff der Welt. Ansonsten glich sie jedoch äußerlich ihrem bereits rund ein Jahr zuvor in Dienst gestellten baugleichen Schwesterschiff, so dass die Titanic als Neubau die Menschen durch ihre Größe nicht mehr neu beeindrucken konnte.<br /> <br /> === Die Titanic sank, weil Wasser über die Schottenwände hinweglief ===<br /> Diese Darstellung, in der das Schottensystem der Titanic häufig mit einer Eiswürfelschale verglichen wird, ist nicht nur falsch, sondern sorgt auch für viel Verwirrung. Es erweckt nämlich den Eindruck einer Fehlkonzeption der wasserdichten Einteilung der Titanic, weil behauptet wird, die Schotten seien zu niedrig gewesen. Dabei war das Gegenteil der Fall: Die Schotten waren höher als notwendig, um den beabsichtigten ''Zwei-Abteilungs-Standard'' zu erreichen (→siehe auch [[#Die wasserdichten Schotten – Weshalb die Titanic nicht unsinkbar war|Die wasserdichten Schotten – Weshalb die Titanic nicht unsinkbar war]]).<br /> <br /> Um einen ''Sechs-Abteilungs-Standard'' zu erreichen, was notwendig gewesen wäre, um eine längere Schwimmfähigkeit angesichts der ausgedehnten Schäden nach der Eisbergkollision zu gewährleisten, hätte es nicht ausgereicht, nur die Schotten zu erhöhen. Vor allem die Stabilität des Rumpfes hätte deutlich verstärkt werden müssen, um die strukturelle Integrität unter dieser enormen Belastung zu erhalten. Selbst dann hätten schon wenige offene Bullaugen in unbeschädigten Abteilen des Schiffes genügt, um diese ganzen aufwendigen Maßnahmen nutzlos zu machen.<br /> <br /> Das bereits erwähnte Eiswürfelschalenmodell trifft auch nicht auf das Schiff zu, denn die Schotten waren nicht oben offen, sondern durch Decks begrenzt, die allerdings nicht wasserdicht waren in dem Sinne, dass sich Öffnungen (z.&amp;nbsp;B. Luken oder Schächte) in ihnen befanden, die nicht versiegelt werden konnten. Nachdem das Wasser die Höhe der Schotten überschritten hatte, breitete es sich entlang dieser Decks aus und lief aufgrund der Trimmung des Schiffes zunächst nach vorne. Erst nachdem die vorderen Bereiche entsprechend geflutet waren, drang das Wasser auch nach hinten in die unbeschädigten Bereiche vor und konnte über die nicht versiegelbaren Öffnungen nach unten gelangen. Dieser Vorgang hatte aber nur an der Flutung von Kesselraum 4 einen wesentlichen Anteil und begann auch erst etwa eine halbe Stunde vor dem endgültigen Untergang. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Flutung von Kesselraum 4 aber längst begonnen, wahrscheinlich durch Rissbildung im Schiffsrumpf aufgrund der Biegeverformung des Schiffsrumpfes, die dann später zum Durchbrechen der Titanic führte.<br /> <br /> Eine nennenswerte Flutung von hinter Kesselraum 4 gelegenen Schiffsbereichen hat vor dem Auseinanderbrechen des Schiffes nicht stattgefunden, wie die [[Schiffbauingenieur]]e C.&amp;nbsp;Hacket und J.&amp;nbsp;G. Bedford in einer 1996 veröffentlichten Flutungsberechnung darlegen. Diese Erkenntnis wurde auch noch abgesichert durch Stabilitätsberechnungen, die belegen, dass die Titanic hätte [[kentern]] müssen, wären vor dem endgültigen Untergang größere Wassermengen in hinter Kesselraum 4 gelegene Bereiche gelangt.<br /> <br /> Die Überwindung des Schotts zwischen den Kesselräumen 4 und 5 lieferte zum Flutungsprozess einen sehr geringen Beitrag, verglichen mit den Sekundärflutungen. Diese entstanden durch reguläre Schiffsöffnungen, die mit dem Versinken des Bugs unter die Wasseroberfläche gelangten, und auch durch den Verlust an struktureller Integrität aufgrund der beim Sinkprozess auf den Rumpf wirkenden Kräfte.<br /> <br /> Abgesehen von der Fehlerhaftigkeit des Eiswürfelschalenmodells entwickelte es auch einige Stilblüten: Im Buch ''Das Geheimnis der Titanic'' von Robert Ballard findet sich eine Darstellung zum Eiswürfelschalenmodell, in der alle Abteile der Titanic bis zum Kesselraum 1 bis zur Wasserlinie vollgelaufen sind. So würde das Schiff jedoch von keinem Auftrieb mehr über Wasser gehalten. Um die Widersprüchlichkeit derartiger Erklärungen zu belegen, werden aufwendige Flutungsberechnungen also nicht benötigt.<br /> <br /> === Das 90-Meter-Leck ===<br /> Zur Erklärung der Tatsache, dass die ''unsinkbare Titanic'' doch gesunken war, musste von einem „angemessenen Schaden“ ausgegangen werden. Entsprechend ließ ein Zeichner seiner Phantasie freien Lauf und zeigte in einem Bild, wie der Eisberg mit einem einer Messerklinge ähnlichen Vorsprung ein mehrere Meter breites und lückenloses 90&amp;nbsp;Meter langes Leck in die Außenhaut schlitzt. Solche und ähnliche Darstellungen prägten lange Zeit die Vorstellungen von der Kollision mit dem Eisberg. Dagegen hatte Edward Wilding bereits 1912 als gesamte Leckfläche nur ungefähr 1,2&amp;nbsp;m² berechnet (→ [[#Die Lecks der Titanic|Die Lecks der Titanic]]).<br /> <br /> === Das Ruder der Titanic war zu klein für ein Schiff dieser Größe ===<br /> Nach dem Untergang wurde auch die Manövrierfähigkeit der Titanic kritisiert und die Behauptung aufgestellt, das Ruder sei für die Größe des Schiffes zu klein gewesen. Diese These beruht vor allem auf einem Vergleich mit den Konkurrenzschiffen ''Lusitania'' und ''Mauretania''. Dieser Vergleich ist aber unangebracht, denn diese beiden Dampfer der Cunard-Line wurden mit erheblichen Subventionen der britischen Regierung gebaut, mussten dafür im Kriegsfall aber auch als Hilfskreuzer zur Verfügung stehen. Daher hatten sie auch die Spezifikationen der Admiralität zu erfüllen, die höhere Anforderungen an die Manövrierfähigkeit stellte, als sie für rein zivile Schiffe wie die der ''Olympic-Klasse'' galten. Darüber hinaus beschränkte der mittlere Propeller Dimension und Anordnung des dahinter befindlichen Ruders. Das Titanic-Ruder genügte&amp;nbsp;– auch in Bezug auf seine Größe&amp;nbsp;– allen Konstruktionsrichtlinien, und ein Wendekreisdurchmesser von 1175&amp;nbsp;Metern, d.&amp;nbsp;h. dem 4,5fachen der Länge zwischen den Loten (bei 20&amp;nbsp;Knoten Geschwindigkeit), war für ein Schiff dieser Größe beim damaligen Stand der Technik durchaus als gut zu betrachten. Angesichts des Einsatzzwecks des Schiffes war eine bessere Manövrierfähigkeit nicht erforderlich.<br /> <br /> === Die Titanic fuhr um das Blaue Band ===<br /> Eine der verbreitetsten Legenden in Bezug auf die Titanic besagt, die White Star Line habe versucht, bei der Jungfernfahrt das [[Blaues Band|Blaue Band]] als Ehrung für die schnellste Atlantiküberquerung zu gewinnen. Insbesondere im deutschen Sprachraum ist diese falsche Behauptung noch immer besonders populär. Grund dafür ist der Erfolg des 1939 erstmals erschienenen Romans ''Titanic'' von [[Josef Pelz von Felinau]], in dem der Autor diese angebliche Wettfahrt aus rein [[Dramaturgie|dramaturgischen]] Gesichtspunkten der auch ansonsten wenig realistischen Geschichte beifügte. Das Werk war sowohl Grundlage für den 1943 gedrehten Propagandafilm ''[[Titanic (1943)|Titanic]]'' als auch einer [[Hörspiel]]fassung, die sich seit ihrer Erstausstrahlung in den 1950er Jahren großer Beliebtheit erfreute. Felinau hatte sich zu Beginn seiner Karriere – um den Verkaufswert seines Buches zu steigern – immer wieder als Passagier der ''Carpathia'' ausgegeben; eine Behauptung, die er zwar später bereute, aber dem pseudo-dokumentarischen Charakter seines Werkes entsprach. Die erfundene Rekordfahrt wird im Buch immer wieder an zentralen, besonders einprägsamen Stellen erwähnt, so z.&amp;nbsp;B. nach der Rettung der Schiffbrüchigen durch die ''Carpathia'':<br /> <br /> : ''Sechshundertfünfundachtzig [sic!] Seelen! Das war das amtliche Schlußergebnis der großen Rekordwettfahrt um das „Blaue Band des Ozeans“!''&lt;ref&gt;Pelz von Felinau, Josef: Titanic – Tragödie eines Ozeanriesen. Frankfurt am Main, 1950, S. 250.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Darüber hinaus hält die unbestrittene Tatsache, dass die Titanic in der Nacht des 14. April 1912 tatsächlich mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit unterwegs war, den falschen Eindruck einer „Rekordfahrt“ in der breiten Öffentlichkeit aufrecht. Dabei wird allerdings vernachlässigt, dass es damals durchaus gängige Praxis war, Gefahrengebiete – wie im Falle der Titanic die Eisregion – möglichst rasch zu durchfahren, solange keine unmittelbare Bedrohung erkennbar war.&lt;ref&gt;Lynch, Don u. Marschall, Ken: Titanic – Königin der Meere. München, 1992, S. 189.&lt;/ref&gt; Eine weitere Rolle für die Hartnäckigkeit der Legende spielt das Gespräch zwischen Bruce Ismay und Kapitän Smith, das nach Aussage der Erste-Klasse-Passagierin Elizabeth Lines gegen Mittag des 13. April geführt worden ist. Darin habe Ismay den Kapitän mehr oder weniger angewiesen, die Durchschnittsgeschwindigkeit des Schwesterschiffs Olympic zu übertreffen und bereits am Dienstagabend statt wie geplant am Mittwochmorgen in New York einzutreffen.&lt;ref&gt;Marschall Lynch, S. 41.&lt;/ref&gt; Sofern dieses Gespräch tatsächlich Einfluss auf die Entscheidungen von Kapitän Smith genommen hat (was nicht zweifelsfrei feststeht), hätte es sich um eine interne Angelegenheit der Reederei zu Werbezwecken gehandelt, die nichts mit den Rekordfahrten um das Blaue Band zu tun gehabt hätte.<br /> <br /> Beim Entwurf der Titanic und ihrer beiden Schwesterschiffe war ganz bewusst der Reisekomfort einer hohen Geschwindigkeit vorgezogen worden. Schnell laufende Maschinen führten zu starken Vibrationen, die insbesondere den Aufenthalt in den meist engen Kabinen auf Schiffen der damaligen Zeit unangenehm machten. Die White Star Line wollte diesen Effekt so weit wie möglich vermeiden und entschied sich daher für die gemäßigte Reisegeschwindigkeit von 21 Knoten; ein Wert, der deutlich unter den 25 Knoten der damaligen Inhaberin des Blauen Bandes lag, der ''[[RMS Mauretania|Mauretania]]'' der Cunard Line. Die technischen Daten sprechen in diesem Fall eine deutliche Sprache: Während die Maschinen der rund 31.000&amp;nbsp;BRT großen ''Mauretania'' 50.000&amp;nbsp;kW auf vier Propeller leiteten, waren es bei der mit 46.000&amp;nbsp;BRT deutlich größeren Titanic nur 37.500&amp;nbsp;kW auf drei Propeller. Eine Wettfahrt um das Blaue Band wäre also schon wegen der technischen Voraussetzungen von vornherein aussichtslos gewesen.<br /> &lt;!-- Vorerst auskommentiert. Siehe Diskussion.<br /> == Nachbau ==<br /> Es gab bereits einige Projekte, die Titanic nachzubauen, die jedoch alle eingestellt wurden.<br /> <br /> Am 20. April 2012 verkündete die neu gegründete australische Schifffahrtslinie Blue Star Line detaillierte Pläne eines Nachbaus, der Teil einer modernen Luxusflotte sein soll. Die Fertigstellung ist noch nicht bekannt.&lt;ref&gt;[http://www.bluestarline.com.au/news.html www.bluestarline.com.au]&lt;/ref&gt;<br /> --&gt;<br /> <br /> == Größenordnung der Opferzahlen ==<br /> Obwohl der Untergang der Titanic das berühmteste [[Schiffsunfall|Schiffsunglück]] ist, ist er mit ca.&amp;nbsp;1500&amp;nbsp;Todesopfern bei weitem nicht das größte in der Geschichte der neuzeitlichen [[Schifffahrt]].<br /> <br /> Es gab mindestens vier schwerere [[Unfall|Unfälle]]:<br /> <br /> * Untergang der Fähre ''[[Doña Paz (Schiff)|Doña Paz]]'' am 20.&amp;nbsp;Dezember 1987 mit 4386&amp;nbsp;Toten<br /> * Untergang der ''[[Kiang Ya]]'' im Dezember 1948 mit bis zu 3920 Toten<br /> * Kentern der Fähre ''[[Le Joola]]'' vor [[Senegal]] am 26.&amp;nbsp;September 2002 mit offiziell 1863&amp;nbsp;Todesopfern<br /> * Untergang der ''[[Tek Sing]]'' im Januar 1822 mit 1600&amp;nbsp;Toten (Opferzahl umstritten)<br /> <br /> Noch verlustreichere Katastrophen resultierten aus Schiffsversenkungen während kriegerischer Auseinandersetzungen. Passagierschiffe wurden in diesen Zeiten zu [[Truppentransporter]]n für zum Teil mehrere tausend Soldaten umgebaut oder zur Evakuierung von durch den Feind bedrohten Gebieten genutzt, wobei sich teilweise bis zu 10.000&amp;nbsp;Menschen an Bord befanden. Die verlustreichsten dieser Katastrophen ereigneten sich im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].<br /> <br /> * ''[[Wilhelm Gustloff (Schiff)|Wilhelm Gustloff]]'', 30.&amp;nbsp;Januar 1945, bis zu 9300&amp;nbsp;Tote.<br /> * ''[[Goya (Schiff, 1940)|Goya]]'', 16.&amp;nbsp;April 1945, bis zu 7000&amp;nbsp;Tote.<br /> * ''[[Armenija]]'', 7.&amp;nbsp;November 1941, bis zu 4800&amp;nbsp;Tote.<br /> * ''[[Cap Arcona (Schiff, 1927)|Cap Arcona]]'', 3.&amp;nbsp;Mai 1945, bis zu 4500&amp;nbsp;Tote.<br /> * ''[[Sultana (Schiff, 1863)|Sultana]]'', 27.&amp;nbsp;April 1865, rund 1700&amp;nbsp;Tote<br /> <br /> == Gründe für die Popularität des Untergangs der Titanic ==<br /> Der Untergang der Titanic auf ihrer ersten Reise ist in zahlreichen Romanen, Sachbüchern und Filmen verarbeitet worden. Bis heute erscheinen Bücher zu ihrer Geschichte und werden die Berichte der Überlebenden gelesen. Dabei sind viele Faktoren ausschlaggebend für das Interesse an dieser Schiffskatastrophe.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Robert C. Moyer |Titel=‘When that great ship went down’: Modern maritime disasters and collective memory |Sammelwerk=International Journal of Maritime History |Band=26 |Nummer=4 |Datum=2014-11 |ISSN=0843-8714 |Seiten=734–751 |DOI=10.1177/0843871414551898}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unmittelbar nach der Katastrophe war diese zentrales Thema in den Zeitungen, denn der Schock war groß. Schließlich repräsentierte die Titanic das Beste, was die Menschheit damals zu bieten hatte, um den Naturgewalten zu trotzen. Sie war das größte Schiff der Welt, von solider und massiver Bauweise, kommandiert vom renommiertesten und bestbezahlten Kapitän und galt in der Öffentlichkeit als ''unsinkbar.'' Zwar wurde dieses Attribut schon zahlreichen Schiffen zuvor zugeschrieben, doch zu Beginn des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts glaubten tatsächlich viele Leute, die Gefahren der Seefahrt seien mit den neuen Generationen der großen Dampfer überwunden. Spätestens im September 1911, als der Kreuzer ''Hawke'' bei voller Fahrt mit seinem betongefüllten Unterwasserrammsporn in die Flanke der Olympic fuhr und diese bei nur geringfügig erhöhtem Tiefgang stabil im Wasser schwamm, hatte sich diese Meinung endgültig gefestigt. Doch die Erkenntnis, dass nicht alles technisch zu beherrschen ist, lag nicht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, denn am meisten beschäftigte sich die Presse mit den prominenten Opfern des Unglücks und ihrem Verhalten während des Untergangs. Schließlich waren vier der reichsten Männer der Welt – nach heutigem Geldwert Milliardäre – umgekommen, und es gab noch viele weitere angesehene Mitglieder der Gesellschaft unter den Opfern. Die hohe Anzahl an Auswanderern und Mannschaftsangehörigen unter den Toten besaß dagegen – entsprechend der damaligen gesellschaftlichen Situation – keinen großen Stellenwert.<br /> <br /> Mit dem Ersten Weltkrieg geriet das Unglück vermehrt in Vergessenheit, und die Führung der White Star Line bemühte sich, dass das auch anschließend möglichst so blieb.<br /> <br /> Allerdings ließ sich eine solche Katastrophe nicht so leicht aus der Erinnerung beseitigen, immerhin ist es bis heute der verlustreichste Schiffsunfall der „westlichen Welt“. Zwar gab es im Zweiten Weltkrieg Schiffsuntergänge, bei denen viel mehr Menschen starben, doch waren sie durch Gewaltakte verursacht und erlangten angesichts vieler Millionen Kriegsopfer keine so große Aufmerksamkeit. Zurück in den Fokus der Öffentlichkeit gelangte das Schiff mehrfach durch Verfilmungen, für die der dramatische Untergang über zwei Stunden lang eine hell erleuchtete Bühne liefert, auf der Menschen unterschiedlichster Herkunft und Charaktere plötzlich mit einer Extremsituation konfrontiert werden, was unterschiedlichste Verhaltensweisen auslöst.<br /> <br /> Außerdem initiierte die Titanic-Katastrophe zahlreiche Veränderungen der Sicherheitsbestimmungen auf See, was ebenfalls zu einer relativ häufigen Erwähnung des Schiffes führt. Bis April 1912 trugen die meisten Schiffe nur Rettungsboote für einen Bruchteil der Passagierkapazität. Diese Praxis wurde danach nicht mehr toleriert, genauso wenig die nicht durchgängige Besetzung von Funkstationen auf vielen Schiffen. Am 12.&amp;nbsp;November 1913 wurde die erste [[International Convention for the Safety of Life at Sea|internationale Konferenz zum Schutze des menschlichen Lebens auf See]] (SOLAS) einberufen. Dabei entstand ein Vertrag, der erstmals internationale Mindeststandards auf Handelsschiffen schaffen sollte. Seitdem wurde der Vertrag mehrfach modernisiert und ist heute eine [[:Kategorie:UN-Konvention|UN-Konvention]] unter Kontrolle der [[Internationale Seeschifffahrts-Organisation|Internationalen Seeschifffahrts-Organisation]] (IMO). Der Gefahr des Eises, das durch den Labradorstrom teils weit nach Süden transportiert wird und schon vor der Titanic-Katastrophe für zahlreiche [[Havarie]]n gesorgt hatte, wurde durch die Gründung der [[International Ice Patrol|internationalen Eispatrouille]] am 7.&amp;nbsp;Februar 1914 begegnet.<br /> <br /> Auch aus wissenschaftlicher Sicht bestand großes Interesse an dem Schiff. So galt das Wrack laut dem Entdecker Robert Ballard als eine Art [[Mount Everest]] der Tiefseetaucher, und die Entdeckung im Jahr 1985 sorgte wieder einmal für erhebliche Medienresonanz. Seitdem gab es viele Erkundungen des Wracks, deren Finanzierung auch aus dem Verkauf von Artefakten bestritten wurde. Zudem wurden immer wieder Ausstellungen initiiert, bei denen Fundstücke vom Wrack und Titanic-Modelle sowie Exponate verschiedener Museen zu sehen waren.<br /> Zusätzlich übt das Schiffsdesign Faszination aus. Es ist ein Relikt aus einer vergangenen Zeit und unterscheidet sich erheblich von heutigen Passagierschiffen. Der langgestreckte Rumpf der Titanic war relativ flach, ebenso die Aufbauten. Das große Vorschiff durchschnitt mit dem scharfen, nahezu senkrechten [[Steven]] die See, und das flach auslaufende Heck wurde mit einem elliptisch geformten Überhang abgerundet. Die vier Schornsteine bewirkten im Seitenprofil eine starke Symmetrie, und die zwei hohen [[schoner]]getakelten [[Schiffsmast|Masten]] waren Überreste des noch nicht lange vergangenen Zeitalters der Segelschiffe. All das verlieh dem Schiff ein angesichts der Größe recht elegantes Aussehen, und für viele gilt die Titanic als schönstes Schiff ihrer Ära.<br /> <br /> Ein letztes, aber nicht unwichtiges Kriterium für das Interesse an dem Schiff ist schlichtweg der Name Titanic. Alleine der Name sollte Größe und Überlegenheit ausdrücken&amp;nbsp;– und dann scheiterte dieses Schiff bereits auf seiner ersten Fahrt. So verbindet heute beinahe jeder auch ohne konkrete Kenntnisse über das Schiff diesen einprägsamen Namen mit „Katastrophe“ oder „Untergang“. Alles in allem hat der „Mythos Titanic“ mittlerweile ein Eigenleben entwickelt, durch den dieses Unglück der bekannteste Schiffsunfall überhaupt wurde.<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> === Kunst ===<br /> [[Datei:Stöwer Titanic.jpg|mini|„Untergang der Titanic“&lt;br /&gt;Illustration von Willy Stöwer für die Zeitschrift [[Die Gartenlaube]]]]<br /> Eines der bekanntesten Bilder des Untergangs schuf bereits einen Monat nach dem Geschehen der Marinemaler [[Willy Stöwer]] für die Zeitschrift [[Die Gartenlaube]]. Da Stöwer zum Zeitpunkt des Entstehens nur wenig Hintergrundwissen über den Untergang hatte, weist das Bild zwei Fehler auf: Während des Untergangs waren keinerlei Eisberge in der Nähe, und der vierte Schornstein konnte keinen schwarzen Rauch ausstoßen, da er nur zur Entlüftung diente.<br /> <br /> Heute ist vor allem der Maler [[Ken Marschall]] für seine modernen Zeichnungen bekannt, bei denen er, im Gegensatz zu den meisten anderen Titanic-Zeichnern, Farbe einsetzte.<br /> <br /> === Literatur ===<br /> <br /> Der Untergang der Titanic bot die Vorlage für viele [[Sachbuch|Sachbücher]] und [[Roman]]e. Überlebende wie der Zweite Offizier Lightoller oder der Passagier Jack Thayer schrieben Sachbücher über ihre Erlebnisse an Bord der Titanic. Der Sachbuch[[autor]] Walter Lord verfasste das Sachbuch ''A Night to Remember'' (deutscher Titel ''Die letzte Nacht der Titanic''), das bis heute als [[Standardwerk]] zum Thema gilt. Allerdings erschien es bereits 1956 und erhält daher nicht die zahlreichen späteren Erkenntnisse. Da Lord jedoch viele seinerzeit noch lebende Zeitzeugen befragen konnte, überliefert das Buch ihre Aussagen bzw. Erinnerungen und ist daher als Quelle auch heute noch wichtig.<br /> <br /> Romane beschrieben meist [[fiktion]]ale Ereignisse, die sich für die [[Rahmenerzählung|Rahmenhandlung]] der [[Jungfernfahrt]] der Titanic bedienten. Der Roman ''[[Titan (Robertson)|Titan, Eine Liebesgeschichte auf hoher See]]'' von [[Morgan Robertson]] (Originaltitel ''Futility'', später auch: ''The Wreck of the TITAN''&lt;ref&gt;[http://standardnews.com/titanic-unique-facts-german/5/ 36 einzigartige Fakten, die du nicht aus dem Kinofilm kennst (Bild 5/36)] standardnews.com, abgerufen 20. Dezember 2017.&lt;/ref&gt;) aus dem Jahr 1898 erregte nach dem Untergang der Titanic Aufsehen, da die in ihr erzählte Geschichte vom Untergang des als unsinkbar geglaubten Schiffes ''Titan'' erstaunlich viele Parallelen zum Untergang der Titanic aufweist. Darin kollidiert die ''Titan'' in einer kalten Aprilnacht auf der Route von New York City nach Liverpool mit einem Eisberg und sinkt. Viele ihrer Passagiere sterben, da es nicht genug Rettungsboote gibt – genau wie bei der Titanic. Allerdings gab es 18&amp;nbsp;Jahre zuvor bereits ein eisernes Dampfschiff namens ''Titania'', das am 9.&amp;nbsp;Juli 1880 nach Kollision mit einem Eisberg im Nordatlantik innerhalb von drei Stunden sank.&lt;ref&gt;Meldung: ''[[The Times]] of London'', July 10, 1880, S.&amp;nbsp;12, Col f&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der DDR erschien 1957 der von [[Günther Krupkat]] geschriebene Roman ''Das Schiff der Verlorenen'', welcher ebenfalls den Untergang der Titanic thematisiert.&lt;ref&gt;Günther Krupkat: ''Das Schiff der Verlorenen''. Das neue Berlin, 1957, Lizenz-Nr.: 409-160/7/65&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Erinnerungen ====<br /> <br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Lawrence Beesley]]<br /> |Titel=Titanic, Wie ich den Untergang überlebte<br /> |Verlag=Goldmann Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-442-15004-3}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Archibald Gracie]], [[John B. Thayer]]<br /> |Titel=Titanic. Zwei Überlebende berichten<br /> |Verlag=Bastei Lübbe<br /> |Ort=Bergisch Gladbach<br /> |Datum=2001<br /> |ISBN=3-404-60464-4}}<br /> <br /> ==== Sachbücher ====<br /> <br /> '''Deutsch'''<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Rick Archbold, [[Ken Marschall]], [[James Cameron]]<br /> |Titel=Ken Marschall’s Titanic<br /> |Verlag=Wilhelm Heyne Verlag<br /> |Ort=[[München]]<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-453-14996-3<br /> |Originaltitel=Ken Marschall’s Art of Titanic<br /> |Originalsprache=en<br /> |Übersetzer=Angela Kuhk &amp; Christian Quatmann}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Günter Bäbler<br /> |Titel=Bibliotheca Titanicana: Alle deutschsprachigen Titanic-Bücher des 20. Jahrhunderts in einem Buch<br /> |Verlag=ä wie Ärger-Verlag<br /> |Ort=Rüti<br /> |Datum=2001<br /> |ISBN=3-9521715-2-2}}&lt;ref&gt;[http://titanicverein.ch/empfehlungen/bucherempfehlungen/ Rezension] Bücherempfehlungen des Titanic-Vereins Schweiz&lt;/ref&gt;<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Günter Bäbler, Linda von Arx-Mooser<br /> |Titel=Reise auf der Titanic: das Schicksal der Schweizer<br /> |Auflage=2.<br /> |Verlag=Chronos<br /> |Ort=Zürich<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-905312-62-X}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Robert Ballard (Unterwasserarchäologe)|Robert D. Ballard]] &amp; Rick Archbold<br /> |Titel=Das Geheimnis der Titanic<br /> |Verlag=Ullstein Verlag<br /> |Ort=Berlin<br /> |Datum=2000<br /> |ISBN=3-550-07653-3}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Donald Lynch, Ken Marschall<br /> |Titel=Titanic – Königin der Meere<br /> |Verlag=Wilhelm Heyne Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=1997<br /> |ISBN=3-453-05930-1}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=John P. Eaton, Charles A. Hass<br /> |Titel=Titanic – Triumph und Tragödie<br /> |Verlag=Wilhelm Heyne Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=1997<br /> |ISBN=3-453-12890-7}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=John P. Eaton, Charles A. Hass<br /> |Titel=Titanic – Legende und Wahrheit<br /> |TitelErg=Überarbeitete und ergänzte Auflage<br /> |Verlag=Heel Verlag<br /> |Ort=Königswinter<br /> |Datum=2012<br /> |ISBN=978-3-86852-511-3}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Günter Helmes]]<br /> |Hrsg=[[Gerhard Paul (Historiker)|Gerhard Paul]]<br /> |Titel=Der Untergang der Titanic – Modellkatastrophe und Medienmythos<br /> |Sammelwerk=Das Jahrhundert der Bilder<br /> |Band=Band 1: ''1900 bis 1949''<br /> |Verlag=Vandenhoeck &amp; Ruprecht<br /> |Ort=Göttingen<br /> |Datum=2009<br /> |ISBN=978-3-525-30011-4<br /> |Seiten=124–131}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Werner Köster]], [[Thomas Liescheid]]<br /> |Titel=Titanic. Ein Medienmythos<br /> |Verlag=Reclam<br /> |Ort=Leipzig<br /> |Datum=1999<br /> |ISBN=3-379-01712-4}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Susanne Störmer<br /> |Titel=Titanic – Mythos und Wirklichkeit<br /> |Auflage=2<br /> |Verlag=Henschel<br /> |Ort=[[Berlin]]<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-89487-289-6}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Walter Lord]]<br /> |Titel=Die Titanic-Katastrophe<br /> |Verlag=Wilhelm Heyne Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=2002<br /> |ISBN=3-453-05909-3}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Walter Lord]]<br /> |Titel=Titanic – Wie es wirklich war<br /> |Verlag=Wilhelm Heyne Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-453-15057-0}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Robin Gardiner, Dan van der Vat<br /> |Titel=Die Titanic-Verschwörung<br /> |Verlag=Goldmann Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=2001<br /> |ISBN=3-442-12687-8}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Eric Sauder, Hugh Brewster<br /> |Titel=Der Guide zur Titanic Collection – Erinnerungen an die Jungfernreise<br /> |Verlag=Wilhelm Heyne Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-453-15280-8<br /> |Kommentar=[[Sammeln|Sammlung]] mit [[Reproduktion]]en von [[Fahrkarte|Fahrscheinen]], Decksplänen, [[Speisekarte]]n, Gepäckaufkleber und [[Postkarte]]n, sowie [[Faksimile]]s von [[Telegramm]]en der Eisbergwarnung und des Notrufs und anderer historischer Dokumente mit Begleitheft<br /> |Originaltitel=The Titanic Collection Guide<br /> |Originalsprache=en<br /> |Übersetzer=Bernhard Kleinschmidt}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Stephen Spignesi<br /> |Titel=Titanic<br /> |Verlag=Goldmann Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=2000<br /> |ISBN=3-442-15068-X}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Wolf Schneider<br /> |Titel=Mythos Titanic<br /> |Reihe=[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]-Buch<br /> |Verlag=Gruner + Jahr<br /> |Ort=Hamburg<br /> |Datum=1987<br /> |ISBN=3-570-05991-X}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Joachim Kahl]]<br /> |Titel=Faszination Titanic – Philosophische Anmerkungen zu einem Jahrhundertmythos<br /> |Sammelwerk=Aufklärung &amp; Kritik<br /> |Nummer=1<br /> |Datum=1999<br /> |Seiten=135–144<br /> |Online=[http://www.gkpn.de/titanic.htm gkpn.de]<br /> |Abruf=2013-04-19}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=John Malam<br /> |Titel=Megawissen Versunkene Schiffe – Die Titanic und andere Schätze auf dem Meeresgrund<br /> |Verlag=Dorling Kindersley<br /> |Ort=London<br /> |Datum=2003<br /> |ISBN=3-8310-0504-4}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Tom McCluskie<br /> |Titel=Die Titanic im Detail – Konstruktionszeichnungen und Originalaufnahmen<br /> |Verlag=Bechtermünz Verlag<br /> |Ort=Augsburg<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=3-8289-5335-2<br /> |Originaltitel=Anatomy of the Titanic<br /> |Originalsprache=en-GB<br /> |Übersetzer=AMS &amp; Dirk Oetzmann}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Geoff Tibballs<br /> |Titel=TITANIC Der Mythos des „unsinkbaren“ Luxusliners<br /> |Verlag=Gondrom Verlag<br /> |Ort=Bindlach<br /> |Datum=1997<br /> |ISBN=3-8112-1575-2<br /> |Originaltitel=Titanic<br /> |Originalsprache=en<br /> |Übersetzer=Irene Spreitzer}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Susan Wels<br /> |Titel=TITANIC – Schicksal &amp; Vermächtnis des Ozeanriesen<br /> |Verlag=Bechtermünz Verlag<br /> |Ort=Augsburg<br /> |Datum=1999<br /> |ISBN=3-8289-0328-2<br /> |Originaltitel=Titanic – Legacy of the World’s greatest Ocean Liner<br /> |Originalsprache=en-US<br /> |Übersetzer=Beate Herting}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Wyn Craig Wade<br /> |Titel=Die Titanic – Das Ende eines Traums<br /> |Auflage=2<br /> |Verlag=dtv<br /> |Ort=München<br /> |Datum=1984<br /> |ISBN=3-423-10130-X}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Linda Maria Koldau]]<br /> |Titel=Titanic – Das Schiff – Der Untergang – Die Legenden<br /> |Verlag=Verlag C. H. Beck<br /> |Ort=München<br /> |Datum=2012<br /> |ISBN=978-3-406-62424-7<br /> |Online=http://www.badische-zeitung.de/literatur-rezensionen/anna-maria-koldau-sachbuch-ueber-den-untergang-der-titanic--55368238.html<br /> |Abruf=2013-04-19}}&lt;ref&gt;Harald Loch: ''Anna Maria Koldau: Sachbuch über den Untergang der Titanic.'' In: badische-zeitung.de, ''Nachrichten, Literatur'', 1. Februar 2012; abgerufen am 19. Februar 2012.&lt;/ref&gt;<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Metin Tolan]]<br /> |Titel=Titanic – Mit Physik in den Untergang<br /> |Verlag=Piper Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=2011<br /> |ISBN=978-3-492-05458-4}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Benedikt Grimmler<br /> |Titel=Die 50 populärsten Titanic-Irrtümer<br /> |Verlag=Bucher Verlag<br /> |Ort=München<br /> |Datum=2011<br /> |ISBN=978-3-7658-1884-4}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Eigel Wiese]]<br /> |Titel=Titanic – Vier Tage bis zur Unsterblichkeit<br /> |Verlag=Koehlers Verlagsgesellschaft<br /> |Ort=Hamburg<br /> |Datum=2012<br /> |ISBN=978-3-7822-1053-9}}<br /> * Manuel Grandegger: ''Faszination Titanic: Die mysteriöse Geschichte um das scheinbar unsinkbare Schiff.'' [[Diplomica Verlag]], Hamburg 2009, ISBN 978-3-8366-2399-5.<br /> <br /> '''Englisch'''<br /> * David Dyer: ''The Midnight Watch''. Atlantic Books, 2016, ISBN 978-1-78239-780-9.&lt;ref&gt;[[Erica Wagner]]: ''Passing like ships.'' Rezension. In: ''[[Financial Times]].'' 16. April 2016, S. 10.&lt;/ref&gt;<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Tom McCluskie, Michael Sharpe<br /> |Titel=Titanic and her Sisters Olympic &amp; Britannic<br /> |Verlag=PRC Publishing<br /> |Ort=London<br /> |Datum=1998<br /> |ISBN=0-681-07612-7}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=David F. Hutchings<br /> |Titel=RMS Titanic: A Modern Legend<br /> |Verlag=Waterfront Publications<br /> |Ort=Dorset<br /> |Datum=1995<br /> |ISBN=0-946184-29-1}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Robert Ballard (Unterwasserarchäologe)|Robert D. Ballard]], Michael S. Sweeney<br /> |Titel=Return to Titanic<br /> |Verlag=[[National Geographic Society]]<br /> |Ort=Washington DC<br /> |Datum=2004<br /> |ISBN=0-7922-7288-9}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Leslie Reade<br /> |Titel=The ship that stood still – The Californian and her mysterious role in the Titanic disaster<br /> |Verlag=W. W. Norton &amp; Company<br /> |Ort=New York<br /> |Datum=1993<br /> |ISBN=0-393-03537-9}}<br /> <br /> ==== Technische Berichte in englischer Sprache ====<br /> <br /> * C. Hacket, J. G. Bedford: ''The Sinking of the S.S. TITANIC — Investigated by modern Techniques.'' The Northern Ireland Branch of the Institute of Marine Engineers and the Royal Institution of Naval Architects, 26 March 1996 and the Joint Meeting of the Royal Institution of Naval Architects and the Institution of Engineers and Shipbuilders in Scotland, 10 December 1996.<br /> * W. Garzke u.&amp;nbsp;a.: ''Titanic, The Anatomy of a Disaster.'' The Society of Naval Architects and Marine Engineers [Marine Forensic Panel (SD 7)], 1997.<br /> <br /> ==== Offizielle Untersuchungen ====<br /> <br /> * Subcommittee of the Committee on Commerce, United States Senate: ''“Titanic” Disaster.'' New York 1912<br /> * Wreck Commissioners’ Court: ''Proceedings on a Formal Investigation ordered by the Board of Trade into the loss of the S.S. “Titanic”.'' London&amp;nbsp;1912<br /> <br /> Diese Untersuchungsberichte sind online einsehbar: [http://www.titanicinquiry.org/ Titanic Inquiry Project]<br /> <br /> === Drama ===<br /> * [[Hans Magnus Enzensberger]]: ''Der Untergang der Titanic. Eine Komödie.'' (1978) Enzensbergers „Gesänge“ wurden vor allem durch eine Inszenierung von [[George Tabori]] an den [[Münchner Kammerspiele]]n bekannt. Das Bühnenbild bestand im Wesentlichen aus einem riesigen Aquarium, in dem ein Wels schwamm. Jeder der Darsteller stieg während der Aufführung irgendwann ins Aquarium.<br /> <br /> === Musik ===<br /> * Der Schweizer Komponist [[Stephan Jaeggi]] (1903–1957) komponierte im Alter von 18&amp;nbsp;Jahren ein Stück für symphonische Blasorchester. In seiner [[Fantasie (Kompositionsform)|Fantasie]] Titanic beschreibt er die verhängnisvolle Jungfernfahrt der Titanic und die damit verbundene Tragödie.<br /> * Der britische Komponist [[Gavin Bryars]] komponierte 1969 ''The Sinking of the Titanic (Der Untergang der Titanic)'', ein Orchesterwerk über die Schiffskatastrophe, das 1972 in der Londoner Queen Elizabeth Hall uraufgeführt wurde. Das ruhige Werk kreist dabei um Motive aus der Hymne ''Autumn,'' die laut Zeugenberichten in den letzten 5&amp;nbsp;Minuten des Untergangs von der Schiffskapelle noch gespielt worden sei. Das Werk wurde häufig aufgeführt und ist mittlerweile dreimal auf Platte eingespielt worden.<br /> * Am 6.&amp;nbsp;September 1979 wurde an der Deutschen Oper in Berlin die Oper ''Der Untergang der Titanic'' von [[Wilhelm Dieter Siebert]] uraufgeführt.<br /> * Im Jahr 1984 konnte [[Peter Schilling]] mit seinem [[Neue Deutsche Welle|NDW]]-Song ''[[Terra Titanic]]'' einen Hit landen.<br /> * 1991 veröffentlichte der Sänger [[Howard Carpendale]] seinen Song ''Willkommen auf der Titanic''.<br /> * Der Jazz-Musiker [[Steve Cameron]] schrieb in den 1990er Jahren ein Konzeptalbum über die Titanic mit dem Namen ''The Titanic Suite.'' Die Musik bewegt sich zwischen klassischen Stücken und New Age Synthesizer-Arrangements. Im umfangreichen Booklet finden sich viele Details über verschiedene Räumlichkeiten der Titanic.<br /> * 1992 veröffentlichte der österreichische Sänger [[Falco]] seinen Song ''[[Titanic (Lied)|Titanic]]'' auf dem Album ''[[Nachtflug (Album)|Nachtflug]].''<br /> * 1994 erschien das Album ''Here’s to the People'' von [[Paddy Goes to Holyhead]] mit dem Titel ''The Titanic''<br /> * 1994 veröffentlichte die Irish-Folk Band [[An Cat Dubh]] das Album ''Black Is the Color'', worauf das Stück „''A Night to Remember''“ enthalten ist, das sich mit dem Untergang der Titanic befasst.<br /> * 2002 veröffentlichte die Rock ’n’ Roll-Band ''Candyman'' das Lied Titanic, das sich mit dem Untergang der Titanic befasst.<br /> * Die Geschichte der Titanic wurde auch in einem [[Broadway (Theater)|Broadway]]-[[Musical]] unter dem Titel ''[[Titanic – Das Musical]]'' wiedergegeben, das von 1997 bis 2000 lief. In den Jahren 2000 und 2001 wurde das Musical in den [[Niederlande]]n aufgeführt, und 2002–2003 lief es in [[Deutschland]] in der [[Neue Flora|Neuen Flora]] in Hamburg. Im Juli/August 2012 wird das Musical in der [[Felsenbühne Staatz]] aufgeführt.&lt;ref&gt;[http://www.felsenbuehne-staatz.at/ ''Felsenbühne Staatz''] aufgerufen am 14. April 2012.&lt;/ref&gt;<br /> * 2011 veröffentlichte die schwedische Power-Metal-Band [[ReinXeed]] das [[Konzeptalbum]] ''1912'', das sich mit dem Untergang der Titanic befasst.<br /> * 2012 wurde zum 100. Jahrestag das einstündige [[Requiem]] ''The Titanic Requiem'', das von [[Robin Gibb]] und seinem Sohn Robin-John geschrieben wurde, in London vom [[Royal Philharmonic Orchestra]] uraufgeführt.&lt;ref&gt;[http://www.musik-heute.de/2123/urauffuehrung-titanic-requiem-von-robin-gibb-und-sohn-mit-livestream The Titanic Requiem]/&lt;/ref&gt;<br /> * 2012 veröffentlichte der amerikanische Singer/Songwriter [[Bob Dylan]] das fast 14-minütige Lied ''Tempest'' (erschienen auf der gleichnamigen [[Tempest (Album)|CD]]), in dem er in 45 Strophen den Untergang der Titanic anhand einer Reihe von Einzelschicksalen schildert.<br /> <br /> === Verfilmungen ===<br /> ==== Film und Fernsehen ====<br /> [[Datei:Titanic Poster.jpg|mini|Bildmotive der „TITANIC“ finden bei vielen Medienprodukten Verwendung (Beispiel für ein Filmposter, kein Originalplakat)]]<br /> * 1912: Saved From the Titanic. Dorothy Gibson, eine Überlebende des Untergangs, spielte die Hauptrolle.<br /> * 1912: [[In Nacht und Eis]] (Deutschland, Regie: [[Mime Misu]])<br /> * 1929: [[Atlantik (Film)|Atlantik]]. Erster englisch-, deutsch- oder französischsprachiger Tonfilm, der auf den Untergang der Titanic zurückgeht.<br /> * 1943: [[Titanic (1943)|Titanic]]. Propagandafilm<br /> * 1953: [[Der Untergang der Titanic]]<br /> * 1958: [[Die letzte Nacht der Titanic]]<br /> * 1979: [[S.O.S. Titanic]]. Fernsehfilm<br /> * 1980: [[Hebt die Titanic]]<br /> * 1996: [[Titanic (1996)|Titanic]]. Fernseh-Zweiteiler<br /> * 1997: [[Titanic (1997)|Titanic]]<br /> * 1999: [[Die Mäusejagd auf der Titanic]]. Kinderfilm, Zeichentrick<br /> * 2000: [[Mäuse-Chaos unter Deck der Titanic]]. Zeichentrick<br /> * 2011: [[Titanic (Fernsehserie)|Titanic]]. Britisch-kanadische Fernsehserie, bestehend aus vier Episoden<br /> * 2012: [[Titanic – Blood and Steel]]. Zwölfteilige Fernsehserie mit [[Neve Campbell]], [[Chris Noth]] und [[Joely Richardson]]<br /> * 2012: [[Die Helden der Titanic]]<br /> <br /> Die heute bekannteste Verfilmung ist der Film ''[[Titanic (1997)|Titanic]]'' von 1997 unter der [[Regie]] von [[James Cameron]] mit [[Leonardo DiCaprio]] und [[Kate Winslet]] in den Hauptrollen, der elf [[Oscar]]s erhielt. Inhaltlich ist er ein dem Zeitgeist entsprechender Kinofilm mit einer für ein Hollywood-Drama, dessen Handlung überwiegend aus Fiktion besteht, überdurchschnittlich akkuraten Darstellung der damaligen Ereignisse. Hervorzuheben ist vor allem die bis auf wenige Details perfekte optische Reproduktion der Titanic.<br /> <br /> Außerdem wurde der Untergang der Titanic in verschiedenen Filmen und Fernsehserien als Randnotiz thematisiert, so beispielsweise in [[Frank Lloyd]]s Oscar-prämiertem Drama ''[[Kavalkade (Film)|Kavalkade]]'', eine Familienchronik über das Großbritannien der Jahre 1899 bis 1933 und in der Folge ''Rendezvous with Yesterday'' der Serie [[Time Tunnel]] aus dem Jahr 1966. In der Serie Die Zeitreise (siehe unter: [[Die Zeitreisenden]]) aus dem Jahr 1982 reisen die Protagonisten, u.&amp;nbsp;a. mit [[Jon-Erik Hexum]] als Phineas Bogg und [[Meeno Peluce]] als Jeffrey Jones, gleich zweimal auf die Titanic. Die erste Folge der britischen Serie [[Downton Abbey]] beginnt mit der Zeitungsmeldung, dass die Titanic gesunken sei; ein Cousin, der den Namen der Familie weiterführen soll, verunglückt beim Untergang und verursacht hierdurch die familiären Probleme.<br /> <br /> ==== Dokumentationen ====<br /> * 1962 Augenzeugen berichten über Schlagzeilen von gestern: Der Untergang der Titanic ([[Hans Ulrich Reichert]], [[Süddeutscher Rundfunk]], wiederholt im 3. Fernsehprogramm des [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]] 2012 in der Nacht der Schiffskatastrophen; es berichten die Überlebenden [[Edith Rosenbaum|Edith Russell]] und [[Alfred Nourney]]).<br /> * 1986: Das Geheimnis der Titanic (Unterwasserexpedition, [[National Geographic Society]])<br /> * 1998: Titanic – Zeugen des Untergangs ([[Discovery Communications]] Geschichte)<br /> * 1999: Titanic – Dem Mythos auf der Spur (Unterwasseraufnahmen)<br /> * 2000: Titanic – Antworten aus der Tiefe (Discovery Geschichte, Teil 4 der Serie ''Geschichte und Technik'')<br /> * 2003: [[Die Geister der Titanic]] (Dokumentation in 3D, {{IMDb|tt0297144}})<br /> * 2005: Titanic – Der Bau des Superschiffs ([http://www.zweitausendeins.de/filmlexikon/?sucheNach=titel&amp;wert=528047 Dokumentation] über den Bau der Titanic)<br /> * 2006: Der Untergang der Titanic ([[National Geographic Society]])<br /> * 2009: Vergangene Welten: Die Entstehung der Titanic ([http://www.servustv.com/cs/Satellite/Article/Vergangene-Welten-011259440805921 Dokumentation] über die Geschichte des Dorfes „Titanic Town“ in der Nähe von Belfast)<br /> * 2010: Titanic: The Mission [http://www.channel4.com/programmes/titanic-the-mission Fernseh-Dokumentation] über die Neuerschaffung einzelner Sektionen der Titanic, mithilfe der Werkzeuge und Technologien des frühen 20. Jahrhunderts ([[Channel 4]], englisch)<br /> * 2012: Die unsinkbare Titanic (DVD Nr. 33 [[Spiegel TV]])<br /> * 2017: Titanic: The New Evidence<br /> <br /> === Museen und Ausstellungen ===<br /> &lt;!--[[Datei:Titanic Museum Belfast.jpg|mini|Titanic House, Belfast]]--&gt;<br /> Das ''Museum Titanic Belfast'' befindet sich auf dem früheren Gelände der Werft Harland und Wolff und eröffnete im Jahr 2012. Die Themen reichen von der Konstruktion bis zum Untergang.&lt;ref&gt;[http://www.titanicbelfast.com/ Museum Titanic, Belfast]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das ''SeaCity Museum'' in Southampton zeigt in einer Dauerausstellung unter anderem die Betroffenheit der Stadt durch den Tod von mehr als 500 Besatzungsmitgliedern, die aus Southampton stammten.&lt;ref&gt;[http://seacitymuseum.co.uk/ Museum SeaCity, Southampton]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das ''Titanic Museum'' in [[Branson (Missouri)|Branson, Missouri (USA)]], ist teils in einer Attrappe der vorderen Bughälfte der Titanic im Maßstab 1:2 untergebracht. Es enthält 400 Artefakte in 20 Galerien sowie einen Nachbau der berühmten Haupttreppe der TITANIC in Originalgröße.<br /> <br /> Die ''RMS Titanic Inc.'' bietet an verschiedenen Orten Ausstellungen etlicher Exponate an, die anlässlich der Tauchgänge zum Wrack geborgen und größtenteils restauriert wurden.&lt;ref&gt;[http://www.rmstitanic.net/exhibitions.html TITANIC – The artifact exhibition]&lt;/ref&gt; 1997 bis 1999 fand die bis dahin größte Titanic-Ausstellung der Welt in der [[Speicherstadt]] in [[Hamburg]] statt. Eine weitere Ausstellung in Deutschland gab es vom 16. Juni bis 12. August 2007 in [[Kiel]] in der [[Ostseehalle]].&lt;ref&gt;[http://www.t-online.de/reisen/deutschland/id_13007420/staedtereisen-kiel-erste-titanic-ausstellung-in-europa.html Ausstellung in Kiel: „Einladung zu einer Zeitreise“] T-Online.de, dpa&lt;/ref&gt; Ergänzt wurde die Ausstellung in Kiel durch einen 62-seitigen reich bebilderten Ausstellungskatalog.<br /> <br /> [[Yadegar Asisi]] präsentierte die Titanic auf dem Meeresgrund des Atlantik ab Januar 2017 in einem 360°-Panorama im Panometer in Leipzig. Das 32 m hohe Rundbild zeigt auf 3500 m² Oberfläche das Wrack in einem künstlichen Lichtszenario.&lt;ref&gt;[https://www.asisi.de/panorama/titanic/ asisi.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Mehrere Bilder<br /> | align = center<br /> | Richtung = horizontal<br /> | Kopfzeile = Museen und Ausstellungen<br /> | Kopfzeile_align = left<br /> | Kopfzeile_Hintergrund =<br /> | Fußzeile =<br /> | Fußzeile_align = left<br /> | Fußzeile_Hintergrund =<br /> | Breite =<br /> | Bild1 = Titanic Ausstellung Plakatierung.jpg<br /> | Breite1 = 190<br /> | Untertitel1 = Vorbereitungen der Ausstellung 2007 in Kiel; die [[Fassade]] der Ostseehalle wurde vollständig verdeckt<br /> | Bild2 = Titanic Museum Belfast.jpg<br /> | Breite2 = 222<br /> | Untertitel2 = Titanic House, Belfast<br /> | Bild3 = Thompson Graving Dock H&amp;W shipyard.jpg<br /> | Breite3 = 216<br /> | Untertitel3 = Das Trockendock in Belfast heute. Im Hintergrund befinden sich die Büros der ''White Star Line'' und ein Portalkran von [[Harland &amp; Wolff]]<br /> | Bild4 = Titanic-Museum in Branson Missouri USA.jpg<br /> | Breite4 = 235<br /> | Untertitel4 = Seitenansicht des ''Titanic Museum'' in [[Branson (Missouri)|Branson (Missouri, USA)]], 2016<br /> | Bild5 = The Titanic-Museum in Branson Missouri USA 2016.jpg<br /> | Breite5 = 255<br /> | Untertitel5 = Vorderansicht des ''Titanic Museum'' in [[Branson (Missouri)|Branson (Missouri, USA)]], 2016<br /> }}<br /> <br /> === Nachbauten ===<br /> Es gibt verschiedene aktuelle Projekte im 21. Jahrhundert, die Titanic nachzubauen.<br /> <br /> ==== Titanic II ====<br /> {{Hauptartikel|Titanic II (Schiff)}}<br /> Die Titanic II ist ein geplantes Kreuzfahrtschiff mit großen Ähnlichkeiten zur Titanic. Es soll 2022 fertiggestellt werden, und unter anderem die Route der Jungfernfahrt der Titanic, [[Southampton]] – [[New York City|New York]], fahren.&lt;ref&gt;[https://cruisearabiaonline.com/2018/10/10/titanic-ii-project-resumes-she-will-now-cruise-from-dubai-in-2021-says-australian-billionaire Das Titanic II Projekt wird aufrechterhalten und soll 2020 starten (Englisch)] Cruise Arabia &amp; Africa, 10. Oktober 2018, abgerufen 23. Oktober 2018.&lt;/ref&gt;<br /> Die Titanic II soll der Titanic zum Großteil gleichen, jedoch gibt es einige Änderungen, so wird sie als Beispiel Klimaanlagen besitzen.<br /> <br /> ==== Romandisea Titanic ====<br /> In China wird die sogenannte Romandisea Titanic, ein „originalgetreuer“ Nachbau der Titanic gebaut. Sie sollte ursprünglich schon Ende 2017 fertiggestellt werden&lt;ref&gt;[http://globalnews.ca/news/3097512/a-life-size-titanic-replica-is-being-built-in-china/ Ein lebensgroßer Titanichnachbau wird in China gebaut (Englisch)] Global News, 30. November 2016, abgerufen 24. Februar 2017.&lt;/ref&gt;, allerdings ist sie im Jahre 2020 immer noch nicht fertiggestellt. Ende 2019 zeigte ihre offizielle Medienseite, dass die Bauarbeiten das D-Deck erreicht hatten&lt;ref&gt;[https://twitter.com/RomandiseaT2/status/1167253573672951808 Arbeiten auf dem D-Deck beim Titanic-Nachbau (Englisch)] abgerufen 30. August 2019.&lt;/ref&gt; und kündigte den Beginn eines Freiwilligenprogramms an, um beim Bau des Schiffes zu helfen.&lt;ref&gt;[https://twitter.com/RomandiseaT2 Freiwilligenprogramm, um beim Titanic-Nachbau zu helfen (Englisch)] 16. Dezember 2016, abgerufen 15. Februar 2020.&lt;/ref&gt;<br /> Im Gegensatz zur Titanic II soll die Romandisea Titanic allerdings nicht auf Reise gehen, sondern bei den ''Romandisea Resorts'' in [[Daying]] in der Provinz Sichuan, Südwestchina in ruhigen Gewässern ankern.&lt;ref&gt;[http://orf.at/#/stories/2369313/ Touristenattraktion: China baut „Titanic“ nach] orf.at, 2. Dezember 2016, abgerufen 2. Dezember 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons}}<br /> {{Commonscat|Monuments and memorials to the Titanic (ship, 1912)|Erinnerungsstätten für die Opfer der Titanic}}<br /> * [http://www.der-untergang-der-titanic.de/ Der Untergang der Titanic]<br /> * [http://www.titanicfiles.de/titanicfiles/1869-1902-2/testseite/ Fahrpläne der Olympic-Klasse für die Atlantiküberquerung]<br /> * [http://www.titanicverein.de/ Deutscher Titanic-Verein von 1997 e.&amp;nbsp;V.]<br /> <br /> '''Englisch'''<br /> * [https://titanichistoricalsociety.org/ Titanic Historical Society, Inc.]<br /> * [http://www.encyclopedia-titanica.org/ Encyclopedia Titanica] Umfangreiche Daten, z.&amp;nbsp;B. Passagier- und Mannschaftslisten<br /> * [http://www.abratis.de/ All Things Titanic]<br /> * [http://www.titanicinquiry.org/ Titanic Inquiry Project] Berichte der amerikanischen und der britischen Untersuchungskommission<br /> * [http://www.premierexhibitions.com/exhibitions/3/3/titanic-artifact-exhibition Titanic: The Artifact Exhibition] Aktuelle Ausstellungen<br /> * [https://www.youtube.com/watch?v=rs9w5bgtJC8 Titanic sinks in real time – 2 hours 40 minutes] Animationsfilm, Darstellung des Untergangs in Echtzeit<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{All Coordinates}}<br /> <br /> {{Exzellent|27. August 2005|8812465}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4121777-9|LCCN=n/50/82026|VIAF=264840228}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Titanic}}<br /> [[Kategorie:RMS Titanic| ]]<br /> [[Kategorie:Olympic-Klasse]]<br /> [[Kategorie:Schiffsverlust durch Eis]]<br /> [[Kategorie:Schiffsverlust 1912]]<br /> [[Kategorie:Schiffskatastrophe]]<br /> [[Kategorie:Schiffswrack]]<br /> [[Kategorie:Seeunfall]]<br /> [[Kategorie:Verschwörungstheorien]]<br /> [[Kategorie:Kulturerbe unter Wasser]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsunglück 1912]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Escobar:_Paradise_Lost&diff=198648382 Escobar: Paradise Lost 2020-04-08T15:19:34Z <p>Da flow: Entfernung Genitiv- und Plural-Apostroph</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Deutscher Titel = Escobar: Paradise Lost<br /> | Originaltitel = Escobar: Paradise Lost<br /> | Produktionsland = [[Frankreich]], [[Spanien]], [[Belgien]], [[Panama]]<br /> | Originalsprache = [[Englische Sprache|Englisch]]&lt;br /&gt;[[Spanische Sprache|Spanisch]]<br /> | Erscheinungsjahr = 2014<br /> | Länge = 120<br /> | FSK = 16{{FSK|1506|152272K}}<br /> | JMK =<br /> | Regie = [[Andrea Di Stefano]]<br /> | Drehbuch = Andrea Di Stefano<br /> | Produzent = [[Dimitri Rassam]]<br /> | Musik = [[Max Richter (Komponist)|Max Richter]]<br /> | Kamera = [[Luis David Sansans]]<br /> | Schnitt = [[David Brenner (Filmeditor)|David Brenner]],&lt;br /&gt;[[Maryline Monthieux]]<br /> | Besetzung =<br /> * [[Benicio del Toro]]: [[Pablo Escobar]]<br /> * [[Josh Hutcherson]]: Nick<br /> * [[Claudia Traisac]]: Maria<br /> * [[Brady Corbet]]: Dylan<br /> * [[Ana Girardot]]: Laure<br /> * [[Carlos Bardem]]: Drago<br /> }}<br /> <br /> '''Escobar: Paradise Lost''' ist ein [[Frankreich|französisch]]-[[Spanien|spanisch]]-[[Belgien|belgisch]]-[[panama]]isches [[Drama (Filmgenre)|Filmdrama]] aus dem Jahr [[Filmjahr 2014|2014]]. Die Geschichte spielt im Umfeld des [[Drogenbaron]]s [[Pablo Escobar]].<br /> <br /> == Handlung ==<br /> <br /> Pablo Escobar sitzt in einem dunklen Schlafzimmer und ihm wird mitgeteilt, dass es losgeht. Er ruft daraufhin seine Mutter an und betet mit ihr, um Schutz für seine Familie.<br /> <br /> ''Schnitt:''<br /> <br /> Nick sitzt in einer Kirchenbank und betet, während Maria lächelnd die Kirche betritt und zu ihm läuft.<br /> <br /> ''Schnitt:''<br /> <br /> Nick und Maria packen. Als es vehement an der Wohnungstür klingelt, verstecken sie das Gepäck. Es sind Pablos Männer, die Nick zu Pablo bringen sollen. Bevor er mit ihnen geht, sagt er zu Maria, dass diese seinem Bruder mitteilen soll, dass er die Flüge um einen Tag verschieben soll und sie keine Angst um ihn haben soll.<br /> <br /> Nick wird mit einer Augenbinde zu einem unbekannten Ort gebracht, wo Pablo inmitten seiner Männer auf ihn warten. Da sich der Drogenkrieg zugespitzt hat, trifft er sich hier mit seinen engsten Vertrauten, unter denen auch Nick ist, um ihnen mitzuteilen, dass er sich am nächsten Tag den Behörden stellen wird und nun ihre Hilfe benötigt. Sie sollen seine wirtschaftliche Macht / seine Schätze verstecken und er gibt jedem seiner Männer eine Aufgabe.<br /> <br /> Nick soll nach Ituango fahren, vor der Kirche auf einen Kontaktmann warten, der ihn wiederum zu einer Höhle führen soll. Darin soll er seine Ladung, einen Teil der Schätze der Familie, verstecken. Danach soll der Eingang der Höhle durch eine Sprengladung zum Einsturz gebracht werden. Auf dem Rückweg soll Nick den Kontaktmann mit der Waffe, die Pablo ihm gibt, erschießen. Zurück in Ituango soll er Pablo aus einem bestimmten Restaurant aus anrufen und ihm den Auftrag bestätigen. Nick ist sich unsicher, da er so etwas noch nie gemacht hat, aber Pablo versichert ihm, dass Nick wie ein Sohn für ihn ist und das alle Opfer bringen müssen. Nick sieht keinen anderen Weg als den Auftrag anzunehmen.<br /> <br /> ''Ein Jahr zuvor:''<br /> <br /> Der junge Kanadier Nick geht zusammen mit seinem Bruder Dylan und dessen Frau Anne nach Kolumbien. An einem paradiesisch schönen Strand möchten sie zusammen ein Surfcamp eröffnen. Nick will dort als Surflehrer arbeiten.<br /> <br /> Als sie im benachbarten Dorf Baumaterial holen wollen, lernt er Maria kennen, als er diese fragt, ob ihr Truck zu mieten sei. Als Gegenleistung bietet er ihr Surfstunden an, was sie mit einem Augenrollen beantwortet und Ihnen den Truck umsonst leihen will.<br /> <br /> Am nächsten Morgen werden Nick und seine Familie von ein paar halbstarken Kolumbianern dadurch geweckt, dass diese ihre bereits gebauten Fassaden einreisen. Die Kolumbianer stellen sich als die Roldano-Brüder vor und verlangen von Ihnen Geld dafür, dass sie ihr Camp hier errichten dürfen. Dylan stimmt angesichts der bewaffneten Präsenz der Dorfmafia zu, aber als diese gegangen sind, will er diese ignorieren.<br /> <br /> Am Abend bringt Nick Maria als Dank für den geliehenen Truck Blumen vorbei und flirtet mit ihr. Nach kurzem Zögern, lässt sie ihn herein und sie unterhalten sich lange auf ihrer Veranda. Dabei erzählt Maria, dass sie in der Klinik Wohltätigkeitsarbeit für die Armen leistet und für Ihren Onkel, Pablo Escobar, arbeitet. Sie ist der Meinung, dass viel mehr für die Armen getan werden muss und auch Nick und seine Familie hierzu beitragen sollten. Nick erzählt ihr, dass sein Bruder nicht mehr surfen kann, aber immer davon geträumt hat, hier in Kolumbien zu leben und er einfach nur möchte, dass er wieder glücklich ist. Als Nick sich verabschiedet stellt er grinsend fest, dass es schon ein sehr weiter Weg zurück in der Dunkelheit sei, woraufhin sie lächelnd erwidert, dass er ein großer Junge sei und das schon schaffe. Als er am nächsten Morgen in seiner Hängematte erwacht, ist Maria am Strand und sie küssen sich. Sie verlieben sich und werden ein Paar.<br /> <br /> Bei der Eröffnung der Klinik sieht Nick erstmalig Marias Familie und wie sehr das Volk Pablo Escobar und seinen Versprechungen zujubelt. Maria teilt ihm hiernach mit, dass ihre Familie und vor allem ihr Onkel ihn kennenlernen wollen und lädt ihn ein. Hierfür will sich Nick angemessene Kleidung besorgen und wird in einem kleinen Bekleidungsgeschäft von den Schlägern vom Strand gestellt. Da sie kein Geld gezahlt haben, hetzen sie einen Hund auf ihn, der ihn am Arm verletzt.<br /> <br /> Beim Besuch auf dem luxuriösen Landsitz von Pablo Escobar an dessen Geburtstag lernt er Marias Familie kennen. Er erfährt, dass der Reichtum ihres Onkels auf Kokainhandel beruht, wobei sie diese Tatsache als Tradition abtut, da er nur ein Naturprodukt exportiert und den größten Teil seines Verdienstes den Armen gibt.<br /> <br /> Nachts besucht Pablo Nick in seinem Gästezimmer und unterhält sich mit ihm, da Maria ihm von Nick vorgeschwärmt hat. Pablo erzählt ihm das Maria wie eine Tochter für ihn ist und er sich freut, dass sie die wahre Liebe gefunden hat. Nick berichtet ihm vom Surfcamp seines Bruders. Als Pablo ihn auf die Bisswunden an seinem Arm anspricht, erzählt er ihm von dem Hund der Schläger aus dem Ort.<br /> <br /> Für Pablo ist Nick schnell ein Teil der Familie und er behandelt ihn wie einen Sohn. Als Nick Maria einen Heiratsantrag macht, bei dem die ganze Familie anwesend ist, wünscht sich Pablo, dass Maria bald von Nick schwanger wird. Dylan und Anne stehen hier abseits. Etwa später fragt Dylan Nick ob er Pablo etwas von den Roldano-Brüdern erzählt habe, da diese auf bestialische Weise von Escobars Männern ermordet wurden. Nick ist skeptisch und glaubt Dylan nicht. Gleichzeitig teilt er ihm mit, dass er zukünftig auf Pablos Hacienda Nápoles arbeiten wird.<br /> <br /> Er lebt nun mit Maria dort und beschäftigt sich u. a. mit Pablos Sohn. Eines Sonntags, als er das Pony für Pablos Sohn holen will, sieht er Pablos Männer, die sich von Blut an ihren Körpern reinigen. Da er daraufhin sehr verstört wirkt, ruft einer der Männer Pablo an und teilt ihm mit, dass sie ein Problem hätten. Pablo unterhält sich danach mit Nick und teilt ihm mit, dass er allen vertrauen muss, die ihm Nahe sind und er ihm immer erzählen muss, wenn er etwas Seltsames bemerkt.<br /> <br /> Nick fühlt sich immer unwohler, kann nicht mehr richtig schlafen und hat Alpträume von der Ermordung der Roldano-Brüder. Daraufhin bittet er Maria mit ihm zurück zum Strand zu gehen, die ablehnt, da sie nichts von der Gewalt weiß und diese auch nicht wahrhaben will. Sie sei ihrer Familie sehr verbunden und Nick sei nun ein Teil davon und alle lieben ihn. Dies sieht man auch daran, dass er als Marias Verlobter auf das Familienportrait soll. Da er Maria sehr liebt und sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann, bleibt er auf der Hacienda.<br /> <br /> Die Auseinandersetzungen zwischen Escobar und den Strafverfolgungsbehörden in Kolumbien spitzen sich immer weiter zu, da die kolumbianische Regierung Pablo an die USA ausliefern will. Die ganze Hacienda wird evakuiert und Nick und Maria suchen vorübergehend Unterschlupf bei seinem Bruder Dylan. Als dieser die Waffe findet, die Pablo Nick zur Verteidigung mitgegeben hat, schickt er die beiden weg, da er mit der ganzen Sache nichts zu tun haben will.<br /> <br /> Sie werden in eine von Pablos Wohnungen gebracht, als in den kolumbianischen Nachrichten bekannt gegeben wird, dass der kolumbianische Justizminister [[Rodrigo Lara Bonilla]] angeblich auf Veranlassung von Pablo Escobar ermordet wurde. Es wird ebenso berichtet, dass dies Kolumbien an den Rand eines Bürgerkriegs bringt und die Gewalt im Land um sich greift. Pablo, der aktuell auf der Flucht ist, wird als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnet. Maria und Nick leben mit Familienmitgliedern der Escobars versteckt und unter ständiger Beobachtung und werden unregelmäßig von Pablo besucht.<br /> <br /> Hierbei unterhalten sich Nick und Pablo über Nicks Bruder, der mit seiner schwangeren Frau und seinem Kind zurück nach Kanada will. Angeblich da Anne Heimweh hat, aber es ist offensichtlich, dass es die aktuelle Situation im Land ist, die sie ängstigt. Pablo fragt, ob sein Bruder wieder Ärger am Strand hat und teilt ihm auf Nicks Verneinung mit, dass die Roldano-Brüder nur wegen seines Eingreifens sterben mussten und er somit genauso Schuld sei wie Pablo selbst.<br /> <br /> Da nun auch Maria erkennt, wie gefährlich die Situation und ihr Onkel ist, schmieden sie und Nick heimlich mit seinen Bruder und dessen Familie Fluchtpläne und lassen diesen Tickets für Flüge nach Kanada für ein paar Tage später besorgen.<br /> <br /> Als Nick und Maria gerade packen, klingelt es vehement an der Wohnungstüre. Es sind Pablos Männer, die ihn zu ihm bringen und er bekommt seinen Auftrag von Pablo zugeteilt.<br /> <br /> Nick fährt nach Ituango. Der Kontaktmann, ein Bauer der sich den Fuß gebrochen hat, schickt allerdings seinen 15-jährigen Sohn Martin. Nick fragt vom Telefon des Restaurants bei Pablo nach, ob er den Auftrag trotzdem bis zum Ende durchführen soll. Dieser antwortet ihm, dass er anrufen soll, wenn die Sache beendet ist und legt auf.<br /> <br /> Beim Entladen der Kisten erfährt er, dass Martin bereits selbst verheiratet und Vater eines Sohnes ist. Die Zweifel über den Auftrag in Nick werden immer größer und somit beschließt er nach Entladung der Kisten und Sprengung der Höhle, dass er den Mordauftrag nicht ausführen kann. Er versucht Martin zu überzeugen, dass er mit seiner Familie sofort fliehen muss. Da Nick zusehends verzweifelter wird und er ihn am Ende mit der Waffe droht, glaubt ihm Martin letztendlich.<br /> <br /> Auf dem Weg zum Haus von Martin sieht Nick das Fahrzeug von Escobars Killer. Er gibt Martin 5 Minuten Zeit um seine Familie zu holen und ruft in der Zwischenzeit Maria an, um ihr mitzuteilen, dass er wohl in Schwierigkeiten steckt. Maria berichtet ihm unter Tränen, dass alle tot sind und sie solche Angst hatte, dass auch er tot sei. Nick teilt Maria mit, dass er glaubt, dass Pablo ihn töten lassen will und sie sofort fliehen muss. Sie glaubt ihm und sie verabreden sich für den nächsten Morgen in der Kirche gegenüber der kanadischen Botschaft in Bogota.<br /> <br /> Daraufhin ruft Nick Pablo an. Als einer seiner Männer ans Telefon geht und sich verspricht, hat Nick die Sicherheit, dass nach Pablos Plan auch er hätte getötet werden sollen. Er verlangt mit Pablo zu sprechen und teilt ihm mit, dass er weiß, dass er ihn töten lassen will. Pablo antwortet ihm, dass man manchmal Freunde zurücklassen muss und er leider einer dieser Freunde ist.<br /> <br /> Einer von Escobars Killern hat in der Zwischenzeit Martins Familie getötet und erschießt nun auch Martin. Nick kann fliehen und versteckt sich unter einer Decke auf der Rückbank seines Autos, das die Killer bereits durchsucht haben.<br /> <br /> Pablo Escobar verabschiedet sich derweil liebevoll von seiner Familie und sagt seinem Sohn, dass er nun der Mann sei. Als diese dann in Sicherheit gebracht werden, gibt er skrupellos weitere Befehle zur Tötung diverser ihm treu ergebener Männer.<br /> <br /> In Ituango unterstützen die örtlichen Polizeieinheiten Escobars Suche nach Nick und riegeln die Stadt ab. Als es dunkel wird gelingt es ihm jedoch, in einem Polizeiauto aus der Stadt zu fliehen, nachdem er den Polizisten auf der Rückbank mit dessen Handschellen gefesselt hat. Um die Bevölkerung zur Mithilfe zu bringen, wird es in den Radionachrichten so dargestellt, als ob Nick Martins Familie inklusive seines Babys ermordet hätte.<br /> <br /> Auf seiner Flucht hält Nick an einem offenen Restaurant auf einer Landstraße, da er seinen Bruder telefonisch warnen möchte. Bei seinem Anruf erfährt er allerdings, dass sein Bruder tot ist, und muss mit anhören, wie dessen schwangere Frau und ihr gemeinsames Baby getötet werden.<br /> <br /> Escobar wird derweil mit einer Limousine durch eine Menschenmenge hindurch zu einem Helikopter gebracht. Die Menschenmenge jubelt ihm zu und versteht nicht, warum er sich den Behörden stellen will.<br /> <br /> Nick sitzt immer noch schockiert am Telefon des Restaurants, als er gerade noch rechtzeitig die Killer bemerkt, die ihn verfolgt haben und nun am Restaurant angekommen sind. Aus Wut und Schmerz über den Tod seines Bruders und dessen Familie tötet er beide Verfolger, wird dabei jedoch angeschossen.<br /> <br /> Unter Schock läuft er zum Auto der beiden Killer, um damit nach Bogota zu fahren. Als er gerade losfahren will, klingelt das Telefon und Pablo fragt am anderen Ende der Leitung nach, was nun mit Nick sei. Er antwortet daraufhin, dass er noch am Leben ist und schießt auf den Telefonhörer.<br /> <br /> Pablo wird vom Pater gebeten nun zu gehen, da er eine Vereinbarung getroffen habe. Er segnet ihn noch und nachdem ihn Pablo gebeten hat für ihn ein gutes Wort bei Gott einzulegen, läuft er durch das offenen Tor ins Gefängnis.<br /> <br /> Nick ist zwischenzeitlich schwer verletzt in der Kirche angekommen. Er sitzt in einer der Kirchenbänke und betet. Als Maria bei ihm ankommt, sieht sie wie schwer er verletzt ist und bricht in Tränen aus. Sie läuft Hilfe rufend auf die Straße und zur kanadischen Botschaft gegenüber. Als Sie das Auto von Escobars Leuten entdeckt, dass vor der Botschaft stand und sich nun Richtung Kirche bewegt, ruft sie Nick zu das er weglaufen solle. Da dies auf Grund seiner schweren Verletzungen und des Blutverlustes nicht mehr möglich ist, bemerkt Nick nun, dass auch er den Killern Escobars nicht entkommen kann.<br /> <br /> ''Rückblick:''<br /> <br /> Nick und Dylan laufen schwer bepackt durch den kolumbianischen Wald und landen an einem geradezu paradiesischen Strand. Hier wissen beide, dass sie neu anfangen wollen und umarmen sich stürmisch.<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> <br /> === Finanzieller Erfolg ===<br /> Während seiner Premiere in Frankreich konnte der Film am ersten Wochenende insgesamt 601.554 Dollar einspielen. Der Start in Spanien brachte am ersten Wochenende 620.845 Dollar ein und in den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] brachte er es auf eine Summe von 79.637 Dollar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.boxofficemojo.com/movies/?page=main&amp;id=paradiselost2014.htm |titel=Escobar: Paradise Lost (2015) - Box Office Mojo |abruf=2019-09-25}}&lt;/ref&gt; Bisher konnte der Film 3.562.536 Dollar in den Auslandsmärkten verdient, in denen der Film veröffentlicht wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.boxofficemojo.com/movies/?page=intl&amp;id=paradiselost2014.htm |titel=Escobar: Paradise Lost (2015) - International Box Office Results - Box Office Mojo |abruf=2019-09-25}}&lt;/ref&gt; Im Inland spielte der Film in den ersten zwei Wochen 195.792 Dollar ein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.boxofficemojo.com/movies/?page=intl&amp;id=paradiselost2014.htm |titel=Escobar: Paradise Lost (2015) - International Box Office Results - Box Office Mojo |abruf=2019-09-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kritik ===<br /> Insgesamt betrachtet wird der Film als durchschnittlich bewertet. Auf der Bewertungsplattform [[Rotten Tomatoes|Rotten Tomatos]] wird der Film mit einer durchschnittlichen Kritiker-Bewertung von 55 % bewertet, die Nutzer bewerteten die Film mit nur 49 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.rottentomatoes.com/m/escobar_paradise_lost |titel=Escobar: Paradise Lost (2015) |abruf=2019-09-25 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; Bei [[Metacritic]] kommt der Film, basierend auf 20 Rezensionen, auf eine Wertung von 56 von 100 möglichen Punkten. Die Nutzer bewerteten den Film mit 6,6 von 10 Punkten ein wenig besser.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metacritic.com/movie/escobar-paradise-lost |titel=Escobar: Paradise Lost |abruf=2019-09-25}}&lt;/ref&gt; Im [[The Hollywood Reporter]] vergab Todd McCarthy mit 80 von 100 Punkten eine der besten Bewertungen, er bezeichnete den Film als &quot;beeindruckendes Debüt&quot;.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.hollywoodreporter.com/review/escobar-paradise-lost-telluride-review-729333 |titel='Escobar: Paradise Lost': Telluride Review |abruf=2019-09-25 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> {{Zitat<br /> |Text=[...] Weniger biografisch gefärbt als weit mehr dem Thriller-Genre verpflichtet, erzählt der Film, wie der junge „Gringo“ wachsende Skepsis gegenüber dem charismatischen Escobar entwickelt und in ein moralisches Dilemma gerät. Ein spannendes, gut inszeniertes Regiedebüt, das allerdings mehr Interesse an der emotionalen Entwicklung seines Protagonisten hat als an der Realität des kolumbianischen Drogenkriegs.<br /> |Autor=Der [[Film-Dienst]]<br /> |Quelle=<br /> |ref=&lt;ref&gt;https://www.filmdienst.de/film/details/546107/escobar-paradise-lost#%C3%BCberblick&lt;/ref&gt;}}<br /> {{Zitat<br /> |Text=[...] Etwas ungeschickt mutet die Schachtelkonstruktion des Films an, der dieses Spannungsmoment zur Klammer für eine lange Rückblendenfolge macht. Stünde nicht am Anfang schon eine Situation, in der jede Illusion verloren ist, wäre die Erzählung vom »verlorenen Paradies« vielleicht noch eindringlicher geworden. Doch vor allem in seiner bewegten, mit harscher Intensität inszenierten zweiten Hälfte läuft Escobar zu großem Spannungskino auf, auch dank Josh Hutcherson, der seine Figur trotz ihrer Verblendung zum Sympathieträger werden lässt.[...]<br /> |Autor=Patrick Seyboth<br /> |Quelle=[[epd Film]]<br /> |ref=&lt;ref&gt;https://www.epd-film.de/filmkritiken/escobar-paradise-lost&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt2515030}}<br /> * {{Rotten Tomatoes|escobar_paradise_lost}}<br /> * {{Metacritic|escobar-paradise-lost}}<br /> * [http://www.spiegel.de/kultur/kino/escobar-paradise-lost-mit-benicio-del-toro-bestie-beim-beten-a-1042871.html Kritik] von Spiegel ONLINE<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste von Filmen über Drogenkartelle]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Filmdaten}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Escobar Paradise Lost}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 2014]]<br /> [[Kategorie:Französischer Film]]<br /> [[Kategorie:Spanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Belgischer Film]]<br /> [[Kategorie:Panamaischer Film]]<br /> [[Kategorie:Thriller]]<br /> [[Kategorie:Kriminalfilm]]<br /> [[Kategorie:Filmbiografie]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beletage&diff=196887440 Beletage 2020-02-17T00:28:53Z <p>Da flow: Doppelung entfernt</p> <hr /> <div>[[Datei:Villamartha ziller dresden.JPG|mini|Historistische [[Villa Martha (Dresden)|Villa Martha]] in Dresden (Neorenaissance) mit Beletage im Obergeschoss aus den 1870er Jahren]]<br /> [[Datei:Waltherstr._19_Muenchen-1.jpg|mini|Mietshaus in München mit Betonung der Fassade im Obergeschoss (1879)]]<br /> <br /> Die '''Beletage''' ({{frS|''bel étage''}}, das ‚schöne Geschoss‘) war das bevorzugte [[Geschoss (Architektur)|Geschoss]] eines adligen oder [[großbürger]]lichen Wohnhauses beziehungsweise die am besten ausgestattete [[Wohnung]].&lt;ref&gt;[https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1213/die-beletage-schoener-wohnen-im-altbau-der-gruenderzeit-des-19-jahrhunderts-121324.htm berliner-mieterverein.de: Die Beletage: Schöner Wohnen im 19. Jahrhundert]&lt;/ref&gt; <br /> Die italienische Bezeichnung lautet [[Piano nobile]]. Beide Formen des Begriffs stammen aus dem 17. Jahrhundert.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Cord Meckseper]]|Titel=Das Piano Nobile. Eine abendländische Raumkategorie |Verlag=Georg Olms |Ort=Hildesheim |Jahr=2012 |ISBN=978-3-487-14742-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichtliche Entwicklung ==<br /> Das italienische Piano nobile war in der Regel das erste Obergeschoss, wobei man bei der Zählung auch Tief- und [[Parterre (Architektur)|Hochparterre]] oder ein [[Mezzanin]] berücksichtigen muss. Teilweise konnte in Norditalien ein [[Profanbau]] auch mehrere ''{{lang|it|Piani nobili}}'' aufweisen, die sich nur geringfügig voneinander unterscheiden, wie es beispielsweise beim [[Palazzo Strozzi]] in [[Florenz]] zu sehen ist.<br /> <br /> Schon in [[Mittelalter|mittelalterlichen]] [[Bürgerhaus|Bürgerhäusern]] lagen die Wohnräume im Obergeschoss, während im Erdgeschoss Wirtschaftsräume, Lager und Läden untergebracht waren. In den [[Stadtpalais]] der [[Adel|Adligen]] befanden sich im ersten Obergeschoss die Repräsentationsräume. Im deutschen Schlossbau und im italienischen Stadtpalais befanden sich die Prunkräume ursprünglich im zweiten Obergeschoss. Beispiele dafür sind das [[Berliner Stadtschloss]], die [[Neue Residenz (Bamberg)|Neue Residenz Bamberg]] und die [[Residenz Ellingen]]. Unter dem Einfluss der französischen Schlossbautradition liegen Prunkräume dann bei jüngeren Bauten ebenfalls in der ersten Etage.<br /> <br /> Nach diesem Muster wurden auch gründerzeitliche [[Villa|Villen]] angelegt, die den Repräsentationsansprüchen des aufstrebenden Bürgertums entsprachen, sowie repräsentative städtische Mietshäuser. Das erste Obergeschoss im [[Mietshaus]] zeichnete sich dadurch aus, dass es vom kalten und feuchten Grund des Erdgeschosses und dem Geschehen der Straße entfernt, der Zugang aber über ein häufig repräsentatives [[Treppenhaus]] leicht möglich war.<br /> <br /> Deshalb hatte das erste Obergeschoss die höchsten Räume und war in der Regel am besten ausgestattet&lt;ref&gt;{{Internetquelle| url=http://amor.cms.hu-berlin.de/~h1465b2k/bestandsdokumentation_kloedenstrasse.pdf | titel=Das Berliner Mietshaus der Kaiserzeit | werk=Humboldt-Universität zu Berlin| zugriff=2018-02-08}}&lt;/ref&gt;, außen zum Beispiel durch [[Balkon]] oder [[Erker]] an der Fassade,&lt;ref&gt;{{Google Buch| BuchID=IIBlCwAAQBAJ| Seite=241 | Hervorhebung=Beletage| Linktext=Das Haus in der Geschichte Europas: Ein Handbuch }}&lt;/ref&gt; innen durch [[Stuck]]verzierungen an den Decken und gegebenenfalls sogar einen separaten Eingang. Bei aufwendigen Mietsgebäuden sank der Repräsentationsaufwand von der Beletage aufwärts von Stockwerk zu Stockwerk. Das Dachgeschoss –&amp;nbsp;sofern ausgebaut&amp;nbsp;– war wie das Tiefparterre in aller Regel den Hausangestellten vorbehalten.<br /> <br /> In heutiger Zeit sind die oberen Geschosse in mehrgeschossigen innerstädtischen [[Wohnhaus|Wohnhäusern]] häufig wegen der größeren Ruhe begehrter, und der Zugang zu ihnen ist seit der Einführung von [[Aufzugsanlage|Aufzügen]] erleichtert.<br /> <br /> == Begriffsübertragung ==<br /> Der Begriff ''Beletage'' wird auch metaphorisch verwendet. Im [[Fußball]] wird mit ''Beletage'' die höchste Spielklasse eines Landes bezeichnet, zum Beispiel die [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] in Deutschland, also die sportlich und finanziell attraktivste Klasse.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur |Herausgeber=[[Horst Wolfgang Böhme]], Reinhard Friedrich, [[Barbara Schock-Werner]] |Titel=Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen |Verlag=Philipp Reclam |Ort=Stuttgart |Jahr=2004 |ISBN=3-15-010547-1 |Seiten= }}<br /> * {{Literatur |Autor=[[Cord Meckseper]]|Titel=Das Piano Nobile. Eine abendländische Raumkategorie |Verlag=Georg Olms |Ort=Hildesheim |Jahr=2012 |ISBN=978-3-487-14742-0}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|}}<br /> * [https://www.berlin.de/museum-pankow/standorte/heynstrasse-8/ Museum Pankow: Heynstraße, Leben in der Beletage um 1900]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=7715137-9}}<br /> <br /> [[Kategorie:Wohnung (Gebäudeteil)]]<br /> [[Kategorie:Schloss (Architektur)]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=One-Shot-Video&diff=196767601 One-Shot-Video 2020-02-12T23:43:02Z <p>Da flow: Say Something hinzugefügt</p> <hr /> <div>{{Redundanztext<br /> |3=One Shot (Aufnahmetechnik)<br /> |4=One-Cut-Video<br /> |12=t|2=November 2012|1=[[Benutzer:Flominator|Flominator]] 09:58, 6. Nov. 2012 (CET)}}<br /> '''Oneshot''' nennt man eine [[Plansequenz]] vor allem bei [[Musikvideo]]s. Dabei wird das Video in einer [[Filmschnitt|ungeschnittenen]] [[Einstellung (Film)|Einstellung]] aufgenommen, meistens als [[Kamerafahrt]].<br /> <br /> == Filme (Auswahl) ==<br /> * Der Film ''[[Russian Ark|Russian Ark – Eine Zeitreise durch die Eremitage]]'' (Dauer: 96&amp;nbsp;Minuten) aus dem Jahre 2002 wurde mit einer [[Steadicam]] in einer einzigen Einstellung gedreht.<br /> * Linda Wendel drehte den dänischen Spielfilm ''One Shot'' (2008; 78 Minuten) in einer einzigen Einstellung.&lt;ref&gt;[http://www.dfi.dk/faktaomfilm/film/da/55403.aspx?id=55403 ''One Shot.''] In: ''dfi.dk'', abgerufen am 3. Februar 2016.&lt;/ref&gt;<br /> * Die 2014 produzierte US-amerikanische schwarze Komödie ''[[Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)]]'' wirkt über weite Strecken wie eine einzige Plansequenz, indem die wenigen Schnitte durch digitale Bearbeitung versteckt wurden.&lt;ref&gt;[https://www.moviepilot.de/news/wie-birdman-zu-einer-langen-plansequenz-wurde-138392 ''Wie Birdman zu einer langen Plansequenz wurde.''] In: ''moviepilot.de'', 6. November 2014.&lt;/ref&gt; Der Film erhielt vier [[Oscarverleihung 2015|Oscars]], darunter den für die beste Regie, die beste Kamera und den besten Film.<br /> * 2015 kam [[Sebastian Schipper]]s Film ''[[Victoria (2015)|Victoria]]'' (140 Minuten) in die Kinos. Auch dieser Film ist in einer einzigen Kamerafahrt gedreht.<br /> * ''One Shot Left'' von Manuel Vogel aus dem Jahre 2017 ist der erste Actionfilm, der 90 Minuten ohne einen einzigen Schnitt gedreht wurde. Zu diesem Film gibt es ein Live Making Of aus der Perspektive des Regisseurs. In den Hauptrollen: Viviana Ross, Benedikt Blaskovic, Maik van Epple und Kathrin Anna Stahl.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://oneshotleftmovie.com|titel=One Shot Left – The First Action Movie Without A Single Cut|werk=oneshotleftmovie.com|zugriff=2017-03-01}}&lt;/ref&gt;<br /> * Auch eine Talkshow-Serie ''Talk der offenen Tür (TalkDOT)'' von [[Christian Böge]], moderiert von Astrid Rolle und Peter G. Dirmeier in [[Hamburg-Sankt Pauli]], wird in jeweils einer Einstellung aufgezeichnet.<br /> * Der japanische Zombiefilm ''[[One Cut of the Dead]]'' von 2017 beginnt mit einer 37-minütigen Sequenz ohne Schnitt und zeigt anschließend eine Filmcrew, die diesen Film abdreht.&lt;ref name=&quot;MP&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Jenny Jecke |url=https://www.moviepilot.de/news/one-cut-of-the-dead-ist-das-horror-phanomen-des-jahres-1111892 |titel=One Cut of the Dead ist das Horror-Phänomen des Jahres |werk=moviepilot.de |datum=2018-10-07 |abruf=2019-11-16}}&lt;/ref&gt;<br /> * 2018 lief im Wettbewerb der 68. [[Internationale Filmfestspiele Berlin 2018|Internationalen Filmfestspiele Berlin]] das norwegische Drama ''[[Utøya 22. Juli]]'' von Regisseur [[Erik Poppe]] (90 Minuten) über das [[Anschläge in Norwegen 2011|Massaker vom 22. Juli 2011]] auf der Insel [[Utøya]]. Gedreht wurde in Echtzeit in einer einzigen Kameraeinstellung.&lt;ref name=guardian&gt;{{cite web|url=https://www.theguardian.com/film/2018/feb/19/film-reenacting-norway-utoya-massacre-premieres-in-berlin|title=Utøya massacre re-enactment stuns Berlin audiences|first=Kate|last=Connolly|date=2018-02-19|website=the Guardian|accessdate=2018-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> * Der Ende 2019 erschienene und mit 10 [[Oscarverleihung 2020|Oscar-Nominierungen]] bedachte [[Kriegsfilm]] ''[[1917 (Film)|1917]]'' (110 Minuten) unter der Regie von [[Sam Mendes]], Schnitt von [[Lee Smith]] und Kamera von [[Roger Deakins]] wurde so konzipiert, dass er wie ein One Shot wirkt. Er besteht aus minutenlangen Plansequenzen, die unter anderem mit Schwarzblenden, Explosionen und Kameraschwenks [[Filmschnitt|zusammengeschnitten]] worden sind.<br /> <br /> == Musikvideos (Auswahl) ==<br /> * [[Bob Dylan]] – Subterrenean Homesick Blues, 1965<br /> * [[Split Enz]] – Message to My Girl, 1984<br /> * [[Shakatak]] – Down On The Street, 1984<br /> * [[Tommy Shaw]] – Girls With Guns, 1984<br /> * [[John Fogerty]] – The Old Man Down The Road, 1985<br /> * [[Pixies]] – Velouria, 1990<br /> * [[Vaya Con Dios]] – Nah Neh Nah, 1990<br /> * [[Massive Attack]] – Unfinished Sympathy, 1991 (Regie: Baillie Walsh)<br /> * [[Primus (Band)|Primus]] – Mr. Krinkle, 1993<br /> * [[Die Krupps]] – To The Hilt, 1994<br /> * [[Nine Inch Nails]] – March of the Pigs, 1994<br /> * [[Tom Petty]] – You Don’t Know How It Feels, 1994<br /> * [[Lisa Loeb]] – Stay (I Missed You), 1994<br /> * [[Weezer]] – Undone – The Sweater Song, 1994 (Regie: [[Spike Jonze]])<br /> * [[Wax]] – California, 1995 (Regie: [[Spike Jonze]])<br /> * [[Madonna (Künstlerin)|Madonna]] – Love Don’t Live Here Anymore, 1996 (Regie: [[Jean-Baptiste Mondino]])<br /> * [[Spice Girls]] – Wannabe, 1996<br /> * [[Ben Folds Five]] – Kate, 1997<br /> * [[Green Day]] – Redundant, 1997<br /> * [[The Tea Party]] – Babylon, 1997<br /> * [[Tic Tac Toe (Band)|Tic Tac Toe]] – Bitte küss' mich nicht, 1997<br /> * [[Eagle Eye Cherry]] – Save Tonight, 1997 oder 1998<br /> * [[U2 (Band)|U2]] – Numb, 1993<br /> * [[Smashing Pumpkins]] – Ava Adore, 1999<br /> * [[D’Angelo]] – Untitled (How Does It Feel), 2000<br /> * [[Coldplay]] – Yellow, 2000<br /> * [[Green Day]] – Macy’s Day Parade, 2001<br /> * [[Hawksley Workman]] – Jealous of Your Cigarette, 2001<br /> * [[R.E.M.]] – Imitation Of Life, 2001<br /> * [[Kylie Minogue]] – Come Into My World, 2001<br /> * [[Utada Hikaru]] – Hikari, 2002<br /> * [[Ayumi Hamasaki]] – Daybreak, 2003<br /> * [[Ayumi Hamasaki]] – Heaven, 2003<br /> * [[Christina Aguilera]] – [[The Voice Within]], 2003<br /> * [[Alanis Morissette]] Everything, 2004<br /> * [[Jack Johnson (Musiker)|Jack Johnson]] – Sitting, Waiting, Wishing, 2005<br /> * [[Wir sind Helden]] – Nur ein Wort, 2005 (vorwärts und rückwärts)<br /> * [[Gimma]] – Superschwiizer, 2006<br /> * [[OK Go]] – Here It Goes Again, 2006<br /> * [[Hawksley Workman]] – Jealous of Your Cigarette, 2006<br /> * [[Leslie Feist|Feist]] – My Moon My Man, 2007<br /> * [[Leslie Feist|Feist]] – 1234, 2007<br /> * [[Kaiser Chiefs]] – Love’s Not a Competition (But I’m Winning), 2007<br /> * [[Linkin Park]] – Bleed It Out, 2007<br /> * [[The Matches]] – Salty Eyes, 2007<br /> * [[Melanie C]] – The Moment You Believe, 2007<br /> * [[Miley Cyrus]] – Start All Over, 2007<br /> * [[Spoon]] – Underdog, 2007<br /> * [[The Weakerthans]] – Civil Twilight, 2007<br /> * [[Duffy]] – Warwick Avenue, 2008<br /> * [[Leslie Feist|Feist]] – I Feel It All, 2008<br /> * [[Janet Jackson]] – Rock with U2008<br /> * [[The Last Shadow Puppets]] – Standing Next to Me, 2008<br /> * [[Vampire Weekend]] – A-Punk, 2008<br /> * [[Vampire Weekend]] – Oxford Comma, 2008<br /> * [[The Vines]] – He’s a Rocker, 2008<br /> * Tanz Baby! – Nur Du, 2009<br /> * [[Metric]] – Gimme Sympathy, 2009<br /> * [[Myriam Fares]] – Ayam El Shety, 2009<br /> * [[Dilated Peoples]] – Back Again, 2006<br /> * [[OK Go]] – WTF, 2009<br /> * [[Air (französische Band)|Air]] – So Light Is Her Footfall, 2010<br /> * [[Erykah Badu]] – Window Seat, 2010<br /> * [[Grace Potter]] – Something That I Want, 2010 (aus dem Film [[Rapunzel – Neu verföhnt]])<br /> * [[OK Go]] – White Knuckles, 2010<br /> * [[Itchy Poopzkid]] – Down Down Down, 2011<br /> * [[Bruno Mars]] – [[The Lazy Song]], 2011<br /> * [[LaBrassBanda]] – Autobahn &lt;!-- 2011? --&gt;<br /> * [[Silbermond]] – Ja, 2012 (Regie: Daniel Siegler)<br /> * [[Nerina Pallot]] – Put your Hands up, 2012<br /> * [[TOS (Band)|TOS]] – Beings, 2012<br /> * [[Heinrich von Handzahm]] – Indianer, 2013<br /> * [[Kiesza]] – Hideaway, 2014<br /> * [[Weird Al Yankovic]] – Tacky, 2014<br /> * [[DelaDap]] – Listen Up, 2014<br /> * [[Dimitri Vegas &amp; Like Mike]] &amp; [[Moguai]] – [[Mammoth (Lied)#Body Talk (Mammoth)|Body Talk (Mammoth)]], 2014<br /> * [[Jan Böhmermann]] und [[Dendemann]] – Abenteuerland, 2015<br /> * [[Namie Amuro]] – Birthday, 2015<br /> * [[Cibo Matto]] – Sugar Water<br /> * [[Make The Girl Dance]] – Baby Baby Baby<br /> * [[BTS (Band)|BTS]] – Save Me, 2016<br /> *[[Justin Timberlake]] feat. [[Chris Stapleton]] – Say Something, 2018<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtechnik]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=One_World_Trade_Center&diff=194459660 One World Trade Center 2019-11-28T14:19:35Z <p>Da flow: /* David Childs */</p> <hr /> <div>{{Infobox Hochhaus<br /> |Name=One World Trade Center<br /> |Bild=Freedom Tower Russell cropped.jpg<br /> |Bild zeigt=<br /> |Ort=[[New York City]], {{USA}}<br /> |Status=Erbaut<br /> |von=2006<br /> |bis=2014<br /> |Platz=1. Platz (New York)&lt;br /&gt; 1. Platz (USA)&lt;br /&gt; 6. Platz (Welt)<br /> |Nutzung= Büros, Restaurant, Aussichtsplattform, Telekommunikation<br /> |Architekt=[[David Childs]] ([[Skidmore, Owings and Merrill]])<br /> |Baukosten=3,8 Milliarden [[US-Dollar]]&lt;ref name=&quot;welt1&quot;&gt;[https://www.welt.de/wall-street-journal/article13843147/Neues-WTC-wird-teuerster-Bueroturm-aller-Zeiten.html ''Neues WTC wird teuerster Büroturm aller Zeiten''], Welt.de vom 31. Januar 2012.&lt;/ref&gt;<br /> |Offizielle Höhe=541,3<br /> |Höhe Spitze=541,3<br /> |Höhe Etage 100 (Aussichtsplattform): 384<br /> |Höhe Dach=417<br /> |Höhe der höchsten Etage=406,6&lt;ref name=&quot;SSP-Bauplan1&quot;&gt;[http://forum.skyscraperpage.com/showthread.php?t=123628&amp;page=333 Bauplan], Skyscraperpage-Forum&lt;/ref&gt;<br /> |Etagen=Gesamt: 104&lt;ref name=&quot;SSP&quot;&gt;[http://skyscraperpage.com/cities/?buildingID=7788 ''One World Trade Center''], [[Skyscraperpage.com]]&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;[[Council on Tall Buildings and Urban Habitat|CTBUH]]-Kriterien: 94&lt;ref name=&quot;ctbuh&quot;&gt;[http://buildingdb.ctbuh.org/?do=building&amp;building_id=98 ''One World Trade Center''], ctbuh.org&lt;/ref&gt;<br /> |Aufzüge=73&lt;ref name=&quot;PA Office Space&quot; /&gt;<br /> |Fläche=325.279&lt;ref name=&quot;ctbuh&quot; /&gt;<br /> |Baustoffe=Tragwerk: [[Stahl]], [[Stahlbeton]];&lt;br /&gt; Fassade: [[Glas]], [[Aluminium]]<br /> |Alternativnamen= &lt;!-- Neue Einträge, Beschreibung nachzufügen --&gt;<br /> |Eröffnung=3. November 2014<br /> |Sanierung=<br /> |Abbruch=<br /> |Wohnungen=<br /> |Eigentümer=[[Port Authority of New York and New Jersey]], [[Durst Organization]]<br /> |Bauherr=<br /> |Hauptmieter=<br /> |Hausverwaltung=<br /> |Tiefe=61<br /> |Geschossfläche=2300–3000&lt;ref name=&quot;PA Office Space&quot;&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/office-space.html Port Authority Office Space]&lt;/ref&gt;<br /> |Raum=<br /> |Konstruktion=<br /> }}<br /> [[Datei:View to One World Trade Center.jpg|mini|Blick auf das One World Trade Center vom Hudson River.]]<br /> Das '''One World Trade Center''' [{{IPA|wʌn wɝld ˈtɹeɪ̯d ˌsɛn(t)ɚ}}], abgekürzt '''1 WTC''' (bis März 2009 ''Freedom Tower''), ist ein Super-[[Wolkenkratzer]] in [[New York City]] und das [[Liste der höchsten Gebäude in New York|höchste Gebäude der Stadt]]. Es wurde von 2006 bis 2014 auf der auch als ''Ground Zero'' bekannten ''[[World Trade Center Site]]'' neben der Stelle des am [[Terroranschläge am 11. September 2001|11.&amp;nbsp;September 2001 bei Terroranschlägen]] zerstörten [[World Trade Center]]s errichtet. Das 541,3&amp;nbsp;Meter&lt;ref name=&quot;ctbuh&quot; /&gt; hohe Gebäude ist seit dem [[Richtfest]] am 10.&amp;nbsp;Mai 2013 das [[Liste der höchsten Gebäude in den Vereinigten Staaten|höchste der Vereinigten Staaten]] und aktuell das [[Liste der höchsten Gebäude der Welt|sechsthöchste Gebäude der Welt]]. Fertiggestellt wurde das Bauwerk Anfang November 2014, als auch erste Mieter die Büros bezogen. Die Aussichtsetage sowie das Restaurant in den obersten Etagen wurden Ende Mai 2015 eröffnet.<br /> <br /> Die Eigentümer des von [[David Childs]] im Büro [[Skidmore, Owings and Merrill]] (SOM) entworfenen Gebäudes sind die [[Port Authority of New York and New Jersey|Hafenbehörde von New York und New Jersey]] und mit einer fünfprozentigen Beteiligung&lt;ref&gt;http://www.nytimes.com/2010/09/18/business/18nocera.html?hp&lt;/ref&gt; die [[Durst Organization]].<br /> <br /> == Name ==<br /> Die offizielle Bezeichnung des 2001 zerstörten Nordturms lautete ''[[World Trade Center#WTC 1|One World Trade Center]]'', auch ''WTC&amp;nbsp;1''. Die Zwillingstürme des alten ''World Trade Centers'' waren mit 1 und 2 gekennzeichnet; das neue ''One World Trade Center'' trägt somit den gleichen Namen wie der ehemalige Nordturm. Trotz einer leicht veränderten Position des Standorts in [[Lower Manhattan]] und eines anderen Baustils wird damit bewusst eine Tradition fortgesetzt. Außerdem handelt es sich beim Namen auch um die Adresse des Gebäudes.<br /> <br /> Der ursprüngliche Wiederbebauungsplan sah für das neue Gebäude den Namen ''Freedom Tower'' (deutsch: „Freiheitsturm“) vor. Am 26.&amp;nbsp;März 2009 benannten die Bauherren bei der Unterzeichnung des ersten Mietvertrages mit dem chinesischen Konzern [[Vantone Industrial]] das Gebäude in ''One World Trade Center'' (Welthandelszentrum 1) um, da es sich so besser vermieten lasse. Die Umbenennung wurde unter anderem vom New Yorker Bürgermeister [[Michael Bloomberg]] kritisiert. Die Kritiker der Umbenennung verweisen darauf, dass für viele Menschen das Gebäude nach wie vor ''Freedom Tower'' heiße, da dieser Name schon in der Planungsphase gebraucht worden sei. Für sie sei ''One World Trade Center'' die Bezeichnung des ersten Zwillingsturmes, der von 1972 bis 2001 existierte, und nicht des neuen Gebäudes.&lt;ref&gt;[http://edition.cnn.com/2009/US/03/27/no.freedom.tower/index.html ''Owners Drop Freedom Tower Name for New WTC Skyscraper''], CNN (englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.heise.de/tp/features/Ground-Zero-Ende-fuer-den-Freedom-Tower-3380654.html ''Ground Zero: Ende für den Freedom Tower''], Telepolis&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Lage ==<br /> [[Datei:WTC Building Arrangement in preliminary site plan.svg|mini|links|Lageplan des WTC-Komplexes mit neuen Straßenabschnitten]]<br /> <br /> Der Bauplatz des One World Trade Center liegt auf der ''[[World Trade Center Site]]'', oft auch als ''[[Ground Zero]]'' bezeichnet. Dort stand bis zum 11. September 2001 das [[World Trade Center]]. Die (neue) ''World Trade Center Site'' liegt im Südwesten des Stadtteils [[Lower Manhattan]], dem südlichsten Teil der Insel [[Manhattan]]. Durch die Verlängerungen der [[Greenwich Street (Manhattan)|''Greenwich Street'']] und der [[Fulton Street (Manhattan)|''Fulton Street'']] wird das alte Areal in vier Teile geteilt. Das neue One World Trade Center steht in der Nordwestecke der neuen Anlage. Zwischen dem früher zusammenhängenden 6,4&amp;nbsp;Hektar großen Areal und dem weiter westlichen [[Hudson River|Hudson]] liegt die ''West Street'' und der Gebäudekomplex des [[World Financial Center]]s.<br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> === Architektur ===<br /> [[Datei:One World Trade Center ground floor.JPG|mini|Die Lobby während des Baus; im Gebäude ist der Betonkern erkennbar.]]<br /> [[Datei:Square-in-a-square quilt block.png|mini|links|Grundrissschema des One World Trade Centers ([[Antiprisma]]), das innere Quadrat stellt das Dach dar, das äußere die 20.&amp;nbsp;Etage (oberhalb des Sockels)]]<br /> [[Datei:4.28.12FreedomTowerByLuigiNovi5.jpg|mini|Der Gebäudesockel (April&amp;nbsp;2012)]]<br /> [[Datei:OneWorldTradeCenter.jpg|mini|One World Trade Center vom Hudson River (Juli 2013)]]<br /> [[Datei:One World Trade Center multicolour spire.jpg|mini|Die Turmspitze des One World Trade Centers bei Nacht, beleuchtet in den amerikanischen Nationalfarben]]<br /> [[Datei:Tribute In Light 2013.jpg|mini|Lower Manhattan vom Hudson River aus gesehen mit dem One World Trade Center am Abend mit den Lichtsäulen ''Tribute in Light'']]<br /> [[Datei:1WorldTradeCenterEntrance.jpg|mini|Eingangsbereich des One World Trade Center]]<br /> [[Datei:Looking towards NJ from OWO.jpg|mini|Die Aussichtsetage des Gebäudes]]<br /> Das One World Trade Center wurde von dem [[Architekt]]en David Childs vom amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill (SOM) entworfen. Grundlage war ein Entwurf von [[Daniel Libeskind]], der 2002 den offenen [[Architektenwettbewerb]] gewonnen hatte. Am 28. Juni 2006 wurde der Entwurf von David Childs der Öffentlichkeit vorgestellt. Er ähnelt stark der 1999er Abschlussarbeit von Jeehoon Park, der deswegen Klage erhob.&lt;ref&gt;Allerdings erst 2017: https://therealdeal.com/2019/10/14/lawsuit-over-wtc-design-is-whittled-down/&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Entwurf von Libeskind wurde stark verändert, insbesondere die Spitze, die an den Arm der [[Freiheitsstatue]] erinnern sollte, wurde komplett verworfen. Die neu geplante Spitze sitzt in der Dachmitte auf und verjüngt sich nach oben hin leicht. Ebenso wurde das Design des Baukörpers neu entworfen. Geblieben ist die symbolische Höhe des Turms von 1776&amp;nbsp;[[Fuß (Einheit)|Fuß]] (541,32&amp;nbsp;Meter), die sich auf die [[Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten]] aus dem Jahr 1776 bezieht.<br /> <br /> Der Turm hat die Form eines langgezogenen quadratischen [[Antiprisma]]s. Das quadratische Dach ist um 45&amp;nbsp;Grad zur quadratischen Grundfläche gedreht, so dass für die Außenwände des Turms (die Fassade) acht Dreiecksflächen entstehen; vier davon weisen mit der Spitze nach unten und vier nach oben. Das obere Quadrat ist dabei um genau so viel kleiner, dass es in der Draufsicht gerade in das untere hineinpasst. Dadurch sind die vier mit der Spitze nach oben weisenden Dreiecke senkrecht anstatt überhängend. Das untere Quadrat ist nicht das Erdgeschoss des Turms, sondern der Grundriss der 20.&amp;nbsp;Etage. Die Stockwerke darunter bilden den Gebäudesockel.<br /> <br /> Der Turm steht auf einem massiven Fundament aus [[Beton]], das fast 60&amp;nbsp;Meter in die Erde reicht. Die Wände bestehen aus bis zu 91&amp;nbsp;cm starkem Beton und einem Stahlkorsett. Der Sockel (die ersten 60&amp;nbsp;Meter des Gebäudes) ist außen komplett mit Glas und rostfreiem Stahl verkleidet, ebenso die Fassade bis zum Dach. Dieses spezielle Glas ist ebenfalls sehr massiv. Das Glas des Sockels soll die Umgebung widerspiegeln. Aufzüge, Treppenhäuser und Versorgungsschächte sowie Leitungen befinden sich im Inneren. Umgeben sind diese von sehr massiven Schutzwänden aus Beton, die teilweise 91&amp;nbsp;cm stark sind. Im November 2011 wurde die Fassade des Gebäudesockels noch einmal umgestaltet.<br /> <br /> Das eigentliche Bürogebäude ist bis zum Dach 417&amp;nbsp;Meter hoch. Dies entspricht der Dachhöhe des Nordturms des alten [[World Trade Center]]s. Über dem Dach folgt eine Art Ring, an dem einige Stahlseile die in der Mitte aufragende Spitze halten. Dieser Ring ragt bis zu einer Höhe von 427&amp;nbsp;Metern auf. Das 1&amp;nbsp;WTC hat insgesamt 104&amp;nbsp;Etagen (nach [[Council on Tall Buildings and Urban Habitat|CTBUH]]-Kriterien 94),&lt;ref name=&quot;ctbuh&quot; /&gt; die eine Fläche von rund 325.000&amp;nbsp;Quadratmetern bieten. Es gibt 70&amp;nbsp;Büroetagen.&lt;ref&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/press_releasesItem.cfm?headLine_id=1137], PA (englisch)&lt;/ref&gt; Auf dem Dach wurde eine 124&amp;nbsp;Meter hohe Spitze installiert, womit die Gebäudehöhe von 541&amp;nbsp;Meter (1776&amp;nbsp;Fuß) erreicht wird. Die Spitze hat an ihrem unteren Ende einen Durchmesser von fünf Metern, nach oben hin verjüngt sie sich leicht. Durch zusätzliche Stahlseile am unteren Ende, die auf dem Ring am Dach befestigt sind, soll die Stabilität des massiven Mastes gewährleistet werden. Nachts wird die Turmspitze mit einem großen Lichtstrahl über den Himmel von New York City beleuchtet.&lt;ref&gt;[http://www.wtc.com/about/freedom-tower ''Office-Towers-Beschreibung''], Gebäudebeschreibungen, wtc.com (englisch)&lt;/ref&gt; Im Kern des Gebäudes sind 73&amp;nbsp;Aufzüge installiert, davon 54&amp;nbsp;für Personen, die damit das höchste Geschoss in 30&amp;nbsp;Sekunden erreichen.<br /> <br /> === Sicherheitsaspekte ===<br /> Im Juni 2005 gab es Bedenken um die Sicherheit des Gebäudes. So sollte das Gebäude weniger als acht Meter von einer Straße entfernt stehen, wodurch die Gefahr von Autobombenanschlägen erhöht gewesen wäre. Der [[Gouverneur von New York|Gouverneur]] [[New York (Bundesstaat)|New Yorks]] und der [[Bürgermeister]] der Stadt erklärten daraufhin, dass nach den Warnungen der Sicherheitsbehörden eine gründliche Überarbeitung der Baupläne, insbesondere der unteren Etagen, nötig sei. An der geplanten Höhe sollte allerdings nichts geändert werden.<br /> <br /> Das Konzept wurde dann überarbeitet und um umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen erweitert. Der Architekt [[David Childs]] erklärte, er wolle ein bombensicheres Bauwerk errichten, jedoch nicht zu Lasten der Gestaltung. Für den glasummantelten Sockel wird Spezialglas verwendet&lt;ref&gt;Video: Vortrag von David Childs über den Gebäudesockel: {{Webarchiv|url=http://www.wtc.com/media/videos/s/1-wtc-freedom-tower |wayback=20090830020505 |text=''1-WTC-Video'' |archiv-bot=2019-05-05 06:02:46 InternetArchiveBot }}, wtc.com (englisch)&lt;/ref&gt; und im gesamten Wolkenkratzer kommt Spezialstahl zum Einsatz. Dieser Stahl wird mit einer dicken Lage [[Brandschutz]]beschichtung bestrichen. Der mangelhafte Brandschutz der Stahlbauteile wurde in den Zwillingstürmen häufig kritisiert, manche Stimmen behaupten, dieser sei hauptverantwortlich für den Einsturz der Türme am 11. September 2001 gewesen.&lt;ref&gt;''9/11 Mysteries'', ZDF&lt;/ref&gt; Die New Yorker Hafenbehörde und Silverstein Properties kündigten an, dass auf den Brandschutz im Gebäude großer Wert gelegt werde. So sind die Treppenhäuser sehr breit angelegt, damit im Falle einer Katastrophe das Gebäude schnell verlassen werden kann. Die Treppenhäuser sind zudem durch dicke Betonwände geschützt. Ähnliche Sicherheitsaspekte wurden schon beim Bau des [[7&amp;nbsp;World Trade Center]]s, nur einen Block vom 1&amp;nbsp;WTC entfernt und auch von David Childs entworfen, erfolgreich angewandt. Auch wurde der Abstand zu den umliegenden Straßen aus Sicherheitsgründen vergrößert.<br /> <br /> === Wirtschaftlichkeit und Mieter ===<br /> [[Datei:One Wold Trade Center am 10.07.2018..jpg|mini|One World Trade Center von einer Staten Island Ferry.]]<br /> Die [[Finanzkrise ab 2007]] gestaltete die Suche nach Mietern lange schwierig. Einige der im alten World Trade Center untergebrachten Firmen verlagerten ihre Büros in andere Gebäude oder verließen New York City. Im März 2009 wurde ein Leasing-Vertrag mit dem chinesischen Konzern [[Vantone Industrial]] geschlossen. Dieser wird in den Etagen 65 bis 69 ein sogenanntes ''China Center'' einrichten, wo sich chinesische Firmen ansiedeln und auf den amerikanischen Märkten expandieren sollen.&lt;ref&gt;Infos zum Leasing Vertrag auf der Seite der PA: {{Webarchiv|url=http://www.panynj.gov/wtcprogress/press_releasesItem.cfm?headLine_id=1216|wayback=20091004054658|text=''Port Authority Press Releases''}} (englisch)&lt;/ref&gt; Auch plant die New Yorker Hafenbehörde ''(Port Authority)'', der das Gebäude gehört, einige Büros im Gebäude unterzubringen. Auch der [[New York (Bundesstaat)|Bundesstaat New York]] beabsichtigt, einige Büros im One World Trade Center einzurichten (der Bundesstaat beteiligt sich mit knapp 10&amp;nbsp;Prozent an den Baukosten). Trotzdem galt die Realisierung bzw. Fertigstellung des Gebäudes als sicher, da das One World Trade Center insbesondere aus Versicherungsgeldern der Hafenbehörde sowie deren Eigenkapital finanziert wird.&lt;ref&gt;[http://www.nypost.com/p/news/opinion/opedcolumnists/why_we_need_wtc_uhnitx0Jh0nJvHq4jpNXDM ''Why We Need 1 WTC''], NY-Post (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 8. Juli 2010 gab die Hafenbehörde bekannt, dass die [[Durst Organization]] neuer Partner am Projekt werden wird und 100 Millionen [[US-Dollar|Dollar]] investieren wird. Dieses Unternehmen realisierte in New York bereits mehrere andere Projekte wie den [[New York Times Tower]] (gemeinsam mit der ''[[New York Times]]'') und den [[Bank of America Tower (New York City)|Bank of America Tower]] (gemeinsam mit der [[Bank of America]]).&lt;ref&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/press_releasesItem.cfm?headLine_id=1302 ''The Durst Organization Selected to Negotiate Equity Membership Interest in One World Trade Center''], ''Port Authority'' (englisch)&lt;/ref&gt; Das Medienunternehmen [[Condé Nast Verlag|Condé Nast]] gab Anfang August 2010 seine Absicht bekannt, im Jahr 2014 seinen Unternehmenssitz vom [[Four Times Square]] in das One World Trade Center zu verlegen. Das Unternehmen möchte insgesamt 21&amp;nbsp;Stockwerke oberhalb der 20.&amp;nbsp;Etage benutzen.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/artikel/C31151/wiederaufbau-des-world-trade-center-jede-woche-ein-stockwerk-30388101.html ''Wiederaufbau des World Trade Center''], faz.net&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.nytimes.com/2010/08/04/nyregion/04conde.html?_r=2&amp;hp ''Condé Nast to Move to Skyscraper at Ground Zero''], NY-Times (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einer im Januar 2012 veröffentlichten Mitteilung belaufen sich die Baukosten des One World Trade Centers auf 3,8&amp;nbsp;Milliarden [[US-Dollar]], womit es bislang das weltweit teuerste Bürogebäude ist.&lt;ref name=&quot;welt1&quot; /&gt;<br /> <br /> Im September 2014 gab die Port Authority bekannt, dass für 57&amp;nbsp;Prozent der gesamten Nutzfläche im One World Trade Center bereits Mietverträge abgeschlossen wurden.&lt;ref&gt;[http://www.ctbuh.org/News/GlobalTallNews/tabid/4810/Page/3/language/en-US ''One World Trade Center 57 Percent Leased'']{{Toter Link|url=http://www.ctbuh.org/News/GlobalTallNews/tabid/4810/Page/3/language/en-US |date=2019-05 |archivebot=2019-05-05 06:02:46 InternetArchiveBot }}, CTBUH-Global News (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Nutzung ===<br /> Das One World Trade Center dient hauptsächlich als Bürogebäude. 70 der insgesamt 105 oberirdischen Stockwerke sind als Büroräume vorgesehen, die eine Nutzfläche von etwa 325.000&amp;nbsp;Quadratmetern bieten. Einige Etagen des Sockels sind als Technikgeschosse zur Versorgung des gesamten Gebäudes angelegt, wie auch die obersten Geschosse, in denen zusätzlich die Sendeanlagen der örtlichen Radio- und Fernsehstationen untergebracht sind. Der Mast auf dem Dach dient auch als Antenne für Fernseh- und Radiofrequenzen. Dieser ist, nach Angaben des Herstellers [[Rohde &amp; Schwarz]], der aktuell (Stand 2018) leistungsstärkste digitale TV-Sender der Welt.&lt;ref &gt;{{Internetquelle|url=https://www.rohde-schwarz.com/de/unternehmen/news-und-presse/details/pressebereich/pressemitteilungen-detailseiten/pressemitteilungen-detailseite_229356-524865.html|titel=Broadcasters move to One World Trade Center with Rohde &amp; Schwarz transmitters |autor= |werk= |datum=2018-02-01 |zugriff=2019-01-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In den oberen Geschossen (ab Etage 100, bis Etage 104) in 406&amp;nbsp;Meter Höhe (höchste Ebene) sind Aussichtsetagen eingerichtet; diese bieten einen Panoramablick über New York und darüber hinaus. Im 102.&amp;nbsp;Stockwerk ist ein öffentliches Restaurant 390&amp;nbsp;Meter über dem Boden entstanden. In den unteren Etagen besteht ein Zugang zur [[World Trade Center (PATH-Station)|U-Bahn-Station des World Trade Center (Transportation Hub)]] sowie eine Passage zum gegenüberliegenden Gebäudekomplex des [[World Financial Center]]s. Die U-Bahn-Station des World Trade Center wurde 2003 unterirdisch wiedereröffnet; eine oberirdische lichtdurchflutete Passage, in der auch einige Geschäfte untergebracht sind, wurde 2016 fertiggestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.panynj.gov/wtcprogress/transportation-hub.html |titel=Transportation Hub - World Trade Center |abruf=2019-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Höhe ===<br /> [[Datei:SCAN0003b.jpg|mini|Grafischer Größenvergleich der höchsten Gebäude New Yorks nach absoluter Höhe von links nach rechts: Das One World Trade Center, [[Empire State Building]], [[432 Park Avenue]], [[Bank of America Tower (New York City)|Bank of America Tower]], [[Four Times Square]], [[Chrysler Building]] und der [[New York Times Tower]]]]<br /> Während der frühen Planungsphase war im Gespräch, ob das 1&amp;nbsp;WTC möglicherweise zum höchsten Gebäude der Welt werden könnte, was aber nie aktiv verfolgt wurde. Inzwischen hat der [[Burj Khalifa]] in Dubai diesen Titel mit 828&amp;nbsp;Metern errungen. Dennoch ist das One World Trade Center seit Erreichen der Endhöhe von 541&amp;nbsp;Metern das höchste Gebäude in New York und den Vereinigten Staaten. Umgerechnet beträgt die Höhe 1776&amp;nbsp;Fuß, eine Referenz an das Jahr der [[Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten]]. Das One World Trade Center übertrifft das 381&amp;nbsp;Meter hohe [[Empire State Building]] als höchsten Bau in New York sowie den 442&amp;nbsp;Meter hohen [[Willis Tower]] in [[Chicago]] als höchsten Wolkenkratzer in den USA und der Westlichen Welt. Derzeit (Stand 2017) ist das One World Trade Center das sechsthöchste Gebäude der Welt.<br /> <br /> Nach der architektonischen Gebäudehöhe übertrifft das One World Trade Center die [[World Trade Center|Zwillingstürme des World Trade Center]] um über 120&amp;nbsp;Meter. Diese waren 417&amp;nbsp;Meter und 415&amp;nbsp;Meter hoch. Die Dachhöhen des One World Trade Center und des ehemaligen Nordturms sind jedoch (bewusst) exakt gleich hoch. Die Antenne des ehemaligen Nordturms wird offiziell nicht zur Gebäudehöhe gezählt, da sie kein Teil der Architektur war und auch erst mehrere Jahre nach der Fertigstellung des Zwillingsturms installiert wurde. Die Spitze auf dem One World Trade Center gilt jedoch heute (wie bei vielen anderen Gebäuden weltweit) als Teil der Architektur, da sie in den Bauplänen mitkonzipiert wurde und somit fester Bestandteil des Gebäudes ist.<br /> <br /> Das One World Trade Center übertraf den [[Taipei 101]] in [[Taipeh]] (508&amp;nbsp;Meter; offiziell bis 2010 das höchste Gebäude der Erde) als [[Liste der höchsten Bürogebäude der Welt|höchstes nur für Bürozwecke genutztes Gebäude der Welt]]. Bis zur Eröffnung des One World Trade Centers blieb der Taipei 101 das höchste genutzte Bürogebäude.&lt;ref&gt;[http://skyscrapercenter.com/buildings ''Tallest Office Buildings in the World''], Höchste Bürogebäude der Welt, ctbuh.org (PDF) (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vorgeschichte und Planung ==<br /> [[Datei:Manhattan Island - Legoland California (2896974469).jpg|mini|links|Modell des ersten, später verworfenen Entwurfs Daniel Libeskinds]]<br /> [[Datei:One WTC groundbreaking.jpg|mini|Am 19. Dezember 2006 wird der erste Stahlträger mit der Inschrift des ehemaligen Namens ''Freedom Tower'' installiert.]]<br /> [[Datei:Wtcsite-2007oct7.jpg|mini|Baustand am 7. Oktober 2007 (Fundamentarbeiten)]]<br /> Im Jahr 2002 gründete die Stadt New York die ''Lower Manhattan Development Corporation'', kurz LMDC. Diese war verantwortlich für die Findung eines neuen Plans des Wiederaufbaus des World Trade Center. Bereits kurz nach den Terroranschlägen wurde beschlossen, diese Fläche wieder zu bebauen. Wie sie aussehen sollte, war allerdings noch unklar.<br /> <br /> Umfragen zeigten, dass manche Amerikaner sich Ground Zero als Gedenkstätte wünschten. Andere wiederum plädierten für den Bau neuer Türme. [[Donald Trump]] stellte sein eigenes Konzept vor. Er wollte wieder Zwillingstürme errichten, 30&amp;nbsp;Meter höher als die alten. Dies wurde jedoch schnell abgelehnt.<br /> <br /> 2002 rief die LMDC einen Architekturwettbewerb für die Wiederbebauung des WTC-Areals aus. Insgesamt gingen 406 Beiträge ein.&lt;ref name=&quot;buch&quot;&gt;Andres Lepic: ''Wolkenkratzer.'' Prestelverlag. München 2005.&lt;/ref&gt; An einigen Entwürfen wurde auch in deutschen Zeitungen kritisiert, dass die neuen Baupläne nur noch kleinere Hochhäuser vorsahen, die nicht annähernd so hoch waren wie die ''Twin Towers'' und somit nicht spektakulär genug. Im Jahr 2003 wurde schließlich [[Daniel Libeskind]] als Gewinner bekanntgegeben. Dieser hatte auch in Deutschland mehrere Bauprojekte realisiert.<br /> <br /> Der aus [[Polen]] in die [[Vereinigte Staaten|USA]] immigrierte Libeskind konnte zwar im Bau von Hochhäusern kaum Erfahrungen vorweisen, doch sein Entwurf fand große Zustimmung, da er versuchte, beiden Wünschen für Ground Zero nachzukommen: Einer Gedenkstätte und neuen Türmen. Sein Konzept sah vor, die Stellen, an denen die World-Trade-Center-Türme standen, freizulassen und daneben eine Gedenkstätte mit einem Museum zu errichten. Außen herum stellte er fünf Bürotürme, jeder etwas höher als sein jeweiliger Nachbar. An die Nordostecke stellte er das One World Trade Center, den Freedom Tower. Dabei konnte er auch mit dem Konzept der Höhe des neuen Turms punkten: 1776 Fuß (541&amp;nbsp;Meter). Dies bezieht sich auf das Jahr der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten.&lt;ref name=&quot;buch&quot; /&gt;<br /> <br /> Bald darauf meldete sich der Pächter des World Trade Center, [[Larry Silverstein]], zu Wort. Mit seinem im Juli 2001 abgeschlossenen Leasing-Vertrag über das gesamte WTC hatte er auch das Recht auf Wiederaufbau erworben. Silverstein kritisierte vor allem, dass der „Freedom Tower“ genannte Entwurf (heute 1&amp;nbsp;WTC) nur 70&amp;nbsp;Etagen hatte und somit zu wenig Nutzfläche bot. Dann brachte er den Architekten David Childs von SOM mit in die Wiederaufbaumannschaft. Childs und Silverstein hatten sich bereits vor den Terroranschlägen über eine Sanierung des World-Trade-Center-Komplexes beraten.&lt;ref&gt;[[Heinrich Wefing (Journalist)|Heinrich Wefing]]: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ground-zero-libeskinds-meister-david-childs-1120192.html ''Libeskinds Meister: David Childs.''] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'', 3. September 2003.&lt;/ref&gt; Larry Silverstein bestand darauf, dass Childs bei der Erarbeitung neuerer und wirtschaftlicherer Pläne für den Freedom Tower mitwirken solle. Silverstein argumentierte weiter, dass Childs zudem mehr Erfahrung im Hochhausbau habe.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/reise/fernreisen/world-trade-center-profit-contra-vision-510498.html ''Profit contra Vision.''] auf: ''stern.de'', 16. Juli 2003&lt;/ref&gt;<br /> <br /> So wurde zunächst beschlossen, dass Libeskind die groben Planungen erarbeiten solle, während Childs mit den Feinheiten betraut werde. Wegen großer Meinungsverschiedenheiten scheiterte das Vorhaben, die beiden Architekten gemeinsam arbeiten zu lassen.&lt;ref name=&quot;buch&quot; /&gt; Daher nahm der Investor Silverstein 2005 sein Recht wahr, Childs zum alleinigen Architekten zu erklären. Neben dem Freedom Tower plante Silverstein auch, am Ostrand von Ground Zero weitere Türme zu bauen. Geplant waren weitere drei Türme. Deren Planung vergab Silverstein an [[Norman Foster]] ([[Two World Trade Center|Turm&amp;nbsp;2]]), [[Richard Rogers (Architekt)|Richard Rogers]] ([[Three World Trade Center|Turm&amp;nbsp;3]]) und [[Fumihiko Maki]] ([[Four World Trade Center|Turm&amp;nbsp;4]]). Libeskinds Rolle wurde auf die eines Beraters im Rahmen der Gesamtplanung eingeschränkt.&lt;ref&gt;''Marco Polo Reiseführer New York.'' Ausgabe 2007&lt;/ref&gt; Aufgrund neuer Sicherheitsbedenken änderte Childs den Entwurf immer weiter ab, sodass am Schluss nur noch die Höhe von 1776&amp;nbsp;Fuß (541&amp;nbsp;Meter) erhalten blieb. Dies war auch der Grund, warum sich der Bau immer weiter verzögerte.<br /> <br /> Ende 2006 übernahm kurz nach Baubeginn die New Yorker Hafenbehörde 1&amp;nbsp;WTC, während Silverstein die anderen Türme behielt. Die Hafenbehörde ist Eigentümerin des ''Ground Zero''. Sie hatte auch die zum Anfang der 1970er Jahre errichteten ''Twin Towers'' des World Trade Center erbauen lassen.<br /> <br /> == Bauarbeiten ==<br /> === Gründungsarbeiten ===<br /> [[Datei:Freedomtower-feb2009.jpg|mini|One World Trade Center über Straßenhöhe, 28.&amp;nbsp;Februar 2009]]<br /> [[Datei:Freedom Tower by Matthew Bisanz.JPG|mini|1 WTC am 18. Juli 2010 (32&amp;nbsp;Etagen)]]<br /> [[Datei:OneWTCAug16.jpg|mini|Baustand am 1 WTC am 16.&amp;nbsp;August 2011]]<br /> [[Datei:4.28.12FreedomTowerByLuigiNovi1.jpg|mini|Blick von unten auf das Gebäude am 28.&amp;nbsp;April 2012]]<br /> [[Datei:1WTC-22feb13.jpg|mini|Baustand am 22. Februar 2013]]<br /> [[Datei:One WTC May 1st Top.jpg|mini|Arbeiten an der Turmspitze (Mai&amp;nbsp;2013)]]<br /> [[Datei:One WTC 7.5.13.JPG|mini|Das One World Trade Center am 5. Juli 2013 von der West Street]]<br /> <br /> Die [[Grundsteinlegung]] am Ground Zero fand am amerikanischen [[Unabhängigkeitstag (Vereinigte Staaten)|Nationalfeiertag]], dem 4.&amp;nbsp;Juli 2004, statt. Der Grundstein ist 20&amp;nbsp;Tonnen schwer und besteht aus grauschwarzem Granit. In einer Inschrift wird an die 2749&amp;nbsp;Opfer der Anschläge vom 11.&amp;nbsp;September 2001 erinnert. Wegen eines neuen Sicherheitsplans, der vorsah, das Gebäude acht Meter weiter östlich zu errichten, musste der Grundstein jedoch wenig später wieder ausgegraben und versetzt werden, was den Baufortschritt verzögerte. Erste Arbeiten am Fundament begannen am 27.&amp;nbsp;April 2006, dem offiziellen Baubeginn des Gebäudes. Für das Fundament des 1&amp;nbsp;WTC wurden allein am 18.&amp;nbsp;November 2006 306&amp;nbsp;Kubikmeter Beton verbaut, die von fast 40&amp;nbsp;Betonlastern angefahren wurden. Unter anderem besteht das Fundament insgesamt aus etwa 6100&amp;nbsp;Kubikmetern Beton.<br /> <br /> Am 9.&amp;nbsp;Januar 2007 wurden die ersten Stahlelemente installiert, wenig später, am 1. Februar 2007, begannen die Arbeiten am Gebäudekern. Der erste [[Turmkran|Baukran]] wurde am 10.&amp;nbsp;April teilweise und am 14.&amp;nbsp;April vollständig errichtet, wobei der zweite große Baukran am Turm am 9.&amp;nbsp;Mai 2007 installiert wurde. Jeder der beiden Baukräne, die beim Bau des One World Trade Centers zum Einsatz kamen, verfügte über einen Ausleger von 90&amp;nbsp;Meter Länge. Diese Kräne sind speziell für die Errichtung hoher Bauwerke ausgelegt; sie können sich beispielsweise mit Hilfe einer speziellen [[Hydraulik]] mit wachsender Höhe des Turmes selbst nach oben schieben, klettern also praktisch mit wachsender Höhe am Gebäude nach oben.<br /> <br /> Mit Beginn des Jahres 2008 wurde schwerpunktmäßig am Fundament und im Untergrund des Turms gearbeitet.&lt;ref&gt;„[http://www.wtc.com/about/freedom-tower ''WTC Construction Update February 2008'']“, wtc.com&lt;/ref&gt; Diese Arbeiten waren am 1&amp;nbsp;WTC und in New York City vergleichsweise aufwendig, da sich dicht unter der Bodenoberfläche hartes Grundgestein befindet. Dies ist zwar einerseits vorteilhaft, da man die Fundamente hoher Bauwerke gut gründen kann, andererseits ist es jedoch sehr aufwendig, in den harten Stein einzudringen, und hat oft zur Folge, dass die Fundamentarbeiten länger dauern als in Städten mit weicheren Böden. Dennoch ist diese Art von Baugrund wirtschaftlicher als ein Sanduntergrund, wie er beispielsweise in [[Chicago]] oder der Wüstenstadt [[Dubai]] der Fall ist. Hier sind im Gegensatz zu Manhattan spezielle Gründungsmaßnahmen erforderlich, um Bauwerke dieser Größe zu errichten.<br /> <br /> Am 13.&amp;nbsp;März 2008 war das Gebäude nur noch drei Meter unter Straßenhöhe. Im August ragte der Stahl der Außenfassade acht Meter hoch, und die Fundamentierungsarbeiten waren im Wesentlichen beendet. Im Oktober und November des Jahres wurde intensiv am Gebäudekern, vor allem dessen Betonierung, gearbeitet. Der südliche Teil des Gebäudekerns erreichte im Oktober Straßenhöhe, während die Geschossflächen noch ein Stockwerk unter Straßenniveau lagen.<br /> <br /> Am 3.&amp;nbsp;Januar 2009 wurde der südliche Baukran um etwa 20&amp;nbsp;Meter nach oben gehoben, da der südliche Teil des Gebäudekerns auf dem der Kran ruhte, zu hoch wurde, als dass der Kran länger auf seiner ursprünglichen Höhe hätte bleiben können. Ab Ende Januar erfolgte auf diesem Teil des Kerns des One World Trade Centers die Montage der ersten Stahlträger, wonach am 20.&amp;nbsp;April der südliche Kran erneut mittels Hydraulik nach oben gehoben wurde. Diese Stahlträger wurden später mit wachsender Höhe vollständig von dem massiven Beton des Gebäudekerns umschlossen. Im&amp;nbsp;Mai wurde auf der Projektseite von ''Silverstein Properties'' angegeben, dass der Stahlbau im Gebäudekern eine Höhe von 42&amp;nbsp;Metern erreicht habe.&lt;ref&gt;[http://www.wtc.com/news/wtc-construction-update-may-2009 ''WTC Construction Update May 2009''], wtc.com, 22. Mai 2009 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Anfang Juli 2009 wurde von 142&amp;nbsp;Lastwagen weiterer Beton angeliefert und in den Gebäudekern gepumpt. Ebenso wurde der das Gebäude umgebende „Fulton Street Deck“-Platz aus Beton geschüttet. Am 13.&amp;nbsp;August 2009 wurde damit begonnen, mehrere Stahlteile mit Gewichten von je 70&amp;nbsp;Tonnen an der Außenfassade zu installieren. Diese Stahlpfosten mit einem Durchmesser von etwa 2&amp;nbsp;Metern sind jeweils über 20&amp;nbsp;Meter hoch. Es waren die ersten Stahlelemente der Außenfassade, die über Straßenhöhe errichtet wurden. Eigens dafür wurden zwei mobile Spezialkräne verwendet.&lt;ref&gt;[http://link.brightcove.com/services/player/bcpid1859729610?bclid=1859720569&amp;bctid=33662312001 ''Jumbo Steel Columns at 1 WTC.''] auf: ''link.brightcove.com'', Video auf der Seite der New Yorker Hafenbehörde über die Installation der Stahlteile (englisch)&lt;/ref&gt; Am&amp;nbsp;31.&amp;nbsp;Oktober wurde der letzte der 24&amp;nbsp;Stahlpfeiler im Erdgeschoss installiert.<br /> <br /> === Aufbau der Gebäudestruktur ===<br /> Ab Oktober 2009 begannen die Arbeiten an den überirdischen Etagen, so wie im 2008 erstellten Zeitplan der New Yorker Hafenbehörde vorgesehen war.<br /> Bereits Anfang November wurde das erste Stockwerk über dem Boden im Rohbau fertiggestellt. Da die Lobby des Gebäudes vergleichsweise sehr hoch ist, liegt das Stockwerk in etwa 20&amp;nbsp;Metern Höhe. Am&amp;nbsp;23.&amp;nbsp;Dezember 2009 wurde auf der Baustelle von einem der beiden Kräne ein großer Container nach oben gehoben, in dem ein Schnellrestaurant für die Bauarbeiter untergebracht war. Er wurde zunächst im fünften Stockwerk untergebracht, wobei weitere Verpflegungseinrichtungen für die mehr als 1000&amp;nbsp;Arbeiter mit wachsender Höhe auch in höher gelegenen Etagen eingerichtet wurden.&lt;ref&gt;Video der ''Port Authority'' auf [http://wtcprogress.com/ deren Website] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 3. Februar 2010 gab die New Yorker Hafenbehörde auf ihrer Webseite bekannt, dass das One World Trade Center das 20.&amp;nbsp;Stockwerk erreicht habe und der Sockel im Rohbau fertiggestellt wurde. Die Höhe des Gebäudes betrug zu diesem Zeitpunkt über 60&amp;nbsp;Meter. Nachfolgend begann der Bau der tatsächlichen Büroetagen, die ab dem 21.&amp;nbsp;Stockwerk beginnen.&lt;ref&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/pdf/3Q2009_Report.pdf ''3rd Quarter 2009 Milestones''], ''Port Authority'' (PDF; 285&amp;nbsp;kB, englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.lowermanhattan.info/construction/project_updates/freedom_tower_26204.aspx |wayback=20111216172827 |text=''Construction Status 1 WTC'' |archiv-bot=2019-05-05 06:02:46 InternetArchiveBot }}, ''Lower Manhattan Info'' (englisch)&lt;/ref&gt; Im März 2010 wurde bekanntgegeben, dass bereits auf Höhe der 21.&amp;nbsp;Etage mehr Stahl verbaut wurde, als für den Bau des gesamten [[Eiffelturm]]s nötig war.&lt;ref&gt;http://www.panynj.gov/wtcprogress/image-gallery.html#id=office_steel_begins&amp;num=1 PA (englisch)&lt;/ref&gt; Am 18.&amp;nbsp;Mai wurden sogenannte Kokons installiert, eine Art Netz an der Fassade, um die Sicherheit auf der Baustelle zu erhöhen. Es war das erste Mal, dass ein Kokon auf einem Stahl-Überbau in New York City installiert wurde.&lt;ref&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/image-gallery.html#id=cocoon-safety-wrap&amp;num=1 Bildergalerie], PA&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 27.&amp;nbsp;August 2010 wurde, nachdem der Rohbau auf mehr als 30&amp;nbsp;Etagen angewachsen war, an der Nordwestecke der Fassade ein weiterer Kran montiert, der vor allem dazu verwendet wurde, Material für die Errichtung des Betonkerns nach oben zu heben (hauptsächlich [[Bewehrungsstahl]], der Beton wird mit Hochleistungspumpen nach oben gepumpt). Die Hafenbehörde gab am 11.&amp;nbsp;September 2010, dem neunten Jahrestag der Terroranschläge, bekannt, dass das One World Trade Center bereits 38&amp;nbsp;Stockwerke hoch sei und auf der Baustelle über 6000&amp;nbsp;Tonnen Stahl verbaut wurden sowie eine Betonmenge, mit der es möglich sei, einen 160&amp;nbsp;Kilometer langen Bürgersteig zu bauen.&lt;ref&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/image-gallery.html#id=9th-anniversary&amp;num=1 Bildergalerie], PA&lt;/ref&gt; Am 15.&amp;nbsp;November 2010 wurde auf Höhe des 21.&amp;nbsp;Stockwerks die erste Glasscheibe montiert, während das Gebäude bis zum 48.&amp;nbsp;Stockwerk errichtet war. Zum Jahreswechsel 2010/2011 hatte das Gebäude die 54.&amp;nbsp;Etage erreicht.<br /> <br /> Als die Baustelle des One World Trade Center die Höhe der 64. Etage Anfang April 2011 erreichte, überholte es zugleich das benachbarte 228&amp;nbsp;Meter hohe 7&amp;nbsp;World Trade Center sowie die weiteren Hochhäuser (wie das [[World Financial Center]], das [[Goldman Sachs New World Headquarters]] oder [[One Liberty Plaza]]) in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Unterdessen war die Installation der Glasscheiben über den 30.&amp;nbsp;Stock hinaus fortgeschritten. Ende Juli 2011 hatte das One World Trade Center eine Höhe von 290&amp;nbsp;Metern (78&amp;nbsp;Stockwerke) überschritten, wodurch es das bisher höchste Bauwerk in Lower Manhattan, den 290&amp;nbsp;Meter hohen [[70 Pine Street]] (das fünfthöchste Gebäude New York Citys), überholt hatte. Durch einige Unwetter mussten die Bauarbeiten während des Spätsommers und Herbsts zeitweise unterbrochen werden, wodurch der gesamte Baufortschritt leichten Verzögerungen unterworfen war. Bedingt durch einen Ausläufer des [[Hurrikan Irene|Hurrikans Irene]], der Ende August New York erreichte, wurden aus Sicherheitsgründen sogar die beiden großen Baukräne auf dem Wolkenkratzer (wie auch an umliegenden Baustellen in ganz New&amp;nbsp;York) teilweise demontiert. Die Hafenbehörde äußerte jedoch trotz der leichten Verzögerungen, dass der Eröffnungstermin sich nicht nach hinten verschieben werde.<br /> <br /> Zu Beginn des Jahres 2012 hatte das One World Trade Center das 90.&amp;nbsp;Stockwerk im Rohbau erreicht. Unterdessen war die Installation der Glasfassade bis zur 64.&amp;nbsp;Etage fortgeschritten. Das One World Trade Center erreichte am 24.&amp;nbsp;Februar 2012 mit dem 92.&amp;nbsp;Geschoss eine Höhe von 368&amp;nbsp;Metern, wodurch es den 366&amp;nbsp;Meter hohen [[Bank of America Tower (New York City)|Bank of America Tower]] in [[Midtown Manhattan]] überholte; es war seitdem das zweithöchste Bauwerk in New York City nach dem [[Empire State Building]], das bis zur Mastspitze 443&amp;nbsp;Meter misst (strukturelle Höhe 381&amp;nbsp;Meter). Am 31.&amp;nbsp;März 2012 wurde auf der Baustelle die 100-Stockwerke-Marke durchbrochen, was einer Höhe von rund 378&amp;nbsp;Metern entspricht.&lt;ref&gt;[http://www.observer.com/2012/03/one-world-trade-center-reaches-100-stories-but-its-missing-a-few-floors/ ''One World Trade Center Reaches 100 Stories, But It’s Missing A Few Floors''], Observer (englisch)&lt;/ref&gt; Am 1.&amp;nbsp;Mai überholte das One World Trade Center die Dachhöhe von 381&amp;nbsp;Metern des Empire State Building. Die Höhenmarke von 400&amp;nbsp;Metern wurde am 30.&amp;nbsp;Mai mit der 103.&amp;nbsp;Etage erreicht. Am Morgen des 2.&amp;nbsp;Juni 2012 brach ein Feuer in der 89.&amp;nbsp;Etage des Gebäudes aus, das jedoch nach zwei Stunden von der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Einen größeren Sachschaden oder Verletzte gab es nicht.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/panorama/feuer-auf-baustelle-des-world-trade-center-a-836675.html ''Feuer auf Baustelle des World Trade Center.''] In: ''[[Spiegel Online]]'', 3. Juni 2012.&lt;/ref&gt; Am&amp;nbsp;14.&amp;nbsp;Juni 2012 wurde die Baustelle des One World Trade Centers von [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Barack Obama]] besucht, der gemeinsam mit Bürgermeister [[Michael Bloomberg]] und dem New Yorker Gouverneur [[Andrew Cuomo]] einen Stahlträger signierte, der später an der Dachkante installiert wurde.&lt;ref&gt;[http://edition.cnn.com/2012/06/14/us/obama-one-world-trade-center/index.html ''Obama visits One World Trade Center''], CNN (englisch)&lt;/ref&gt; Am&amp;nbsp;3.&amp;nbsp;August 2012 erreichte das Gebäude mit der Installation einiger Stahlträger die Dachhöhe von 417&amp;nbsp;Metern, während die Arbeiten an der Glasfassade bis zum 80.&amp;nbsp;Stockwerk fortgeschritten waren. Ende November 2012 wurde auf der Baustelle auf dem Dach zu den zwei bereits vorhandenen Kränen noch ein weiterer mit einem noch längeren Ausleger errichtet, der zur Errichtung des Mastes dient. Der tatsächliche Aufbau der Spitze wurde in der zweiten Dezemberwoche begonnen, wo erste Teile bereits über den [[Hudson River]] verschifft und an die Baustelle geliefert wurden.<br /> <br /> === Richtfest, Fassaden- und Innenarbeiten ===<br /> Im Januar 2013 wurde mit der Montage der Spitze begonnen. Nachdem bereits im Dezember die ersten Teile angeliefert worden waren, hob man Mitte Januar den ersten Teil auf das Dach und montierte ihn auf seinem Sockel. Im Februar 2013 wurde das One World Trade Center mit der Installation eines weiteren Teiles am Mast zum höchsten Bauwerk in New York City, indem es die Antennenspitze des Empire State Building überragte. Der Mast wurde in Kanada gefertigt und besteht aus nahtlosen [[Stahlrohr]]en aus Frankreich und Deutschland.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/world-trade-center-spitze-aus-duesseldorf-aid-1.4379439 ''World Trade Center: Spitze aus Düsseldorf'']. Artikel vom 11. Juli 2014 im Portal ''rp-online.de'', abgerufen am 29. Juli 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 5. Februar 2013 wurde das erste Stück der Fassadenverkleidung aus Glas am Sockel des Gebäudes angebracht, der bislang&amp;nbsp;– im Gegensatz zu den darüber liegenden Etagen&amp;nbsp;– noch nicht verkleidet war. Die Montage der Spitze war Ende April 2013 so weit fortgeschritten, dass das Gebäude die 500-Meter-Marke durchbrach. Im Rahmen einer Zeremonie wurde am 10.&amp;nbsp;Mai 2013 das letzte 20&amp;nbsp;Meter lange Bauteil der 725&amp;nbsp;Tonnen schweren und 124&amp;nbsp;Meter langen Spitze installiert, womit die Höhe von 541,3&amp;nbsp;Metern erreicht wurde. Die Installation der Glasscheiben war nahezu abgeschlossen, wobei jedoch die Innenarbeiten über das Datum des Richtfests hinaus andauern.&lt;ref&gt;[http://cityroom.blogs.nytimes.com/2013/05/10/reaching-1776-feet/?ref=nyregion ''Reaching 1,776 feet''], [[The New York Times]] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der noch verbleibende Baukran auf dem Dach des Gebäudes wurde zu Beginn des Septembers 2013 mit Hilfe eines mobilen Krans demontiert.<br /> <br /> === Bauabschluss ===<br /> Nachdem bis Anfang Oktober 2014 von Seiten der Bauherren kein genaues Eröffnungsdatum genannt worden war, wurde am 6.&amp;nbsp;Oktober 2014 bekanntgegeben, dass die Eröffnung des Wolkenkratzers für den 27. Oktober 2014 beabsichtigt sei. Später wurde dies auf den 3.&amp;nbsp;November verlegt.&lt;ref&gt;[http://blogs.wsj.com/developments/2014/10/23/one-world-trade-to-open-nov-3-but-ceremony-is-tbd/ ''One World Trade to Open Nov. 3, But Ceremony is TBD''], Wall Street Journal (englisch)&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle|url = https://oneworldobservatory.com/|titel = One World Observatory|hrsg = Legends OWO, LLC | zugriff = 2015-05-02}}&lt;/ref&gt; Am 3.&amp;nbsp;November 2014 wurden die Bauarbeiten dann formal abgeschlossen, und erste Mieter bezogen das One World Trade Center.&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/nachrichten/one-world-trade-center-erste-mieter-ziehen-ein/10925066.html ''One World Trade Center: Erste Mieter ziehen ein''], Handelsblatt&lt;/ref&gt; Am 26.&amp;nbsp;Mai 2015 erhielten Schulkinder aus New York City erstmals zu den Besuchereinrichtungen, zum Restaurant und zu den Aussichtsetagen Zugang. Am Tag danach waren diese Bereiche Arbeitern zugänglich, die am Bau des One World Trade Centers beteiligt waren. Am 28.&amp;nbsp;Mai durften 3000 Besucher für vier Stunden diese Bereiche betreten, die dafür ein spezielles Ticket im Vorverkauf erwerben mussten.<br /> <br /> Seit dem 29.&amp;nbsp;Mai 2015 sind sämtliche Bereiche für die Allgemeinheit geöffnet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://oneworldobservatory.com/news/one-world-observatory-planning-week-of-exciting-preview-events-culminating-in-public-opening-on-friday-may-29/|titel=ONE WORLD OBSERVATORY PLANNING WEEK OF EXCITING PREVIEW EVENTS CULMINATING IN PUBLIC OPENING ON FRIDAY, MAY 29|zugriff=2016-09-02|archiv-url=https://web.archive.org/web/20160902122437/https://oneworldobservatory.com/news/one-world-observatory-planning-week-of-exciting-preview-events-culminating-in-public-opening-on-friday-may-29/|archiv-datum=2016-09-02|offline=ja|archiv-bot=2019-05-05 06:02:46 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Baukosten werden mit rund 3,8&amp;nbsp;Milliarden US-Dollar beziffert. Ursprünglich sollte das Gebäude nur eine Milliarde US-Dollar kosten und zwischen 2010 und 2011 fertig sein. In einem Bericht zum Wiederaufbau des World Trade Centers vom 2.&amp;nbsp;Oktober 2008 aber gab die New Yorker Hafenbehörde (einer der Bauherren) neue Daten bekannt.&lt;ref&gt;[http://www.panynj.gov/wtcprogress/pdf/wtc_report_oct_08.pdf ''WTC Progress Milestones''], New Yorker Hafenbehörde (PDF; 2,0&amp;nbsp;MB, englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Beteiligte ==<br /> === Daniel Libeskind ===<br /> [[Datei:Festakt zur Neueröffnung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr - Daniel Libeskind.jpg|mini|[[Daniel Libeskind]]]]<br /> [[Datei:1WTCoct14.jpg|mini|Der obere Teil des Gebäudes bei Abenddämmerung]]<br /> <br /> [[Daniel Libeskind]] ist bekannt als der „master planner“ des World-Trade-Center-Komplexes. Er hatte den 2002 ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewonnen. Von ihm stammt der ursprüngliche Entwurf des (ehemals so genannten) Freedom Towers. Mit seinem Plan, ein Mahnmal im Inneren des Geländes zu bauen, hatte er viele Menschen überzeugen können. Um dieses Mahnmal herum stellte er mehrere Bürotürme, darunter das 541&amp;nbsp;Meter hohe One World Trade Center.<br /> <br /> Sein Plan wurde jedoch insbesondere vom Pächter des Geländes, Larry Silverstein, kritisiert. Seiner Ansicht nach bot dieses Gebäude, das ursprünglich insgesamt nur 69&amp;nbsp;Etagen haben sollte, zu wenig Nutzfläche. Daher kam es zwischen der Stadt New York, der [[Port Authority of New York and New Jersey|New Yorker Hafenbehörde]], der das Gelände gehört (und die die Twin Towers erbaute) und Larry Silverstein zum Streit. Immer wieder wurden die Pläne des Architekten Libeskinds verändert, wodurch sich der Baubeginn hinauszögerte. Die Pläne wurden vor allem in Frage gestellt, da Libeskind im Hochhausbau fast keine Erfahrung vorweisen konnte. Inzwischen wurde Libeskinds Rolle auf die eines Beraters in der Gesamtplanung eingeschränkt.<br /> <br /> === Larry Silverstein ===<br /> [[Larry Silverstein]] ist Pächter des WTC-Geländes und Vorsitzender der Immobiliengesellschaft [[Silverstein Properties]]. Im Juli 2001 pachtete er das [[World Trade Center]]. Dabei unterschrieb er einen 99-Jahre-Leasingvertrag. Das [[World Trade Center 7|alte 7&amp;nbsp;World Trade Center]] gehörte ihm schon vorher. Erbauer des neuen 7&amp;nbsp;World Trade Center, das 2006 fertiggestellt wurde, ist auch Silverstein. Das 1&amp;nbsp;WTC übernahm im Jahr 2006 zum größten Teil die [[New Yorker Hafenbehörde]], Silverstein hat jedoch nach wie vor Anteile daran. Der Bau der weiteren drei Gebäude ([[Two World Trade Center|World Trade Center Nr.&amp;nbsp;2]], [[Three World Trade Center|World Trade Center Nr.&amp;nbsp;3]] und [[Four World Trade Center|World Trade Center Nr.&amp;nbsp;4]]) obliegt dabei Silverstein Properties zum größten Teil (wobei jedoch die Hafenbehörde ebenso finanzielle Mittel beisteuert). Larry Silverstein bekam nach dem 11.&amp;nbsp;September 2001 einige Milliarden Dollar Versicherungsgelder zugesprochen, da er den WTC-Komplex gegen Terroranschläge versichert hatte. Im Anschluss verklagte er seine Versicherung, da er den doppelten Betrag der Versicherungsgelder forderte, mit der Begründung, es habe sich am 11.&amp;nbsp;September um zwei Anschläge gehandelt, da beide Türme des ''World Trade Center'' angegriffen und zerstört wurden. Er gewann den Prozess.&lt;ref&gt;Martin Dowideit: [https://www.welt.de/wirtschaft/article726600/Zahlt-endlich-fordert-Larry-Silverstein.html ''„Zahlt endlich!“, fordert Larry Silverstein.''] In: ''[[Die Welt]]'', 20. Februar 2007.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === David Childs ===<br /> [[David Childs]] ist der neue Architekt des One World Trade Center. Childs gehört der Architekturfirma [[Skidmore, Owings and Merrill]] (kurz SOM) an, ein sehr bekanntes und namhaftes Büro, welches bereits zuvor etliche Wolkenkratzerprojekte realisiert hat (Beispiele hierfür sind der [[Willis Tower]] (Chicago), der [[Burj Khalifa]] (Dubai) oder der [[Jin Mao Tower]] (Shanghai)). Childs gehört zu Larry Silversteins „Lieblingsarchitekten“; vor dem 11.&amp;nbsp;September 2001 hatte Silverstein sich mit ihm bereits über eine Restaurierung des WTC-Komplexes beraten. Daher wollte Larry Silverstein nach der Bekanntgabe, dass Daniel Libeskind den Architekturwettbewerb gewonnen hatte, unbedingt auch David Childs mit in das Planungsteam aufnehmen. Anfangs versuchte man, Childs gemeinsam im Team mit Libeskind arbeiten zu lassen. Dies scheiterte jedoch, worauf man David Childs zum alleinigen Architekten des 1&amp;nbsp;WTC erklärte. Er veränderte die Gestalt des Gebäudes deutlich, vom Originalentwurf ist schließlich lediglich die Höhe geblieben. David Childs ist auch Architekt des neu erbauten [[7&amp;nbsp;World Trade Center]]s.<br /> <br /> === Dan Tishman ===<br /> Dan Tishman ist der Geschäftsführer der [[Tishman Construction|''Tishman Construction Corporation'']]. Dies ist ein bekanntes Bauunternehmen, das in den ganzen Vereinigten Staaten tätig ist. Etliche Hochhäuser wurden von Tishman Construction bereits errichtet (zum Beispiel der [[Bank of America Tower (New York City)|Bank of America Tower]] in New York City). Auch die Twin Towers wurden von Tishman errichtet, damals leitete sein Vater John Tishman die Firma. Dan Tishman und sein Unternehmen sind auch für den Bau der anderen WTC-Türme verantwortlich. Auch das alte und das neue [[7 World Trade Center]] wurden von Tishman Construction errichtet.<br /> <br /> == Daten ==<br /> === Faktensammlung ===<br /> [[Datei:Freedomtowerdecember.jpg|mini|Arbeiten am Gebäudesockel des One World Trade Center im Dezember 2009]]<br /> [[Datei:NYC 07 2012 One WTC 4060 top.jpg|mini|Blick von unten auf den oberen Teil des in Bau befindlichen Gebäudes kurz vor Erreichen der Dachhöhe, Juli 2012]]<br /> [[Datei:20150623 1 World Trade Center (2).JPG|mini|Blick von unten auf das Gebäude vom 9/11-Memorial]]<br /> * [[Spatenstich]]: 27. April 2006<br /> * [[Richtfest]]: Beendigung der Montage der Spitze am 10. Mai 2013<br /> * Fertigstellung: November 2014<br /> * Eröffnung: 3. November 2014<br /> * Eröffnung Aussichtsplattform und Restaurant: 29. Mai 2015&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> * Höhe: 541,3 Meter<br /> * Spitze: 541,3 Meter<br /> * Dach: 417 Meter<br /> * oberstes Stockwerk: 406,6 Meter&lt;ref name=&quot;SSP-Bauplan1&quot; /&gt;<br /> * überirdische Etagen: Gesamt 104 (nach [[Council on Tall Buildings and Urban Habitat|CTBUH]]-Kriterien 94)<br /> * unterirdische Etagen: 5<br /> * Aufzüge: 73 (davon 54 Personenaufzüge)&lt;ref name=&quot;PA Office Space&quot; /&gt;<br /> * nutzbare Gesamtfläche: 325.279 Quadratmeter<br /> * Restaurant: 102. Etage (über 390 Meter hoch gelegen)<br /> * Aussichtsplattformen: ab Stockwerk 100 (zwischen 386 Meter und 406 Meter)<br /> * Stahlverwendung: über 50.000 Tonnen<br /> * Breite × Länge (horizontale Tiefe) des Erdgeschosses: 61 Meter × 61 Meter<br /> * Höhe des Turmsockels: 60 Meter<br /> * Tiefe des Fundaments: 60 Meter<br /> * [[New York City Subway|U-Bahnzugang]]: Unterirdischer Zugang zur [[World Trade Center (PATH-Station)|Haltestelle ''World Trade Center'']]<br /> <br /> === Etagennutzung ===<br /> Die folgende Nutzung der Stockwerke wird auf ''[[SkyscraperPage|skyscraperpage.com]]'' angegeben:&lt;ref name=&quot;SSP&quot; /&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Stockwerke<br /> ! Nutzung<br /> |-<br /> | Dach<br /> | Montage einer 124&amp;nbsp;Meter hohen Spitze<br /> |-<br /> | 103–105<br /> | Aussichtsetagen, Telekommunikations- und Technikgeschosse<br /> |-<br /> | 102<br /> | Restaurant<br /> |-<br /> | 100–101<br /> | Aussichtsetagen<br /> |-<br /> | 95–99<br /> | Technikgeschosse<br /> |-<br /> | 65–94<br /> | Büros<br /> |-<br /> | 64<br /> | ''[[Skylobby]]''<br /> |-<br /> | 21–63<br /> | Büros<br /> |-<br /> | 1–20<br /> | Schutzmantel vor Bodenangriffen wie z.&amp;nbsp;B. LKW-Bomben etc.&lt;ref&gt;{{Literatur|Titel=This is what One World Trade Center makes so special - skyscraper.blog|Sammelwerk=skyscraper.blog|Datum=2017-05-01|Online=http://skyscraper.blog/this-is-what-one-world-trade-center-makes-to-special/|Abruf=2017-05-02}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | 0<br /> | Erdgeschoss mit Lobby<br /> |-<br /> | B1–B5<br /> | U-Bahnzugang, Einkaufspassage (unterirdisch)<br /> |}<br /> <br /> == Besondere Aktionen ==<br /> Im März 2014 veröffentlichte ein Basejumper ein im September 2013 entstandenes Video, bei dem sein Sprung vom Dach des One World Trade Centers bei Nacht gefilmt wurde. Nach dem [[Base-Jumping]] landete er auf der West Street in Manhattan.&lt;ref&gt;[https://www.focus.de/panorama/videos/basejump-541-meter-hoch-waghalsiger-sprung-vom-one-world-trade-center_id_3716680.html ''541 Meter: Waghalsiger Sprung vom One World Trade Center''], Focus&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im November 2015 wurde der Künstler [[Donald Martiny]] eingeladen, zwei Werke für das One World Trade Center zu verfassen. Da seine Arbeiten sehr groß waren und nicht in seinem Studio gefertigt werden konnten, arbeitete Martiny während der Öffnungszeiten des Centers vor Publikum. Seine Werke tragen die Namen ''Lenape'' (benannt nach einem Indianerstamm, der früher große Teile der heutigen Bundesstaaten [[New York (Bundesstaat)|New York]] und [[New Jersey]] bevölkerte) und ''Unami'' (benannt nach der mittlerweile ausgestorbenen Sprache der Lenapes).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://issuu.com/trafficcreativemanagement/docs/mm_artists_final_9_13 |hrsg=Durst Organisation |titel=The artists of One World Trade Center |werk=issuu.com |seiten=18-25 |datum=13.09.2016 |zugriff=2017-12-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Anna Furman |url=https://www.artsy.net/article/artsy-editorial-one-world-trade-center-s-lobby-gets-two-massive-brushstrokes |titel=One World Trade Center’s Lobby Gets Two Massive Brushstrokes |werk=artsy.net |datum=2015-11-19 |zugriff=2018-01-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der höchsten Bürogebäude der Welt]]<br /> * [[Liste der höchsten Gebäude in Nord- und Zentralamerika]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Heike Hoffmann: ''Post World Trade Center Planning – Der Kampf um New York City’s Ground Zero.'' Universitäts-Verlag der Technischen Universität, Berlin 2008, ISBN 978-3-7983-2070-3.<br /> * Andres Lepik: ''Wolkenkratzer.'' Prestel, München 2005, ISBN 3-7913-3454-9.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|One World Trade Center|3=S}}<br /> * [http://onewtc.com/ Offizielle Website des One World Trade Centers] (englisch)<br /> * [https://oneworldobservatory.com/de-DE/ Offizielle Website der Aussichtsplattform] (deutsch)<br /> * [http://www.wtc.com/ Website des World Trade Centers von Silverstein Properties] (englisch)<br /> * [http://www.wtcprogress.com/ Informationen zum neuen World Trade Center, Website der ''Port Authority''] (englisch)<br /> * {{SkyscraperPage.com|7788}}<br /> * {{SkyscraperPage.com|cityID=8|New York City}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Gebäudekomplex Ground Zero}}<br /> <br /> {{Coordinate |NS=40/42/46.80/N |EW=74/0/48.60/W |type=landmark |region=US-NY}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hochhaus in Manhattan]]<br /> [[Kategorie:Hochhaus in Nordamerika]]<br /> [[Kategorie:Bürogebäude in New York City]]<br /> [[Kategorie:World Trade Center]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk der Postmoderne in New York City]]<br /> [[Kategorie:Skidmore, Owings and Merrill]]<br /> [[Kategorie:Erbaut in den 2010er Jahren|New York City]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lage_(Weinbau)&diff=193857616 Lage (Weinbau) 2019-11-08T02:45:26Z <p>Da flow: Anpassung Tempus (EU-Änderungen sind inzwischen in Kraft)</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Großlage|Zum gleichlautenden ''polizeitaktischen'' Ausdruck für bestimmte (Gefahren-)Situationen siehe [[Polizeiliche Lage]].}}<br /> {{Staatslastig|DE|Betrifft=Artikel}}<br /> {{Belege fehlen}}<br /> <br /> Mit '''Lage''' wird im [[Weinbau]] der geographische [[Anbau (Landwirtschaft)|Anbau]]&lt;nowiki/&gt;ort des [[Wein]]s bezeichnet. Lagebezeichnungen sind in Deutschland für sämtliche Weinanbau[[Katasterfläche|flächen]] vorgegeben. Gegliedert werden Lagen [[Hierarchie|hierarchisch]] nach ''[[Weinbaugebiet|Anbaugebiet]]'' &gt; ''[[Bereich (Weinbau)|Bereich]]'' &gt; ''[[Großlage]]'' &gt; ''[[#Einzellage|Einzellage]]''.<br /> <br /> == Allgemein ==<br /> Im österreichischen Weingesetz ist analog zum deutschen „Anbaugebiet“ das „Weinbaugebiet“ definiert. In der Schweiz findet der Ausdruck „Rebbauzone“ Verwendung.<br /> <br /> Im germanischen Herkunftsbezeichnungssystem ergibt sich im Unterschied zum romanischen Herkunftsbezeichnungssystem aus der Nennung des Anbaugebiets keine Aussage über den Weintyp, die Geschmacksrichtung oder die Herstellung des Weines.<br /> <br /> Die ältesten urkundlich definierten Anbaugebiete betreffen den [[Portwein]] aus dem [[Duero|Dourogebiet]] (1756) und den [[Chianti (Gebiet)#Weinbau im Chianti-Classico-Gebiet|Chianti Classico]] der [[Toskana]] (1716).<br /> <br /> == Deutschland ==<br /> === Anbaugebiet ===<br /> Im [[Weingesetz#Weinrecht in Deutschland|deutschen Weingesetz]] wurde dieser Begriff 1971 festgesetzt. Das Anbaugebiet ist eine Herkunftsbezeichnung für Qualitätswein, die sich auf ein genau abgegrenztes Gebiet bezieht. Anbaugebiete werden weiter in [[Bereich (Weinbau)|Bereiche]] und Großlagen und Einzellagen unterteilt. In Deutschland sind 13 Anbaugebiete für Qualitäts- und Prädikatweine festgelegt, siehe auch den Artikel [[Anbaugebiet]].<br /> <br /> === Großlage ===<br /> Großlage ist eine Herkunftsbezeichnung beim [[Weinbau]]. Sie ist nach dem deutschen [[Tafelwein]] und dem [[Qualitätswein]] bestimmter Anbaugebiete (QbA) die drittgrößte Einheit, um die Herkunft eines [[Wein]]es aus Deutschland zu bestimmen. Sie bezeichnet fast immer die Zusammenfassung mehrerer Einzellagen eines bestimmten deutschen [[Weinanbaugebiet|Anbaugebietes]]. Es gibt derzeit knapp 170 (Stand 2004) Großlagen in Deutschland, die durchschnittlich 600 [[Hektar]] groß sind. Von der Namensgebung her ist die Großlage nicht von einer Einzellage zu unterscheiden.<br /> <br /> Weine aus Großlagen müssen nicht unbedingt schlechterer Qualität sein als solche aus Einzellagen. Es kommt vor allem auf die Qualität der Lagen an, die einer Großlage angehören. Jedoch wird eine gute und bekannte Einzellage in der Regel als solche vermarktet. Weine mit einer Großlage auf dem Etikett sind daher meist:<br /> *von einer im Vergleich nicht gut angesehenen Lage<br /> *ein Verschnitt von Trauben aus verschiedenen Lagen innerhalb einer Großlage<br /> Viele Großlagen haben einen schlechten Ruf unter Verbrauchern und Winzern, deshalb wird derzeit im Zuge einer Reform des Weingesetzes über ihre Zukunft diskutiert.<br /> <br /> === Einzellage ===<br /> Die Einzellage ist im [[Weinbau]] im Gegensatz zur Großlage eine detailliertere Angabe auf dem [[Weinetikett]]. Sie bezeichnet eine bestimmte Rebfläche, die mindestens fünf Hektar groß sein muss – es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie etwa die Lage [[Walporzheimer Gärkammer]] zeigt. In Verbindung mit der Einzellage wird auf dem Etikett die Ortsbezeichnung genannt, zum Beispiel „[[Forster Ungeheuer]]“, wobei „Forst“ die Ortschaft bezeichnet und „Ungeheuer“ die Lage. Es gibt in Deutschland rund 2600 Einzellagen.<br /> <br /> Die Lagenbezeichnungen stellen mittlerweile nicht immer eine wirkliche Qualitätsbezeichnung dar, unter anderem weil manchmal Gebiete unterschiedlicher Qualität einer ursprünglich bedeutenden Einzellage zugeordnet wurden. Viele Winzer und Verbände streben daher eine Reform an und gehen eigene Wege. Außerdem ist rein durch die Angaben auf dem Flaschenetikett eine Großlage nicht von einer Einzellage zu unterscheiden.<br /> <br /> Einige Weine, vor allem im [[Rheingau (Weinbaugebiet)|Rheingau]], tragen daher Bezeichnungen wie „Erstes Gewächs“ (Frankreich = [[Premier Cru]]) und „Großes Gewächs“ (Frankreich = [[Grand Cru]]). Die bekannteste deutsche Einzellage ist der „[[Bernkasteler Doctor]]“. Mit der Neugestaltung des Weingesetzes 2011 im Zuge der EU-Weinmarktreform wurde der Wert einer Einzellage hervorgehoben. Seitdem gibt es eine Verbindung aus dem französischen System (Cru, Grand Gru und Premier Cru) und dem deutschen System (Qualitätsstufenmodell), beginnend bei „Deutscher Wein“ über z.&amp;nbsp;B. „Landwein Rhein“, Gebietswein (z.&amp;nbsp;B. Mosel, Rheingau u.&amp;nbsp;a.) bis hin zum Ortswein, sowie bei besonders wertvollen Lagen zusätzlich die Spitze „Großes Gewächs“ und „Erstes Gewächs“. Begriffe wie „Selection“, die nicht das Terroir, sondern eine Ausbauvariante widerspiegeln, passen nicht mehr in dieses Konzept. Dabei spielt auch eine Rolle, dass es nicht immer ganz einfach ist, ein Produkt zu vermarkten, das so vielfältig ist wie Wein.<br /> <br /> Für sich genommen, ohne Lagenbezeichnung, sind all diese Begriffe jedoch austauschbar, der typische Charakter einer Gegend ([[Terroir]]) tritt in den Hintergrund. Die Bezeichnung der Einzellage wird deshalb, zumindest bei Spitzenweinen und Spitzenlagen, vermutlich weiterhin ihre Berechtigung und Bedeutung behalten.<br /> <br /> == Österreich ==<br /> Die etwas über 30 Großlagen in Österreich sind äußerst selten auf Etiketten zu finden und spielen bei den Bezeichnungen kaum eine Rolle.<br /> <br /> === Riede ===<br /> Eine Riede im Sinne des [[Weingesetz#Weinrecht in Österreich|österreichischen Weingesetzes]] „ist ein Gebietsteil einer Gemeinde, der sich durch natürliche oder künstliche Grenzen oder infolge der weinbaulichen Nutzung als selbstständiger Gebietsteil darstellt und entweder schon bisher als Weinbauriede bezeichnet wurde oder infolge der Lage und Bodenbeschaffenheit die Hervorbringung gleichartiger und gleichwertiger Weine erwarten lässt.“&lt;ref&gt;[http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&amp;Gesetzesnummer=20006524 Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Weingesetz 2009, Fassung vom 10. Februar 2012], abgerufen am 10. Februar 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gewisse Ähnlichkeiten zum in Deutschland verwendeten Begriff ''Einzellage'' sind erkennbar, die genaue Definition weicht aber ab.<br /> <br /> Im Gegensatz zu den Großlagen sind die Rieden nach dem österreichischen Weingesetz nicht durch Verordnung des Bundesministers festzusetzen.<br /> <br /> == Frankreich ==<br /> ''siehe [[Cru]]''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Frank Schoonmaker: Das Wein-Lexikon – Die Weine der Welt, Frankfurt am Main 1978 (Fischer Taschenbuch Verlag), ISBN 3-596-21872-1, Artikel „Lage“ (Seite 130), „Einzellage“ (Seite 77), „Großlage“ (Seite 103), „Ried“ (Seite 189)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Weinlage| ]]<br /> [[Kategorie:Produktklassifikation]]<br /> [[Kategorie:Humangeographisches Objekt]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Lage_(Weinbau)&diff=193857609 Diskussion:Lage (Weinbau) 2019-11-08T02:44:15Z <p>Da flow: /* Sätze löschen oder anpassen in Einzellage */</p> <hr /> <div>== siehe auch: ==<br /> ''* [[Liste_der_Weinorte_in_Franken|Liste der Weinorte in Franken]] mit Lagebezeichnung''<br /> : Nach dieser Logik müssten jetzt auch alle anderen Weinorte folgen - nicht nur die fränkischen. [[Benutzer:xavax|xavax]] 23:13, 2. Juli 2006 (CEST)<br /> :: ACK, [[Benutzer:Guty|Guty]] 21:57, 11. Sep 2006 (CEST)<br /> <br /> ==Struktur==<br /> Der Ersteller wollte in diesem Artikel wohl sämtliche Lagebezeichnungen im deutschen Weinanbau unterbringen. Bei den Einzellagen und den Großlagen ist ihm dies gelungen; für Bereiche und Weinbaugebiete gibt es allerdings gesonderte Wikipediaartikel. Zwecks eindeutiger Struktur sollte man entweder<br /> * Weinbaugebiete, Bereiche, Großlagen und Einzellagen (statt wie bisher nur Großlagen und Einzellagen) per Gliederungspunkt in diesem Artikel beschreiben. Die Lemmata Weinbaugebiet, Bereich, Großlage und Einzellage erhalten dann jeweils einen Redirect auf [[Lage (Weinbau)]] oder<br /> * für Weinbaugebiete, Bereiche, Großlagen und Einzellagen jeweils einen Einzelartikel erstellen.<br /> Ich plädiere für Lösung 2, da sie übersichtlicher ist (besser mehrere kleine Artikel als einen großen) und viele Wiki-Benutzer (inklusive ich) immer wieder Begriffe wie etwa &quot;Großlage&quot; in Artikeln direkt verlinken, ohne zu wissen, dass sie die User damit auf eine Weiterleitungsseite führen. --[[Benutzer:D0c|D0c]] 20:02, 12. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> :Lösung 2 würde mir auch gefallen. Generell würde ich den Artikeln aber einen etwas ''internationaleren'' Anstrich geben. ;-) [[Benutzer:Guty|Guty]] 20:58, 12. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> ::Was genau meinst du mit internationalem Anstrich? Keine weiteren Meinungen? --[[Benutzer:D0c|D0c]] 18:31, 19. Nov. 2006 (CET)<br /> :::Meiner Meinung nach sind die Zusammenhänge zwischen Weinbaugebieten, Bereichen, Großlagen und Lagen interessant. Dies sollte in einer Aufteilung in verschiedene Artikel nicht untergehen. Derartige Einteilungen gibt es aber nicht nur in Deutschland sondern im gesamten deutschsprachigen Raum und auch darüber hinaus. Informationen darüber sollten in den Artikeln nicht fehlen. Mit Auflistungen muß man vorsichtig umgehen. Die könnten eventuell in eigenen Punkten in den Artikel vorkommen. Oder besser gleich in die entsprechendne &quot;Weinbau in XY&quot;-Artikel einbauen und nur verlinken. Teilweise kann ich sicherlich was beisteuern. [[Benutzer:Guty|Guty]] 17:59, 21. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> Vor allem müsste mal geprüft werden, ob die Flächenangaben stimmen: Die Fläche eines Weinbaugebietes kann nicht genauso groß sein wie die Fläche einer Einzellage, es sei denn das Gebiet hat nur eine Einzellage was unwahrscheinlich ist. --[[Benutzer:House1630|House1630]] ([[Benutzer Diskussion:House1630|Diskussion]]) 11:29, 23. Jul. 2012 (CEST)<br /> <br /> ==[[Weinbauregion]]en==<br /> <br /> Hier fehlen bitte noch weitere Begriffe wie die [[Weinbauregion]]en, [[Bergweinbaulage]]. Es gibt zwischen den Ländern Deutschland, Österreich, Italien (Südtirol) und der Schweiz nicht große Unterschiede, aber man könnte näher darauf eingehen. --[[Benutzer:Bauer Karl|Bauer Karl]] 11:02, 25. Okt. 2009 (CET)<br /> <br /> == Links ==<br /> <br /> Man könnte ienen Link auf das Glossar von Wein-Plus setzten, wo diese Begriffe auch ganz gut erkärt werden. &quot;www.wein-plus.de/glossar/index.html?Suchwort=einzellage&quot; <br /> Wie wäre es mit einem Verweis auf unsere nicht-kommerzielle und kooperativen Seite &quot;weinlagen-info.de&quot;--[[Benutzer:Charlie11|Charlie11]] 15:58, 2. Feb. 2010 (CET)<br /> <br /> Gerade per Zufall darüber gestolpert: &quot;www.weinetikettensammler.de/index.php?show=archiv&quot; bzw. &quot;www.weinetikettensammler.de/archiv/pages/archiv.php&quot; - hier sind teilweise auch Etiketten eingescannt als Beleg für die Verwendung der Lagenbezeichnung auf der Weinflasche. Die Homepage ist nicht-kommerziell und scheint mir mit viel Liebe gestaltet. -- [[Spezial:Beiträge/217.224.246.152|217.224.246.152]] 13:27, 15. Apr. 2011 (CEST)<br /> <br /> == Sätze löschen oder anpassen in Einzellage ==<br /> Hallo alle, habe gerade die Zeiten angepaßt (2011 ist inzwischen vorbei), und wollte die Sätze hier löschen, aber vorher noch mal mit Euch gegenchecken:<br /> <br /> * ''&quot;Begriffe wie „Selection“, die nicht das Terroir, sondern eine Ausbauvariante widerspiegeln, passen nicht mehr in dieses Konzept. Dabei spielt auch eine Rolle, dass es nicht immer ganz einfach ist, ein Produkt zu vermarkten, das so vielfältig ist wie Wein.&quot;''<br /> <br /> Selection und Classic sind m.W.n. nachwievor erlaubt. Den zweiten Satz finde ich erstens unenzyklopädisch und zweitens relativ... allgemein.<br /> <br /> * ''&quot;Für sich genommen, ohne Lagenbezeichnung, sind all diese Begriffe jedoch austauschbar, der typische Charakter einer Gegend (Terroir) tritt in den Hintergrund. Die Bezeichnung der Einzellage wird deshalb, zumindest bei Spitzenweinen und Spitzenlagen, vermutlich weiterhin ihre Berechtigung und Bedeutung behalten.&quot;''<br /> <br /> Diese Sätze verstehe ich nicht, was ist mit &quot;all diese Begriffe&quot; gemeint, und inwiefern tritt durch Lagenbezeichnungen das Terroir in den Hintergrund?<br /> <br /> Danke im voraus für Eure Hilfe --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 03:39, 8. Nov. 2019 (CET)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Lage_(Weinbau)&diff=193857590 Diskussion:Lage (Weinbau) 2019-11-08T02:41:18Z <p>Da flow: </p> <hr /> <div>== siehe auch: ==<br /> ''* [[Liste_der_Weinorte_in_Franken|Liste der Weinorte in Franken]] mit Lagebezeichnung''<br /> : Nach dieser Logik müssten jetzt auch alle anderen Weinorte folgen - nicht nur die fränkischen. [[Benutzer:xavax|xavax]] 23:13, 2. Juli 2006 (CEST)<br /> :: ACK, [[Benutzer:Guty|Guty]] 21:57, 11. Sep 2006 (CEST)<br /> <br /> ==Struktur==<br /> Der Ersteller wollte in diesem Artikel wohl sämtliche Lagebezeichnungen im deutschen Weinanbau unterbringen. Bei den Einzellagen und den Großlagen ist ihm dies gelungen; für Bereiche und Weinbaugebiete gibt es allerdings gesonderte Wikipediaartikel. Zwecks eindeutiger Struktur sollte man entweder<br /> * Weinbaugebiete, Bereiche, Großlagen und Einzellagen (statt wie bisher nur Großlagen und Einzellagen) per Gliederungspunkt in diesem Artikel beschreiben. Die Lemmata Weinbaugebiet, Bereich, Großlage und Einzellage erhalten dann jeweils einen Redirect auf [[Lage (Weinbau)]] oder<br /> * für Weinbaugebiete, Bereiche, Großlagen und Einzellagen jeweils einen Einzelartikel erstellen.<br /> Ich plädiere für Lösung 2, da sie übersichtlicher ist (besser mehrere kleine Artikel als einen großen) und viele Wiki-Benutzer (inklusive ich) immer wieder Begriffe wie etwa &quot;Großlage&quot; in Artikeln direkt verlinken, ohne zu wissen, dass sie die User damit auf eine Weiterleitungsseite führen. --[[Benutzer:D0c|D0c]] 20:02, 12. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> :Lösung 2 würde mir auch gefallen. Generell würde ich den Artikeln aber einen etwas ''internationaleren'' Anstrich geben. ;-) [[Benutzer:Guty|Guty]] 20:58, 12. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> ::Was genau meinst du mit internationalem Anstrich? Keine weiteren Meinungen? --[[Benutzer:D0c|D0c]] 18:31, 19. Nov. 2006 (CET)<br /> :::Meiner Meinung nach sind die Zusammenhänge zwischen Weinbaugebieten, Bereichen, Großlagen und Lagen interessant. Dies sollte in einer Aufteilung in verschiedene Artikel nicht untergehen. Derartige Einteilungen gibt es aber nicht nur in Deutschland sondern im gesamten deutschsprachigen Raum und auch darüber hinaus. Informationen darüber sollten in den Artikeln nicht fehlen. Mit Auflistungen muß man vorsichtig umgehen. Die könnten eventuell in eigenen Punkten in den Artikel vorkommen. Oder besser gleich in die entsprechendne &quot;Weinbau in XY&quot;-Artikel einbauen und nur verlinken. Teilweise kann ich sicherlich was beisteuern. [[Benutzer:Guty|Guty]] 17:59, 21. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> Vor allem müsste mal geprüft werden, ob die Flächenangaben stimmen: Die Fläche eines Weinbaugebietes kann nicht genauso groß sein wie die Fläche einer Einzellage, es sei denn das Gebiet hat nur eine Einzellage was unwahrscheinlich ist. --[[Benutzer:House1630|House1630]] ([[Benutzer Diskussion:House1630|Diskussion]]) 11:29, 23. Jul. 2012 (CEST)<br /> <br /> ==[[Weinbauregion]]en==<br /> <br /> Hier fehlen bitte noch weitere Begriffe wie die [[Weinbauregion]]en, [[Bergweinbaulage]]. Es gibt zwischen den Ländern Deutschland, Österreich, Italien (Südtirol) und der Schweiz nicht große Unterschiede, aber man könnte näher darauf eingehen. --[[Benutzer:Bauer Karl|Bauer Karl]] 11:02, 25. Okt. 2009 (CET)<br /> <br /> == Links ==<br /> <br /> Man könnte ienen Link auf das Glossar von Wein-Plus setzten, wo diese Begriffe auch ganz gut erkärt werden. &quot;www.wein-plus.de/glossar/index.html?Suchwort=einzellage&quot; <br /> Wie wäre es mit einem Verweis auf unsere nicht-kommerzielle und kooperativen Seite &quot;weinlagen-info.de&quot;--[[Benutzer:Charlie11|Charlie11]] 15:58, 2. Feb. 2010 (CET)<br /> <br /> Gerade per Zufall darüber gestolpert: &quot;www.weinetikettensammler.de/index.php?show=archiv&quot; bzw. &quot;www.weinetikettensammler.de/archiv/pages/archiv.php&quot; - hier sind teilweise auch Etiketten eingescannt als Beleg für die Verwendung der Lagenbezeichnung auf der Weinflasche. Die Homepage ist nicht-kommerziell und scheint mir mit viel Liebe gestaltet. -- [[Spezial:Beiträge/217.224.246.152|217.224.246.152]] 13:27, 15. Apr. 2011 (CEST)<br /> <br /> == Sätze löschen oder anpassen in Einzellage ==<br /> Hallo alle, habe gerade die Zeiten angepaßt (2011 ist inzwischen vorbei), und wollte die Sätze hier löschen, aber vorher noch mal mit Euch gegenchecken:<br /> &quot;'Begriffe wie „Selection“, die nicht das Terroir, sondern eine Ausbauvariante widerspiegeln, passen nicht mehr in dieses Konzept. Dabei spielt auch eine Rolle, dass es nicht immer ganz einfach ist, ein Produkt zu vermarkten, das so vielfältig ist wie Wein.'&quot;<br /> <br /> Selection und Classic sind m.W.n. nachwievor erlaubt. Den zweiten Satz finde ich erstens unenzyklopädisch und zweitens relativ... allgemein.<br /> <br /> &quot;'Für sich genommen, ohne Lagenbezeichnung, sind all diese Begriffe jedoch austauschbar, der typische Charakter einer Gegend (Terroir) tritt in den Hintergrund. Die Bezeichnung der Einzellage wird deshalb, zumindest bei Spitzenweinen und Spitzenlagen, vermutlich weiterhin ihre Berechtigung und Bedeutung behalten.'&quot;<br /> <br /> Diese Sätze verstehe ich nicht, was ist mit &quot;all diese Begriffe&quot; gemeint, und inwiefern tritt durch Lagenbezeichnungen das Terroir in den Hintergrund?<br /> <br /> Danke im voraus für Eure Hilfe --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 03:39, 8. Nov. 2019 (CET)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Lage_(Weinbau)&diff=193857569 Diskussion:Lage (Weinbau) 2019-11-08T02:39:37Z <p>Da flow: </p> <hr /> <div>== siehe auch: ==<br /> ''* [[Liste_der_Weinorte_in_Franken|Liste der Weinorte in Franken]] mit Lagebezeichnung''<br /> : Nach dieser Logik müssten jetzt auch alle anderen Weinorte folgen - nicht nur die fränkischen. [[Benutzer:xavax|xavax]] 23:13, 2. Juli 2006 (CEST)<br /> :: ACK, [[Benutzer:Guty|Guty]] 21:57, 11. Sep 2006 (CEST)<br /> <br /> ==Struktur==<br /> Der Ersteller wollte in diesem Artikel wohl sämtliche Lagebezeichnungen im deutschen Weinanbau unterbringen. Bei den Einzellagen und den Großlagen ist ihm dies gelungen; für Bereiche und Weinbaugebiete gibt es allerdings gesonderte Wikipediaartikel. Zwecks eindeutiger Struktur sollte man entweder<br /> * Weinbaugebiete, Bereiche, Großlagen und Einzellagen (statt wie bisher nur Großlagen und Einzellagen) per Gliederungspunkt in diesem Artikel beschreiben. Die Lemmata Weinbaugebiet, Bereich, Großlage und Einzellage erhalten dann jeweils einen Redirect auf [[Lage (Weinbau)]] oder<br /> * für Weinbaugebiete, Bereiche, Großlagen und Einzellagen jeweils einen Einzelartikel erstellen.<br /> Ich plädiere für Lösung 2, da sie übersichtlicher ist (besser mehrere kleine Artikel als einen großen) und viele Wiki-Benutzer (inklusive ich) immer wieder Begriffe wie etwa &quot;Großlage&quot; in Artikeln direkt verlinken, ohne zu wissen, dass sie die User damit auf eine Weiterleitungsseite führen. --[[Benutzer:D0c|D0c]] 20:02, 12. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> :Lösung 2 würde mir auch gefallen. Generell würde ich den Artikeln aber einen etwas ''internationaleren'' Anstrich geben. ;-) [[Benutzer:Guty|Guty]] 20:58, 12. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> ::Was genau meinst du mit internationalem Anstrich? Keine weiteren Meinungen? --[[Benutzer:D0c|D0c]] 18:31, 19. Nov. 2006 (CET)<br /> :::Meiner Meinung nach sind die Zusammenhänge zwischen Weinbaugebieten, Bereichen, Großlagen und Lagen interessant. Dies sollte in einer Aufteilung in verschiedene Artikel nicht untergehen. Derartige Einteilungen gibt es aber nicht nur in Deutschland sondern im gesamten deutschsprachigen Raum und auch darüber hinaus. Informationen darüber sollten in den Artikeln nicht fehlen. Mit Auflistungen muß man vorsichtig umgehen. Die könnten eventuell in eigenen Punkten in den Artikel vorkommen. Oder besser gleich in die entsprechendne &quot;Weinbau in XY&quot;-Artikel einbauen und nur verlinken. Teilweise kann ich sicherlich was beisteuern. [[Benutzer:Guty|Guty]] 17:59, 21. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> Vor allem müsste mal geprüft werden, ob die Flächenangaben stimmen: Die Fläche eines Weinbaugebietes kann nicht genauso groß sein wie die Fläche einer Einzellage, es sei denn das Gebiet hat nur eine Einzellage was unwahrscheinlich ist. --[[Benutzer:House1630|House1630]] ([[Benutzer Diskussion:House1630|Diskussion]]) 11:29, 23. Jul. 2012 (CEST)<br /> <br /> ==[[Weinbauregion]]en==<br /> <br /> Hier fehlen bitte noch weitere Begriffe wie die [[Weinbauregion]]en, [[Bergweinbaulage]]. Es gibt zwischen den Ländern Deutschland, Österreich, Italien (Südtirol) und der Schweiz nicht große Unterschiede, aber man könnte näher darauf eingehen. --[[Benutzer:Bauer Karl|Bauer Karl]] 11:02, 25. Okt. 2009 (CET)<br /> <br /> == Links ==<br /> <br /> Man könnte ienen Link auf das Glossar von Wein-Plus setzten, wo diese Begriffe auch ganz gut erkärt werden. &quot;www.wein-plus.de/glossar/index.html?Suchwort=einzellage&quot; <br /> Wie wäre es mit einem Verweis auf unsere nicht-kommerzielle und kooperativen Seite &quot;weinlagen-info.de&quot;--[[Benutzer:Charlie11|Charlie11]] 15:58, 2. Feb. 2010 (CET)<br /> <br /> Gerade per Zufall darüber gestolpert: &quot;www.weinetikettensammler.de/index.php?show=archiv&quot; bzw. &quot;www.weinetikettensammler.de/archiv/pages/archiv.php&quot; - hier sind teilweise auch Etiketten eingescannt als Beleg für die Verwendung der Lagenbezeichnung auf der Weinflasche. Die Homepage ist nicht-kommerziell und scheint mir mit viel Liebe gestaltet. -- [[Spezial:Beiträge/217.224.246.152|217.224.246.152]] 13:27, 15. Apr. 2011 (CEST)<br /> <br /> Hallo alle, habe gerade die Zeiten angepaßt (2011 ist inzwischen vorbei), und wollte die Sätze hier löschen, aber vorher noch mal mit Euch gegenchecken:<br /> &quot;'Begriffe wie „Selection“, die nicht das Terroir, sondern eine Ausbauvariante widerspiegeln, passen nicht mehr in dieses Konzept. Dabei spielt auch eine Rolle, dass es nicht immer ganz einfach ist, ein Produkt zu vermarkten, das so vielfältig ist wie Wein.'&quot;<br /> <br /> Selection und Classic sind m.W.n. nachwievor erlaubt. Den zweiten Satz finde ich erstens unenzyklopädisch und zweitens relativ... allgemein.<br /> <br /> &quot;'Für sich genommen, ohne Lagenbezeichnung, sind all diese Begriffe jedoch austauschbar, der typische Charakter einer Gegend (Terroir) tritt in den Hintergrund. Die Bezeichnung der Einzellage wird deshalb, zumindest bei Spitzenweinen und Spitzenlagen, vermutlich weiterhin ihre Berechtigung und Bedeutung behalten.'&quot;<br /> <br /> Diese Sätze verstehe ich nicht, was ist mit &quot;all diese Begriffe&quot; gemeint, und inwiefern tritt durch Lagenbezeichnungen das Terroir in den Hintergrund?<br /> <br /> Danke im voraus für Eure Hilfe --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 03:39, 8. Nov. 2019 (CET)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gentleman_(Musiker)&diff=193725931 Gentleman (Musiker) 2019-11-03T17:13:59Z <p>Da flow: </p> <hr /> <div>[[Datei:2013-08-25 Chiemsee Reggae Summer - Gentleman 6500-cropped.JPG|mini|Gentleman (2013)]]<br /> [[Datei:2013-08-25 Gentleman during press conference at Chiemsee Reggae Summer '13 BT0A4646 bw.jpg|mini|hochkant=0.8|Gentleman (2013)]]<br /> '''Gentleman''' (* [[19. April]] [[1975]]&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.musikmarkt.de/Brancheninsider/Kuenstlerlexikon/Act/Gentleman |wayback=20140506020209 |text=musikmarkt Bands von A bis Z |archiv-bot=2019-04-13 05:11:50 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 5. Mai 2014.&lt;/ref&gt; in [[Osnabrück]]; bürgerlich ''Tilmann Otto'') ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Reggae]]-[[Musiker]].<br /> <br /> == Jugend und Familie ==<br /> Gentleman wurde als Sohn eines [[Lutheraner|evangelisch-lutherischen]] Pastors in Osnabrück geboren, zog aber schon im ersten Jahr nach Köln und wuchs in der Kölner Südstadt auf. In seiner Jugend besuchte er zunächst die [[Kaiserin-Augusta-Schule]] und anschließend das [[Hansagymnasium Köln|Hansagymnasium]]. Er wurde von beiden Schulen verwiesen und wechselte dann zum [[Humboldt-Gymnasium Köln|Humboldt-Gymnasium]], das er freiwillig verließ.&lt;ref&gt;Verena Koll, Martina Coyert: ''Am Rhein fließen die Ideen – Reggae-Star Gentleman spielt am Samstag beim Summerjam am Fühlinger See. Dem „Stadt-Anzeiger“ hat er sein Köln gezeigt.'' Kölner Stadt-Anzeiger, Freitag, 5. Juli 2013, S. 25&lt;/ref&gt; Gentleman reist seit seinem 18. Lebensjahr regelmäßig auf die Karibikinsel [[Jamaika]], dem Ursprungsort des Reggae und Dancehall.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Ich trage das ganze Jahr Shorts |Datum= |Online=[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/werbinich/gentleman-ich-trage-das-ganze-jahr-shorts/1203326.html tagesspiegel.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gentleman lebt heute in Köln, ist Vater zweier Kinder und mit der US-amerikanischen Sängerin Tamika verheiratet, die für Gentleman auch im Background mitsingt. Sein Bruder betreibt ein Restaurant in [[Köln-Ehrenfeld]].&lt;ref&gt;{{Toter Link|url=http://www.ardmediathek.de/sputnik/mdr-sputnik-die-besten-interviews?documentId=14430934|text=ardmediathek.de}}&lt;/ref&gt; Seine Schwester [[Ann-Kathrin Otto]] ist Künstlerin und Filmausstatterin und moderiert im [[ZDF]] das Magazin ''Wohnen &amp; Design'' bei ''[[Volle Kanne]]''.<br /> <br /> == Karriere ==<br /> Gentleman wurde durch die Mixtapes, die sein Bruder ihm aus Jamaika mitbrachte, inspiriert. Daraufhin reiste Gentleman mit 17 Jahren das erste Mal auf die Karibikinsel, um die Musik dort näher zu entdecken.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Gentleman – laut.de – Band |Sammelwerk=laut.de |Datum= |Online=[http://www.laut.de/Gentleman laut.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Die ersten musikalischen Schritte machte Gentleman als Selector beim Soundsystem 7 Star. Kurze Zeit später entwickelte er sich zum MC von Pow Pow Movement aus Köln und wechselte dann ab ca. 1992 zu dem Hamburger Soundsystem Silly Walks.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.planet-interview.de/personen/gentleman/ |titel=Gentleman – Planet Interview |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Die Stuttgarter Hip-Hop-Gruppe [[Freundeskreis]] traf Gentleman bei einer Party in Stuttgart 1997. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon viele Shows in Deutschland und Europa gespielt, auf denen er sowohl als MC als auch als Sänger eigener Stücke auftrat. [[Max Herre]] (Freundeskreis) gefiel Gentleman so gut, dass er ihn am Folgetag ins Studio einlud, wo er seinen Teil für ''Tabula Rasa'' einsang. Der Song landete auf Platz 13 der deutschen Charts,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.chartsurfer.de/artist/mellowbag-freundeskreis-feat-mr-gentleman/tabula-rasa-song_fcvcv.html |titel=Tabula Rasa von Mellowbag &amp; Freundeskreis feat. Mr. Gentleman |autor=Chartsurfer.de |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; worauf ein Plattenvertrag mit [[Four Music]] / [[Sony Music Entertainment|Sony]] und vier erfolgreichen Studioalben sowie einem Live-Album und einer -DVD folgte.<br /> <br /> 2005 trat Gentleman als Featuregast von [[Mamadee]] beim [[Bundesvision Song Contest]] für [[Nordrhein-Westfalen]] an. Das Lied belegte dort zusammen mit [[Sandy Mölling|Sandy]] feat. [[Manuellsen|Manuell]] ([[Rheinland-Pfalz]]) den letzten Platz. Außerdem gründete er 2005 gemeinsam mit seinem damaligen Manager Stephan Schulmeister das [[Musiklabel|Label]] [[Bushhouse Records]], dessen erste und einzige Veröffentlichung Mamadees Single ''Lass los'' war.<br /> <br /> Nach Gentlemans Anfängen als [[Deejay]] orientiert sich seine Musik heute vor allem an der klassischen Form des [[Reggae]]s, dem [[Roots-Reggae]], den auch seinerzeit [[Bob Marley]] produzierte. Sein Stil kann als Modern Conscious Roots bezeichnet werden und er singt ausschließlich auf Englisch und [[Jamaika-Kreolisch|Patois]]. In seiner Musik sind Einflüsse aus dem traditionellen Roots Reggae, der [[Studio One|Studio-One]]-Ära und [[Dancehall]], aber auch aus der [[Motown]]-Zeit bis hin zum [[Hip-Hop]].<br /> <br /> Seine Lieder greifen teilweise tagesaktuelle Themen auf, wie z.&amp;nbsp;B. ''It No Pretty'', wo er im Musikvideo Opfer einer U-Bahn-Prügelattacke wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.youtube.com/watch?v=utbVkvNrrdg |titel=Gentleman – It No Pretty |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Auch sozialkritische Nummern wie ''Dem Gone'', ''Superior'' und ''Leave us alone'' sind Teil seines Repertoires. In ihnen hinterfragt er den Zustand der Gesellschaft kritisch und drückt seine Verachtung gegenüber Gewalt und Ausbeutung (von Minderheiten) und genereller Ungerechtigkeit aus. Ein weiteres Thema ist in Gentlemans Texten omnipräsent: die Liebe – „der Stoff, aus dem wir alle gemacht sind“.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Gentleman Biographie New Day Dawn |Datum=2013}}&lt;/ref&gt; Besonders der Song ''Intoxication'' auf dem Album ''Drop Leaf Riddim'' hat sich 2005 in diesem Zuge als große Hilfe für musikalischen Durchbruch in der karibischen Reggae-Gemeinde herausgestellt.<br /> <br /> === 2017: Neues Album und Single-Releases ===<br /> Am 2. Juni 2017 veröffentlichte Gentleman die Lyric-Version seiner Single ''Ovaload'' mit [[Sean Paul]]. Das offizielle Video folgte am 2. August 2017. Die Single konnte sich zwei Wochen in den deutschen Charts halten. Am 9. Juni 2017 veröffentlichte er sein Album ''Selection''. <br /> <br /> Am 20. Juni 2017 veröffentlichte Gentleman seine Single ''Red Town''. Am 14. Juli 2017 veröffentlichte [[Michael Patrick Kelly]] seine Single ''iD'', bei der Gentleman als Gastmusiker mitwirkte. Zwei Monate später veröffentlichte er seine Single ''Imperfection'' in Kooperation mit dem US-amerikanischen Sänger [[Aloe Blacc]] am 29. September 2017.<br /> <br /> Am 13. April 2018 erschien mit ''[[Like a Lion]]'' ein Gastbeitrag, bei dem Gentleman [[Mark Forster]] und somit seinen zweiten Sing-meinen-Song-Kollegen nach Michael Patrick Kelly unterstützt.<br /> <br /> == Live ==<br /> Gentleman wurde zu Beginn seiner Karriere von der Kölner Band The Killin’ Riddim Section begleitet, ab 2002 spielte er mit der [[Far East Band]] (Berlin, Leipzig). Seit 2010 steht The Evolution (Berlin, Leipzig) an Gentlemans Seite, in der weitestgehend dieselben Musiker der Far East Band mitspielen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Gentleman Biografie Diversity |Datum=2010}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> '''Besetzung ''The Evolution'':'''<br /> * Drums: Giuseppe ''Big Finga'' Coppola<br /> * Keyboards: Tobi Zepezauer (bis 2013 Peter Hirsch)<br /> * Keyboards: Frank ''Pollensi'' Pollak<br /> * Bass: Fabian ''Odi'' Zepezauer (bis 2013 André Heyer)<br /> * Gitarre: Florian ''Stahl'' Münzer<br /> * Saxophon: Johanna Järemo<br /> * Background Vocals: Tamika Otto<br /> * Background Vocals: Patricia ''Treesha'' Moore<br /> Kurz nach Weihnachten 2013 feierte Gentleman 20-jähriges Bühnenjubiläum im Kölner [[Palladium (Köln)|Palladium]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.koeln.de/koeln/gentleman_feiert_20_buehnenjubilaeum_in_seiner_heimatstadt_koeln_703386.html |titel=Gentleman feiert 20. Bühnenjubiläum in seiner Heimatstadt Köln |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Sein erstes Live-Bandkonzert fand im Februar 1992&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reggaeinberlin.com/interviews/gentleman-interview.html |titel=Gentleman Interview |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; im Kölner Basement statt. Schon vor seinem ersten Plattenvertrag konnte er erste internationale Liveerfahrungen sammeln und trat in Jamaika, Russland und vielen Ländern Europas auf.<br /> Durch seine verschiedenen Backing-Bands – The Killin’ Riddim Section, Far East Band und The Evolution Band – konnte Gentleman Liveauftritte mit verschiedenen Musikern und Stilen darbieten. Dabei agiert Gentleman auch genre- und altersübergreifend, wie z.&amp;nbsp;B. bei [[Splash (Festival)|Splash]], dem größten Hip-Hop-Festival Deutschlands.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Deutschlands größtes HipHop-Festival: Rund 20.000 Menschen reisen zum splash! |Sammelwerk=Mitteldeutsche Zeitung |Datum= |Online=[http://www.mz-web.de/wittenberg/deutschlands-groesstes-hiphop-festival-rund-20-000-menschen-reisen-zum-splash--22443934 mz-web.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Dort hatte er als Reggaekünstler seit 1999 neun Auftritte als Headliner.<br /> <br /> === Festivals ===<br /> Gentleman hat in seiner Karriere nicht nur im Inland und deutschsprachigen Nachbarländern (u.&amp;nbsp;a. [[Rock am Ring]], [[Summerjam]], [[Chiemsee Summer|Chiemsee Reggae]], [[Deichbrand]]), sondern auch im europäischen Ausland auf großen Festivals gespielt:<br /> <br /> Eine Auswahl umfasst:<br /> <br /> Portugal – ''[[Sudoeste-Festival|Sudoeste]], Sagres Surffest, Sumol, Musa Festival;'' Spanien – ''Monegros, Territorius, Viña Rock, Alrumbo Fest;'' Frankreich – u.&amp;nbsp;a. ''[[Eurockéennes]], Vieilleus Charrues''; Niederlande: ''77 Splash, Mundial, [[Lowlands (Festival)|Lowlands]]''; Belgien: ''[[Dour Festival|Dour]], Reggae Geel, Couleur Café;'' Dänemark – [[Roskilde-Festival|''Roskilde'']]; Schweden – ''One Love Festival, [[Hultsfredfestival|Hultsfred]], [[Uppsala Reggae Festival|Uppsala]];'' Finnland – ''[[Ilosaarirock]];'' Polen – ''Coke Live, Heineken Opener, Ursynalia''; Serbien – ''[[Exit (Festival)|Exit]], Arsenal Fest;'' Slowakei – ''[[Pohoda]];'' Mazedonien: ''Taksirat;'' Ungarn – ''[[Sziget]], Balaton Festival''; sowie diversen Festivals in Italien, Kroatien, Griechenland, Luxemburg.<br /> <br /> Auch auf dem Festival [[Haltestelle Woodstock]] mit 750.000 Besuchern&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Haltestelle Woodstock: 750.000 Menschen feiern Festival-Jubiläum |Sammelwerk=Berliner Zeitung |Datum= |Online=[http://www.berliner-zeitung.de/panorama/haltestelle-woodstock-750-000-menschen-feiern-festival-jubilaeum--1459930 berliner-zeitung.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; hat Gentleman bereits als Co-Headliner gespielt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=(pik) |Titel=Woodstock 2011: zagra Gentleman! |Sammelwerk=gazetalubuska.pl |Datum= |Online=[http://www.gazetalubuska.pl/wiadomosci/kostrzyn-nad-odra/art/7887578,woodstock-2011-zagra-gentleman,id,t.html gazetalubuska.pl] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Hinzu kommen Auftritte in Nord- und Südamerika und Afrika:<br /> <br /> USA – ''Raggamuffins Festivals, Marley Festival, Sierre Nevada Music Festival, Reggae Rising, Reggae on the River;'' Costa Rica – ''Surf Weltmeisterschaften Finals'' ; Kolumbien – ''Festival Estereo Picnic;'' Chile – ''Lollapalooza;'' Jamaika – ''[[Sting-Festival|Sting]], Reggae Sumfest, Jazz &amp; Blues Festival'' und viele andere Auftritte in Aruba, Suriname, Franz. Guyana, Venezuela, Argentinien, Trinidad &amp; Tobago, Ghana, Gambia, Ägypten, Marokko, Südafrika, Mauritius und den Seychellen.<br /> <br /> == Veröffentlichungen ==<br /> Mit ''Journey to Jah'' hatte Gentleman seine erste Gold-Platte und das folgende Album ''Confidence'' stieg 2004 auf Anhieb auf [[Liste der Nummer-eins-Alben in Deutschland|Platz eins]] der [[Deutsche Albumcharts|deutschen Charts]] ein und wurde mit Platin zertifiziert. Es ist mit über 200.000 verkauften Kopien eins der erfolgreichsten Alben der deutschen Reggae- und Hip-Hop-Geschichte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Max von Arnim |Titel=Die meistverkauften Deutschrap-Alben aller Zeiten |Sammelwerk=Hiphop.de |Datum=2014-09-30 |Online=[http://hiphop.de/magazin/hintergrund/meistverkauften-deutschrap-alben-aller-zeiten-272461#.WOTLNxKLRBw hiphop.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Sein nächstes Album ''Another Intensity'' erschien am 24. August 2007 und stieg in den deutschen Albumcharts auf Platz 2 ein. Es wurde das letzte Studio-Album von Gentleman bei Sony, bevor er nach zehnjähriger Zusammenarbeit 2010 zu [[Universal Music Group|Universal Music Deutschland]] wechselte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://prinz.de/deutschland/artikel/113948-gentleman-im-interview/ |titel=PRINZ im Interview: Gentleman, Deutschland {{!}} PRINZ |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Das folgende Album ''[[Diversity (Album)|Diversity]]'' wurde wieder mit Gold ausgezeichnet. Eine Live-DVD seines Summerjam-Auftritts 2010 wurde ebenfalls unter den Namen ''Diversity Live'' veröffentlicht.<br /> 2011 arbeitete Gentleman eng mit dem jamaikanischen Produzenten und Sänger Richie Stephens zusammen. Dieser war der erste Produzent auf Jamaika, der Gentleman in den 1990ern in sein Studio eingeladen hatte, um einen Song aufzunehmen. Nachdem 2011 Richie Stephens’ 22-jähriger Sohn „Copper Cat“ vor seinem Haustor erschossen worden war, lud Gentleman Richie nach Deutschland ein und es entstand der Song ''Live your life'', in dem Stephens seinen Verlust musikalisch verarbeitet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=How German Reggae Star Gentleman Found Success By Keeping It Real |Sammelwerk=Billboard |Datum= |Online=[http://www.billboard.com/biz/articles/news/touring/1098224/how-german-reggae-star-gentleman-found-success-by-keeping-it-real billboard.com] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Zu dem Lied wurde ein Live-Video auf dem größten Gratis-Open-Air Europas&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.maz-online.de/Brandenburg/Haltestelle-Woodstock-lockt-an-die-Oder |titel=Europas größtes Gratis-Rockfestival lädt ins polnische Küstrin ein – „Haltestelle Woodstock“ lockt an die Oder – MAZ – Märkische Allgemeine |autor=Märkische Allgemeine, Potsdam, Brandenburg, Germany |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; (Haltestelle Woodstock Festival) gedreht, bei dem Gentleman vor 700.000 Menschen auftrat.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.koeln-format.de/2011/08/11/gentleman-im-interview-haltestelle-woodstock/ |titel=Haltestelle Woodstock – Gentleman über das größte Festival der Welt |autor=Heike Kaufhold |werk=Familienreiseblog Köln Format |datum=2011-08-11 |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; ''Live Your Life'' wurde mehrfach ausgezeichnet und führte zu dem gleichnamigen Duett-Album, welches nur in den USA, Japan und der Karibik veröffentlicht wurde.<br /> <br /> Am 19. April 2013 erschien sein sechstes Studioalbum ''New Day Dawn'' bei Universal und wurde mit einem ausgiebigen Festivalsommer und einer Europatour im Herbst 2013 präsentiert.&lt;ref&gt;[http://www.fzw.de/programm/detail/14.11.2013/Gentleman/64/ fzw.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Knapp ein Jahr später veröffentlichte Gentleman seinen ersten Kino-Dokumentarfilm, ''Journey to Jah'', der am 20. März 2014 in Deutschland in die Kinos kam. In der Hauptrolle der deutsch-schweizerischen Koproduktion stehen er selbst und der italienische Reggaestar [[Alborosie]]. Der Film beschreibt die „Suche nach Authentizität jenseits der westlichen Konsumgesellschafen im Land von Rastafari und Reggae: Jamaika“.&lt;ref name=&quot;journeytojah&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://journeytojah-film.com/#de/contents |titel=Journey to Jah {{!}} The Film |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Für den [[Dokumentarfilm]] wurde Gentleman sieben Jahre lang von den Regisseuren Moritz Springer und Noel Dernesch sowie Kameramann Marcus Winterbauer begleitet.&lt;ref name=&quot;journeytojah&quot; /&gt; Der durch [[Crowdfunding]] finanzierte Film&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Journey To Jah – Der Film: feat. Gentleman &amp; Alborosie – Houseofreggae.de |Sammelwerk=Houseofreggae.de |Datum=2011-09-15 |Online=[https://www.houseofreggae.de/news/5015-journey-to-jah-feat-gentleman-alborosie.html houseofreggae.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Er erhielt unter anderem den „Audience Award“ des [[Zurich Film Festival]]s 2013 und den „Narrative Feature World Cinema Audience Award 2014“ des Maui Film Festivals auf Hawaii.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.swissfilms.ch/de/film_search/filmdetails/-/id_film/2146547535 |titel=SWISS FILMS: Journey To Jah |sprache=de-CH |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Dezember 2014 erschien das [[MTV Unplugged|MTV-Unplugged]]-Album. Gentleman ist damit der erste Reggae-Künstler weltweit, der das prestigeträchtige Format umsetzen durfte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=mix1.de Redaktion |Titel=Gentleman – als erster Reggae-Künstler mit 'MTV Unplugged' |Sammelwerk=mix1.de News |Datum= |Online=[https://www.mix1.de/news/gentleman-als-erster-reggae-kuenstler-mit-mtv-unplugged/ mix1.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Viele bekannte Gäste wie [[Shaggy]], [[Campino]], Ky-Mani Marley, Christopher Martin, [[Tanya Stephens]] und [[Marlon Roudette]] wurden auf dem Album gefeatured.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Dis is a positive movement. Juhu! |Sammelwerk=laut.de |Datum= |Online=[http://www.laut.de/Gentleman/Alben/MTV-Unplugged-94729 laut.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zusammen mit [[Ky-Mani Marley]] erschien im Juni 2016 das Album ''Conversations''. Das Album enthält jeweils einen Solosong der beiden Interpreten, alle anderen Lieder sind Kollaborationen beider. Auch ein Cover von Bob Marleys ''[[Simmer Down]]'' feat. [[Marcia Griffiths]] – eine langjährige Backgroundsängerin Marleys – ist auf dem Album enthalten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Ein Meisterwerk moderner Pop-Musik. |Sammelwerk=laut.de |Datum= |Online=[http://www.laut.de/Gentleman-Ky-Mani-Marley/Alben/Conversations-99876 laut.de] |Abruf=2017-05-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gentleman ist wiederholt als Gastmusiker in Erscheinung getreten, z.&amp;nbsp;B. auf diversen Liedern verschiedener Hip-Hop-Interpreten wie [[Kool Savas]], [[Megaloh]], [[Afrob]], [[Curse]] und [[Azad (Rapper)|Azad]]. Neben nationalen Stars wie [[Udo Lindenberg]], [[Die Toten Hosen]], [[Patrice Bart-Williams|Patrice]] und [[Stefanie Heinzmann]] hat Gentleman auch mit vielen internationalen Künstlern zusammengearbeitet: [[Pink (Musikerin)|Pink]], [[Michael Franti]], [[Mustafa Sandal]], [[Aloe Blacc]], [[Sean Paul]], [[UB40]]. Er ist neben [[Gzuz]] Featuregast auf dem Lied ''[[Ahnma]]'' der [[Beginner]], das 20 Wochen in den deutschen Charts&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.offiziellecharts.de/titel-details-1558014 |titel=Offizielle Deutsche Charts – Offizielle Deutsche Charts |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; war. Das dazugehörige Video erschien am 3. Juni 2016 und wurde über 30 Millionen Mal auf YouTube aufgerufen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=C6_Uk_2rkQg |titel=Beginner – Ahnma feat. Gzuz &amp; Gentleman (official Video) |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; In der Folge wurde das Werk zum iTunes-Song des Jahres 2016 gekürt, wie die Beginner auf ihrer Facebookseite bekannt gaben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.facebook.com/diebeginner/photos/a.170506426381566.34304.152501264848749/1127326010699598 |titel=Beginner |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Trivia ==<br /> Gentleman ist Mitglied des [[Fußball-Bundesliga|Fußball-Bundesligisten]] [[1. FC Köln]].&lt;ref&gt;[https://www.fc-koeln.de/fc-info/news/detailseite/details/gentleman-ist-fc-mitglied/ fc-koeln.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gentleman ist seit 2008 enger Partner von [[Viva con Agua]], die durch ihre Spenden Brunnen in Afrika bauen. Beide organisieren regelmäßig ein Benefiz-Fußballspiel.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.vivaconagua.org/index.htm?post&amp;id=2193 |titel=Wasserinitiative Viva con Agua de Sankt Pauli – GENTLEMAN &amp; FRIENDS VS. VIVA CON AGUA ALLSTARS |zugriff=2017-05-24}}&lt;/ref&gt; Ebenfalls unterstützt er das Projekt „Gemeinsam für Afrika“&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Prominente UnterstützerInnen – Gemeinsam für Afrika |Sammelwerk=Gemeinsam für Afrika |Datum= |Online=[http://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/prominente-unterstuetzer-2/ gemeinsam-fuer-afrika.de] |Abruf=2017-05-24 }} {{Webarchiv|url=http://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/prominente-unterstuetzer-2/ |wayback=20170430133012 |text=gemeinsam-fuer-afrika.de |archiv-bot=2019-04-13 05:11:50 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; und trat mehrfach in den Kinderhospizstationen der Kölner Universitätskliniken auf.<br /> <br /> == Diskografie ==<br /> {{Hauptartikel|Gentleman/Diskografie}}<br /> '''Studioalben'''<br /> {{:Gentleman/Diskografie}}<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> === National ===<br /> '''[[1 Live Krone]]'''<br /> * 2004: „Bester Künstler“<br /> * 2005: „Bester Künstler“<br /> <br /> '''[[Comet (Musikpreis)|Comet]]'''<br /> * 2005: „Künstler National“<br /> <br /> '''[[ECHO Pop]]'''<br /> * 2003: „Hip-Hop/R&amp;B Künstler/in oder Gruppe National“<br /> * 2005: „Künstler National“<br /> <br /> '''[[Preis für Popkultur]]'''<br /> * 2016: „Lieblingsvideo“ (Ahnma)<br /> <br /> === International ===<br /> * 2011: „Best International Song“, Stone Love Awards, Jamaica: Richie Stephens feat. Gentleman – Live Your Life<br /> * 2011: „Song of the year“, Iriejam Radio Awards, USA: Richie Stephens feat. Gentleman – Live Your Life<br /> * 2011: „Song of the year“, Linkage Awards, USA: Richie Stephens feat. Gentleman – Live Your Life<br /> * 2012: „Best Music Video“, International Reggae and World Music Awards, USA: Richie Stephens feat. Gentleman – Live Your Life<br /> <br /> '''Weitere internationale Nominierungen'''<br /> * 2004: „Best New Reggae Artist“, Martin Awards, New York City, USA<br /> * 2004: „Best New Reggae Artist“, Reggae &amp; Soca Awards, Miami, USA<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Gentleman (singer)|Gentleman}}<br /> * [http://www.gentleman-music.com/ Webseite von Gentleman]<br /> * {{Laut}}<br /> * {{Allmusic|ID=mn0000803479}}<br /> * [http://www.reggaeinberlin.com/interviews/gentleman-interview-01-april-2011.html Interview 04/2011 auf Reggaeinberlin.de]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=13530637X|VIAF=29272659}}<br /> <br /> [[Kategorie:Reggae-Musiker]]<br /> [[Kategorie:Reggae-Sänger]]<br /> [[Kategorie:Musiker (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Echo-Pop-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Teilnehmer am Bundesvision Song Contest]]<br /> [[Kategorie:Pseudonym]]<br /> [[Kategorie:Musiker (Osnabrück)]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1975]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Gentleman<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Otto, Tilmann (wirklicher Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Reggae-Sänger<br /> |GEBURTSDATUM=19. April 1975<br /> |GEBURTSORT=[[Osnabrück]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=D-Flame&diff=193725160 D-Flame 2019-11-03T16:47:37Z <p>Da flow: Wikifizierung, kleine Ergänzungen</p> <hr /> <div>{{Infobox Chartplatzierungen<br /> | Bild = D-Flame 4335.jpg<br /> | Bildbeschreibung = D-Flame (2008)<br /> | Singles =<br /> {{Single<br /> |Heißer<br /> |{{Charts|DE|70|21.08.2000|7}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Sorry &lt;small&gt;(feat. [[Jan Delay|Eißfeldt 65]])&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|DE|69|04.12.2000|9}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Sie macht mich glücklich<br /> |{{Charts|DE|91|18.06.2001|3}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Öffne die Augen &lt;small&gt;(feat. [[Afrob]])&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|DE|65|01.10.2001|7}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Four Fists &lt;small&gt;([[KC Da Rookee]] feat. [[Samy Deluxe]], Afrob &amp; D-Flame)&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|DE|15|06.05.2002|9}}<br /> |{{Charts|CH|82|26.05.2002|3}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Bitte... wer? (Heiss wie Feuer 2) &lt;small&gt;([[DJ Stylewarz]] feat. D-Flame &amp; [[Torch (Rapper)|Torch]])&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|DE|82|02.09.2002|4}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Mehr als Musik<br /> |{{Charts|DE|73|18.11.2002|4}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Mom Song<br /> |{{Charts|DE|63|12.02.2007|3}}<br /> }}<br /> {{Single<br /> |Killa &lt;small&gt;(mit [[Bonez MC]] &amp; [[RAF Camora]])&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|DE|68|16.09.2016|1}}<br /> }}<br /> | Alben = <br /> {{Album<br /> |Basstard<br /> |{{Charts|DE|28|20.11.2000|8}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |Daniel X<br /> |{{Charts|DE|66|25.11.2002|1}}<br /> }}<br /> | Quellen Singles = &lt;ref&gt;[https://www.offiziellecharts.de/suche?artist_search=D-Flame&amp;do_search=do Charts DE] [https://hitparade.ch/showinterpret.asp?interpret=D%2DFlame CH]&lt;/ref&gt;<br /> }}<br /> '''D-Flame''' (* [[19. September]] [[1971]]; bürgerlich ''Daniel Kretschmer'') ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Rap]]per und [[Reggae]]-[[Musiker]] aus [[Frankfurt am Main]].<br /> <br /> == Biografie ==<br /> D-Flame begann seine Karriere Ende der 1980er Jahre in der Frankfurter Hiphopszene und bildete gemeinsam mit Azazin (der später als [[Azad (Rapper)|Azad]] Karriere machte), sowie A-Bomb und Combad (die auch für seine Soloalben produzierten&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=Archivlink |url=http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&amp;friendId=92041881&amp;blogId=326009618 |wayback=20090207065936 |archiv-bot=2018-04-05 07:09:00 InternetArchiveBot }} Diskographie von Combad auf dessen Myspace-Seite&lt;/ref&gt;) die [[Asiatic Warriors]]. Die Gruppe brachte zwar bereits 1994 ein Album heraus, trennte sich aber wenig später. Daneben war er auch Mitglied bei der Gruppe ''Foreign Accent'', mit der er einen Gastauftritt im Video zu ''Fremd im eigenen Land'' von [[Advanced Chemistry]] hatte. D-Flame arbeitete anschließend mit den Dancehall-Soundsystems [[SoundquakeSound]] und [[Pow Pow Movement]],&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.backstage7.de/artist/d-flame/d-flame.htm |wayback=20090305113036 |text=— |archiv-bot=2018-12-05 00:04:05 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; bevor er ab 2000 als Solokünstler auftrat.<br /> <br /> Er veröffentlichte bisher fünf Alben. ''Basstard'' machte 2000 den Anfang, das sich als eine Mischung zwischen [[Hip-Hop]] und [[Dancehall]] beschreiben lässt. Sein zweites Album ''Daniel X&amp;nbsp;– eine schwarze deutsche Geschichte'' aus dem Jahre 2002 ging stärker in die Richtung Hip-Hop, wurde von D-Flame selbst als „Biographie in Albumform“ bezeichnet&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.laut.de/d-flame/interviews/ey,-du-bist-rapper,-dann-schreibe-deine-bio-doch-in-albumform.-30-10-2002-105 |titel=D-Flame: &quot;Ey, du bist Rapper, dann schreibe deine Bio doch in Albumform.&quot; – laut.de – Interview |abruf=2019-11-03 |sprache=de}}&lt;/ref&gt; und läßt sich also als autobiographisches Werk begreifen. Das nächste Album enthielt ausschließlich Reggae- und Dancehall-Musik, es erschien 2003 und trägt den Titel ''Unaufhaltsam''. Darauf ist auch als letzter Track ein Reggae-Cover des [[Extrabreit]]-Klassikers ''Polizisten'' zu finden. 2006 veröffentlichte er ''F.F.M.'', welches erneut stärker in Richtung [[Reggae]] als Hip-Hop ging.<br /> <br /> D-Flame hat schon mit vielen bekannten und erfolgreichen Künstlern wie [[Seeed]], [[Samy Deluxe]], [[Jan Delay]], [[Bonez MC]], [[Dennis Lisk|Denyo 77]], [[Xavier Naidoo]], [[Afrob]], [[Tone (Rapper)|Tone]], [[RAF Camora]] und [[J-Luv]] zusammengearbeitet, außerdem ist D-Flame eines der Mitglieder der [[Brothers Keepers]]. Darüber hinaus war D-Flame Mitglied beim ehemaligen [[Hamburg]]er Hip-Hop-[[Musiklabel|Label]] [[Eimsbush]]-Entertainment. <br /> <br /> Er moderierte bis Herbst 2010&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.clubvirus.de/2009/10/you-fm-sounds-mit-tom-wax-wird-gestrichen/|titel=YOU FM Sounds mit Tom Wax wird gestrichen!|zugriff=2015-05-13|archiv-url=https://web.archive.org/web/20091223040734/http://www.clubvirus.de/2009/10/you-fm-sounds-mit-tom-wax-wird-gestrichen/|archiv-datum = 2009-12-23}}&lt;/ref&gt; jeden Dienstag eine Sendung über Rap, Dancehall und Reggae beim Frankfurter Jugendsender [[You FM]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle| url = http://www.hr-online.de/website/radio/you_fm/index.jsp?rubrik=12588&amp;key=standard_document_8519494| titel = SOUNDS - HipHop mit D-Flame| zugriff = 2015-05-13| archiv-url = https://archive.is/20061012112302/http://www.hr-online.de/website/radio/you_fm/index.jsp?rubrik=12588&amp;key=standard_document_8519494| archiv-datum = 2006-10-12}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 24. Januar 2007 war D-Flame zu Gast bei [[TV total]]. Dort stellte er sich den Fragen Stefan Raabs und präsentierte das Lied ''Mom Song'', mit dem er am 9. Februar 2007 sein Bundesland [[Hessen]] beim (ebenfalls von Raab initiierten) [[Bundesvision Song Contest]] vertrat.<br /> <br /> Während seiner Laufbahn unterstützte er immer wieder andere Hip-Hop-Künstler bei Live-Auftritten und Tourneen, so auch Anfang 2008 die Hamburger Hip-Hop-Gruppe [[Dynamite Deluxe]] bei deren „[[TNT (Album)|TNT]]“-Tour.<br /> <br /> Sein bisher letztes Album „Stress“ erschien am 14. November 2008.<br /> <br /> Im Jahre 2016 war D-Flame mit einem Feature auf dem [[Kollaboalbum]] ''[[Palmen aus Plastik]]'' vertreten, welches in Deutschland und Österreich mit einer [[Goldene Schallplatte|Platin-Schallplatte]] ausgezeichnet wurde.<br /> <br /> == Privat ==<br /> D-Flame ist fünffacher Familienvater, er hat vier Söhne und eine Tochter.<br /> <br /> == Filmdokumentation ==<br /> Anfang Februar 2007 lief die Dokumentation „Yes I Am“ in einigen deutschen Kinos an, in der D-Flame, neben [[Mamadee]] und [[Adé Bantu]], porträtiert wird. Der Film zeigt den Weg von den in Deutschland geborenen, afro-deutschen Künstlern und die Umstände, mit denen sie aufgrund ihrer Hautfarbe konfrontiert sind und waren.<br /> <br /> == Diskografie (Auswahl) ==<br /> '''Alben'''<br /> * 2000: ''Basstard''<br /> * 2002: ''Daniel X – Eine schwarze deutsche Geschichte''<br /> * 2003: ''Unaufhaltsam''<br /> * 2006: ''FFM''<br /> * 2008: ''Stress''<br /> <br /> '''Singles'''<br /> * 1999: ''Heisser''<br /> * 2000: ''Sorry'' (feat. [[Jan Delay|Eißfeldt]])<br /> * 2001: ''Sie macht mich glücklich''<br /> * 2002: ''Mehr als Musik'' (feat. [[Tone (Rapper)|Tone]])<br /> * 2002: ''Heimatlos''<br /> * 2002: ''Stopp''<br /> * 2003: ''Kopf Hoch''<br /> * 2003: ''Du Kennst Mich Nicht''<br /> * 2006: ''Burnin’ Nonstop'' (feat. [[Wayne Marshall]])<br /> * 2007: ''Mom Song''<br /> * 2008: ''It’s on'' (feat. Scola)<br /> * 2008: ''Solution'' (feat. Scola)<br /> * 2009: ''Immer noch''<br /> * 2010: ''Hallo''<br /> * 2014: ''Es geht mir gut''<br /> * 2014: ''Auf Der Flucht''<br /> <br /> Für [[Brothers Keepers]] und [[Asiatic Warriors]] siehe deren Artikel.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{Laut}}<br /> * [http://www.houseofreggae.de/news/3260-d-flame-im-interview.html D-Flame Interview bei Houseofreggae.de]<br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=135175070|VIAF=80010077}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> {{SORTIERUNG:Dflame}}<br /> [[Kategorie:Rapper]]<br /> [[Kategorie:Sänger]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1971]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Teilnehmer am Bundesvision Song Contest]]<br /> [[Kategorie:Pseudonym]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=D-Flame<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Kretschmer, Daniel (wirklicher Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Rapper<br /> |GEBURTSDATUM=19. September 1971<br /> |GEBURTSORT=<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Trevor_Horn&diff=192426629 Trevor Horn 2019-09-20T11:46:09Z <p>Da flow: Link ergänzt</p> <hr /> <div>[[Datei:Trevor Horn.jpg|miniatur|Trevor Horn bei einem Konzert mit The Producers (2007)]]<br /> &lt;!-- siehe [[Wikipedia:Formatvorlage Charts]] für Hinweise zu den Chartquellen --&gt;<br /> {{Infobox Chartplatzierungen<br /> | Alben = <br /> {{Album<br /> |Trevor Horn Reimagines the Eighties &lt;small&gt;(ft. Sarm Orchestra)&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|UK|11|07.02.2019|2}}<br /> }}<br /> | Quellen Alben =<br /> &lt;ref name=&quot;UKcharts&quot;&gt;[https://www.officialcharts.com/artist/54997/trevor-horn-ft-sarm-or/ Trevor Horn] in den britischen Charts&lt;/ref&gt;<br /> }}<br /> '''Trevor Charles Horn''', [[Order of the British Empire|CBE]] (* [[15. Juli]] [[1949]] in [[Durham]], [[England]]) ist ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Musikproduzent]], [[Musiker]] und [[Komponist]]. Er wird beschrieben als „der Mann, der die Achtziger erfand“, da er zahlreiche berühmte und prägende Künstler dieser Dekade produzierte.&lt;ref name=spon20140307&gt;Spiegel online: [http://www.spiegel.de/kultur/musik/the-organisation-of-pop-pop-der-achtziger-jahre-trevor-horn-a-956927.html Pop-Produzent Trevor Horn: Der Mann, der die Achtziger erfand], 7. März 2014&lt;/ref&gt; Als Sänger der [[The Buggles|Buggles]] hatte er mit ''[[Video Killed the Radio Star]]'' im Jahr 1979 einen Welthit.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Mit seiner Band [[The Buggles|Buggles]] hatte Horn im Herbst 1979 den Hit ''[[Video Killed the Radio Star]].'' Der Song war in England ein Nummer-1-Hit und lief als erster [[Musikvideo|Clip]] zum Start von [[MTV]] im August 1981. In diesem Musikvideo ist auch der junge [[Hans Zimmer]] am Keyboard zu sehen.<br /> <br /> 1980 wurde Horn Frontmann der Gruppe [[Yes (Band)|Yes]], verließ die Band jedoch nach sieben Monaten wieder, um sich auf seine Tätigkeit als Produzent zu konzentrieren. Seine ersten Veröffentlichungen waren ''[[The Lexicon of Love]]'' von [[ABC (Band)|ABC]] und ''The Dollar Album'' von [[Dollar (Band)|Dollar]]. 1983 übernahm er zusammen mit seiner Frau Jill Sinclair und dem Musikjournalisten [[Paul Morley]] das „Basing Street Studio“ vom [[Island Records|Island]]-Gründer [[Chris Blackwell]]. Gleichzeitig gründete er das [[Plattenlabel]] [[ZTT]], auf dem zahlreiche seiner Produktionen erschienen.<br /> <br /> Er prägte in der Folgezeit mit seinen häufig wechselnden Assistenten in seinen ersten Produktionen mit [[Frankie Goes to Hollywood]], [[The Art of Noise]] und [[Propaganda (Band)|Propaganda]] einen eigenen markanten Stil und machte konsequenten Gebrauch von neuen technischen Möglichkeiten, insbesondere von der computerbasierten [[Musikproduktion]]. In den äußerst aufwendigen und ausgefeilten Produktionen kam neben herkömmlichen Instrumenten auch erstmals das [[Sampling (Musik)|Sampling]] in großem Umfang zum Einsatz. Insbesondere der [[Fairlight CMI]] in den Versionen II und III wurde intensiv genutzt. Trevor Horn hat somit zumindest in Teilbereichen den [[Popmusik]]-Sound der 1980er-Jahre entscheidend mitgeprägt bzw. ihn unverwechselbar gemacht. In den 1980er- und 1990er-Jahren war er auch kommerziell einer der erfolgreichsten [[Musikproduzent]]en. Musikkritiker [[Bob Stanley (Musiker)|Bob Stanley]] schrieb: „Trevor Horn hätte damals auch einen kaputten Wecker zum globalen Sex-Symbol zaubern können – ihm gelang einfach alles.“&lt;ref name=spon20140307 /&gt;<br /> <br /> Ein Novum war auch der kreative Einsatz von [[Maxi-Single]]s im Marketing mit mehreren differenzierten [[Remix (Musik)|Remixes]], die sich oftmals deutlich von den üblichen Singles abhoben und experimentell produziert wurden. Die erste Maxi-Single von [[Frankie Goes to Hollywood]]s ''[[Relax (Lied)|Relax]]'' gilt in dieser Hinsicht als Gründungsimpuls dieses Genres.<br /> <br /> === Produzent ===<br /> Trevor Horn produzierte eine Reihe zum Teil sehr unterschiedlicher Künstler und Bands:<br /> <br /> * [[ABC (Band)|ABC]]<br /> * [[The Art of Noise]]<br /> * [[Band Aid]]<br /> * [[Barry Manilow]]<br /> * [[Belle and Sebastian]]<br /> * [[Dollar (Band)|Dollar]]<br /> * [[Frankie Goes to Hollywood]]<br /> * [[Genesis (Band)|Genesis]]<br /> * [[Godley &amp; Creme]]<br /> * [[Grace Jones]]<br /> * [[Heaven 17]]<br /> * [[Lisa Stansfield]]<br /> * [[Mike Oldfield]]<br /> * [[Malcolm McLaren]]<br /> * [[Marc Almond]]<br /> * [[Ou Est Le Swimming Pool]]<br /> * [[Paul McCartney]]<br /> * [[Pet Shop Boys]]<br /> * [[Propaganda (Band)|Propaganda]]<br /> * [[Robbie Williams]]<br /> * [[Rod Stewart]]<br /> * [[Seal]]<br /> * [[Simple Minds]]<br /> * [[Jimmy Somerville]]<br /> * [[Spandau Ballet]]<br /> * [[Sugababes]]<br /> * [[t.A.T.u.]]<br /> * [[Tina Turner]]<br /> * [[Wendy and Lisa]]<br /> * [[Yes (Band)|Yes]]<br /> <br /> Bei einigen dieser Projekte war Trevor Horn dabei nicht nur als [[Musikproduzent|Produzent]], sondern auch als [[Komponist]] aktiv (insbesondere bei The Art of Noise, Grace Jones und Yes). 1992 komponierte und produzierte er zudem gemeinsam mit [[Hans Zimmer]] den [[Soundtrack]] für den Film ''[[Toys (Film)|Toys]]'' von [[Barry Levinson]]. Weltweit erfolgreichster Künstler in den letzten Jahren war [[Seal]]. Für die Arbeit an Seals zweitem Album gewann Horn 1996 einen [[Grammy Awards|Grammy]], nachdem er zuvor schon einige Male „Record Producer of the Year“ gewesen war.<br /> <br /> Im Herbst 2004 feierte Horn sein 25-jähriges Musikschaffen mit einer Hit-Revue in London, in der nahezu alle Künstler – von Dollar über Propaganda und t.A.T.u. hin zu Seal und Frankie Goes to Hollywood – ihre von Horn produzierten Welthits auf der Bühne der Wembley Arena – und vor den Augen des Schirmherrn [[Charles Mountbatten-Windsor|Prinz Charles]] – aufführten. Des Weiteren schrieb er mit ''Pass the Flame'' den offiziellen Song der Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen und produzierte das Olympia-Album ''Unity'', auf dem unter anderen auch [[Tarkan Tevetoğlu|Tarkan]] und [[Yiannis Kotsiras]] zu hören sind.<br /> <br /> Aus der Studio-Assistenz bei Trevor Horn gingen viele erfolgreiche Produzenten und [[Toningenieur]]e hervor. So begann etwa [[Hugh Padgham]] als Toningenieur bei Aufnahmesessions von Yes und wurde später selbst ein erfolgreicher Produzent (unter anderen mit [[Phil Collins]] und [[Sting]]). Eine ähnliche Entwicklung nahm [[Stephen Lipson]], der insbesondere bei den frühen ZTT-Acts eine wichtige Rolle spielte und später die [[Simple Minds]] sowie [[Annie Lennox]] produzierte. Bei diesen Produktionen wirkten häufig auch [[Gary Langan]] als Toningenieur, [[J. J. Jeczalik]] als Keyboarder/Programmierer und [[Anne Dudley]] als [[Arrangeur]]in mit, die zugleich die erste Besetzung von [[The Art of Noise]] bildeten. Ein weiterer Toningenieur war [[Julian Mendelsohn]], der später als Co-Produzent und Remixer mit [[Kate Bush]], [[Level 42]] und den [[Pet Shop Boys]] arbeitete. Ebenfalls bekannt wurde [[Guy Sigsworth]], der zum Teil [[Seal]] co-produzierte und später als Produzent von Acts im [[Electronica (Musik)|Electronica]]-Bereich wie [[Björk]], [[Lamb (Band)|Lamb]] und [[Mandalay (Band)|Mandalay]] hervortrat.<br /> <br /> == Privates ==<br /> Horn heiratete die frühere Mathematiklehrerin Jill Sinclair im Jahre 1980. Sie haben zusammen vier Kinder, die Söhne Aaron (geboren 1984) und William sowie die Töchter Gabriella und 'Ally' (Alexandra). Jill Sinclair starb im Alter von 61 Jahren am 22. März 2014 an Krebs.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Warner, Timothy: ''Pop Music – Technology and Creativity: Trevor Horn and the Digital Revolution''. Aldershot, 2003. ISBN 0-7546-3132-X<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.trevorhorn.com/ Offizielle Internetpräsenz]<br /> * [http://www.trevor-horn.de/ Trevor Horn Fanseite]<br /> * [http://www.recordproduction.com/sarm_hook_end_manor_studios_trev.htm Trevor Horn Video Interview in den SARM Studios]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=12856833X|LCCN=n/91/47641|VIAF=13365362}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Horn, Trevor}}<br /> [[Kategorie:Musikproduzent]]<br /> [[Kategorie:Yes]]<br /> [[Kategorie:Commander des Order of the British Empire]]<br /> [[Kategorie:Engländer]]<br /> [[Kategorie:Brite]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1949]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Horn, Trevor<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Horn, Trevor Charles (vollständiger Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=britischer Musikproduzent, Musiker und Komponist<br /> |GEBURTSDATUM=15. Juli 1949<br /> |GEBURTSORT=[[Durham]], [[England]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Exoplanet&diff=169662355 Diskussion:Exoplanet 2017-10-03T22:54:43Z <p>Da flow: /* Gordon Walker &amp; Bruce Campbell */</p> <hr /> <div>{{Diskussionsseite}}<br /> {{Autoarchiv|Alter=730|Frequenz=monatlich|Ziel='((Lemma))/Archiv/001'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=3}}<br /> {{Autoarchiv-Erledigt | Alter=7 | Ziel='((Lemma))/Archiv/001' | Zeigen=Ja }}<br /> {{Archivübersicht|[[{{FULLPAGENAME}}/Archiv/001|Archiv]]}}<br /> <br /> == Namensgebung ==<br /> <br /> 14 Sterne und 31 Exoplaneten haben heute von der IAU offizielle Namen bekommen: http://www.iau.org/news/pressreleases/detail/iau1514/ --[[Benutzer:Einsamer Schütze|Einsamer Schütze]] ([[Benutzer Diskussion:Einsamer Schütze|Diskussion]]) 14:19, 15. Dez. 2015 (CET)<br /> <br /> == Ein Widerspruch ==<br /> <br /> Hinreichend genaue Signale kommen von Pulsarpulsen, den Maxima einiger pulsationsveränderlicher Sterne sowie den Minima bedeckungsveränderlicher Sterne. Die Lichtlaufzeit-Methode ist entfernungsunabhängig, aber sie ist stark beeinflusst von der Genauigkeit des periodischen Signals.[9] Daher hat man mit dieser Methode bisher noch keinen Exoplaneten nachweisen können.<br /> <br /> Da [[Pulsar-Planet]]en nachgewiesen wurden kann ich doch nicht schreiben, dass mit dieser Methode noch keine Exoplaneten bestätigt werden konnten. Die ersten Exoplaneten sind bereits mit dieser Methode entdeckt worden.<br /> <br /> == Kürzung vom Artikel ==<br /> <br /> Ich habe den Artikel vor ein paar Tagen etwas gekürzt. Hierbei ist aufgefallen, dass zum entfernten Planeten COROT-4b einige Links hinweisen. Anschliessend der von mir entfernte Teil. Falls ich in den nächsten Tagen kein Feedback erhalte, dass COROT-4b hier bleiben soll, werde ich mich um die Löschung der entsprechenden Weiterleitungen kümmern. --[[Benutzer:McBayne|McBayne]] ([[Benutzer Diskussion:McBayne|Diskussion]]) 18:03, 17. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> :Hallo McBayne. Wir haben uns ja schon kurz auf Deiner Seite ausgetauscht. Ich stimme für '''Behalten'''. Lasse mich von Experten aber gerne überstimmen. --[[Benutzer:Don Heraldo|Don Heraldo]] ([[Benutzer Diskussion:Don Heraldo|Diskussion]]) 16:31, 20. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> === CoRoT-4 b ===<br /> ''CoRoT-4 b,'' erst ''CoRoT-Exo-4&amp;nbsp;b'' genannt, wurde am 24.&amp;nbsp;Juli 2008 von Wissenschaftlern der [[Universität Exeter]] mit Hilfe des Weltraumteleskops [[COROT (Weltraumteleskop)|CoRoT]] entdeckt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |hrsg=SETI-Blog |titel=Astronomen entdecken Himmel und Hölle |url=http://www.seti-blog.de/archiv/0003_exoplanet_corot-exo-4b.php |datum=2008-07-27 |zugriff=2014-12-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100614022328/http://www.seti-blog.de/archiv/0003_exoplanet_corot-exo-4b.php |archiv-datum=2010-07-14}}&lt;/ref&gt; Bei diesem Exoplaneten handelt es sich, aufgrund der etwa 0,7-fachen Jupitermasse und des etwa 1,2-fachen Durchmesser des Jupiters, um einen [[Gasplanet|Gasriesen]].&lt;ref&gt;''[http://exoplanet.eu/planet.php?p1=CoRoT-4&amp;p2=b CoRoT-4 b.]'' In: ''Extrasolar Planets Encyclopaedia.'' (Englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Besondere an diesem Planeten ist die [[Gebundene Rotation|Korotation]] mit seinem Zentralstern, CoRoT-4. Der Planet dreht sich mit exakt derselben Periode um seine eigene Achse wie sein Stern und bewegt sich auch mit der gleichen entsprechenden Geschwindigkeit um diesen. Auf der stets dem Stern zugewandten Seite von ''CoRoT-4 b'' ist somit ständig Tag und auf der sternabgewandten Seite herrscht Nacht. Da seine Masse in Relation zu der seines Sterns zu gering ist, um deren eigene Umdrehung zu beeinflussen, muss diese Umlaufsynchronisation Ursachen haben, die in der Entstehung des ''CoRoT-4''-Systems liegen.<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Vorschlag für neue Seite ==<br /> <br /> Ich überlege den Abschnitt Arten von Exoplaneten zu einem eigenen Artikel auszubauen (analog [[Sternklasse]]). Hätte jemand etwas dagegen?--[[Benutzer:McBayne|McBayne]] ([[Benutzer Diskussion:McBayne|Diskussion]]) 21:30, 14. Sep. 2017 (CEST)<br /> :Ein Ansatz hierfür wäre möglicherweise der Artikel [[en:Exoplanetology|Exoplanetology]] in der englischsprachigen Wikipedia. Alternativ könnte ich mir jedoch vorstellen, diese Informationen in den bisherigen Abschnitt &quot;Arten von Exoplaneten&quot; zu verlagern und diesen dafür deutlich auszubauen und ggf. umzubenennen. Wegfallen könnten meiner Ansicht nach die Abschnitte &quot;Kleine Exoplaneten&quot; und &quot;Exemplarische Exoplaneten und Systeme&quot;. Mittlerweile sind zahlreiche vergleichsweise kleine und massearme Exoplaneten nachgewiesen, so dass man dies nicht noch extra betonen muss (wenig verwunderlich ist der Abschnitt auch als veraltet gekennzeichnet). Und einzelnen Exoplaneten in einem Überblicksartikel besondere Unterkapitel zu widmen, halte ich angesichts von momentan fast 3700 nachgewiesenen Exoplaneten und fast 2800 bekannten Planetensystemen mittlerweile ziemlich fragwürdig. Es wäre besser dafür in einem Abschnitt über die Klassifikation bei der Beschreibung der einzelnen Planetentypen einige besonders bekannte Beispiele aufzuführen. Insgesamt sieht man deutlich, dass der Artikel als ganzes in seiner Grundstruktur noch aus der Zeit vor den massenhaften Entdeckungen von Exoplaneten durch das Kepler-Weltraumteleskop und auch neuere erdgebundene Instrumente wie HARPS stammt. [[Benutzer:CarstenE|CarstenE]] ([[Benutzer Diskussion:CarstenE|Diskussion]]) 10:24, 18. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> :Grundsätzlich fallen Exoplaneten ja unter den Begriff [[Objekt planetarer Masse]], wobei dieser Artikel überarbeitungs- und erweiterungswürdig ist. Vielleicht könntest du das dort machen? --[[Benutzer:Neitram|&lt;span style=&quot;color:#008800&quot;&gt;Ne&lt;/span&gt;&lt;span style=&quot;color:#005555&quot;&gt;it&lt;/span&gt;&lt;span style=&quot;color:#005588&quot;&gt;ra&lt;/span&gt;&lt;span style=&quot;color:#0000FF&quot;&gt;m&lt;/span&gt;]]&amp;nbsp;[[Benutzer_Diskussion:Neitram|✉]] 16:35, 18. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> :Vielen Dank für euer Feedback. Der Artikel ''Exoplanetology'' tönt tatsächlich interessant. Bezüglich den Kapiteln muss ich sagen, dass ich das Kapitel &quot;Kleine Exoplaneten&quot; ebenfalls nicht mehr für allzu interessant halte, wobei halt erdähnliche Planeten auf alle Fälle interessant sind und im Prinzip geht es in dem Kapitel mehr oder weniger darum. Das Kapitel &quot;Exemplarische Exoplaneten&quot; hat aus meiner Sicht noch mehr Berechtigung, muss aber von Zeit zu Zeit überarbeitet werden da möglicherweise ursprünglich interessante Systeme mit der Zeit weniger spektakulär werden - gerade diese Systeme mit dem neu kleinsten oder erdähnlichsten Planeten. Die Aufzählung der Vielfalt von exoplanetaren Systemen mit konkreten Beispielen finde ich jedoch gut, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bezüglich dem Thema, ob die Exoplaneten unter den Begriff ''Objekt planetarer Masse'' fallen oder nicht steht in der englischen Wikipedia, dass das unüblich ist. Ich bin jedoch nicht vom Fach und möchte solche inhaltlichen Änderungen weder in die Eine noch in die andere Richtung vornehmen --[[Benutzer:McBayne|McBayne]] ([[Benutzer Diskussion:McBayne|Diskussion]]) 19:00, 22. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> == Gordon Walker &amp; Bruce Campbell ==<br /> <br /> Liebe Wikipedianer,<br /> ich habe am Sonntag auf DLF in diesem ''Sternzeit''-Format [http://www.deutschlandfunk.de/die-karriere-des-bruce-campbell-steuerberater-mit.732.de.html?dram:article_id=397111 einen Beitrag] zur Forschung von Bruce Campbell und Gordon Walker gehört und bin dadurch auf den Artikel hier gestoßen. Ich kenne mich mit diesem Fachgebiet nicht aus, aber was meint Ihr, wäre es nicht angebracht, den beiden einen Abschnitt im Exoplanet-Artikel zu widmen?<br /> Danke --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 00:53, 4. Okt. 2017 (CEST)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Exoplanet&diff=169662340 Diskussion:Exoplanet 2017-10-03T22:53:41Z <p>Da flow: Neuer Abschnitt /* Gordon Walker &amp; Bruce Campbell */</p> <hr /> <div>{{Diskussionsseite}}<br /> {{Autoarchiv|Alter=730|Frequenz=monatlich|Ziel='((Lemma))/Archiv/001'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=3}}<br /> {{Autoarchiv-Erledigt | Alter=7 | Ziel='((Lemma))/Archiv/001' | Zeigen=Ja }}<br /> {{Archivübersicht|[[{{FULLPAGENAME}}/Archiv/001|Archiv]]}}<br /> <br /> == Namensgebung ==<br /> <br /> 14 Sterne und 31 Exoplaneten haben heute von der IAU offizielle Namen bekommen: http://www.iau.org/news/pressreleases/detail/iau1514/ --[[Benutzer:Einsamer Schütze|Einsamer Schütze]] ([[Benutzer Diskussion:Einsamer Schütze|Diskussion]]) 14:19, 15. Dez. 2015 (CET)<br /> <br /> == Ein Widerspruch ==<br /> <br /> Hinreichend genaue Signale kommen von Pulsarpulsen, den Maxima einiger pulsationsveränderlicher Sterne sowie den Minima bedeckungsveränderlicher Sterne. Die Lichtlaufzeit-Methode ist entfernungsunabhängig, aber sie ist stark beeinflusst von der Genauigkeit des periodischen Signals.[9] Daher hat man mit dieser Methode bisher noch keinen Exoplaneten nachweisen können.<br /> <br /> Da [[Pulsar-Planet]]en nachgewiesen wurden kann ich doch nicht schreiben, dass mit dieser Methode noch keine Exoplaneten bestätigt werden konnten. Die ersten Exoplaneten sind bereits mit dieser Methode entdeckt worden.<br /> <br /> == Kürzung vom Artikel ==<br /> <br /> Ich habe den Artikel vor ein paar Tagen etwas gekürzt. Hierbei ist aufgefallen, dass zum entfernten Planeten COROT-4b einige Links hinweisen. Anschliessend der von mir entfernte Teil. Falls ich in den nächsten Tagen kein Feedback erhalte, dass COROT-4b hier bleiben soll, werde ich mich um die Löschung der entsprechenden Weiterleitungen kümmern. --[[Benutzer:McBayne|McBayne]] ([[Benutzer Diskussion:McBayne|Diskussion]]) 18:03, 17. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> :Hallo McBayne. Wir haben uns ja schon kurz auf Deiner Seite ausgetauscht. Ich stimme für '''Behalten'''. Lasse mich von Experten aber gerne überstimmen. --[[Benutzer:Don Heraldo|Don Heraldo]] ([[Benutzer Diskussion:Don Heraldo|Diskussion]]) 16:31, 20. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> === CoRoT-4 b ===<br /> ''CoRoT-4 b,'' erst ''CoRoT-Exo-4&amp;nbsp;b'' genannt, wurde am 24.&amp;nbsp;Juli 2008 von Wissenschaftlern der [[Universität Exeter]] mit Hilfe des Weltraumteleskops [[COROT (Weltraumteleskop)|CoRoT]] entdeckt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |hrsg=SETI-Blog |titel=Astronomen entdecken Himmel und Hölle |url=http://www.seti-blog.de/archiv/0003_exoplanet_corot-exo-4b.php |datum=2008-07-27 |zugriff=2014-12-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100614022328/http://www.seti-blog.de/archiv/0003_exoplanet_corot-exo-4b.php |archiv-datum=2010-07-14}}&lt;/ref&gt; Bei diesem Exoplaneten handelt es sich, aufgrund der etwa 0,7-fachen Jupitermasse und des etwa 1,2-fachen Durchmesser des Jupiters, um einen [[Gasplanet|Gasriesen]].&lt;ref&gt;''[http://exoplanet.eu/planet.php?p1=CoRoT-4&amp;p2=b CoRoT-4 b.]'' In: ''Extrasolar Planets Encyclopaedia.'' (Englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Besondere an diesem Planeten ist die [[Gebundene Rotation|Korotation]] mit seinem Zentralstern, CoRoT-4. Der Planet dreht sich mit exakt derselben Periode um seine eigene Achse wie sein Stern und bewegt sich auch mit der gleichen entsprechenden Geschwindigkeit um diesen. Auf der stets dem Stern zugewandten Seite von ''CoRoT-4 b'' ist somit ständig Tag und auf der sternabgewandten Seite herrscht Nacht. Da seine Masse in Relation zu der seines Sterns zu gering ist, um deren eigene Umdrehung zu beeinflussen, muss diese Umlaufsynchronisation Ursachen haben, die in der Entstehung des ''CoRoT-4''-Systems liegen.<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Vorschlag für neue Seite ==<br /> <br /> Ich überlege den Abschnitt Arten von Exoplaneten zu einem eigenen Artikel auszubauen (analog [[Sternklasse]]). Hätte jemand etwas dagegen?--[[Benutzer:McBayne|McBayne]] ([[Benutzer Diskussion:McBayne|Diskussion]]) 21:30, 14. Sep. 2017 (CEST)<br /> :Ein Ansatz hierfür wäre möglicherweise der Artikel [[en:Exoplanetology|Exoplanetology]] in der englischsprachigen Wikipedia. Alternativ könnte ich mir jedoch vorstellen, diese Informationen in den bisherigen Abschnitt &quot;Arten von Exoplaneten&quot; zu verlagern und diesen dafür deutlich auszubauen und ggf. umzubenennen. Wegfallen könnten meiner Ansicht nach die Abschnitte &quot;Kleine Exoplaneten&quot; und &quot;Exemplarische Exoplaneten und Systeme&quot;. Mittlerweile sind zahlreiche vergleichsweise kleine und massearme Exoplaneten nachgewiesen, so dass man dies nicht noch extra betonen muss (wenig verwunderlich ist der Abschnitt auch als veraltet gekennzeichnet). Und einzelnen Exoplaneten in einem Überblicksartikel besondere Unterkapitel zu widmen, halte ich angesichts von momentan fast 3700 nachgewiesenen Exoplaneten und fast 2800 bekannten Planetensystemen mittlerweile ziemlich fragwürdig. Es wäre besser dafür in einem Abschnitt über die Klassifikation bei der Beschreibung der einzelnen Planetentypen einige besonders bekannte Beispiele aufzuführen. Insgesamt sieht man deutlich, dass der Artikel als ganzes in seiner Grundstruktur noch aus der Zeit vor den massenhaften Entdeckungen von Exoplaneten durch das Kepler-Weltraumteleskop und auch neuere erdgebundene Instrumente wie HARPS stammt. [[Benutzer:CarstenE|CarstenE]] ([[Benutzer Diskussion:CarstenE|Diskussion]]) 10:24, 18. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> :Grundsätzlich fallen Exoplaneten ja unter den Begriff [[Objekt planetarer Masse]], wobei dieser Artikel überarbeitungs- und erweiterungswürdig ist. Vielleicht könntest du das dort machen? --[[Benutzer:Neitram|&lt;span style=&quot;color:#008800&quot;&gt;Ne&lt;/span&gt;&lt;span style=&quot;color:#005555&quot;&gt;it&lt;/span&gt;&lt;span style=&quot;color:#005588&quot;&gt;ra&lt;/span&gt;&lt;span style=&quot;color:#0000FF&quot;&gt;m&lt;/span&gt;]]&amp;nbsp;[[Benutzer_Diskussion:Neitram|✉]] 16:35, 18. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> :Vielen Dank für euer Feedback. Der Artikel ''Exoplanetology'' tönt tatsächlich interessant. Bezüglich den Kapiteln muss ich sagen, dass ich das Kapitel &quot;Kleine Exoplaneten&quot; ebenfalls nicht mehr für allzu interessant halte, wobei halt erdähnliche Planeten auf alle Fälle interessant sind und im Prinzip geht es in dem Kapitel mehr oder weniger darum. Das Kapitel &quot;Exemplarische Exoplaneten&quot; hat aus meiner Sicht noch mehr Berechtigung, muss aber von Zeit zu Zeit überarbeitet werden da möglicherweise ursprünglich interessante Systeme mit der Zeit weniger spektakulär werden - gerade diese Systeme mit dem neu kleinsten oder erdähnlichsten Planeten. Die Aufzählung der Vielfalt von exoplanetaren Systemen mit konkreten Beispielen finde ich jedoch gut, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bezüglich dem Thema, ob die Exoplaneten unter den Begriff ''Objekt planetarer Masse'' fallen oder nicht steht in der englischen Wikipedia, dass das unüblich ist. Ich bin jedoch nicht vom Fach und möchte solche inhaltlichen Änderungen weder in die Eine noch in die andere Richtung vornehmen --[[Benutzer:McBayne|McBayne]] ([[Benutzer Diskussion:McBayne|Diskussion]]) 19:00, 22. Sep. 2017 (CEST)<br /> <br /> == Gordon Walker &amp; Bruce Campbell ==<br /> <br /> Liebe Wikipedianer,<br /> ich habe am Sonntag auf DLF in diesem ''Sternzeit''-Format der Forschung von Bruce Campbell und Gordon Walker gehört und bin dadurch auf den Artikel hier gestoßen. Ich kenne mich mit diesem Fachgebiet nicht aus, aber was meint Ihr, wäre es nicht angebracht, den beiden einen Abschnitt im Exoplanet-Artikel zu widmen?<br /> Danke --[[Benutzer:Da flow|Da flow]] ([[Benutzer Diskussion:Da flow|Diskussion]]) 00:53, 4. Okt. 2017 (CEST)</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Staatsbibliothek_Potsdamer_Stra%C3%9Fe&diff=165685931 Staatsbibliothek Potsdamer Straße 2017-05-21T00:08:01Z <p>Da flow: /* Haustechnik */</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert eines der '''Gebäude''' der Staatsbibliothek; zur Sammlung und Institution der Bibliothek siehe [[Staatsbibliothek zu Berlin]].}}<br /> {{Infobox Bauwerk<br /> | NAME= Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße<br /> | BILD= Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Strasse.jpg<br /> | BILDBESCHREIBUNG=<br /> | ORT= [[Berlin]]<br /> | ARCHITEKT= [[Hans Scharoun]]<br /> | BAUJAHR= 1967–1978<br /> | HÖHE= 42<br /> | GRUNDFLÄCHE= 19.400<br /> | BREITENGRAD= 52.507501<br /> | LÄNGENGRAD= 13.370694<br /> | REGION-ISO= DE-BE<br /> | BESONDERHEITEN=<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Stamps of Germany (Berlin) 1978, MiNr 577.jpg|mini|Das Haus auf einer Briefmarke aus dem Eröffnungsjahr 1978]]<br /> <br /> Das '''Haus Potsdamer Straße''' der '''Staatsbibliothek zu Berlin''', zu der auch das [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Unter den Linden)|Haus Unter den Linden]] gehört, wurde von 1967 bis 1978 nach Plänen des Architekten [[Hans Scharoun]] errichtet. Es befindet sich im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Tiergarten|Tiergarten]] des [[Bezirk Mitte|Bezirks Mitte]], nahe dem [[Potsdamer Platz]] und gehört zum [[Kulturforum Berlin]]. Nach Scharouns Tod im Jahr 1972 wurden die Arbeiten von seinem Schüler und langjährigen Mitarbeiter [[Edgar Wisniewski]] zu Ende geführt, der auch vorher schon maßgeblich am Projekt beteiligt war. Das auch „Bücherschiff“ genannte goldene Gebäude ist das größte Bauwerk Scharouns. Die Baukosten beliefen sich auf 226,5&amp;nbsp;Millionen [[Deutsche Mark]].<br /> <br /> Trotz nicht weniger Eigenheiten und aus heutiger Sicht von manchen als Fehlplanungen wahrgenommenen Ideen gilt das markante Gebäude vielfach immer noch als Referenz im Bereich der Bibliotheksarchitektur. Dazu trägt nicht nur die Offenheit der Raumkomposition bei, sondern auch die zahlreichen Details des Stils Hans Scharouns, der dem ''[[Organische Architektur|organischen Bauen]]'' zugerechnet wird und schon dessen [[Berliner Philharmonie]] berühmt machte.<br /> <br /> == Entstehung und Nutzung ==<br /> === Zeitgeschichtlicher Hintergrund ===<br /> → ''Siehe auch: [[Staatsbibliothek zu Berlin#Geschichte|Geschichte der Staatsbibliothek]]''<br /> <br /> Die Staatsbibliothek zu Berlin war ursprünglich im [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Unter den Linden)|Haus Unter den Linden]] beheimatet. Durch die besonderen Umstände der Teilung Deutschlands und der Stadt Berlin nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Sammlung jedoch ebenfalls geteilt; große Teile waren im Krieg aus der Stadt evakuiert worden und befanden sich nun in den Gebieten der Westalliierten. Die in Westdeutschland befindlichen Bestände der Staatsbibliothek wurden 1946 zunächst im Gebäude der [[Universitätsbibliothek Marburg]] untergebracht und dort als ''Hessische Bibliothek'' eröffnet, die 1949 in ''Westdeutsche Bibliothek'' umbenannt wurde. Die Geschichte um den Neubau am Kulturforum begann erst später:<br /> <br /> * 1957 wurde die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit der Aufgabe gegründet, die „aus kriegsbedingten Gründen aus Berlin verlagerten Kulturgüter alsbald zurückzuführen“.&lt;ref&gt;[http://www.preussischer-kulturbesitz.de/fileadmin/user_upload/documents/mediathek/ueber_uns/rp/rechtliche_ordnung_spk_berlin_2014.pdf Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Preußischer Kulturbesitz“] (PDF; 18&amp;nbsp;kB), §&amp;nbsp;3, Absatz&amp;nbsp;2.&lt;/ref&gt; Die Stiftung konnte wegen verfassungsrechtlicher Auseinandersetzungen zwischen Bund und Ländern allerdings erst vier Jahre später die Arbeit in Berlin aufnehmen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://hv.spk-berlin.de/deutsch/wir_ueber_uns/geschichte.php?navid=3 | wayback=20130716092530 | text=Geschichte der Stiftung}} Stiftung Preußischer Kulturbesitz&lt;/ref&gt;<br /> * 1961 fand in beiden Teilen der Stadt die 300-Jahr-Feier der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Eine publizistische Kampagne der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] über das „Marburger Büchergrab“ verstärkte den Handlungsdruck auf der westlichen Seite.&lt;ref&gt;Martin Hollender: ''Das »Marburger Büchergrab« – Politische Kontroversen um die beiden Berliner Staatsbibliotheken in Ost und West im Kalten Krieg''. In: ''Archiv für Geschichte des Buchwesens.'' 63, Berlin 2008, ISBN 978-3-598-44105-9, S. 158.&lt;/ref&gt; In diesem Jahr stellte der Senatsbaudirektor [[Werner Düttmann]] eigene Entwürfe für einen Neubau der Staatsbibliothek am Kemperplatz vor, die den Stiftungsrat aber nicht überzeugen konnten.<br /> * Im Mai 1963 beschloss der Stiftungsrat, einen Architektenwettbewerb für den Neubau der Staatsbibliothek am [[Kulturforum Berlin|Kulturforum]] auszuschreiben. Scharoun bewarb sich – wenige Wochen nachdem auf der gegenüberliegenden Straßenseite seine damals kontrovers diskutierte&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=46172387|Titel=Musik mit Wänden|Jahr=1963|Nr=42|Seiten=104–108|Kommentar=zur Eröffnung der Philharmonie}}&lt;/ref&gt; Philharmonie eröffnet worden war.<br /> * Am 9. Juli 1964 gewann Scharoun den Ersten Preis. Sein Entwurf umfasste auch ein Gästehaus des Senats auf der gegenüberliegenden Straßenseite der [[Potsdamer Straße]], das allerdings nie realisiert werden sollte.<br /> * Die Dienststelle der Staatsbibliothek wurde in Berlin eingerichtet und zunächst im [[Bendlerblock]] untergebracht, in dem heute das [[Bundesministerium der Verteidigung]] residiert.<br /> * 1965 begann die Rückführung der Sammlungen aus der [[Westdeutsche Bibliothek|Westdeutschen Bibliothek]] nach Berlin. Wegen der Besitzansprüche der DDR entschied man sich für einen Transport auf dem Luftweg.&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: ''Lese-Landschaft. Die Staatsbibliothek von Hans Scharoun''. Katalog zur Ausstellung vom 9. Juli bis 4. September 2004, Berlin 2004, S. 5.&lt;/ref&gt; Scharoun besuchte zu Studienzwecken Bibliotheken in [[Basel]], [[München]], [[Stuttgart]], [[London]], [[New York City|New York]], [[San Francisco]], [[Stanford (Kalifornien)|Stanford]], [[Chicago]], [[Washington, D.C.|Washington]], [[Boston]], [[Yale University|Yale]] und [[Princeton (New Jersey)|Princeton]].<br /> * 1966 beschloss der Stiftungsrat, das [[Ibero-Amerikanisches Institut|Ibero-Amerikanische Institut]] in den Neubau der Staatsbibliothek zu integrieren. Das zuvor an der gleichen Stelle geplante Restaurant wurde hierzu aus den Plänen gestrichen.<br /> <br /> === Bauzeit ===<br /> Die Baugeschichte der Staatsbibliothek ist von notorisch vielen Querelen, Unregelmäßigkeiten und Konflikten geprägt. ''[[Der Spiegel]]'' sprach damals von einer „Bau-Chronik scandaleuse“, der „typische Merkmale eines Meisterwerks anhafteten“.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot;&gt;{{Der Spiegel|ID=40606421|Titel=Goldener Schrein|Jahr=1978|Nr=50|Seiten=246–249|Kommentar=zur Eröffnung der Staatsbibliothek}}&lt;/ref&gt; In der Tat führten Konflikte zwischen dem künstlerischen Anspruch des Architekten und den bibliothekarischen Vorstellungen während der Bauzeit wiederholt zu Abstimmungsproblemen und Planänderungen. Seinen vielfach kritisierten Arbeitsstil ständiger Veränderungen sah Scharoun selbst als gesunden Bestandteil des architektonischen Prozesses: 1970 sagte er, er wünsche sich „dass vielmehr statt Perfektion Improvisation gelten möge, die den Weg der Entwicklung offenhält“.&lt;ref&gt;Aus einer Rede anlässlich der Verleihung des Erasmus-Preises 1970, zitiert in: Edgar Wisniewski: ''Raumvision und Struktur – Gedanken über Hans Scharouns Konzeption zum Bau der Staatsbibliothek''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-88226-035-1, S.&amp;nbsp;144–158, Zitat S.&amp;nbsp;158.&lt;/ref&gt; Damit bezog er sich allerdings offensichtlich auf konzeptionelle Änderungen, nicht auf die beim Bau der Staatsbibliothek sich wiederholenden Änderungen aus technischen oder finanziellen Gründen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin''. arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;19.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Schätzungen sowohl zur Bauzeit als auch zu den Kosten wurden im Laufe der Zeit sukzessive nach oben korrigiert. Ursache hierfür waren nicht nur die äußerst komplizierten Konstruktions- und Statikherausforderungen, sondern auch die Individualität des Baus: „In diesem Haus gibt es kaum irgendeine Wiederholung“ sagte damals der Baudirektor Hans Wurzler.&lt;ref name=&quot;bauausführung&quot;&gt;Hans Wurzler: ''Bauausführung und Konstruktion''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-88226-035-1, S.&amp;nbsp;164.&lt;/ref&gt; Wegen der dadurch zahlreich nötigen Einzelanfertigungen konstruktiver Elemente geriet das Projekt immer wieder in substantielle Zeit- und Finanzprobleme.<br /> <br /> Aus anfänglich 90&amp;nbsp;Millionen Mark und fünf Jahren Bauzeit (Schätzung zu Baubeginn)&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; wurden schließlich 226,5&amp;nbsp;Millionen Mark und elf Jahre.&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: ''Lese-Landschaft. Die Staatsbibliothek von Hans Scharoun''. Katalog zur Ausstellung vom 9. Juli bis 4. September 2004, Berlin 2004.&lt;/ref&gt; Der SPD-Abgeordnete Rudolf Walther lästerte damals über einen „Genie-Zuschlag“.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; Dass das gewaltige Bauvorhaben schließlich überhaupt noch in der dann erfolgten Konsequenz durchgeführt werden konnte, wird heute vor allem als das Verdienst von Scharouns langjährigem Mitarbeiter Edgar Wisniewski gesehen, der nach Scharouns Tod im Jahr 1972 bis zur Fertigstellung des Baus im Jahr 1978 die künstlerische Oberleitung weiterführte.&lt;ref name=&quot;kontemplative&quot;&gt;Holger Kleine: ''Kontemplative Phantastik – zur Staatsbibliothek Hans Scharouns im Kontext der Gegenwart''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;23–37.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Die [[Grundsteinlegung]] war am 10. Oktober 1967. Tatsächlich lief die Bautätigkeit zu diesem Zeitpunkt allerdings schon seit fünf Monaten: Wegen der schlechten Auftragslage in Berlin hatte man sich entschlossen, den Beginn vorzuziehen – obwohl die Ausführungszeichnungen noch gar nicht fertiggestellt waren.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt;<br /> * 1969 begann der zweite Bauabschnitt, der den zentralen Lesesaal, die Foyers und das prägnante Hochmagazin umfasst. Bereits in diesem Jahr (nicht erst, wie häufig berichtet, nach Scharouns Tod) wurde dem Büro Scharoun die Ausbauplanung entzogen und dessen Zuständigkeit auf „künstlerische Oberleitung“ eingegrenzt.&lt;ref&gt;Eberhard Syrting, Jörg Kirschenmann: ''Hans Scharoun: Außenseiter der Moderne''. Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-2449-8, S.&amp;nbsp;83.&lt;/ref&gt; Scharoun selbst, dessen Werdegang notorisch häufig von derartigen Interventionen geprägt war, empfand diesen Eingriff offensichtlich als besonders schmerzhaft.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;28.&lt;/ref&gt;<br /> * 1970 wurden die Baukosten das erste Mal präzise geschätzt: 155,34&amp;nbsp;Millionen Mark.<br /> * 1971 wurde der erste Bauabschnitt, der nördliche Verwaltungstrakt, beendet und im Juni in Betrieb genommen. Zuvor im Mai wurde die Ausführungsplanung vom Büro Scharoun auf die [[Bundesbaudirektion]] übertragen.<br /> * Im Juli 1972 wurde östlich der Baustelle eine [[Traglufthalle]] errichtet, um die Rückführung der Sammlungen aus ihrem [[Exil]] in Marburg zu beschleunigen. Schon als die Halle erst zu etwa einem Viertel der vollen Kapazität von zwei Millionen Bänden gefüllt war, zerstörte im November 1972 der [[Orkan Quimburga]] die konstruktionsbedingt fragile Außenhülle der Halle.<br /> * Hans Scharoun starb am 25. November 1972 im Alter von 79 Jahren.<br /> * Am 16. November 1973 war [[Richtfest]]. Man ging von einer Fertigstellung des Gebäudes bis 1976 aus.<br /> * 1975 wurde mit dem Einzug der Bücher in den Neubau begonnen, der im September 1976 beendet war. Der Rechnungshof rügte Scharouns Pläne als vielfach mangelhaft und beklagte, dass er diese zudem „noch während der Ausführung ständig geändert“ habe.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt;<br /> * Am 30. Juni 1977 wurde der dritte Bauabschnitt (Ibero-Amerikanisches Institut und Veranstaltungssäle) abgeschlossen. Die Dienststelle der Westdeutschen Bibliothek in Marburg wurde endgültig geschlossen.<br /> <br /> === Inbetriebnahme ===<br /> <br /> Am 15. Dezember 1978 fand die feierliche Eröffnung statt, auf der unter anderen [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] [[Walter Scheel]], der [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Regierende Bürgermeister von Berlin]] [[Dietrich Stobbe]], [[Bundesministerium des Innern|Bundesinnenminister]] [[Gerhart Baum]] sowie der Generaldirektor der Staatsbibliothek [[Ekkehart Vesper]] redeten.<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek Berlin Gedenktafel Liberte.jpg|mini|Die Gedenktafel im Ostfoyer]]<br /> <br /> Nachdem der Bau zwei Tage später der Öffentlichkeit übergeben worden war, war die Bibliothek in der Folgezeit auch immer wieder Ort repräsentativer Veranstaltungen – als damals teuerstes, größtes und neuestes Gebäude West-Berlins übte es eine hohe Anziehungskraft auf die politische Prominenz aus.&lt;ref&gt;Schon 1979 wurde es in diesen Kriterien allerdings vom [[Internationales Congress Centrum Berlin|ICC]] abgelöst.&lt;/ref&gt; Zu einiger Berühmtheit gelangt etwa der Staatsbesuch des französischen Präsidenten [[Valéry Giscard d’Estaing]] am 29. Oktober 1979. Seine Rede, die mit den Worten „La liberté de Berlin, c’est aussi la nôtre“ („Die Freiheit Berlins ist auch die unsere“) schloss, hielt er im Ostfoyer der Staatsbibliothek.&lt;ref&gt;Martin Hollender: ''«La liberté de Berlin, c’est aussi la nôtre» – Valéry Giscard d’Estaing und die Staatsbibliothek''. In: ''Bibliotheksmagazin'', Nr. 3/2009, {{ISSN|1861-8375}}, S.&amp;nbsp;47–49.&lt;/ref&gt; An den bedeutenden Satz erinnert dort heute eine bronzene Gedenktafel.<br /> <br /> Unter anderem wegen des hohen organisatorischen Aufwandes derartiger größerer Festveranstaltungen im Bibliotheksgebäude wurden diese nur kurze Zeit später vom damaligen Generaldirektor wieder untersagt.&lt;ref&gt;Werner Schochow: ''Die Berliner Staatsbibliothek und ihr Umfeld. 20 Kapitel preußisch-deutscher Bibliotheksgeschichte''. Vittorio Klostermann, Frankfurt 2005, ISBN 3-465-03442-2, S.&amp;nbsp;167.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sanierungen ===<br /> Trotz der guten Frequentierung durch Benutzer ist das Gebäude bisher ohne eine Generalsanierung ausgekommen, zu der das Gebäude geschlossen werden müsste. Im Laufe der Jahre wurden aber zahlreiche sogenannte ''Funktionsanpassungen'' vorgenommen, Erweiterungen und Sanierungen, die bei laufendem Betrieb einen nicht unerheblichen Aufwand bedeuten:<br /> <br /> * 1991 wurde das zweigeschossige Tiefgaragenmagazin (Kapazität: 1,8&amp;nbsp;Millionen Bände) in Betrieb genommen. Der 32&amp;nbsp;Millionen Mark teure Umbau gestaltete sich überproportional aufwendig: Obwohl bereits in den ursprünglichen Plänen vorgesehen,&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;20&lt;/ref&gt; war die Erweiterung bei der baulichen Umsetzung seinerzeit unzureichend berücksichtigt worden, sodass nun Klima- und Versorgungskanäle aller Art durch die Tiefgarage führten, die beim Umbau mit hohen Kosten umgelegt werden mussten.<br /> * 2001 wurde eine umfangreiche Funktionsanpassung mit einem Budget von sechs Millionen Euro abgeschlossen. Diese umfasste unter anderem die Aufstockung um 120 Lesesaalarbeitsplätze, Neugestaltung der Leihstelle, den Teilaustausch des Fußbodens, die Umstellung auf elektronische Katalogsuche und die Einrichtung von Arbeitsplätzen mit Internetzugang. Bei den Sanierungsarbeiten wurden insgesamt 17&amp;nbsp;Kilometer Kabel verlegt; wegen der komplizierten Raumstrukturen war auch die Verkabelung entsprechend aufwendig. Die Bauzeit, in der der Lesesaal geschlossen war und nur die Sonderlesesäle zugänglich waren,&lt;ref&gt;Amory Burchard: ''[http://www.tagesspiegel.de/berlin/umbau-der-staatsbibliothek-buechereien-im-ausnahmezustand/247618.html Umbau der Staatsbibliothek: Büchereien im Ausnahmezustand.]'' In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 9. August 2001.&lt;/ref&gt; betrug 16 Wochen.&lt;ref&gt;[http://staatsbibliothek-berlin.de/en/about-the-library/die-gebaeude/potsdamer-strasse/baugeschichte/ Baugeschichte] auf der Website der Staatsbibliothek.&lt;/ref&gt; Später sollte durch die internetbasierte Katalogrecherche auch ein Großteil der Recherche-Stationen wieder obsolet werden, sodass heute an deren ehemaligem Standort im Foyer nun eine große Fläche frei steht.<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek Berlin Sanierung Lichtkalotten.jpg|mini|Die zur Sanierung abgedichteten Lichtkalotten im Lesesaal, 2011]]<br /> <br /> * Seit 2006 findet eine Asbestsanierung des gesamten Gebäudes statt. Durch die Entscheidung, das Gebäude dafür nicht zu schließen, sondern die Arbeiten im laufenden Betrieb vorzunehmen, liegen Kosten und Bauzeit naturgemäß über dem üblichen Rahmen. Die Sperrung des Hochmagazins im Jahr 2010 führte zu Einschränkungen in der Verfügbarkeit von Beständen, was sich in den Benutzerzahlen deutlich bemerkbar machte (durchschnittlich nur rund 25.000 angemeldete Benutzer gegenüber rund 35.000 in den Jahren 2009 und 2011). Auch im Lesesaal waren durch die Sanierung der Lichtpyramiden und der Lichtkalotten ''(siehe Abschnitt [[#Lesesaal|→&amp;nbsp;Lesesaal]])'' phasenweise unterschiedliche Bereiche nicht zugänglich. Bei der Sanierung wurde unter anderem auch die aufwendige Klimatechnik auf den neuesten Stand gebracht ''(siehe auch Abschnitt [[#Haustechnik|→&amp;nbsp;Haustechnik]])''.<br /> <br /> === Neubauten und Erweiterung ===<br /> <br /> Das Magazin kam auch nach Erweiterung in die Tiefgarage 1991 schnell an seine Kapazitätsgrenze – eine Entwicklung, die vorher bereits vorausgesehen und dementsprechend eingeplant wurde: Bereits in den 1980er Jahren hatte der [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] ein Grundstück für einen Erweiterungsbau in der Nähe der Potsdamer Straße reserviert. Die Zusage wurde jedoch trotz Erneuerung im Jahre 1990&lt;ref&gt;Birte Paulat: ''Sesam öffne Dich! Die Durchwegungsplanungen für die Staatsbibliothek am Potsdamer Platz im Spiegel der Presse''. In: Antonius Jammers (Hrsg.): ''Planen und Gestalten – Festgabe für Günter Baron''. Staatsbibliothek zu Berlin, Berlin 2001, S.&amp;nbsp;271.&lt;/ref&gt; nicht eingehalten; stattdessen fielen die Pläne dem nicht unumstrittenen [[Potsdamer Platz#Der Potsdamer Platz seit der Wende|Verkauf des Areals an Daimler-Benz]] zum Opfer. Offensichtlich war die [[debis]] ursprünglich zwar bereit, anstelle des Theaters am Potsdamer Platz der Staatsbibliothek einen Erweiterungsbau zu stellen, jedoch geriet das Thema im Rahmen der Debatte um die Zusammenlegung von ost- und westdeutscher Staatsbibliothek (bei der damals auch die Weiterführung des [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Unter den Linden)|Hauses Unter den Linden]] in Frage gestellt wurde) zu einem Politikum, so dass von einem Neubau abgesehen wurde.&lt;ref name=&quot;falke&quot;&gt;Gustav Falke: ''Leser brauchen starke Nerven und festes Schuhwerk: Wie aus der Berliner Staatsbibliothek ein Monument der Ost-West-Teilung wird''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' Nr.&amp;nbsp;93, 22. April 2003, S.&amp;nbsp;46.&lt;/ref&gt; Wegen des nicht mehr möglichen Neubaus im direkten Umfeld wurde schließlich ein externes [[Staatsbibliothek zu Berlin (Außenmagazin Friedrichshagen)|Außenmagazin in Friedrichshagen]] geplant ''(siehe auch Haupt-Artikel zur [[Staatsbibliothek zu Berlin]])''.<br /> <br /> === Zwischen Aus- und Überlastung ===<br /> <br /> Während bei der Eröffnung noch Befürchtungen bestanden, dass die Kapazität des Lesesaals überdimensioniert sei und dieser verwaist bleiben könnte,&lt;ref&gt;Günter Baron: ''Der Scharounbau der Staatsbibliothek – Funktionalität und Bewährung.'' In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;1–22, S.&amp;nbsp;8.&lt;/ref&gt; stiegen die Besucherzahlen immer weiter an, auf dem Höhepunkt (2003/4) wurde sogar die offizielle Auslastungsgrenze der Lesesaal-Bereiche (850 Personen) überschritten. Zu den Hoch-Zeiten nahmen Benutzer bisweilen auf den Treppen Platz, weil keine Tische mehr verfügbar waren, der Einlass wurde wegen Überfüllung gesperrt&lt;ref name=&quot;falke&quot; /&gt; und neue Besucher nur im „Austausch“ mit das Gebäude verlassenden eingelassen. Die Lage entspannte sich erst, als in Berlin nach und nach die Neubauten der größeren Universitätsbibliotheken öffneten: Die [[Erwin-Schrödinger-Zentrum|Naturwissenschaftliche Bibliothek der Humboldt-Universität]] in [[Berlin-Adlershof|Adlershof]] (2003), die [[Zentralbibliothek der TU und UdK Berlin]] (2004), die [[Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin]] (2005) und das [[Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum]] der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] (2009).<br /> <br /> Im Jahre 2006 wurde schließlich die Tageskarte abgeschafft, seitdem werden für die Bibliotheksbenutzung nur noch Monats- und Jahreskarten angeboten. Hiermit sind allerdings vorwiegend Sicherheitsüberlegungen verbunden; man möchte registrierte Benutzer haben.<br /> <br /> Die Zahl der angemeldeten Benutzer (d.&amp;nbsp;h. Benutzer mit einer Jahres- oder Monatskarte) ist von einem Monatsdurchschnitt von rund 45.000 im Jahre 2004 wieder auf etwa 35.000 im Jahre 2011 zurückgegangen. Derzeit zählt das Haus immer noch rund 3.500 Besucher pro Tag, die maximale Auslastung des Lesesaalbereichs erreicht im Durchschnitt allerdings „nur“ noch um die 500 Besucher (Stand: August 2011).<br /> <br /> == Architektur ==<br /> <br /> Angeblich sagte Scharoun in der Nacht vor der Abgabe der Wettbewerbsmaterialien zu seinen Mitarbeitern, die immer noch Änderungen und Verbesserungen an Details vornehmen wollen: „Lasst doch! Die Idee trägt ja.“&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; Mit seiner Einschätzung sollte er recht behalten. Das Gebäude gilt heute trotz seiner Mängel vielen immer noch als Referenzbau für Bibliotheksarchitektur. „This building is a miracle!“ soll der italienische Architekt [[Renzo Piano]] gesagt haben, als er 2006 das Haus Potsdamer Straße besichtigte.&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin: ''Jahresbericht 2006.'' {{ISSN|0340-2274}}, S.&amp;nbsp;5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Lage ===<br /> <br /> Das Gelände um das Kulturforum ist „historisch kontaminiert“: Hier sollten Teile von [[Albert Speer]]s Vision der „[[Welthauptstadt Germania]]“ umgesetzt werden. Die Gegend um die [[St. Matthäuskirche (Berlin-Tiergarten)|Matthäikirche]] herum war bis zur Mitte der 1930er Jahre noch dicht bebautes Wohngebiet, das aber fast komplett abgerissen wurde, um Platz für die von Speer geplanten Strukturen zu schaffen.&lt;ref name=&quot;architekturführer&quot;&gt;Jürgen Tietz, Florian Bolk: ''Staatsbibliothek Kulturforum Berlin''. Stadtwandel Verlag, Berlin 2000, S.&amp;nbsp;8. (Die Neuen Architekturführer, Nr.&amp;nbsp;16)&lt;/ref&gt; Als erstes und einziges Gebäude wurde dann (ungefähr an der Stelle der heutigen [[Neue Nationalgalerie|Neuen Nationalgalerie]]) allerdings nur das ''[[Haus des Fremdenverkehrs]]'' gebaut, an dem die Arbeiten kurz vor der Fertigstellung 1942 eingestellt wurden. Das Gebäude sollte Bestandteil der [[Nord-Süd-Achse (Berlin)|Nord-Süd-Achse]] werden, die sich an dieser Stelle zum sogenannten ''Runden Platz'' erweitern sollte, zu dem auch die Potsdamer Straße ursprünglich führte. 1964 wurde die Ruine abgerissen, ein Mauerbruchstück des Gebäudes ist heute im südlichen Innenhof der Staatsbibliothek zu besichtigen.<br /> <br /> [[Datei:Berlin Marlene-Dietrich-Platz Spalt.jpg|mini|Durch den Spalt zwischen Theater und Spielbank ist die Rückseite der Staatsbibliothek zu sehen]]<br /> [[Datei:Spielbank Berlin Aluplatten.jpg|mini|Die [[Eloxal-Verfahren|eloxierten]] Aluminiumplatten an der Rückfassade der Spielbank nehmen Bezug auf die goldene Außenhaut des Magazins der Staatsbibliothek]]<br /> <br /> Zur Zeit der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs für die Staatsbibliothek war das Gelände um die [[St. Matthäuskirche (Berlin-Tiergarten)|Matthäuskirche]] weitestgehend [[Brache|Brachland]]. Die Position des Baugrundstücks der Staatsbibliothek ist jedoch nicht zufällig gewählt: Das Grundstücksdreieck der Wettbewerbsausschreibung wurde von den damaligen Stadtplanern mitten auf den Straßenverlauf der ursprünglichen Potsdamer Straße gelegt.&lt;ref name=&quot;künast&quot;&gt;Edgar Wisniewski: ''Künast verwechselt Ursache mit Folgen''. In: ''Frankfurter Rundschau.'' 12. Januar 2001, S.&amp;nbsp;8.&lt;/ref&gt; Diese führte damals (zu Zeiten der [[Berliner Mauer]]) zwar ins Nichts, allerdings wäre diese nach den Germania-Plänen eine der Zubringerstraßen für den Runden Platz gewesen. Mit dem Bau der Staatsbibliothek wurde die ''Potsdamer Straße'' auf ihre heutige Führung umgelegt und der übrigbleibende Teil in ''Alte Potsdamer Straße'' umbenannt. Scharoun nahm auf diesen Umstand auch gestalterischen Bezug, indem er das Gebäude wie einen Riegel in den Weg des alten Straßenverlaufs stellte – mit dieser bewussten Zerstörung des alten Straßenrasters wollte Scharoun mit der NS-Vergangenheit der Stadt brechen und den kulturellen Neuanfang auch städtebaulich manifestieren.<br /> <br /> Das [[Theater am Potsdamer Platz]] und die [[Spielbank Berlin]], die von [[Renzo Piano]] entworfen wurden und mit der Staatsbibliothek „Rücken an Rücken“ liegen, referieren auf diesen historischen Umstand: Ein Spalt zwischen den beiden Gebäuden gibt den Blick auf die Rückseite der Staatsbibliothek frei – und erinnert so an die „Blockade“ der (alten) Potsdamer Straße durch das „Bücherschiff“. An ihrer Fassade tragen die Gebäude eine weitere Hommage an den Scharoun-Bau: Über 14.000&amp;nbsp;m² sind mit [[Eloxal-Verfahren|eloxierten]] Aluminiumplatten verkleidet,&lt;ref&gt;[http://www.gruppe-guh.de/eyekit/scripts/secure_getfile_nonsecure.php?requestfile=fassadentechnik/objektblaetter/Musicaltheater-Spielbank-Berlin.pdf Informationsblatt] des ausführenden Unternehmens ''G+H Fassadentechnik'', abgerufen am 4.&amp;nbsp;August 2011.&lt;/ref&gt; die in Färbung und Oberflächenstruktur an die goldene Außenhülle der Staatsbibliothek angelehnt sind. Der Blick aus der Staatsbibliothek auf die Rückseite von Spielbank und Theater wird so gewissermaßen zu einem „Blick in den Spiegel“.<br /> <br /> === Außenbereich ===<br /> <br /> Das mit fast 230&amp;nbsp;Metern Länge größte Gebäude von Hans Scharoun erinnert mit seinem keilförmigen Grundriss an einen Schiffsbug. In den Medien wurde es deshalb häufig auch als „Bücherschiff“, „Bücherdampfer“ oder „Ozeanriese“ bezeichnet (oder mit negativer Konnotation als „Schlachtschiff“).&lt;ref name=&quot;eröffnung&quot;&gt;Martin Hollender: ''Die Eröffnung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz im Dezember 1978 im Echo der Presse.'' In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, S.&amp;nbsp;40&amp;nbsp;ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Tatsächlich wirkt der Bau von Weitem zunächst recht massiv. Besonders der große goldene „Bücherrücken“, das 42&amp;nbsp;Meter hohe ''Magazin'', ist schon aus größerer Distanz wahrnehmbar und sorgt mit seiner fensterlosen Wand auf den ersten Blick für einen eher verschlossenen Eindruck. Nur an einem Ende der Front wird es von vier quadratischen Öffnungen der Glasbausteinwände von Alexander Camaro durchbrochen ''(siehe Abschnitt [[#Kunst am Bau|Kunst am Bau]])''. Beim Näherkommen wird der Sockel der Struktur erkennbarer und damit die Linienführung deutlicher: Das Magazin wächst aus einer Basis aus fein strukturierten, ineinander verschachtelten Gebäudeelementen heraus, die terrassenartig abgestuft sind. Mit dieser horizontalen Staffelung öffnet sich das von Nord nach Süd verlaufende Gebäude in Richtung Kulturforum und setzt sich so in Bezug zu der –&amp;nbsp;das Gebäude umgebenden&amp;nbsp;– Stadtlandschaft fort.<br /> <br /> Auf der Rückseite fällt das Magazin dagegen steil ab. Zur Zeit des Wettbewerbs im Jahr 1963 war hinter dem Gebäude eine Autobahntangente geplant (eine Verlängerung der [[Bundesautobahn 103|Westtangente]]; diese Funktion übernimmt heute der [[Tunnel Tiergarten Spreebogen]] ''TTS''). Häufig wird behauptet, das Gebäude sei zu dieser Seite „abgeschirmt“ und besitze auf der Rückseite nur wenige Fenster, was allerdings nicht ganz richtig ist: An dieser Gebäuderückseite befinden sich fast sämtliche Büros der Verwaltung, sodass deren Fenster in Richtung Autobahn ausgerichtet gewesen wären ''(siehe auch Abschnitt [[#Kritik|Kritik]])''. Deutlich treffender ließe sich deshalb sagen, dass nicht ''das Gebäude selbst'' zur Autobahn abgeschirmt gewesen wäre, sondern dass ''mit dem Gebäude'' das Kulturforum zur Westtangente abgeschirmt worden wäre – was wohl auch Scharouns Intention war.&lt;ref&gt;Jürgen Tietz, Florian Bolk: ''Staatsbibliothek Kulturforum Berlin''. Stadtwandel Verlag, Berlin 2000, S.&amp;nbsp;13 (Die Neuen Architekturführer, Nr.&amp;nbsp;16).&lt;/ref&gt; Die Jury des damaligen Architektenwettbewerbs lobte explizit den Entwurf dafür, wie exzellent die „''Benutzer''räume akustisch, optisch und gegen Staubbelästigung“ von der Autobahn abgeschirmt seien (Hervorh. des Verfassers).&lt;ref name=&quot;künast&quot; /&gt;<br /> <br /> Schon von außen deutet sich die Formensprache Scharouns an, bei der selten einfache Rechteckformen zum Einsatz kommen, sondern die sich meist aus einer Mischung von trapezförmigen und vieleckigen Räumen ergibt. Am prominentesten wird dies am Hochmagazin sichtbar, das sich mit seinen Schrägen sowohl in der [[Aufsicht (Darstellung)|Draufsicht]] als auch in der [[Umriss|Silhouette]] dem Eindruck eines rechtwinkligen Kastens widersetzt.<br /> <br /> In den gestaffelten Formen ist von außen auch die Gliederung des Gebäudes in Hauptlesesaal und Sondernutzungsbereiche erkennbar; letztere sind entsprechend ihrer Funktion kleinteiliger gehalten. Das Gebäude mündet in den ''[[Otto Braun|Otto-Braun]]-Saal'', der Kapazität für Veranstaltungen mit bis zu 500 Gästen bietet. Der Saal wurde nach dem Tod Scharouns von Edgar Wisniewski allein konzipiert und baut auf dem gleichen Fünfeck-Grundriss auf wie die Philharmonie, was gelegentlich als [[Hommage]] Wisniewskis an Scharoun gedeutet wird. Ebenso wie diese besitzt der Saal eine hervorragende [[Raumakustik|Akustik]].&lt;ref&gt;Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;136.&lt;/ref&gt; Unter diesem größeren ist im Untergeschoss ein weiterer Saal mit rund 100 Plätzen „versteckt“, der ''[[Simón Bolívar|Simon-Bolivar]]-Saal''. Beide Säle werden vor allem auch für Veranstaltungen des Ibero-Amerikanischen Instituts genutzt. Der Bereich verfügt über einen separaten Eingang und Foyer, die sich mit einer einziehbaren Wand aus Glaselementen auch vom Rest des Eingangsfoyers der Bibliothek abtrennen lassen.<br /> <br /> Durch die „Verschachtelung“, die horizontale Fächerung und die aufbrechenden Flächen der Außenstruktur verfügt das Gebäude nicht über eine „Fassade“ im traditionellen Sinn – ein Merkmal, das nicht untypisch für Scharouns Entwürfe ist: Von seinen Studenten auf seine Meinung zur (in der Endphase aus Kostengründen modifizierten) Fassade seiner Philharmonie angesprochen, soll er zurückgefragt haben: „Hat sie denn überhaupt eine?“&lt;ref&gt;Eberhard Syrting, Jörg Kirschenmann: ''Hans Scharoun: Außenseiter der Moderne''. Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-2449-8.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Eingang.jpg|mini|Der Eingangsbereich von außen]]<br /> <br /> Scharoun hatte eine tiefe Abneigung gegen den Gestus überflüssiger Repräsentation, was auch am Gebäude der Staatsbibliothek zum Ausdruck kommt: Trotz der ausgedehnten Dimensionen wirkt das Gebäude nicht durch seine Größe. Der Eingang und das Foyer sind bescheiden gehalten und verzichten bewusst auf die Ehrfurcht gebietende Architektursprache des klassischen Bibliotheksbaus. Scharouns diesbezügliche „Zurückhaltung“ ging so weit, dass die Staatsbibliothek ursprünglich keine von weitem sichtbare Beschriftung am Eingang trug, weshalb Besucher nicht selten Schwierigkeiten hatten, den Eingang zu finden. Erst 2001 wurde der beleuchtete Schriftzug am Vordach angebracht, als die architektonische Konkurrenz der Neubauten am Potsdamer Platz eine Beschriftung notwendiger denn je machte. Auch die Beschriftungen an den Eingängen zu den Veranstaltungssälen (Otto-Braun-Saal, Simon-Bolivar-Saal) wurden erst in diesem Zug angebracht.<br /> <br /> === Die goldene „Außenhaut“ des Magazins ===<br /> <br /> Die Verkleidung des Magazins besteht aus [[Eloxal-Verfahren#Elektrolytisches Färben|gold-eloxierten]] Aluminiumplatten, die auch schon bei der Philharmonie geplant waren (aber erst später angebracht wurden, siehe Abschnitt ''[[#Ähnlichkeiten zur Berliner Philharmonie|Ähnlichkeiten zur Berliner Philharmonie]]'') und mit denen Scharoun das Anliegen verfolgte, „symbolhaft auf den Schatz der Bibliothek zu verweisen“.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; Die Oberfläche der Platten besitzt eine Pyramidenstruktur. Die Fassadenverkleidung war in der heutigen Form eigentlich gar nicht abgeschlossen: Die ursprüngliche Planung sah vor, dass darüber mit etwa zwei Zentimetern noch eine [[Transluzenz|transluzente]] Verschalung angebracht werden sollte, die im Zusammenspiel mit dem golden reflektierenden Aluminium weiche, atmosphärische Strukturen ergeben hätte. Weil das Material Brandschutzbestimmungen genügen musste und man mit [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]] keine Erfahrungen bezüglich des Alterungsverhaltens hatte, hätte eine Sprühflutanlage installiert werden müssen. Wegen der hohen Kosten wurde diese „zweite Haut“ schließlich wieder gestrichen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;21.&lt;/ref&gt; Wie diese ausgesehen hätte, kann heute an der gegenüberliegenden Philharmonie betrachtet werden: Die nachträglich angebrachte Fassadenverkleidung wurde dort mit den Polyesterhauben versehen. Der einige Jahre nach der Fassadenrenovierung errichtete Kammermusiksaal dagegen verfügt nicht über dieses Detail, sodass sich dort die Wirkung sehr gut vergleichen lässt.<br /> <br /> === Innenbereich ===<br /> <br /> „Die Grundlage für die Planung ist in erster Linie die Beachtung des Humanen und erst in zweiter des Organisatorischen“,&lt;ref&gt;Peter Pfankuch (Hrsg.): ''Hans Scharoun: Bauten, Entwürfe, Texte''. Berlin 1974, ISBN 3-7861-6184-4, S.&amp;nbsp;141 (Schriftenreihe Akademie der Künste, Bd.&amp;nbsp;10).&lt;/ref&gt; sagte Scharoun – für ihn stand der Mensch im Mittelpunkt seiner Architektur.&lt;ref&gt;Holger Kleine: ''Kontemplative Phantastik – zur Staatsbibliothek Hans Scharouns im Kontext der Gegenwart''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;23–37, S.&amp;nbsp;27.&lt;/ref&gt; So setzt sich die Zurückhaltung des Eingangsbereiches auch im Innenraum fort: Laut seinem Partner Edgar Wisniewski war es „ein Anliegen, das historische Pathos der Kuppelform zu vermeiden“, und stattdessen einen Raum zu schaffen, der „die Freiheit einer Landschaft assoziiert“.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''[http://www.tagesspiegel.de/kultur/das-geheimnis-der-gestalt/67518.html Das Geheimnis der Gestalt.]'' In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 14. Dezember 1998.&lt;/ref&gt; Diese Metapher der ''Leselandschaft'' hat sich inzwischen ebenso etabliert wie die des ''Bücherschiffs (siehe Abschnitt [[#Außen|Außen]])''.<br /> <br /> ==== Foyer ====<br /> <br /> Der für die Benutzer öffentliche Bereich erstreckt sich über zwei Ebenen (Eingangsfoyer und Lesesäle), die über zwei seitlich gelegene Treppen verbunden werden, welchen ein besonders gelungenes [[Treppensteigung|Stufenmaß]] zugeschrieben wird: Die Presse schrieb bei der Eröffnung von „majestätischen Treppen“ ''([[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]])'',&lt;ref&gt;Eberhard Schulz: ''Die Bücher-Kathedrale''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', Nr. 276 vom 12. Dezember 1978, S. 23&lt;/ref&gt; auf denen man schreite „wie zu einem Staatsempfang“ ''([[Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung|Deutsche Zeitung]])''.&lt;ref name=&quot;Martin Hollender 1999&quot;&gt;Martin Hollender: ''Die Eröffnung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz im Dezember 1978 im Echo der Presse''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK)'', N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, S.&amp;nbsp;42.&lt;/ref&gt; Als Zwischenebene fungiert das ''Ostfoyer'', das unter dem Magazin liegt und mit seiner Höhe von drei Stockwerken (19&amp;nbsp;Meter) dessen massive Größe andeutet. In der Mitte des Ostfoyers findet sich ein ursprünglich nicht geplanter Durchbruch zum Lesesaal, die sog. „Borngasse“. Der Name stammt vom vormaligen Generaldirektor Ludwig Borngässer, der diese dritte Treppe veranlasst hatte, um Umwege zu sparen.&lt;ref name=&quot;scharounbau&quot;&gt;Günter Baron: ''Der Scharounbau der Staatsbibliothek – Funktionalität und Bewährung''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;1–22, S.&amp;nbsp;3.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Lesesaal ====<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Lesesaal lowres.jpg|mini|Der Hauptlesesaal, Blick von der Fensterfront]]<br /> <br /> Die „Leselandschaft“ wird geprägt von terrassenartigen ''Emporen'', welche sich ineinander staffeln und über ''Freitreppen'' miteinander verbunden sind, bei denen es sich zum Teil um „kleine statische Meisterwerke“ handelt.&lt;ref&gt;Jürgen Tietz, Florian Bolk: ''Staatsbibliothek Kulturforum Berlin''. Stadtwandel Verlag, Berlin 2000, S.&amp;nbsp;21 (Die Neuen Architekturführer, Nr.&amp;nbsp;16).&lt;/ref&gt; Die Arbeitsplätze und Handapparate sind über alle Ebenen verteilt. Wie schon das Äußere des Gebäudes ist auch die innere Lesesaal-Landschaft in ihrer Staffelung zum Kulturforum ausgerichtet, im Erdgeschoss des Lesesaals (auf das Gebäude bezogen: 2.&amp;nbsp;OG) fällt der Fußboden in mehreren Stufen sanft zum Forum ab. Durch die unterschiedlichen Höhen und Ebenen der einzelnen Bereiche ergeben sich immer wieder neue Raumeindrücke, der Raum wird in Gruppen unterteilt und bleibt dabei doch großzügig, offen und transparent. „Der Mensch erfährt die Größe des Objekts und gleichzeitig Intimität“, wie Scharoun sagte.&lt;ref&gt;Peter Pfankuch (Hrsg.): ''Hans Scharoun: Bauten, Entwürfe, Texte''. Berlin 1974, ISBN 3-7861-6184-4, S.&amp;nbsp;140 (Schriftenreihe Akademie der Künste, Bd. 10).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine raumhohe ''Fensterfront'' öffnet den Lesesaal nach draußen, wo sich die Terrassenstruktur fortsetzt ''(siehe Abschnitt [[#Außen|Außen]])''. Im Bereich der Fenster leistet sich der Lesesaal den „Luxus“ niedriger Bücherregalhöhen, was zusätzlich ein offenes Raumempfinden unterstützt. Die Lichtarchitektur sorgt für eine gute Durchdringung des Saals mit Tageslicht: Die Decke verfügt über vier ''Lichtpyramiden'', die im Lesesaal jeweils das Zentrum für kleinere Lichthöfe bilden. Das Dach ist in [[Sheddach]]-Struktur aufgebaut, welche aus dem Lesesaal jedoch nicht direkt sichtbar ist; eine eingezogene Zwischendecke, die mit 200 sogenannten ''Lichtkalotten'' versehen ist, sorgt dafür, dass im Saal nur diffuses indirektes Tageslicht ankommt. Die [[Kuppel#Bauformen|Kalotten]], deren Entwicklung ein ganzes Jahr dauerte,&lt;ref name=&quot;bauausführung&quot; /&gt; prägen mit ihren je 2,5&amp;nbsp;Metern Durchmesser ganz entscheidend das Erscheinungsbild des Lesesaals.<br /> <br /> Vor der Fensterfront wurden wegen der Ausrichtung nach Westen große vertikale Lamellen als Sonnenschutz angebracht, die nach Sonnenlichteinfall drehbar sind. Ursprünglich war hier geplant, dass die Lamellen auch vor den Fassadenstützen zusammengefahren werden konnten, was aber aus Kostengründen nicht realisiert wurde. Auch wurden in den Lichtpyramiden nicht die angedachten zusammenfahrbaren Lamellen verbaut, sondern eine feststehende Sonnenschutzkonstruktion, wodurch der Lichteinfall deutlich geringer ist als in den Entwürfen vorgesehen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;26.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Entwürfe des in [[Bremerhaven]] aufgewachsenen Scharoun sind bekannt für stilistische Anleihen beim [[Schiffbau]], was auch im Bau der Staatsbibliothek durchschlägt: Am offensichtlichsten wird dies an den zahlreichen Referenzen an das [[Bullauge]], wie runden Wanddurchbrüchen und –ausschnitten, oder den Bullaugenfenstern bei den sogenannten ''[[Carrel]]s'', den Kabinen mit Einzelarbeitsplätzen. Aber auch die Elemente der „Leselandschaft“ lassen sich mit nautischer Ästhetik assoziieren; die Lesesaalebenen wurden schon als „Promenadendecks“ mit [[Reling]] interpretiert, das Hochmagazin als „Riesenschornstein“.&lt;ref name=&quot;Martin Hollender 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Verwaltungsbereich ====<br /> <br /> Benutzer- und Bibliothekarbereich sind im Gebäude entlang der Längsachse strikt getrennt. Die beiden Bereiche unterscheiden sich voneinander nicht nur räumlich, sondern auch architektonisch, was häufig Ziel von Kritik ist ''(siehe Abschnitt [[#Kritik|Kritik]])''.<br /> <br /> Scharoun, für den die Abbildung eines ''Vorgangs'' das Mittel zur architektonischen Gestaltfindung war,&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: ''Lese-Landschaft. Die Staatsbibliothek von Hans Scharoun''. Katalog zur Ausstellung vom 9.&amp;nbsp;Juli bis 4.&amp;nbsp;September 2004, Berlin 2004, S.&amp;nbsp;14.&lt;/ref&gt; erarbeitete die Grundrissstruktur aus dem Vorgang eines Buchneuzugangs. So entstanden die Raumfolgen auf dem „Weg des Buches“: Im Norden befindet sich die Poststelle, von wo aus das Buch das Gebäude entlang [[Erwerbung (Bibliothek)|Akzession]], Katalogisierung, Fachbereiche und Einbandstelle durchläuft und schließlich das Magazin erreicht.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Raumvision und Struktur – Gedanken über Hans Scharouns Konzeption zum Bau der Staatsbibliothek''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, S.&amp;nbsp;144–158, S.&amp;nbsp;144.&lt;/ref&gt; Das Zentrum des Traktes bildet ein [[Großraumbüro]], das mit 100&amp;nbsp;Metern fast so lang ist wie der zentrale Lesesaal (125&amp;nbsp;m). Grund für die Wahl dieses heute nicht mehr sehr beliebten Raumkonzepts war die Intention Scharouns, bei einem hohen Volumen an Neuzugängen die Zusammenarbeit zu erleichtern.&lt;ref name=&quot;raumvision152&quot;&gt;Edgar Wisniewski: ''Raumvision und Struktur – Gedanken über Hans Scharouns Konzeption zum Bau der Staatsbibliothek''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, S.&amp;nbsp;144–158, S.&amp;nbsp;152.&lt;/ref&gt; Parallel verläuft ein langer Gang, der die einzelnen Abschnitte des Großraumbüros von außen zugänglich macht; wegen seiner stereotypen Verwaltungsbau-Ästhetik wird dieser Gang von den Mitarbeitern auch scherzhaft „Beamtenlaufbahn“ genannt.<br /> <br /> === Ähnlichkeiten zur Berliner Philharmonie ===<br /> <br /> Insbesondere der Benutzerbereich weist in einigen Details starke Ähnlichkeiten zu der etwa zehn Jahre zuvor entworfenen Philharmonie auf. Dazu gehören beispielsweise die ''Treppengeländer'', der Fußboden im Foyer, die ''farbigen Glasbausteinwände'', die ''Philharmonieleuchte (siehe auch Abschnitt [[#Kunst am Bau|Kunst am Bau]])'' sowie die ''goldene Verkleidung der Fassade''. (Die Philharmonie erhielt hingegen erst in den 1980er Jahren ihre goldene Verkleidung: Zwar war sie ursprünglich von Scharoun vorgesehen, aus Kostengründen wurden die Wände dann allerdings zunächst nur ocker gestrichen.)&lt;ref&gt;''[http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/eine-brise-zu-viel/1239452.html Eine Brise zu viel].'' In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 23. Mai 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kunst am Bau ==<br /> <br /> Scharoun hatte die Beteiligung bildender Künstler zur Ausgestaltung architektonischer Details bereits früh geplant. Es handelt sich dabei daher nicht um isoliert geschaffene Kunstwerke, die der Architektur „hinzugefügt“ wurden, sondern (wie häufig bei Scharouns Bauwerken) um in konzeptioneller Zusammenarbeit mit dem Architekten geplante Bestandteile des Gebäudes.<br /> <br /> Darüber hinaus reservierte Scharoun am Bau auch mehrere Flächen und Räume, deren Gestaltung später durch Wettbewerbe zu bestimmen sein sollte.<br /> <br /> === Künstlerische Ausgestaltung architektonischer Details ===<br /> <br /> Bei der künstlerischen Ausgestaltung architektonischer Details verließ sich Scharoun auf Künstler, mit denen er bereits früher (u.&amp;nbsp;a. auch im Rahmen des Baus der Philharmonie) zusammengearbeitet hatte:<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Foyer Fenster.jpg|mini|Die Glasbaustein-Wand in der Eingangshalle von Alexander Camaro]]<br /> [[Datei:Staatsbibliothek Berlin Fenster aussen.jpg|mini|Die „Fenster“ am südwestlichen Ende des Hochmagazins bei Nacht]]<br /> * [[Alexander Camaro]] (1901–1992) gestaltete die ''farbigen Glasbausteinfenster'' in Eingangshalle, Lesesaal, Ostfoyer und der Westseite des Hochmagazins. Im Eingangsbereich und Lesesaal bestehen die Wände aus quadratischen Glasbausteinen, die zu Farbflächen zusammengefügt werden. Auffällig ist hierbei, dass diese Flächen sich über die Teilung durch die mehreren Fensterrahmen hinwegsetzen. Im Foyer im Erdgeschoss kommen Rot-, Orange, Gelb-, und Blau-Töne zum Einsatz, im Lesesaal fallen die kälteren Blau-Töne zugunsten eines wärmeren Violett-Tons weg.&lt;br /&gt;Die Farbglaswände im Ostfoyer dagegen sind in einer anderen Technik hergestellt: Runde Glasbausteine wurden zusätzlich mit farbigem Glas beklebt und in Beton eingebettet, die so entstandenen bereits fertigen Felder (15&amp;nbsp;Stück) wurden dann in eine Stahlrahmenkonstruktion gesetzt. Als Farben findet man hier Rot-Abstufungen (Dunkelrot, Rosé, Violett, Grau) und, „kontrapunktisch“&lt;ref name=&quot;kunstambau3&quot;&gt;Barbara Wilk: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek – Folge&amp;nbsp;3: Die Eingangshalle''. In: ''Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mitteilungen'', 20. Jg. (1988), {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;76–84, S.&amp;nbsp;81.&lt;/ref&gt;, ein Türkisgrün.&lt;br /&gt;Die Fenster am Hochmagazin haben keine eigentliche „Fensterfunktion“; sie lassen kein Licht in die Räume, sondern sind von innen beleuchtet und leuchten somit nur nach außen. Die Assoziationen können hier von „Edelsteinen“ (im Zusammenhang mit der goldenen Außenhülle) bis hin zu „Leuchtreklame“ reichen.&lt;ref name=&quot;kunstambau3&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Boden Foyer.jpg|mini|Das Zusammenspiel der verschiedenen Gesteinsarten im Fußboden des Foyers, gestaltet von Erich Fritz Reuter]]<br /> * [[Erich Fritz Reuter]] (1911–1997) übernahm die Gestaltung des ''Fußbodens im Eingangsfoyer''. Der Naturstein-Boden besteht aus Schiefer und Quarziten aus der Polarregion (Rembrandt-Quarzit, Otta-Phillyt, Fossum-Quarzit und Alta-Quarzit&lt;ref&gt;Barbara Wilk: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek – Folge&amp;nbsp;3: Die Eingangshalle''. In: ''Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mitteilungen'', 20.&amp;nbsp;Jg. (1988), {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;76–84, S.&amp;nbsp;77.&lt;/ref&gt;) und kombiniert so verschiedene Schwarz-, Grau- und Erd-Töne. Die Flächen werden durchzogen von Linien aus weißem Carrara-Marmor. Durch das Gegeneinandersetzen der verschiedenen Farbnuancen der Materialien, die in spitzen Winkeln die Fläche durchteilenden weißen Linien und den Bruch der Laufrichtungen der rechteckigen Platten an den Linien entsteht ein subtiles Spiel mit der Wahrnehmung des Betrachters, dem sich die besondere Beschaffenheit des Bodens häufig erst auf den zweiten Blick erschließt.<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Philharmonieleuchte.jpg|mini|Die „Philharmonieleuchte“ von Günter Ssymmank im Treppenaufgang]]<br /> * [[Günter Ssymmank]] (1919–2009) ist der Gestalter der ''Philharmonieleuchte&amp;nbsp;I'', die er 1959 für das Foyer der Philharmonie entwarf.&lt;ref&gt;Inge Ahrens: ''[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/stil-blueten-der-berliner-nachkriegsmoderne--mit-seinen-leuchten-hat-guenter-ssymmank-designgeschichte-geschrieben-wahre-schoenheit-kommt-von-innen,10810590,10456470.html Wahre Schönheit kommt von innen.]'' In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 17. Februar 2007.&lt;/ref&gt; Auch die beiden Haupttreppenaufgänge der Staatsbibliothek sind mit insgesamt 62 Stück dieser Leuchten ausgestattet. Jede Leuchte besteht aus 72 Pilz- und Trägerelementen unterschiedlicher Größen sowie aus 180 Stegelementen. Die Pilzelemente überlappen sich in vier Ebenen und erzeugen so eine geschlossene Oberfläche, die für eine diffuse Lichtverteilung sorgt. Ursprünglich wurden die Elemente aus dem damals gerade neuentwickelten [[Polyamid]] gefertigt, das allerdings mit der Zeit vergilbt; 1984 wurden die Lampen deshalb demontiert. Inzwischen können die Lampen aus Plexiglas hergestellt und auch nicht mehr verklebt, sondern verschraubt werden. Diese neue Version wurde 1989 wieder installiert.&lt;ref&gt;Barbara Wilk: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek – Folge&amp;nbsp;3: Die Eingangshalle.'' In: ''Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mitteilungen'', 20.&amp;nbsp;Jg. (1988), {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;76–84, S.&amp;nbsp;79.&lt;/ref&gt; Die Leuchten sind in ihrer Position fixiert und können nicht auf den Boden heruntergelassen werden, was die Wartung recht aufwendig macht: Zum Austausch der Leuchtmittel muss so jedes Mal ein Gerüst auf der Treppe errichtet werden. Die Leuchte ist inzwischen Bestandteil der Sammlung des [[Museum of Modern Art]].&lt;br /&gt;Darüber hinaus gestaltete Günter Ssymmank auch die ''Glasfront des Wechselausstellungsraumes'' im Foyer. Die zwölf Glasplatten, die auf den ersten Blick gleich erscheinen, sind bei genauerer Betrachtung jedoch jeweils einzigartig: Jede Glasfläche weist eine andere Oberflächenstruktur auf. Die einzelnen Flächen stehen zudem nicht plan nebeneinander, sondern sind in wechselnden Winkeln wie ein Vorhang gegeneinander versetzt.<br /> * [[Hermann Mattern]] (1902–1971) war einer der verantwortlichen ''Gartenarchitekten''. Scharoun arbeitete mit ihm schon sehr lange (bereits beim [[Haus Schminke]], 1933) zusammen. Nach dem Tod von Mattern übernahm [[Günter Nagel]] dessen Aufgabe.<br /> <br /> === Künstlerische Ausgestaltung reservierter Flächen ===<br /> <br /> * [[Erich Hauser]] (1930–2004) gewann 1977 den Wettbewerb für die Gestaltung eines großformatigen Wandbildes im Ostfoyer. Scharoun hatte für diesen Platz in seinen Plänen nur den Hinweis notiert: „wie Schlemmer“.&lt;ref name=&quot;Edgar Wisniewski 1980&quot;&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;24.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Ansgar Nierhoff]] gestaltete die Skulpturenkomposition ''Bastion'' (1980) in der Gartenanlage vor dem Lesesaal. Sie besteht aus drei quadratischen Stahlsäulen mit dazugehörigen mit Granit ausgekleideten Gruben. Die drei Elemente beziehen sich auf die Gebäude am Kulturforums: [[Neue Nationalgalerie]], Philharmonie und Staatsbibliothek.<br /> * [[Hans Wimmer]] (1907–1992) fertigte die Bronzeskulptur ''Pferdekopf'' (1981/82) vor dem Ibero-Amerikanischen Institut. Das ursprünglich für die Skulpturenterrasse geplante Werk trägt auf der rechten Seite die Inschrift ''ILION'', der altgriechischen Bezeichnung für die Stadt [[Troja]], welche in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] mit Hilfe des ''[[Trojanisches Pferd|Trojanischen Pferdes]]'' erobert wurde.<br /> * [[Günther Uecker]] (*&amp;nbsp;1930) schuf die Wassertropfskulptur vor dem Treppenaufgang zum Kartenlesesaal. Das Kunstwerk wurde 1981 installiert, hat jedoch nie länger als etwa zwei Wochen störungsfrei funktioniert, so dass es nach mehreren Versuchen schließlich außer Betrieb gestellt wurde. Die Fehlplanung des Künstlers zieht bis heute den Spott der Mitarbeiter auf sich. In den frühen 1990er Jahren war auf einem Schild vor der Skulptur ein selbst verfasstes Gedicht des damaligen Leiters der Haustechnik zu lesen:<br /> &lt;poem style=&quot;margin-left:3em;&quot;&gt;<br /> „Lieber Gast; komm her und schau<br /> dieses Ding ist Kunst am Bau<br /> Bisher schon öfters repariert<br /> hat es noch niemals funktioniert<br /> Ist es zum Heulen oder Lachen<br /> was kann man mit dem Ding bloß machen<br /> am besten man stellt diesen Tempel<br /> zu anderem nicht genutzten Krempel.“&lt;ref&gt;Barbara Wilk-Mincu: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek (Haus&amp;nbsp;2)'': Folge&amp;nbsp;5, Günther Uecker: ''Wassertropfenskulptur''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK)'', N.F.&amp;nbsp;3, 1994, Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;33–47, S.&amp;nbsp;47.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/poem&gt;<br /> : Ursprünglich hatte das Konzept der Skulptur sowie auch deren ästhetische Einbindung in seine Umgebung die zuständige Jury sehr überzeugt. Scharoun selbst hatte sich für den Ort im Hauptlesesaal eine „moderne Athena“ vorgestellt, welche Edgar Wisniewski mit der tempelartigen Form von Ueckers ''Wassertropfenskulptur'' indirekt verwirklicht sah.&lt;ref&gt;Barbara Wilk-Mincu: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek (Haus&amp;nbsp;2)'': Folge&amp;nbsp;5, Günther Uecker: ''Wassertropfenskulptur''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK)'', N.F.&amp;nbsp;3, 1994, Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;33–47, S.&amp;nbsp;33ff.&lt;/ref&gt; Der Künstler beschrieb Konzept und Idee seines Entwurfes damals folgendermaßen: „Die Skulptur besteht aus zwei runden Wasserbecken von 3&amp;nbsp;Meter Durchmesser. Die Wasserbecken befinden sich untereinander. Das obere Wasserbecken wird von 6&amp;nbsp;Säulen gestützt. Die Konstruktion ist aus Bronze gefertigt. Vom oberen, stillen Wasser tropft aus dem Mittelpunkt des Beckens ein Wassertropfen in das untere Becken. Durch den Aufprall des Tropfens entstehen Wellenringe, die zum äußeren Beckenrand und zurück zum Mittelpunkt verlaufen.“&lt;br /&gt;In der Praxis bildeten sich allerdings schnell Algen im Wasser, die nach kurzer Zeit die winzige Düse des oberen Beckens verstopften. Der Zusatz von Chemikalien reduzierte dagegen die Oberflächenspannung des Wassers zu stark, so dass sich keine zusammenhängenden Tröpfchen mehr bilden konnten – und damit keine Wellen. Auch die Einwirkung von Staub führte zu einem ähnlichen Problem. Auch bei normalem Betrieb des Kunstwerks wäre deshalb ein wöchentlicher Austausch des Wassers erforderlich gewesen – ein für die Haustechnik unzumutbarer Aufwand.&lt;br /&gt;Nach früheren Überlegungen, das Werk an die Nationalgalerie abzugeben&lt;ref&gt;Barbara Wilk-Mincu: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek (Haus 2)'': Folge&amp;nbsp;5, Günther Uecker: ''Wassertropfenskulptur''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK).'' N.F.&amp;nbsp;3, 1994, Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;33–47, S.&amp;nbsp;42.&lt;/ref&gt;, bleibt die Zukunft der Skulptur weiter ungeklärt: Im Jahre 2005 bot der Künstler eine Modifizierung der Technik an, um die ursprünglich angedachte Funktionsfähigkeit herzustellen, veranschlagte dafür allerdings eine fünfstellige Summe, so dass das Angebot abgelehnt wurde.<br /> * [[Bernhard Heiliger]] (1915–1995) ist der Künstler des Großreliefs ''[[Panta rhei]]'' im Eingangsfoyer und der Skulptur ''Constellation''.<br /> * [[Hans Elias]] (1907–1985) zeichnet verantwortlich für die ''Prometheus-Skulptur'' im Lichtschacht zwischen der Nordtreppe und dem Abholbereich im Erdgeschoss.<br /> * [[Alfred Hrdlicka]] (1928–2009) schuf die ''Bonhoeffer-Büste'' im Eingangsbereich. Sie wurde Ende Januar 2002 enthüllt.<br /> <br /> == Kritische Würdigung und Ausstrahlung ==<br /> <br /> Mit Bezug auf ein Zitat von Nietzsche, in dem vom Spazierengehen „in sich selbst“ die Rede ist, sagte der Architekt Holger Kleine 1999:<br /> {{Zitat|Die beglückende Erfahrung, in der Staatsbibliothek in sich selbst spazieren gehen zu können, haben seit zwanzig Jahren Hunderttausende gemacht. Sinnvolleres kann Baukunst nicht erreichen.|ref=&lt;ref&gt;Holger Kleine: ''Kontemplative Phantastik – zur Staatsbibliothek Hans Scharouns im Kontext der Gegenwart''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;23–37, S.&amp;nbsp;29.&lt;/ref&gt;}}<br /> Über die Jahre hat das Gebäude jedoch nicht nur Fürsprecher gefunden. Neben der bisweilen schwärmerischen Zuneigung erfuhr das Haus Potsdamer Straße seit der Eröffnung immer wieder auch ein substantielles Maß an Kritik. „Denkhäßlich“ nannte [[Renate Künast]] das Gebäude, bezeichnete es als einen „häßlichen Koloss, den man nicht wieder abreißen kann“ und der ihr „wie eine Blockade im Kopf“ vorkommt,&lt;ref name=&quot;riegel&quot;&gt;Renate Künast: ''Riegel, denkhässlich''. In: ''Frankfurter Rundschau.'' 29. Dezember 2000, S.&amp;nbsp;7.&lt;/ref&gt; besonders aufgrund der Zerstörung des Verlaufs der Alten Potsdamer Straße (was allerdings keine Wahl Scharouns selbst war&lt;ref name=&quot;künast&quot; /&gt;). Andere können sich für das Arrangement von Scharouns Bauten am Kulturforum mehr begeistern: „Der Architekt sah das Areal als einen Teich, durch den die Autos wie Fische hindurchströmten und in dem die Bauten wie exquisite Seerosen herumtrieben“, schrieb Niklas Maak in der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]''.&lt;ref&gt;Niklas Maak: ''Weg mit dem Buckelwal''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' Nr.&amp;nbsp;193, 20. August 2004, S.&amp;nbsp;35.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Im Spannungsfeld von Ästhetik und Funktionalität ===<br /> <br /> Auch abseits von Fragen des Geschmacks und der Rolle des Gebäudes für das Kulturforum haben sich in der inzwischen über 30-jährigen Betriebszeit diverse Kritikpunkte an dem gefeierten Bauwerk herauskristallisiert. Einer der zentralen Vorwürfe ist hierbei, dass bei der Planung an vielen Stellen ästhetische Aspekte vor funktionale gestellt wurden. Konkret werden insbesondere folgende Beispiele genannt:&lt;ref name=&quot;scharounbau&quot; /&gt;<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Suedtreppe.jpg|mini|Die bereits seit kurz nach der Eröffnung wieder geschlossene Südtreppe in der Eingangshalle]]<br /> * ''Treppenaufgang Süd:'' Vom Eingangsfoyer zum Lesesaal gibt es zwei Treppenaufgänge mit jeweils eigener Eingangskontrolle. Die dadurch beabsichtigte Symmetrie haben jedoch nur wenige Benutzer je erleben können: Der südliche Treppenaufgang konnte aufgrund des zusätzlichen Personalaufwands und damit verbundenen Kostengründen nicht lange aufrechterhalten werden und ist seitdem funktionslos.<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Aufgang.jpg|mini|hochkant|Die offene Gebäudestruktur: Blick vom Treppenbereich der Eingangshalle nach oben, wo die Lesesäle sichtbar sind]]<br /> * ''Akustik:'' Durch die offene Architektur im Inneren des Bauwerks sind die Eingangshalle, das Ostfoyer und die Lesesäle nicht nur visuell, sondern auch akustisch miteinander verbunden. So ist beispielsweise der Naturstein-Fußboden des Eingangsfoyers durch die hohe Geräuschkulisse beim Rollen von Bücherwagen nicht unproblematisch. Inzwischen konnte diese Geräuschbelastung durch den Einbau von Glaswänden zwischen Eingangshalle und Lichthof deutlich reduziert werden.<br /> : Das Problem gilt auch in Bezug auf den Lesesaal, in dem beispielsweise die Information von einigen Benutzern als akustischer Unruhepol wahrgenommen wird.<br /> * ''Barrierefreiheit:'' Die vielen Stufen und Höhenunterschiede der „Leselandschaft“ stellen für Rollstuhlfahrer besondere Barrieren dar. Ohnehin ist das Gebäude nicht besonders [[Behindertengerechtheit|behindertengerecht]] gestaltet – was auch seiner Entstehungszeit geschuldet ist, zu der noch nicht das heutige öffentliche Bewusstsein und auch nicht die heute gültigen Baunormen für Barrierefreiheit herrschten.<br /> * ''Nutzung des Ostfoyers:'' Das Ostfoyer wurde von Scharoun bewusst als reine „Wandelhalle“ vorgesehen, die im Wesentlichen den Zweck des Durchgangsraumes vom Eingangsbereich zum Lesesaal (bzw. den dort liegenden Verwaltungsbüros) erfüllen sollte, und keine Handapparate oder Arbeitsplätze beherbergen sollte. Ob der recht großzügigen Dimensionen des Raumes wird diese Gestaltung gelegentlich als Verschwendung empfunden. Hier gab es in der Vergangenheit bereits von Renzo Piano initiierte Vorschläge, das Gebäude auch vom Marlene-Dietrich-Platz über das Ostfoyer zugänglich zu machen bzw. mit einer Durchwegung zu versehen.&lt;ref&gt;Birte Paulat: ''Sesam öffne Dich! Die Durchwegungsplanungen für die Staatsbibliothek am Potsdamer Platz im Spiegel der Presse''. In: Antonius Jammers (Hrsg.): ''Planen und Gestalten – Festgabe für Günter Baron''. Staatsbibliothek zu Berlin, Berlin 2001, S.&amp;nbsp;272.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://baumgartensimon.de/content.php?do=1&amp;cat=12&amp;pro=41&amp;sub=165 Projektbeschreibung von Baumgarten Simon Architekten].&lt;/ref&gt;<br /> * ''Die offene Raumstruktur:'' Die Verschachtelung der verschiedenen Ebenen mit den verschiedenen Handbereichen ist für manchen neuen Benutzer schwierig zu erfassen. Zusätzlich existiert der Vorwurf, dass die offene Architektur zu sehr zum „Spazierengehen“ und Erkunden einlädt – und damit für in einem Bibliotheksgebäude unerwünschte Unruhe sorgt.<br /> * ''Die Aufteilung in „zwei Welten“:'' Das Gebäude trennt die Bereiche von Bibliothekaren und Benutzern nicht nur in Nord-Süd-Richtung strikt räumlich, sondern auch stilistisch: Während der Lesesaal und die Benutzerbereich für ihre helle und offene Raumgestaltung berühmt sind, erfüllen die Bereiche für die Bibliothekare ihrerseits die Klischees der Verwaltungsarchitektur mit Gängen, Winkeln und Ecken ''(siehe auch Abschnitt [[#Architektur|Architektur]])''. Insbesondere der Nordtrakt des Gebäudes besitzt Etagensprünge und Verbindungen, die einerseits unintuitiv und schwer einprägsam sind, andererseits den Buchtransport auf Bücherwagen unnötig erschweren und die Aufzugsbenutzung notwendig machen. Der stellvertretende Generaldirektor Günter Baron bemerkte dazu 1999 spöttisch: „Es hat in manchen Teilen des Hauses den Anschein, dass die asketische Seite des bibliothekarischen Berufes in der Gestaltung der Verwaltungsbereiche ihren Ausdruck finden sollte.“&lt;ref name=&quot;scharounbau&quot; /&gt; Untermauert wird dieser Anschein auch damit, dass quasi sämtliche Verwaltungsbüros ihre Fenster an der Rückseite des Gebäudes haben, und damit ursprünglich auf die damals dort geplante Autobahntangente geschaut hätten.<br /> * ''Das Großraumbüro:'' Einer der Hauptabschnitte der Verwaltung ist als Großraumbüro gestaltet. Mit diesem besonders in der Entstehungszeit des Staatsbibliothek-Neubaus verbreiteten Raumkonzept beabsichtigte Scharoun ursprünglich, eine „organische Zusammenarbeit“ bei einem hohen Volumen an tägl. Neuzugängen zu ermöglichen.&lt;ref name=&quot;raumvision152&quot; /&gt; Das Konzept wurde von den Mitarbeitern jedoch nie wirklich angenommen, und so wurde beispielsweise mit Stellwänden versucht, die fehlende Privatsphäre herzustellen. Neben diesem Aspekt ist auch das Raumklima eines der größten Probleme im Großraumbüro. Durch die nachträgliche Raumunterteilung können die sog. Luftwalzen nicht mehr wie geplant durch den Raum zirkulieren; so beklagen sich die an den Fenstern sitzenden Angestellten häufig über Zugluft, während an den weiter innen liegenden Arbeitsplätzen die Raumluft wegen der geringen Umwälzgeschwindigkeit als stickig empfunden wird. Ursächlich für die unglückliche Ausgestaltung ist laut Wisniewski auch der Umstand, dass nach Scharouns Tod externe Beratungsfirmen die Planung und Möblierung der internen Bereiche übernommen haben, ohne dass sein Büro mitwirken konnte. So wurde auch Klima- und Beleuchtungstechnik modifiziert. In dem Endergebnis seien so schließlich die „Vorteile des Großraumbüros in das Gegenteil“ gekehrt worden.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;23.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Darüber hinaus wird die gelegentlich bedarfs- bzw. praxisfremde Planung thematisiert. Beispiele:<br /> * ''Das „Pharaonengrab“:'' Für den Zugang zur Generaldirektion gibt es im Gebäude ein eigenes Foyer direkt neben dem Haupteingang für die Benutzer, das auch einen eigenen Pförtnerplatz besitzt. Wegen der damit verbundenen Kosten hat sich die Staatsbibliothek diesen Luxus jedoch nie leisten können – der Raum war somit noch nie in Betrieb. Im Mitarbeiterjargon heißt das Generaldirektionsfoyer deshalb auch „Pharaonengrab“.<br /> * Für die Steuerung von Beleuchtung und Beschattung des Lesesaals gibt es im dritten Obergeschoss ein recht prominent gestaltetes Bedienpult, für welches offensichtlich die dauerhafte Besetzung mit einer Arbeitskraft vorgesehen war. In der Praxis war dieses Pult, das im Benutzerjargon wegen seiner Gestaltung auch „Kommandozentrale“ genannt wird, hingegen nie besetzt.<br /> <br /> Im Rahmen von Kritik muss auch immer wieder die schwierige Baugeschichte des Gebäudes auf beiden Seiten beachtet werden. Edgar Wisniewski beklagte bereits 1980, „daß die ursprünglich gemeinsam mit den Bibliothekaren erarbeiteten Büroformen vielfach anders genutzt werden, so daß zwangsläufig Beeinträchtigungen die Folge sind. Dies ist um so bedauerlicher, weil die Konzeption und Gestaltung der vielfältigen Büroformen nicht ein zufälliges Nebenergebis – quasi im Schatten der Lesesäle liegend –, sondern Ausgangspunkt und wesentliches Anliegen Scharouns war.“&lt;ref name=&quot;Edgar Wisniewski 1980&quot; /&gt; Welche „Fehlplanungen“ wirklich auf welcher Seite zu verantworten sind, dürften wohl nur Zeitzeugen beurteilen können, die in den Prozess involviert waren.<br /> <br /> === Das Gebäude im Film ===<br /> <br /> Das Gebäude ist ein beliebtes Motiv für Filmaufnahmen; drei- bis viermal im Jahr finden hier Dreharbeiten statt. Um Störungen des laufenden Betriebs zu vermeiden, werden diese meist nur an Sonntagen genehmigt.<br /> <br /> * Einem breiten Publikum ist das Gebäude der Staatsbibliothek durch den preisgekrönten Film ''[[Der Himmel über Berlin]]'' (1987) von [[Wim Wenders]] bekannt geworden. Längere Szenen spielen besonders auf der zweiten Terrassenebene (4.&amp;nbsp;OG) im Lesesaal.<br /> * Im Film ''[[Agnes und seine Brüder]]'' (2004) von [[Oskar Roehler]] ist das Gebäude prominent vertreten: Einer der [[Protagonist]]en arbeitet als Bibliothekar in der Staatsbibliothek.<br /> * In einem Imagespot des Unternehmens [[Voestalpine]]&lt;ref&gt;[https://www.youtube.com/watch?v=aarjxcBelK0 Imagespot] von 2010 des Unternehmens Voestalpine&lt;/ref&gt; (Agentur: Jung von Matt/Donau, Wien)&lt;ref&gt;[http://www.horizont.net/kreation/tv/pages/protected/show-445.html Horizont.net], abgerufen am 5.&amp;nbsp;August 2011.&lt;/ref&gt; spielt eine Szene auf der prägnanten Wendeltreppe im Südteil des großen Lesesaals.<br /> * Der Film ''[[Die kommenden Tage]]'' (2010) von [[Lars Kraume]] zeigt das Haus Potsdamer Straße als Handlungsort der Protagonistin, die auf der zweiten Terrassenebene (4.&amp;nbsp;OG) arbeitet, die bereits in ''Himmel über Berlin'' (s.&amp;nbsp;o.) als Wirkungsort der beiden Hauptfiguren diente. Die Handlung ist in der nahen Zukunft, zwischen den Jahren 2016 und 2020, angesetzt; die Ausstattung der Bibliothek fällt dementsprechend „futuristisch“ aus: Die einzelnen Leseplätze sind mit festinstallierten Glas-Bildschirmen ausgestattet.<br /> <br /> == Zahlen und Daten ==<br /> <br /> * ''Grundstücksgröße:'' 38.000&amp;nbsp;m²<br /> * ''Bebaute Fläche:'' 19.400&amp;nbsp;m²<br /> * ''Nutzfläche:'' 78.200&amp;nbsp;m²<br /> : davon Lesesäle: 9.300&amp;nbsp;m²<br /> * ''Länge:'' 229&amp;nbsp;m<br /> * ''Breite:'' 152&amp;nbsp;m<br /> * ''Höhe:'' 58&amp;nbsp;m (−14&amp;nbsp;m bis max. +44&amp;nbsp;m)<br /> * ''Stockwerke:'' 10 Obergeschosse, 2 Kellergeschosse<br /> * ''Magazinkapazität:'' 5,4 Mio. Bände<br /> * ''Leseplätze Hauptsaal:'' 675<br /> * ''Leseplätze Sondersäle:'' 137&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/portrait/zahlen-und-fakten/ | wayback=20120312011329 | text=''Zahlen, Daten, und Fakten.''}} auf der Website der Staatsbibliothek.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Haustechnik ==<br /> Die Dimensionen des Gebäudes bedingen korrespondierende Dimensionen bei der Haustechnik, die für die Besucher nicht sofort offensichtlich sind. Allein die Wartung der [[Leuchtmittel]] des Hauses ist ein logistisch aufwendiges Unterfangen: Über 30.000&amp;nbsp;Stück befinden sich im und am Gebäude und müssen ständig funktionsfähig gehalten werden.<br /> <br /> === Klimatechnik ===<br /> Das Haus verfügt über 74 Klimaanlagen, die von sieben Zentralen gesteuert werden. Die Klimaanlagen halten die Innenräume des Gebäudes auf 22&amp;nbsp;°C und 50 % [[Luftfeuchtigkeit]], im Magazin liegen die Sollwerte bei 18&amp;nbsp;°C und 50 % Luftfeuchtigkeit. Das Klimasystem besitzt drei Kältemaschinen mit 4,5&amp;nbsp;[[Watt (Einheit)|MW]] Gesamtleistung. Die Heizung wird mit [[Fernwärme]] betrieben.<br /> <br /> Die Frischluftzufuhr befindet sich auf dem Dach des Gebäudes am Südende des Hochmagazins. Hier wird die Luft zunächst in einen Vorraum angesaugt und dann nach mehreren Filterstufen ([[Partikelfilterklassen|Feinstaubfilterklasse]] F9) auf die einzelnen Stränge der Klimaanlagen verteilt, die das Gebäudevolumen von 420.000&amp;nbsp;m³ mit Frischluft versorgen. Die angesaugte Luft beläuft sich im Normalbetrieb auf 1,5&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;m³ pro Stunde.<br /> <br /> Die Klimaanlage bzw. das Raumklima ist einer der zentralen Kritikpunkte von Mitarbeitern und Benutzern der Staatsbibliothek. Die kritisierten Zustände sind allerdings weniger auf die Leistung der Klimaanlage selbst zurückzuführen als auf subjektives Empfinden einerseits sowie vor allem Probleme mit der sogenannten „Frischluftwalze“ andererseits (''siehe auch Abschnitt [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße)#Im Spannungsfeld von Ästhetik und Funktionalität|Kritik]]'').<br /> <br /> === Löschsystem ===<br /> Das Löschsystem des Gebäudes besitzt mehr als 1000 Ausgänge (Sprinklerventile), die bei Auslösung im Brandfall 120&amp;nbsp;Liter Wasser pro Minute abgeben. Dazu wird das System permanent auf einem Druck von 10&amp;nbsp;[[Bar (Einheit)|Bar]] gehalten. Um beim Auslösen sofort volle Kapazität leisten zu können, verfügt das System über einen Wasservorratstank von 60.000 Litern, der allerdings nur dem Anlaufen dient: Ohne diesen Tank würde aus der Wasserzuleitung Luft angesaugt werden, weil beim Auslösen des Alarms ruckartig eine sehr hohe Wassermenge (die erwähnten zwei Liter pro Sekunde und Sprinklerventil) benötigt wird. Mit dem Tank kann dieser „Anlaufschock“ überbrückt werden.<br /> <br /> === Rohrpost ===<br /> Das Gebäude verfügt über ein [[Rohrpost]]system, das allerdings seit Einführung des elektronischen Bestellsystems so gut wie nicht mehr genutzt wird. Dennoch ist die Nutzung weiterhin möglich, da die Anlage bislang nicht außer Betrieb genommen wurde (Stand: August 2011).<br /> <br /> === Aufzüge ===<br /> Von den insgesamt 25 Aufzügen im Gebäude sind nur vier im Besucherbereich zu finden – jeweils zwei im Nord- und Südaufgang, letztere sind allerdings wegen der Sperrung des Südaufgangs nicht für den öffentlichen Betrieb freigegeben. Bei den restlichen Fahrstühlen handelt es sich zum Großteil um Lastenaufzüge – die besonders im nördlichen Verwaltungstrakt wegen der zahlreichen Verwinkelungen notwendig sind ''(siehe auch Abschnitt [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße)#Im Spannungsfeld von Ästhetik und Funktionalität|Kritik]])''.<br /> <br /> === Magazin ===<br /> Das Magazin hat eine Kapazität von insgesamt 5,4&amp;nbsp;Millionen Bänden. Die Förderanlage des Magazins besitzt 72 Stationen und hat eine Länge von rund 2,5&amp;nbsp;Kilometern.<br /> <br /> === Notstromsystem ===<br /> Als Notstromaggregat sind im Gebäude zwei Schiffsdiesel mit je 1500&amp;nbsp;[[Voltampere|kVA]] Ausgangsleistung verbaut. Der Treibstoffvorrat reicht für einen Betrieb von 30&amp;nbsp;Stunden aus.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Staatsbibliothek zu Berlin (Kulturforum)|Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße)}}<br /> * {{LDLBerlin|09050409}}<br /> * [http://staatsbibliothek-berlin.de/ Website Staatsbibliothek zu Berlin]<br /> * [http://www.freunde-sbb.de/ Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.&amp;nbsp;V.]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4704834-7}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hans Scharoun]]<br /> [[Kategorie:Bibliothek in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Berlin-Tiergarten]]<br /> [[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]]<br /> [[Kategorie:Baudenkmal in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Bibliotheksbau]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Potsdamer Straße]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Staatsbibliothek_Potsdamer_Stra%C3%9Fe&diff=165685879 Staatsbibliothek Potsdamer Straße 2017-05-21T00:05:15Z <p>Da flow: Links zum Kritik-Abschnitt aktualisiert</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert eines der '''Gebäude''' der Staatsbibliothek; zur Sammlung und Institution der Bibliothek siehe [[Staatsbibliothek zu Berlin]].}}<br /> {{Infobox Bauwerk<br /> | NAME= Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße<br /> | BILD= Staatsbibliothek zu Berlin Potsdamer Strasse.jpg<br /> | BILDBESCHREIBUNG=<br /> | ORT= [[Berlin]]<br /> | ARCHITEKT= [[Hans Scharoun]]<br /> | BAUJAHR= 1967–1978<br /> | HÖHE= 42<br /> | GRUNDFLÄCHE= 19.400<br /> | BREITENGRAD= 52.507501<br /> | LÄNGENGRAD= 13.370694<br /> | REGION-ISO= DE-BE<br /> | BESONDERHEITEN=<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Stamps of Germany (Berlin) 1978, MiNr 577.jpg|mini|Das Haus auf einer Briefmarke aus dem Eröffnungsjahr 1978]]<br /> <br /> Das '''Haus Potsdamer Straße''' der '''Staatsbibliothek zu Berlin''', zu der auch das [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Unter den Linden)|Haus Unter den Linden]] gehört, wurde von 1967 bis 1978 nach Plänen des Architekten [[Hans Scharoun]] errichtet. Es befindet sich im [[Berlin]]er Ortsteil [[Berlin-Tiergarten|Tiergarten]] des [[Bezirk Mitte|Bezirks Mitte]], nahe dem [[Potsdamer Platz]] und gehört zum [[Kulturforum Berlin]]. Nach Scharouns Tod im Jahr 1972 wurden die Arbeiten von seinem Schüler und langjährigen Mitarbeiter [[Edgar Wisniewski]] zu Ende geführt, der auch vorher schon maßgeblich am Projekt beteiligt war. Das auch „Bücherschiff“ genannte goldene Gebäude ist das größte Bauwerk Scharouns. Die Baukosten beliefen sich auf 226,5&amp;nbsp;Millionen [[Deutsche Mark]].<br /> <br /> Trotz nicht weniger Eigenheiten und aus heutiger Sicht von manchen als Fehlplanungen wahrgenommenen Ideen gilt das markante Gebäude vielfach immer noch als Referenz im Bereich der Bibliotheksarchitektur. Dazu trägt nicht nur die Offenheit der Raumkomposition bei, sondern auch die zahlreichen Details des Stils Hans Scharouns, der dem ''[[Organische Architektur|organischen Bauen]]'' zugerechnet wird und schon dessen [[Berliner Philharmonie]] berühmt machte.<br /> <br /> == Entstehung und Nutzung ==<br /> === Zeitgeschichtlicher Hintergrund ===<br /> → ''Siehe auch: [[Staatsbibliothek zu Berlin#Geschichte|Geschichte der Staatsbibliothek]]''<br /> <br /> Die Staatsbibliothek zu Berlin war ursprünglich im [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Unter den Linden)|Haus Unter den Linden]] beheimatet. Durch die besonderen Umstände der Teilung Deutschlands und der Stadt Berlin nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Sammlung jedoch ebenfalls geteilt; große Teile waren im Krieg aus der Stadt evakuiert worden und befanden sich nun in den Gebieten der Westalliierten. Die in Westdeutschland befindlichen Bestände der Staatsbibliothek wurden 1946 zunächst im Gebäude der [[Universitätsbibliothek Marburg]] untergebracht und dort als ''Hessische Bibliothek'' eröffnet, die 1949 in ''Westdeutsche Bibliothek'' umbenannt wurde. Die Geschichte um den Neubau am Kulturforum begann erst später:<br /> <br /> * 1957 wurde die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit der Aufgabe gegründet, die „aus kriegsbedingten Gründen aus Berlin verlagerten Kulturgüter alsbald zurückzuführen“.&lt;ref&gt;[http://www.preussischer-kulturbesitz.de/fileadmin/user_upload/documents/mediathek/ueber_uns/rp/rechtliche_ordnung_spk_berlin_2014.pdf Gesetz zur Errichtung einer Stiftung „Preußischer Kulturbesitz“] (PDF; 18&amp;nbsp;kB), §&amp;nbsp;3, Absatz&amp;nbsp;2.&lt;/ref&gt; Die Stiftung konnte wegen verfassungsrechtlicher Auseinandersetzungen zwischen Bund und Ländern allerdings erst vier Jahre später die Arbeit in Berlin aufnehmen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://hv.spk-berlin.de/deutsch/wir_ueber_uns/geschichte.php?navid=3 | wayback=20130716092530 | text=Geschichte der Stiftung}} Stiftung Preußischer Kulturbesitz&lt;/ref&gt;<br /> * 1961 fand in beiden Teilen der Stadt die 300-Jahr-Feier der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Eine publizistische Kampagne der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] über das „Marburger Büchergrab“ verstärkte den Handlungsdruck auf der westlichen Seite.&lt;ref&gt;Martin Hollender: ''Das »Marburger Büchergrab« – Politische Kontroversen um die beiden Berliner Staatsbibliotheken in Ost und West im Kalten Krieg''. In: ''Archiv für Geschichte des Buchwesens.'' 63, Berlin 2008, ISBN 978-3-598-44105-9, S. 158.&lt;/ref&gt; In diesem Jahr stellte der Senatsbaudirektor [[Werner Düttmann]] eigene Entwürfe für einen Neubau der Staatsbibliothek am Kemperplatz vor, die den Stiftungsrat aber nicht überzeugen konnten.<br /> * Im Mai 1963 beschloss der Stiftungsrat, einen Architektenwettbewerb für den Neubau der Staatsbibliothek am [[Kulturforum Berlin|Kulturforum]] auszuschreiben. Scharoun bewarb sich – wenige Wochen nachdem auf der gegenüberliegenden Straßenseite seine damals kontrovers diskutierte&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=46172387|Titel=Musik mit Wänden|Jahr=1963|Nr=42|Seiten=104–108|Kommentar=zur Eröffnung der Philharmonie}}&lt;/ref&gt; Philharmonie eröffnet worden war.<br /> * Am 9. Juli 1964 gewann Scharoun den Ersten Preis. Sein Entwurf umfasste auch ein Gästehaus des Senats auf der gegenüberliegenden Straßenseite der [[Potsdamer Straße]], das allerdings nie realisiert werden sollte.<br /> * Die Dienststelle der Staatsbibliothek wurde in Berlin eingerichtet und zunächst im [[Bendlerblock]] untergebracht, in dem heute das [[Bundesministerium der Verteidigung]] residiert.<br /> * 1965 begann die Rückführung der Sammlungen aus der [[Westdeutsche Bibliothek|Westdeutschen Bibliothek]] nach Berlin. Wegen der Besitzansprüche der DDR entschied man sich für einen Transport auf dem Luftweg.&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: ''Lese-Landschaft. Die Staatsbibliothek von Hans Scharoun''. Katalog zur Ausstellung vom 9. Juli bis 4. September 2004, Berlin 2004, S. 5.&lt;/ref&gt; Scharoun besuchte zu Studienzwecken Bibliotheken in [[Basel]], [[München]], [[Stuttgart]], [[London]], [[New York City|New York]], [[San Francisco]], [[Stanford (Kalifornien)|Stanford]], [[Chicago]], [[Washington, D.C.|Washington]], [[Boston]], [[Yale University|Yale]] und [[Princeton (New Jersey)|Princeton]].<br /> * 1966 beschloss der Stiftungsrat, das [[Ibero-Amerikanisches Institut|Ibero-Amerikanische Institut]] in den Neubau der Staatsbibliothek zu integrieren. Das zuvor an der gleichen Stelle geplante Restaurant wurde hierzu aus den Plänen gestrichen.<br /> <br /> === Bauzeit ===<br /> Die Baugeschichte der Staatsbibliothek ist von notorisch vielen Querelen, Unregelmäßigkeiten und Konflikten geprägt. ''[[Der Spiegel]]'' sprach damals von einer „Bau-Chronik scandaleuse“, der „typische Merkmale eines Meisterwerks anhafteten“.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot;&gt;{{Der Spiegel|ID=40606421|Titel=Goldener Schrein|Jahr=1978|Nr=50|Seiten=246–249|Kommentar=zur Eröffnung der Staatsbibliothek}}&lt;/ref&gt; In der Tat führten Konflikte zwischen dem künstlerischen Anspruch des Architekten und den bibliothekarischen Vorstellungen während der Bauzeit wiederholt zu Abstimmungsproblemen und Planänderungen. Seinen vielfach kritisierten Arbeitsstil ständiger Veränderungen sah Scharoun selbst als gesunden Bestandteil des architektonischen Prozesses: 1970 sagte er, er wünsche sich „dass vielmehr statt Perfektion Improvisation gelten möge, die den Weg der Entwicklung offenhält“.&lt;ref&gt;Aus einer Rede anlässlich der Verleihung des Erasmus-Preises 1970, zitiert in: Edgar Wisniewski: ''Raumvision und Struktur – Gedanken über Hans Scharouns Konzeption zum Bau der Staatsbibliothek''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-88226-035-1, S.&amp;nbsp;144–158, Zitat S.&amp;nbsp;158.&lt;/ref&gt; Damit bezog er sich allerdings offensichtlich auf konzeptionelle Änderungen, nicht auf die beim Bau der Staatsbibliothek sich wiederholenden Änderungen aus technischen oder finanziellen Gründen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin''. arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;19.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Schätzungen sowohl zur Bauzeit als auch zu den Kosten wurden im Laufe der Zeit sukzessive nach oben korrigiert. Ursache hierfür waren nicht nur die äußerst komplizierten Konstruktions- und Statikherausforderungen, sondern auch die Individualität des Baus: „In diesem Haus gibt es kaum irgendeine Wiederholung“ sagte damals der Baudirektor Hans Wurzler.&lt;ref name=&quot;bauausführung&quot;&gt;Hans Wurzler: ''Bauausführung und Konstruktion''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-88226-035-1, S.&amp;nbsp;164.&lt;/ref&gt; Wegen der dadurch zahlreich nötigen Einzelanfertigungen konstruktiver Elemente geriet das Projekt immer wieder in substantielle Zeit- und Finanzprobleme.<br /> <br /> Aus anfänglich 90&amp;nbsp;Millionen Mark und fünf Jahren Bauzeit (Schätzung zu Baubeginn)&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; wurden schließlich 226,5&amp;nbsp;Millionen Mark und elf Jahre.&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: ''Lese-Landschaft. Die Staatsbibliothek von Hans Scharoun''. Katalog zur Ausstellung vom 9. Juli bis 4. September 2004, Berlin 2004.&lt;/ref&gt; Der SPD-Abgeordnete Rudolf Walther lästerte damals über einen „Genie-Zuschlag“.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; Dass das gewaltige Bauvorhaben schließlich überhaupt noch in der dann erfolgten Konsequenz durchgeführt werden konnte, wird heute vor allem als das Verdienst von Scharouns langjährigem Mitarbeiter Edgar Wisniewski gesehen, der nach Scharouns Tod im Jahr 1972 bis zur Fertigstellung des Baus im Jahr 1978 die künstlerische Oberleitung weiterführte.&lt;ref name=&quot;kontemplative&quot;&gt;Holger Kleine: ''Kontemplative Phantastik – zur Staatsbibliothek Hans Scharouns im Kontext der Gegenwart''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;23–37.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Die [[Grundsteinlegung]] war am 10. Oktober 1967. Tatsächlich lief die Bautätigkeit zu diesem Zeitpunkt allerdings schon seit fünf Monaten: Wegen der schlechten Auftragslage in Berlin hatte man sich entschlossen, den Beginn vorzuziehen – obwohl die Ausführungszeichnungen noch gar nicht fertiggestellt waren.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt;<br /> * 1969 begann der zweite Bauabschnitt, der den zentralen Lesesaal, die Foyers und das prägnante Hochmagazin umfasst. Bereits in diesem Jahr (nicht erst, wie häufig berichtet, nach Scharouns Tod) wurde dem Büro Scharoun die Ausbauplanung entzogen und dessen Zuständigkeit auf „künstlerische Oberleitung“ eingegrenzt.&lt;ref&gt;Eberhard Syrting, Jörg Kirschenmann: ''Hans Scharoun: Außenseiter der Moderne''. Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-2449-8, S.&amp;nbsp;83.&lt;/ref&gt; Scharoun selbst, dessen Werdegang notorisch häufig von derartigen Interventionen geprägt war, empfand diesen Eingriff offensichtlich als besonders schmerzhaft.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;28.&lt;/ref&gt;<br /> * 1970 wurden die Baukosten das erste Mal präzise geschätzt: 155,34&amp;nbsp;Millionen Mark.<br /> * 1971 wurde der erste Bauabschnitt, der nördliche Verwaltungstrakt, beendet und im Juni in Betrieb genommen. Zuvor im Mai wurde die Ausführungsplanung vom Büro Scharoun auf die [[Bundesbaudirektion]] übertragen.<br /> * Im Juli 1972 wurde östlich der Baustelle eine [[Traglufthalle]] errichtet, um die Rückführung der Sammlungen aus ihrem [[Exil]] in Marburg zu beschleunigen. Schon als die Halle erst zu etwa einem Viertel der vollen Kapazität von zwei Millionen Bänden gefüllt war, zerstörte im November 1972 der [[Orkan Quimburga]] die konstruktionsbedingt fragile Außenhülle der Halle.<br /> * Hans Scharoun starb am 25. November 1972 im Alter von 79 Jahren.<br /> * Am 16. November 1973 war [[Richtfest]]. Man ging von einer Fertigstellung des Gebäudes bis 1976 aus.<br /> * 1975 wurde mit dem Einzug der Bücher in den Neubau begonnen, der im September 1976 beendet war. Der Rechnungshof rügte Scharouns Pläne als vielfach mangelhaft und beklagte, dass er diese zudem „noch während der Ausführung ständig geändert“ habe.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt;<br /> * Am 30. Juni 1977 wurde der dritte Bauabschnitt (Ibero-Amerikanisches Institut und Veranstaltungssäle) abgeschlossen. Die Dienststelle der Westdeutschen Bibliothek in Marburg wurde endgültig geschlossen.<br /> <br /> === Inbetriebnahme ===<br /> <br /> Am 15. Dezember 1978 fand die feierliche Eröffnung statt, auf der unter anderen [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] [[Walter Scheel]], der [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Regierende Bürgermeister von Berlin]] [[Dietrich Stobbe]], [[Bundesministerium des Innern|Bundesinnenminister]] [[Gerhart Baum]] sowie der Generaldirektor der Staatsbibliothek [[Ekkehart Vesper]] redeten.<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek Berlin Gedenktafel Liberte.jpg|mini|Die Gedenktafel im Ostfoyer]]<br /> <br /> Nachdem der Bau zwei Tage später der Öffentlichkeit übergeben worden war, war die Bibliothek in der Folgezeit auch immer wieder Ort repräsentativer Veranstaltungen – als damals teuerstes, größtes und neuestes Gebäude West-Berlins übte es eine hohe Anziehungskraft auf die politische Prominenz aus.&lt;ref&gt;Schon 1979 wurde es in diesen Kriterien allerdings vom [[Internationales Congress Centrum Berlin|ICC]] abgelöst.&lt;/ref&gt; Zu einiger Berühmtheit gelangt etwa der Staatsbesuch des französischen Präsidenten [[Valéry Giscard d’Estaing]] am 29. Oktober 1979. Seine Rede, die mit den Worten „La liberté de Berlin, c’est aussi la nôtre“ („Die Freiheit Berlins ist auch die unsere“) schloss, hielt er im Ostfoyer der Staatsbibliothek.&lt;ref&gt;Martin Hollender: ''«La liberté de Berlin, c’est aussi la nôtre» – Valéry Giscard d’Estaing und die Staatsbibliothek''. In: ''Bibliotheksmagazin'', Nr. 3/2009, {{ISSN|1861-8375}}, S.&amp;nbsp;47–49.&lt;/ref&gt; An den bedeutenden Satz erinnert dort heute eine bronzene Gedenktafel.<br /> <br /> Unter anderem wegen des hohen organisatorischen Aufwandes derartiger größerer Festveranstaltungen im Bibliotheksgebäude wurden diese nur kurze Zeit später vom damaligen Generaldirektor wieder untersagt.&lt;ref&gt;Werner Schochow: ''Die Berliner Staatsbibliothek und ihr Umfeld. 20 Kapitel preußisch-deutscher Bibliotheksgeschichte''. Vittorio Klostermann, Frankfurt 2005, ISBN 3-465-03442-2, S.&amp;nbsp;167.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sanierungen ===<br /> Trotz der guten Frequentierung durch Benutzer ist das Gebäude bisher ohne eine Generalsanierung ausgekommen, zu der das Gebäude geschlossen werden müsste. Im Laufe der Jahre wurden aber zahlreiche sogenannte ''Funktionsanpassungen'' vorgenommen, Erweiterungen und Sanierungen, die bei laufendem Betrieb einen nicht unerheblichen Aufwand bedeuten:<br /> <br /> * 1991 wurde das zweigeschossige Tiefgaragenmagazin (Kapazität: 1,8&amp;nbsp;Millionen Bände) in Betrieb genommen. Der 32&amp;nbsp;Millionen Mark teure Umbau gestaltete sich überproportional aufwendig: Obwohl bereits in den ursprünglichen Plänen vorgesehen,&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;20&lt;/ref&gt; war die Erweiterung bei der baulichen Umsetzung seinerzeit unzureichend berücksichtigt worden, sodass nun Klima- und Versorgungskanäle aller Art durch die Tiefgarage führten, die beim Umbau mit hohen Kosten umgelegt werden mussten.<br /> * 2001 wurde eine umfangreiche Funktionsanpassung mit einem Budget von sechs Millionen Euro abgeschlossen. Diese umfasste unter anderem die Aufstockung um 120 Lesesaalarbeitsplätze, Neugestaltung der Leihstelle, den Teilaustausch des Fußbodens, die Umstellung auf elektronische Katalogsuche und die Einrichtung von Arbeitsplätzen mit Internetzugang. Bei den Sanierungsarbeiten wurden insgesamt 17&amp;nbsp;Kilometer Kabel verlegt; wegen der komplizierten Raumstrukturen war auch die Verkabelung entsprechend aufwendig. Die Bauzeit, in der der Lesesaal geschlossen war und nur die Sonderlesesäle zugänglich waren,&lt;ref&gt;Amory Burchard: ''[http://www.tagesspiegel.de/berlin/umbau-der-staatsbibliothek-buechereien-im-ausnahmezustand/247618.html Umbau der Staatsbibliothek: Büchereien im Ausnahmezustand.]'' In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 9. August 2001.&lt;/ref&gt; betrug 16 Wochen.&lt;ref&gt;[http://staatsbibliothek-berlin.de/en/about-the-library/die-gebaeude/potsdamer-strasse/baugeschichte/ Baugeschichte] auf der Website der Staatsbibliothek.&lt;/ref&gt; Später sollte durch die internetbasierte Katalogrecherche auch ein Großteil der Recherche-Stationen wieder obsolet werden, sodass heute an deren ehemaligem Standort im Foyer nun eine große Fläche frei steht.<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek Berlin Sanierung Lichtkalotten.jpg|mini|Die zur Sanierung abgedichteten Lichtkalotten im Lesesaal, 2011]]<br /> <br /> * Seit 2006 findet eine Asbestsanierung des gesamten Gebäudes statt. Durch die Entscheidung, das Gebäude dafür nicht zu schließen, sondern die Arbeiten im laufenden Betrieb vorzunehmen, liegen Kosten und Bauzeit naturgemäß über dem üblichen Rahmen. Die Sperrung des Hochmagazins im Jahr 2010 führte zu Einschränkungen in der Verfügbarkeit von Beständen, was sich in den Benutzerzahlen deutlich bemerkbar machte (durchschnittlich nur rund 25.000 angemeldete Benutzer gegenüber rund 35.000 in den Jahren 2009 und 2011). Auch im Lesesaal waren durch die Sanierung der Lichtpyramiden und der Lichtkalotten ''(siehe Abschnitt [[#Lesesaal|→&amp;nbsp;Lesesaal]])'' phasenweise unterschiedliche Bereiche nicht zugänglich. Bei der Sanierung wurde unter anderem auch die aufwendige Klimatechnik auf den neuesten Stand gebracht ''(siehe auch Abschnitt [[#Haustechnik|→&amp;nbsp;Haustechnik]])''.<br /> <br /> === Neubauten und Erweiterung ===<br /> <br /> Das Magazin kam auch nach Erweiterung in die Tiefgarage 1991 schnell an seine Kapazitätsgrenze – eine Entwicklung, die vorher bereits vorausgesehen und dementsprechend eingeplant wurde: Bereits in den 1980er Jahren hatte der [[Senat von Berlin|Berliner Senat]] ein Grundstück für einen Erweiterungsbau in der Nähe der Potsdamer Straße reserviert. Die Zusage wurde jedoch trotz Erneuerung im Jahre 1990&lt;ref&gt;Birte Paulat: ''Sesam öffne Dich! Die Durchwegungsplanungen für die Staatsbibliothek am Potsdamer Platz im Spiegel der Presse''. In: Antonius Jammers (Hrsg.): ''Planen und Gestalten – Festgabe für Günter Baron''. Staatsbibliothek zu Berlin, Berlin 2001, S.&amp;nbsp;271.&lt;/ref&gt; nicht eingehalten; stattdessen fielen die Pläne dem nicht unumstrittenen [[Potsdamer Platz#Der Potsdamer Platz seit der Wende|Verkauf des Areals an Daimler-Benz]] zum Opfer. Offensichtlich war die [[debis]] ursprünglich zwar bereit, anstelle des Theaters am Potsdamer Platz der Staatsbibliothek einen Erweiterungsbau zu stellen, jedoch geriet das Thema im Rahmen der Debatte um die Zusammenlegung von ost- und westdeutscher Staatsbibliothek (bei der damals auch die Weiterführung des [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Unter den Linden)|Hauses Unter den Linden]] in Frage gestellt wurde) zu einem Politikum, so dass von einem Neubau abgesehen wurde.&lt;ref name=&quot;falke&quot;&gt;Gustav Falke: ''Leser brauchen starke Nerven und festes Schuhwerk: Wie aus der Berliner Staatsbibliothek ein Monument der Ost-West-Teilung wird''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' Nr.&amp;nbsp;93, 22. April 2003, S.&amp;nbsp;46.&lt;/ref&gt; Wegen des nicht mehr möglichen Neubaus im direkten Umfeld wurde schließlich ein externes [[Staatsbibliothek zu Berlin (Außenmagazin Friedrichshagen)|Außenmagazin in Friedrichshagen]] geplant ''(siehe auch Haupt-Artikel zur [[Staatsbibliothek zu Berlin]])''.<br /> <br /> === Zwischen Aus- und Überlastung ===<br /> <br /> Während bei der Eröffnung noch Befürchtungen bestanden, dass die Kapazität des Lesesaals überdimensioniert sei und dieser verwaist bleiben könnte,&lt;ref&gt;Günter Baron: ''Der Scharounbau der Staatsbibliothek – Funktionalität und Bewährung.'' In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;1–22, S.&amp;nbsp;8.&lt;/ref&gt; stiegen die Besucherzahlen immer weiter an, auf dem Höhepunkt (2003/4) wurde sogar die offizielle Auslastungsgrenze der Lesesaal-Bereiche (850 Personen) überschritten. Zu den Hoch-Zeiten nahmen Benutzer bisweilen auf den Treppen Platz, weil keine Tische mehr verfügbar waren, der Einlass wurde wegen Überfüllung gesperrt&lt;ref name=&quot;falke&quot; /&gt; und neue Besucher nur im „Austausch“ mit das Gebäude verlassenden eingelassen. Die Lage entspannte sich erst, als in Berlin nach und nach die Neubauten der größeren Universitätsbibliotheken öffneten: Die [[Erwin-Schrödinger-Zentrum|Naturwissenschaftliche Bibliothek der Humboldt-Universität]] in [[Berlin-Adlershof|Adlershof]] (2003), die [[Zentralbibliothek der TU und UdK Berlin]] (2004), die [[Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin]] (2005) und das [[Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum]] der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] (2009).<br /> <br /> Im Jahre 2006 wurde schließlich die Tageskarte abgeschafft, seitdem werden für die Bibliotheksbenutzung nur noch Monats- und Jahreskarten angeboten. Hiermit sind allerdings vorwiegend Sicherheitsüberlegungen verbunden; man möchte registrierte Benutzer haben.<br /> <br /> Die Zahl der angemeldeten Benutzer (d.&amp;nbsp;h. Benutzer mit einer Jahres- oder Monatskarte) ist von einem Monatsdurchschnitt von rund 45.000 im Jahre 2004 wieder auf etwa 35.000 im Jahre 2011 zurückgegangen. Derzeit zählt das Haus immer noch rund 3.500 Besucher pro Tag, die maximale Auslastung des Lesesaalbereichs erreicht im Durchschnitt allerdings „nur“ noch um die 500 Besucher (Stand: August 2011).<br /> <br /> == Architektur ==<br /> <br /> Angeblich sagte Scharoun in der Nacht vor der Abgabe der Wettbewerbsmaterialien zu seinen Mitarbeitern, die immer noch Änderungen und Verbesserungen an Details vornehmen wollen: „Lasst doch! Die Idee trägt ja.“&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; Mit seiner Einschätzung sollte er recht behalten. Das Gebäude gilt heute trotz seiner Mängel vielen immer noch als Referenzbau für Bibliotheksarchitektur. „This building is a miracle!“ soll der italienische Architekt [[Renzo Piano]] gesagt haben, als er 2006 das Haus Potsdamer Straße besichtigte.&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin: ''Jahresbericht 2006.'' {{ISSN|0340-2274}}, S.&amp;nbsp;5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Lage ===<br /> <br /> Das Gelände um das Kulturforum ist „historisch kontaminiert“: Hier sollten Teile von [[Albert Speer]]s Vision der „[[Welthauptstadt Germania]]“ umgesetzt werden. Die Gegend um die [[St. Matthäuskirche (Berlin-Tiergarten)|Matthäikirche]] herum war bis zur Mitte der 1930er Jahre noch dicht bebautes Wohngebiet, das aber fast komplett abgerissen wurde, um Platz für die von Speer geplanten Strukturen zu schaffen.&lt;ref name=&quot;architekturführer&quot;&gt;Jürgen Tietz, Florian Bolk: ''Staatsbibliothek Kulturforum Berlin''. Stadtwandel Verlag, Berlin 2000, S.&amp;nbsp;8. (Die Neuen Architekturführer, Nr.&amp;nbsp;16)&lt;/ref&gt; Als erstes und einziges Gebäude wurde dann (ungefähr an der Stelle der heutigen [[Neue Nationalgalerie|Neuen Nationalgalerie]]) allerdings nur das ''[[Haus des Fremdenverkehrs]]'' gebaut, an dem die Arbeiten kurz vor der Fertigstellung 1942 eingestellt wurden. Das Gebäude sollte Bestandteil der [[Nord-Süd-Achse (Berlin)|Nord-Süd-Achse]] werden, die sich an dieser Stelle zum sogenannten ''Runden Platz'' erweitern sollte, zu dem auch die Potsdamer Straße ursprünglich führte. 1964 wurde die Ruine abgerissen, ein Mauerbruchstück des Gebäudes ist heute im südlichen Innenhof der Staatsbibliothek zu besichtigen.<br /> <br /> [[Datei:Berlin Marlene-Dietrich-Platz Spalt.jpg|mini|Durch den Spalt zwischen Theater und Spielbank ist die Rückseite der Staatsbibliothek zu sehen]]<br /> [[Datei:Spielbank Berlin Aluplatten.jpg|mini|Die [[Eloxal-Verfahren|eloxierten]] Aluminiumplatten an der Rückfassade der Spielbank nehmen Bezug auf die goldene Außenhaut des Magazins der Staatsbibliothek]]<br /> <br /> Zur Zeit der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs für die Staatsbibliothek war das Gelände um die [[St. Matthäuskirche (Berlin-Tiergarten)|Matthäuskirche]] weitestgehend [[Brache|Brachland]]. Die Position des Baugrundstücks der Staatsbibliothek ist jedoch nicht zufällig gewählt: Das Grundstücksdreieck der Wettbewerbsausschreibung wurde von den damaligen Stadtplanern mitten auf den Straßenverlauf der ursprünglichen Potsdamer Straße gelegt.&lt;ref name=&quot;künast&quot;&gt;Edgar Wisniewski: ''Künast verwechselt Ursache mit Folgen''. In: ''Frankfurter Rundschau.'' 12. Januar 2001, S.&amp;nbsp;8.&lt;/ref&gt; Diese führte damals (zu Zeiten der [[Berliner Mauer]]) zwar ins Nichts, allerdings wäre diese nach den Germania-Plänen eine der Zubringerstraßen für den Runden Platz gewesen. Mit dem Bau der Staatsbibliothek wurde die ''Potsdamer Straße'' auf ihre heutige Führung umgelegt und der übrigbleibende Teil in ''Alte Potsdamer Straße'' umbenannt. Scharoun nahm auf diesen Umstand auch gestalterischen Bezug, indem er das Gebäude wie einen Riegel in den Weg des alten Straßenverlaufs stellte – mit dieser bewussten Zerstörung des alten Straßenrasters wollte Scharoun mit der NS-Vergangenheit der Stadt brechen und den kulturellen Neuanfang auch städtebaulich manifestieren.<br /> <br /> Das [[Theater am Potsdamer Platz]] und die [[Spielbank Berlin]], die von [[Renzo Piano]] entworfen wurden und mit der Staatsbibliothek „Rücken an Rücken“ liegen, referieren auf diesen historischen Umstand: Ein Spalt zwischen den beiden Gebäuden gibt den Blick auf die Rückseite der Staatsbibliothek frei – und erinnert so an die „Blockade“ der (alten) Potsdamer Straße durch das „Bücherschiff“. An ihrer Fassade tragen die Gebäude eine weitere Hommage an den Scharoun-Bau: Über 14.000&amp;nbsp;m² sind mit [[Eloxal-Verfahren|eloxierten]] Aluminiumplatten verkleidet,&lt;ref&gt;[http://www.gruppe-guh.de/eyekit/scripts/secure_getfile_nonsecure.php?requestfile=fassadentechnik/objektblaetter/Musicaltheater-Spielbank-Berlin.pdf Informationsblatt] des ausführenden Unternehmens ''G+H Fassadentechnik'', abgerufen am 4.&amp;nbsp;August 2011.&lt;/ref&gt; die in Färbung und Oberflächenstruktur an die goldene Außenhülle der Staatsbibliothek angelehnt sind. Der Blick aus der Staatsbibliothek auf die Rückseite von Spielbank und Theater wird so gewissermaßen zu einem „Blick in den Spiegel“.<br /> <br /> === Außenbereich ===<br /> <br /> Das mit fast 230&amp;nbsp;Metern Länge größte Gebäude von Hans Scharoun erinnert mit seinem keilförmigen Grundriss an einen Schiffsbug. In den Medien wurde es deshalb häufig auch als „Bücherschiff“, „Bücherdampfer“ oder „Ozeanriese“ bezeichnet (oder mit negativer Konnotation als „Schlachtschiff“).&lt;ref name=&quot;eröffnung&quot;&gt;Martin Hollender: ''Die Eröffnung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz im Dezember 1978 im Echo der Presse.'' In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, S.&amp;nbsp;40&amp;nbsp;ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Tatsächlich wirkt der Bau von Weitem zunächst recht massiv. Besonders der große goldene „Bücherrücken“, das 42&amp;nbsp;Meter hohe ''Magazin'', ist schon aus größerer Distanz wahrnehmbar und sorgt mit seiner fensterlosen Wand auf den ersten Blick für einen eher verschlossenen Eindruck. Nur an einem Ende der Front wird es von vier quadratischen Öffnungen der Glasbausteinwände von Alexander Camaro durchbrochen ''(siehe Abschnitt [[#Kunst am Bau|Kunst am Bau]])''. Beim Näherkommen wird der Sockel der Struktur erkennbarer und damit die Linienführung deutlicher: Das Magazin wächst aus einer Basis aus fein strukturierten, ineinander verschachtelten Gebäudeelementen heraus, die terrassenartig abgestuft sind. Mit dieser horizontalen Staffelung öffnet sich das von Nord nach Süd verlaufende Gebäude in Richtung Kulturforum und setzt sich so in Bezug zu der –&amp;nbsp;das Gebäude umgebenden&amp;nbsp;– Stadtlandschaft fort.<br /> <br /> Auf der Rückseite fällt das Magazin dagegen steil ab. Zur Zeit des Wettbewerbs im Jahr 1963 war hinter dem Gebäude eine Autobahntangente geplant (eine Verlängerung der [[Bundesautobahn 103|Westtangente]]; diese Funktion übernimmt heute der [[Tunnel Tiergarten Spreebogen]] ''TTS''). Häufig wird behauptet, das Gebäude sei zu dieser Seite „abgeschirmt“ und besitze auf der Rückseite nur wenige Fenster, was allerdings nicht ganz richtig ist: An dieser Gebäuderückseite befinden sich fast sämtliche Büros der Verwaltung, sodass deren Fenster in Richtung Autobahn ausgerichtet gewesen wären ''(siehe auch Abschnitt [[#Kritik|Kritik]])''. Deutlich treffender ließe sich deshalb sagen, dass nicht ''das Gebäude selbst'' zur Autobahn abgeschirmt gewesen wäre, sondern dass ''mit dem Gebäude'' das Kulturforum zur Westtangente abgeschirmt worden wäre – was wohl auch Scharouns Intention war.&lt;ref&gt;Jürgen Tietz, Florian Bolk: ''Staatsbibliothek Kulturforum Berlin''. Stadtwandel Verlag, Berlin 2000, S.&amp;nbsp;13 (Die Neuen Architekturführer, Nr.&amp;nbsp;16).&lt;/ref&gt; Die Jury des damaligen Architektenwettbewerbs lobte explizit den Entwurf dafür, wie exzellent die „''Benutzer''räume akustisch, optisch und gegen Staubbelästigung“ von der Autobahn abgeschirmt seien (Hervorh. des Verfassers).&lt;ref name=&quot;künast&quot; /&gt;<br /> <br /> Schon von außen deutet sich die Formensprache Scharouns an, bei der selten einfache Rechteckformen zum Einsatz kommen, sondern die sich meist aus einer Mischung von trapezförmigen und vieleckigen Räumen ergibt. Am prominentesten wird dies am Hochmagazin sichtbar, das sich mit seinen Schrägen sowohl in der [[Aufsicht (Darstellung)|Draufsicht]] als auch in der [[Umriss|Silhouette]] dem Eindruck eines rechtwinkligen Kastens widersetzt.<br /> <br /> In den gestaffelten Formen ist von außen auch die Gliederung des Gebäudes in Hauptlesesaal und Sondernutzungsbereiche erkennbar; letztere sind entsprechend ihrer Funktion kleinteiliger gehalten. Das Gebäude mündet in den ''[[Otto Braun|Otto-Braun]]-Saal'', der Kapazität für Veranstaltungen mit bis zu 500 Gästen bietet. Der Saal wurde nach dem Tod Scharouns von Edgar Wisniewski allein konzipiert und baut auf dem gleichen Fünfeck-Grundriss auf wie die Philharmonie, was gelegentlich als [[Hommage]] Wisniewskis an Scharoun gedeutet wird. Ebenso wie diese besitzt der Saal eine hervorragende [[Raumakustik|Akustik]].&lt;ref&gt;Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;136.&lt;/ref&gt; Unter diesem größeren ist im Untergeschoss ein weiterer Saal mit rund 100 Plätzen „versteckt“, der ''[[Simón Bolívar|Simon-Bolivar]]-Saal''. Beide Säle werden vor allem auch für Veranstaltungen des Ibero-Amerikanischen Instituts genutzt. Der Bereich verfügt über einen separaten Eingang und Foyer, die sich mit einer einziehbaren Wand aus Glaselementen auch vom Rest des Eingangsfoyers der Bibliothek abtrennen lassen.<br /> <br /> Durch die „Verschachtelung“, die horizontale Fächerung und die aufbrechenden Flächen der Außenstruktur verfügt das Gebäude nicht über eine „Fassade“ im traditionellen Sinn – ein Merkmal, das nicht untypisch für Scharouns Entwürfe ist: Von seinen Studenten auf seine Meinung zur (in der Endphase aus Kostengründen modifizierten) Fassade seiner Philharmonie angesprochen, soll er zurückgefragt haben: „Hat sie denn überhaupt eine?“&lt;ref&gt;Eberhard Syrting, Jörg Kirschenmann: ''Hans Scharoun: Außenseiter der Moderne''. Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-2449-8.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Eingang.jpg|mini|Der Eingangsbereich von außen]]<br /> <br /> Scharoun hatte eine tiefe Abneigung gegen den Gestus überflüssiger Repräsentation, was auch am Gebäude der Staatsbibliothek zum Ausdruck kommt: Trotz der ausgedehnten Dimensionen wirkt das Gebäude nicht durch seine Größe. Der Eingang und das Foyer sind bescheiden gehalten und verzichten bewusst auf die Ehrfurcht gebietende Architektursprache des klassischen Bibliotheksbaus. Scharouns diesbezügliche „Zurückhaltung“ ging so weit, dass die Staatsbibliothek ursprünglich keine von weitem sichtbare Beschriftung am Eingang trug, weshalb Besucher nicht selten Schwierigkeiten hatten, den Eingang zu finden. Erst 2001 wurde der beleuchtete Schriftzug am Vordach angebracht, als die architektonische Konkurrenz der Neubauten am Potsdamer Platz eine Beschriftung notwendiger denn je machte. Auch die Beschriftungen an den Eingängen zu den Veranstaltungssälen (Otto-Braun-Saal, Simon-Bolivar-Saal) wurden erst in diesem Zug angebracht.<br /> <br /> === Die goldene „Außenhaut“ des Magazins ===<br /> <br /> Die Verkleidung des Magazins besteht aus [[Eloxal-Verfahren#Elektrolytisches Färben|gold-eloxierten]] Aluminiumplatten, die auch schon bei der Philharmonie geplant waren (aber erst später angebracht wurden, siehe Abschnitt ''[[#Ähnlichkeiten zur Berliner Philharmonie|Ähnlichkeiten zur Berliner Philharmonie]]'') und mit denen Scharoun das Anliegen verfolgte, „symbolhaft auf den Schatz der Bibliothek zu verweisen“.&lt;ref name=&quot;goldenerschrein&quot; /&gt; Die Oberfläche der Platten besitzt eine Pyramidenstruktur. Die Fassadenverkleidung war in der heutigen Form eigentlich gar nicht abgeschlossen: Die ursprüngliche Planung sah vor, dass darüber mit etwa zwei Zentimetern noch eine [[Transluzenz|transluzente]] Verschalung angebracht werden sollte, die im Zusammenspiel mit dem golden reflektierenden Aluminium weiche, atmosphärische Strukturen ergeben hätte. Weil das Material Brandschutzbestimmungen genügen musste und man mit [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]] keine Erfahrungen bezüglich des Alterungsverhaltens hatte, hätte eine Sprühflutanlage installiert werden müssen. Wegen der hohen Kosten wurde diese „zweite Haut“ schließlich wieder gestrichen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;21.&lt;/ref&gt; Wie diese ausgesehen hätte, kann heute an der gegenüberliegenden Philharmonie betrachtet werden: Die nachträglich angebrachte Fassadenverkleidung wurde dort mit den Polyesterhauben versehen. Der einige Jahre nach der Fassadenrenovierung errichtete Kammermusiksaal dagegen verfügt nicht über dieses Detail, sodass sich dort die Wirkung sehr gut vergleichen lässt.<br /> <br /> === Innenbereich ===<br /> <br /> „Die Grundlage für die Planung ist in erster Linie die Beachtung des Humanen und erst in zweiter des Organisatorischen“,&lt;ref&gt;Peter Pfankuch (Hrsg.): ''Hans Scharoun: Bauten, Entwürfe, Texte''. Berlin 1974, ISBN 3-7861-6184-4, S.&amp;nbsp;141 (Schriftenreihe Akademie der Künste, Bd.&amp;nbsp;10).&lt;/ref&gt; sagte Scharoun – für ihn stand der Mensch im Mittelpunkt seiner Architektur.&lt;ref&gt;Holger Kleine: ''Kontemplative Phantastik – zur Staatsbibliothek Hans Scharouns im Kontext der Gegenwart''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;23–37, S.&amp;nbsp;27.&lt;/ref&gt; So setzt sich die Zurückhaltung des Eingangsbereiches auch im Innenraum fort: Laut seinem Partner Edgar Wisniewski war es „ein Anliegen, das historische Pathos der Kuppelform zu vermeiden“, und stattdessen einen Raum zu schaffen, der „die Freiheit einer Landschaft assoziiert“.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''[http://www.tagesspiegel.de/kultur/das-geheimnis-der-gestalt/67518.html Das Geheimnis der Gestalt.]'' In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 14. Dezember 1998.&lt;/ref&gt; Diese Metapher der ''Leselandschaft'' hat sich inzwischen ebenso etabliert wie die des ''Bücherschiffs (siehe Abschnitt [[#Außen|Außen]])''.<br /> <br /> ==== Foyer ====<br /> <br /> Der für die Benutzer öffentliche Bereich erstreckt sich über zwei Ebenen (Eingangsfoyer und Lesesäle), die über zwei seitlich gelegene Treppen verbunden werden, welchen ein besonders gelungenes [[Treppensteigung|Stufenmaß]] zugeschrieben wird: Die Presse schrieb bei der Eröffnung von „majestätischen Treppen“ ''([[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]])'',&lt;ref&gt;Eberhard Schulz: ''Die Bücher-Kathedrale''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', Nr. 276 vom 12. Dezember 1978, S. 23&lt;/ref&gt; auf denen man schreite „wie zu einem Staatsempfang“ ''([[Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung|Deutsche Zeitung]])''.&lt;ref name=&quot;Martin Hollender 1999&quot;&gt;Martin Hollender: ''Die Eröffnung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz im Dezember 1978 im Echo der Presse''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK)'', N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, S.&amp;nbsp;42.&lt;/ref&gt; Als Zwischenebene fungiert das ''Ostfoyer'', das unter dem Magazin liegt und mit seiner Höhe von drei Stockwerken (19&amp;nbsp;Meter) dessen massive Größe andeutet. In der Mitte des Ostfoyers findet sich ein ursprünglich nicht geplanter Durchbruch zum Lesesaal, die sog. „Borngasse“. Der Name stammt vom vormaligen Generaldirektor Ludwig Borngässer, der diese dritte Treppe veranlasst hatte, um Umwege zu sparen.&lt;ref name=&quot;scharounbau&quot;&gt;Günter Baron: ''Der Scharounbau der Staatsbibliothek – Funktionalität und Bewährung''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;1–22, S.&amp;nbsp;3.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Lesesaal ====<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Lesesaal lowres.jpg|mini|Der Hauptlesesaal, Blick von der Fensterfront]]<br /> <br /> Die „Leselandschaft“ wird geprägt von terrassenartigen ''Emporen'', welche sich ineinander staffeln und über ''Freitreppen'' miteinander verbunden sind, bei denen es sich zum Teil um „kleine statische Meisterwerke“ handelt.&lt;ref&gt;Jürgen Tietz, Florian Bolk: ''Staatsbibliothek Kulturforum Berlin''. Stadtwandel Verlag, Berlin 2000, S.&amp;nbsp;21 (Die Neuen Architekturführer, Nr.&amp;nbsp;16).&lt;/ref&gt; Die Arbeitsplätze und Handapparate sind über alle Ebenen verteilt. Wie schon das Äußere des Gebäudes ist auch die innere Lesesaal-Landschaft in ihrer Staffelung zum Kulturforum ausgerichtet, im Erdgeschoss des Lesesaals (auf das Gebäude bezogen: 2.&amp;nbsp;OG) fällt der Fußboden in mehreren Stufen sanft zum Forum ab. Durch die unterschiedlichen Höhen und Ebenen der einzelnen Bereiche ergeben sich immer wieder neue Raumeindrücke, der Raum wird in Gruppen unterteilt und bleibt dabei doch großzügig, offen und transparent. „Der Mensch erfährt die Größe des Objekts und gleichzeitig Intimität“, wie Scharoun sagte.&lt;ref&gt;Peter Pfankuch (Hrsg.): ''Hans Scharoun: Bauten, Entwürfe, Texte''. Berlin 1974, ISBN 3-7861-6184-4, S.&amp;nbsp;140 (Schriftenreihe Akademie der Künste, Bd. 10).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine raumhohe ''Fensterfront'' öffnet den Lesesaal nach draußen, wo sich die Terrassenstruktur fortsetzt ''(siehe Abschnitt [[#Außen|Außen]])''. Im Bereich der Fenster leistet sich der Lesesaal den „Luxus“ niedriger Bücherregalhöhen, was zusätzlich ein offenes Raumempfinden unterstützt. Die Lichtarchitektur sorgt für eine gute Durchdringung des Saals mit Tageslicht: Die Decke verfügt über vier ''Lichtpyramiden'', die im Lesesaal jeweils das Zentrum für kleinere Lichthöfe bilden. Das Dach ist in [[Sheddach]]-Struktur aufgebaut, welche aus dem Lesesaal jedoch nicht direkt sichtbar ist; eine eingezogene Zwischendecke, die mit 200 sogenannten ''Lichtkalotten'' versehen ist, sorgt dafür, dass im Saal nur diffuses indirektes Tageslicht ankommt. Die [[Kuppel#Bauformen|Kalotten]], deren Entwicklung ein ganzes Jahr dauerte,&lt;ref name=&quot;bauausführung&quot; /&gt; prägen mit ihren je 2,5&amp;nbsp;Metern Durchmesser ganz entscheidend das Erscheinungsbild des Lesesaals.<br /> <br /> Vor der Fensterfront wurden wegen der Ausrichtung nach Westen große vertikale Lamellen als Sonnenschutz angebracht, die nach Sonnenlichteinfall drehbar sind. Ursprünglich war hier geplant, dass die Lamellen auch vor den Fassadenstützen zusammengefahren werden konnten, was aber aus Kostengründen nicht realisiert wurde. Auch wurden in den Lichtpyramiden nicht die angedachten zusammenfahrbaren Lamellen verbaut, sondern eine feststehende Sonnenschutzkonstruktion, wodurch der Lichteinfall deutlich geringer ist als in den Entwürfen vorgesehen.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;26.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Entwürfe des in [[Bremerhaven]] aufgewachsenen Scharoun sind bekannt für stilistische Anleihen beim [[Schiffbau]], was auch im Bau der Staatsbibliothek durchschlägt: Am offensichtlichsten wird dies an den zahlreichen Referenzen an das [[Bullauge]], wie runden Wanddurchbrüchen und –ausschnitten, oder den Bullaugenfenstern bei den sogenannten ''[[Carrel]]s'', den Kabinen mit Einzelarbeitsplätzen. Aber auch die Elemente der „Leselandschaft“ lassen sich mit nautischer Ästhetik assoziieren; die Lesesaalebenen wurden schon als „Promenadendecks“ mit [[Reling]] interpretiert, das Hochmagazin als „Riesenschornstein“.&lt;ref name=&quot;Martin Hollender 1999&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Verwaltungsbereich ====<br /> <br /> Benutzer- und Bibliothekarbereich sind im Gebäude entlang der Längsachse strikt getrennt. Die beiden Bereiche unterscheiden sich voneinander nicht nur räumlich, sondern auch architektonisch, was häufig Ziel von Kritik ist ''(siehe Abschnitt [[#Kritik|Kritik]])''.<br /> <br /> Scharoun, für den die Abbildung eines ''Vorgangs'' das Mittel zur architektonischen Gestaltfindung war,&lt;ref&gt;Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: ''Lese-Landschaft. Die Staatsbibliothek von Hans Scharoun''. Katalog zur Ausstellung vom 9.&amp;nbsp;Juli bis 4.&amp;nbsp;September 2004, Berlin 2004, S.&amp;nbsp;14.&lt;/ref&gt; erarbeitete die Grundrissstruktur aus dem Vorgang eines Buchneuzugangs. So entstanden die Raumfolgen auf dem „Weg des Buches“: Im Norden befindet sich die Poststelle, von wo aus das Buch das Gebäude entlang [[Erwerbung (Bibliothek)|Akzession]], Katalogisierung, Fachbereiche und Einbandstelle durchläuft und schließlich das Magazin erreicht.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Raumvision und Struktur – Gedanken über Hans Scharouns Konzeption zum Bau der Staatsbibliothek''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, S.&amp;nbsp;144–158, S.&amp;nbsp;144.&lt;/ref&gt; Das Zentrum des Traktes bildet ein [[Großraumbüro]], das mit 100&amp;nbsp;Metern fast so lang ist wie der zentrale Lesesaal (125&amp;nbsp;m). Grund für die Wahl dieses heute nicht mehr sehr beliebten Raumkonzepts war die Intention Scharouns, bei einem hohen Volumen an Neuzugängen die Zusammenarbeit zu erleichtern.&lt;ref name=&quot;raumvision152&quot;&gt;Edgar Wisniewski: ''Raumvision und Struktur – Gedanken über Hans Scharouns Konzeption zum Bau der Staatsbibliothek''. In: Ekkehart Vesper (Hrsg.): ''Festgabe zur Eröffnung des Neubaus in Berlin''. Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1978, S.&amp;nbsp;144–158, S.&amp;nbsp;152.&lt;/ref&gt; Parallel verläuft ein langer Gang, der die einzelnen Abschnitte des Großraumbüros von außen zugänglich macht; wegen seiner stereotypen Verwaltungsbau-Ästhetik wird dieser Gang von den Mitarbeitern auch scherzhaft „Beamtenlaufbahn“ genannt.<br /> <br /> === Ähnlichkeiten zur Berliner Philharmonie ===<br /> <br /> Insbesondere der Benutzerbereich weist in einigen Details starke Ähnlichkeiten zu der etwa zehn Jahre zuvor entworfenen Philharmonie auf. Dazu gehören beispielsweise die ''Treppengeländer'', der Fußboden im Foyer, die ''farbigen Glasbausteinwände'', die ''Philharmonieleuchte (siehe auch Abschnitt [[#Kunst am Bau|Kunst am Bau]])'' sowie die ''goldene Verkleidung der Fassade''. (Die Philharmonie erhielt hingegen erst in den 1980er Jahren ihre goldene Verkleidung: Zwar war sie ursprünglich von Scharoun vorgesehen, aus Kostengründen wurden die Wände dann allerdings zunächst nur ocker gestrichen.)&lt;ref&gt;''[http://www.tagesspiegel.de/berlin/stadtleben/eine-brise-zu-viel/1239452.html Eine Brise zu viel].'' In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 23. Mai 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kunst am Bau ==<br /> <br /> Scharoun hatte die Beteiligung bildender Künstler zur Ausgestaltung architektonischer Details bereits früh geplant. Es handelt sich dabei daher nicht um isoliert geschaffene Kunstwerke, die der Architektur „hinzugefügt“ wurden, sondern (wie häufig bei Scharouns Bauwerken) um in konzeptioneller Zusammenarbeit mit dem Architekten geplante Bestandteile des Gebäudes.<br /> <br /> Darüber hinaus reservierte Scharoun am Bau auch mehrere Flächen und Räume, deren Gestaltung später durch Wettbewerbe zu bestimmen sein sollte.<br /> <br /> === Künstlerische Ausgestaltung architektonischer Details ===<br /> <br /> Bei der künstlerischen Ausgestaltung architektonischer Details verließ sich Scharoun auf Künstler, mit denen er bereits früher (u.&amp;nbsp;a. auch im Rahmen des Baus der Philharmonie) zusammengearbeitet hatte:<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Foyer Fenster.jpg|mini|Die Glasbaustein-Wand in der Eingangshalle von Alexander Camaro]]<br /> [[Datei:Staatsbibliothek Berlin Fenster aussen.jpg|mini|Die „Fenster“ am südwestlichen Ende des Hochmagazins bei Nacht]]<br /> * [[Alexander Camaro]] (1901–1992) gestaltete die ''farbigen Glasbausteinfenster'' in Eingangshalle, Lesesaal, Ostfoyer und der Westseite des Hochmagazins. Im Eingangsbereich und Lesesaal bestehen die Wände aus quadratischen Glasbausteinen, die zu Farbflächen zusammengefügt werden. Auffällig ist hierbei, dass diese Flächen sich über die Teilung durch die mehreren Fensterrahmen hinwegsetzen. Im Foyer im Erdgeschoss kommen Rot-, Orange, Gelb-, und Blau-Töne zum Einsatz, im Lesesaal fallen die kälteren Blau-Töne zugunsten eines wärmeren Violett-Tons weg.&lt;br /&gt;Die Farbglaswände im Ostfoyer dagegen sind in einer anderen Technik hergestellt: Runde Glasbausteine wurden zusätzlich mit farbigem Glas beklebt und in Beton eingebettet, die so entstandenen bereits fertigen Felder (15&amp;nbsp;Stück) wurden dann in eine Stahlrahmenkonstruktion gesetzt. Als Farben findet man hier Rot-Abstufungen (Dunkelrot, Rosé, Violett, Grau) und, „kontrapunktisch“&lt;ref name=&quot;kunstambau3&quot;&gt;Barbara Wilk: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek – Folge&amp;nbsp;3: Die Eingangshalle''. In: ''Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mitteilungen'', 20. Jg. (1988), {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;76–84, S.&amp;nbsp;81.&lt;/ref&gt;, ein Türkisgrün.&lt;br /&gt;Die Fenster am Hochmagazin haben keine eigentliche „Fensterfunktion“; sie lassen kein Licht in die Räume, sondern sind von innen beleuchtet und leuchten somit nur nach außen. Die Assoziationen können hier von „Edelsteinen“ (im Zusammenhang mit der goldenen Außenhülle) bis hin zu „Leuchtreklame“ reichen.&lt;ref name=&quot;kunstambau3&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Boden Foyer.jpg|mini|Das Zusammenspiel der verschiedenen Gesteinsarten im Fußboden des Foyers, gestaltet von Erich Fritz Reuter]]<br /> * [[Erich Fritz Reuter]] (1911–1997) übernahm die Gestaltung des ''Fußbodens im Eingangsfoyer''. Der Naturstein-Boden besteht aus Schiefer und Quarziten aus der Polarregion (Rembrandt-Quarzit, Otta-Phillyt, Fossum-Quarzit und Alta-Quarzit&lt;ref&gt;Barbara Wilk: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek – Folge&amp;nbsp;3: Die Eingangshalle''. In: ''Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mitteilungen'', 20.&amp;nbsp;Jg. (1988), {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;76–84, S.&amp;nbsp;77.&lt;/ref&gt;) und kombiniert so verschiedene Schwarz-, Grau- und Erd-Töne. Die Flächen werden durchzogen von Linien aus weißem Carrara-Marmor. Durch das Gegeneinandersetzen der verschiedenen Farbnuancen der Materialien, die in spitzen Winkeln die Fläche durchteilenden weißen Linien und den Bruch der Laufrichtungen der rechteckigen Platten an den Linien entsteht ein subtiles Spiel mit der Wahrnehmung des Betrachters, dem sich die besondere Beschaffenheit des Bodens häufig erst auf den zweiten Blick erschließt.<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Philharmonieleuchte.jpg|mini|Die „Philharmonieleuchte“ von Günter Ssymmank im Treppenaufgang]]<br /> * [[Günter Ssymmank]] (1919–2009) ist der Gestalter der ''Philharmonieleuchte&amp;nbsp;I'', die er 1959 für das Foyer der Philharmonie entwarf.&lt;ref&gt;Inge Ahrens: ''[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/stil-blueten-der-berliner-nachkriegsmoderne--mit-seinen-leuchten-hat-guenter-ssymmank-designgeschichte-geschrieben-wahre-schoenheit-kommt-von-innen,10810590,10456470.html Wahre Schönheit kommt von innen.]'' In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 17. Februar 2007.&lt;/ref&gt; Auch die beiden Haupttreppenaufgänge der Staatsbibliothek sind mit insgesamt 62 Stück dieser Leuchten ausgestattet. Jede Leuchte besteht aus 72 Pilz- und Trägerelementen unterschiedlicher Größen sowie aus 180 Stegelementen. Die Pilzelemente überlappen sich in vier Ebenen und erzeugen so eine geschlossene Oberfläche, die für eine diffuse Lichtverteilung sorgt. Ursprünglich wurden die Elemente aus dem damals gerade neuentwickelten [[Polyamid]] gefertigt, das allerdings mit der Zeit vergilbt; 1984 wurden die Lampen deshalb demontiert. Inzwischen können die Lampen aus Plexiglas hergestellt und auch nicht mehr verklebt, sondern verschraubt werden. Diese neue Version wurde 1989 wieder installiert.&lt;ref&gt;Barbara Wilk: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek – Folge&amp;nbsp;3: Die Eingangshalle.'' In: ''Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Mitteilungen'', 20.&amp;nbsp;Jg. (1988), {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;76–84, S.&amp;nbsp;79.&lt;/ref&gt; Die Leuchten sind in ihrer Position fixiert und können nicht auf den Boden heruntergelassen werden, was die Wartung recht aufwendig macht: Zum Austausch der Leuchtmittel muss so jedes Mal ein Gerüst auf der Treppe errichtet werden. Die Leuchte ist inzwischen Bestandteil der Sammlung des [[Museum of Modern Art]].&lt;br /&gt;Darüber hinaus gestaltete Günter Ssymmank auch die ''Glasfront des Wechselausstellungsraumes'' im Foyer. Die zwölf Glasplatten, die auf den ersten Blick gleich erscheinen, sind bei genauerer Betrachtung jedoch jeweils einzigartig: Jede Glasfläche weist eine andere Oberflächenstruktur auf. Die einzelnen Flächen stehen zudem nicht plan nebeneinander, sondern sind in wechselnden Winkeln wie ein Vorhang gegeneinander versetzt.<br /> * [[Hermann Mattern]] (1902–1971) war einer der verantwortlichen ''Gartenarchitekten''. Scharoun arbeitete mit ihm schon sehr lange (bereits beim [[Haus Schminke]], 1933) zusammen. Nach dem Tod von Mattern übernahm [[Günter Nagel]] dessen Aufgabe.<br /> <br /> === Künstlerische Ausgestaltung reservierter Flächen ===<br /> <br /> * [[Erich Hauser]] (1930–2004) gewann 1977 den Wettbewerb für die Gestaltung eines großformatigen Wandbildes im Ostfoyer. Scharoun hatte für diesen Platz in seinen Plänen nur den Hinweis notiert: „wie Schlemmer“.&lt;ref name=&quot;Edgar Wisniewski 1980&quot;&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;24.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Ansgar Nierhoff]] gestaltete die Skulpturenkomposition ''Bastion'' (1980) in der Gartenanlage vor dem Lesesaal. Sie besteht aus drei quadratischen Stahlsäulen mit dazugehörigen mit Granit ausgekleideten Gruben. Die drei Elemente beziehen sich auf die Gebäude am Kulturforums: [[Neue Nationalgalerie]], Philharmonie und Staatsbibliothek.<br /> * [[Hans Wimmer]] (1907–1992) fertigte die Bronzeskulptur ''Pferdekopf'' (1981/82) vor dem Ibero-Amerikanischen Institut. Das ursprünglich für die Skulpturenterrasse geplante Werk trägt auf der rechten Seite die Inschrift ''ILION'', der altgriechischen Bezeichnung für die Stadt [[Troja]], welche in der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] mit Hilfe des ''[[Trojanisches Pferd|Trojanischen Pferdes]]'' erobert wurde.<br /> * [[Günther Uecker]] (*&amp;nbsp;1930) schuf die Wassertropfskulptur vor dem Treppenaufgang zum Kartenlesesaal. Das Kunstwerk wurde 1981 installiert, hat jedoch nie länger als etwa zwei Wochen störungsfrei funktioniert, so dass es nach mehreren Versuchen schließlich außer Betrieb gestellt wurde. Die Fehlplanung des Künstlers zieht bis heute den Spott der Mitarbeiter auf sich. In den frühen 1990er Jahren war auf einem Schild vor der Skulptur ein selbst verfasstes Gedicht des damaligen Leiters der Haustechnik zu lesen:<br /> &lt;poem style=&quot;margin-left:3em;&quot;&gt;<br /> „Lieber Gast; komm her und schau<br /> dieses Ding ist Kunst am Bau<br /> Bisher schon öfters repariert<br /> hat es noch niemals funktioniert<br /> Ist es zum Heulen oder Lachen<br /> was kann man mit dem Ding bloß machen<br /> am besten man stellt diesen Tempel<br /> zu anderem nicht genutzten Krempel.“&lt;ref&gt;Barbara Wilk-Mincu: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek (Haus&amp;nbsp;2)'': Folge&amp;nbsp;5, Günther Uecker: ''Wassertropfenskulptur''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK)'', N.F.&amp;nbsp;3, 1994, Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;33–47, S.&amp;nbsp;47.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/poem&gt;<br /> : Ursprünglich hatte das Konzept der Skulptur sowie auch deren ästhetische Einbindung in seine Umgebung die zuständige Jury sehr überzeugt. Scharoun selbst hatte sich für den Ort im Hauptlesesaal eine „moderne Athena“ vorgestellt, welche Edgar Wisniewski mit der tempelartigen Form von Ueckers ''Wassertropfenskulptur'' indirekt verwirklicht sah.&lt;ref&gt;Barbara Wilk-Mincu: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek (Haus&amp;nbsp;2)'': Folge&amp;nbsp;5, Günther Uecker: ''Wassertropfenskulptur''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK)'', N.F.&amp;nbsp;3, 1994, Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;33–47, S.&amp;nbsp;33ff.&lt;/ref&gt; Der Künstler beschrieb Konzept und Idee seines Entwurfes damals folgendermaßen: „Die Skulptur besteht aus zwei runden Wasserbecken von 3&amp;nbsp;Meter Durchmesser. Die Wasserbecken befinden sich untereinander. Das obere Wasserbecken wird von 6&amp;nbsp;Säulen gestützt. Die Konstruktion ist aus Bronze gefertigt. Vom oberen, stillen Wasser tropft aus dem Mittelpunkt des Beckens ein Wassertropfen in das untere Becken. Durch den Aufprall des Tropfens entstehen Wellenringe, die zum äußeren Beckenrand und zurück zum Mittelpunkt verlaufen.“&lt;br /&gt;In der Praxis bildeten sich allerdings schnell Algen im Wasser, die nach kurzer Zeit die winzige Düse des oberen Beckens verstopften. Der Zusatz von Chemikalien reduzierte dagegen die Oberflächenspannung des Wassers zu stark, so dass sich keine zusammenhängenden Tröpfchen mehr bilden konnten – und damit keine Wellen. Auch die Einwirkung von Staub führte zu einem ähnlichen Problem. Auch bei normalem Betrieb des Kunstwerks wäre deshalb ein wöchentlicher Austausch des Wassers erforderlich gewesen – ein für die Haustechnik unzumutbarer Aufwand.&lt;br /&gt;Nach früheren Überlegungen, das Werk an die Nationalgalerie abzugeben&lt;ref&gt;Barbara Wilk-Mincu: ''„Kunst am Bau“ der Staatsbibliothek (Haus 2)'': Folge&amp;nbsp;5, Günther Uecker: ''Wassertropfenskulptur''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek (PK).'' N.F.&amp;nbsp;3, 1994, Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;33–47, S.&amp;nbsp;42.&lt;/ref&gt;, bleibt die Zukunft der Skulptur weiter ungeklärt: Im Jahre 2005 bot der Künstler eine Modifizierung der Technik an, um die ursprünglich angedachte Funktionsfähigkeit herzustellen, veranschlagte dafür allerdings eine fünfstellige Summe, so dass das Angebot abgelehnt wurde.<br /> * [[Bernhard Heiliger]] (1915–1995) ist der Künstler des Großreliefs ''[[Panta rhei]]'' im Eingangsfoyer und der Skulptur ''Constellation''.<br /> * [[Hans Elias]] (1907–1985) zeichnet verantwortlich für die ''Prometheus-Skulptur'' im Lichtschacht zwischen der Nordtreppe und dem Abholbereich im Erdgeschoss.<br /> * [[Alfred Hrdlicka]] (1928–2009) schuf die ''Bonhoeffer-Büste'' im Eingangsbereich. Sie wurde Ende Januar 2002 enthüllt.<br /> <br /> == Kritische Würdigung und Ausstrahlung ==<br /> <br /> Mit Bezug auf ein Zitat von Nietzsche, in dem vom Spazierengehen „in sich selbst“ die Rede ist, sagte der Architekt Holger Kleine 1999:<br /> {{Zitat|Die beglückende Erfahrung, in der Staatsbibliothek in sich selbst spazieren gehen zu können, haben seit zwanzig Jahren Hunderttausende gemacht. Sinnvolleres kann Baukunst nicht erreichen.|ref=&lt;ref&gt;Holger Kleine: ''Kontemplative Phantastik – zur Staatsbibliothek Hans Scharouns im Kontext der Gegenwart''. In: ''Mitteilungen der Staatsbibliothek zu Berlin (PK).'' N.F.&amp;nbsp;8 (1999), Nr.&amp;nbsp;1, {{ISSN|0038-8866}}, S.&amp;nbsp;23–37, S.&amp;nbsp;29.&lt;/ref&gt;}}<br /> Über die Jahre hat das Gebäude jedoch nicht nur Fürsprecher gefunden. Neben der bisweilen schwärmerischen Zuneigung erfuhr das Haus Potsdamer Straße seit der Eröffnung immer wieder auch ein substantielles Maß an Kritik. „Denkhäßlich“ nannte [[Renate Künast]] das Gebäude, bezeichnete es als einen „häßlichen Koloss, den man nicht wieder abreißen kann“ und der ihr „wie eine Blockade im Kopf“ vorkommt,&lt;ref name=&quot;riegel&quot;&gt;Renate Künast: ''Riegel, denkhässlich''. In: ''Frankfurter Rundschau.'' 29. Dezember 2000, S.&amp;nbsp;7.&lt;/ref&gt; besonders aufgrund der Zerstörung des Verlaufs der Alten Potsdamer Straße (was allerdings keine Wahl Scharouns selbst war&lt;ref name=&quot;künast&quot; /&gt;). Andere können sich für das Arrangement von Scharouns Bauten am Kulturforum mehr begeistern: „Der Architekt sah das Areal als einen Teich, durch den die Autos wie Fische hindurchströmten und in dem die Bauten wie exquisite Seerosen herumtrieben“, schrieb Niklas Maak in der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]''.&lt;ref&gt;Niklas Maak: ''Weg mit dem Buckelwal''. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' Nr.&amp;nbsp;193, 20. August 2004, S.&amp;nbsp;35.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Im Spannungsfeld von Ästhetik und Funktionalität ===<br /> <br /> Auch abseits von Fragen des Geschmacks und der Rolle des Gebäudes für das Kulturforum haben sich in der inzwischen über 30-jährigen Betriebszeit diverse Kritikpunkte an dem gefeierten Bauwerk herauskristallisiert. Einer der zentralen Vorwürfe ist hierbei, dass bei der Planung an vielen Stellen ästhetische Aspekte vor funktionale gestellt wurden. Konkret werden insbesondere folgende Beispiele genannt:&lt;ref name=&quot;scharounbau&quot; /&gt;<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Suedtreppe.jpg|mini|Die bereits seit kurz nach der Eröffnung wieder geschlossene Südtreppe in der Eingangshalle]]<br /> * ''Treppenaufgang Süd:'' Vom Eingangsfoyer zum Lesesaal gibt es zwei Treppenaufgänge mit jeweils eigener Eingangskontrolle. Die dadurch beabsichtigte Symmetrie haben jedoch nur wenige Benutzer je erleben können: Der südliche Treppenaufgang konnte aufgrund des zusätzlichen Personalaufwands und damit verbundenen Kostengründen nicht lange aufrechterhalten werden und ist seitdem funktionslos.<br /> [[Datei:Staatsbibliothek zu Berlin Aufgang.jpg|mini|hochkant|Die offene Gebäudestruktur: Blick vom Treppenbereich der Eingangshalle nach oben, wo die Lesesäle sichtbar sind]]<br /> * ''Akustik:'' Durch die offene Architektur im Inneren des Bauwerks sind die Eingangshalle, das Ostfoyer und die Lesesäle nicht nur visuell, sondern auch akustisch miteinander verbunden. So ist beispielsweise der Naturstein-Fußboden des Eingangsfoyers durch die hohe Geräuschkulisse beim Rollen von Bücherwagen nicht unproblematisch. Inzwischen konnte diese Geräuschbelastung durch den Einbau von Glaswänden zwischen Eingangshalle und Lichthof deutlich reduziert werden.<br /> : Das Problem gilt auch in Bezug auf den Lesesaal, in dem beispielsweise die Information von einigen Benutzern als akustischer Unruhepol wahrgenommen wird.<br /> * ''Barrierefreiheit:'' Die vielen Stufen und Höhenunterschiede der „Leselandschaft“ stellen für Rollstuhlfahrer besondere Barrieren dar. Ohnehin ist das Gebäude nicht besonders [[Behindertengerechtheit|behindertengerecht]] gestaltet – was auch seiner Entstehungszeit geschuldet ist, zu der noch nicht das heutige öffentliche Bewusstsein und auch nicht die heute gültigen Baunormen für Barrierefreiheit herrschten.<br /> * ''Nutzung des Ostfoyers:'' Das Ostfoyer wurde von Scharoun bewusst als reine „Wandelhalle“ vorgesehen, die im Wesentlichen den Zweck des Durchgangsraumes vom Eingangsbereich zum Lesesaal (bzw. den dort liegenden Verwaltungsbüros) erfüllen sollte, und keine Handapparate oder Arbeitsplätze beherbergen sollte. Ob der recht großzügigen Dimensionen des Raumes wird diese Gestaltung gelegentlich als Verschwendung empfunden. Hier gab es in der Vergangenheit bereits von Renzo Piano initiierte Vorschläge, das Gebäude auch vom Marlene-Dietrich-Platz über das Ostfoyer zugänglich zu machen bzw. mit einer Durchwegung zu versehen.&lt;ref&gt;Birte Paulat: ''Sesam öffne Dich! Die Durchwegungsplanungen für die Staatsbibliothek am Potsdamer Platz im Spiegel der Presse''. In: Antonius Jammers (Hrsg.): ''Planen und Gestalten – Festgabe für Günter Baron''. Staatsbibliothek zu Berlin, Berlin 2001, S.&amp;nbsp;272.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://baumgartensimon.de/content.php?do=1&amp;cat=12&amp;pro=41&amp;sub=165 Projektbeschreibung von Baumgarten Simon Architekten].&lt;/ref&gt;<br /> * ''Die offene Raumstruktur:'' Die Verschachtelung der verschiedenen Ebenen mit den verschiedenen Handbereichen ist für manchen neuen Benutzer schwierig zu erfassen. Zusätzlich existiert der Vorwurf, dass die offene Architektur zu sehr zum „Spazierengehen“ und Erkunden einlädt – und damit für in einem Bibliotheksgebäude unerwünschte Unruhe sorgt.<br /> * ''Die Aufteilung in „zwei Welten“:'' Das Gebäude trennt die Bereiche von Bibliothekaren und Benutzern nicht nur in Nord-Süd-Richtung strikt räumlich, sondern auch stilistisch: Während der Lesesaal und die Benutzerbereich für ihre helle und offene Raumgestaltung berühmt sind, erfüllen die Bereiche für die Bibliothekare ihrerseits die Klischees der Verwaltungsarchitektur mit Gängen, Winkeln und Ecken ''(siehe auch Abschnitt [[#Architektur|Architektur]])''. Insbesondere der Nordtrakt des Gebäudes besitzt Etagensprünge und Verbindungen, die einerseits unintuitiv und schwer einprägsam sind, andererseits den Buchtransport auf Bücherwagen unnötig erschweren und die Aufzugsbenutzung notwendig machen. Der stellvertretende Generaldirektor Günter Baron bemerkte dazu 1999 spöttisch: „Es hat in manchen Teilen des Hauses den Anschein, dass die asketische Seite des bibliothekarischen Berufes in der Gestaltung der Verwaltungsbereiche ihren Ausdruck finden sollte.“&lt;ref name=&quot;scharounbau&quot; /&gt; Untermauert wird dieser Anschein auch damit, dass quasi sämtliche Verwaltungsbüros ihre Fenster an der Rückseite des Gebäudes haben, und damit ursprünglich auf die damals dort geplante Autobahntangente geschaut hätten.<br /> * ''Das Großraumbüro:'' Einer der Hauptabschnitte der Verwaltung ist als Großraumbüro gestaltet. Mit diesem besonders in der Entstehungszeit des Staatsbibliothek-Neubaus verbreiteten Raumkonzept beabsichtigte Scharoun ursprünglich, eine „organische Zusammenarbeit“ bei einem hohen Volumen an tägl. Neuzugängen zu ermöglichen.&lt;ref name=&quot;raumvision152&quot; /&gt; Das Konzept wurde von den Mitarbeitern jedoch nie wirklich angenommen, und so wurde beispielsweise mit Stellwänden versucht, die fehlende Privatsphäre herzustellen. Neben diesem Aspekt ist auch das Raumklima eines der größten Probleme im Großraumbüro. Durch die nachträgliche Raumunterteilung können die sog. Luftwalzen nicht mehr wie geplant durch den Raum zirkulieren; so beklagen sich die an den Fenstern sitzenden Angestellten häufig über Zugluft, während an den weiter innen liegenden Arbeitsplätzen die Raumluft wegen der geringen Umwälzgeschwindigkeit als stickig empfunden wird. Ursächlich für die unglückliche Ausgestaltung ist laut Wisniewski auch der Umstand, dass nach Scharouns Tod externe Beratungsfirmen die Planung und Möblierung der internen Bereiche übernommen haben, ohne dass sein Büro mitwirken konnte. So wurde auch Klima- und Beleuchtungstechnik modifiziert. In dem Endergebnis seien so schließlich die „Vorteile des Großraumbüros in das Gegenteil“ gekehrt worden.&lt;ref&gt;Edgar Wisniewski: ''Hans Scharouns letztes Werk für Berlin''. In: Liselotte Orgel-Köhne: ''Staatsbibliothek Berlin.'' arani-Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-7605-8546-9, S.&amp;nbsp;23.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Darüber hinaus wird die gelegentlich bedarfs- bzw. praxisfremde Planung thematisiert. Beispiele:<br /> * ''Das „Pharaonengrab“:'' Für den Zugang zur Generaldirektion gibt es im Gebäude ein eigenes Foyer direkt neben dem Haupteingang für die Benutzer, das auch einen eigenen Pförtnerplatz besitzt. Wegen der damit verbundenen Kosten hat sich die Staatsbibliothek diesen Luxus jedoch nie leisten können – der Raum war somit noch nie in Betrieb. Im Mitarbeiterjargon heißt das Generaldirektionsfoyer deshalb auch „Pharaonengrab“.<br /> * Für die Steuerung von Beleuchtung und Beschattung des Lesesaals gibt es im dritten Obergeschoss ein recht prominent gestaltetes Bedienpult, für welches offensichtlich die dauerhafte Besetzung mit einer Arbeitskraft vorgesehen war. In der Praxis war dieses Pult, das im Benutzerjargon wegen seiner Gestaltung auch „Kommandozentrale“ genannt wird, hingegen nie besetzt.<br /> <br /> Im Rahmen von Kritik muss auch immer wieder die schwierige Baugeschichte des Gebäudes auf beiden Seiten beachtet werden. Edgar Wisniewski beklagte bereits 1980, „daß die ursprünglich gemeinsam mit den Bibliothekaren erarbeiteten Büroformen vielfach anders genutzt werden, so daß zwangsläufig Beeinträchtigungen die Folge sind. Dies ist um so bedauerlicher, weil die Konzeption und Gestaltung der vielfältigen Büroformen nicht ein zufälliges Nebenergebis – quasi im Schatten der Lesesäle liegend –, sondern Ausgangspunkt und wesentliches Anliegen Scharouns war.“&lt;ref name=&quot;Edgar Wisniewski 1980&quot; /&gt; Welche „Fehlplanungen“ wirklich auf welcher Seite zu verantworten sind, dürften wohl nur Zeitzeugen beurteilen können, die in den Prozess involviert waren.<br /> <br /> === Das Gebäude im Film ===<br /> <br /> Das Gebäude ist ein beliebtes Motiv für Filmaufnahmen; drei- bis viermal im Jahr finden hier Dreharbeiten statt. Um Störungen des laufenden Betriebs zu vermeiden, werden diese meist nur an Sonntagen genehmigt.<br /> <br /> * Einem breiten Publikum ist das Gebäude der Staatsbibliothek durch den preisgekrönten Film ''[[Der Himmel über Berlin]]'' (1987) von [[Wim Wenders]] bekannt geworden. Längere Szenen spielen besonders auf der zweiten Terrassenebene (4.&amp;nbsp;OG) im Lesesaal.<br /> * Im Film ''[[Agnes und seine Brüder]]'' (2004) von [[Oskar Roehler]] ist das Gebäude prominent vertreten: Einer der [[Protagonist]]en arbeitet als Bibliothekar in der Staatsbibliothek.<br /> * In einem Imagespot des Unternehmens [[Voestalpine]]&lt;ref&gt;[https://www.youtube.com/watch?v=aarjxcBelK0 Imagespot] von 2010 des Unternehmens Voestalpine&lt;/ref&gt; (Agentur: Jung von Matt/Donau, Wien)&lt;ref&gt;[http://www.horizont.net/kreation/tv/pages/protected/show-445.html Horizont.net], abgerufen am 5.&amp;nbsp;August 2011.&lt;/ref&gt; spielt eine Szene auf der prägnanten Wendeltreppe im Südteil des großen Lesesaals.<br /> * Der Film ''[[Die kommenden Tage]]'' (2010) von [[Lars Kraume]] zeigt das Haus Potsdamer Straße als Handlungsort der Protagonistin, die auf der zweiten Terrassenebene (4.&amp;nbsp;OG) arbeitet, die bereits in ''Himmel über Berlin'' (s.&amp;nbsp;o.) als Wirkungsort der beiden Hauptfiguren diente. Die Handlung ist in der nahen Zukunft, zwischen den Jahren 2016 und 2020, angesetzt; die Ausstattung der Bibliothek fällt dementsprechend „futuristisch“ aus: Die einzelnen Leseplätze sind mit festinstallierten Glas-Bildschirmen ausgestattet.<br /> <br /> == Zahlen und Daten ==<br /> <br /> * ''Grundstücksgröße:'' 38.000&amp;nbsp;m²<br /> * ''Bebaute Fläche:'' 19.400&amp;nbsp;m²<br /> * ''Nutzfläche:'' 78.200&amp;nbsp;m²<br /> : davon Lesesäle: 9.300&amp;nbsp;m²<br /> * ''Länge:'' 229&amp;nbsp;m<br /> * ''Breite:'' 152&amp;nbsp;m<br /> * ''Höhe:'' 58&amp;nbsp;m (−14&amp;nbsp;m bis max. +44&amp;nbsp;m)<br /> * ''Stockwerke:'' 10 Obergeschosse, 2 Kellergeschosse<br /> * ''Magazinkapazität:'' 5,4 Mio. Bände<br /> * ''Leseplätze Hauptsaal:'' 675<br /> * ''Leseplätze Sondersäle:'' 137&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/portrait/zahlen-und-fakten/ | wayback=20120312011329 | text=''Zahlen, Daten, und Fakten.''}} auf der Website der Staatsbibliothek.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Haustechnik ==<br /> Die Dimensionen des Gebäudes bedingen korrespondierende Dimensionen bei der Haustechnik, die für die Besucher nicht sofort offensichtlich sind. Allein die Wartung der [[Leuchtmittel]] des Hauses ist ein logistisch aufwendiges Unterfangen: Über 30.000&amp;nbsp;Stück befinden sich im und am Gebäude und müssen ständig funktionsfähig gehalten werden.<br /> <br /> === Klimatechnik ===<br /> Das Haus verfügt über 74 Klimaanlagen, die von sieben Zentralen gesteuert werden. Die Klimaanlagen halten die Innenräume des Gebäudes auf 22&amp;nbsp;°C und 50 % [[Luftfeuchtigkeit]], im Magazin liegen die Sollwerte bei 18&amp;nbsp;°C und 50 % Luftfeuchtigkeit. Das Klimasystem besitzt drei Kältemaschinen mit 4,5&amp;nbsp;[[Watt (Einheit)|MW]] Gesamtleistung. Die Heizung wird mit [[Fernwärme]] betrieben.<br /> <br /> Die Frischluftzufuhr befindet sich auf dem Dach des Gebäudes am Südende des Hochmagazins. Hier wird die Luft zunächst in einen Vorraum angesaugt und dann nach mehreren Filterstufen ([[Partikelfilterklassen|Feinstaubfilterklasse]] F9) auf die einzelnen Stränge der Klimaanlagen verteilt, die das Gebäudevolumen von 420.000&amp;nbsp;m³ mit Frischluft versorgen. Die angesaugte Luft beläuft sich im Normalbetrieb auf 1,5&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;m³ pro Stunde.<br /> <br /> Die Klimaanlage bzw. das Raumklima ist einer der zentralen Kritikpunkte von Mitarbeitern und Benutzern der Staatsbibliothek. Die kritisierten Zustände sind allerdings weniger auf die Leistung der Klimaanlage selbst zurückzuführen als auf subjektives Empfinden einerseits sowie vor allem Probleme mit der sogenannten „Frischluftwalze“ andererseits (''siehe auch Abschnitt Kritik'').<br /> <br /> === Löschsystem ===<br /> Das Löschsystem des Gebäudes besitzt mehr als 1000 Ausgänge (Sprinklerventile), die bei Auslösung im Brandfall 120&amp;nbsp;Liter Wasser pro Minute abgeben. Dazu wird das System permanent auf einem Druck von 10&amp;nbsp;[[Bar (Einheit)|Bar]] gehalten. Um beim Auslösen sofort volle Kapazität leisten zu können, verfügt das System über einen Wasservorratstank von 60.000 Litern, der allerdings nur dem Anlaufen dient: Ohne diesen Tank würde aus der Wasserzuleitung Luft angesaugt werden, weil beim Auslösen des Alarms ruckartig eine sehr hohe Wassermenge (die erwähnten zwei Liter pro Sekunde und Sprinklerventil) benötigt wird. Mit dem Tank kann dieser „Anlaufschock“ überbrückt werden.<br /> <br /> === Rohrpost ===<br /> Das Gebäude verfügt über ein [[Rohrpost]]system, das allerdings seit Einführung des elektronischen Bestellsystems so gut wie nicht mehr genutzt wird. Dennoch ist die Nutzung weiterhin möglich, da die Anlage bislang nicht außer Betrieb genommen wurde (Stand: August 2011).<br /> <br /> === Aufzüge ===<br /> Von den insgesamt 25 Aufzügen im Gebäude sind nur vier im Besucherbereich zu finden – jeweils zwei im Nord- und Südaufgang, letztere sind allerdings wegen der Sperrung des Südaufgangs nicht für den öffentlichen Betrieb freigegeben. Bei den restlichen Fahrstühlen handelt es sich zum Großteil um Lastenaufzüge – die besonders im nördlichen Verwaltungstrakt wegen der zahlreichen Verwinkelungen notwendig sind ''(siehe auch Abschnitt [[Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße)#Im Spannungsfeld von Ästhetik und Funktionalität|Kritik]])''.<br /> <br /> === Magazin ===<br /> Das Magazin hat eine Kapazität von insgesamt 5,4&amp;nbsp;Millionen Bänden. Die Förderanlage des Magazins besitzt 72 Stationen und hat eine Länge von rund 2,5&amp;nbsp;Kilometern.<br /> <br /> === Notstromsystem ===<br /> Als Notstromaggregat sind im Gebäude zwei Schiffsdiesel mit je 1500&amp;nbsp;[[Voltampere|kVA]] Ausgangsleistung verbaut. Der Treibstoffvorrat reicht für einen Betrieb von 30&amp;nbsp;Stunden aus.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Staatsbibliothek zu Berlin (Kulturforum)|Staatsbibliothek zu Berlin (Haus Potsdamer Straße)}}<br /> * {{LDLBerlin|09050409}}<br /> * [http://staatsbibliothek-berlin.de/ Website Staatsbibliothek zu Berlin]<br /> * [http://www.freunde-sbb.de/ Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin e.&amp;nbsp;V.]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4704834-7}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hans Scharoun]]<br /> [[Kategorie:Bibliothek in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Berlin-Tiergarten]]<br /> [[Kategorie:Erbaut in den 1970er Jahren]]<br /> [[Kategorie:Baudenkmal in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Bibliotheksbau]]<br /> [[Kategorie:Bauwerk in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Potsdamer Straße]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wassermusik_(H%C3%A4ndel)&diff=165685332 Wassermusik (Händel) 2017-05-20T23:37:02Z <p>Da flow: Wikifizierung &quot;Orchesterbesetzung&quot;</p> <hr /> <div>[[Bild:GeorgIvonGroßbritannienGeorgFriedrichHaendelHamman.jpg|thumb|Händel (in der Mitte) mit Georg I. während der Bootsfahrt auf der Themse. Links im Hintergrund die Musikanten auf einem weiteren Boot.]]<br /> <br /> Die '''Wassermusik''' von [[Georg Friedrich Händel]] (1685–1759) wird zumeist in drei [[Suite (Musik)|Suiten]] ([[Händel-Werke-Verzeichnis|HWV]] 348, 349 und 350) unterschiedlichen Charakters und unterschiedlicher Besetzung gegliedert. Mit einer Lustfahrt des englischen Königs [[Georg I. (Großbritannien)|Georg I.]] am 17. Juli 1717 auf der Themse lässt sich nur die zweite Suite dokumentarisch in Verbindung bringen. Das Orchester fuhr auf eigenen Booten hinter der königlichen Barke her. Georg I. zeigte sich von der Musik derart angetan, dass er das Werk und einzelne Stücke daraus mehrfach wiederholen ließ. Die Aufführung der beiden anderen Suiten lässt sich nicht genau datieren.<br /> <br /> == Inhalt ==<br /> Die Reihenfolge der Stücke ist nicht genau überliefert. Tatsächlich erschien die erste komplette Ausgabe der Partitur erst 1743 (als Bearbeitung für Klavier). Dies lässt den Interpreten viel Spielraum bei der Aufführung dieses Werks. So werden die Suiten II (D-Dur) und III (G-Dur) zuweilen auch zu einer zusammengefasst.<br /> <br /> Die Suite Nr. 1 in F-Dur beginnt mit einer [[Französische Ouvertüre|französischen Ouvertüre]], gefolgt von langsamen Überleitungen und lebhaften Tänzen. Die zweite Suite lebt vom Einsatz mehrerer Trompeten, während die Suite Nr. 3 sehr intim gehalten ist.<br /> <br /> '''Suite Nr. 1 in F-Dur, HWV 348'''<br /> <br /> # Ouvertüre (Largo – Allegro)<br /> # Adagio e staccato<br /> # Allegro – Andante – Allegro da capo<br /> # Menuet<br /> # Air<br /> # Menuet<br /> # [[Bourrée]]<br /> # [[Hornpipe (Tanz)|Hornpipe]]<br /> # Allegro<br /> <br /> '''Suite Nr. 2 in D-Dur, HWV 349'''<br /> <br /> # Ouverture (Allegro)<br /> # Alla Hornpipe<br /> # Menuet<br /> # Lento<br /> # Bourrée<br /> <br /> '''Suite Nr. 3 in G-Dur, HWV 350'''<br /> <br /> # Sarabande <br /> # [[Rigaudon]] 1<br /> # [[Rigaudon]] 2<br /> # Menuet 1<br /> # Menuet 2<br /> # Gigue 1<br /> # Gigue 2<br /> <br /> == Orchesterbesetzung ==<br /> Zwei Flöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner, zwei Trompeten, zwei Solo-Violinen, Streicher.<br /> <br /> Händels Wassermusik ist als Freiluftmusik geschrieben, was eine starke Orchesterbesetzung nötig machte. Zeitzeugen sprachen von einem Orchester mit fünfzig Musikern, naturgemäß waren hier insbesondere Trompeten als sehr starke Instrumente gefragt. Unter diesen Umständen betrachtet ist der immer wiederkehrende Kontrast zwischen Hörnern und Trompeten kein Kontrast zwischen laut und leise, sondern zwischen verschiedenen Klangfarben. Im Bericht eines Zeitzeugen wird ein Orchester mit Trompeten, Hörnern, Oboen, Fagotten, Querflöten, Violinen und Bässen (Violoncelli und Kontrabässe) beschrieben. Dass bei der Aufführung auf der Themse auch ein Cembalo mitgespielt hat, gilt als wenig wahrscheinlich. Häufig kommen dagegen zusätzlich Pauken zum Einsatz, welche in der Partitur allerdings nicht notiert sind.<br /> <br /> == Bericht der ''Daily Courant'' vom 19. Juli 1717 ==<br /> Englisches Original:<br /> <br /> &quot;On Wednesday Evening, at about 8, the King took Water at Whitehall in an open Barge, wherein were Dutchess of Bolton, The Dutchess of New Castle, the Countess of Godolphin, Madam Kilmaseck, and the Earl of Orkney. And went up the River towards Chelsea. Many other of Barges with Person of Quietly attended, and so the great Number of Boats, that the whole River in a manner was couver’d; a City Company’s Barge was employ’d for the Musick, wherein were 50 Instruments of all sorts, Who play’d all the way from Lambeth (while the Barges drove with the Tide without Rowing, as far as Chelsea) the finest Symphonies , compos’d express for this Occasion, by Mr Hendel: which his Majesty liked so well, that he caus’d it to be plaind over three times in going and returning. At Eleven his Majesty came again into Barge, and return’d the same Way, the Musick continuing to play till he landed.&quot; &lt;ref&gt;The Daily Courant (17. Juli 1717), S. 76-77, zitiert nach Donald Burrows, Handel, 2. Auflage, Oxford 2012; S.101.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Deutsche Übersetzung:<br /> <br /> „Am Mittwochabend, ungefähr um acht, begab sich der König in einer offenen [[Barke]], in der die Herzogin von Bolton, die Herzogin von New Castle, die Gräfin von Godolphin, Frau Kilmaseck und der Graf von Orkney waren, auf eine Bootsfahrt. Und sie fuhren flussaufwärts nach Chelsea. Viele andere Boote mit Personen hohen Ranges folgten, und so bedeckte diese große Anzahl von Booten den ganzen Fluss. In einem Schiff der Stadtgilde spielten die Musiker, die über 50 Instrumente jeglicher Art verfügten. Sie spielten den ganzen Weg von Lambeth (während die Boote mit der Strömung ohne Rudern nach Chelsea trieben) die schönsten, besonders für diesen Anlass von Mr. Händel komponierten Sinfonien, welche Seiner Majestät derart gefielen, dass sie auf dem Hin- und Rückweg dreimal wiederholt werden mussten. Um elf bestieg Seine Majestät wieder eine Barke und legte den gleichen Weg zurück, während die Musik wieder zu spielen begann, bis er an Land ging.“<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMSLP2|id=Water Music, HWV 348-350 (Handel, George Frideric)|cname=Wassermusik}} <br /> * [http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00016884/images/ Partitur] der ''Water Music'' (Händel-Werkausgabe, hrsg. v. [[Friedrich Chrysander]], Leipzig 1886)<br /> *[https://www.youtube.com/watch?v=cnn3TVBDtcA Audio einer Aufführung aller drei Suiten durch die Englischen Barocksolisten unter John Eliot Gardiner (59 Minuten) ]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> *Zeitungsartikel: Roger Fiske; Deutsche Übersetzung Stefan de Haan; 1973; HANDEL, THE WATER MUSIC, WASSERMUSIK; Ernst Eulenburg Ltd.; London<br /> *Hans Ferdinand Redlich; 1976; HÄNDEL, Water Music, Wassermusik; Bärenreiter; Kassel<br /> *Das neue Lexikon der Musik in vier Bänden; 1996; J.B. Metzler; Stuttgart<br /> &lt;!-- == Weblinks ==<br /> * {{IMSLP2|id=Water_Music,_HWV_348-350_(Handel,_George_Frideric)|cname=Wassermusik (Händel)}}<br /> //--&gt;<br /> <br /> ==Siehe auch==<br /> *[[Feuerwerksmusik]]<br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Orchesterwerk]]<br /> [[Kategorie:Werk von Georg Friedrich Händel]]<br /> [[Kategorie:Musik 1717]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lorin_Maazel&diff=165685166 Lorin Maazel 2017-05-20T23:24:16Z <p>Da flow: Verlinkungen</p> <hr /> <div>[[Datei:Maazel 08.jpg|mini|Lorin Maazel (2006)]]<br /> '''Lorin Varencove Maazel''' (* [[6. März]] [[1930]] in [[Neuilly-sur-Seine]], [[Frankreich]]; † [[13. Juli]] [[2014]] in [[Castleton (Virginia)|Castleton]], [[Rappahannock County]], [[Virginia]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Dirigent]], [[Violinist]] und [[Komponist]].<br /> <br /> == Biografie ==<br /> Maazel wurde als Sohn von Lincoln Maazel (1903–2009) und Marion „Marie“ Shulman Maazel (1894–1992) in Frankreich geboren. Beide Eltern waren US-amerikanische Staatsbürger und stammten aus künstlerisch aktiven Familien, die aus [[Russisches Kaiserreich|Russland]] eingewandert waren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.post-gazette.com/obituaries/2009/09/23/Obituary-Lincoln-Maazel-Performer-and-father-of-symphony-conductor/stories/200909230232|titel=Obituary: Lincoln Maazel / Performer and father of symphony conductor|hrsg=Pittsburgh Post-Gazette|datum=2009-09-23|zugriff=2014-07-13|sprache=en|autor=Sara Bauknecht}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://variety.com/1992/scene/people-news/marion-maazel-102208/|titel=Marion Maazel|datum=1992-12-17|sprache=en|zugriff=2014-07-13|hrsg=variety.com}}&lt;/ref&gt;<br /> Maazel erhielt bereits als Fünfjähriger Klavier- und Violinunterricht; später studierte er in [[Pittsburgh]] Orchesterleitung bei [[Wladimir Romanowitsch Bakaleinikoff|Wladimir Bakaleinikoff]]. Im Alter von neun Jahren dirigierte er anlässlich der [[1939 New York World’s Fair|New Yorker Weltausstellung]] erstmals öffentlich ein Orchester. In den folgenden Jahren dirigierte das [[Wunderkind]] ''Little Maazel'' weitere Orchester in [[Los Angeles]], [[Cleveland]], [[Philadelphia]], [[San Francisco]] und [[Chicago]]; an den Konzerten nahmen bis zu 8500 Zuhörer teil.<br /> <br /> Zwischen 1946 und 1950 studierte er in Pittsburgh [[Mathematik]], [[Philosophie]] und [[Sprachwissenschaft|Sprachen]], setzte seine musikalische Ausbildung fort und erhielt 1952 ein Stipendium der [[Fulbright-Kommission]], durch das er nach [[Italien]] gelangte; von dort aus gab er einige Konzerte in Europa ([[Catania]], [[Wien]], [[Berlin]], [[Bayreuth]]). 1961 unternahm er eine [[Australien]]- und 1962 eine [[Nordamerika]]-Tournee. 1964 übernahm er von [[Ferenc Fricsay]] das [[Deutsches Symphonie-Orchester Berlin|Radio-Symphonie-Orchester (RSO) Berlin]] (heute: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin), das er bis 1975 als Chefdirigent leitete. Von 1965 bis 1971 war er daneben auch General[[musikdirektor]] der [[Deutsche Oper Berlin|Deutschen Oper Berlin]].<br /> <br /> Wiederholt arbeitete Maazel bei den [[Salzburger Festspiele]]n, wo er Orchesterkonzerte und Opern leitete, besonders erwähnenswert sind ''[[Le nozze di Figaro]]'' von [[Wolfgang Amadeus Mozart]], die Eröffnungsvorstellung des von Hans Hofmann und Erich Engels umgebauten [[Haus für Mozart|Kleinen Festspielhauses]] im Jahr 1963 sowie die Uraufführung von ''Un re in ascolto'' von [[Luciano Berio]] im Sommer 1984.<br /> <br /> Am 26. November 1964 debütierte er als Dirigent bei der Wiederaufnahme von [[Ludwig van Beethoven|Beethovens]] ''[[Fidelio]]'' an der [[Wiener Staatsoper]].&lt;ref&gt;Programmheft der Wiener Staatsoper vom 26. November 1964 sowie Kritiken&lt;/ref&gt; 1966 dirigierte er dort [[Georges Bizet|Bizets]] ''[[Carmen (Oper)|Carmen]]'', Regie [[Otto Schenk]]. Diese Oper nahm er 1982 mit dem [[Orchestre National de France]] für den 1984 erschienenen gleichnamigen Film von [[Francesco Rosi]] auf.<br /> <br /> Zu weiteren Engagements kam es in [[London]] (1970–1972, [[Philharmonia Orchestra|New Philharmonia Orchestra]], mit [[Otto Klemperer]]), Cleveland (1972–1982, [[Cleveland Orchestra]], als Chefdirigent und künstlerischer Leiter) und [[Wien]] (1982–1984, [[Musikdirektor|Direktor]] der Wiener Staatsoper), wo es 1984 zu einem Zerwürfnis mit der [[österreich]]ischen [[Bürokratie]] kam. Besonders Maazels Idee von der Einführung eines ''Blocksystems'' – Repertoireaufführungen werden geprobt, mehrmals im Block gespielt und dann abgesetzt – traf auf vielfache Kritik, zählt heute jedoch zu den Usancen internationaler Opernhäuser. Im April 1984 beendete Maazel vorzeitig seine Tätigkeit, nachdem der damals verantwortliche Minister [[Helmut Zilk]] den Nachfolger Maazels als Staatsoperndirektor – nämlich [[Claus Helmut Drese]] – ernannt hatte.<br /> <br /> 1980 wurde Maazel zum ersten Mal von den [[Wiener Philharmoniker]]n eingeladen, das [[Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker|Neujahrskonzert]] zu dirigieren. Er leitete es insgesamt elf Mal, zuletzt 2005.<br /> <br /> In den Folgejahren wurde er [[Musikdirektor]] des Orchesters von [[Pittsburgh]] (1988–1996), Chefdirigent von Chor und [[Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks]] (1993–2002) sowie seit 2002, als Nachfolger [[Kurt Masur]]s, der [[New Yorker Philharmoniker]].<br /> <br /> Im November 2000 nahm Maazel zusammen mit [[Andrea Bocelli]] das Album ''[[Sentimento]]'' auf, das sich als eines der erfolgreichsten Klassikalben in der Musikgeschichte erwies. Das Album wurde 2002 veröffentlicht und ließ sich etwa 3,5 Millionen mal verkaufen.<br /> <br /> 2006 dirigierte er mehrere Vorstellungen von [[Giacomo Puccini]]s ''[[Tosca]]'' an der [[Teatro alla Scala|Mailänder Scala]].<br /> <br /> Am 26. Februar 2008 dirigierte er einen Auftritt der ''New Yorker Philharmoniker'' in [[Nordkorea]]s Hauptstadt [[Pjöngjang]]. Da dies der erste Auftritt eines US-amerikanischen Orchesters in der kommunistischen Volksrepublik ist, wird dieser Auftritt schon jetzt als historisch angesehen.&lt;ref&gt;WELT Online: [http://newsticker.welt.de/index.php?channel=new&amp;module=dpa&amp;id=17038304 ''Stürmischer Applaus New York Philharmoniker in Pjöngjang.''] 26. Februar 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf Beschluss des [[Münchner Stadtrat]]es vom 24. März 2010 war er seit der Konzertsaison 2012 Chefdirigent der [[Münchner Philharmoniker]]. Der Vertrag wurde für drei Jahre abgeschlossen. Durch Lorin Maazels Tod im Juli 2014 wurde die Position vorzeitig vakant.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.stern.de/lifestyle/philharmoniker-feiern-neuen-chef-1890904.html | titel=Maazel in München: Philharmoniker feiern neuen Chef | werk=Stern | datum=2012-09-07| zugriff=2012-09-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Januar 2013 designierte der Münchner Stadtrat [[Waleri Abissalowitsch Gergijew|Waleri Gergijew]] zu Maazels Nachfolger, dessen Amtsantritt im September 2015 erfolgte. &lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/2014/01/valery-gergiev-muenchen-putin-oper ''Falscher Strahlemax – Ist der russische Dirigent Valery Gergiev für München tragbar?''] In: ''Die Zeit'' 1/2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Lorin Maazel verstarb am 13. Juli 2014 in Castleton, Virginia an den Folgen einer Lungenentzündung, zwei Wochen nachdem er das von ihm mitbegründete Castleton Festival eröffnet hatte.&lt;ref&gt;Nachruf auf der Homepage des Castleton Festival: [http://www.castletonfestival.org/news/item/maestro-lorin-maazel-19302014 castletonfestival.org]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/2000003017318/Dirigent-Lorin-Maazel-gestorben Nachruf: ''Lorin Maazel gestorben.''] In: ''Der Standard''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Privates ==<br /> In erster Ehe war er mit der Pianistin Miriam Sandbank verheiratet, aus der die Töchter Anjali und Daria hervorgingen. 1969 heiratete er in zweiter Ehe die [[Pianist]]in [[Israela Margalit]]. Aus dieser Verbindung hat er zwei Kinder, Sohn Ilann und Tochter Fiona. Beide Ehen wurden geschieden. 1986 heiratete er in dritter Ehe die deutsche [[Schauspieler]]in [[Dietlinde Turban]]. Die drei gemeinsamen Kinder sind die Söhne Orson und Leslie und die Tochter Tara. Maazel war vierfacher Großvater.<br /> <br /> == Werke ==<br /> * ''Monaco Fanfares'' op. 8 (1993) &lt;ref name=&quot;Homepage&quot;&gt;[http://www.maestromaazel.com/ maestromaazel.com]&lt;/ref&gt;<br /> * Music for Violoncello and Orchestra op. 10&lt;ref name=&quot;CD BMG classics&quot;&gt;CD Lorin Maazel: ''Works for Violin, Violoncello and Flute'' – BMG classics.&lt;/ref&gt;<br /> * Music for Flute and Orchestra op. 11&lt;ref name=&quot;CD BMG classics&quot; /&gt;<br /> * Music for Violin and Orchestra op. 12&lt;ref name=&quot;CD BMG classics&quot; /&gt;<br /> * ''Farewells''. Symphonic Movement op. 14 (1999)&lt;ref name=&quot;Homepage&quot; /&gt;<br /> * ''The Giving Tree'' für Orchester, Cello und Erzähler op. 15 (1998)&lt;ref name=&quot;Homepage&quot; /&gt;<br /> * ''The Empty Pot'' für Orchester, Kinderchor, Knaben-Sopran und Erzähler op. 16 (1999)&lt;ref name=&quot;Homepage&quot; /&gt;<br /> * ''Veronica'' - [[Komposition (Musik)|Komposition]] für die New Yorker Philharmoniker (1984, [[Oper]])<br /> * ''Irish Vapours an Capers'' (1994)&lt;ref name=&quot;Homepage&quot; /&gt;<br /> * ''[[1984 (Oper)|1984]]'' – Oper nach dem Roman [[1984 (Roman)|1984]] von [[George Orwell]] (2005), daraus: Suite 1984 (2010)<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * 1977: [[Bundesverdienstkreuz]] 1. Klasse<br /> * 1981: Offizier der [[Ehrenlegion]]<br /> * Commander [[Orden des Löwen von Finnland]]<br /> * [[Bayerischer Verdienstorden]]<br /> * 1988: [[Goldene Schallplatte|Platin-Schallplatte]] in Deutschland für das Album ''Händel: [[Wassermusik (Händel)|Wassermusik]] und [[Feuerwerksmusik]]''&lt;ref name=&quot;Ausz.&quot;&gt;Auszeichnungen: [http://www.musikindustrie.de/nc/datenbank/#topSearch DE] [http://www.ifpi.at/?section=goldplatin AT]&lt;/ref&gt;<br /> * 1996: [[Bayerischer Fernsehpreis|Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises]]<br /> * 1996: [[Goldene Schallplatte]]n in Österreich für die Alben ''Johann Strauss/Neujahrskonzert 1994'', ''Neujahrskonzert 1996'' und '' Neujahrskonzert 1999''<br /> * 1997: [[Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien|Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien]]<br /> * 2000: [[Wilhelm Furtwängler#Wilhelm-Furtwängler-Preis|Wilhelm-Furtwängler-Preis]]<br /> * 2001: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern<br /> * 2003: [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1952)|Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]]&lt;ref&gt;[http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_10542/imfname_251156.pdf ''Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952''] (PDF; 6,9&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;<br /> * 2013: [[Ehrenringträger der Wiener Staatsoper|Ehrenring der Wiener Staatsoper]]&lt;ref&gt;[http://www.juwelier-wagner.at/die-welt-von-wagner/events/artikel/ehrenring-der-wiener-staatsoper-fuer-lorin-maazel/ Beleg].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{OeML|Maazel_Lorin|Maazel, Lorin|ARa}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{DNB-Portal|118575635|TEXT=Werke von und über}}<br /> * {{IMDb|nm0531043}}<br /> * [http://www.maestromaazel.com/ Offizielle Internetpräsenz]<br /> * [[Allan Kozinn]]: [http://www.nytimes.com/2014/07/14/arts/music/lorin-maazel-brilliant-intense-and-enigmatic-conductor-dies-at-84.html ''Lorin Maazel, an Intense and Enigmatic Conductor, Dies at 84.''] Nachruf in [[The New York Times]] vom 13. Juli 2014<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Künstlerische Leiter der Münchner Philharmoniker<br /> |Navigationsleiste Generalmusikdirektoren der Deutschen Oper Berlin<br /> |Navigationsleiste Musikdirektoren der New Yorker Philharmoniker<br /> |Navigationsleiste Direktoren der Wiener Staatsoper<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=118575635|LCCN=n/81/43282|VIAF=5118255}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Maazel, Lorin}}<br /> [[Kategorie:Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks]]<br /> [[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern]]<br /> [[Kategorie:Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]]<br /> [[Kategorie:Träger der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold]]<br /> [[Kategorie:Träger des Bayerischen Verdienstordens]]<br /> [[Kategorie:Träger des Ordens des Löwen von Finnland]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Offizier)]]<br /> [[Kategorie:Grammy-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Echo-Klassik-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Komponist (Oper)]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Komponist]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1930]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 2014]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Maazel, Lorin<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Maazel, Lorin Varencove<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Dirigent<br /> |GEBURTSDATUM=6. März 1930<br /> |GEBURTSORT=[[Neuilly-sur-Seine]], [[Frankreich]]<br /> |STERBEDATUM=13. Juli 2014<br /> |STERBEORT=[[Castleton (Virginia)|Castleton]], [[Rappahannock County]], [[Virginia]]<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fuge_(Musik)&diff=165684106 Fuge (Musik) 2017-05-20T22:10:26Z <p>Da flow: Ergänzung Benjamin Britten</p> <hr /> <div>Die '''Fuge''' (von [[latein]]isch ''fuga'' „Flucht“) ist ein musikalisches Kompositionsprinzip [[Polyphonie|polyphoner]] Mehrstimmigkeit. Kennzeichnend für die Fuge ist eine besondere Anordnung von [[Imitation (Musik)|Imitationen]] zu Beginn der Komposition: Ein musikalisches [[Thema (Musik)|Thema]] wird in verschiedenen Stimmen zeitlich versetzt wiederholt, wobei es jeweils auf unterschiedlichen Tonhöhen einsetzt (in der Regel abwechselnd auf dem [[Grundton]] und der [[Quinte]]).<br /> <br /> Eine Fuge kann eine eigenständige Komposition sein. Fugen wurden oft zusammen mit einem vorangehenden [[Präludium]] komponiert. Fugen und fugenartige Strukturen werden aber auch innerhalb von Werken anderer Formen verwendet, z.&amp;nbsp;B. in [[Kantate]]n, [[Messe (Musik)|Messen]], [[Solokonzert|Konzerten]], [[Symphonie]]n oder [[Ouvertüre]]n.<br /> <br /> == Entstehung des Begriffes ==<br /> Der Begriff ''Fuga'' wurde bereits im 14. Jahrhundert für den [[Kanon (Musik)|Kanon]] verwendet, später auch allgemein für Imitationen. Noch bei den Komponisten der [[Franko-flämische Musik|franko-flämischen Schule]] bezeichnet ''Fuga'' oder ''ad fugam'' kanonische Kompositionen, obwohl in der Polyphonie des 16. Jahrhunderts bereits die ersten im späteren Sinne der Fuge angelegten Strukturen auftauchen. Erst im Laufe des 17. Jahrhunderts werden solche Stücke als ''Fugen'' bezeichnet.<br /> <br /> == Merkmale ==<br /> Besonderes Kennzeichen der Fuge ist ihre komplexe Themenverarbeitung. Eine Fuge beginnt mit der ''Exposition'' der [[Stimme (Musik)|Stimmen]]: Die erste Stimme trägt das –&amp;nbsp;meist kurze und prägnante&amp;nbsp;– [[Thema (Musik)|Thema]] vor. Dieser Themeneinsatz wird auch als [[Dux und Comes|''Dux'']] (lat. ''dux'' „Führer“) bezeichnet. Hierzu gesellt sich in der Folge eine zweite Stimme, die das Thema nun als [[Dux und Comes|''Comes'']] (lat. ''comes'' „Gefährte“) auf die [[Quinte|Oberquinte]] (bzw. Unterquarte) versetzt vorträgt.<br /> <br /> Wenn im Themenkopf des Dux der Quintton über dem Grundton exponiert erscheint, wird dieser im ''Comes'' meist zur [[Quarte]] abgewandelt (tonale Beantwortung), um die Identität der [[Tonart]] zu gewährleisten. Diese Technik geht auf die Anordnung der [[Kirchentonart|Modi]] zurück. Andernfalls wird das Thema intervallgetreu („real“) transponiert.<br /> <br /> Weitere Stimmen können nach diesem Prinzip hinzukommen, bis die volle Stimmenzahl (meistens 3 oder 4, seltener 5 oder mehr) erreicht ist.<br /> <br /> Bringt die erste Stimme während des zweiten Themeneinsatzes [[Motiv (Musik)|motivisch]] oder thematisch bedeutsames Material, das später wieder aufgegriffen wird (in manchen Fällen sogar als neues Thema), so spricht man von einem [[Kontrasubjekt]]. Das Kontrasubjekt muss mit dem Thema einen [[Kontrapunkt#Mehrfacher Kontrapunkt|doppelten Kontrapunkt]] bilden, um sowohl über als auch unter dem Thema erscheinen zu können, ohne die Stimmführungsregeln zu verletzen.<br /> <br /> Alle Abschnitte, in denen das Thema –&amp;nbsp;in verschiedenen Stimmen&amp;nbsp;– vorgetragen wird, heißen ''Durchführungen'' (nicht zu verwechseln mit der [[Durchführung (Musik)|Durchführung]] des Sonatensatzes) oder ''Thema-Phasen'', wobei der Beginn der Fuge, also die ''Exposition'' bereits die erste ''Durchführung'' darstellt. Die weiteren Themeneinsätze bzw. ''Durchführungen'' können u.&amp;nbsp;a. auch in der [[Paralleltonart]] der Grundtonart sowie der Ober- und Unterquinttonart stehen. Ab dem 19.&amp;nbsp;Jahrhundert erscheint das Thema auch in noch entfernteren Tonarten.<br /> <br /> Es gibt verschiedene Fugentypen. In den meisten Fällen sind die Themeneinsätze durch ''Zwischenspiele'' miteinander verbunden, die im Allgemeinen der [[Modulation (Musik)|Modulation]] dienen und oft aus [[Sequenz (Musik)|Sequenzen]] bestehen. Andere Fugen besitzen überhaupt keine ''Zwischenspiele'' (z.&amp;nbsp;B. C-Dur, WK I, BWV 846). Einen besonderen Fall stellt hier die [[Präludium und Fuge cis-Moll BWV 849 (Das Wohltemperierte Klavier, I. Teil)|Fuge in cis-Moll]] von J.S. Bach (WK I, BWV 849) dar, die drei Themen beinhaltet. Diese werden der Reihe nach eingeführt und im weiteren Verlauf ständig miteinander [[Engführung|enggeführt]], sodass neben fehlenden ''Zwischenspielen'' auch kaum Raum für themenfremdes Material überhaupt bleibt. Für die formale Gliederung ist in solchen Fällen weniger die Tonart eines jeden Einsatzes als vielmehr die zugrundeliegende Kadenzordnung entscheidend –&amp;nbsp;sprich: welche Stufen der Grundtonart werden durch eine erkennbare Kadenz erreicht?<br /> <br /> In den ''Thema-Phasen'' können neben Engführungen des Themas auch [[Umkehrung]]en, [[Augmentation (Musik)|Augmentationen]] (Vergrößerung der Notenwerte), [[Diminution]]en (Verkleinerung) etc. von Thema oder Kontrasubjekt auftreten.<br /> <br /> Vor dem Ende einer Fuge wird manchmal ein [[Orgelpunkt]] –&amp;nbsp;auf der Dominante oder der Tonika&amp;nbsp;– eingefügt, sei es als Signal für den kommenden Schluss oder bereits als Ausgestaltung desselben. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die hier zitierte Fuge c-Moll (WK I) oder die g-Moll-Fuge aus der [[Sonate]] für Violine solo ([[Bach-Werke-Verzeichnis|BWV]] 1001) von J. S. Bach.<br /> <br /> == Beispiel ==<br /> [[Datei:Fuga a 3 voci.png|mini|hochkant=2|[[Takt (Musik)|Takt]] 1 bis 9]]<br /> <br /> ''[[Das Wohltemperierte Klavier]]'', Teil I, [[Präludium und Fuge c-Moll BWV 847|Fuga Nr. 2 in c-Moll]] &amp;nbsp; <br /> ({{Audio|Wtk1-fugue2.mid|anhören}})<br /> <br /> Diese dreistimmige Fuge von [[Johann Sebastian Bach]] beginnt mit einer typischen Exposition, die sich bis zum Anfang von Takt 9 erstreckt. Es beginnt zunächst die Altstimme, es folgen der Sopran in Takt 3 und der Bass in Takt&amp;nbsp;7.<br /> <br /> Das ''Thema'' hat eine Ausdehnung von zwei Takten. Es erscheint, wie bei Fugen üblich, zu Beginn allein, um sich vorzustellen, und zwar in der [[Grundtonart]] c-Moll.<br /> <br /> Die ''Beantwortung des Themas'' stellt eine genaue Transposition des Themas auf die Oberquint-Tonart g-Moll dar, mit einer Ausnahme: die vierte Note ist c, nicht d, wie eigentlich zu erwarten wäre. Diese kleine Veränderung ist notwendig, um die Grundtonart noch über den 2.&amp;nbsp;Themeneinsatz hinaus beibehalten zu können. Man spricht in diesem Falle von ''[[Dux und Comes#Tonale Beantwortung|tonaler Beantwortung]]'' (im Gegensatz zur ''[[Dux und Comes#Reale Beantwortung|realen Beantwortung]]'', bei der ein Thema ohne Veränderung in der Oberquint-Tonart erscheint).<br /> <br /> In Takt 5 haben die beiden Stimmen die Oberquint-Tonart g-Moll endgültig erreicht. Damit die dritte Stimme mit dem Thema einsetzen kann, muss jedoch zur Originaltonart c-Moll zurückmoduliert werden. Dies geschieht in der zweitaktigen ''Codetta'' der Takte 5 und&amp;nbsp;6. Der Komponist macht hier im Sopran Gebrauch von dem charakteristischen Anfangsmotiv des Themas, während der Alt das von ihm in Takt 3 eingeführte ''Kontrasubjekt'' (oder ''Kontrapunkt'') verwendet. Jedoch erscheinen die für dieses Kontrasubjekt typischen Tonschritte umgekehrt, d.&amp;nbsp;h., nicht absteigend, sondern aufsteigend. Außerdem erfolgt der Aufstieg dreimal hintereinander auf der jeweils nächsthöheren [[Tonstufe]]: es handelt sich um eine [[Sequenz (Musik)|Sequenz]]. In Takt 7 ist die Grundtonart c-Moll wieder erreicht, und der Bass kann mit dem Thema einsetzen.<br /> <br /> Während der Bass das Thema durchführt, ist im Sopran das Kontrasubjekt zu hören. Der Alt führt ein zweites Kontrasubjekt ein, das im weiteren Verlauf der Fuge noch einige Male in verschiedenen Stimmen auftauchen wird und den dreifachen Kontrapunkt begründet.<br /> <br /> Durch ihre einfache, fast homophone Führung übernehmen Sopran und Alt ab Takt 8 Begleitfunktionen. An dieser Stelle wird der kammermusikalische, weniger komplex-polyphone Charakter dieser Fuge besonders deutlich.<br /> <br /> Zu Beginn von Takt 9 ist der Themeneinsatz im Bass abgeschlossen, und somit auch die Exposition: Jede der drei Stimmen hat das Thema vollständig durchgeführt.<br /> <br /> == Geschichte und Bedeutung ==<br /> Das Prinzip der Imitation zwischen verschiedenen Stimmen eines Musikstücks ist seit dem ausgehenden Mittelalter bekannt. Als Vorstufe der Fuge wurde zunächst der [[Kanon (Musik)|Kanon]] gepflegt. Um 1600 bezeichnen die Begriffe [[Fantasie (Kompositionsform)|Fantasia]], [[Kanzone (Musik)|Canzona]], [[Capriccio]], [[Ricercar]] und [[Tiento]] ähnliche Formen von Instrumentalstücken (meist für Tasteninstrumente), die als Vorläufer der Fuge gelten dürfen. Auch in der [[Motette]] hält das Fugenprinzip nach und nach Einzug.<br /> <br /> Im [[Barockmusik|Hochbarock]] folgt die Emanzipation der Fuge als selbständige (Teil-)Form. In der [[Französische Ouvertüre|Französischen Ouvertüre]] ist der zweite Teil eine Fuge, in der [[Norddeutsche Orgelschule|Norddeutschen Orgelschule]] wird die Fuge zum abschließenden Gegenstück eines vorangehenden [[Präludium]]s, einer [[Toccata]] oder anderer Formen.<br /> <br /> Der wohl bekannteste Komponist von Fugen war Johann Sebastian Bach; in seinen Werken (z.&amp;nbsp;B. ''[[Wohltemperiertes Klavier]]'', ''[[Die Kunst der Fuge]]'') erprobte er sämtliche Möglichkeiten der Fuge, sodass viele spätere Komponisten sich beim Thema Fuge auch mit Bach auseinandersetzten. 1753/54, einige Jahre nach Bachs Tod, erschien [[Friedrich Wilhelm Marpurg]]s ''[[Abhandlung von der Fuge]]'', die bis weit ins 19. Jahrhundert als musiktheoretische Anleitung zum Erlernen der Fugentechnik Verwendung fand.<br /> <br /> Nach dem Barock galt die Fuge zwar als historische und damit veraltete Form, sie wurde aber nie aufgegeben. Spätere Komponisten setzten sich immer wieder mit ihren Prinzipien auseinander, wobei jeweils klar war, dass die Ergebnisse stets einen Verweis auf die Vergangenheit bedeuteten. Das Schreiben einer Fuge galt zudem als Nachweis besonderer kompositorischer Fähigkeiten.<br /> <br /> == Bedeutende nachbarocke Meister der Fugenkomposition ==<br /> <br /> Komponisten, die sich nach dem Barockzeitalter der Fuge widmeten, waren unter anderem:<br /> * [[Wolfgang Amadeus Mozart]]:<br /> ** Fugen für Klavier zu 2 und 4 Händen<br /> ** Schlusssatz der [[41. Sinfonie (Mozart)|Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 „Jupitersinfonie“]]<br /> * [[Anton Reicha]]: 36 Fugen op. 36<br /> * [[Ludwig van Beethoven]]: <br /> ** [[Hammerklaviersonate]], IV. Satz <br /> ** [[Klaviersonate Nr. 31 (Beethoven)|Klaviersonate Nr. 31]], III. Satz<br /> ** [[Diabelli-Variationen (Beethoven)|Diabelli-Variationen]] op. 120, XXIV. und XXXII. Variation<br /> ** [[Große Fuge]] für Streichquartett B-Dur op. 133 <br /> * [[August Alexander Klengel]]: 48 Kanons und Fugen, Band I und Band II <br /> * [[Simon Sechter]]: musikalisches Tagebuch mit ca. 4000 Fugen<br /> * [[Franz Schubert]]:<br /> ** Fuge e-Moll op. posth. 152 D 952<br /> ** Fantasie f-Moll D 940 für Klavier zu vier Händen, im Finale befindet sich eine große Fuge<br /> * [[Franz Lachner]]: Introduktion und Fuge d-Moll op. 62<br /> * [[Samuel Wesley]]: Fuge b-Moll (für Felix Mendelssohn Bartholdy)<br /> * [[Felix Mendelssohn Bartholdy]]:<br /> ** Drei Präludien und Fugen op. 37 (1836/37)<br /> ** Drei Fugen (1839)<br /> * [[Robert Schumann]]:<br /> ** Sechs Fugen über den Namen BACH op. 60 (1845)<br /> ** Vier Fugen op. 72 (1845)<br /> ** Sieben Klavierstücke in Fugettenform op. 126 (1853)<br /> * [[Friedrich Kiel]]:<br /> ** Sechs Fugen op. 2 (1850)<br /> ** Vier zweistimmige Fugen op. 10 (1856)<br /> ** Variationen und Fuge f-Moll op. 17 (1860)<br /> ** Sieben Fugen o. op.<br /> ** Fughetta F.H...g o. op.<br /> * [[Franz Liszt]]:<br /> ** Fantasie und Fuge über den Choral ''Ad nos, ad salutarem undam'' (1850)<br /> ** Präludium und Fuge auf den Namen BACH (1855, rev. 1870)<br /> * [[César Franck]]<br /> ** ''Prélude, choral et fugue'' in h-Moll für Klavier FWV 21 (1884) <br /> ** ''Prélude, fugue et variation'' in h-Moll für Orgel FWV 30 (1862)<br /> * [[Johannes Brahms]]:<br /> ** Fuge as-Moll WoO8<br /> ** Präludium und Fuge a-Moll WoO 9<br /> ** Präludium und Fuge g-Moll WoO 10<br /> ** Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op. 24 (1861)<br /> * [[Anton Bruckner]]:<br /> ** Vorspiel und Fuge c-Moll WAB 131 (1847)<br /> ** Fuge d-Moll WAB 125 (1861)<br /> ** Fuge ''In te, Domine speravi'' (aus dem [[Te Deum (Bruckner)|Te Deum]])<br /> ** Doppelfuge im Finalsatz der [[5. Sinfonie (Bruckner)|5. Sinfonie]] in B-Dur WAB 105<br /> * [[Felix Draeseke]]: <br /> ** 3. Satz der Symphonischen Dichtung ''Frithjof'' WoO 7 <br /> ** 6 Fugen op. 15 (1876)<br /> ** 11 vierstimmige Fugen WoO 37<br /> * [[Georges Bizet]]:<br /> ** Sechs Fugen und Sammlung ''Fugen und Übungen'' (WD 60–66)<br /> ** Fuge ''Fiat misericordia tua'' (aus dem [[Te Deum (Bizet)|Te Deum]])<br /> * [[Robert Kahn (Komponist)|Robert Kahn]]: 53 Fugetten und Fugen im ''Tagebuch in Tönen'' (Manuskript)<br /> * [[Max Reger]]:<br /> ** Variationen und Fuge über ein Thema (aus dem Singspiel ''Der Ärndtekranz'') von [[Johann Adam Hiller]] op. 100 (1907)<br /> ** Variationen und Fuge über ein Thema von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] op. 132 (1914)<br /> ** Variationen und Fuge über ein Thema von [[Johann Sebastian Bach]] op. 81 (1904)<br /> ** Variationen und Fuge über ein Thema von [[Ludwig van Beethoven]] op. 86 für 2 Klaviere (1904)<br /> ** Introduktion, Passacaglia und Fuge op. 96 für 2 Klaviere (1906)<br /> ** Variationen und Fuge über ein Thema von [[Georg Philipp Telemann]] op. 134 (1914)<br /> ** Phantasie und Fuge über BACH op. 46 (1900)<br /> ** Symphonische Phantasie und Fuge op. 57 (1901)<br /> ** Variationen und Fuge fis-Moll op. 73 (1903)<br /> ** Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll op. 127 (1913)<br /> ** Fantasie und Fuge d-Moll op. 135b (1915)<br /> * [[Johann Nepomuk David]]: 12 Orgelfugen durch alle Tonarten Wk 66 u.&amp;nbsp;a.<br /> *[[Franz Schmidt (Komponist)|Franz Schmidt]]:<br /> ** Variationen und Fuge über ein eigenes Thema D-Dur (Königsfanfaren aus ''Fredigundis'') (1916/1924)<br /> ** Phantasie und Fuge D-Dur (1924)<br /> ** Präludium und Fuge Es-Dur (1924)<br /> ** Fuge F-Dur (1927)<br /> ** Präludium und Fuge C-Dur (1924)<br /> ** Vier kleine Präludien und Fugen (1928)<br /> ** Präludium und Fuge A-Dur (1934)<br /> ** Toccata und Fuge As-Dur (1935)<br /> ** Siegelfuge (Orgel) aus dem ''[[Das Buch mit sieben Siegeln|Buch mit sieben Siegeln]]'' (1935–1937)<br /> ** 6. Siegel (Orgel) aus dem ''Buch mit sieben Siegeln'' (1935–1937)<br /> *[[Alban Berg]]: Wozzeck, 3. Akt, 1.Szene, Marie mit dem Kind, Variationen und Fuge über ein Thema (1925) <br /> * [[Hans Gál]]: 24 Fuggen op. 108<br /> * [[Paul Hindemith]]: Fugensammlung ''[[Ludus tonalis]]'' für Klavier<br /> * [[Georgi Muschel]]: 24 Präludien und Fugen<br /> * [[Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch]]: 24 Präludien und Fugen für Klavier op. 87 (1951)<br /> * [[Rodion Konstantinowitsch Schtschedrin]]: 24 Präludien und Fugen für Klavier (1964)<br /> * [[Olivier Messiaen]]: ''Par lui tout a été fait'' (Nr. 5 aus ''Vingt Regards sur L’Enfant Jesus'')<br /> * [[Benjamin Britten|Benjamin Britten:]] Schlussteil (Fugue: Allegro Molto) von ''[[The Young Person’s Guide to the Orchestra|The Young Person's Guide to the Orchestra]]'' op. 34 (1945)<br /> {{Belege fehlen}}<br /> [[Astor Piazzolla]] vermischte klassische Fugentechnik und argentinischen [[Tango Argentino|Tango]] zu einer neuen Einheit.<br /> Im Jazz sind ebenfalls Fugen zu finden, z.&amp;nbsp;B. in ''Love Me or Leave Me'' von [[Nina Simone]] oder ''Passacaglia &amp; Fugue'' von [[Don Ellis]].<br /> <br /> == Spezielle Formen ==<br /> === Permutationsfuge ===<br /> Von einer '''Permutationsfuge''' spricht man, wenn zum Thema immer mehrere, stets gleichbleibende Kontrapunktthemen treten.&lt;ref&gt;{{OeML|Permutation|Permutation|MSch}}&lt;/ref&gt; Der Komponist tauscht dann in der jeweils nächsten Thema-Phase nur die Stimmen gegeneinander aus. Dies ist beliebt in Vokalsätzen; Beispiel: Eingangschor der Kantate [[Himmelskönig, sei willkommen]] von J.&amp;nbsp;S.&amp;nbsp;Bach.<br /> <br /> === Doppelfuge ===<br /> Eine '''Doppelfuge''' ist eine Fuge mit zwei Themen sowie einem oder zwei Kontrasubjekten, die nacheinander oder gleichzeitig vorgestellt und verarbeitet werden können. Beispiele: [[Johann Sebastian Bach]]: [[Wohltemperiertes Klavier]] II.&amp;nbsp;Teil, [[Präludium und Fuge gis-Moll BWV&amp;nbsp;887 (Das Wohltemperierte Klavier, II.&amp;nbsp;Teil)|gis-Moll-Fuge]]; Contrapunctus&amp;nbsp;IX und X aus der [[Kunst der Fuge]].<br /> <br /> Ein Spezialfall ist der Gebrauch des Begriffs Doppelfuge durch [[Johann Mattheson]]. In seiner 1739 erschienenen Schrift „Der vollkommene Capellmeister“ nennt er Doppelfugen alle Fugen, in denen doppelter [[Kontrapunkt]] angewendet wird. Dabei stellt er die Forderung nach „Doppelfugen mit dreyen Subjecten“ auf, einer Fugenart, die Bach nicht nur in der Kunst der Fuge, sondern schon in früheren Werken verwendete. Beispiele dafür sind die Fuge zur [[Passacaglia c-Moll (Bach)|Passacaglia c-Moll]] BWV&amp;nbsp;582, in der dem Thema (Subjekt) zwei Kontrasubjekte beigegeben werden, und die dreistimmige [[Inventionen und Sinfonien|Sinfonia]] f-Moll [[Bach-Werke-Verzeichnis|BWV]]&amp;nbsp;895. Wenn drei Themen im doppelten Kontrapunkt behandelt werden, spricht man in moderner Terminologie von sechsfachem Kontrapunkt.<br /> <br /> === Tripelfuge ===<br /> Die '''Tripelfuge''' ist eine Fuge mit drei Themen. Diese werden wiederum in getrennten [[Exposition (Musik)|Expositionen]] aufgestellt und anschließend miteinander kombiniert. Beispiele: J.&amp;nbsp;S.&amp;nbsp;Bach, Wohltemperiertes Klavier, Teil&amp;nbsp;II, [[Präludium und Fuge fis-Moll BWV&amp;nbsp;883 (Das Wohltemperierte Klavier, II.&amp;nbsp;Teil)|Fuge fis-Moll]], [[Kunst der Fuge]], Contrapunctus&amp;nbsp;8 und 11, die den Dritten Theil der Clavierübung beschließende Orgelfuge Es-Dur BWV 552.<br /> <br /> === Quadrupelfuge ===<br /> Die '''Quadrupelfuge''' ist eine Fuge mit vier Themen. Als Beispiel wird oft die fragmentarisch überlieferte Schlussfuge von Bachs Zyklus „[[Die Kunst der Fuge]]“ genannt, die aber nach der Einführung des dritten Themas und dessen Kombination mit den Vorhergehenden abbricht. Da das Grundthema des Werks ebenfalls noch hinzupassen würde, ist eine geplante Quadrupelfuge wahrscheinlich, in dieser Form aber nicht überliefert.<br /> <br /> === Fächerfuge ===<br /> Dies ist eine Fuge, in der das Thema im Comes zuerst zur Quinte geht, dann aber der Dux nicht wieder auf der [[Tonika]] folgt, sondern erneut eine Quinte ansteigt. Diese Technik entwickelte sich mit dem [[Modulation (Musik)|Modulationsbedürfnis]] der Romantik. Beispiel: [[Johannes Brahms]], „Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen?“, aus: Zwei [[Motette]]n, op.&amp;nbsp;74. Hier wird das Fugenthema, welches in d-Moll beginnt, in a-Moll real beantwortet. Diese Beantwortung wird wieder real beantwortet in e-Moll. Diese wiederum in h-Moll und jene ein letztes Mal in fis-Moll. Das Fugenthema steigt in dieser Motette demnach gleich viermal hintereinander um eine Quinte an.<br /> Ebenfalls in Fächer- oder Pyramidenform gestaltet ist der erste Satz aus [[Béla Bartók]]s „Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta“. Der erste Auftritt des Themas wird zunächst in der Oberquinte, dann in der Unterquinte beantwortet, es folgt die zweite Oberquinte, die zweite Unterquinte usw. Im ganzen Stück kommen somit Transpositionen des Themas auf jeder chromatischen Tonstufe vor. Nach sechs Einsätzen erklingt das Thema im Tritonus des Ausgangstons, d.&amp;nbsp;h. in einem bei Bartók konstruktiv wichtigen Intervall. Dieser Einsatz ist gleichzeitig der dynamische Höhepunkt des Stücks.<br /> <br /> === Spiegelfuge ===<br /> In einer '''Spiegelfuge''' ist der gesamte kontrapunktische Satz spiegelbildlich umkehrbar. Dabei werden alle Abwärts- zu Aufwärtsbewegungen, die höchste Stimme zur tiefsten usw. Fugen dieser Art sind äußerst selten; Bach bringt drei Beispiele in der ''Kunst der Fuge'' (Contrapunctus 16, 17, 18), in denen jeweils der gesamte Satz in (tonaler, also nicht hundertprozentig 'exakter') Spiegelung wiederholt wird.<br /> <br /> === Gegenfuge ===<br /> Um eine '''Gegenfuge''' handelt es sich, wenn der ''[[Dux und Comes|Comes]]'' die Umkehrung des ''Dux'' ist und zwar meist so, dass [[Tonika]] und [[Dominante]] einander entsprechen (vgl. [[Umkehrung]]). Gegenfugen finden sich beispielsweise in J. S. Bachs ''Kunst der Fuge'', Contrapunctus 5, 6, 7 und 14.&lt;ref&gt;Lexikoneintrag zu ''Gegenfuge''. In: ''Meyers Großes Konversations-Lexikon.'' Band 7, Leipzig 1907, S.&amp;nbsp;455.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Fughetta ===<br /> Die '''Fughetta''' oder '''Fugette''' ist eine Fuge von kleinerem Umfang, ohne eine breite Durchführung und schon im Thema von leichterer, graziöserer Haltung.<br /> <br /> === Fugato ===<br /> Ein '''Fugato''' ist ein fugenähnlicher Abschnitt in einer Sonate, einer [[Symphonie]], einem [[Instrumentalkonzert|Konzert]] etc. Dabei geht es nicht darum, das Thema durch alle Stimmen zu führen, es soll lediglich wirken wie eine Fuge. Oft sind diese Fugati nur wenige Takte lang. Beispiele sind die meisten Schlusssätze in den Cembalo-Suiten und Partiten oder in den [[Brandenburgische Konzerte|Brandenburgischen Konzerten]] Nr.&amp;nbsp;2 und 5 sowie die schnellen Mittelteile von Bachs [[Französische Ouvertüre|französischen Ouvertüren]] in den ersten Sätzen der [[Orchestersuiten (Bach)|Orchestersuiten]].<br /> Händel bedient sich im Hallelujah-Chorus seines ''[[Messiah|Messias]]'' gekonnt der Fugato-Technik.<br /> Mozart entwickelt u.&amp;nbsp;a. im letzten Satz seiner ''[[Jupiter-Sinfonie]]'' ein äußerst effektvolles Fugato.<br /> Auch in der [[9. Sinfonie (Beethoven)|9.&amp;nbsp;Sinfonie]] [[Beethoven]]s und der [[5. Sinfonie (Bruckner)|5.&amp;nbsp;Sinfonie]] [[Anton Bruckner|Bruckners]] sind bekannte Fugati enthalten. In der [[4. Sinfonie (Schostakowitsch)|4. Sinfonie von Schostakowitsch]] bildet ein Fugato den Höhepunkt des ersten Satzes.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Kanon (Musik)]]<br /> * [[Krebs (Musik)]]<br /> * [[Stretto]]<br /> * [[Große Fuge]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Carl Dahlhaus]]: ''Zur Geschichte der Permutationsfuge.'' In: ''Bach-Jahrbuch''&amp;nbsp;46, 1959, S.&amp;nbsp;95–110.<br /> * [[Zsolt Gárdonyi]]: ''Kontrapunkt – dargestellt an der Fugentechnik J.&amp;nbsp;S.&amp;nbsp;Bachs'', Wolfenbüttel 1991<br /> * {{OeML|Fuge|Fuge|MG}}<br /> * Siegmar Keil: ''Untersuchungen zur Fugentechnik in Robert Schumanns Instrumentalschaffen'', Hamburg 1973.<br /> * Rudolf Reuter: ''Die Orgel- und Klavierfuge Johann Sebastian Bachs.'' (= Diss. Westfälische Landesuniversität Münster 1948). [https://www.vifamusik.de/dokumentenserver/dissertationen-und-habilitationen/ Open Access verfügbar via ViFaMusik]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Fugues|Fugen}}<br /> {{Wiktionary|Fuge}}<br /> * [http://www.celan-projekt.de/verweis-fuge.html Celan-Projekt: ''Die Fuge.'']<br /> * [http://www2.nau.edu/tas3/wtc/wtc.html Sämtliche Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier] nebst Analyse und interaktiver Bedienung (Sound + Noten) ([http://bach.nau.edu/clavier/nature/fugues/Fugue01.html Flash] oder [http://www2.nau.edu/tas3/wtc.html Shockwave]) <br /> * [http://www.lehrklaenge.de/html/die_fuge.html Lehrklaenge (Online-Lehrgang für Musiktheorie): Die Fuge]<br /> * [http://www.musik-openbooks.de/Bach Kostenlose Unterrichtseinheiten zur Fuge für allgemeinbildende Schulen] (S. 9 und S. 23 im OpenBook Johann Sebastian Bach, jeweils mit Sounddateien)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4155614-8}}<br /> <br /> [[Kategorie:Musikalische Form]]<br /> [[Kategorie:Kontrapunkt]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rosinenbomber&diff=164332538 Rosinenbomber 2017-04-07T13:24:24Z <p>Da flow: Verlinkung Flugzeugtypen</p> <hr /> <div>[[Datei:Rosinenbomber DC-3 D-CXXX.jpg|mini|Zweimotoriger ''Rosinenbomber'' vom Typ [[Douglas DC-3|Douglas C-47 Skytrain]] der ''Air Service Berlin'' unter dem Dach des ehemaligen [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Flughafens Tempelhof]]]]<br /> <br /> '''Rosinenbomber''' (in den [[Vereinigte Staaten|USA]] bekannt als ''Candy bomber'' oder ''Raisin bomber'') ist die [[Berolinismus|umgangssprachliche]] Bezeichnung für die Flugzeuge der [[Alliierte#Zweiter Weltkrieg|Alliierten]] zur Zeit der [[Berliner Luftbrücke]], die [[West-Berlin]] mit Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsmitteln versorgten. Dazu gehörte ganz wesentlich auch Brennmaterial wie [[Brikett]]s.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Rosinenbomber Flughafen Berlin-Tempelhof.jpg|mini|Viermotoriger ''Rosinenbomber'' vom Typ [[Douglas C-54|Douglas C-54 Skymaster]] als Denkmal am ehemaligen Flughafen Tempelhof]]<br /> [[Datei:Berlin Children Playing Luftbrucke Game.jpg|mini|Berliner Kinder spielen 1948 mit Spielzeugmodellen die Luftbrücke nach]]<br /> [[Datei:Candy Drop C-47 D-CXXX Rosienenbomber.jpg|mini|Die [[Douglas DC-3|Douglas C-47 Skytrain]] von ''Air Service Berlin'' wirft zum 60.&amp;nbsp;Jahrestag des Endes der [[Berlin-Blockade]] Süßigkeiten über dem geschlossenen Flughafen Tempelhof ab]]<br /> <br /> Der Name nimmt Bezug auf die freiwilligen Hilfspakete, die die US-amerikanischen Flugzeugbesatzungen vor der Landung und vor der eigentlichen Verteilung an kleinen selbstgebastelten [[Fallschirm]]en aus den Flugzeugen warfen, um den wartenden Kindern eine Freude zu machen. Die abgeworfenen Päckchen enthielten meistens Schokolade und Kaugummi und vermutlich auch [[Rosine]]n.<br /> <br /> Diese Idee wird heute dem Piloten [[Gail Halvorsen]] zugeschrieben. Dieser fing an, Schokoladentafeln, die er von seinen Verwandten aus den USA zugeschickt bekam, an Taschentücher zu binden und sie vor der Landung über Berlin abzuwerfen. Nachdem die Medien von den heimlichen Abwürfen erfuhren, zog die Aktion bald weite Kreise und es sammelten die gesamten Air-Force-Flieger und sehr viele US-Amerikaner Süßigkeiten und Kaugummis, um damit die ''Operation Little Vittles'' (kleiner Proviant) zu unterstützen.<br /> <br /> In der heutigen Erinnerung wird der Beiname auf alle [[Berliner Luftbrücke#Flugzeuge der Berliner Luftbr.C3.BCcke|Flugzeuge der Berliner Luftbrücke]] bezogen, auch wenn historisch nicht alle Flugzeuge am Abwurf von Süßigkeiten beteiligt waren. Am verbreitetsten war allerdings die viermotorige [[Douglas C-54|Douglas C-54 Skymaster]] der US-Amerikaner.<br /> <br /> An der Luftbrücke nahmen Piloten und Flugzeuge mehrerer Nationen teil, die mit allen möglichen Flugzeugtypen verschiedene Ziele in Berlin anflogen, einschließlich Landungen auf der [[Havel]] bei [[Berlin-Kladow|Kladow]] mit [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Flugbooten. Die Anflugstrecken zum damaligen [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Flughafen Tempelhof]] und dem während der Blockade erbauten [[Flughafen Berlin-Tegel|Flughafen Tegel]] führten allerdings über dicht besiedeltes Stadtgebiet, wo sich viele Kinder nach der Schule versammelten, um auf die Rosinenbomber zu warten.<br /> <br /> == Historische Flugzeuge ==<br /> <br /> Aus den Zeiten der Luftbrücke sind verschiedene einzelne Flugzeuge erhalten geblieben. Neben der seit vielen Jahren auf dem Gelände des Berliner [[Flughafen Berlin-Tempelhof|Flughafens Tempelhof]] aufgestellten C-54 existieren als flugfähig erhaltene Exemplare die [[Douglas DC-3|Douglas C-47 Skytrain]] ''Rosinenbomber'' von ''Air Service Berlin'',&lt;ref name=&quot;Morgenpost 2010-07-21&quot;&gt;[http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1329516/Verunglueckter-Rosinenbomber-soll-wieder-fliegen.html ''Verunglückter Rosinenbomber soll wieder fliegen.''] In: ''[[Berliner Morgenpost]]'', 21. Juni 2010&lt;/ref&gt; mit der bis zum Unfall 2010 Rundflüge über Berlin angeboten wurden und die Douglas C-54 ''Spirit of Freedom'',&lt;ref&gt;Webseite der [http://www.spiritoffreedom.org/ ''Berlin Airlift Historical Foundation''], Betreiber der C-54 ''Spirit of Freedom''&lt;/ref&gt; die vor allem in den USA regelmäßig als fliegendes Museum auf Flugschauen zu sehen ist.<br /> <br /> Am 19. Juni 2010 verunglückte die Douglas C-47 Skytrain ''Rosinenbomber'' des ''Air Service Berlin'' – nach Angaben der Fluggesellschaft die letzte flugfähige Maschine dieses Typs in Deutschland und historisches Flugzeug der Luftbrücke – bei einer Notlandung wegen eines [[Kurbelwelle]]nbruchs&lt;ref name=&quot;Tagesspiegel2011-01-28&quot;&gt;Andreas Conrad: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/rosinenbomber-soll-wieder-fliegen/3776364.html ''Rosinenbomber soll wieder fliegen.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 28. Januar 2011.&lt;/ref&gt; auf dem Ausbaugelände des Flughafens in [[Flughafen Berlin-Schönefeld|Schönefeld]]. Die Maschine wurde stark beschädigt und es gab sieben Leichtverletzte.&lt;ref&gt;[http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1328760/Sieben-Verletzte-bei-Bruchlandung-in-Schoenefeld.html ''Sieben Verletzte bei Bruchlandung in Schönefeld.''] In: ''[[Berliner Morgenpost]]'', 19. Juni 2010.&lt;/ref&gt;<br /> {{veraltet|1=[[Benutzer:Ciciban|Ciciban]] ([[Benutzer Diskussion:Ciciban|Diskussion]]) 10:49, 5. Apr. 2017 (CEST)|seit=2014|2=Es wird aus Perspektive von 2013 berichtet}}<br /> Die Maschine soll nach Plänen des Betreibers wieder flugfähig aufgearbeitet werden&lt;ref name=&quot;Morgenpost 2010-07-21&quot; /&gt; und ab 2014 erneut für Rundflüge eingesetzt werden.&lt;ref name=&quot;Tagesspiegel2013-07-31&quot;&gt;Andreas Conrad: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/luftbruecken-geschichte-der-rosinenbomber-soll-wieder-fliegen-lernen/8570882.html ''Der Rosinenbomber soll wieder fliegen lernen.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 31. Juli 2013.&lt;/ref&gt; Dazu sollen Teile der verunglückten Maschine mit einem weiteren, Mitte 2013 neu angeschafften Flugzeug zusammengefügt werden.&lt;ref name=&quot;Tagesspiegel2013-07-31&quot; /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> {{Commonscat|Rosinenbomber}}<br /> * [http://www.hdg.de/bonn/ausstellungen/dauerausstellung/ausgewaehlte-objekte/rosinenbomber/ ''Rosinenbomber''], Auszüge aus der Objektbroschüre, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, 1996<br /> * ''[http://www.air-service-berlin.de/index.php5?page=61-58-0-1-2-1-3&amp;lang=1 Notlandung des Rosinenbombers]'', Pressemitteilungen des Air Service Berlin zum verunglückten Rosinenbomber<br /> * [http://www.verkehrswerkstatt.de/luftbruecke ''Projekt Luftbrücke''], Dokumente zur Berliner Blockade und Luftbrücke<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Berliner Luftbrücke]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Robert_Beyer_(Schauspieler)&diff=164175804 Robert Beyer (Schauspieler) 2017-04-02T12:37:19Z <p>Da flow: Schreibweise</p> <hr /> <div>'''Robert Beyer''' (* [[14. Oktober]] [[1969]] in [[Rostock]]) ist ein [[Deutsche Demokratische Republik|deutscher]] [[Schauspieler]]. <br /> <br /> == Leben ==<br /> Beyer studierte von 1992 bis 1996 in [[Berlin]] an der [[Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin|Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“]].<br /> <br /> Während des Studiums wirkte er bereits in Theateraufführungen mit, u.a. in ''Epitaph'' von [[Heimrad Becker]] (Regie: [[Ronald Steckel]]; Uraufführung 1993 am [[Hebbel-Theater]] in Berlin) sowie 1996 am BAT-Studiotheater in der Doppelinszenierung ''Die Unbekannte'' von [[Alexander Alexandrowitsch Blok|Alexander Blok]] (Regie: [[Thomas Ostermeier]]) und ''Eine gewisse Anzahl Gespräche'' von [[Alexander Iwanowitsch Wwedenski (Dichter)|Alexander Vvedenski]] (Regie: [[Christian von Treskow]] und [[Gennadi Bogdanov]]).<br /> <br /> 1996 spielte Robert Beyer am [[Schauspiel Leipzig]] in [[Frank Wedekind]]s Theaterstück ''[[Frühlings Erwachen]]'' die Figur des „Moritz Stiefel“ unter der Regie von [[Johanna Schall]]. Von 1996 bis 1999 war Beyer festes Ensemblemitglied am [[Düsseldorfer Schauspielhaus]], wo er u.a. den Mortimer in ''[[Maria Stuart (Drama)|Maria Stuart]]'' (1996; Regie: [[Dietrich Hilsdorf]]), in ''[[Der Dibbuk]]'' von [[Salomon An-Ski]] (Regie: Janusz Wisniewski), den Johannes in ''[[Salome (Drama)|Salome]]'' (1997; Regie: [[Einar Schleef]]) und Major Crampas in ''[[Effi Briest]]'' (1998; Regie: [[Kazuko Watanabe]]) spielte. Am [[Hamburger Schauspielhaus]] trat er 1999 in ''Feuergesicht'' von [[Marius von Mayenburg]] auf; er übernahm die Figur des „Kurt“ in der Regie von Thomas Ostermeier.<br /> <br /> Robert Beyer gehört seit dem Neubeginn 1999 bis heute zum festen Ensemble der [[Schaubühne am Lehniner Platz]]. Er arbeitete als Theaterschauspieler außerdem mit den Regisseuren [[Alvis Hermanis]], [[Falk Richter]] und [[Luk Perceval]] sowie insbesondere mit Marius von Mayenburg und [[Simon McBurney]] zusammen.<br /> <br /> In Fernseh-und Kinoproduktionen spielte Robert Beyer in kleinen und mittleren Rollen u.a. in ''[[Der Baader Meinhof Komplex]]'' (2008), ''[[Fräulein Stinnes fährt um die Welt]]'' (2009), ''Flick'' (2010; Dokumentarfilm), ''[[Die Bücherdiebin]]'' (2013) und ''Beste Freunde'' (2014). In der [[ZDF]]-Krimiserie ''[[SOKO Wismar]]'' war er 2013 in der Folge ''Stadt, Land, Tod'' in einer Episodenhauptrolle zu sehen. Er spielte den mit seinem Nachbarn verfeindeten Hundezüchter Piet Jensen, der unter Tatverdacht gerät.<br /> <br /> Unter der Regie von Jonas Grosch &amp; Carlos Val spielte er 2014 in dem Kinofilm ''[[bestefreunde]]'' den [[Osteopath]]en Dominique. Der Film lief im Februar 2015 in den deutschen Kinos an.<br /> <br /> == Rollen an der Berliner Schaubühne (Auswahl) == <br /> * 2003: Garga in ''[[Im Dickicht der Städte]]'' von Bertolt Brecht <br /> * 2004: Bosola in ''Die Herzogin von Malfi'' von John Webster <br /> * 2005: Thersites in ''[[Troilus und Cressida]]'' vom William Shakespeare <br /> * 2006: Puck in ''[[Ein Sommernachtstraum]]'' von William Shakespeare <br /> * 2006: Andrej Prosorow in ''[[Drei Schwestern (Drama)|Drei Schwestern]]'' von Anton Tschechow<br /> * 2008: Sekretär Wurm in ''[[Kabale und Liebe]]'' von Friedrich Schiller <br /> * 2008: Polonius in ''[[Hamlet]]'' von William Shakespeare <br /> * 2009: Gunther in ''[[Die Nibelungen (Hebbel)|Die Nibelungen]]'' von Friedrich Hebbel <br /> * 2010: Robert in ''Perplex'' von Marius v. Mayenburg <br /> * 2011: Puschkin in ''[[Eugen Onegin]]'' von Alexander Puschkin<br /> * 2013: Pedro/John in ''[[Viel Lärm um Nichts]]'' von William Shakespeare<br /> * 2014: Mutter/Senkenberg in ''[[Die Ehe der Maria Braun]]'' von Rainer Werner Fassbinder<br /> * 2014: Rauch in ''[[Kasimir und Karoline]]'' von Ödön v. Horváth<br /> * 2015: Königin Margaret in ''[[Richard III. (Drama)|Richard III.]]'' von William Shakespeare<br /> * 2015: Michael in ''Stück Plastik'' von Marius von Mayenburg<br /> * 2015: Helga Goetze in ''Westberlin'' von und mit Rainald Grebe<br /> * 2015: Kekesfalva in ''[[Ungeduld des Herzens (Roman)|Ungeduld des Herzens]]'' von Stefan Zweig<br /> * 2016: Dr. Pflugfelder in ''[[Professor Bernhardi]]'' von Arthur Schnitzler<br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> * 1995: [[Für alle Fälle Stefanie]] (2 Folgen)<br /> * 1995; 2002: [[Wolffs Revier]] (2 Folgen)<br /> * 2006; 2007: [[Großstadtrevier]] (2 Folgen)<br /> * 2008: [[Der Baader Meinhof Komplex]]<br /> * 2009: [[Fräulein Stinnes fährt um die Welt]]<br /> * 2010: Flick <br /> * 2013: [[SOKO Wismar]] (Folge: ''Stadt, Land, Tod'')<br /> * 2013: [[Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen]] (Folge: ''Tote haben keinen Hunger'')<br /> * 2013: Pinocchio<br /> * 2013: [[Die Bücherdiebin]]<br /> * 2014: Alles muss raus<br /> * 2014: [[bestefreunde]]<br /> <br /> == Hörspiele und Features ==<br /> * 2013: [[Eva Lia Reinegger]]: ''Jähnicke schmeckt’s'' – Regie: [[Stefanie Lazai]] (Kriminalhörspiel – [[Deutschlandradio Kultur|DKultur]])<br /> * 2013: [[Rosie Füglein]]: ''Honeckers langer Schatten (Die Rolle der DDR in Namibias Unabhängigkeitskampf)'' – Regie: [[Roman Neumann]] ([[Radio-Feature|Feature]] – DKultur)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|nm0079943}}<br /> * [http://www.schaubuehne.de/de/personen/robert-beyer.html Robert Beyer] – Biografie Schaubühne<br /> * [http://www.divina.at/schauspieler/robert-beyer/ Robert Beyer] – Agentur Setcard<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=1070290424|VIAF=315940267}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Beyer, Robert}}<br /> [[Kategorie:Filmschauspieler]]<br /> [[Kategorie:Theaterschauspieler]]<br /> [[Kategorie:Hörspielsprecher]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1969]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Beyer, Robert<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler<br /> |GEBURTSDATUM=14. Oktober 1969<br /> |GEBURTSORT=[[Rostock]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bestefreunde&diff=164175767 Bestefreunde 2017-04-02T12:36:15Z <p>Da flow: Zeichentypo im Link korrigiert</p> <hr /> <div>{{SEITENTITEL:bestefreunde}}<br /> {{Infobox Film<br /> | Bild = <br /> |FSK = <br /> |JMK = <br /> |DT = <br /> |OT = bestefreunde<br /> |PL = [[Deutschland]], [[Spanien]]<br /> |EJ = 2014<br /> |LEN = 88&lt;ref name=luenen/&gt;<br /> |OS = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> |REG = [[Jonas Grosch]],&lt;br /&gt;[[Carlos Val]]<br /> |DRB = Jonas Grosch,&lt;br /&gt;Carlos Val<br /> |PRO = [[Katharina Wackernagel]],&lt;br /&gt;Jonas Grosch<br /> |MUSIK = [[Jochen Wenz]],&lt;br /&gt;[[Mojo Juju]],&lt;br /&gt;[[Ray Collin’s Hot Club]]&lt;ref name=luenen/&gt;<br /> |KAMERA = [[Beltrán García Valiente]]<br /> |SCHNITT = [[Diana Matous]],&lt;br /&gt;[[Maurice Lechelt]]<br /> |DS = <br /> * [[Katharina Wackernagel]]: Susanne („Susi&amp;nbsp;Q“)<br /> * [[Sebastian Schwarz (Schauspieler)|Sebastian Schwarz]]: Mark<br /> * [[Tina Amon Amonsen]]: Vivian<br /> * [[Niels Bormann]]: Steffen<br /> * [[Maria Matschke]]: Marie Lou (dessen Tochter)<br /> * [[Robert Beyer (Schauspieler)|Robert Beyer]]: Dominique<br /> * [[Thelma Buabeng]]: Louise<br /> * [[Sabine Wackernagel]]: Dorita (Marks Mutter)<br /> * [[Helmut Mooshammer]]: Bernhard (Vater)<br /> * [[Jochen Wenz]]: Herr Martin (Vermieter)<br /> * [[Johannes Klaußner]]: Roberto <br /> * [[Robert Glatzeder]]: Moritz<br /> * [[Bjarne Mädel]]: Bene<br /> * [[Urs Jucker]]: Herr Bieber<br /> * [[Christof Wackernagel]]: Manfred<br /> * [[Nina Weniger]]: Pastorin<br /> * [[Peter Wackernagel (Schauspieler)|Peter Wackernagel]]: Clinton <br /> * [[Anna-Katharina Andrees]]: Gloria <br /> * [[David Langer]]: Kellner<br /> * [[Carlos Val]]: Tom<br /> * [[Marie Burchard]]: Französin<br /> * [[Iria Márquez]]: Spanierin<br /> * [[Valentin Jeker]]: Rabbi mit Pfeife<br /> |SYN = <br /> }}<br /> [[Datei:Team bestefreunde FotoOpp 2543.JPG|mini|Tina Amon Amonsen, Jonas Grosch und Katharina Wackernagel beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2015]]<br /> '''bestefreunde''' ist eine [[Drama (Filmgenre)|dramatische]] [[Filmkomödie]] von [[Jonas Grosch]] und [[Carlos Val]], die gemeinsam auch das Drehbuch schrieben. Sie wurde am 24. Oktober 2014 im Programm der 48. [[Hofer Filmtage]] [[Uraufführung|uraufgeführt]]&lt;ref name=hof/&gt; und lief anschließend im November 2014 auch bei den [[Biberacher Filmfestspiele]]n und dem [[Kinofest Lünen]].&lt;ref name=luenen/&gt; Ab dem 26. Februar 2015 kam sie im Rahmen einer [[Verkaufsförderung|Promotion]]-Tour im Eigenverleih in ausgewählte deutsche Kinos und am 24. April 2015 erschien der Film als [[DVD]].&lt;ref name=berlinerff/&gt;<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Susi und Mark sind mit Mitte Dreißig noch immer als beruflich wie privat ungebundene [[Weltreise|Weltenbummler]] in südlichen Gefilden unterwegs, die als „Reisejournalisten“ mit Reportagen ein Auskommen ohne großen Anspruch haben. Sie fotografiert und er schreibt dazu [[Weblog]]s unter dem titelgebenden [[Hashtag]] „bestefreunde“. Das einzig Beständige, besonders für Susi, ist ihre lange Freundschaft.&lt;ref name=moviepilot/&gt;<br /> <br /> Zurückgekehrt ins kalte, ungeliebte [[Berlin]] wird Susi umgehend mit den existenziellen Nöten ihrer Existenz konfrontiert, denn Strom und Gas der alten Mietwohnung aus Kindertagen sind abgestellt und die Hausverwaltung möchte sie zwecks Luxussanierung am liebsten ganz loswerden. Auch der wohlhabende Papa, selbst in der Ferne weilend, will ihr nicht aushelfen und die Pläne zur Finanzierung eines [[Südamerika]]-Trips durch ein Magazin platzen gleich beim ersten Anlauf. Doch damit nicht genug: Mark verabschiedet sich langsam aus der ewigen Jugendzeit, verschiebt Südamerika, verdient erst einmal Geld und erwischt schließlich Susi eiskalt, als er ihr ganz unvermittelt seine neue Liebe präsentiert.<br /> <br /> Zwar ist Susi lesbisch, doch offenbar genoss sie die ungeteilte Zuwendung Marks so sehr, dass sie zutiefst eifersüchtig reagiert. Vergeblich sucht sie eine neutrale Position, schon bald versucht sie, einen Keil zwischen Vivian und Mark zu treiben. Als dieser zur Heirat und damit endgültig zur Sesshaftigkeit abseits der gewohnten Zweisamkeit entschlossen scheint, ist ihr jedes Mittel recht. Sie düpiert einen Freund, dessen Tochter sie für ihre Zwecke benutzt, statt auf sie aufzupassen, und ebenso ihre neue lesbische Freundin, gibt sich sogar hetero und baggert Mark nach allen Regeln an. Erfolglos. Am Ende unterbricht sie in der Kirche Marks Hochzeit, doch der steht zu Vivian und bricht mit Susi, die damit schmerzhaft Abschied vom bisher einzig Beständigen ihres Lebens nehmen muss und zumindest an dieser Stelle gezwungen ist, „erwachsen zu werden“.&lt;ref name=luenen/&gt;&lt;ref name=kinozeit/&gt;<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> Der Film thematisiert wie schon Jonas Groschs Spielfilmdebüt ''[[Résiste – Aufstand der Praktikanten]]'' die beruflichen und privaten Unsicherheiten seiner Generation&lt;ref name=luenen/&gt; und deren Hang zum zögerlichen „Erwachsenwerden“&lt;ref name=berlinerff/&gt; am Beispiel der Hauptpersonen „Susi Q“, einer Mittdreißigerin, die es augenscheinlich genießt, mit ihrem besten Freund als Fotojournalistin [[Prekariat|prekär]], aber ganz und gar ungezwungen durch die Welt zu ziehen.<br /> <br /> Er wurde frei, also ohne Fördermittel, von Jonas Grosch und seiner Schwester und Hauptdarstellerin [[Katharina Wackernagel]] finanziert bzw. produziert. Er ist Groschs erster gemeinsamer Filme mit Carlos Val und sein dritter Spielfilm sowie sechster Film insgesamt.<br /> <br /> Der Satz „Du kannst nicht vorgeben Honig zu sein, wenn du eine Bratwurst“ bist, den der Osteopath Dominique (Robert Beyer) zu Susi Q. ([[Katharina Wackernagel]]) sagt und damit indirekt ihr Dilemma beschreibt, wurde nach der Filmveröffentlichung bei dem Internet-Zitaten-Pool „Notes of Berlin“ aufgegriffen und verbreitet.&lt;ref&gt;http://www.notesofberlin.com/2015/06/lass-dir-das-mal-gesagt-sein.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> Der Film wurde von der Kritik unterschiedlich aufgenommen. Cindy Böhme schrieb im Magazin ''Berliner Filmfestivals'', ''bestefreunde'' greife „Probleme auf, die jeder junge Großstädter“ kenne. Der Film balanciere dabei die „Grenze zur Überzeichnung und -treibung“ aus. Jonas Grosch und Carlos Val sei ein Film gelungen, der das „Leiden und Leben so genannter kreativer Berliner“ abbildet.&lt;ref name=berlinerff/&gt;<br /> <br /> Harald Mühlbauer subsumierte für das Portal ''kino-zeit.de'', der Film missachte „auf interessante Weise&amp;nbsp;[…] die Vorgaben der Genres“. Dies sei mitunter „etwas verstörend“, jedoch vollführe der Film „ein feines dramaturgisches Vorwärtstorkeln, das dem Lernprozess, den seine Protagonistin durchmacht, voll angemessen“ sei.&lt;ref name=kinozeit/&gt; Das Filmportal ''[[kino.de]]'' sah ein „erfrischendes Independent-Stück über die Liebe, die Angst vor dem Erwachsenwerden und das gar nicht so spießige Spießerleben“. Die Darsteller nannte es „überzeugend“.&lt;ref name=kino/&gt; Auch Claudia Nitsche lobte für den Mediendienst ''teleschau.de'' „grandiose Nebendarsteller“ und „etliche kleine Momente von großer Schönheit“; sie resümierte: „Kleine Budgets, gute Unterhaltung.“&lt;ref name=teleschau/&gt;<br /> <br /> Sascha Westphal hingegen urteilte in ''[[epd Film]]'', der Film wolle „einfach zu viel“. In dem gewollten Mix aus „Generationsporträt und [[Romcom]] nach amerikanischem Vorbild“ kämen die beiden Seiten „einfach nicht zusammen“. Die „aufrührerischen Miniaturen“, etwa „zynische Magazinredakteuren“ oder „kriecherische Wohnungsverwalter“, würden den Film zwar zum Strahlen bringen, allerdings seien sie „in eine Geschichte eingebettet, die kein Klischee romantischer Komödien aus Hollywood“ auslasse.&lt;ref name=epd/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * {{IMDb|tt3604582}}<br /> * [http://bestefreundefilm.de/ Internetpräsenz] des Films<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=berlinerff&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://berliner-filmfestivals.de/video/bestefreunde-von-jonas-grosch-und-carlos-val/2 |autor=Cindy Böhme |titel=„bestefreunde“ von Jonas Grosch und Carlos Val |hrsg=berliner-filmfestivals.de |datum=2015 |zugriff=2015-04-20}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=luenen&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.kinofest-luenen.de/movies/bestefreunde/ |titel=bestefreunde |hrsg=kinofest-luenen.de |datum=2014 |zugriff=2015-04-20}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=epd&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.epd-film.de/filmkritiken/bestefreunde |autor=Sascha Westphal |titel=bestefreunde |hrsg=epd-film.de |datum=2015 |zugriff=2015-04-20}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=hof&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://hofer-filmtage.com/festivalfilme-2014/page/2/ |titel=Bestefreunde |hrsg=hofer-filmtage.com |datum=2014 |zugriff=2015-04-21}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=kino&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.kino.de/kinofilm/bestefreunde/153679 |autor=Peter Pascal Bunkrad |titel=Filmkritik zu bestefreunde |hrsg=kino.de |datum=2015 |zugriff=2015-04-20}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=kinozeit&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.kino-zeit.de/filme/bestefreunde |autor=Harald Mühlbeyer |titel=bestefreunde |hrsg=kino-zeit.de |datum=2015 |zugriff=2015-04-20}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=moviepilot&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.moviepilot.de/movies/bestefreunde |autor=Esther Stroh |titel=BesteFreunde |hrsg=moviepilot.de |datum=2015 |zugriff=2015-04-20}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;ref name=teleschau&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://mehrdrauf.teleschau.de/lph/4/kinokritik/kino.kinokritik/article/Gute+Freunde+kann+niemand+trennen%3F/295490 |autor=Claudia Nitsche |titel=Gute Freunde kann niemand trennen? |hrsg=teleschau.de |datum=2015-02-19 |zugriff=2015-05-21}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 2014]]<br /> [[Kategorie:Deutscher Film]]<br /> [[Kategorie:Liebesfilm]]<br /> [[Kategorie:Filmdrama]]<br /> [[Kategorie:Filmkomödie]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sasha_Waltz&diff=164149409 Sasha Waltz 2017-04-01T14:12:52Z <p>Da flow: Obermeier=&gt;Ostermeier</p> <hr /> <div>[[Datei:SashaWaltz(c)SebastianBolesch 2007.jpg|miniatur|Sasha Waltz (2007)]]<br /> <br /> '''Sasha Waltz''' (* [[8. März]] [[1963]] in [[Karlsruhe]]; Vorname eigentlich ''Alexandra'') ist eine deutsche [[Choreograf]]in, [[Tanz#Tänzer|Tänzerin]] und [[Opernregisseur]]in. <br /> <br /> == Einführung ==<br /> 1993 gründete sie mit [[Jochen Sandig]] in Berlin die Tanzkompanie ''Sasha Waltz &amp; Guests''. Mit dem Stück ''Allee der Kosmonauten'' eröffnete sie die [[Sophiensaele|Sophiensaele Berlin]], deren Gesellschafterin sie seitdem ist. Zur Spielzeit 1999/2000 übernahm sie mit [[Thomas Ostermeier]], Jens Hillje und [[Jochen Sandig]] die künstlerische Leitung der [[Schaubühne am Lehniner Platz]]. Aufgrund eines Streits mit Ostermeier kündigte Waltz ihren Vertrag mit der Schaubühne&lt;ref&gt;http://www.tagesspiegel.de/kultur/rosenkrieg-an-der-berliner-schaubuehne-ostermeier-gegen-waltz/655390.html&lt;/ref&gt; und machte sich mit ihrer Kompanie wieder selbstständig.<br /> <br /> Waltz´ [[#Dialoge|''Dialoge'']] sind kleine Produktionen, ebenso wie groß angelegte Projekte zur Erforschung ausgewählter öffentlicher Räume. So entwickelte sie ''Dialoge'' in Gebäuden vor deren Eröffnung, darunter 2009 für das [[Neues Museum (Berlin)|Neue Museum Berlin]] und das [[Radialsystem&amp;nbsp;V]], das seitdem Proben- und Aufführungsort ihrer Kompanie in Berlin ist.<br /> <br /> Waltz erhielt verschiedene Auszeichnungen. ''[[Tanz (Zeitschrift)|ballettanz]]'' wählte sie zur „Besten Choreographin“ der Spielzeit 2006/07. 2009 erhielt sie den [[Ordre des Arts et des Lettres]] und ist Trägerin des [[Friederike Caroline Neuber#Gedenken|Caroline-Neuber-Preises 2010]] der Stadt Leipzig und des [[Bundesverdienstkreuz|Bundesverdienstkreuzes am Bande 2011]]. Waltz wurde 2013 von der [[Akademie der Künste Berlin]] als neues Mitglied in die Sektion ''Darstellende Kunst'' gewählt.&lt;ref&gt;[http://www.adk.de/de/blog/index.htm?we_objectID=32256 Akademie der Künste Berlin – AdK-Blog vom 27. Juni 2013], abgerufen am 17. Juli 2013&lt;/ref&gt; Ab 2019 wird Waltz zusammen mit Johannes Öhmann das [[Staatsballett Berlin]] leiten. Dagegen haben Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts und über 19.500 Menschen in einer Online-Petition protestiert, weil sie Sasha Waltz für diese Aufgabe für ungeeignet halten, da die Qualitäten einer Tanztheater-Choreographin andere seien &quot;als die, die ein klassisch-ausgebildeter Balletttänzer entwickelt hat und denen er sich verschrieben hat.&quot;&lt;ref&gt;https://www.change.org/p/rettet-das-staatsballett-save-staatsballett&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Privatleben ==<br /> Waltz ist die Tochter eines [[Architekt]]en und einer [[Galerist]]in. Sie hat vier Geschwister.&lt;ref&gt;Hans Georg Bögner: ''Tanzgespräch VII: Sasha Waltz.'' In: Deutsches Tanzarchiv Köln. SK Stiftung Kultur (Hrsg.). ''TanzGespräche. Zeitgenössischer Tanz im Dialog.'' M7 Verlag KBE Kiosk-Buch-Event, Köln 2000, ISBN 3-934511-13-9, S. 136.&lt;/ref&gt; Mit fünf Jahren bekam Waltz ihren ersten Unterricht in [[Ausdruckstanz]] bei Waltraud Kornhaas in Karlsruhe. Es folgten Kurse in [[Ballett]] und [[Modern Dance]]. In ihrer Kindheit und Jugend wollte Waltz Malerin werden. Erst ein Workshop von Laurie Booth, den sie mit 16 in Freiburg besuchte, brachte sie zu dem Entschluss Tänzerin zu werden.&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 33.&lt;/ref&gt; Waltz ist mit [[Jochen Sandig]] verheiratet. Sie haben einen Sohn László (*&amp;nbsp;1997) und eine Tochter Sophia (*&amp;nbsp;2002).&lt;ref name=&quot;Munzinger&quot;&gt;''Sasha Waltz''. In: Munzinger-Archiv, 39/2008. Munzinger-Biographie: [Elektronische Ressource].&lt;/ref&gt; Ihre Kinder treten zum Teil in Sasha Waltz’ Bühnenstücken auf, wie zum Beispiel in ''Medea'' (2007). Seit den Anfängen ihres Berufslebens arbeitet Waltz mit Sandig und ihrer Schwester Yoreme Waltz zusammen. Mit Sandig teilt sie sich die künstlerische Leitung von ''Sasha Waltz &amp; Guests'', außerdem ist Sandig Geschäftsführer der Kompanie. Yoreme Waltz ist als Dramaturgin bei ''Sasha Waltz &amp; Guests'' tätig.<br /> <br /> == Werdegang==<br /> === Ausbildung ===<br /> Nach dem Abitur studierte Waltz von 1983 bis 1986 Tanz an der ''School For New Dance Development''&lt;ref&gt;[http://www.theaterschool.nl/ Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten]&lt;/ref&gt; in [[Amsterdam]]. Daran schloss sich eine Weiterbildung in [[New York City|New York]] von 1986 bis 1987 an. In New York war sie als Tänzerin in den Kompanien von Pooh Kaye, Yoshiko Chuma &amp; School Of Hard Knocks und Lisa Kraus &amp; Dancers engagiert. Es folgte eine Zusammenarbeit mit Choreografen, Bildenden Künstlern und Musikern, darunter [[Tristan Honsinger]], Frans Poelstra, Mark Tompkins und David Zambrano. Während ihrer Ausbildung in Amsterdam und New York schuf Waltz ihre ersten eigenen Choreografien, darunter ''Das Meer in mir'' (1985), ''Goldstaub'' (1986), ''How come we go'' (1987), ''Schwarze Sirene'' (1987) und ''Rifle'' (1987).<br /> <br /> ===1990er Jahre ===<br /> 1992 erhielt Waltz ein Stipendium des [[Künstlerhaus Bethanien]] in Berlin als [[Artist in Residence]]. Hier entstanden ihre ersten fünf ''Dialoge'' in Zusammenarbeit mit den Tänzern Frans Poelstra, [[Nasser Martin-Gousset]], Takako Suzuki, Kitt Johnson, Carme Renalias und David Zambrano sowie den Musikern [[Tristan Honsinger]], [[David Moss (Musiker)|David Moss]], [[Dietmar Diesner]], [[Sven-Åke Johansson]] und [[Peter Hollinger]]. Waltz zeigte an verschiedenen Orten in Berlin eigene Tanzproduktionen, darunter die Soli ''False Trap'' ([[Tanzfabrik Berlin]], 1991) und ''Paulinchen – allein zu Haus'' ([[Kunsthaus Tacheles]], 1996) sowie das Duett ''Bungalow'' ([[Hackesche Höfe|Hackesche Höfe]], 1993). Außerdem entstand die ''Travelogue-Trilogie'' mit ''Twenty to Eight'' (1993), ''Tears Break Fast'' (1994) und ''All Ways Six Steps'' (1995). Nach der Premiere von ''Twenty to eight'' 1993 gründete Waltz ''Sasha Waltz &amp; Guests'', um mit dem Stück auf der [[Tanzplattform Deutschland|Tanzplattform]] in Berlin 1994 aufzutreten. ''Sasha Waltz &amp; Guests'' tourte mit der ''Travelogue-Trilogie'' durch Europa und im Jahr 1995 mit Unterstützung des [[Goethe-Institut]]s durch Nordamerika und Kanada (u.&amp;nbsp;a. Atlanta, New York, Chicago, Montreal, Houston und Los Angeles). 2007 studierte eine neue Tänzergeneration das erste Stück der Trilogie ''Twenty to eight'' ein. Es ist seitdem im Repertoire der Kompanie und wird regelmäßig aufgeführt.<br /> <br /> ===Sophiensaele Berlin ===<br /> 1996 gründete Waltz mit Sandig, [[Jo Fabian]] und Dirk Cieslak die [[Sophiensaele]] als „eine der ersten spartenübergreifenden Produktions- und Spielstätten in freier Trägerschaft“.&lt;ref name=&quot;nachtkritik.de&quot;&gt;[http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&amp;view=article&amp;id=4629%3Asophiensaele-berlin-sanierung-und-neue-kuenstlerische-leitung-ab-2011&amp;catid=126%3Ameldungen&amp;Itemid=40 ''Überlebensnotwendige Maßnahmen''.] Pressemitteilung auf [[nachtkritik.de]], 1. September 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; Zur Eröffnung zeigte Waltz das Stück ''Allee der Kosmonauten'' (1996). Sie wurde als „aufregendste Erneuerin des Tanztheaters seit [[Pina Bausch]]“ bezeichnet.&lt;ref name=&quot;Munzinger&quot; /&gt; Das Stück über den trostlosen Alltag in einer Plattenbausiedlung, für das Sasha Waltz u.&amp;nbsp;a. Bewohner in [[Berlin-Marzahn]] interviewte, wurde zum 34. [[Berliner Theatertreffen]] (1997) eingeladen und war im selben Jahr offizieller deutscher Beitrag beim Theaterfestival ''Theater der Nationen'' in [[Seoul]]. 1999 tourte Waltz mit ''[[Allee der Kosmonauten (Choreografie)|Allee der Kosmonauten]]'' auf Einladung des Goethe-Institutes durch Indien. Die Verfilmung der Produktion unter der Leitung von Waltz im Jahr 2000 wurde mit dem [[Adolf-Grimme-Preis 2000|Adolf-Grimme-Preis]] ausgezeichnet.<br /> <br /> Nach ''Allee der Kosmonauten'' kreierte Waltz ''Zweiland'' (1997), ''Na Zemlje'' (1998) und ''Dialoge ’99/I'' in den Sophiensaelen, bevor sie an die [[Schaubühne am Lehniner Platz]] wechselte.<br /> <br /> Sasha Waltz ist bis heute mit [[Amelie Deuflhard]] und [[Jochen Sandig]] Gesellschafterin der Sophiensaele. Auf der Basis eines neuen Mietvertrags für 15&amp;nbsp;Jahre ab 2011, der Sanierung des Gebäudes durch Mittel der [[Stiftung Deutsche Klassenlotterie]] und der Gründung eines neuen Teams zur künstlerischen Leitung haben die drei Gesellschafter die zunächst fragliche&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/haben-die-sophiens-le-eine-zukunft--der-kulturmanager-und-gesellschafter-jochen-sandig-will-ein-haus-der-jungen-talente-aus-ihnen-machen-abgeben-heisst-aufgeben,10810590,10717842.html ''Abgeben heißt Aufgeben''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 20. Mai 2010&lt;/ref&gt; Weiterführung der Sophiensaele über 2010 hinaus beschlossen.&lt;ref name=&quot;nachtkritik.de&quot; /&gt;<br /> <br /> === Schaubühne ===<br /> 1999 ging Waltz als erste Choreografin an die [[Schaubühne am Lehniner Platz]] und übernahm zusammen mit [[Thomas Ostermeier]], Jens Hillje und Jochen Sandig die künstlerische Leitung. Am 22. Januar 2000 eröffnete die Schaubühne mit zwei Premieren unter der neuen Leitung: Thomas Ostermeier zeigte [[Lars Norén]]s ''Personenkreis 3.1.'' in deutscher Erstaufführung. Sasha Waltz präsentierte die Uraufführung von ''Körper'', das eine Einladung zum 37. [[Berliner Theatertreffen]] (2000) erhielt und dessen spartenübergreifender Ansatz einen symbolischen Neubeginn für die Schaubühne darstellte,&lt;ref name=&quot;Cramer&quot;&gt;Franz Anton Cramer: [http://www.sarma.be/text.asp?id=1224 ''Nach langem Warten: Auftritt Körper''.] In: ''[[Märkische Allgemeine]]'', Januar 2000. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; die seit 1970 von [[Peter Stein]]s [[Sprechtheater]] geprägt wurde.<br /> <br /> [[Datei:Körper Bernd Uhlig 2007.jpg|miniatur|''Körper'' – [[Schaubühne am Lehniner Platz]], Berlin]]<br /> <br /> ''Körper'', erster Teil der gleichnamigen Trilogie. Die Kritik würdigte die eindringlichen Bilder, „etwa dann, wenn die 14 Tänzerinnen und Tänzer fast nackt in einen großen senkrecht aufgestellten Glaskasten kriechen, wenn ihre Leiber sich umeinander winden und an den Scheiben plattgedrückt werden. Wie große Reptilien in einem Aquarium ohne Wasser, von unheimlicher Intimität und Befremdlichkeit zugleich.“&lt;ref&gt;Anke Dürr: ''[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,712942,00.html „Körper“ in Berlin. Tanz die Leber!]'' In: [[Spiegel Online]], 21. August 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; Die ''[[Berliner Zeitung]]'' sprach von „Zauberszenen“ und „einer neuen, nie gesehenen Schönheit“&lt;ref&gt;Arno Widmann: [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/koerper,10810590,9819504.html ''Körper''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 26. Juli 2000.&lt;/ref&gt; Andere Pressestimmen vermissten die narrativen Elemente&lt;ref&gt;Anke Dürr: ''[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,712942,00.html „Körper“ in Berlin. Tanz die Leber!]'' [[Spiegel Online]], 21. August 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; und kritisierten die bloße Aneinanderreihung von Szenen, die „nicht in ein choreographisches bzw. inszenatorisches Ganzes“ fügen.&lt;ref name=&quot;Cramer&quot; /&gt;<br /> <br /> Erstmals im Theaterraum der Schaubühne zu choreografieren, war für Waltz wichtig bei der Abkehr vom Stil früherer Arbeiten:<br /> {{Zitat|Durch die schiere Größe des Bühnenraums bin ich weg von diesem Intimen der vorherigen Stücke. Ich hatte das Gefühl, hier gibt es solche Abstände, das geht nicht. Ich weiß nicht, ob ich ‚Körper‘ gemacht hätte, wenn ich nicht an die Schaubühne gegangen wäre. Dadurch, dass ich in diesen Raum gegangen bin, hat sich etwas anderes, Neues entwickelt. Durch diese gigantische Höhe, diese Tiefe, das ist gar kein wirklicher Theaterraum. Es gab allerdings auch andere, inhaltliche Gründe.|ref=&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 59.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Auch wenn die Produktion nach Meinung der Presse weit entfernt gewesen sei von einem „Meisterwerk“&lt;ref&gt;Horst Vollmer: ''[http://www.tanznetz.de/kritiken.phtml?page=showthread&amp;aid=40&amp;tid=2368 Körper-Schau-Bühne. Berlin: Sasha Waltz fängt ganz neu an.]'' ''Tanznetz.de'', 22. Januar 2000. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; oder „Tanzereignis“,&lt;ref name=&quot;Cramer&quot; /&gt; ''Körper'' galt als vielversprechender Neubeginn und entfaltete eine nachhaltige Wirkung, nicht zuletzt beim Publikum: In Berlin avancierte es zur „beliebtesten Produktion des Hauses“.&lt;ref name=&quot;Munzinger&quot; /&gt; Gemessen an der Zahl der Aufführungen und Reichweite der Tourneen weltweit ist es das erfolgreichste Stück der Kompanie Sasha Waltz &amp; Guests.&lt;ref&gt;Anke Dürr: ''[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,712942,00.html „Körper“ in Berlin. Tanz die Leber!]'' [[Spiegel Online]], 21. August 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach ''Körper'' folgten die beiden anderen Teile der Trilogie: ''S'' (2000) und ''noBody'' (2002).<br /> <br /> An der Schaubühne kreierte Waltz die Installation ''insideout'' (2003)&lt;ref&gt;Katrin Bettina Müller: [http://www.taz.de/pt/2006/11/24/a0233.1/text.ges,1 Rekonstruktion des Labyrinths.] In: ''[[die tageszeitung|taz]]'', 24. November 2006.&lt;/ref&gt; für die [[Kulturhauptstadt Europas|Kulturhauptstadt]] [[Graz]] (2003) sowie ''Impromptus'' (2004) und ''Gezeiten'' (2005). ''Impromptus'' entstand in der Auseinandersetzung mit der Musik von [[Franz Schubert]]. <br /> <br /> Im Jahr 2004 verließ Waltz nach einem Streit mit Thomas Ostermeier die Schaubühne, „um mehr Selbständigkeit, künstlerischen Freiraum und Kooperationsmöglichkeiten zu erhalten“&lt;ref name=&quot;Munzinger&quot; /&gt;. Sie gründete mit Jochen Sandig und Yoreme Waltz die Kompanie ''Sasha Waltz &amp; Guests'' neu. Mit der Schaubühne schloss sie einen Vertrag, der die Kompanie verpflichtet, dort 25 Aufführungen pro Jahr zu spielen.&lt;ref&gt;[http://sashawaltz.com/index.php?lg=de&amp;main=Compagnie&amp;site=03:00:00&amp;id=35&amp;part= Website der Sasha Waltz &amp; Guests GmbH]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sasha Waltz &amp; Guests ===<br /> Waltz und Jochen Sandig gründeten 1993 ihre Tanzkompanie. Einzelne Mitglieder arbeiten auch als selbständige Produzenten, etwa [[Nasser Martin-Gousset]], Tänzer der ''Travelogue-Trilogie'', dessen eigene Stücke ''Sasha Waltz &amp; Guests'' koproduzierte. Weitere assoziierte Choreografen sind Charlotte Engelkes, Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola und Luc Dunberry, die ebenfalls Tänzer in Sasha Waltz’ Kompanie waren bzw. sind.<br /> <br /> 2005, nach der Zeit an der Schaubühne, wurde ''Sasha Waltz &amp; Guests'' als unabhängiges Kulturunternehmen mit 25 festen und 40 freien Mitarbeitern neu gegründet. 2011 hat die Kompanie 17 Stücke im Repertoire. Pro Jahr werden rund 100 Vorstellungen weltweit gezeigt. Das Unternehmen umfasst dabei insgesamt 15 Ensemblemitglieder, 33 Repertoire-Tänzer und 17 Mitarbeiter. Außerdem sind seit der Gründung 1993 rund 150 Gäste mit der Kompanie verbunden.&lt;ref&gt;[http://sashawaltz.com/index.php?lg=de&amp;main=Compagnie&amp;site=03:00:00&amp;id=35&amp;part= Website der Sasha Waltz &amp; Guests GmbH], abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit der Neugründung wird ''Sasha Waltz &amp; Guests'' vom [[Land Berlin]] mit einem eigenen Haushaltstitel institutionell gefördert. Bis 2009 erhielt die Kompanie 675.000 Euro pro Jahr,&lt;ref name=&quot;Tsp.2009-09-16&quot;&gt;Frederik Hanssen: [http://www.tagesspiegel.de/kultur/blutgraetsche/1600382.html ''Blutgrätsche''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 16. September 2009.&lt;/ref&gt; seit 2010 sind es 975.000 Euro pro Jahr.&lt;ref&gt;[http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&amp;task=view&amp;id=3329&amp;Itemid=1 ''Öffentliches Ja zum zeitgenössischen Tanz''] Pressemitteilung auf [[nachtkritik.de]], 7. Oktober 2009. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Rahmen des ''Tanzschwerpunkt Berlin'' fördert der [[Hauptstadtkulturfonds]] die Kompanie zusätzlich. 2004 betrug die Fördersumme 360.000 Euro und war für die Realisierung von ''Dido &amp; Aeneas'' und zwei ''Dialoge''-Projekte bestimmt.&lt;ref&gt;[http://www.berlin.de/imperia/md/content/senwfk/pdf-dateien/hkf/hkf_projekte_i2005.pdf Veröffentlichung des Hauptstadtkulturfonds] (PDF) abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; 2005 bis 2007 erhielt Sasha Waltz &amp; Guests eine dreijährige Förderung, im ersten Jahr in Höhe von 575.000 Euro,&lt;ref&gt;[http://www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de/index.php?id=222 Veröffentlichung des Hauptstadtkulturfonds], abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; in den folgenden zwei Jahren in Höhe von 875.000 Euro.&lt;ref&gt;[http://www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de/index.php?id=240 Veröffentlichung des Hauptstadtkulturfonds], abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de/index.php?id=231 Veröffentlichung des Hauptstadtkulturfonds], abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; Danach entschied der Hauptstadtkulturfonds die Fortführung der Förderung in Höhe von 875.000 Euro pro Jahr. Diese wurde zunächst für die Jahre 2008 und 2009 zugesichert&lt;ref&gt;[http://www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de/index.php?id=245 Veröffentlichung des Hauptstadtkulturfonds], abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; und später bis einschließlich 2011 festgesetzt.&lt;ref&gt;[http://www.hauptstadtkulturfonds.berlin.de/index.php?id=248 Veröffentlichung des Hauptstadtkulturfonds], abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese Förderung durch öffentliche Gelder deckt ca. 40&amp;nbsp;Prozent der Kosten von Sasha Waltz &amp; Guests. Durch Gastspiele und internationale Koproduktionen erwirtschaft die Kompanie 60&amp;nbsp;Prozent selbst.&lt;ref name=&quot;Tsp.2009-09-16&quot; /&gt;<br /> <br /> Proben- und Aufführungsort von ''Sasha Waltz &amp; Guests'' ist seit 2006 das [[Radialsystem&amp;nbsp;V]].&lt;ref&gt;''[http://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2153995 Sasha Waltz &amp; Co. bauen neues Zentrum Berlins.]'' [[Tagesspiegel]], 21. März 2006. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt; Als Vorsitzende des Kuratoriums der ''Radial Stiftung'' war Waltz an deren Gründung beteiligt. Sie eröffnete das neue Haus mit der Arbeit ''Dialoge&amp;nbsp;06 – Radiale Systeme''.<br /> <br /> Im Februar 2013 gab Waltz bekannt, sie wolle Berlin verlassen und &quot;einen neuen Standort für eine solide und langfristig tragfähige Situation für die Arbeit des Ensembles [...] finden&quot;&lt;ref&gt;http://www.zeit.de/kultur/2013-02/sasha-waltz-berlin&lt;/ref&gt;, was sie dann allerdings nicht tat. Sie begründete den Wunsch des Weggehens mit unerträglichen finanziellen Belastungen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.wdr3.de/kulturnachrichten/kulturnachrichten1058.html | wayback=20150218155405 | text=WDR 3 (Westdeutscher Rundfunk) ''Kulturnachrichten'' vom 5. Februar 2013}}, abgerufen am 6. Februar 2013&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Sasha Waltz &amp; Guests'' wurde 2013 zum ''Kulturbotschafter der Europäischen Union'' ernannt.&lt;ref&gt;[http://theaterderzeit.de/blog/meldungen/auszeichnung/sasha_waltz_%26_guests_ist_eu-kulturbotschafter_2013_strich_eine_ehrung_f%C3%BCr_interkulturelles_und_generations%C3%BCbergreifendes_k%C3%BCnstlerisches_schaffen/ TDZ (Theater der Zeit) ''Meldungen'' vom 3. Mai 2013], abgerufen am 18. Februar 2015&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Choreografische Oper ===<br /> [[Datei:Dido&amp;Aeneas Sebastian Bolesch 2005.jpg|miniatur|''Dido &amp; Aeneas'' (2005)]]<br /> <br /> Seit der Neugründung 2005 widmen sich Waltz und ihre Kompanie vor allem der Kreation von Opernchoreografien. Mit ''Dido &amp; Aeneas'' (2005) entwickelte Waltz erstmals eine Choreografie für eine Oper und schuf damit eine neue Verknüpfung von Musik, Gesang und Tanz. Ihr Ansatz war es, die Künste gleichberechtigt einzusetzen und das „Statische des Geschehens in gängigen Opernformen“ aufzulösen.&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 71.&lt;/ref&gt; In der Folge produzierte sie weitere Stücke, in denen Sänger, Choristen, Musiker und Tänzer in ein [[Gesamtkunstwerk]] eingebettet sind. Mit diesen Kreationen begründete Waltz „ihr ganz eigenes OpernTanzTheater“,&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 70.&lt;/ref&gt; wenn nicht sogar ein neues Genre – die choreografische Oper.&lt;ref&gt;Irmela Kästner: ''[https://www.welt.de/welt_print/vermischtes/hamburg/article5708084/Vereint-in-einer-einzigen-grossen-Bewegung.html Vereint in einer einzigen großen Bewegung.]'' [[Welt am Sonntag]], 3. Januar 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Dido &amp; Aeneas'' nach der [[Dido and Aeneas|gleichnamigen Oper]] von [[Henry Purcell]] in Koproduktion mit der [[Akademie für Alte Musik Berlin]] feierte Premiere im ''Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg'' und entwickelte sich zu einer der international erfolgreichsten Opernproduktionen der Kompanie mit rund 50 Vorstellungen in 15 Ländern.<br /> <br /> Im September 2007 fand in der [[Staatsoper Unter den Linden]] Berlin die Deutschlandpremiere der Opernchoreografie ''Medea'' statt, zum musikalischen Werk von [[Pascal Dusapin]] auf der Grundlage des Textes ''medeamaterial'' von [[Heiner Müller]], auch dies eine Koproduktion mit der Akademie für Alte Musik Berlin.<br /> <br /> Die Uraufführung von ''Romeo et Juliette'' folgte im Oktober 2007 an der [[Opéra Bastille]] in Paris. Die musikalische Leitung dieser Oper von [[Hector Berlioz]] übernahm [[Waleri Abissalowitsch Gergijew|Waleri Gergiew]].<br /> <br /> Im darauf folgenden Jahr präsentierten ''Sasha Waltz &amp; Guests'' die Opernchoreografie ''Jagden und Formen'' (2008) zur Musik von [[Wolfgang Rihm]]. Das Werk feierte seine Uraufführung im Mai 2008 im Rahmen der ''Frankfurter Positionen 2008'' im [[Schauspiel Frankfurt]].<br /> <br /> [[Datei:Continu Sebastian Bolesch 2010.jpg|miniatur|''Continu'' (2010)]]<br /> <br /> ''Continu'' heißt eine weitere Arbeit von Waltz in dieser Reihe, im Jahr 2010 in der Schiffbauhalle Zürich uraufgeführt. Den musikalischen Mittelpunkt bildete dieses Mal die [[Sinfonie]] ''Arcana'' von [[Edgar Varèse]]. Die Produktion verarbeitet Material aus zehn Jahren Kompanie-Geschichte und enthält u.&amp;nbsp;a. Elemente aus den [[#Dialoge|Museumsbespielungen]] in [[Neues Museum Berlin|Berlins Neuem Museum]] und im [[MAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo|MAXXI-Museum]] in Rom (2009).<br /> <br /> Die besonderen Merkmale der spartenübergreifenden Inszenierungen von Waltz beschreibt Thomas Hahn in einer Kritik zu ihrer Opernchoreografie ''Passion'' (2010) zur Musik von [[Pascal Dusapin]], die am 6. Oktober 2010 am [[Théâtre des Champs-Élysées]] in Paris uraufgeführt wurde:<br /> {{Zitat|Waltz baut Brücken, ganz körperlich, wenn Hannigans Haar in den Orchestergraben fällt, wenn Musiker plötzlich auf der Bühne wandeln, wenn die so wunderbar musikalischen Tänzer Lei oder Lui tragen oder stützen, schubsen oder schieben, wenn Georg Nigl rhythmisch klatscht und die Musiker einfallen. Was ist eine ‚choreografische Oper‘? Sie ist ‚Passion‘!|ref=&lt;ref&gt;Thomas Hahn: ''[http://www.kultiversum.de/Tanz-Premieren/Passion-Sasha-Waltz-Paris-Hoellisch-kosmisch.html Höllisch komisch.]'' kultiversum.de, 6. Oktober 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Im selben Jahr entstand ''Métamorphoses'' (2010) mit dem Solistenensemble Kaleidoskop, das ebenso wie ''Sasha Waltz &amp; Guests'' als Hausensemble im [[Radialsystem V|Radialsystem V Berlin]] arbeitet. Der Abend, bestehend aus drei Duetten und drei Gruppenstücken, wurde dort auch zum ersten Mal gezeigt, am 19. November 2010.<br /> <br /> Die Oper ''Matsukaze'' von [[Toshio Hosokawa]] wurde von Sasha Waltz &amp; Guests am 3. Mai 2011 am [[Théâtre Royal de la Monnaie]] in Brüssel uraufgeführt. Das Werk, dessen Titel auf einen Klassiker des japanischen [[Nō-Theater]]s zurückgeht, ist eine Koproduktion mit dem Théâtre Royal de la Monnaie, dem Grand Théâtre de Luxembourg, der Staatsoper Unter den Linden und dem [[Teatr Wielki (Warschau)]].<br /> <br /> Waltz’ ''Choreographisches Konzert'' ''gefaltet'' mit der Musik von [[Mark Andre]] und [[Carolin Widmann]] war am 27. Januar 2012 die Eröffnungsvorstellung der [[Mozartwoche]] in [[Salzburg]], welches daraufhin im März 2012 in Berlin und im Mai 2012 in Zürich aufgeführt wurde.&lt;ref&gt;''Frauen in Flügeln''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung]]'', 29. Januar 2012, S. 22&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2014 entstand die neueste choreographische Oper ''Orfeo'' zur Musik Claudio Monteverdis. Am 3. September 2014 feierte ''Orfeo'' an der [[Dutch National Opera]] in Amsterdam Premiere.<br /> <br /> == Projekte ==<br /> === Dialoge ===<br /> Eine spezielle Projektreihe von Waltz sind die ''Dialoge'', Recherchen, die sie als Vorbereitung auf ein neues Stück erarbeitet und zur Aufführung bringt. <br /> <br /> Waltz’ erste ''Dialoge'' entstanden aus einem Bedürfnis nach Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Künstlern. Sie wurden als Orte der künstlerischen Begegnung und gemeinsamen Recherche initiiert. Teils stellten sie Vorstudien für spätere Stücke dar, teils waren sie [[Improvisation]]en.<br /> <br /> {{Zitat|Die interdisziplinären ‚Dialoge‘-Projekte bilden kreative Kraftzentren für die Arbeit von Sasha Waltz. Der Dialog findet auf vielfältigen Ebenen statt, im Mittelpunkt steht der freie Geist der Improvisation und die Lust am Experiment&amp;nbsp;[…]. Es sind kurze und intensive Begegnungen zwischen Musikern, Bildenden Künstlern, Tänzern und Choreographen in jeweils sehr spezifischen Räumen.|ref=&lt;ref&gt;Sasha Waltz: ''Cluster.'' Henschel Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89487-572-5, S. 88f.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Den Anfang bildeten fünf Studien zum Thema Alltag, die sie 1993 im Rahmen ihres Stipendiums im [[Künstlerhaus Bethanien]] in Berlin zeigte und als Recherchen für ihr Stück ''Twenty to eight'' dienten. 1999 griff Waltz in Vorbereitung auf ''Körper'', ihr Stück zur Wiedereröffnung der Schaubühne am Lehniner Platz, erneut auf das ''Dialoge''-Verfahren zurück und kreierte ''Dialoge ’99/I – Sophiensaele'' und ''Dialoge ’99/II – Jüdisches Museum''.<br /> <br /> Schließlich entstanden ihre ''Dialoge''-Projekte, beispielsweise die ''Dialoge ’99/II'' im [[Jüdisches Museum Berlin|Jüdischen Museum Berlin]] oder die ''Dialoge 06 – Radiale Systeme'',&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 24.&lt;/ref&gt; mit denen Sasha Waltz &amp; Guests das [[Radialsystem V]] eröffneten:<br /> {{Zitat|Über hundert Künstler sind beteiligt. Im gesamten Gebäude wird getanzt, musiziert und gesungen, nicht nur in den Theatersälen, auch im Keller, in den Fluren und auf den Dächern. Musik von Purcell, Telemann und Vivaldi weht durch die Hallen und Treppenhäuser, dazu Percussions von Xenakis und alte Choräle, und Tänzer lehnen stumm und regenslos an Glasscheiben, liegen auf Dächern, gleiten über den Boden. ‚Dialoge 06&amp;nbsp;– Radiale Systeme‘ ist eine gewaltige Raumerforschung, und es ist die Vorarbeit zu einer neuen Oper: ‚Medea‘ (2007).|ref=&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 10f.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Neben kleineren ''Dialogen'' gehören zu dieser Reihe also auch Projekte von größerem Ausmaß. Die ''Dialoge – Les grandes Traversées'' (2003, Bordeaux) zum zehnjährigen Jubiläum von ''Sasha Waltz &amp; Guests'' sind ein weiteres Beispiel. Hier waren fast alle Künstler beteiligt, die bis dato für die Kompanie gearbeitet hatten. Über drei Tage hinweg gab es ein zwölfstündiges Programm an mehreren Orten in der Stadt.<br /> <br /> Der Veranstaltungsort spielt vor allem bei den neueren ''Dialoge''-Projekten eine besondere Rolle. Meist finden die ''Dialoge'' nicht in einem Theater statt, sondern in leeren, öffentlichen Gebäuden. So waren die ''Dialoge I/99'' eine Erkundung des leergeräumten Festsaals der Sophiensæle. Die ''Dialoge II/99'' erforschten das Jüdische Museum bevor es eröffnet wurde. Die Auseinandersetzung mit diesen spezifischen Räumen und ihrer Architektur stellte dabei den Ausgangspunkt von Sasha Waltz’ Choreografie dar. Sasha Waltz über ihre Arbeit im Jüdischen Museum:<br /> {{Zitat|Daniel Libeskind hat die Wohnorte von Holocaust-Opfern wie ein Netzwerk durch seine Architektur gezogen. Er hat dafür bestimmte Fluchten und Linien entwickelt, und so ist das ganze Gebäude topographisch von den Biographien ermordeter Menschen durchzogen. Wir haben in unserer Arbeit versucht, den Wänden nachzuspüren und dieser Topographie zu folgen. Wenn man sich lange darin aufhält, dringt die Atmosphäre dieses Gebäudes physisch in einen ein, die beklemmende Geschichtlichkeit dieser Architektur mit all dem Beton, und wenn du nicht die richtige Tür nimmst, dann kommst Du nicht mehr heraus.|ref=&lt;ref&gt;Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1, S. 17.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Im Jahr 2001 wurde mit dem Stück ''S'' die entkernte Berliner Schaubühne von den Tänzern innen und außen mit körperlicher Bewegungskunst in Besitz genommen. Anlässlich der Eröffnung des [[Neues Museum Berlin|Neuen Museums]] in Berlin im März 2009 erprobten die Tänzer erneut die Wechselwirkung der Bewegung in einem leeren Gebäude (''Dialoge 09&amp;nbsp;– Neues Museum'').&lt;ref&gt;Foto: ''[http://www.tagesspiegel.de/images/263493-0-fa4814f5-jpg/1473622/2.jpg?format=format14 Tänzerinnen im Nordkuppelsaal.]'' [[Tagesspiegel]], März 2009, Abgerufen am 31. März 2011.&lt;br /&gt;Anna Pataczek: [http://www.tagesspiegel.de/kultur/nofretetes-vortaenzer/1473518.html ''Nofretetes Vortänzer''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 15. März 2009.&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Dialoge 09 - MAXXI Bernd Uhlig 2009.jpg|miniatur|''Dialoge 09&amp;nbsp;– MAXXI'' in Rom (2009)]]<br /> Zur inoffiziellen Eröffnung des ''Museo nazionale delle arti del XXI secolo'' (MAXXI) am 14. und 15. November 2009 in Rom ohne Exponate trat Sasha Waltz ebenfalls mit ihrem Ensemble auf.&lt;ref&gt;Julia Bonstein: ''[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,652856,00.html Sasha Waltz weiht Hadid-Bau ein.]'' [[Spiegel Online]], 2. Oktober 2009, Abgerufen am 31. März 2011.&lt;br /&gt;Paul Kreiner: [http://www.tagesspiegel.de/kultur/Architektur-Museen-Rom;art772,2950066 ''Roms Neues Nationalmuseum: Ein Sommernachtsraum''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 15. November 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Autorin Dorita Hannah schreibt über Waltz, ihre ''Dialoge'' und ihre Beziehung zur Architektur:<br /> {{Zitat|Sasha Waltz ist eine Künstlerin, die zur Architektur spricht und von ihr Antwort einfordert. Mit ihren Tänzern lauscht und antwortet sie auf ihre besonderen Akzente, ihr Gemurmel und auf die vielen Geschichten, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Diese fortdauernden ‚Dialoge‘ münden nicht nur in einzigartigen Veranstaltungen, die den eigentlichen Bereich der Darstellung erweitern und die Arbeit beeinflussen, sie suggerieren zugleich, das Potential der Darstellungsräume im 21. Jahrhundert zu überdenken.|ref=&lt;ref&gt;Sasha Waltz: ''Cluster.'' Henschel Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89487-572-5, S. 77.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> === Nachwuchsförderung ===<br /> Zur Förderung einer neuen Choreografengeneration hat ''Sasha Waltz &amp; Guests'' das Programm ''Choreographen der Zukunft'' ins Leben gerufen. Zwischen 2007 und 2010 war [[BASF]] Hauptsponsor der Programmreihe, bei der unter der künstlerischen Leitung von Waltz und Jochen Sandig assoziierte Choreografen in der Entwicklung ihrer Karriere unterstützt wurden.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Projekte im Rahmen des Förderprogramms ''Choreographen der Zukunft''&lt;ref&gt;[http://www.theaterkompass.de/index.php?id=227&amp;tx_ttnews&amp;#91;tt_news&amp;#93;=8803&amp;tx_ttnews&amp;#91;backPid&amp;#93;=224&amp;cHash=1 ''Sasha Waltz &amp; Guests: Choreographen der Zukunft.''] Theaterkompass.de, 15. Januar 2010. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://sashawaltz.com/index.php?lg=de&amp;main=Choreographen_der_Zukunft&amp;site=03:02:00 Website der Sasha Waltz &amp; Guests GmbH], Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;<br /> ! Jahr !! Künstler und Produktionen<br /> |-<br /> | 2008 ||<br /> Aufführungen im Radialsystem V Berlin sowie Theater im [[Pfalzbau]] Ludwigshafen:<br /> * Juan Kruz Diaz de Geraio Esnaola: ''ars melancholiae''<br /> * JirÌ Bartovanec: ''When my mind is rocking I know it’s 7''<br /> * Xuan Shi und Niannian Zhou: ''Parallel.'' ''Moving''<br /> * Nasser Martin-Gousset: ''Comedy''<br /> |-<br /> 2009 ||<br /> * Luc Dunberry: ''Aliens!'' – Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg, Radialsystem V Berlin<br /> * Renate Graziadei: ''Rückwärts'' – Radialsystem V Berlin<br /> * Xuan Shi und Niannian Zhou: ''Parallel'' – Radialsystem V Berlin<br /> * Takako Suzuki: ''Empire'' – semper kleine Szene / [[Semperoper|Semperoper Dresden]]<br /> |-<br /> | 2010 ||<br /> Aufführungen im Theater im Pfalzbau Ludwigshafen sowie Radialsystem V Berlin:<br /> * JirÌ Bartovanec: ''Aného''<br /> * Xuan Shi und Niannian Zhou: ''The sound of Qin''<br /> * Renate Graziadei: ''Rückwärts''<br /> * Fabián Barba: ''A Mary Wigman Dance Evening''<br /> Aufführungen im [[Festspielhaus Hellerau]] / Dresden<br /> * Takako Suzuki: ''Collavocation''<br /> |}<br /> <br /> Sasha Waltz über ihre Motivation, das Programm ins Leben zu rufen:<br /> {{Zitat|Meine ersten Produktionen wären ohne die Unterstützung eines Partners wie Jan Stelma, Intendant des Grand Theatre Groningen, nie zustande gekommen. Ich möchte diese Erfahrung weitergeben und sehe die Nachwuchsförderung von daher als einen Grundpfeiler meiner Arbeit als Choreographin an.|ref=&lt;ref&gt;''[http://www.openpr.de/news/178546/Sasha-Waltz-Guests-foerdert-gemeinsam-mit-BASF-Choreographen-der-Zukunft.html Sasha Waltz &amp; Guests fördert gemeinsam mit BASF Choreographen der Zukunft.]'' Pressemitteilung von ''Goldman Public Relations'', 19. Dezember 2007. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> 2010 erhielt Waltz den von der Stadt Leipzig verliehenen [[Friederike Caroline Neuber#Gedenken|Caroline-Neuber-Preis]], wobei die Jury ihre Entscheidung unter anderem mit ihrer Arbeit im Bereich der Nachwuchsförderung begründete: „Ihre Compagnie ‚Sasha Waltz &amp; Guests‘ steht […] für ein künstlerisches Kraftfeld, in dem junge Tänzer und Choreografen die Chance zur ästhetischen Auseinandersetzung und Weiterentwicklung erhalten.“&lt;ref&gt;''[http://www.leipzig.de/de/buerger/newsarchiv/2009/15683.shtml Sasha Waltz erhält Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig 2010.]'' Bürgerportal der Stadt Leipzig, 23. November 2009. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Außerdem initiierte Waltz gemeinsam mit Hannah Hegenscheid und Livia Patrizi 2007 eine Kindertanzgruppe im Radialsystem&amp;nbsp;V. Die daraus entstandene ''Kindertanzcompany'' ist eine Fortführung des vom [[Berliner Senat]] geförderten Projektes ''TanzZeit- Zeit für Tanz in Schulen'', in dem Waltz auch als Schirmherrin beteiligt ist.&lt;ref&gt;[http://www.tanzzeit-schule.de/kindertanzcompany.html ''Kindertanzcompany''.] TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen, Zeitgenössischer Tanz Berlin e.&amp;nbsp;V. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Solo für Vladimir Malakov ===<br /> Mit dem ''Solo für Vladimir Malakov '' stellten [[Wladimir Anatoljewitsch Malachow|Vladimir Malakhov]] und Waltz am 20. April 2006 im [[Haus der Kulturen der Welt]] ihr erstes gemeinsames Projekt während des Deutschen Tanzkongresses ''Wissen in Bewegung'' in Berlin vor. <br /> <br /> === Einheitsdenkmal ===<br /> Zusammen mit Milla und Partner hat Sasha Waltz im Rahmen der zweiten Wettbewerbsauslobung 2010 einen Entwurf für das geplante deutsche [[Freiheits- und Einheitsdenkmal]] in Berlin gestaltet. ''Bürger in Bewegung'' gewann trotz „verkitschtem Titel“&lt;ref&gt;Alexander Cammann: [http://www.zeit.de/2010/41/Wiedervereinigung-Einheitsdenkmal ''Einheitsdenkmal. Deutschland knie Dich nieder!''] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 41/2010.&lt;/ref&gt; einen der drei ersten Preise. Aufgrund der Empfehlung der Wettbewerbsjury wurden alle drei Entwürfe zunächst noch einmal überarbeitet. Am 13. April 2011 gab [[Kulturstaatsminister]] [[Bernd Neumann]] dann die endgültige Entscheidung bekannt: Das Einheitsdenkmal soll nach dem Entwurf von Milla und Waltz gebaut werden. Die Jury habe sich letztlich für ''Bürger in Bewegung'' entschieden, da es „die Thematik des Freiheits- und Einheitsdenkmals am besten und eindrucksvollsten löst“.&lt;ref&gt;Alexander Cammann: ''[http://www.bundesregierung.de/nn_1496/Content/DE/Artikel/2011/04/2011-04-13-freiheits-und-einheitsdenkmal.html Entscheidung beim Einheits- und Freiheitsdenkmal]'' Internetseite der Bundesregierung, 13. April 2011. Abgerufen am 1. Juli 2011.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei dem Entwurf handelt sich um einen großen, begehbaren Bogen, der in eine leichte Bewegung versetzt werden kann, wenn Besucher ihr Gewicht geschickt verteilen:<br /> {{Zitat|Das Konzept wurde in dem Geist geschaffen, dass jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch gestaltend auf die Gesellschaft einwirken kann. Die Besucher – die Bürger, die das gesamte Objekt in Bewegung setzen, werden dadurch selbst zum aktiven Teil des Denkmals. Damit wird auch ein sich ständig wandelnder choreographischer Ausdruck für die friedliche Revolution von 1989 formuliert.|ref=&lt;ref&gt;''[http://www.milla.de/projekt/items/52.html Einheitsdenkmal. Preisgekrönte Wettbewerbsteilnahme.]'' Internetseite der Milla &amp; Partner GmbH. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Der Beschluss, ein Einheitsdenkmal in Berlin zu bauen, stieß auf heftige Kritik. Ebenso wurden die beiden Wettbewerbe sowie die finale Entscheidung für den Entwurf von Milla und Waltz kontrovers diskutiert. [[Meinhard von Gerkan]] gab den Vorsitz der Jury ab – als Protest gegen das abzusehende Votum für ''Bürger in Bewegung'' im Verlauf der zweiten Wettbewerbsrunde. Der Entwurf ist für ihn „ein voyeuristisches, populistisches Spielzeug“, dessen Symbolik „vordergründig und missverständlich“ sei.&lt;ref&gt;''[http://www.sueddeutsche.de/kultur/jury-mitglied-ueber-das-einheitsdenkmal-missverstaendlich-kitschig-voyeuristisch-1.1091843 sueddeutsche.de]'' Interview auf dem Online-Portal der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]], 2. Mai 2011. Abgerufen am 2. Juli 2011.&lt;/ref&gt; [[Wolfgang Wippermann]] beschrieb den Entwurf unter anderem mit den Worten „Salatschüssel“, „Schwachsinn“ und „schlichtweg Kitsch“. Er sieht darin seine These bestätigt, dass die Denkmalsprache vorbei sei.&lt;ref&gt;{{ZDFmediathek| ID=1375018 | Titel=aspekte: Contra Einheitsdenkmal – Wolfgang Wippermann | Typ=video | Zugriffsdatum=2011-07-02 | Offline=2014-02-09}}&lt;/ref&gt; Der DDR-Bürgerrechtler und Mit-Initiator des Denkmalbaus [[Günter Nooke]] hingegen betrachtet ''Bürger in Bewegung'' als ein symbolisch „sehr stimmiges Denkmal“, das die Möglichkeit bietet, den Ort „einer neuen Bestimmung zuzuführen“.&lt;ref&gt;{{ZDFmediathek| ID=1375114 | Titel=aspekte: Pro Einheitsdenkmal – Günter Nooke | Typ=video | Zugriffsdatum=2011-07-02 | Offline=2014-02-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ausstellung am ZKM ===<br /> Vom 28. September 2013 bis zum 30. Januar 2014 zeigte das [[Zentrum für Kunst und Medientechnologie]] in Karlsruhe die Ausstellung ''Sasha Waltz - Installationen Objekte Performances'' mit Musik von Jonathan Bepler, Pascal Dusapin, Hans Peter Kuhn, Henry Purcell und Franz Schubert. Anlässlich ihres Geburtstages holte das ZKM die in Karlsruhe geborene Choreographin zurück in ihre Heimatstadt. Das 20-jährige Jubiläum der Compagnie ''Sasha Waltz &amp; Guests'' bildete den Anlass, ihr Werk in einem völlig neuen Kontext außerhalb der weltweiten Bühnen zu präsentieren. Die Choreographin hatte schon lange mit der Idee gespielt, diese Installations- und Multimedia-Elemente aus dem Bühnenkontext herauszulösen und als eigenständige Installationen zu präsentieren. Vom 27.−29. September 2013 fand das Eröffnungswochenende mit Performance-Programm der Compagnie Sasha Waltz &amp; Guests statt. Über die gesamte Ausstellungsdauer hinweg waren zu unterschiedlichen Tageszeiten Performances mit Tänzern, die von Sasha Waltz in einem Workshop am ZKM ausgewählt wurden, zu sehen. Insgesamt erlebten rund 60.000 Besucher in den vier Monaten Laufzeit die Ausstellung.<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * 1993: Stipendium des [[Künstlerhaus Bethanien]], Berlin<br /> * 1994: Kritikerpreis der [[Berliner Zeitung]] für ''Travelogue I – Twenty to Eight''<br /> * 1994: 2. Preis für Choreographie für ''Travelogue I – Twenty to Eight'' beim Internationalen Choreographen-Wettbewerb Groningen<br /> * 1997: Einladung zum 34. [[Berliner Theatertreffen]] mit ''Allee der Kosmonauten''<br /> * 1998: Kulturpreis der Berliner Zeitung<br /> * 1999: [[Deutscher Kritikerpreis]] für den Bereich Tanz<br /> * 2000: [[Adolf-Grimme-Preis 2000|Adolf-Grimme-Preis]] für ''Allee der Kosmonauten''<br /> * 2000: Einladung zum 37. Berliner Theatertreffen mit ''Körper''<br /> * 2000: ''Grand Prix 2000'' für ''Körper'' im Rahmen des Festivals [[BITEF]] in Belgrad<br /> * 2000: Nominierung des Films ''Körper'' für den [[Emmy Award]]<br /> * 2000: Preis des Verbands der Deutschen Kritiker in der Sparte Tanz<br /> * 2001: ''Grand Prix Scènes d’Ecran'' für den Film ''Körper'' in Brüssel<br /> * 2002: ''OPUS-Preis'' für „Bestes Bühnenbild des Jahres“ für ''insideout''<br /> * 2007: „Beste Choreographin“ der Spielzeit 2006/07, Kritikerumfrage der Fachzeitschrift ''[[Tanz (Zeitschrift)|ballettanz]]''<br /> * 2007: „Bemerkenswerteste Künstlerin“ in der Sparte Tanz der Spielzeit 2006/07, Kritikerumfrage der Zeitschrift des [[Deutscher Bühnenverein|Deutschen Bühnenvereins]] ''[[Die Deutsche Bühne]]''<br /> * 2007: Bronze für die Verfilmung von ''Dido &amp; Aeneas'' in der Kategorie „Performing Arts“ beim ''New York Festival''<br /> * 2008: Europäischer Theaterpreis 2008 ''New Theatrical Realities''<br /> * 2009: 1. Preis der Theaterkritikerumfrage der Zeitschrift ''Die Deutsche Bühne''<br /> * 2009: [[Preis der deutschen Schallplattenkritik]] 2009 für die DVD ''Dido &amp; Aeneas'' (2008, Arthaus Musik)<br /> * 2009: [[Ordre des Arts et des Lettres|Officier dans l’Ordre des Arts et des Lettres]]<br /> * 2010: [[Friederike Caroline Neuber#Gedenken|Caroline-Neuber-Preis]] der Stadt Leipzig<br /> * 2010: Erster Preis für den Entwurf ''Bürger in Bewegung'' für das geplante deutsche Einheitsdenkmal in Zusammenarbeit mit den Architekten Milla und Partner<br /> * 2011: [[Bundesverdienstkreuz]] am Bande&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/kultur/kunst/sasha-waltz-erhaelt-bundesverdienstkreuz-aid-1.1998855 ''Sasha Waltz erhält Bundesverdienstkreuz''] auf rp-online.de, 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Werke ==<br /> === Sasha Waltz ===<br /> * 1985: ''Das Meer in mir.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. Uraufführung (UA) in [[Amsterdam]].<br /> * 1986: ''Goldstaub.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. UA in Amsterdam.<br /> * 1987: ''How come we go.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. Musik: Tristan Honsinger. UA in Amsterdam.<br /> * 1987: ''Schwarze Sirene.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. UA in Amsterdam.<br /> * 1987: ''Rifle.'' Tanz/Choreografie: Ronald Fleming, Sasha Waltz, David Zambrano. UA in [[New York City|New York]].<br /> * 1987: ''David und Goliath.'' Tanz/Choreografie: Ronald Fleming, Sasha Waltz, David Zambrano. UA in [[Caracas]], [[Venezuela]].<br /> * 1990: ''Anna hat kein Heimweh mehr.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz.<br /> * 1991: ''Morgen war sie sprachlos.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz.<br /> * 1991: ''False Trap.'' Tanz/Choreografie: Sasha Waltz. Musik: Micha Schilling. UA in der Tanzfabrik Berlin.<br /> * 1993: ''Bungalow.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. Choreographie/Tanz: Sasha Waltz, Takako Suzuki. Musik: Peter Hollinger. UA in den [[Hackesche Höfe|Hackeschen Höfe Berlin]].<br /> * 1994: ''Paulinchen – allein zu Haus.'' Tanz/Choreografie: Sasha Waltz. Musik: Jochen Sandig. UA im [[Kunsthaus Tacheles|Kunsthaus Tacheles Berlin]].<br /> * 2006: ''Fantasie.'' Musik: Franz Schubert. Choreografie für das Tanzensemble der [[Opéra de Lyon]].<br /> * 2006: ''Solo für Vladimir Malakhov'' UA am 20. April 2006 im [[Haus der Kulturen der Welt|Haus der Kulturen der Welt Berlin]].<br /> * 2014: ''Tannhäuser.'' Oper von Richard Wagner. Regie/Choreografie: Sasha Waltz. Musikalische Leitung: Daniel Barenboim. Musik: Staatsopernchor und Staatskapelle Berlin. UA am 12. April 2014 in der [[Staatsoper im Schiller Theater Berlin]].<br /> <br /> === Sasha Waltz &amp; Guests ===<br /> * 1993: ''Twenty To Eight.'' Uraufführung (UA) im Grand Theatre [[Groningen]]. Erster Teil der „Travelogue-Trilogie“.<br /> * 1994: ''Tears Break Fast.'' UA im [[Podewil|Podewil Berlin]]. Zweiter Teil der „Travelogue-Trilogie“.<br /> * 1995: ''All Ways Six Steps.'' UA im [[Hebbel am Ufer|Theater am Halleschen Ufer]]. Dritter Teil der „Travelogue-Trilogie“.<br /> * 1996: ''Allee der Kosmonauten.'' UA in den [[Sophiensaele|Sophiensaelen Berlin]].<br /> * 1997: ''Zweiland.'' UA in den Sophiensaelen im Rahmen der 48. [[Berliner Festspiele]].<br /> * 1998: ''Na Zemlje'' (''Auf Erde''). UA in den Sophiensaelen. Deutsch-russische Koproduktion.<br /> * 1998: ''Rötung.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. Tanz/Choreografie: Benoit Lachambre, Robert Meilleur. Sophiensaele Berlin.<br /> * 2000: ''Körper.'' Stück für 13 Tänzer. UA am 22. Januar 2000, [[Schaubühne am Lehniner Platz]]. Produktion: Schaubühne Berlin. Koproduktion: Théâtre de la Ville Paris.<br /> * 2001: '''''S'''''. UA in der Schaubühne am Lehniner Platz.<br /> * 2002: ''noBody.'' UA am 23. Februar 2002 in der Schaubühne am Lehniner Platz. Koproduktion: [[Festival von Avignon|Festival d’Avignon]]. Adaption für den Cour d’honneur des [[Papstpalast (Avignon)|Papstpalastes]] in [[Avignon]], 19. – 29. Juli 2002.<br /> * 2003: ''insideout.'' Entwicklung für ''Graz Kulturhauptstadt 2003''. UA am 19. September 2003 in [[Graz]], Deutschlandpremiere am 10. Oktober 2003 in Berlin.<br /> * 2004: ''Impromptus.'' UA in der Schaubühne am Lehniner Platz.<br /> * 2004/2005: ''Dido &amp; Aeneas.'' Opernprojekt nach der Musik und Motiven von [[Henry Purcell]].<br /> * 2005: ''Gezeiten.'' UA am 19. November 2005 in der Schaubühne am Lehniner Platz.<br /> * 2007: ''Medea.'' UA am 23. Mai 2007 im Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg&lt;br /&gt;Auf Grundlage der Oper ''medeamaterial'' von [[Pascal Dusapin]] (Musik) / [[Heiner Müller]] (Text),<br /> * 2007: ''Roméo et Juliette.'' UA am 5. Oktober 2007 an der [[Pariser Oper]].&lt;br /&gt;Choreografie zur Symphonie von [[Hector Berlioz]].<br /> * 2008: ''Jagden und Formen.'' UA am 7. Mai 2008 im [[Schauspiel Frankfurt]] im Rahmen der ''Frankfurter Positionen 2008''. Musik: [[Wolfgang Rihm]].<br /> * 2010: ''Continu.'' UA am 20. Juni 2010 in der Schiffbauhalle Zürich. Mit Elementen aus den Museumsbespielungen in Berlins Neuem Museum und im MAXXI Rom.<br /> * 2010: ''Passion.'' Oper von [[Pascal Dusapin]]. UA am 6. Oktober 2010 am [[Théâtre des Champs-Élysées]] in Paris.<br /> * 2010: ''Métamorphoses.'' Regie/Choreografie: Sasha Waltz. Musik: Solistenensemble Kaleidoskop. UA am 19. November 2010 im [[Radialsystem V|Radialsystem V Berlin]].<br /> * 2011: ''Matsukaze.'' Oper von [[Toshio Hosokawa]]. UA am 3. Mai 2011 am [[Théâtre Royal de la Monnaie]], Brüssel. Koproduktion: Théâtre Royal de la Monnaie, Grand Théâtre de Luxembourg, [[Staatsoper Unter den Linden]] und [[Teatr Wielki (Warschau)]].<br /> * 2013: ''[[Sacre]].'' Neuchoreografie des Balletts ''[[Le Sacre du Printemps]]'' von [[Igor Strawinski]], UA 13. Mai 2013 am [[Mariinski-Theater]] in St. Petersburg, in einer Gegenüberstellung mit der rekonstruierten Originalchoreografie von [[Vaslav Nijinsky]]; zweite Aufführung des Doppelprogramms in gleicher Besetzung im [[Théâtre des Champs-Élysées]] Paris am 29. Mai 2013, dem 100. Jahrestag der Erstaufführung&lt;ref&gt;Projektbeschreibung auf der [http://www.sashawaltz.de/index.php?lg=de&amp;main=Home&amp;site=01:00:00&amp;id=80 Website Sasha Waltz]&lt;/ref&gt;. 2014 UA in der Besetzung Sasha Waltz &amp; Guests am [[Brüsseler Opernhaus La Monnaie/De Munt]] gemeinsam mit der Choreographie ''Jagden und Formen.'' Deutsche UA 27. Oktober 2014 in einem kombinierten Abend mit der ''Scène d'Amour'' aus ''Roméo et Juliette'' von Hector Berlioz und der Uraufführung der Choreographie ''L'Après-midi d'un faune'' zur Musik Debussys.<br /> * 2014: ''Orfeo.'' Oper von Claudio Monteverdi. Regie/Choreografie: Sasha Waltz. UA am 3. September 2014 in der [[Dutch National Opera Amsterdam]]. Koproduktion: Dutch National Opera Amsterdam, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Bergen International Festival und [[Opéra de Lille]].<br /> <br /> '''Dialoge-Projekte'''<br /> * 1993: ''Dialoge – Künstlerhaus Bethanien (showings I-V).'' Berlin.<br /> * 1999: ''Dialoge ‘99/I – Sophiensaele.'' Berlin.<br /> * 1999: ''Dialoge ‘99/II – Jüdisches Museum.'' Berlin.<br /> * 2000: ''Dialoge – La chapelle des Pénitents blancs.'' Festival d’Avignon.<br /> * 2000: ''Dialoge – Schaubühne am Lehniner Platz.'' Berlin.<br /> * 2001: ''Dialoge – Bombay.'' Indien.<br /> * 2001: ''Dialoge 17–25/4.'' Schaubühne am Lehniner Platz Berlin.<br /> Das Projekt ''17–25/4'' eignete sich die Kataster-Grundstücksnummer der Schaubühne an, einem Rundbau von [[Erich Mendelsohn]]. Umbauten innerhalb des Theaters wurden für ein Stück genutzt, das zum großen Teil das Gebäude ringsum und die Dächer bespielte. Im Finale nutzte Waltz die Leere einer entkernten Bühne für maximal raumgreifende Tanztableaus in der Horizontalen und mit Leitern bis zur Decke in der Vertikalen.<br /> * 2003: ''Dialoge – Les grandes Traversées.'' Grand Theatre Bordeaux.<br /> * 2004: ''Dialoge – Paris.'' Le ferme du Buisson-Noisiel, Paris; Festival Les Presqu’iles de danse.<br /> * 2004: ''Dialoge – Passage.'' Studio Bagouet/Les Ursulines Montpellier, Festival Montpellierdanse.<br /> * 2004: ''Dialoge 04 – St. Elisabeth I-IV'' in Koproduktion mit ''[[Tanz im August|Tanz im August Berlin]]'', gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, [[St. Elisabeth (Berlin)|St. Elisabeth-Kirche Berlin]].<br /> * 2004: ''Dialoge 04 – Palast der Republik.'' [[Palast der Republik]] in Berlin.<br /> * 2005: ''Dialoge – Happy Day.'' Opéra de Lille.<br /> * 2006: ''Dialoge – Bologna.'' Chiostro di San Martino, Bologna.<br /> * 2006: ''Dialoge – Freiburg.'' E-Werk Freiburg.<br /> * 2006: ''Dialoge 06 – Radiale Systeme.'' UA am, 14. September 2006 im Radialsystem V Berlin.<br /> * 2007: ''Dialoge – Bangalore.'' Ranga Shankara, Bangalore, Indien.<br /> * 2007: ''Dialoge – Pergamonmuseum.'' [[Pergamonmuseum|Pergamonmuseum Berlin]].<br /> * 2009: ''Dialoge 09 – Neues Museum.'' UA am 17. März 2009 im [[Neues Museum (Berlin)|Neuen Museum Berlin]] vor dem Einräumen der Ausstellungsobjekte.<br /> * 2009: ''Dialoge 09 – MAXXI.'' Kunstmuseum MAXXI in Rom.<br /> * 2013: ''Dialoge 2013 – Kolkata''. Jorasanko Rajbatiti in Pathuriaghata im nördlichen [[Kalkutta]].&lt;ref&gt;''Wie Tschechow, nur auf indisch'' in [[FAZ]] vom 23. Januar 2013, Seite 28&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Filme==<br /> * 1998: ''Allee der Kosmonauten.'' Regie: Sasha Waltz. Produktion: kosmonaut film production Berlin in Zusammenarbeit mit arte und ZDF. Erstausstrahlung: 7. April 1999. Länge 58 Min.<br /> * 2000: ''Körper.'' Regie: Jörg Jeshel, Brigitte Kramer. Choreographie: Sasha Waltz. Produktion: Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, arte und ZDF, in Zusammenarbeit mit Goethe-Institut. Erstausstrahlung: 11. April 2000. Länge: 57 Min.<br /> * 2002: ''noBody.'' Regie: Sasha Waltz. Produktion: nachtaktiv-Film / Brigitte Kramer, Schaubühne am Lehniner Platz Berlin. Erstausstrahlung: 5. Dezember 2002. Im Auftrag von ZDF/arte. Länge: 85 Min.<br /> * 2005: ''Dido &amp; Aeneas.'' Musik: Henry Purcell. Libretto: Nahum Tate. Regie/Choreographie: Sasha Waltz. Produktion: Sasha Waltz &amp; Guests, Akademie für Alte Musik Berlin, arte, ZDF, ZDFtheaterkanal. Koproduktion: Staatsoper Unter den Linden Berlin, Grand Theatre de Luxembourg, Opéra de Montpellier. Länge: 90 Min.<br /> * 2006: ''Garten der Lüste. Die Choreographin Sasha Waltz.'' [DVD] / Brigitte Kramer [Regie Prod. Drehbuch]; Henning Brümmer [Kamera]; Jörg Jeshel [Kamera]; Sasha Waltz [Darst.]. – [S.l.], Goodmovies, 2008. – 1 DVD-Video (ca. 59 Min. + 20 Min. Bonus): Tonformat: DD/Mono; Bildformat: 4:3. – Ländercode: 0. – Dt., engl., franz. – Orig.: Deutschland. Produktion: nachtaktiv-Film. Im Auftrag von ZDF/arte. Erstausstrahlung: 19. Mai 2007.<br /> * 2009: ''Sasha Waltz &amp; Guests. Dialoge 09 – Neues Museum.'' Dokumentation, Deutschland, 2009, 53 Min., Regie: Sasha Waltz, Produktion: [[ZDF]], [[arte]], Orchester: Solistenensemble Kaleidoskop, Sänger: Vocalconsort Berlin, Erstausstrahlung: 19. Oktober 2009, [http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=1031138,day=3,week=43,year=2009.html Inhaltsangabe] von arte&lt;ref&gt;Anna Pataczek: ''[http://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2751726 Nofretetes Vortänzer]''; [[Tagesspiegel]], 15. März 2009. Abgerufen am 31. März 2011.&lt;/ref&gt;<br /> * 2010: Erarbeitung einer Choreografie für die Eingangssequenz des Films [[Drei (Film)|''Drei'']] von [[Tom Tykwer]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Hans Georg Bögner: ''Tanzgespräch VII: Sasha Waltz.'' In: Deutsches Tanzarchiv Köln. SK Stiftung Kultur (Hrsg.). ''TanzGespräche. Zeitgenössischer Tanz im Dialog.'' M7 Verlag KBE Kiosk-Buch-Event, Köln 2000, ISBN 3-934511-13-9.<br /> * Michaela Schlagenwerth: ''Nahaufnahme Sasha Waltz: Gespräche mit Michaela Schlagenwerth.'' Alexander Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89581-182-1.<br /> * Karl Stocker, Nadia Cusimano, Katia Schurl: ''Insideout.'' Springer Verlag, Wien / New York 2003, ISBN 3-211-40782-0.<br /> * Sasha Waltz: ''Gezeiten.'' Henschel Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-89487-548-8.<br /> * Sasha Waltz: ''Cluster.'' Henschel Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-89487-572-5.<br /> : Nadja Kadel: [http://tanznetz.de/kritiken.phtml?page=showthread&amp;aid=38&amp;tid=9593 Kritik zum Band Cluster] auf tanznetz.de<br /> * [http://www.zeit.de/2007/21/Portraet-Sasha-Waltz ''Geniale Zweiflerin''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 21/2007<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/kultur/medeas-metamorphosen/782082.html ''Medeas Metamorphosen''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 3. Dezember 2006;Gespräch mit Sasha Waltz über Oper, Schulen und das „Radialsystem“<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.sashawaltz.de/ Sasha Waltz &amp; Guests] – Offizielle Seite<br /> * {{DNB-Portal|124916597}}<br /> * {{IMDb|nm1637862}}<br /> <br /> ; Besprechungen<br /> * Peter Kümmel: [http://www.zeit.de/2000/05/200005.ostermeier_.xml ''Gebete in Beton''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 5/2000; u.&amp;nbsp;a. zur Premiere von ''Körper'', Schaubühne Berlin<br /> * Franz Anton Cramer: [http://www.sarma.be/text.asp?id=1224 ''Nach langem Warten: Auftritt Körper''.] In: ''[[Märkische Allgemeine]]'', Januar 2000.<br /> * Evelyn Finger: [http://www.zeit.de/2005/48/Gezeiten__2fTanz?page=all ''Ausweidung der Kampfzone''.] In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 48/2005; Kritik zu ''Gezeiten'' an der Schaubühne Berlin.<br /> * Karin Schmidt-Feister: [http://tanznetz.de/kritiken.phtml?page=showthread&amp;aid=112&amp;tid=6636 ''Sasha Waltz &amp; Guests: Gezeiten''.] tanznetz.de, 21. November 2005; zu ''Gezeiten'', Schaubühne Berlin.<br /> * Constanze Klementz: [https://www.welt.de/print-welt/article198027/Sasha-Waltz-geht-fremd.html ''Sasha Waltz geht fremd''.] In: ''[[Die Welt]]'', 15. Februar 2006; zu ''Fantasie'' an der Opéra de Lyon.<br /> * [[Wolfgang Fuhrmann]]: [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/die-barockoper-ist-lebendiger-denn-je--wie-geht-das-zu--die-geilheit-unter-der-puderperuecke,10810590,10366874.html ''Die Geilheit unter der Puderperücke''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 1. März 2006; u.&amp;nbsp;a. zu ''Dido &amp; Aeneas''.<br /> * Corina Kolbe: {{Webarchiv | url=http://www.netzeitung.de/feuilleton/kulturnews/746870.html | wayback=20120213232150 | text=''Das Pathos der Trauer''.}} [[Netzeitung]], 19. September 2007; über ''Medea'' an der Staatsoper Unter den Linden, Berlin.<br /> * Manuel Brug: [https://www.welt.de/welt_print/article1243826/Unter-Todeskieseln.html ''Unter Todeskieseln''.] In: ''[[Die Welt]]'', 8. Oktober 2007; über ''Roméo et Juliette'' an der Bastille-Oper in Paris.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=124916597|LCCN=n/97/846361|VIAF=8333576}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Waltz, Sasha}}<br /> [[Kategorie:Künstler (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Choreograf (Moderner Tanz)]]<br /> [[Kategorie:Tänzer]]<br /> [[Kategorie:Tanztheater]]<br /> [[Kategorie:Person (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Grimme-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande]]<br /> [[Kategorie:Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Offizier)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Akademie der Künste (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1963]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Waltz, Sasha<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutsche Choreografin und Tänzerin<br /> |GEBURTSDATUM=8. März 1963<br /> |GEBURTSORT=[[Karlsruhe]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Descendents&diff=158660705 Descendents 2016-10-11T11:46:25Z <p>Da flow: Ergänzung EP zum Album</p> <hr /> <div>{{Infobox Band<br /> |Bild = The Descendents.jpg<br /> |Bildbeschreibung =<br /> |Gründung = 1978<br /> |Auflösung = 1989, 1997<br /> |Neugründung = 1995, 2002<br /> |Genre = [[Melodic Hardcore]]<br /> |Website = [http://www.descendentsonline.com/ www.descendentsonline.com]<br /> |Gründer1a = Frank Navetta &lt;small&gt;(bis 1986)&lt;/small&gt;<br /> |Gründer1b = [[Gitarre]]<br /> |Gründer2a = Tony Lombardo &lt;small&gt;(bis 1986)&lt;/small&gt;<br /> |Gründer2b = [[E-Bass|Bass]]<br /> |Gründer3a = [[Bill Stevenson]]<br /> |Gründer3b = [[Schlagzeug]]<br /> |Besetzung1a = Milo Aukerman &lt;small&gt;(seit 1980)&lt;/small&gt;<br /> |Besetzung1b = [[Gesang]]<br /> |Besetzung2a = Stephen Egerton &lt;small&gt;(seit 1986)&lt;/small&gt;<br /> |Besetzung2b = Gitarre<br /> |Besetzung3a = Karl Alvarez &lt;small&gt;(seit 1986)&lt;/small&gt;<br /> |Besetzung3b = Bass<br /> |Besetzung4a = Bill Stevenson<br /> |Besetzung4b = Schlagzeug<br /> |Ehemalige1a = Ray Cooper<br /> |Ehemalige1b = Gitarre<br /> |Ehemalige2a = Doug Carrion<br /> |Ehemalige2b = Bass<br /> }}<br /> '''Descendents''' ist eine [[Punk (Musik)|Punkband]] aus [[Kalifornien]], die 1978 gegründet wurde. Die Gruppe ist in der Szene bekannt für ihren eigenen Stil, der oft als [[Pop-Punk]] bezeichnet wird. Sie war mit Bands wie [[Dag Nasty]] oder [[Bad Religion]] prägend für die Stilrichtung [[Melodic Hardcore]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Die Besetzung bestand zunächst aus den drei Mitgliedern Tony Lombardo ([[E-Gitarre|Gitarre]]), Frank Navetta ([[E-Bass|Bass]]) und [[Bill Stevenson]] ([[Schlagzeug]]). Im Jahr 1979 spielte die Band ihre erste [[Single (Musik)|Single]] ''Ride the Wild'' ein, die 1980 veröffentlicht wurde. Mit [[Milo Aukerman]] fand die Gruppe einen festen Sänger, mit dem sie im Jahr 1980 die ''„FAT“ E.P.'' aufnahm.<br /> <br /> Das [[Debütalbum]] ''Milo Goes to College'' erschien 1982. Nach der darauffolgenden Tour gingen die Bandmitglieder getrennte Wege.<br /> <br /> Schlagzeuger [[Bill Stevenson]] spielte kurze Zeit bei [[Black Flag]], bevor die Band 1985 wieder ins Studio ging, um den zweiten Descendents-Longplayer ''I Don’t Want to Grow Up'' aufzunehmen. Nach einem weiteren Album, ''Enjoy'' (1986), verließen Lombardo und Navetta die Band. Ersetzt wurden sie durch Karl Alvarez (Bass) und Stephen Egerton (Gitarre). Mit dieser Besetzung entstand 1987 das vierte Studioalbum ''All''.<br /> <br /> Nach einer Tour trennte sich die Band ein zweites Mal, da Aukerman sein Studium in Biologie fortsetzte. Der Rest der Band formierte sich mit [[Dave Smalley]] ([[DYS (Band)|DYS]], [[Dag Nasty]]) neu und veröffentlichte als [[ALL (Band)|ALL]] sein nächstes Album. 1996 fand Milo wieder zur Band zurück und das Descendents-Album ''Everything Sucks'' erschien bei [[Epitaph Records]].<br /> <br /> Nach einer weiteren langjährigen Pause, in der die Band wieder als ALL (diesmal mit Chad Price als Sänger) weitermachte, kam Descendents 2004 wieder zusammen und veröffentlichte bei [[Fat Wreck Chords]] das Album ''Cool to Be You'' und die EP ''’Merican''.<br /> <br /> == Trivia ==<br /> * In dem Text des Songs ''You Don’t Belong'' von [[Bad Religion]], der auf dem 2002 erschienenen Album ''The Process of Belief'' zu finden ist, heißt es: „Milo went to college but you knew about that“.<br /> * In dem Song ''13 Stitches'' vom [[NOFX]]-Album ''The War on Errorism'' werden die Descendents ebenfalls erwähnt: „The first time I saw the Descendents, they were the fastest band I’d ever seen / No one in the crowd really cared for them, we were waiting for The Alley Cats to play“<br /> * Die ''Authentic Descendents'', ein Schuhmodell von [[Vans]], auf denen der Name Descendents auch aufgedruckt ist, ist nach dieser Band benannt.<br /> <br /> == Diskografie ==<br /> &lt;!-- siehe [[Wikipedia:Formatvorlage Charts]] für Hinweise zu den Chartquellen --&gt;<br /> {{Infobox Chartplatzierungen<br /> | Alben = <br /> {{Album<br /> |Everything Sucks<br /> |{{Charts|US|132|12.10.1996|1|}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |Cool to Be You<br /> |{{Charts|US|143|10.04.2004|1|}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |Hypercaffium Spazzinate<br /> |{{Charts|DE|8|05.08.2016|…|}}<br /> |{{Charts|AT|53|12.08.2016|…|}}<br /> |{{Charts|CH|56|07.08.2016|…|}}<br /> |{{Charts|US|20|20.08.2016|…|}}<br /> }}<br /> | Quellen Alben =<br /> &lt;ref&gt;Chartquellen Alben: [http://austriancharts.at/showinterpret.asp?interpret=Descendents AT] [http://hitparade.ch/showinterpret.asp?interpret=Descendents CH] [http://www.allmusic.com/artist/descendents-mn0000206407/awards US1] [http://www.billboard.com/biz US2]&lt;/ref&gt;<br /> }}<br /> === Alben ===<br /> * 1982: ''Milo Goes to College''<br /> * 1985: ''I Don’t Want to Grow Up''<br /> * 1986: ''Enjoy!''<br /> * 1987: ''All''<br /> * 1987: ''Liveage!''<br /> * 1988: ''Hallraker Live!''<br /> * 1996: ''Everything Sucks''<br /> * 2001: ''Live Plus One'' &lt;small&gt;(mit [[ALL (Band)|ALL]])&lt;/small&gt;<br /> * 2004: ''Cool to Be You''<br /> * 2016: ''Hypercaffium Spazzinate''<br /> <br /> === Kompilationen ===<br /> * 1985: ''Bonus Fat''<br /> * 1987: ''Two Things at Once''<br /> * 1991: ''Somery''<br /> <br /> === Singles und EPs ===<br /> * 1980: ''Ride the Wild / It’s a Hectic World''<br /> * 1981: ''„FAT“ E.P.''<br /> * 1986: ''Enjoy'' (EP)<br /> * 1987: ''Clean Sheets / Coolidge''<br /> * 1996: ''When I Get Old''<br /> * 1997: ''I’m the One''<br /> * 1997: ''Gotta''<br /> * 2004: ''’Merican'' (EP)<br /> * 2016: Spazzhazard (EP)<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.descendentsonline.com/ Offizielle Website] (englisch)<br /> * {{allmusic|ID=mn0000206407}}<br /> * {{discogs|44288-Descendents}}<br /> * [http://www.45cat.com/artist/descendents Diskografie bei 45cat.com]<br /> <br /> [[Kategorie:Melodic-Hardcore-Band]]<br /> [[Kategorie:Punkband]]<br /> [[Kategorie:Hardcore-Punk-Band]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanische Band]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Klavierkonzert&diff=158367924 Klavierkonzert 2016-10-01T09:39:25Z <p>Da flow: Tippfehler</p> <hr /> <div>[[Datei:Justus Frantz.jpg|thumb|Der Pianist [[Justus Frantz]] spielt ein Klavierkonzert]]<br /> Ein '''Klavierkonzert''' ist ein [[Solokonzert]] für [[Klavier]] unter Mitwirkung (zum Beispiel [[Begleitung (Musik)|Begleitung]]) eines [[Orchester]]s oder eines anderen [[Ensemble (Musik)|Ensembles]], dem das Instrument Klavier solistisch gegenübergestellt wird.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Barock ===<br /> [[Johann Sebastian Bach]] löste spätestens 1721 in seinem [[5. Brandenburgisches Konzert (Bach)|Fünften Brandenburgischen Konzert]] das [[Cembalo]] aus seiner üblichen [[Generalbass]]-Rolle heraus und wies ihm umfangreiche solistische Passagen zu. Vor allem erstmals eine ausladende Kadenz im ersten Satz. Bachs 1. Klavierkonzert sodann in d-Moll ist einerseits durch seine Länge, andererseits durch Solo-Kadenzen im ersten und dritten Satz geprägt. Bei der Entwicklung des Klavierkonzerts ging Bach den Weg über das bereits ausgebildete [[Violinkonzert]]. So sind seine Konzerte nach eigenen Vorlagen für Melodieinstrumente (Violine, Oboe) komponiert. Unter Bachs 18 erhaltenen Konzerten für Klavier und Orgel sind noch weitere 13 Übertragungen eigener oder fremder Konzerte für Soloinstrument ohne Orchester. Sein Vorgehen hatte zwei Gründe: Erstens hatte das Cembalo, unter anderem wegen des eingeschränkten Klangvolumens damals noch nicht den Rang eines Universalinstruments und trat im Kontext mit anderen Instrumenten traditionsgemäß in der Rolle des [[Generalbass]]instruments auf. Hier mussten die überkommenen Gewohnheiten erst durch konzertgemäßige, der solistischen Klaviertechnik angepasste Formeln, Figuren und Traditionen ersetzt werden. &lt;ref&gt;Arnold Schering: Geschichte des Instrumentalkonzerts, Georg Olms, 1988, Seite 133&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde für die Komponisten (etwa [[Bachsöhne|Bachs Söhne]], [[Georg Friedrich Händel]], [[Johann Adolph Hasse]], die [[Gebrüder Graun|Brüder Graun]] und viele andere) der solistische Einsatz eines Tasteninstruments bereits übliche Praxis. Gleich mit dem Aufkommen des [[Hammerklavier]] gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden auch Solokonzerte für dieses Instrument komponiert.<br /> <br /> Vom [[Barock]] bis zur [[Moderne]] ist das Klavierkonzert in allen Epochen anzutreffen. Formell genügte es dabei den gängigen [[Formenlehre (Musik)|musikalischen Formmodellen]] der jeweiligen Epochen, oder glich zumindest tradierte Schemata an zeitgenössische Formprämissen an (z. B. das sogenannte Wiener Klassische ''[[Rondo_(Musik)|Sonaten-Rondo]]'').<br /> <br /> In der [[Barockmusik]] folgt das Cembalokonzert der damaligen üblichen dreiteiligen Form. Es gibt heute Interpreten, die barocke Konzerte auf dem modernen Klavier aufführen.<br /> <br /> === Wiener Klassik ===<br /> <br /> Mit der Erfindung der [[Hammerklavier|Hammerklaviermechanik]] Anfang 1709 wurde das Komponieren von Stücken für Klavier in zunehmendem Maße populär. Die Gestaltung der Werke richtete sich dabei nach der in den verschiedenen Epochen vorherrschenden musikalischen Form. Das Klavierkonzert der [[Wiener Klassik]] orientiert sich formal üblicherweise an der [[Sinfonie]]/[[Sonatenhauptsatzform]]. [[Liste der Klaviermusikwerke Joseph Haydns#Klavierkonzerte|Haydn]], [[Liste der Klavierkonzerte Mozarts|Mozart]] und [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]] haben derartige Konzerte geschrieben, die durch ein Wechselspiel von Orchester und Soloinstrument in Form eines Miteinander-Konzertierens (Dialog-Charakter) charakterisiert sind. Orchester und Pianist sind gleichberechtigte Partner. <br /> <br /> Oft gibt es für den [[Solist]]en gegen Ende besonders des ersten Satzes die Möglichkeit, seine pianistischen Fähigkeiten unbegleitet zu zeigen ([[Kadenz (Instrumentalkonzert)|Kadenz]]). Üblicherweise ist das Solospiel thematisch an die im Kopfsatz vorgestellten Themen angebunden. Kadenzen wurden zu Beginn [[Improvisation|improvisiert]] oder selbst verfasst. Ab Beethoven wurde die Kadenz zunehmend von den Komponisten selbst genau ausnotiert. Im Konzertbetrieb haben sich oft Kadenzen berühmter Interpreten durchgesetzt.<br /> <br /> ==== Entwicklung ====<br /> [[Mozart|W. A. Mozart]] machte einerseits das Klavierkonzert zu einer der beliebtesten Gattungen seiner Zeit, andererseits wurde es neben der [[Oper]] und dem [[Singspiel]] zu seinen Lieblingsgattungen und war auch seine Haupteinnahmequelle. Vor allem in seinen frühen Jahren komponierte er sehr viele seiner 23 Solo-Konzerte, die er selbst in privaten Konzertsälen mit bürgerlichem Publikum aufführte und dirigierte. Ganz im Sinne der damals üblichen Praxis wurde bei [[Tutti|Tuttistellen]] mit einer Hand die Basslinie mitgespielt, um gleichzeitig mit der anderen Hand das Orchester zu dirigieren. Mozart prägte den dialoghaften, dramaturgischen Gestus des Klavierkonzertes, in Anlehnung an die ebenfalls von ihm vorangetriebenen [[Opera buffa]] (Komische Oper). Dieses Prinzip wurde maßgeblich für überhaupt alle Instrumentalkonzerte. Einflüsse Mozarts waren außerdem [[Joseph Haydn]], [[Antonio Salieri]], [[Carl Philipp Emanuel Bach]] und [[Johann Christian Bach]]. <br /> <br /> Mozart führte die noch relativ simpel gestalteten Klavierkonzerte [[Liste der Konzerte Haydns|Haydns]] zu einem Höhepunkt, in dem er mit größeren Formen und Besetzungen (neben Streichern, Hörnern und Holzbläsern auch Pauken und später Trompeten) experimentierte. Beethoven standardisierte diese erweiterte Besetzung und führte das Klassische Klavierkonzert zur Vollendung. Mit anwachsender [[Virtuose|Virtuosität]] und gewagteren Formen öffnete er die Tore zur [[Romantik (Musik)|Romantik]]. Besonders seine letzten Klavierkonzerte sind heute Standardwerke bei Finalrunden von internationalen [[Musikwettbewerb|Klavierwettbewerben]]. Bekannte Komponisten von Klavierkonzerten der Wiener Klassik sind [[Klaviermusik (Beethoven)#Klavierkonzerte|Ludwig van Beethoven]] (5 Klavierkonzerte, Chorfantasie für Klavier, Chor und Orchester, Tripelkonzert für Klavier, Geige und Violoncello), <br /> [[Liste der Klavierkonzerte Mozarts|Wolfgang Amadeus Mozart]] (23 Solokonzerte, Doppelkonzert für zwei Klaviere, Konzertrondo), [[Liste der Klaviermusikwerke Joseph Haydns#Klavierkonzerte|Joseph Haydn]] (11), [[Antonio Salieri]] (2 Klavierkonzerte), [[Muzio Clementi]] (1), [[Ignaz Moscheles]] (8), [[Friedrich Kuhlau]] (1), [[Johann Nepomuk Hummel]] (8), [[Carl Czerny]] (5 Konzerte, 3 verschollene) und [[Franz Xaver Mozart]] (2).<br /> <br /> ==== Formaler Aufbau ====<br /> <br /> Das Klavierkonzert der Wiener Klassik ist verwandt mit dem barocken [[sinfonia concertante|Solokonzert]] und hat, ebenso wie dieses, drei Sätze mit der folgenden Abfolge:<br /> <br /> * 1. Satz: Schnell (Allegro, Allegretto, Moderato…) <br /> [[Sonatenhauptsatzform]], wobei es beim Solokonzert seit Mozart anders als bei der Klaviersonate eine doppelte [[Exposition (Musik)|Exposition]] gibt: Zuerst stellt das Orchester die [[Thema(Musik)|Themen]] vor ([[Tutti]]-Exposition), dann wiederholt der Solist die Themen in der Solo-Exposition, oft auch mit kleinen [[Variation (Musik)|Variationen]]. Die [[Reprise (Musik)|Reprise]] wird im Klavierkonzert im Vergleich zur [[Sonate]] oft anders gestaltet als die Exposition, z.B. wird die Aufteilung von Orchester und Solist variiert, neu [[Instrumentation|instrumentiert]] oder Teile eingeschoben oder ausgespart. Typisch ist außerdem die Solo-[[Kadenz (Instrumentalkonzert)|Kadenz]] (meist kurz vor der Schlussgruppe in der Reprise): Das Orchester endet auf dem [[Quartsextakkord]] der Grund[[tonart]]. Es folgt eine virtuose, oft improvisierte Solo-Passage, die mit einem charakteristischen [[Triller (Musik)|Schlusstriller]] auf dem [[Dominantseptakkord]] in die Tutti-[[Coda (Musik)|Coda]] überleitet.<br /> * 2. Satz: Langsam (Andante, Adagio, Largro…) <br /> [[Da capo#Da-capo-Arie|Da-capo-Form]] (auch [[Liedform]], A-B-A-Form oder Reprisenform genannt)<br /> * 3. Satz: Schnell, tänzerisch, leicht und beschwingt (Allegro assai, Vivace, Presto…) <br /> [[Rondo (Musik)|Rondoform]] (A – B – A – C – A – D – usw. – Coda)<br /> <br /> ==== Orchesterbesetzung ====<br /> Die typische [[Orchester|Orchesterbesetzung]] in der Wiener Klassik setzt sich wie folgt zusammen:<br /> * [[Streichinstrument|Streicher]] (1. Geigen, 2. Geigen, Viola, Cello, Kontrabass)<br /> * [[Holzbläser]] (jeweils 1 oder 2 Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagotte)<br /> * [[Blechbläser]] (2 oder 4 Hörner, bei Beethoven und spätem Mozart auch Trompeten)<br /> * [[Pauken]] (bei Beethoven und spätem Mozart)<br /> <br /> === Romantik ===<br /> Klavierkonzerte der [[Musik der Romantik|Romantik]] weichen häufig von den festen Formen des klassischen Klavierkonzerts ab. Da das [[19. Jahrhundert]] zahlreiche virtuose Pianisten hervorbrachte, die sich eine bessere Präsentation ihres Könnens wünschten, verschob sich der Schwerpunkt des Wechselspiels zwischen Orchester und Solisten zugunsten der Solisten. Im solistischen Part stellt das Orchester im Wesentlichen nur eine sich zurücknehmende Begleitung dar. Ein bezeichnendes Beispiel hierfür sind die Klavierkonzerte von [[Frédéric Chopin]], die komplett auch ohne Orchester gespielt werden könnten, wenn der Pianist den in Klavierfassung [[Transkription (Musik)|transkribierten]] Orchesterpart übernimmt. Ganz anders dagegen bei [[Robert Schumann|Schumann]], dessen [[Klavierkonzert (Schumann)| Klavierkonzert]] a-Moll als Meisterwerk thematisch-melodischer Integration von Klavier und Orchester unter Verzicht bloßer virtuoser Zurschaustellung des Solisten gilt. Einen Höhepunkt des Ineinanderfließens und -übergebens des Themenspektrums erreicht die Romantik im [[2. Klavierkonzert (Brahms)|2. Klavierkonzert]] von [[Johannes Brahms|Brahms]]. Schon die Länge des Werkes sowie der Satzaufbau mit 4 Sätzen ist neu in diesem Metier. Ganz anders als in seinem [[1. Klavierkonzert (Brahms)|ersten Klavierkonzert]] demonstriert hier bereits der Beginn einem neuen Weg: Hörner stellen ein Thema vor, das vom Klavier nicht aufgegriffen wird; vielmehr stellt sich der Solist mit einer eigenen thematischen Wendung dar und behält diese Eigenständigkeit durch das ganze Werk. Klavier und Orchester sind in diesem Konzert des reifen Brahms ebenbürtig im formalen und musikalischen Anspruch. Den Höhepunkt der virtuosen Stilrichtung erreicht die mittlere Romantik im vielgespielten [[1. Klavierkonzert (Tschaikowski)|1. Klavierkonzert]] von [[Pjotr Iljitsch Tschaikowski|Tschaikowski]], aber mehr noch die späte Romantik in den Klavierkonzerten von [[Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow|Rachmaninow]]. Dessen Konzerte Nr. 2 c-Moll und 3 d-Moll zählen zu den pianistischen Höhepunkten, zu den technisch schwierigsten Werken überhaupt und zu den weltweit meistgespielten Stücken dieses Genres in der heutigen Konzertwelt. Nicht zuletzt ist deren Erfolg der überragenden Entwicklung im Klavierbau zuzuschreiben, die seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Bau spezieller [[Flügel (Tasteninstrument)|Konzertflügel]] ein mechanisch und klangtechnisch hochwertiges, neuartiges Fundament für den kompositorischen Klangansprüch an das Klavierkonzert mit großem Orchesterumfang anbot.<br /> <br /> === 20. Jahrhundert ===<br /> Aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden bevorzugt die Konzerte von [[Béla Bartók|Bartók]], [[George Gershwin|Gershwin]], [[Sergei Sergejewitsch Prokofjew|Prokofjew]] und [[Maurice Ravel|Ravel]] in der heutigen Konzertpraxis gespielt. Das Klavierkonzert als eigenständige musikalische Form hatte sich bis in die Moderne erhalten, daneben waren aber auch andere Formen entstanden, die gleichermaßen das Konzertieren von Klavier und Orchester vorsehen, ohne Klavierkonzerte im eigentlichen Sinne zu sein. Beispielhaft hierfür sind [[Franz Liszt]]s „Wanderer-Fantasie (nach [[Franz Schubert]])“, [[César Franck]]s „Sinfonische Variationen für Klavier und Orchester“ oder [[George Gershwin]]s „[[Rhapsody in Blue]]“.<br /> <br /> == Form ==<br /> Das klassische Klavierkonzert besteht meistens aus drei Sätzen:<br /> <br /> #Ein schneller Satz in [[Sonatenhauptsatzform]] mit einer [[Kadenz (Instrumentalkonzert)|Kadenz]] (oft vom Solisten [[Improvisation|improvisiert]]).<br /> #Ein langsamer, ausdrucksvoller Satz<br /> #Ein schneller Finalsatz (meist [[Rondo]])<br /> <br /> Beispiele von Mozart und Beethoven folgen diesem Modell, aber viele weitere Konzerte weichen davon ab. Beethovens [[4. Klavierkonzert (Beethoven)|viertes Konzert]] beinhaltet eine Kadenz im letzten Satz, viele weitere Komponisten haben seit dem Neuigkeiten eingeführt. Liszt Konzerte werden ohne Satzpausen in einem Stück gespielt, auch wenn die Unterteilung in Sätze klar erkennbar bleibt. Ein Beispiel eines Klavierkonzerts in nur einem einzigen Satz (''Allegro brillante'') ist Tschaikowskys [[3. Klavierkonzert_(Tschaikowski)|Drittes Klavierkonzert]] (1893).<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> * [[Liste von Klavierkonzerten]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat|Piano concertos}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4164065-2}}<br /> <br /> [[Kategorie:Klavierkonzert| ]]<br /> [[Kategorie:Musikalische Gattung nach Besetzung]]<br /> <br /> [[no:Pianokonsert]]</div> Da flow https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Texta&diff=158014994 Texta 2016-09-18T10:16:43Z <p>Da flow: Typo</p> <hr /> <div>&lt;!-- [[Wikipedia:Formatvorlage Band]] --&gt;<br /> {{Infobox Band<br /> |Bild = Texta feat SK Ambassadors - Donauinselfest Vienna 2013 04.jpg<br /> |Bildbeschreibung = Texta (Donauinselfest&amp;nbsp;2013)<br /> |Herkunft = [[Linz]], [[Österreich]]<br /> |Gründung = 1993<br /> |Auflösung = <br /> |Neugründung = <br /> |Genre = [[Hip-Hop]], [[Conscious Rap]]<br /> |Website = [http://www.texta.at www.texta.at]<br /> |Besetzung1a = Philipp Kroll alias [[Flip (Musiker)|Flip]]<br /> |Besetzung1b = [[Master of Ceremonies|MC]]<br /> |Besetzung2a = Harald Renner alias Huckey<br /> |Besetzung2b = MC<br /> |Besetzung3a = Klaus Laimer alias Laima<br /> |Besetzung3b = MC<br /> |Besetzung4a = Daniel Reisinger alias DJ Dan<br /> |Besetzung4b = [[DJ]]<br /> |Ehemalige1a = Martin Schlager alias [[Skero]] &lt;small&gt;(1993–2013)&lt;/small&gt;<br /> |Ehemalige1b = MC<br /> }}<br /> {{Infobox Chartplatzierungen<br /> | Bild = <br /> | Singles =<br /> {{Single<br /> |Ned deppat<br /> |{{Charts|AT|61|09.01.2009|4|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> }}<br /> | Alben =<br /> {{Album<br /> |Blickwinkel<br /> |{{Charts|AT|37|03.02.2002|6|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |So oder so<br /> |{{Charts|AT|38|07.03.2004|5|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |Paroli<br /> |{{Charts|AT|31|28.09.2007|5|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |Grotesk<br /> |{{Charts|AT|12|20.05.2011|4|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |#HMLR &lt;small&gt;(mit [[Blumentopf (Band)|Blumentopf]])&lt;/small&gt;<br /> |{{Charts|AT|12|06.03.2015|3|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> |{{Charts|DE|31|06.03.2015|1|}}<br /> |{{Charts|CH|57|01.03.2015|1|}}<br /> }}<br /> {{Album<br /> |Nichts dagegen, aber<br /> |{{Charts|AT|14|29.04.2016|2|&lt;ref name=&quot;ATCharts&quot; /&gt;}}<br /> }}<br /> | Quellen = <br /> &lt;ref name=&quot;ATCharts&quot;&gt;[http://austriancharts.at/showinterpret.asp?interpret=Texta Chartverfolgung auf austriancharts.at]&lt;/ref&gt;<br /> }}<br /> '''Texta''' ist eine [[österreich]]ische [[Hip-Hop]]-[[Band (Musik)|Band]] aus [[Linz]], die seit 1993 existiert.<br /> <br /> Die [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen]] [[Liedtext|Texte]] werden oft in [[Bairische Dialekte#Mittelbairisch|oberösterreichischem Dialekt]] vorgetragen. Die Konzeption für die Songs wird von allen gemeinsam entworfen, Texte werden getrennt geschrieben und die [[Beat (Rhythmus)|Beats]] meist von Flip gestaltet. Danach wird der Song wieder zusammengesetzt.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Erstmals in Erscheinung trat Texta 1995 mit der Debüt-[[Extended Play|EP]] ''Geschmeidig''. Im darauffolgenden Jahr folgten weitere Veröffentlichungen und Auftritte mit bereits bekannten Hip-Hop-Gruppen wie [[Fettes Brot]] oder [[Massive Töne]].<br /> <br /> 1997 erschien das erste Album ''Gediegen'' über [[GECO Tonwaren]] und kurz drauf eine zugehörige Instrumentalversion unter dem Namen ''Geschwiegen''.<br /> <br /> Die erste Deutschland-[[Tournee|Tour]] absolvierte die Gruppe gemeinsam mit [[Blumentopf (Band)|Blumentopf]] und [[Total Chaos (Hip-Hop)|Total Chaos]] im September 1998, wobei sie auf dieser Tour das [[Posse Cut|Posse]]-Projekt ''[[Kaleidoskop (Band)|Kaleidoskop]]'' starteten. Im Dezember 1999 fand die „gegenueber-tour“ mit ''Dike'', ''die L.P.'', ''Dejavue'' und ''On an On'' statt.<br /> <br /> Im Juli 1999 erschien ihre Schallplatte ''Fragestunde'' und in der Folge auch das zweite Album ''Gegenüber''.<br /> <br /> 2001 wurde Texta für einen [[Amadeus Austrian Music Award]] nominiert.<br /> <br /> Mit dem dritten Studioalbum ''Blickwinkel'' konnte Texta 2002 sich erstmals in den österreichischen [[Charts (Musik)|Albumcharts]] platzieren. Aus einer Kollaboration mit der [[Rumänien|rumänischen]] Gruppe ''[[Paraziții]]'' entstand im selben Jahr das Lied ''Linz-[[Bukarest]]''.<br /> <br /> Das vierte Album ''So oder so'' kam 2004 auf den Markt. Der sich darauf befindende Track ''Alt'', der mit Blumentopf aufgenommen wurde, erschien als [[Single (Musik)|Singleauskopplung]].<br /> <br /> Im Jahr 2005 gab es eine erneute Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes ''Kaleidoskop''. Weiters produzierte die Crew unter dem Pseudonym ''Die Unsichtbaren'' 2006 ein Konzeptalbum namens ''Schwarze Erde''.<br /> <br /> Auf ihrem eigenen [[Musiklabel|Plattenlabel]] ''[[Tonträger Records]]'' produzieren sie seit einigen Jahren lokale Hip-Hop-Newcomer, wie das Rap-Duo [[Rückgrat (Band)|Rückgrat]], [[Kayo &amp; Phekt|Kayo&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Phekt]] oder auch die Nachfolger von [[Brotlose Kunst (Gruppe)|Brotlose Kunst]] und das [[Kollaboration|Collabo]]-Projekt [[Markante Handlungen]].<br /> <br /> Ende 2008 steuerte Texta mit ''Ned deppat'' den Soundtrack zum Film ''[[Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga]]'' bei. Dieser stieg im Jänner 2009 in die österreichischen Singlecharts ein.<br /> <br /> Am 30. und 31. Jänner 2009 war Texta zusammen mit Blumentopf, Total Chaos und der Bigband SK Invitational anlässlich ihres 16-jährigen Bandjubiläums (&quot;Sweet 16&quot;) auf den Bühnen des Linzer [[Posthof (Linz)|Posthofes]] und des Wiener [[Gasometer (Wien)|Gasometers]] zu sehen.&lt;ref&gt;[http://www.nachrichten.at/nachrichten/society/art411,101819 Interview anlässlich des 16-Jahres-Jubiläum in den O.Ö. Nachrichten]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://fm4.orf.at/stories/1601053/ &quot;Einige Quäntchen Hoffnung&quot;] online unter [[FM4|fm4.orf.at]]&lt;/ref&gt; Ein Live-Mitschnitt dieser Konzerte wurde als Album im Herbst darauf veröffentlicht.<br /> <br /> 2009 gewann Texta in der Kategorie HipHop/R’n’B des [[Amadeus Austrian Music Award]]. Ab 2009 konzentrierten sich einige Mitglieder von Texta auf ihre Solokarrieren. So veröffentlichte [[Skero]] sein Soloalbum ''Memoiren eines Riesen'' (und die Single ''[[Kabinenparty]]'') und Huckey die EP ''Ganz schön hässlich'' mit [[Average]]. Ebenso brachte Flip sein Album ''Umberto Ghetto'' Ende Mai 2010 heraus.<br /> <br /> Im Mai 2011 erschien nach mehrjähriger Pause das neue Studioalbum ''Grotesk''.<br /> <br /> Im Februar 2015 veröffentlichte Texta zusammen mit Blumentopf unter dem Gruppennamen TNT das gemeinsame Album ''#hmlr''.&lt;ref&gt;[http://popshot.over-blog.de/2015/02/tnt-texta-und-topf-hmlr.html Kritik zum Album ''#hmlr''], veröffentlicht am 27. Februar 2015, abgerufen am 9. März 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Texta feat SK Ambassadors - Donauinselfest Vienna 2013 13a.jpg|Flip MC (2013)<br /> Datei:Harald Renner (Huckey).jpg|Huckey (2006)<br /> Datei:Texta feat SK Ambassadors - Donauinselfest Vienna 2013 23.jpg|Laima (2013)<br /> Datei:Texta feat SK Ambassadors - Donauinselfest Vienna 2013 25.jpg|Skero One (2013)<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Diskografie ==<br /> ; Alben<br /> * 1997: ''Gediegen''<br /> * 1999: ''Gegenueber''<br /> * 2002: ''Blickwinkel''<br /> * 2004: ''So oder so''<br /> * 2006: ''Schwarze Erde'' (als Mitglieder von [[Die Unsichtbaren]])<br /> * 2007: ''[[Paroli (Album)|Paroli]]'' (auch als DVD &amp; Doppel-CD)<br /> * 2009: ''Sweet 16'' (Livealbum)<br /> * 2011: ''Grotesk''<br /> * 2013: ''XX'' (Best Of, B-Seiten, Unreleased Tracks)<br /> * 2015: ''#HMLR'' als T’n’T (mit [[Blumentopf (Band)|Blumentopf]])<br /> * 2016: ''Nichts dagegen, aber''<br /> <br /> ; EPs<br /> * 1995: ''Geschmeidig''<br /> * 2000: ''Sprachbarrieren''<br /> * 2001: ''Kaleidoskop'' (mit [[Blumentopf (Band)|Blumentopf]] und [[Total Chaos (Hip-Hop)|Total Chaos]])<br /> <br /> ; Singles<br /> * 2001: ''Verstanden''<br /> * 2002: ''Wer?''<br /> * 2004: ''Alt'' (feat. Blumentopf)<br /> * 2007: ''So könnt's gehen''<br /> <br /> ; Diverse<br /> * 1996: ''sei lieb zu mir'' und ''da raw shit''<br /> * 1999: ''Fragestunde''<br /> * 2000: ''Widerstand''<br /> * 2002: ''Linz-Bucuresti'' (feat. Parazitii)<br /> * 2006: ''Contra-cronometru'' (feat. Cheloo)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.texta.at Offizielle Webpräsenz]<br /> * {{Laut|ID=Texta}}<br /> * [http://www.musicaustria.at/musicaustria/pop-rock-elektronik/portr%C3%A4t-texta mica-Porträt Texta]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=6503665-7|VIAF=158089389}}<br /> <br /> [[Kategorie:Hip-Hop-Gruppe]]<br /> [[Kategorie:Österreichische Band]]<br /> [[Kategorie:Amadeus-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Linz)]]</div> Da flow