https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Cuthbertwong Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-04T21:30:25Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tageslicht&diff=106833167 Tageslicht 2012-08-15T08:44:03Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>'''Tageslicht''' ist das&amp;nbsp;– sichtbare&amp;nbsp;– [[Licht]] der [[Sonne]] ''([[Sonnenlicht]])'', bzw. der [[Sonnenschein]], der von [[Sonnenaufgang]] bis zum [[Sonnenuntergang]] zu sehen ist, also das [[Natürliches Licht|natürliche Licht]] des [[Lichter Tag|lichten Tages]]. <br /> <br /> == Beschreibung ==<br /> [[Datei:Atmosphäre - Undurchlässigkeit des EM-Spektrums.svg|miniatur|[[Absorptionsspektrum]] der [[Erdatmosphäre]] von elektromagnetischen Wellen]]<br /> [[Datei:Atmosphärische Durchlässigkeit DE.svg|miniatur|Atmosphärische Durchlässigkeit ([[Transmission (Physik)|Transmission]]) in grün und Undurchlässigkeit ([[Absorption (Physik)|Absorption]]) in grau für [[EM Spektrum]]]]<br /> <br /> Das Licht der [[Sonnenstand|hochstehenden Sonne]], das durch die [[Erdatmosphäre]] auf die Erdoberfläche trifft, lässt sich durch Licht mit einer [[Farbtemperatur]] von ca. 5777&amp;nbsp;[[Kelvin]] nachstellen (ein Referenzwert für die [[Farbe]] der Sonne), hat aber ein komplexeres [[Lichtspektrum]]. Im [[CIE-Normvalenzsystem]] sind einige Normlichtarten des Klasse D ''(Daylight)'' als Standardbeleuchtungen definiert, D50 (5000&amp;nbsp;K), D55 (5500&amp;nbsp;K), D65 (6500&amp;nbsp;K), D75 (7500&amp;nbsp;K), D9300&amp;nbsp;– als [[Taglichtlampe]] bezeichnet man Lichtquellen zwischen 5300 bis 6500&amp;nbsp;K mit speziell angepasstem Spektrum. Die unterschiedlichen Spektren von [[Kunstlicht]] und Tageslicht führen dazu, dass etwa manche Kleidungsstücke in Innenräumen andere Farben haben, als im Tageslicht.<br /> <br /> Die [[Helligkeit]] von Tageslicht liegt etwa bei [[Beleuchtungsstärke]]n zwischen 1 bis über 100.000&amp;nbsp;[[Lux (Einheit)|lx]] [[Lumen (Einheit)|lm]]/m² ([[photopisches Sehen]], Tagsehen), der untere Bereich ist [[mesopisches Sehen]] (Mischbereich zum Nachtsehen, in dem die Farbwahrnehmung nicht mehr präzise funktioniert), darüber tritt [[Blendung (Überbelichtung)|Blendung]] ein. Die Helligkeit nimmt von der [[Dämmerung]] bis nach [[Mittag]] stark zu, und sinkt dann wieder schnell ab. Das menschliche Auge ist über eine enorme Bandbreite empfindlich, sodass diese Helligkeitsänderung im Laufe des Tages im Allgemeinen nicht wahrgenommen werden.<br /> <br /> Das Maximum des Tageslichts liegt bei einer Licht[[wellenlänge]] von etwa 555&amp;nbsp;[[Nanometer|nm]] (grünes Licht). Dass Tageslicht relativ gleichmäßig über die Farbtöne verteilt wirkt, liegt daran, dass die spektralabhängige [[Hellempfindlichkeit]] des Auges dem Tageslicht angepasst ist. Der [[Ultraviolett]]-Anteil der Sonnenstrahlung sorgt für [[Bräunung]], und Energiegewinnung in der [[Photosynthese]] der Pflanzen, der hohe [[Infrarot]]-Anteil lässt Sonnenstrahlen [[wärme]]nd wirken&amp;nbsp;– beide werden von der Umgebung kaum [[Reflexion (Physik)|reflektiert]], und durch [[Fensterglas]] weitgehend gefiltert ([[Lichtabsorption]]), daher wird man im [[Diffuses Licht|diffusen Licht]] des [[Schatten]]s und im [[Innenraum]] nicht braun und wird auch kaum gewärmt: Das Tageslicht ist dann in seinem Spektrum deutlich eingegrenzter. Dass man Tageslicht auch dort trotzdem als [[Warme Farbe|warm]] empfindet, liegt daran, dass der kühle Blauanteil des Sonnenlichts durch die [[Rayleigh-Streuung]] in das [[Himmelsblau|Blau des Himmels]] gestreut wird, und die reflektierenden Oberflächen primär mit rot-gelb-Anteilen beschienen sind.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Image:Daylight.png|Weltkarte, etwa 2. April 13:00 UTC (Computergrafik): [[Tag-Nacht-Grenze]]<br /> Datei:Daylight-locus-in-CIE-1960-UCS.png|CIE-Normlichtarten D im [[CIELAB]]-Diagramm<br /> Datei:Rayleigh-Streuung von Sonnenlicht.png|[[Rayleigh-Streuung]], Entstehung des [[Himmelsblau]] bei Tageslicht<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Auswirkungen des Taglichts ==<br /> Tageslicht ist eine der wichtigsten [[Lichtquelle]]n auf der Erde und für das tägliche Leben der Menschen. Für die [[Chronobiologie]] ist Tageslicht ein zentraler Faktor, und beeinflusst alle [[Stoffwechsel]]vorgänge in Tier und Pflanzenwelt, [[Tierwanderung]]en, und auch die [[Stimmung (Psychologie)|Stimmung]] des Menschen. In der [[Architektur]] nutzt man Tageslicht für die Beleuchtung des Gebäudeinnere, dazu wird es gezielt für eine optimalen Nutzung gelenkt ([[Belichtung (Architektur)|Belichtung]], im Unterschied zur [[Beleuchtung]]). <br /> <br /> In der [[Visuelle Astronomie|visuellen Astronomie]] ist Tageslicht ein Hindernis: Es wird, auch nach Sonnenuntergang, durch Streuungseffekt in die Nachtseite gebrochen, sodass gute [[Freisichtigkeit|freisichtige]] Beobachtung erst mit Eintritt der [[Abenddämmerung|abendlichen]] [[Astronomische Dämmerung|astronomischen Dämmerung]] etwa 1-1½ Stunden nach Sonnenuntergang begonnen werden kann – in Bezug auf die [[Morgendämmerung]] analog.<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:LightningVolt Deep Blue Sea.jpg|Tageslichteinfall in Meereswasser<br /> Datei:Chicago Union Station 1943.jpg|Tageslicht im [[Innenraum]]<br /> &lt;!--Datei:Animation18.gif|Taglicht durch ein [[Bleiglasfenster]]--&gt;&lt;!--hübsch, aber doppelt--&gt;<br /> Datei:HK Central Public Pier 9 April 2007 (5).JPG|Belichtung durch [[Glasdach]] und [[Säulenstellung]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;Hongkong Central Public Pier 9, 21. Jh.&lt;/small&gt;<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Tageslichtlampe]]<br /> * [[Lichttherapie]]<br /> * [[Tageslichtsysteme]]<br /> * [[Lichtröhre]]<br /> <br /> == Weblink ==<br /> {{Wiktionary|Tageslicht}}<br /> <br /> [[Kategorie:Atmosphärische Optik]]<br /> [[Kategorie:Beobachtende Astronomie]]<br /> [[Kategorie:Sehen]]<br /> [[Kategorie:Tagesbegriff]]<br /> <br /> [[ar:نهار]]<br /> [[az:Gün]]<br /> [[bat-smg:Dėina]]<br /> [[be:Дзень]]<br /> [[el:Ηλιακή ημέρα]]<br /> [[en:Daylight]]<br /> [[es:Luz diurna]]<br /> [[fa:روز روشن]]<br /> [[fr:Lumière du jour]]<br /> [[he:יום]]<br /> [[ja:昼]]<br /> [[kk:Күн]]<br /> [[kn:ಹಗಲು]]<br /> [[krc:Кюн (заман бирим)]]<br /> [[lt:Diena]]<br /> [[mn:Өдөр]]<br /> [[myv:Чи (шкань вал)]]<br /> [[nl:Daglicht]]<br /> [[nn:Dagslys]]<br /> [[pl:Dzień]]<br /> [[ru:День]]<br /> [[sv:Dagsljus]]<br /> [[th:กลางวัน]]<br /> [[tt:Көн]]<br /> [[uk:День]]<br /> [[ur:روشنیروز]]<br /> [[zh:日光]]<br /> [[zh-yue:日頭]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hatun_S%C3%BCr%C3%BCc%C3%BC&diff=96759429 Hatun Sürücü 2011-12-05T08:58:18Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>'''Hatun Aynur Sürücü''' (* [[17. Januar]] [[1982]] in [[Berlin]]; † [[7. Februar]] [[2005]] ebenda) war eine Deutsche kurdischer Herkunft, die einem sogenannten [[Ehrenmord]] zum Opfer fiel. Sie wurde an einer Bushaltestelle in [[Berlin-Tempelhof]] durch mehrere [[Kopfschuss|Kopfschüsse]] getötet. Ihr Tod sorgte bundesweit für Entsetzen und löste eine [[Debatte]] über [[Zwangsehe]]n und Wertvorstellungen von in Deutschland lebenden muslimischen Familien aus.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Hatun Sürücü war die Tochter des Gärtnergehilfen Kerem Sürücü (1940–2007) und dessen Frau Hanım.&lt;ref name=&quot;19. August 2007&quot;&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Fall-Sueruecue-Integration;art126,2361361 „Sürücü-Mord kommt wieder vor Gericht“], Tagesspiegel, 19. August 2007&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://hurarsiv.hurriyet.com.tr/goster/ShowNew.aspx?id=347820 „Töre cinayetinin anatomisi“], [[Hürriyet]], 7. Februar 2005, [http://translate.google.de/translate?hl=de&amp;ie=UTF8&amp;prev=_t&amp;sl=tr&amp;tl=de&amp;u=http://hurarsiv.hurriyet.com.tr/goster/ShowNew.aspx%3Fid%3D347820 Übersetzung] von [[Google]].&lt;/ref&gt; Ihre Eltern sind [[Sunniten|sunnitische]] [[Kurden]] aus der [[Anatolien|ostanatolischen]] Provinz [[Erzurum (Provinz)|Erzurum]] in der [[Türkei]]. Sie siedelten Anfang der 1970er Jahre nach Berlin um. Acht ihrer insgesamt neun Kinder wurden in Deutschland geboren, Hatun Sürücü wuchs mit fünf Brüdern und drei Schwestern in Kreuzberg auf. Sie war das fünfte Kind der Sürücüs und ihre erste Tochter.&lt;ref name=&quot;Das zweite Leben&quot;&gt;Sabine Deckwerth, Frank Nordhausen: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0304/blickpunkt/0001/ „Das zweite Leben der Hatun Sürücü“], [[Berliner Zeitung]], 4. März 2005&lt;/ref&gt; Nachdem sie sich in der Pubertät immer mehr gegen ihre Familie aufgelehnt hatte, meldete ihr Vater sie nach der 8. Klasse des Robert-Koch-Gymnasiums in Kreuzberg ab. Im Alter von 16 Jahren wurde sie mit ihrem Cousin Ismail in [[Istanbul]] [[Zwangsehe|zwangsverheiratet]],&lt;ref name=&quot;Deiß&quot;&gt;Matthias Deiß und Jo Goll: [http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13504056/So-brachte-Ayhan-Sueruecue-seine-Schwester-Hatun-um.html „So brachte Ayhan Sürücü seine Schwester Hatun um“], [[Die Welt]], 26. Juli 2011&lt;/ref&gt; von dem sie 1999 schwanger wurde. Als sie sich mit ihm und seiner strenggläubigen Familie zerstritten hatte, kehrte sie alleine nach Berlin zurück, wo sie ihren Sohn Can (türk. ''Seele'', ''Leben'') zur Welt brachte. Sie selbst gab sich den Rufnamen ''Aynur'', was Mondstrahl bedeutet oder jemand, der so hell leuchtet wie der Mond.&lt;ref name=&quot;Das zweite Leben&quot;/&gt;&lt;ref&gt;Katja Füchsel, Werner van Bebber: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/art270,1946433 „Wo die Erinnerung lebt“], Tagesspiegel, 5. Februar 2006&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Sabine am Orde: [http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&amp;ressort=sw&amp;dig=2005/09/27/a0128 „Die Last der Zeugin Melek A.“], [[die tageszeitung]], 27. September 2005&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Oktober 1999 zog Sürücü aus der Wohnung ihrer Eltern in [[Berlin-Kreuzberg|Kreuzberg]] beim [[Kottbusser Tor]] aus, legte ihr Kopftuch ab und fand in einem Wohnheim für minderjährige Mütter Zuflucht. Dort holte sie ihren [[Hauptschule|Hauptschulabschluss]] nach. Zugleich suchte sie psychotherapeutische Unterstützung. Später bezog sie eine eigene Wohnung in Berlin-Tempelhof und begann eine Lehre als [[Elektroinstallateur]]in. Sie beendete die Lehre erfolgreich und stand 2005 nur wenige Tage vor dem Abschluss ihrer Gesellenprüfung. Da sie nach wie vor von ihrer Familie akzeptiert werden wollte, hielt sie weiterhin Kontakt zu Eltern und Geschwistern.&lt;ref name=&quot;Das zweite Leben&quot;/&gt;<br /> <br /> == Ermordung ==<br /> === Tathergang ===<br /> Am 7. Februar 2005 wurde sie vor ihrer Wohnung an einer Bushaltestelle an der Tempelhofer [[Oberlandstraße (Berlin)|Oberlandstraße]] mit drei Kopfschüssen getötet. Als Tatverdächtige nahm die Polizei am 14. Februar 2005 drei ihrer Brüder fest. Als Motiv wurde ein „Ehrenmord“ vermutet, da Sürücü ihren Ehemann wie ihre Familie verlassen und sich entschlossen hatte, ein selbständiges Leben zu führen. Der Polizei waren bereits vor dem Mord mehrere Drohungen gemeldet worden.<br /> <br /> === Reaktionen ===<br /> In der Öffentlichkeit wurde der Mordfall sofort mit sechs weiteren Tötungsdelikten in Berlin seit Oktober 2004 in Verbindung gebracht, bei denen man als Tatmotiv einen „Ehrenmord“ an einer Frau vermutete.<br /> <br /> Weitere Aufmerksamkeit erregte der Fall durch die Diskussion in einer achten Klasse der Thomas-Morus-Oberschule in [[Berlin-Neukölln]], in der drei Schüler den Mord billigten (''„Die hat doch selbst Schuld. Die Hure lief rum wie eine Deutsche“''), woraufhin der Schuldirektor [[Volker Steffens]] einen offenen Brief an die Eltern schrieb (''„Diese Schüler zerstören den Frieden des Schullebens, wenn sie den Mord gutheißen. Wir dulden keine Hetze gegen die Freiheit.“''). Damit löste er eine bundesweite Reaktion in den Printmedien und eine erneute Diskussion über ein Pflichtfach [[Wertekunde]] an Berliner Schulen aus. [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]] [[Horst Köhler]] dankte Steffens in einem Brief vom Juli 2005 für sein Engagement und merkte an: ''„Ein falsches Verständnis von Toleranz, Harmoniestreben oder mangelnde Courage dürfen nicht dazu führen, dass grundlegende Regeln des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft außer Kraft gesetzt werden“''. Die Schüler erhielten eine Abmahnung, was jedoch ein zweigeteiltes Echo unter den Lehrern fand.<br /> <br /> Am 22. Februar 2005 fand am Tatort eine [[Mahnwache]] statt, an der etwa 100 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam teilnahmen. Zu ihr hatte der Berliner Lesben- und Schwulenverband aufgerufen. Eine weitere, von Politikern und Künstlern initiierte Mahnwache fand am 24. Februar statt. Politiker und Frauenrechtlerinnen forderten von türkischen und islamischen Verbänden in Deutschland eine klare Stellungnahme zum Thema „Ehrenmord“. Am 5. März [[Demonstration|demonstrierten]] mehr als tausend Menschen, aufgerufen von [[Terre des Femmes]] und fast allen Berliner Frauenverbänden innerhalb und außerhalb der Parteien, beim Rathaus [[Bezirk Neukölln|Neukölln]] gegen den „Ehrenmord“. Beim [[Internationaler Frauentag|Internationalen Frauentag]] am 8. März 2005 wurde in vielen deutschen Städten gegen die Ermordung Sürücüs und gegen das Verbrechen sogenannter Ehrenmorde protestiert. Der [[Kurden|kurdischstämmige]] Politiker [[Giyasettin Sayan]] warf den Veranstaltern vor, dass keine [[Kurden]]-Vertreter eingeladen worden seien. Sayan äußerte: ''„Wir sind alle aus der [[Türkei]], aber wir sind nicht alle Türken.“'' - selbst wenn eine Differenzierung die tatsächlichen [[Türke]]n entlasten würde.&lt;ref name=&quot;faz&quot;&gt;[http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EE93B2526AA584AC1B1001479ED79D507~ATpl~Ecommon~Scontent.html „Tatmotiv Kultur“], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 3. März 2005, Nr. 52, Seite 37.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Motto ''„Vergesst niemals Hatun!“ Kampagne gegen Ehrenmorde'' wurde am Internationalen Frauentag 2006 in Köln zum Leitmotiv einer Konferenz von muslimischen Frauenrechtlerinnen, die von Terre des Femmes, ''Women's Liberation—Iran'', ''No Shari'a—International Campaign Against Shari’a Court in Canada'' und dem ''Internationalen Komitee gegen Steinigung'' unterstützt wurde.&lt;ref&gt;Andrea Naica-Loebell: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22201/1.html „Tatmotiv Ehre“], [[Telepolis]], 8.&amp;nbsp;März 2006&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://web.archive.org/web/20070926233725/http://www.frauenrechte.de/tdf/index.php?option=com_content&amp;task=view&amp;id=314&amp;Itemid=1 „Konferenz zum Thema Ehrenmorde am 8.&amp;nbsp;März, zum Internationalen Frauentag in Köln“], [[Terre des Femmes]], März&amp;nbsp;2006; Archiv-Kopie&lt;/ref&gt; Am 2. Todestag 2007 organisierte die Berliner Landtags-Fraktion der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] eine Mahnwache am Tatort. Bei dieser Gedenkfeier war kein Vertreter der türkischen Vereine anwesend,&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/hatun-unvergessen/808262.html „Hatun, unvergessen“], Tagesspiegel, 8. Februar 2007&lt;/ref&gt; was von deren Seite nachträglich bedauert wurde.&lt;ref&gt;Hatice Kilicer und Annette Kögel: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/sueruecue-mahnwache-tuerkische-vereine-bedauern-ihr-fehlen/808720.html „Sürücü-Mahnwache: Türkische Vereine bedauern ihr Fehlen“], Tagesspiegel, 9. Februar 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Bild:Gedenktafel-Sürücü.JPG|thumb|200px|Gedenktafel &lt;br /&gt;Ecke [[Oberlandstraße (Berlin)|Oberlandstraße]] / Oberlandgarten]]<br /> Trotz eines Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung Mitte 2006&lt;ref&gt;[http://www.stophonourkillings.com/?q=de/node/257 „Gedenktafel für Hatun Sürücü geplant“], [[Rundfunk Berlin-Brandenburg|RBB]], 27. Juni 2006&lt;/ref&gt; wurde bis dahin noch keine Gedenktafel an ihrer Wohnung angebracht. Blumen und andere Andenken werden am Tatort regelmäßig noch in derselben Nacht von Unbekannten entfernt.&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/pt/2007/02/07/a0261.1/text.ges,1 „Die Trauer verblasst“], taz-Berlin, 7. Februar 2007&lt;/ref&gt; Auch am dritten Jahrestag ist auf einer Mahnwache das Fehlen einer Gedenktafel kritisiert worden. Die Hausverwaltung habe sich zwar grundsätzlich mit einer Gedenktafel einverstanden erklärt, wolle diese aber nur in etwa 100 Meter Entfernung vom Tatort dulden.&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/berlin/article1640721/Blumen_und_ein_Kranz_am_Tatort_-_sonst_nichts.html?nr=2&amp;pbpnr=0 „Blumen und ein Kranz am Tatort - sonst nichts“], [[Die Welt]], 7. Februar 2008&lt;/ref&gt; Im Juni 2008 endlich konnte eine Gedenktafel auf einem Felsstein vor dem Haus angebracht werden, auf türkisch und deutsch wird erläutert, dass sie ermordet worden sei, ''„weil sie sich Zwang und Unterdrückung ihrer Familie nicht unterwarf, sondern ein selbstbestimmtes Leben führte“''.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Hatun-Sueruecue-Ehrenmord-Tempelhof;art270,2548273 „Gedenktafel für ermordete Hatun Sürücü“], Tagesspiegel, 11. Juni 2008&lt;/ref&gt; Nach dem Mord zogen nach und nach alle Mieter aus dem Wohnhaus aus, das nun renoviert werden soll.&lt;ref&gt;[http://www.bz-berlin.de/bezirk/tempelhof/b-z-in-hatuns-haus-article355775.html „B.Z. in Hatuns Haus“], [[B.Z.]], 3. Februar 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Sommer 2006 wurde die damals 16-jährige Schwester Songül Sürücü von der [[Eberhard-Klein-Schule]] abgemeldet, da sie freiwillig in die Türkei ziehe. Nach Aussage von Pädagogen wirke die Angabe der Freiwilligkeit unglaubhaft, da sie sich während des Gerichtsprozesses ''„bei einer Pädagogin erkundigt hatte, wie sie von zu Hause ausbrechen könne.“'' &lt;ref&gt;Plutonia Plarre: [http://www.taz.de/pt/2007/02/07/a0243.1/text.ges,1 „Starke Mädchen leben gefährlich“], taz-Berlin, 7. Februar 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Hatun Sürücüs Sohn Can lebt heute bei einer Pflegefamilie. Hatun Sürücüs Schwester Arzu Sürücü gab bekannt, dass sie das [[Elterliche Sorge (Deutschland)|Sorgerecht]] für Can beantragen werde. Falls das Familiengericht den Antrag ablehne, solle der leibliche Vater, der in Istanbul lebt, das Sorgerecht erhalten.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,411624,00.html „Familie will Sorgerecht für Sohn von Hatun Sürücü“], [[Spiegel Online]], 16. April 2006&lt;/ref&gt; Politiker aller Fraktionen des [[Abgeordnetenhaus von Berlin|Berliner Abgeordnetenhauses]], wie [[Özcan Mutlu]] (Bündnis 90/Die Grünen), [[Giyasettin Sayan]] ([[Partei des Demokratischen Sozialismus|Linkspartei.PDS]]), Berlins Jugendsenator [[Klaus Böger]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]), [[Friedbert Pflüger]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]), kritisierten die Absicht von Familie Sürücü, das Sorgerecht zu beantragen. Die Chancen dazu wurden von Juristen als sehr gering beurteilt. Am 20. Dezember 2006 hat das Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg den Antrag der Schwester der Ermordeten auf das Sorgerecht für deren hinterbliebenen Sohn abgelehnt.&lt;ref&gt;[http://www.morgenpost.de/content/2006/12/21/berlin/872817.html „Sürücüs Sohn bleibt in Pflegefamilie“], [[Berliner Morgenpost]], 21. Dezember 2006&lt;/ref&gt; Die Schwester Arzu Sürücü legte gegen diese Gerichtsentscheidung Beschwerde ein,&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/sueruecue-schwester-kaempft-weiter-um-das-sorgerecht/807050.html „Sürücü-Schwester kämpft weiter um das Sorgerecht“], [[Tagesspiegel]], 5. Februar 2007&lt;/ref&gt; die am 24. Juli 2007 vom [[Landgericht Berlin]] zurückgewiesen wurde.&lt;ref&gt;Sabine Beikler: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Fall-Sueruecue;art270,2360087 „Sürücü-Familie erhält kein Sorgerecht“], Tagesspiegel, 17. August 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Vier Jahre nach dem Begräbnis, im März 2009, wurde bekannt, dass die Kosten für den Grabstein Hatun Sürücüs von der Familie noch nicht beglichen worden waren.&lt;ref&gt;Annette Kögel: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Hatun-Sueruecue;art270,2741879 „Mahnungen vom Steinmetz“], Tagesspiegel, 2. März 2009&lt;/ref&gt; Das Grab befindet sich auf dem islamischen Teil des [[Landschaftsfriedhof Gatow|Landschaftsfriedhofes Gatow]] (bei [[Gatow]] im Süden vom [[Bezirk Spandau]] und nördlich von Potsdam).<br /> <br /> [[Giyasettin Sayan]], Abgeordneter im Berliner Parlament und flüchtlingspolitischer Sprecher der Partei [[Die Linke]], wies im August 2011 erneut darauf hin, dass die Brüder Ayhan, Mutlu und ihr Vater eine ideologische [[Indoktrination]] in der Ashab-ı-Kehf-Moschee&lt;ref&gt;[http://www.stm-ackerstrasse.de/fileadmin/redaktion/Kiezplan_Internet/plan_mit_buttons/plan5/reli_04.html Standort der Ashab-ı-Kehf-Moschee]&lt;/ref&gt; in [[Berlin-Wedding]] erhalten hätten. Einige Mitglieder dieser kleinen Gemeinde hatten sich mit dem aus Deutschland ausgewiesenen Prediger [[Metin Kaplan]] solidarisiert,&lt;ref&gt;Isabella Kroth: [http://www.focus.de/panorama/welt/tid-23479/hatun-sueruecue-blackbox-ehrenmord-bollwerk-grossfamilie_aid_660600.html?drucken=1 „Hatun Sürücü: Blackbox Ehrenmord – Bollwerk Großfamilie“], [[Focus]] online, 1. September 2011 &lt;/ref&gt; insgesamt gelten deren Mitglieder als „extreme Ideologen“.&lt;ref&gt; Annabel Wahba: [http://www.zeit.de/2009/31/DOS-Ayhan „Schwestermord. Der Fluch der bösen Tat“], [[Die Zeit]], 23. Juli 2009, Nr. 31, zur Rolle der Ashab-ı-Kehf-Moschee in Bezug zu den Sürücü-Brüdern.&lt;/ref&gt; Ayhan Sürücü nahm zudem an Veranstaltungen der inzwischen verbotenen islamistischen Organisation [[Hizb ut-Tahrir]] teil.&lt;ref&gt;Sabine am Orde und Plutonia Plarre: [http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/07/a0158 „Todesstrafe für ein Leben“], taz, 7. Februar 2006&lt;/ref&gt; Erst in der Haft machte Ayhan Sürücü seine ersten Bekanntschaften mit Deutschen.&lt;ref name=&quot;Deiß&quot; /&gt; Er selbst sieht sich als einen „ganz normale[n] Moslem, der seine Religion lebt und mit seinen Mitmenschen auskommen will.“&lt;ref name=&quot;Deiß&quot; /&gt; In der Haftanstalt ließ er sich zum Insassensprecher wählen.&lt;ref name=&quot;Deiß&quot; /&gt;<br /> <br /> == Gerichtsverfahren ==<br /> === Prozess ===<br /> Im Juli 2005 erhob die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen die drei Brüder der Getöteten wegen gemeinschaftlichen Mordes, wobei sie ihnen niedrige Beweggründe und eine heimtückische Vorgehensweise zur Last legte.<br /> <br /> Das Motiv war laut den Ermittlungen gekränkte Familienehre; die Brüder hätten sich für die Schwester geschämt, die eigenständig lebte und kein [[Kopftuch#Islam|Kopftuch]] trug. Auch hätten sie befürchtet, sie würde ihren Sohn nicht gemäß den Traditionen erziehen. Der älteste Angeklagte Mutlu (*&amp;nbsp;1980) soll die Waffe besorgt und der mittlere Bruder Alpaslan (*&amp;nbsp;1981) in Tatortnähe „moralischen Beistand“ geleistet haben.<br /> <br /> Am 14. September 2005 gestand der jüngste Bruder Ayhan (*&amp;nbsp;1986) den Mord. Am 9.&amp;nbsp;März 2006 versuchte er, während eines Gefangenentransports zu entkommen. Dies war der erste Fluchtversuch aus einem Gefangenentransport in Berlin seit 1987.&lt;ref&gt;Plutonia Plarre: [http://www.taz.de/pt/2006/03/17/a0208.1/text „Gefangene verpassen Absprung“], [[die tageszeitung|taz]], 17. März 2006&lt;/ref&gt; Am 5. April 2007 wurde Ayhan Sürücü erneut verurteilt und erhielt drei Monate Haftverlängerung wegen einer Schlägerei in der Jugendstrafanstalt, Gefangenenmeuterei und Drogenbesitz.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/fall-sueruecue-strafzuschlag-fuer-den-moerder/832018.html „Fall Sürücü: Strafzuschlag für den Mörder“], Tagesspiegel, 7. April 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Prozessbeobachter, wie Rechtsanwältin Ulrike Zecher &lt;ref&gt;[http://www.welt.de/data/2006/02/08/842817.html?prx=1 „Kronzeugin Melek: Mord sollte nicht ungesühnt bleiben“], [[Die Welt]], 8. Februar 2006&lt;/ref&gt; und Soziologin [[Necla Kelek]] werten das Tatgeständnis des jüngsten Bruders als Taktik, um die Familie als verantwortliche Ordnungsmacht zu entlasten. Auch der Sozialwissenschaftler [[Ahmet Toprak]] geht davon aus, dass die ganze Familie in den Fall involviert war.&lt;ref&gt;{{Tagesschau|ID=meldung122436|Beschreibung=„Forderung von Unionsfraktionsvize Bosbach. Fünf Jahre Haft für Zwangsehen?“|AlteURL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5432672_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html}}, [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]], 14. April 2006&lt;/ref&gt; Ihr Kollege [[Werner Schiffauer]] bestreitet hingegen das Tatmotiv „Ehrenmord“, das er für zu undifferenziert hält.&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/pt/2005/10/17/a0186.nf/text.ges,1 „&quot;Eine Lust am Schaudern&quot; “], [[die tageszeitung|taz]], 17. Oktober 2005, Interview mit Werner Schiffauer&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 11. Februar 2005 erhielt Ayhan von seinem Vater eine Armbanduhr geschenkt. Nach Aussage der Ermittler werde in strenggläubigen islamischen Familien eine Uhr als Geschenk des Vaters für den Sohn als belohnend und aufwertend gesehen.&lt;ref&gt;Sabine Deckwerth: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/1108/lokales/0017/ „Nach dem Mord eine Uhr als Geschenk“], [[Berliner Zeitung]], 8. November 2005&lt;/ref&gt; Jedes Mal, wenn die Hauptzeugin und ihre Mutter mit [[Leibwache|Bodyguards]] und [[Beschusshemmende Weste|Schusswesten]] den Gerichtssaal betraten, krempelte der Angeklagte Ayhan Sürücü den Ärmel hoch und zeigte demonstrativ seine goldene Armbanduhr.&lt;ref&gt;Michael Mielke: [http://www.welt.de/data/2006/02/08/842817.html?prx=1 „Kronzeugin Melek: Mord sollte nicht ungesühnt bleiben“], [[Die Welt]], 8. Februar 2006&lt;/ref&gt; Mittlerweile ist Ayhan Sürücü ''„bei vielen jungen Türken und Kurden längst zum Idol geworden“'',&lt;ref&gt;Michael Mielke: [http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/04/08/berlin/821873.html „Sürücü-Mord - Harte Strafen beantragt“], [[Berliner Morgenpost]], 8. April 2006&lt;/ref&gt; in der [[Jugendstrafanstalt]] Kieferngrund habe er eine ''„herausgehobene Position“'' und ''„[[Märtyrer]]&lt;nowiki&gt;position&lt;/nowiki&gt;“''.<br /> <br /> Die Verteidigung versuchte, die Glaubwürdigkeit der Hauptzeugin Melek (*&amp;nbsp;1987) mit einer mehr als zehnstündigen Befragung &lt;ref&gt;[[Necla Kelek]]: [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E23BBDA1B6EA24348A5208795E3964C53~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html „Sie zahlt den Preis für unsere Freiheit“], [[FAZ]], 24. April 2006&lt;/ref&gt; und Gutachten zu erschüttern, um die These der Alleintäterschaft zu erhärten. Die Hauptzeugin und auch ihre Mutter stehen unter einem [[Zeugenschutzprogramm]]. Allein durch die Aussage von Melek, zur Tatzeit die Freundin des geständigen Ayhan Sürücü, war die Staatsanwaltschaft in der Lage, Anklage zu erheben. Richter Michael Degreif bescheinigte ihr zwar in seiner Urteilsbegründung, dass sie ''„im Prinzip eine glaubhafte Zeugin“'' sei. Doch der Vorsitzende begründete den Freispruch ausschließlich damit, dass die Aussagen der Zeugin nicht ausreichten, den Beweis für die Täterschaft der Mitangeklagten zu erbringen. Prozessbeobachter kritisierten dagegen einen Mangel an Gründlichkeit der Prozessführung von ihm und vor allem von seinem Vorgänger Heinz-Peter Plefka, der im Dezember 2005 in den vorzeitigen Ruhestand ging.&lt;ref&gt;Sabine Deckwerth: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0415/politik/0032/index.html „Tochter tot, Sohn im Gefängnis, Familie glücklich“], [[Berliner Zeitung]], 15. April 2006&lt;/ref&gt; Erst gegen Ende des Prozesses wurde zunehmend Kritik an der nachlässigen Prozessführung geäußert.&lt;ref&gt;Henning Kober: [http://www.welt.de/print-wams/article140501/Ehre_vor_Gericht.html „Ehre vor Gericht“], [[Welt am Sonntag]], 2. April 2006&lt;/ref&gt; So etwa wurde kritisiert, dass Hinweisen auf die Anwendung von [[Sexuelle Gewalt|sexueller Gewalt]] gegenüber Hatun Sürücü nicht nachgegangen wurde und bei der Verhandlung offen ausgestoßene Drohungen der Angeklagten nicht angemessen vom Vorsitzenden Richter reglementiert wurden. [[Necla Kelek|Neclá Kelek]] erhob den schwersten Vorwurf: ''„…&amp;nbsp;das Gericht [hätte], wenn es sich genauer mit der Tat und den Motiven beschäftigt hätte, durchaus mit den Mitteln der [[Strafprozessordnung (Deutschland)|Strafprozeßordnung]] zu weiteren Erkenntnissen kommen können, als nur den reinen Tathergang zu rekonstruieren.“'' &lt;ref&gt;Necla Kelek: [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E23BBDA1B6EA24348A5208795E3964C53~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html „Der Fall Sürücü. Sie zahlt den Preis für unsere Freiheit“], [[FAZ]], 24. April 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Aussage der Berliner Landtagsabgeordneten [[Evrim Baba]] (Frauenpolitische Sprecherin der Linkspartei.PDS im Berliner Abgeordnetenhaus) müsse Melek nun ihr Leben lang damit rechnen, dass ihr etwas zustoße.&lt;ref&gt;Alke Wierth: [http://www.taz.de/pt/2006/04/22/a0260.1/text.ges,1 „Lebenslang für die Zeugin“], die tageszeitung, 22. April 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Urteil ===<br /> Am 13. April 2006 verurteilte das Berliner Landgericht den jüngsten Angeklagten Ayhan Sürücü zu einer [[Jugendstrafe]] von neun Jahren und drei Monaten und sprach die beiden mitangeklagten älteren Brüder, Alpaslan und Mutlu Sürücü, aus Mangel an Beweisen frei. Die Staatsanwaltschaft legte umgehend beim Landgericht Berlin [[Revision (Recht)|Revision]] gegen das Urteil ein, über die der 5. Strafsenat des [[Bundesgerichtshof]]s in Leipzig am 28. August 2007 verhandelte.&lt;ref&gt;[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0509/lokales/0084/index.html „Revision im Fall Sürücü findet im August statt“], Berliner Zeitung, 9. Mai 2007&lt;/ref&gt; (siehe [[Hatun_Sürücü#Revision|Revision]])<br /> <br /> Das Urteil stieß auf geteilte Reaktionen in den Medien und der Fachöffentlichkeit. Politiker wie [[Cem Özdemir]] &lt;ref&gt;Cem Özdemir: [http://www.taz.de/pt/2006/04/18/a0011.1/text „Der Fall Sürücü zeigt die Grenzen der Justiz“], die tageszeitung, 18. April 2006&lt;/ref&gt; und der Orientalist [[Hans-Peter Raddatz]] &lt;ref&gt;[http://web.archive.org/web/20080714084108/http://www.bbv-net.de/public/article/panorama/deutschland/326946/Ehrenmord-Prozess-Neun-Jahre-Haft-fuer-Moerder-von-Sueruecue.html „Ehrenmord-Prozess: Neun Jahre Haft für Mörder von Sürücü“], [[Bocholter-Borkener Volksblatt]], 13. April 2006&lt;/ref&gt; kritisierten den Richterspruch als zu nachsichtig. Berlins Innensenator [[Ehrhart Körting|Körting]] begrüßte dagegen das Urteil als Ausdruck eines funktionierenden Rechtsstaats. Gleichwohl legte er der Familie Sürücü die Ausreise aus Deutschland nahe. Dagegen meinte der Generalsekretär der Türkischen Gemeinde zu Berlin, Celal Atac: ''„Als Außenstehende können wir nicht sehen, was sich in der Familie abspielte.“''<br /> Die Berliner CDU-Fraktion forderte eine Änderung des [[Strafrecht]]s für jugendliche Straftäter, da eine Volljährigkeit auch eine volle Straffähigkeit voraussetze. Die SPD-Bundestagsfraktion forderte dagegen, Zwangsehen als besonders schwere Fälle von [[Nötigung]] ins Strafgesetzbuch aufzunehmen. Sibylle Schreiber von Terre des Femmes äußerte, das Urteil sei ein falsches Signal für Täter, und forderte ein Ende der Toleranz der Deutschen gegenüber den „[[Parallelgesellschaft]]en“.&lt;ref&gt;[http://www.presseportal.de/pm/7840/810957/menschenrechtsexpertin-schreiber-im-zdf-mittagsmagazin-ehrenmord-urteil-enttaeuschend-und-falsches „Menschenrechtsexpertin Schreiber im &quot;ZDF-Mittagsmagazin&quot;: &quot;Ehrenmord&quot;-Urteil enttäuschend und falsches Signal“], [[ZDF]], 13. April 2006&lt;/ref&gt; Die türkischen Tageszeitungen [[Milliyet]] und [[Hürriyet]] distanzierten sich vom Urteil durch das Zitieren kritischer Äußerungen von türkischen Bürgern und durch eigene kritische Kommentare, in denen das Urteil als zu milde bewertet wurde.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/empoerung-ueber-mildes-urteil/704722.html „Empörung über „mildes“ Urteil. Wie türkische Blätter nach dem Urteil zum Sürücü-Mord berichten“], Tagesspiegel, 24. April 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Migrationspolitikerinnen wie [[Ekin Deligöz]], stellvertretende Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag (Bündnis 90/Die Grünen) und [[Sidar Demirdögen]], Vorsitzende des Bundesverbands der Migrantinnen, warnten vor einer pauschalen Stimmungsmache gegen Ausländer. Weiterhin intensivierte sich die politische Debatte um den Weg einer besseren Förderung zur Integration von Migranten. Entgegen den Forderungen führender Politiker nach einer Verschärfung des Strafrechts und nach mehr Ausweisung setzte Deligöz auf ''„möglichst früh und möglichst lange, Sprachkurse, in denen die Kinder auch Sozialverhalten lernen. Und ein islamischer Religionsunterricht, der nicht unkontrolliert den islamischen Vereinen überlassen wird.“'' &lt;ref&gt;Andrea Dernbach: [http://www.tagesspiegel.de/politik/wer-hass-saet-wird-hass-ernten/703450.html „&quot;Wer Hass sät, wird Hass ernten.&quot; Deutsch-türkischen Politikerinnen macht die aktuelle Debatte um Integration Sorgen“], Tagesspiegel, 20. April 2006&lt;/ref&gt; Bundesinnenminister Schäuble kündigte eine Erhöhung des Jahresbudgets von 140 Mio. Euro für Sprachkurse an, falls diese nicht ausreichten.<br /> <br /> === Revision ===<br /> Am 28. August 2007 wurde das Urteil des Berliner Landgerichts, soweit die beiden älteren Brüder freigesprochen worden sind, vom [[5. Strafsenat des Bundesgerichtshofes]] in Leipzig aufgehoben. Der BGH beanstandete die Beweiswürdigung als rechtsfehlerhaft. Das Landgericht sei bei der Bewertung der Belastungsindizien teilweise von falschen Anforderungen an seine Überzeugungsbildung ausgegangen. Das Landgericht habe seine Würdigung im Wesentlichen an den Angaben der früheren Freundin Ayhan Sürücüs als so genannter Zeugin vom Hörensagen ausgerichtet und dabei nicht ausreichend bedacht, dass deren Angaben durch Ayhan Sürücü selbst bestätigt worden sind, wenn er sie auch inhaltlich nicht mehr gelten lassen wollte. So sei die Erörterung der zentralen Frage, ob Ayhan Sürücü damals tatsächlich seiner Freundin, der er uneingeschränkt vertraute, die Unwahrheit erzählte, unvollständig geblieben. Nicht alle Umstände, die dem entgegenstehen könnten, seien vom Landgericht erörtert worden. Darüber hinaus weise die Beweiswürdigung Lücken auf, da beispielsweise eine [[SMS]] von Ayhan Sürücü an seinen Bruder Alpaslan wenige Minuten nach der Tat nicht berücksichtigt worden sei.&lt;ref&gt;[http://www.e-fachanwalt.de/rechtsinfos.php?idfertig=81 Pressemitteilung des Bundesgerichtshofs Nr. 117/07 vom 28. August 2007]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der mündlichen Urteilsbegründung bemängelte der Vorsitzende eine ''„durchgreifende Schwäche“'' des Urteils trotz des ''„Bemühens um Gründlichkeit“'' bei einer ''„heiklen“'' und ''„besonders komplizierten“'' Beweislage.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Ehrenmord-Hatun-Sueruecue;art1117,2367525 Bundesgerichtshof hebt ''Ehrenmord''-Urteil auf], [[Deutscher Depeschendienst|ddp]] / Tagesspiegel, 28. August 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Fall wurde an eine andere Strafkammer des Landgerichtes Berlin zur erneuten Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen. Seyran Ateş äußerte sich positiv zur Entscheidung und hoffte, dass in der neuen Verhandlung mehr über die kulturellen Hintergründe der Tat bekannt werden würde. In seltener Einmütigkeit begrüßten sowohl Politiker aller parlamentarischen Parteien &lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Fall-Sueruecue;art126,2367983 „Keine Toleranz für Ehrenmorde“], Tagesspiegel, 28. August 2007&lt;/ref&gt; als auch Vertreter deutsch-türkischer Organisationen &lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Fall-Sueruecue;art270,2368871 „Türkische Verbände begrüßen Sürücü-Urteil“], Tagesspiegel, 29. August 2007&lt;/ref&gt; die Aufhebung des erstinstanzlichen Urteils.<br /> <br /> Die beiden zunächst freigesprochenen, tatverdächtigen Brüder befinden sich zurzeit in der Türkei. Nur Mutlu Sürücü hat die deutsche Staatsbürgerschaft. Um ein neues Verfahren eröffnen zu können, wurde ein [[Haftbefehl#Internationaler_Haftbefehl|internationaler Haftbefehl]] beantragt und über Interpol ausgeschrieben.&lt;ref&gt;Sabine Beikler: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Fall-Sueruecue;art126,2459637 „Hatuns Bruder will sich neuem Prozess doch nicht stellen“], Tagesspiegel, 20. Januar 2008&lt;/ref&gt; Im Fall Alpaslan Sürücü ist es aufgrund seiner [[Türkische Staatsbürgerschaft|türkischen Staatsbürgerschaft]] allenfalls möglich, das Verfahren an die Türkei abzugeben.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Fall-Sueruecue;art126,2471967 „Juristen: Kaum Chancen auf neuen ''Ehrenmord''-Prozess“], Tagesspiegel, 7. Februar 2008&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die türkischen Behörden lehnten es ab, Alpaslan und Mutlu Sürücü auszuliefern. Daher stellte die Berliner Staatsanwaltschaft im Jahr 2008 das Verfahren ein.&lt;ref&gt;Sabine Beikler und Annette Kögel: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Integration-Hatun-Sueruecue;art270,2721829 „Fall Sürücü kommt zu den Akten“], Tagesspiegel, 2. Februar 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sürücüs Schwägerin und Gattin von Alpaslan Sürücü ist wegen Falschaussage im Mordprozess angeklagt worden. Sie habe ihrem Mann ein falsches Alibi verschafft. Wegen seines Aufenthalts in der Türkei und des bisher vertagten Prozesses gegen ihn konnte der Vorwurf noch nicht verhandelt werden.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Beleidigung-Falschaussage-Ehrenmord-Hatun-Sueruecue;art126,2785502 „Schwägerin von Sürücü muss Geldstrafe zahlen“], Tagesspiegel, 29. April 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Auswirkungen ==<br /> Der Mord an Hatun Sürücü löste eine breite politische und gesellschaftliche Debatte aus über die gesellschaftliche Umstände, die zu ihrer Ermordung führten. Der ''Türkische Bund Berlin-Brandenburg'' stellte aus Anlass des Mordes sowie der daraufhin entbrannten öffentlichen Diskussion am 4.&amp;nbsp;März 2005 einen Zehn-Punkte-Plan ''Zur Bekämpfung der Intoleranz gegenüber Frauen'' vor. Darin fordert der Verband u.&amp;nbsp;a. eine „strikte Strafverfolgung der [[Zwangsehe|Zwangsverheiratung]]“ und ein „öffentliches und aktives Bekenntnis aller türkischen und islamischen Organisationen zum [[Selbstbestimmungsrecht]] der Frauen“.&lt;ref&gt;[http://web.archive.org/web/20070214073953/http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=68405&amp;IDC=2&amp;DB=Archivar Zehn-Punkte-Plan] des Türkischen Bunds Berlin-Brandenburg, [[Neues Deutschland]], 4. März 2005, [http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article340048/Runder_Tisch_gegen_Gewalt_an_Frauen.html?print=yes ungekürzt] und &lt;br /&gt;[http://www.migrationsrat.de/index.php?option=com_content&amp;view=article&amp;id=82:10-punkte-plan-des-tbb-zur-bekaempfung-der-intoleranz-gegenueber-frauen&amp;catid=1:frauen-gender&amp;Itemid=24 „10-Punkte-Plan des TBB zur Bekämpfung der Intoleranz gegenüber Frauen“], Migrationsrat, März 2005&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Jahr nach der Ermordung Sürücüs betonten durchweg alle deutschen und türkischen Vertreter von Organisationen, die näher mit ihrem Tod und seinen gesellschaftlichen Hintergründen beschäftigt waren, dass zwischenzeitlich ein langsames Umdenken auf deutscher wie auf türkisch-kurdischer Seite eingesetzt habe. Dies sei zwar nur ein Anfang, nach vierzig Jahren türkisch-kurdischer Migration nach Deutschland aber eine dennoch hoffnungsvolle Perspektive.&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/pt/2006/02/07/a0214.1/text „Die Diskussion gibt Mädchen Mut“], die tageszeitung, Berlin , 7. Februar 2006, Zitate über den deutsch-türkischen Prozess der Annäherung seit Sürücüs Tod&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-frauen-setzen-sich-zur-wehr/682128.html „Mehr Frauen setzen sich zur Wehr“], Tagesspiegel, 7. Februar 2006, „Die Frauenrechtlerin Seyran Ateş über ihre Erfahrungen seit der Bluttat“&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/politik/neue-sachlichkeit/708412.html „Einbürgerung. Neue Sachlichkeit“], Tagesspiegel, 6. Mai 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unter Berufung auch auf ihre Ermordung gibt es seit 2006 in Berlin von der 7. bis zur 10. Klasse einen verpflichtenden [[Ethik]]unterricht. Eine kirchliche Initiative („[[Pro_Reli#Vorgeschichte|Pro Reli]]“) wollte 2009 diese Regelung zugunsten eines [[Wahlpflichtunterricht|Wahlpflichtfachs]] ''Religion/Ethik'' ab der 1. Klasse abschaffen.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/aktuell/955405/ „Pro Reli oder pro Ethik?“] [[Deutschlandradio]], 26. April 2009 &lt;br /&gt;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;Ulrich Zawatka-Gerlach: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Pro-Ethik-Pro-Reli;art124,2776008 „Ethik und Religion. Zehn Jahre Gezerre um die Werte“], Tagesspiegel, 18. April 2009&lt;/ref&gt; Der Volksentscheid blieb erfolglos.<br /> <br /> Der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats, Günter Piening, äußerte im Februar 2007, dass seit dem Mord an Hatun Sürücü junge türkische und kurdische Frauen vermehrt staatliche Beratungsangebote aufsuchten.&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/data/2007/02/04/1199895.html Ein Mord und seine Folgen], Die Welt, 4. Februar 2007&lt;/ref&gt; Das anwachsende Interesse nach Beratung steht allerdings im Gegensatz zu den zunehmenden Einsparungen dieser Frauenprojekte.&lt;ref&gt;Heide Oestreich: [http://www.taz.de/pt/2007/02/07/a0200.1/text &quot;Den Frauen zeigen, dass sie nicht allein sind&quot;], die tageszeitung, 7. Februar 2007, Interview mit Luise Baghramian, „Interkulturelle Initiative“ Berlin, siehe: [http://www.taz.de/pt/2007/02/07/a0197.1/text]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/pt/2007/02/07/a0245.1/text.ges,1 „Viele gute Absichten, wenig konkrete Unterstützung“], taz-Berlin, 7. Februar 2007&lt;/ref&gt; Vertreter des ''Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg'' (TBB) gehen in die Schulen, diskutieren mit Schülern und behandeln in Foren Themen wie Ehre, [[Geschlechterrolle]]n und Tradition.<br /> <br /> Die [[Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion]] (DITIB), konnte ihre [[Imam]]e dazu bewegen, in den Predigten der [[Freitagsgebet]]e sensibler über die Rechte der Frauen zu sprechen. Es wurden Fachtagungen über Gewalt und [[häusliche Gewalt]] veranstaltet und mittlerweile gebe es auch 13 muslimische Predigerinnen.&lt;ref&gt;Julia Haak: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0207/blickpunkt/0010/index.html „Nur reden hilft“], [[Berliner Zeitung]], 7. Februar 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine weitere Folge der Ermordung Hatun Sürücüs war die Gründung der (inzwischen aufgelösten) Frauenhilfsorganisation „Hatun und Can e.&amp;nbsp;V.“ für gewaltbedrohte Frauen aller Nationalitäten. Es sollte betroffenen Frauen schnell, unbürokratisch und finanziell in Krisen geholfen werden, wie etwa bei einem Wegzug von Berlin.&lt;ref name=&quot;Hatun und Can&quot;&gt;Annette Kögel: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/ihr-seid-nicht-allein/810786.html „&quot;Ihr seid nicht allein.&quot;] Junge Deutschtürkinnen helfen anonym Opfern von Gewalt und Zwangsehen.“ Tagesspiegel, 14. Februar 2007&lt;/ref&gt; Die Frauenrechtlerin und Anwältin [[Seyran Ateş]] äußerte sich zunächst positiv zu dieser Initiative: „Ich verneige mich vor diesen jungen Frauen. Was sie tun, ist fantastisch. […] Diese [[Zivilcourage]] und Hilfe ist genau das, was gebraucht wird, und was ich mir von türkischen Verbänden gewünscht hätte.“&lt;ref name=&quot;Hatun und Can&quot;/&gt; Der ''Türkische Bund Berlin-Brandenburg'' (TBB) beschloss im April 2007, den Nothilfe-Verein „Hatun und Can e.&amp;nbsp;V.“ personell, finanziell und organisatorisch zu unterstützen.&lt;ref&gt;Annette Kögel: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/tuerkische-verbaende-helfen-frauen-in-not/832658.html „Türkische Verbände helfen Frauen in Not. Unterstützung für „Hatun und Can e.V.“ zugesichert“], Tagesspiegel, 10. April 2007&lt;/ref&gt; <br /> Im März 2010 wurde der Vereinsgründer festgenommen&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/vereinsvorsitzender-von-hatun-und-can-verhaftet/1781928.html Vereinsvorsitzender von Hatun und Can verhaftet], Tagesspiegel, 25. August 2010&lt;/ref&gt; und wurde von der Staatsanwaltschaft Berlin wegen betrügerischen Vorgehens angeklagt. Im September 2011 wurde er in erster Instanz wegen Spendenbetrugs zu einer Haftstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt. Das [[Landgericht Berlin]] sah es als erwiesen an, dass er mit falschen Behauptungen Spendengelder in Höhe von rund 700.000 Euro erschlichen und für eigene Zwecke verwendet hat. Der Verein habe lediglich als Konstrukt gedient, um Spenden zu kassieren. Die Polizei konnte 360.000 Euro und einen 60.000 Euro teuren PKW sicherstellen, jedoch ist der der Verbleib des restlichen Geldes nicht geklärt. Zwischen den Spendeneinnahmen und den ermittelten Ausgaben bestünde eine Deckungslücke und der Angeklagte habe von den Spendengeldern gut gelebt. Das Gericht war überzeugt, dass nur wenige Frauen tatsächlich finanzielle Hilfe oder anderweitige Unterstützung erhalten haben.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,787680,00.html Fast fünf Jahre Haft für Gründer von Hatun &amp; Can.] In: [[Spiegel Online]] vom 21. September 2011&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die Ermordung Sürücüs war auch Anlass für die Kampagne ''ihre Freiheit – meine Ehre''&lt;ref&gt;[http://www.ehre.nrw.de „ihre Freiheit – seine Ehre“] – Aktionsbündnis der Selbstorganisationen von Migrantinnen und Migranten und des MGFFI (Ministerium für Generationen, Frauen, Familie und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen)&lt;/ref&gt; des Landes Nordrhein-Westfalen und migrantischer Organisationen ab November 2006, bei der junge Türken und Kurden für die Freiheit ihrer Schwestern eintreten.<br /> <br /> Im Jahr 2010 wurde die Frage der Umbenennung einer Berliner Straße in Erinnerung an Hatun Sürücü kontrovers diskutiert.&lt;ref&gt;Patricia Hecht: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/staendige-erinnerung-an-hatun-sueruecue-gefordert/1677720.html „Neuer Straßenname. Ständige Erinnerung an Hatun Sürücü gefordert“], Tagesspiegel, 7. Februar 2010&lt;/ref&gt; Verbände wie [[Terre des Femmes]] und der Berliner Integrationsbeauftrage Günter Piening unterstützen diese Forderung.&lt;ref&gt;Kathleen Fietz: [http://www.taz.de/!48012/ „Eine Straße zum Gedenken“], taz, 7. Februar 2010&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Rezeption in den Medien ==<br /> === Filmografie ===<br /> * [http://www.wdr.de/tv/dokumentation/siehatsichbenommenwieeinedeutsche.html „Sie hat sich benommen wie eine Deutsche“], [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]], Buch und Regie: Gert Monheim, Dokumentation, Erstausstrahlung: 14. September 2005, 10:00–10:45 h<br /> * [http://www.thurnfilm.de/de_doku_mein_vater_will_mich_umbringen.php „Mein Vater will mich umbringen“], [[ARTE]], Buch und Regie: Valentin Thurn und Kadriye Acar, Dokumentation, Erstausstrahlung: 2. August 2005, 20:40–21:35 h<br /> * [http://www.stern.de/tv/sterntv/stern-tv-rtl-mord-im-namen-der-ehre-der-tod-von-hatun-sueruecue-551043.html Mord im Namen der Ehre? Der Tod von Hatun Sürücü], [[Stern TV]] &amp; [[RTL Television|RTL]], Mittwoch, 7. Dezember 2005, 22:15–22:45 h<br /> * [http://www.youtube.com/watch?v=qm23vLEt28I&amp;feature=related Ehrenmord – Verfolgte Töchter, verlorene Söhne], [[Südwestrundfunk|SWR]], Buch und Regie: Susanne Babila, Montag, Erstausstrahlung: 6. Februar 2006, 22.30–23:15 h<br /> * [http://www.tagesschau.de/sendungen/0,,OID5431738_,00.html Mordprozess Sürücü: Einmal Jugendstrafe und zwei Freisprüche], [[tagesthemen]], 13. April 2006, 10 Min., mit Interview von [[Serap Çileli]]<br /> * [http://www.stern.de/politik/deutschland/559785.html Gülsah S. über den „Ehrenmord“. „Ihr Bruder hat sie sexuell belästigt“], [[Stern TV]] &amp; [[RTL Television|RTL]], Mittwoch, 19. April 2006, 22:15–22:45 h<br /> * ''Crime: Berlin''. Dokumentation, 2006, USA, Deutschland, 48 Min., Regie: Jeremy Xido, [http://www.cabula6.com/CRIME/crimeBERLIN.htm auch online], ([http://www.welt.de/data/2006/07/24/970893.html Besprechung], [[Die Welt]], 24. Juli 2006)<br /> * ''Zwei Jahre nach dem Mord: Gedenken an Hatun Sürücü'', 7. Februar 2007, [[Spiegel TV]], 2:00 Min.<br /> * ''Gedenken zum Todestag von Hatun Sürücü'', [[Berliner Abendschau]], 7. Februar 2007, 2:45 Min.<br /> * ''[http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,sp3w9vblnnbthvpo~cm.asp Verlorene Ehre – Der Irrweg der Familie Sürücü.]'' Dokumentation, Deutschland, 2011, 45 Min., Buch und Regie: Matthias Deiß und Jo Goll, Produktion: [[RBB]], [[WDR]], Erstsendung: [[ARD]], 27. Juli 2011, [http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=7780680 Online-Video]<br /> <br /> === Radio-Beiträge ===<br /> * ''Zwischen Ehre und Scham. Die Geschichte einer schrecklich bösen Familie.'' [[Radio-Feature|Feature]] von Stefan Berkholz, Produktion: [[SWR]], Erstausstrahlung: 12. April 2007, Länge: 57 Min. [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/feature/-/id=659934/nid=659934/did=2017330/1qzl7n3/index.html Inhaltsangabe] des SWR, [http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/feature/-/id=2017332/property=download/nid=659934/bw9qf/swr2-feature-20070412.rtf Manuskript], (herunterladbare [[Rich Text Format|RTF]]-Datei, 28&amp;nbsp;S., 143&amp;nbsp;kB)<br /> * ''Gesicht verloren.'' [[Hörspiel]], Regie: Barbara Kenneweg, Produktion: [[RBB]], Ursendung: 4. März 2011, 22.05 Uhr, Länge: 54 Min., [http://www.barbara-kenneweg.de/texte.html Text].<br /> <br /> === Drama ===<br /> * „Wegen der Ehre“ – „Namus icin“, Uraufführung in deutsch: 11. Dezember 2005, in türkisch: 20. März 2006, Buch: Sema Meray, Regie: Till Rickelt, Inszenierung: [[Freies Werkstatt Theater Köln]], [http://web.archive.org/web/20071107055554/http://www.fwtkoeln.de/e7/e53/e699/index_ger.html Inhaltsangabe], [http://www.ksta.de/html/artikel/1141776746337.shtml Rezension]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Tilman Schöller: ''Halbmond über Palästina – in memoriam Hatun Sürücü''. In: ''Ketzerbriefe 127'', 2005, ISBN 3-89484-236-9.<br /> * Anna Patzke: ''Männliche Ehre – weibliche Scham. Analyse immanenter Wertvorstellungen vor dem Hintergrund von Migration.'' [[Johann Wolfgang Goethe-Universität]], Diplomarbeit 2006, 122 S., [http://www.grin.com/de/preview/65737.html Ausschnitt].<br /> * Matthias Deiß und Jo Goll: ''Ehrenmorde. Ein deutsches Schicksal.'' Hoffmann &amp; Campe, Hamburg 2011, ISBN 978-3-455-50237-4.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikiquote}}<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/berlin/helfen-in-hatun-sueruecues-namen/830670.html Helfen in Hatun Sürücüs Namen], [[Tagesspiegel]], 3. April 2007, „Ein neuer Verein will bedrohten Musliminnen zur Seite stehen.“ → [http://www.tagesspiegel.de/berlin/Integration;art270,2323606 Ehrenamtliche retten vor „Ehrenmord“], 17. Juni 2007<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/berlin/hatun-und-can-e-v-/810696.html Hatun und Can e.&amp;nbsp;V.], Tagesspiegel, 14. Februar 2007, näheres zur Hilfsorganisation siehe hier: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/ihr-seid-nicht-allein/810786.html Ihr seid nicht allein.]<br /> * [http://www.honorenforced.com/ Honor Enforced – The Inside Story of Hatun Sürücü], Rhea Wessel, Gunter Kohn<br /> * [http://www.istanbulpost.net/07/06/03/hatun.htm „So etwas wollen wir hier nicht akzeptieren.“ Der Fall Hatun Sürücü und seine Folgen], Istanbul Post, 20. Juni 2007<br /> * [http://www.zeit.de/2005/10/Ehrenmorde?page=all Kulturbedingte „Ehrenmorde“], [[Die Zeit]], 3. März 2005<br /> * [http://www.sueddeutsche.de/kultur/deutsche-auslaender-schlachtfeld-frau-1.804443 Schlachtfeld Frau], [[Süddeutsche Zeitung|SZ]], 25. Februar 2005 von [[Werner Schiffauer]], Professor für Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie<br /> <br /> ;Stellungnahmen<br /> * [http://www.taz.de/pt/2006/02/07/a0214.1/text Die Diskussion gibt Mädchen Mut], [[die tageszeitung|taz]]-Berlin, 7. Februar 2006, Zitate über den deutsch-türkischen Prozess der Annäherung seit Sürücüs Tod<br /> * [http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,369481,00.html Bundespräsident Köhler dankt couragiertem Schulleiter], [[Spiegel online]], 13. August 2005, mit einer Dokumentation des Offenen Briefes von Schuldirektor Steffens und Dankschreiben des [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsidenten]] [[Horst Köhler|Köhler]]<br /> * [http://web.archive.org/web/20070214073953/http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=68405&amp;IDC=2&amp;DB=Archiv Zehn-Punkte-Plan] – ''Türkischer Bund Berlin-Brandenburg'' und Interview, [[Neues Deutschland]], 4. März 2005<br /> <br /> ;Reportagen<br /> * [http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13504056/So-brachte-Ayhan-Sueruecue-seine-Schwester-Hatun-um.html „So brachte Ayhan Sürücü seine Schwester Hatun um“], [[Die Welt]], 26. Juli 2011, von Matthias Deiß und Jo Goll<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/berlin/wo-die-erinnerung-lebt/681694.html „Wo die Erinnerung lebt“], Tagesspiegel, 5. Februar 2006, von Katja Füchsel und Werner van Bebber<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/berlin/der-tod-und-die-maedchen/649928.html „Der Tod und die Mädchen“], Tagesspiegel, 12. Oktober 2005, Hintergrundreportage von Katja Füchsel<br /> * [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0304/blickpunkt/0001/ „Das zweite Leben der Hatun Sürücü“], [[Berliner Zeitung|BZ]], 4. März 2005, Reportage von Sabine Deckwerth und Frank Nordhausen<br /> <br /> ;Dossier<br /> * [http://www.zeit.de/2005/09/Hatin_S_9fr_9fc_9f_09 „Wie eine Deutsche“], [[Die Zeit]], 15. September 2005<br /> <br /> ;Interviews<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/berlin/mehr-frauen-setzen-sich-zur-wehr/682128.html Mehr Frauen setzen sich zur Wehr], Tagesspiegel, 7. Februar 2006, „Die Frauenrechtlerin [[Seyran Ateş]] über ihre Erfahrungen seit der Bluttat“<br /> * [http://www.taz.de/pt/2005/10/17/a0186.nf/text.ges,1 Eine Lust am Schaudern], [[die tageszeitung|taz]], 17. Oktober 2005, Interview mit [[Werner Schiffauer]]<br /> * [http://www.taz.de/pt/2005/09/23/a0106.nf/text.ges,1 Es sind verlorene Söhne], taz, 23. September 2005, Interview mit der Sozialwissenschaftlerin [[Necla Kelek|Neclá Kelek]] anlässlich des Sürücü-Prozesses, [[Familiensoziologie|familiensoziologische]] Analyse der islamisch-orthodoxen Kleinfamilie<br /> <br /> ;Prozess<br /> * [http://web.archive.org/web/20090513092350/http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/kg/presse/archiv/20060413.1215.38728.html Pressemitteilung des Landgerichts Berlin], 13. April 2006; archiviert von [[Internet Archive]]<br /> * [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E23BBDA1B6EA24348A5208795E3964C53~ATpl~Ecommon~Scontent~Afor~Eprint.html Der Fall Sürücü: Sie zahlt den Preis für unsere Freiheit], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 24. April 2006, von [[Necla Kelek|Neclá Kelek]] – mit einem [[Glossar]] türkischer Moralbegriffe<br /> * [http://www.welt.de/print-wams/article140501/Ehre_vor_Gericht.html Ehre vor Gericht], [[Die Welt]], 2. April 2006, Kritik der Prozessführung<br /> * [http://www.welt.de/data/2006/02/08/842817.html Kronzeugin Melek: Mord sollte nicht ungesühnt bleiben. Anwältin schildert Situation vor Gericht], [[Die Welt]], 8. Februar 2006<br /> * [http://www.taz.de/pt/2006/02/07/a0158.1/text Todesstrafe für ein Leben], [[die tageszeitung|taz]], 7. Februar 2006, zieht eine Zwischenbilanz<br /> * [http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/die-soehne-sind-ordnungsmacht-der-familie/642760.html Die Söhne sind Ordnungsmacht der Familie], [[Tagesspiegel]], 17. September 2005<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Surucu, Hatun}}<br /> [[Kategorie:Person des Islam in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Kurde]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1982]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 2005]]<br /> [[Kategorie:Person (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Mordopfer]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sürücü, Hatun<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Sürücü, Hatun Aynur<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutsche kurdischer Herkunft, die einem sogenannten Ehrenmord zum Opfer fiel<br /> |GEBURTSDATUM=17. Januar 1982<br /> |GEBURTSORT=[[Berlin]]<br /> |STERBEDATUM=7. Februar 2005<br /> |STERBEORT=[[Berlin]]<br /> }}<br /> <br /> [[en:Hatun Sürücü]]<br /> [[ku:Hatun Sürücü]]<br /> [[zh:哈通·愛因盧·蘇魯促]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Miep_Gies&diff=69328067 Miep Gies 2010-01-15T03:10:25Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Datei:Miep Gies.jpg|miniatur|Miep Gies (1989)]]<br /> '''Miep Gies''' (* [[15. Februar]] [[1909]] in [[Wien]] als ''Hermine Santrouschitz''; † [[11. Januar]] [[2010]] in [[Hoorn]], [[Niederlande]]) gehörte zu den vier Helfern, die [[Anne Frank]], ihrer Familie sowie der Familie van Pels und Fritz Pfeffer halfen, während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] unterzutauchen.<br /> <br /> == Frühe Jahre ==<br /> Miep Gies wuchs in armen Verhältnissen auf, weshalb sie 1920 von ihren Eltern im Rahmen eines Projektes zur Unterstützung unterernährter Kinder ins holländische [[Leiden (Stadt)|Leiden]] geschickt wurde. Sie lebte dort in einer Gastfamilie, zu der sie ein außerordentlich gutes Verhältnis hatte. Dort erhielt sie auch ihren Spitznamen „Miep“. Im Jahr 1922 zog sie mit ihrer Gastfamilie nach [[Amsterdam]]. 1933 bewarb sie sich als Sekretärin in [[Otto Heinrich Frank|Otto Franks]] [[Opekta Amsterdam|niederländischer Filiale]] der Firma [[Opekta]]. Sie erhielt den Posten, und es entwickelte sich eine Freundschaft zu Otto Frank, seiner Frau Edith sowie den Töchtern [[Anne Frank|Anne]] und [[Margot Frank|Margot]].<br /> <br /> == Verfolgung ==<br /> In den folgenden Jahren stieg die Gefahr durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] stetig, und das nicht am Krieg beteiligte [[Königreich der Niederlande]] wurde 1940 von deutschen Truppen besetzt. Gies war eine Gegnerin der Politik [[Adolf Hitler]]s und sprach darüber offen mit Otto Frank. Da sie sich geweigert hatte, sich einer holländischen Nazi-Partei für Frauen anzuschließen, wurde ihr österreichischer [[Personalausweis]] für ungültig erklärt und sie aufgefordert, nach [[Österreich]] zurückzukehren. Sie bemühte sich, die Ehe mit einem Holländer einzugehen; hierin bestand ihre einzige Chance, im Land zu bleiben. Sie schaffte es innerhalb der ihr verbliebenen drei Monate, ihre dazu nötige Geburtsurkunde aus Österreich, das damals auch bereits seit 1938 an das Deutsche Reich [[Anschluss (Österreich)|angeschlossen]] war, zu beschaffen, und heiratete [[Jan Gies]] am 16.&amp;nbsp;Juli 1941, wodurch sie die niederländische [[Staatsbürgerschaft]] erhielt.<br /> <br /> Als die Gefahr für die [[Juden|jüdische]] Bevölkerung auch in den Niederlanden zunahm, informierte Otto Frank Miep Gies über seine Pläne, mit der gesamten Familie unterzutauchen. Trotz der Gefahr, die auch für sie dadurch entstand, sagte sie ihm sofort ihre Hilfe zu. Am 5. Juli 1942 erhielt Margot Frank die Aufforderung, sich in einem [[Arbeitslager]] zu melden. Otto Frank beschloss daraufhin, die Familie und sich selbst unverzüglich im Hinterhaus in der Prinsengracht 263 zu verstecken, was eigentlich erst für einen späteren Termin geplant war. Miep Gies begleitete zunächst Margot, später Otto, Edith und Anne in das Versteck. Später stießen noch die Familie van Pels und Gies’ Zahnarzt Fritz Pfeffer dazu. In den folgenden zwei Jahren half Miep Gies den Familien Frank und van Pels sowie Fritz Pfeffer mit Lebensmitteln und Zeitungen, aber auch mit freundschaftlicher Zuneigung und Ermutigung. Diese Zeit ist besonders detailliert im ''[[Tagebuch der Anne Frank]]'' wiedergegeben. Zu den Helfenden gehörten noch [[Johannes Kleiman]], [[Bep Voskuijl]] und [[Victor Kugler]].<br /> <br /> Am 4. August 1944 wurden die Versteckten von der „Grünen Polizei“ entdeckt und verhaftet. Miep Gies war ebenfalls anwesend, konnte aber einer Bestrafung ausweichen, indem sie dem Kommissar [[Karl Josef Silberbauer]] erklärte, sie sei, wie er auch, aus Wien. Daraufhin sah er von einer Meldung ab. Er drohte ihr aber, sie aufzuspüren, falls sie fliehen sollte. Später versuchte sie, ihn mit Geld zu bestechen, um die Entlassung der Familien Frank und van Pels aus der Haft zu erreichen, war diese doch fast gleichbedeutend mit dem Tod. Der Polizist wies diesen Bestechungsversuch zurück, da er „nicht in der Position“ sei, „dies entscheiden zu dürfen“.<br /> <br /> Miep Gies betrat noch am Nachmittag nach der Verhaftung das Hinterhaus und rettete die übriggebliebenen persönlichen Gegenstände der deportierten Familien, unter anderem auch die Tagebuchaufzeichnungen von Anne Frank. Diese übergab sie 1945 Otto Frank, der als einziger nach Amsterdam zurückkehrte.<br /> <br /> == Nach dem Krieg ==<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1989-0920-033, Miep und Jan Gies.jpg|miniatur|Miep Gies (rechts) und ihr Mann Jan Gies (Mitte) (1989)]]<br /> 1950 brachte sie ihren Sohn Paul zur Welt. 1993 starb ihr Ehemann Jan Gies.<br /> <br /> Miep Gies lebte zuletzt in guter körperlicher und geistiger Verfassung in ihrem Haus in [[Hoorn]] in der [[Nordholland|Provinz Nordholland]]. Sie war die letzte noch lebende Helferin, die Anne Frank persönlich kannte. Bis zu ihrem Tod beantwortete Gies Briefe, die ihr von Lesern des Anne Frank Tagebuchs aus aller Welt geschickt wurden.<br /> <br /> Miep Gies starb am Abend des 11. Januar 2010 nach kurzer Krankheit im Pflegeheim ihres Wohnorts.<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * 1972: [[Gerechter unter den Völkern|Gerechte unter den Völkern]] zusammen mit ihrem Mann Jan&lt;ref&gt;Yad Vashem: [http://www1.yadvashem.org/heb_site/righteous/pdf/virtual_wall_of_honor/NETHERLANDS.pdf ''Righteous Among the Nations Honored by Yad Vashem'']; Liste vom 1. Januar 2009.&lt;/ref&gt;<br /> * 1990: [[Raoul Wallenberg Award|Raoul-Wallenberg-Medaille]] des Raoul Wallenberg Kommitees der Vereinigten Staaten von Amerika&lt;ref&gt;[http://www.raoulwallenberg.org/awards.htm ''Raoul Wallenberg Award Recipients''] (Bisherige Preisträger), Webseite des Raoul Wallenberg Kommitees der Vereinigten Staaten von Amerika, abgerufen am 12. Januar 2010&lt;/ref&gt;<br /> * 1994: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz I. Klasse]]<br /> * 1995: [[Orden von Oranien-Nassau]], Stufe Ritter&lt;ref&gt;[http://www.annefrank.org/content.asp?PID=875&amp;LID=3 ''100. Geburtstag Miep Gies''], Pressemitteilung des Anne-Frank-Hauses Amsterdam vom 12. Februar 2009, abgerufen am 12. Januar 2010&lt;/ref&gt;<br /> * 2009: [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]]&lt;ref&gt;Österreichische Botschaft Den Haag: [http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20090731_OTS0158 ''Österreichische Auszeichnung für Anne Frank-Helferin Miep Gies'']; Pressemitteilung auf APA-OTS Originaltext-Service.&lt;/ref&gt;<br /> * 2009: Benennung eines [[Asteroid]]en zwischen [[Mars (Planet)|Mars]] und [[Jupiter (Planet)|Jupiter]] mit dem Namen ''[[(99949) Miepgies]]'' durch die [[Internationale Astronomische Union]] (IAU)&lt;ref&gt;[http://www.lr-online.de/kultur/Stern-nach-Anne-Frank-Helferin-Miep-Gies-benannt;art1028,2697440 ''Stern nach Anne-Frank-Helferin Miep Gies benannt''], in: Lausitzer Rundschau online vom 4. Oktober 2009, abgerufen am 12. Januar 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Schriften ==<br /> * ''Meine Zeit mit Anne Frank.'' Frankfurt am Main, Scherz 1987, ISBN 3-502-18266-3 und in zahlreichen weiteren Ausgaben und Übersetzungen<br /> * Nachwort zu Melissa Müller: ''Das Mädchen Anne Frank. Die Biografie.'' Ullstein, Berlin 2008, ISBN 978-3-548-60730-6<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.miepgies.nl/de/ Offizielle autorisierte Website von Miep Gies]<br /> * Menno Metselaar: 1998: [http://www.annefrank.org/content.asp?PID=242&amp;LID=3 ''„Und ich schreibe auch über dich …“ Miep Gies über Anne Frank'']; Auf einem Interview mit Miep Gies (mit Bild) auf der Internetseite der Anne Frank Stichting.<br /> * Arthur Max: [http://www.epochtimes.de/articles/2009/02/13/406943.html ''„Nur getan, was nötig war“: „Heldenmut in Fröhlichkeit und Liebe“. Anne Franks Helferin Miep Gies wird 100 Jahre alt – Retterin des Tagebuchs '']; Epoch Times Europe, Bericht vom 23. Februar 2009<br /> * {{PND|118826204}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|PND=118826204|LCCN=|VIAF=}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Gies, Miep}}<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Autobiografie]]<br /> [[Kategorie:Gerechter unter den Völkern]]<br /> [[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (I. Klasse)]]<br /> [[Kategorie:Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]]<br /> [[Kategorie:Anne Frank]]<br /> [[Kategorie:Person (Wien)]]<br /> [[Kategorie:Niederländer]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1909]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 2010]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Gies, Miep<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Santrouschitz, Hermine (Geburtsname)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=Helferin von Anne Frank und ihrer Familie<br /> |GEBURTSDATUM=15. Februar 1909<br /> |GEBURTSORT=[[Wien]]<br /> |STERBEDATUM=11. Januar 2010<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[af:Miep Gies]]<br /> [[cy:Miep Gies]]<br /> [[da:Miep Gies]]<br /> [[en:Miep Gies]]<br /> [[eo:Miep Gies]]<br /> [[es:Miep Gies]]<br /> [[fi:Miep Gies]]<br /> [[fr:Miep Gies]]<br /> [[he:מיפ חיס]]<br /> [[it:Miep Gies]]<br /> [[ja:ミープ・ヒース]]<br /> [[ko:미프 기스]]<br /> [[la:Miep Gies]]<br /> [[nl:Miep Gies]]<br /> [[no:Miep Gies]]<br /> [[pl:Miep Gies]]<br /> [[pt:Miep Gies]]<br /> [[ro:Miep Gies]]<br /> [[simple:Miep Gies]]<br /> [[zh:梅普·吉斯]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rizinus%C3%B6l&diff=66187956 Rizinusöl 2009-10-30T08:36:48Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>Das '''Rizinusöl''', wissenschaftlich auch Ricinusöl ([[CAS-Nummer|CAS-Nr]]. 08001-79-4), ist ein Naturprodukt, das aus den Samen des afrikanischen [[Wunderbaum]]s (''Ricinus communis''), einem [[Wolfsmilchgewächs]], gewonnen wird. Es ist ein [[Triglycerid]] und wird in der Pharmazie auch „Oleum Ricini s. Castoris“ und „Kastoröl“, im englischen Sprachraum ''castor oil'', aber auch ''ricinus oil'' oder ''oil of Palma Christi'' genannt.<br /> [[Datei:Castor beans.jpg|thumb|Samen des Wunderbaums, aus dem das Öl gewonnen wird.]]<br /> <br /> == Eigenschaften ==<br /> Rizinusöl ist farblos bis gelblich, durchsichtig, dickflüssig, brennbar, von schwachem Geruch, schmeckt mild, aber unangenehm und wirkt stark abführend (siehe auch unter: [[Abführmittel#Pflanzliche Abführmittel|Pflanzliche Abführmittel]]). Es ist mit einem [[Spezifisches Gewicht|spezifischem Gewicht]] von 0,95–0,97 g·[[Meter|cm]]&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; eines der Öle mit der höchsten Dichte. Der Erstarrungsbereich liegt zwischen −10 und −18&amp;nbsp;°C. Es lässt sich nicht destillieren (Zersetzung oberhalb 250&amp;nbsp;°C). An der Luft verdickt es, härtet aber nicht in dünnen Filmen aus, so dass es zu den nicht-trocknenden Ölen zählt. Rizinusöl ist aufgrund einzigartig hohen Gehaltes an Hydroxyfettsäuren deutlich [[Polarität (Chemie)|polarer]] und unterscheidet sich dadurch von anderen Ölen mit einer guten Löslichkeit in [[Ethanol]], aber nur geringer Mischbarkeit mit aliphatischen [[Kohlenwasserstoffe]]n. Die [[Verseifungszahl]] liegt bei 160–168, die [[Hydroxylzahl]] bei 160–168, die [[Iodzahl]] zwischen 82 und 90. Rizinusöl ist als Rohstoff für verschiedene Anwendungen und chemische Umwandlungen sehr begehrt und wird in großen Mengen gehandelt. Als Naturprodukt und auch bedingt durch die Gewinnungsverfahren gibt es für den internationalen Handel vier verschiedene Qualitätsstandards, die von der ''International Castor Oil Association'' (ICOA) festgelegt wurden.<br /> <br /> == Bestandteile ==<br /> Das Rizinusöl besteht zu 80–85 % aus dem Triglycerid der [[Rizinolsäure|Ricinolsäure]], auch [[Triricinolein]] genannt, daneben aus weiteren Glyceriden verschiedener C&lt;sub&gt;18&lt;/sub&gt;-[[Fettsäure]]n. Die Angaben zur Zusammensetzung variieren abhängig von der Herkunft und Literatur. Die durchschnittliche Zusammensetzung der enthaltenden Fettsäuren wird beispielsweise angegeben mit 89,5 % Ricinolsäure, 4,2 % [[Linolsäure]], 3,0 % [[Ölsäure]], 1,0 % [[Palmitinsäure]], 1,0 % [[Stearinsäure]] 1,3 % von Dihydroxystearinsäure, [[Linolensäure]] und Eicosensäure (C&lt;sub&gt;20&lt;/sub&gt;-Fettsäure). Der Anteil an freien Fettsäuren beträgt zwischen 0,75 und 3,0 %, der Wassergehalt 0,25 bis 0,5 % und übrige Verunreinigungen liegen je nach Qualität zwischen 0,01 und 0,2 %.<br /> <br /> == Geschichtliches ==<br /> {{Quelle}}<br /> Bekannt war das Öl bereits zu [[Herodot]]s Zeit, der berichtet, dass es in Ägypten vielfach als Brennöl und zu Salben benutzt wurde. Möglicherweise war der aus der Bibel bekannte ''“Kürbis“'' vor [[Buch_Jona|Jonas]]' Hütte (Bibelstelle: Jonas 4, 6), den ein Wurm stach, so dass er verdorrte, eine Frucht des Rizinusbaumes, denn diese ist gegen Verletzungen sehr empfindlich. Auch in Griechenland wurde die Pflanze unter dem Namen ''Kiki'' kultiviert; [[Theophrastos von Eresos|Theophrast]] nannte sie ''Croton'', [[Pedanios Dioscurides|Dioskorides]] wandte die Samen als Abführmittel und das Öl äußerlich an. Auch [[Albertus Magnus]] kultivierte den Wunderbaum.&lt;ref&gt;<br /> {{cite web<br /> |url=http://www.henriettesherbal.com/eclectic/madaus/ricinus.html<br /> |title=Ricinus communis. Wunderbaum. Euphorbiaceae. | Henriette's Herbal Homepage<br /> |publisher=www.henriettesherbal.com<br /> |accessdate=2009-08-18<br /> |last=<br /> |first=<br /> }}<br /> &lt;/ref&gt; Später kam die Pflanze in medizinischer Hinsicht in Mitteleuropa in Vergessenheit. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Öl von Westindien aus wieder als Abführmittel empfohlen.<br /> <br /> Während des italienischen [[Faschismus]] unter [[Mussolini]] war die Zwangsverabreichung von Überdosen Rizinusöl eine berüchtigte [[Folter]]methode des Regimes gegen politische Gegner. Nicht wenige Opfer verstarben daran.<br /> <br /> In den 60er Jahren lebte die Rizinusölproduktion in den USA durch Subventionen der Regierung wieder auf, um unabhängiger von den Rohstoffimporten zu sein. Seit 1990 hat der Anbau in den USA keine Bedeutung mehr, obwohl es Bemühungen gegeben hat, Zwergformen für den Anbau in den trockenen Hochebenen von Texas zu züchten. Mitte der 80er Jahre wurde in [[Costa Rica]] ein Zuchtprogramm zur Verbesserung der maschinellen Erntefähigkeit begonnen, welches das frühzeitige Öffnen der Samenkapseln und das Herunterfallen der Samen auf die Erde verhindert. Der Anbau dieser Sorte wurde in Europa erstmalig 1990 in Frankreich praktiziert. Eine [[Hybride]]-Sorte, genannt H-22, wurde vom israelischen [[Weizmann-Institut]] gezüchtet, die heute in den Ländern weit verbreitet ist, in denen per Hand geerntet wird.<br /> <br /> == Gewinnung/Herstellung ==<br /> Abhängig von Sorte, Bodenverhältnissen und Klima werden zwischen 450 und 2000 kg Öl je Hektar gewonnen. Die Samen enthalten bis zu 50 % Öl, 20 % [[Protein]]e und 30 % [[Cellulose]], [[Kohlenhydrat]]e, Wasser und [[Alkaloide]]. 250 bis 1800 Samen ergeben 1 kg Ernte. Die hochwertigen Qualitäten werden durch Kaltpressung gewonnen. Im industriellen Verfahren werden die Samen vor der Pressung erhitzt und dann kontinuierlich in [[Schneckenpresse]]n verarbeitet. Der [[Presskuchen]] enthält noch über 10 % Öl, welches anschließend mit [[Hexan]], [[Heptan]] oder Gemischen aus beiden [[Extraktion (Verfahrenstechnik)|extrahiert]] wird. Nach Entfernen der Lösemittelreste enthält der Presskuchen nur noch ca. 1 % Öl und wird in der Regel zu hochwertigem Stickstoff-Dünger ([[Rizinusschrot]]) verarbeitet und in den Handel gebracht. Die Samen enthalten das hochgiftige [[Ricin]] und das Pyridin-Alkaloid [[Ricinin]]. Ricin ist ein Polypeptid, nicht öllöslich und hitzeempfindlich. Beide Gifte verbleiben während des Herstellungsprozesses im Presskuchen und sind in Rizinusöl nicht enthalten. Des Weiteren enthält die Masse bis zu mehreren Prozenten ein [[Allergen]], genannt CB-1A. Trotz des hohen Eiweißgehaltes können die Presskuchen daher nicht als Tierfutter verwendet werden. Es sind aber bereits in der 60er Jahren Verfahren zur Beseitigung der Giftstoffe und Allergene entwickelt worden, die eine gefahrlose Verwendung als Tierfutter erlauben. In Thailand gibt es heute größere Produktionsanlagen, die futtertaugliches Material herstellen. Die getrockneten Stängel der Rizinuspflanzen werden geschrotet und als wertvolles [[Mulch]]material verwendet.<br /> <br /> Zur weiteren Verbesserung der Qualität von frisch gepresstem Rizinusöl werden diverse Reinigungsprozesse vorgenommen. ''Degumming'': durch Zusatz von 3–5 % Wasser, Erhitzen auf 70–80&amp;nbsp;°C und Abtrennung des Wassers mittels [[Zentrifugation]] entfernt Proteinreste, die in dispergierter Form im Öl enthalten sind. Die ''Entfernung freier Fettsäuren'' geschieht durch Behandlung mit alkalischer Lösung; die Tendenz von Rizinusöl zur [[Emulsion]]sbildung erfordert jedoch spezielle Verfahrensweisen. Zusätze von wenigen Prozenten an oberflächenaktiven [[Tonmineral]]ien oder [[Aktivkohle]] bei dunkleren Qualitäten und Behandlung bei Temperaturen bis maximal 80&amp;nbsp;°C dient zur ''Aufhellung und Entfärbung''. Erhitzen in dünnen Filmen im Vakuum ([[Dünnschichtverdampfer]]), kurzfristig auch bis 230&amp;nbsp;°C, sowie Dampfbehandlung und Vakuum entfernen den größten Anteil an ''flüchtigen Verbindungen und Geruchsstoffen''.<br /> <br /> == Verwendung und chemische Umwandlungen ==<br /> [[Datei:Triricinolein numbering.svg|thumb|450px|Strukturformel des Rizinolsäureesters]]<br /> Die besondere chemische Konstitution des Triricinoleins (Tri-Ricinolsäure-Glycerinester) als Hauptbestandteil des Öls erlaubt vielfältige chemische Reaktionsmöglichkeiten.<br /> <br /> Struktur des Ricinolsäureesters als eine der drei Seitenketten des Glycerids:<br /> <br /> Estergruppe an C&lt;sub&gt;1&lt;/sub&gt;: [[Verseifung]], Salzbildung<br /> <br /> cis-[[Doppelbindung]] C&lt;sub&gt;9&lt;/sub&gt;-C&lt;sub&gt;10&lt;/sub&gt;: [[Oxidation]], [[Polymerisation]], [[Addition]], [[Epoxid]]ierung, [[Hydrierung]]<br /> <br /> Hydroxygruppe an C&lt;sub&gt;12&lt;/sub&gt;: [[Dehydratisierung (Chemie)|Dehydratisierung]], Spaltung, [[Veresterung]], [[Ether]]bildung, [[Substitution (Chemie)|Substitution]]<br /> <br /> === Einsatz in unveränderter Form ===<br /> Medizinisch verwendet wird das aus den Samen durch Kaltpressung gewonnene Öl (lat. Ricini Oleum). Es wirkt abführend, da es [[enteral]] nicht resorbiert wird. <br /> <br /> Rizinusöl wird außerdem gelegentlich in der Geburtshilfe zur Einleitung von [[wehe|Geburtswehen]] eingesetzt („[[Wehencocktail]]“). Der Wirkmechanismus ist dabei nicht bekannt.&lt;ref&gt;Tenore JL: ''[http://www.aafp.org/afp/20030515/2123.html Methods for cervical ripening and induction of labor.]'' Am Fam Physician. 2003 May 15;67(10):2123-8. Review. PMID 12776961&lt;/ref&gt; Zur Wirksamkeit bestehen nur wenige, kleine Studien, die einen geburtbeschleunigenden Effekt andeuten, allerdings trat als sehr häufige Nebenwirkung [[Übelkeit]] und Durchfall auf.&lt;ref name=Briggs&gt;G. Briggs, R. Freeman, S. Yaffe: ''[http://books.google.com/books?id=YOEV2w3XTxsC&amp;pg=PA271#v=onepage&amp;q=&amp;f=false Drugs in Pregnancy and Lactation: A Reference Guide to Fetal and Neonatal Risk. p. 271]'' Lippincott Williams&amp;Wilkins; 8th revised edition. ISBN 978-0781778763&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Garry D, Figueroa R, Guillaume J, Cucco V: ''Use of castor oil in pregnancies at term.'' Altern Ther Health Med. 2000 Jan;6(1):77-9. PMID 10631825&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Azhari S, Pirdadeh S, Lotfalizadeh M, Shakeri MT: ''Evaluation of the effect of castor oil on initiating labor in term pregnancy.'' Saudi Med J. 2006 Jul;27(7):1011-4. PMID 16830021&lt;/ref&gt; In einer systematischen Übersichtsarbeit wird die Datenlage aufgrund des schwachen Studiendesigns als nicht ausreichend zur Beurteilung der Wirksamkeit bewertet.&lt;ref&gt;Kelly AJ, Kavanagh J, Thomas J: ''Castor oil, bath and/or enema for cervical priming and induction of labour.'' Cochrane Database Syst Rev. 2001;(2):CD003099. Review. PMID 11406076&lt;/ref&gt; Es existieren verschiedene Fallberichte von Komplikationen beim Einsatz von Rizinusöl in der Geburtshilfe.&lt;ref name=Briggs/&gt;<br /> <br /> Aufgrund des Gehaltes von ca. 5 % [[Hydroxygruppe]]n aus der Rizinolsäure lässt sich Rizinusöl auch in Reaktivmassen wie [[Polyurethan]]-Beschichtungen für diverse industrielle Einsätze im Korrosionsschutz und Baubereich direkt verarbeiten. Der weitaus bedeutendere Einsatz ist der als Rohstoff für [[Bindemittel]] in lufttrocknenden Lacken und [[Dispersionsfarbe]]n. Neben der medizinischen Anwendung wird Rizinusöl in der [[Kosmetik]]industrie zur Herstellung von Cremes, Salben, Lippenstiften, Wimperntuschen und Schaumbädern genutzt.<br /> Bedeutung hat Rizinusöl im wesentlichen als Rohstoff für Schmierstoffe, Lacke, Polyamid-11 und im Bereich Kosmetik. In den meisten Fällen wird Rizinusöl nicht direkt verarbeitet, sondern es ist noch eine chemische Umarbeitung erforderlich. Obwohl der [[Heizwert]] mit ca. 38 MJ/kg recht hoch ist, wird Rizinusöl nicht zur Herstellung von [[Biodiesel]] (Methylestern von Fettsäuren aus Pflanzenölen) verwendet, weil es viel teurer als das üblicherweise benutzte [[Rapsöl]] und für diesen Einsatz noch nicht ausreichend untersucht worden ist.<br /> <br /> === Dehydratisierung ===<br /> Die Abspaltung von Wasser unter üblicher schwefelsaurer [[Katalyse]], aber auch mit Salzen der Schwefelsäure und Metalloxiden, führt zu einer zweiten Doppelbindung, die zum großen Anteil konjugiert zwischen C&lt;sub&gt;11&lt;/sub&gt; und C&lt;sub&gt;12&lt;/sub&gt; entsteht. Der erhöhte Gehalt an Doppelbindung hat Rizinusöl damit von einem nicht-trocknenden in ein oxidativ trocknendes Öl überführt. Die Estergruppen zum Glycerin bleibt dabei erhalten. Je nach Reaktionsbedingungen und Dauer werden verschiedene Qualitäten erzeugt, die sich hauptsächlich in der Viskosität durch während des Verfahrens bereits einsetzende Polymerisation unterscheiden. Das Produkt wird Dehydriertes Rizinusöl genannt, ist dem Leinöl ähnlich und kann als qualitativ hochwertiges Bindemittel für verschiedene Lacke und Farben, Firnis, Linoleum und Druckfarben eingesetzt werden.<br /> <br /> Durch alkalische Verseifung von dehydriertem Rizinusöl lassen sich die zweifach ungesättigten Fettsäuren nach Neutralisation und Destillation im Vakuum als wertvolle Rohstoffe für weitere Verarbeitungen gewinnen.<br /> <br /> === Sulfonierung ===<br /> Eine der ersten Modifikationen von Rizinusöl war die Behandlung mit konzentrierter [[Schwefelsäure]] oder direkt mit [[Schwefeltrioxid]] unter kontrollierten Bedingungen. Es bilden sich dabei sowohl Schwefelsäureester an der Hydroxygruppe als auch Additionsprodukte an der Doppelbindung und [[Sulfonsäure]]gruppen (-SO&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;H). Das Produkt wird Türkischrotöl (engl. ''turkey-red oil'') genannt und enthält 8-8,5 % SO&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;. Durchschnittlich ergibt sich damit nur eine schwefelsaure Gruppe pro Triglycerid. In der Textilindustrie wird Türkischrotöl als Färbehilfsmittel wegen der ausgezeichneten Benetzungseigenschaften und Emulgierbarkeit eingesetzt.<br /> <br /> === Alkalische Spaltung ===<br /> <br /> Durch Behandlung mit [[Natriumhydroxid|Natrium]]- oder [[Kaliumhydroxid]] bei hohen Temperaturen in Gegenwart von längerkettigen Alkoholen wie 1- oder 2-[[Octanol]] werden je nach Reaktionsbedingungen [[Methylhexylketon]], [[10-Hydroxydecansäure]], [[Caprylalkohol]] (Octanol) und [[Sebacinsäure]] als wichtige Chemierohstoffe erhalten.<br /> <br /> === Pyrolytische Zersetzung ===<br /> Die thermische Spaltung von Rizinusöl bei 350-460 °C ergibt Heptaldehyd und [[Undecensäure]] als wichtigste Produkte. Heptaldehyd findet Verwendung in der Herstellung von Geschmacks- und Geruchsstoffen, Undecensäure (C&lt;sub&gt;10&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;19&lt;/sub&gt;COOH) - als Metallsalz mit Zink oder Kupfer - wird in der Medizin für die äußere Behandlung von Pilzinfektionen und gegen Hautparasiten eingesetzt.<br /> <br /> Aus dem [[Methylester]] der Rizinolsäure (Metylricinolat), hergestellt als der Umsetzung von [[Methanol]] mit Rizinusöl, lässt sich bei 450-500 °C analog zur vorgenannten Reaktion Methyl-10-undecensäureester und Heptaldehyd gewinnen. Der Undecensäureester wird über mehrere Stufen umgesetzt zur 11-Amino-n-undecansäure (auch Rilsan&lt;sup&gt;®&lt;/sup&gt;-Monomer genannt), der Rohstoff zur Herstellung von Polyamid-11 (Nylon&lt;sup&gt;®&lt;/sup&gt;-11), einem wichtigen [[Polyamide|Polyamid]] als Hochleistungskunststoff für Fasern und diverse technische Anwendungen in Beschichtungen, Kabeln und Automobil. Die Herstellung von Polyamid-11 ist eine bedeutende Verwendung von Rizinusöl.<br /> <br /> === Hydrierung ===<br /> Wasserstoff wird an die Doppelbindung der Ricinolsäure unter Verwendung von [[Raney-Nickel]] addiert. Die Hydroxygruppe bleibt erhalten und es entsteht ein Fett mit Schmelzpunkt von 86&amp;nbsp;°C , das Triglycerid der [[12-Hydroxystearinsäure]]. Letztere wird zur Herstellung von Mehrzweck[[schmierstoff]] und für den Automobilbereich, aber auch für Seifen und im Kosmetikprodukte verwendet. Teilweise hydriertes Rizinusöl hat einen niedrigeren Erweichungsbereich und wird ebenfalls als Wachs und Schmierstoff eingesetzt. Etwa 10 % der Weltproduktion von Rizinusöl wird zur Herstellung von Schmierstoffen umgesetzt.<br /> <br /> === Alkoxylierung ===<br /> Die Bildung von [[Ether]]n an der Hydroxygruppe durch Umsetzung mit [[Ethylenoxid]] oder [[Propylenoxid]] führt zu einer Reihe von oberflächenaktiven Substanzen, die im Bereich Technik und Kosmetik Verwendung finden: [[Detergenzien]], [[Gleitmittel]], [[Hydraulikflüssigkeit]]en, [[Antistatika]], Textilfinishe, Emulgierhilfsmittel und Ölzusätze.<br /> <br /> === Oxidation ===<br /> Die Oxidation durch Luft oder reinem Sauerstoff in Gegenwart von [[Übergangsmetalle|Übergangsmetall]]-Katalysatoren führt durch Polymerisation zu recht hohen [[Molare Masse|molaren Masse]] und Viskositäten. Oxidiertes Rizinusöl ist nicht migrierend, wird daher als [[Weichmacher]] für diverse Polymere wie Cellulosederivate, Polyamide, Natur- und Synthesekautschuke zum Einsatz gebracht. Außerdem wird es verwendet als Pigmentbenetzungsharz, für Druckfarben und als Ölzusatz.<br /> <br /> === Veresterung ===<br /> Die Monomeren Citronensäure und Rizinusöl reagieren unter Polykondensation miteinander. Dabei verbinden sich die Carboxylgruppen der Citronensäure mit den Hydroxygruppen des Rizinusöls zu einem Ester, weshalb man das Produkt auch einen Polyester nennt. Gleichzeitig wird durch die Esterbildung Wasser abgespalten. Man erhält ein bräunliches, klebriges, wasserunlösliches Harz.<br /> <br /> == Weltmarkt ==<br /> Die wichtigsten produzierenden Länder sind Indien, Brasilien und China. Die USA produziert seit 1990 praktisch kein Rizinusöl mehr. Das jährliche Gesamtvolumen im Welthandel beträgt ca. 550.000&amp;nbsp;t, gewonnen aus einer Samenmasse von ca. 1,3 Millionen&amp;nbsp;t. Deutschland importiert jährlich über 30.000&amp;nbsp;t.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Frank C. Naughton: ''Castor Oil'', in: Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, John Wiley &amp; Sons, Inc. 2001<br /> * ''Römpp Lexikon der Chemie'', CD-ROM version 2.0, Georg Thieme Verlag 1999<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.atb-potsdam.de/hauptseite-deutsch/Institut/Abteilungen/Abt3/Forschung/Bioernergie/pdf%20files/14_Rizinus%C3%B6l2.pdf Technische Angaben und Handelsvolumen, Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.] (PDF-Datei; 102&amp;nbsp;kB)<br /> * [http://www.icoa.org/menu.htm International Castor Oil Association (engl.)]<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Rizinusol}}<br /> [[Kategorie:Pflanzenöl]]<br /> [[Kategorie:ATC-A06]]<br /> [[Kategorie:Laxans]]<br /> [[Kategorie:Arzneistoff]]<br /> [[Kategorie:Pharmazeutischer Hilfsstoff]]<br /> <br /> [[da:Ricinusolie]]<br /> [[en:Castor oil]]<br /> [[es:Aceite de ricino]]<br /> [[fa:روغن کرچک]]<br /> [[fr:Huile de ricin]]<br /> [[id:Minyak jarak]]<br /> [[it:Olio di ricino]]<br /> [[hu:Ricinusolaj]]<br /> [[nl:Wonderolie]]<br /> [[ja:ひまし油]]<br /> [[no:Lakserolje]]<br /> [[pl:Olej rycynowy]]<br /> [[pt:Óleo de rícino]]<br /> [[ru:Касторовое масло]]<br /> [[su:Kastroli]]<br /> [[sv:Ricinolja]]<br /> [[zh:蓖麻油]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Idiopathische_interstitielle_Pneumonie&diff=61272455 Idiopathische interstitielle Pneumonie 2009-06-18T02:27:57Z <p>Cuthbertwong: Adding an foreign language link to Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>{{Infobox ICD<br /> | BREITE =<br /> | 01-CODE = J84<br /> | 01-BEZEICHNUNG = Sonstige interstitielle Lungenkrankheiten<br /> }}[[Bild:Bronchial anatomy with description.png|thumb|'''Schematische Darstellung eines Bronchiolus terminalis'''&lt;br /&gt;'''A''': Alveolen &lt;br /&gt;'''AS''': Alveolarsepten &lt;br /&gt;'''BR''': Bronchioli respiratorii &lt;br /&gt;'''BT''': Bronchiolus terminalis&lt;br /&gt;'''D''': Schleimhautdrüse&lt;br /&gt;'''DA''': Ductus alveolaris &lt;br /&gt; '''M''': zirkuläre Muskelschicht des Bronchiolus &lt;br /&gt;'''N''': Nerv &lt;br /&gt;'''PA''': Äste der Pulmonalarterie &lt;br /&gt;'''PV''': Äste der Pulmonalvenen]]<br /> <br /> Die '''idiopathischen interstitiellen Pneumonien''' (IIP) bilden eine Gruppe von seltenen Krankheitsformen, die durch ein unterschiedliches Ausmaß von Lungenentzündung ([[Pneumonie]]) und -vernarbung ([[Lungenfibrose]]), hauptsächlich des Bindegewebes der Lunge ([[Interstitium (Anatomie)|Interstitium]]), gekennzeichnet sind. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Krankheitszeichen (der [[Symptom]]e), der Befunde vor allem aus [[Bildgebendes Verfahren|bildgebenden Untersuchungsverfahren]], der [[Pathologie]], des Krankheitsverlaufs und der Behandlungsmöglichkeiten.&lt;ref name=&quot;ATS&quot;/&gt; Die Ursache für die Entstehung dieser Krankheitsbilder ist nicht bekannt – sie werden daher als „[[Idiopathie|idiopathisch]]“ bezeichnet.&lt;ref&gt;Hunninghake GW, Schwarz MI.:''State of the art. Does current knowledge explain the pathogenesis of idiopathic pulmonary fibrosis?: a perspective''. Proc Am Thorac Soc. 2007 Sep;4(5):449-52. PMID 17684287&lt;/ref&gt; Die IIP gehören zur großen Gruppe der [[Interstitielle Lungenerkrankung|interstitiellen Lungenerkrankungen]] (englisch: '''I'''nterstitial''' L'''ung '''D'''isease oder ILD), in der mehr als 200&amp;nbsp;eigenständige Krankheitsbilder [[Klassifikation|klassifiziert]] werden. Das [[Leitsymptom]] der interstitiellen Lungenerkrankungen ist [[Atemnot]] (Dyspnoe).<br /> <br /> Bei allen IIP-Formen kommt es zu einer Lungenentzündung unterschiedlichen Schweregrads, die in erster Linie das Bindegewebe (Interstitium) der [[Lunge]] betrifft. Darüber hinaus kann es zu einer Vernarbung der Lunge kommen, die als Lungenfibrose bezeichnet wird. Bei einigen Formen steht die Lungenfibrose im Vordergrund und die [[Entzündung]] ist nur eine Begleitreaktion. Die [[Prognose]] oder der Krankheitsverlauf und die Behandlungsmöglichkeiten sind unter anderem davon abhängig, welchen Stellenwert die Entzündung oder die [[Fibrose]] bei der entsprechenden Krankheitsform einnimmt.&lt;ref name=&quot;Leslie&quot;&gt;Leslie KO: ''Historical perspective: a pathologic approach to the classification of idiopathic interstitial pneumonias.'' Chest. 2005 Nov;128 (5 Suppl 1):513S-519S. PMID 16304241&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Klassifikation ==<br /> [[Bild:Interstitial lung disease overview.png|450px|thumb|Die '''Klassifikation der interstitiellen idiopathischen Pneumonien''' (rot hervorgehoben) im Kontext der interstitiellen Lungenerkrankungen, basierend auf der Konsensus-Klassifikation der ''American Thoracic Society'' und der ''European Respiratory Society'' von 2002.]]<br /> <br /> Die aktuelle Klassifikation der idiopathischen interstitiellen Pneumonien (IIP) basiert auf einer Richtlinie, die gemeinsam von der [[American Thoracic Society]] (ATS) und der ''European Respiratory Society'' (ERS) im Jahre 2002 veröffentlicht wurde. Nach dieser Klassifikation werden sieben Krankheitsformen unterschieden, die jeweils durch unterschiedliche klinische, radiologische und pathologische Kriterien definiert sind. Darüber hinaus wurde eine Kategorie für nicht klassifizierbare IIP eingeführt, der alle Fälle zugeordnet werden, bei denen keine klare Abgrenzung möglich ist:<br /> <br /> * ''[[Idiopathische interstitielle Pneumonie#Idiopathische pulmonale Fibrose (IPF)|idiopathische pulmonale Fibrose]] (IPF, idiopathische Lungenfibrose)'',<br /> * ''nicht spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP)'',<br /> * ''kryptogene organisierende Pneumonie (COP)'',<br /> * ''[[akute interstitielle Pneumonie]] (AIP)'',<br /> * ''respiratorische Bronchiolitis mit interstitieller Lungenerkrankung (RB-ILD)'',<br /> * ''desquamative interstitielle Pneumonie (DIP)'' und<br /> * ''lymphoide interstitielle Pneumonie (LIP)''.&lt;ref name=&quot;ATS&quot;&gt;''American Thoracic Society/European Respiratory Society International Multidisciplinary Consensus Classification of the Idiopathic Interstitial Pneumonias''. Am J Respir Crit Care Med. 2002 Jan 15;165(2):277-304. PMID 11790668&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Bedeutung der neuen Klassifikation liegt vor allem in der fachgebietsübergreifenden (interdisziplinären) Definition der verschiedenen Formen, die in zurückliegenden Veröffentlichungen von [[Pathologe]]n, [[Radiologe]]n und [[Innere Medizin|Internisten]] überwiegend unabhängig voneinander vorgenommen wurde. Es wurde klargestellt, dass das [[Histopathologie|histopathologische]] Muster von der klinischen Diagnose abgegrenzt werden muss. Eine sichere klinische Diagnose beruht sowohl auf klinischen, radiologischen als auch auf histopathologischen Befunden. Zwar ist der [[Evidenz]]grad der Klassifikation gering, da sie auf Erkenntnissen von Experten beruht, sie bildet aber die Grundlage für zukünftige Studien, da es jetzt einheitliche Kriterien auf diesem Gebiet gibt.&lt;ref name=&quot;Costabel1&gt;Costabel U: ''Idiopathische interstitielle Pneumonien – wozu schon wieder eine Konsensusklassifikation?''. Pneumologie 2002;56: 279-280. [http://www.thieme-connect.com/ejournals/html/pneumologie/doi/10.1055/s-2002-30703 Online-Version]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Epidemiologie ==<br /> Die [[Epidemiologie|epidemiologischen]] Daten zu den idiopathischen interstitiellen Pneumonien sind nicht sehr zuverlässig. Amerikanische Arbeiten zu der übergeordneten Gruppe aller interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) wurden unter anderem in New Mexiko durchgeführt. Nach dieser Studie beträgt die [[Prävalenz]] der ILD 80 Fälle pro 100.000 Einwohner bei Männern und 67 Fälle pro 100.000 Einwohner bei Frauen. Die Diagnose Lungenfibrose und idiopathische Lungenfibrose (IPF) macht etwa 45 Prozent aller Fälle von ILD aus. &lt;ref&gt; DB Coultas et al.: ''The epidemiology of interstitial lung diseases.'' Am. J. Respir. Crit. Care Med., Vol 150, No. 4, 10 1994, 967-972.[http://ajrccm.atsjournals.org/cgi/content/abstract/150/4/967?ijkey=9165a9c456035f9166e7da7091d60abbaf91d0e6&amp;keytype2=tf_ipsecsha]&lt;/ref&gt;<br /> Die Prävalenz der IPF beträgt nach dieser Studie 20 Fälle pro 100.000 Einwohner bei Männern und 13 Fälle pro 100.000 Einwohner bei Frauen. Da diese Studie vor Veröffentlichung der neuen Klassifikation durchgeführt wurde, ist die Aussagekraft dieser Angaben fragwürdig. Eine neuere Studie geht von einer höheren Prävalenz aus. &lt;ref&gt;Raghu G et al.: ''Incidence and prevalence of idiopathic pulmonary fibrosis''. Am J Respir Crit Care Med. 2006 Oct 1;174(7):810-6. Epub 2006 Jun 29. PMID 16809633&lt;/ref&gt; Es gibt Hinweise dafür, dass die IPF in westlichen Ländern zunimmt. &lt;ref&gt;Francis H.Y. Green: ''Overview of Pulmonary Fibrosis'' Chest. 2002;122:334S-339S. [http://www.chestjournal.org/cgi/content/full/122/6_suppl/334S Free Full Text]&lt;/ref&gt; Die Epidemiologie der anderen IIP-Formen ist noch weniger gut erforscht. &lt;ref name=&quot;ATS&quot; /&gt;<br /> <br /> == Anatomische Grundlagen ==<br /> [[Bild:Histology of normal lung tissue in patients with hamartochondroma2.png|thumb|'''[[Histologie]] des Lungengewebes'''&lt;br /&gt; '''PB''': Peribronchiales Bindegewebe, '''BT''': Bronchiolus terminalis, '''M''': zirkuläre Muskelschicht des Bronchiolus, '''P''': Ast der Pulmonalarterie, '''DA''': Ductus alveolares, '''A''': Alveolen, '''AS''': Alveolarsepten. &lt;br /&gt;Färbung mit [[Hämatoxylin-Eosin-Färbung|Hämatoxylin-Eosin]] (HE).]]<br /> <br /> Das Interstitium (Zwischengewebe) der Lunge befindet sich in Form der so genannten ''Interalveolarsepten'' zwischen den Wänden der [[Lungenbläschen]] (Alveolen). Letztere stellen, da in ihnen der Gasaustausch zwischen Blut und Luft erfolgt, das eigentliche funktionelle Lungengewebe ([[Parenchym]]) dar. Interstitium und Parenchym arbeiten jedoch bei der Lungenmechanik eng zusammen und bilden eine funktionelle Einheit. Das Interstitium ist das Grundgerüst der Lunge und hält die Architektur der Lungenbläschen und damit der [[Blut-Luft-Schranke]] während des Atmungszyklus' aufrecht. Der Bindegewebsanteil der Interalveolarsepten besteht aus Zellen, vor allem den Bindegewebsbildnern ([[Fibroblast]]en), den von ihnen gebildeten [[Strukturprotein]]en und Substanzen wie [[Kollagen]], [[Elastisches Bindegewebe#Elastisches Bindegewebe|elastische Fasern]], [[Proteoglykan]]e sowie anderen [[Glycoprotein]]en.<br /> <br /> Den Hauptteil des Interstitiums bilden Kollagenfasern, die bis zu 20 Prozent der Lungentrockenmasse ausmachen. Im Interstitium der Lunge herrscht der Kollagentyp I vor, dem vermutlich die Hauptrolle bei der Aufrechterhaltung der Form und Dehnbarkeit der Lungenbläschen zukommt. Typ IV ist nur in den [[Basalmembran]]en der Lungenbläschen und Blutgefäße vorhanden. Kollagen vom Typ III und V ist nur in geringem Umfang (5 bis 10 Prozent) im Lungengewebe ausgebildet.&lt;ref&gt;J.E. Gadek et al.: ''Role of connective tissue proteases in the pathogenesis of chronic inflammatory lung disease.'' Environ Health Perspect. 1984 Apr;55:297-306. PMID 6329673&lt;/ref&gt; Die elastischen Fasern bilden ein verzweigtes Netzwerk im Interstitium der Lunge. Sie sind die treibende Kraft der Ausatmung ([[Exspiration]]).<br /> <br /> Proteoglykane bilden die [[Extrazelluläre Matrix#Grundsubstanz|Grundsubstanz]] des Interstitiums, sie sorgen für die Aufrechterhaltung des räumlichen Aufbaus des Lungengewebes. Ihre genaue Bedeutung bei der Lungenfunktion ist nicht im Einzelnen bekannt. In der Lunge finden sich [[Hyaluronsäure]], [[Chondroitin|Chondroitinsulfat A und C]], [[Dermatansulfat]], [[Heparin]] und [[Heparinsulfat]]. Zu den weiteren Glycoproteinen gehören [[Fibronectin]] und [[Laminin]], die vor allem in den Basalmembranen vorkommen.<br /> <br /> == Pathogenese ==<br /> Als [[Pathogenese]] werden die Mechanismen bezeichnet, die zur Entstehung einer Erkrankung beitragen. Bei den idiopathischen interstitiellen Pneumonien (IIP) spielen vor allem die Entzündung und die Fibrose des Lungengewebes die entscheidende Rolle. Sie haben bei den verschiedenen Formen einen unterschiedlichen Stellenwert. Die Pathogenese ist aber nur unvollständig geklärt.<br /> <br /> === Entzündung ===<br /> Bei den meisten interstitiellen Lungenerkrankungen und den meisten Formen der idiopathischen interstitiellen Pneumonien scheint die Entzündungsreaktion die entscheidende Rolle in der Pathogenese zu spielen. Bei einer mikroskopischen Untersuchung werden bei diesen Erkrankungen, vor allem im Anfangsstadium, große Ansammlungen von Entzündungszellen ([[Makrophage]]n, [[Granulozyt]]en und [[Lymphozyt]]en) im Lungengewebe gefunden. Fibroseareale treten nur in geringem Umfang auf und nur selten entwickelt sich eine Lungenfibrose im Endstadium. Die Lungenfibrose ist dann eine Folge der Entzündungsreaktion. Diese Theorie wird dadurch bestärkt, dass die Erkrankungen auf entzündungshemmende und [[Immunsuppression|immunsuppressive]] Therapien gut ansprechen. Durch Beseitigung der Entzündung als Ursache für die Lungenfibrose kann ein weiteres Fortschreiten verhindert werden.<br /> <br /> Eine Sonderstellung nehmen vor allem die idiopathische pulmonale Fibrose und wahrscheinlich auch die akute interstitielle Pneumonie ein. Die Hypothese, dass eine Entzündungsreaktion die Bedingung für die Entstehung einer Lungenfibrose ist, scheint hier nicht aufrecht zu halten zu sein. Die Entzündungsreaktion spielt hier offensichtlich eine untergeordnete Rolle oder ist nur eine Begleitreaktion der Lungenfibrose.&lt;ref name=&quot;&gt;King TE: ''Idiopathic interstitial pneumonias: progress in classification, diagnosis, pathogenesis and management''. Trans Am Clin Climatol Assoc. 2004;115:43-78 PMID 17060957&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;&gt; Gross et al.: ''Idiopathic Pulmonary Fibrosis''. N Engl J Med 2001 345: 517-525 [http://content.nejm.org/cgi/content/full/345/7/517 Online-Version] (Zugangsberechtigung erforderlich)&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> === Lungenfibrose ===<br /> Die [[Lungenfibrose]] ist eine Reaktion, bei der es zur Vernarbung des Lungengewebes kommt. Für die Entstehung der Lungenfibrose spielen verschiedene Zelltypen eine wichtige Rolle. Die wichtigsten sind nach heutigem Kenntnisstand Fibroblasten, [[Endothel]]zellen und [[Alveolarepithelzelle]]n. Nach einer Schädigung des Lungengewebes, deren Ursache bei den idiopathischen interstitiellen Pneumonien unbekannt ist, kommt es entweder zunächst zu einer Entzündung und anschließend zu einer Aktivierung der Fibroblasten, oder sie werden direkt, das heißt ohne vorausgehende Entzündung aktiviert. Dies ist davon abhängig welches Modell zugrunde gelegt wird. Die Aktivierung der Fibroblasten wird durch verschiedene Botenstoffe initiiert, zum Beispiel [[Wachstumsfaktor]]en wie [[Transforming Growth Factor#TGF-.CE.B2|Transforming growth factor beta 1]] (TGF-β1) und verschiedene [[Interleukin]]e, die aus anderen Zellen und den Fibroblasten selbst freigesetzt werden. Dies führt zu einer Zellvermehrung (Proliferation) der Fibroblasten sowie zu einer Neubildung von Grundsubstanz und Bindegewebsfasern. Normalerweise wird diese Reaktion streng reguliert, das heißt, dass nach Beseitigung der Schädigung oder der Wundheilung die Aktivität der Fibroblasten gehemmt wird: einerseits durch die geringere Ausschüttung von Botenstoffen, andererseits durch den programmierten Zelltod ([[Apoptose]]) der Fibroblasten.&lt;ref name=&quot;Willis&quot;&gt;Willis BC et al.: ''Epithelial origin of myofibroblasts during fibrosis in the lung''. Proc Am Thorac Soc. 2006 Jun;3(4):377-82 PMID 16738204&lt;/ref&gt; Bei der Lungenfibrose funktionieren diese Regulationsmechanismen nicht adäquat. Dies führt dazu, dass zu viel Bindegewebe gebildet wird. Die Alveolarsepten werden breiter, so dass es zu einer Gasaustausch- oder Diffusionsstörung ([[respiratorische Insuffizienz]]) kommt. Darüber hinaus verliert die Lunge ihre Dehnbarkeit ([[Compliance (Physiologie)|Compliance]]) und kann sich im Rahmen der Einatmung nur durch erhöhte Atemarbeit im ausreichenden Maße ausdehnen. Es entsteht eine sogenannte [[Lungenfunktion#restriktive Ventilationsstörung|restriktive Ventilationsstörung]]. Beide Faktoren –&amp;nbsp;die Gasaustauschstörung und die restriktive Ventilationsstörung&amp;nbsp;– führen zum Leitsymptom der Lungenfibrose, der Atemnot. In fortgeschrittenen Stadien der Lungenfibrose wandern die Fibroblasten darüber hinaus in das Lumen der Alveolen ein und bilden auch dort neues Bindegewebe. Es bilden sich fibrotische Areale in den Alveolen, die als ''fibrotische Foci'' bezeichnet werden. Dadurch wird die Struktur der Lunge in diesen Bereichen zerstört, was mit einem vollständigen Funktionsverlust einhergeht.&lt;ref name=&quot;Klinke&quot;&gt;R. Klinke, S. Silbernagel (Hrsg.): ''Lehrbuch der Physiologie.'' 4. Auflage, Thieme-Verlag 2003, ISBN 3-13-796004-5&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Symptome ==<br /> [[Bild:ClubbingFingers1.jpg|thumb|'''Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel''' sind klinische Zeichen eines Sauerstoffmangels (Hypoxämie). Sie können im Rahmen von idiopathischen interstitiellen Pneumonien vorkommen.]]<br /> Das Leitsymptom der idiopathischen interstitiellen Pneumonien, wie auch der meisten anderen interstitiellen Lungenerkrankungen ist eine Atemnot, die im Anfangsstadium nur bei körperlicher Belastung auftritt. Da es sich bei den IIP typischerweise um eine restriktive Ventilationsstörung handelt, haben die Betroffenen vor allem Schwierigkeiten bei der Einatmung. Bei fortgeschrittenem Schweregrad ([[Progredienz]]) der Erkrankung kann die Atemnot, je nach Krankheitsform, auch in Ruhe auftreten und im Endstadium können die Erkrankungen in eine respiratorische Insuffizienz übergehen. Charakteristisch für Lungenfibrosen ist auch ein trockener [[Husten]] ohne [[Auswurf]].<br /> <br /> Aufgrund der eingeschränkten Funktionsfähigkeit der Lunge, hinsichtlich des Gasaustausches und der Compliance, kann es zu einem Sauerstoffmangel im Blut, einer so genannten [[Hypoxämie]] kommen. Diese kann sich in Form einer [[Zyanose]], das heißt einer violetten bis bläulichen Verfärbung der Haut, der [[Schleimhaut|Schleimhäute]] und der Fingernägel bemerkbar machen. Auch [[Trommelschlägelfinger]] und [[Uhrglasnägel]] können sich als Zeichen der Hypoxämie ausbilden. Bei starkem Sauerstoffmangel können auch [[Bewusstsein#Bewusstsein in der Medizin|Bewusstseinsstörungen]] auftreten.&lt;ref name=&quot;Harrisons&quot;&gt;''Dietel M et al: Harrisons Innere Medizin''. Deutsche Ausgabe der 15. Auflage, ABW Wissenschaftsverlag Berlin 2003, ISBN 3-936072-10-8&quot;&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Diagnose ==<br /> === Basisdiagnostik ===<br /> ==== Anamnese und körperliche Untersuchung ====<br /> Am Beginn der Untersuchung steht die Erhebung einer ausführlichen Krankheitsvorgeschichte ([[Anamnese (Medizin)|Anamnese]]). Dabei werden die Patienten unter anderem nach den aktuellen Beschwerden, bereits bekannten Erkrankungen, eingenommenen Medikamenten und Erkrankungen in der Verwandtschaft befragt. Die Anamnese hat einen hohen Stellenwert, da sie dabei hilft, andere Erkrankungen auszuschließen und eine Verdachtsdiagnose zu stellen. Bei vielen Erkrankungen werden vom Patienten charakteristische Symptome geschildert, so dass sich die Verdachtsdiagnose häufig, nach weiteren Untersuchungen, als die Richtige herausstellt.<br /> <br /> Bei Lungenerkrankungen kann der im deutschsprachigen Raum verbreitete ''Frankfurter Bogen'' hilfreich sein.&lt;ref&gt;Kronenberger H. et al.: ''Ein neuer Fragebogen zur Erfassung von Lungen- und Atemwegserkrankungen.'' Prax. Klin. Pneumol. 39:241-251, 1985. [http://www.uniklinikum-giessen.de/lufi/frankfurterbogen.pdf Fragebogen als PDF-Version]&lt;/ref&gt; Dieser Bogen wird vom Patienten ausgefüllt und berücksichtigt nahezu alle wichtigen Gesichtspunkte, die bei Lungenerkrankungen von Bedeutung sind. Die Symptome der idiopathischen interstitiellen Pneumonien sind unspezifisch. Die Atemnot, die bei allen IIP-Formen vorkommt, weist darauf hin, dass eine Lungenerkrankung vorliegen könnte, sie kann aber auch durch zahlreiche andere Erkrankungen hervorgerufen werden, wie zum Beispiel durch Herzerkrankungen. Dies gilt in ähnlicher Weise auch für die anderen geschilderten Symptome. Die Diagnose oder die Verdachtsdiagnose einer IIP kann daher nicht allein aufgrund der Anamnese gestellt werden.<br /> <br /> Auf die Anamnese folgt üblicherweise eine ausführliche [[körperliche Untersuchung]]. Der Schwerpunkt liegt bei Lungenerkrankungen auf dem Betrachten ([[Inspektion (Medizin)|Inspektion]]) der gesamten Körperoberfläche, dem Abklopfen ([[Perkussion (Medizin)|Perkussion]]) des [[Thorax|Brustkorbs]] sowie dem Abhören ([[Auskultation]]) der Lunge mit einem [[Stethoskop]]. Es sind vor allem die Fibrose-typischen Veränderungen, die bei einer IIP mit einer körperlichen Untersuchung aufgedeckt werden können. Häufig kann man auskultatorisch ein deutliches [[Knisterrasseln]] hören, das auch als Sklerophonie bezeichnet wird und durch feinblasige Nebengeräusche gekennzeichnet ist, die gegen Ende der Ein- und Ausatmung auftreten. Mit Hilfe der Perkussion können die ebenfalls für Lungenfibrose typischen hochstehenden Lungengrenzen aufgedeckt werden. Die bereits genannten Symptome Zyanose, Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel fallen bei der Inspektion auf. Die körperliche Untersuchung lässt bei IIP ebenfalls keine sichere Diagnose zu, kann das Feld der möglichen Erkrankungen aber weiter einschränken.&lt;ref name=&quot;Günther&quot;&gt;Günther et al.: ''Klassifikation, Diagnostik und Therapie der idiopathischen interstitiellen Pneumonien: Eine kritische Bestandsaufnahme der gegenwärtig in Deutschland geübten Praxis''. Deutsches Ärzteblatt. Ausgabe 24 vom 13. Juni 2003. ([http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=37355 html-Version], [http://www.lungenfibrose.de/pdf/lufi_dr.pdf PDF-Version])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Technische Untersuchungsverfahren ====<br /> Zur Basisdiagnostik bei einem Verdacht auf eine ILD oder eine IIP gehören technische Untersuchungsverfahren, insbesondere die Untersuchung der [[Lungenfunktion]] sowie eine [[Röntgenbild|Röntgenaufnahme]] des Brustkorbs. Bei der Bewertung der Lungenfunktion spielt vor allem die [[Bodyplethysmografie#Ganzkörperplethysmographie.2FBodyplethysmographie|Bodyplethysmografie]] eine wichtige Rolle. Bei einer Lungenfibrose kommt es zu einer restriktiven Ventilationsstörung, die mit dieser Methode aufgedeckt werden kann. In Frühstadien der Erkrankung kann der Nachweis einer solchen Störung allerdings fehlen. Eine [[Blutgasanalyse]] vor und nach körperlicher Belastung sowie eine [[Kohlenmonoxid-Diffusionsmessung]] können bereits in Frühstadien Hinweise auf das Vorliegen einer IIP liefern. Beide Untersuchungsverfahren gehören ebenfalls zum Repertoire der Basisdiagnostik.&lt;ref name=&quot;Günther&quot;/&gt;<br /> <br /> Fibrotische Veränderungen können des Weiteren auf Röntgenbildern der Lunge sichtbar gemacht werden. Auch hier gilt, dass Veränderungen in Frühstadien so gering sein können, dass sie sich der konventionellen Röntgendiagnostik entziehen. Typische Zeichen einer Lungenfibrose im Röntgenbild sind [[Konsolidierung (Medizin)|Konsolidierungen]], Traktions[[bronchiektasie]]n und Milchglasverschattungen. Konsolidierungen entstehen durch fibrotisches Gewebe in den Alveolen und stellen sich im Röntgenbild als helle Areale dar, da sie elektronendichter sind als luftgefüllte Alveolen. Traktionsbronchiektasien sind Ausweitungen der Bronchien und werden durch den Zug verursacht, der auf sie ausgeübt wird und bei einer Lungenfibrose durch die Schrumpfung des Lungengewebes entsteht. Bei den Milchglasverschattungen handelt es sich ebenfalls um helle Areale, die durch die Zerstörung der Lungenarchitektur verursacht werden.&lt;ref name=&quot;Kauffmann&quot;&gt;Kauffmann et al.: ''Radiologie''. 3. Aufl, Urban &amp; Fischer München/Jena 2006, ISBN 3-437-44415-8&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weiterführende Diagnostik ===<br /> Besteht nach der Basisdiagnostik der dringende Verdacht auf eine IIP, wird in der Regel eine spezielle [[Computertomografie]] (CT), die als ''High Resolution CT'' bezeichnet wird, durchgeführt. Im Vergleich zur normalen CT wird hiermit eine höhere Auflösung (engl. high resolution) erreicht. Mit der HRCT können die meisten Fälle von IIP mit hoher Wahrscheinlichkeit identifiziert werden und die verschiedenen Krankheitsformen differenziert werden. Typische Merkmale der Lungenfibrose im CT sind neben Milchglasverschattungen und Traktionsbronchiektasien eine so genannte Honigwabenlunge oder kurz Honigwaben (engl. ''honeycombing''). Die Honigwabenlunge wird so aufgrund ihrer ähnlichen Struktur zu den [[Bienenwabe]]n bezeichnet. Die Honigwaben entstehen infolge der Degeneration des Lungengewebes.&lt;ref name=&quot;Kauffmann&quot;/&gt;<br /> <br /> Wenn eine Diagnose oder eine Differenzierung mit dieser Methode nicht möglich ist, muss auf invasive Untersuchungsverfahren zurückgegriffen werden. An erster Stelle der invasiven Untersuchungen steht die [[Bronchoskopie]] mit [[Bronchoalveoläre Lavage|bronchoalveolärer Lavage]] (BAL) sowie die transbronchiale [[Biopsie]]. Ist auch hiermit kein Ausschluss oder eine Sicherung der Diagnose möglich, muss eine offene Lungenbiopsie durchgeführt werden, die den [[Goldstandard (Verfahren)|Goldstandard]] in der Diagnostik der IIP darstellt. Nach den Empfehlungen der [[Konsens]]us-Konferenz sollten mindestens drei Proben aus verschiedenen Lungenlappen mit einer Mindestgröße von jeweils 2&amp;nbsp;cm entnommen werden.&lt;ref name=&quot;Günther&quot;/&gt;<br /> <br /> == Therapie ==<br /> === Pharmakologische Therapie ===<br /> Die Therapie der idiopathischen interstitiellen Pneumonien (IIP) wird im Wesentlichen mit zwei Gruppen von Medikamenten durchgeführt. Zum einen mit einem [[Glukokortikoid]], etwa [[Prednisolon]], und zum anderen mit so genannten [[Immunsuppression|Immunsuppressiva]], vor allem [[Azathioprin]] und [[Cyclophosphamid]]. Die Wirksamkeit der Medikamente ist abhängig von der Form der IIP, an welcher der Patient erkrankt ist. Während die pharmakologische Therapie bei der idiopathischen Lungenfibrose (IPF) und der akuten interstitiellen Pneumonie (AIP) keinen oder nur einen vorübergehenden Effekt auf den Verlauf der Erkrankung hat, sprechen die anderen Formen gut auf eine entzündungshemmende Therapie an, so dass eine Heilung erfolgen oder zumindest die mittlere Überlebenszeit erheblich verlängert werden kann.<br /> <br /> Das unterschiedliche Ansprechen auf die entzündungshemmende Therapie ist wahrscheinlich auf eine unterschiedliche [[Pathogenese]] der verschiedenen Formen zurückzuführen. Bei der IPF und AIP steht nach aktuellem Forschungsstand die Fibrose im Vordergrund und die Entzündungsreaktion ist nur eine Begleitreaktion oder eine Folge davon. Bei den anderen Formen ist es dagegen die Entzündung des Lungeninterstitiums, die das Krankheitsgeschehen bestimmt und die erst im Endstadium der Erkrankung durch Fibrosevorgänge überlagert wird.<br /> <br /> Für Therapie der IPF und AIP werden daher große Hoffnungen in Substanzen gelegt, die das Fortschreiten der Fibrose, das heißt die Zellvermehrung der Fibroblasten und die Kollagensynthese, hemmen können. Eine Vielzahl solcher Substanzen befindet sich zu Zeit (2008) in [[Klinische Studie|klinischen Studien]]. Sie sind aber für die Standardtherapie der IIP bisher nicht zugelassen. &lt;ref&gt;Costabel U et al.: ''Lungenfibrosen - Klassifikation, Diagnostik, Therapie''. Internist 2003 [Suppl 1]44:S35-S43. [http://www.springerlink.com/content/x5tur9h58q0jbvu2/ Online-Version]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Lungentransplantation ===<br /> Eine [[Lungentransplantation]] kann in Erwägung gezogen werden, wenn sich die IIP oder die Lungenfibrose im Endstadium befindet und nicht auf eine medikamentöse Therapie anspricht. Die Lungentransplantation erhöht bei fortgeschrittenen Lungenfibrosen die Überlebensrate.&lt;ref&gt;Hosenpud JD et al.: ''Effect of diagnosis on survival benefit of lung transplantation for end-stage lung disease.'' Lancet. 1998 Jan 3;351(9095):24-7. PMID 9433425&lt;/ref&gt; Die Transplantation eines Lungenflügels ist der Transplantation von zwei Lungenflügeln ebenbürtig. &lt;ref&gt;Meyers BF et al.: ''Single versus bilateral lung transplantation for idiopathic pulmonary fibrosis: a ten-year institutional experience''. J Thorac Cardiovasc Surg. 2000;120:99-107. PMID 10884661&lt;/ref&gt; Die Indikation für eine Lungentransplantation wird häufig nicht rechtzeitig gestellt. Nach einer Studie, in die 1376 Patienten einbezogen wurden, starben mehr als 30 Prozent aufgrund langer Wartezeiten, noch bevor die Lungentransplantation durchgeführt werden konnte.&lt;ref&gt;De Meester J et al.: ''Lung transplant waiting list: differential outcome of type of end-stage lung disease, one year after registration''. J Heart Lung Transplant. 1999 Jun;18(6):563-71. PMID 10395354&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Klinische Unterschiede der idiopathischen interstitiellen Pneumonien ==<br /> <br /> === Idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) ===<br /> [[Bild:Usual interstitial pneumonia (1).JPG|thumb|Histologisches Muster einer ''Usual Interstitial Pneumonia'' (UIP, gewöhnliche interstitielle Pneumonie). Sichtbar sind die Fibroseareale in den Interalveolarsepten. Färbung mit [[Hämatoxylin-Eosin-Färbung|Hämatoxylin-Eosin]] (HE).]]<br /> <br /> Die ''idiopathische pulmonale Fibrose'' oder ''idiopathische Lungenfibrose'' ist die häufigste IIP und hat die zweitschlechteste Prognose. Die durchschnittliche Überlebenszeit beträgt nach Diagnosestellung durchschnittlich drei Jahre und die Fünfjahres-Überlebensrate liegt zwischen 20 und 40 Prozent. Die Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung meist älter als 60&amp;nbsp;Jahre und Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.&lt;ref name=&quot;Kim&quot;&gt; Kim DS et al.: ''Classification and natural history of the idiopathic interstitial pneumonias''. Proc Am Thorac Soc. 2006 Jun;3(4):285-92. PMID 16738191&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die morphologischen Veränderungen sind überwiegend in Bereich der Lungenbasis, das heißt im unteren Bereich der Lunge, lokalisiert. Das typische histologische Muster der IPF wird als '''''U'''sual '''I'''nterstial '''P'''neumonia'' (UIP, gewöhnliche interstitielle Pneumonie) bezeichnet und ist charakterisiert durch eine fleckenförmige Fibrose sowie eine honigwabenartige Struktur der Lunge. Das Muster der UIP ist charakteristisch aber nicht spezifisch für die IPF und kommt auch bei anderen interstitiellen Lungenerkrankungen vor. Im Röntgenbild zeigt sich in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung eine basale retikuläre (netzförmige) Gefäßzeichnung. In der HRCT (''High Resolution Computertomographie'') sind Traktions[[bronchiektasie]]n sowie Honigwaben typisch. Häufig lassen sich auch Milchglasverschattungen nachweisen.<br /> <br /> Der Krankheitsbeginn der IPF ist schleichend und durch eine zunehmende Atemnot gekennzeichnet. Die IPF spricht auf eine Therapie mit Glukokortikoiden, auch in Kombination mit immunsuppressiven Medikamenten, in der Regel nicht an, so dass die zurzeit einzige wirksame therapeutische Maßnahme die Lungentransplantation ist.<br /> <br /> === Nicht spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP) ===<br /> Die ''nicht spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP)'' ist unter den idiopathischen interstitiellen Pneumonien (IIP) die zweithäufigste und variantenreichste Form. Die Betroffenen sind meist zwischen 50 und 60 Jahre alt und damit im Durchschnitt etwas jünger als an der IPF erkrankte Patienten. Frauen und Männer sind gleichhäufig betroffen.<br /> <br /> Die NSIP zeigt bezüglich der morphologischen Veränderungen keine typische Lokalisation. Die Veränderungen sind vielmehr über die gesamte Lunge homogen und meist symmetrisch verteilt. Das histologische Muster wird ebenfalls als NSIP bezeichnet. Es existieren zwei Untergruppen (Subtypen) der NSIP, ein zellulärer und ein fibrotischer Subtyp. Beim zellulären Subtyp wird das histologische Erscheinungsbild von Entzündungszellen dominiert, beim fibrotischen Subtyp sind zusätzlich ausgeprägte Fibroseareale vorhanden. Wie das histologische Bild ist auch das radiologische Bild variantenreich. Neben diffus verteilten Milchglastrübungen findet man Mikronoduli und Honigwaben. In fortgeschrittenen Stadien ist die normale Lungenstruktur im Röntgen- und im CT-Bild nur noch schwer zu erkennen, da sie durch Bronchiektasien, Zysten und Konsolidierungen zerstört ist.<br /> <br /> Die Symptomatik der NSIP unterscheidet sich nur unwesentlich von der bei IPF. Sie zeigt allerdings einen milderen Verlauf, ist langsamer fortschreitend und hat eine bessere Prognose. Die Prognose ist außerdem abhängig vom histologischen Subtyp und ist beim zellulären Subtyp besser als beim fibrotischen Subtyp, da dieser besser auf eine antientzündliche Therapie anspricht. Insgesamt ist die medikamentöse Therapie wesentlich erfolgsversprechender als dies bei der IPF der Fall ist. Da die morphologischen Veränderungen der NSIP so vielseitig sind, bereitet die Diagnose den Ärzten, im Vergleich mit anderen IIP, die größten Schwierigkeiten. Dies gilt insbesondere für den fibrotischen Subtyp.&lt;ref&gt;Monaghan H et al.: ''Prognostic implications of histologic patterns in multiple surgical lung biopsies from patients with idiopathic interstitial pneumonias''. Chest. 2004 Feb;125(2):522-6. PMID 14769733&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kryptogene organisierende Pneumonie (COP) ===<br /> Als ''kryptogene organisierende Pneumonie'' wird ein Krankheitsbild bezeichnet, dessen klinische, radiologische und pathologische Eigenschaften relativ charakteristisch sind. Wie bei der NSIP gibt es bei der COP keine Bevorzugung eines Geschlechts und das durchschnittliche Alter der Patienten liegt zwischen 50 und 60 Jahren. Nichtraucher sind in etwa doppelt so häufig betroffen wie Zigarettenraucher. Die Ursache für diese statistische Auffälligkeit ist nicht bekannt.<br /> <br /> Das histologische Muster wird als ''organisierende Pneumonie'' (OP) bezeichnet. Es ist gekennzeichnet durch das Auftreten von [[Granulationsgewebe]], das die Bronchiolen und Alveolen ausfüllt. Das Parenchym der Lunge wird durch diese Veränderungen nicht zerstört. Dieses Muster tritt nur selten in der idiopathischen Form auf. Häufig können andere Erkrankungen als sekundäre Ursache für diese Veränderungen verantwortlich gemacht werden, zum Beispiel [[Kollagenose]]n sowie [[Infektion|infektiös]]- oder medikamentös-induzierte Erkrankungen. Eine ähnliche Histologie tritt auch bei der [[Bronchiolitis obliterans]] auf. Daher wurde die COP früher auch als ''Bronchiolitis-obliterans-organisierende Pneumonie (BOOP)'' bezeichnet. Um Verwechslungen mit dem eigenständigen Krankheitsbild der Bronchiolitis obliterans zu vermeiden, ist diese Bezeichnung inzwischen nicht mehr gebräuchlich. Auf Röntgen- und CT-Bildern stellt sich das Granulationsgewebe in Form von so genannten [[Konsolidierung (Medizin)|Konsolidierungsarealen]] dar, die vor allem im Bereich um die Bronchien herum (peribronchial) sowie direkt unter der Pleura (subpleural) lokalisiert sind. Um die Konsolidierungen können Milchglasverschattungen auftreten.<br /> <br /> Das Krankheitsbild beginnt meist mit allgemeinen Symptomen, wie Unwohlsein, [[Fieber]], Gewichtsverlust und trockenem Husten. Die Symptome nehmen innerhalb von ein bis drei Monaten zu. Die COP lässt sich gut mit Glukokortikoiden behandeln und besitzt eine gute Prognose. Häufig flammt die Erkrankung nach Absetzen der Therapie wieder auf. Dies wird als [[Rezidiv]] bezeichnet. Beim Auftreten von Rezidiven kann die Erkrankung erneut mit Glukokortikoiden behandelt werden.<br /> <br /> === Akute interstitielle Pneumonie (AIP) ===<br /> Die ''[[akute interstitielle Pneumonie]] (AIP)'' hat, im Gegensatz zu den anderen idiopathischen interstitiellen Pneumonien (IIP), einen akuten Verlauf. Sie ist durch das plötzliche Auftreten von Symptomen gekennzeichnet und mündet häufig in eine fortschreitende Störung der Atmung ([[Ateminsuffizienz]]). Die Erkrankung hat die schlechteste Prognose der IIP. In über der Hälfte der Fälle ist der Verlauf tödlich. Die meisten Todesfälle treten ein bis zwei Monate nach Krankheitsbeginn auf.<br /> <br /> Dem Ausbruch der AIP geht häufig eine Infektion der oberen [[Atemweg]]e voraus, die durch allgemeines Krankheitsgefühl, [[Gliederschmerz]]en, Fieber und Schüttelfrost gekennzeichnet sein kann. Bei den Patienten kommt es dann innerhalb weniger Tage zu Atemnot (Dyspnoe), die zunächst nur bei Belastung auftritt. Bereits im Anfangsstadium lässt sich ein Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie) nachweisen. Charakteristisch ist außerdem ein deutliches Knisterrasseln, das als Zeichen der [[Konsolidierung (Medizin)|Konsolidierung]] im Rahmen einer restriktiven Ventilationsstörung zu werten ist. Aus dem Sauerstoffmangel im Blut ([[Hypoxämie]]) entwickelt sich in wenigen Wochen eine Atemnot in Ruhe (Ruhedyspnoe), die in eine Ateminsuffizienz übergehen kann. Der Patient muss in diesem Stadium mit Sauerstoff versorgt und unter Umständen maschinell beatmet werden.<br /> <br /> Das histologische Muster wird als ''diffuse alveoläre Schädigung'' (engl. ''diffuse alveolar damage'', kurz ''DAD'') bezeichnet und lässt sich nicht von pathologischen Veränderungen unterscheiden, die beim [[Akutes Atemnotsyndrom des Erwachsenen|akuten Atemnotsyndrom des Erwachsenen]] (engl. ''acute respiratory distress syndrome'', kurz ''ARDS'') auftreten. AIP und ARDS unterscheiden sich lediglich in der Ursache. Während das ARDS vor allem im Rahmen einer [[Sepsis]] oder eines [[Schock (Medizin)|Schocks]] auftritt, ist die Ursache der AIP unbekannt. [[Louis Virgil Hamman]] und [[Arnold Rice Rich]] beschrieben bereits in den 1940er-Jahren ähnliche Fälle, die später als [[Hamman-Rich-Syndrom]] zusammengefasst wurden. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen Fällen um die Beschreibung der heute als AIP bezeichneten Erkrankung.<br /> <br /> === Respiratorische Bronchiolitis mit interstitieller Lungenerkrankung (RB-ILD) und desquamative interstitielle Pneumonie (DIP) ===<br /> Bei der ''respiratorischen Bronchiolitis mit interstitieller Lungenerkrankung'' und der ''desquamativen interstitielle Pneumonie'' handelt es sich um<br /> Erkrankungen mit ähnlichem, aber unterscheidbarem Erscheinungsbild. Beide Erkrankungen kommen vor allem, die RB-ILD ausschließlich und die DIP in der Regel, bei Rauchern vor. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei jeweils etwa 40-50 Jahren und Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Die RB-ILD ist die symptomatische Variante der respiratorischen Bronchiolitis, einer Entzündung der [[Bronchialsystem|Bronchiolen]], die bei Rauchern regelmäßig durch Zufall gefunden werden kann. Das histologische Muster der asymptomatischen und der symptomatischen Variante wird gleichfalls als ''respiratorische Bronchiolitis'' (RB) bezeichnet.<br /> <br /> Die DIP wird von einigen Experten als die fortgeschrittene Variante der RB-ILD angesehen. Dies ist allerdings zweifelhaft, da die DIP im Gegensatz zur RB-ILD gelegentlich auch bei Nichtrauchern vorkommt und aufgrund der doch erheblichen morphologischen Unterschiede (siehe unten). Die Konsensus-Klassifikation sieht aufgrund dieser Unsicherheit eine Trennung beider Varianten vor. Der Begriff der DIP wurde 1969 von Liebow und Carrington unter der falschen Annahme eingeführt, es handele sich bei diesen Zellansammlungen um Abschilferungen des Alveolarepithels. Diese Abschuppung von Zellen wird als ''Desquamation'' (von lat. ''squama'' „Schuppe“) bezeichnet. Trotzdem wurde der Begriff der DIP in der aktuellen Klassifikation beibehalten, unter anderem, weil es sich bei der DIP um eine Rarität handelt, und nicht durch den besser passenden Begriff ''Alveolarmakrophagen-Pneumonie'' ersetzt.&lt;ref name=&quot;ATS&quot;/&gt; Das histologische Muster der DIP wird ebenfalls als DIP bezeichnet.<br /> <br /> Das histologische Bild beider Formen ist durch zahlreiche Ansammlungen (Akkumulation) von braun pigmentierten [[Makrophagen]] in der Lunge gekennzeichnet. Bei der RB-ILD sind die pigmentierten Makrophagen überwiegend in den [[Lumen (Biologie)|Lumina]] der Bronchiolen (bronchiolozentrisch) lokalisiert, während sie bei der DIP vorwiegend in den Lumina der Alveolen (intraalveolär) zu finden sind. Bei der DIP ist außerdem eine geringgradige Fibrose charakteristisch. Auch bei der Verteilung der morphologischen Veränderungen unterscheiden sich beide Krankheitsbilder. Während die RB-ILD vor allem in den Oberlappen der Lunge zu finden ist, weist die DIP eine bevorzugte subpleurale Lokalisation mit Dominanz in den Unterlappen auf. Dieses Verteilungsmuster ist besonders gut in der HRCT nachweisbar. Bei der RB-ILD sind so genannte zentrilobuläre Knötchen, bei der DIP Milchglasverschattungen charakteristisch.<br /> <br /> Die klinische Symptomatik ist durch eine langsame Entwicklung von Atemnot und trockenem Reizhusten gekennzeichnet. Bei etwa der Hälfte der Patienten finden sich außerdem Trommelschlägelfinger. Beide Formen sprechen gut auf Glukokortikoide an und haben eine gute Prognose. Nur in seltenen Fällen entwickelt sich bei der DIP eine respiratorische Insuffizienz, die eine hohe Letalität aufweist.<br /> <br /> === Lymphoide interstitielle Pneumonie (LIP) ===<br /> Die LIP tritt bevorzugt bei Frauen mit einem Altersgipfel um das 50. Lebensjahr auf. In der idiopathischen Form ist die LIP die seltenste IIP. Weit häufiger tritt sie sekundär im Rahmen von [[Autoimmunerkrankung]]en und bei [[Immunschwäche]] auf.<br /> <br /> Das histologische Muster wird wie die klinische Diagnose als LIP bezeichnet und ist gekennzeichnet durch Infiltration der Alveolarsepten mit Lymphozyten und Makrophagen sowie durch die peribronchiale Bildung von [[Lymphfollikel]]n. Die Veränderungen sind diffus über die ganze Lunge verteilt. In der HRCT sind Milchglasverschattungen charakteristisch.<br /> <br /> Die Patienten haben nur eine gering ausgeprägte Symptomatik und leiden vor allem unter leichter Atemnot und Husten. Bei den sekundären Formen stehen die Symptome der Grunderkrankung im Vordergrund. Die LIP kann in seltenen Fällen in eine Lungenfibrose oder in ein [[malignes Lymphom]] übergehen. Abgesehen von dieser Komplikation hat die LIP eine gute Prognose. Die Therapie erfolgt in der Regel mit Glukokortikoiden, deren Wirksamkeit bei dieser IIP-Form allerdings noch nicht durch [[randomisiert]]e Studien bewiesen wurde.<br /> <br /> == Idiopathische interstitielle Pneumonien bei Tieren ==<br /> Die Gruppe der idiopathischen interstitiellen Pneumonien bei Tieren ist bislang nur wenig untersucht. Daher gibt auch es kein geeignetes Modelltier für Grundlagenuntersuchungen – die [[Bleomycin]]-induzierte Lungenfibrose bei Nagetieren ist nur eine im Erscheinungsbild ([[phänomenologisch]]) ähnliche Erkrankung, erfüllt aber nicht die Anforderungen an ein adäquates Modell.&lt;ref name=&quot;Williams&quot;/&gt;<br /> <br /> Gehäuft findet man solche chronisch-idiopathischen Erkrankungen bei einigen Terrierrassen ([[West Highland White Terrier]], [[Staffordshire Bullterrier]], [[Scottish Terrier]]). Die [[canine idiopathische Lungenfibrose]] tritt vor allem bei älteren Tieren auf und entspricht der ''kryptogenen organisierenden Pneumonie'' des Menschen.&lt;ref&gt;B.M. Corcoran et al.: ''Chronic pulmonary disease in West Highland white terriers.'' Vet Rec. 1999 May 29;144(22):611-616. PMID 16119057&lt;/ref&gt; Bei Katzen sind in der Literatur nur wenige Fälle einer IIP beschrieben,&lt;ref&gt; L.A. Cohn et al.: ''Identification and characterization of an idiopathic pulmonary fibrosis-like condition in cats.'' J Vet Intern Med. 2004 Sep-Oct;18(5):632-641. PMID 15515577&lt;/ref&gt; nach einer aktuellen Studie entspricht sie bei Katzen der ''idiopathischen pulmonalen Fibrose'' (IPF) des Menschen und wird vermutlich durch einen Defekt der [[Surfactant|Typ-II-Pneumozyten]] hervorgerufen.&lt;ref name=&quot;Williams&quot;&gt;K. Williams et al.: ''Identification of spontaneous feline idiopathic pulmonary fibrosis: morphology and ultrastructural evidence for a type II pneumocyte defect.'' Chest. 2004 Jun;125(6):2278-2288. PMID 15189952 [http://www.chestjournal.org/cgi/content/full/125/6/2278 Volltext]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei Vögeln gibt es bislang nur einen einzigen Fallbericht bei einer [[Blaustirnamazone]].&lt;ref&gt;O. Amann et al: ''Chronic pulmonary interstitial fibrosis in a blue-fronted Amazon parrot (Amazona aestiva aestiva).'' Avian Dis. 2007 Mar;51(1):150-153. PMID 17461284&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Forschungsgeschichte ==<br /> [[Bild:IIP-Vergleich der Klassifikationen.png|right|450px|thumb|'''Vergleich der historischen Klassifikationen und der aktuellen Klassifikation der ATS und ERS.'''&lt;br /&gt; '''AIP''' (akute interstitielle Pneumonie),&lt;br /&gt; '''BIP''' (bronchiolitische interstitielle Pneumonie),&lt;br /&gt; '''BOOP''' (Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie),&lt;br /&gt; '''COP''' (kryptogene interstitielle Pneumonie),&lt;br /&gt;<br /> '''DIP''' (desquamative interstitielle Pneumonie),&lt;br /&gt; '''GIP''' (Riesenzell-Pneumonie),&lt;br /&gt; '''LPD''' (lymphoproliferative Erkrankungen),&lt;br /&gt; '''LIP''' (lymphoide interstitielle Pneumonie),&lt;br /&gt; ''' NSIP''' (nicht spezifische interstitielle Pneumonie),&lt;br /&gt; '''RB-ILD''' (respiratorische Bronchiolitis mit interstit. Lungenerkrankung),&lt;br /&gt; '''UIP''' (usual interstitial pneumonia).]]<br /> Die erste Beschreibung einer interstitiellen Lungenerkrankung geht auf das Jahr 1892 zurück und stammt von dem kanadischen Mediziner [[William Osler]]. Er erkannte bereits das vielfältige Erscheinungsbild und wies auf die Notwendigkeit und die Schwierigkeit einer weiteren Klassifikation der Veränderungen hin.<br /> <br /> Der [[Innere Medizin|Internist]] [[Louis Virgil Hamman]] und der Pathologe [[Arnold Rice Rich]] berichteten 1944 über vier Patientenfälle, die von einer akuten diffusen interstitiellen Fibrose betroffen waren. Nach ihnen wurde das [[Hamman-Rich-Syndrom]] benannt. Dieser Begriff wurde daraufhin eine Zeit lang für alle Erkrankungen verwendet, bei denen es zu einer chronischen diffusen Fibrosierung der Lunge mit unbekannter Ursache kam, obwohl es sich bei den beschriebenen Fällen um akute Verläufe handelte. Wahrscheinlich beschrieben die Autoren seinerzeit die heute als akute interstitielle Pneumonie bezeichnete Form.<br /> <br /> Die erste histologische Klassifikation idiopathischer interstitieller Lungenerkrankungen stammt von den beiden Pathologen [[Averill Abraham Liebow]] und ''Charles B. Carrington'' (1969). Die damalige Klassifikation unterschied fünf histologische Muster, die erstmals unter dem Oberbegriff ''idiopathische Lungenfibrose'' geführt wurden. Das Hamman-Rich-Syndrom wurde als akute Variante der „'''U'''sual '''I'''nterstitial '''P'''neumonia“ (UIP, gewöhnliche interstitielle Pneumonie) eingeordnet.<br /> <br /> Die Liebow-Carrington-Klassifikation wurde 1997 von ''Anna-Luise A. Katzenstein'' und 1998 in Zusammenarbeit mit ''Jeffrey L. Myers'' weiterentwickelt und dem aktuellen Forschungsstand angepasst. Die Ursache der „'''G'''iant '''I'''nterstial '''P'''neumonia“ (GCP, Riesenzell-Pneumonie) wurde inzwischen aufgeklärt. Sie wird durch die Inhalation von Metallstäuben ausgelöst und als ''Hartmetallfibrose'' bezeichnet. Die lymphoide interstitielle Pneumonie wurde den „lymphoproliferativen Erkrankungen“ (LPD, lymphoproliferative diseases) zugeordnet.&lt;ref&gt;Katzenstein A, Myers J: ''Idiopathic Pulmonary Fibrosis - Clinical Relevance of Pathologic Classification''. Am J Respir Crit Care Med. 1998 Apr;157(4 Pt 1):1301-15. PMID 9563754&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Collard R. et al.: ''Demystifying Idiopathic Interstitial Pneumonia''. Arch Intern Med. 2003;163:17-29. PMID 12523913&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> : ''Anmerkung'': Der Artikel baut, wenn keine anderen Quellen angegeben wurden, auf der Veröffentlichung der Konsensuskonferenz von 2002 auf: ''American Thoracic Society/European Respiratory Society International Multidisciplinary Consensus Classification of the Idiopathic Interstitial Pneumonias''. Am J Respir Crit Care Med. 2002 Jan 15;165(2):277-304. PMID 11790668<br /> <br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * J. Müller-Quernheim: ''Interstitielle Lungenerkrankungen''. Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-132281-0<br /> * H. Schweisfurth et al.: ''Wie werden interstitielle Lungenerkrankungen in Deutschland diagnostiziert?''. Pneumologie 2003; 57: 373-382. [http://www.thieme-connect.com/ejournals/pdf/pneumologie/doi/10.1055/s-2003-40557.pdf PDF-Datei]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://archinte.ama-assn.org/cgi/content/full/163/1/17/FIGIRA10071F1 Mikroskopische Abbildungen der sieben verschiedenen Formen der idiopathischen interstitiellen Pneumonien] (englisch)<br /> * [http://www.lungenaerzte-im-netz.de/audio/knisterrasseln.mp3 Hörbeispiel Knisterrasseln] mp3-Datei von [http://www.lungenaerzte-im-netz.de Lungenärzte im Netz]<br /> * [http://www.mevis-research.de/~hhj/Lunge/Fibr.html#Idiopathische Erklärungen zur idiopathischen interstitiellen Pneumonie] <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> {{Exzellent}}<br /> <br /> [[Kategorie:Krankheitsbild in der Pneumologie]]<br /> <br /> [[en:Idiopathic interstitial pneumonia]]<br /> [[pl:Idiopatyczne śródmiąższowe zapalenia płuc]]<br /> [[zh:特發性間質性肺炎]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Andrew_Tsien_Chih-ch%E2%80%99un&diff=56902816 Andrew Tsien Chih-ch’un 2009-02-20T11:02:56Z <p>Cuthbertwong: Adding a foreign language link to Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>'''Andrew Tsien Chih-ch'un''', [[Chinesische Sprachen|chin.]]: 錢志純, (* [[9. April]] [[1926]] in [[Zhejiang]], [[Volksrepublik China]]; † [[17. Februar]] [[2009]] in [[Taipeh]], [[Taiwan]]) war [[Bischof]] von [[Bistum Hualien|Hualien]] in Taiwan.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Andrew Tsien trat 1947 in das Priesterseminar von [[Jiaxing]] ein. Mit der Machtübernahme Chinas durch [[Mao Zedong]] am 1. Oktober 1949 wechselte er zum Weiterstudium nach [[Genua]], Italien. An der [[Università Cattolica del Sacro Cuore]] in [[Mailand]] studierte er Philosophie. Am 29. Juni 1953 empfing er die Priesterweihe.<br /> <br /> Nach seiner Rückkehr 1960 nach Taiwan war er in der Seelsorge in Xinzhu, Jilong, Taipei, Xinzhuang tätig. 1966 wurde er Dekan der Philosophiefakultät der [[Katholische Universität Peking|Katholischen Universität Peking]]. 1970 wurde er Direktor des Institutes für philosophische Forschung, 1984 zudem des Kunstinstitutes der FJU.<br /> <br /> 1992 ernannte ihn [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] zum Bischof von [[Hualien]]. Die Bischofsweihe spendete ihm am 11. April 1992 [[Dominic Tang Yee-ming]] [[Gesellschaft Jesu|SJ]], Erbischof von [[Erzbistum Canton|Canton]]; [[Konsekration|Mitkonsekratoren]] waren [[Joseph Ti-kang]], Erzbischof von [[Erzbistum Taipeh|Taipeh]], und sein Amtsvorgänger und spätere Kardinal [[Paul Shan Kuo-hsi]].<br /> <br /> Bischof Tsien war sowohl in der offiziellen [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] tätig, wie auch in der chinesischen [[Untergrundkirche]] der [[Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung|Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung (CCPA)]].<br /> <br /> 2001 wurde seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch durch Johannes Paul II. stattgegeben.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/btsie.html Eintrag über Andrew Tsien Chih-ch'un auf ''catholic-hierarchy.org''] (englisch)<br /> * [http://www.catholic.org/international/international_story.php?id=32213 „Bishop Tsien Dies, Champion of the Underground Church in China“] (englisch)<br /> <br /> <br /> {{Folgenleiste<br /> |AMT=[[Bistum Hualien|Bischof von Hualien]]<br /> |ZEIT=[[1992]]–[[2001]]<br /> |VORGÄNGER=[[Paul Shan Kuo-hsi]]<br /> |NACHFOLGER=[[Philip Huang Chao-ming]]<br /> }}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Tsien Chih-chun, Andrew}}<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Peking)]]<br /> [[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Chinese]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1926]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 2009]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Tsien Chih-ch'un, Andrew<br /> |ALTERNATIVNAMEN=錢志純<br /> |KURZBESCHREIBUNG=Bischof von Hualien, Taiwan<br /> |GEBURTSDATUM=9. April 1926<br /> |GEBURTSORT=[[Zhejiang]], Volksrepublik China<br /> |STERBEDATUM=17. Februar 2009<br /> |STERBEORT=[[Taipeh]], Taiwan<br /> }}<br /> <br /> [[en:Andrew Tsien Chih-ch'un]]<br /> [[de:Andrew Tsien Chih-ch'un]]<br /> [[nl:Andrew Tsien Chih-ch'un]]<br /> [[no:Andrew Tsien Chih-ch'un]]<br /> [[fi:Andrew Tsien Chih-ch'un]]<br /> [[zh:錢志純]]<br /> &lt;math&gt;Formel hier einfügen&lt;/math&gt;</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Xiangzhong_Yang&diff=56471316 Xiangzhong Yang 2009-02-10T02:55:04Z <p>Cuthbertwong: Adding a foreign language link to Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>'''Jerry Yang''' (* [[1959]] in [[China]] als Xiangzhong Yang {{zh|kurz=|c=杨向中|p=Yáng Xiàngzhōng}}; † [[5. Februar]] [[2009]] in [[Boston]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Stammzelle]]nforscher.<br /> <br /> Yang wuchs in China auf und konnte auf Grund seiner herausragender Leistungen an der Universität von Peking seine Studien in den Vereinigten Staaten fortsetzen. Zunächst arbeitete er an Klonversuchen an der [[Cornell University]] in [[New York (Bundesstaat)|New York]], seit 1996 an der [[Universität von Connecticut]].<br /> <br /> Im Jahr 1999 gelang es ihm, das erste Kalb in den USA zu klonen. Er galt als führender Stammzellenforscher der Vereinigten Staaten. 2009 erlag Yang einem vierjährigen Krebsleiden.&lt;ref&gt;http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/07/1040228.html&lt;/ref&gt; Seine umstrittenen Studien an menschlichen Embryonen konnte er krankheitsbedingt nicht fortsetzen.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Yang, Jerry}}<br /> [[Kategorie:Biotechnologe]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1959]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 2009]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Yang, Jerry<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Yang, Xiangzhong<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Stammzellenforscher<br /> |GEBURTSDATUM=1959<br /> |GEBURTSORT=[[China]]<br /> |STERBEDATUM=5. Februar 2009<br /> |STERBEORT=[[Boston]]<br /> }}<br /> <br /> [[en:Xiangzhong Yang]]<br /> [[nl:Xiang Yang]]<br /> [[zh:楊向中]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schwarzmeerflotte&diff=56305604 Schwarzmeerflotte 2009-02-06T02:08:31Z <p>Cuthbertwong: Adding foreign language links to other Wikipedia</p> <hr /> <div>{{Infobox Militärische Einheit<br /> |Name= Schwarzmeerflotte<br /> |Bild=[[Bild:Sleeve Insignia of the Russian Black Sea Fleet.svg|150px]]<br /> |Beschriftung=Verbandsabzeichen<br /> |Daten= <br /> |Startdatum=1783<br /> |Enddatum=<br /> |Land=<br /> [[Bild:Russian Empire 1914 17.svg|15px]] [[Russisches Reich]] bis 1922 &lt;br /&gt; [[Bild:Flag of the Soviet Union.svg|15px]] [[Sowjetunion]] bis 1991 &lt;br /&gt; [[Bild:Flag of Russia.svg|15px]] [[Russland]]<br /> |Streitkräfte= [[Russische Streitkräfte]] <br /> |Teilstreitkraft= [[Russische Marine]]<br /> |Truppengattung= <br /> |Typ= [[Flotte (Marine)|Flotte]]<br /> |Gliederung=<br /> |Mannstärke=<br /> |Teil_von=<br /> |Stationierungsort=[[Sewastopol]]<br /> |Stationierungsort_Bezeichnung=Hauptquartier<br /> |Spitzname=<br /> |Schutzpatron=<br /> |Motto=<br /> |Farben=<br /> |Farben_Bezeichnung=<br /> |Marsch=<br /> |Maskottchen=<br /> |Ausrüstung=<br /> |Ausrüstung_Bezeichnung=<br /> |Schlachten=<br /> |Schlachten_Bezeichnung= <br /> |Jahrestage=<br /> |Auszeichnungen=[[Rotbannerorden]]<br /> |battle_honours=<br /> &lt;!-- Kommandeure --&gt;<br /> |Leitung_Bezeichnung=<br /> |Kommandeur1=Alexander Klezkow<br /> |Kommandeur1_Bezeichnung=Kommandeur<br /> |Kommandeur2=<br /> |Kommandeur2_Bezeichnung=<br /> |Kommandeur3=<br /> |Kommandeur3_Bezeichnung=<br /> |Wichtige_Kommandeure=<br /> &lt;!-- Insignien --&gt;<br /> |Identifikationssymbol=<br /> |Identifikationssymbol_Bezeichnung=<br /> |Identifikationssymbol2=<br /> |Identifikationssymbol2_Bezeichnung=<br /> |Identifikationssymbol3=<br /> |Identifikationssymbol3_Bezeichnung=<br /> &lt;!-- Luftfahrzeuge --&gt;<br /> |Luftfahrzeug_Schlacht=<br /> |Luftfahrzeug_Bomber=<br /> |Luftfahrzeug_EloKa=<br /> |Luftfahrzeug_Kampf=<br /> |Luftfahrzeug_Abfangen=<br /> |Luftfahrzeug_Patrouille=<br /> |Luftfahrzeug_Aufklärung=<br /> |Luftfahrzeug_Training=<br /> |Luftfahrzeug_Transport=<br /> }}<br /> Die '''Schwarzmeerflotte''' oder '''Rotbanner-Schwarzmeerflotte''' (russisch: Черноморский Флот oder Tschernomorskij Flot) ist der Teil der Seestreitkräfte [[Russland]]s bzw. der [[Sowjetunion|UdSSR]] , der im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und im [[Mittelmeer]] operiert. Sie ist in verschiedenen Häfen des Schwarzen und des [[Asowsches Meer|Asowschen Meeres]] stationiert. Ihr [[Hauptquartier|Hauptstützpunkt]] ist die [[Ukraine|ukrainische]] Hafenstadt [[Sewastopol]]. Die fortdauernde Nutzung dieser Basis, mehr als eine Dekade nach dem Zerfall der Sowjetunion, führt gelegentlich zu Irritationen in den russisch-ukrainischen Beziehungen. Sie soll bis 2017 von der russischen Marine geräumt werden. Die Ukraine erhebt nach russischen Angaben eine jährliche Pacht für die Nutzung der Grundstücke von rund 100 Millionen US-Dollar.<br /> <br /> == Zeit des [[Russisches Reich|Zarenreich]]es (1783–1922) ==<br /> Die Flotte wurde 1783 auf Befehl von [[Zar]]in [[Katharina II. (Russland)|Katharina II.]] gegründet. Nachdem 1695 Zar [[Peter der Große|Peter I.]] einen Zugang zum Schwarzen Meer erobert hatte, befahl er die Gründung der sogenannten Asow-[[Flottille]]. Schiffe dieser Flottille bildeten den Grundstock der dann 88 Jahre später gegründeten Schwarzmeerflotte. Diese Flotte wurde schnell mit Schiffsneubauten aufgerüstet und ausgebaut. Im 18. und 19. Jahrhundert kämpfte die Schwarzmeerflotte in verschiedenen Kriegen sowohl gegen die [[Osmanisches Reich|türkische]] als auch gegen die [[Frankreich|französische]] Flotte.<br /> <br /> Nachdem Napoleon Bonaparte 1798 in das von den Osmanen verwaltete [[Ägypten]] eingefallen war, schlossen sich Russland und das Osmanische Reich zu einem Bündnis gegen die Franzosen zusammen. Ein Geschwader der Schwarzmeerflotte und türkische Flottenkräfte operierten im Mittelmeer gemeinsam unter dem Kommando vom [[Admiral]] [[Fjodor Fjodorowitsch Uschakow]] gegen die französische Flotte. <br /> <br /> Nach der Eroberung von [[Nikolajew]] im Jahre 1789 war hier bis 1898 die [[Admiralität]] der russische Schwarzmeerflotte stationiert.<br /> <br /> Im [[Krimkrieg]] (1853–1856) war die Schwarzmeerflotte zwar zunächst gegen die Türken erfolgreich, verhielt sich jedoch nach dem Erscheinen [[Royal Navy|britischer]] und französischer Flotten passiv und beschränkte sich auf die Verteidigung Sewastopols, wobei die Schiffe nur als schwimmende Küstenbatterien eingesetzt wurden. Als Sewastopol 1856 fiel, wurden die noch existierenden Schiffe durch ihre Besatzungen gesprengt. Im Frieden von Paris, der den Krieg beendete, wurde das Schwarze Meer neutralisiert und Russland untersagt, mehr Kriegsschiffe darauf zu halten als die Türkei. Diese Beschränkung wurde 1871 auf der Londoner [[Pontuskonferenz]] wieder aufgehoben.<br /> <br /> Nach der [[Oktoberrevolution]] in Russland fuhr die Schwarzmeerflotte unter der roten Fahne der [[Bolschewiki]]. Um während des [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieges]] die Flotte nicht in die Hände der Konterrevolution und der ausländischen Interventen fallen zu lassen, gab [[Lenin]] am 18. Juni 1918 den Befehl zur Selbstversenkung der Flotte.<br /> <br /> == Zeit der [[Sowjetunion]] (1922–1991) ==<br /> Nach dem Bürgerkrieg wurde die Schwarzmeerflotte neu aufgebaut. Dazu wurden selbst versenkte Schiffe gehoben und instandgesetzt sowie Schiffsneubauten der Flotte zugeführt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nahm die Schwarzmeerflotte aktiv am [[Großer Vaterländischer Krieg|Kampf gegen Deutschland]] und seine Verbündeten teil. Neben Kampfschiffen wurden Angehörige der Schwarzmeerflotte an allen Fronten auch als Bodentruppen eingesetzt. Sie setzte nach dem Krieg für kurze Zeit zur [[Seemine|Minensuche]] das sowjetische [[Luftschiff]] [[Pobeda (Luftschiff)|Pobeda]] ein.<br /> <br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schwarzmeerflotte zu einem modernen operativ-strategischen Verband der sowjetischen Seekriegsflotte aufgerüstet. Neben dem Einsatz im Schwarzen Meer war die Schwarzmeerflotte auch im Mittelmeer eingesetzt. Aus Anlass des 20. Jahrestages des Sieges über den [[Faschismus]] wurde die Flotte am 7. Mai 1965 mit dem [[Rotbannerorden]] ausgezeichnet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde der Schiffsbestand der Schwarzmeerflotte zwischen der nun unabhängigen Ukraine und Russland aufgeteilt. Die Ukraine ist auf Grund der angespannten wirtschaftlichen und finanziellen Situation jedoch kaum in der Lage, ihre Schiffe in Fahrt zu halten. Auch Russland hat erhebliche Schwierigkeiten, die Gefechtsbereitschaft seiner Schiffe zu gewährleisten.<br /> <br /> Die Flotte ist von großer historischer und politischer Wichtigkeit für Russland, jedoch ist ihr militärischer Wert seit dem Zerfall der Sowjetunion wegen der Aufteilung und wegen starker Etatkürzungen erheblich gesunken. Der strategische Wert der Marine im Schwarzen Meer ist auch dadurch stark eingeschränkt, dass sich der [[Bosporus]] seit dem türkischen [[NATO]]-Beitritt 1952 unter westlicher Kontrolle befindet und zudem den Nutzungsbeschränkungen der [[Konvention von Montreux]] unterliegt. Andere sowjetische beziehungsweise russische Flotten erlangten zudem als Teile der strategischen [[Nuklearwaffe|Nuklearkräfte]] eine größere Bedeutung als die Schwarzmeerflotte.<br /> <br /> == Zeit der [[Russland|Russischen Föderation]] (ab 1991) ==<br /> [[Bild:Флот РФ Севастополь.jpg|thumb|Russische [[Schwarzmeerflotte]] in der Krim-Halbinsel]]<br /> Nach dem Zerfall der Sowjetunion verschwand die sowjetische Marine in der Bedeutungslosigkeit und wurde zwischen mehreren Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetrepubliken verteilt. Vor allem die Schwarzmeerflotte verbrachte mehrere Jahre in einem unklaren Zustand, bevor zwischen Russland und der Ukraine ein Abkommen getroffen werden konnte, das der Ukraine 97 Millionen US-Dollar pro Jahr an Liegegebühren zusichert.<br /> <br /> Neuere regionale Konflikte in der [[Kaukasus]]region (besonders in [[Georgien]]) und die Entwicklung des Öltransits in der Region verhalfen der Schwarzmeerflotte nach 1992 zu begrenzten neuen Aufgaben. Ihre [[Marineflieger]], [[Marineinfanterie]] und [[Landungsboot]]e nahmen am [[Tschetschenienkrieg]] sowohl unterstützend als auch direkt teil. Während des Krieges um [[Südossetien]] 2008 war die Schwarzmeerflotte an der Blockade der [[Georgien|georgischen]] Küste beteiligt und war in Kampfhandlungen mit der Marine Georgiens verwickelt. <br /> <br /> Seit den frühen 1990er Jahren ist die Flotte nuklear abgerüstet. &lt;!--unklar, ob sie keine Atomwaffen mehr hat, oder keine nukleargetriebenen Schiffe!! --&gt;<br /> <br /> [[Bild:Chor_der_Schwarzmeerflotte.jpg|thumb|250px|Chor der Schwarzmeerflotte: Auftritt im eigenen Theater in Sewastopol 2004]]<br /> Wie viele militärische Organisationen versucht auch die Schwarzmeerflotte mit musikalischen Aktivitäten ein positives Image zu erzielen. Mit dem Chor der Schwarzmeerflotte, der im eigenen Theater in [[Sewastopol]] auftritt, aber auch regelmäßig internationale Tourneen durchführt, ist sie dabei sehr erfolgreich.<br /> <br /> Der [[Russisch-ukrainischer Gasstreit|Streit um die Preiserhöhung russischen Gases]] an die Ukraine auf Marktpreisniveau 2005/2006, hat auch eine Erhöhung der Pacht ins Gespräch gebracht.<br /> <br /> Der Hauptstützpunkt in Sewastopol soll jetzt nach [[Noworossijsk]] überführt werden. Ein spezielles Terminal nahe Schesharis befindet sich zur Zeit im Bau.<br /> <br /> == Schiffe der Schwarzmeerflotte (Stand 2007) ==<br /> === 30. Kriegsschiff-Division ===<br /> ==== 11. Anti-U-Boot-Brigade ====<br /> *'''Projekt 1164''' [[Slawa-Klasse]]<br /> **''Moskwa''<br /> *'''Projekt 1134B''' [[Kara-Klasse]]<br /> **''Kertsch''<br /> **''Otschakow'' (wird Instandgesetzt)<br /> *'''Projekt 61M''' [[Kaschin-Klasse]]<br /> **''Smetliwy''<br /> *'''Projekt 1135''' [[Kriwak-Klasse|Kriwak-I-Klasse]]<br /> **''Ladny''<br /> *'''Projekt 1135M''' [[Kriwak-Klasse|Kriwak-II-Klasse]]<br /> **''Pytliwy''<br /> <br /> ==== 197. Landungsschiff-Brigade ====<br /> *'''Projekt 1171''' [[Alligator-Klasse]]<br /> **''Nikolai Filtschenkow''<br /> **''Orsk''<br /> **''Saratow''<br /> *'''Projekt 775''' [[Ropucha-Klasse|Ropucha-I-Klasse]]<br /> **''Nowotscherkassk''<br /> **''Zjesar Kunikow''<br /> **''Jamal''<br /> *'''Projekt 775M''' [[Ropucha-Klasse|Ropucha-II-Klasse]]<br /> **''Asow''<br /> <br /> === 247. U-Boot-Bataillon ===<br /> *'''Projekt 877''' [[Kilo-Klasse]]<br /> **B-871 ''Alrossa''<br /> *'''Projekt 641B'''; Modernisierte version der [[Foxtrot-Klasse]]<br /> **B-380<br /> <br /> === 68. Kriegsschiff-Brigade ===<br /> ==== 400. Anti-U-Boot-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 1124''' [[Grischa-Klasse]]<br /> **''Alexandrowez''<br /> *'''Projekt 1124M''' [[Grischa-Klasse|Grischa-III-Klasse]]<br /> **''Muromez''<br /> **''Susladez''<br /> *'''Projekt 11451''' [[Boote der sowjetischen und russischen Marine|Mukha-Klasse]]<br /> **''Wladimirez''<br /> <br /> ==== 418. Minenabwehr-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 266M''' Natya-Klasse<br /> **''Kowrowez''<br /> **''Iwan Golubez''<br /> **''Turbinist''<br /> **''Wize-Admiral Schukow''<br /> <br /> === 41. Raketenschiff-Brigade ===<br /> ==== 166. Raketenschiff-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 1239''' [[Bora-Klasse]]<br /> **''Bora''<br /> **''Samum''<br /> *'''Projekt 1234.1''' [[Nanuchka-Klasse|Nanuchka-III-Klasse]]<br /> **''Schtil''<br /> **''Mirasch''<br /> <br /> ==== 259. Raketenschiff-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 1241.7''' [[Tarantul-Klasse|Tarantul-II-Mod-Klasse]]<br /> **R-71<br /> *'''Projekt 12411''' [[Tarantul-Klasse|Tarantul-III-Klasse]]<br /> **R-60<br /> **R-109<br /> **R-239<br /> **''Iwanowez''<br /> <br /> === 184. Brigade ===<br /> *'''Projekt 1124M''' [[Grischa-Klasse|Grischa-III-Klasse]]<br /> **''Poworino''<br /> **''Jeisk''<br /> **''Kassimow''<br /> *'''Projekt 266ME''' Natya-Klasse<br /> **''Walentin Pikul''<br /> *'''Projekt 12660'''<br /> **''Schelesnjakow''<br /> *'''Projekt 1265''' Sonya-Klasse<br /> **''Mineralnyje Wody''<br /> **''Leitenant Iljin''<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Kaiserlich-Russische Marine]]<br /> * [[Russische Marine]]<br /> * [[Sowjetische Marine]]<br /> * [[Russische Streitkräfte|Russisches Militär]]<br /> * [[Geschichte Russlands]]<br /> * [[Sewastopol]]<br /> * [[Militärische Parität]]<br /> * [[Ukrainische Marine]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://russlandonline.ru/rupol0010/morenews.php?iditem=6996 Ukraine will die russische Schwarzmeerflotte aus Sewastopol herausekeln]<br /> * [http://flot.sevastopol.info/eng/ Homepage der Schwarzmeerflotte (engl.)]<br /> <br /> [[Kategorie:Militär (Ukraine)]]<br /> [[Kategorie:Sowjetische Marine]]<br /> [[Kategorie:Russische Marine]]<br /> [[Kategorie:Militärischer Verband (Russland)]]<br /> [[Kategorie:Marineverband]]<br /> <br /> [[be:Чарнаморскі флот ВМФ Расіі]]<br /> [[cv:Раççей Федерацийĕн ТÇФ Хура тинĕс Флочĕ]]<br /> [[en:Black Sea Fleet]]<br /> [[it:Flotta del Mar Nero]]<br /> [[ja:黒海艦隊]]<br /> [[pl:Flota Czarnomorska]]<br /> [[ru:Черноморский флот ВМФ России]]<br /> [[fi:Mustanmeren laivasto]]<br /> [[vi:Hạm đội Biển Đen]]<br /> [[uk:Чорноморський флот Росії]]<br /> [[zh:黑海艦隊]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schwarzmeerflotte&diff=56305511 Schwarzmeerflotte 2009-02-06T01:58:43Z <p>Cuthbertwong: Adding a foreign language link to Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>{{Infobox Militärische Einheit<br /> |Name= Schwarzmeerflotte<br /> |Bild=[[Bild:Sleeve Insignia of the Russian Black Sea Fleet.svg|150px]]<br /> |Beschriftung=Verbandsabzeichen<br /> |Daten= <br /> |Startdatum=1783<br /> |Enddatum=<br /> |Land=<br /> [[Bild:Russian Empire 1914 17.svg|15px]] [[Russisches Reich]] bis 1922 &lt;br /&gt; [[Bild:Flag of the Soviet Union.svg|15px]] [[Sowjetunion]] bis 1991 &lt;br /&gt; [[Bild:Flag of Russia.svg|15px]] [[Russland]]<br /> |Streitkräfte= [[Russische Streitkräfte]] <br /> |Teilstreitkraft= [[Russische Marine]]<br /> |Truppengattung= <br /> |Typ= [[Flotte (Marine)|Flotte]]<br /> |Gliederung=<br /> |Mannstärke=<br /> |Teil_von=<br /> |Stationierungsort=[[Sewastopol]]<br /> |Stationierungsort_Bezeichnung=Hauptquartier<br /> |Spitzname=<br /> |Schutzpatron=<br /> |Motto=<br /> |Farben=<br /> |Farben_Bezeichnung=<br /> |Marsch=<br /> |Maskottchen=<br /> |Ausrüstung=<br /> |Ausrüstung_Bezeichnung=<br /> |Schlachten=<br /> |Schlachten_Bezeichnung= <br /> |Jahrestage=<br /> |Auszeichnungen=[[Rotbannerorden]]<br /> |battle_honours=<br /> &lt;!-- Kommandeure --&gt;<br /> |Leitung_Bezeichnung=<br /> |Kommandeur1=Alexander Klezkow<br /> |Kommandeur1_Bezeichnung=Kommandeur<br /> |Kommandeur2=<br /> |Kommandeur2_Bezeichnung=<br /> |Kommandeur3=<br /> |Kommandeur3_Bezeichnung=<br /> |Wichtige_Kommandeure=<br /> &lt;!-- Insignien --&gt;<br /> |Identifikationssymbol=<br /> |Identifikationssymbol_Bezeichnung=<br /> |Identifikationssymbol2=<br /> |Identifikationssymbol2_Bezeichnung=<br /> |Identifikationssymbol3=<br /> |Identifikationssymbol3_Bezeichnung=<br /> &lt;!-- Luftfahrzeuge --&gt;<br /> |Luftfahrzeug_Schlacht=<br /> |Luftfahrzeug_Bomber=<br /> |Luftfahrzeug_EloKa=<br /> |Luftfahrzeug_Kampf=<br /> |Luftfahrzeug_Abfangen=<br /> |Luftfahrzeug_Patrouille=<br /> |Luftfahrzeug_Aufklärung=<br /> |Luftfahrzeug_Training=<br /> |Luftfahrzeug_Transport=<br /> }}<br /> Die '''Schwarzmeerflotte''' oder '''Rotbanner-Schwarzmeerflotte''' (russisch: Черноморский Флот oder Tschernomorskij Flot) ist der Teil der Seestreitkräfte [[Russland]]s bzw. der [[Sowjetunion|UdSSR]] , der im [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und im [[Mittelmeer]] operiert. Sie ist in verschiedenen Häfen des Schwarzen und des [[Asowsches Meer|Asowschen Meeres]] stationiert. Ihr [[Hauptquartier|Hauptstützpunkt]] ist die [[Ukraine|ukrainische]] Hafenstadt [[Sewastopol]]. Die fortdauernde Nutzung dieser Basis, mehr als eine Dekade nach dem Zerfall der Sowjetunion, führt gelegentlich zu Irritationen in den russisch-ukrainischen Beziehungen. Sie soll bis 2017 von der russischen Marine geräumt werden. Die Ukraine erhebt nach russischen Angaben eine jährliche Pacht für die Nutzung der Grundstücke von rund 100 Millionen US-Dollar.<br /> <br /> == Zeit des [[Russisches Reich|Zarenreich]]es (1783–1922) ==<br /> Die Flotte wurde 1783 auf Befehl von [[Zar]]in [[Katharina II. (Russland)|Katharina II.]] gegründet. Nachdem 1695 Zar [[Peter der Große|Peter I.]] einen Zugang zum Schwarzen Meer erobert hatte, befahl er die Gründung der sogenannten Asow-[[Flottille]]. Schiffe dieser Flottille bildeten den Grundstock der dann 88 Jahre später gegründeten Schwarzmeerflotte. Diese Flotte wurde schnell mit Schiffsneubauten aufgerüstet und ausgebaut. Im 18. und 19. Jahrhundert kämpfte die Schwarzmeerflotte in verschiedenen Kriegen sowohl gegen die [[Osmanisches Reich|türkische]] als auch gegen die [[Frankreich|französische]] Flotte.<br /> <br /> Nachdem Napoleon Bonaparte 1798 in das von den Osmanen verwaltete [[Ägypten]] eingefallen war, schlossen sich Russland und das Osmanische Reich zu einem Bündnis gegen die Franzosen zusammen. Ein Geschwader der Schwarzmeerflotte und türkische Flottenkräfte operierten im Mittelmeer gemeinsam unter dem Kommando vom [[Admiral]] [[Fjodor Fjodorowitsch Uschakow]] gegen die französische Flotte. <br /> <br /> Nach der Eroberung von [[Nikolajew]] im Jahre 1789 war hier bis 1898 die [[Admiralität]] der russische Schwarzmeerflotte stationiert.<br /> <br /> Im [[Krimkrieg]] (1853–1856) war die Schwarzmeerflotte zwar zunächst gegen die Türken erfolgreich, verhielt sich jedoch nach dem Erscheinen [[Royal Navy|britischer]] und französischer Flotten passiv und beschränkte sich auf die Verteidigung Sewastopols, wobei die Schiffe nur als schwimmende Küstenbatterien eingesetzt wurden. Als Sewastopol 1856 fiel, wurden die noch existierenden Schiffe durch ihre Besatzungen gesprengt. Im Frieden von Paris, der den Krieg beendete, wurde das Schwarze Meer neutralisiert und Russland untersagt, mehr Kriegsschiffe darauf zu halten als die Türkei. Diese Beschränkung wurde 1871 auf der Londoner [[Pontuskonferenz]] wieder aufgehoben.<br /> <br /> Nach der [[Oktoberrevolution]] in Russland fuhr die Schwarzmeerflotte unter der roten Fahne der [[Bolschewiki]]. Um während des [[Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieges]] die Flotte nicht in die Hände der Konterrevolution und der ausländischen Interventen fallen zu lassen, gab [[Lenin]] am 18. Juni 1918 den Befehl zur Selbstversenkung der Flotte.<br /> <br /> == Zeit der [[Sowjetunion]] (1922–1991) ==<br /> Nach dem Bürgerkrieg wurde die Schwarzmeerflotte neu aufgebaut. Dazu wurden selbst versenkte Schiffe gehoben und instandgesetzt sowie Schiffsneubauten der Flotte zugeführt. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] nahm die Schwarzmeerflotte aktiv am [[Großer Vaterländischer Krieg|Kampf gegen Deutschland]] und seine Verbündeten teil. Neben Kampfschiffen wurden Angehörige der Schwarzmeerflotte an allen Fronten auch als Bodentruppen eingesetzt. Sie setzte nach dem Krieg für kurze Zeit zur [[Seemine|Minensuche]] das sowjetische [[Luftschiff]] [[Pobeda (Luftschiff)|Pobeda]] ein.<br /> <br /> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schwarzmeerflotte zu einem modernen operativ-strategischen Verband der sowjetischen Seekriegsflotte aufgerüstet. Neben dem Einsatz im Schwarzen Meer war die Schwarzmeerflotte auch im Mittelmeer eingesetzt. Aus Anlass des 20. Jahrestages des Sieges über den [[Faschismus]] wurde die Flotte am 7. Mai 1965 mit dem [[Rotbannerorden]] ausgezeichnet. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde der Schiffsbestand der Schwarzmeerflotte zwischen der nun unabhängigen Ukraine und Russland aufgeteilt. Die Ukraine ist auf Grund der angespannten wirtschaftlichen und finanziellen Situation jedoch kaum in der Lage, ihre Schiffe in Fahrt zu halten. Auch Russland hat erhebliche Schwierigkeiten, die Gefechtsbereitschaft seiner Schiffe zu gewährleisten.<br /> <br /> Die Flotte ist von großer historischer und politischer Wichtigkeit für Russland, jedoch ist ihr militärischer Wert seit dem Zerfall der Sowjetunion wegen der Aufteilung und wegen starker Etatkürzungen erheblich gesunken. Der strategische Wert der Marine im Schwarzen Meer ist auch dadurch stark eingeschränkt, dass sich der [[Bosporus]] seit dem türkischen [[NATO]]-Beitritt 1952 unter westlicher Kontrolle befindet und zudem den Nutzungsbeschränkungen der [[Konvention von Montreux]] unterliegt. Andere sowjetische beziehungsweise russische Flotten erlangten zudem als Teile der strategischen [[Nuklearwaffe|Nuklearkräfte]] eine größere Bedeutung als die Schwarzmeerflotte.<br /> <br /> == Zeit der [[Russland|Russischen Föderation]] (ab 1991) ==<br /> [[Bild:Флот РФ Севастополь.jpg|thumb|Russische [[Schwarzmeerflotte]] in der Krim-Halbinsel]]<br /> Nach dem Zerfall der Sowjetunion verschwand die sowjetische Marine in der Bedeutungslosigkeit und wurde zwischen mehreren Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetrepubliken verteilt. Vor allem die Schwarzmeerflotte verbrachte mehrere Jahre in einem unklaren Zustand, bevor zwischen Russland und der Ukraine ein Abkommen getroffen werden konnte, das der Ukraine 97 Millionen US-Dollar pro Jahr an Liegegebühren zusichert.<br /> <br /> Neuere regionale Konflikte in der [[Kaukasus]]region (besonders in [[Georgien]]) und die Entwicklung des Öltransits in der Region verhalfen der Schwarzmeerflotte nach 1992 zu begrenzten neuen Aufgaben. Ihre [[Marineflieger]], [[Marineinfanterie]] und [[Landungsboot]]e nahmen am [[Tschetschenienkrieg]] sowohl unterstützend als auch direkt teil. Während des Krieges um [[Südossetien]] 2008 war die Schwarzmeerflotte an der Blockade der [[Georgien|georgischen]] Küste beteiligt und war in Kampfhandlungen mit der Marine Georgiens verwickelt. <br /> <br /> Seit den frühen 1990er Jahren ist die Flotte nuklear abgerüstet. &lt;!--unklar, ob sie keine Atomwaffen mehr hat, oder keine nukleargetriebenen Schiffe!! --&gt;<br /> <br /> [[Bild:Chor_der_Schwarzmeerflotte.jpg|thumb|250px|Chor der Schwarzmeerflotte: Auftritt im eigenen Theater in Sewastopol 2004]]<br /> Wie viele militärische Organisationen versucht auch die Schwarzmeerflotte mit musikalischen Aktivitäten ein positives Image zu erzielen. Mit dem Chor der Schwarzmeerflotte, der im eigenen Theater in [[Sewastopol]] auftritt, aber auch regelmäßig internationale Tourneen durchführt, ist sie dabei sehr erfolgreich.<br /> <br /> Der [[Russisch-ukrainischer Gasstreit|Streit um die Preiserhöhung russischen Gases]] an die Ukraine auf Marktpreisniveau 2005/2006, hat auch eine Erhöhung der Pacht ins Gespräch gebracht.<br /> <br /> Der Hauptstützpunkt in Sewastopol soll jetzt nach [[Noworossijsk]] überführt werden. Ein spezielles Terminal nahe Schesharis befindet sich zur Zeit im Bau.<br /> <br /> == Schiffe der Schwarzmeerflotte (Stand 2007) ==<br /> === 30. Kriegsschiff-Division ===<br /> ==== 11. Anti-U-Boot-Brigade ====<br /> *'''Projekt 1164''' [[Slawa-Klasse]]<br /> **''Moskwa''<br /> *'''Projekt 1134B''' [[Kara-Klasse]]<br /> **''Kertsch''<br /> **''Otschakow'' (wird Instandgesetzt)<br /> *'''Projekt 61M''' [[Kaschin-Klasse]]<br /> **''Smetliwy''<br /> *'''Projekt 1135''' [[Kriwak-Klasse|Kriwak-I-Klasse]]<br /> **''Ladny''<br /> *'''Projekt 1135M''' [[Kriwak-Klasse|Kriwak-II-Klasse]]<br /> **''Pytliwy''<br /> <br /> ==== 197. Landungsschiff-Brigade ====<br /> *'''Projekt 1171''' [[Alligator-Klasse]]<br /> **''Nikolai Filtschenkow''<br /> **''Orsk''<br /> **''Saratow''<br /> *'''Projekt 775''' [[Ropucha-Klasse|Ropucha-I-Klasse]]<br /> **''Nowotscherkassk''<br /> **''Zjesar Kunikow''<br /> **''Jamal''<br /> *'''Projekt 775M''' [[Ropucha-Klasse|Ropucha-II-Klasse]]<br /> **''Asow''<br /> <br /> === 247. U-Boot-Bataillon ===<br /> *'''Projekt 877''' [[Kilo-Klasse]]<br /> **B-871 ''Alrossa''<br /> *'''Projekt 641B'''; Modernisierte version der [[Foxtrot-Klasse]]<br /> **B-380<br /> <br /> === 68. Kriegsschiff-Brigade ===<br /> ==== 400. Anti-U-Boot-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 1124''' [[Grischa-Klasse]]<br /> **''Alexandrowez''<br /> *'''Projekt 1124M''' [[Grischa-Klasse|Grischa-III-Klasse]]<br /> **''Muromez''<br /> **''Susladez''<br /> *'''Projekt 11451''' [[Boote der sowjetischen und russischen Marine|Mukha-Klasse]]<br /> **''Wladimirez''<br /> <br /> ==== 418. Minenabwehr-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 266M''' Natya-Klasse<br /> **''Kowrowez''<br /> **''Iwan Golubez''<br /> **''Turbinist''<br /> **''Wize-Admiral Schukow''<br /> <br /> === 41. Raketenschiff-Brigade ===<br /> ==== 166. Raketenschiff-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 1239''' [[Bora-Klasse]]<br /> **''Bora''<br /> **''Samum''<br /> *'''Projekt 1234.1''' [[Nanuchka-Klasse|Nanuchka-III-Klasse]]<br /> **''Schtil''<br /> **''Mirasch''<br /> <br /> ==== 259. Raketenschiff-Bataillon ====<br /> *'''Projekt 1241.7''' [[Tarantul-Klasse|Tarantul-II-Mod-Klasse]]<br /> **R-71<br /> *'''Projekt 12411''' [[Tarantul-Klasse|Tarantul-III-Klasse]]<br /> **R-60<br /> **R-109<br /> **R-239<br /> **''Iwanowez''<br /> <br /> === 184. Brigade ===<br /> *'''Projekt 1124M''' [[Grischa-Klasse|Grischa-III-Klasse]]<br /> **''Poworino''<br /> **''Jeisk''<br /> **''Kassimow''<br /> *'''Projekt 266ME''' Natya-Klasse<br /> **''Walentin Pikul''<br /> *'''Projekt 12660'''<br /> **''Schelesnjakow''<br /> *'''Projekt 1265''' Sonya-Klasse<br /> **''Mineralnyje Wody''<br /> **''Leitenant Iljin''<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Kaiserlich-Russische Marine]]<br /> * [[Russische Marine]]<br /> * [[Sowjetische Marine]]<br /> * [[Russische Streitkräfte|Russisches Militär]]<br /> * [[Geschichte Russlands]]<br /> * [[Sewastopol]]<br /> * [[Militärische Parität]]<br /> * [[Ukrainische Marine]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://russlandonline.ru/rupol0010/morenews.php?iditem=6996 Ukraine will die russische Schwarzmeerflotte aus Sewastopol herausekeln]<br /> * [http://flot.sevastopol.info/eng/ Homepage der Schwarzmeerflotte (engl.)]<br /> <br /> [[Kategorie:Militär (Ukraine)]]<br /> [[Kategorie:Sowjetische Marine]]<br /> [[Kategorie:Russische Marine]]<br /> [[Kategorie:Militärischer Verband (Russland)]]<br /> [[Kategorie:Marineverband]]<br /> <br /> [[en:Black Sea Fleet]]<br /> [[it:Flotta del Mar Nero]]<br /> [[ja:黒海艦隊]]<br /> [[pl:Flota Czarnomorska]]<br /> [[ru:Черноморский флот ВМФ России]]<br /> [[fi:Mustanmeren laivasto]]<br /> [[vi:Hạm đội Biển Đen]]<br /> [[uk:Чорноморський флот Росії]]<br /> [[zh:黑海艦隊]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Russische_Revolution_1905&diff=55561732 Russische Revolution 1905 2009-01-20T09:55:54Z <p>Cuthbertwong: Reorganizing the foreign language links to other language&#039;s Wikipedia</p> <hr /> <div>[[File:Bundesarchiv Bild 183-S01260, St. Petersburg, Militär vor Winterpalast.jpg|thumb|Berittenes Militär vor dem Winterpalast, Januar 1905]]<br /> '''Russische Revolution von 1905''' ({{RuS|Революция 1905—1907 годов в России}}/ wiss. [[Transliteration]] ''Revoljucija 1905-1907 godov v Rossii'') bezeichnet eine Reihe von 1905 bis ins Jahr 1907 andauernden revolutionären Unruhen im [[Russisches Reich|zaristischen Russland]] – ausgelöst vor allem durch den [[Russisch-Japanischer Krieg|russisch-japanischen Krieg]] und den [[Petersburger Blutsonntag|''Petersburger Blutsonntag'' von 1905]].<br /> <br /> == Ursachen ==<br /> Gegen die jahrhundertelang bestehende [[Autokratie|autokratische]] und [[konservative]] Regierungsform kam es in der [[Geschichte Russlands#Der Aufstieg zur Weltmacht|Geschichte Russlands]] seit dem [[19. Jahrhundert]] wiederholt zu Bewegungen und Aufständen gegen die [[Zar]]enherrschaft und für die Einführung einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]]. So kam es bereits [[1825]] zum Aufstand der [[Dekabristen]] gegen Zar [[Nikolaus I. (Russland)|Nikolaus I.]] Doch dieser Aufstand war ebenso erfolglos wie der revolutionäre Versuch von [[1905]], der zwar eine Reihe von Reformen zur Folge hatte, aber dennoch keine einschneidenden Veränderungen bewirkte. Weder erfolgte eine soziale Umwälzung in der russischen Bevölkerung noch wurde Russland zu einem Verfassungsstaat.<br /> <br /> Vor allem um von den gravierenden innenpolitischen Problemen abzulenken, forcierte die russische Regierung den schwelenden Konflikt mit [[Japan]]. Der [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanische Krieg]] endete jedoch in einem Debakel für Russland und brachte den fast vollständigen Verlust der [[Kaiserlich-Russische Marine|russischen Flotte]]. Japan erlangte die vorherrschende Stellung im Fernen Osten. Die Niederlagen bewirkten einen Autoritätsverlust nach innen und einen Prestigeverlust nach außen für das Russische Zarenreich. Die wirtschaftliche Situation im Land verschlechterte sich wegen der [[Rezession]]: Die Arbeitslosigkeit in den Industriezentren stieg rasch, da Staatsaufträge ausblieben, und es gab Schwierigkeiten in der Landwirtschaft, da die Exportmärkte zusammenbrachen. In [[Moskau]] und [[Sankt Petersburg]], aber auch in anderen russischen Städten entstanden verschiedene kritische und revolutionärgesinnte Kreise von Intellektuellen, Kommunisten, [[Sozialrevolutionäre]]n und [[Anarchismus|Anarchisten]]. Zar [[Alexander III. (Russland)|Alexander III.]], der Sohn des ermordeten Zaren Alexander II., ließ sie brutal verfolgen. Hinzu kamen soziale Probleme, die im Zuge der [[Industrialisierung]] des Landes entstanden. Ein weiterer Grund der Revolution war die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung, vor allem in den gebildeten Schichten (Studenten, Intelligenzia).<br /> <br /> Unter dem seit [[1894]] regierenden Zaren [[Nikolaus II. (Russland)|Nikolaus II.]] nahmen Unterdrückung, Polizeiüberwachung und [[Autokratie]] zu, da er fest an den autokratischen Prinzipien seines Vaters festhielt. Der Autoritätsverlust und die wirtschaftliche Krise mit Folge von wachsenden Missständen vereinigte recht unterschiedliche Gruppen gegen das herrschende System: bürgerliche und adlige Liberale, Bauern, Sozialrevolutionäre und die sozialistische Arbeiterlosbewegung. Des Weiteren waren viele Knechte an der Revolution beteiligt.<br /> <br /> == Verlauf ==<br /> <br /> [[image:Bloody sunday.jpg|thumb|right|Demonstranten am Petersburger Blutsonntag]]<br /> <br /> Da die Regierung für die Führung des Krieges mit Japan die öffentliche Zustimmung brauchte, gestattete sie einen Kongress in [[Sankt Petersburg]] im November 1904. Die Forderungen nach Reformen, die bei diesem Kongress laut wurden, fanden bei der Regierung jedoch keine Beachtung. Arbeiter mussten in den Firmen in denen sie beschäftigt wurden für ein kleines Stück Brot mehrere Nächte anstehen und waren unzufrieden. Zu Anfang begaben sich nur Frauen aus den Firmen und streikten. Doch als man ehrfuhr, dass das Brot extra gehortet wurde und ihnen nur in kleinen Stücken zugesprochen wurde, schlossen sich die Männer an und streikten mit. Arbeiterführer riefen zu Demonstrationen auf. Am {{JULGREGDATUM|22|1|1905}}, der als so genannter ''[[Petersburger Blutsonntag]]'' in die Geschichte eingehen sollte, marschierten etwa 150 000 Arbeiter friedlich und unbewaffnet zum [[Winterpalast]], um ihre Forderungen nach bürgerlichen Freiheiten, einem [[Parlament]], wirtschaftlicher Erleichterung und dem Achtstundentag zu verkünden. Die Menge wurde vor dem Palast von der [[Armee des Russischen Reiches|russischen Armee]] grundlos und überraschend zusammengeschossen. Die mehreren hundert Todesopfer und Verletzten und die Empörung über die gewaltvolle Niederschlagung der friedlichen Arbeiterdemonstrationen führten zu einer Solidarisierung zahlreicher Arbeiter und zu einer Radikalisierung und Mobilisierung der Bevölkerung.<br /> <br /> Es folgten Enteignungen von Ackerland in den Dörfern und Arbeiterstreiks in den Städten. Der Höhepunkt der landesweiten Streikbewegung war der Eisenbahnerstreik im Oktober 1905. Meutereien in der Flotte schlossen sich an, so die Meuterei auf dem Panzerkreuzer ''Potemkin'' am {{JULGREGDATUM|27|6|1905|Kurz=&quot;true&quot;}} '''[[#Siehe auch|¹]]'''. Nach Einlaufen des Panzerkreuzers in [[Odessa]], in dem ein Generalstreik stattfand, richteten zaristische Truppen in den folgenden Tagen bei der Niederschlagung der Unruhen dann ein Blutbad an, später kam es auch zu antijüdischen [[Pogrom]]en. Diese Ereignisse dienten als Grundlage für den Stummfilm ''[[Panzerkreuzer Potemkin]]'' des Jahres 1925.<br /> <br /> Während der revolutionären Streik- und Protestbewegung befürwortete der nach Russland zurückgekehrte [[Lenin]] einen bedingungslosen Kampf gegen den Zaren. Nach der Niederschlagung ging er erneut ins Exil. Im Verlauf der Revolution verloren Regierung und Bürokratie die Kontrolle, so dass zum ersten Mal eine Art öffentlichen politischen Lebens in Russland entstand. Die Arbeiterstreikbewegung war die stärkste Kraft unter den revolutionären Strömungen, sie legte kurzzeitig den Eisenbahnverkehr, Post und Telegraphie lahm.<br /> <br /> Als Ende der Revolution werden die Auflösung der 2. Staatsduma und die Einführung eines neuen Wahlrechts durch Nikolaus II. im Juni 1907 betrachtet, wodurch die Vorherrschaft konservativer Kräfte im Parlament sichergestellt wurde.<br /> <br /> == Ergebnisse und Scheinparlamentarismus ==<br /> Die erfolglose Revolution zeigte dem Zaren die Unzufriedenheit im Land. Der Zar versuchte einen taktischen Rückzug durch das [[Oktobermanifest]], das dem Volk bürgerliche Freiheitsrechte und eine Gesetzgebende Versammlung von gewählten Volksvertretern (Duma) versprach.<br /> <br /> Die durch dieses [[Manifest]] erreichten konstitutionellen Zugeständnisse konnten jedoch wieder zurückgenommen werden, sobald sich der Staat seiner militärischen Machtmittel sicher wusste. Das Oktobermanifest spaltete die Oppositionsgruppen und die Revolution verebbte. Das Militär konnte die alte Ordnung gewaltsam wiederherstellen. Die [[Duma]] ([[Volksversammlung]]) sollte den Anschein einer konstitutionellen Regierung erwecken. In Wirklichkeit jedoch regierte der Zar immer noch autokratisch, da über wichtige Entscheidungen wie z. B. Militär- und Hofetat gar nicht in der Duma abgestimmt wurde. Der Zar besaß, wie ein von Adeligen besetztes Oberhaus, das [[Vetorecht]] über alle in der Duma getroffenen Entscheidungen und Abstimmungen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> &lt;!-- ACHTUNG: Es gibt Interlinks zu dieser Zwischenüberschrift --&gt;<br /> *[[Russische Revolution]]<br /> *[[Februarrevolution 1917]]<br /> *[[Oktoberrevolution]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikisource|Dresdner Journal, 1906, Nr. 1, Dienstag, den 2. Januar nachmittags#Rußland.|Zeitungsbericht vom 2. Januar 1906}}<br /> <br /> [[Kategorie:Russische Geschichte]]<br /> [[Kategorie:Revolution]]<br /> [[Kategorie:1905|Russische Revolution 1905]]<br /> [[Kategorie:Russische Revolution]]<br /> <br /> {{Link FA|lv}}<br /> [[ca:Revolució russa de 1905]]<br /> [[da:Den Russiske Revolution 1905]]<br /> [[en:Russian Revolution (1905)]]<br /> [[eo:Rusia revolucio de 1905]]<br /> [[es:Revolución Rusa de 1905]]<br /> [[et:I Vene revolutsioon]]<br /> [[fi:Venäjän vuoden 1905 vallankumous]]<br /> [[fr:Révolution russe de 1905]]<br /> [[he:מהפכת 1905]]<br /> [[it:Rivoluzione russa del 1905]]<br /> [[ja:ロシア第一革命]]<br /> [[lv:1905. gada revolūcija]]<br /> [[lt:1905-07 revoliucija]]<br /> [[ne:सन् १९०५-१९०७ को प्रथम रुसी पुँजीजीवी प्रजातन्त्रवादी क्रान्ति]]<br /> [[nl:Russische Revolutie van 1905]]<br /> [[no:1905-revolusjonen]]<br /> [[pl:Rewolucja 1905 roku]]<br /> [[pt:Revolução Russa de 1905]]<br /> [[ro:Revoluţia rusă din 1905]]<br /> [[ru:Революция 1905—1907 годов в России]]<br /> [[sv:Ryska revolutionen 1905]]<br /> [[th:การปฏิวัติรัสเซีย พ.ศ. 2448]]<br /> [[uk:Революція в Росії 1905-07]]<br /> [[zh:1905年俄國革命]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Russische_Revolution_1905&diff=55558750 Russische Revolution 1905 2009-01-20T08:19:58Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[File:Bundesarchiv Bild 183-S01260, St. Petersburg, Militär vor Winterpalast.jpg|thumb|Berittenes Militär vor dem Winterpalast, Januar 1905]]<br /> '''Russische Revolution von 1905''' ({{RuS|Революция 1905—1907 годов в России}}/ wiss. [[Transliteration]] ''Revoljucija 1905-1907 godov v Rossii'') bezeichnet eine Reihe von 1905 bis ins Jahr 1907 andauernden revolutionären Unruhen im [[Russisches Reich|zaristischen Russland]] – ausgelöst vor allem durch den [[Russisch-Japanischer Krieg|russisch-japanischen Krieg]] und den [[Petersburger Blutsonntag|''Petersburger Blutsonntag'' von 1905]].<br /> <br /> == Ursachen ==<br /> Gegen die jahrhundertelang bestehende [[Autokratie|autokratische]] und [[konservative]] Regierungsform kam es in der [[Geschichte Russlands#Der Aufstieg zur Weltmacht|Geschichte Russlands]] seit dem [[19. Jahrhundert]] wiederholt zu Bewegungen und Aufständen gegen die [[Zar]]enherrschaft und für die Einführung einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]]. So kam es bereits [[1825]] zum Aufstand der [[Dekabristen]] gegen Zar [[Nikolaus I. (Russland)|Nikolaus I.]] Doch dieser Aufstand war ebenso erfolglos wie der revolutionäre Versuch von [[1905]], der zwar eine Reihe von Reformen zur Folge hatte, aber dennoch keine einschneidenden Veränderungen bewirkte. Weder erfolgte eine soziale Umwälzung in der russischen Bevölkerung noch wurde Russland zu einem Verfassungsstaat.<br /> <br /> Vor allem um von den gravierenden innenpolitischen Problemen abzulenken, forcierte die russische Regierung den schwelenden Konflikt mit [[Japan]]. Der [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanische Krieg]] endete jedoch in einem Debakel für Russland und brachte den fast vollständigen Verlust der [[Kaiserlich-Russische Marine|russischen Flotte]]. Japan erlangte die vorherrschende Stellung im Fernen Osten. Die Niederlagen bewirkten einen Autoritätsverlust nach innen und einen Prestigeverlust nach außen für das Russische Zarenreich. Die wirtschaftliche Situation im Land verschlechterte sich wegen der [[Rezession]]: Die Arbeitslosigkeit in den Industriezentren stieg rasch, da Staatsaufträge ausblieben, und es gab Schwierigkeiten in der Landwirtschaft, da die Exportmärkte zusammenbrachen. In [[Moskau]] und [[Sankt Petersburg]], aber auch in anderen russischen Städten entstanden verschiedene kritische und revolutionärgesinnte Kreise von Intellektuellen, Kommunisten, [[Sozialrevolutionäre]]n und [[Anarchismus|Anarchisten]]. Zar [[Alexander III. (Russland)|Alexander III.]], der Sohn des ermordeten Zaren Alexander II., ließ sie brutal verfolgen. Hinzu kamen soziale Probleme, die im Zuge der [[Industrialisierung]] des Landes entstanden. Ein weiterer Grund der Revolution war die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung, vor allem in den gebildeten Schichten (Studenten, Intelligenzia).<br /> <br /> Unter dem seit [[1894]] regierenden Zaren [[Nikolaus II. (Russland)|Nikolaus II.]] nahmen Unterdrückung, Polizeiüberwachung und [[Autokratie]] zu, da er fest an den autokratischen Prinzipien seines Vaters festhielt. Der Autoritätsverlust und die wirtschaftliche Krise mit Folge von wachsenden Missständen vereinigte recht unterschiedliche Gruppen gegen das herrschende System: bürgerliche und adlige Liberale, Bauern, Sozialrevolutionäre und die sozialistische Arbeiterlosbewegung. Des Weiteren waren viele Knechte an der Revolution beteiligt.<br /> <br /> == Verlauf ==<br /> <br /> [[image:Bloody sunday.jpg|thumb|right|Demonstranten am Petersburger Blutsonntag]]<br /> <br /> Da die Regierung für die Führung des Krieges mit Japan die öffentliche Zustimmung brauchte, gestattete sie einen Kongress in [[Sankt Petersburg]] im November 1904. Die Forderungen nach Reformen, die bei diesem Kongress laut wurden, fanden bei der Regierung jedoch keine Beachtung. Arbeiter mussten in den Firmen in denen sie beschäftigt wurden für ein kleines Stück Brot mehrere Nächte anstehen und waren unzufrieden. Zu Anfang begaben sich nur Frauen aus den Firmen und streikten. Doch als man ehrfuhr, dass das Brot extra gehortet wurde und ihnen nur in kleinen Stücken zugesprochen wurde, schlossen sich die Männer an und streikten mit. Arbeiterführer riefen zu Demonstrationen auf. Am {{JULGREGDATUM|22|1|1905}}, der als so genannter ''[[Petersburger Blutsonntag]]'' in die Geschichte eingehen sollte, marschierten etwa 150 000 Arbeiter friedlich und unbewaffnet zum [[Winterpalast]], um ihre Forderungen nach bürgerlichen Freiheiten, einem [[Parlament]], wirtschaftlicher Erleichterung und dem Achtstundentag zu verkünden. Die Menge wurde vor dem Palast von der [[Armee des Russischen Reiches|russischen Armee]] grundlos und überraschend zusammengeschossen. Die mehreren hundert Todesopfer und Verletzten und die Empörung über die gewaltvolle Niederschlagung der friedlichen Arbeiterdemonstrationen führten zu einer Solidarisierung zahlreicher Arbeiter und zu einer Radikalisierung und Mobilisierung der Bevölkerung.<br /> <br /> Es folgten Enteignungen von Ackerland in den Dörfern und Arbeiterstreiks in den Städten. Der Höhepunkt der landesweiten Streikbewegung war der Eisenbahnerstreik im Oktober 1905. Meutereien in der Flotte schlossen sich an, so die Meuterei auf dem Panzerkreuzer ''Potemkin'' am {{JULGREGDATUM|27|6|1905|Kurz=&quot;true&quot;}} '''[[#Siehe auch|¹]]'''. Nach Einlaufen des Panzerkreuzers in [[Odessa]], in dem ein Generalstreik stattfand, richteten zaristische Truppen in den folgenden Tagen bei der Niederschlagung der Unruhen dann ein Blutbad an, später kam es auch zu antijüdischen [[Pogrom]]en. Diese Ereignisse dienten als Grundlage für den Stummfilm ''[[Panzerkreuzer Potemkin]]'' des Jahres 1925.<br /> <br /> Während der revolutionären Streik- und Protestbewegung befürwortete der nach Russland zurückgekehrte [[Lenin]] einen bedingungslosen Kampf gegen den Zaren. Nach der Niederschlagung ging er erneut ins Exil. Im Verlauf der Revolution verloren Regierung und Bürokratie die Kontrolle, so dass zum ersten Mal eine Art öffentlichen politischen Lebens in Russland entstand. Die Arbeiterstreikbewegung war die stärkste Kraft unter den revolutionären Strömungen, sie legte kurzzeitig den Eisenbahnverkehr, Post und Telegraphie lahm.<br /> <br /> Als Ende der Revolution werden die Auflösung der 2. Staatsduma und die Einführung eines neuen Wahlrechts durch Nikolaus II. im Juni 1907 betrachtet, wodurch die Vorherrschaft konservativer Kräfte im Parlament sichergestellt wurde.<br /> <br /> == Ergebnisse und Scheinparlamentarismus ==<br /> Die erfolglose Revolution zeigte dem Zaren die Unzufriedenheit im Land. Der Zar versuchte einen taktischen Rückzug durch das [[Oktobermanifest]], das dem Volk bürgerliche Freiheitsrechte und eine Gesetzgebende Versammlung von gewählten Volksvertretern (Duma) versprach.<br /> <br /> Die durch dieses [[Manifest]] erreichten konstitutionellen Zugeständnisse konnten jedoch wieder zurückgenommen werden, sobald sich der Staat seiner militärischen Machtmittel sicher wusste. Das Oktobermanifest spaltete die Oppositionsgruppen und die Revolution verebbte. Das Militär konnte die alte Ordnung gewaltsam wiederherstellen. Die [[Duma]] ([[Volksversammlung]]) sollte den Anschein einer konstitutionellen Regierung erwecken. In Wirklichkeit jedoch regierte der Zar immer noch autokratisch, da über wichtige Entscheidungen wie z. B. Militär- und Hofetat gar nicht in der Duma abgestimmt wurde. Der Zar besaß, wie ein von Adeligen besetztes Oberhaus, das [[Vetorecht]] über alle in der Duma getroffenen Entscheidungen und Abstimmungen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> &lt;!-- ACHTUNG: Es gibt Interlinks zu dieser Zwischenüberschrift --&gt;<br /> *[[Russische Revolution]]<br /> *[[Februarrevolution 1917]]<br /> *[[Oktoberrevolution]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikisource|Dresdner Journal, 1906, Nr. 1, Dienstag, den 2. Januar nachmittags#Rußland.|Zeitungsbericht vom 2. Januar 1906}}<br /> <br /> [[Kategorie:Russische Geschichte]]<br /> [[Kategorie:Revolution]]<br /> [[Kategorie:1905|Russische Revolution 1905]]<br /> [[Kategorie:Russische Revolution]]<br /> <br /> {{Link FA|lv}}<br /> {{Link FA|lv}}<br /> [[ca:Revolució russa de 1905]]<br /> [[da:Den Russiske Revolution 1905]]<br /> [[en:Russian Revolution (1905)]]<br /> [[eo:Rusia revolucio de 1905]]<br /> [[es:Revolución Rusa de 1905]]<br /> [[et:I Vene revolutsioon]]<br /> [[fi:Venäjän vuoden 1905 vallankumous]]<br /> [[fr:Révolution russe de 1905]]<br /> [[he:מהפכת 1905]]<br /> [[it:Rivoluzione russa del 1905]]<br /> [[ja:ロシア第一革命]]<br /> [[lv:1905. gada revolūcija]]<br /> [[lt:1905-07 revoliucija]]<br /> [[ne:सन् १९०५-१९०७ को प्रथम रुसी पुँजीजीवी प्रजातन्त्रवादी क्रान्ति]]<br /> [[nl:Russische Revolutie van 1905]]<br /> [[nn:Den russiske revolusjonen]]<br /> [[no:1905-revolusjonen]]<br /> [[pl:Rewolucja 1905 roku]]<br /> [[pt:Revolução Russa de 1905]]<br /> [[ro:Revoluţia rusă din 1905]]<br /> [[ru:Революция 1905—1907 годов в России]]<br /> [[sv:Ryska revolutionen 1905]]<br /> [[th:การปฏิวัติรัสเซีย พ.ศ. 2448]]<br /> [[uk:Революція в Росії 1905-07]]<br /> [[zh:1905年俄國革命]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Russische_Revolution_1905&diff=55557955 Russische Revolution 1905 2009-01-20T07:57:08Z <p>Cuthbertwong: Reorganizing the foreign language links to other language&#039;s Wikipedia</p> <hr /> <div>[[File:Bundesarchiv Bild 183-S01260, St. Petersburg, Militär vor Winterpalast.jpg|thumb|Berittenes Militär vor dem Winterpalast, Januar 1905]]<br /> '''Russische Revolution von 1905''' ({{RuS|Революция 1905—1907 годов в России}}/ wiss. [[Transliteration]] ''Revoljucija 1905-1907 godov v Rossii'') bezeichnet eine Reihe von 1905 bis ins Jahr 1907 andauernden revolutionären Unruhen im [[Russisches Reich|zaristischen Russland]] – ausgelöst vor allem durch den [[Russisch-Japanischer Krieg|russisch-japanischen Krieg]] und den [[Petersburger Blutsonntag|''Petersburger Blutsonntag'' von 1905]].<br /> <br /> == Ursachen ==<br /> Gegen die jahrhundertelang bestehende [[Autokratie|autokratische]] und [[konservative]] Regierungsform kam es in der [[Geschichte Russlands#Der Aufstieg zur Weltmacht|Geschichte Russlands]] seit dem [[19. Jahrhundert]] wiederholt zu Bewegungen und Aufständen gegen die [[Zar]]enherrschaft und für die Einführung einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]]. So kam es bereits [[1825]] zum Aufstand der [[Dekabristen]] gegen Zar [[Nikolaus I. (Russland)|Nikolaus I.]] Doch dieser Aufstand war ebenso erfolglos wie der revolutionäre Versuch von [[1905]], der zwar eine Reihe von Reformen zur Folge hatte, aber dennoch keine einschneidenden Veränderungen bewirkte. Weder erfolgte eine soziale Umwälzung in der russischen Bevölkerung noch wurde Russland zu einem Verfassungsstaat.<br /> <br /> Vor allem um von den gravierenden innenpolitischen Problemen abzulenken, forcierte die russische Regierung den schwelenden Konflikt mit [[Japan]]. Der [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanische Krieg]] endete jedoch in einem Debakel für Russland und brachte den fast vollständigen Verlust der [[Kaiserlich-Russische Marine|russischen Flotte]]. Japan erlangte die vorherrschende Stellung im Fernen Osten. Die Niederlagen bewirkten einen Autoritätsverlust nach innen und einen Prestigeverlust nach außen für das Russische Zarenreich. Die wirtschaftliche Situation im Land verschlechterte sich wegen der [[Rezession]]: Die Arbeitslosigkeit in den Industriezentren stieg rasch, da Staatsaufträge ausblieben, und es gab Schwierigkeiten in der Landwirtschaft, da die Exportmärkte zusammenbrachen. In [[Moskau]] und [[Sankt Petersburg]], aber auch in anderen russischen Städten entstanden verschiedene kritische und revolutionärgesinnte Kreise von Intellektuellen, Kommunisten, [[Sozialrevolutionäre]]n und [[Anarchismus|Anarchisten]]. Zar [[Alexander III. (Russland)|Alexander III.]], der Sohn des ermordeten Zaren Alexander II., ließ sie brutal verfolgen. Hinzu kamen soziale Probleme, die im Zuge der [[Industrialisierung]] des Landes entstanden. Ein weiterer Grund der Revolution war die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung, vor allem in den gebildeten Schichten (Studenten, Intelligenzia).<br /> <br /> Unter dem seit [[1894]] regierenden Zaren [[Nikolaus II. (Russland)|Nikolaus II.]] nahmen Unterdrückung, Polizeiüberwachung und [[Autokratie]] zu, da er fest an den autokratischen Prinzipien seines Vaters festhielt. Der Autoritätsverlust und die wirtschaftliche Krise mit Folge von wachsenden Missständen vereinigte recht unterschiedliche Gruppen gegen das herrschende System: bürgerliche und adlige Liberale, Bauern, Sozialrevolutionäre und die sozialistische Arbeiterlosbewegung. Des Weiteren waren viele Knechte an der Revolution beteiligt.<br /> <br /> == Verlauf ==<br /> <br /> [[image:Bloody sunday.jpg|thumb|right|Demonstranten am Petersburger Blutsonntag]]<br /> <br /> Da die Regierung für die Führung des Krieges mit Japan die öffentliche Zustimmung brauchte, gestattete sie einen Kongress in [[Sankt Petersburg]] im November 1904. Die Forderungen nach Reformen, die bei diesem Kongress laut wurden, fanden bei der Regierung jedoch keine Beachtung. Arbeiter mussten in den Firmen in denen sie beschäftigt wurden für ein kleines Stück Brot mehrere Nächte anstehen und waren unzufrieden. Zu Anfang begaben sich nur Frauen aus den Firmen und streikten. Doch als man ehrfuhr, dass das Brot extra gehortet wurde und ihnen nur in kleinen Stücken zugesprochen wurde, schlossen sich die Männer an und streikten mit. Arbeiterführer riefen zu Demonstrationen auf. Am {{JULGREGDATUM|22|1|1905}}, der als so genannter ''[[Petersburger Blutsonntag]]'' in die Geschichte eingehen sollte, marschierten etwa 150 000 Arbeiter friedlich und unbewaffnet zum [[Winterpalast]], um ihre Forderungen nach bürgerlichen Freiheiten, einem [[Parlament]], wirtschaftlicher Erleichterung und dem Achtstundentag zu verkünden. Die Menge wurde vor dem Palast von der [[Armee des Russischen Reiches|russischen Armee]] grundlos und überraschend zusammengeschossen. Die mehreren hundert Todesopfer und Verletzten und die Empörung über die gewaltvolle Niederschlagung der friedlichen Arbeiterdemonstrationen führten zu einer Solidarisierung zahlreicher Arbeiter und zu einer Radikalisierung und Mobilisierung der Bevölkerung.<br /> <br /> Es folgten Enteignungen von Ackerland in den Dörfern und Arbeiterstreiks in den Städten. Der Höhepunkt der landesweiten Streikbewegung war der Eisenbahnerstreik im Oktober 1905. Meutereien in der Flotte schlossen sich an, so die Meuterei auf dem Panzerkreuzer ''Potemkin'' am {{JULGREGDATUM|27|6|1905|Kurz=&quot;true&quot;}} '''[[#Siehe auch|¹]]'''. Nach Einlaufen des Panzerkreuzers in [[Odessa]], in dem ein Generalstreik stattfand, richteten zaristische Truppen in den folgenden Tagen bei der Niederschlagung der Unruhen dann ein Blutbad an, später kam es auch zu antijüdischen [[Pogrom]]en. Diese Ereignisse dienten als Grundlage für den Stummfilm ''[[Panzerkreuzer Potemkin]]'' des Jahres 1925.<br /> <br /> Während der revolutionären Streik- und Protestbewegung befürwortete der nach Russland zurückgekehrte [[Lenin]] einen bedingungslosen Kampf gegen den Zaren. Nach der Niederschlagung ging er erneut ins Exil. Im Verlauf der Revolution verloren Regierung und Bürokratie die Kontrolle, so dass zum ersten Mal eine Art öffentlichen politischen Lebens in Russland entstand. Die Arbeiterstreikbewegung war die stärkste Kraft unter den revolutionären Strömungen, sie legte kurzzeitig den Eisenbahnverkehr, Post und Telegraphie lahm.<br /> <br /> Als Ende der Revolution werden die Auflösung der 2. Staatsduma und die Einführung eines neuen Wahlrechts durch Nikolaus II. im Juni 1907 betrachtet, wodurch die Vorherrschaft konservativer Kräfte im Parlament sichergestellt wurde.<br /> <br /> == Ergebnisse und Scheinparlamentarismus ==<br /> Die erfolglose Revolution zeigte dem Zaren die Unzufriedenheit im Land. Der Zar versuchte einen taktischen Rückzug durch das [[Oktobermanifest]], das dem Volk bürgerliche Freiheitsrechte und eine Gesetzgebende Versammlung von gewählten Volksvertretern (Duma) versprach.<br /> <br /> Die durch dieses [[Manifest]] erreichten konstitutionellen Zugeständnisse konnten jedoch wieder zurückgenommen werden, sobald sich der Staat seiner militärischen Machtmittel sicher wusste. Das Oktobermanifest spaltete die Oppositionsgruppen und die Revolution verebbte. Das Militär konnte die alte Ordnung gewaltsam wiederherstellen. Die [[Duma]] ([[Volksversammlung]]) sollte den Anschein einer konstitutionellen Regierung erwecken. In Wirklichkeit jedoch regierte der Zar immer noch autokratisch, da über wichtige Entscheidungen wie z. B. Militär- und Hofetat gar nicht in der Duma abgestimmt wurde. Der Zar besaß, wie ein von Adeligen besetztes Oberhaus, das [[Vetorecht]] über alle in der Duma getroffenen Entscheidungen und Abstimmungen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> &lt;!-- ACHTUNG: Es gibt Interlinks zu dieser Zwischenüberschrift --&gt;<br /> *[[Russische Revolution]]<br /> *[[Februarrevolution 1917]]<br /> *[[Oktoberrevolution]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikisource|Dresdner Journal, 1906, Nr. 1, Dienstag, den 2. Januar nachmittags#Rußland.|Zeitungsbericht vom 2. Januar 1906}}<br /> <br /> [[Kategorie:Russische Geschichte]]<br /> [[Kategorie:Revolution]]<br /> [[Kategorie:1905|Russische Revolution 1905]]<br /> [[Kategorie:Russische Revolution]]<br /> <br /> {{Link FA|lv}}<br /> {{Link FA|lv}}<br /> [[ca:Revolució russa de 1905]]<br /> [[da:Den Russiske Revolution 1905]]<br /> [[en:Russian Revolution (1905)]]<br /> [[eo:Rusia revolucio de 1905]]<br /> [[es:Revolución Rusa de 1905]]<br /> [[et:I Vene revolutsioon]]<br /> [[fi:Venäjän vuoden 1905 vallankumous]]<br /> [[fr:Révolution russe de 1905]]<br /> [[he:מהפכת 1905]]<br /> [[it:Rivoluzione russa (1905)]]<br /> [[ja:ロシア第一革命]]<br /> [[lv:1905. gada revolūcija]]<br /> [[lt:1905-07 revoliucija]]<br /> [[ne:सन् १९०५-१९०७ को प्रथम रुसी पुँजीजीवी प्रजातन्त्रवादी क्रान्ति]]<br /> [[nl:Russische Revolutie van 1905]]<br /> [[nn:Den russiske revolusjonen]]<br /> [[no:1905-revolusjonen]]<br /> [[pl:Rewolucja 1905 roku]]<br /> [[pt:Revolução Russa de 1905]]<br /> [[ro:Revoluţia rusă din 1905]]<br /> [[ru:Революция 1905—1907 годов в России]]<br /> [[sv:Ryska revolutionen 1905]]<br /> [[th:การปฏิวัติรัสเซีย พ.ศ. 2448]]<br /> [[uk:Революція в Росії 1905-07]]<br /> [[zh:1905年俄國革命]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Russische_Revolution_1905&diff=55557787 Russische Revolution 1905 2009-01-20T07:52:55Z <p>Cuthbertwong: Reorganizing the foreign language links to other language&#039;s Wikipedia</p> <hr /> <div>[[File:Bundesarchiv Bild 183-S01260, St. Petersburg, Militär vor Winterpalast.jpg|thumb|Berittenes Militär vor dem Winterpalast, Januar 1905]]<br /> '''Russische Revolution von 1905''' ({{RuS|Революция 1905—1907 годов в России}}/ wiss. [[Transliteration]] ''Revoljucija 1905-1907 godov v Rossii'') bezeichnet eine Reihe von 1905 bis ins Jahr 1907 andauernden revolutionären Unruhen im [[Russisches Reich|zaristischen Russland]] – ausgelöst vor allem durch den [[Russisch-Japanischer Krieg|russisch-japanischen Krieg]] und den [[Petersburger Blutsonntag|''Petersburger Blutsonntag'' von 1905]].<br /> <br /> == Ursachen ==<br /> Gegen die jahrhundertelang bestehende [[Autokratie|autokratische]] und [[konservative]] Regierungsform kam es in der [[Geschichte Russlands#Der Aufstieg zur Weltmacht|Geschichte Russlands]] seit dem [[19. Jahrhundert]] wiederholt zu Bewegungen und Aufständen gegen die [[Zar]]enherrschaft und für die Einführung einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]]. So kam es bereits [[1825]] zum Aufstand der [[Dekabristen]] gegen Zar [[Nikolaus I. (Russland)|Nikolaus I.]] Doch dieser Aufstand war ebenso erfolglos wie der revolutionäre Versuch von [[1905]], der zwar eine Reihe von Reformen zur Folge hatte, aber dennoch keine einschneidenden Veränderungen bewirkte. Weder erfolgte eine soziale Umwälzung in der russischen Bevölkerung noch wurde Russland zu einem Verfassungsstaat.<br /> <br /> Vor allem um von den gravierenden innenpolitischen Problemen abzulenken, forcierte die russische Regierung den schwelenden Konflikt mit [[Japan]]. Der [[Russisch-Japanischer Krieg|Russisch-Japanische Krieg]] endete jedoch in einem Debakel für Russland und brachte den fast vollständigen Verlust der [[Kaiserlich-Russische Marine|russischen Flotte]]. Japan erlangte die vorherrschende Stellung im Fernen Osten. Die Niederlagen bewirkten einen Autoritätsverlust nach innen und einen Prestigeverlust nach außen für das Russische Zarenreich. Die wirtschaftliche Situation im Land verschlechterte sich wegen der [[Rezession]]: Die Arbeitslosigkeit in den Industriezentren stieg rasch, da Staatsaufträge ausblieben, und es gab Schwierigkeiten in der Landwirtschaft, da die Exportmärkte zusammenbrachen. In [[Moskau]] und [[Sankt Petersburg]], aber auch in anderen russischen Städten entstanden verschiedene kritische und revolutionärgesinnte Kreise von Intellektuellen, Kommunisten, [[Sozialrevolutionäre]]n und [[Anarchismus|Anarchisten]]. Zar [[Alexander III. (Russland)|Alexander III.]], der Sohn des ermordeten Zaren Alexander II., ließ sie brutal verfolgen. Hinzu kamen soziale Probleme, die im Zuge der [[Industrialisierung]] des Landes entstanden. Ein weiterer Grund der Revolution war die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung, vor allem in den gebildeten Schichten (Studenten, Intelligenzia).<br /> <br /> Unter dem seit [[1894]] regierenden Zaren [[Nikolaus II. (Russland)|Nikolaus II.]] nahmen Unterdrückung, Polizeiüberwachung und [[Autokratie]] zu, da er fest an den autokratischen Prinzipien seines Vaters festhielt. Der Autoritätsverlust und die wirtschaftliche Krise mit Folge von wachsenden Missständen vereinigte recht unterschiedliche Gruppen gegen das herrschende System: bürgerliche und adlige Liberale, Bauern, Sozialrevolutionäre und die sozialistische Arbeiterlosbewegung. Des Weiteren waren viele Knechte an der Revolution beteiligt.<br /> <br /> == Verlauf ==<br /> <br /> [[image:Bloody sunday.jpg|thumb|right|Demonstranten am Petersburger Blutsonntag]]<br /> <br /> Da die Regierung für die Führung des Krieges mit Japan die öffentliche Zustimmung brauchte, gestattete sie einen Kongress in [[Sankt Petersburg]] im November 1904. Die Forderungen nach Reformen, die bei diesem Kongress laut wurden, fanden bei der Regierung jedoch keine Beachtung. Arbeiter mussten in den Firmen in denen sie beschäftigt wurden für ein kleines Stück Brot mehrere Nächte anstehen und waren unzufrieden. Zu Anfang begaben sich nur Frauen aus den Firmen und streikten. Doch als man ehrfuhr, dass das Brot extra gehortet wurde und ihnen nur in kleinen Stücken zugesprochen wurde, schlossen sich die Männer an und streikten mit. Arbeiterführer riefen zu Demonstrationen auf. Am {{JULGREGDATUM|22|1|1905}}, der als so genannter ''[[Petersburger Blutsonntag]]'' in die Geschichte eingehen sollte, marschierten etwa 150 000 Arbeiter friedlich und unbewaffnet zum [[Winterpalast]], um ihre Forderungen nach bürgerlichen Freiheiten, einem [[Parlament]], wirtschaftlicher Erleichterung und dem Achtstundentag zu verkünden. Die Menge wurde vor dem Palast von der [[Armee des Russischen Reiches|russischen Armee]] grundlos und überraschend zusammengeschossen. Die mehreren hundert Todesopfer und Verletzten und die Empörung über die gewaltvolle Niederschlagung der friedlichen Arbeiterdemonstrationen führten zu einer Solidarisierung zahlreicher Arbeiter und zu einer Radikalisierung und Mobilisierung der Bevölkerung.<br /> <br /> Es folgten Enteignungen von Ackerland in den Dörfern und Arbeiterstreiks in den Städten. Der Höhepunkt der landesweiten Streikbewegung war der Eisenbahnerstreik im Oktober 1905. Meutereien in der Flotte schlossen sich an, so die Meuterei auf dem Panzerkreuzer ''Potemkin'' am {{JULGREGDATUM|27|6|1905|Kurz=&quot;true&quot;}} '''[[#Siehe auch|¹]]'''. Nach Einlaufen des Panzerkreuzers in [[Odessa]], in dem ein Generalstreik stattfand, richteten zaristische Truppen in den folgenden Tagen bei der Niederschlagung der Unruhen dann ein Blutbad an, später kam es auch zu antijüdischen [[Pogrom]]en. Diese Ereignisse dienten als Grundlage für den Stummfilm ''[[Panzerkreuzer Potemkin]]'' des Jahres 1925.<br /> <br /> Während der revolutionären Streik- und Protestbewegung befürwortete der nach Russland zurückgekehrte [[Lenin]] einen bedingungslosen Kampf gegen den Zaren. Nach der Niederschlagung ging er erneut ins Exil. Im Verlauf der Revolution verloren Regierung und Bürokratie die Kontrolle, so dass zum ersten Mal eine Art öffentlichen politischen Lebens in Russland entstand. Die Arbeiterstreikbewegung war die stärkste Kraft unter den revolutionären Strömungen, sie legte kurzzeitig den Eisenbahnverkehr, Post und Telegraphie lahm.<br /> <br /> Als Ende der Revolution werden die Auflösung der 2. Staatsduma und die Einführung eines neuen Wahlrechts durch Nikolaus II. im Juni 1907 betrachtet, wodurch die Vorherrschaft konservativer Kräfte im Parlament sichergestellt wurde.<br /> <br /> == Ergebnisse und Scheinparlamentarismus ==<br /> Die erfolglose Revolution zeigte dem Zaren die Unzufriedenheit im Land. Der Zar versuchte einen taktischen Rückzug durch das [[Oktobermanifest]], das dem Volk bürgerliche Freiheitsrechte und eine Gesetzgebende Versammlung von gewählten Volksvertretern (Duma) versprach.<br /> <br /> Die durch dieses [[Manifest]] erreichten konstitutionellen Zugeständnisse konnten jedoch wieder zurückgenommen werden, sobald sich der Staat seiner militärischen Machtmittel sicher wusste. Das Oktobermanifest spaltete die Oppositionsgruppen und die Revolution verebbte. Das Militär konnte die alte Ordnung gewaltsam wiederherstellen. Die [[Duma]] ([[Volksversammlung]]) sollte den Anschein einer konstitutionellen Regierung erwecken. In Wirklichkeit jedoch regierte der Zar immer noch autokratisch, da über wichtige Entscheidungen wie z. B. Militär- und Hofetat gar nicht in der Duma abgestimmt wurde. Der Zar besaß, wie ein von Adeligen besetztes Oberhaus, das [[Vetorecht]] über alle in der Duma getroffenen Entscheidungen und Abstimmungen.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> &lt;!-- ACHTUNG: Es gibt Interlinks zu dieser Zwischenüberschrift --&gt;<br /> *[[Russische Revolution]]<br /> *[[Februarrevolution 1917]]<br /> *[[Oktoberrevolution]]<br /> <br /> ==Weblinks==<br /> {{Wikisource|Dresdner Journal, 1906, Nr. 1, Dienstag, den 2. Januar nachmittags#Rußland.|Zeitungsbericht vom 2. Januar 1906}}<br /> <br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Russische Geschichte]]<br /> [[Kategorie:Revolution]]<br /> [[Kategorie:1905|Russische Revolution 1905]]<br /> [[Kategorie:Russische Revolution]]<br /> <br /> <br /> {{Link FA|lv}}<br /> '''<br /> <br /> {{Link FA|lv}}<br /> [[ca:Revolució russa de 1905]]<br /> [[da:Den Russiske Revolution 1905]]<br /> [[en:Russian Revolution (1905)]]<br /> [[et:I Vene revolutsioon]]<br /> [[es:Revolución Rusa de 1905]]<br /> [[eo:Rusia revolucio de 1900]]<br /> [[fr:Révolution russe de 1905]]<br /> [[it:Rivoluzione russa (1905)]]<br /> [[he:מהפכת 1905]]<br /> [[lv:1905. gada revolūcija]]<br /> [[lt:1905-07 revoliucija]]<br /> [[nl:Russische Revolutie van 1905]]<br /> [[ne:सन् १९०५-१९०७ को प्रथम रुसी पुँजीजीवी प्रजातन्त्रवादी क्रान्ति]]<br /> [[ja:ロシア第一革命]]<br /> [[no:1905-revolusjonen]]<br /> [[nn:Den russiske revolusjonen]]<br /> [[pl:Rewolucja 1905 roku]]<br /> [[pt:Revolução Russa de 1905]]<br /> [[ro:Revoluţia rusă din 1905]]<br /> [[ru:Революция 1905—1907 годов в России]]<br /> [[fi:Venäjän vuoden 1905 vallankumous]]<br /> [[sv:Ryska revolutionen 1905]]<br /> [[th:การปฏิวัติรัสเซีย พ.ศ. 2448]]<br /> [[uk:Революція в Росії 1905-07]]<br /> [[zh:1905年俄國革命]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Alter_in_Jahren_und_Tagen&diff=53699471 Vorlage:Alter in Jahren und Tagen 2008-12-03T03:32:26Z <p>Cuthbertwong: Add a foreign language link to Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>&lt;noinclude&gt;__NOTOC__<br /> == Funktion ==<br /> <br /> Diese Vorlage gibt die Anzahl an Jahren und Tagen zwischen zwei Datumsangaben zurück. Falls der zweite Satz Parameter nicht übergeben wird, wird die Differenz zwischen dem übergebenen Datum und dem heutigen Datum berechnet.<br /> <br /> Außerdem kann ein weiterer Parameter &lt;code&gt;Kasus&lt;/code&gt; angegeben werden, um die Funktion in Text einzubauen, z.&amp;nbsp;B. wenn sie von einer Präposition wie ''seit'' abhängig ist: In diesem Fall müsste man &lt;code&gt;Kasus=Dativ&lt;/code&gt; angeben. Wenn kein &lt;code&gt;Kasus&lt;/code&gt;-Parameter angegeben wird, wird der Nominativ/Akkusativ ausgegeben.<br /> <br /> == Verwendung ==<br /> <br /> === Syntax ===<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{Alter in Jahren und Tagen|Jahr1|Monat1|Tag1|Jahr2|Monat2|Tag2}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> oder<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{Alter in Jahren und Tagen|Jahr1|Monat1|Tag1}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> <br /> === Beispiele ===<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{Alter in Jahren und Tagen|1989|7|23|2003|7|14}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; ergibt „{{Alter in Jahren und Tagen|1989|7|23|2003|7|14}}“<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{Alter in Jahren und Tagen|1989|7|23|Kasus=Dativ}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; ergibt „{{Alter in Jahren und Tagen|1989|7|23|Kasus=Dativ}}“<br /> <br /> Falls die Vorlage genutzt wird, um das statische Alter eine Person in Bezug auf ihr Todesdatum oder ein beliebiges anderes Datum zu berechnen, bitte diese Vorlage in die entsprechende Seite substituieren.<br /> <br /> Beispiel:<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{subst:Alter in Jahren und Tagen|1989|7|23|2003|7|14}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> <br /> === Hinweis ===<br /> Diese Vorlage überprüft die übergebenen Parameter nicht:<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{Alter in Jahren und Tagen|1980|7|14|1993|6|233}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; ergibt „{{Alter in Jahren und Tagen|1980|7|14|1993|6|233}}“ (überzählige Tage werden nicht als weitere Monate berücksichtigt)<br /> : &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;{{Alter in Jahren und Tagen|1980|7|14|1993|88|14}}&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; ergibt „{{Alter in Jahren und Tagen|1980|7|14|1993|88|14}}“ (überzählige Monate werden nicht als weitere Jahre berücksichtigt)<br /> &lt;/noinclude&gt;&lt;includeonly&gt;{{Alter | {{{1}}} | {{{2}}} | {{{3}}} | {{{4|{{LOCALYEAR}}}}} | {{{5|{{LOCALMONTH}}}}} | {{{6|{{LOCALDAY}}}}}}} {{#ifexpr: {{Alter | {{{1}}} | {{{2}}} | {{{3}}} | {{{4|{{LOCALYEAR}}}}} | {{{5|{{LOCALMONTH}}}}} | {{{6|{{LOCALDAY}}}}}}}=1 | {{#switch:{{{Kasus}}}|Genitiv=Jahres|#default=Jahr}} | {{#switch:{{{Kasus}}}|Dativ=Jahren|#default=Jahre}}}} und {{Tagesdifferenz | Jahr1={{#ifexpr: {{{5|{{LOCALMONTH}}}}}&lt;{{{2}}} | {{#expr:{{{4|{{LOCALYEAR}}}}}-1}} | {{#ifexpr:{{{5|{{LOCALMONTH}}}}}={{{2}}} | {{#ifexpr:{{{6|{{LOCALDAY}}}}}&lt;{{{3}}} | {{#expr:{{{4|{{LOCALYEAR}}}}}-1}} | {{{4|{{LOCALYEAR}}}}}}} | {{{4|{{LOCALYEAR}}}}}}}}} | Monat1={{{2}}} | Tag1={{{3}}} | Jahr2={{{4|{{LOCALYEAR}}}}} | Monat2={{{5|{{LOCALMONTH}}}}} | Tag2={{{6|{{LOCALDAY}}}}}}} {{#ifexpr: {{Tagesdifferenz | Jahr1={{#ifexpr: {{{5|{{LOCALMONTH}}}}}&lt;{{{2}}} | {{#expr:{{{4|{{LOCALYEAR}}}}}-1}} | {{#ifexpr:{{{5|{{LOCALMONTH}}}}}={{{2}}} | {{#ifexpr:{{{6|{{LOCALDAY}}}}}&lt;{{{3}}} | {{#expr:{{{4|{{LOCALYEAR}}}}}-1}} | {{{4|{{LOCALYEAR}}}}}}} | {{{4|{{LOCALYEAR}}}}}}}}} | Monat1={{{2}}} | Tag1={{{3}}} | Jahr2={{{4|{{LOCALYEAR}}}}} | Monat2={{{5|{{LOCALMONTH}}}}} | Tag2={{{6|{{LOCALDAY}}}}}}}=1 | {{#switch:{{{Kasus}}}|Genitiv=Tages|#default=Tag}} | {{#switch:{{{Kasus}}}|Dativ=Tagen|#default=Tage}}}}&lt;/includeonly&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Vorlage:Berechnung|Alter in Tagen und Jahren]]<br /> [[Kategorie:Vorlage:Datumsberechnung|Alter in Tagen und Jahren]]<br /> <br /> [[dsb:Pśedłoga:Starstwo w lětach a dnjach]]<br /> [[en:Template:Age in years and days]]<br /> [[eo:Ŝablono:Aĝo en jaroj kaj tagoj]]<br /> [[hsb:Předłoha:Staroba w lětach a dnjach]]<br /> [[nl:Sjabloon:Leeftijd in jaren en dagen]]<br /> [[sv:Mall:Ålder i år och dagar]]<br /> [[zh:Template:Age in years and days]]<br /> <br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Monarchen_des_alten_Serbien&diff=53239983 Monarchen des alten Serbien 2008-11-21T06:01:50Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>== Das frühe Serbien ==<br /> <br /> Die erste Dynastie, die [[Serbien]] einigermaßen selbstständig regierten, ging auf Vlastimir, Sohn des Prosigoj zurück, weswegen diese Dynastie als die der Vlastimirić genannt wird. Diese wiederum stammte möglicherweise von den ersten frühen Anführern, unter denen die Serben die [[Balkanhalbinsel]] besiedelten. Doch diese Anführer oder [[Zupan|Župane]] der Serben sind bis heute nicht näher bekannt. Spätere Überlieferungen nennen folgende Župane:<br /> <br /> *Ein serbischer [[Archont]] wird genannt, der die serbischen Stämme anführte, als ungefähr deren Besiedlung der heutigen Territorien am Balkan während der Herrschaft des byzantinischen Kaisers [[Herakleios]] (610-641) stattfand. Dieser Archont soll bis etwa 680 gelebt haben.<br /> *[[Svevlad]], um 660 <br /> *[[Selimir]], um 680 <br /> *[[Vladin]], um 700 <br /> *[[Ratimir]], um 730<br /> <br /> Nach den Berichten des byzantinischen Kaisers und Historikers/Chronisten [[Liste der byzantinischen Kaiser|Konstantin VII. Porphyrogennetos]] im 10. Jahrhundert regierten vor Vlastimir: <br /> <br /> *[[Višeslav (Serbe)|Višeslav]] (Großenkel des nicht näher genannten ersten Archonten), um 780 <br /> *[[Radoslav (Serbe)|Radoslav]] (Sohn des Višeslav) <br /> *[[Prosigoj]] (Sohn des Radoslav)<br /> <br /> === Vlastimirić (ca. 640 (?) - ca. 825-950) ===<br /> <br /> *'''[[Vlastimir]]''' um 825-860<br /> *'''[[Mutimir]]''' um 860-890 teilte er sich die Herrschaft über Serbien mit seinen Brüdern Strojimir und Gojnik auf<br /> *'''[[Strojimir]]''' um 860-890 war Mitregent unter Mutimir und ließ den ersten Staatsstempel eines unabhängigen Serbien anfertigen <br /> *'''[[Gojnik]]''' um 860-890 war Mitregent unter Mutimir <br /> *'''[[Prvoslav]]''' 891-892 <br /> *'''[[Petar Gojniković]]''' um 892-917<br /> *'''[[Pavle Branović]]''' um 917-921 <br /> *'''[[Zaharije Prvosavljević]]''' 921-924 <br /> <br /> ''924-927 Serbien von den Bulgaren besetzt.''<br /> <br /> *'''[[Časlav Klonimirović]]''' um 927-950<br /> <br /> == Dioklitien/Zeta ==<br /> <br /> Nachdem Serbien von den Ungarn verwüstet wurde, fiel es ganz unter die Herrschaft von Byzanz. 950-1050 byzantinische Herrschaft. In Folge bulgarischer und ungarischer Verwüstungen flüchteten serbische Stämme bis Kroatien und Griechenland, doch die meisten suchten Schutz und Sicherheit in den Berggegenden der Herzegowina und Montenegros, wo sich auch der politische Schwerpunkt der Stämme verlagerte. Um 1040 wurde Stefan Vojislav byzantinischer Archont für die [[Geschichte Montenegros|Duklja]], zu Deutsch '''Dioklitien''', dem heutigen südlichen [[Montenegro]] und nördlichen Albanien. <br /> <br /> === Vojisavljević (ca. 1040-1131) === <br /> <br /> *'''[[Stefan Vojislav]]''' um 1040-1052<br /> *'''[[Mihailo Vojisavljević]]''' 1052-1077 Groß-Župan und 1077-1081 König.<br /> *'''[[Konstantin Bodin]]''' 1082-1106<br /> *'''[[Dobroslav]]''' um 1106<br /> *'''[[Kočapar]]''' zwischen 1101-1114<br /> *'''[[Vladimir Vojisavljević|Vladimir]]''' zwischen 1101-1114 <br /> *'''[[Đorđe Vojisavljević]]''' 1114-1118 und 1125-1131<br /> <br /> == [[Raszien]] ==<br /> <br /> === Urošević (ca. 1080/1118-1165) === <br /> <br /> Die Dynastie der Urošević ging auf die Župane Uroš I. und Uroš II., unter deren Regierung Serbien ([[Raszien]]) eine gewisse Unabhängigkeit von Byzanz erlangte.<br /> <br /> *'''[[Vukan von Raszien|Vukan]]''' um 1080-1114 <br /> *'''[[Uroš I. von Raszien|Uroš I.]]''' um 1118-1140 <br /> *'''[[Uroš II. von Raszien|Uroš II.]]''' um 1140-1161<br /> *'''[[Desa von Raszien|Desa]]''' um 1161-1165<br /> <br /> ''Den Urošević folgt Tihomir''<br /> <br /> *'''[[Tihomir]]''' 1165-1167<br /> <br /> === Nemanjiden (Nemanjići) (1167-1371) ===<br /> <br /> Im deutschen Sprachraum auch bekannt als [[Nemanjiden]]<br /> <br /> *'''[[Stefan Nemanja|Stefan Nemanja]]''' 1167-1196 <br /> *'''[[Stefan Nemanjić|Stefan Nemanjić]]''' 1196-1227 <br /> *'''[[Stefan Radoslav]]''' 1227-1234<br /> *'''[[Stefan Vladislav]]''' 1234-1243 <br /> *'''[[Stefan Uroš I.]]''' 1243-1276 <br /> *'''[[Stefan Dragutin]]''' 1276-1282 <br /> *'''[[Stefan Uroš II. Milutin]]''' 1282-1321 <br /> *'''[[Stefan Uroš III. Dečanski]]''' 1321-1331 <br /> *'''[[Stefan Uroš IV. Dušan]]''' 1331-1355 <br /> *'''[[Stefan Uroš V.]]''' 1355-1371<br /> <br /> === Lazarević (1371-1427) ===<br /> <br /> *'''[[Lazar Hrebeljanović]]''' 1371-1389. <br /> *'''[[Stefan Lazarević]]''' 1389-1427.<br /> <br /> === Branković (1427-1459) === <br /> <br /> Als serbische Fürsten in Ungarn bis 1502.<br /> <br /> *'''[[Đurađ Branković]]''' (Sohn Vuk Brankovićs und Neffe Stefan Lazarevićs), 1427-1456. Đurađ Branković hatte ursprünglich nur über Teile des Kosovo und Nordmazedonien die Herrschaft, musste dann aber die Oberhoheit seines Onkels Stefan Lazarević akzeptieren. Da sein Onkel keine Nachkommen hatte als dieser verstarb, wurde Đurađ Branković zum Nachfolger bestimmt. Er baute [[Smederevo]] als letzte serbische Hauptstadt, nachdem er Belgrad den Ungarn überlassen musste. Die osmanische Bedrohung war nicht mehr aufzuhalten.<br /> *'''[[Lazar Branković]]''' (Sohn des Đurađ Branković), 1456-1458. <br /> *'''[[Stefan Branković]]''' (Sohn des Đurađ Branković), 1458-1459. Nach dem Abtreten des letzten Branković blieb diese Dynastie weiter bestehen, und als König [[Matthias I. Corvinus]] das serbische Fürstentum in Ungarn erneuerte, wurden die Branković als serbische Fürsten wie auch als Herren (des von Osmanen besetzten) Serbien und der Donauländer anerkannt. Siehe [[Serben der Vojvodina]].<br /> <br /> == Zeta ==<br /> <br /> === Balšić (ca. 1360-1421)===<br /> <br /> *'''[[Balša I.]]''', herrschte mit seinen Söhnen Stracimir, Đurađ und Balša II. [[1360]]-[[1385]] in Dioklitien oder Zeta (Südmontenegro und Nordalbanien). Mit dem Zerfall des serbischen Zarenreiches und dem Ableben des letzten Nemanjiden beanspruchten Balša I. und seine Söhne die serbische Königskrone und erklärten sich selbst zu Königen von Serbien, dieser Herrschaftsanspruch wurde ihnen jedoch von den anderen Fürsten nicht anerkannt.<br /> *'''[[Đurađ II. Balšić|Đurađ II. Stracimirović]]''' (Sohn des Stracimir), ca. 1385-[[1403]]. War mit einer Tochter des serbischen Kaisers [[Lazar Hrebeljanović]] verheiratet. Die Osmanen eroberten Skadar (albanisch Shkoder), die wichtigste Stadt in seinem Herrschaftsgebiet. Zwar eroberte Đurađ II. Skadar zurück, doch überließ er diese den Venezianern im Glauben eines Bündnisses mit [[Republik Venedig|Venedig]].<br /> *'''[[Balša II.]] Stracimirović''' (Sohn von Đurađ II. Stracimirović), 1403-1421. War in kriegerischen Auseinandersetzungen mit Venedig verstrickt, das nun die serbische Küste zu gewinnen versuchte. Balša II. ordnete, dass nach seinem Tode die Zeta von seinem Onkel Stefan Lazarević regiert werden sollte. So kam die Zeta 1421 wieder zu Raszien.<br /> *'''[[Balša III.]]'''<br /> <br /> == Zeta/Montenegro ==<br /> <br /> === Crnojević (1465/81-1528) ===<br /> <br /> Die Crnojević im heutigen Montenegro tauchen erstmals in der Bruderschaft der Đuraković bei [[Cetinje]]. Unter der Dynastie der Branković gewannen sie immer mehr Einfluss in Zeta, und wurden von den Branković als Statthalter, ''Kapitäne'', der Zeta eingesetzt. Mit dem Fall Serbiens 1459 war anfangs auch die Lage der Crnojević unklar, doch wurden sie schließlich von den Osmanen als deren Vasallen in Zeta wieder eingesetzt. Die Crnojević übernahmen in weiterer Folge alle Staatsatribute des alten Serbiens, als Wappen den doppelköpfigen Adler der Nemanjiden wie auch den Löwen der Branković, die bis heute Staatssymbole Montenegros geblieben sind. Unter den Crnojević tauchte erstmals die Bezeichnung Montenegro für die Zeta auf. Montenegro oder die Schwarzen Berge, serbisch Crna Gora, mag vielleicht auch eine Anspielung auf den Nachnamen der Crnojević gewesen sein, das etwa ''die Schwarzen'' bedeutet. Wobei allerdings das Gebirge um Cetinje, wohin die Crnojević ihren Herrschaftssitz verlegten, schon im 14. Jahrhundert als [[Montenegro|Crna Gora]] bezeichnet wurde.<br /> <br /> *'''[[Ivan I. Crnojević]]''', 1465/1481-1490. Nach dem Fall Serbiens musste auch Ivan I. Crnojević nach Venedig fliehen, doch kehrte er zurück und konnte als osmanischer Vasall 1481 die Herrschaft in der Zeta wieder antreten.<br /> *'''[[Đurađ Crnojević]]''' (Sohn von Ivan I. Crnojević), 1490-1496. Verlegte seinen Herrschaftssitz nach [[Cetinje]], das fortan montenegrinische Hauptstadt wurde. Nach Cetinje wurde ebenfalls der Sitz des serbisch-orthodoxen Erzbischofs für die Zeta verlegt, der sich die nächsten Jahrhunderte als Erzbischof von Cetinje nannte. Während der Herrschaft von Đurađ Crnojević wurde im Kloster Obod 1493 die erste serbische Buchdruckerei gegründet, das überhaupt die erste slawische, südosteuropäische wie auch orthodoxe Buchdruckerei war. Đurađ Crnojević selbst dankte 1496 ab. Aufgrund osmanischer Bestrebungen die Zeta zu annektieren, begann er 1501 einen Aufstand, musste sich aber den Osmanen ergeben. <br /> *'''[[Stefan Crnojević]]''' (Sohn von Ivan I. Crnojević), 1496-1498. Wurde von den Osmanen abgesetzt und eingekerkert.<br /> *'''[[Ivan II. Crnojević]]''' bzw. '''[[Skenderbeg Staniša]]''' (Sohn von Ivan I. Crnojević), 1514-1528. Nachdem Zeta bzw. Montenegro eine Zeit lang von den Osmanen direkt regiert wurde, konnte der dritte Sohn Ivan I. Crnojevićs als osmanischer Vasall Montenegro reorganisieren. Um das zu erreichen trat er auch zum islamischen Glauben über und ward auch bekannt als Skenderbeg Staniša.<br /> <br /> == Syrmien, Banat, Batschka - Vojvodina ==<br /> <br /> *'''[[Beloš]]''', Sohn von König [[Uroš I. von Raszien]], war Prinzregent Ungarns und herrschte somit über Nordserbien<br /> *'''[[Géza II.]]''' war König von Ungarn und Sohn von Jelena, der Tochter König [[Uroš I. von Raszien]] <br /> *'''[[Johann Nenad]]''', selbsternannter Kaiser Serbiens in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br /> <br /> == Quellen ==<br /> <br /> *Rodoslovne tablice i grbovi srpskih dinastija i vlastele, Aleksa Ivić (1928), Dušan Spasić, Aleksandar Palavestra and Dušan Mrdjenović (1987/91); Bata, Belgrade, ISBN 86-7685-007-0 (auf serbisch).<br /> *The [[Catholic Encyclopedia]] (1907), http://www.newadvent.org/cathen/13732a.htm<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> *[[Monarchen der jüngeren serbischen Geschichte]]<br /> <br /> [[Kategorie:Monarch (Serbien)|!1]]<br /> [[Kategorie:Serbische Geschichte]]<br /> <br /> [[bg:Сръбски монарси]]<br /> [[en:List of Serbian monarchs]]<br /> [[fr:Liste des souverains serbes]]<br /> [[hu:Szerbia uralkodóinak listája]]<br /> [[it:Elenco dei sovrani serbi]]<br /> [[nl:Lijst van monarchen van Servië (middeleeuwen)]]<br /> [[pt:Anexo:Lista de reis da Sérvia]]<br /> [[ru:Список правителей Сербии]]<br /> [[sr:Списак српских владара]]<br /> [[sv:Lista över Serbiens regenter]]<br /> [[zh:塞尔维亚君主列表]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Fernsehen_(Deutschland)&diff=52634738 Kategorie:Fernsehen (Deutschland) 2008-11-05T07:37:40Z <p>Cuthbertwong: Adding a foreign language link of Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>{{Commonscat|Television from Germany}}<br /> <br /> [[Kategorie:Fernsehen nach Staat|Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Medien (Deutschland)|!Fernsehen]]<br /> <br /> [[en:Category:German television]]<br /> [[es:Categoría:Televisión de Alemania]]<br /> [[fi:Luokka:Saksan televisio]]<br /> [[fr:Catégorie:Télévision allemande]]<br /> [[id:Kategori:Televisi Jerman]]<br /> [[it:Categoria:Televisione in Germania]]<br /> [[nl:Categorie:Duitse televisie]]<br /> [[ru:Категория:Телевидение в Германии]]<br /> [[sk:Kategória:Televízia v Nemecku]]<br /> [[zh:Category:德國電視]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Fernsehen_(Katar)&diff=52633622 Kategorie:Fernsehen (Katar) 2008-11-05T06:02:33Z <p>Cuthbertwong: Adding a foreign language link of Chinese Wikipedia</p> <hr /> <div>[[Kategorie:Fernsehen nach Staat|Katar]]<br /> [[Kategorie:Medien (Katar)]]<br /> <br /> [[fr:Catégorie:Télévision qatari]]<br /> [[zh:Category:卡達電視]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Humane_Papillomviren&diff=51638143 Humane Papillomviren 2008-10-09T06:04:23Z <p>Cuthbertwong: Adding and modifying foreign language links</p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {| class=&quot;taxobox&quot;<br /> ! Humane Papillomviren<br /> |-<br /> | class=&quot;taxo-bild&quot; | [[Image:Papilloma Virus (HPV) EM.jpg|thumb|230px|center|HPV im EM.]]<br /> |-<br /> ! {{Taxonomy}}<br /> |- <br /> |<br /> {| <br /> <br /> |- <br /> | ''Reich:'' || [[Viren]]<br /> |- <br /> | ''[[Virusklassifikation|Baltimore K.]]'' || [[DNA-Virus|dsDNA-Viren]] I<br /> |- <br /> | ''{{Familia}}:'' || ''[[Papillomaviridae]]''<br /> |}<br /> |-<br /> ! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br /> |-<br /> | class=&quot;taxo-name&quot; | ''human papilloma viruses'' (engl.)<br /> |-<br /> | class=&quot;Person&quot; | <br /> |-<br /> ! {{Genus}}en<br /> |-<br /> |<br /> * ''[[Alphapapillomavirus]]''<br /> * ''[[Betapapillomavirus]]''<br /> * ''[[Gammapapillomavirus]]''<br /> * ''[[Mupapillomavirus]]''<br /> |}<br /> <br /> Die '''humanen Papillomviren''' (HPV, engl. ''human papilloma virus'') bilden eine Gruppe von [[DNA-Virus|DNA-Viren]], die in mittlerweile mehr als 100 verschiedene Typen eingeteilt werden. Die HPV sind [[Virushülle|unbehüllte]], doppelsträngige [[DNA-Viren]] (dsDNA) und gehören zur Familie der ''[[Papillomaviridae]]''. Sie infizieren [[Epithel]]zellen der [[Haut]] und verschiedener [[Schleimhaut|Schleimhäute]] und können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen. Die Tumoren sind meist [[gutartig]] und führen zur [[Warze]]nbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle (dem Ort der Infektion). Wenn die Infektion im Genital- oder Analbereich erfolgt (i.&amp;nbsp;d.&amp;nbsp;R. durch Geschlechtsverkehr), kommt es zur Bildung von Genitalwarzen (z. B. [[Condylomata acuminata|Feigwarzen]]). Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen hervorrufen, insbesondere [[Gebärmutterhalskrebs]] (Zervixkarzinom) bei der Frau. Vermutlich ist auch ein erheblicher Teil der Scheiden-, Penis- und Anal-[[Karzinom|Karzinome]] Folge einer solchen HPV-Infektion. Die Gen-Produkte dieser Viren, vor allem die des E6- und E7-Gens, verhindern den programmierten Zelltod (die [[Apoptose]]) und machen eine Reparatur des DNA-Doppelstranges unmöglich. Die durch Papillomviren verursachten Hautveränderungen sind häufig nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Besondere Probleme stellen die durch die Viren verursachten Entartungen bei unkontrolliertem Wachstum dar, zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. <br /> <br /> == Virusgruppen ==<br /> 118 HPV-Typen sind bisher vollständig beschrieben. Etwa 30 davon infizieren fast ausschließlich Haut und Schleimhaut im Anogenitalbereich ([[Anus]] und [[Genitalien]]). Die genitalen HPV-Typen lassen sich generell in zwei Gruppen einteilen, die Niedrigrisiko- (low risk-) und die Hochrisiko- (high risk-) Typen. Die Einteilung erfolgt aufgrund des Risiko-Typs: Einige wenige [[Krankheitserreger|Erreger]] treten extrem gehäuft im Zusammenhang mit [[Karzinom]]en auf. <br /> * Die Hochrisiko-Typen sind bei 99,7% aller Fälle von [[Zervixkarzinom]]en (Krebstumore des Gebärmutterhalses) identifiziert worden. Die Mehrheit der Zervixkarzinome (ca.70%) wiederum wird durch die Hochrisiko-Typen 16 und 18 hervorgerufen, gefolgt von den Genotypen 31 und 33.<br /> *Die Niedrigrisiko-Typen sind fast nie direkt an der Entwicklung eines Zervixkarzinoms beteiligt. Bei multiplen Infektionen (Infektionen mit mehr als einem HPV-Genotyp) können sie aber auch in Zervixkarzinomen nachgewiesen werden, dann jedoch zusammen mit einem klinisch relevanten Hochrisiko-Typ.<br /> <br /> Die Typen sind &lt;ref&gt; [http://content.nejm.org/cgi/content/abstract/348/6/518 Munoz et al, New England Journal of Medicine, 2003, 348;6] &lt;/ref&gt;:<br /> <br /> # &quot;'''low-risk'''&quot;-Viren<br /> #:Zu dieser Gruppe werden HPV 6 und 11 gezählt, weil sie als Hauptverursacher von [[Warzen]] in Genitalbereich ([[Condylomata acuminata]], auch [[Feigwarzen]]) keine potentiell lebensgefährlichen Erreger sind. Weitere low-risk Typen sind 40, 42, 43, 44, 54, 61, 70, 72, 81 und CP6108.<br /> # &quot;'''high-risk'''&quot;-Viren<br /> #:Zur zweiten Gruppe gehören v.a. HPV 16, 18, 31 und 33, aber auch 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82. Bei beinahe jedem Auftreten eines [[Zervixkarzinom]]s (Krebserkrankung des [[Epithel]]gewebes des [[Gebärmutterhals]]es) ist mindestens eine der high-risk HPV-Gruppen in einem HPV-Screening nachweisbar. Auch einige Krebserkrankungen im Bereich des Afters sowie des Mundes gelten als HPV-assoziiert.<br /> # &quot;möglicherweise high-risk&quot;-Viren<br /> #:Hierzu werden HPV 25, 53 und 66 gezählt.<br /> # Viren ohne eindeutige Risikozuordnung (HPV genotypes of undetermined risk)<br /> <br /> Die WHO hat 2005 die Genotypen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 66 offiziell als krebserregend eingestuft &lt;ref&gt; Cogliano et al., The Lancet, 2005 Vol. 6 &lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die gefährlichen Virus-Untergruppen sind nachweislich nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt, sondern man findet sie auch bei Krebserkrankungen des [[Penis]], der [[Vulva]] (äußeres weibliche Genital), des [[Anus]] und des [[Mund]]es.<br /> <br /> == Übertragung ==<br /> Die Infektion erfolgt hauptsächlich über Hautkontakt, bei bestimmten Virentypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr ([[Genital]]-, [[Anal]]- oder [[Oralverkehr]]). Die HPV-Infektion ist daher eine der häufigsten [[Sexuell übertragbare Erkrankung|durch Geschlechtsverkehr übertragenen Infektionen]], oft jedoch bleibt die Ansteckung unbemerkt. [[Kondom]]e führen zu einer Reduktion des Ansteckungsrisikos, sofern sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Ein 100%-Schutz durch Kondome konnte bis heute jedoch nicht belegt werden&lt;ref name=&quot;Winer2006&quot;&gt;{{cite journal<br /> | author=R.L. Winer et al.<br /> | title=„Condom use and the risk of genital human papillomavirus infection in young women.“<br /> | journal=New England Journal of Medicine<br /> | year=2006<br /> | pages=2645-2654<br /> | volume=354<br /> | issue=25<br /> | id=PMID 16790697<br /> }}&lt;/ref&gt;. Seltener erfolgt die Übertragung auch durch gemeinsam benutzte Handtücher, Trinkgläser oder Zahnbürsten.<br /> <br /> == Häufigkeit ==<br /> Bei Frauen unter 30 Jahren liegt die Infektionsrate bei bis zu 25 %. Bei über 30-jährigen beträgt sie immer noch bis 8 %. Die HPV-Infektion heilt häufig innerhalb von Monaten bis hin zu anderthalb Jahren ab. Auch die generelle Immunitätslage der Frau spielt hierbei eine wichtige Rolle, daher haben Raucherinnen ein höheres Risiko. <br /> <br /> Allgemeine Zahlen zu den Infektionsraten bei Männern gibt es nicht. Ursache für den Mangel an Zahlenmaterial ist das Nicht-Vorhandensein regulärer Vorsorgeuntersuchungen in diesem Bereich bei Männern. Bekannt ist, wenn einer der Partner [[Läsion]]en aufweist, auch der andere mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem HPV infiziert ist. Bei bis zu 70 % der männlichen Partner einer Frau, die im HPV-Screening positiv getestet wurde, besteht ebenfalls eine Infektion, die jedoch oft nur kleinste Läsionen am Penis verursacht. Männer sind sich daher der Infektion mit dem HP-Virus oft gar nicht bewusst und bemerken diese nicht. Dennoch sind sie Überträger.<br /> <br /> Eine vom US-Zentrum zur Krankheitskontrolle und Vorbeugung (CDC) im März 2008 vorgestellte Studie unter 838 US-Amerikanerinnen zwischen 14 und 19 Jahren zeigte, dass 18,3% von ihnen Papillomvirenträger waren.<br /> <br /> == Krankheitsfolgen ==<br /> Nach einer Infektion können Papillomviren oft jahrelang [[inaktiv]] bleiben. Dies gilt sowohl für die low-risk- als auch für die high-risk-Viren. Das heißt, dass sich auch Wochen bis Monate bzw. bis zu einem Jahr nach einem [[Sexualkontakt]] sowohl von [[heterosexuell]]en wie auch [[Homosexualität|homosexuellen]] Paaren [[Genitalwarzen]] bilden können und damit die Suche nach dem [[infektiös]]en Sexualpartner sehr erschwert wird. Die häufigsten Krankheitsfolgen sind [[Warzen]], besonders Feigwarzen ([[Condylomata acuminata]]), und bei Frauen das [[Zervixkarzinom]] (Krebserkrankung des Gebärmutterhalses). Der aus Indonesien bekannt gewordene extreme Fall einer chronisch-generalisierten HPV-Infektion („Baum-Mann“) wird auf eine Infektion mit Papillomviren in Kombination mit einem Gendefekt zurück geführt. Das Warzenwachstum überwuchert vor allem Hände und Arme, aber auch das Gesicht mit voluminösen, holzigen Auswüchsen.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/,ra8m1/panorama/artikel/713/144388/ &quot;Baum-Mann&quot; darf nicht ausreisen. sueddeutsche.de 23.11.2007]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Übersicht ===<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> ! bgcolor=&quot;#e0e0e0&quot; | '''HPV-Typen'''<br /> ! bgcolor=&quot;#e0e0e0&quot; | '''Krankheitsfolgen'''<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 6 und 11 („low risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Condylomata acuminata]] ([[Feigwarze]]n, Virus[[warze]]n der Schleimhaut) und [[Buschke-Löwenstein-Tumor]]<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 6 und 11 („low risk“) sowie 16, 18 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Condylomata plana]] (werden je nach Lokalisation als CIN, VIN, VAIN, AIN und PIN bezeichnet)<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31(„high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Cervikale intraepitheliale Neoplasie]] (CIN): kann zu Gebärmutterhalskrebs ([[Zervixkarzinom]]) führen<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16 („high risk“) - (fast ausschließlich dieser Typ) || align=&quot;left&quot; | [[Bowenoide Papulose]], meistens bei Männern als [[Penile intraepitheliale Neoplasie]] (PIN, Viruswarzen des [[Penis]]): kann zu [[Erythroplasie]] und [[Peniskarzinom]] führen<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Vulväre intraepitheliale Neoplasie]] (VIN, Viruswarzen der [[Vulva]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Vaginale intraepitheliale Neoplasie]] (VAIN, Viruswarzen der [[Vagina|Scheidenschleimhaut]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Anale intraepitheliale Neoplasie]] (AIN, Viruswarzen des [[Anus]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 13 und 32 („low risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Morbus Heck]] (Virus[[warze]]n der [[Mundschleimhaut]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 1, 2, 3 und 4 || align=&quot;left&quot; | [[Verruca vulgaris]] (gewöhnliche Haut[[warze]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 1, 2, und 4 || align=&quot;left&quot; | [[Verruca plantaris]] (Plantar[[warze]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 3 und 10 || align=&quot;left&quot; | [[Verruca plana juvenilis]] (Juvenile flache [[Warzen]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 7 || align=&quot;left&quot; | „Fleischer[[warze]]“<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 5 und 8 („intermediate risk“), sowie gelegentlich auch die anderen Typen der EV-Gruppe: 5, 8, 9, 12, 14, 15, 17, 19, 20, 21 und 47 || align=&quot;left&quot; | [[Epidermodysplasia verruciformis]] (EV)<br /> |}<br /> <br /> &lt;small&gt;teilweise aus: &lt;ref name=&quot;Fritsch 2004&quot;&gt; Peter Fritsch: „Dermatologie und Venerologie“, Springer Verlag, 2. Auflage 2004, ISBN 3-540-00332-0&lt;/ref&gt;&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Männer und HPV ==<br /> Mehrere Studien zeigen, dass etwa 64-70% der männlichen Beziehungspartner von Frauen, die unter einer [[Zervix|zervikalen]] HPV-Erkrankung leiden, ihrerseits HPV-assoziierte Läsionen am Penis aufweisen &lt;ref&gt;http://www.cervical-cancer.de/faqhpv.html&lt;/ref&gt;. HPV kann dennoch auch in der Haut des Penis oft lange unerkannt präsent bleiben. In seltenen Fällen können bösartige Veränderungen, auch Karzinome am Penis auftreten. <br /> <br /> Da das [[Peniskarzinom]] bei [[Zirkumzision|beschnittenen]] Männern extrem selten ist, werden zurückgehaltenes (retiniertes) [[Smegma]], und wiederholte Entzündungen der [[Vorhaut]] und der [[Glans penis|Eichel]] (chronische [[Balanitis|Balanitiden]]) bei unbeschnittenen Männern als entscheidende Faktoren der in zeitlicher wie auch ursächlicher Hinsicht schrittweisen Entstehung von Krebs ([[Karzinogenese]]) angesehen &lt;ref&gt;http://www.tumorzentrum-tuebingen.de/pdfinhal/penis.pdf&lt;/ref&gt;. Doch auch die Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus allein sowie dem [[Cytomegalievirus]] gelten als Verursacher. <br /> <br /> Mehrere Studien deuten auf HPV-Infektionen als Verursacher von Mundkrebs hin. Unter anderem eine französische Studie diagnostizierte bei einer hohen Anzahl an Mundkrebs-Patienten auch Humane Papillomviren. Als Übertragungsweg gilt hier [[Oralverkehr]]. Einen sicheren Schutz gibt es nicht. Jedoch mindert die stringente Verwendung von [[Kondom]]en vermutlich das Übertragungsrisiko. Siehe auch [[Safer Sex]].<br /> <br /> Bei Männern, die passiven [[Analverkehr]] betreiben, z.B. Homosexuelle, können Feigwarzen auch im Bereich des [[After]] auftreten. Die Symptome (Juckreiz, Brennen) einer analen Ansteckung mit HPV sind zunächst nur schwer zuzuordnen, zumal die Kondylome in jenem Bereich noch schwerer zu erkennen sind. Sind sie bereits mit bloßem Auge zu sehen oder können eindeutig ertastet werden, ist das Stadium meist bereits so weit fortgeschritten, dass eine operative Entfernung notwendig wird. Da diese mit einer schmerzvollen Heilungsphase verbunden ist und wegen der begrenzten Erfolgsaussichten manchmal mehrmals durchgeführt werden muss, sollten Männer mit Verdacht auf anale Feigwarzen sich frühzeitig für eine [[Proktologie|proktologische]] Untersuchung entscheiden. Obwohl angenommen wird, dass HPV auch im Analbereich zu bösartigen Geschwüren - sprich: [[Krebs (Medizin)|Krebs]] - führen kann, wird die [[HPV-Impfstoff|Impfung]] für Männer nicht von den Krankenkassen übernommen.<br /> <br /> == Diagnose ==<br /> Die Tatsache, dass in 99.7 % der Zervixkarzinome High-risk-Typen vorkommen (HPV16 (50%), HPV18 (20%)), unterstreicht die Bedeutung der HPV-Infektion bei diesem Karzinom, welches weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung (und dritthäufigste Krebstodesursache) bei Frauen ist. Für beide Erreger gilt, dass der rasche, praktikable und sichere Nachweis in der Routinediagnostik heute noch problematisch, schwierig und teuer ist. Insbesondere bei einer niedrigen Viruslast treten falsch negative Ergebnisse auf.<br /> <br /> Derzeit laufen Studien, die Auskunft darüber geben sollen, ob eine routinemäßige Suche – ein so genanntes [[Screening]] – nach diesen Viren die Entwicklung von Krebserkrankungen reduzieren kann, indem Träger fragwürdiger Zellbefunde in ausgewählten Fällen einer vorzeitigen Behandlung unterzogen werden. HPV-Tests, Screenings und Heilmethoden müssen derzeit noch vom Patienten selbst bezahlt werden, da die Krankenkassen die Ergebnisse der vorgenannten Studien abwarten.<br /> <br /> == Therapie ==<br /> Eine spezifische Papillomvirus-Therapie gibt es gegenwärtig nicht. Bei vorliegenden Läsionen kommen im wesentlichen chirurgische Eingriffe in Frage oder aber lokale Verätzungen. In der Regel wird mit der Entfernung der Läsion auch der Heilungsprozess eingeleitet, wenn auch Rückfälle (Rezidive) häufig sind. Systemische oder lokale Therapien, etwa mit [[Interferon]]en und anderen [[Zytokine]]n, haben bisher zu keinen durchschlagenden Erfolgen geführt. Dies jedoch sollte keinen potenziell Betroffenen davon abhalten, bei entsprechendem Verdacht kurzfristig einen Hautarzt oder Urologen aufzusuchen. Nur so kann eine gesicherte Diagnostik vorgenommen werden und entsprechende Maßnahmen zur Behandlung und Immunstärkung eingeleitet werden.<br /> <br /> == Impfung ==<br /> <br /> :Hauptartikel: [[HPV-Impfstoff]]<br /> <br /> Der HPV-Impfstoff Gardasil&lt;sup&gt;&amp;reg;&lt;/sup&gt; des US-Pharmakonzerns [[Merck (USA)|Merck &amp; Co.]] (in Österreich und Deutschland vertrieben durch das Joint-Venture von Merck (USA) MSD und Sanofi-Aventis [[Sanofi Pasteur MSD]]) zur vorbeugenden [[Immunisierung]] gegen einige Gebärmutterhalskrebs auslösende HPV ist für Europa seit Ende September 2006 zugelassen, seit Oktober auch in Deutschland erhältlich&lt;ref&gt;http://www.deutscher-apotheker-verlag.de/daz_neu/public/tagesnews/Oktober/tagesnews20061005b.html&lt;/ref&gt; und wurde bereits im Juni 2006 in den USA zugelassen.&lt;ref&gt; http://www.fda.gov/cder/Offices/OODP/whatsnew/gardasil.htm&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt; http://www.merck.com/newsroom/press_releases/product/2006_0608.html&lt;/ref&gt; Ein zweiter Impfstoff, Cervarix&lt;sup&gt;&amp;reg;&lt;/sup&gt;, von [[GlaxoSmithKline]] wurde im Herbst 2007 in Deutschland zugelassen.&lt;ref&gt; http://www.glaxosmithkline.de/produkte/cervarix.php&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Ständige Impfkommission]] empfahl in einem Bulletin vom 23. März 2007, dass sich 12- bis 17-jährige Mädchen gegen HPV impfen lassen sollen. Die Kosten werden bereits von verschiedenen Krankenversicherungen für bestimmte Altersgruppen übernommen. Nach einer Entscheidung des [[Gemeinsamer Bundesausschuss|Gemeinsamen Bundesausschusses]] von Ende Juni 2007 übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen die Impfung bei Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren.&lt;ref&gt; http://www.g-ba.de/informationen/aktuell/pressemitteilungen/189/&lt;/ref&gt;<br /> Seit dem 1. Juli 2007 übernehmen die Techniker Krankenkasse (TK), die Gmünder Ersatzkasse (GEK), die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) und die BKK NOVITAS nach einer Vereinbarung mit der [[Kassenärztliche Vereinigung|Kassenärztlichen Vereinigung]] Westfalen-Lippe die Durchführung und Abrechnung von Schutzimpfungen gegen Gebärmutterhalskrebs mit dem Humanen Papillomvirus-Impfstoff für 18- bis 26-jährige Patientinnen.&lt;ref&gt;http://www.kvwl.de/arzt/verordnung/sonstiges/impfen/hpv.htm&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gardasil immunisiert gegen die Hoch-Risiko HPV-Genotypen 16 und 18 sowie die Niedrig-Risiko Typen 6 und 11 und ist für beide Geschlechter ab 9 Jahren zugelassen. Cervarix immunisiert nur gegen die beiden Hoch-Risiko Genotypen 16 und 18.<br /> <br /> Beide Impfstoffe wirken vorbeugend; eine bereits bestehende HPV-Infektion kann nicht behandelt bzw. beseitigt werden. Ebenso wenig können die Folgen einer solchen Infektion, wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs oder dessen Vorstufen mittels einer Impfung behandelt werden. Daher ist es wichtig Mädchen möglichst früh zu impfen, weshalb entsprechende Kampagnen speziell für Teenager ins Leben gerufen wurden.&lt;ref&gt;[http://www.maedchen-checken-das.de/hpv-impfung.html Deutsche Krebshilfe - Mädchen checken das ]&lt;/ref&gt; Da die Impfstoffe nur 70% aller Fälle von [[Gebärmutterhalskrebs]] verhindern können, ist die Vorsorgeuntersuchung zur frühzeitigen Erkennung des Gebärmutterhalskrebses ([[PAP-Test]]) trotz Impfung weiterhin unverzichtbar.<br /> <br /> Das HPV-Management-Forum – eine Arbeitsgruppe der Sektion Antivirale Chemotherapie der [[Paul-Ehrlich-Gesellschaft e.V.]] empfiehlt auch die Impfung von Männern.&lt;ref&gt;Ärzteblatt.de: [http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&amp;id=53861 Gerd Gross: ''HPV-Vakzine: Wer sollte wann, wo und wie geimpft werden?'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Januar 2008 berichten österreichische Medien über einen Todesfall sowie vereinzelte Erkrankungen, die möglicherweise mit einer HPV-Impfung in Zusammenhang stehen.&lt;ref&gt;[[Die Presse]]: [http://diepresse.com/home/techscience/wissenschaft/356059/index.do ''HPV-Impfung: Experten sehen trotz Krankheitsfällen kein Risiko.''] 17.01.2008&lt;/ref&gt;<br /> Angesichts der großen Zahl von über 700.000 geimpften Mädchen und Frauen in Europa ist ein solches rein zeitliches Zusammentreffen zweier Ereignisse jedoch nichts ungewöhnliches - ja sogar zu erwarten. Statistisch liegt die Quote bei den Geimpften sogar unter der für diese Altersgruppe zu erwartenden Zahl von ca. 1 ungeklärten Todesfällen pro 100.000 und pro Jahr.<br /> Ebenso sind die übrigen gemeldeten Fälle möglicher seltener Nebenwirkungen in der Größenordnung, wie sie auch ohne medizinsche Eingriffe in der Bevölkerung spontan auftreten (Siegrist-CA et al.).<br /> <br /> == Weitere Vorbeugungsmöglichkeiten ==<br /> <br /> Eine effektive Maßnahme zur Vermeidung einer Ansteckung ist [[Safer Sex]], wodurch sich das [[Risiko]] einer HPV-Infektion deutlich senken, aber nicht gänzlich verhindern lässt. Dies liegt insbesondere daran, dass es sich bei einer HPV-Infektion nicht um eine klassische Geschlechtskrankheit handelt, die wie z.B. die [[Gonorrhoe]] über das [[Sperma]] oder andere Körperflüssigkeiten übertragen wird, sondern um eine Kontaktinfektion, wodurch auch Körperstellen außerhalb des durch das Kondom geschützen Bereichs als Infektionsquelle dienen können.<br /> <br /> [[Carrageen]] - ein aus Algen gewonnenes Polysaccharid - zeigte bei ersten Versuchen, dass es ein Andocken der Viren an die Zellen verhindern kann. Ob es auch in der Praxis eine Ansteckung verhindern kann, ist unbekannt &lt;ref&gt; [http://pathogens.plosjournals.org/perlserv/?request=get-document&amp;doi=10.1371/journal.ppat.0020069 Buck et al. PLoS Pathogens, 2006]&lt;/ref&gt;. Da es jedoch beim Geschlechtsverkehr stets frisch &quot;vor Ort&quot; sein müsste, ist es in der Handhabung wenig praktikabel und kann daher eine Impfung - deren Wirksamkeit für die wichtigsten HPV-Typen 16 und 18 (Gardasil und Cervarix) sowie bei Gardasil zusätzlich 6 und 11 sicher nachgewiesen ist - keinesfalls ersetzen.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{RKI|http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HPV/Papillomaviren.html|Humane Papillomviren (HPV)}}<br /> *[http://www.netdoktor.de/krankheiten/fakta/hpv.htm Netdoktor.de HPV]<br /> *[http://www.sciencegarden.de/berichte/200302/kxrebs/krebs.php Mobilmachung gegen Krebs] Bericht über die Forschung zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen HPV-16<br /> * [http://www.gutepillen-schlechtepillen.de/Impfen-gegen-Krebs.59.0.html Wie viel Schutz bietet die HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs?]<br /> * [http://www.maedchen-checken-das.de/hpv-impfung.html Deutsche Krebshilfe - Mädchen checken das ]<br /> * [http://www.pei.de/cln_046/nn_992504/DE/infos/fachkreise/impf-fach/hpv/studien.html Fragen zur Klinischen Prüfung und zur Zulassung] des [[Paul-Ehrlich-Institut]]s zur Kritik an der Zulassung des HPV-Impfstoffes<br /> <br /> [[Kategorie:Sexuell übertragbare Erkrankung]]<br /> [[Kategorie:Viren, Viroide und Prionen]]<br /> <br /> [[ar:فيروس الورم الحليمي البشري]]<br /> [[bg:Човешки папилома вирус]]<br /> [[cs:Lidský papilomavirus]]<br /> [[el:HPV]]<br /> [[en:Human papillomavirus]]<br /> [[es:Virus del papiloma humano]]<br /> [[fi:Papilloomavirukset]]<br /> [[fr:Papillomavirus humain]]<br /> [[he:נגיף הפפילומה האנושי]]<br /> [[hr:Humani papiloma virus]]<br /> [[hu:Humán papillomavírus]]<br /> [[id:Virus papiloma manusia]]<br /> [[it:Virus del papilloma umano]]<br /> [[ja:ヒトパピローマウイルス]]<br /> [[ko:인간 유두종바이러스]]<br /> [[nl:Humaan papillomavirus]]<br /> [[pl:Wirus brodawczaka ludzkiego]]<br /> [[pt:Vírus do papiloma humano]]<br /> [[ru:Папилломавирус человека]]<br /> [[sl:Humani papilomski virus]]<br /> [[sv:Humant papillomavirus]]<br /> [[tr:HPV]]<br /> [[vi:Virus papilloma ở người]]<br /> [[ur:انسانی ورم حلیمی وائرس]]<br /> [[zh:人類乳突病毒]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Humane_Papillomviren&diff=51637869 Humane Papillomviren 2008-10-09T05:42:02Z <p>Cuthbertwong: Adding and modifying foreign language links</p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {| class=&quot;taxobox&quot;<br /> ! Humane Papillomviren<br /> |-<br /> | class=&quot;taxo-bild&quot; | [[Image:Papilloma Virus (HPV) EM.jpg|thumb|230px|center|HPV im EM.]]<br /> |-<br /> ! {{Taxonomy}}<br /> |- <br /> |<br /> {| <br /> <br /> |- <br /> | ''Reich:'' || [[Viren]]<br /> |- <br /> | ''[[Virusklassifikation|Baltimore K.]]'' || [[DNA-Virus|dsDNA-Viren]] I<br /> |- <br /> | ''{{Familia}}:'' || ''[[Papillomaviridae]]''<br /> |}<br /> |-<br /> ! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]<br /> |-<br /> | class=&quot;taxo-name&quot; | ''human papilloma viruses'' (engl.)<br /> |-<br /> | class=&quot;Person&quot; | <br /> |-<br /> ! {{Genus}}en<br /> |-<br /> |<br /> * ''[[Alphapapillomavirus]]''<br /> * ''[[Betapapillomavirus]]''<br /> * ''[[Gammapapillomavirus]]''<br /> * ''[[Mupapillomavirus]]''<br /> |}<br /> <br /> Die '''humanen Papillomviren''' (HPV, engl. ''human papilloma virus'') bilden eine Gruppe von [[DNA-Virus|DNA-Viren]], die in mittlerweile mehr als 100 verschiedene Typen eingeteilt werden. Die HPV sind [[Virushülle|unbehüllte]], doppelsträngige [[DNA-Viren]] (dsDNA) und gehören zur Familie der ''[[Papillomaviridae]]''. Sie infizieren [[Epithel]]zellen der [[Haut]] und verschiedener [[Schleimhaut|Schleimhäute]] und können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen. Die Tumoren sind meist [[gutartig]] und führen zur [[Warze]]nbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle (dem Ort der Infektion). Wenn die Infektion im Genital- oder Analbereich erfolgt (i.&amp;nbsp;d.&amp;nbsp;R. durch Geschlechtsverkehr), kommt es zur Bildung von Genitalwarzen (z. B. [[Condylomata acuminata|Feigwarzen]]). Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen hervorrufen, insbesondere [[Gebärmutterhalskrebs]] (Zervixkarzinom) bei der Frau. Vermutlich ist auch ein erheblicher Teil der Scheiden-, Penis- und Anal-[[Karzinom|Karzinome]] Folge einer solchen HPV-Infektion. Die Gen-Produkte dieser Viren, vor allem die des E6- und E7-Gens, verhindern den programmierten Zelltod (die [[Apoptose]]) und machen eine Reparatur des DNA-Doppelstranges unmöglich. Die durch Papillomviren verursachten Hautveränderungen sind häufig nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Besondere Probleme stellen die durch die Viren verursachten Entartungen bei unkontrolliertem Wachstum dar, zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. <br /> <br /> == Virusgruppen ==<br /> 118 HPV-Typen sind bisher vollständig beschrieben. Etwa 30 davon infizieren fast ausschließlich Haut und Schleimhaut im Anogenitalbereich ([[Anus]] und [[Genitalien]]). Die genitalen HPV-Typen lassen sich generell in zwei Gruppen einteilen, die Niedrigrisiko- (low risk-) und die Hochrisiko- (high risk-) Typen. Die Einteilung erfolgt aufgrund des Risiko-Typs: Einige wenige [[Krankheitserreger|Erreger]] treten extrem gehäuft im Zusammenhang mit [[Karzinom]]en auf. <br /> * Die Hochrisiko-Typen sind bei 99,7% aller Fälle von [[Zervixkarzinom]]en (Krebstumore des Gebärmutterhalses) identifiziert worden. Die Mehrheit der Zervixkarzinome (ca.70%) wiederum wird durch die Hochrisiko-Typen 16 und 18 hervorgerufen, gefolgt von den Genotypen 31 und 33.<br /> *Die Niedrigrisiko-Typen sind fast nie direkt an der Entwicklung eines Zervixkarzinoms beteiligt. Bei multiplen Infektionen (Infektionen mit mehr als einem HPV-Genotyp) können sie aber auch in Zervixkarzinomen nachgewiesen werden, dann jedoch zusammen mit einem klinisch relevanten Hochrisiko-Typ.<br /> <br /> Die Typen sind &lt;ref&gt; [http://content.nejm.org/cgi/content/abstract/348/6/518 Munoz et al, New England Journal of Medicine, 2003, 348;6] &lt;/ref&gt;:<br /> <br /> # &quot;'''low-risk'''&quot;-Viren<br /> #:Zu dieser Gruppe werden HPV 6 und 11 gezählt, weil sie als Hauptverursacher von [[Warzen]] in Genitalbereich ([[Condylomata acuminata]], auch [[Feigwarzen]]) keine potentiell lebensgefährlichen Erreger sind. Weitere low-risk Typen sind 40, 42, 43, 44, 54, 61, 70, 72, 81 und CP6108.<br /> # &quot;'''high-risk'''&quot;-Viren<br /> #:Zur zweiten Gruppe gehören v.a. HPV 16, 18, 31 und 33, aber auch 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82. Bei beinahe jedem Auftreten eines [[Zervixkarzinom]]s (Krebserkrankung des [[Epithel]]gewebes des [[Gebärmutterhals]]es) ist mindestens eine der high-risk HPV-Gruppen in einem HPV-Screening nachweisbar. Auch einige Krebserkrankungen im Bereich des Afters sowie des Mundes gelten als HPV-assoziiert.<br /> # &quot;möglicherweise high-risk&quot;-Viren<br /> #:Hierzu werden HPV 25, 53 und 66 gezählt.<br /> # Viren ohne eindeutige Risikozuordnung (HPV genotypes of undetermined risk)<br /> <br /> Die WHO hat 2005 die Genotypen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 66 offiziell als krebserregend eingestuft &lt;ref&gt; Cogliano et al., The Lancet, 2005 Vol. 6 &lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die gefährlichen Virus-Untergruppen sind nachweislich nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt, sondern man findet sie auch bei Krebserkrankungen des [[Penis]], der [[Vulva]] (äußeres weibliche Genital), des [[Anus]] und des [[Mund]]es.<br /> <br /> == Übertragung ==<br /> Die Infektion erfolgt hauptsächlich über Hautkontakt, bei bestimmten Virentypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr ([[Genital]]-, [[Anal]]- oder [[Oralverkehr]]). Die HPV-Infektion ist daher eine der häufigsten [[Sexuell übertragbare Erkrankung|durch Geschlechtsverkehr übertragenen Infektionen]], oft jedoch bleibt die Ansteckung unbemerkt. [[Kondom]]e führen zu einer Reduktion des Ansteckungsrisikos, sofern sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Ein 100%-Schutz durch Kondome konnte bis heute jedoch nicht belegt werden&lt;ref name=&quot;Winer2006&quot;&gt;{{cite journal<br /> | author=R.L. Winer et al.<br /> | title=„Condom use and the risk of genital human papillomavirus infection in young women.“<br /> | journal=New England Journal of Medicine<br /> | year=2006<br /> | pages=2645-2654<br /> | volume=354<br /> | issue=25<br /> | id=PMID 16790697<br /> }}&lt;/ref&gt;. Seltener erfolgt die Übertragung auch durch gemeinsam benutzte Handtücher, Trinkgläser oder Zahnbürsten.<br /> <br /> == Häufigkeit ==<br /> Bei Frauen unter 30 Jahren liegt die Infektionsrate bei bis zu 25 %. Bei über 30-jährigen beträgt sie immer noch bis 8 %. Die HPV-Infektion heilt häufig innerhalb von Monaten bis hin zu anderthalb Jahren ab. Auch die generelle Immunitätslage der Frau spielt hierbei eine wichtige Rolle, daher haben Raucherinnen ein höheres Risiko. <br /> <br /> Allgemeine Zahlen zu den Infektionsraten bei Männern gibt es nicht. Ursache für den Mangel an Zahlenmaterial ist das Nicht-Vorhandensein regulärer Vorsorgeuntersuchungen in diesem Bereich bei Männern. Bekannt ist, wenn einer der Partner [[Läsion]]en aufweist, auch der andere mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem HPV infiziert ist. Bei bis zu 70 % der männlichen Partner einer Frau, die im HPV-Screening positiv getestet wurde, besteht ebenfalls eine Infektion, die jedoch oft nur kleinste Läsionen am Penis verursacht. Männer sind sich daher der Infektion mit dem HP-Virus oft gar nicht bewusst und bemerken diese nicht. Dennoch sind sie Überträger.<br /> <br /> Eine vom US-Zentrum zur Krankheitskontrolle und Vorbeugung (CDC) im März 2008 vorgestellte Studie unter 838 US-Amerikanerinnen zwischen 14 und 19 Jahren zeigte, dass 18,3% von ihnen Papillomvirenträger waren.<br /> <br /> == Krankheitsfolgen ==<br /> Nach einer Infektion können Papillomviren oft jahrelang [[inaktiv]] bleiben. Dies gilt sowohl für die low-risk- als auch für die high-risk-Viren. Das heißt, dass sich auch Wochen bis Monate bzw. bis zu einem Jahr nach einem [[Sexualkontakt]] sowohl von [[heterosexuell]]en wie auch [[Homosexualität|homosexuellen]] Paaren [[Genitalwarzen]] bilden können und damit die Suche nach dem [[infektiös]]en Sexualpartner sehr erschwert wird. Die häufigsten Krankheitsfolgen sind [[Warzen]], besonders Feigwarzen ([[Condylomata acuminata]]), und bei Frauen das [[Zervixkarzinom]] (Krebserkrankung des Gebärmutterhalses). Der aus Indonesien bekannt gewordene extreme Fall einer chronisch-generalisierten HPV-Infektion („Baum-Mann“) wird auf eine Infektion mit Papillomviren in Kombination mit einem Gendefekt zurück geführt. Das Warzenwachstum überwuchert vor allem Hände und Arme, aber auch das Gesicht mit voluminösen, holzigen Auswüchsen.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/,ra8m1/panorama/artikel/713/144388/ &quot;Baum-Mann&quot; darf nicht ausreisen. sueddeutsche.de 23.11.2007]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Übersicht ===<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable&quot; <br /> ! bgcolor=&quot;#e0e0e0&quot; | '''HPV-Typen'''<br /> ! bgcolor=&quot;#e0e0e0&quot; | '''Krankheitsfolgen'''<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 6 und 11 („low risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Condylomata acuminata]] ([[Feigwarze]]n, Virus[[warze]]n der Schleimhaut) und [[Buschke-Löwenstein-Tumor]]<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 6 und 11 („low risk“) sowie 16, 18 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Condylomata plana]] (werden je nach Lokalisation als CIN, VIN, VAIN, AIN und PIN bezeichnet)<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31(„high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Cervikale intraepitheliale Neoplasie]] (CIN): kann zu Gebärmutterhalskrebs ([[Zervixkarzinom]]) führen<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16 („high risk“) - (fast ausschließlich dieser Typ) || align=&quot;left&quot; | [[Bowenoide Papulose]], meistens bei Männern als [[Penile intraepitheliale Neoplasie]] (PIN, Viruswarzen des [[Penis]]): kann zu [[Erythroplasie]] und [[Peniskarzinom]] führen<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Vulväre intraepitheliale Neoplasie]] (VIN, Viruswarzen der [[Vulva]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Vaginale intraepitheliale Neoplasie]] (VAIN, Viruswarzen der [[Vagina|Scheidenschleimhaut]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 16, 18, 45 und 31 („high risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Anale intraepitheliale Neoplasie]] (AIN, Viruswarzen des [[Anus]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 13 und 32 („low risk“) || align=&quot;left&quot; | [[Morbus Heck]] (Virus[[warze]]n der [[Mundschleimhaut]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 1, 2, 3 und 4 || align=&quot;left&quot; | [[Verruca vulgaris]] (gewöhnliche Haut[[warze]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 1, 2, und 4 || align=&quot;left&quot; | [[Verruca plantaris]] (Plantar[[warze]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 3 und 10 || align=&quot;left&quot; | [[Verruca plana juvenilis]] (Juvenile flache [[Warzen]])<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 7 || align=&quot;left&quot; | „Fleischer[[warze]]“<br /> |-<br /> | align=&quot;left&quot; | HPV Typ 5 und 8 („intermediate risk“), sowie gelegentlich auch die anderen Typen der EV-Gruppe: 5, 8, 9, 12, 14, 15, 17, 19, 20, 21 und 47 || align=&quot;left&quot; | [[Epidermodysplasia verruciformis]] (EV)<br /> |}<br /> <br /> &lt;small&gt;teilweise aus: &lt;ref name=&quot;Fritsch 2004&quot;&gt; Peter Fritsch: „Dermatologie und Venerologie“, Springer Verlag, 2. Auflage 2004, ISBN 3-540-00332-0&lt;/ref&gt;&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Männer und HPV ==<br /> Mehrere Studien zeigen, dass etwa 64-70% der männlichen Beziehungspartner von Frauen, die unter einer [[Zervix|zervikalen]] HPV-Erkrankung leiden, ihrerseits HPV-assoziierte Läsionen am Penis aufweisen &lt;ref&gt;http://www.cervical-cancer.de/faqhpv.html&lt;/ref&gt;. HPV kann dennoch auch in der Haut des Penis oft lange unerkannt präsent bleiben. In seltenen Fällen können bösartige Veränderungen, auch Karzinome am Penis auftreten. <br /> <br /> Da das [[Peniskarzinom]] bei [[Zirkumzision|beschnittenen]] Männern extrem selten ist, werden zurückgehaltenes (retiniertes) [[Smegma]], und wiederholte Entzündungen der [[Vorhaut]] und der [[Glans penis|Eichel]] (chronische [[Balanitis|Balanitiden]]) bei unbeschnittenen Männern als entscheidende Faktoren der in zeitlicher wie auch ursächlicher Hinsicht schrittweisen Entstehung von Krebs ([[Karzinogenese]]) angesehen &lt;ref&gt;http://www.tumorzentrum-tuebingen.de/pdfinhal/penis.pdf&lt;/ref&gt;. Doch auch die Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus allein sowie dem [[Cytomegalievirus]] gelten als Verursacher. <br /> <br /> Mehrere Studien deuten auf HPV-Infektionen als Verursacher von Mundkrebs hin. Unter anderem eine französische Studie diagnostizierte bei einer hohen Anzahl an Mundkrebs-Patienten auch Humane Papillomviren. Als Übertragungsweg gilt hier [[Oralverkehr]]. Einen sicheren Schutz gibt es nicht. Jedoch mindert die stringente Verwendung von [[Kondom]]en vermutlich das Übertragungsrisiko. Siehe auch [[Safer Sex]].<br /> <br /> Bei Männern, die passiven [[Analverkehr]] betreiben, z.B. Homosexuelle, können Feigwarzen auch im Bereich des [[After]] auftreten. Die Symptome (Juckreiz, Brennen) einer analen Ansteckung mit HPV sind zunächst nur schwer zuzuordnen, zumal die Kondylome in jenem Bereich noch schwerer zu erkennen sind. Sind sie bereits mit bloßem Auge zu sehen oder können eindeutig ertastet werden, ist das Stadium meist bereits so weit fortgeschritten, dass eine operative Entfernung notwendig wird. Da diese mit einer schmerzvollen Heilungsphase verbunden ist und wegen der begrenzten Erfolgsaussichten manchmal mehrmals durchgeführt werden muss, sollten Männer mit Verdacht auf anale Feigwarzen sich frühzeitig für eine [[Proktologie|proktologische]] Untersuchung entscheiden. Obwohl angenommen wird, dass HPV auch im Analbereich zu bösartigen Geschwüren - sprich: [[Krebs (Medizin)|Krebs]] - führen kann, wird die [[HPV-Impfstoff|Impfung]] für Männer nicht von den Krankenkassen übernommen.<br /> <br /> == Diagnose ==<br /> Die Tatsache, dass in 99.7 % der Zervixkarzinome High-risk-Typen vorkommen (HPV16 (50%), HPV18 (20%)), unterstreicht die Bedeutung der HPV-Infektion bei diesem Karzinom, welches weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung (und dritthäufigste Krebstodesursache) bei Frauen ist. Für beide Erreger gilt, dass der rasche, praktikable und sichere Nachweis in der Routinediagnostik heute noch problematisch, schwierig und teuer ist. Insbesondere bei einer niedrigen Viruslast treten falsch negative Ergebnisse auf.<br /> <br /> Derzeit laufen Studien, die Auskunft darüber geben sollen, ob eine routinemäßige Suche – ein so genanntes [[Screening]] – nach diesen Viren die Entwicklung von Krebserkrankungen reduzieren kann, indem Träger fragwürdiger Zellbefunde in ausgewählten Fällen einer vorzeitigen Behandlung unterzogen werden. HPV-Tests, Screenings und Heilmethoden müssen derzeit noch vom Patienten selbst bezahlt werden, da die Krankenkassen die Ergebnisse der vorgenannten Studien abwarten.<br /> <br /> == Therapie ==<br /> Eine spezifische Papillomvirus-Therapie gibt es gegenwärtig nicht. Bei vorliegenden Läsionen kommen im wesentlichen chirurgische Eingriffe in Frage oder aber lokale Verätzungen. In der Regel wird mit der Entfernung der Läsion auch der Heilungsprozess eingeleitet, wenn auch Rückfälle (Rezidive) häufig sind. Systemische oder lokale Therapien, etwa mit [[Interferon]]en und anderen [[Zytokine]]n, haben bisher zu keinen durchschlagenden Erfolgen geführt. Dies jedoch sollte keinen potenziell Betroffenen davon abhalten, bei entsprechendem Verdacht kurzfristig einen Hautarzt oder Urologen aufzusuchen. Nur so kann eine gesicherte Diagnostik vorgenommen werden und entsprechende Maßnahmen zur Behandlung und Immunstärkung eingeleitet werden.<br /> <br /> == Impfung ==<br /> <br /> :Hauptartikel: [[HPV-Impfstoff]]<br /> <br /> Der HPV-Impfstoff Gardasil&lt;sup&gt;&amp;reg;&lt;/sup&gt; des US-Pharmakonzerns [[Merck (USA)|Merck &amp; Co.]] (in Österreich und Deutschland vertrieben durch das Joint-Venture von Merck (USA) MSD und Sanofi-Aventis [[Sanofi Pasteur MSD]]) zur vorbeugenden [[Immunisierung]] gegen einige Gebärmutterhalskrebs auslösende HPV ist für Europa seit Ende September 2006 zugelassen, seit Oktober auch in Deutschland erhältlich&lt;ref&gt;http://www.deutscher-apotheker-verlag.de/daz_neu/public/tagesnews/Oktober/tagesnews20061005b.html&lt;/ref&gt; und wurde bereits im Juni 2006 in den USA zugelassen.&lt;ref&gt; http://www.fda.gov/cder/Offices/OODP/whatsnew/gardasil.htm&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt; http://www.merck.com/newsroom/press_releases/product/2006_0608.html&lt;/ref&gt; Ein zweiter Impfstoff, Cervarix&lt;sup&gt;&amp;reg;&lt;/sup&gt;, von [[GlaxoSmithKline]] wurde im Herbst 2007 in Deutschland zugelassen.&lt;ref&gt; http://www.glaxosmithkline.de/produkte/cervarix.php&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Ständige Impfkommission]] empfahl in einem Bulletin vom 23. März 2007, dass sich 12- bis 17-jährige Mädchen gegen HPV impfen lassen sollen. Die Kosten werden bereits von verschiedenen Krankenversicherungen für bestimmte Altersgruppen übernommen. Nach einer Entscheidung des [[Gemeinsamer Bundesausschuss|Gemeinsamen Bundesausschusses]] von Ende Juni 2007 übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen die Impfung bei Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren.&lt;ref&gt; http://www.g-ba.de/informationen/aktuell/pressemitteilungen/189/&lt;/ref&gt;<br /> Seit dem 1. Juli 2007 übernehmen die Techniker Krankenkasse (TK), die Gmünder Ersatzkasse (GEK), die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) und die BKK NOVITAS nach einer Vereinbarung mit der [[Kassenärztliche Vereinigung|Kassenärztlichen Vereinigung]] Westfalen-Lippe die Durchführung und Abrechnung von Schutzimpfungen gegen Gebärmutterhalskrebs mit dem Humanen Papillomvirus-Impfstoff für 18- bis 26-jährige Patientinnen.&lt;ref&gt;http://www.kvwl.de/arzt/verordnung/sonstiges/impfen/hpv.htm&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gardasil immunisiert gegen die Hoch-Risiko HPV-Genotypen 16 und 18 sowie die Niedrig-Risiko Typen 6 und 11 und ist für beide Geschlechter ab 9 Jahren zugelassen. Cervarix immunisiert nur gegen die beiden Hoch-Risiko Genotypen 16 und 18.<br /> <br /> Beide Impfstoffe wirken vorbeugend; eine bereits bestehende HPV-Infektion kann nicht behandelt bzw. beseitigt werden. Ebenso wenig können die Folgen einer solchen Infektion, wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs oder dessen Vorstufen mittels einer Impfung behandelt werden. Daher ist es wichtig Mädchen möglichst früh zu impfen, weshalb entsprechende Kampagnen speziell für Teenager ins Leben gerufen wurden.&lt;ref&gt;[http://www.maedchen-checken-das.de/hpv-impfung.html Deutsche Krebshilfe - Mädchen checken das ]&lt;/ref&gt; Da die Impfstoffe nur 70% aller Fälle von [[Gebärmutterhalskrebs]] verhindern können, ist die Vorsorgeuntersuchung zur frühzeitigen Erkennung des Gebärmutterhalskrebses ([[PAP-Test]]) trotz Impfung weiterhin unverzichtbar.<br /> <br /> Das HPV-Management-Forum – eine Arbeitsgruppe der Sektion Antivirale Chemotherapie der [[Paul-Ehrlich-Gesellschaft e.V.]] empfiehlt auch die Impfung von Männern.&lt;ref&gt;Ärzteblatt.de: [http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&amp;id=53861 Gerd Gross: ''HPV-Vakzine: Wer sollte wann, wo und wie geimpft werden?'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Januar 2008 berichten österreichische Medien über einen Todesfall sowie vereinzelte Erkrankungen, die möglicherweise mit einer HPV-Impfung in Zusammenhang stehen.&lt;ref&gt;[[Die Presse]]: [http://diepresse.com/home/techscience/wissenschaft/356059/index.do ''HPV-Impfung: Experten sehen trotz Krankheitsfällen kein Risiko.''] 17.01.2008&lt;/ref&gt;<br /> Angesichts der großen Zahl von über 700.000 geimpften Mädchen und Frauen in Europa ist ein solches rein zeitliches Zusammentreffen zweier Ereignisse jedoch nichts ungewöhnliches - ja sogar zu erwarten. Statistisch liegt die Quote bei den Geimpften sogar unter der für diese Altersgruppe zu erwartenden Zahl von ca. 1 ungeklärten Todesfällen pro 100.000 und pro Jahr.<br /> Ebenso sind die übrigen gemeldeten Fälle möglicher seltener Nebenwirkungen in der Größenordnung, wie sie auch ohne medizinsche Eingriffe in der Bevölkerung spontan auftreten (Siegrist-CA et al.).<br /> <br /> == Weitere Vorbeugungsmöglichkeiten ==<br /> <br /> Eine effektive Maßnahme zur Vermeidung einer Ansteckung ist [[Safer Sex]], wodurch sich das [[Risiko]] einer HPV-Infektion deutlich senken, aber nicht gänzlich verhindern lässt. Dies liegt insbesondere daran, dass es sich bei einer HPV-Infektion nicht um eine klassische Geschlechtskrankheit handelt, die wie z.B. die [[Gonorrhoe]] über das [[Sperma]] oder andere Körperflüssigkeiten übertragen wird, sondern um eine Kontaktinfektion, wodurch auch Körperstellen außerhalb des durch das Kondom geschützen Bereichs als Infektionsquelle dienen können.<br /> <br /> [[Carrageen]] - ein aus Algen gewonnenes Polysaccharid - zeigte bei ersten Versuchen, dass es ein Andocken der Viren an die Zellen verhindern kann. Ob es auch in der Praxis eine Ansteckung verhindern kann, ist unbekannt &lt;ref&gt; [http://pathogens.plosjournals.org/perlserv/?request=get-document&amp;doi=10.1371/journal.ppat.0020069 Buck et al. PLoS Pathogens, 2006]&lt;/ref&gt;. Da es jedoch beim Geschlechtsverkehr stets frisch &quot;vor Ort&quot; sein müsste, ist es in der Handhabung wenig praktikabel und kann daher eine Impfung - deren Wirksamkeit für die wichtigsten HPV-Typen 16 und 18 (Gardasil und Cervarix) sowie bei Gardasil zusätzlich 6 und 11 sicher nachgewiesen ist - keinesfalls ersetzen.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{RKI|http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HPV/Papillomaviren.html|Humane Papillomviren (HPV)}}<br /> *[http://www.netdoktor.de/krankheiten/fakta/hpv.htm Netdoktor.de HPV]<br /> *[http://www.sciencegarden.de/berichte/200302/kxrebs/krebs.php Mobilmachung gegen Krebs] Bericht über die Forschung zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen HPV-16<br /> * [http://www.gutepillen-schlechtepillen.de/Impfen-gegen-Krebs.59.0.html Wie viel Schutz bietet die HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs?]<br /> * [http://www.maedchen-checken-das.de/hpv-impfung.html Deutsche Krebshilfe - Mädchen checken das ]<br /> * [http://www.pei.de/cln_046/nn_992504/DE/infos/fachkreise/impf-fach/hpv/studien.html Fragen zur Klinischen Prüfung und zur Zulassung] des [[Paul-Ehrlich-Institut]]s zur Kritik an der Zulassung des HPV-Impfstoffes<br /> <br /> [[Kategorie:Sexuell übertragbare Erkrankung]]<br /> [[Kategorie:Viren, Viroide und Prionen]]<br /> <br /> [[ar:فيروس الورم الحليمي البشري]]<br /> [[bg:Човешки папилома вирус]]<br /> [[cs:Lidský papilomavirus]]<br /> [[el:HPV]]<br /> [[en:Human papillomavirus]]<br /> [[es:Virus del papiloma humano]]<br /> [[fi:Papilloomavirukset]]<br /> [[fr:Condylome]]<br /> [[he:נגיף הפפילומה האנושי]]<br /> [[hr:Humani papiloma virus]]<br /> [[hu:Humán papillomavírus]]<br /> [[id:Virus papiloma manusia]]<br /> [[it:Virus del papilloma umano]]<br /> [[ja:ヒトパピローマウイルス]]<br /> [[ko:인간 유두종바이러스]]<br /> [[nl:Humaan papillomavirus]]<br /> [[pl:Wirus brodawczaka ludzkiego]]<br /> [[pt:Vírus do papiloma humano]]<br /> [[ru:Папилломавирус человека]]<br /> [[sl:Humani papilomski virus]]<br /> [[sv:Humant papillomavirus]]<br /> [[tr:HPV]]<br /> [[vi:Virus papilloma ở người]]<br /> [[ur:انسانی ورم حلیمی وائرس]]<br /> [[zh:人類乳突病毒]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fylke&diff=50075069 Fylke 2008-08-28T06:53:34Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>'''Fylke''' (neutrum; Plural bokmål ''Fylker'', nynorsk ''Fylke'') ist die norwegische Bezeichnung der Provinzen (Verwaltungsbezirke) [[Norwegen]]s. Die 18 Provinzialverwaltungen (Oslo ist nicht als Provinz definiert) wurden im Jahre [[1975]] gegründet, um eine Verwaltungsebene zwischen dem Staat und den [[Kommune (Norwegen)|Kommunen]] zu schaffen&lt;ref&gt;http://www.norwegen.no/facts/political/local/local.htm Informationen auf Norwegen.no&lt;/ref&gt;. Die Provinzen gruppieren sich in fünf Landesteile (''Landsdeler''), die als statistische Regionaleinheiten dienen ([[NUTS]]2-Ebene).<br /> <br /> Sie waren bis [[1919]] wie die [[Dänemark|dänischen]] Provinzen als ''Ämter'' (norwegisch: ''Amter'', sing. ''Amt'') bekannt. <br /> <br /> Aktuell steht eine Neugliederung Norwegens im Blickpunkt politischer Diskussionen, um sie an die heutigen wirtschaftlichen und demographischen Bedingungen anzupassen. Eine Kommission hat eine neue Einteilung in sieben Regionen vorgeschlagen, wobei auf die Hauptstadtregion [[Oslo]] ein stärkeres Gewicht an Größe und Bevölkerungsanzahl fallen soll. Im Norden des Landes würden die Fylker [[Nordland (Provinz)|Nordland]], [[Troms]] und [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] zusammengelegt. Nach anderer Ansicht wird die Meinung vertreten, dass es zwischen Staat und Kommunen überhaupt keine weiteren Verwaltungseinheiten mehr geben sollte, somit alle bisherigen Fylker ersatzlos aufgelöst werden sollten.<br /> <br /> Die Präsidenten der Fylker tragen seit [[1919]] die Amtsbezeichnung ''Fylkesmann'', zuvor wurden diese Vorsteher der Ämter als ''Amtmann'' bezeichnet.<br /> <br /> Die norwegischen Fylker (mit Einwohnerzahlen zum 1. Januar [[2007]])&lt;ref&gt;http://www.ssb.no/english/subjects/02/01/10/folkemengde_en/tab-2007-03-08-01-en.html Angaben des Statistisk Sentralbyrå&lt;/ref&gt;: <br /> <br /> [[Bild:Norway counties.svg|right|350px|Karte Norwegens]]<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable sortable&quot; <br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Fylke<br /> ! Hauptort<br /> ! Einwohner<br /> ! Fläche in km²<br /> ! Landesteil<br /> |-<br /> | [[Akershus]] || [[Oslo]] || 509.177 || 4.917 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Aust-Agder]] || [[Arendal]] || 104.759 || 9.212 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Buskerud]] || [[Drammen]] || 247.655 || 14.927 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] || [[Vadsø]] || 72.665 || 48.637 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Hedmark]] || [[Hamar]] || 188.692 || 27.388 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Hordaland]] || [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] || 456.711 || 15.634 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Møre og Romsdal]] || [[Molde]] || 245.385 || 15.104 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Nord-Trøndelag]] || [[Steinkjer]] || 129.069 || 22.396 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Nordland (Provinz)|Nordland]] || [[Bodø]] || 235.436 || 38.327 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Oppland]] || [[Lillehammer]] || 183.037 || 25.191 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Oslo]] || [[Oslo]] || 548.617 || 454 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Rogaland]] || [[Stavanger]] || 404.566 || 9.141 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sogn og Fjordane]] || [[Leikanger]] || 106.194 || 25.191 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sør-Trøndelag]] || [[Trondheim]] || 278.836 || 18.831 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Telemark Fylke|Telemark]] || [[Skien]] || 166.170 || 15.315 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Troms]] || [[Tromsø]] || 154.136 || 25.984 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Vest-Agder]] || [[Kristiansand]] || 163.702 || 7.281 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Vestfold]] || [[Tønsberg]] || 223.804 || 2.216 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Østfold]] || [[Sarpsborg]] || 262.523 || 4.183 || [[Østlandet]]<br /> |}<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Geographie)]]<br /> [[Kategorie:Norwegen]]<br /> [[Kategorie:Provinz (Norwegen)| ]]<br /> [[Kategorie:Verwaltungsgliederung Norwegens]]<br /> <br /> [[af:Fylke]]<br /> [[bg:Административно деление на Норвегия]]<br /> [[da:Norges fylker]]<br /> [[en:Counties of Norway]]<br /> [[es:Fylke]]<br /> [[fr:Fylke]]<br /> [[is:Fylki Noregs]]<br /> [[lt:Norvegijos administracinio suskirstymo vienetai]]<br /> [[hu:Norvégia megyéi]]<br /> [[it:Contee della Norvegia]]<br /> [[nl:Provincies van Noorwegen]]<br /> [[ja:ノルウェーの県]]<br /> [[no:Norges fylker]]<br /> [[pl:Podział administracyjny Norwegii]]<br /> [[pt:Condados da Noruega]]<br /> [[ro:Fylke]]<br /> [[ru:Административное деление Норвегии]]<br /> [[fi:Norjan läänit]]<br /> [[sv:Norges fylken]]<br /> [[vec:Contee della Norvegia]]<br /> [[zh:挪威行政區劃#郡]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fylke&diff=50074801 Fylke 2008-08-28T06:39:15Z <p>Cuthbertwong: Re-organize the foreign language links</p> <hr /> <div>'''Fylke''' (neutrum; Plural bokmål ''Fylker'', nynorsk ''Fylke'') ist die norwegische Bezeichnung der Provinzen (Verwaltungsbezirke) [[Norwegen]]s. Die 18 Provinzialverwaltungen (Oslo ist nicht als Provinz definiert) wurden im Jahre [[1975]] gegründet, um eine Verwaltungsebene zwischen dem Staat und den [[Kommune (Norwegen)|Kommunen]] zu schaffen&lt;ref&gt;http://www.norwegen.no/facts/political/local/local.htm Informationen auf Norwegen.no&lt;/ref&gt;. Die Provinzen gruppieren sich in fünf Landesteile (''Landsdeler''), die als statistische Regionaleinheiten dienen ([[NUTS]]2-Ebene).<br /> <br /> Sie waren bis [[1919]] wie die [[Dänemark|dänischen]] Provinzen als ''Ämter'' (norwegisch: ''Amter'', sing. ''Amt'') bekannt. <br /> <br /> Aktuell steht eine Neugliederung Norwegens im Blickpunkt politischer Diskussionen, um sie an die heutigen wirtschaftlichen und demographischen Bedingungen anzupassen. Eine Kommission hat eine neue Einteilung in sieben Regionen vorgeschlagen, wobei auf die Hauptstadtregion [[Oslo]] ein stärkeres Gewicht an Größe und Bevölkerungsanzahl fallen soll. Im Norden des Landes würden die Fylker [[Nordland (Provinz)|Nordland]], [[Troms]] und [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] zusammengelegt. Nach anderer Ansicht wird die Meinung vertreten, dass es zwischen Staat und Kommunen überhaupt keine weiteren Verwaltungseinheiten mehr geben sollte, somit alle bisherigen Fylker ersatzlos aufgelöst werden sollten.<br /> <br /> Die Präsidenten der Fylker tragen seit [[1919]] die Amtsbezeichnung ''Fylkesmann'', zuvor wurden diese Vorsteher der Ämter als ''Amtmann'' bezeichnet.<br /> <br /> Die norwegischen Fylker (mit Einwohnerzahlen zum 1. Januar [[2007]])&lt;ref&gt;http://www.ssb.no/english/subjects/02/01/10/folkemengde_en/tab-2007-03-08-01-en.html Angaben des Statistisk Sentralbyrå&lt;/ref&gt;: <br /> <br /> [[Bild:Norway counties.svg|right|350px|Karte Norwegens]]<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable sortable&quot; <br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Fylke<br /> ! Hauptort<br /> ! Einwohner<br /> ! Fläche in km²<br /> ! Landesteil<br /> |-<br /> | [[Akershus]] || [[Oslo]] || 509.177 || 4.917 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Aust-Agder]] || [[Arendal]] || 104.759 || 9.212 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Buskerud]] || [[Drammen]] || 247.655 || 14.927 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] || [[Vadsø]] || 72.665 || 48.637 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Hedmark]] || [[Hamar]] || 188.692 || 27.388 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Hordaland]] || [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] || 456.711 || 15.634 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Møre og Romsdal]] || [[Molde]] || 245.385 || 15.104 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Nord-Trøndelag]] || [[Steinkjer]] || 129.069 || 22.396 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Nordland (Provinz)|Nordland]] || [[Bodø]] || 235.436 || 38.327 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Oppland]] || [[Lillehammer]] || 183.037 || 25.191 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Oslo]] || [[Oslo]] || 548.617 || 454 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Rogaland]] || [[Stavanger]] || 404.566 || 9.141 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sogn og Fjordane]] || [[Leikanger]] || 106.194 || 25.191 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sør-Trøndelag]] || [[Trondheim]] || 278.836 || 18.831 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Telemark Fylke|Telemark]] || [[Skien]] || 166.170 || 15.315 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Troms]] || [[Tromsø]] || 154.136 || 25.984 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Vest-Agder]] || [[Kristiansand]] || 163.702 || 7.281 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Vestfold]] || [[Tønsberg]] || 223.804 || 2.216 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Østfold]] || [[Sarpsborg]] || 262.523 || 4.183 || [[Østlandet]]<br /> |}<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Geographie)]]<br /> [[Kategorie:Norwegen]]<br /> [[Kategorie:Provinz (Norwegen)| ]]<br /> [[Kategorie:Verwaltungsgliederung Norwegens]]<br /> <br /> [[af:Fylke]]<br /> [[bg:Административно деление на Норвегия]]<br /> [[da:Norges fylker]]<br /> [[en:Counties of Norway]]<br /> [[es:Fylke]]<br /> [[fr:Fylke]]<br /> [[is:Fylki Noregs]]<br /> [[lt:Norvegijos administracinio suskirstymo vienetai]]<br /> [[hu:Norvégia megyéi]]<br /> [[it:Contee della Norvegia]]<br /> [[nl:Provincies van Noorwegen]]<br /> [[ja:ノルウェーの県]]<br /> [[no:Norges fylker]]<br /> [[pl:Podział administracyjny Norwegii]]<br /> [[pt:Condados da Noruega]]<br /> [[ro:Fylke]]<br /> [[ru:Административное деление Норвегии]]<br /> [[fi:Norjan läänit]]<br /> [[sv:Norges fylken]]<br /> [[zh:挪威行政區劃#郡]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fylke&diff=50074314 Fylke 2008-08-28T06:20:41Z <p>Cuthbertwong: Re-organize the foreign language links</p> <hr /> <div>'''Fylke''' (neutrum; Plural bokmål ''Fylker'', nynorsk ''Fylke'') ist die norwegische Bezeichnung der Provinzen (Verwaltungsbezirke) [[Norwegen]]s. Die 18 Provinzialverwaltungen (Oslo ist nicht als Provinz definiert) wurden im Jahre [[1975]] gegründet, um eine Verwaltungsebene zwischen dem Staat und den [[Kommune (Norwegen)|Kommunen]] zu schaffen&lt;ref&gt;http://www.norwegen.no/facts/political/local/local.htm Informationen auf Norwegen.no&lt;/ref&gt;. Die Provinzen gruppieren sich in fünf Landesteile (''Landsdeler''), die als statistische Regionaleinheiten dienen ([[NUTS]]2-Ebene).<br /> <br /> Sie waren bis [[1919]] wie die [[Dänemark|dänischen]] Provinzen als ''Ämter'' (norwegisch: ''Amter'', sing. ''Amt'') bekannt. <br /> <br /> Aktuell steht eine Neugliederung Norwegens im Blickpunkt politischer Diskussionen, um sie an die heutigen wirtschaftlichen und demographischen Bedingungen anzupassen. Eine Kommission hat eine neue Einteilung in sieben Regionen vorgeschlagen, wobei auf die Hauptstadtregion [[Oslo]] ein stärkeres Gewicht an Größe und Bevölkerungsanzahl fallen soll. Im Norden des Landes würden die Fylker [[Nordland (Provinz)|Nordland]], [[Troms]] und [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] zusammengelegt. Nach anderer Ansicht wird die Meinung vertreten, dass es zwischen Staat und Kommunen überhaupt keine weiteren Verwaltungseinheiten mehr geben sollte, somit alle bisherigen Fylker ersatzlos aufgelöst werden sollten.<br /> <br /> Die Präsidenten der Fylker tragen seit [[1919]] die Amtsbezeichnung ''Fylkesmann'', zuvor wurden diese Vorsteher der Ämter als ''Amtmann'' bezeichnet.<br /> <br /> Die norwegischen Fylker (mit Einwohnerzahlen zum 1. Januar [[2007]])&lt;ref&gt;http://www.ssb.no/english/subjects/02/01/10/folkemengde_en/tab-2007-03-08-01-en.html Angaben des Statistisk Sentralbyrå&lt;/ref&gt;: <br /> <br /> [[Bild:Norway counties.svg|right|350px|Karte Norwegens]]<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable sortable&quot; <br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Fylke<br /> ! Hauptort<br /> ! Einwohner<br /> ! Fläche in km²<br /> ! Landesteil<br /> |-<br /> | [[Akershus]] || [[Oslo]] || 509.177 || 4.917 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Aust-Agder]] || [[Arendal]] || 104.759 || 9.212 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Buskerud]] || [[Drammen]] || 247.655 || 14.927 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] || [[Vadsø]] || 72.665 || 48.637 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Hedmark]] || [[Hamar]] || 188.692 || 27.388 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Hordaland]] || [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] || 456.711 || 15.634 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Møre og Romsdal]] || [[Molde]] || 245.385 || 15.104 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Nord-Trøndelag]] || [[Steinkjer]] || 129.069 || 22.396 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Nordland (Provinz)|Nordland]] || [[Bodø]] || 235.436 || 38.327 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Oppland]] || [[Lillehammer]] || 183.037 || 25.191 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Oslo]] || [[Oslo]] || 548.617 || 454 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Rogaland]] || [[Stavanger]] || 404.566 || 9.141 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sogn og Fjordane]] || [[Leikanger]] || 106.194 || 25.191 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sør-Trøndelag]] || [[Trondheim]] || 278.836 || 18.831 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Telemark Fylke|Telemark]] || [[Skien]] || 166.170 || 15.315 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Troms]] || [[Tromsø]] || 154.136 || 25.984 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Vest-Agder]] || [[Kristiansand]] || 163.702 || 7.281 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Vestfold]] || [[Tønsberg]] || 223.804 || 2.216 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Østfold]] || [[Sarpsborg]] || 262.523 || 4.183 || [[Østlandet]]<br /> |}<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Geographie)]]<br /> [[Kategorie:Norwegen]]<br /> [[Kategorie:Provinz (Norwegen)| ]]<br /> [[Kategorie:Verwaltungsgliederung Norwegens]]<br /> <br /> [[bg:Административно деление на Норвегия]]<br /> [[da:Norges fylker]]<br /> [[en:Counties of Norway]]<br /> [[es:Fylke]]<br /> [[fr:Fylke]]<br /> [[is:Fylki Noregs]]<br /> [[lt:Norvegijos administracinio suskirstymo vienetai]]<br /> [[hu:Norvégia megyéi]]<br /> [[it:Contee della Norvegia]]<br /> [[nl:Provincies van Noorwegen]]<br /> [[ja:ノルウェーの県]]<br /> [[no:Norges fylker]]<br /> [[pl:Podział administracyjny Norwegii]]<br /> [[pt:Condados da Noruega]]<br /> [[ro:Fylke]]<br /> [[ru:Административное деление Норвегии]]<br /> [[fi:Norjan läänit]]<br /> [[sv:Norges fylken]]<br /> [[zh:挪威行政區劃#郡]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fylke&diff=50074168 Fylke 2008-08-28T06:09:57Z <p>Cuthbertwong: Add a foreign language link to Chinese Wikipeida</p> <hr /> <div>'''Fylke''' (neutrum; Plural bokmål ''Fylker'', nynorsk ''Fylke'') ist die norwegische Bezeichnung der Provinzen (Verwaltungsbezirke) [[Norwegen]]s. Die 18 Provinzialverwaltungen (Oslo ist nicht als Provinz definiert) wurden im Jahre [[1975]] gegründet, um eine Verwaltungsebene zwischen dem Staat und den [[Kommune (Norwegen)|Kommunen]] zu schaffen&lt;ref&gt;http://www.norwegen.no/facts/political/local/local.htm Informationen auf Norwegen.no&lt;/ref&gt;. Die Provinzen gruppieren sich in fünf Landesteile (''Landsdeler''), die als statistische Regionaleinheiten dienen ([[NUTS]]2-Ebene).<br /> <br /> Sie waren bis [[1919]] wie die [[Dänemark|dänischen]] Provinzen als ''Ämter'' (norwegisch: ''Amter'', sing. ''Amt'') bekannt. <br /> <br /> Aktuell steht eine Neugliederung Norwegens im Blickpunkt politischer Diskussionen, um sie an die heutigen wirtschaftlichen und demographischen Bedingungen anzupassen. Eine Kommission hat eine neue Einteilung in sieben Regionen vorgeschlagen, wobei auf die Hauptstadtregion [[Oslo]] ein stärkeres Gewicht an Größe und Bevölkerungsanzahl fallen soll. Im Norden des Landes würden die Fylker [[Nordland (Provinz)|Nordland]], [[Troms]] und [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] zusammengelegt. Nach anderer Ansicht wird die Meinung vertreten, dass es zwischen Staat und Kommunen überhaupt keine weiteren Verwaltungseinheiten mehr geben sollte, somit alle bisherigen Fylker ersatzlos aufgelöst werden sollten.<br /> <br /> Die Präsidenten der Fylker tragen seit [[1919]] die Amtsbezeichnung ''Fylkesmann'', zuvor wurden diese Vorsteher der Ämter als ''Amtmann'' bezeichnet.<br /> <br /> Die norwegischen Fylker (mit Einwohnerzahlen zum 1. Januar [[2007]])&lt;ref&gt;http://www.ssb.no/english/subjects/02/01/10/folkemengde_en/tab-2007-03-08-01-en.html Angaben des Statistisk Sentralbyrå&lt;/ref&gt;: <br /> <br /> [[Bild:Norway counties.svg|right|350px|Karte Norwegens]]<br /> <br /> {| class=&quot;prettytable sortable&quot; <br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> ! Fylke<br /> ! Hauptort<br /> ! Einwohner<br /> ! Fläche in km²<br /> ! Landesteil<br /> |-<br /> | [[Akershus]] || [[Oslo]] || 509.177 || 4.917 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Aust-Agder]] || [[Arendal]] || 104.759 || 9.212 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Buskerud]] || [[Drammen]] || 247.655 || 14.927 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Finnmark (Provinz)|Finnmark]] || [[Vadsø]] || 72.665 || 48.637 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Hedmark]] || [[Hamar]] || 188.692 || 27.388 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Hordaland]] || [[Bergen (Norwegen)|Bergen]] || 456.711 || 15.634 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Møre og Romsdal]] || [[Molde]] || 245.385 || 15.104 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Nord-Trøndelag]] || [[Steinkjer]] || 129.069 || 22.396 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Nordland (Provinz)|Nordland]] || [[Bodø]] || 235.436 || 38.327 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Oppland]] || [[Lillehammer]] || 183.037 || 25.191 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Oslo]] || [[Oslo]] || 548.617 || 454 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Rogaland]] || [[Stavanger]] || 404.566 || 9.141 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sogn og Fjordane]] || [[Leikanger]] || 106.194 || 25.191 || [[Vestlandet]]<br /> |-<br /> | [[Sør-Trøndelag]] || [[Trondheim]] || 278.836 || 18.831 || [[Trøndelag]]<br /> |-<br /> | [[Telemark Fylke|Telemark]] || [[Skien]] || 166.170 || 15.315 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Troms]] || [[Tromsø]] || 154.136 || 25.984 || [[Nord-Norge]]<br /> |-<br /> | [[Vest-Agder]] || [[Kristiansand]] || 163.702 || 7.281 || [[Sørlandet]]<br /> |-<br /> | [[Vestfold]] || [[Tønsberg]] || 223.804 || 2.216 || [[Østlandet]]<br /> |-<br /> | [[Østfold]] || [[Sarpsborg]] || 262.523 || 4.183 || [[Østlandet]]<br /> |}<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Liste (Geographie)]]<br /> [[Kategorie:Norwegen]]<br /> [[Kategorie:Provinz (Norwegen)| ]]<br /> [[Kategorie:Verwaltungsgliederung Norwegens]]<br /> <br /> [[bg:Административно деление на Норвегия]]<br /> [[da:Norges fylker]]<br /> [[en:Counties of Norway]]<br /> [[es:Fylke]]<br /> [[fr:Fylke]]<br /> [[is:Fylki Noregs]]<br /> [[lt:Norvegijos administracinio suskirstymo vienetai]]<br /> [[hu:Norvégia megyéi]]<br /> [[nl:Provincies van Noorwegen]]<br /> [[ja:ノルウェーの県]]<br /> [[no:Norges fylker]]<br /> [[pl:Podział administracyjny Norwegii]]<br /> [[pt:Condados da Noruega]]<br /> [[ro:Fylke]]<br /> [[ru:Административное деление Норвегии]]<br /> [[fi:Norjan läänit]]<br /> [[sv:Norges fylken]]<br /> [[zh:挪威行政區劃#郡]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mark_Dacascos&diff=48759799 Mark Dacascos 2008-07-24T14:38:34Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>'''Mark Alan Dacascos''' (* [[26. Februar]] [[1964]] in [[Honolulu]] auf [[Hawaii]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Schauspieler mit europäisch-asiatischen Vorfahren.<br /> <br /> Er ist der älteste Sohn von [[Al Dacascos]], dem Begründer des [[Wun Hop Kuen Do]] (kombinierter [[Faustkampf]]stil, ein Stil des modernen [[Kung Fu]]), dessen Wurzeln im hawaiischen Kajukenbo-System liegen. Nach seiner [[Kindheit]] auf [[Hawaii]] verbrachte Mark Dacascos mehrere Jahre in [[Deutschland]], wo er unter seinem Vater seinen Schwarzgurt erhielt. Nach mehreren Erfolgen in [[Kampfsport]]-Turnieren widmete Dacascos sich der [[Schauspiel]]erei.<br /> <br /> So war er unter anderem [[2001]] im [[Fantasyfilm]] ''[[Pakt der Wölfe]]'' und [[2003]] im [[Actionfilm]] ''[[Cradle 2 The Grave]]'' zu sehen. Auch hatte er [[Gastauftritt]]e in US-[[Fernsehserie|Serien]] wie ''[[Martial Law]]'' und ''[[CSI - Den Tätern auf der Spur|CSI]]''. Am populärsten ist jedoch seine Darstellung des Killers Yo Hinomura in [[Christophe Gans]]' Actionthriller ''[[Crying Freeman – Der Sohn des Drachen]]'' ([[1995]]).<br /> <br /> Mark Dacascos ist seit [[1998]] mit der [[USA|US-amerikanischen]] Schauspielerin [[Julie Condra]] verheiratet und hat mit ihr drei gemeinsame Kinder. <br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> * 1993: Kampfhähne<br /> * 1993: Only the Strong<br /> * 1994: Wild at Love (''Dragstrip Girl'') &lt;small&gt;(Fernsehfilm)&lt;/small&gt;<br /> * 1994: Double Dragon – Die 5. Dimension (''Double Dragon'')<br /> * 1995: [[Kickboxer 5 - Der König der Kickboxer]]<br /> * 1995: [[Crying Freeman – Der Sohn des Drachen]] (''Crying Freeman'')<br /> * 1996: [[DNA – Die Insel des Dr. Moreau]] (''The Island of Dr. Moreau'')<br /> * 1996: [[Dark Assassin (1996)|Dark Assassin ]] (''Sabotage'')<br /> * 1996: Drive keiner schlägt härter (''Drive'')<br /> * 1997: Genetic Code (''DNA'')<br /> * 1997: [[Sanctuary (1997)|Sanctuary]]<br /> * 1998: Hard Proof (''Boogie Boy'')<br /> * 1998: [[The Crow: Stairway to Heaven|The Crow – Die Serie]] (''The Crow: Stairway to Heaven'') &lt;small&gt;(Fernsehserie)&lt;/small&gt;<br /> * 1998: Mörderisches Doppelspiel<br /> * 1999: [[The Base]]<br /> * 2000: China Strike Force – Die Aufräumer<br /> * 2001: [[Pakt der Wölfe|Der Pakt der Wölfe]] (''Le Pacte des loups'')<br /> * 2001: [[Tödliche Tarnung]] (''Instinct to Kill'')<br /> * 2003: [[Born 2 Die]] (''Cradle 2 The Grave'')<br /> * 2005: [[Solar Attack]]<br /> * 2005: [[Jagd auf Eagle One]] (''The Hunt For Eagle One'')<br /> * 2007: Alien Agent<br /> * 2007: [[I Am Omega]]<br /> * 2007: [[Code Name: The Cleaner]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Name|ID=0001092|NAME=Mark Dacascos}}<br /> * [http://www.dacascos.com/ Offizielle Website]<br /> * [http://www.markdacascos.de/ Deutsche Mark Dacascos Webseite]<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Dacascos, Mark}}<br /> [[Kategorie:Kampfsportler]]<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1964]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Dacascos, Mark<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Dacascos, Mark Alan<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Sportler und Schauspieler<br /> |GEBURTSDATUM=[[26. Februar]] [[1964]]<br /> |GEBURTSORT=[[Honolulu]] auf [[Hawaii]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Mark Dacascos]]<br /> [[fr:Mark Dacascos]]<br /> [[it:Mark Dacascos]]<br /> [[nl:Mark Dacascos]]<br /> [[pt:Mark Dacascos]]<br /> [[ru:Дакаскос, Марк]]<br /> [[sr:Марк Дакаскос]]<br /> [[tr:Mark Dacascos]]<br /> [[ja:マーク・ダカスコス]]<br /> [[zh:馬克·德可斯可]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tom_Selleck&diff=48171129 Tom Selleck 2008-07-09T05:47:03Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Bild:Tom Selleck 1988.jpg|thumb|250px|Tom Selleck]]<br /> '''Tom Selleck''' (* [[29. Januar]] [[1945]] in [[Detroit]], [[Michigan]]) ist ein US-amerikanischer Schauspieler.<br /> <br /> == Leben und Karriere ==<br /> <br /> Nach der High School nahm Selleck Schauspielunterricht am ''Beverly Hills Playhouse''. 1970 gab er in der Fernsehproduktion ''The Movie Murderer'' sein Debüt.<br /> <br /> Es folgten zahlreiche Auftritte in [[B-Movie]]s, bevor ihm 1980 mit dem Fernsehkrimi ''[[Magnum (Fernsehserie)|Magnum]]'' und der darauf basierenden, gleichnamigen Fernsehserie der Durchbruch gelang. Er avancierte zu einem der bekanntesten und beliebtesten Schauspieler der 1980er-Jahre.<br /> <br /> Selleck spielte den [[Hawaii|hawaii]]schen Privatdetektiv und [[Ferrari]]-Liebhaber Thomas Magnum acht Jahre lang. Für diese Rolle wurde der 1,93 m große Athlet mit dem [[Emmy]] und dem [[Golden Globe]] ausgezeichnet und erhielt als „Frauenschwarm“ die Auszeichnungen „God's Gift To Women“ sowie „Most Sexiest Man Of America“. In dieser Zeit war er gezwungen, aus vertraglichen Gründen mehrere attraktive wie lukrative Rollenangebote auszuschlagen. So war er z.B. [[Steven Spielberg]]s Wunschbesetzung für die Rolle des [[Indiana Jones]], die dann [[Harrison Ford]] bekam.<br /> <br /> Trotz diverser Kino-Erfolge (''[[Quigley der Australier]], [[Noch drei Männer, noch ein Baby]], [[In &amp; Out]]'') ist Selleck in erster Linie ein Fernsehstar. Gut die Hälfte seiner Filme sind Fernsehproduktionen.<br /> <br /> Neben seiner Paraderolle als Magnum wurde er auch durch sein Mitwirken in der Erfolgs-[[Sitcom]] ''[[Friends]]'' bekannt, in der er ab 1996 in acht Folgen als Dr. Richard Burke, dem Freund von Monica Geller ([[Courteney Cox]]), zu sehen war. Auch in der Fernsehserie ''[[Boston Legal]]'' hatte er eine wiederkehrende Rolle. 2004 spielte er in einem Fernsehfilm über den [[D-Day]] den Ex-[[Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika|Präsidenten]] [[Dwight D. Eisenhower]]. Darüber hinaus zeichnete Tom Selleck seit 2005 als Produzent für die TV-Verfilmungen mehrerer Kriminalromane von [[Robert B. Parker]] um den alkoholkranken und an seiner Scheidung leidenden Jesse Stone, Polizeichef der fiktiven Stadt Paradise, [[Massachusetts]], verantwortlich und übernahm auch die Hauptrolle. Derzeit ist die fünfte Produktion der Jesse Stone-Serie in Vorbereitung.<br /> <br /> Tom Selleck ist seit 1987 mit seiner Kollegin Jillie Mack (*&amp;nbsp;1957) verheiratet, mit der er eine Tochter (*&amp;nbsp;1988) hat. Von 1970 bis 1982 war er mit dem früheren Fotomodell Jacqueline Ray verheiratet und hatte deren Sohn (*&amp;nbsp;1966) aus erster Ehe adoptiert.<br /> <br /> == Verschiedenes ==<br /> *Für Aufsehen sorgte 1998 [[Rosie O'Donnell]], die Selleck in ihrer [[Talkshow]] wegen seiner Mitgliedschaft im Verband der Schusswaffenbesitzer ''[[National Rifle Association|NRA]]'' verbal angriff.<br /> <br /> *Durch die Serie Magnum wurde der Schnurrbart zu seinem Markenzeichen, ohne den er fast nie zu sehen war. Inzwischen modifiziert er aber sein Aussehen, indem er sehr häufig auch Kinnbart trägt. <br /> <br /> *Sein deutscher Synchronsprecher ist seit ''Magnum'' [[Norbert Langer]].<br /> <br /> == Filmographie ==<br /> <br /> * 1970: Jagd auf den Kinomörder (''The Movie Murderers'')<br /> * 1970: Männer wie Tiger<br /> * 1972: Die Töchter des Satans (''Daughters of Satan'')<br /> * 1973: Terminal Island<br /> * 1974: Schatten der Leidenschaft (''The Young and the Restless'')<br /> * 1975: Returning Home<br /> * 1975: [[Schlacht um Midway (Film)|Schlacht um Midway]] (''Midway'')<br /> * 1976: Most Wanted<br /> * 1977: Bunco<br /> * 1977: Mit Agenten spielt man nicht (''The Washington Affair'')<br /> * 1978: [[Coma (Film)|Coma]]<br /> * 1978: Die Supertypen (''Superdome'')<br /> * 1978: Superdome (''The Concrete Cowboys'')<br /> * 1978: The Gypsy Warriors<br /> * 1979: Die Sacketts (''The Sacketts'')<br /> * 1980: [[Magnum (Fernsehserie)|Magnum]]<br /> * 1982: Die Schattenreiter (''The Shadow Riders'')<br /> * 1982: Scheidungskriege (''Divorce Wars: A Love Story'')<br /> * 1983: [[Höllenjagd bis ans Ende der Welt]] (''High Road to China'')<br /> * 1983: Lassiter<br /> * 1984: Runaway – Spinnen des Todes (''Runaway'')<br /> * 1987: [[Noch drei Männer, noch ein Baby]] (''Three Men and a Baby'')<br /> * 1989: [[Ninas Alibi]] (''Her Alibi'')<br /> * 1989: Von Bullen aufs Kreuz gelegt (''An Innocent Man'')<br /> * 1990: [[Drei Männer und eine kleine Lady]] (''Three Men and a Little Lady'')<br /> * 1990: [[Quigley der Australier]] (''Quigley Down Under'')<br /> * 1992: Mr. Baseball<br /> * 1992: Eine ganz normal verrückte Familie (''Folks!'')<br /> * 1992: [[Christopher Columbus – Der Entdecker]] (''Christopher Columbus: The Discovery'')<br /> * 1995: Ein Richter rechnet ab (''Broken Trust'')<br /> * 1996: [[Pick Up (Film)|Pick Up]] (''Ruby Jean and Joe'')<br /> * 1996: Open Season<br /> * 1996: [[Friends]]<br /> * 1997: Letztes Gefecht am Saber River (''Last Stand at Saber River'')<br /> * 1998: [[In &amp; Out - Rosa wie die Liebe]] (''In &amp; Out'')<br /> * 2000: Der Liebesbrief (''The Love Letter'')<br /> * 2000: [[Die Nominierung]] (''Running Mates'')<br /> * 2001: Der Ritt nach Hause (''Crossfire Trail'')<br /> * 2003: Twelve Mile Road<br /> * 2003: Reversible Errors<br /> * 2004: Countdown to [[D-Day]]<br /> * 2005: Stone Cold – Eiskalt<br /> * 2006: Jesse Stone – Night Passage<br /> * 2006: [[Boston Legal]] (TV-Serie)<br /> * 2007: [[Las Vegas (Fernsehserie)|Las Vegas]]<br /> * 2007: Jesse Stone: Death in Paradise<br /> * 2007: Jesse Stone: Sea Change<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commons|Tom Selleck}}<br /> * {{IMDb Name|0000633}}<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Selleck, Tom<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=[[USA|US-amerikanischer]] [[Schauspieler]]<br /> |GEBURTSDATUM=[[29. Januar]] [[1945]]<br /> |GEBURTSORT=[[Detroit]], [[Michigan]], [[USA]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Selleck, Tom}}<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:Goldene-Himbeere-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1945]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> [[ca:Tom Selleck]]<br /> [[en:Tom Selleck]]<br /> [[es:Tom Selleck]]<br /> [[fi:Tom Selleck]]<br /> [[fr:Tom Selleck]]<br /> [[it:Tom Selleck]]<br /> [[ja:トム・セレック]]<br /> [[nl:Tom Selleck]]<br /> [[no:Tom Selleck]]<br /> [[pl:Tom Selleck]]<br /> [[pt:Tom Selleck]]<br /> [[ru:Селлек, Томас]]<br /> [[sh:Tom Selleck]]<br /> [[simple:Tom Selleck]]<br /> [[sv:Tom Selleck]]<br /> [[vi:Tom Selleck]]<br /> [[zh:湯姆·塞立克]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ana_Beatriz_Barros&diff=48100300 Ana Beatriz Barros 2008-07-07T11:01:07Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Image:Ana Beatriz Barros.jpg|thumb|Ana Beatriz Barros, 2007]]<br /> [[Image:Ana Beatriz Barros by David Shankbone.jpg|thumb|Ana Beatriz Barros, 2007]]<br /> '''Ana Beatriz Barros''' (* [[29. Mai]] [[1982]] in [[Itabira]], [[Minas Gerais]], [[Brasilien]]) ist ein erfolgreiches [[Fotomodell]]. Sie wuchs in [[Rio de Janeiro]] auf.<br /> <br /> Barros wurde vom Direktor des [[Elite Model Management]] entdeckt, der in Brasilien Urlaub machte. 1996 gewann sie den ''Brazilian Elite Look of the Year'' und erreichte beim ''[[Elite Model Look|International Elite Look of the Year]]'' den zweiten Platz. Als Model wurde sie durch die Jeans-Werbekampagne der Modefirma ''Guess?'' bekannt.<br /> <br /> Weitere Werbeverträge hatte Barros mit ''[[Victoria’s Secret]]'', ''[[Chanel]]'' und [[Jennifer Lopez]]' Modelinie ''JLo''. Barros trat in Shows wie derjenigen von [[Valentino Garavani|Valentino]] auf und war auf Titelbildern von Zeitschriften wie ''[[Vogue (Zeitschrift)|Vogue]]'', ''[[Marie Claire]]'' und ''Allure'' zu sehen.<br /> <br /> Barros lebt in [[New York City]] und hat ein Apartment in Brasilien, wo sie ihre Familie oft besucht.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> *[http://www.anabeatrizbarros.com/ Offizielle Homepage]<br /> *[http://www.fashionmodeldirectory.com/models/Ana+Beatriz_Barros Ana Beatriz Barros] in der Fashion Model Factory<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Barros, Ana Beatriz}}<br /> [[Kategorie:Model]]<br /> [[Kategorie:Brasilianer]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1982]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Barros, Ana Beatriz<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=brasilianisches Top[[model]]<br /> |GEBURTSDATUM=[[29. Mai]] [[1982]]<br /> |GEBURTSORT=[[Itabira]], [[Brasilien]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[es:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[fr:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[it:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[ja:アナ・ベアトリス・バロス]]<br /> [[pl:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[pt:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[ru:Баррос, Эна Беатрис]]<br /> [[sv:Ana Beatriz Barros]]<br /> [[zh:安娜·貝琪茲·巴洛斯]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kategorie:Este&diff=48093554 Kategorie:Este 2008-07-07T07:45:30Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>''Siehe auch:'' [[:Kategorie:Sowjetbürger]]<br /> <br /> {{TOC Kategorie}}<br /> {{Commonscat|People of Estonia}}<br /> <br /> [[Kategorie:Estland]]<br /> [[Kategorie:Person nach Staat]]<br /> <br /> [[be-x-old:Катэгорыя:Выбітныя асобы Эстоніі]]<br /> [[bg:Категория:Естонци]]<br /> [[ca:Categoria:Estonians]]<br /> [[cs:Kategorie:Estonci]]<br /> [[da:Kategori:Estere]]<br /> [[el:Κατηγορία:Εσθονοί]]<br /> [[en:Category:Estonian people]]<br /> [[eo:Kategorio:Estonoj]]<br /> [[es:Categoría:Estonios]]<br /> [[et:Kategooria:Eesti inimesed]]<br /> [[fi:Luokka:Virolaiset henkilöt]]<br /> [[fiu-vro:Katõgooria:Eesti inemiseq]]<br /> [[fr:Catégorie:Personnalité estonienne]]<br /> [[he:קטגוריה:אסטונים]]<br /> [[hr:Kategorija:Biografije, Estonija]]<br /> [[hu:Kategória:Észtek]]<br /> [[id:Kategori:Tokoh Estonia]]<br /> [[is:Flokkur:Eistlendingar]]<br /> [[it:Categoria:Estoni]]<br /> [[ja:Category:エストニアの人物]]<br /> [[ka:კატეგორია:ესტონელები]]<br /> [[ko:분류:에스토니아 사람]]<br /> [[lt:Kategorija:Estijos asmenybės]]<br /> [[lv:Kategorija:Igaunijas cilvēki]]<br /> [[nl:Categorie:Estisch persoon]]<br /> [[nn:Kategori:Estarar]]<br /> [[no:Kategori:Estlendere]]<br /> [[pl:Kategoria:Estończycy]]<br /> [[pt:Categoria:Estonianos]]<br /> [[ru:Категория:Персоналии:Эстония]]<br /> [[sk:Kategória:Estónske osobnosti]]<br /> [[sl:Kategorija:Estonci]]<br /> [[sr:Категорија:Естонци]]<br /> [[sv:Kategori:Personer från Estland]]<br /> [[tr:Kategori:Estonyalılar]]<br /> [[uk:Категорія:Персоналії:Естонія]]<br /> [[zh:Category:愛沙尼亞人]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carmen_Kass&diff=48091058 Carmen Kass 2008-07-07T05:42:56Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Image:Carmen Kass.jpg|thumb|Carmen Kass]]<br /> '''Carmen Kass''' (* [[14. September]] [[1978]] in [[Paide]]) ist ein [[Estland|estnisches]] Topmodel und eine [[Schach]]funktionärin.<br /> <br /> ==Modelkarriere==<br /> Bereits im Alter von nur 18 Jahren verließ Carmen Kass ihre Heimatstadt und zog nach [[Paris]].<br /> Seitdem war sie bereits auf zahlreichen Titelseiten von Zeitschriften zu sehen, etwa [[Vogue (Zeitschrift)|Vogue (Frankreich)]], [[Elle (Zeitschrift)|Elle (Australien)]], Image (Großbritannien), Madame Figaro, Numéro France und Vogue (USA), und posierte für viele große Modemarken, unter anderem [[Marc Jacobs]], [[Michael Kors]], [[Calvin Klein]], [[Ralph Lauren]], [[Donna Karan]], [[Dolce &amp; Gabbana]], [[Gucci]], [[Prada]], [[Versace]], [[Fendi]], [[Chanel]], [[Chloe]], [[Valentino]], [[Louis Vuitton]] und [[Givenchy]].<br /> <br /> Aufsehen erregte im Jahre 2003 ein freizügiges Werbeplakat der Modefirma [[Gucci]], das einen teilentblößten [[Geschlechtsorgan|Intimbereich]] mit in G-Form rasierten [[Schamhaar]]en zeigte. Angeblich soll die Frau auf dem Plakat Carmen Kass sein.&lt;ref&gt;[http://www.netzeitung.de/entertainment/style/222778.html Artikel in der Netzeitung]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.origo.hu/noilapozo/presszo/20030115botranykelto.html Nachrichtenbeitrag in einem Internet-Portal vom 15. Januar 2003] (ungarisch)&lt;/ref&gt; Offiziell bestätigt hat Kass dies jedoch nie.<br /> <br /> ==Schach-Engagement==<br /> Kass, die Tochter eines Schachlehrers ist und das Spiel bereits in ihrer Kindheit erlernte, wurde 2004 Präsidentin des Schachverbandes von Estland. Ihre Popularität nutzt sie dazu, das Schachspiel zu popularisieren. Sie ist ein gern eingeladener Ehren-Gast bei zahlreichen [[Liste der bedeutendsten Schachturniere|internationalen Turnieren]].<br /> <br /> ==Politisches Engagement==<br /> Im Februar 2004 trat sie der konservativen Partei [[Isamaa ja Res Publica Liit|Res Publica]] bei und trat bei der Wahl zum [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]] an, wurde jedoch nicht gewählt.<br /> <br /> ==Weitere Tätigkeiten==<br /> Im Jahr 2004 spielte Kass in dem estnischen Mystery-Thriller [[Täna öösel me ei maga]] mit, was auf Deutsch soviel wie ''Wir werden heute Nacht nicht schlafen'' bedeutet.<br /> <br /> ==Weblinks==<br /> *[http://www.fashionmodeldirectory.com/models/Carmen_Kass Datenbankeintrag bei Fashionmodelsdirectory.com]<br /> *[http://www.chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=3449 Interview mit dem Neuen Deutschland, Reproduktion inkl. Photographien bei ChessBase]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Kass, Carmen}}<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> [[Kategorie:Este]]<br /> [[Kategorie:Model]]<br /> [[Kategorie:Schachfunktionär]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1978]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Kass, Carmen<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=[[Estland|estnisches]] Topmodel<br /> |GEBURTSDATUM=[[14. September]] [[1978]]<br /> |GEBURTSORT=[[Paide]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Carmen Kass]]<br /> [[et:Carmen Kass]]<br /> [[fi:Carmen Kass]]<br /> [[fr:Carmen Kass]]<br /> [[is:Carmen Kass]]<br /> [[ja:カルマン・キャス]]<br /> [[nl:Carmen Kass]]<br /> [[ro:Carmen Kass]]<br /> [[zh:卡門·卡斯]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Julia_Stegner&diff=47947358 Julia Stegner 2008-07-03T03:34:42Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Image:Julia Stegner.jpg|right|thumb|Julia Stegner (2007)]]<br /> '''Julia Stegner''' (* [[2. November]] [[1984]] in [[München]]) ist ein [[Deutschland|deutsches]] [[Fotomodell]] und [[Model|Mannequin]].<br /> <br /> Stegner wurde mit 15 Jahren von einem Model-Scout auf dem [[Oktoberfest]] entdeckt. Seitdem hat sie einen Modelvertrag bei der Agentur [[Louisa Models]], die auch schon [[Eva Padberg]] und [[Elle Macpherson]] berühmt machte. Stegner ist eines der bestbezahlten Models und landete bei einem internationalen Vergleich auf Rang 2 der Models mit dem höchsten Marktwert. Für ihre Leistungen erhielt das Model auch schon den [[Bambi (Auszeichnung)|Bambi]] als bester Shootingstar. Für viele international bekannte Marken, darunter [[Hugo Boss]] und [[Chanel]], war Stegner bereits tätig.<br /> <br /> Zudem hat sie Werbeverträge mit Céline, [[Chloé]], [[H&amp;M]], Guerlain, [[Dolce &amp; Gabbana]] und [[Yves Saint Laurent]] abgeschlossen. Auch auf dem Laufsteg von [[Victoria’s Secret]] war sie schon tätig.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.Juliastegner.de Offizielle Homepage]<br /> * [http://www.fashionmodeldirectory.com/models/julia_stegner Julia Stegner] in der Fashion Model Factory<br /> * [http://www.designerfashion.biz/archives/2007/01/09/julia-stegner/ Julia Stegner Lebenslauf und weitergehende Informationen bei designerfashion.biz]<br /> <br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Stegner, Julia}}<br /> [[Kategorie:Model]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Person (München)]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1984]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME= Stegner, Julia<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=[[Deutschland|deutsches]] [[Model]]<br /> |GEBURTSDATUM=[[2. November]] [[1984]]<br /> |GEBURTSORT=[[München]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Julia Stegner]]<br /> [[ja:ジュリア・ステグナー]]<br /> [[pl:Julia Stegner]]<br /> [[zh:茱莉亞·斯提格勒]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marisa_Miller&diff=47928250 Marisa Miller 2008-07-02T15:38:32Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Bild:Marisamiller.jpg|thumb|150px|Marisa Miller]]<br /> '''Marisa Lee Miller''' geb. Bertetta (* [[6. August]] [[1978]] in [[Santa Cruz (Kalifornien)|Santa Cruz]], [[Kalifornien]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanisches]] [[Model]].<br /> <br /> == Biografie ==<br /> Marisa Miller wurde 1978 in Santa Cruz, Kalifornien geboren. Während ihrer Kindheit war sie in ihrer High School eine bekannte Volleyball-Spielerin. Ein weiteres Hobby war das Surfen. 2001 zog sie nach [[Santa Barbara (Kalifornien)|Santa Barbara]], um dem Surfen noch mehr Zeit zu widmen. Am Strand von Santa Barbara wurde sie von dem Starfotografen[[ Mario Testino]] entdeckt.<br /> <br /> Ihren ersten Auftrag bekam sie von dem Männermagazin ''[[Perfect 10]]'', für das sie, noch am Anfang ihrer Karriere, nackt posierte. Im selben Jahr war sie auf dem Cover der ''[[Sports Illustrated|Sports Illustrated Swimsuit Edition]]'' zu sehen.<br /> <br /> Miller war auf den Titelseiten von Modemagazinen wie ''[[Vogue (Zeitschrift)|Vogue]]'', ''[[Fitness (Zeitschrift)|Fitness]]'' oder ''[[Shape (Zeitschrift)|Shape]]'' zu sehen. Außerdem arbeitete sie an Werbekampagnen für Firmen wie ''[[Tommy Hilfiger]]'', ''J.Crew'' oder ''Nordstrom''. 2003 und 2004 ließ sie sich noch einmal für das Sportmagazin ''Sports Illustrated Swimsuit Edition'' fotografieren.<br /> <br /> 2004 spielte sie in der Fernsehserie ''Manhunt: The Search for America’s Most Gorgeous Male Model'' mit. Außerdem trat sie in den Shows ''The View'' und ''The Sharon Osbourne Show'' auf. Sobald ihre Modelverträge enden, will sie auf die Universität gehen.<br /> <br /> Am 4. Dezember 2007 debürtierte sie als Model für [[Victoria’s Secret]] auf dem Laufsteg und präsentiert momentan zusammen mit [[Alessandra Ambrosio]] die Bademode 2008 in einer Werbekampagne.<br /> <br /> In der 2008er Liste der 100 schönsten Frauen der Welt des Magazins [[Maxim (Zeitschrift)|Maxim]] belegte Marisa Miller den ersten Platz.<br /> <br /> Miller ist seit dem 15. April 2006 mit Griffin Guess verheiratet. Zuvor war sie von 2000 bis 2002 mit Jim Miller verheiratet.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Name|ID=1643086|NAME=Marisa Miller}}<br /> * [http://www.marisamiller.com Offizielle Homepage]<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Miller, Marisa}}<br /> [[Kategorie:Model]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1978]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Miller, Marisa<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Bertetta, Marisa<br /> |KURZBESCHREIBUNG=[[Vereinigte Staaten|US-amerikanisches]] [[Fotomodell]]<br /> |GEBURTSDATUM=[[6. August]] [[1978]]<br /> |GEBURTSORT=[[Santa Cruz (Kalifornien)|Santa Cruz]], Kalifornien<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Marisa Miller]]<br /> [[es:Marisa Miller]]<br /> [[fi:Marisa Miller]]<br /> [[it:Marisa Miller]]<br /> [[ja:マリサ・ミラー]]<br /> [[pl:Marisa Miller]]<br /> [[zh:瑪莉莎·米勒]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Doutzen_Kroes&diff=47926230 Doutzen Kroes 2008-07-02T14:42:52Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Bild:Doutzencrop.jpg||thumb|Doutzen Kroes]]<br /> __NOTOC__<br /> '''Doutzen Kroes''' (* [[23. Januar]] [[1985]] in [[Oostermeer|Eastermar]], Gemeinde [[Tytsjerksteradiel]], [[Niederlande]]) ist ein niederländisches [[Supermodel]].<br /> <br /> == Entdeckung ==<br /> Nach ihrem Schulabschluss 2003 schickte Kroes einige Urlaubsbilder an die [[Modelagentur|Agentur]] „Paparazzi Model Management“ in [[Amsterdam]] in der Hoffnung, sich nebenbei ein wenig Geld verdienen zu können. Sie wurde von der Inhaberin der Agentur, Sarah Keller, zu einem professionellen Shooting eingeladen. In der Folge bekam sie schnell Aufträge für Zeitschriften in den Niederlanden.<br /> <br /> == Auftraggeber ==<br /> Kroes macht [[Modenschau]]en für Marken wie [[Versace]], [[Dolce &amp; Gabbana|D&amp;G]] und [[Gucci]]. Sie ist weltweit das neue Gesicht für das Parfüm ''{{lang|en|Eternity}}'' von [[Calvin Klein]] als Nachfolgerin von [[Christy Turlington]]. 2005 debütierte sie bei der ''{{lang|en|[[Victoria’s Secret|Victoria’s Secret Fashionshow]]}}''.<br /> <br /> Außerhalb der Fachwelt noch unbekannt unterschrieb sie 2006 einen Exklusivvertrag über drei Jahre mit [[L’Oréal]], nachdem das Unternehmen seit Jahren nur noch Berühmtheiten wie [[Claudia Schiffer]], [[Laetitia Casta]], [[Fernanda Tavares]], [[Andie MacDowell]], [[Heather Locklear]], [[Natalie Imbruglia]] und viele andere unter Vertrag hatte. Hiermit katapultierte sie sich innerhalb weniger Monate in die erste Reihe der Supermodels.<br /> <br /> == Privatleben ==<br /> Sie lebt hauptsächlich in [[New York City]]. Aufgewachsen in ''Fryslân (Friesland)'' pflegt sie ihre [[friesische Sprache|friesische Muttersprache]]. An Sport betreibt sie Segeln, Surfen, Tanzen und Schlittschuhlaufen. 2007 hatte sie einige Zeit eine Liebesbeziehung mit dem niederländischen Eisschnellläufer [[Sven Kramer]]. <br /> <br /> ==Weblinks==<br /> * {{IMDb Name|2143237}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Kroes, Doutzen}}<br /> [[Kategorie:Model]]<br /> [[Kategorie:Niederländer]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1985]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Kroes, Doutzen<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=holländisches Fotomodell und Mannequin<br /> |GEBURTSDATUM=23. Januar 1985<br /> |GEBURTSORT=[[Oostermeer]], Gemeinde [[Tytsjerksteradiel]], Niederlande<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[cy:Doutzen Kroes]]<br /> [[en:Doutzen Kroes]]<br /> [[fi:Doutzen Kroes]]<br /> [[fr:Doutzen Kroes]]<br /> [[fy:Doutzen Kroes]]<br /> [[hu:Doutzen Kroes]]<br /> [[is:Doutzen Kroes]]<br /> [[ja:ドウツェン・クロース]]<br /> [[nl:Doutzen Kroes]]<br /> [[pt:Doutzen Kroes]]<br /> [[zh:杜魯箏·克魯斯]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ruslana_Korschunowa&diff=47836299 Ruslana Korschunowa 2008-06-30T11:04:25Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>'''Ruslana Korschunowa''' (* [[2. Juli]] [[1987]] in [[Almaty]], [[Kasachstan]]; † [[28. Juni]] [[2008]] in [[New York City]]) war ein [[Kasachstan|kasachisches]] Fotomodell.<br /> <br /> Korschunowa wurde im November 2003 von einem [[Booker (Modelagentur)|Booker]] der Modelagentur [[Models 1]] entdeckt, dem ihr Gesicht in einem Magazinartikel über ihre Heimatstadt auffiel.&lt;ref&gt;[[Vogue (Zeitschrift)|Vogue]].com: ''[http://www.vogue.co.uk/news/daily/2005-02/050210-a-face-to-be-excited-about.aspx A Face To Be Excited About]''. 10. Februar 2005.&lt;/ref&gt; Sie modelte unter anderem für [[Donna Karan]], [[Christian Dior]], [[Marc Jacobs]] und [[Vera Wang]]. Sie war auf dem Cover von ''[[Vogue (Zeitschrift)|Vogue]]'' und ''[[Elle (Zeitschrift)|Elle]]'' zu sehen. Zuletzt stand sie bei der Agentur [[IMG Models]] unter Vertrag.&lt;ref name=&quot;nytimes&quot;&gt;[[The New York Times|NYTimes]].com: ''[http://www.nytimes.com/reuters/arts/entertainment-model-plunge.html?scp=1&amp;sq=ruslana&amp;st=nyt Kazakh Model In Apparent Suicide Plunge]''. 29. Juni 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am Nachmittag des 28. Juni 2008 erlag sie den Folgen eines Sturzes vom Balkon ihres Apartments in [[Manhattan]].&lt;ref name=&quot;nytimes&quot; /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/696/183127/ Artikel zum Tode bei sueddeutsche.de]<br /> * [http://www.fashionmodeldirectory.com/models/Ruslana_Korshunova Profil bei Fashionmodelsdirectory.com] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Korschunowa, Ruslana}}<br /> [[Kategorie:Model]]<br /> [[Kategorie:Kasache]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1987]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 2008]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Korschunowa, Ruslana<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG= kasachisches Fotomodell<br /> |GEBURTSDATUM=2. Juli 1987<br /> |GEBURTSORT=[[Almaty]]<br /> |STERBEDATUM=28. Juni 2008<br /> |STERBEORT=[[New York City]]<br /> }}<br /> <br /> [[en:Ruslana Korshunova]]<br /> [[es:Ruslana Korshunova]]<br /> [[fi:Ruslana Koršunova]]<br /> [[he:רוסלנה קורשונובה]]<br /> [[it:Ruslana Korshunova]]<br /> [[no:Ruslana Korsjunova]]<br /> [[pl:Rusłana Korszunowa]]<br /> [[pt:Ruslana Korshunova]]<br /> [[tr:Ruslana Korşunova]]<br /> [[zh:露絲拉娜·寇舒諾娃]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Operation_(Medizin)&diff=47427817 Operation (Medizin) 2008-06-19T13:23:48Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Bild:Operation_Medizin.jpg|thumb|Operation]]<br /> [[Bild:Blinddarm-01.jpg|thumb|[[Appendektomie|Blinddarm-Operation]]]]<br /> [[Bild:Desinsertion du muscle CO.jpg|thumb|Augen-Operation (Korrektur von [[Schielen]])]]<br /> <br /> Eine '''Operation''' (kurz: ''OP'') ist ein instrumenteller Eingriff am oder im Körper eines [[Patient]]en zum Zwecke der [[Therapie]], seltener auch der [[Diagnostik]].<br /> <br /> Rechtzeitig vor geplanten Eingriffen ist nach entsprechender [[Ärztliche Aufklärung|Aufklärung]] eine [[Informierte Einwilligung|Einverständniserklärung]] des Patienten oder seines [[Gesetzlicher Vertreter|gesetzlichen Vertreters]] einzuholen, welche nachweislich die [[Einwilligung#Sprachgebrauch des deutschen Rechts|Einwilligung]] in die [[Körperverletzung#Rechtfertigungsgründe|Körperverletzung]] gem. [http://dejure.org/gesetze/StGB/228.html § 228 StGB] belegt.<br /> <br /> Bei Eingriffen im Körper kann man drei Phasen unterscheiden: Zugang, Operation im engeren Sinne und Verschluss des Zugangs.<br /> [[Endoskopie|Endoskopische]] Operationen vermindern den Umfang des Gewebsschadens ausschließlich des Zugangs und allein hierdurch den operativen und postoperativen Schmerz. Bei [[Neurochirurgie|neurochirurgischen]] Operationen beansprucht der Zugang, nämlich die Schädeleröffnung, einen nicht unerheblichen zeitlichen Anteil. <br /> <br /> Um Schmerzfreiheit zu gewährleisten wird die Operation in [[Anästhesie]] in Form einer [[Narkose|Intubationsnarkose]] oder [[Regionalanästhesie]] wie [[Spinalanästhesie]], [[Periduralanästhesie]] oder gar nur [[Lokalanästhesie]] durchgeführt. Zuständig hierfür ist der bei der Operation anwesende [[Anästhesist]] oder bei reiner Lokalanästhesie der operierende [[Chirurgie|Chirurg]] oder andere Fachvertreter, der ''Operateur''.<br /> Durchgeführt wird die Operation – mit Ausnahme kleinerer Eingriffe – meist in einem speziellem [[Operationssaal]].<br /> <br /> Schwerpunktmäßig befasst sich mit solchen Eingriffen die [[Chirurgie]], aber auch andere medizinische Fachgebiete (''operative Fächer'') stützen sich auf die Operation als Heilmethode: [[Gynäkologie]], [[Geburtshilfe]], [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]], [[Augenheilkunde]] und [[Urologie]].<br /> <br /> Eine der am häufigsten durchgeführten Operationen ist der [[Kaiserschnitt]]. Eine häufig notfallmäßig durchgeführte Operation ist die Entfernung des Wurmfortsatzes (''[[Appendektomie]]'') bei einer [[Appendizitis]].<br /> <br /> Nach der ''Dringlichkeit'' eines solchen Eingriffs darf man unterscheiden:<br /> *''Notoperationen'', die im Interesse des Patienten unverzüglich durchgeführt werden müssen,<br /> *''dringliche'' Operationen, die innerhalb eines definierten kurzen Zeitraumes (24 Stunden) vollzogen werden sollten und<br /> *''Wahloperationen'', besser als ''elektive'' Operationen zu bezeichnen. Hier darf der Zeitpunkt des Eingriffs fast frei gewählt werden.<br /> <br /> In Deutschland werden jährlich etwa 12,6 Millionen Operationen durchgeführt&lt;ref&gt; Arzt &amp; Wirtschaft, 10/2007, S. 13 &lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Wikiquote|Operation}}<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> [[Kategorie:Therapeutisches Verfahren in der Chirurgie]]<br /> [[Kategorie:Operatives Therapieverfahren]]<br /> <br /> [[en:Surgery operation]]<br /> [[fr:Opération chirurgicale]]<br /> [[ja:手術]]<br /> [[nl:Operatie (medisch)]]<br /> [[pl:Operacja (medycyna)]]<br /> [[ru:Хирургическая операция]]<br /> [[sv:Operation (kirurgi)]]<br /> [[zh:外科手術]]</div> Cuthbertwong https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Operation_(Medizin)&diff=47422787 Operation (Medizin) 2008-06-19T11:19:46Z <p>Cuthbertwong: </p> <hr /> <div>[[Bild:Operation_Medizin.jpg|thumb|Operation]]<br /> [[Bild:Blinddarm-01.jpg|thumb|[[Appendektomie|Blinddarm-Operation]]]]<br /> [[Bild:Desinsertion du muscle CO.jpg|thumb|Augen-Operation (Korrektur von [[Schielen]])]]<br /> <br /> Eine '''Operation''' (kurz: ''OP'') ist ein instrumenteller Eingriff am oder im Körper eines [[Patient]]en zum Zwecke der [[Therapie]], seltener auch der [[Diagnostik]].<br /> <br /> Rechtzeitig vor geplanten Eingriffen ist nach entsprechender [[Ärztliche Aufklärung|Aufklärung]] eine [[Informierte Einwilligung|Einverständniserklärung]] des Patienten oder seines [[Gesetzlicher Vertreter|gesetzlichen Vertreters]] einzuholen, welche nachweislich die [[Einwilligung#Sprachgebrauch des deutschen Rechts|Einwilligung]] in die [[Körperverletzung#Rechtfertigungsgründe|Körperverletzung]] gem. [http://dejure.org/gesetze/StGB/228.html § 228 StGB] belegt.<br /> <br /> Bei Eingriffen im Körper kann man drei Phasen unterscheiden: Zugang, Operation im engeren Sinne und Verschluss des Zugangs.<br /> [[Endoskopie|Endoskopische]] Operationen vermindern den Umfang des Gewebsschadens ausschließlich des Zugangs und allein hierdurch den operativen und postoperativen Schmerz. Bei [[Neurochirurgie|neurochirurgischen]] Operationen beansprucht der Zugang, nämlich die Schädeleröffnung, einen nicht unerheblichen zeitlichen Anteil. <br /> <br /> Um Schmerzfreiheit zu gewährleisten wird die Operation in [[Anästhesie]] in Form einer [[Narkose|Intubationsnarkose]] oder [[Regionalanästhesie]] wie [[Spinalanästhesie]], [[Periduralanästhesie]] oder gar nur [[Lokalanästhesie]] durchgeführt. Zuständig hierfür ist der bei der Operation anwesende [[Anästhesist]] oder bei reiner Lokalanästhesie der operierende [[Chirurgie|Chirurg]] oder andere Fachvertreter, der ''Operateur''.<br /> Durchgeführt wird die Operation – mit Ausnahme kleinerer Eingriffe – meist in einem speziellem [[Operationssaal]].<br /> <br /> Schwerpunktmäßig befasst sich mit solchen Eingriffen die [[Chirurgie]], aber auch andere medizinische Fachgebiete (''operative Fächer'') stützen sich auf die Operation als Heilmethode: [[Gynäkologie]], [[Geburtshilfe]], [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]], [[Augenheilkunde]] und [[Urologie]].<br /> <br /> Eine der am häufigsten durchgeführten Operationen ist der [[Kaiserschnitt]]. Eine häufig notfallmäßig durchgeführte Operation ist die Entfernung des Wurmfortsatzes (''[[Appendektomie]]'') bei einer [[Appendizitis]].<br /> <br /> Nach der ''Dringlichkeit'' eines solchen Eingriffs darf man unterscheiden:<br /> *''Notoperationen'', die im Interesse des Patienten unverzüglich durchgeführt werden müssen,<br /> *''dringliche'' Operationen, die innerhalb eines definierten kurzen Zeitraumes (24 Stunden) vollzogen werden sollten und<br /> *''Wahloperationen'', besser als ''elektive'' Operationen zu bezeichnen. Hier darf der Zeitpunkt des Eingriffs fast frei gewählt werden.<br /> <br /> In Deutschland werden jährlich etwa 12,6 Millionen Operationen durchgeführt&lt;ref&gt; Arzt &amp; Wirtschaft, 10/2007, S. 13 &lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Wikiquote|Operation}}<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> [[Kategorie:Therapeutisches Verfahren in der Chirurgie]]<br /> [[Kategorie:Operatives Therapieverfahren]]<br /> <br /> [[ar:جراحة]]<br /> [[ast:Ciruxía]]<br /> [[bn:শল্যচিকিৎসা]]<br /> [[bs:Hirurgija]]<br /> [[ca:Cirurgia]]<br /> [[cs:Chirurgie]]<br /> [[da:Kirurgi]]<br /> [[el:Χειρουργική]]<br /> [[en:Surgical operation]]<br /> [[eo:Kirurgio]]<br /> [[es:Cirugía]]<br /> [[eu:Kirurgia]]<br /> [[fi:Kirurgia]]<br /> [[fr:Chirurgie]]<br /> [[ga:Máinliacht]]<br /> [[he:כירורגיה]]<br /> [[hr:Kirurgija]]<br /> [[hu:Sebészet]]<br /> [[id:Bedah]]<br /> [[io:Kirurgio]]<br /> [[it:Chirurgia]]<br /> [[ja:外科学]]<br /> [[ko:외과]]<br /> [[lt:Chirurgija]]<br /> [[mk:Хирургија]]<br /> [[nah:Texotlaticiliztli]]<br /> [[nds:Chirurgie]]<br /> [[ne:शल्यचिकित्सा]]<br /> [[new:शल्यचिकित्सा]]<br /> [[nl:Operatie (medisch)]]<br /> [[no:Kirurgi]]<br /> [[pl:Chirurgia]]<br /> [[pt:Cirurgia]]<br /> [[ru:Хирургическая операция]]<br /> [[sh:Kirurgija]]<br /> [[simple:Surgery]]<br /> [[sk:Chirurgia]]<br /> [[sl:Kirurgija]]<br /> [[sr:Хирургија]]<br /> [[sv:Kirurgi]]<br /> [[tr:Cerrahi]]<br /> [[uk:Хірургія]]<br /> [[ur:جراحت]]<br /> [[vi:Ngoại khoa]]<br /> [[zh:外科手術]]</div> Cuthbertwong